Die inDustrie in Der region trier
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Die inDustrie in Der region trier
die Industrie in der region trier Vielfältige Struktur im Zentrum der europäischen Märkte Inhalt Die Lage der Industrie in Deutschland 2 Die Industrie in der Region 3 Industriepolitische Forderungen 9 Industriebetriebe im Bezirk der IHK Trier 12 IHK Trier, im Juli 2009 Die Industrie in der Region Trier (2009) 1 Die Lage der Industrie in Deutschland Jenseits der aktuellen Krise, die über die internationalen Finanzmärkte vor allem die exportorientierte Industrie erreicht hat, sind die Substanz des Industriestandortes Deutschland und seine Perspektiven gut. Gerade in den vergangenen Jahren erlebte die Industrie einen starken Aufschwung. Sie ist der entscheidende Motor für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland. Die Industrie ist die zentrale Drehscheibe der deutschen Wirtschaft und wird dies zukünftig auch bleiben. Dies ist vor allem auf die Export- und Innovationsstärke zurückzuführen. Industriearbeit ist längst kein Knochenjob mehr im anonymen Räderwerk von Maschinen. Wer heute in der Industrie lernt und arbeitet – immerhin etwa jeder vierte Arbeitnehmer –, braucht vor allem Köpfchen und muss mit Hightech umgehen können. Denn die Industrie ist eine Domäne der Innovation. 90 % der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung stammen aus dem verarbeitenden Gewerbe. Die Industrie ist in Deutschland die Basis des technischen Fortschritts und sorgt für Arbeit und Beschäftigung bei Dienstleistern und im Handwerk. Die deutsche Wirtschaft ist in hohem Maße exportorientiert, das Auslandsgeschäft bestimmt maßgeblich die Konjunktur. Der deutsche Außenhandel ist Warenhandel – und damit Industriehandel. Der Export-Kern der deutschen Volkswirtschaft besteht aus der pharmazeutischen Industrie, Chemie, Maschinenund Fahrzeugbau. Exportweltmeister kann Deutschland nur sein, weil es das Potenzial dazu aus der industriellen Produktion zieht. Deutschland ist der weltweit viertgrößte Industrieproduzent. Die Wachstumsperspektiven sind positiv, nicht zuletzt weil der Bedarf an Infrastrukturinvestitionen sowie energieund ressourcensparenden Technologien rund um den Globus hoch ist. Diese Trends behalten vor dem Hintergrund der durch die Finanzmarktkrise ausgelösten Konjunkturabschwächung weiterhin ihre Gültigkeit. 2 Die Industrie in der Region Trier (2009) BELGIQUE FRANCE Die Industrie in der Region Trier LUXEMBOURG Die Region Trier umfasst die rheinland-pfälzischen Landkreise Bernkastel-Wittlich, Eifelkreis Bitburg-Prüm, Vulkaneifel, Trier-Saarburg sowie die kreisfreie Stadt Trier. Auf einer Fläche von 4.922 km2 ist sie Lebensraum für mehr als eine halbe Million Einwohner. Am Rande Deutschlands befindet sich die Region im Zentrum der großen europäischen Absatzmärkte Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und die Niederlande. Mehr als 28.000 Menschen nutzen den Binnenmarkt, und pendeln zwischen der Region und Luxemburg. In Deutschland befindet man sich nahe den industriewirtschaftlichen Ballungszentren Rhein-Ruhr, Rhein-Main und Rhein-Neckar. über den Rhein mit den Ballungsgebieten zwischen Nordsee und Schwarzem Meer verbunden. Mit dem Auto oder der Bahn lassen sich in wenigen Stunden Straßburg, Metz, Nancy, Paris, Brüssel, Amsterdam und viele andere europäische Zentren erreichen. Saarland FRANCE Im verarbeitenden Gewerbe sind in der Region in 313 Betrieben (20 und mehr Beschäftigte) rund 35.500 Personen beschäftigt. Die Betriebe erzielen einen Umsatz von 9 Mrd. Euro, davon etwa ein Drittel im Ausland, was deren internationale Ausrichtung verdeutlicht. Die Bruttowertschöpfung des produzierenden Gewerbes in der Region beträgt 3,1 Mrd. Euro und somit fast 30 % der Gesamtbruttowertschöpfung im Wirtschaftsraum Trier. Die