Gerd Billen: „Die Bürger brauchen unsere Unter- stützung“

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Gerd Billen: „Die Bürger brauchen unsere Unter- stützung“
ISSN 1437-9821 • G 12530
www.vdoe.de
1
—
09
VDOE POSITION
Z E I T S C H R I F T D E S V E R B A N D E S D E R O E C O T R O P H O L O G E N E . V.
www.vdoe.de
ERNÄHRUNGSTHERAPIE:
KÜNFTIG NUR NOCH
AUF REZEPT? S. 14
VERBRAUCHERSCHUTZ
Gerd Billen: „Die
Bürger brauchen
unsere Unterstützung“
Verbraucherberatung
Gesundheitsfonds
Biersommeliers
Traumjob für Oecotrophologen? Eine Beratungsstelle im Porträt. S.10
Welche Veränderungen
bringt der Fonds für die
Ernährungsberatung? S.18
Wie man aus dem Biertrinken eine Wissenschaft
macht. S.22
» Ich stehe hinter meiner Arbeit und den Produkten und
kann damit auch positiv auftreten « (S. 21)
Im Porträt: Dr. Angelika Wendt, Head of Quality European Supply Chain bei McDonald‘s
VDO E AKTUELL •
HOCHSCHULEN •
REGIONALES •
PERSONALIEN •
MEDIEN
ANZEIGE
Wer
wir sind!
Die VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. ist der 1985 gegründete überparteiliche Verband
kritischer Verbraucherinnen und Verbraucher. Er beschäftigt sich vor allem mit
Fragen des ökologischen, gesundheitlichen und sozialen Verbraucherschutzes.
Die VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. bietet verschiedene Medien für Verbraucher
an. Dazu gehören monothematische Broschüren oder kostenpflichtige Downloads.
Online bieten wir unterschiedliche Datenbanken z. B. zu Zusatzstoffen oder
Gentechnik bei Lebensmitteln an.
Zu einzelnen Themen führt die VERBRAUCHER INITIATIVE e.V. bundesweite
Kampagnen durch: So informiert der Bundesverband beispielsweise mit der
Kampagne „fair feels good.“ über die Hintergründe des Fairen Handels, testete
in der Praxis „Leitsysteme für nachhaltige Produkte“ oder nahm sich des Themas
Kindergesundheit an.
Im Einzelfall erstellt der Verband auch Studien, z. B. „Produktpiraterie“ oder
„Marketingstrategien zur Förderung von fair gehandelten Produkten in Deutschland“ und führt entsprechende Fachtagungen mit Multiplikatoren z. B. zu den
Themen Abfallpolitik der Zukunft, Teppich oder Produktpiraterie durch.
Der als gemeinnützig anerkannte Bundesverband finanziert sich hauptsächlich aus
Mitgliedsbeiträgen (rund 7.000 Einzelmitglieder, 176 Organisationen) und Spenden
sowie aus Projektmitteln.
Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. erhält keinerlei staatliche institutionelle
Förderung. Wir sind deshalb auch auf Ihre Unterstützung – zum Beispiel durch
eine steuerlich absetzbare Spende oder Mitgliedschaft - angewiesen.
Eine Mitgliedschaft bietet Ihnen u. a. folgende Vorteile:
● Sie können sich individuell und mehrfach zu den unterschiedlichen Verbraucher-
themen beraten lassen.
● In der telefonischen Rechtsberatung beraten unsere Anwälte Sie ohne Kosten.
● Sie erhalten sechsmal im Jahr unsere Mitgliederzeitschrift Verbraucher konkret.
● Sie können monothematische Themenhefte und Broschüren mit Informationen,
Tipps und Adressen einmalig kostenlos bestellen.
● Sie erhalten unsere kostenpflichtigen Downloads im Internet auf Wunsch einmalig
kostenlos.
www.verbraucher.org
Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V.
Elsenstr. 106, 12435 Berlin
Tel.: 030/53 60 73 3, Fax: 030/53 60 73 45
[email protected]
2
B u n d e s v e r b a n d
Die Verbraucher
Initiative e.V.
VDOE POSITION 1/09
Verbandskommunikation im Wandel
Inhalt
Die VDOE POSITION bekennt Farbe
PRISMA
In Würde
W
altern – angesichts eines schier grenzenlosen
Jugendkultes wünscht man diese Fähigkeit manchen MenJug
schen, die sich mit Gewalt und doch erfolglos gegen den
sch
Verlust der Jugend wehren. Einem Verband dagegen muss
Ver
man wünschen, dass er jung bleibt. Schon geht der VDOE
ma
stramm auf die 40 zu. Auch die VDOE POSITION wird erstra
wachsen:
Sie feiert in diesem Jahr ihren 15. Geburtstag.
wac
Doch
Doc während der Verband in die Jahre kommt, werden die
Mitglieder
immer jünger. Im vierten Quartal 2008 konnte
Mit
der Verband einen Rekordzuwachs an neuen Mitgliedern
verbuchen
– überdurchschnittlich viele davon sind noch
verb
Studierende.
Stu
4
FOKUS
Verbraucherverbände in Deutschland
6
Gemeinsam sind sie stark
Interview mit Gerd Billen
„Die Bürger brauchen unsere Unterstützung“ 8
Verbraucherberater
10
Traumberuf für Oecotrophologen?
Arbeitskreis Ernährung
Think-Tank für die Ernährungsberatung
Dr. Friedhelm Mühleib,
Chefredakteur der
VDOE POSITION
Um für die nachwachsende Generation attraktiv zu bleiben,
müssen
auch Methoden und Medien der Verbandsarbeit
mü
ab und an einer Verjüngungskur unterzogen werden. Bis
heute
heu gehört die VDOE POSITION zu den wichtigsten Medien
der Verbandskommunikation
Verbandskommunikation. Da
Das ist insbesondere Maria Hufnagl zu verdanken, die als
langjährige Chefredakteurin seit 1994 aus der VDOE POSITION mit großem Engagement
und Gespür für die wichtigen Themen ein respektables Blatt gemacht hat. Für ihren Einsatz hat sie – verbunden mit den besten Wünschen für ihre Zukunft – ein ganz großes
Dankeschön verdient!
Allerdings: Neben der neuen, frischen Website wirkte „die alte Dame VDOE POSITION“
gerade in letzter Zeit etwas einfarbig und grau. Um diese Optik aufzufrischen, haben wir
ihr ein kleines Facelifting verpasst. Damit wollten wir auch dem Wunsch vieler Mitglieder
entsprechen, die im Rahmen der Mitgliederbefragung 2007 ein moderneres Layout ganz
oben auf die Liste der Verbesserungsvorschläge gesetzt haben: Knapp 30 % der Befragten
wünschten sich dort ein neues Outfit für die VDOE POSITION. Wir hoffen, dass der neue
Stil gefällt und freuen uns auf viele Leserbriefe und Kommentare, die uns zeigen mögen,
ob wir auf dem richtigen Weg sind.
Übrigens: Verbraucherschutz in Deutschland ist etwa so alt wie die Oecotrophologie.
So feierte die Verbraucherzentrale NRW im vergangenen August ihren 50. Geburtstag.
Auch der Verbraucherschutz kann sich nicht leisten, in Würde zu altern. Wenn der Verbraucherschutz die wachsenden Erwartungen der Verbraucher auch in Zukunft erfüllen
will, ist es mit Schönheitsoperationen allerdings nicht getan. Wie der Verbraucherzentrale-Bundesverband und andere Institutionen des Verbraucherschutzes die kommenden
Herausforderungen bewältigen wollen und welche Rolle dabei Oecotrophologen spielen
können, damit befasst sich das Titelthema dieser VDOE POSITION. Viel Spaß beim Blättern,
Lesen und Genießen wünscht Ihnen
Kommentar von Harald Seitz
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„Zu viele Köche verderben den Brei“
VDOE AKTUELL
Ernährungstherapie als Heilmittel
QUETHEB:
Ernährungstherapie – was bringt die Zukunft 14
VDOE:
Auch Vorteile für die Ernährungstherapie
16
Klopfzeichen aus der Zukunft
BERUFSPRAXIS
Gesundheitsfonds 2009
18
Quo vadis Prävention
Änderungen durch die Gesundheitsreform
Neue Strukturen im Krankenkassenumfeld
20
Porträt
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Dr. Angelika Wendt
Ausbildung zum Biersommelier
22
REGIONALES 24 • HOCHSCHULEN 26 • BRANCHENNEWS 28 • MEDIEN 30 • ZUR PERSON 32 •
LESERBRIEFE 35 • SERVICE 34 • IMPRESSUM 34
Beilagenhinweis
Dieser Ausgabe liegen folgende Veröffentlichungen bei:
Deutscher Kaffeeverband e. V.
Wrigley GmbH
VDOE POSITION 1/09
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PR-Netzwerktreffen
Kühles Blondes auf Empfehlung
Ihr
Dr. Friedhelm Mühleib
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3
Prisma
Armut: Kinder
besonders betroffen
„Ernährungsarmut ist immer noch ein
drängendes und politisch brisantes Thema“ betonte Prof. Dr. Angelika Ploeger,
Vorstandsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Ernährungsverhalten (AGEV)
auf der 30. Jahrestagung der AGEV „Abgehängt und allein gelassen? - Herausforderung Ernährungsarmut“ in Bonn.
„In Deutschland wächst laut UNICEFBericht jedes sechste Kind in Armutsverhältnissen auf. Besonders bedroht vom
Leben in Armut sind Kinder aus kinderreichen Familien, von allein Erziehenden
oder solchen mit Migrationshintergrund“,
erläuterte die Oecotrophologin Jutta Kamensky auf der Tagung, die Ende vergangenen Jahres in Kooperation mit dem aid
in Bonn stattfand.“Gesundheitsförderung
von sozial benachteiligten Kindern sollte
deshalb Verhältnisse und Verhalten berücksichtigen, im Setting stattfinden und die
Betroffenen partizipieren lassen“, so die
Expertin. Armut stelle demnach den größten Risikofaktor für die Lebenschancen von
Kindern dar. Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe
unterstrich, dass öffentliche Unterstützung
für junge Eltern nötig sei, um sie in ihrer
Verantwortung und elterlichen Kompetenz
zu stärken. Um benachteiligte Kinder und
Eltern an einen gesunden Lebensstil heranzuführen, seien wertschätzende, unterstützende und aktivierende Maßnahmen,
wichtig und sinnvoll.
Quelle: aid
Praxismarketing für
Ärzte immer wichtiger
60 % der deutschen Ärzte halten Marketingmaßnahmen für ihre Praxis für wichtig bzw. sehr wichtig. Dies ergibt sich
aus der Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt
Gesundheit 2008“, die im Auftrag der
Stiftung Gesundheit erstellt wurde.
Über zwei Drittel der Ärzte führten bei
der Frage nach den wichtigsten Marketingmaßnahmen die Internetpräsenz an erster
Stelle an. Noch im Vorjahr hatten die meisten Ärzte dem Praxispersonal die wichtigste Werbewirkung zugesprochen. In der
4
VDO E FRAGT NACH – BEI BUNDESMINISTERIN ILSE AIGNER
Wir wollen die Verbraucher besser schützen
VDOE POSITION: In Zeiten der Wirtschaftskrise ist
Verbraucherschutz im Sinne eines rationalen Wirtschaftens der Haushalte noch wichtiger als bisher.
Sehen Sie Möglichkeiten, den Verbraucherschutz in
naher Zukunft finanziell und personell zu stärken?
Aigner: Transparenz schaffen, Wissen stärken und
für Rechtssicherheit sorgen: Das sind für uns wesentliche Elemente einer wirksamen Verbraucherpolitik
nicht nur im Angesicht der derzeitigen Wirtschaftskrise. Dabei geht es uns nicht um Vorschriften „von
oben“ oder um Bevormundung. Der Verbraucher
auf Augenhöhe mit der Wirtschaft – dieses Ziel
Foto: BMELV/BILDSCHÖN
erreichen wir durch Information, Aufklärung und
Hilfe. Dazu gehört zum Beispiel die Verbesserung der Fahrgastrechte. Die Position
der Verbraucher im Eisenbahnverkehr wird dadurch gestärkt. Darüber hinaus soll
wegen unerwünschter Werbeanrufe ein Bußgeld verhängt werden können. Wir
wollen die Verbraucher auch besser vor untergeschobenen Verträgen schützen.
Zur Durchsetzung der verbraucherpolitischen Ziele ist eine gute finanzielle Ausstattung unabdingbar. Wir haben daher für den Verbraucherschutz insgesamt
rund 88 Millionen Euro in den Etat meines Ministeriums gestellt, davon entfallen
allein etwa 17 Millionen auf Projekte der Verbraucherinformation. Damit haben
wir im Rahmen der Haushaltsverhandlungen eine leichte Steigerung gegenüber
dem Vorjahr erreicht. Hinzu kommen noch 33 Millionen Euro für das Bundesamt
für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. In dem Gesamtrahmen werden
zum Beispiel die Stiftung Warentest und der Verbraucherzentrale Bundesverband
unterstützt. Gerade die Arbeit dieser Organisationen fördert das angesprochene
rationale Wirtschaften der Haushalte.
aktuellen Studie trat dieses Kriterium mit
56,7 % deutlich zurück. Über eine eigene
Homepage verfügen 54 % der Ärzte. 80 %
dieser Internetauftritte umfassen mehrere
Seiten – die Zeiten der Internet-Visitenkarten scheinen damit endgültig vorbei. Allerdings ist der Professionalisierungsgrad des
Internetmarketings von Arztpraxen noch
sehr niedrig. Fast die Hälfte der Homepages
wird vom Arzt selbst gepflegt, nicht einmal ein Drittel von Webdesignern. Ähnlich
dürfte die Situation bei Oecotrophologen
in der Ernährungsberatung aussehen.
Die Kurzfassung der Studie kann unter
www.stiftung-gesundheit.de in der Rubrik
„Forschung“ heruntergeladen werden.
Quelle: Stiftung Gesundheit
Verhaltensänderung
durch Information?
Ernährungsinformation – insbesondere
auch in Form einer ausführlichen Lebensmittelkennzeichnung – kann den
wahrgenommenen Gesundheitswert
von Lebensmitteln beeinflussen. Das hat
aber nur einen „sehr begrenzten und bescheidenen Einfluss auf das Ernährungsverhalten“. Zu diesem Fazit kommt der
Hamburger Ernährungspsychologe Prof.
Dr. Joachim Westenhöfer.
Er zieht diesen Schluss u. a. aus einer eigenen Studie bei 420 Verbrauchern, in der
untersucht wurde, ob Lebensmittelkennzeichnung zu einer veränderten ProduktVDOE POSITION 1/09
Prisma
auswahl führt. Ergebnis: Die Kennzeichnung hatte keinerlei messbaren Einfluss
auf die Lebensmittelauswahl. Westenhöfer: „Die Hoffnung, dass ein durch Erhö
nährungsinformation besser aufgeklärter
nä
Verbraucher auch eine gesündere LebensVe
mittelauswahl
und ein günstigeres Essveri
halten entwickelt, ist durch die derzeitige
Befundlage nicht gerechtfertigt.“
Einen Download des vollständigen Artikels aus der Zeitschrift bmi-aktuell gibt es
auf der Website des Herausgebers www.
backmittel-institut.de in der Rubrik Publikationen.
Quelle: bmi-aktuell
Kindergesundheit:
Prävention wirkt
Die meisten der 14,2 Mio. Kinder und
Jugendlichen zwischen 0 und 17 Jahren
in Deutschland sind gesund. Zu diesem
Schluss kommt eine gemeinsame Veröffentlichung der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und
des Robert Koch-Instituts zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in
Deutschland.
Die Studie unter dem Titel „Erkennen –
Bewerten - Handeln“ stellt allerdings auch
fest, dass es bei Kindern aus Familien mit
sehr niedrigem Einkommen und geringer
Bildung sowie bei Kindern aus Familien mit
Migrationshintergrund deutlich häufiger
Gesundheitsprobleme gibt. Um die künftig
weiter zu vermindern, setzt man auf Prävention. „Dass Prävention wirkt, wissen wir
aufgrund einer Vielzahl wissenschaftlicher
Untersuchungen“, erklärte die BZgA-Direktorin Prof. Dr. Elisabeth Pott und führte als
Beleg die BZgA-Kampagne zum Rauchverhalten Jugendlicher an. Bei ihnen konnte
die Raucherquote von 28 % im Jahr 2001
auf 15 % im Jahr 2008 gesenkt werden.
„Mit dieser Veröffentlichung haben wir eine
Grundlage für die Diskussion mit allen Akteuren in Prävention und Gesundheitsförderung geschaffen, um gemeinsames Handeln
für Kinder zu unterstützen“, betonte Prof.
Dr. Elisabeth Pott.
Die Veröffentlichung steht zum Download unter www.kindergesundheit-info.de/
index.php?id=3558#14265.
Quelle: BZgA
VDOE POSITION 1/09
Ernährung – Wunsch
und Wirklichkeit
Die Wünsche und Vorstellungen der Deutschen bezüglich der Ernährung haben mit
der Lebenswirklichkeit oft nur wenig zu
tun. Ganze 85 % der Bevölkerung ernähren sich heute anders als sie möchten und
es für richtig halten. Das zeigt die „Nestlé
Studie 2009“.
Im Auftrag von Nestlé haben das Institut
für Demoskopie Allensbach und die Boston
Consulting Group rund 4.000 Deutsche
befragt und deren Antworten ausgewertet. Dabei sieht jeder zweite Deutsche in
einer ausgewogenen Ernährung eine wesentliche Facette von Lebensqualität. Zwei
von drei Deutschen geben sogar an, dass
eine gute Ernährung eine große oder sehr
große Rolle für sie spielt (64 %). Realität ist
dagegen oft eine zu einseitige Ernährung,
zu viel und unkontrolliertes Essen.
Quelle: Nestlé
Wissen, woher unsere
Nahrung kommt
„Wissen, was man isst“, lautet das Motto
von Slow Food. Dieses Wissen zu vermitteln ist Ziel der dritten deutschen
Slow-Food-Messe, die unter dem Motto
„Markt des guten Geschmacks“ vom 2. bis
5. April 2009 in der Neuen Messe Stuttgart stattfinden wird.
Deshalb wird sich die Messe nicht darauf
beschränken, Aussteller und Produkte zu
präsentieren, sondern Informationen rund
um Slow Food-Lebensmittel auch im Rahmen eines begleitenden Kongresses vermitteln. Dabei soll es vor allem um geschützte
Herkunftsbezeichnungen gehen und darum,
dass die entsprechenden EU-Siegel auch in
Deutschland stärker genutzt werden. Das
Rahmenprogramm enthält darüber hinaus
die bei Slow Food üblichen und bewährten
Elemente wie z. B. Geschmackserlebnisse
oder Diskussionsforen zu gesunder Ernährung. Im Anschluss wird auch wieder eine
„Slow Tour“ als Genussreise angeboten.
Mehr Infos im Internet unter http://www.
slowfood.de.
Quelle: Slow food
OECO-TRÜFFELCHEN
Sparbrötchen –
nein danke!
Verbraucherschutz ist heute wichtiger denn je: Die Güter, die wir verbrauchen, kommen aus aller Herren
Länder, wurden unter verschiedensten ökologischen, ökonomischen
und sozialen Umständen erzeugt.
Wir essen vieles, was andere für uns
angebaut, verpackt, transportiert
und verarbeitet haben. Wir sind
abhängig von Farmern am anderen Ende der Welt, von Firmen und
Händlern mit vorrangig wirtschaftlichen Interessen. Also brauchen wir
jemanden, der für unsere Sicherheit
sorgt, uns vor Täuschung schützt
und die Risiken begrenzt.
Auch Verbraucher haben wirtschaftliche Interessen, und es spricht
nichts gegen cleveres Wirtschaften
im Haushalt. Manches Ernährungsproblem ließe sich dadurch sogar
lösen. Doch wenn Verbraucherschutz zur Sparbrötchen-Politik
verkommt, wird’s unangenehm.
Gerade beim Essen ist Geiz überhaupt nicht geil. Wo nur der Preis
regiert, bleibt die Qualität schnell
auf der Strecke.
Warum eine Pizza für wenige Cent
kaufen, wenn ihre Zutaten viele
Fragen offen lassen? Warum die
billigste Milch, wenn die Bauern
nicht einmal den Herstellungspreis
dafür bekommen? Warum die Flasche billigen Fusel, wenn ein Glas
eines guten Tropfens doch so viel
mehr Genuss verspricht? Wäre es
nicht besser, gesünder und damit
auch wirtschaftlicher, preiswerte
Lebensmittel einzukaufen, die ihren Preis wert sind, selbst wenn es
nicht die billigsten sind? Wollten wir
uns nicht vollwertig ernähren mit
schmackhaften, nachhaltig erzeugten Lebensmitteln? Sparbrötchen
fallen nicht in diese Kategorie.
Ulrike Gonder
5
FOKUS
VERBRAUCHERVERBÄNDE IN DEUTSCHLAND
Gemeinsam sind sie stark
Verbraucherschutz in Deutschland ist
ein weites, unübersichtliches Feld, in
dem sich zahllose Akteure tummeln. Der
Schutz der Verbraucher ist wichtig, und
die Zahl derer, die sich um sie kümmern,
wächst. Doch kaum einer der geschützten Verbraucher weiß, wer sich da alles
um seine Sicherheit bemüht. Für Oecotrophologen ist der Verbraucherschutz nicht
nur wegen der vermittelten Inhalte wichtig: Obwohl die Anzahl der Stellen im Verbraucherschutz stagniert bzw. rückläufig
ist, gehören Verbraucherzentralen und
ähnliche Institutionen zu den wichtigen
Arbeitgebern der Berufsgruppe.
Wie kunterbunt die Verbraucherszene ist,
mag ein Beispiel verdeutlichen: In Berlin
gibt es ein Netzwerk Verbraucherschutz,
in dem sich ca. 40 in der Stadt tätige Verbraucherschutzorganisationen zusammengeschlossen haben. Zu dem illustren Kreis
gehören u. a. auch „berufsständische Vereinigungen mit Beschwerde- und Sanktionsmöglichkeiten (z. B. Kammern)“ sowie
„verbraucherorientierte Dienstleistungsanbieter mit Beschwerdemöglichkeiten“.
