PDF Version - Snowsport Tirol

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PDF Version - Snowsport Tirol
Nummer 08, Mai 2010
MAGAZIN
des Tiroler Skilehrerverbandes
Schneesport
Polysportiv
Tiroler Skischule
Das Erfolgsmodell
Events
Berichte zur Tiroler Demomeisterschaft
und dem Spring Festival 2010
/DEPARTMENT
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SNOWSPORTTIROL
EDITORIAL
ZUKUNFT GESTALTEN
Alle Experten im Wintertourismus sind sich darüber einig, dass ohne der "Organisationsform
Skischule" die Qualität im Wintertourismus nicht aufrecht erhalten werden kann. "Ohne
Skischulen funktioniert das nicht", ist eine zentrale Aussage zum Thema "Skinachwuchs", zu
dem erst Mitte April 2010 ein Millionen-Zukunftsprojekt der österreichischen Skiindustrie, der
Seilbahnwirtschaft, des Tourismus und der österreichischen Skischulen präsentiert wurde.
Dazu bedarf es der Absicherung der "Organisationsform Skischule". Anderenfalls kann ein
durchgehendes, umfassendes und vor allem sicheres Angebot für die Gäste in einem Urlaubsort nicht
gewährleistet werden.
Wer wenn nicht die Skischulen stellen die erforderliche Infrastruktur als "One-Stop-Shop"-Anlaufstelle
für die Gäste zur Verfügung? Wer stellt sicher, dass grundsätzlich unabhängig von der Anzahl und
dem Leistungsvermögen die Gäste ab dem ersten Urlaubstag einen sicheren und abwechslungsreichen
Unterricht erhalten? Wer stellt im Hinblick auf große Gästegruppen den Gruppenunterricht in
verschiedenen Leistungsklassen sicher? Wer finanziert und betreibt für die so wichtige Gästeschicht
"Kinder" die Infrastruktur wie Kinderländer usw.? Wer führt - als nur ein Beispiel von verschiedenen
Events der Skischulen - in einem Tourismusort die unverzichtbaren Kinder-Abschlussskirennen
durch? In der Öffentlichkeit kaum bekannt, jedoch für die Sicherheit von immenser Bedeutung ist der
unentgeltliche, verpflichtete Einsatz der Lehrkräfte durch die Skischulen bei einem Lawinenunglück.
Die Tiroler Skischulen und die mehr als 7.000 SchneesportlehrerInnen sind bisher in all diesen Fragen
verlässliche Partner für alle Beteiligten des Tiroler Wintertourismus und tragen damit zu jener Qualität
bei, mit denen Tirol im Wintertourismus weltweit Anerkennung findet. Ein Abgehen von dieser
Organisationsform würde nicht nur zu einem hohen Gefahrenpotential für die Gäste, sondern zum
Schaden des gesamten Wintertourismus führen.
Qualität zeigt sich auch insbesondere dadurch, dass Skischulen mit ihrem Angebot die unterschiedlichen
Bedürfnisse der Gäste erfüllen können. Es entwickeln sich ständig neue Kombinationen und Formen
des alpinen Skilaufes, des Snowboardsportes oder des nordischen Skilaufs. Die Aufrechterhaltung einer
polysportiven Berufsausbildung in den verschiedenen Stufen und Modulen muss daher weiterhin größte
Priorität haben, um den Qualitätsansprüchen und den individuellen Bedürfnissen der Gäste gerecht
werden zu können. Diese Aufgaben können nur erfüllt werden, wenn genügend - je nach Anforderung
der Gäste - in den verschiedenen Qualifikationsstufen SchneesportlehrerInnen zur Verfügung stehen.
Die Qualität eines Schneesportlehrers hängt dabei nicht allein von seiner rein fachlichen Qualifikation,
sondern von vielen Faktoren wie soziale Kompetenz, persönliche Betreuung, Einfühlungsvermögen,
Sprachkenntnisse, spezifische Ausbildung etc. ab. Diese Faktoren werden in den verschiedenen
Teilabschnitten und Modulen der Schneesportlehrerausbildung vermittelt.
Vor fast 80 Jahren erließ der Tiroler Landtag das erste Schischulgesetz und hob damit auch den Tiroler
Skilehrerverband auf gesetzlicher Basis aus der Taufe. Der Weg des Tiroler Skischulwesens bis heute
war geprägt von Herausforderungen und Wandel. Eine neue Novelle zum Tiroler Schischulgesetz steht
unmittelbar bevor. Änderungen werden aufgrund eines anhängenden Vertragsverletzungsverfahrens der
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SNOWSPORTTIROL
Europäischen Kommission in Bezug auf die Regelungen im Ausflugsverkehr, zur vollständigen Umsetzung
der Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen und der Dienstleistungsrichtlinie
erforderlich. Neu hinzugekommen ist das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes vom 26. Februar
2010, mit dem § 8 Abs. 1 des Tiroler Schischulgesetzes als verfassungswidrig aufgehoben wurde.
Folge dieses Erkenntnisses wird u.a. sein, dass Spartenskischulen - diese bestehen bereits in mehreren
Bundesländern wie zum Beispiel in Vorarlberg und Salzburg - in Tirol zugelassen werden.
Entscheidend für den bisherigen Erfolgsweg des Tiroler Skischulwesens und damit untrennbar
verbunden für die Entwicklung Tirols zum Skiland Nr. 1 sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Die Gespräche in Bezug auf die anstehende Novellierung des Tiroler Schischulgesetzes waren
geprägt von einem sehr guten Klima und der großen Bereitschaft der politischen Verantwortlichen
und der beteiligten Abteilungen des Landes für eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Tiroler
Skilehrerverband. Ich möchte mich dafür ausdrücklich bedanken.
Unsere Aufgabe und damit gleichzeitig unser Ziel als berufliche Interessensvertretung bei diesen
Gesprächen war und ist es die hohe Qualität und das Angebot der Tiroler Skischulen zu erhalten,
die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten und die Wirtschaftlichkeit der Skischulen verbunden mit
der Sicherung der Arbeitsplätze der SchneesportlehrerInnen und damit der finanziellen Grundlage für
viele Familien in Tirol zu erhalten. Darüber hinaus haben wir die Bedeutung eines funktionierenden
Skischulwesens für den Tiroler Wintertourismus sehr deutlich gemacht.
Wir haben zur Kenntnis zu nehmen, dass das Land Tirol als Gesetzgeber trotz allem Verständnis
für unsere Anliegen verpflichtet ist, Anpassungen des Tiroler Schischulgesetzes aufgrund der oben
angeführten höchstgerichtlichen Entscheidungen vorzunehmen. Damit ergibt sich zwangsläufig ein
Spannungsfeld zwischen rein juristischen Fragen im Hinblick auf die geplante Novellierung des Tiroler
Schischulgesetzes und unseren Forderungen und Vorschlägen für eine positive Weiterentwicklung des
Tiroler Skischulwesens und des Wintertourismus.
Unsere Aufgabe ist und kann nur sein, eine gesetzliche Grundlage einzufordern, welche die Basis
für die Fortsetzung des erfolgreichen Weges des Tiroler Skischulwesens sicherstellt. Gerade hier sehen
wir insbesondere für kleinere Skigebiete durch die vom Verfassungsgerichtshof geforderte Zulassung
von Spartenskischulen große Probleme. Ohne verpflichtendes Gesamtangebot ist zu erwarten, dass
nur mehr profitable Sparten angeboten werden und den Gästen kein umfassendes und durchgehendes
Angebot mehr zur Verfügung steht.
Das Tiroler Skischulwesen ist ein sehr komplexes System, das nicht isoliert aufgrund von Einzelinteressen
bewertet werden kann, sondern nur im Gesamtkontext des Tiroler Wintertourismus. Änderungen der
gesetzlichen Rahmenbedingungen bedürfen daher eines äußerst sensiblen und verantwortungsvollen
Umgangs.
Die Verantwortlichen des Tiroler Skilehrerverbandes haben zu
allen Zeiten mit Mut, Zuversicht und Optimimus für die positive
Weiterentwicklung des Skischulwesens gearbeitet und gekämpft.
Nur so war es möglich, die "Erfolgsgeschichte Tiroler Skischule",
die zum Erfolg des Tiroler Wintertourismus wesentlich beigetragen
hat und weltweit Anerkennung findet, zu schreiben. In diesem
Sinne werden wir uns für die Interessen unserer mehr als 7.000
Mitglieder einsetzen und versuchen, die Weichen für eine gute
Zukunft - auch unter geänderten Rahmenbedingungen - des
Tiroler Skischulwesens zu stellen.
Herzlichst, Ihr Richard Walter
Präsident des Tiroler Skilehrerverbandes
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SNOWSPORTTIROL
INHALT
AKTUELL
8
Skischulgesellschaften - Arbeitslosengeldbezug
9
Interski Austria - Neuer Vorstand
9
Synchro Ski World Cup - Weltmeisterschaft
10
FIS-Verhaltensregeln
SNOWSPORT
12
Das Erfolgsmodell - Tiroler Skischule
16
Konkurrenz oder Bereicherung
18
Snowparks Rule
20
Die Kernbewegungen des alpinen Skifahrens
25
Alpine Sicherheit
26
Langlauf
30
Schneesportlehrer sind Ausdauersportler
34
Ursachenerforschung von Stürzen
BERICHTE
6
36
Tiroler Skilehrwesen in Japan
44
Tiroler Demomeisterschaft 2010
46
Spring Festival 2010
49
Interski Kongress 2011
WISSEN AKTUELL
SERVICE
50
Der Tourenführer aus Gefälligkeit
58
Versicherungsschutz für Mitglieder
54
Kleine Ursache - große Fußschmerzen
59
Snowsport Card
56
Zuverdienstgrenzen in der Pension
60
Shop
PARTNER
2 Head, 4 Frencys, 24 Ortovox, 29
48 SunKid, 62 - 64 Schöffel
Briko, 40 Hervis, 41 Ortovox, 43 Waldhart Software,
7
SNOWSPORTTIROL
AKTUELL
SKISCHULGESELLSCHAFTEN
Arbeitslosengeldbezug für
Kommanditisten einer
Skischul-KG ist ohne Beendigung
der gesellschaftsrechtlichen
Stellung möglich.
Grundlage für sehr intensive und umfangreiche Gespräche des Tiroler Skilehrerverbandes mit dem AMS
Tirol war die Rechtsmeinung des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
(BMASK), dass für den Bezug von Arbeitslosengeld
(neben dem Vorliegen der weiteren Anspruchsvoraussetzungen) SkilehrerInnen, die Kommanditisten einer
Kommanditgesellschaft (KG) sind, nach Beendigung
ihres ASVG-pflichtigen Dienstverhältnisses ihre Gesellschafterstellung beenden müssen (Austritt aus der
Gesellschaft). Dies hätte zu einem sehr hohen Aufwand
(kostenpflichtige Firmenbucheintragungen, steuerrechtliche Auswirkungen für die KG, etc.) geführt.
EIGNUNGSPRÜFUNG
Eine von mehreren Voraussetzungen
für die Teilnahme an der staatlichen
Skilehrerausbildung ist die positive
Absolvierung der Eignungsprüfung.
Die Eignungsprüfung wird nach Absprache mit
der Bundessportakademie Innsbruck vom Österreichischen Skischulverband (ÖSSV) organisiert und
durchgeführt.
Zur Eignungsprüfung 2010 in Maria Alm / Salzburg
traten insgesamt 142 KandidatenInnen an. Die Anforderungen an die TeilnehmerInnen sind sehr anspruchsvoll. Nach einem Riesentorlauf auf Zeit sind
weitere fünf Prüfungsfahrten zu absolvieren.
90 KandidatenInnen konnten die Eignungsprüfung
positiv abschließen und sind damit berechtigt, am
Lehrgang zur staatlichen Skilehrerausbildung teilzunehmen.
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Umso erfreulicher ist das erzielte Ergebnis:
Kommanditisten-Skilehrer, die ihre Tätigkeit im Rahmen eines unselbständigen Beschäftigungsverhältnisses
für die Kommanditgesellschaft ausüben, gelten nach
Beendigung dieses unselbständigen Beschäftigungsverhältnisses als arbeitslos, sofern ihnen auf Grund des Gesellschaftsvertrages (oder einer sonstigen Vereinbarung)
keine über den gesetzlich festgelegten Rahmen hinausgehende besondere Einflussnahmemöglichkeit auf die
Geschäftsführung zukommt.
Mit dieser Lösung ist der Bezug von Arbeitslosengeld bei Vorliegen der weiteren Anspruchsvoraussetzungen für den überwiegenden Großteil der
Kommanditisten ohne Beendigung der Gesellschafterstellung möglich!
Eine umfassende Information zu dieser gesamten Thematik mit Beispielen und Sonderfällen erging an alle
Tiroler Skischulen.
Besonders hervorzuheben ist das große Verständnis des
AMS Tirol für die Anliegen der Berufsgruppe der Tiroler SkilehrerInnen. Ohne die Unterstützung des AMS
Tirol wäre diese Lösung nicht zustande gekommen.
SYNCHRO SKI WORLD CUP
Patrik Walter und Klaus Jehle sind
die neuen Weltmeister
Die Tiroler Patrik Walter und Klaus Jehle von der
Skischule Arlberg, beide Mitglieder des Ausbildungsteams der Tiroler Landesskilehrerausbildung und der
staatlichen Skilehrerausbildung, errangen in Ramsau
am Dachstein den Weltmeistertitel! Die beiden Staatlichen Skilehrer kamen mit den Verhältnissen am Rittisberg am besten zurecht und lagen bereits nach der
Hinrunde des großen Finales in Führung. Eine beeindruckende Vorstellung aber nicht nur im großen Finale, sondern während des ganzen Tages - und somit
würdige Weltmeister!
HELMPFLICHT FÜR KINDER
INTERSKI AUSTRIA
In Tirol gibt es keine gesetzliche Regelung für
eine Helmpflicht für Kinder.
Neuer Interski-Austria-Vorstand bestätigt
Am 26. März 2010 fand eine außerordentliche
Generalversammlung
von
INTERSKIAUSTRIA statt. Da das Sportministerium sich auf
die Kontrollfunktion für gewährte Förderungen
zurückgezogen hat, war eine Umstrukturierung
in den Vorstandsfunktionen unumgänglich.
Eingesetzt wurde als neuer Präsident das
langjährige INTERSKI-Austria Mitglied Sepp
Redl und als Vizepräsidenten Richard Walter
und Hans-Peter Kunz, die zusammen die
drei ordentlichen Mitglieder (Österreichischer
Skischulverband, Österreichischer Verband
der Schneesportinstruktoren, Österreichischer
Arbeitskreis Schneesport an Schulen und
Hochschulen)
repräsentieren. Für diese
Maßnahme war auch eine umfangreiche
Statutenänderung notwendig.
Kinder und Jugendliche fahren erfreulicherweise fast
ausschließlich mit Helm und bei den Erwachsenen
werden die Helmträger ebenfalls immer zahlreicher.
Der Tiroler Weg - Aufklärung anstatt gesetzliche
Verordnungen - ist erfolgreich und wird auch vom
Tiroler Skilehrerverband unterstützt. Auch in den
Tiroler Skischulen tragen immer mehr Ski(Schneesport)
lehrer einen Helm.
Gerade beim Unterricht mit Kindern sollte jedoch bei
allen Ski(Schneesport)lehrerInnen der Grundsatz „Nie
ohne Helm“ oberste Priorität haben. Insbesondere
die Ski(Schneesport)lehrerInnen haben eine wichtige
Vorbildfunktion für die Kinder bzw. für alle
Skischulgäste. Kompetenz im Schnee zeigt sich neben
dem technischen Rüstzeug der Ski(Schneesport)
lehrerInnen auch insbesondere darin, wie Skischulen
und Ski(Schneesport)lehrerInnen in allen Fragen der
Sicherheit agieren.