Verkehrsinfrastruktur bietet zügige Anschlüsse an die benachbarte Wirtschaft. Im Umfeld liegen sechs internationale Flughäfen, dazu einige Regionalflughäfen und Verkehrslandeplätze. Mit der Großschifffahrtsstrasse Mosel und dem Trierer Hafen ist die Region An der rheinland-pfälzischen Industrie haben die Betriebe einen Anteil von 12 % an den Beschäftigten sowie 11 % an Umsatz und Bruttowertschöpfung. Industrie in der Region Trier (Kerndaten) Region TrierRheinland-Pfalz Betriebe Anteil der Region am Landeswert 313 2219 14,1 % 35.454 291.066 12,2 % 9 83,5 10,7 % Auslandsumsatz (Mrd. EUR) 2,6 40 6,6 % Bruttowertschöpfung (Mrd. EUR) 3,1 28,8 10,7 % Beschäftigte Umsatz (Mrd. EUR) Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen für das Produzierende Gewerbe im Jahr 2006, alle anderen: Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden (Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten) im Jahr 2008; Quelle: Statistisches Landesamt Die Industrie in der Region Trier (2009) 3 Das Branchenspektrum der regionalen Industrie ist sehr vielfältig. Die Unternehmen betätigen sich vor allem im Bereich der Medium-High-Technology, die moderne Technologien in klassische Produkte integriert. Viele Unternehmen zählen in ihren Märkten und Segmenten zur nationalen oder internationalen Spitze. Entscheidende Akzente setzen vor allem die Nahrungs- und Genussmittelindustrie, die 43 % der Industrieumsätze erwirtschaftet sowie die Vorleistungsgüterproduzenten, die 43 % der Industriebeschäftigten stellen. Im Nahrungs- und Genussmittelsektor betätigen sich an der Mosel leistungsfähige Weinkellereien, die rund 35 % des deutschen Weinexportes abwickeln. Viele der mittelständischen Betriebe verfügen über ein exzellentes Renommee. Auch bedeutende Unternehmen der Sektindustrie sind in der Region ansässig, darunter einer der größten deutschen Hersteller. Hohe Bedeutung kommt der Brauindustrie zu. Eine der größten Privatbrauereien Deutschlands und eines der führenden Industrieunternehmen der Region überhaupt ist in Bitburg ansässig. Zur erweiterten Rohstoffbasis der Region gehören die Mineralwasserquellen in der Eifel. Das größte Unternehmen dieses Bereiches ist in Gerolstein beheimatet, Marktführer und größter deutscher Mineralwasserexporteur. Viele leistungsstarke mittelständische Unternehmen, vor allem in Hunsrück und Eifel, betätigen sich in der Lebensmittelindustrie. Beispiele sind Vertreter der Brotindustrie sowie milch- und fleischverarbeitende Betriebe. Ein führendes Unternehmen der Lebensmittelherstellung produziert in Wittlich Tiefkühlpizza für den gesamten europäischen Markt. Ein stetig wachsender Pastahersteller ist G ü t e r s t r u k t u r d e s v e r a r b e i t e n d e n G e w e r b e s * in der Region Trier Investitionsgüter- produzenten 1.762.770 Verbrauchsgüterproduzenten Gebrauchsgüter- produzenten 4.038.939 58.816 Vorleistungsgüter- produzenten 3.109.873 *) Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden in der Region Trier im Jahr 2008 nach Umsatz (Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten). Quelle Statistisches Landesamt 4 Die Industrie in der Region Trier (2009) in Bitburg beheimatet. Aus der Vordereifel heraus operiert ein europaweit tätiger Hersteller von Snacks. Die Tabakverarbeitung hat in der Region eine lange Tradition: Eines der beschäftigungsmäßig größten Industrieunternehmen in der Region ist Repräsentant dieses Bereiches und mit seinen Marken weltbekannt. Aber auch mit ausgesuchten Nischenproduktionen wie der Herstellung von hochwertigem Bodenleder ist die heimische Industrie auf den internationalen Märkten vertreten. Vielfach wird in der Region „Technik vom Feinsten“ produziert. Bei den Vorleistungsgütern sind vor allem die Kfz-Zulieferer von besonderer Bedeutung. Diese betätigen sich in verschiedensten Bereichen wie der