Damit aus Vielfalt kein Chaos wird, ist eine Bündelung der Kräfte nötig. Das hat
auch die Politik erkannt und bereits im
Jahr 2002 die Gründung des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) forciert und
mitfinanziert.
>>
ss Damit aus Vielfalt kein
Chaos wird, ist eine Bündelung der Kräfte nötig.“
nötig. >>
Der vzbv ist somit aus der Erkenntnis geboren, dass erfolgreiche Verbraucherpolitik eine starke Dachorganisation braucht,
die die verschiedenen Kräfte sammelt und
koordiniert. Der vzbv hat inzwischen 41
Mitgliedsverbände – 16 Verbraucherzentralen (VZn) und 25 weitere Verbände. So
vertritt er heute ein verbraucherpolitisches
6
Netzwerk mit mehr als acht Millionen Einzelmitgliedern. Der vzbv versteht sich in
erster Linie als politische Institution, die die
Anliegen der Verbraucher in die Öffentlichkeit trägt, auf die Politik einwirkt und Spielregeln für einen fairen und transparenten
Markt schafft.
hat sich die Finanzsituation in den VZn seit
2001 tendenziell verschlechtert. Die Gesamteinnahmen der Verbraucherzentralen
in den Ländern haben sich von 2002 bis
2006 geringfügig um 1,869 % von 58,9
auf 60,0 Mio. Euro erhöht.
Zu den Zielen des
vzbv gehört auch Foto: vzbv
eine flächendeckende seriöse und
unabhängige Verbraucherberatung –
damit Verbraucher
überall in Deutschland Zugang haben
zu aktuellen, verlässlichen Informationen. Natürlich
geht das nicht ohMitten in Berlin residieren Deutschlands oberste Verbraucherne staatliche Unterschützer im Verbraucherzentrale Bundesverband.
stützung, und die
wird nach wie vor
gewährt: Die Politik hat immer noch die Wirksamer Verbraucherschutz wäre in dieEinsicht, dass Beratungsinstitutionen nur ser Situation ohne einen starken Dachverdann glaubwürdig bleiben, wenn keine band wie den vzbv kaum noch möglich.
Abhängigkeit von privaten Einnahmen Der Bereich des gesundheitlichen Verbraubesteht. Deshalb unterstützt die Bundes- cherschutzes ist dabei einer unter vielen,
regierung seit Jahrzehnten Einrichtungen der im vzbv mit seinen mehr als 100 Mitarund Institutionen, die bundesweit Verbrau- beitern vom Fachbereich Gesundheit und
cheraufklärung leisten – allen voran den Ernährung betreut wird. Dass ihm trotzvzbv und die VZn.
dem eine besondere Bedeutung zukommt,
ist der BSE-Krise zu verdanken. Der BSESchock hat die deutsche Agrar- und VerFINANZSITUATION
braucherpolitik tiefgreifend verändert. Das
HAT SICH VERSCHLECHTERT
Thema Verbraucherschutz spielt seitdem
Allerdings hat sich der finanzielle Rahmen eine wesentlich zentralere Rolle. Im Januar
nicht entsprechend den Beratungsbedürf- 2001 wurde der Verbraucherschutz auch
nissen entwickelt. In den letzten zehn namentlich in das zuständige Ministerium
Jahren ist die Verbraucherberatung durch integriert: Aus dem Bundesministerium für
neue Themen wie z. B. überhöhte Ener- Landwirtschaft wurde das Bundesministegiepreise, Gesundheit und Pflege, Telekom- rium für Ernährung, Landwirtschaft und
munikation und Internet vor völlig neue Verbraucherschutz (BMELV). Im neuen MiHerausforderungen gestellt worden, ohne nisterium wurden auch alle Aufgaben des
dass traditionelle Themen wie Reklama- gesundheitlichen und wirtschaftlichen Vertionen, Geld, Kredit und Versicherungen braucherschutzes gebündelt. Als oberste
an Bedeutung verloren hätten. Die dafür Verbraucherschutz-Behörde in Deutschnotwendige Aufstockung der Kernförde- land koordiniert das BMELV heute auch die
rung ist zu keiner Zeit erfolgt. Schließlich Maßnahmen der Bundesländer, in deren
VDOE POSITION 1/09
FOKUS
Zuständigkeit die VZn und ihre Beratungsstellen liegen.
Dass der Verbraucherschutz trotzdem auf
dem Rückzug ist, zeigen folgende Zahlen:
In Deutschland gab es im Jahr 2006 etwa
170 mit Beratungskräften besetzte Beratungsstellen. Zwischen 2000 und 2006
hat sich die Zahl der Beratungsstellen per
Saldo um 65 verringert. In vielen Kreisen
und selbst in Großstädten gibt es nach wie
vor keine Verbraucherberatung zu elementaren rechtlichen oder finanziellen Fragen.
WICHTIGER ARBEITGEBER
FÜR OECOTROPHOLOGEN
Die Entfernung zur nächsten Beratungsstelle beträgt oft 50 Kilometer und mehr.
Dabei hat mehr als ein Viertel der Bundesbürger die Beratungsangebote der Verbraucherzentralen bereits unmittelbar und
persönlich in Anspruch genommen – ein
Spitzenwert im Vergleich zu anderen Beratungsangeboten. Die VZn in Deutschland
verfügten im Jahre 2005 über insgesamt
886 Stellen (Vollzeitäquivalente), davon
544 institutionell finanzierte Stellen. Die
übrigen Stellen wurden jeweils zur Hälfte
über Projekte und über Honorarverträge
finanziert. Trotzdem sind die Verbraucherzentralen und andere Einrichtungen des
Verbraucherschutzes wichtige Arbeitgeber
für Oecotrophologen. Ein Großteil der Beratungskräfte vor Ort rekrutiert sich aus
Oecotrophologen mit FH-Abschluss. Einstellungen erfolgen allerdings fast nur zur
Deckung des Ersatzbedarfs. Für neue bzw.
zusätzliche Stellen fehlt das Geld – und
daran wird sich vermutlich wenig ändern,
auch wenn die Verantwortlichen (siehe
Interview mit vzbv-Vorstand Gerd Billen)
guter Hoffnung sind.
Dr. Friedhelm Mühleib
Schutz, Rat und Tat rund um die Ernährung
Neben den Verbraucherzentralen gibt es eine Reihe weiterer Institutionen, die im
Bereich der Ernährungsberatung bzw. des gesundheitlichen Verbraucherschutzes
mit staatlicher Förderung aktiv sind. Da sie Oecotrophologen gemeinhin bekannt
sind, mag hier eine Auflistung genügen:
• aid infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e. V. (www.aid.de)
• Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. - DGE (www.dge.de)
• Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - BZGA (www.bzga.de)
• Stiftung Warentest (www.stiftung-warentest.de )
Parallel dazu tummeln sich eine ganze Reihe privater Vereine, Institutionen und Medien im Verbraucherschutz, z.T. auch mit Schwerpunkt auf Ernährungsthemen und
gesundheitlichem Verbraucherschutz. Auch hier seien nur die wichtigsten genannt:
DIE VERBRAUCHER INITIATIVE e.V., foodwatch®, Greenpeace, ÖKO-TEST.
Behörden im gesundheitlichen Verbraucherschutz
Wirksamer Verbraucherschutz kann nur entstehen, wenn die Bewertung der Risiken
nicht in den Händen derer liegt, die es bekämpfen sollen. Daher sind Risikobewertung und Risikokommunikation Aufgabe eigenständiger Bundesbehörden:
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
Gesundheitliche Gefahren, die von Lebensmitteln, Kosmetika aber auch Futtermitteln ausgehen können, müssen möglichst frühzeitig erkannt werden. Im BfR werden sie systematisch erforscht und beschrieben.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)
Seine Hauptaufgabe ist das Risikomanagement. Aufgrund der wissenschaftlichen
Empfehlungen des BfR werden hier Maßnahmen zur Kontrolle des betreffenden
Risikos und zum Schutz der Verbraucher ergriffen.
VDOE POSITION 1/09
Oecotrophologen
im Dienste
des Verbrauchers
Sabine Fischer
ist Referentin für
K o o rd i n i e r u n g
und Qualitätssicherung in der
Landesgeschäftsstelle des VerbraucherService Bayern im KDFB e.
V. in München. Kontakt: s.fischer@
verbraucherservice-bayern.de
Mein Einstieg: In der kleinen Beratungsstelle der Bayrischen Hausfrauenvereinigung (der Vorgängerin
des VerbraucherService) in Traunstein konnte ich eine Teilzeitstelle
als Beraterin ergattern, weil eine
Kollegin in Ruhestand ging.
Meine Aufgaben: Mein heutiger
Job ist als Stabsstelle in der Landesgeschäftsstelle angesiedelt. Ich
bin in dieser Position „Mädchen für
alles“ und zuständig für Planung,
strukturelle Fragen und den Kontakt zu den Beratungsstellen.
VA macht mir Spaß: Weil es eine
sinnvolle und notwendige Aufgabe
ist, bei der man Menschen weiterhelfen kann.
Silke Schwartau
ist Leiterin der
Abteilung Ernährung in der VZ
Hamburg. Kontakt: schwartau@
vzhh.de
Mein Einstieg: Verbraucherschutz
hat mich schon im Studium interessiert. Nach einem Praktikum bekam
ich 1980 eine Festanstellung.
Meine Aufgaben: Seit 1993 bin ich
Leiterin der Ernährungsabteilung.
Neben Planung und Umsetzung
von Kampagnen und Projekten
gehören Medienarbeit, Multiplikatorenschulung und die Leitung der
Abteilung zu meinen Aufgaben.
VA macht mir Spaß: Weil die Interessen der Verbraucher gestärkt
werden müssen und weil ich aktuelle Themen und Probleme im Ernährungsbereich bearbeiten kann.
7
FOKUS
ZUKUNFT DER VERBRAUCHERPOLITIK
Gerd Billen: „Die Bürger brauchen
unsere Unterstützung“
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten genießt die Wirtschaft oft eine besondere
Unterstützung durch die Politik – nicht
nur in Form von Konjunkturpaketen.
Müssen Verbraucher und Verbraucherpolitik deshalb ihre Interessen und Anliegen
künftig hintanstellen? Ganz im Gegenteil,
meint Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv)*
im Interview mit der VDOE POSITION über
die Zukunft der Verbraucherpolitik und
die Rolle der Oecotrophologen im Berufsfeld des Verbraucherschutzes. Gerade in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten, so Billen, gewinnt der Verbraucherschutz an
Bedeutung.
POSITION: Kommen auf den Verbraucherschutz in Deutschland schwere Zeiten zu?
Schließlich nehmen Politiker gerade in der
Rezession gerne verstärkt Rücksicht auf die
Interessen der Anbieter.
Billen: Auf die nehmen sie immer Rücksicht! Die Lobby für Wirtschaftsinteressen
ist immer stark, auch in guten Zeiten. Ein
Beispiel unter vielen ist die Rücksichtnahme
auf die Autohersteller hinsichtlich der CO2
Grenzwerte. In solchen Fragen wird es aber
künftig mehr und mehr Abstimmungen
„mit den Füßen“ geben. Die Menschen
wollen sparen – das ist ein unverkennbarer
Trend. Deswegen glauben wir auch nicht,
dass es durch die Krise für den Verbraucherschutz schwerer wird. Die Bürger brauchen
unsere Unterstützung, und die Politik wird
sich dem nicht verweigern können.
POSITION: Das hört sich fast so an, als
würden Sie immer noch auf den mündigen
Verbraucher hoffen. Verbraucherschutz erfüllt heute doch eher die Funktion einer
Feuerwehr, die dort eingreift, wo es gerade
am heftigsten brennt.
Billen: Der mündige Verbraucher ist eine
Politikvorstellung aus den 60er Jahren. Lei-
Foto: vzbv
Gerd Billen: Der Oecotrophologe und Sozialwissenschaftler blickt als Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes optimistisch in die Zukunft. Er hält eine Stärkung
des Verbraucherschutzes in Deutschland für wichtiger denn je.
der hat die Unterstützung der Verbraucher
durch die Politik nicht mitgehalten mit der
Schnelligkeit, in der Bereiche wie Telekommunikation, Energieversorgung, Versicherungen und Finanzdienstleistungen den
>> Wir müssen mehr
Beratung anbieten können,
wir brauchen mehr
>>
Andockstellen vor Ort.>>
Markt mit Angeboten überflutet haben. In
all diesen Bereichen werden Verbrauchern
permanent Entscheidungen abverlangt, die
oft zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis
für den Verbraucher führen. Das produziert
viel Verärgerung und Verunsicherung. Die
Leute sind genervt. Sie kommen mit der
Beantwortung der vielen Fragen nicht mehr
hinterher. Es fehlt ihnen schlicht auch die
Zeit dafür. Wettbewerb ist gut und schön,
aber dann muss man auch dafür sorgen
sorgen,
dass man die Leute mit den vielen Fragen
nicht überfordert und alleine lässt.
POSITION: Da warten offensichtlich gewaltige Aufgaben auf Verbraucherschutz
und Verbraucherpolitik.
Billen: Deswegen setzen wir vor allem auf
die Bündelung aller Kräfte im politischen
Bereich. Wirtschaftslobbyisten können in
der Regel klar formulieren, wo ihre Interessen sind. Entsprechend versuchen sie, ihre
Lobby zu organisieren und die entscheidenden Stellschrauben zu bewegen. Das ist bei
den Verbrauchern leider noch lange nicht
der Fall. Für die politischen Weichenstellungen muss man Verbraucherpolitik betreiben. Beratung und Aufklärung alleine führen da nicht zum Ziel. Wir überlegen, wie
man mit vereinten Kräften die politischen
Prozesse in die entsprechende Richtung
befördern kann. Die Tatsache, dass neben
den Verbraucherzentralen (VZn) aktive und
* Mehr Infos zum vzbv auf Seite 6 im Übersichtsartikel über den Verbraucherschutz.
8
VDOE POSITION 1/09
FOKUS
mitgliederstarke Verbände wie z.B. die Arbeiterwohlfahrt, die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen, der
Deutsche Mieterbund oder die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger Mitglied im
vzbv sind, werden wir in Zukunft sicher
noch stärker nutzen als bisher.
POSITION: Heißt das, dass die Verbraucherpolitik in Zukunft Vorrang genießt vor
Aufklärung und Beratung?
Billen: Ganz und gar nicht. Beides gehört
zusammen. In der Gesamtschau glaube ich
sogar, dass die mangelnden Ressourcen der
Verbraucherzentralen ein absoluter Schlüsselfaktor sind. Wir müssen mehr Beratung
anbieten können, wir brauchen mehr Andockstellen vor Ort. Nicht nur, um die individuellen Fragen der einzelnen Verbraucher
besser zu beantworten, sondern auch um
besser zu erfassen, wo der Markt versagt
und wo die schwarzen Schafe sind. Dafür
braucht man ein bestimmtes Netz in der
Fläche. Wir werden von der Politik – auch
auf Landesebene – in vielen Fällen immer
noch als Kostgänger wahrgenommen. Dabei sind wir Investoren, die einen wichtigen
Beitrag zur Bürgerzufriedenheit, zu besser
funktionierenden Märkten, zu mehr frei
verfügbarem Einkommen leisten.
POSITION: Für mehr Beratung werden zusätzliche Mitarbeiter gebraucht. Welche
Rolle können dabei Oecotrophologen spielen? Schließlich sind in den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen bereits seit
jeher viele Oecotrophologen tätig.
Billen: Ich gehe davon aus, dass in den
nächsten Jahren bei den VZn der Bedarf
an Mitarbeitern wachsen wird – entweder
über den Ausbau der Beratungsinfrastruktur oder über größere Projekte zu Themen
wie Klima, Energie oder Gesundheit. Die
VZn werden das nur zum Teil mit fest angestellten Leuten abdecken können und
in Zukunft immer öfter im Netzwerk mit
Selbstständigen aus den jeweiligen Bereichen arbeiten. Das Anforderungsprofil an
Beratungskräfte ist übrigens sehr komplex:
Sie müssen z.B. Öffentlichkeitsarbeit leisten und mit Medien und Multiplikatoren
umgehen können. Sie müssen regionales
bzw. lokales Lobbying betreiben können.
Sie sollten Erfahrung im Bereich ProjektakVDOE POSITION 1/09
ZUR PERSON: GERD BILLEN
Gerd Billen – seit August 2007 Vorstand des Foto: vzbv
Verbraucherzentrale Bundesverbandes – ist
am vorläufigen Ziel eines langen Marsches
durch die Öko- und Verbraucherszene angelangt. Nach dem Studium der Ernährungsund Haushaltswissenschaften sowie der Sozialwissenschaften in Bonn startete er seine
berufliche Laufbahn Mitte der 80er-Jahre als
freier Journalist und Pressesprecher im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
(BBU). 1985 gehörte er zu den Gründern der
Verbraucher Initiative e.V., war später deren
Bundesvorsitzender und setzte sich für Tausende von Holzschutzmittelgeschädigten ein.
Danach war er Erster Bundesvorsitzender des Neuland-Programms für Fleisch aus
artgerechter Haltung. Von 1993 bis 2005 war Gerd Billen Bundesgeschäftsführer
des Naturschutzbundes Deutschland NABU e.V.. Vom Naturschutzbund wechselte
er 2005 in die OTTO Group als Leiter des Bereiches Umwelt- und Gesellschaftspolitik. Parallel zu seinen verschiedenen Tätigkeiten hat er zahlreiche Bücher und
Artikel zu ökologischen Fragen und Umweltthemen geschrieben. Beim vzbv ist er
angetreten, um einen neuen langen Weg zu gehen: Für die Stärkung der Verbraucherpolitik wird er gute Kondition brauchen.
quise
haben,
um zui und
d PProjektbetreuung
j kb
h
b
sätzliche Mittel beschaffen zu können. Wir
brauchen also eher Allrounder als Leute mit
ausgeprägtem Spezialwissen.
>> Ich gehe davon aus,
dass in den nächsten Jahren
bei den Verbraucherzentralen der Bedarf an Mitarbeitern wachsen wird. >>
POSITION: Oecotrophologen mit ihrer
breit angelegten Ausbildung wären dann
also auch in Zukunft erste Wahl?
Billen: Ich vermute, es wird eine zunehmende Konkurrenz mit Juristen geben,
weil in unserem „Geschäft“ die Rechtsberatung eine immer größere Rolle spielt.
Der überwiegende Teil der Klienten kommt
mit Rechtsproblemen. Von daher sind juristische Kenntnisse und breit angelegtes
Wissen sicher gut. Die Grundlagen kann
man sich durch Fortbildung auch als Nicht-
j i erwerben.
jurist
b
Di
Die B
Beratungskraft
k f muss iin
erster Linie in der Lage sein, sich im Rahmen der verschiedensten Themen so weit
schlauzumachen, dass sie Klienten an die
richtigen Stellen weiterverweisen kann. Bei
vielen Themen haben wir eigentlich primär
eine Lotsenfunktion. Es geht in der Beratung kaum noch um die Vertiefung von
Spezialwissen – die Beratungskraft sollte in
erster Linie Navigationshilfe sein.
POSITION: Welche Rolle werden Ernährungsthemen künftig im Verbraucherschutz spielen?
Billen: Wir werden demnächst eine Strategiediskussion führen, um uns im Bereich
Ernährung neu zu positionieren. Was in
der Gemeinschafts- und Schulverpflegung
läuft, ist z.B. sehr spannend. Auch die Auseinandersetzung mit der Ernährungswirtschaft werden wir auf Bundesebene sicher
stärker angehen. Ich sehe da eine ganze
Reihe von Themen, die politisch hochinteressant sind.
Das Gespräch führte
Dr. Friedhelm Mühleib
9
FOKUS
BERATUNGSSTELLE KÖLN
Verbraucherberater – Traumberuf
für Oecotrophologen?
„Hier an der Basis der Beratung bringt
jeder Tag Erfolgserlebnisse. Für viele
Ratsuchende ist unsere Hilfe wirklich
wichtig. Wir machen täglich Menschen
glücklich. Davon kommt man nicht mehr
los.“ Susanne Bauer-Jautz muss wissen,
wovon sie redet: Vor gut 15 Jahren stieg
die Oecotrophologin in der Kölner Außenstelle der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen als Beraterin ein. 1998
bekam sie ihren Traumjob: die Leitung
der Beratungsstelle, die sie bis heute mit
Begeisterung führt.
Noch immer steht sie voll und ganz hinter
ihrem Beruf, den sie als vielseitig und
interessant empfindet – „schon deswegen,
weil die Themen, die wir hier bearbeiten,
richtige und wichtige sind. Ich muss keinen
Satz sagen, hinter dem ich nicht 100%ig
stehe. Ich muss nichts verkaufen und
kann immer bei der Wahrheit bleiben. Das
entschädigt fast für jede Belastung.“ Und
die ist nicht gering: „Der Stress hier ist oft
enorm“, berichtet Susanne Bauer-Jautz und
zählt auf, was hier mit sieben Mitarbeitern
(darunter sechs Oecotrophologen) auf
fünf-einhalb Planstellen alles bewältigt
werden muss. Im Jahr 2007 verzeichnete
die Statistik 42.000 Kontakte mit Ratsuchenden. Etwa 18.000 davon kamen
persönlich in die Beratungsstelle, knapp
20.000 Anfragen wurden telefonisch
angenommen, weitere 4.000 Vorgänge
wurden schriftlich bearbeitet. Neben den
Einzelberatungen sind in diesen Zahlen
auch die Spezialberatungen und Seminare
zu den verschiedensten Themenbereichen
enthalten – von der Altersvorsorge über
Schuldner- und Insolvenzberatung bis zur
Versicherungsberatung.
