Strandbadfestival in Nieder-Roden

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Strandbadfestival in Nieder-Roden
Strandbadfestival in Nieder-Roden: Ein Konzert mit großen Gefühlen | Rodgau
13.11.2015
Erinnerungen an verstorbenen Kultur-Macher
Nachrichten von op-online.de
Strandbadfestival: Ein Konzert
mit großen Gefühlen
17.08.15 - 03:25
Nieder-Roden - Musik aus allen Genres,
Lasershow, weit über 1 500 Zuschauer und
noch dazu Wetterglück: Das war das
Strandbadfestival 2015 des ImpulsKulturvereins und der Stadt am Kiessee. Von
Christine Ziesecke
Das Ortsschild am Eingang des Rodgauer Badesees sagte alles: „St. Tropez am
Baggersee“. Auch wenn es mittlerweile über 30 Jahre alt ist, passt selten ein Lied so gut
wie dieser Monotones-Titel zum Strandbadfestival: „Wir brauchen keinen Club
Mediterranée, wir ham doch unsern guten alten DLRG - St. Tropez am Baggersee!“ Die
Botschaft des Liedes stimmt auch heute noch: „Es ist uns wichtig, dass hier alles
möglichst im Ort bleibt“, betont Frank Redemann, der Vorsitzende des ImpulsKulturvereins. So stehen nicht nur Rodgauer Händler mit Ständen auf dem Platz, sondern
auch Vereine: die Handballerinnen der HSG etwa, die Tanzgarde der TGM SV oder die
Jugendfeuerwehr. „Wir haben in diesem Jahr aus den Erfahrungen der ersten drei
Veranstaltungen heraus einiges umgestaltet“, sagt Frank Redemann. Gaby Ziegler von der
Stadt Rodgau hat den Verein unterstützt - nicht zuletzt durch die Hilfe bei den unzähligen
Genehmigungen, derer es bedarf.
Gesteigert hat der Kulturverein die Zahl der Eintrittskassen; geändert wurde die Lage der
Stände, um die Besucher besser über das Gelände zu verteilen. Damit ist auch die
Übersicht besser für die Hilfsorganisationen wie Feuerwehr, DLRG oder Johanniter
Unfallhilfe. „Neben den 30 Security-Kräften machen hier rund 60 Helfer von unserer Seite
Dienst, darunter ein etwa zehnköpfiges Vorbereitungsteam, das schon jetzt wieder fürs
nächste Jahr vordenkt“, zählt Frank Redemann auf und verspricht: „Es wird auf alle Fälle
ein fünftes Festival geben!“
Musik war schließlich das Stichwort. Wegen ihr (und natürlich wegen des „Wir-Gefühls“)
waren die Besucher - von jung bis alt, mehr 1 500 allein bis zum frühen Abend - bei nur
leicht erhöhtem Eintritt gekommen. Mit Decken und Sitzkissen, die meisten aber stehend,
tanzend und wippend, genossen sie die Atmosphäre, den grandiosen Sonnenuntergang
über dem See und die langsam einbrechende Dunkelheit. Vor allem aber genossen sie
eine gehörige Portion Livemusik: Zum Warmlaufen etwa von der Rödermärker Band
„Jukes“, die im Herbst ihr erstes Album veröffentlicht und mit ansteckender Fröhlichkeit
und ihrem Rock-Pop-Reggae-Gemisch jeden Gast mitriss. Das gelang auch den fünf
Musikern von „New Deal“. Das ist eine jener Bands, wie man sie gerne hört, wenn man
etwas zu feiern hat, wenn man Unterhaltung pur ins Fest bringen will. Sie machten
mächtig Stimmung.
Ganz großes Kino am Baggersee: die sechs Musiker der anerkannt besten Tribute-Band
von „Foreigners“, deren Name Programm ist: Die „Juke Box Heros“ ließen den Strand
beben. Sie brachten aber auch einen ganz besonders emotionalen Moment auf den Platz,
als sie den Song „Sky Rider“ einem Mann widmeten, der sie noch zu diesem Festival
engagiert hatte und der im Februar überraschend gestorben war: Dirk Kratz. Einige sehr
intensive Minuten lang gedachte das Publikum einem der Väter des Strandbadfestivals.
Ein guter Coup war den Organisatoren auch mit dem abschließenden Auftritt der
„StreetLIVE Family“ gelungen, deren Repertoire von Rock oder Rock’n’Roll über Soul,
Funk, Pop oder Swing gewaltig ist und von „Motown“-Klassikern bis zur aktuellen
Hitparade reicht. Die Band hat das Ganze noch verpackt in eine mitreißende
Bühnenshow, die niemanden am Baggersee unberührt ließ. Wie der Impuls-Kulturverein
die Bands fürs Festival aussucht, beantwortete Frank Redemann ganz pragmatisch: „Wir
machen, was wir uns leisten können.“ Der Erfolg gibt dem Gefühl der Organisatoren und
ihrer Weitsicht Recht.
Und selbst wer es nicht schaffte, bis zur großen Überraschung des Impuls-Kulturvereins
am Schluss - statt eines Feuerwerks wie im vorigen Jahr leuchtete diesmal eine
Lasershow über den Köpfen der Gäste - am Strand zu bleiben, der hatte dennoch sein
kleines romantisches Erlebnis beim Nachhausegehen. Vom Drachengelände stiegen bis
tief in die Nacht bunt glitzernde und leuchtende Elemente in den Himmel, die das
Festivalpublikum bis zu ihren Autos oder ihren Fahrrädern begleiteten.
http://www.op-online.de/region/rodgau/strandbadfestival-nieder-roden-konzert-grossen-gefuehlen-5350366.html

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