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SNOWSPORTTIROL
AKTUELL
STUDIE - FIS-VERHALTENSREGELN
In der Wintersaison 2009/10 hat das Institut
für Sportwissenschaften der Universität
Innsbruck im Auftrag des Landes Tirol erstmals
eine großangelegte "Studie zur Kenntnis der
FIS-Verhaltensregeln und dem Verhalten der
Ski- und Snowboardfahrer auf Tiroler Pisten"
durchgeführt.
Bei der Umfragestudie wurden in 17 Tiroler Skigebieten
1.450 Ski- und Snowboardfahrer befragt. Dabei wurde
offensichtlich, dass es deutliche Wissensdefizite gibt,
welche unter anderem Ursache für schwerwiegende
Unfälle auf Pisten sind. Um einen weiteren Beitrag
zur Förderung des sicheren Verhaltens und damit zur
Hebung der Sicherheit auf Tirols Pisten zu leisten,
erscheint es notwendig und sinnvoll, bei den Ski- und
Snowboardfahrern ein stärkeres Bewusstsein um die
FIS-Verhaltensregeln zu bilden und zielführend eine
entsprechende Meinungsbildung und Information zu
betreiben.
Die 10 FIS-Verhaltensregeln werden in
den Ausbildungslehrgängen des Tiroler
Skilehrerverbandes vermittelt und sind
auch Prüfungsgegenstand. Die Vermittlung
der FIS-Verhaltensregeln an die Skischulgäste ist
Teil des Unterrichtes.
VERHALTENSREGELN FÜR DEN SCHNEESPORT
Die 10 FIS-Verhaltensregeln wurden vom Internationalen
Skiverband (FIS) 1967 beschlossen und zuletzt 2002 in Portoroz
modifiziert.
Die FIS-Verhaltensregeln stellen keine Rechtsnormen dar. Sie gelten
weltweit aber als allgemeine Verkehrsordnung der Piste.
Die FIS-Regeln werden in der Gerichtspraxis als allgemein anerkannte
Verhaltensregeln gewertet und als Maßstab für die erforderliche
Sorgfalt aller Pistenbenützer herangezogen.
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FIS-VERHALTENSREGELN FÜR SKIFAHRER UND SNOWBOARDFAHRER
Fassung 2002
1. Rücksichtnahme auf die anderen Skifahrer und Snowboarder
Jeder Skifahrer und Snowboarder muss sich so verhalten, dass er keinen anderen gefährdet oder schädigt.
2. Beherrschung der Geschwindigkeit und der Fahrweise
Jeder Skifahrer und Snowboarder muss auf Sicht fahren. Er muss seine Geschwindigkeit und seine
Fahrweise seinem Können und den Gelände-, Schnee- und Witterungsverhältnissen sowie der
Verkehrsdichte anpassen.
3. Wahl der Fahrspur
Der von hinten kommende Skifahrer und Snowboarder muss seine Fahrspur so wählen, dass er vor ihm
fahrende Skifahrer und Snowboarder nicht gefährdet.
4.Überholen
Überholt werden darf von oben oder unten, von rechts oder von links, aber immer nur mit einem
Abstand, der dem überholten Skifahrer oder Snowboarder für alle seine Bewegungen genügend Raum
lässt.
5. Einfahren, Anfahren und hangaufwärts Fahren
Jeder Skifahrer und Snowboarder, der in eine Abfahrt einfahren, nach einem Halt wieder anfahren oder
hangaufwärts schwingen oder fahren will, muss sich nach oben und unten vergewissern, dass er dies
ohne Gefahr für sich und andere tun kann.
6. Anhalten
Jeder Skifahrer und Snowboarder muss es vermeiden, sich ohne Not an engen oder unübersichtlichen
Stellen einer Abfahrt aufzuhalten. Ein gestürzter Skifahrer oder Snowboarder muss eine solche Stelle so
schnell wie möglich freimachen.
7. Aufstieg und Abstieg
Ein Skifahrer oder Snowboarder, der aufsteigt oder zu Fuss absteigt, muss den Rand der Abfahrt
benutzen.
8. Beachten der Zeichen
Jeder Skifahrer und Snowboarder muss die Markierung und die Signalisation beachten.
9. Hilfeleistung
Bei Unfällen ist jeder Skifahrer und Snowboarder zur Hilfeleistung verpflichtet.
10. Ausweispflicht
Jeder Skifahrer und Snowboarder, ob Zeuge oder Beteiligter, ob verantwortlich oder nicht, muss im Falle
eines Unfalles seine Personalien angeben.
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SNOWSPORTTIROL
DAS ERFOLGSMODELL
TIROLER SKISCHULE
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kamen die ersten Wintersportgäste
nach Tirol. Etliche Skischulen wurden gegründet, um den vorerst noch
kleinen Kreis von Interessierten das Skilaufen zu lehren. Heute sind die
Tiroler Skischulen unverzichtbar für den Tiroler Wintertourismus.
Von Christian Abenthung
Skipioniere wie Sepp Hellensteiner und Reisch in
Kitzbühel, Oberst Bilgeri in Innsbruck, Hannes
Schneider in St. Anton gründeten die ersten Tiroler
Skischulen. Es folgten Skischulgründungen in Seefeld,
im Ötztal oder auch im kleinen Ort Berwang mit einer
Kleinstanzahl von Fremdenbetten.
Der Aufstieg Tirols zum Wintersportland Nummer 1
ist untrennbar mit den Leistungen und dem Weitblick
dieser Skipioniere verbunden. Diese Männer haben da-
12
mals erkannt, dass ohne einen funktionierenden Skischulbetrieb eine Weiterentwicklung im "Winterfremdenverkehr" nicht möglich ist.
Bereits in diesen Anfangsjahren des Wintertourismus
in Tirol gab es einen breiten Konsens zwischen allen
Beteiligten und den politisch Verantwortlichen über
die Bedeutung eines geregelten Skischulbetriebes. 1928
wurden die Skischulen von Tirol auf eine erste gesetzliche
Grundlage gestellt (Schulverordnung von 1850), und
damit der Grundstein für ein geordnetes Skischulwesen
gelegt. Am 22.12.1932 erließ der Tiroler Landtag das
Tiroler Schischulgesetz. Das Tiroler Schulwesen nahm
bis zum Jahre 1938 eine enorme Entwicklung, bis diese
Einrichtungen im Reichsbund für Leibeserziehungen
des Deutschen Reiches aufgingen.
Im Jahre 1945 gingen wiederum berufene Männer
daran, das Skischulwesen in Tirol neu zu beleben, es
waren dies allen voran die Weltmeister Rudi Matt, Toni
Seelos und Prof. Stefan Kruckenhauser. Zu diesem
Zeitpunkt waren 94 Skilehrer/innen in 28 Tiroler
Skischulen tätig.
Die während der Kriegsjahre unterbrochenen Verbindungen zur Tiroler Landesregierung wurden wieder
hergestellt. Dort erkannte man rasch, welch hohe wirtschaftliche Bedeutung in der Entwicklung des Tiroler
Winterfremdenverkehrs und einem geordneten Skischulbetrieb lag, und erließ am 22.3.1948 ein neues
Schischulgesetz.
Im Jahre 1948 war noch nicht abzusehen, dass mit der
rasanten Zunahme der Anzahl der Skischulbetriebe
auch die damit verbundenen Probleme immer größeren
Umfang annehmen würden. Dies führte dazu, dass mit
15. Mai 1962 das neue Schischulgesetz erlassen wurde, das mit seinen umfassenden Bestimmungen zum
Vorbild anderer Landesgesetze in Österreich wurde.
In diesem Gesetz war, wie in zahlreichen anderen berufs- und gewerberechtlichen Gesetzen, noch eine Bedarfsprüfung für die Bewilligung einer Skischule am
angestrebten Standort vorgesehen. Dieses Gesetz blieb
nahezu 20 Jahre lang unverändert in Kraft. Es wurde
abgelöst durch das Schischulgesetz 1981, das erstmals
nicht nur den alpinen und nordischen Skilauf , sondern
auch das damals gerade in Mode gekommene „Schibobfahren“ in seinen Regelungskreis miteinbezog. Mit
dem Tiroler Schischulgesetz 1989 wurde das Skischulmonopol beseitigt.
die Bestimmungen der EU-Dienstleistungsrichtlinie
umzusetzen. Die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen - insbesondere im gemeinsamen Markt der
Europäischen Union - werden weitere Änderungen des
Tiroler Schischulgesetzes mit sich bringen.
Durch die Geschichte der Entwicklung und der gesetzlichen Reglementierung des Tiroler Skischulwesens
zieht sich vor allem ein Punkt wie ein roter Faden durch:
Die Bedeutung eines geregelten Skischulbetriebes für
den Tiroler Wintertourismus.
Die Verantwortlichen im Lande haben seit den Zwanziger-Jahren bis heute erkannt, dass ein funktionierender
Tourismus voraussetzt, dass ein umfassendes und sicheres Angebot an Schneesportunterricht in den einzelnen Tourismusorten gewährleistet wird.
ANSPRÜCHE DER GÄSTE
Das Skischulwesen hat durch die Entwicklungen im
Skisport in den vergangenen Jahren weitreichende
Änderungen erfahren. Es entstanden und entstehen
immer noch neue Trends im Schneesport.
Sportausübung auf Schnee bedeutet heute nicht
mehr ausschließlich Ski-Sport. Ski Alpin, Ski
Nordisch, Snowboarden, New School, Freeriding,
neue Trendsportarten, Skitourengehen, Schneesport
für Menschen mit einem Handicap, Unterricht der
Kinder in tollen Erlebnisparks, die Betreuung von
Kindern in eigenen Kindergärten, die Betreibung von
Kinderrestaurants – eine Vielzahl von Aufgaben werden
FACTBOX:
I 198 Tiroler Skischulen
Am 2.2.1995 trat dann ein Tiroler Schischulgesetz in
Kraft, in dem klargestellt wurde, dass der Begriff des
Skilaufens alle Arten des Skilaufens, insbesondere das
alpine Skilaufen, das Snowboardfahren und das Langlaufen umfasst.
Mit den Novellen 2002 und 2008 zum Tiroler Schischulgesetz 1995 wurden notwendige Harmonisierungen mit den an die durch die EU-Normen über die
Niederlassungs- und Dienstleistungsfreiheit vorgegebenen Grundsätze vorgenommen. Eine neuerliche Novellierung steht unmittelbar bevor. Es gilt insbesondere
I Über 7.000 Ski(Schneesport)LehrerInnen
I 75 % der Schneesportlehrer sind Österreicher;
davon 70 % Tiroler
I pro Wintersaison werden ca. 700.000
Gäste in den Tiroler Skischulen betreut
I Der Kinderanteil beträgt durchschnittlich
ca. 60 %
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SNOWSPORTTIROL
"Unsere Skischulen sind ein unverzichtbarer Teil
unserer gesamten Tourismusaktivitäten. Mit ihren
breiten Angeboten erfüllen sie professionell die
Wünsche unserer Gäste und ihre spektakulären
Show-Events passen perfekt in unser
Unterhaltungsprogramm. Und natürlich sind sie
auch ein wichtiger Arbeitgeber für die gesamte
Region."
"Unsere SchneesportlehrerInnen sind für
die Gäste im Tiroler Wintertourismus die
ersten Ansprechpartner für Skisport und alle
neuen Trends. Sie schätzen die professionelle
Infrastruktur einer Skischule, die alle
Schneesportarten anbietet und während der
Saison auch regelmäßig geöffnet ist."
Dr. Franz Tschiderer,
TVB-Obmann Region Serfaus-Fiss-Ladis
Richard Walter,
Präsident des Tiroler Skilehrerverbandes
heute von den Tiroler Skischulen in hervorragender
Weise erfüllt.
Wie kaum eine andere Gruppe prägen die Tiroler Ski-
14
schulen mit den mehr als 7.000 Tiroler SchneesportlehrerInnen das Image des Winterurlaubs in den Tiroler
Bergen. Ein entscheidender Faktor für den ausgezeichneten Ruf des Tiroler Skischulwesens ist die Qualität
und damit verbunden die Ausbildung der SchneesportlehrerInnen. Die polysportive Ausbildung – Ski Alpin,
Snowboard, New School, Nordisch - und vor allem der
pädagogisch richtige Umgang mit Kindern – zählt zu
den weltweit besten und zeichnet ein abwechslungsreiches und sehr verantwortungsvolles Berufsbild.
ORGANISATIONSFORM TIROLER SKISCHULE
Die Strukturen in Tirol sind abgestimmt auf die große
Anzahl der Skischulgäste und deren unterschiedlichen
Bedürfnisse im Winterurlaub. Die Tiroler
Skischulen, die mit ihren SchneesportlehrerInnen
Schneesportunterricht während der gesamten Saison
anbieten, stellen ein unverzichtbares Angebot an
die Gäste dar. Diese erwarten sich zu Recht, dass ab
dem ersten Tag ihres Urlaubes – falls gewünscht – ein
Schneesportlehrer zur Verfügung steht. Hier leisten die
Tiroler Skischulen großartige Arbeit. Rund 700.000
Gäste, davon durchschnittlich ca. 60 % Kinder, werden
pro Saison von mehr als 7.000 Schneesportlehrer/innen
in den 198 Tiroler Skischulen unterrichtet und betreut.
Diese Leistungen für den Tiroler Wintertourismus
in diesem eindrucksvollem Umfang sind nur durch
den geregelten Skischulbetrieb auf einer umfassenden
gesetzlichen Grundlage möglich.
WEITES LEISTUNGSSPEKTRUM
Tirols Skischulen nehmen auch Leistungen im
allgemeinen wirtschaftlichen Interesse wahr. Im
Falle von Rettungs- und Lawineneinsätzen haben
Skischulen den Unterricht zu unterbrechen und sich
an den Rettungsmaßnahmen zu beteiligen. Dies
ohne Vergütung des finanziellen Aufwandes. Ohne
diese Verpflichtungen könnte in vielen Skigebieten
nicht sichergestellt werden, dass jederzeit genügend
und entsprechend ausgebildete Personen bei
Lawinenkatastrophen und bei Rettungseinsätzen zur
Verfügung stehen. Die Durchführung von Skishows,
Fackelwanderungen, Skirennen u.v.m. sind weitere
Aufgaben, welche die Tiroler Skischulen außerhalb
ihrer ursächlichen gesetzlichen Aufgaben - dem reinen
Skiunterricht - in vorbildhafter Weise übernehmen
und damit ganz wichtige Impulse in den einzelnen
Wintertourismusdestinationen setzen.
WERTSCHÖPFUNG
Die Bedeutung des Tiroler Skischulwesens geht zudem
über den reinen touristischen Wert weit hinaus. Tirols
Skischulen sind als Gesamtheit einer der größten
Arbeitgeber im Wintertourismus und tragen damit zur
wirtschaftlichen Grundlage für viele Familien in Tirol
bei. Das Tiroler Skischulwesen stellt insgesamt einen
wichtigen Faktor für mehr Wertschöpfung und mehr
Beschäftigung im Sektor Wintertourismus dar.
"Tirols Skilehrerinnen und Skilehrer sind wichtige
Imageträger des Landes. An ihnen liegt es, die
Faszination des Wintersports weiterzugeben,
das Feuer dafür zu entfachen und damit zu
gewährleisten, dass auch die junge Generation
zum Schneesport und damit in unser Land findet."
Dir. Josef Margreiter, Tirolwerbung
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SNOWSPORTTIROL
KONKURRENZ ODER
BEREICHERUNG IM
ALPINEN SKISPORT?
Carving, SkiCross, NewSchool, Twin Tip, Freeriding und All-Mountain
sind einige der neuen Begriffe, die seit dem letzten Jahrzehnt mit dem
alpinen Skilauf verbunden werden.
Von Oliver Andorfer (Mitarbeit: Stephan Skrobar)
War früher die Königsdisziplin auf zwei Brettern der Rennlauf, so kamen in den letzten Jahren viele neue Begriffe,
Formen und auch Techniken im alpinen Skilauf hinzu, die den Schwerpunkt weg vom alpinen Rennlauf hin zu
anderen Bereichen verlagerte.