STÄNDIGER WANDEL, VIEL DRUCK
Rein rechnerisch reduziert sich bei diesem
Ansturm von Anfragen die Zeit pro Klient
für jeden Berater auf wenige Minuten – und
10
Foto: VZ NRW
Susanne Bauer-Jautz (3. v. l.) mit dem Team der Verbraucherzentrale Köln
Das siebenköpfige Team bewältigt jährlich über 40.000 Anfragen.
d ttrotz
das
t SSachverhalten,
h h lt
di
die iimmer kkomplili
zierter werden. Für die Mitarbeiter bedeutet das permanenten Druck und wenig
Zeit für Verschnaufpausen. Der Druck – so
Bauer-Jautz – wird allerdings durch die vielen positiven Aspekte der täglichen Aufgaben kompensiert: „Unser Job ist abwechslungsreich, man berät zu den unterschiedlichsten Themen und lernt dadurch selbst
permanent enorm viel dazu.“ Tatsächlich
>>
>>
Nach jedem neuen
Skandal ist bei uns
die Hölle los. >>
>
hat sich das Tätigkeitsfeld des Verbraucherberaters seit Gründung der VZ NRW
vor 50 Jahren enorm gewandelt. Heute
steht das Themenfeld Telekommunikation/
Digital-TV/Internet und Medien mit knapp
28 % aller Anfragen an erster Stelle, gefolgt vom Bereich Energie (inkl. Strom und
Gas)/Bauen & Wohnen/Miete mit 18 % der
A f
Anfragen.
N
Nur noch
h 16 % d
der V
Verbraucher
b
h
suchen Rat und Information rund um das
ursprünglich wichtigste Thema Haushalt/
Haushaltsgeräte und Familie.
RECHTSFRAGEN IMMER WICHTIGER
Ganze 2 % der Nachfragen beziehen sich
auf Ernährungsthemen. „Mit Ernährungsberatung hat unser Job nur noch herzlich
wenig zu tun – im Gegensatz zu dem, was
sich viele Berufsanfänger aus der Oecotrophologie bei uns erwarten oder erhoffen“, kommentiert Susanne Bauer-Jautz.
Verbraucherpolitisch wichtige und kritische
Ernährungsthemen wie z. B. Schadstoffe,
Zusatzstoffe oder Gentechnik werden in
der Beratungsstelle fast gar nicht nachgefragt. Es sei denn, ein neuer Lebensmittelskandal wird aufgedeckt. „Dann ist hier
für kurze Zeit die Hölle los! Dann sehen
die Verbraucher in der Beratungsstelle den
Ansprechpartner Nr. 1.“ Und womit macht
nun ein Berater Menschen glücklich? Häufig
sind es Rechtsfragen zu den verschiedenen
Themen, die Verbraucher in die Beratungsstelle führen. Handyverträge, KreditverträVDOE POSITION 1/09
FOKUS
ge, Versicherungsverträge, fragwürdige
Internetangebote, die ahnungslose Surfer
nach vermeintlichen Vertragsabschlüssen
mit dreisten Methoden zur Zahlung drängen – auf Schritt und Tritt ist der Verbraucher mit Verträgen und Rechtsproblemen
konfrontiert, die er immer weniger versteht. Deswegen suchen bei Konflikten mit
Anbietern bzw. Vertragspartnern immer
mehr Betroffene die kompetente Hilfe der
Beratungsstelle, die vielen erst den Zugang
zu ihrem Recht ermöglicht. „Für uns sind
das oft Kleinigkeiten – z. B. wenn wir alten
Leutchen aus irgendeinem Vertrag raushelfen oder einem Schüler 100 Euro ersparen,
die er einem Internet-Abzocker zahlen soll.
Die gehen glücklich hier raus und freuen
sich.“ Dass dir in der VZ geholfen wird,
hat sich herumgesprochen. Der Bekanntheitsgrad der Beratungsstelle steigt. Inzwischen kommen alle Schichten. Jeder dritte
Ratsuchende ist Migrant. „Es kommen
die Reichen, die Armen, die Dummen, die
Schlauen, die Jungen, die Alten – wir sehen
das gesamte Spektrum der Bevölkerung“.
beschreibt Bauer-Jautz ihr Publikum. Kein
Wunder, dass es in der Beratungsstelle oft
zugeht wie im Taubenschlag. Bis vor Jahresfrist galt: Jeder, der in die Beratungsstelle
reinkommt, der kommt auch dran. Mit den
Schlangen der Ratsuchenden wuchsen der
Druck auf das Beratungsteam und manchmal auch die Aggressionen. Inzwischen
wird nur noch nach Termin beraten – drei
Termine pro Stunde mit 15 Minuten Puffer.
So hat sich die Situation entspannt.
HOFFNUNG AUF ZUSÄTZLICHE STELLEN
„Obwohl wir so wenige sind, bewirken wir
enorm viel“. konstatiert sie. „Trotzdem ist
es ein Witz, dass es in einer Großstadt wie
Köln nur sechs Stellen gibt. Wir könnten
hier gut und gerne drei zusätzliche Kräfte
gebrauchen. Leider ist Köln kein Einzelfall
– es gibt bundesweit viel zu wenige Kräfte.“ Wenn einer aus dem Team ausfällt
oder krank ist, wird die Situation schnell
kritisch. Als zu Beginn der Finanzkrise eine
Hotline geschaltet wurde, kamen schon am
ersten Tag 20.000 Anrufe, von denen nur
ein Bruchteil angenommen werden konnte. Solche Belastungsspitzen machen den
zusätzlichen Bedarf an der Basis besonders
deutlich, und Bauer-Jautz hofft darauf, dass
bald bundesweit mehr Stellen für die VerVDOE POSITION 1/09
Anfrageinhalte in der Beratungsstelle
braucherzentralen geschaffen werden und
dadurch personelle Entlastung kommt.
Fähigkeit, sich schnell in die Fülle der verschiedensten Themen einzuarbeiten.Dabei
rät sie Interessierten, sich von der aktuellen
Stellensituation nicht abschrecken zu lassen: „Wer Interesse an Verbraucherarbeit hat, sollte früh mit Praktika beginnen, um zu testen, ob dieser anstrengende
Beruf wirklich der richtige ist, denn mit
dem Wissen über Verbraucherpolitik und
Sollte es zu Neueinstellungen kommen,
sind Oecotrophologen für Susanne BauerJautz immer noch die erste Wahl bei der
Besetzung für die Beratungsjobs, auch
wenn Rechtsprobleme in der Praxis immer
stärker in den Fokus rücken. In der Regel
brauchen Einsteiger zwei
bis drei Jahre mit permanenten Fortbildungen
und Fernlehrgängen für
die Erarbeitung der beratungsrelevanten Rechtsgrundlagen (AGB-Recht,
Vertragsrecht etc.), um
schließlich qualifiziert beraten zu können. Trotzdem sieht Susanne BauerJautz die Oecotrophologen als Stellenanwärter
vorne: „Wir hatten auch
Foto: Mühleib
schon Juristen im Referendariat hier. Die neigen Susanne Bauer-Jautz: Für sie ist die Beratung auch nach 15
Jahren noch ein Traumjob.
manchmal dazu, die Dinge zu verkomplizieren.
Wir müssen einen Fall in einer Viertelstunde
-beratung
aus d
dem Studium
l
d
b
d
kkommt man
erfassen und dem Ratsuchenden Lösungs- hier nicht weit. Wer nach einem Praktikum
möglichkeiten aufzeigen. Ein Jurist kann als Aushilfskraft arbeitet, hat den Fuß in der
das gar nicht so schnell: Vor lauter Wissen Tür, sobald es eine neue Stelle gibt.“
tun sich die Juristen schwer damit.“ Den
Dr. Friedhelm Mühleib
großen Vorteil der Oecotrophologen sieht
sie in deren Vielseitigkeit, Flexibilität und
11
FOKUS
ARBEITSKREIS LEBENSMITTEL UND ERNÄHRUNG
Think-Tank für die Beratung
Die Zeiten, in denen die Ernährungsberater der Verbraucherzentralen in einer Beratungsstelle saßen und auf Ratsuchende
warteten, sind längst vorbei. Inzwischen
hat man erkannt, dass Ernährungsberatung bei den knappen personellen und
finanziellen Ressourcen eine Bündelung
der Aktivitäten braucht, wenn sie erfolgreich sein soll.
Noch immer hat jede der 16 deutschen
Verbraucherzentralen (VZn) eine Ernährungsabteilung. Die ist jedoch in der Regel nur mit zwei bis drei Mitarbeitern pro
Bundesland besetzt. Nordrhein-Westfalen
mit seinen sieben Kräften ist da die große
Ausnahme. Aus der Erkenntnis, dass man
mit einer so dünnen Personaldecke nicht
weit kommt, hat man die Konsequenzen
gezogen. Das ist vor allem dem Arbeitskreis
„Lebensmittel und Ernährung“ (AK) zu verdanken: Kaum jemand kennt ihn. Trotzdem
gehört er zu den am besten funktionierenden Instrumenten einer koordinierten,
bundesweiten Verbraucherarbeit.
Wie viel Geld hat die
Ernährungsberatung?
Für die Ernährungsberatung der
Verbraucherzentralen gibt es eine
ansehnliche Stange Geld – und
trotzdem viel zu wenig. Verbraucherberatung im Ernährungsbereich wird
durch eine Kofinanzierung aus Projektmitteln des Bundes (BMELV) und
einem Beitrag der Länder finanziert
– beide zahlen je die Hälfte.
Die Projektförderung durch den
Bund erfolgt seit Jahren stabil und
offensichtlich ziemlich unbürokratisch. Im Jahr 2009 kommen auf
diesem Weg insgesamt (für alle 16
VZn) ca. 5,8 Mio. Euro zusammen.
Das sind knapp 10% der Mittel, die
den VZn insgesamt zur Verfügung
stehen. Zum Vergleich: Der nationale
Aktionsplan InForm ist im laufenden
Jahr mit ca. 5 Mio. Euro bestückt.
12
den gemeinsamen Aktivitäten erreicht werIm AK treffen sich schon seit den 70er Jahden. Michel-Drees: „Es sind fast immer
ren die Leiter der Ernährungsabteilungen
Themen, die den Verbrauchern auf den Näder Verbraucherzentralen, um ihre Arbeit
geln brennen. Das macht uns die Entscheizu koordinieren. Aus einer eher lockeren
dung in der Regel leicht.“ Im Jahr 2009
Abstimmung entstand über die Jahre eine
enge Zusammenarbeit. Der AK, in dem Foto: Mühleib
man sich 3-mal jährlich trifft, hat sich in
30 Jahren effektiver
Arbeit zum ThinkTank der bundesweiten Ernährungsberatung entwickelt. Dort
werden Strategien
und Aktionen konzipiert, die inzwischen
bundesweite Aufmerksamkeit erzielen. Das funktioniert,
Ernährungsinformationen der Verbraucherzentralen – geplant
weil der AK klare Ziele
und umgesetzt vom Arbeitskreis Lebensmittel und Ernährung
hat: Koordination der
Arbeit, Vermeidung
von Doppelarbeit, Effizienzsteigerung und
z. B. wird
drei Gemeinschaftsaktionen
d
d es d
h f k
Abstimmung von Beratungsaussagen und
geben: Lebensmittelkennzeichnung, Gedie Vereinbarung von Gemeinschaftsaktiosunde Kinderernährung und nachhaltige,
nen sowie deren gemeinsame Planung und
regionale und klimagesunde Lebensmittel.
n
Durchführung.
Daneben gibt es sogenannte Projekte wie
D
z. B. „FIT KID“ oder „Fit im Alter: Gesund
essen, besser leben“, die über gesonderte
ERNÄHRUNGSBERATUNG IM WANDEL
E
Projektmittel durch das BMELV gefördert
werden. Die Detailplanung für die GemeinAls Dachverband hat inzwischen auch der
A
schaftsaktionen und Projekte übernimmt
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv)
V
jeweils eine „vorbereitende Arbeitsgrupeeinen Sitz im AK. Die Dipl.-Oecotrophope“, die sich in der Regel aus fünf Mitgliellogin Angelika Michel-Drees, derzeitige
dern des AK zusammensetzt.
Vertreterin des vzbv im AK, beschreibt
V
den Wandel in der Verbraucherarbeit im
d
Obowhl der AK selbst als internes GremiEErnährungsbereich: „Wir haben uns masum der VZn nie öffentlich in Erscheinung
ssiv von der Einzel- und Grupenberatung
tritt, ist er trotzdem ein sehr schlagkräftiwegbewegt – hin zu aktionsorientierten
w
ges Instrument, das die Zusammenarbeit
und zielgruppenspezifischen Maßnahmen
u
der Verbraucherzentralen enorm gefördert
mit bundesweitem Charakter. Dass die von
m
und die Verbraucherarbeit im Bereich Leaallen VZn mitgetragen werden, ist sicher
bensmittel und Ernährung kräftig voranwesentliches Verdienst des AK.“
w
getrieben hat.
Dr. Friedhelm Mühleib
Meist fällt die Einigung auf bestimmte TheM
men nicht schwer, obwohl bei jeder Aktion
m
aalle 16 VZn im Boot sein müssen. Dass sich
aalle Länder beteiligen, ist Grundbedingung,
damit die Verbraucher flächendeckend mit
d
VDOE POSITION 1/09
FOKUS
VERBRAUCHERINFORMATION ÜBER ERNÄHRUNG – EIN KOMMENTAR
Zu viele Köche verderben den Brei
Eigentlich ist doch alles gut. Oecotrophologen und Diätassistenten können sich
freuen. Das Thema Ernährung ist aus dem
deutschen Mediendschungel nicht mehr
wegzudenken. Die Fülle an Informationen rund um Lebensmittel ist inzwischen
unüberschaubar. Gibt man in Google die
Suchbegriffe „Lebensmittel + Verbraucherschutz“ ein, so erhält man sage und
lese 2,2 Mio. Einträge.
Der Blick auf den Status quo der Verbraucherinformation in Sachen Ernährung zeigt:
Noch nie wurde in den Medien soviel
über Ernährung und Lebensmittel
berichtet wie heute.
Es gab noch nie so viele Organisationen
und Experten, die sich der „objektiven
Ernährungsinformation“ verschrieben
haben.
Vom unterhaltenden Talk bei Kerner
bis zu ganzen Sendeformaten wie
„Wissenshunger“ bei VOX: Überall wird
jeder mit Ernährung berieselt. Lassen wir
die zahllosen Kochshows oder „pimpmy-restaurant“-Formate außen vor und
betrachten den Printmarkt: Dort füllen
Zeitschriften zum Thema Essen, Trinken,
Kochen, Gesundheit und Ernährung ganze
Regale. Tageszeitungen haben mindestens
wöchentlich eine Rubrik zum Thema. Die
Seiten wollen gefüllt werden – womit
webinfos@position
Wer kritische, trotzdem fundierte
Ernährungsinformationen sucht,
dem empfiehlt Harald Seitz folgende Websites:
www.aid.de www.dge.de
www.ernaehrung.de
www.gesunde-ernaehrung.org
www.ugb.de www.eufic.org
www.verbraucherfenster.de
www.was-wir-essen.de
VDOE POSITION 1/09
wir auch schon bei Punkt zwei
des Status quo wären, den oft
selbst ernannten Experten und
„Verbraucherorganisationen“,
die dort zu Wort kommen.
BAD NEWS ARE GOOD NEWS
Der Autor: Harald Seitz
Harald Seitz ist Pressesprecher beim aid und
dort darüber hinaus
verantwortlich für
Öffentlichkeitsarbeit
und Marketing. Als
Oecotrophologe und
VDOE-Mitglied engagiert er sich für mehr
und bessere Ernährungsinformation.
Nach wie vor gilt der Grundsatz,
dass nur schlechte Nachrichten
auch wirkliche Neuigkeiten
sind. Da prangen dann furchteinflößende Überschriften wie
„Gefahr auf dem Obstteller“
auf der ersten Seite der Boulevardpresse. Woher kommen
diese Meldungen? Die Warnung vor dem
d
gefährlichen Obst z. B. kam von Greenpeace e. V., einem gemeinnützigen Verein.
Deren Vertreter sind auch gern gesehene
Gäste bei Jauch und Co., weil sie polarisieren. Das gezielte Anprangern von Lebensmittelketten oder -herstellern ist einfach
und für jeden Zuschauer leicht nachzuvollziehen. Wer die Hintergründe kennt, dem
kräuselt es da regelmäßig die Fußnägel
in die Höhe. Was bleibt nämlich hängen?
Dass Obst ungesund ist!
Warum hantieren Organisationen wie
Greenpeace sehr offensiv mit polarisierenden Aussagen? Greenpeace z. B. wird
zum allergrößten Teil aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert. Und da von
nichts auch nichts kommt, braucht man Öffentlichkeit. Wie das System funktioniert,
ssieht man auch sehr gut an Beispielen aus
der Vorweihnachtszeit, wenn um Spenden
d
geworben wird. Nicht selten tauchen dann
g
halb verhungerte Kinder auf Großleinwänh
den auf. Da muss man nichts unterstellen,
d
genaues Hinschauen ist allerdings immer
g
aangebracht.
FFÜR MEHR NEUTRALE INFORMATION
K
Keine
Frage. Es muss auch für Verbraucher
LLobbyisten geben. Allen voran sind da die
Verbraucherzentralen zu nennen, die das
V
in ihrer Satzung klar festgeschrieben ha-
Foto: privat
b
ben:
„Der Verein verfolgt
f l den
d Zweck,
k Verbraucherinteressen wahrzunehmen ...“.
Allerdings gibt es ganz ähnliche Passagen
auch in den Vereinssatzungen von Greenpeace und foodwatch. Was einem aber
noch öfter die Tränen in die Augen treibt,
sind nicht nur die sensationsheischenden
Schlagzeilen der großen Organisationen,
sondern vielmehr die Aussagen von „Experten“ wie Udo Pollmer oder Hademar
Bankhofer. Herr Bankhofer etwa ist im
öffentlich-rechtlichen TV nicht wegen seiner Aussagen abgesägt worden, sondern
wegen Schleichwerbungsvorwürfen. Ein
Armutszeugnis!
Die Verunsicherung der Verbraucher wird
durch einen neuen Trend zusätzlich verstärkt. Zahlreiche Universitäten oder Forschungseinrichtungen haben die Öffentlichkeitsarbeit für sich entdeckt. Schwierig
wird das, wenn sich Profilierungssucht und
kommunikative Unkenntnis vereinen. So
wollen offenbar einige Institute auf Teufel
komm raus in die Presse. Da wird dann
schnell ein wissenschaftlich unbedeutendes Ergebnis so aufgebauscht, dass man
den Eindruck gewinnt, ein neues Mittel
gegen Krebs gefunden zu haben. Im Ergebnis schwächt das die Wirkung der wirklich
wichtigen Nachrichten und Verbrauchertipps ohne Sensationswert. Neutrale Informationen sind daher gefragter denn je.
Harald Seitz
13
VDOE AKTUELL
VERANKERUNG DER ERNÄHRUNGSTHERAPIE
QUETHEB: Ernährungstherapie –
Was bringt die Zukunft?
Schon vor einigen Jahren hat das Bundesgesundheitsministerium den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beauftragt
zu prüfen, ob Ernährungstherapie (ETH)
als Heilmittel anerkannt werden solle.
Vor allem der Verband der Diätassistenten (VDD) und der Verband für Ernährung
und Diätetik (VFED) sprechen sich dafür
aus und unterstützen aktiv Bestrebungen, die ETH auf diese Weise gesetzlich
zu verankern, so wie dies z. B. auch für
die Physiotherapie und Logopädie gilt.
Konkrete Beratungen beim G-BA laufen
derzeit.
Bei einer Einführung muss aus unserer Sicht
mit folgenden Auswirkungen gerechnet
werden:
● Die Ernährungstherapie (zur Zeit für
den zuweisenden Arzt nicht budgetiert)
fiele dann ins Verordnungsbudget des
Arztes. Dies bedeutet, dass er sich in
Zukunft genau überlegen wird, ob er
sein knappes Budget für einen Patienten
(zusätzlich) mit einer Verordnung zur
ETH belasten soll/kann, wenn dieser z.
B. als Adipöser gleichzeitig unter massiven Gelenkbeschwerden leidet und auch
eine Physiotherapie benötigt. Grund:
Schnelle Linderung des Problems, hohe
Compliance und Zufriedenheit des Patienten, bekannte und sichere Maßnahme
– spricht eher für die Physiotherapie?!
Wie viel ETH wird wohl verordnet werden, wenn jetzt schon die budgetfreie
Zuweisung schleppend verläuft?
● Die ETH wird abhängig von der Vorgabe des verordnenden Arztes – in Dauer
und Zeitaufwand. Die therapeutische
Notwendigkeit aus Sicht des Ernährungstherapeuten bleibt außer Acht.
Bisher wurde der Therapieplan vom Ernährungstherapeuten in Absprache mit
dem Arzt erstellt. Das bedeutet also, dass
der Ernährungstherapeut nur noch ausschließlich weisungsgebunden arbeiten
darf und nicht, wie bisher, auf ärztliche
Notwendigkeitsbescheinigung in Kooperation/konsiliarisch mit dem Arzt.
14
● Die ernährungstherapeutische Praxis
wird dann voraussichtlich dem Werbeverbot unterliegen, wie die anderer
Dienstleister eines Heilmittels auch. Die
sowieso schon schwierige Abgrenzung
gegenüber unseriösen Anbietern in der
Öffentlichkeit wird damit unmöglich.
Aufmerksamkeit auf das eigene Angebot zu lenken, wird massiv erschwert.
● Die von den Krankenkassen vertraglich
fixierten Honorarsätze müssen akzeptiert werden. Ob diese bei den engen
Ressourcen adäquat der Qualifikation, Berufserfahrung und betrieblichen
Notwendigkeit des Anbieters von ernährungstherapeutischen Leistungen
ausfallen werden, ist zu bezweifeln.
Eigenständige Honorarsätze, die dies
berücksichtigen, können und dürfen
voraussichtlich nicht mehr angesetzt
werden.
>>
ss Ernährungstherapie wird
abhängig von der Vorgabe
des verordnenden Arztes.