Herstellung von Reifen in Trier und Wittlich, Stossdämpfern in Mandern, Schmiede- und Präzisionsumformteilen in Trier, Fahr- werks- und Motorenkomponenten aus Daun und Brems- und Kupplungsbelägen in Morbach. Bei den Investitionsgütern reicht das vielfältige Spektrum unter anderem vom Maschinenbau über die elektrotechnische Industrie bis zu investitionsgüterbezogenen Teilen der kunststoffverarbeitenden Industrie. Beispiele sind die Entwicklung und Herstellung von Produktions- und Montagesystemen in Prüm, die Herstellung von Industrieschaltanlagensystemen und kompletten elektrotechnischen Industrieausrüstungen in Trier sowie die Fertigung hochpräziser Kunststoffteile mit Genauigkeiten im Hundertstel-Millimeterbereich in Saarburg. MagnesiumDruckgussteile aus Prüm, Baumaschinen aus Konz, Baubeschläge aus Hermeskeil, Sanitärarmaturen und Spezialmotoren aus Wittlich, Wand- und Bodenbeläge aus Konz, Verpackungen aus Wittlich und Traben-Trarbach, Automatisierungs- D i e 1 0 b e s c h ä f t i g u n g ss t ä r ks t e n U n t e r n e h m e n der Region Trier (Stand: 12/2008) Firma Beschäftigte 1 Hochwald Nahrungsmittelwerke 1.650 2 JT International Germany 1.421 3 Papier Mettler 1.200 4 Bitburger Braugruppe 1.000 5 Dr. Oetker Tiefkühlprodukte 1.000 6 Volvo Construction Equipement 1.000 7 Goodyear Dunlop Tires Germany 940 8 Biebelhausener Mühle 900 9 Gerolsteiner Brunnen 801 10 ThyssenKrupp Bilstein 760 Quelle: IHK Trier Die Industrie in der Region Trier (2009) 5 equipment, Presstechnologie und Flachdachsysteme aus Trier und viele andere Produkte sind ebenfalls Markenzeichen der Region und unterstreichen die Vielfältigkeit der hiesigen Industriestruktur. Ein weiterer wichtiger Bereich industrieller Betätigung ist die Holzwirtschaft, die sich vor allem auf Hunsrück und Eifel konzentriert. Im vielfältigen Verarbeitungsspektrum finden sich neben Unternehmen des Holzbaus zahlreiche Produzenten von Zargen, Türen und Fenstern, zum Beispiel in Trierweiler, Salmtal Traben-Trarbach, Weinsheim und Wittlich. Der Abbau von Rohmaterialien beschränkt sich hauptsächlich auf die anstehenden Steine und Erden. Hier sind die Eifel-Lava-Vorkommen sowie Kalk-, Dolomit- und Basaltbrüche, aber auch Ton- und Sandgruben zu nennen. Fast 97 % der Betriebe von Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten in der Region haben weniger als 500 Mitarbeiter und zählen damit zum Mittelstand, der rund drei Viertel der industriellen Arbeitsplätze bereitstellt sowie 73 % der Umsätze erwirtschaftet. Die Bandbreite der regionalen Industriebetriebe reicht dabei vom hoch spezialisierten familiären Kleinbetrieb bis zu Niederlassungen internationaler Großkonzerne. An den Beschäftigtenzahlen gemessen findet man größere Betriebe noch am ehesten im Ernährungsgewerbe, der Tabakverarbeitung und bei den Kfz-Zulieferern. Der Mittelstand hat in der Region eine Schlüsselrolle für die Innovationskraft, Anpassungs- und Wettbewerbsfähigkeit im Rahmen eines vielmehr dynamisie- B r a n c h e n s t r u k t u r d e s v e r a r b e i t e n d e n G e w e r b e s * in der Region Trier Gummi- und Kunststoffwaren 11 % Holzgewerbe (ohne Möbelhersteller) 8 % Maschinenbau 15 % Metallerzeugung u. -bearbeitung, Herstellung von Metallerzeugnissen 14 % Herst. Bürom., DV-Geräte 7 % Papier, Verlag, Druck 6 % Ernährungsgewerbe und Tabakverarbeitung 27 % Fahrzeugbau 5 % Glasgewerbe, Keramik 3 % Sonstiges 4 % *) Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden in der Region Trier (Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten) nach Anzahl der Beschäftigten im Jahr 2008; Quelle: Statistisches Landesamt 6 Die Industrie in der Region Trier (2009) renden und kontinuierlichen Strukturwandels eingenommen. 