Den Konkurrenzkampf um das junge Klientel schien der Ski anfangs zu verlieren. Zunächst gab es nur eine
attraktive Alternative zu den zwei Brettern und zwar das Snowboard. Doch das sollte sich ändern.
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Der Trend zu taillierten Skiern und geschnittenen
Kurven war die erste Welle , die dem Skisport Anfang der
90iger Jahre half, sich einem „Facelift“ zu unterziehen
und den Skilauf wieder ins Rampenlicht zu rücken. Als
alpinen Ritterschlag konnte man die Aufnahme dieser
Technik in den österreichischen Skilehrplan sehen, der
noch heute Begriffe wie „Carven-Grundstufe, Carvenkurz oder Carven-lang“ beinhaltet. Der Ursprung dieser
Technik findet sich im Rennlauf, daher wurde Carving
nie als Konkurrenz, sondern immer als Bereicherung
des alpinen Skilaufs gesehen.
Nicht so bei anderen Entwicklungen. Ende der 90iger
Jahre kam der nächste Trend aus den USA zu uns.
Ski, die hinten und vorne aufgebogen waren, sich zum
Springen und rutschen über Stiegengeländer eigneten
und von Skifahrern liebevoll „Trickski“ genannt
wurden - die „Twin Tip-Ski“. Was in Europa knapp ein
Jahrzehnt belächelt wurde, mauserte sich in den USA
zu einem millionenschweren Wirtschaftszweig.
Im Jahre 2003 begann man diese spielerische Form des
alpinen Skilaufs mit Twin Tips auch in die Ausbildung
zur Diplomskilehrerausbildung aufzunehmen und
ebnete so den Weg in den österreichischen Skilehrplan
und die österreichischen Skischulen. Man erkannte das
Potential, junge Leute durch diesen neuen Bereich wieder
für das Skifahren zu begeistern, und findige RennlaufTrainer nutzten die bewegungswissenschaftlichen
Anforderungen wie Gleichgewicht, Koordination und
Geschicklichkeit zum Ausbau der Trainingsvielfalt.
Warum etwas als Konkurrenz sehen, wenn man daraus
profitieren kann?
Auch im Skilauf werden alte Ansätze wieder neu
entdeckt. In den Anfängen des Skilaufs gab es, eh klar,
nur freies Gelände. Pistenpräparation und mechanische
Aufstiegshilfen waren unbekannt. Heute zieht es
wieder immer mehr Schneebegeisterte weg von Liften
und den präparierten breiten Pisten. Variantenfahrten,
Skitouren, Freeriden oder einfach nur leichte
Tiefschnee-Abfahrten erfreuen sich immer größer
werdender Beliebtheit. Auf diesen Zug springt auch
die Skiindustrie und bedient den Geländeliebhaber mit
speziellen Tiefschnee- und Geländeskiern. Skigebiete
locken mit Titeln wie „Freeride- oder Freesport Arena“
wo man jedem Gelände- und Tiefschneeliebhaber von
der leichten Skitour bis zur steilen Freeride-Abfahrt
alles bieten möchte. Diese Konzepte finden immer
größer werdenden Anklang im Wintertourismus.
Eine der letzten dieser neuerdings populären Skibereiche
bekam mit der Aufnahme ins olympische Programm
und dem Debüt bei den olympischen Winterspielen
2010 in Vancouver wieder frischen Wind in die Segel,
das SkiCross.
Von der Idee des Snowboard-Cross abgeleitet,
kämpften heuer erstmals Skifahrer bei den olympischen
Winterspielen in einem Parcour aus Steilkurven,
Sprüngen und Hindernissen um Medaillen. Seit 2003
gehört SkiCross zu den Freestyle Bewerben der FIS und
somit werden auch beim SkiCross Welt- und Europacup
Rennen und Welt- und Europameisterschaften
ausgetragen. Dass der ÖSV neben dem Olympia
Silbermedaillen-Gewinner Andreas Matt auch
Weltmeister in den Rängen hat, wissen nur wenige.
Ein Schritt in Richtung Etablierung der neuen
Skisportformen ist der Einzug von SkiCross und
Freestyle Skifahrens in die Schulen. Diesen Herbst wird
es den ersten speziellen Freestyle- und SkiCross Zweig
an zwei österreichischen alpinen Schwerpunktschulen
geben. Mit diesen beiden Schulzweigen erweitert sich
das breite Angebot, mit zwei Brettern auf der einen
Seite Spaß, auf der anderen Seite Erfolg im Skisport zu
haben.
Leider werden diese neuen alpinen Skiformen immer
noch als Konkurrenz zum alpinen Rennsport gesehen.
„Zu gefährlich seien die Funparks und Skicross,
Freerider sind sowieso lebensmüde Adrenalinjunkies im
freien Skiraum,“ ist die öffentliche Meinung.
Ist es nicht vielmehr sehr oft Unwissenheit über das
richtige Verhalten und die richtige Herangehensweise
an die verschiedenen Hindernisse in einem Funpark?
Sind nicht sehr oft auch erfahrene Tourengeher und
nicht nur jugendliche leichtsinnige Freerider in eine
Lawinensituation verwickelt? Und besagen nicht auch
Statistiken, dass SkiCross weder schwerere noch mehr
Verletzungen hervorruft als andere alpine Sportarten?
Alteingesessene Skiformen sind etabliert und in den
Köpfen der Gesellschaft verankert. Sehen wir neue
Formen als Bereicherung für den alpinen Wintersport
und als Potential, endlich Skifahren wieder zu dem
werden zu lassen, das es zu Zeiten von Mathias Zdarsky
oder Hannes Schneider schon war – neu und aufregend!
Jede Art des alpinen Skilaufs kann von anderen
Variationen profitieren.
Wenn wir ihr die Chance geben.
17
SNOWSPORTTIROL
SNOW
PARKS
RULE...
Mittlerweile bekennt sich beinahe
jedes Skigebiet – egal ob Großraum,
oder
Familienberg
–
zu
"dem"
Thema, welches die Jugendlichen
SkifahrerInnen und SnowboarderInnen
seit geraumer Zeit bewegt – Freestyle.
Von Mäxx Falch, Markus Löffler
Ursprünglich eine Idee der Snowboardszene,
hat sich das Thema Freestyle auch im Bereich
der Zweibrettfahrer weitestgehend etabliert
und die Industrie ist mit Begeisterung auf
diesen rasanten Zug aufgesprungen. Kaum
eine Skimarke mit Komplettsortiment kann
es sich heutzutage leisten, auf dieses Segment
der Jugend und der Junggebliebenen zu
verzichten.
Einhergehend mit der Entwicklung der Ski/
Snowboards, der passenden Bekleidung und
natürlich einer ebenso kreativen, wie teilweise
unverständlichen Sprache, haben sich auch
die Spielplätze der Szene entwickelt, die
Snowparks.
In den Anfangsjahren waren diese
Snowparks ausschließlich in den großen
Skigebieten des Landes zu finden – zu klein
war die Szene und zu groß und teuer der
Aufwand, einen solchen Park zu erbauen
und vor allem auch zu pflegen. Die Szene
aber wuchs und so wuchs auch der Bedarf
an neuer Fläche für Freestyler / Freeskier.
Mittlerweile erkannten auch mittlere und
18
kleine Skigebiete das Potenzial, welches in dieser neuen
Zielgruppe steckte. Nicht die Größe des Skigebiets oder
die Pistenkilometer waren ausschlaggebend, vielmehr
die Anzahl und Kreativität der einzelnen Obstacles und
die Zahl der Absprünge überzeugten diese neue Spezies
von Wintersportlern.
Oftmals genügt ein kleinerer Lift, mit einem kleinen,
feinen Funpark, um entsprechende „Massen“ anzuziehen
– kurze Umlaufzeiten und moderate Liftkartenpreise
ergänzen die jugendlichen Träume.
Und nicht zuletzt erkannten und erkennen viele
Schneesportschulen, dass ein Snowpark auch viele
neue Möglichkeiten in Bezug auf das Skischulangebot
bietet. Wichtig dabei ist die Gestaltung der einzelnen
Snowparks. So muss penibel darauf geachtet werden, dass
eine möglichst breite Nutzung der Parks möglich ist. Der
Snowpark lebt natürlich von der Frequenz, welche dem
Park sein Leben einhaucht. Frequenz ist aber nur dann
möglich, wenn auch für Kinder und Jugendliche genug
(einfache und sichere) Herausforderungen vorhanden
sind. Allerdings ist der Snowpark nur dann für die
Masse interessant, wenn darin auch ein edler, kleiner
Teil der Jungs und Mädels vorhanden ist, welcher sich
der wirklich großen und schwierigen Kicker, rollern,
Boxen und Rails bedient – die Pro`s.
Mutige, zum Teil waghalsige SpitzensportlerInnen, die
die Schwerkraft zu überwinden scheinen und beinahe
täglich noch kompliziertere, schwierigere und natürlich
auch riskantere Manöver auf den Stahl der Rails, oder in
die Lüfte zaubern.
Der Tiroler Skilehrerverband versucht natürlich im
Rahmen seiner Academy und verschiedener Clinics
das Angebot im Bereich Freestyle zu erweitern und
den SchneesportlehrerInnen auch Tools zur Verfügung
zu stellen, um in diesem Bereich sicher und erfolgreich
arbeiten zu können.
Der Start einer ganzen Serie von Camps – vom Einsteiger
bis hin zu SchneesportlehrerInnen mit Erfahrung aus
dem Bereich Freestyle – stellte das erste Freestyle Camp
in Serfaus im März dieses Jahres dar.
Darüberhinaus wird auch in der Neuauflage des Buchs
Snowsport Austria, der komplette Bereich Freestyle
(Ski und Snowboard) neu überarbeitet und deutlich
ausgeweitet. Damit beweist der Tiroler Skilehrerverband
– Snowsport Tirol – dass er stets bedacht ist, neuen und
innovativen Gedanken Raum zu geben um vor allem das
Angebot für Jugendliche nach allen Seiten zu erweitern.
19
SNOWSPORTTIROL
DIE KERNBEWEGUNGEN DES
ALPINEN SKIFAHRENS
TEIL 2 I Das Einleiten von Richtungsänderungen
Von Mag. Werner Wörndle
Ausbildungsleiter österreichische staatliche Skilehrerausbildung
In Heft 7/2009 des Snowsport Tirol Magazins befasste
ich mich mit der Bedeutung der Kernbewegungen des
Alpinen Skifahrens für eine solide Grundtechnik. Nach
der Konzentration auf die skitechnischen Basisfaktoren
Gleichgewicht, Mittellage, Rutschen/Kanten und
alpines Fahrverhalten im ersten Teil beschäftigt
sich der zweite Teil meiner Skitechnikserie mit den
grundlegenden Mechanismen des Einleitens von
20
Richtungsänderungen im Kurvenverlauf.
In rhythmisch aneinander gereihten Kurven werden
die Richtungsänderungen aus der vorhergehenden
Steuerphase heraus eingeleitet. Für das Kurvenfahren
in langsamen Geschwindigkeitsbereichen sind aber
andere Hilfsmittel des Auslösens zielführend als für
Richtungsänderungen mit höheren Geschwindigkeiten.
Eindriften
ODER
Steuerdruck
In langsam gefahrenen Kurven mit starker Rutschkomponente während des Steuerns
können die Ski durch Einwärtsdriften (rutschen über den Vorderski) wieder in die neue
Fahrrichtung gelenkt werden. Hierbei wird das Lösen des Kantengriffes und das Eindriften
der Ski in Richtung Falllinie in der Regel kombiniert mit einer Vorhochbewegung aus
den Beinen und einer Orientierung des Oberkörpers in die neue Fahrrichtung. Diese
Hochbewegung bewirkt dabei gegen ihr Ende hin je nach ihrer Ausprägung eine mehr
oder weniger starke Entlastung der Ski. Die Blickorientierung in die neue Fahrrichtung
bringt eine Neutralisierung des Beckens mit Auflösung des alpinen Fahrverhaltens und
gleichzeitigem Drehen der Beine und Ski in Richtung Falllinie mit sich.
Dieser Mechanismus ist im Lehrziel „Paralleles Skisteuern in langen Radien“
sehr gut ablesbar:
Mit mehr Übung und präziserem Kanten in der Steuerphase entsteht beim Lenken aus
der Falllinie Steuerdruck (durch Kanten, Kurvenlage und alpines Fahrverhalten). Dieser
Impuls wird vom geübten Skifahrer genützt, um die Richtungsänderung durch eine VorHochbewegung mit Einwärtskippen in die neue Richtung einzuleiten.
Diese Maßnahme findet man vermehrt ab dem Lehrziel „Carven in langen Radien“:
21
SNOWSPORTTIROL
Vor-Hochbewegung
VERSUS
Vor-Einwärtskippen
Im parallelen Skisteuern erleichtert eine Vorhochbewegung über das werdende Außenbein mit Orientierung in die neue Kurvenrichtung das Lösen des Kantengriffs aus dem
gebogenen Rutschen zum Hang und bringt so die Ski über ihren Vorderbereich zum
Eindriften Richtung Falllinie.
Beim Carven in langen Radien kann diese Vorhochbewegung durch ein Vor-Einwärtskippen des Körpers in Richtung der neuen Kurve ergänzt werden. Dies fällt wegen des
Kippimpulses aus dem Steuerdruck, der aus den Kurvenkräften entsteht, relativ leicht
und so kann die neue Kurve über einen gleitenden Kantenwechsel eingeleitet werden.
Stockeinsatz
22
Bei beiden Formen des Kurvenauslösens wird der Stockeinsatz im Bereich des Umkantens als Unterstützung eingebracht, wobei sich die Kontaktzeiten des Stocksetzens an
der Dynamik der Richtungsänderung orientieren. Bei geringer Fahrgeschwindigkeit und
langer Auslösephase finden sich lange Kontaktzeiten, bei höherer Fahrgeschwindigkeit
und kürzerer Fahrstrecke während des Auslösens kürzere Kontaktzeiten des Skistockes
auf der Seite der neuen Kurve.
Beugedrehen Streckdrehen
In besonderen Fahrsituationen wird die Vorhochbewegung durch ein Tiefbewegen aus
den Beinen, häufiger jedoch durch ein ausgleichendes, exzentrisches Nachgeben der Beine ersetzt. Auch so entsteht eine kurzzeitige Entlastung der Ski und die Möglichkeit des
Kantenwechsels. Praktische Anwendungen für diese Maßnahmen sind Fahrten in Buckeln, Tiefschneefahren oder ein schnelles Durchkreuzen der Beine unter dem ruhigen
Oberkörper im dynamischen Racecarven der Rennläufer.
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NEUE PRODUKTE
Ortovox:
Free Rider Phantom
Der integrierte Rückenprotektor des „Free Rider Phantom“
schützt effektiv vor Verletzungen der Wirbelsäule, schränkt
die Bewegungsfreiheit jedoch
nicht ein. Der Rucksack aus
„Double TPU“-Material ist
schlank und körpernah
geschnitten. Die Formgebung entspricht dem
Total-Look-Konzept.
Ortovox: 3+
Das LVS-Gerät „3+“ verbessert aktiv die Sicherheit des Benutzers.
In einer Verschüttungssituation analysieren Sensoren die
Positionen der Antennen und schalten automatisch auf die
optimale Sendeantenne um. Dies ermöglicht die „SmartAntenna“-Technologie. Zur Grundausstattung des „3+“
gehören u.a. die Signaltrennung mit Markierfunktion,
klare Bedienelemente, Gehäusegummierung für
Schutz und Ergonomie, Displaybeleuchtung für
Nachtsuche und klare Suchakustik.
Ortovox: Kodiak
Die „Kodiak“ überzeugt durch den Einsatz bester Materialien (AL 6061 T6) und die ergonomische Bauweise. Dank der
„Easy Plug“-Blattkonstruktion ist die Schaufel mit einem
Handgriff zur vollwertigen Hacke umgerüstet und
ermöglicht im Zusammenspiel mit dem D-Griff ein
ökonomisches Schaufeln.