Die therapeutische
Notwendigkeit aus Sicht
des Ernährungstherapeuten
bleibt außer Acht. >>
● Außerdem wird die Ernährungstherapie
als Heilmittel wahrscheinlich nur auf einige wenige Indikationen begrenzt. Was
aber ist dann mit dem Stellenwert der
Ernährungstherapie bei allen anderen
Erkrankungen, bei denen sie ein gutes
(ergänzendes) Behandlungskonzept
darstellt?
Ernährungstherapeuten sowie für die
Patienten. Da mit den zu erwartenden
niedrigen Honorarsätzen eine Praxis nicht
mehr ökonomisch geführt werden kann,
ist zu befürchten, dass immer mehr Ernährungstherapeuten auf zusätzliche Einnahmen angewiesen sein werden – was
dem Produktverkauf erheblich Vorschub
leisten dürfte. Produktneutrale Beratung
und Therapie kann dann für den Patienten
kaum noch sichergestellt werden. Außerdem besteht die Gefahr eines dauerhaften
Qualitätsverlustes der ernährungstherapeutischen Leistungen, da Fortbildungen
und Weiterqualifizierung mit immer geringeren Einnahmen kaum noch zu finanzieren sind. Für den Patienten würde dies
bedeuten:
● Zu kurze Interventionen, d. h. keine
längerfristig angelegte ernährungstherapeutische Hilfestellung mehr zur
alltagstauglichen, problem- und verhaltensorientierten Umsetzung (fehlende
Nachhaltigkeit)!
● Keine Sicherheit mehr auf produktunabhängige und wissenschaftlich aktuelle
Beratungsangebote!
Alle Bestrebungen der letzten Jahre zur
Qualitätssicherung im Sinne des Patientenund Verbraucherschutzes von Kostenträgern, Verbänden und Fachgesellschaften
könnten mit einem Schlag ad absurdum
geführt werden. Um in dieser Diskussion
noch konkreter Stellung beziehen zu können, sollten wir uns als Ernährungsfachkräfte vor allem über folgende grundsätzliche Fragen klar werden:
1.Welchen Stellenwert soll die Ernährungstherapie künftig besitzen?
2. Welche schlagenden Argumente könnten für die Ernährungstherapie als Heilmittel sprechen?
QUETHEB e. V. - der Vorstand
Das Institut QUETHEB e. V. befürchtet
bei einer positiven Entscheidung für die
Ernährungstherapie als Heilmittel erhebliche Nachteile für alle freiberuflichen
VDOE POSITION 1/09
VDOE AKTUELL
ALS HEILMITTEL
VDOE: Auch Vorteile für
die Ernährungstherapie?
Grundsätzlich stimmt der VDOE den Ausführungen seitens QUETHEB zu den möglichen Auswirkungen einer Verankerung
der Ernährungstherapie als Heilmittel zu.
Wir haben daher bereits im Dezember
2005 eine entsprechende Stellungnahme
an den Gemeinsamen Bundesausschuss
(G-BA) verfasst. Mit dieser Stellungnahme haben wir deutlich gemacht, dass Ernährungstherapie unserer Ansicht nach
auf der Basis von § 92 SGB V als neue
Behandlungsmethode einzuordnen ist.
Eine Einstufung der Ernährungstherapie als Heilmittel lehnen wir ab, da ein
Heilmittel, wie dies auch von QUETHEB
angemerkt wurde, nur unter ärztlicher
Aufsicht erbracht werden könnte.
Oecotrophologen sind jedoch auf Basis
einer ärztlichen Notwendigkeitsbescheinigung zur eigenständigen Beratung und
Therapie in der Ambulanten Ernährungsberatung qualifiziert. Der G-BA erkennt
eine Behandlungsmethode nur dann als
Heilmittel an, wenn der therapeutische
Nutzen, die medizinische Notwendigkeit
und die Wirtschaftlichkeit nachgewiesen
sind. Die Gremien entscheiden ausschließlich aufgrund evidenzbasierter Studien,
d. h. Ernährungstherapie wird nur dann
zum anerkannten Heilmittel, wenn genügend überzeugende wissenschaftliche
Belege für den Nutzen der Ernährungstherapie bei verschiedenen Indikationen
vorliegen. Eine Entscheidungsfindung ist
nicht vor Ende 2009 zu erwarten. Der VDOE
verfolgt die Diskussionen und hat zusätzlich ein Recht auf Stellungnahme beantragt, um die entsprechenden Argumente
auch im persönlichen Gespräch darlegen
zu können.
Wir sehen jedoch nicht nur Nachteile durch
eine Verankerung der Ernährungstherapie
als Heilmittel. Dafür spräche eventuell eine
Absicherung der Ernährungsberatung mit
einem festen - wenn auch voraussichtlich
zu niedrigen Honorarssatz und in zu geringem Umfang.
VDOE POSITION 1/09
In diesem Fall wäre eine zusätzliche Abrechnung des
Eigenanteils direkt mit dem
Patienten jedoch nicht mehr
möglich. Die Anerkennung als
Heilmittel hätte für die Krankenkassen zur Konsequenz,
dass es eine Pflichtleistung
wäre, und nicht wie bisher eine Kann-Leistung über § 43.
Es ist durchaus denkbar, dass
dafür dann auch ein entsprechend höheres Budget zur
Verfügung gestellt würde,
wenn auch sicherlich nicht in
ausreichender Höhe.
Foto: Fotolia
Als Heilmittel belastet die Ernährungstherapie das Verordnungsbudget des Arztes.
FÜR EINE LEISTUNGSGERECHTE
HONORIERUNG
Zuletzt stellt sich die Frage, ob eine Verankerung der Ernährungstherapie als Heilmittel
möglicherweise unsere Chance verwirkt,
auf die Implementierung der Ernährungstherapie als neue Behandlungsmethode
nach § 92 SGB V hinzuarbeiten. Dieses Ziel
sollte unseres Erachtens unbedingt weiter
verfolgt werden, da hierdurch die Möglichkeit bestünde, über einen entsprechenden
Leistungskatalog eine leistungsgerechte
Honorierung der Ernährungstherapie zu
erreichen.
Dr. Gabriele Geurtzen,
Dr. Maike Groeneveld für den VDOE
Der VDOE und QUETHEB e. V. möchten
hier zu einer gemeinsamen öffentlichen
Diskussion dieser Fragen unter allen Ernährungsfachkräften aufrufen. Wir sind
gespannt auf (hoffentlich viele) Kommentare und Reaktionen der Leser!
15. VDOE–Netzwerktreffen
von Oecotrophologen mit haushaltswissenschaftlichem Tätigkeitsschwerpunkt
Die neue EU-Lebensmittel Hygiene-Verordnung
Reflexion von Praxis und Leitlinien in sozialen Einrichtungen
13./14. März 2009 in Gießen
● Vorträge:
• Dipl.oec.-troph. Sascha Kühnau: Überblick über die Neuerungen der EU Verordnungen im Lebensmittelhygienerecht für die Hauswirtschaft.
Dipl. oec.-troph. Martina Feulner (Deutscher Caritasverband): Wenn in sozialen
Einrichtungen gekocht wird. Leitlinie für eine gute Lebensmittelhygienepraxis.
● Workshops zur Reflexion von Praxiserfahrungen in eigener Berufspraxis.
● Zeit zum Netzwerken und kollegialen Austausch.
Eingeladen sind alle VDOE-Mitglieder, die Interesse an einer regen fachlichen Diskussion und kollegialem Austausch zu dem Thema EU-Hygiene-Verordnung haben.
Ausführliches Programm: www.vdoe.de/netzwerk-haushaltswissenschaften.html
Anprechpartnerin: Dr. Pirjo Susanne Schack, Kontakt: [email protected]
15
VDOE AKTUELL
PR-NETZWERKTREFFEN 2008 IN HAMBURG
Klopfzeichen aus der Zukunft
Die Zukunft ist schon da und bietet Oecotrophologen jede Menge Platz, sich auszubreiten – z. B. in den schier endlosen
Räumen des Internets. Diese Erkenntnis
konnten die 60 Teilnehmer des ausgebuchten VDOE-PR-Netzwerktreffens 2008
unter dem Thema „Ernährung und Gesundheit 2.0 – Neue Dimension Internet“
im vergangenen November aus Hamburg
mit nach Hause nehmen.
eigenen B2C-Plattformen wie dem xx-well.
com Diätcoach bietet das Unternehmen im
B2B-Bereich Coaching-Software als Dienstleister für Unternehmenskunden aus den
Bereichen Krankenversicherung, Konsumgüter, Handel und Pharma (B2B) an. Für die
hohe Qualität der Angebote spricht unter
anderem, dass die Online-Coaches von
xx-well.com von den Krankenkassen als
einziges Angebot im Internet im Rahmen
von Prävention und Gesundheitsförderung
anerkannt werden. Eine andere zukunftsweisende Möglichkeit, im Web Präsenz zu
Zunächst gab Stefan Grothoff, freier
Journalist und Dozent der Funk & TV
Akademie Hamburg, einen in die
Foto: Mühleib
Welt des neuen Web-TV jenseits des
klassischen Fernsehens. In seinem
Vortrag zeigte er, wie sich Web-TV
im Gegensatz zur aufwändigen und
teuren Produktion herkömmlicher
Fernsehsendungen bereits für
kleines Geld mit einfachsten
technischen Mitteln produzieren
und anschließend ins Netz stellen
lässt. Als Beispiel für kommerzielle
Anbieter, die mit Web-TV im Bereich
Grund zur Freude über ein gelungenes Netzwerkvon Essen und Trinken bereits aktiv
treffen hatten die Organisatorinnen (v. l.):
sind, stellte Grothoff die BRIGITTE- Dr. Katja Lepthien, Kerstin Wriedt und Anja Meisel.
Video-Kochschule (http://www.
brigitte.de/kochen/kochschule) vor.
Grothoff zog das Fazit: „Um im Web mit
zeigen, sind Weblogs: Internettagebücher,
entsprechenden Angeboten erfolgreich
die jeder Internet-Nutzer kostenlos instalzu sein, ersetzt eine kreative Idee oft ein
lieren und mit eigenen Inhalten (Texte,
fehlendes großes Startkapital.“
Fotos, Videos) unkompliziert füllen kann,
wie die Hamburger Bloggerin Sibylle Rost
am Beispiel ihres privaten HandarbeitsGESCHÄFTE IM INTERNET
Blogs demonstrierte (http://sibylle.blogg.
de). Wie Weblogs zum Medium einer erEine kreative Idee und wenig Geld standen
folgreichen Unternehmenskommunikatiauch am Anfang der Erfolgsgeschichte der
on werden können, zeigte abschließend
xx-well.com AG, die von der OecotrophoFriederike Ahlers, Kommunikationschefin
login und ehemaligen VDOE-Vorstandsfrau
des Tiefkühlkost-Herstellers FRoSTA. Seit
Dr. Andrea Jahnen vorgestellt wurde. Als
fünf Jahren betreibt das Unternehmen als
kleines Start-up unter einfachsten Bedinwichtiges strategisches Element im Komgungen im Jahr 2000 gegründet, entwimunikationsmix einen von Mitarbeitern
ckelte sich das Unternehmen zu Deutschverfassten Blog (www.frostablog.de/blog).
lands führendem Anbieter von interaktiven
Er soll den Besuchern der Site einen auCoachingangeboten im Bereich Ernährung
thentischen Blick hinter die Kulissen von
und Gesundheit. Wie sich im Web auch
FRoSTA ermöglichen und so die Transpamit ernährungsbezogenen Inhalten Geld
renz verbessern. Damit trägt der Blog zur
verdienen lässt, hat xx-well.com inzwiErhöhung der Glaubwürdigkeit und direkschen eindrucksvoll demonstriert. Neben
16
ten Kommunikation mit den Konsumenten
bei, fördert den offenen Umgang mit Kritik
und wirkt sich positiv auf das Image der
Marke aus, so Friederike Ahlers.
EIN STARKES NETZWERK
Das Hamburger Treffen hat gezeigt: Mit 133
Mitgliedern ist das PR-Netzwerk inzwischen
nicht nur das mitgliederstärkste Netzwerk
im Verband, sondern auch ein aktiver und
funktionierender Zusammenschluss einer
der wichtigsten Berufsgruppen im VDOE.
Nach einem gelungenen Get-together im
neuen, sehr empfehlenswerten Asia-Outlet
ne
„cha cha“ in Alsternähe mit vielen interes„c
santen Gesprächen konnten sich Dr. Katja
san
Lepthien, Anja Meisel und Kerstin Wriedt
Le
als Organisatorinnen des Treffens am Ende
der Tagung über eine rundum gelungene
de
Veranstaltung freuen. Dafür dankte ihnen
Ve
VDOE-Vorstand Dr. Andrea Lambeck und
VD
übergab schließlich „die Staffel“ an Coüb
rinna Dürr. Sie wird zusammen mit Larissa
rin
Kessner und Dr. Claudia Müller das nächKe
ste PR-Netzwerktreffen 2009 in Köln/Bonn
organisieren.
org
Das Protokoll des Netzwerktreffens sowie
D
Downloads von Vorträgen finden sich auf
Do
der VDOE-Website im Mitgliederbereich/Intranet.
Dr. Friedhelm Mühleib
webinfos@position
Web-TV:
www.ehrensenf.de
Coaching Essen, Trinken, Diät:
www.brigitte-diaet-coach.de/
Food-Blogs / Blogs zu den Themen Ernährung, Essen, Trinken:
www.foolforfood.de
www.wohl-bekomms.info
www.deliciousdays.com
www.anonymekoeche.net,
Unternehmensblog:
www.saftblog.de
VDOE POSITION 1/09
VDOE AKTUELL
NEU AUF DER WEBSITE
PRAKTIKUMSBÖRSE
NEU IN DER GESCHÄFTSSTELLE:
Daniela Birthelmer
Unternehmen, Institutionen und Freiberufler können seit November 2008 unter
www.vdoe.de/praktikumsberichte.html
kostenlos Praktikumsplätze annoncieren
– ebenso wie mögliche Themen für Abschlussarbeiten.
Mit der Praktikumsbörse erweitert der
VDOE sein Serviceangebot für Studierende
im öffentlichen Bereich der Homepage und
ermöglicht Unternehmen im Umfeld der
Oecotrophologie den direkten Kontakt
zur Fachzielgruppe. Meldungen von
potenziellen Arbeitgebern zu vakanten
Praktika oder Stellen und Themen für
Abschlussarbeiten nimmt der VDOE gerne
entgegen. Nach Eingang der offenen
Positionen erfolgt die Veröffentlichung im
Internet – entweder als Verlinkung von
der Praktikumsbörse zur Anzeige auf der
Unternehmens-Homepage oder durch
Einstellung der Anzeige als PDF-Datei.
Kontakt: Dr. Monika Düngenheim, E-Mail:
[email protected], Tel.: +49 (0)228
28922-21.
ZERTIFIKAT
NEUE REGELUNG
Ab dem Jahr 2009 wird mit dem Erwerb
des Zertifikats automatisch auch die Nutzung des VDOE-Zertifikat-Logos möglich.
In einem Vorgang wird für den Zertifizierungsprozess und die Vergabe des Logos
eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 60
Euro erhoben.
Die neuen Zertifikatserwerber erhalten
ab 2009 nach Aufforderung und
Überweisung des Betrages sowohl die
Zertifizierungsurkunde als auch den LogoNutzungsvertrag direkt zugeschickt. In
2009 gilt zudem: Wer sich im November
für die nächsten drei Jahre nachzertifizieren
lässt, bezahlt nur noch 40 Euro Bearbeitungsgebühr. Für Zertifikatsinhaber,
die das Logo bereits zur Außendarstellung
nutzen und dies weiter tun möchten,
bedeutet dies eine Kostenersparnis in Höhe
von 20 Euro.
VDOE POSITION 1/09
Seit 1. August 2
2008 ist Daniela Birthelmer als
Mitgliederservice und ÖffentlichReferentin für Mi
keitsarbeit in der VDOE-Geschäftsstelle zustän32-Jährige übernimmt zusammen mit
dig. Die 32-Jähri
Dr. Monika Düngenheim Aufgaben von Astrid
Donalies, die sich zur Zeit in Elternzeit befindet.
Frau Birthelmer wird in erster Linie Mitgliedern
beratend zur Seite stehen und sich um die Weiterentwicklung der Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes kümmern. Zu ihren Arbeitsfeldern gehören auch die Organisation von Veranstaltungen
sowie die Betreuung von Örtlichen Gruppen und
Netzwerken im VDOE.
Daniela Birthelmer hat in Bonn Oecotrophologie mit Schwerpunkt Haushaltswissenschaften studiert. Durch Praktika, z. B. bei der Verbraucherzentrale NRW
in der Beratungsstelle Köln, und freie Mitarbeit u. a. beim aid infodienst konnte
sie den Bereich Beratung und Öffentlichkeitsarbeit kennenlernen. Von 2006 bis
2007 leitete sie den Fachbereich Ernährung und Haushalt in der Region Ostalb
für das Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum Baden-Württemberg.
Danach arbeitete sie bei der Fördergemeinschaft für Nachhaltige Landwirtschaft
e. V. (FNL) im Rahmen des Projektes „ErlebnisBauernhof“. Daran schlossen sich
freiberufliche Projekte zur Gesundheits- und Ernährungsbildung in Kindertagesstätten und Schulen an.
Sie erreichen Daniela Birthelmer unter der Telefonnummer: +49 (0)228 28922-27
oder per E-Mail unter [email protected].
AKTUELLE INFOS FÜR VERBRAUCHER
VDOE-Expertentipps
Neuerdings gibt es auf der VDOE-Homepage Experten-Tipps. Die aktuellen
Informationen rund um Ernährung, Lebensmittel und Haushalt sind fortlaufend
unter der Rubrik „Aktuelles“ zu finden.
Die Experten-Tipps wenden sich an Verbraucher und Journalisten. Sie haben jeweils aktuellen Bezug und stellen beispielsweise neue Erkenntnisse aus den Bereichen
Ernährung und Haushalt oder saisonale
Themen verbrauchergerecht dar. Der neue
VDOE-Verbraucherservice wird von engagierten VDOE-Mitgliedern gestaltet, die im
jeweiligen Gebiet Kompetenz aufweisen
und redaktionell versiert sind. Neben der
Einstellung im Internet werden die Tipps
auch als Pressemitteilung aufbereitet und
an die Publikumspresse verschickt. Darüber hinaus veröffentlicht das korporative
VDOE-Mitglied „Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V.“ die Informationen regelmäßig in der Mitgliederzeitschrift „Verbraucher konkret“. Kollegen, die sich mit
Texten bzw. Tipps an dem Projekt beteiligen wollen, sind herzlich willkommen.
Kontakt: Dr. Monika Düngenheim, E-Mail:
[email protected]
17
BERUFSPRAXIS
GESUNDHEITSFONDS
Quo vadis Prävention?
Der neue Gesundheitsfonds bringt künftig große Veränderungen – auch für
mittelbar und unmittelbar im Gesundheitswesen Beschäftigte, zu denen auch
viele Oecotrophologen gehören. Grundsätzlich gilt: Unabhängig von der Einführung des Fonds gibt es weiterhin einen
großen Bedarf an qualifizierten Präventionsanbietern und damit Ernährungsberatungsfachkräften. Die goldenen Jahre
sind jedoch vorbei. Neben guten Qualifikationen werden ab 2009 noch mehr als
bisher unternehmerisches Geschick, gute Eigenvermarktung und strategisches
Netzwerken gefragt sein. Potenzial gibt
es am ehesten im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung. Auch Netzwerke mit Haus- und Fachärzten sowie
Präventionsfachkräften eröffnen interessante Perspektiven.
Zunächst zu den grundsätzlichen
Neuerungen, die der Gesundheitsfonds
bringt: Der neue einheitliche Beitragssatz in
Höhe von 15,5 % (Stand: 10. Januar 2009)
bedeutet für die meisten Versicherten
gesetzlicher Krankenkassen eine mehr oder
weniger deutliche Beitragssatzerhöhung.
Auch Arbeitgeber klagen über die
zusätzliche Belastung.
>>
Der Einsatz der
Ernährungstherapie wird
vermutlich tendenziell
leicht ansteigen. >>
Die Einnahmen aus dem einheitlichen
Beitragssatz werden den Kassen über ein
neues Verteilungssystem zur Verfügung
gestellt. Für abhängig beschäftigte Versicherte einer gesetzlichen Krankenkasse
werden die Krankenversicherungsbeiträge
nach wie vor von den Arbeitgebern an die
jeweilige Kasse überwiesen. Die Kassen
können jedoch über die Gelder nicht wie
bisher verfügen, sondern leiten die Mittel
direkt an den Gesundheitsfonds weiter. Der
Fonds schließlich verteilt Zuweisungen in
18
Abhängigkeit von u.a. Alter und
Die Autorin: Micaela Schmidt
Geschlecht sowie Erkrankungen
der Versicherten an die einzelFoto: privat
Micaela Schmidt ist
nen Kassen. Nach Josef Hecken,
Dipl.-Oecotrophologin
Präsident des Bundesversiche(Uni Bonn) und seit
rungsamtes (BVA) ist der Fonds
1990 in verschiedenen
als Kernstück der GesundheitsAufgabenfeldern für
reform 2007 nichts anderes "als
die Gmünder Ersatzein Bankkonto, auf dem die von
Kasse tätig. Seit Juni
den Kassen eingezogenen Bei2008 leitet sie in der
Abteilung Unternehträge der Versicherten eingehen
mensentwicklung den
und von dem wir (das BVA –
Bereich ProduktverAnmerkung der Verfasserin) das
marktung. Kontakt:
Geld nach bestimmten Kriterien
micaela.schmidt@
wiederum an die Kassen verteigek.de
len". Die Verteilung der Mittel aus
dem Fonds erfolgt ab 2009 über
den so genannten morbiditätsorientierten
erzielt, kann eine Prämie ausgeschüttet
Risikostrukturausgleich (kurz Morbi-RSA).
werden. Sowohl Zusatzbeitrag als auch
Gegenüber der Vergangenheit ist daran
Prämien erhebt bzw. schüttet die Kasse
neu, dass so neben Alter und Geschlecht
direkt an ihre Versicherten aus.
auch die Erkrankungen der Versicherten
berücksichtigt werden. Diese Zuweisungen
WIE GEHT ES WEITER MIT
setzen sich wie folgt zusammen:
DER ERNÄHRUNGSTHERAPIE?