52,2 % und einem Beschäftigungsaufbau von 15,8 bzw. 15,9 % Spitzenplätze. Bei einem Umsatzwachstum von 32,2 % konnte der Landkreis Vulkaneifel eine Beschäftigungssteigerung von 4,4 % erzielen. Dagegen musste der Landkreis Trier-Saarburg trotz eines relativ guten Umsatzwachstums von knapp 40 % einen leichten Beschäftigungsrückgang von 0,6 % hinnehmen. Nach wie vor wird in der Stadt Trier mit rund 26 % allerdings der größte Anteil am Umsatz in der Region erwirtschaftet, während im Landkreis Bernkastel-Wittlich die meisten industriellen Arbeitsplätze beheimatet sind. Seit dem Jahr 2000 ist die regionale Industrie durch zwei Entwicklungen gekennzeichnet: stark steigende Umsätze und steigende Beschäftigtenzahlen. So stieg in der Region Trier zwischen 2000 und 2008 der Umsatz um 53,3 % während sich die Zahl der Beschäftigten von Betrieben mit 20 und mehr Mitarbeitern um 8 % erhöhte. Allerdings gibt es große regionale Unterschiede. Der Eifelkreis Bitburg-Prüm und der Landkreis Bernkastel-Wittlich belegen mit einer Umsatzsteigerung von 78 bzw. Entwicklung der regionalen Bedeutung der Industrie* 2000-2008 53,3 % Region Trier 8,0 % 39,4 % Landkreis Trier-Saarburg -0,6 % 32,2 % Landkreis Vulkaneifel 4,4 % 78,0 % 15,8 % 52,2 % Landkreis Bernkastel-Wittlich 15,9 % 53,4 % Kreisfreie Stadt Trier 0,5 % 0% 20 % = Umsatz 40 % 60 % Eifelkreis Bitburg-Prüm 80 % = Beschäftigte *) Verarbeitendes Gewerbe sowie Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden in der Region Trier im Jahr 2008 nach Umsatz (Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten), Umsatz und Anzahl der Beschäftigten 2000-2008. Quelle Statistisches Landesamt Die Industrie in der Region Trier (2009) 7 Die positive Entwicklung bei Umsätzen und Beschäftigten verdanken wir dem rasanten Aufschwung der letzten Jahre, der in der Region Trier seine Spuren hinterlassen hat. Die Zahl der Industriebetriebe mit mehr als 20 Beschäftigten hat sich seit dem Jahr 2000 in der Region Trier um 4,3 % auf 313 erhöht, während im gleichen Zeitraum die Zahl der Industriebetriebe in Rheinland-Pfalz um 3,6 % zurückgegangen ist. Der im Ausland erzielte Umsatz der Industriebetriebe hat sich im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelt. Die heimischen Industriebetriebe haben in der Vergangenheit viele Anstrengungen unternommen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter zu verbessern. Sie sind für die Zeit nach der Krise gut gerüstet. Es ist die Aufgabe der Wirtschaftspolitik, die einzelbetrieblichen Bemühungen durch eine angemessene Gestaltung der Rahmenbedingungen zu unterstützen. Ausgehend von einer im Jahr 2008 durchgeführten Befragung zu den Standortbedingungen der Indus- Wer weiSS schon, daSS… 8 Gerolstein »» der Gerolsteiner Brunnen auf dem deutschen Gesamtwassermarkt die Nummer 1 und der größte deutsche Mineralwasserexporteur ist? Trier »» Das Trierer Werk des Zigarettenherstellers JT International Germany über 50 Mrd. Zigaretten jährlich herstellt? Dies würde nebeneinander gelegt einer Strecke von 4,2 Mio. km entsprechen und könnte die Erde 105-mal umspannen. Pronsfeld, Thalfang »» die Milchunion Hocheifel in Pronsfeld und die Hochwald Nahrungsmittelwerke in Thalfang mit einer jährlichen Milchproduktionsmenge von über 4,4 Mio. Tonnen zu den deutschlandweit führenden Herstellern gehören? Mandern »» alle AMG-Mercedes in der DTM und mehr als die Hälfte aller Teams des 24h-Rennens auf dem Nürburgring mit Stoßdämpfern von ThyssenKrupp Bilstein aus Mandern an den Start gehen? Trier »» Schloss Wachenheim aus Trier weltweit der größte Schaumweinhersteller ist? Am Standort wurden bereits über 1 Mrd. Flaschen hergestellt? Wittlich »» die Firma Dr. Oetker als Marktführer von Tiefkühlpizzen in Wittlich ein großes Werk betreibt? Bitburg »» die Bitburger Brau-Gruppe als eine der größten deutschen Privatbrauereien ihren Sitz im IHK- Bezirk Trier hat und in mehr als 50 Länder exportiert, u.a. auf die Karibikinsel Guadeloupe? Daun »» die Firma TechniSat als Deutschlands Marktführer bei Digitalreceivern ihren Firmensitz in Daun hat? Wittlich »» Goodyear Dunlop Tires als einer der weltweit führenden Reifenhersteller mit einem Werk in Wittlich vertreten ist? Prüm »» der Kettensägenhersteller Stihl eines der größten und modernsten Magnesium–Druckgusswerke Europas in Prüm-Weinsheim betreibt? Konz »» Volvo Construction Equipment in Konz gemeinsam mit den Volvo Werken in Schweden und China jährlich 25.000 Radlader baut und somit der größte Radladerproduzent der Welt ist? Die Industrie in der Region Trier (2009) trie, an der sich auch die IHK Trier beteiligt hat, sind insbesondere die folgenden Handlungsfelder für die Wirtschaft- und Industriepolitik von Bedeutung: Wi c h t i g e H a n d l u n g sf e l d e r f ü r Wi r t s c h a f t u n d I n d u s t r i e (Befragung 2008) 0% 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Steuerrecht Energiekosten Flexibles Arbeits- und Tarifrecht Steuern und Abgaben Effizienz der Behörden Verfügbarkeit geeigneter Fachkräfte Verkehrsinfrastruktur Politische Unterstützung im globalen Wettbewerb Umweltauflagen Sozialer Friede Vernetzung Forschung/Hochschulen mit Unternehmen Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen Rechtssicherheit IT-Infrastruktur Verfügbarkeit Gewerbeflächen Verfügbarkeit Zulieferunternehmen/DL vor Ort 0% 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Daraus ergeben sich für die IHK Trier folgende Forderungen an die Politik: Verbesserung der Infrastruktur »» Die Region Trier benötigt als Drehscheibe der europäischen Straßenverkehrsachsen für ihre Industrieunternehmen eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur. »» Einen hohen Stellenwert besitzt weiterhin der Lückenschluss der A1, der zu einer erheblichen Verbesserung der Erreichbarkeit der Hauptabsatzgebiete in Nordrhein-Westfalen führen wird. »» Ein weiteres zukunftsweisendes Projekt ist die Fortführung der A60 mit dem so genannten Hochmoselübergang, der eine durchgehende Verbindung von den ARA-Häfen (Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen) hin zum Rhein-Main-Gebiet ermöglicht und damit die verkehrsmäßige Anbindung der regionalen Industriebetriebe deutlich aufwertet. »» Eine hohe Priorität für die regionale Industrie besitzen weiterhin die Nord- und Westumfahrung Triers, letztere verbunden mit einer Anbindung des Konz-Saarburger Wirtschaftsraumes an die überregionalen Verkehrsachsen. Die Industrie in der Region Trier (2009) 9 »» Zur Behebung von Engpässen auf der Wasserstraße Mosel ist der unverzügliche Bau der zweiten Schleusenkammern unentbehrlich. »» Die Anbindung an ein Breitband-Datennetz ist für Industriebetriebe von essentieller Bedeutung. Daher muss die Breitband-Internetanbindung weiter in der Fläche ausgebaut werden. Gewerbeflächen für die Industrie vorhalten »» Die Industrie braucht eine angebotsorientierte und dauerhaft verlässliche Gewerbeflächenpolitik. Dies gilt insbesondere für Ober- und Mittelzentren, in denen Industrieflächen begrenzt wie begehrt sind. »» Die Flächen müssen kurzfristig bereitgestellt werden, um flexibel auf Anfragen kleiner und mittlerer Betriebe reagieren zu können. »» Die Unternehmen müssen frühzeitig in die Planungsprozesse einbezogen werden, da sie Planungssicherheit benötigen. Nur eine stetige und flexibel auf spezielle Wünsche reagierende Flächenpolitik führt auf lange Sicht zu Investitionen. Ausbau des Technologie- und Innovationsstandortes »» Eine funktionierende Wissenschaftsinfrastruktur ist ein ausschlaggebendes Entscheidungskriterium für die Ansiedlung von Industrieunternehmen. Aus der Kooperation hochinnovativer Einrichtungen – Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen, Unternehmen und Existenzgründer-Netzwerke – entstehen immer wieder Keimzellen für innovative Produkte