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ARD-MORGENMAGAZIN - SERVICE 24.10.2012
THEMA:
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ORDNUNG IM COMPUTER
Frank Aheimer
ROBIN CUMPL
Fachjournalist
Spätestens wenn der Desktop aus allen Nähten platzt ist, es an der Zeit den Rechner mal so
richtig aufzuräumen! Das ist nicht nur gut für die Ordnung, sondern auch für die Performance.
Denn ein „vollgerümpeltes“ System wird immer langsamer! Eine Vielzahl von Software verspricht da Abhilfe, doch nur selten bringen die Programme wirklich etwas. Dabei gibt es ein
paar ganz einfache Tipps und Kniffe, wie man sein System „entrümpelt“ und tatsächlich schneller machen kann.
Festplatte entrümpeln: TreeSize
Wenn der Festplattenplatz knapp wird oder man einfach einmal aufräumen möchte, stellt man
sich schnell die Frage: Wo finde ich eigentlich die großen Dateien? Oder wo ist der ganze
Speicherplatz hingegangen? Ein klasse Tool, das genau darüber Auskunft gibt, ist TreeSize.
Das Programm untersucht alle Datenträger (interne und externe Festplatte und auch Speicherkarten und UBS-Sticks) und stellt grafisch dar, wie die Daten verteilt sind. Die Darstellung ist
dabei so intuitiv dass man sehr schnell die wirklichen Speicherfresser gefunden hat. Außerdem
kann man gezielt nur einen Dateityp anzeigen lassen. So sieht man zum Beispiel wie viel Speicher man durch Musikdateien wie zum Beispiel MP3 verbraucht oder für Bilddateien wie JPEG.
Eine weitere praktische Funktion ist das Suchen nach doppelten Dateien. Dieser Scan dauert
zwar lange, aber so hat man die Chance wirklich unnötig belegten Speicherplatz wieder frei zu
machen. Und auch die klassischen Optionen wie temporäre Dateien und Internet-CacheDateien zu finden, sind im Angebot des Programms. Und das ist nur ein Bruchteil dessen, was
die Software leistet. Ein klarer Tipp für alle, die ihre Festplatte entrümpeln wollen.
TreeSize gibt es als Freeware und als Kaufsoftware. Die Kaufsoftware ab knapp 20 Euro bietet
mehr Optionen als die Freeware.
System beschleunigen: Festplatte defragmentieren
Wer seinem System Beine machen möchte, findet dafür eine unüberschaubare Anzahl an Tuning Tools. Allerdings bringen die wenigsten einen echten Geschwindigkeitsvorteil. Auch ist das
Tuning mit Gefahren verbunden. Wer beispielsweise seine Registry-Datei „säubert“ läuft immer
Gefahr, dass das System danach nicht mehr stabil funktioniert. Die beste und sinnvollste Methode, um nach ein paar Monaten wieder mehr Speed zu bekommen, ist die Festplatte zu defragmentieren. Denn Windows legt Dateien nicht am Stück auf der Platte ab, sondern schaut,
wie sie am sinnvollsten in Lücken zu verteilen ist. Wenn nun eine große Datei aus mehreren
Einzelteilen erst zusammengesucht werden muss, bremst dies das System logischerweise aus.
Eine Defragmentierung fügt fragmentierte (verteilte) Dateien wieder zusammen.
Eine gute Freeware dafür ist SmartDefrag. Das Tool ist flott, wenn es darum geht die Festplatte
wieder neu zu ordnen. Es bietet darüber hinaus aber noch weitere sinnvolle Funktionen an. So
können Dateien, die oft benötigt werden, an Stellen auf der Festlatte verschoben werden, die
schnell ausgelesen werden können. Auch das gibt wieder einen kleinen Leistungsschub. Und
auch der Bootvorgang kann mit SmartDefrag optimiert werden.
Dateien sicher löschen und gelöschtes wieder herstellen
Wer glaubt, dass eine Datei wirklich gelöscht ist, wenn man sie über „Löschen“ oder „Entfernen“ löscht, der irrt sich gewaltig. Es wird lediglich ein Eintrag von der Festplatte entfernt, der
darauf hinweist, wo die Datei gespeichert ist, bzw. eine Markierung an der Datei gesetzt, dass
dieser Speicherplatz überschrieben werden darf. Allerdings ist diese immer noch physisch auf
der Festplatte vorhanden. Gerade wenn man einen Datenträger verkauft, sollte man aber sicherstellen, dass die Dateien nicht wieder hergestellt werden können.
Um Daten so zu löschen, dass sie bestenfalls vom Geheimdienst wieder hergestellt werden
können, empfehlen sich spezielle Programme. Eine Freeware, die gute Arbeit leistet und ein-
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fach zu bedienen ist, ist Eraser. Die Software löscht die Datei und überschreibt dann den Speicherort, an dem sich die Datei befindet, mehrfach. Dabei können verschiedene Methoden ausgewählt werden, die alle aber für die normalen Ansprüche völlig ausreichend sind.
Gelöschte Dateien wieder herstellen
Es kann ganz schnell passieren, dass man versehentlich eine Datei oder einen Ordner löscht.
Vielleicht sogar das gesamte Familienalbum. Statt in Panik zu verfallen, sollte man lieber zu
einer Freeware wie Recva greifen. Damit lassen sich, mit sehr guten Chancen, Dateien, die
ganz normal unter Windows gelöscht wurden, und deren Löschzeitpunkt nicht zu fern in der
Vergangenheit liegt, wieder herstellen. Man wählt am besten direkt den Ort aus, wo man gelöscht hat (oder einen Ordner darüber) und startet den Wiederherstellungsvorgang. Wenn man
Zeit hat, sollte der „Tiefenscan“ aktiviert werden. Dann wird sehr gründlich gesucht und die
Chancen steigen enorm gelöschte Dateien wiederherstellen zu können. Allerdings braucht dieser Scan auch sehr viel Zeit. Die Software zeigt nach dem Scan an, welche Dateien gefunden
wurden und wie deren Zustand ist. Von „unwiederherstellbar“ bis „exzellent“. Das Ganze funktioniert allerdings nicht, wenn man die Dateien mit einem Programm wie dem Eraser gelöscht
hat.
Fast alles in einem: CCleaner
Wer ein Freeware-Tool sucht, das einem die ganze Putzarbeit möglichst komplett und automatisch abnimmt, der kann sich CCleaner genauer ansehen. Das Programm scannt und analysiert
die Festplatte nach Überresten und temporären Dateien von Programmen und zeigt diese in
einer Liste an. Außerdem kann auch die Registry-Datei gesäubert werden. Insgesamt funktioniert CCleaner wirklich gut, man kann auch kostenpflichtig auf eine Pro-Version updaten.
ACHTUNG: Das Säubern des System und insbesondere der Registry geschieht auf eigene
Verantwortung. Es kann danach zu Instabilität des Systems kommen.
Weitere Informationen:
TreeSize:
SmartDefrag:
Eraser:
Recuva:
CCleaner:
http://www.jam-software.de/product_overview.shtml
http://www.iobit.com/iobitsmartdefrag.html
http://eraser.heidi.ie/
http://www.piriform.com/recuva
http://www.piriform.com/ccleaner

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