● aus der Grundpauschale je Versicherten
mit Zu- oder Abschlägen in AbhängigPrävention wird ab 2009 aus den paukeit von Alter und Geschlecht (AGG),
schalen Zuwendungen finanziert, die die
Kassen für die Satzungsleistungen erhal● Zuschlägen für Versicherte mit Erwerbsten. Der Gesetzgeber hat dafür innerhalb
minderungsrenten (EMG),
dieser Pauschale 2,82 Euro kalkuliert, die
● Zuschlägen für Versicherte aus definiervon den Kassen auch ausgegeben werden
ten Erkrankungsgruppen (Hierarchisierte
sollten. Die Mehrheit der Kassen hat bereits
Morbiditätsgruppen – kurz: HMG).
2007 diese Ausgaben deutlich überschritten. Laut aktuellem Gesundheitsbericht für
Außerdem erhalten Kassen:
das Jahr 2007 wurden bereits 4,25 Euro
● Krankengeldzuweisungen,
pro Versicherten ausgegeben. Problema● Programmkostenpauschalen für Diseatisch ist, dass die Ausgaben für Prävention
se-Management-Programme,
mit den anderen Satzungsmehrleistungen
● eine Pauschale je Versicherten für Satkonkurrieren. Auch sind Kassen mit viezungsleistungen.
len aktiven Versicherten stärker betroffen
als Kassen mit weniger präventionsaffinen
FINANZSTRÖME AB 2009
Versicherten. Es ist daher möglich, dass
Präventionsmaßnahmen je nach KassenpoJe nach Erkrankung erhalten Kassen aus
litik anders gesteuert werden. So wird es in
dem Fonds unterschiedlich hohe ZuschläZukunft noch wichtiger sein als bisher, die
ge. Diese gibt es jedoch nur für „chronisch,
Mittel für Prävention zielgerichtet auszugeschwerwiegend, kostenintensiv und eng
ben. Die meisten der aktiven Versicherten
abgrenzbare“ Erkrankungen. Reichen der
werden ab 2009 daher wieder mehr eigeKasse die Zuweisungen aus dem Gesundnes Geld für Präventionsangebote aufbrinheitsfonds nicht aus, muss sie einen Zugen müssen. Versicherte können von ihrem
satzbeitrag erheben. Wird ein Überschuss
VDOE POSITION 1/09
BERUFSPRAXIS
behandelnden Arzt Ernährungsberatung
oder -therapie verordnet bekommen. Als
gesetzliche Grundlage gilt hier der § 43
SGB V – Ergänzende Leistungen zur Rehabilitation. Verordnen wird der Arzt die
Ernährungstherapie bei Versicherten, deren Erkrankung durch eine Fehlernährung
verursacht bzw. mit verursacht wurde und/
oder bei denen eine Ernährungsumstellung
die Therapie unterstützen kann. Auch bei
Übergewicht mit einem BMI >30 sowie behandlungsbedürftigem Übergewicht und
einem BMI 25–30 wird der Arzt möglicherweise eine Ernährungsberatung verordnen
– wie dies bereits in der Vergangenheit bei
entsprechenden Indikationen gehandhabt
wurde. Es ist zu erwarten, dass der Einsatz
der Ernährungstherapie tendenziell leicht
ansteigen wird.
BETRIEBLICHE PRÄVENTION
Ernährungsberatung im Setting (Lebensumfeld) ist ein wichtiger Ansatzpunkt.
Der Bedarf an Ernährungs- und anderen
Präventionsfachkräften wird daher sicher
ansteigen – ob die Projekte tatsächlich umgesetzt werden, hängt jedoch davon ab,
inwieweit Mittel zur Finanzierung bereitgestellt werden. Im Gegensatz zum Setting
Kommune/Schule gibt es im Bereich des
betrieblichen Settings verschiedene Partner, die aus Kostengründen Interesse haben sollten, sich an der Finanzierung von
Projekten zu beteiligen. Durch Erkrankung
von Arbeitnehmern entstehen Arbeitgebern möglicherweise Kosten für Produktionsausfälle, andererseits sind gesunde
Mitarbeiter, die sich an ihrem Arbeitsplatz
wohlfühlen, motivierter. Für die Sozialversicherungsträger bedeutet krankheitsbedingter Ausfall:
● Behandlungskosten => z. B. Krankenversicherungen, Unfallversicherung,
● Beitragsausfall => z. B. Rentenversicherung, Krankenkassen,
● Kosten durch Gefährdung, z. B. erhöhte
Unfallgefahr bei Depression => z. B. Unfallversicherung, Krankenversicherung.
Im SGB V hat der Gesetzgeber daher unter
§ 20 a – Betriebliche Gesundheitsförderung
– ausdrücklich das gemeinsame Vorgehen
der Sozialversicherungsträger vorgesehen.
Gesundheitsförderung im Betrieb ist meist
sehr komplexen Mechanismen unterlegen.
In der Regel werden verschiedene Präventionsgebiete angesprochen. Wichtige Ursachen für gesundheitliche Probleme im
Betrieb liegen oft auch in der Organisation
von betrieblichen Abläufen. Die Analyse,
Beratung und Steuerung über einen Moderator ist im Betrieb daher unbedingt erforderlich. Für Oecotrophologen ergeben sich
im Feld der betrieblichen Gesundheitsförderung daher folgende Möglichkeiten:
● Spezialisierung als Moderator und Prozessbegleiter
● Umsetzung des Themengebiets Ernährung, z. B. als Teammitglied in einem
BGF-Team.
Ziel der Gesundheitsreform war es, diejenigen Krankenkassen, die einen höheren Anteil an kranken Mitgliedern haben, gezielt
zu stützen. Dies wird seitens der Gesundheitsministerin
Ulla Schmidt auch
immer
wieder
bestätigt. Schneiden Kassen daher
umso besser ab,
je mehr Personen
mit Erkrankungen
aus dem MorbiRSA bei ihnen
versichert sind?
Kritiker befürchten genau diese
Entwicklung. Aus
iihrer Sicht wurde
die Morbiditätsorid
Die Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen ruht auff sechs
eentierung des neuunterschiedlichen Säulen.
en Risikostruktur-
VDOE POSITION 1/09
ausgleiches zu breit angelegt. Krankheiten
wie etwa Diabetes mellitus Typ II oder Hypertonie, bei denen Therapieerfolge durch
Wichtig
Sind Sie als Oecotrophologe selbstständig tätig? Dann denken Sie
daran, dass Sie ab dem 01.01.2009
selber Ihren Anspruch auf Krankengeld versichern müssen. Denn auch
das ist ein Effekt der Änderungen
aus der Gesundheitsreform 2007, die
jetzt zum 01.01.2009 gültig wurden.
SekundärSek
Sekundär
ndär oder Tertiärprä
Tertiärprävention
ention möglich
sind, wurden beispielsweise gegen die
Empfehlungen des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesversicherungsamtes (BVA)
in die Hierarchisierten Morbiditätsgruppen
(HMG s.o. ) integriert. Der Beirat trat daraufhin zurück. Die gute Nachricht – trotz
des Systemwandels bleibt es auch 2009 Ziel
von leistungsstarken Kassen, allen ihren
Versicherten nach wie vor die bestmögliche
Versorgung zu bieten, und zwar unabhängig davon, ob gesund oder krank, und im
Falle einer Krankheit unabhängig von der
Eingruppierung ihrer Erkrankung.
DER FONDS –
CHANCE FÜR DIE GESUNDHEIT?
Oecotrophologen sind durch die Auswirkungen des Gesundheitsfonds genauso betroffen wie andere Anbieter von Präventionsdienstleistungen auch. Daher empfiehlt
es sich, mit Vertretern anderer Fachbereiche
verstärkt zusammenzuarbeiten. Dies gilt
auch für den Bereich der Ernährungstherapie. Nachdem Ernährungstherapie über
den Arzt verordnet werden muss, liegt die
Zusammenarbeit mit (Fach-)Ärzten auf der
Hand. Aber auch die anderen Player wie
Apotheken, Kliniken, Reha-Einrichtungen,
Physiotherapeuten etc. im Gesundheitswesen können für Netzwerke interessant
sein. Hier sollten Oecotrophologen vor allem Kontakt zu anderen Aktiven wie z. B.
(Fach-)Ärzten, Apotheken, Kliniken oder
dem öffentlichen Gesundheitswesen suchen.
Micaela Schmidt
19
BERUFSPRAXIS
ÄNDERUNGEN DURCH DIE GESUNDHEITSREFORM
Neue Strukturen im
Krankenkassenumfeld
Infolge der Gesundheitsreform kam es seit Mitte 2008 zu neuen Organisationsstrukturen im Krankenkassenumfeld. Einige für Oecotrophologen wichtige Änderungen,
die vor allem bei einer Tätigkeit in der Ernährungsberatung relevant sind, werden im
Folgenden vorgestellt. Weitere Details können jeweils den Homepages der Institutionen entnommen werden.
GKV-SPITZENVERBAND
Bis 30. Juni 2008:
Sieben Spitzenverbände der Krankenkassen
mit einer Arbeitsgemeinschaft in Bezug auf
§ 20 SGB V.
Neu ab 1. Juli 2008:
Zur Straffung der Verbandsstrukturen der
GKV wurde der GKV-Spitzenverband als
zentrale Interessenvertretung der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen gegründet
und gestaltet nunmehr die Rahmenbedingungen für die gesundheitliche Versorgung
in Deutschland. Der GKV-Spitzenverband
ist eine Körperschaft Öffentlichen Rechts
und untersteht der Aufsicht des BMG. Im
Verwaltungsrat sind 41 Vertreter aus AOK,
Ersatzkassen, BKK, IKK, Knappschaft und
der Landwirtschaftl. Krankenkassen. Am
1. Juli 2008 waren 120 Mitarbeiter beschäftigt.
Der GKV-Spitzenverband bestimmt u. a.
prioritäre Handlungsfelder für die Prävention
(§ 20 SGB V) und Voraussetzungen und
Inhalte der Rehabilitation (§ 43 SGB V).
Info: www.gkv-spitzenverband.de
MDS – MEDIZINISCHER DIENST DES
SPITZENVERBANDES BUND DER
KRANKENKASSEN E. V
Bis 30. Juni 2008:
Medizinischer Dienst der Spitzenverbände
der Krankenkassen mit den Trägern AEV
– Arbeiter-Ersatzkassen-Verband, AOK20
Bundesverband, BKK Bundesverband,
Bundesverband der Lw. Krankenkassen,
IKK-Bundesverband, Knappschaft, VdAK –
Verband der Angestellten Krankenkassen.
Neu ab 1. Juli 2008:
MDS – Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e. V.,
alleiniger Träger ist der GKV-Spitzenverband, die bisherigen Träger können als
fördernde Mitglieder weiter aktiv sein. Der
MDS ist das Beratungsorgan des GKVSpitzenverbandes und berät diesen z. B.
in den Arbeitsgremien des Gemeinsamen
Bundesausschusses (G-BA) und nimmt Koordinationsaufgaben der Medizinischen
Dienste wahr (Kassenarten- und länderübergreifende Zusammenarbeit).
Info: www.mds-ev.de
MDK – MEDIZINISCHER DIENST
DER KRANKENVERSICHERUNG
Mitglieder des MDK sind die etwa 220
gesetzlichen Kassen. Er ist in jedem Bundesland als eigenständige Arbeitsgemeinschaft organisiert und untersteht der Aufsicht des Sozialministeriums des jeweiligen Bundeslandes. Rechtsform ist ein e.V.
bzw. in den westlichen Bundesländern eine
Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Koordinationsaufgaben hat der MDS (siehe
oben). Im MDK und MDS sind zusammen
rund 6.800 Personen beschäftigt. Der MDK
berät auf Antrag der Krankenkassen u. a.
über die Notwendigkeit der Erbringung
von verschiedenen Ernährungsberatungsleistungen.
Info: www.mdk.de
GEMEINSAMER
BUNDESAUSSCHUSS (G-BA)
Bis 30. Juni 2008
Sektoral strukturiert mit einem ehrenamtlichen, unparteiischen Vorsitzenden.
Neu ab 1. Juli 2008
Es gibt nur noch ein einziges sektorübergreifend besetztes Beschlussgremium mit
einem hauptamtlichen unparteiischen Vorsitzenden: insgesamt 13 stimmberechtigte
Mitglieder, davon der Vorsitzende und zwei
unparteiische Mitglieder, fünf Vertreter der
GKV und fünf Vertreter der Leistungserbringer (DKG, KBV, KZBV – Deutsche Krankenhausgesellschaft, Kassen(zahn)ärztliche Vereinigung). Daneben haben fünf
Patientenvertreter Anhörungsrecht, aber
kein Stimmrecht. Der G-BA hat rund 85
Mitarbeiter. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) ist das oberste Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung
der Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen
in Deutschland. Er bestimmt in Form von
Richtlinien den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für
mehr als 70 Millionen Versicherte und legt
damit fest, welche Leistungen der medizinischen Versorgung von der GKV erstattet
werden. Darüber hinaus beschließt der
G-BA Maßnahmen der Qualitätssicherung
für den ambulanten und stationären Bereich des Gesundheitswesens. Der G-BA
überprüft, ob der therapeutische Nutzen,
die medizinische Notwendigkeit und die
Wirtschaftlichkeit bei neuen Behandlungsverfahren (u. a. bei der „Ambulanten Ernährungsberatung“) gegeben sind. Hierzu
hat auch der VDOE im Jahr 2005 eine Stellungnahme abgegeben. Die Beratungen
werden noch einige Zeit andauern.
Dr. Elvira Krebs
VDOE POSITION 1/09
BERUFSPRAXIS
P O RT R Ä T D R . A N G E LIK A WEN D T – HEAD OF QUALITY BEI McDONALD‘S
„Ich stehe hinter unseren Produkten!“
Frau Dr. Wendt, essen Sie gerne Fast Food
und welches sind Ihre Favoriten?
Ich schätze die Vielfalt, die wir heute in
Bezug auf Essen haben und nutze das auch
voll aus. Von Fast Food bis Slow Food steht
alles auf meinem Speisezettel. Meine Favoriten bei McDonald’s sind Pommes, Royal
Käse, Fisch Mäc und die Salate.
Das Feindbild Fast Food gilt vielen – auch
Oecotrophologen – noch immer als Inbegriff von Fehl- und Überernährung. Wie
sieht man das als Oecotrophologin und
Leiterin des Qualitätsmanagements von
McDonald´s Europa?
Wenn es um das Thema ausgewogene
Ernährung geht, setzt unser Unternehmen
auf drei Standbeine, die von mir als Oecotrophologin absolut getragen werden:
● Vielfalt in der Auswahl bei allen Produktgruppen (Getränke, Burger, Beilagen, Salate, Frühstück, Dessert),
● Transparenz in der Kommunikation
(Nährwertinformationen und GDA auf
allen Verpackungen, Informationsmaterial mit allen Angaben, auch Allergenen,
Nährwertkalkulator im Internet, kostenlose Ernährungsberatung usw.),
● Tipps für aktiven Lebensstil und öffentliches Engagement für Sport und Bewegung.
Gerät man gerade nach außen hin häufiger unter Rechtfertigungsdruck, wenn
man als Oecotrophologin für ein FastFood-Unternehmen arbeitet? Wenn ja,
wie gehen Sie damit um?
Rechtfertigungsdruck spürt vermutlich
schon jeder Oecotrophologe während des
Studiums, wenn die Frage gestellt wird,
was man überhaupt mit so einem Studium
machen möchte oder ob nicht eine studierte Hausfrau etwas altmodisch wäre! Auch
heute begegnen mir immer wieder Leute,
die Fragen, Vorurteile oder feste Meinungen zu Fast Food oder unserem Unternehmen haben. Mit Informationen, Fakten und
VDOE POSITION 1/09
Beispielen kann man Dinge richtigstellen,
überzeugen und viele positive Diskussionen führen. Ich stehe hinter meiner Arbeit,
meinem Unternehmen und den Produkten,
die wir verkaufen, und kann damit auch
positiv auftreten.
Zur Person:
Dr. Angelika Wendt
Foto: McDonald‘s
Wie sind Sie zu McDonald´s gekommen
und was sind dort Ihre Hauptaufgaben?
Ich habe nach meiner Promotion in der Abteilung Qualitätssicherung bei McDonald’s
Deutschland begonnen und schnell erkannt, dass die Grundlagen und Fähigkeiten, die ich während des Studiums erworben habe, perfekt zu den unterschiedlichen
Aufgabenbereichen und Fragestellungen
passten. Im Laufe der Jahre konnte ich
mich im Unternehmen sehr gut weiterentwickeln und habe schließlich den gesamten Bereich Einkauf und Qualitätssicherung
für McDonald’s Deutschland verantwortet.
Seit Januar 2008 leite ich den Bereich Qualitätssicherung innerhalb der Supply Chain
für McDonald’s Europa. Für mein Team und
mich umfasst dies im Wesentlichen die Aufgabenbereiche Qualitätsmanagement auf
Lieferantenseite inklusive Rohmaterialqualität, Definition und Umsetzung von Standards im Bereich Lebensmittelsicherheit
und Hygiene, Issue Management sowie
Standardisierung von Produktqualität/-sensorik für McDonald’s-Produkte in Europa.
Steht hinter den Bemühungen großer
Fast-Food-Anbieter um Nachhaltigkeit
und Bio-Qualität ein echtes Anliegen
oder geht es nur ums positive Image?
Ob z. B. Salat, Fleisch, Geflügel oder Getreide: Uns liegt daran, schon beim Einkauf
der Rohwaren hohe Standards zu setzen.
Wir haben ein McDonald’s Agricultural Assurance Programme (MAAP) erarbeitet, das
die Standards für die primäre Lieferkette
definiert hinsichtlich Qualität, Sicherheit
und Nachhaltigkeit. Wir tragen eine hohe
Verantwortung für mehrere Millionen Gäste am Tag und nehmen diese als Marke
sehr ernst. Transparenz und Offenheit sind
Position: Head of Quality European
Supply Chain / Senior Director
Arbeitgeber: McDonald’s Europe Ltd.
Ausbildung: Studium Oecotrophologie TU München Weihenstephan; Promotion am FML Weihenstephan, BWL
an der European School for Management and Technology
Kontakt/E-Mail: Drygalski Allee 51,
81477 München,
[email protected]
Kernelemente
für di
die V
Vertrauensbildung
K
l
t fü
t
bild
beim Kunden.
Gibt es einen Arbeitsmarkt für Oecotrophologen in der Systemgastronomie?
Die Systemgastronomie bietet viele Beschäftigungsfelder für Oecotrophologen.
In unserem Unternehmen sind sie in erster Linie im Bereich Qualitätssicherung,
Sensorik, Einkauf und Produktentwicklung
tätig. Aber auch Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sowie Küchenplanung,
Geräteeinkauf oder Training sind denkbare
Verantwortungsbereiche für Oecotrophologen. Weiterhin arbeiten einige Kollegen
im Restaurantmanagement.
Das Gespräch führte Dr. Friedhelm Mühleib
21
NACHRICHTEN
AUSBILDUNG ZUM BIERSOMMELIER
Kühles Blondes auf Empfehlung
Deutschland als eine der größten Biernationen der Welt steht für eine lange
Tradition im Bierbrauen sowie für eine
Sortenvielfalt exzellenter Biere. Deshalb
ist es nicht verwunderlich, dass neben
Braumeistern und -ingenieuren seit fast
drei Jahren nun auch Biersommeliers in
Deutschland ausgebildet werden. Inzwischen gibt es knapp 200 dieser Bierexperten, die nun weltweit z. B. Bierverkostungen veranstalten, Brauereien im
Bereich Biersensorik unterstützen oder
als Referenten auftreten.
herstellungstechnischen und sensorischen
Besonderheiten der Biersorten. Ernährungswissenschaftler werden in der Öffentlichkeit oftmals mit dem Bild eines erhobenen Zeigefingers und mit Verboten,
bestimmte Lebensmittel zu konsumieren,
in Verbindung gebracht. Eine Zusatzqualifikation, die auf das Vermitteln von Genuss
sowie Freude am Essen und Trinken abzielt,
kann eine berufliche Neuorientierung für
Oecotrophologen bedeuten, mit der man
sich ein zweites, wenn nicht sogar ein ganz
neues Berufsfeld aufbauen kann.
Ziel der zweiwöchigen Ausbildung an
der Doemens Akademie in Gräfelfing bei
München und in Obertrum bei Salzburg
ist die Vermittlung von Wissen rund ums
Bier auf höchstem wissenschaftlichen
Niveau. Biersommeliers fungieren zum
einen als Experten, um den Gast über
den Herstellungsprozess und die richtige
Bierauswahl zur gewählten Speise zu
informieren, sind aber auch verantwortlich
für die ausgeschenkte Bierqualität
und die perfekte Präsentation des
Bieres. Sie können Bierkarten erstellen,
Köche beraten und den Biereinkauf
organisieren. Ein wichtiges Tätigkeitsfeld
in der Brauerei ist das aktive Biermarketing
mithilfe profunder Kenntnisse über die
IMAGEWANDEL FÜR OECOTROPHOLOGEN
Sie mag vielleicht sogar zu einer Veränderung des Images beitragen und Oecotrophologen damit in der Öffentlichkeit
in einem neuen Licht erscheinen lassen,
das eher im Zeichen des Genusses steht.