Ortovox: 240 Carbon PFA
„PFA“ steht für ein schnelles Spannsystem, zuverlässige
Performance und leichtes Zusammenlegen. Die Leichtsonde
aus Carbon garantiert maximale Steifigkeit bei geringem
Gewicht und hohe Präzision beim Sondieren. Mit 40 cm
Packmaß bei 200 g Gewicht richtet sich die „240 Carbon
PFA“ an alle aufstiegsorientierten Wintersportler.
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SNOWSPORTTIROL
ALPINE SICHERHEIT
Eine erfolgreiche Kameradenrettung ist nur mit
vollständiger und richtiger Ausrüstung möglich.
Als Standardausrüstung außerhalb des gesicherten
Skiraums wird empfohlen:
Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS)
Lawinenschaufel
Lawinensonde
Erweiterte Standardausrüstung:
Erste-Hilfe-Paket
Biwaksack
Mobiltelefon (Handy)
Keine Standardausrüstung, jedoch wertvolle
Angebote im Bereich der Notfallausrüstung sind:
ABS-Lawinen-Airbag
AvaLung
Lawinenball
Recco-System
 Sport Messenger
Im Unglücksfall kann nur dann rasch und zielsicher Hilfe geleistet werden, wenn die Notfallausrüstung bereits
bei der Vorbereitung auf Vollständigkeit und Funktionalität überprüft und erforderlichenfalls ergänzt (Batterien,
Druckluftpatronen usw.) wurde.
Der sichere Umgang mit der Notfallausrüstung ist Teil der Alpinausbildung der Schneesportlehrerausbildung.
Regelmäßige Schulungen der SchneesportlehrerInnen vor und während der Wintersaison im Rahmen des
Skischulbetriebes sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Kameradenrettung im Unglücksfall!
Alarmierung:
Alpinnotruf - Telefonnummer 140
Europa-Notrufnummer - Telefonnummer 112
25
SNOWSPORTTIROL
LANGLAUF
Was gibt es Schöneres als in einer tief verschneiten
Winterlandschaft, in frisch gespurten Loipen und weit
weg vom alltäglichen Stress dem Langlauf zu frönen.
Von Thomas Stöggl, Ingrid Fink-Nöckler
Durch die neue Fitnesswelle ist der Langlaufsport
wieder sehr attraktiv geworden. Im Sommer geht man
Walken, im Winter Langlaufen.
Langlauf ist eine der wenigen Sportarten, bei der die
meisten unserer Muskelgruppen beansprucht werden.
Man könnte es sogar als die „Gesundheitssportart“
schlechthin bezeichnen. Neben optimaler HerzKreislaufbelastung werden die beteiligten Gelenke
zyklisch und stoßfrei bewegt und auch die positive
26
Wirkung auf
unumstritten.
das
seelische
Wohlbefinden
ist
Voraussetzung ist eine optimale Technik, je nach
Wunsch im klassischen Stil oder in der freien Technik
(Skating), die in unseren Skischulen durch gut geschulte
Langlauflehrer gelehrt wird. Ebenso wird großes
Augenmerk auf die Bremstechniken beim Skilanglauf
gelegt, um dem Gast von Beginn an „Sicherheit am Ski“
zu vermitteln. Mit unserem neuen Langlauflehrplan ist
Langlaufen schneller und leichter erlernbar, aber auch
für den geübten Langläufer gibt es viele Übungsreihen
zur Verbesserung der Technik.
Als Einstieg ins Langlaufen wird meist die klassische
Technik bevorzugt. Wenn Kenntnisse im Skifahren,
Eislaufen oder Inlineskaten vorhanden sind, ist es
auch ohne weiteres möglich mit der Skating-Technik
zu beginnen. Da der Kinder- und Schülerbereich
aufgrund von Wintersportwochen auch in unseren
Skischulen nach ausgebildeten Langlauflehrern
verlangt, werden diese speziell im Bereich „Spiel und
Spaß“ am Langlaufski ausgebildet. Ebenso ist der
„barrierefreie“ Langlauf ein Schwerpunktthema in
unserer Ausbildung, um allen Langlaufinteressierten
die Möglichkeit zu geben, diesen wunderschönen
Wintersport auszuüben.
Also - Langlaufski anschnallen und ab in die Natur...
Wie baue ich eine Lehreinheit auf?
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Materialkontrolle
Aufwärmen (Gymnastik)
Allgemeine Bewegungserfahrungen
Je nach Können der Gruppe:
Grobform 
Feinform 
Feinstform einer Technik
Vormittags: Erlernen von neuen Bewegungen
Nachmittags: Festigen des Gelernten
Nicht vergessen: Abschlussspiel!!!!
Material und Materialkontrolle
•
•
•
•
•
•
Schuh- und Bindungssystem sind aufeinander abgestimmt
Skilänge:
Klassik 15 – 20 cm über Körpergröße
Skating 5 – 10 cm über Körpergröße
Stocklängen:
Klassik: Körpergröße x 0,84
Skating: Körpergröße x 0,89
Richtige Größe der Stockschlaufen.
Den Witterungsbedingungen angepasste Kleidung.
Sonnenschutz
Aufwärmen, Gewöhnung ans Gerät und erste
Bewegungserfahrungen im Skilanglauf
Aufwärmen
Beim Einsteiger ohne Ski/ohne Stöcke, beim Fortgeschritten auch mit Ski/Stöcken
Gelände: flach, fester Untergrund
Ziel: Den Körper auf Betriebstemperatur bringen
Beachte: Das Aufwärmen muss immer dem Alter und den konditionellen Voraussetzungen des Schülers
entsprechen!! Langsam beginnen, nach und nach Belastung steigern!
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SNOWSPORTTIROL
Gewöhnung ans Gerät und erste Bewegungserfahrungen
Gelände: flach, fester, glatt präparierter Untergrund bzw. Schwedengitter
(mehrere Diagonalspuren nebeneinander, eine Diagonalspur quer über die anderen Spuren, zum
Vorzeigen der Übungen) für Bewegungserfahrungen in der klassischen Technik
Ziel: Vertrauen in das neue Sportgerät gewinnen
Am Ort (Platz)
Organisation: Halbkreis um den Lehrer
•
An- und Abschnallen der Ski
•
Beine anheben (am Stand treten)
•
Kniewippe
•
Ski diagonal vor- und zurückschieben
•
Seitwärtssteigen
•
Pflugsteigen
•
Sternsteigen (um Skispitzen oder Skienden)
•
Gehen, laufen, springen (vor-, rück-, seitwärts)
•
Niedersetzen und Aufstehen – Sturzschule!
Koordinative Herausforderungen:
Arme bei sämtlichen Übungen einbauen
(z.B. mitschwingen, hoch – tief, vor – zurück…)
In der Bewegung
Übungen ohne und mit Stöcken zur Skigewöhnung:
Organisation: Im Kreis laufen
•
•
•
•
•
laufen wie ein Zwerg – laufen wie ein Riese
ein Bein stärker anheben als das andere
um Hindernisse herumlaufen (vorwärts, rückwärts, umkreisen, übersteigen…)
während des Laufens Stöcke vorne, hinten oder über dem Körper halten
Spiele
Organisation: Klassische Technik im Schwedengitter
•
•
•
normales Gehen (ohne Gleitphase), die Ski sollen haften!
gehen: laut/leise, nach vorne und hinten lehnen, langsam/schnell, große/kleine Schritte;
nebeneinander gehen und zuwerfen eines Gegenstandes
erste Gleitversuche
einige Schritte gehen/laufen – beidbeiniges Ausgleiten
Übungen wie beim Gehen
Organisation: Skating Technik
Ski zu einem „V“ geöffnet
•
gehen mit verschieden großer „V“ Stellung der Ski
•
gehen/laufen ohne Gleitphase: laut/leise, nach vorne und hinten lehnen, langsam/schnell,
große/kleine Schritte; nebeneinander gehen und zuwerfen eines Gegenstandes
•
vom Gehen/Laufen ins Gleiten
einige Schritte gehen/laufen auf einem Bein ausgleiten
Übungen wie beim Gehen/Laufen
Beachte: Personen mit mangelndem Gleichgewicht beginnen mit Stöcken als Hilfsmittel.
Schüler mit geringer koordinativer Vorbildung benötigen eine längere Übungsdauer und die Lernschritte
sind meist kleiner. Anpassen der Übungen an das Niveau des Schülers!!!!
28
27
SNOWSPORTTIROL
SCHNEESPORTLEHRER
SIND AUSDAUERSPORTLER
Schneesportlehrer brauchen Ausdauer
Von Dr. Oliver Bachmann
Bundessportakademie Innsbruck
Egal ob man mehrere Stunden mit Langlaufschiern
durch eine verschneite Landschaft gleiten oder eine
Abfahrt mit Alpinschiern überwindet; egal, ob man
langsam jemanden vorfährt oder dynamisch seine
Spuren im Schnee hinterlässt, jedesmal wird eine
Ausdauerleistung erbracht. Jede Belastung, die länger
als 32 Sekunden andauert und bei der die Herzfrequenz
über 100 Schläge pro Minute ansteigt, wird in der
Trainingslehre als Ausdauerleistung bezeichnet.
Argumente für eine gute
Ausdauerleistungsfähigkeit
Zugegeben, mit Ausnahme beim Langlaufen ist die
Ausdauer nicht die leistungsbestimmende Komponente
bei Schneesportarten, sondern eine leistungsergänzende.
Beim Schifahren und Snowboarden entstehen große
Anforderungen an die dynamische und die statische
Kraft. Die damit verbundene Muskelkontraktion führt
zu einem Verschluss der kleinen arteriellen Blutgefäße,
den Kapillaren, die den Muskel mit Sauerstoff
versorgen. Durch Ausdauertraining kann die Anzahl
und die Dichte dieser Blutgefäße im Muskel vergrößert
werden. Somit wird der Muskel auch während der
Kraftanstrengung besser mit Sauerstoff versorgt. Eine
wichtige Voraussetzung um auch im Schlussteil eines
langen Hanges oder einer langen Abfahrt schnell und
technisch richtig zu fahren.
Besonders am Ende eines langen Tages oder in den
letzten Urlaubstagen häufen sich Bewegungsfehler
und mit ihnen die Stürze. Je müder ein Wintersportler
wird, desto schwieriger wird es für ihn, die
30
Konzentration aufrecht zuhalten. Dadurch gelingt es
ihm nicht mehr, seine Aufmerksamkeit für die richtige
Bewegungsausführung und für das Geschehen um ihn
herum zu teilen. Seine Müdigkeit lässt ihn nur noch
einzelne Teile seiner eigenen Bewegung beachten.
Umgekehrt, beobachtet er das Treiben auf der Skipiste
fehlt ihm die Kontrolle seiner Bewegungen und ein Sturz
kann die Folge sein. Ein vorbereitendes Ausdauer- und
Kraftausdauertraining hilft mit, dass das Nervensystem
am Ende einer langen Belastungsphase die an der
Bewegung beteiligten Muskeln richtig ansteuert
und die Muskeln die erhaltenen Befehle „korrekt“
ausführen. Gleichzeitig ermöglicht mir eine langsamere
Ermüdung bis zum Schluss meine Bewegungen und
meine Umgebung zu kontrollieren.
Nicht nur um sportliche Leistungen zu absolvieren,
ist eine gute Ausdauer für die berufliche Tätigkeit
als Schneesportlehrer nützlich. Je größer die
Grundlagenausdauer, desto stressresistenter gegen
berufliche Belastungen wird man. Es ist wissenschaftlich
nachgewiesen, dass ausdauernde Sportler weniger oft
krank sind, gerade in der infektreichen Winterzeit ein
wichtiges Argument für ein Ausdauertraining. Eine
lange Wintersaison mit ihren arbeitsreichen Tagen und
oftmals kurzweiligen Nächten gesund, verletzungsfrei
und hochmotiviert durchzustehen, ist sicher zu einem
erheblichen Grad von der Ausdauerleistungsfähigkeit
abhängig. Je älter man wird, desto eher glaubt man, dass
ein Zusammenhang zwischen motorischer Ausdauer
und Regenerationsfähigkeit besteht.
Noch immer nicht vom Ausdauertraining überzeugt
und für den Trainingsbeginn motiviert? Durch
Ausdauertraining prägt sich ein Sportlerherz aus.
Dieses muss für dieselbe Leistung weniger oft schlagen,
als ein Herz eines Untrainierten. Gleichzeitig steigt das
Blutvolumen an. Dadurch können bei Belastungen
mehr Muskeln mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt
werden. Der Fettstoff wechsel wird verbessert. Dies
ist nicht nur gut für eine schlanke Figur, es hilft
auch bei höheren Belastungsintensitäten mehr von
den ausreichend zur Verfügung stehenden Fetten zur
Energiegewinnung heranzuziehen.
Welche Audauersportart ist besonders geeignet
Prinzipiell kann man sagen, besser irgendeine
Ausdauersportart als gar keine ausdauernde
Bewegungen. Doch in der Trainingslehre und im
Training wird nichts ohne Hintergedanken gemacht.
Eine Sportart, die dieselben Muskeln wie die
Hauptsportart trainiert, ist zu bevorzugen. Dieses Ziel
ist für den Schiläufer durch Joggen oder Radfahren
erreicht. Der höhere physiologische Effekt wird
durch Ausdauersportarten erzielt, bei der möglichst
viele Muskeln im Einsatz sind. Hier müssen das
Herzkreislauf- und das Atemsystem stärker arbeiten,
um die größere Muskelmasse ausreichend mit Blut
und seinen Inhaltsstoffen zu versorgen. Sportarten
wie Langlaufen, Skiken® (Langlaufen auf Rädern),
Inlineskaten oder Schwimmen trainieren einen
Großteil der Skelettmuskulatur. Wer Probleme mit
dem Kniegelenk hat, sollte eine Sportart wählen, bei
der der „Körper getragen“ wird, wie es beim Radfahren
oder Schwimmen der Fall ist. Auch die gleitenden
Bewegungen des Langlaufen und Skiken® schonen
den passiven Bewegungsapparat, der durch die lange
Schisaison schon genügenden Belastungen ausgesetzt
ist. Laufen ist die „schlechteste Einstiegsdroge“ in den
Ausdauersport. Die hohen Stoßbelastungen bei jedem
Schritt stellen besonders bei Anfängern eine enorme
Belastung für die Gelenke und die Wirbelsäule dar. Erst
wenn durch die tragenden und gleitenden Sportarten
sowie ein vorbereitendes Krafttraining die Muskulatur
vorgekräftigt ist, kann mit einem regelmäßigen und
länger andauernden Lauftraining begonnen werden.
Die genannten Sportarten sind gut geeignet, um
eine ausreichende Grundlagenausdauer zu erlangen.
Auf dieser Basis wird dann die sportartspezifische
Ausdauer (zum Beispiel das Fahren von mehreren
Slalomdurchgängen im Training) trainiert. Auch in
der Vorbereitung auf den Winter kann die spezielle
Ausdauer, basierend auf einer gut ausgeprägten
Grundlagenausdauer, entwickelt werden. In einem
Zirkeltraining wird zum Bespiel durch intensive
Sprungübungen über 60 bis 90 Sekunden, die
entsprechend der schispezifische Ausdauerbelastung
gut imitiert.
Wie intensiv sollte trainiert werden?
Bevor man sich Gedanken über Puls- oder
Geschwindigkeitsvorgaben macht, muss man sich
fragen, was durch das Ausdauertraining erreicht werden
soll. Die Höhe der Belastungsintensität hängt primär
von der Zielsetzung ab (Tabelle 1).
Salopp gesagt, möchte ich mich durch ein
Ausdauertraining von Belastungen oder Stress
31
SNOWSPORTTIROL
erholen, dann bewege ich mich ganz locker. Will ich
die Fettverbrennung verbessern, wird ein moderates
Tempo gewählt. Ist das angestrebte Ziel eine
Steigerung der Sauerstoffaufnahmefähigkeit, muss
die Geschwindigkeit zügig sein. Erst bei maximaler
Belastung kommt es zu einer Verbesserung der
anaeroben Fähigkeiten, wie der Laktattoleranz. Diese
qualitativen Vorgaben sind nicht falsch, aber ungenau,
TABELLE 1: MÖGLICHES TRAININGSZIEL
UND
WAHL
da sie subjektiv abzuschätzen sind. Eine Orientierung an
Werten, die während des Trainings ständig kontrolliert
werden können, ist zielführender. Je nach Sportart
und Ausrüstung bieten sich hierfür die Herzfrequenz,
die Bewegungsgeschwindigkeit oder Wattwerte an.
