Glossar der Vermittlungstechnik
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Glossar der Vermittlungstechnik
HTBLA Hollabrunn TI ELAB - Übungsunterlagen Glossar der Vermittlungstechnik Inhalt 1. 2. 3. 4. 5. 6. Allgemeines ............................................................................................................................................ 2 Begriffe und Abkürzungen der Vermittlungstechnik ............................................................................. 2 Allgemeine Begriffe der Nebenstellentechnik........................................................................................ 3 Begriffe der Gesprächsgebührenerfassung ............................................................................................. 5 Begriffe und Abkürzungen der Übertragungstechnik............................................................................. 5 Begriffe und Abkürzungen von vermittlungstechnischen Zuständen..................................................... 6 Urheberrecht Copyright Dipl.-Ing. Butter Harald 2005 Nur für den Unterrichtsgebrauch an der HTBLA Hollabrunn. Vervielfältigung sowie Verwertung des Inhaltes dieser Dokumentation ist ohne meiner ausdrücklichen Zustimmung unzulässig. VT_Glossar.doc © DI. H. Butter Seite 1 HTBLA Hollabrunn TI ELAB - Übungsunterlagen 1. Allgemeines Diese Zusamenstellung soll einen Überblick über Begriffe der Telefonie in deutsch und englisch geben. Diese Zusammenstellung ist bei weitem nicht vollständig, aber sie kann als Einstiegshilfe in das Thema dienen und hilft bei der Übersetzung ins englische. 2. Begriffe und Abkürzungen der Vermittlungstechnik Begriff deutsch AnaTe DigiTe NoFe (Normalfernsprecher) Endgerät Begriff englisch analog phone digital phone POT Plain old Telefone Terminal equipment Handapparat Vermittlungsstelle handset exchange Wählamt Teilnehmer trunk exchange toll exchange subscriber öffentliches Netz public network Netzabschlusspunkt network termination point Teilnehmerschaltung subscriber interface Anschlussleitung (Amtsleitung, Teilnehmerleitung) a-Ader line; (trunk line subscriber line) b-Ader ring (b- wire) Rufnummer call number phone number calling line information presentation CLIP VT_Glossar.doc tip (a- wire) Erklärung analoger Telefonapparat digitaler Telefonapparat einfaches altes analoges Telefon allgemeine Bezeichung für ein Gerät das an eine Telefonleitung angeschlossen werden kann (Anrufbeantworter, Telefax, Modem,...) Telefon“hörer“ beinhaltet Mikrofon und Hörkapsel Zentrale Einrichtung, an die die Teilnehmer angeschlossen sind und die den Verbindungs-aufbau zwischen den Teilnehmern steuert. Weiters erfolgt die Weiterleitung des Sprechverkehrs zu anderen Vermittlungsstellen (→ Aufsteigender Verkehr) öffentliche Vermittlungsstelle, an der die Teilnehmer angeschlossen sind. Sprechstelle, angeschlossen am öffentlichen oder privaten Netz. Gesamtheit der im Besitz der öffentlichen Hand bzw. privater Betreiber befindlichen Vermittungseinrichtungen bis zum Netzabschlusspunkt. rechtlich definierter Übergabepunkt zwischen öffentlichem bzw. privatem Betreibernetz und dem Kunden, üblicherweise die Telefonsteckdose. Diese Schnittstelle wird in Normen definiert. Relevant für Eigentumsverhältnisse und bei Streitigkeiten über die Funktion bzw. Netzleistungsmerkmale. Schaltung in der Vermittlungsstelle, an der die Teilnehmer elektrisch angeschlossen sind; liefert die Speisespannung und die Rufspannung an den AnaTe, nimmt die Wahlinformation