wie auch technologieorientierte junge Unternehmen. Gerade diese sollten in verstärktem Maße zur Gründung animiert werden. »» Das Schul- und Hochschulsystem muss effizient strukturiert und inhaltlich stärker auf die Bedürfnisse der Unternehmen ausgerichtet werden, auch um die Ausbildungsreife der Schulabgänger zu verbessern. »» Derzeit gibt das Land Rheinland-Pfalz zu wenig für seine Hochschulen aus – eine Erhöhung der Landesausgaben für Hochschulen und Bildungseinrichtungen ist dringend notwendig. Der internationale Vergleich zeigt, dass nur auf diese Weise ein Anschluss an die ausländische Forschungsspitze zu schaffen und zu halten ist. Bürokratieabbau, schlanke Verwaltung »» Effiziente Verwaltungsstrukturen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte und helfen so bei der Senkung der Steuer- und Abgabenlast der im internationalen Wettbewerb stehenden Industrieunternehmen. »» Die Unternehmen müssen von belastenden, staatlich induzierten Auflagen weitestgehend befreit werden. Anstatt für die Erfüllung von Auflagen, sollen die Ressourcen für ihre eigentliche unternehmerische Tätigkeit eingesetzt werden können. So sind beispielsweise alle Verwaltungsverfahren und -auflagen daraufhin zu prüfen, inwieweit diese abgebaut oder für den Kunden vereinfacht beziehungsweise beschleunigt werden können. Wettbewerbsfähiges Niveau der Steuern und Abgaben »» Die Steuer- und insbesondere die Abgabenbelastung hat ein Ausmaß angenommen, das unternehmerische Entscheidungen einschränkt und die Investitionsbereitschaft hemmt. Eine Vereinfachung des Steuersystems ist weiterhin vordringlich. 10 Die Industrie in der Region Trier (2009) »» Insbesondere sollten die regional beeinflussbaren Abgaben hinsichtlich eines nationalen und internationalen Standortwettbewerbes im Auge behalten werden. Im Vordergrund stehen hierbei die Kosten für die betriebliche Ver- und Entsorgung, wie zum Beispiel Abwassergebühren, aber auch Gewerbesteuern. Sicherung einer wettbewerbsfähigen Energieversorgung »» Energie ist für die Industrie als Kostenfaktor von großer Bedeutung. Zu echten Standortnachteilen für die Industrie führen: der mangelnde Wettbewerb auf dem Strom- und Gasmarkt, die national auf den Energiepreis draufgesattelten Steuern und Abgaben, die einseitig auf den Klimaschutz ausgelegte Energiepolitik und Nutzungsverbote für Kraftwerke. Damit wird in zunehmendem Maße die Wettbewerbs- und damit Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft in der Region Trier beeinträchtigt. »» Mehr Wettbewerb und Transparenz ist erforderlich. Die Wettbewerbsregeln sollten deutlich verbessert und konsequent angewandt werden, damit günstigere Preisstrukturen entstehen können. Energie muss langfristig planbar, zu wettbewerbsfähigen Preisen und sicher zur Verfügung stehen. Deregulierung bei Umweltauflagen »» Freiwilligkeit und Eigenverantwortung sind die unverzichtbaren Antriebskräfte für eine kontinuierliche Verbesserung des Umweltschutzes. Die Umweltpolitik muss daher von dem Ziel bestimmt sein, den freiwilligen Umweltschutz der Wirtschaft zu unterstützen. Es bedarf daher insbesondere einer Entschlackung des unübersichtlichen Umweltrechts und verbesserter Anrechnungsmöglichkeiten freiwillig erbrachter und zertifizierter Leistungen für Genehmigungs- und Kontrollvorschriften. »» Umweltpolitik sollte wirtschaftliches Wachstum nicht behindern, sondern fördern und begleiten. Deutsches Umweltrecht sollte nicht über EU-Vorgaben hinausgehen. Alle standortgefährdenden Umweltvorschriften oder -maßnahmen müssen auf den Prüfstand. Neben diesen Forderungen dürfen aber auch nicht die Stärken des Standorts Deutschland übersehen werden, wie etwa die Verfügbarkeit von Dienstleistern und Zulieferern vor Ort, der soziale Friede und die Rechtssicherheit. Zusätzlich sind auch die Unternehmen gefragt, Synergieund