Zusätzlich muss das individuelle Leistungsspektrum,
von der Ruhe bis zur maximalen Ausbelastung, in so
genannte Intensitätsbereiche unterteilt werden.
DES INTENSITÄTSBEREICHES IM
AUSDAUERTRAINING
TRAININGSZIEL
INTENSITÄTSBEREICH
REGENERATIONSBESCHLEUNIGUNG
ABBAU VON STOFFWECHSELPRODUKTEN
PSYCHOREGULATION
REGENERATIONS- UND KOMPENSATIONSBEREICH
ERHÖHUNG DER BELASTUNGSVERTRÄGLICHKEIT
ÖKONOMISIERUNG DER HERZKREISLAUFARBEIT
DURCHBLUTUNGSVERBESSERUNG DER ARBEITSMUSKULATUR
FETTSTOFFWECHSELTRAINING
STABILISIERUNG EINES ZUVOR ERHÖHTEN LEISTUNGSNIVEAUS
SCHULUNG DER WILLENSSPANNKRAFT
GRUNDLAGENAUSDAUER I – BEREICH
KAPILLARISIERUNG DER SKELETTMUSKULATUR
UMSTELLUNGSFÄHIGKEIT IN DER ENERGIEBEREITSTELLUNG
VERBESSERUNG DES AEROBEN STOFFWECHSELS UNTER
VERSTÄRKTER GLYKOGENNUTZUNG
VERBESSERTE SAUERSTOFFTRANSPORTFÄHIGKEIT
GRUNDLAGENAUSDAUER II – BEREICH
DOMINANTES GLYKOGENSTOFFWECHSELTRAINING
STABILISIERUNG DER WETTKAMPFSPEZIFISCHEN
BEWEGUNGSTECHNIK
ERWEITERTE FASERREKRUTIERUNG
VERBESSERUNG DES GEMISCHT AEROB-ANAEROBEN
STOFFWECHSELS
FÄHIGKEIT ERHÖHTE LAKTATWERTE ZU KOMPENSIEREN
ERWEITERUNG DER WETTKAMPFSPEZIFISCHEN LEISTUNGEN
WETTKAMPFSPEZIFISCHE AUSDAUER - BEREICH
VERBESSERUNG DER ANAEROBEN ENERGIEBEREITSTELLUNG
FÄHIGKEIT ERHÖHTE LAKTATWERTE ZU KOMPENSIEREN
VERBESSERUNG DER KURZFRISTIGEN ERHOLUNGSFÄHIGKEIT
AKTIVIERUNG AEROBER PROZESSE ZUR BESEITIGUNG DER
SAUERSTOFFSCHULD
AKTIVIERUNG DER SCHNELLEN MUSKELFASERN
SCHULUNG DER WILLENSSTOSSKRAFT
ANAEROBE AUSDAUER – BEREICH
Leistungsdiagnostik oder subjektive Einschätzung
Ausgangspunkt zur Ermittlung der Intensitätsbereiche
ist das Bestimmen der „Anaeroben Schwelle“. Von
dieser werden durch standardisierte Prozentrechnungen
die Ober- und Untergrenzen der Intensitätsbereiche
ermittelt. Die Anaerobe Schwelle stellt den letzten
Punkt dar, an dem der Körper genau soviel Laktat
abbauen kann, wie bei der Energiegewinnung entsteht.
Das Laktat ist ein Stoff wechselprodukt, das anfällt,
32
wenn bei der Energiegewinnung nicht genügend
Sauerstoff beteiligt ist. Je schlechter die Ausdauer
trainiert ist, desto schneller entsteht im Körper
Laktat. Oberhalb der Anaeroben Schwelle wird trotz
gleichbleibender Intensität (Geschwindigkeit) immer
mehr Laktat angehäuft, als gleichzeitig verstoff wechselt
werden kann. Dieser Effekt führt dazu, dass der
PH-Wert im Blut absinkt, sprich „man wird sauer“.
Diese Übersäuerung unterdrückt letztendlich zum
Eigenschutz die Enzymaktivität in der Muskelzelle, die
notwendig ist, um sich so schnell vorwärtszubewegen.
Der Sportler wird also „gezwungen“, sich langsamer
vorwärts zu bewegen, damit nicht mehr soviel Laktat
anfällt beziehungsweise bereits angehäuftes Laktat
abgebaut werden kann.
Die Anaerobe Schwelle wird in der Leistungsdiagnostik
durch verschiedene Methoden bestimmt, wobei
nicht jeder Test für jede Zielgruppe geeignet ist. Das
gängigste Verfahren ist eine Spiroergometrie im Labor,
die auf einem Laufband oder einem Fahrradergometer
durchgeführt werden kann. Hierbei werden die
Herzfrequenz und Atemparameter gemessen sowie in
regelmäßigen Abständen Blut zur Laktatbestimmung
abgenommen. Mittels der gewonnen Blutwerte
wird eine Laktat-Leistungskurve erstellt, aus der
die Anaerobe Schwelle und in weiterer Folge die
Intensitätsbereiche errechnet werden. Durch den
Test sind die Intensitätsbereiche nicht nur durch
Laktatwerte, sondern auch durch Herzfrequenz- und
Geschwindigkeitswerte abgegrenzt. Letztere können
dann für die Steuerung des Ausdauertrainings in der
Praxis herangezogen werden. Dieses Verfahren ist
recht aufwendig und kostspielig, da es in einem Labor
mit Apparaturen durch einen Arzt oder ausgebildeten
Leistungsdiagnostiker durchgeführt werden muss.
Weniger
aufwendig,
„unblutig“
TABELLE 2: BERECHNUNG
(RHF)
DER
und
dennoch
exakt genug ist das Errechnen der Grenzen der
Intensitätsbereiche mittels zweier individueller
Herzfrequenzwerte, der Ruheherzfrequenz und der
maximalen Herzfrequenz (Tabelle 2).
Die Ruheherzfrequenz wird über eine Woche hinweg
jeden Morgen nach dem Aufwachen gemessen, um
tägliche Schwankungen zu berücksichtigen. Als Wert
für die Formel zur Berechnung der Intensitätsbereiche
wird der Mittelwert der sieben gemessenen Werte
herangezogen.
Bei gesunden und trainierten Personen kann
der Maximalpuls mittels Ausbelastungstest, wie
dem „Dreiminuten Kastensteigen“ oder mehrere
„Hügelläufe“, ermittelt werden. Beim „Dreiminuten
Kastensteigen“ wird ein kniehoher Kasten vor eine
Wand gestellt. Nun gilt es innerhalb von drei Minuten
so oft als möglich mit beiden Beinen auf den Kasten
zu steigen, mit beiden Händen weit nach oben an die
Wand zu greifen, mit beiden Beinen vom Kasten zu
steigen (nicht springen!) und mit beiden Händen auf
den Boden zu greifen. Die Herzfrequenz wird während
der Belastung mittels Herzfrequenzuhr aufgezeichnet
und der höchste gemessene Wert als maximale
Herzfrequenz angenommen. Bei Anfängern ist ein
Maximaltest jeglicher Art gefährlich. Daher wird die
maximale Herzfrequenz mit einer Formel berechnet:
Maximale Herzfrequenz = 220 - Lebensalter
OBERGRENZE DER INTENSITÄTSBEREICHE
HERZFREQUENZ (MHF)
MITTELS
RUHEHERZFREQUENZ
UND MAXIMALER
INTENSITÄTSBEREICH
TRAININGSHERZFREQUENZ
KOMPENSATIONSBEREICH
= RHF + (MHF - RHF) X 0,6
GRUNDLAGENAUSDAUER I
= RHF + (MHF - RHF) X 0,75
GRUNDLAGENAUSDAUER II
= RHF + (MHF - RHF) X 0,85
WETTKAMPFSPEZIFISCHE AUSDAUER
= RHF + (MHF - RHF) X 0,9
ANAEROBE AUSDAUER
OBERHALB DER
Nach 20 Minuten passiert etwas wie lange und wie oft muss trainiert werden?
Die häufigste Antwort auf Fragen in der Trainingslehre
lautet: „Es kommt darauf an!“ Auch um diese Frage
zu beantworten, kommt es darauf an, ob bereits
Ausdauersport betrieben wurde, welche Ziele verfolgt
werden und wie gut das Ausdauerniveau ist, welch
andere Trainingseinheiten absolviert werden sowie
welche beruflichen und privaten Belastungen im
Wochenplan stehen.
WSA
Beim nicht Ausdauertrainierten erfolgt bereits nach 20
bis 30 Minuten die erste physiologische Anpassung.
Beim erfahrenen Langläufer zeigt sich diese erst
nach einer Stunde oder gar später. Einmal ist besser
als keinmal. Dennoch wäre es trainingsmethodisch
sinnvoll zweimal pro Woche eine Ausdauerbelastung
zusetzen. Und dies durchgehend über sechs Wochen
hinweg. Erst dann zeigen sich im Körper die oben
angesprochenen positiven Effekte. Letztlich sind dies
Fragen, die durch die richtige Wahl und Gestaltung der
Trainingsmethoden beantwortet werden.
33
SNOWSPORTTIROL
AUS SIMULIERTEN
STÜRZEN WIRD MAN KLUG
Verletzungen der Kniebänder sind bei Skirennläufern besonders häufig.
Die Ursachen erforschen Sportwissenschaftler der Universität Innsbruck.
Von Mag. Eva Fessler
Universität Innsbruck
Der Rückwärtsdrehsturz hat es in sich. Er zählt
zu den häufigsten Sturzarten im Profiskisport, ist
Hauptverursacher von Bandrissen im Bereich des
Kniegelenks und markiert für Skirennläufer meist
das Ende der Saison oder hat gar noch schlimmere
Folgen. Aus diesem Grund steht er im Mittelpunkt
eines interdisziplinären Forschungsvorhabens zur
Verbesserung der Sicherheit im Skirennlauf. „Zwar
kennen wir die Verletzungsmechanismen beim
Rückwärtsdrehsturz sehr gut, welche externen
Einflussgrößen dafür verantwortlich sind, kann man
aber nicht mit Sicherheit sagen“, schildert Werner
Nachbauer, Projektleiter und Professor am Institut für
Sportwissenschaft, die Ausgangssituation. Die Länge
und die Geometrie des Skis, seine Steifigkeit, die Höhe
der Bindung, aber auch die Beschaffenheit des Schnees
werden derzeit als Ursachen verortet. „Es gibt unzählige
Meinungen, aber keine quantitativen Untersuchungen
und die braucht es einfach, um bei der Prävention
nicht in die falsche Richtung zu gehen“, so Nachbauer.
Gemeinsam mit seinem Team wird er daher fundiertes
Datenmaterial für eine entsprechende Studie gewinnen,
die Teil des von der Europäischen Union geförderten
Interreg-IV-Projekts „SkiProTech“ ist.
SIMULATION STATT EXPERIMENT
„Das Problem ist, dass man Stürze ja nicht experimentell
untersuchen kann, daher müssen wir dies mithilfe
34
von Computersimulationen tun“, erklärt Nachbauer.
Und genau in diesem Bereich können die Innsbrucker
Sportwissenschaftler bereits auf Know-how aus
früheren Forschungsprojekten zurückgreifen.
„Angefangen hat alles vor einigen Jahren mit einem
Projekt zu Materialverbesserung von Skiern. Wir
haben gemeinsam mit Peter Kaps vom Arbeitsbereich
Technische Mathematik ein validiertes Modell
entwickelt, mit dessen Hilfe das Zusammenwirken
zwischen Schnee, Ski, Bindung und Mensch am
Computer simuliert und die dabei entstehenden
Kräfte ermittelt werden können“, erzählt Nachbauer.
„Anschließend haben wir eine Studie gemacht, bei der
wir die Auswirkungen einzelner Aspekte wie Taillierung
oder Steifigkeit des Skis auf den Kurvenradius
untersucht haben.“
BESSERE KÖRPERMODELLE
LÄNGERE SKIER
Für das neue Projekt muss die bestehende
Simulationssoftware allerdings um wesentliche
Elemente erweitert werden. Beim Rückwärtsdrehsturz
kommt es nämlich zu einer sogenannten Innenrotation
des Unterschenkels. Während der Skifahrer nach
hinten stürzt, dreht der Ski samt Unterschenkel nach
innen und der Oberkörper in die Gegenrichtung.
Betroffen sind dadurch insbesondere die Seiten- und
Kreuzbänder.
„Wenn das Modell steht, möchten wir anhand der
Simulationen systematisch erfahren, was sich an den
Sturz- und Verletzungsmechanismen ändert, wenn
man den Ski länger, breiter oder steifer macht, die
Taillierung oder eben auch die Beschaffenheit des
Schnees verändert“, erklärt Nachbauer.
„Wir brauchen ein sehr genaues Kniemodell. Natürlich
sind auch Muskeln beteiligt, wir müssen daher das
virtuelle Muskelmodell verbessern“, führt Nachbauer
einen zentralen Schritt des Projekts aus.
Die Wissenschaftler vermuten übrigens, dass es sinnvoll
sein könnte, längere Skier im Rennlauf einzusetzen.
Die Skier gewinnen dadurch an Steifigkeit, wodurch
es nicht so leicht zu einem Rückwärtssturz kommt.
Auch eine bestimmte Beschaffenheit des Schnees
könnte für die überdurchschnittlich hohe Anzahl an
Rückwärtsdrehstürzen verantwortlich sein.
Die Software muss beispielsweise mit genauen Daten
zur Muskelphysiologie gefüttert werden. Aber auch jene
Parameter, die es später zu untersuchen gilt, sollen in
das Programm Eingang finden.
„Es gibt eine sehr kompakte Art von Kunstschnee, bei
der die Skier besonders zur Verkantung neigen“, meint
der Experte. „Bestätigung bringt aber erst das fundierte
Datenmaterial.“
Auf Basis von Messungen wird unter anderem ein
Schneemodell erstellt, in das Größen wie Schneedichte
und Abscherverhalten einfließen. – Herausforderungen,
für die das bestehende Team Verstärkung mit ins Boot
geholt hat, zum Beispiel den Biomechaniker Van
den Bogert von der renommierten Cleveland Clinic.
Eine weitere Wissenschaftlerin mit technischem
Hintergrund soll folgen.
Ein zentraler Faktor im Ski-Sport ist natürlich auch
die Geschwindigkeit, die dürfe man in der gesamten
Sicherheitsdebatte nicht außer Acht lassen wie
Nachbauer ergänzt. Klar ist für ihn auf jeden Fall, dass
das Verletzungsrisiko, dem die Rennläufer ausgesetzt
sind, auf jeden Fall verringert werden muss.
Foto Grafik: Uni Innsbruck/USI
35
SNOWSPORTTIROL
REPRÄSENTANT
DES TIROLER
SKILEHRWESENS
IN JAPAN
RUDI LAPPER
36
Im "Land der aufgehenden Sonne" ist Skifahren sehr
populär. Die bis heute bestehende Nähe des japanischen
zum österreichischen Skilehrwesen begründete Hannes
Schneider. Auf Einladung der Japaner gab er Anfang der
Dreißiger-Jahre dem Skilauf in Japan neue Impulse und löste
dort eine regelrechte Massenbewegung aus.
Persönlichkeiten wie Prof. Stefan Kruckenhauser und Prof. Franz
Hoppichler haben diesen Weg sehr erfolgreich fortgesetzt. Das
österreichische Skilehrwesen genießt in Japan nicht nur einen
herausragenden Ruf, sondern prägte die dortige Entwicklung der
Skitechnik und Skimethodik nachhaltig. Das Interesse Japans
am österreichischen Skilehrwesen blieb die ganzen Jahre lang
ungebrochen groß.