auf. Telefonleitung; 2-adrige erdsymmetrische Verbindungsleitung zwischen Vermittlung und Teilnehmer. Bezeichnung eines Drahtes der 2-adrigen Telefonleitung Bezeichnung eines Drahtes der 2-adrigen Telefonleitung Kennziffern für den Verbindungsaufbau zwischen den Teilnehmern Anzeige der Rufnummer des A- Tln beim BTeilnehmer. analoges System: Tonübertragung während der ersten langen Rufpause ISDN: Rufnummernübertragung im D- Kanal © DI. H. Butter Seite 2 HTBLA Hollabrunn TI ELAB - Übungsunterlagen Begriff deutsch CLIR Fernspeisung, Zentralbatterie Begriff englisch calling line information restriction remote feeding, remote supply Lokalspeisung, Ortsbatterie local feeding, local supply Speisespannung feeding voltage Rufspannung ringing voltage Schleifenstrom (DC) Speisestrom Impulswahl IWV line current (DC) feeding current pulse dialling rotary dialling Tonwahl DTMF A- Teilnehmer A- Tln Dual Tone Multi Frequency dialling, push button dialling subscriber A, calling party, call originator B- Teilnehmer B- Tln subscriber B, receiving party, call receiver Dauerschleife permanent loop fault loop Erklärung Unterdrückung der Anzeige der Nummer des ATln beim B-Teilnehmer Endgeräte werden aus der Zentrale (Wählamt, Nebsta) über die Anschlussleitung versorgt, um von der lokalen Stromversorgung unabhängig zu sein. Meist muss die reine Telefoniefunktion mit Fernspeisung arbeiten, Zusatzfunktionen dürfen eine lokale Versorgung verwenden (Notrufe bei Ausfall des lokalen Stromnetzes!) Endgeräte werden aus einer lokalen Energiequelle versorgt. Die Anschlussleitung ist dabei gleichstromfrei und überträgt nur das Sprachsignal, weshalb auch Übertrager und DC- Abriegelungen im Leitungsweg enthalten sein dürfen. Anwendung bei sog. Party-Line- Systemen (mehrere Endgeräte gleichberechtigt an einer Leitung, z.B. Bahn-, Grubentelefone). Gleichspannung aus der Teilnehmerschnittstelle zum Betrieb des POT Wechselspannung auf der Telefonleitung im Rufzustand zur Auslösung der akustischen Rufanzeige Gleichstromfluss auf der Leitung bei Gesprächoder Wahlzustand Wahlverfahren durch Schleifenstromunterbrechung (Wählscheibe oder Elektronik) Anzahl der Unterbrechungen = Wahlziffer Wahlverfahren mit Tonkombination aus 2 Frequenzen aktiver, rufender Teilnehmer, leitet den Vermittlungsvorgang ein, gibt Verbindungswunsch an das Netz bekannt passiver, gerufener Teilnehmer, wird über Vermittlungswunsch informiert, d.h. er hat die Möglichkeit anzunehmen (Melden, answer) oder abzulehnen (Nichtmelden, reject). fehlerhafter Zustand, bei dem ein Endgerät den Schleifenstrom nicht ordnungsgemäß nach Gesprächsende unterbricht. Dauerschleife wird normalerweise in der Vermittlungsstelle erkannt und der betreffende Teilnehmer als fehlerhaft gekennzeichnet (SW- Flag). 3. Allgemeine Begriffe der Nebenstellentechnik Begriff deutsch Nebenstellenanlage (Nebsta) Nebenstelle Externgespräch Begriff englisch Private automatic branch exchange PABX (internal) subscriber, extension trunk call, external call Interngespräch internal call VT_Glossar.doc Erklärung nichtöffentliche Vermittlungsstelle für den privaten oder betrieblichen Bereich. Sprechstelle an einer Nebsta (interne Schnittstelle) Gespräch eines externen (Amts-)Teilnehmers mit einem internen (Nebsta-) Teilnehmer. Gespräch eines internen (Nebsta-) Teilnehmers mit einem anderen internen (Nebsta-) Teilnehmer. © DI. H. Butter Seite 3 HTBLA Hollabrunn TI ELAB - Übungsunterlagen Begriff deutsch Vermittlung Begriff englisch operator Durchwahl Direct