Denn generelle Verbote können bei Konsumenten zuweilen auch das Gegenteil
bewirken. Rückt man aber den Genussaspekt von Speisen und Getränken in den
Vordergrund, lässt sich sicherlich beim Verbraucher noch einiges bewegen. Und bei
Bierverkostungen geht es gerade darum, in
kleinen Einheiten Geschmack und Vielfalt
zu entdecken und nicht in großen Mengen Alkohol zu konsumieren. Wer nun
Sandra Strobel: Für eine neue Bierkultur
Sandra Strobel ist die erste Ernährungswissenschaftllerin,
i die
di di
die A
Ausbildung
bild
zur Bi
Biersommelière
liè absolb l
viert hat. Seitdem erklärt sie den Teilnehmern bei ihren Seminaren, wie unterschiedlich Bier schmecken
kann, wie gut es zu Käse und anderen Speisen passt,
welche Gläser man wählt und vieles mehr. Sie springt
bei Gastronomen ein, erstellt für sie Biertipps, -vorschläge und begleitende Bierfolgen zu einem ausgewählten Menü. Als Jurymitglied bei den Biersensorikern bewertet sie zusammen mit
Kollegen Bierspezialitäten. „Ich bin Biersommelière geworden, weil ich dazu beitragen möchte, dass die Biervielfalt in Deutschland bestehen bleibt und sich hier eine
neue Bierkultur entwickelt bzw. die alte erhalten bleibt“, erklärt Sandra Strobel ihre
Entscheidung für die Zusatzqualifikation.
Sandra Strobel ist Mitbegründerin der Agentur zweiblick // design und kommunikation, die seit über vier Jahren schwerpunktmäßig Kunden aus dem Food & Beverage
Bereich betreut, u. a. eben auch Brauereien.
22
Foto: Strobel/zweiblick
Eine Zusatzausbildung, die das Image
fördert: Die Biersommelière steht für
genussvolles Expertenwissen.
selbst Biersommelier werden oder aber nur
eine(n) mieten möchte, dem wird auf der
Website www.biersommeliers.de geholfen.
Dort gibt es neben Informationen über die
Ausbildung einen Überblick über alle Biersommeliers Deutschlands, ihren Standort,
die jeweiligen Schwerpunkte und Angebote. Wer also einen Biersommelier braucht,
kommt dort schnell und flexibel an seinen
kko
persönlichen
Wunschkandidaten.
pe
p
ersönlichen W
Sandra Strobel
webinfos@position
www.doemens.org
Doemens – das Fortbildungs- und
Beratungsunternehmen für die
Brau-, Getränke- und Lebensmittelwirtschaft;
www.biersommelier.de
Offizielle Verbandsseite der Biersommeliers;
www.biersommeliers.de –
Website von Sandra Strobel /
Agentur zweiblick.
VDOE POSITION 1/09
ANZEIGE
VDOE POSITION 1/09
23
REGIONALES
QUALITÄTSZIRKEL RHEINLAND-PFALZ
„1. Ernährungsforum“: Wie man
alte Menschen zum Essen verführt
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels verändert sich das Einkaufs- und Essverhalten der Menschen.
Die damit verbundenen Herausforderungen für die Versorgung älterer Menschen
waren Schwerpunkt des „1. Ernährungsforum Rheinland-Pfalz“ am 8. November
2008 in Ingelheim.
Rund 100 Teilnehmer waren zu der Veranstaltung gekommen, zu der der Qualitätszirkel Ernährung Rheinland-Pfalz (QZE
e. V.) Ernährungs- und Pflegefachkräfte,
Ärzte sowie weitere Multiplikatoren eingeladen hatte. Der QZE ist ein Zusammenschluss von zertifizierten Diätassistenten
und Dipl.-Oecotrophologen, die selbstständig im Bereich der Ernährungsberatung
und -therapie tätig sind. In den Vorträgen
ging es zum einen um die wissenschaftlichen und praktischen Grundlagen zur Seniorenernährung, wie Mangelernährung
bei Hochbetagten und Ernährungsemp-
fehlungen für Diabetiker. Zum anderen berichteten die Referenten auch aus der Praxis
ihres Klinik- und Küchenalltags.
Foto: QZE
ANSTOSS FÜR KREATIVE LÖSUNGEN
So betonte Gerda Reinert von den Hochwald-Kliniken in Weiskirchen die Vorteile
der Sechs-Wochen-Pläne und zeigte die
möglichen Versorgungslücken bei den kritischen Nährstoffen auf. Markus Biedermann, Küchenchef und Gerontologe aus
der Schweiz, vermittelte, wie sich alte Menschen zum Essen verführen lassen, und ließ
zu diesem Zweck Speck in der Pfanne aus.
Er prangerte an, dass in Deutschland der
Tagessatz für das Essen eines Altenheimbewohners bei 3,50 Euro liegt. Er forderte
mindestens 5,00 Euro. Doch das Entscheidende für eine gute Altenheimkost sei die
Wertschätzung und der gegenseitige Respekt zwischen Bewohnern und Personal
sowie für das Essen als solches. Insgesamt
Die Mitglieder des Qualitätszirkels freuen
sich über die gelungene Veranstaltung.
hat die Tagung
Ta
vielen Teilnehmern einen
Anstoß gegeben, über kreative Lösungsansätze in der Altenernährung nachzudenken.
Die einzelnen Vorträge und Ansprechpartner stellt der QZE Rheinland-Pfalz zum
Download auf der Website www.ernaehrung-rlp.de zur Verfügung.
Antonia Wiedekind, Marlein Auge
Ö G L Ü B E C K / O ST H O LST E IN
Zehn Ziegen und andere Zungenbrecher
Auch für Oecotrophologen ist die Stimme
eines der wichtigsten Arbeitsmittel. Gerade in der Beratung oder bei Vorträgen
ist eine gute Aussprache und Stimmlage
hilfreich. Diese Erkenntnis konnten die
Mitglieder der ÖG Lübeck/Ostholstein
Anfang November von einem Sprechund Stimmtraining mit Sven Hemprich
von der Logopädischen Praxis „inton“ aus
Lübeck mit nach Hause nehmen.
Hemprich, der staatlich geprüfter Atem-,
Sprech- und Stimmlehrer ist und u. a.
Schauspieler oder Sänger betreut, forderte
nach einer kurzen Einleitung den vollen
Einsatz der Teilnehmer: „Zehn Ziegen ziehen zehn Zentner Zucker zum Zoo“ und
24
Foto: Claudia Reimers
Stimmtrainer Sven Hemprich gibt den
Mitgliedern der ÖG Lübeck eine Kostprobe seines Stimmvolumens.
andere
witzid Zungenbrecher
Z
b h sowie
i weitere
i
i i
ge Übungen zeigten, wie die Stimme schon
mit wenig Training schnell wirkungsvoller
klingen kann. Gemeinsam mit der Körperkling
ssprache kann ein ansprechender Stimmklang ein Publikum leiten und bewegen,
Aufmerksamkeit aufrechterhalten sowie
A
Kompetenz und Souveränität vermitteln.
SSchließlich nahmen die Teilnehmer die Gewissheit mit nach Hause, dass die eigene
w
SStimme eines der wichtigsten Ausdrucksmittel unserer Persönlichkeit ist. Sie schafft
Präsenz und unterstützt durch ihre Lebendigkeit unsere Ausstrahlung. So werden
d
Lübecker Oecotrophologen die Zuhörer
ihrer Vorträge in Zukunft mit noch mehr
SStimme und ganz viel Überzeugungskraft
begeistern.
Claudia Reimers
VDOE POSITION 1/09
REGIONALES
ÖG KIEL: UTA WAGNER GIBT DIE LEITUNG AB
Blick zurück auf 10 aktive Jahre
1998 übernahm Uta Wagner von Claudia
Busch die Leitung der ÖG Kiel. Seitdem
hat sie unzählige interessante Treffen
organisiert, für alle Ratsuchenden ein offenes Ohr gehabt und stand zudem den
Nachwuchskräften und der StudentenÖG Kiel mit Rat und Tat zur Seite. Am
14. Januar fand das letzte von ihr organisierte Treffen statt. Jetzt ist sie „reif für
die Insel“: Im Frühjahr wird für sie ein
ganz neuer Lebensabschnitt beginnen.
Uta Wagner zieht mit ihrem Mann nach
Kreta.
Auf die Frage hinsichtlich ihrer persönlichen Bilanz antwortete Uta Wagner: „Das
Organisieren der Treffen hat mir immer sehr
viel Spaß gemacht. Und ich habe mich stets
gefreut, wenn mir Referenten auch ohne
Honorar zusagten. In den zehn Jahren habe
ich viele Menschen kennengelernt, die ich
über meine Berufstätigkeit sonst nie getrof-
fen oder angesprochen hätte. Mir wurde
die Heterogenität unserer Berufsgruppe
bewusst, was mich dazu veranlasst hat,
ein buntes Angebot aufzustellen sowie das
Netzwerk für qualifizierte Ernährungsfachkräfte Schleswig-Holstein mit zu gründen
(www.ebsh.de). Inzwischen sind fast 50
Kolleg(inn)en in diesem Netz organisiert.“
VORBILDLICHER EINSATZ
FÜR DEN VERBAND
Ihr Wunsch für die Zukunft: „Es wäre schön,
wenn die Teilnehmer den ehrenamtlichen
Leiterinnen wieder häufiger mitteilen, ob
sie zu den Treffen kommen oder nicht bzw.
ab und zu einfach mal ein kleines Lebenszeichen geben. Das tut einfach gut!“ Uta
Wagner hat sich ehrenamtlich in vorbildlicher Weise für den Verband eingesetzt. Dafür danken wir vielmals, gratulieren herzlich zum 10-Jährigen und wünschen privat
Z US A M M E N A RB E IT V D O E – V EÖ
Deutsch-österreichische Freundschaft
Seit ein paar Jahren besuchen sich
die Ernährungswissenschafter Österreichs und die Oecotrophologen
Deutschlands gegenseitig bei ihren
Veranstaltungen. Selbst ein Weg von
Wien nach Wolfsburg wurde nicht
gescheut, um sich beim „Buko 2008“
zu treffen.
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Foto:
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Schiller
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( (VEÖ)
(V
EÖ))
Foto:
Martin
Schiller
Die Vorstandsmitglieder des Verbandes der Ernährungswissenschafter
Strahlendes Lächeln aus Wien (v. l.):
Österreichs (VEÖ) und des VDOE tauBritta Macho, Ingrid Thaler, Sonja Reiselhuber,
schen sich regelmäßig persönlich aus.
Dr.Theres Rathmanner, Helga Cvitkovich-Steiner,
Wie kann die Verbandsarbeit noch efAngela Mörixbauer und Almut van Rissenbeck.
fizienter gestaltet werden, was kann
man vom „Schwester“-Verband lernicht
nen, wie sieht die Berufspolitik in dem
m „Der Blick
li k über
b die
di Grenze bringt
bi
i h
sondern
zeigt
benachbarten Land aus? Für viele Fragen nur viel
i l Inspiration,
I
i ti
d
i t auch
h
gibt es bereits Antworten. Inzwischen sind Parallelen, die beide Seiten in der berufsFreundschaften über den beruflichen und politischen Arbeit nutzen können,“ so die
den Verbandsalltag hinaus entstanden. VDOE-Vorsitzende Dr. Andrea Lambeck.
VDOE POSITION 1/09
Foto: privat
Uta Wagner – zieht von den kühlen
Gestaden des Nordens in die Ägäis.
und
berufl
Gute!
Der ÖG
db
fliich
h weiterhin
it hi alles
ll G
t !D
Kiel wünscht der VDOE zukünftig trotz der
Lücke, die Uta Wagner sicher hinterlässt,
viel Freude und Erfolg bei den Treffen!
Almut van Rissenbeck
Helga Cvitkovich-Steiner, 1. Vorsitzende
des VEÖ ergänzt: „Wir genießen die offene
und herzliche Nachbarschaft und nehmen
von unseren Begegnungen jedes Mal etwas
mit
m – weil die Herausforderungen und Lösungsansätze
vergleichbar sind“.
su
Anlässlich
der Veranstaltung „Die Moral
A
von
vo dem Gericht“ reisten Vorstandsmitglied
Almut van Rissenbeck und die Leiteg
rin der ÖG Traunstein, Ingrid Thaler, nach
Wien.
Das hochaktuelle Thema „ErnähW
rung
und Ethik“ stand auf der Agenda.
ru
Dabei
ist es dem österreichischen Verband
D
beeindruckend
gelungen, viele spannende
be
b
Zeitprobleme
im Ernährungsbereich mit ExZZe
perten
aus Wissenschaft, Pflege, Seelsorpe
p
ge,
ge Forschung, Industrie, Wissenschaft und
g
Praxis
anzureißen. Übrigens: Bei der VDOEPPr
Jahrestagung
am 12./13. Juni 2009 an der
JJa
TU München in Freising-Weihenstephan ist
der
d VEÖ Kooperationspartner. Neben den
österreichischen sind die schweizer Kollegen natürlich auch herzlich willkommen!
Almut van Rissenbeck
25
HOCHSCHULEN
Hochschulen Münster und Osnabrück
Feierlicher Start in die Nachhaltigkeit
Zum Wintersemester 2008/2009 haben
die Fachhochschulen Münster und Osnabrück den von der UNESCO ausgezeichneten Masterstudiengang „Nachhaltige
Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft“ ins Leben gerufen. 12 Unternehmen der Region – darunter drei Stiftungen und neun Unternehmen – fördern
den Studiengang, indem sie eine Stiftungsprofessur finanzieren.
Inhaltlich spannt das Studienprogramm
den Bogen von der Produktion der Nahrungsmittel über den Handel und die
Entwicklung von Lebensmittel-Marken
bis hin zum Verbraucher und seinen Konsumentscheidungen. Der 2-jährige Masterstudiengang mit seinen vielseitigen
Wahlmöglichkeiten trägt
dem breiten Berufsfeld im
Bereich Ernährungswirtschaft Rechnung. Er zeichnet sich durch innovative
Lehrkonzepte wie Ringvorlesungen, Exkursionen
Foto: FH Münster
und Praxisprojekte sowie
Stiftungsprofessorin
Dr. Carola Strassner (vord. Reihe 2.v.l.)
Foto:
FH Münster
die Integration vieler Exund Dekanin Prof. Dr. Petra Teitscheid (vord. Reihe 3.v.l.)im
perten aus der Praxis aus.
Kreise der Referenten beim Start des Masterstudienganges.
Gleichzeitig werden die
Kompetenzen von zwei
Hochschulen – nämlich die der Kooperatid
d 17 Studierenden
d
d des
d ersten Studen die
onspartner Münster und Osnabrück – gedienjahrgangs mit einem Blumengruß
bündelt.
von der Dekanin Prof. Dr. Petra Teitscheid
Nach der feierlichen Eröffnung des Stuund der „Masterstudiengang-Professorin“
dienganges am Welternährungstag 2008
Prof. Dr. Carola Strassner herzlich willkommit vielen prominenten Gastrednern wurmen geheißen.
Hochschule Albstadt-Sigmaringen
Hochschule Fulda
Karrierebörse auf der Schwäbischen Alb
„Ernährungscoaching“
macht Berater fit
Die 7. Karrierebörse der Hochschule
Albstadt-Sigmaringen vermeldet eine
Rekordzahl an Ausstellern und Besuchern. 66 Unternehmen aus
Baden-Württemberg
und
weiteren Bundesländern präsentierten am 12. November
2008 in Sigmaringen ihre
Angebote für Studierende
und Hochschulabsolventen.
aus der Region intensiv genutzt. Mehr als
20 % der Unternehmen boten Praktika,
Abschlussarbeiten und/oder Jobs für Stu-
„Wir sind glücklich über
diese großartige Resonanz
und auch ein bisschen stolz“,
sagte der verantwortliche Prorektor Prof. Dr. Markus Lehmann bei der Begrüßung der
Foto: FH Sigma
Gäste. Dass eine so große Zahl
Die Karrierebörse konnte sich über einen regen
an Unternehmen die StudieAndrang von Besuchern freuen.
renden und Absolventen der
Hochschule als akademische
Nachwuchskräfte umwirbt, betrachtete er
dierende an. Das Branchenspektrum umals große Wertschätzung der jungen Menfasste dabei Medizinprodukte, Konsumgüschen, die sich für ein wissenschaftliches
ter, Haushaltsgeräte und pharmazeutische/
Studium in Albstadt und Sigmaringen
biotechnische Industrie, Medizin-, Sanitär-,
entschieden haben.
Verpackungs- und Reinraumtechnik sowie
Die Informationsmöglichkeiten über das
Dienstleistung in den Bereichen Anlagenbreit gefächerte Angebot an Praktikumsplanung, Food/Catering, Health-Care, Hyplätzen, Themen für Abschlussarbeiten und
giene, Gesundheitswesen, Life-Sciences
Stellenangeboten wurde von Studierenden,
und Facility-Management.
Absolventen und weiteren Interessenten
26
Das Weiterbildungsangebot „Ernährungscoaching“ schließt eine entscheidende Lükk
ke in der Qualifikation von Ernährungsberratern: Es zeigt auf, wie sich Psyche und
E
Essverhalten gegenseitig beeinflussen und
w
wie sich eine effektive Ernährungsberattung und Gesundheitsförderung vor diessem Hintergrund gestalten lassen.
Das Studienprogramm besteht aus fünf
Bausteinen,
die sich jeweils aus Präsenz- und
B
Selbststudienphasen
zusammensetzen:
S
• Determinanten des Essverhaltens und
gestörtes Essverhalten
• Ernährungskommunikation
• Prävention und Gesundheitsförderung
• Ernährungsberatung
• Ernährungserziehung und Ernährungsbildung.
Das Programm qualifiziert Beratungskräfte
D
zur eigenständigen Planung, Durchführung
und Evaluation von ernährungspsychologisch fundierten Maßnahmen in der Ernährungsberatung, Prävention und Gesundheitsförderung.
Kontakt: Sabine Schäfer, Referentin für
wissenschaftliche Weiterbildung, E-Mail:
[email protected], Internet: www.
hs-fulda.de, Bereich „Forschung & Transfer/
Weiterbildung“.
VDOE POSITION 1/09
HOCHSCHULEN
Fachhochschule Münster
Universität Gießen
UNESCO prämiert preiswürdiges Projekt
So vielfältig ist die
Ökotrophologie
Das Forschungsprojekt „Nachhaltigkeit in Bildung und Praxis
des Ernährungs- und Verpflegungsbereichs“ und der hochschulübergreifende Masterstudiengang „Nachhaltige Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft“ sind von der Deutschen
UNESCO-Kommission ausgezeichnet worden. Sie gehören
nun offiziell zur UN-Dekade
„Bildung für nachhaltige Entwicklung“.
Foto: FH Münster
D neuen Bachelor- und MasterstudienDie
g
gänge des Fachbereichs für Agrarwissensschaften, Ökotrophologie und Umweltm
management an der Universität Gießen
w
wurden erfolgreich reakkreditiert. Studiere
rende können sich nun zwischen dem Bacchelorstudiengang „Ökotrophologie“ und
d
dem neuen Bachelorstudiengang „Ernähru
rungswissenschaften“ entscheiden.
Hedwig Schindler, Prof. Dr. Petra Teitscheid und Marie Nölle freuen sich über die Auszeichnung für den
Masterstudiengang und für das Forschungsprojekt.
Marie Nölle und Hedwig
Schindler von der FH Münster
nahmen im Oktober 2008 in Bonn die
di UrU
kunde für das Forschungsprojekt entgegen.
Das Projektteam will die Nachhaltigkeitskompetenz von wichtigen Akteuren im
Bereich der Außer-Haus-Verpflegung und
Gemeinschaftsverpflegung stärken. Dazu
entwickeln die Beteiligten ein differenziertes Angebot, das von der betrieblichen
Erstausbildung bis zum betrieblichen Alltag
reicht. Zusätzlich bezieht es Ausbilder in
den Betrieben, Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen sowie Studierende ein.
Modellschulen
IIn verschiedenen
hi d
M
d ll h l und
d -beb
trieben wird das Thema „Nachhaltigkeit”
in bestehende Arbeitsprozesse integriert.
Darüber hinaus werden zielgruppenorientierte Lehr- und Lernmaterialien für Schulen
und die betriebliche Ausbildung entwickelt
sowie Empfehlungen für den Transfer erarbeitet. Anschließend sollen die Erkenntnisse in dauerhafte Strukturen münden. Die
Initiatoren möchten damit Verhaltensänderungen in der Ernährung und Hauswirtschaft erreichen.
Neben den Masterprogrammen „Ernährungswissenschaft“
und „Ernährungsökonoru
mie“
m wurde das bisherige Studium der Haushaltswissenschaft
in das Masterprogramm
h
„Haushaltsund Dienstleistungswissenschaf„
ten“ umgewandelt. Studierende der Ökotrophologie haben an der Universität Gießen
außerdem die Möglichkeit, den konsekutiven Bachelor-/Masterstudiengang „Berufliche und betriebliche Bildung“ zu absolvieren
(ehemals L 4). Nach dem anschließenden
Vorbereitungsdienst sind die Absolventen
zum Unterricht an beruflichen Schulen und
beruflichen Gymnasien berechtigt.
Weitere Infos: www.uni-giessen.de, Bereich
„Studienangebot/Master-Studiengänge“
Fachhochschule Münster
Universität Gießen
Neuer Professor nimmt Bakterien ins Visier
Nährwertkennzeichnung im Fokus
Zwei Dinge liegen ihm besonders am
Herzen: die praxisnahe Ausbildung
der Studierenden und die Erforschung
probiotischer Mikroorganismen. Prof.
Dr. Fritz Titgemeyer übernimmt das
Lehrgebiet Lebensmittelmikrobiologie
und Lebensmittellehre am Fachbereich
Oecotrophologie der FH Münster.
Titgemeyer studierte Dipl.-Biologie
an der Universität Osnabrück und
promovierte dort 1991 im Fachgebiet
Molekulare Mikrobiologie über Nährstoffvorgänge in Bakterien. Während
zweier PostDoc-Aufenthalte in den USA
A
und den Niederlanden widmete sich Titgemeyer der Entwicklung neuer Antibiotika
sowie der Erforschung von Signalvorgängen im menschlichen Gehirn. Von 1996
VDOE POSITION 1/09
Prof. Dr. Fritz
Titgemeyer lehrt
und forscht jetzt in
Münster am Fachbereich Oecotrophologie.