Einen großen Namen hat sich auch der Ausbildungsleiter des Tiroler
Skilehrerverbandes Rudi Lapper in Japan erworben. Seit 1992
besucht er Winter für Winter das Land der aufgehenden Sonne als
Vertreter des Tiroler Skilehrwesens und perfekter Demonstrator
der österreichischen Skitechnik. Heuer folgte im März die letzte
offizielle Reise nach Japan.
Wenn Rudi Lapper über Japan spricht, spürt man seine Leidenschaft
für das „Land der aufgehenden Sonne“. Und diese Leidenschaft
besteht schon sehr lange. Auf Empfehlung des heutigen japanischen
Nationaltrainers Georg Höllriegl und des damaligen Leiters des
Bundessportheim St. Christoph Prof. Franz Hoppichler, besuchte
Rudi Lapper 1992 zum ersten Mal Japan. Ohne wirklich zu wissen
was ihn erwartet, hat er diese Herausforderung angenommen.
Name:
Rudi Lapper
Geburtsdatum:
19. Februar 1969
Wohnort:
Kirchberg
Beruf:
Skischulleiter
Schischule Kirchberg;
Aubildungsleiter
Tiroler Skilehrerverband
Von Christian Abenthung
„Die Empfehlung von Prof. Hoppichler war für mich fast wie
ein Ritterschlag. Trotz der aufkommenden Gedanken, ob ich für
diese Aufgabe wohl gut genug qualifiziert bin, habe ich meine erste
Reise nach Japan mit der einem Tiroler eigenen Unerschrockenheit
angetreten“, erinnert sich Rudi Lapper.
„Mir wurde schnell klar, wie professionell und zielgerichtet in Japan
gearbeitet wird. Am Flughafen wartete bereits ein Mitarbeiter
der Fa. Naisg, der mich in die Stadt Tokio brachte. Nach zwölf
Stunden Flugzeit und zwei Stunden Busfahrt, erreichten wir das
Hotel. Noch am selben Abend wurde das Programm der nächsten
sechs Wochen besprochen“, erinnert sich Rudi Lapper an seinen
ersten Japanaufenthalt. Skilehrertraining, Filmen, Fotografieren
und einige Skicamps in verschiedenen Skigebieten standen auf dem
strikt durchgeplanten Programm.
Besonders beeindruckt war Rudi Lapper 1992 vom hohen
Stellenwert, den in Japan die österreichischen Demonstratoren des
damaligen Bundessportheims St. Christoph und deren Leiter Prof.
Franz Hoppichler genossen. „Es war schon ein besonderes Gefühl,
wenn man tausende Kilometer von daheim erstmals richtig merkte,
37
SNOWSPORTTIROL
welche Bedeutung das österreichische Skilehrwesen
international genießt.“
fast 130 Mio Einwohnern.
Das führt natürlich auch zu großen Erwartungen, die
es zu erfüllen gilt. Keine leichte Aufgabe – nicht so für
Rudi Lapper, der sich dieser Herausforderung nicht nur
stellte, sondern sie mit Bravour bewältigte.
Seine Arbeit in Japan ist aber auch eindrucksvoll. Als
Demonstrator und Hauptdarsteller hat er bei rund
zwanzig Videos und DVD's mitgewirkt. Dazu kommen
Ski-Lessions für einen japanischen Pay-TV-Sender und
unzählige Berichte in Ski-Magazinen.
Nach dem ersten „Probejahr“ folgen achtzehn Jahre
der Zusammenarbeit mit dem Chef der Firme Naisg,
Matsuo Takashi! Reisen nach Kanada, Neuseeland,
USA und Frankreich folgten im Rahmen dieser
Zusammenarbeit.
80 Seiten Skitechnik – demonstriert von Rudi Lapper
- werden Jahr für Jahr in verschiedenen Ski-Magazinen
gebucht. Dass auch noch verschiedene Lehrbücher
mit ihm als Hauptdarsteller in Japan angeboten und
verkauft werden, erwähnt Rudi Lapper nur nebenbei.
Sein Stellenwert und sein Bekanntheitsgrad in Japan
werden einem erst so richtig bewusst, wenn man das Bild
von Rudi Lapper auf einer japanischen Telefonwertkarte
sieht! Man stelle sich vor - sein eigenes Foto auf einer
Telefonwertkarte in einer Weltwirtschaftsmacht mit
Irgendwie hat man das Gefühl, dass es ihm fast
peinlich ist, über seinen „Status“ im japanischen
Skilehrwesen zu sprechen. Sich und seine Leistungen in
den Vordergrund zu stellen, ist keine Eigenschaft, die
auf Rudi Lapper zutriff t.
38
Sayonara - Rudi San
März 2010, die letzte offizielle Reise nach Japan.
Mitgereist ist Jochen Gstrein, der die Agenden von Rudi
Lapper übernehmen wird. Für Jochen ist es der erste
Besuch in Japan. Seine Begeisterung ist ebenso groß wie
sein Können und so besteht berechtigt die Hoffnung,
dass er die erfolgreiche Arbeit von Rudi Lapper in Japan
als Repräsentant des Tiroler Skilehrwesens fortsetzen
wird.
Auf dem Programm steht ein Riesentorlaufcamp,
Fotografieren und Skilehrertraining. Ohno Takeshi,
selbst staatlich geprüfter Skilehrer unterstützt Rudi und
Jochen als Dolmetscher.
Mit Wehmut blickt Rudi Lapper auf seine langjährige
Tätigkeit in Japan zurück. Er hat das Land und die
Menschen in sein Herz geschlossen. In all den Jahren gab
es viele interessante Begegnungen mit Persönlichkeiten,
die immer in Erinnerung bleiben werden. Eine
davon ist Susumo Sugiyama, der erste Japaner der
die österreichische staatliche Skilehrerausbildung
erfolgreich absolviert hat. Susumo Sugiyama war
Inhaber und Leiter der Skischule Bundessportheim in
Shiga Kogen. Mittlerweile hat dessen Sohn Kiminobu,
der auch einige Jahre im Bundessportheim St. Christoph
als Skilehrer arbeitete, die Skischule übernommen.
„Der Erfahrungsschatz, den ich aus meiner
Arbeit in Japan mitnehmen darf, ist unschätzbar
hoch. Ich bin dafür allen, die mir das ermöglicht
haben, sehr dankbar",
Rudi Lapper
Sein Wirken in Japan hinterlässt Spuren. Nicht nur
auf einer Telefonwertkarte, auf Titelbildern von SkiMagazinen oder auf Lehrbüchern – vor allem seine
Freunde und Partner in Japan werden Rudi San, den
unglaublich guten Skifahrer aus Tirol, wohl noch lange
in Erinnerung behalten.
Die engen Beziehungen Tirols mit der japanischen
Skilehrerschaft haben Tradition und Zukunft.
Der Tiroler Skilehrerverband wird auch weiterhin
den Austausch von fachlichen und menschlichen
Beziehungen bestmöglich unterstützen und pflegen.
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SNOWSPORTTIROL
IMPRESSUM
SNOWSPORT TIROL
Magazin des Tiroler Skilehrerverbandes
Nr. 08
HERAUSGEBER
Richard Walter, Präsident Tiroler Skilehrerverband
REDAKTION
Chefredaktion: Christian Abenthung
DESIGN/LAYOUT
Christian Abenthung
FOTOS / Nachweise
Josef Mallaun Titelbild, Seite 10 unten, 35, 46, 47, Maria Knoll
Seite 14, 15, 18 unten, Rudi Lapper Seite 6, 7, 12, 20, 31 rechts, 36, 38,
39, 42 , Michael Holzknecht Seite 8, Oliver Bachmann Seite 31
links, ABS Seite 25 rechts, Ortovox Seite 25 links, Nitro Seite 18 oben,
fischersports.com/mirjageh.com Seite 16, Schöffel Seite 10 oben,
Robert Siorpaes Seite 55, Uni Innsbruck/USI Seite 34, Werner
Wörndle Seite 21, 22, 23, Tiroler Skilehrerverband Seite 5, 9, 26,
27, 45.
LEKTORAT
Sabine Serafino, Michaela Schatz
ANSCHRIFT
Snowsport Tirol, Anichstraße 29, 6020 Innsbruck
RECHTE
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des
Herausgebers. Für die Rücksendung unverlangt eingegangener
Fotos oder Manuskripte kann keine Gewähr übernommen
werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht
unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Angaben über gesetzliche Bestimmungen u.Ä. erfolgen ohne
Gewähr; der Herausgeber ist von einer allfälligen Haftung
ausgeschlossen. Alle angeführten Personenbezeichnungen
gelten gleichermaßen für Frauen und Männer.
DRUCK
Tiroler Repro Druck, Innsbruck
42
Skikurse im Internet verkaufen
Waldhart Software ist bekannt dafür, seinen
Skischulen
leistungsstarke
Werkzeuge
zur
Verfügung zu stellen, mit denen sämtliche
organisatorische Arbeiten in der Skischule
unterstützt werden: Kassenlösung für schnellen
Ticketverkauf, Disposition mit Hilfe eines
übersichtlichen Kalenders, Stundenerfassung der
Skilehrer inkl. Arbeitsaufzeichnungen und Meldung
bei der Gebietskrankenkasse, Gästerennen mit
Urkundendruck usw.
Letztes wurde das Hauptaugenmerk neben
Detailverbesserungen an der Software, auf die
Neuentwicklung des Internetverkaufes gelegt.
Jetzt sind die ersten Auswertungen da, wie sich die
Leistungen der Skischulen online verkaufen lassen:
Markus Überbacher, einer der Pioniere des
Onlineverkaufs in Tirol, ist sehr zufrieden: „Die
vielen Anfragen per E-Mail verursachten sehr viel
Arbeit, dabei konnte man nie sicher sein, ob der
Gast auch wirklich zum vereinbarten Zeitpunkt
kam, um seinen Kurs zu bezahlen. Mit dem
Onlineshop habe ich ihn fix. Ausbauen wollen
wir die Zusammenarbeit mit den Hotels. Mit
dem Vouchersystem kann ich den Hotels einen
sehr guten Service bieten und die wiederum ihren
Gästen.“
Dem starken Trend zur Online-Buchung trug
Waldhart Software Rechnung und bietet den
Skischulen ein bequemes und selbsterklärendes
Ticketbestellsystem für deren Gäste. Die Skischulen
schätzen die bessere Planbarkeit, den früheren
Zahlungserhalt, die stärkeren Kundenbindung
und die geringere Wetterabhängigkeit. Die
Zusammenarbeit zwischen Skischulen mit ihren
Partnern wie Sportgeschäften und Hotels wird
besser unterstützt und damit intensiviert.
Bei Interesse und Fragen wenden Sie sich am besten
direkt an Waldhart Software unter 05262 / 64574
oder schaut sich die Online-Lösungen auf
www.skischoolshop.com an.
37
SNOWSPORTTIROL
DEMOMEISTERSCHAFT
Auf 2020 m Seehöhe fanden am 5. März 2010 die 17. Tiroler Demomeisterschaften statt.
Einst der Jagdsitz von Kaisern und
Grafen ist das auf 2020 m Seehöhe
gelegene Kühtai ein bekannter und
beliebter Tiroler Skiort.
Am Freitag, dem 5. März 2010
war Kühtai Austragungsort der
Tiroler
Demomeisterschaften.
Gerold Santer, Skischulleiter der
Ski- und Snowboardschule Follow
me - Kühtai und sein Team haben
für die Teilnehmer/innen und die
Zuschauer perfekte Bedingungen
geschaffen.
Drei Damenteams und acht
Herrenteams
kämpfen
bei
klirrender Kälte um die Krone
44
des Tiroler Skischulwesens - die
Tiroler Demomeisterschaft 2010.
Die Stimmung bei den Vorläufen
und im Finale ist ausgezeichnet.
Fans aus allen Teilen Tirols sind
ins Kühtai gekommen, um ihre
Mannschaften anzufeuern.
Die Profis unter den Moderatoren,
Stefan Steinacher und Peter Mall,
bringen Kühtai zum Glühen - nicht
ganz einfach, bei gefühlten 25 Grad
minus!
Jeweils zwei Fahrten sind im Vorlauf
und im Finale zu absolvieren - eine
Technikfahrt und eine Showfahrt.
Keine leichte Aufgabe für die fünf
Judges. Sind doch die Leistungen
der Demoteams auf einem sehr
hohen Niveau. Lediglich Nuancen
entscheiden schließlich über die
einzelnen Plätze. Mit dem Ergebnis
sind dann auch alle Zuschauer
einverstanden. Na ja, vielleicht
nicht alle - das eigene Team genießt
bei einem richtigen Fan doch eine
besondere Wertschätzung.
Richard Walter, Präsident des
Tiroler Skilehrerverbandes brachte
es bei der Siegerehrung auf den
Punkt: "Die gezeigten Leistungen
waren alle auf einem sehr hohen
Niveau. Alle Teilnehmer können
darauf stolz sein."
HERRENKLASSE
Insgesamt waren acht
Herrenteams am Start.
1. Platz
"ING-Bezirksblätter Team"
S4 Snowsport Fieberbrunn I
2. Platz
"Ski-Schule-Serfaus"
Skischule Serfaus
3. Platz
"Arlberg Riders-St. Anton"
Skischule Arlberg
DAMENKLASSE
Drei Damenteams auf
höchstem Niveau
1. Platz
"Pink Spitfire"
Skischule Serfaus
2. Platz
"Las Martinis"
Schneesport Akademie Ischgl
3. Platz
"Red Jets"
Skischule Serfaus
Skifahren in Perfektion - Tirols beste Demoteams boten den
Zuschauern in Kühtai eine fantastische Show.
45
SNOWSPORTTIROL
SPRING
FESTIVAL
Österreichs Schneesportlehrer/
innen trafen sich beim Intersport
Spring Festival vom 9. - 11. April
2010 in St. Anton am Arlberg
 Österreichische Demomeisterschaften
Bewertet werden bei der Technikfahrt unter anderem Skitechnik, Synchronität, Dynamik, Tempo, Stopp und der Schwierigkeitsgrad der Formation. Bei der Showfahrt
liegen die Bewertungskriterien in der Show,
Schwierigkeitsgrad der Show, Gesamtbild/
Idee/Kreativität, Synchronität, Skitechnik
und Stopp.
Das Intersport Spring
Festival ist nicht nur Treffpunkt der österreichischen
SchneesportlehrerInnen und
Skischulen zum sportlichen
Wettkampf, sondern
auch
zum geselligen Beisammensein,
zum Gedankenaustausch unter
KollegenInnen und ganz einfach zum Genießen eines Wochenendes zum Abschluss der
Wintersaison.
Folgende Bewerbe wurden
ausgetragen:
Österreichische
Demomeisterschaften
Österreichische
Skilehrermeisterschaft
X-Ride Challenge.
46
 X-Ride Challenge
 Österreichische Skilehrermeisterschaft
Freeriden ist wohl eine der
spektakulärsten Disziplinen,
die der alpine Skisport zu bieten hat. Gewinnen kann nur,
wer eine aggressive Linie mit
spektakulären Sprüngen, aber
dennoch eine kontrollierte
und flüssige Fahrt zeigt.
Der Rennsport und das
Skilehrwesen sind untrennbar miteinander verbunden.
Österreichs SchneesportlehrerInnen sind entsprechend
ausgebildet und beherrschen
die moderne Skitechnik in
allen Belangen.
Sofa, Couchtisch und Stehlampe am Pistenrand
Neben dem sportlichen Vergnügen kommt auch
der Après-Ski-Spaß in St. Anton am Arlberg nicht
zu kurz. Zahlreiche Schneebars und Terrassen sind
Anziehungspunkte für Sonnenanbeter und Treffpunkte für
die SchneesportlehrerInnen.