Dial In (DDI) Durchwahlnummer Klap- extension number pe(-nnummer) Amtssatz trunk circuit Koppelfeld connecting circuit Amtsholung trunk seizure Flashimpuls flash pulse (hook flash) Rückfrage Rufweitergabe enquiry call call forwarding Konferenzgespräch conference call VT_Glossar.doc Erklärung Hauptstelle einer Nebsta. Jeder externe Anruf, der nicht an eine erlaubte Durchwahlnummer geleitet werden kann, muss an der Vermittlung signalisiert werden. Eine interne Nebenstelle einer Nebsta kann direkt ohne Hife der Vermittlung von einem externen Anrufer erreicht werden. Dazu muss die Durchwahlinformation aus dem öffentlichen Netz an die Nebsta weitergegeben werden, was aber nicht immer funktionieren muss. In OES kann die DW standardmäßig eingerichtet werden (Kostenpflichtiger Dienst). ISDN: Durchwahlinformation über D-Kanal Nebenstellennummer in einer Nebsta Amtsschnittstelle; Teil einer Nebsta, der mit der öffentlichen Vermittlung verbunden ist Teil der Vermittlung für die Verbindung der Teilnehmer. Ursprünglich Relais oder mechanische Kontakte, später Halbleiterschalter, heute durch Digitalisierung gelöst (Zeitschlitzzuordnung). ein interner Teilnehmer wünscht eine Verindung in das öffentliche Netz. Einleitung der Amtsholung mit Kennziffer (z.B. „0“, oder mit Rückfrage „R“ (flash). In alten Systemen erfolgte die Amtsholung durch Erdtastendruck. Dieser Impuls ist eine Unterbrechung des Schleifenstromes von ca. 100 .. 500 ms Dauer und dient der Amtsholung oder der Einleitung der Rückfrage Ein Nebenstellenteilnehmer kann bei aufrechtem Gespräch mit der Flashtaste entweder einen dritten (internen) Teilnehmer rufen, während die laufende Verbindung gehalten wird, oder das Gespräch an den dritten weitergeben (forward). Verbindung von mindestens drei Teilnehmern, so dass alle gleichzeitig hören und sprechen können. Die Tln- Anzahl kann aus vermittlungs- oder übertragungstechnischen Gründen begrenzt sein. © DI. H. Butter Seite 4 HTBLA Hollabrunn TI ELAB - Übungsunterlagen 4. Begriffe der Gesprächsgebührenerfassung Begriff deutsch Vergebührung Begriff englisch metering, charging, tolling Gebühreninformation metering information Gebührenimpuls metering pulse Gebührenzähler metering receiver Erklärung Grundsätzlich bezahlt der Anrufer (A-Tln) das Gespräch. Bei Sonderdiensten ist es im digitlaen System möglich, dass der gerufene Tln die Gebühren übernimmt (Kostenlose Service-nummern, charge-free number). Die Gesprächskosten sind nach Entfernung, Tageszeit und sonstigen Kriterien gestaffelt. Sie werden zentral erfasst und über eine Verrechnungsstelle dem Kunden verrechnet. Zu jedem Gespräch gibt es eine Gebühreninformation. Diese kann auch dem Kunden durch Datenübertragung sofort übermittelt werden → Gebühreninformation. Übertragung der Gesprächsgebühren aus dem Wählamt zum A- Tln. analoges System: Tonübertragung mit Pulsen 12 kHz (BRD: 16 kHz) ISDN: Gebührenübertragung im D- Kanal, als Einzelimpulse oder Summenwert, evt. mit Währungszeichen im analogen System wird ein 12 kHz oder 16 kHz Impuls zusätzlich während des Gespräches übertragen. Jeder Impuls bedeutet einen bestimmten verbrauchten Geldbetrag (Vergebührung). Auswertung und Zählung im → Gebührenzähler. Zählt die ankommenden Gebührenimpulse. 