W gehen ältere Menschen mit der neuen
Wie
N
Nährwertkennzeichnung oder mit nährw
wert- und gesundheitsbezogenen Angab
ben auf Lebensmitteln um? Mit diesen
FFragen beschäftigen sich ein neues Forsschungsprojekt an der Universität Gieß
ßen.
Foto:privat
an erforschte er mit seiner Arbeitsgruppe
an der Universität Erlangen das Nährstoffverhalten von Bakterien. Seit seiner
Habilitation im Jahr 2000 war Titgemeyer
in Erlangen als Hochschullehrer aktiv.
Unter der wissenschaftlichen Leitung von
Prof.
Dr. Ingrid-Ute Leonhäuser unterP
sucht
M. Sc. Lisa Jansen im Forschungss
projekt
„ANNA 50plus“ die „Akzeptanz
p
Neuer
Nährwertkennzeichnung im Alter
N
50plus“.
Ziel ist es, zielgruppenspezifische
5
Handlungsempfehlungen
für die VerbrauH
cherbildung zu entwickeln.
27
BRANCHEN-NEWS
Nucis
IDM
Die Dosenköche
Kernige Infos auf dem
DGE-Kongress
Wie kommt das Wasser in die Flasche?
Newsletter rund um
Dosenlebensmittel
Der Verein Nucis e. V. wird auf dem DGEKongress 2009 in Gießen aktuelle Forschungsergebnisse rund um Nüsse präsentieren. So hat sich die Universität Jena
beworben, das Nucis Forschungsprojekt
„Funktionelle Effekte von Nüssen auf die
Darmgesundheit“ vorzustellen und über
die ersten Ergebnisse zu informieren. Die
Projektmitarbeiterin Stefanie Lux wird während des Kongresses vom 12. bis 13. März
2009 am Nucis-Stand vertreten sein und
Auskunft über die Studie geben. Zudem
bietet Nucis leckere Kostproben und vielfältige Informationsmaterialien zum Wert
von Nüssen in der Ernährung an. Dazu zählt
beispielsweise die Broschüre „Nüsse in der
Ernährung“, die in Zusammenarbeit mit
dem Max Rubner-Institut um die im Jahr
2008 erschienenen Forschungsberichte ergänzt wurde.
Das Heft liegt zum Mitnehmen am NucisStand bereit und ist unter www.nucis.de
auch als Download erhältlich.
Eine gesunde Ernährung und eine frühzeitige Ernährungserziehung sind Grundlagen
für die Gesundheit und die gute Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Auch
die Kleinsten können lernen, wie wichtig
Mineralwasser für eine gesunde Ernährung ist. Das Pixi-Buch „Wie kommt das
Wasser in die Flasche“ der Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM)
greift dieses Thema spielerisch und altersgerecht auf. Kurz und anschaulich erklärt
das Bilderbuch Kindergartenkindern und
Erstklässlern alles Wissenswerte rund ums
Mineralwasser.
Das Pixi-Buch kann bei der IDM unter
der Telefonnummer +49 (0)1805 45 33
33 (0,14 Euro/Min.), der Fax-Nummer +49
(0)1805 45 33 44 und über die E-MailAdresse [email protected] bestellt
werden. Darüber hinaus steht die Broschüre auf der Internetseite www.mineralwasser.com im Bereich „Publikationen“ zum
Download bereit.
Die Initiative „Die Dosenköche“ baut die
Fachkommunikation weiter aus und bietet
Ernährungsberatern nun auch an, auf der
Homepage einen Newsletter zu abonnieren. Die Dosenköche stellen eine breite
Auswahl an zeitgemäßen Beratungsmaterialien rund um Lebensmittel aus der Dose
bereit, die praktisch in den Beratungsalltag
integriert werden können. Der Newsletter
informiert die Leser per E-Mail regelmäßig über Aktuelles rund um Lebensmittel
aus der Dose. Inhalte sind beispielsweise
aktuelle Forschungsergebnisse und Untersuchungen über Nährwerte, neue Zutatenlisten sowie Materialien.
Mehr Informationen über die Initiative gibt es auf der offiziellen Website der
Dosenköche unter www.dosenkoeche.de.
Dort können sich Interessenten auch für
den Newsletter anmelden.
RICHTIG ESSEN INSTITUT
Gewichts-Coaching
G
Im Frühjahr 2009 startet das RICHTIG
EESSEN INSTITUT mit dem „RICHTIG ESSSEN-Gewichts-Coaching“ ein mentales
SSchlankheitstraining. Neben der Ernährrungsumstellung geht das Programm versstärkt auf den psychologischen Aspekt des
Abnehmens ein. Während sich die TeilnehA
mer im Ernährungsteil mit der Optimierung
m
ihrer Mahlzeiten beschäftigen, werden im
ih
psychologischen Part neue Verhaltensmup
sster durch Visualisierung eingeübt und versstärkt. Die dazugehörenden praktischen
Übungen hat die Dipl.-Psychologin DoroÜ
tthee Krschnak, eine erfahrene klinische
Hypnotherapeutin, eigens für den Kurs
H
eentwickelt. Mithilfe der kurseigenen Mottivations-CD trainieren und intensivieren
die Teilnehmer die Verhaltensänderungen
d
aauch zu Hause. Die ersten Krankenkasssen starten bereits im März 2009 mit dem
neuen Kurs, der aus acht Gruppentreffen
n
besteht und vier Monate dauert.
b
28
VDOE POSITION 1/09
BRANCHEN-NEWS
Dr. Schär
Molkerei Weihenstephan
Vorträge über Zöliakie
Genusstipps aus
Bayern
Dr. Schär ist mit einer Vortragsveranstaltung für Ernährungsexperten auf Tour und
besuchte am 4. November 2008 die Örtliche Gruppe Berlin unter der Leitung von
Elke Lipphardt und Änne Fresen. Die Diätassistentin Anke Fricke-Rachow hielt einen
Vortrag rund um die Glutenunverträglichkeit Zöliakie – von der Diagnose über das
Krankheitsbild bis zur Therapie. Mehr als
30 Oecotrophologen und Diätassistenten
kamen zu dem Vortrag in die Poliklinik Dr.
Karl Kollwitz und zeigten sich sehr interessiert an dem Thema. Im Anschluss an den
Vortrag gab es die Möglichkeit, glutenfreie
Produkte von Schär zu verkosten und Materialien mitzunehmen, die die Beratung
von Zöliakiepatienten erheblich erleichtern.
Aufgrund der positiven Resonanz sind auch
2009 weitere Vorträge geplant.
Unter www.schaer.com finden Sie alle
Termine im Bereich „Professional“.
Von München über Freising bis hin zu den
Bayerischen Voralpen: Der kostenlose „Weihenstephan Genuss Guide“ verrät, wo es
sich in Oberbayern am besten schlemmen
und entspannen lässt. Mit informativen
Tipps präsentiert der handliche Reiseführer
die drei Regionen des Milcheinzugsgebiets
der Premium-Molkerei. Aus jeder Region
werden verschiedene Restaurants und Hotels vorgestellt, die den Besuchern durch
ihre Exklusivität ein besonderes GenussErlebnis verschaffen. Daneben machen familienfreundliche Freizeit- und Kulturtipps
Lust, das weiß-blaue Bundesland zu entdecken. Mit leckeren Rezepten sorgt das
Booklet auch für eine entspannte Auszeit
zu Hause.
Der „Genuss Guide“ kann im Internet
unter www.weihenstephan-erleben.de/#/
genuss/hotels bestellt werden und steht
dort auch zum Download bereit.
Yakult
Neues zur
Darmgesundheit
„Machen Sie den ersten Schritt: Unterstützen Sie Ihre Darmgesundheit“ – so heißt
eine neue Broschüre für Verbraucher, die
im Rahmen der Initiative „Darmgesundheits-Check“ erstellt wurde. Auf 32 Seiten
informiert sie über Ernährung, Bewegung,
Entspannung und Vorsorge. Neben Hintergrundinformationen rund um die Darmgesundheit enthält das Heft zahlreiche
praktische Tipps sowie Bewegungs- und
Entspannungsübungen. Im Internet bietet die Initiative auch einen Selbsttest zur
Einschätzung der persönlichen Darmgesundheit an. Alle Inhalte und Materialien
wurden in Zusammenarbeit mit Experten
aus den Bereichen Medizin, Ernährungsund Sportwissenschaften entwickelt. Der
„Darmgesundheits-Check“ ist eine Initiative der Yakult Deutschland GmbH in Kooperation mit der Felix Burda Stiftung.
Broschüre, Fachinformationen und
Selbsttest finden Sie unter www.darmgesundheits-check.de.
VDOE POSITION 1/09
Deutscher Kaffeeverband
Koffein und
Depression
Laut einer aktuellen Studie von A. W.
Schwartzhaupt et al. kann das Zusammenspiel von Koffein und Schlafentzug
bei depressiven Menschen eine nützliche
Behandlungsmethode sein. Die randomisierte Doppel-Crossover-Studie wurde mit
20 Testpersonen durchgeführt und verglich
das Energielevel nach totalem Schlafentzug
bei depressiven Menschen, die Koffein zu
sich nahmen, und Patienten, die Placebos
erhielten. Die Personen, die Koffein konsumierten, wiesen gleichbleibende Energie vor und nach dem Schlafentzug auf,
während die Patienten der Placebo-Gruppe
nach dem Schlafentzug weniger Energie
hatten als zuvor. Die Autoren schließen daraus, dass das Zusammenspiel von Koffein
und Schlafentzug bei Depressiven helfen
kann, die Patienten wach zu halten, ohne
den Effekt von Schlafentzug negativ zu
beeinflussen.
Die Oecotrophologin Larissa
Kessner lebt und
arbeitet als Journalistin in Bonn.
Sie betreut die
„Branchennews“
in der
VDOE POSITION.
Margarine-Institut
Infos über Fette
Mit vier kostenlosen Broschüren informiert
das Margarine-Institut über Nahrungsfette
und ihre Bedeutung für die Gesundheit.
Das Faltblatt „Dem Fett auf der Spur“ gibt
Tipps für den sorgsamen Umgang mit Fetten. Die Broschüre „Fett ist nicht gleich
Fett“ vermittelt Informationen über die Zusammensetzung verschiedener Fette. Und
das Faltblatt „Fett essen mit Verstand“
informiert über ernährungsabhängige
Krankheiten und deren Prävention. Speziell um Margarine geht es in der Broschüre
„Margarine – natürlich mit Pflanzenöl“, in
der Herstellung, Inhaltsstoffe und Verwendungszwecke erklärt werden.
Die Broschüren und weiteres Infomaterial gibt es beim Margarine-Institut, Von-derHeydt-Str. 9, 53177 Bonn oder als Download unter www.margarine-institut.de.
Schiller Quelle
Ideal für die Diät
Die Festtage haben bei vielen ihre Spuren hinterlassen. Man fühlt sich träge, die
Verdauung ist aus dem Rhythmus und ein
paar Pölsterchen haben sich um die Hüften
gesammelt. Jetzt steht Maßhalten auf dem
Programm. Der ideale Begleiter ist ein gesundes Heilwasser, wie die Ensinger Schiller
Quelle. Mit viel Calcium (557 mg/l) und
Sulfat (1.543mg/l) liefert es den wertvollen
Knochenbaustoff völlig kalorienfrei. Sulfat
sorgt für eine geregelte Verdauung.
Die Schiller Quelle und alle anderen
Produkte kann man sich direkt ins Haus
liefern lassen. Weitere Informationen dazu
im Internetshop www.ensinger24.de.
29
MEDIEN
WEBSITES FÜR OECOTROPHOLOGEN
Blick über die Grenzen
www.
frenchfoodsafety.de
Der Blick über den Tellerrand lohnt sich
auch beim Thema Lebensmittelsicherheit.
Auf dieser deutschsprachigen Website informiert das französische Ministerium für
Landwirtschaft und Fischfang zum Thema
Lebensmittelsicherheit in Frankreich. Das
französische Instrumentarium zur Lebensmittelsicherheit und -überwachung wird
vorgestellt. Unter anderem werden die für
Frankreich festgelegten Grundprinzipien
erläutert und dargestellt, wer in Frankreich
für welche Kontrollen zuständig ist. Der
französische Leitfaden zur Lebensmittelsicherheit steht in mehreren Sprachen zum
Download bereit. Die „nützlichen Links“
führen zu einer Sammlung von themenrelevanten französischen und internationalen Webangeboten. Insgesamt bietet die
Website einen interessanten Einblick, wie in
Frankreich EU-Empfehlungen oder -Vorgaben umgesetzt werden.
Sabine Jörg
www.
nutritionmagazine.nl
Unter dieser Adresse findet man die englische Übersetzung des niederländischen
Fachmagazins VoedingsMagazine (zu
Deutsch: ErnährungsMagazin). Deren
zweimonatlich erscheinende Printversion
richtet sich mit einem betont wissenschaftlichen Inhalt an Ernährungswissenschaftler,
Diätassistenten, Mediziner und Lehrer, die
sich mit Themen rund um die Ernährung
auseinandersetzen. Herausgeber ist die
Dutch Dairy Association (www.nzo.nl). Die
Inhalte beschränken sich jedoch nicht auf
Milchprodukte und deren Inhaltsstoffe,
sondern decken das gesamte Spektrum
der Ernährungswissenschaft ab bis hin zu
Neuigkeiten von niederländischen Universitäten. Die Suchfunktion erlaubt die Stichwortrecherche in sämtlichen Ausgaben ab
dem Jahr 2002. Auch nach einzelnen Wissenschaftlern kann selektiert werden. Das
Original wird unter www.voedingsmagazine.nl publiziert.
Sabine Jörg
30
„Mitteilungen“ aus der
Wild Stiftung
„Der Krieg gegen Übergewicht: Warum
er geführt wird, warum er verloren ist,
wie er beendet werden könnte“ – das
erklärt Autor Christoph Klotter in einem
hochinteressanten Leitartikel der aktuellen Ausgabe der „Mitteilungen des Internationalen Arbeitskreises für Kulturforschung des Essens“.
Die Zeitschrift, die 1-mal jährlich erscheint,
wird herausgegeben von der Dr. Rainer
Wild Stiftung und enthält Fachbeiträge,
Literaturhinweise, Neues und Wissenswertes aus dem von der Stiftung geförderten
interdisziplinären Arbeitskreis für Kulturforschung des Essens. Unter dem Titel
„Fakten, Trends und Meinungen – Gesunde Ernährung interdisziplinär aufbereitet“
versorgen die Themenpapiere der Stiftung
ca. 3-mal im Jahr Interessierte mit aktuellen
Informationen aus dem Arbeitsbereich der
Stiftung. So ging es in der letzten Ausgabe
z. B. um das Thema „Geschmack“. Themenpapier und Mitteilungen stehen auf
www.gesunde-ernaehrung.org als Download zur Verfügung. Wer über neue Veröffentlichungen informiert werden will, kann
sich unter [email protected] /
Stichwort „Themenpapier“ registrieren lassen.
Red.
werkszeug für eine zielgerichtete Kommunikation - von den rechtlichen Vorgaben
und Grundlagen der Kommunikation über
Elemente der Corporate Identity, die optimale Zielgruppenansprache und den richtigen Umgang mit der Presse, bis hin zur
Organisation und Teilnahme an Veranstaltungen, der Erstellung der eigenen Website
und dem Schaffen von Netzwerken. Das
Handbuch zeigt auch auf, dass PR nicht
teuer sein muss. Wichtig sind demnach
Zeit, Ideenreichtum, Kreativität und zudem
der Wille, etwas Neues zu versuchen. Die
Toolbox ist also prall gefüllt mit praktischen,
einfach anzuwendenden Werkzeugen. Für
Anfänger ist sie ein erster Leitfaden – der
Fortgeschrittene erhält die Möglichkeit,
seine bisherigen Erfahrungen mit weiteren Anregungen und Ideen zu verknüpfen
Red.
Kampf dem Darmkrebs
Hans-Joachim Schmoll et al., Patientenratgeber Darmkrebs, Abw Wissenschaftsverlag, Berlin 2008
148 Seiten
IISBN 978-3936072-92-1
9
PPreis: 4,95 Euro
Kommunikation auf den
Punkt gebracht
zweiblick // kommunikation (Hrsg.), Kommunikations-Toolbox für Selbstständige
im Ernährungs- und Gesundheitssektor,
Eigenverlag, München 2008
136 Seiten
Bestellungen per
E-Mail: uthof@
zweiblick.com
Telefon: +49
(0)89.21668112
Preis: 24,90 Euro
Die Münchner Agentur zweiblick hat mit
diesem Titel ein Handbuch entwickelt,
das sich speziell an Oecotrophologen
richtet, die eine professionelle Kommunikation nach außen brauchen.
Die Toolbox enthält eine Fülle an Hand-
In diesem neuen Ratgeber geht es um
ein wichtiges Thema, das auch die Ernährungsberatung direkt betrifft: Mit
jährlich etwa 70.000 Neuerkrankungen
ist Darmkrebs in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung.
Das Buch liefert viele Fakten und führt dem
Leser vor Augen: Trotz großer Fortschritte
in der Medizin, wie z. B. verbesserter Operationstechnik, gezielter Strahlentherapie
und neuen wirkungsvollen Therapieansätzen sterben etwa 30.000 Menschen pro
Jahr an Darmkrebs. Als eine mögliche Ursache werden fehlender Mut und mangelnde
Bereitschaft zur Durchführung der Vorsorgeuntersuchungen diskutiert. Dabei gilt die
Darmspiegelung als effizienteste Methode
zur Früherkennung von Darmkrebs. Der
prominente Fußballkommentator und ehemalige Darmkrebspatient Jörg Dahlmann
VDOE POSITION 1/09
MEDIEN
und die Fernsehmoderatorin Ramona Leiß,
deren Mutter an Darmkrebs starb, ergänzen den Ratgeber um anschauliche, sehr
persönliche Beiträge. Das Lesen dieses Ratgebers kann Ernährungsberatern helfen,
sich neu als ein Teil im interdisziplinären
Team der Krebsprävention und -therapie zu
begreifen.
Marlein Auge
Nahrung sinnvoll
ergänzen!
Hans Peter Hanssen et al., Biogene Nahrungsergänzungsmittel. Für die Kitteltasche - Medizin, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2008
hätte allerdings vielleicht den Rahmen des
handlichen Nachschlagewerkes gesprengt.
Red.
Plädoyer für die
Prävention
Deutsche Diabetes-Stiftung (Hrsg.) et.
al., Prävention vor Kuration. Gesundheit
2010 - unsere Chance, Lipp-Verlag, München 2008
52 Seiten,
ISBN 978-387490-811-5
Preis: 7,50 Euro
315
3 Seiten
ISBN
978-3-8047I
2391-7
2
Preis:
29,00 Euro
P
G ü li
Grünlippmuschel,
h l S
Schwarzkümmelöl,
h
Rotes Weinlaub – Nahrungsergänzungsmittel enthalten immer häufiger Extrakte
von Pflanzen und Tieren. Gerade Fachkräfte in der Ernährungsberatung werden immer wieder mit Verbraucherfragen
zu solchen Inhaltsstoffen konfrontiert.
Wenn es darum geht, Werbeversprechen
und inhaltliche Aussagen von Herstellern
zu beurteilen, ist das übersichtliche Handbuch eine gute Grundlage. Die Autoren
liefern für über 100 pflanzliche und tierische Ausgangsmaterialien sowie Pilze und
Mineralien Informationen über Herkunft,
Inhaltsstoffe und Verwendung. Darüber
hinaus geben sie Verzehrsempfehlungen,
und jedes Präparat wird zusätzlich hinsichtlich Nutzen und Risiko kritisch bewertet.
Farbige Abbildungen veranschaulichen,
was sich hinter den oft exotischen Namen
verbirgt. Übersichtliche Tabellen zeigen die
wichtigsten Anwendungsgebiete auf einen
Blick. Die Autoren führen darüber hinaus in
einem gesonderten Kapitel nochmals in Tabellenform alle besprochenen Substanzen
und Produkte und ihre Einsatzgebiete auf.
Einzige Schwäche: Gerade bezüglich der
recht kurz geratenen Verzehrsempfehlungen und Bewertungen hätte man sich ausführlichere Informationen gewünscht, das
VDOE POSITION 1/09
„Prävention
Pä
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ist
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di einzige
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Möglichkeit,
um die Gesundheit der Bevölkerung zu
erhalten und die Finanzierung des Gesundheitswesens nachhaltig zu sichern“,
heißt es in der neuen Broschüre „Prävention vor Kuration. Gesundheit 2010
– unsere Chance“
Herausgegeben von der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS) mit dem Nationalen
Aktionsforum Diabetes mellitus (NAFDM)
und der Deutschen Diabetes-Gesellschaft
(DDG) versteht sich die Broschüre als Plädoyer für die Prävention. Die Autoren von
„Prävention vor Kuration“ zeigen, dass in
den vergangenen 50 Jahre mit reiner Aufklärung und Beratung über Ernährungsund Bewegungsverhalten keine nachhaltigen Erfolge erzielt wurden. Sie plädieren
für eine rasche, radikale Änderung des
Gesundheitssystems und zeigen auf, wie
eine nachhaltige Gesundheitsförderung
aussehen könnte: Die Broschüre soll ein
erster Schritt in die Öffentlichkeit sein für
die Forderung von mehr Prävention gegen
zivilisationsbedingte chronische Krankheiten. Unter dem Dach der unabhängigen
und neutralen Diabetestiftung soll darauf
aufbauend ein Koordinierungszentrum
für die erfolgreiche Umsetzung und Evaluierung geeigneter Präventionsvorhaben
angesiedelt und allen Interessenten angeboten werden.
Red.