Besonders beliebt ist das Chillen am Rendl-Beach. Für
Lounge-Atmosphäre sorgen gemütliche Sofas, Tische und
Stehlampen am Pistenrand. Eigens für das Festival baut
"Kimm Oba" dort ein riesiges Wohnzimmer mitten im Schnee
auf. Wer es sich hier bequem macht, der hat den besten Blick
auf die Darbietungen der SchneesportlehrerInnen und sitzt
in der ersten Reihe, wenn Live-Bands wie die Skilehrerband
"SupermäAäx" auftreten.
Nach dem Wettkampf und Pistenspaß trifft man sich in
der Winterlounge im Schnee bei den Sundowner-Partys am
Rendl-Beach und Samstagabend bei der Intersport Spring
Festival Party im ARLRBERG-well.com.
Alle Ergebnisse, Filmberichte ... unter
www.spring-festival.at
47
22
SNOWSPORTTIROL
INTERSKI KONGRESS
Gewinnt international an Bedeutung
Bereits rund ein Jahr vor dem INTERSKI-Kongress in St. Anton am Arlberg im Jänner 2011
erhält das Welttreffen der Schneesportlehrer von internationaler Seite prominente Unterstützung. Zuletzt konnte der kanadische Spitzenabfahrer Jan Hudec als Botschafter des
Schneesports gewonnen werden.
Die Idee eines Welttreffens der Schneesportlehrer in der
Wiege des Skisport in St. Anton am Arlberg hat in den
vergangenen Wochen international für einiges Aufsehen
gesorgt. Vor allem die prominente INTERSKI-Delegation im Rahmen der Olympischen Spiele in Vancouver
konnte wertvolle Befürworter gewinnen.
So hat sich der kanadische Abfahrer Jan Hudec spontan bereit erklärt, für sein Land als Botschafter des
Schneesports zu fungieren. Aber auch der US-amerikanische Vizepräsident Joseph Biden traf sich mit der
INTERSKI-Delegation und wünschte dem Kongress
einen erfolgreichen Verlauf.
Vor allem die Idee, dass sich dieser Kongress 2011 inten-
siv mit der Zukunft des Wintersports auseinandersetzen
wird, hinterließ viel Eindruck.
Gerade in der Auseinandersetzung, wie man Menschen
vermehrt für den Wintersport begeistern kann, spielen
Schneesportlehrer und – instruktoren eine maßgebliche
Rolle.
Die Arbeitsthemen:
 Schneesport und pädagogische Aspekte/
Entwicklungen
 Schneesport in der Lebensspanne
 Schneesport und Emotion
 Schneesport - soziales Umfeld und Integration
WINTERSPORT-COMMUNITY
auf FACEBOOK
Gerade aus diesem Grund setzt der INTERSKI-Kongress 2011 verstärkt bereits im Vorfeld auf eine entsprechende Community-Bildung und die internationale Auseinandersetzung aller Wintersport-Begeisterten. In rund zwei Monaten konnten auf der Facebook-Seite des Kongresses bereits über 700 Fans aus fast 20 Nationen gewonnen werden, die sich hier
austauschen und den Wintersport international erhöhen.
Unter www.facebook.com/interski2011 ist jeder herzlich eingeladen, seine Inputs zur Zukunft des Wintersports mit der
ganzen Welt zu teilen. Als zusätzliches Zuckerl wird unter allen neuen Fans, die sich bis zum 31. Mai 2010 anmelden, ein
kompletter INTERSKI-Anzug der Marke Frencys verlost.
Weitere Informationen im Internet: www.interski-2011.com
49
SNOWSPORTTIROL
WISSEN AKTUELL
DER TOURENFÜHRER
AUS GEFÄLLIGKEIT
Immer wieder unternehmen Berg- und Skiführer oder Skilehrer in ihrer Freizeit Skitouren
mit Freunden. Da sie in der Regel über die meiste Erfahrung und Ausbildung verfügen,
kommt ihnen eine Führungsrolle zu und sie treffen wichtige Entscheidungen, z.B. über die
Routenwahl uä. Die Freunde vertrauen sich ihnen an. Passiert bei solch einer Skitour ein
Unfall, stellt sich die Frage, ob der Berg- und Skiführer bzw. Schilehrer haftet.
I. BEISPIELE
vor. Gipfelstürmer wies immer auf die kritischen Stellen hin.
1. Gipfelstürmer und Flachländer
Der Abstieg war schwieriger. Flachländer fragte deshalb, was mit den Steigeisen sei. Gipfelstürmer wollte
ihn nicht verunsichern und sagte deshalb, es gäbe keine
Probleme und alles sei in Ordnung. Auf ein Anseilen
bestand Flachländer nicht. Gipfelstürmer gab ihm aber
einen Pickel, doch konnte Flachländer mangels Übung
damit nicht umgehen. Dies erkannte Gipfelstürmer.
Ein begeisterter Bergsteiger, Herr Gipfelstürmer, bot
einem Bekannten, Herrn Flachländer, an, ihn auf den
Berg mitzunehmen. Herr Flachländer war kein Bergsteiger, wanderte jedoch gerne. Gipfelstürmer hingegen
verfügte über eine hohe Kletter- und Gletschererfahrung, hatte schon öfter mit mehreren Personen Bergtouren unternommen und auch unerfahrene Personen
auf leichte Touren mitgenommen. Den Piz Buin, auf
den die Tour gehen sollte, hatte er bereits sieben Mal
bestiegen. Auch höhere Berge, wie beispielsweise den
Mont Blanc, hatte er bereits bezwungen.
Gipfelstürmer versicherte, dass er für die erforderliche
Ausrüstung sorgen werde. Er erkundigte sich auch wegen der Steigeisen nach der Schuhgröße des Flachländers. Gipfelstürmer wählte einen leichten Aufstieg auf
den Piz Buin. Einmal ging der eine, einmal der andere
50
Gipfelstürmer legte dann sein Harscheisen an, weshalb er Flachländer aufforderte, vorauszugehen. Dieser
rutschte aber aus und fiel über ca. 100m über Schnee
und Eis. Er erlitt schwere Verletzungen.
Das Gericht entschied, dass Gipfelstürmer ein „Tourenführer aus Gefälligkeit“ sei und dem Flachländer
Schmerzengeld und Schadenersatz zahlen muss.
Flachländer durfte laut Gericht selbst bei Erkennbarkeit
der Gefährlichkeit des Abstieges darauf vertrauen, dass
ihn Gipfelstürmer entsprechend anleitet und sichert.
Von
Dr. Georg Huber, LL.M
Rechtsanwalt
Dr. Sabine Piocut, LL.M
Rechtsanwaltsanwärterin
Dieser hätte ihm beim Abstieg daher die erforderliche
Hilfestellung leisten müssen.
Gipfelstürmer hätte das abschüssige Schneefeld als
gefährlich einstufen müssen und deshalb die erforderlichen Sicherungsvorkehrungen treffen müssen. Außer-
Greiter Pegger Kofler & Partner
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Fax: 0512-58 49 25
dem habe Flachländer extra nach Steigeisen gefragt.
Erschwerend sei auch, dass Gipfelstürmer dem Flachländer vorgemacht habe, der Abstieg wäre nicht gefährlich und ihm Gefahr und Schwierigkeit des Abstiegs
verschwieg.
2. Steinschlag in der Gruppe
Drei Bekannte unternahmen eine gemeinsame Bergtour im Gebiet der Seegrubenspitze. Es handelte sich
dabei um eine relativ leichte Route des Schwierigkeitsgrades I plus.
Das Gericht lehnte eine Haftung ab, weil hier kein Fall
des „Tourenführers aus Gefälligkeit“ vorläge.
Einer der Bergkameraden ging voraus, die beiden anderen folgten ihm. Nachdem die Gruppe zuerst eng
aufgeschlossen ging, verlor der Letzte der Gruppe den
Anschluss. Der Mittlere wartete deshalb auf ihn.
Die Tatsache, dass einer die Führung übernimmt,
macht ihn noch nicht für alle Risiken verantwortlich.
Der Abstand zum Ersten erweiterte sich dadurch auf
4 bis 5 m. Als sich der Mittlere etwas später zum Letzten der Gruppe umdrehte, um nach ihm zu sehen, verletzte ihn ein vom Vorausgehenden losgetretener Stein
schwer.
Der Verletzte klagte den Vorausgehenden unter anderem deshalb, weil dieser nicht hätte vorauseilen dürfen
und sich dem Tempo des Letzten anpassen hätte müssen. Wäre die Gruppe geschlossen geblieben, wäre er
nicht vom Stein verletzt worden.
Die drei Gefährten wurden als gleichrangig eingestuft.
Wer an der Spitze einer aus gleichwertigen Mitgliedern
bestehenden Gruppe geht, muss sich nicht ständig nach
seinen Begleitern umsehen. Es ist vielmehr Sache des
Begleiters, den Vordermann durch Zurufen darauf aufmerksam zu machen, dass er den Anschluss verliert.
Der Fall läge dann anders, wenn jemand die Führung
der Tour übernimmt, den Routenverlauf kennt und die
später auftretenden, für einen unerfahrenen Begleiter
nicht erkennbaren Gefahren und Schwierigkeiten
verheimlicht oder den Unerfahrenen sogar mit der
Behauptung der Ungefährlichkeit zur Teilnahme
überredet.
51
SNOWSPORTTIROL
WISSEN AKTUELL
II. WAS IST EIN "TOURENFÜHRER AUS GEFÄLLIGKEIT"
Als „Tourenführer aus Gefälligkeit“ gilt, wer als
erprobter Tourengeher einen Neuling animiert, sich
ihm aufgrund seines technischen Könnens, seines
Erfahrungspotenzials, seines Alters oder seiner Autorität
anzuvertrauen und mit ihm auf Tour zu gehen.
tätigen Tourenführer. Auch eine Bezahlung gibt es in
der Regel nicht.Als Tourenführer aus Gefälligkeit kann
daher bereits gelten, wer bei den Tourenmitgliedern ein
Vertrauen in die Führerrolle und in die Schutz- und
Hilfsfunktion des Kompetenteren erweckt.
Beim Tourenführer aus Gefälligkeit handelt sich nicht
unbedingt um einen professionellen, erwerbsmäßig
Eine schriftliche oder mündliche Vereinbarung ist
nicht notwendig.
Indizien für die Einstufung als „Tourenführer
aus Gefälligkeit“ sind daher insbesondere:
•
ein gewisses Unterordnungsverhältnis zwischen Führendem und Geführten;
•
ein größeres alpines Erfahrungspotential sowie alpines Können (bspw. Skitourentechnik,
schifahrerische Sicherheit, Absolvierung einer Ausbildung und Kursen) des Führenden;
•
Überlegenheit des Führenden an Kraft und Kondition;
•
ausgeprägte Orts-, Gebiets- und Routenkenntnisse des Führenden;
•
umfassende Anleitung und Betreuung der anderen Mitglieder während der Tour wie z.B.:
- ständiges Vorausfahren vor der Gruppe,
- Wahl der Route,
- Entscheidung über Abbruch der Tour,
- Pausenhäufigkeit und -länge,
- mitzunehmende Ausrüstung.
Der alleinige Umstand, dass jemand der Geübtere oder Erfahrenere ist, die Führung der Gruppe übernommen,
das Unternehmen geplant oder die Route ausfindig gemacht hat, macht ihn noch nicht zum Tourenführer aus
Gefälligkeit.
52
III. HAFTUNG DES TOURENFÜHRERS AUS GEFÄLLIGKEIT
Tourenmitglieder sind zunächst grundsätzlich selbstverantwortlich für ihr Verhalten, die Wahl der Ausrüstung etc. (Prinzip der Eigenverantwortlichkeit).
Verfügt das Tourenmitglied aber über unterdurchschnittliche Fähigkeiten (keine Erfahrung, mangelndes
technisches Können etc.) treffen den Tourenführer aus
Gefälligkeit erweiterte Schutz- und Sorgfaltspflichten.
Verletzt ein solcher Tourenführer diese Pflichten und
erleidet deshalb der ihm Anvertraute eine Verletzung
oder sonstigen Schaden, haftet der Tourenführer. Je
gefährlicher die Situation und je höher das eingegangene Risiko, desto höher sind die Schutz- und Sorgfaltspflichten. Gleiches gilt, je größer die Unterschiede
im Leistungsvermögen und Erfahrungsstand zwischen
dem Tourenführer und dem Anvertrauten sind.
Der Tourenführer hat für jenes Wissen und Können
einzustehen, über das ein durchschnittlicher
Tourenführer normalerweise verfügt, der dieselbe
Ausbildung und Erfahrung hat. Er hat jedoch nicht
die Sorgfalt eines professionellen, erwerbsmäßig tätigen
Tourenführers an den Tag zu legen.
Eine erhöhte Sorgfaltspflicht trifft den Tourenführer aber dann, wenn
•
•
er seinem unerfahrenen Tourenbegleiter die für ihn nicht erkennbaren Gefahren
und Schwierigkeiten verschweigt oder
wenn er einen Tourenunerfahrenen zu einer für diesen schwierigen Tour bzw. zu einer
schwierigen Abfahrt überredet, indem er die Gefährlichkeit verniedlicht oder gar bestreitet.
Strafrechtliche Verantwortung
Neben der zivilrechtlichen Haftung für Schadenersatz kann es auch zu einer strafrechtlichen Verurteilung (Geldstrafe, Gefängnis) kommen.
Haftungsausschluss
Es ist denkbar, dass der Tourenführer aus Gefälligkeit dezidiert und ausdrücklich vor Beginn der Tour erklärt, keine
Verantwortung zu übernehmen. Eine solche Erklärung könnte als (zivilrechtlicher) Haftungsausschluss gewertet
werden.
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SNOWSPORTTIROL
WISSEN AKTUELL
KLEINE URSACHEN GROSSE FUSSSCHMERZEN:
DAS MORTON NEUROM
Eine häufige Ursache für unklare Vorfußschmerzen ist ein Nervenknötchen,
das meistens im Zehenzwischenraum III und IV sitzt.
Dieses Nervenknötchen tritt bei einem leichten oder auch
schwereren Spreizfuß auf und ist äußerst schmerzhaft.
Die Patienten geben vor allem nach längerer Gehzeit
so starke Schmerzen im Schuh an, dass sie die Schuhe
ausziehen und die Füße massieren müssen. Einlagen
bringen nur eine geringfügige Verbesserung der
Schmerzsymptomatik. Bei der Untersuchung findet man
manchmal eine herabgesetzte oder eine Übersensibilität
an der Außenseite der III. Zehe und an der Innenseite
der IV. Zehe. Auch lässt sich bei der Untersuchung
der Schmerz durch eine Kompression des Vorfußes
provozieren.
Diagnose:
Die Diagnose erstellt der erfahrene Fußchirurg in erster Linie aus der Geschichte, die ihm der Patient erzählt, denn
das Röntgen ist ebenso unergiebig wie die Computertomographie. In manchen Fällen kann man das Nervenknötchen mittels Kernspintomographie oder besonders feiner Ultraschalluntersuchung feststellen. Manchmal kann das
Knötchen durch diagnostische Betäubung nachgewiesen werden: verschwindet der Schmerz, ist das Vorhandensein
des Knötchens bewiesen. Differenzialdiagnostisch sind jedoch auch Schmerzen wie die Metatarsalgie oder eine Entzündung in den Grundgelenken in Erwägung zu ziehen.
Therapeutische Maßnahmen:
Konservative Behandlungen wie Infiltrationen und Einlagenversorgung bringen nur in 20% der Fälle eine Besserung.
Die Therapie der Wahl ist die chirurgische Entfernung des Nervenknötchens durch einen Zugang von oben. Dieser
Eingriff kann in lokaler Betäubung entweder ambulant oder mit 1-2tägigem stationären Aufenthalt gemacht werden.
Zurück bleibt eine Gefühlsstörung im Zehenzwischenraum III und IV, die die Patienten aber nicht stört, da sie nach
der Operation immer von ihren heftigen Beschwerden befreit sind.
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Komplikationsmöglichkeiten:
Die unangenehmste Komplikation ist ein Bluterguss, der manchmal sehr schmerzhaft sein kann, sich aber nach
einigen Tagen zurückbildet. Ganz selten kommt es zu einem Nachwachsen des Neurinoms, das dann noch einmal
operiert werden muss.