5. Begriffe und Abkürzungen der Übertragungstechnik Begriff deutsch Übertrtagungstechnik Begriff englisch transmission techniques Pegel, absolut level (absolute) Pegel, relativ level (relative) Dämpfung attenuation, loss Abschlussimpedanz termination impedance Reflexionsdämpfung return loss Unsymmetriedämpfung unbalance loss Einfügungsdämpfung insertion loss VT_Glossar.doc Erklärung Übertragung der Nutzsignale (Sprachband), technische Bedingungen für die Signalübertragung Spannung als dBm- Wert gemessen: 0 dBm = 1 mW an 600 Ω = 0,775 V dBm = 20 * lg (U1/U0) in dB, relatives logarithmisches Maß für die Änderung einer Größe. dB = 20 * lg (U1/U2) Änderung eines Signalpegels durch den Übertragungskanal 600 Ω, bei Zweidrahtschnittstellen auch kapazitivkomplex. Mass für die Fehlanpassung gegen die Nennimpedanz in dB Die beiden Sprechadern der Telefonleitung müssen gegen Erde hoch symmetrisch sein, damit keine Störspannungen hörbar werden können. Mass für die Unsymmetrie in dB. Ein Übertragungssystem ist aus einzelnen Funktionseinheiten zusammengesetzt, die beim Verbin- © DI. H. Butter Seite 5 HTBLA Hollabrunn TI ELAB - Übungsunterlagen Begriff deutsch Begriff englisch Erklärung dungsaufbau hintereinander geschaltet sind. Jede Einheit trägt dabei einen Dämpfungswert zur Gesamtdämpfung bei (=Einfügungsd.). Im ISDN sind die digitalisierten Streckenabschnitte dämpfungsfrei (=0dB). Die Einfügungsd. einer Einrichtung wird bei definiertem Abschluss gemessen. Sprachband speech frequency band üblicherweise (200) 300 … 3400 Hz. In diesem Bereich sind die Signalübertragung bzw. die übertragungstechnischen Parameter garantiert. Loudness Rating Loudness Rating Frequenzbewerteter Zusammenhang zwischen akustischem Schalldruck und elektrischem Leitungspegel. Sending Loudness Rating Sending Loudness Rating Umsetzung des akustischen Schalldruckes am MikSLR SLR rophon auf elektrischen Leitungspegel, in dB. Receive Loudness Rating Receive Loudness Rating Umsetzung des elektrischen Leitungspegels auf RLR RLR akustischen Schalldruck im Hörer, in dB. Rückhören Side Tone Masking Ratio Frequenzbewerteter Zusammenhang zwischen aSTMR kustischem Schalldruck am eigenen Mikrophon und Schalldruck im eigenen Hörer, in dB. Es ist ein Mindestrückhören des eigenen Signales erforderlich, damit die Leitung nicht „tot“ klingt und damit keine Störung des Sprecherempfindens auftritt. STMR- Werte von 8 ... 16 dB üblich. Lauthören open listening an einem Endgerät wird ein Lautsprecher eingeschaltet, womit das Gespräch von mehreren Personen gehört werden kann. Freisprechen hands free operation an einem Endgerät wird ein Raummikrophon und ein Lautsprecher eingeschaltet, womit das Gespräch von mehreren Personen gleichzeitig geführt werden kann. 6. Begriffe und Abkürzungen von vermittlungstechnischen Zuständen Begriff deutsch Ruhezustand Belegen, Belegung Begriff englisch idle seize, seizure Wählen Melden dialling answer Verbindungszustand, Gesprächszustand Auslösen (vorwärts, rückwärts) Schleife geschlossen Schleife offen connected VT_Glossar.doc release (forward, backward) off-hook on-hook Erklärung Alle Einrichtungen in Ruhe, warten auf Aktivitäten Inbetriebnahme einer Leitung aus dem Ruhezustand. aktiv, gehend (active, going, outgoing): Vermittlungswunsch des A- Teilnehmers. passiv, ankommend (passive, coming, incoming): Anruf zum B- Teilnehmer. Aussenden der Wahlinformation durch den A- Tln. Antwort des B- Teilnehmers auf den Anruf vom ATeilnehmer A- und B- Tln. sind so zusammengeschaltet, dass eine Signalübertragung im Nutzband möglich ist. Beenden des Verbindungszustandes (Vorwärts: durch A- Tln., rückwärts durch B- Tln.) DC- Strom auf der Telefonleitung > 16 mA DC- Strom auf der Telefonleitung < 3 mA, meist < 0,1 mA © DI. H. Butter Seite 6