Effizienzpotentiale zu erkennen und diese in Wettbewerbsvorteile umzusetzen. Auf diesem Feld haben unsere Unternehmen viel erreicht: Fertigungstiefen wurden verringert und Hierarchien abgebaut, neue Arbeitszeitmodelle ein- geführt und Gehaltssysteme verändert. Auf diesem Weg sind die Industrieunternehmen weiter vorangekommen als dies in der Öffentlichkeit bekannt ist. Jenseits der Auswirkungen der aktuellen Finanzmarktkrise gibt dies Hoffnung, daraus gestärkt hervorzugehen. Mit der nötigen staatlichen Unterstützung bei der Verbesserung der wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen können die Herausforderungen der Zukunft auf jeden Fall besser gemeistert werden. Die Industrie in der Region Trier (2009) 11 Industriebetriebe im Bezirk der IHK Trier * Herstellung und Verarbeitung von Steinen und Erden, baunahe Industrie Alwitra Klaus Göbel, Trier / Baustoffe Backes, Speicher / Bohlen, Speicher / HILCO, Bitburg / Joh. Wacht, Konz / Kenner Betonwerk Nikolaus Eiden, Kenn / Kies-Bandemer & Co Eifelquarzwerke, Niersbach / Portlandzementwerk Wotan H. Schneider, Üxheim / Streif Fertighäuser, Weinheim/ Torkret Aktiengesellschaft, Klausen / Trube & Kings Fassadentechnik, Uersfeld Ernährungsgewerbe Biebelhausener Mühle, Ayl-Biebelhausen / Dr. Oetker Tiefkühlprodukte, Wittlich / Eifeler Fleischwaren-und Konservenfabrik Ludwig Babendererde, Lissendorf / Fabry´s Food & Snack, Dudeldorf / Galileo Lebensmittel, Trierweiler / Girone Tiefkühl-Spezialitäten, Trier / Hamper Fleischwaren, Mettendorf / Hochwald Nahrungsmittelwerke, Thalfang / Milch-Union Hocheifel, Pronsfeld / Simon-Fleisch, Wittlich / Quint Fleischwaren, Kenn / Prümtaler Mühlenbäckerei Hahn & Söhne, Lünebach / Tofutown.com, Wiesbaum Getränkeherstellung Bernard-Massard Sektkellerei, Trier / Bitburger Brauerei Th. Simon, Bitburg / Dauner Sprudel Quellen, Daun / Gerolsteiner Brunnen, Gerolstein / Nürburg Quelle, Dreis-Brück / Peter Herres Wein- und Sektkellerei, Trier / Sektkellerei Schloss Wachenheim, Trier / Markengetränke Schwollen, Thalfang Tabakverarbeitung JT International Germany, Trier / Tabak- und Cigarettenfabrik Heintz von Landewyck, Trier Lederindustrie Joh. Rendenbach Lederfabrik, Trier Holzbe- und verarbeitung Borne Türenfabrik, Trierweiler / Eugen Decker Holzindustrie, Morbach / Gebr. Thiel Sägewerk, Dudeldorf / HochwaldSchalungsplatten, Morbach / Josef Meeth Fensterfabrik, Laufeld/ Karl Decker Sägewerk, Morbach / Lud. Kuntz, elkaHolzwerke, Morbach / Mohr Holzbau, Trier / Mosel Türenwerk, Trierweiler / PaX, Hermeskeil / Prüm Türenwerk, Prüm / Rheinische Wellsteg von Thadden, Prüm / TEBA Hansen & Kaub, Hermeskeil / Tombers Hartholz, Mehren / Unilux, Salmtal / Zöllner Bauelemente, Bernkastel-Kues / Zöllner Fensterbau, Bernkastel- Kues Papier- und Pappeverarbeitung Brohl Wellpappe, Trier / Ehm Display und Verpackung, Trier / MeadWestvaco Enterprises, Trier / Stuco, Speicher / MM Graphia Trier, Trier / MM Packaging Caesar, Traben-Trarbach / Papier-Mettler, Morbach Druckerei und Vervielfältigungsindustrie Bastian Druck und Verlag, Föhren / CDW Color-Druck, Wittlich / Druckerei Nilles GmbH, Trittenheim / Johnen-Druck, Bernkastel-Kues / Krämer Druck, Bernkastel-Kues / Verlag + Druck Linus Wittich, Föhren / Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch, Trier / TW Wochenspiegel, Trier Kunststoffindustrie, Kunststoffverarbeitung Adams Fensterbau, Bitburg / Börner Kunststoff- und Metallwarenfabrik, Niederkail / Christen + Laudon Kunststoff und Apparatebau, Staffelstein / E.L.M. Plastic, Dudeldorf / Helmut Meeth Fensterbau, Wittlich / Ideal Fensterbau Weinstock, Traben-Trarbach / Rauschert Technische Keramik und Kunststoff-Formteile, Oberbettingen / RIKU Riewer Kunststoff, Bitburg / Stelioplast Roland Stengel Kunststoffverarbeitung, Binsfeld / Tarkett Bodenbeläge, Konz / Tectro