Medienticker
www.diabetesstiftung.org –
Neu zum Thema Diabetes
Seriös und verständlich aufbereitete Informationen zum
Diabetes mellitus sowie ein interaktiver 60-Tage-Kurs für Typ
2-Diabetiker stehen im Mittelpunkt der aktuell unter dem
Motto „Gemeinsam gegen
Diabetes” gestarteten Seite,
die eine gemeinsame Initiative
der Schweizerischen DiabetesStiftung (SDS) und der Deutschen Diabetes-Stiftung (DDS)
ist. Tipps, Hilfen und kostenlose
Downloads von Formularen, Tabellen und Broschüren runden
das Informationsangebot ab.
Springer startet
Fachzeitschrift Food Security
Springer bringt ab März 2009
die neue interdisziplinäre Fachzeitschrift „Food Security“, Untertitel:
„The Science, Sociology and Economics of Food Production and Access
to Food“ auf den Markt. Der Titel
wird vierteljährlich gedruckt und erscheint zusätzlich online. Die erste
Online-Ausgabe wird über die Online-Plattform „www.springerlink.
com“ kostenlos verfügbar sein.
Ernährungsbericht 2008 ist da
Auch diese 11. Ausgabe beschäftigt
sich wieder umfassend mit einem
breiten Spektrum an ernährungsrelevanten Themen. Der Bericht liefert
viele Basisdaten rund um die Ernährung der Deutschen und ist damit
wichtige Arbeitsgrundlage für alle
Verantwortlichen in der Ernährungsund Gesundheitspolitik sowie für
Ernährungsfachkräfte und Medien: Der Ernährungsbericht 2008
kann zum Preis von 32 EUR zzgl.
Versandkosten beim DGE-Medien
Service (www.dge-medienservice.
de) bestellt oder über den Buchhandel (ISBN 978-3-88749-214-4)
bezogen werden.
Red.
31
ZUR PERSON
Prof. Dr. Ute Leonhäuser
Zur Dekanin berufen
Dr. Isabelle Wendt
Neue Aufgabe beim BLL
Dr. Stephanie Dorandt
Einsatz für die Landfrauen
Zu ihren vielen Aufgaben und Ämtern kommt
ein neues hinzu – allerdings ein besonders
ehrenvolles: Prof. Dr. Ingrid Ute Leonhäuser,
Inhaberin des Lehrstuhls für Ernährungsberatung und Verbraucherverhalten, ist seit
Oktober letzten Jahres erste Oecotrophologin im Amt des Dekans im Fachbereich
Agrarwissenschaften, Ökotrophologie und
Umweltmanagement
an der Justus LiebigUniversität Gießen.
Der VDOE gratuliert
Prof. Leonhäuser, die
sich seit der Gründung
des VDOE als Beiratsmitglied und in weiteren Verbandsgremien
engagiert. zu der BeProf. Ute Leonhäuser rufung.
Seit dem 1. Oktober vergangenen Jahres ist
Dr. Isabelle Wendt wissenschaftliche Leiterin
beim BLL. In der neuen Funktion möchte sie
dazu beitragen, die Zusammenarbeit von
Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung
zu fördern. Ihre langjährige Berufserfahrung bei Verbänden und Unternehmen der
Lebensmittelindustrie wird der erfahrenen
Kollegin dabei nützlich sein – zuletzt war
das ehemalige VDOE
Vorstandsmitglied
(1993–95) beim Bundesamt für Verbraucherschutz in Berlin
tätig.
Dr. Stephanie Dorandt ist seit Mitte August
2008 beim Deutschen Landfrauenverband
e. V. als Referentin für Bildung, Agrarpolitik
und Hauswirtschaft tätig. Die Oecotrophica-Preisträgerin (2005) hat in Gießen mit
einer „Analyse des Konsumenten- und Anbieterverhaltens am Beispiel von regionalen
Lebensmitteln“ promoviert. Im Rahmen ihrer neuen Aufgabe,
die über die VDOE
Stellen-infothek vermittelt wurde, liegt
ihr die Erneuerung
des verstaubten Images der Hauswirtschaft besonders am
Herzen.
Dr. Isabelle Wendt
Dr. Stephanie Dorandt
VDOE-Jahrestagung 2009
„Zukunft der Ernährungswissenschaft“
in Kooperation mit der TU München,
Lehrstuhl Ernährungsphysiologie und dem Verband der Ernährungswissenschafter Österreichs VEÖ
TU München, Freising Weihenstephan – 12./13. Juni 2009
Programm
Samstag, 13.06.2009
Freitag 12.06.2009
09.30 – 18.30
10.00 – 12.30
ab 12.45
ab 12.45
14.00 – 16.00
16.00 – 16.30
16.30 – 18.00
ab 18.30
32
Anmeldung und Ausstellung
VDOE-Mitgliederversammlung
Pressekonferenz
Mittagessen
VDOE: Grußworte
TU München: Nutrigenomics/-genetics:
Forschungsmethoden, aktuelle Ergebnisse und Umsetzung in Ernährungsempfehlungen.
VEÖ: Ethik und Werte in der Ernährungswissenschaft: Forschungserfolge
und gesellschaftliche Verantwortung.
Kaffeepause
VDOE:
Nachhaltiger Konsum – Bedürfnisse und
Wünsche des Verbrauchers.
CSR in der Ernährungswirtschaft – Produkte, Dienst- und Sozialleistungen.
Sektempfang mit Verleihung der
OECOTROPHICA Preise 2009 und
anschließendem Abendessen.
09.00 – 10.30
09.00 – 10.30
10.30 – 11.00
11.00 – 12.30
parallel
ab 12.30
13.30 – 14.30
Industrievorträge
VDOE :Trends im Consumer Science: –
Ergebnisse der Verbraucherforschung.
Lifestyle-Management: Flexible Selbstorganisation aller Lebensbereiche.
Kaffeepause
VDOE: Diabetes und Adipositas: Wissenschaftliches Update und Handlungsempfehlungen.
Diabetes und Adipositas: Aktuelle Trends
in der Therapie.
VEÖ: Ungünstige Ernährung:
Geschmacksverirrung oder Degeneration
der Sinne?
TU München : So schmeckt die Zukunft:
Chancen und Risiken neuartiger
Lebensmittel.
Mittagessen
Abschlussdiskussion:
Zukunft der Oecotrophologie – Wo geht
die Reise hin?
VDOE POSITION 1/09
ANZEIGEN
Leserbriefe
Zu: VDOE POSITION –
04/2009 Round-Table:
Qualitätsmanagement
in der Ernährungs-beratung
„Wir brauchen
mehr Professionalität!“
Danke für die
kompetenten Statements
Mit viel Interesse habe ich die letzte VDOE
POSITION gelesen. Wie immer fand ich
Bestärkendes für meine eigene Arbeit
darin. Was das Interview mit meinen Kolleginnen Birgit Becke und Gerta v.Oost,
zum Thema Q-Management und psychologische Kompetenz von Beratern betrifft,
so danke ich Ihnen vor allem für diesen
Beitrag und Birgit und Gerta für ihre kompetenten Statements. Es geht also endlich
voran. Jüngst habe ich auf dem Allergologen-Kongress zum Thema „Gestörtes
VDOE POSITION –
In eigener Sache
Sie haben Kommentare, Anregungen, Kritik zu Artikeln in der
VDOE POSITION? Oder aber Ideen
und Vorschläge zu Themen, über
die berichtet werden sollte? Dann
freuen wir uns über einen Leserbrief,
einen Anruf oder jede andere Form
der Kontaktaufnahme. Wir meinen:
Der VDOE POSITION als Verbandszeitschrift kann mehr Input seitens der
Mitglieder nur nutzen!
Kontakt können Sie aufnehmen über
die VDOE-Geschäftsstelle
oder die Redaktion
(E-Mail: [email protected] oder
Tel. +49 (0) 2252 94410).
fessionalität! Round Table: Qualitätsmanagement in der Ernährungsberatung“ in
der Ausgabe 4/08 gelesen. Die Aussage,
dass sich ein Qualitätsmanagement in der
Ernährungsberatung auf alle (Unternehmens-)Bereiche beziehen muss, halte ich
für wichtig, insbesondere auch den Blick
auf betriebswirtschaftliche Aspekte. Eine
kontinuierliche Fort- und Weiterbildung
ist in unserem Beruf unerlässlich und sollte
selbstverständlich sein. Zusätzlich sehe ich
die Zertifizierung als gute Möglichkeit,
Externen, z. B. Krankenkassen, die Vermittlung und Zusammenarbeit mit ausgebildeten Ernährungsberatern zu erleichtern. Darüber hinaus finde ich es wichtig,
von erfahrenen Kollegen und Kolleginnen
zu lernen und hier den Austausch zu fördern. Daher begrüße ich die Aufforderung
zur Vernetzung untereinander und vor
allem die Anregung, bereits bestehende
Qualitätszirkel für junge Kollegen und
Kolleginnen zu öffnen.
Essverhalten bei NM-Allergien“ einen Vortragspreis verliehen bekommen. Eine der
Kernaussagen dort war: Berufskolleginnen
OHNE jegliche psychologische Qualifikation erkennen die vorhandene Störung nicht
oder tragen signifikant häufiger dazu bei,
dass sie sich unter der Beratung erst entwickelt. Insbesondere diese Kolleginnen
wünschen sich Tools und Fortbildungen.
Solche Kolleginnen, die bereits über den
Tellerrand blicken, und zwar seit Jahren,
gibt es bereits – und es werden zum Glück
immer mehr.
Dipl. oecotroph. Sonja M. Mannhardt,
Praxis für Ernährungstherapie PommeFRIZ
[email protected],
www.pommefriz.de
Für stärkere Vernetzung…
Mit großem Interesse habe ich den Beitrag
zum Thema „Wir brauchen mehr Pro-
Melanie Braukmann, Dipl. Oecotrophologin, Ernährungsberaterin/DGE, Bonn
A R Z T I N FO R M AT I O N
Ernährungsberatung –
perfekt dokumentiert.
Kompetenz – auch im Spezialgebiet Ernährung:
Mit dem anwenderfreundlichen Formular-Set für
den Beratungs- und Therapieprozess gibt Ihnen
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an die Hand. Die gemeinsam mit QUETHEB aus
der Praxis heraus entwickelten Formulare machen
die Vorbereitung, Ausführung und Evaluation qualitätsgerichteter Arbeit einfacher und effektiver.
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VDOE POSITION 1/09
33
SERVICE
BESTELLSCHEIN > per Fax + 49(0)2 28 2 89 22 -77
oder per Post
An den
Verband der Oecotrophologen e. V.
Reuterstr. 161
53113 Bonn
Ja, ich bin VDOE-Mitglied, bitte schicken Sie mir:
Artikel
ankreuzen
Artikel
Flyer Honorarempfehlungen für die Ernähnlos
rungsberatung und Ernährungstherapie koste
Flyer Expertenpool
kostenlos
Flyer FUNDAMENT-Mentoringprogramm
für Oecotrophologen
kostenlos
Verbandssatzung
kostenlos
Berufsordnung für Oecotrophologen
kostenlos
Flyer für Studenten
kostenlos
Preis
Infomappe für Selbstständige (rechtl. + steuerl. Fragen,
Versicherung, Kooperation mit Krankenkassen etc.)
15,00 Euro
4-Wochen-Abo VDOE-Stellen-Infothek
Für Oecotrophologen geeignete Stellenanzeigen aus
Tages-/Wochenzeitungen und Fachzeitschriften sowie
aus dem Internet; erscheint 1-mal pro Woche
25,00 Euro
Infos zur Berufshaftpflichtversicherung (speziell auf
Oecotrophologen in der Ernährungsberatung ausgerichtet)
ankreuzen
kostenlos
Fachzeitschriften-Sonderkonditionen (Preise inkl. Versandkosten im Inland)
Bitte kreuzen Sie an, welches Bestellformular wir Ihnen zusenden sollen:
VDOE-Vorteilspreis
Artikel
Ernährungs Umschau (EU)
81,72 Euro pro Jahr
EU- und DGE-Info
Mitglieder-Kombi-Abo,
89,90 Euro pro Jahr
European Journal of Nutrition
125,44 Euro pro Jahr
Aktuelle Ernährungsmedizin
122,60 Euro pro Jahr
Diabetes-Forum
10,98 Euro pro Jahr
ankreuzen
Artikel
VDOE-Vorteilspreis
Hauswirtschaft und
Wissenschaft
35,20 Euro pro Jahr
AdipositasSpektrum
22,00 Euro pro Jahr
Ernährung & Medizin
inkl. Nutzung Online-Archiv
39,95 Euro pro Jahr
Adipositas
48,00 Euro pro Jahr
NEU: Medical Sports Network
26,00 Euro pro Jahr
ankreuzen
Was wir Ihnen sonst noch bieten:
• Berufspolitische Vertretung und Unterstützung des Berufsstandes • Beratung in allen beruflichen Fragen (z. B. zu Arbeitsverträgen, Vergütung, Berufsorientierung, Ernährungsberatung, Existenzgründung) • Existenzgründungsgutachten (kostenpflichtig) • Erstberatung durch einen Verbands-Rechtsanwalt
z.B. zu arbeitsrechtlichen Fragen und Fragen bei der Existenzgründung (kostenpflichtig) • Rabatte zwischen 10 und 60 % z. B. auf Medien des aid e. V.,
des 5 am Tag e.V. sowie des Bundesverbandes Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V. • VDOE-Newsletter • Verbandszeitschrift VDOE POSITION • Jahrestagung (ermäßigte Teilnahmegebühr) • Fachliche und regionale Plattformen und Treffen
Absender: (Bitte in Druckbuchstaben schreiben)
Name
Vorname
Mitgliedsnummer
ggf. Institution/Unternehmen
Straße
PLZ, Ort
Tel.
E-Mail
Datum
Unterschrift
Impressum
Redaktion:
Dr. F. Mühleib (Leitung), Dr. A. Lambeck
Dr. M. Düngenheim, A. van Rissenbeck
Herausgeber:
Verband der Oecotrophologen e.V.
V.i. S.d. P.: Almut van Rissenbeck
VDOE-Geschäftsstelle
Reuterstr. 161, 53113 Bonn
Tel. +49(0)228 28922-0,
34 28922-77
Fax +49(0)228
E-Mail: [email protected], Internet: www.vdoe.de
Redaktion und Anzeigen:
Pressebüro Dr. Friedhelm Mühleib
Seestraße 2, 53909 Zülpich-Geich
Tel. +49(0)2252 94410,
Fax +49(0)2252 944120
E-Mail: [email protected]
Die Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Vorstandes oder der Redaktion wieder. Sie sind ausschließlich die Meinung
des Verfassers. Anzeigen, PR-Beiträge und
Fremdleistungen stellen allein die Meinung
der dort erkennbaren Auftraggeber dar.
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Sleepless medien design, Jens Kamin
50226 Frechen
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe und
Beiträge bei Bedarf redaktionell zu bearbeiten. Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Medien wird keine Gewähr übernommen.
Die nächste Ausgabe erscheint am 08. Mai
2009. Redaktionsschluss ist der 20. März
2009. Das Schwerpunktthema des nächsten
Heftes lautet: Nachhaltigkeit und CSR – innovatives Feld für Oecotrophologen.
VDOE POSITION 1/09
SERVICE
Ihre VDOE-Ansprechpartner auf einen Blick
Vorstand Dr. Andrea Lambeck (Vorstandsvorsitzende): Berufspolitik, Lobbyarbeit, Kooperationen • Christian Toellner (Rechnungsführendes Vorstandsmitglied): Finanzen, Buchhaltung und Personal • Dr. Gabriele Geurtzen: Qualitätssicherung in der Ernährungsberatung und -therapie, Weiterbildung • Dr. Maike
Groeneveld: Stellen-Infothek, Qualitätssicherung in Ernährungsberatung und -therapie, Mentoring • Almut van Rissenbeck: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Lobbyarbeit, Örtliche Gruppen, Hochschulen
Geschäftsstelle
Verband der Oecotrophologen e. V.
Reuterstraße 161, 53113 Bonn
Tel. +49 (0)228 28922-0, Fax +49 (0)228 28922-77
E-Mail: [email protected] | Internet: www.vdoe.de
Geschäftszeiten
MO – DO von 08:30 Uhr bis 15:00 Uhr
FR von 08:30 Uhr bis 13:00 Uhr
Ihre Ansprechpartner in der Geschäftsstelle
Personen
Arbeitsschwerpunkte
Geschäftsführung
Dr. Elvira Krebs
Koordination der Geschäftstätigkeit zum Vorstand
und innerhalb der Geschäftsstelle • Berufspolitik und
Berufsordnung • Mitgliederberatung zu rechtlichen
und steuerlichen Fragen • Hochschulen
MO bis FR
Mitglieder- und Adressverwaltung • Buchhaltung •
Stellen-Infothek Örtliche Gruppen
MO bis FR
Martina Lülsdorf
Seminarabwicklung • Expertenpool • Jahrestagung
MO bis FR
Elisabeth Richter
Mitglieder- und Adressverwaltung
MI
Monika Klotz
Büroorganisation
DI bis DO
Weiterbildung
Urte Brink, Referentin
Ernährungsberatung
und Weiterbildung
Zertifikat • Qualitätssicherung in der Ernährungsberatung • Mitgliederberatung zur freiberuflichen
Ernährungsberatung
MI bis FR
Christine Kalthoff,
Referentin Weiterbildung
Weiterbildungsprogramm • Arbeitskreis Diabetes •
Mitgliederberatung zur Weiterbildung
DI bis MI
Sekretariat
Cornelia Birkoben
Netzwerk
Bereich
AdipositasNetzwerk
Adipositas-Prävention
und -therapie
H-Netzwerk
Haushaltswissenschaften
PR-Netzwerk
Öffentlichkeitsarbeit, Journalismus, Medien, Presse
S-Netzwerk
Selbstständige Tätigkeit
z. B. Ernährungsberatung
DiabetesNetzwerk
Diabetes-Prävention,
Beratung und Therapie
Arbeitskreise: Zur Beurteilung bestimmter
Fragestellungen beruft der Vorstand Arbeitskreise (AK) ein. Kontakt über die Geschäftsstelle
Fachbereich
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Daniela Birthelmer,
Mitgliederservice • Öffentlichkeitsarbeit •
Referentin Mitgliederservice Veranstaltungsorganisation • Internetauftritt •
und Öffentlichkeitsarbeit VDOE-Netzwerke und Örtliche Gruppen
Dr. Monika Düngenheim,
Referentin Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Netzwerke: Überregional und mit klarem
thematischen Bezug zum beruflichen Austausch;
Treffen meist einmal jährlich. Mehr Infos in der
Geschäftsstelle (s. o.) oder unter www.vdoe.de
Bürozeiten
MO bis FR
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit • Hochschulen •
OECOTROPHICA-Preis • Publikationen (Newsletter,
Broschüren • Mitgliederservice • Jahrestagung
MO bis DO
Leitung
AK Haushaltswissenschaften
Dr. Pirjo Susanne
Schack
AK Diabetes
Dr. Jutta Liersch
AK Adipositas
Dr. Stefanie Gerlach
AK Ernährungstherapie
Dr. Gerta van Oost
125 neue Mitglieder – Herzlich willkommen!
Gisela Anderson • Caterina Aulenbacher-Bockenheimer • Ina Bargmann • Kornelia Baum • Ann-Christine Baumeister • Angela Bechthold • Miriam
Becker • Sandra Beitze • Tanja Beringhoff • Lisa Bernhardt • Petra Beutler • Katharina Bittmann • Julia Bode • Katharina Borczyk • Cornelia Bräsel
•
Dr. Yvonne Braun
•
Birgit Brux
•
Anne Bühring
•
Antje Damrau
•
Sabrina Dieckmann
•
Dimitar Dimitrov
•
Hanna Eggers
•
Christiane Ehrig
•
Margret Eichmann • Doreen Enzmann • Gaby Eusterholz • Lili Farrokhikhiavi • Sandra Feigl • Hanna Fetzer • Anna Forys • Heidrun Franke • Jennifer Frieling • Sarah Fußer • Simone Gawelczyk • Bianca Geier • Dr. Eva Gietl • Annette Vanessa Glaudan • Gabriele Göpfert • Nadja Graßmeier •
Cathrin Guntermann • Sonja Heinrich • Ina Hofbauer • Karin Hoffmann • Katrin Hofschläger • Hadwig Homburger • Christina Hönig • Stephanie
Hoy
•
Sabine Hundt
•
Dr. Bettina Jagemann
•
Petra Jahnke
•
Christine Jänike
•
Gaby Janssen
•
Martina Kaluza
•
Dorothee Kampshoff
•
Ulrike
Klingenberger • Ruth Klose • Birgit Komber • Dorothea Kopp • Heike Kuchen • Petra Langhammer • Gabriela Lengning • Tanja Mahdavi • Katharina Maiwald • Silvia Melde • Ulrike Mendrok • Maria Mischo • Stephanie Mißler • Diana Motzkus • Andrea Müller • Anja Nagel • Sophia Nucke
• Carola Oles • Markus Osthoff • Lena Maria Paffhausen • Michael Paramonti • Stephanie Pewny • Hilde Philippi-Struck • Meike Pradel • Johanna
Preis • Marianne Priggen • Andrea Rauschenberg • Judith Reiß • Angelika Riedel • Nadine Rittig • Brigitta Robeis • Pia Robert • Rainer Roehl •
Robert Römer • Isabell Rosenbauer • Cornelia Rosentreter • Dr. Ulrike Rötten • Ilona Ruhnau • Kathrin Schauerte • Annika Scherer • Marius Schild
• Christina Schimmele • Lena Schliwa • Annika Schneider • Eva-Maria Schneider • Carolin Schnurr • Harriet Scholz • Birte Schuldt • Katrin Seyferth
• Sandra Sick • Sandra Siebenberg • Katja Sinke • Ulrike Stenzel • Heike Theiß • Judith Tunn • Friederike Unger • Marleen Utermöhl • Jennifer
Vinson • Silke Vollbrecht • Florian Werb • Katharina Werb • Stefanie Wiemer • Cathrin Winkler • Vanessa Winkler • Eva Wolf • Veronika Wrobel
• Christian Zimmermann • Sabine Zimmermann • Rebecca Zörb • Katrin Zylka
VDOE POSITION 1/09
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