Insgesamt ist die Operation eines Nervenknötchens am Vorfuß für den Chirurgen ein sehr dankbarer Eingriff und
für den Patienten immer erfolgsversprechend.
Von
Primarius Dr. Robert Siorpaes
A.ö Bezirkskrankenhaus
St. Johann in Tirol
Orthopädie und orthopädische
Chirurgie
6380 St. Johann in Tirol
Telefon: +43 5352 606-501
Fax: +43 5352 606-271
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SNOWSPORTTIROL
WISSEN AKTUELL
ZUVERDIENSTGRENZEN
in der Pensionsversicherung auf
Grundlage des Allgemeinen
Sozialversicherungsgesetzes (ASVG)
"Wer arbeiten will, soll auch belohnt werden"
Immer mehr ASVG-Pensionsbezieher wollen neben
dem Bezug ihrer Versicherungsleistung ein zusätzliches
Erwerbseinkommen erzielen. Aus Sicht der Pensionsversicherungsanstalt ist dieser Trend durchaus zu begrüßen, dennoch gilt es für die Betroffenen – abhängig
von der Art der bezogenen Pension - einige Punkte zu
beachten. Wer sich dies nicht zu Herzen nimmt, kann
sonst trotz ehrbarer Motive rasch um die Früchte seiner
Arbeit gebracht werden. Dieser Artikel will Wissenswertes im Zusammenhang mit der Beschäftigungsaufnahme in aller Kürze darstellen.
Entgegen häufig geäußerten Befürchtungen haben
Bezieher einer Regelalterspension bei Aufnahme einer
versicherungspflichtigen Beschäftigung mit keinerlei
negativen Konsequenzen zu rechnen. Es kann weder zu
einem Wegfall der wohlerworbenen Pension, noch zu
einer Leistungskürzung kommen. Stattdessen gebührt
jährlich im Nachhinein eine besondere Höherversicherung auf Grundlage der zusätzlich entrichteten Pensionsbeiträge. Diese wirkt sich leistungserhöhend aus
und darf daher gerne als Belohnung für so viel Einsatz
im Alter verstanden werden.
Sollte jemand dagegen in Bezug einer vorzeitigen Al-
56
terspension, Korridor- oder Schwerarbeitspension stehen, so gestaltet sich die Sache gleich um einiges heikler.
Hier gilt es für den Betroffenen unbedingt die monatliche Geringfügigkeitsgrenze von € 366,33 (Stand 2010)
zu beachten. Ein monatlicher Zuverdienst bis zu diesem Betrag wird von der Pensionsversicherungsanstalt
lediglich zur Kenntnis genommen und löst noch keinerlei Folgen aus.
Dagegen bewirkt das Überschreiten dieser Grenze (und
sei es auch nur um einen Cent) das Entstehen einer
Pflichtversicherung, welche wiederum zum sofortigen
Wegfall der Pension führt. Beispielhaft bedeutet dies,
dass die durch Fleiß erworbene ASVG-Pension von €
1.500,-- aus ebensolch löblichem Fleiß gegen einen Arbeitsverdienst von € 366,34 getauscht wird. Eine Tatsache, die der Betroffene allerdings mit der Aufnahme der
Beschäftigung wohl kaum beabsichtigt haben wird…
Erst am Tag nach Beendigung der vorliegenden Pflichtversicherung lebt die derart weggefallene Pension in
ihrem ursprünglichen Ausmaß wieder auf. Sofern der
Wegfall der Pension dabei über einen Kalendermonat
angedauert hat, wird von der Pensionsversicherungsanstalt mit Erreichen des Regelpensionsalters jedenfalls
eine Neuberechnung und Erhöhung der Leistung vorgenommen.
Bezieher einer Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension, welche zusätzlich die Aufnahme einer Beschäftigung beabsichtigen, haben ebenfalls einiges zu
beachten. Auch hier gilt, dass ein Zuverdienst bis zur
Geringfügigkeitsgrenze von € 366,33 monatlich (Stand
2010) unproblematisch erfolgen kann. Steht allerdings
ein darüber hinausgehendes Beschäftigungsausmaß
im Raum, ist vorab unbedingt das Einverständnis der
Pensionsversicherungsanstalt einzuholen. Stimmt diese
zu, so gebührt die Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension in der Folge als Teilpension. Zur Ermittlung dieser Teilpension wird die Summe aus Pension
und Erwerbseinkommen gebildet. Bis zu einem Gesamteinkommen von € 1.037,20 gebührt die Invaliditäts- bzw. Berufsunfähigkeitspension dabei weiterhin
in vollem Ausmaß. Bei höherem Gesamteinkommen
wird ein Anrechnungsbetrag in Abzug gebracht, wobei
nachstehende Prozentsätze zur Anwendung gelangen:
30 % der Gesamteinkommensteile
über € 1.037,20 bis € 1.555,85
40 % der Gesamteinkommensteile
über € 1.555,85 bis € 2.074,40
50 % der Gesamteinkommensteile
über € 2.074,40
Der Anrechnungsbetrag darf aber weder 50 % der
vollen Pension noch das Erwerbseinkommen selbst
übersteigen. Diese „Pensionskürzung“ bedeutet letztlich für die betroffenen Personen, dass auch hier nicht
eins zu eins vom zusätzlichen Arbeitsverdienst profitiert
werden kann. Wer ohne vorherige Information der Pensionsversicherungsanstalt eine versicherungspflichtige
Tätigkeit aufnimmt, riskiert zudem eine Überprüfung
der Invalidität bzw. Berufsunfähigkeit, welche die gänzliche Entziehung der Leistung zur Folge haben kann.
Erwerbseinkommen und Zuverdienste können auch bei
Bezug einer Hinterbliebenenleistung eine Rolle spielen.
Eine Witwenpension gem. § 264 ASVG beträgt zwischen 0 % und 60 % der Pension des Verstorbenen.
Wird der Prozentsatz von 60 % jedoch nicht erreicht,
kann ein einkommensabhängiger „Erhöhungsbetrag“
als Ausgleich zur Auszahlung gelangen. Die Hinterbliebenenpension wird dann so weit angehoben, bis die
Summe aus Pension und Einkommen (jeweils brutto)
den Grenzwert von € 1.696,27 (gültig für 2010) erreicht, jedoch maximal bis auf 60 Prozent der Pension
des Verstorbenen. Wenn dagegen die Summe aus Witwenpension und eigenem Einkommen den Grenzbetrag von € 8.220,-- (dies entspricht der 60-fachen tgl.
Höchstbeitragsgrundlage) übersteigt, vermindert sich die Hinterbliebenenpension um den
Überschreitungsbetrag bis auf Null.
Ein Zusammentreffen von Waisenpension mit
einem Erwerbseinkommen hat keine Auswirkungen zur Folge.
Bei allen Beziehern einer Pension mit Ausgleichszulage wirkt sich die Aufnahme einer
Beschäftigung unmittelbar aus, da das erzielte
Einkommen betraglich netto auf die Höhe der
Ausgleichszulage anzurechnen ist. Dies wird
eine Verminderung oder aber gar den gänzlichen Wegfall der Ausgleichszulage bewirken.
In Summe muss festgehalten werden, dass das
Allgemeine Sozialversicherungsgesetz (ASVG)
die Aufnahme einer Beschäftigung bei zeitgleichem Pensionsbezug sehr wohl erlaubt. Motivation und Fleiß der Pensionisten sind vom
Gesetzgeber zu honorieren. Dennoch wird aus
dem Geschilderten deutlich, dass die Auswirkungen je nach Pensionsart äußerst unterschiedlich sind und letztlich nur im konkreten Einzelfall beurteilt werden können. Der vorliegende
Beitrag darf daher in diesem Sinne nur als grobe
Leitlinie dienen. Zum Vermeiden unliebsamer
Überraschungen ist bei beabsichtigter Erwerbstätigkeit während des Pensionsbezuges jedenfalls
die Kontaktaufnahme mit dem Beratungsdienst
der Pensionsversicherungsanstalt zu empfehlen.
Von
Direktor Dr. Christian Bernard
Pensionsversicherungsanstalt
Ing.-Etzel-Straße 13
6020 Innsbruck
Telefon: 050303
E-Mail: [email protected]
www.pensionsversicherung.at
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SERVICE SNOWSPORTTIROL
VERSICHERUNGSSCHUTZ
Die Mitgliedschaft beim Tiroler Skilehrerverband schließt eine Spezial-Rechtsschutzversicherung und eine Schadenersatz-Rechtsschutzversicherung mit ein.
STRAF-RECHTSSCHUTZVERSICHERUNG
SCHADENERSATZ-RECHTSSCHUTZVERSICHERUNG
Versichert sind die Kosten der Verteidigung und
des Zeugenbeistandes der versicherten Personen
in Verfahren wegen des Vorwurfs der Verletzung
einer Vorschrift des Strafrechtes, Verwaltungsstrafrechtes, Disziplinar- und Standesrechtes.
Die Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen
im Zusammenhang mit dem versicherten Risiko
aufgrund gesetzlicher Haftpflichtbestimmungen
privatrechtlichen Inhaltes wegen eines erlittenen
Personen-, Sach- oder Vermögensschadens.
Versicherungsschutz besteht auch für reine Vorsatztaten, sofern es sich nicht um Verbrechen handelt. Qualifizierte Straftaten sind mitversichert,
sofern es ein Grunddelikt mit einer Strafdrohung
von höchstens 3 Jahren gibt. Im Falle einer rechtskräftigen Verurteilung wegen Vorsatz entfällt der
Versicherungsschutz rückwirkend.
Beispiel:
Ein Schneesportlehrer wird von einem Dritten
angefahren und verletzt. Die Durchsetzung von
Schadenersatzansprüchen (Verdienstentgang,
Personenschaden etc.) ist durch die Schadenersatzrechtsschutzversicherung gedeckt.
VERSICHERUNGSSUMME
VERSICHERUNGSSUMME
max. 300.000 Euro je Versicherungsfall
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Versichert - sowohl bei der Strafrechtsschutzversicherung als auch der Schadenersatzrechtsschutzversicherung sind nicht nur die einzelnen Mitglieder, sondern auch alle Skischulen.
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SKILEHRER IN GUTER
GESELLSCHAFT:
SKISTARS UND WELTKLASSEBERGSTEIGERIN SETZEN AUF
SCHÖFFEL
Mit dem Konfigurator in sieben Schritten zum Wunschmodell
Bei der einen geht es steil bergauf, die anderen wollen
möglichst schnell nach unten. Österreichs TopSkirennläufer und die wohl beste Extrembergsteigerin
der Republik, Gerlinde Kaltenbrunner, sind zwar
in unterschiedlichen Richtungen unterwegs. Und
doch haben sie eines gemeinsam: Ihre Bergsport-,
Ski- und Rennbekleidung stammt vom selben Profi
– vom Spezialisten Schöffel Sportbekleidung, dessen
hochwertige Skioutfits im letzten Winter vom Arlberg
bis nach Alaska, von Wengen bis Whistler unübersehbar
im Einsatz waren. Viele österreichische Skilehrer und
-schulen sind freilich schneller als die ÖSV-Asse und
Gerlinde Kaltenbrunner – sie sind nämlich schon lange
Stammkunden bei Schöffel.
Skistars und Skilehrer haben viele Gemeinsamkeiten.
Insbesondere die vielen Tage und Stunden, die sie
bei Wind und Wetter auf den Pisten verbringen. So
kommen Skilehrer pro Saison auf bis zu 150 Ski- und
somit Arbeits-Tage – inklusive Wind, Schneefall und
Sonnenschein. Immer mehr Skischulen in ganz Europa
haben sich deshalb in den letzten Jahren entschieden,
ihre Mitarbeiter vom Spezialisten Schöffel anziehen zu
lassen.
Und das geht ganz einfach – nämlich online. Der
Schlüssel zum perfekten Outfit heißt SkischulKonfigurator. Über ein eigenes Programm kann die
Skischule in sieben Schritten zu ihrem Wunschmodell
gelangen. „Es ist kinderleicht“, berichtet Klaus Taxer,
dessen Innsbrucker Unternehmen Les Sports seit
über 30 Jahren die deutsche Qualitätsmarke auf dem
österreichischen Markt exklusiv vertritt. Im ersten
Schritt wählt der neue Kunde ein Jackenmodell aus.
In Schritt 2 erstellt er mit einem Farbkonfigurator
das individuelle Jackendesign. Dann wird die
Wunschhose ausgesucht. Nachdem diese Daten auf
die Reise zu Schöffel gegangen sind, erfolgen eine
Musterbesichtigung und Anproben der gewünschten
Modelle.
Bei der Anprobe können alle vorhandenen Größen
getestet werden. Denn der Sitz muss stimmen.
Deshalb fertigt Schöffel Skibekleidung nicht einfach
Schischule Söll-Hochsöll. Skischule Going. Skischule Lermoos. Skischule Sunny Finkenberg. Skischule Tuxertal.
Skischule Kitzsteinhorn. Skischule Niederau. Schneesportschule Au &Schoppernau.Schischulen Kleinwalsertal.
Schneesportschule Defereggental. Skischule Arlberg. Ski- und Snowboardschule Bad Kleinkirchheim.
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TIROLSNOWSPORT
Foto: Skischule Fiss-Ladis
nur in Standardgrößen wie X oder XL an, sondern in
Konfektions- und Sondergrößen wie 26 oder 90. „Nur
wenn die Bekleidung passt, fühlt man sich darin wohl“,
so Klaus Taxer. „Und dann macht die Arbeit noch mal
so viel Spaß.“
Dabei setzt Schöffel auf das beste Material für den
professionellen Einsatz: Im eigens konzipierten
Skischulprogramm wird das Top-Laminat Gore-Tex
Pro Shell verwendet. Robust, extrem atmungsaktiv und
dauerhaft wasserdicht – sie erfüllen alle Bedingungen,
die Profis an erstklassige Bekleidung stellen. Hinzu
kommt die hervorragende Verarbeitung. „So gelingt es,
höchsten Schutz mit maximalem Komfort und gutem
Aussehen zu verbinden“, erläutert Klaus Taxer. Von den
ersten Dezember-Stürmen bis zum Sonnenskilauf im
Frühling sind die Ski-Profis so immer in Top Form.
Rund 4.000 Skilehrer der Alpenrepublik sind mit
Schöffel im Einsatz. „Wir stehen für kompromisslose
Qualität - das sind wir unseren Skilehrern schuldig“,
sagt Klaus Taxer. „Die Entscheidung der Skischulen
ist für uns auch die Bestätigung für hervorragende
Qualität, für Funktion und beste Verarbeitung.“ Denn
jeder Skilehrer ist ein Härtetest, der die Skibekleidung
auf Herz und Nieren prüft.
Im letzten Winter feierte Schöffel als neuer SportSponsor der Alpin-Mannschaften des Österreichischen
Skiverbandes (ÖSV) Premiere. Rund 300 aktive
Rennläufer und Rennläuferinnen gingen mit
Rennbekleidung von Schöffel an den Start. Auch bei
den olympischen Spielen bekleidete und begleitete
Schöffel die gesamte Equipe. „Mit diesem Schritt
haben wir unsere sportliche und technische Kompetenz
weltweit unter Beweis gestellt“, erläutert Peter Schöffel,
geschäftsführender Gesellschafter der Schöffel
Sportbekleidung GmbH. Auch im nächsten Winter
geht der ÖSV wieder mit Schöffel ins Rennen.
Weitere Informationen sind in der Skischulabteilung
bei Birgit Strasser/Les Sports erhältlich:
[email protected]
Tel. 0512-346000-21
www.schoeffel.de
Skischule Faschina. Skischule Fiss. Skischule Lech. Skischule Neustift. Skischule Obergurgl. Skischule Serfaus.
Skischule Sölden-Hochsölden. Skischule Sölle Hermagor. Skischule St. Johann. Scuola Sci & Snowboard Cortina.
Schischule Schwarzenberg. Skischule Optimal Stumm.
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WWW.LESSPORTS.COM

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