Kunststofftechnik, Saarburg Gummiwaren Goodyear Dunlop Tires, Wittlich/ Michelin Reifenwerke, Trier * mit mehr als 50 Beschäftigten/ im IHK-Innovationsausschuss vertretenen Unternehmen 12 Die Industrie in der Region Trier (2009) Glasgewerbe Glas Fandel, Bitburg Gießereien/Metallverarbeitung / Herstellung von Metallerzeugnissen Andreas Stihl Magnesium Druckguss, Prüm / apra-norm Elektromechanik, Daun / August Rüggeberg, Hermeskeil / Bharat Forge, Daun/ Bilstein & Siekermann, Hillesheim / BTS Befestigungselemente, Saarburg / Ergocast Gießerei, Jünkerath / Dura Automotive Systems, Daun/ E & F Metall- und Rohrleitungsbau, Föhren / Eifelwerk Heinrich Stein, Malbergweich / Endter Sintertechnik, Densborn/ Hans Hase Blechverarbeitung, Trier / Ideal Standard, Wittlich / Josef Lubig Präzisionsdrehteile, Deuselbach / Klimatec Luft- und Klimatechnische Gerätebaugesellschaft, Trier / Kunstgießerei Plein, Speicher / MPS Sägen, Wasserliesch/ Neuhäuser Präzisionswerkzeuge, Prüm / PAVOY Paul von Oyen, Hillesheim / PUK-Werke Kunststoff- und Stahlverarbeitung, Schönecken / R.B.B Aluminium Profiltechnik, Walscheid / Schaeffler Friction Products, Morbach / Siegenia-Aubi Baubeschläge, Hermeskeil / Telestar Digital SRD, Dreis-Brück / Thome & Schwind Verbindungsteile, Bitburg / TPS-Technitube, Daun / Trierer Walzwerk, Trier / Walter Blombach, Neuerburg / Warmpresswerk Max B. Schachmann, Niederstadtfeld / Weber Stahl-Anarbeitungsservice, Großlittgen / Herlach Metall, Morbach / S & D Blechtechnologie, Zemmer / Seitz Stahl- und Metallgestaltung, Speicher Maschinenbau Autotherm Ludwig Brümmendorf, Waxweiler / Benninghoven, Mülheim und Wittlich / Clemens & Co. Sondermaschinenbau, Wittlich / DKM Dauner Kleinmotoren und Maschinenbau, Daun / Endter Sintertechnik, Densborn / Feluwa Pumpen, Mürlenbach / Friedrich Küpper Werkzeug- und Maschinenbau, Berlingen / GFU Maschinenbau, Bitburg / GKN Driveline, Trier / GKN Walterscheid, Trier / Grohmann Engineering, Prüm / Hase Kaminofenbau, Trier / Köhl Maschinenbau, Trier / KOMAGE Gellner Maschinenfabrik, Kell / MAGEBA Textilmaschinen, Bernkastel / Maschinenbau Matthias Herz, Tawern / Oswald Metzen Industrietechnische Anlagen, Bitburg / Pedax Bitburg Maschinenbau, Bitburg / Peiseler Präzisionsmaschinenbau, Morbach / Plastik- Maschinenbau- Geng-Mayer, Kelberg / PSA Rollschneid & Winkelmaschinen, Bitburg/ Rowa Automatisierungssysteme, Kelberg / Rudolf Heinzkyll Maschinentechnik, Trierweiler / Volvo Construction Equipement, Konz / Vulkan Technic Maschinen Constructions, Wiesbaum / WMK Maschinenbau Rudolf Wagner, Kelberg / BLH Bauelemente für Lüftungstechnik Hennen, Trier / elm-plastic, Dudeldorf / Trierer Aufzugbau, Trier Elektrotechnische Industrie Elektromaschinenbau, Wittlich / Franklin Electric Europa, Wittlich/ Marx Transformatorbau, Wittlich / Natus Elektrotechnische Spezialfabrik, Trier / SRG Schaltanlagen, Zemmer / TechniSat Digital, Daun / Weiss–Electronic, Trier / ELATEC Elektro-Anlagentechnik, Konz-Könen / SSS Energietechnik, Bitburg / RWE Rhein-Ruhr Netzservice, Trier / Gunnebo Cash Automation, Trier / Femo Fernmeldemontagen, Hupperath / Kirsch Energie Systems, Trier / Starkstrom-Anlagen Kautz, Trier Meß-, Steuer- und Regeltechnik/Medizintechnik ARCA-Regler, Strotzbüsch / Institut Kersting Fendel, Trier / Woga – Dental Gabriel, Trier Fahrzeugbau Orten Fahrzeugbau und –vertrieb, Bernkastel-Kues / PEKI Karosserie- und Fahrzeug-Technik, Osburg / ThyssenKrupp Bilstein, Mandern / Gangolf Nutzfahrzeuge, Bitburg / Vossloh Laeis Rail Infrastructure, Trier/ Werner Forst- und Industrietechnik, Trier Möbel Conen Schulmöbelfabrik, Morbach Stahlbau Stahlbau Ziemann, Wittlich / TMS Metall- und Stahlbau, Konz / Trierer Stahlwerk Trier, Trier * mit mehr als 50 Beschäftigten/ im IHK-Innovationsausschuss vertretenen Unternehmen Die Industrie in der Region Trier (2009) 13