Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege
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Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege
Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege- und Lesespiel 1.Verschiedene Einsatzmöglichkeiten der Silbenwesen als Spiele im Unterricht Spielende Wurde das letzte Tierpaar aufgedeckt, ist das Spiel beendet. Jetzt kann der Gewinner ermittelt werden. Wer die meisten Karten hat, gewinnt. Haben zwei oder mehr Spieler gleich viele Karten, so spielen sie mit einer reduzierten Anzahl an Kartenpaaren eine Entscheidungsrunde. Die „verrückten Silbenwesen“ lassen unterschiedliche Spielvarianten (Memo-Spiel, Schnipp-Schnapp) zu, mit denen der Leselernprozess der Kinder gefördert werden kann. Zudem dient es als Fördermaterial, um die Lesefähigkeit der Kinder in Einzelund Kleingruppenarbeit festzustellen und zu verbessern. Zweite Variante: SCHNIPP-SCHNAPP für 2 Spieler Erste Variante: MEMO-Spiel für 2 bis 5 Spieler Spielziel Spielziel Wer am Schluss die meisten richtigen Tiere (mit passenden Vorder- und Hinterteil) gefunden hat, ist Gewinner der Spielrunde. Wer am Schluss die meisten richtigen Tiere (mit passendem Vorder- und Hinterteil) gefunden hat, ist Gewinner der Spielrunde. Spielvorbereitung Spielvorbereitung Die Spieler legen zwei Stapel mit gleicher Kartenanzahl vor sich. Alle Karten werden gut gemischt und mit der Bildseite nach unten auf den Tisch gelegt. Zur Erleichterung können die Tiervorderteile (Anfangssilbe) und die Tierhinterteile (Endsilbe) in zwei getrennten Bereichen auf den Tisch gelegt werden. Bei Bedarf kann mit weniger Tierkarten begonnen werden. Spielstart Beide Kinder decken gleichzeitig eine Karte ihres Stapels auf und legen sie sichtbar vor sich hin. Wer das Silbenwesen zuerst korrekt gelesen hat, bekommt die zwei Karten. Sie werden auf einen separaten Stapel abgelegt. Es ist dabei unerheblich, ob es sich um ein Quatschtier oder ein richtiges Tier handelt. Wird das Tier falsch gelesen, werden die Karten jeweils wieder unter die Stapel gemischt. Spielstart Beginnen darf die / der Jüngste, die / der Kleinste, ganz nach Vereinbarung der Kinder. Danach geht es im Uhrzeigersinn weiter. Wer an der Reihe ist, darf nacheinander immer nur zwei Karten aufdecken, das neue Tier zusammenlegen und laut lesen. Entsteht ein bekanntes Tierbild, das mit Vorder- und Hinterteil zusammenpasst, darf der Spieler das Kartenpaar behalten und erneut zwei Karten aufdecken. Spielende Wurde das letzte Kartenpaar gelesen, ist das Spiel beendet. Wer die meisten Karten hat, gewinnt. Haben die Spieler gleich viele Karten, so spielen sie mit einer reduzierten Anzahl an Karten pro Stapel eine Entscheidungsrunde. 1. 1Einsatz der Silbenwesen im Förderunterricht H A 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Mit den „Silbenwesen“ ist es für die Lehrperson möglich, Einblicke in den Stand der Lesefähigkeit zu erhalten, um im Leseförderunterricht gezielter mit den Kindern zu arbeiten. Geeignet ist Einzel- oder Kleingruppenarbeit zusammen mit der Lehrperson. S E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Mögliche Beobachtungen durch die Lehrkraft Das geht so lange, bis er zwei nicht passende Karten aufdeckt. Auch hier wird das neue Tier zusammengelegt und gelesen. G Ä M H A 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH •Das Kind lässt sich von der bildlichen Darstellung leiten und errät die zu lesenden Wörter. Erkennbar wird das anhand des Umgangs mit bestimmten Tieren, z. B. „lesen“ die Lernenden Frosch statt Krö-te, Tintenfisch statt Krake, Marienkäfer statt Kä-fer, Kuh statt Büf-fel, usw. Der Leseprozess hat in diesem Fall noch gar nicht begonnen; eine Heranführung an die Schrift bietet hier den ersten Ansatzpunkt zur Förderung, z. B. indem das Kind auf die Zweisilbigkeit der Wörter aufmerksam gemacht wird. •Beim Lesen entstehen verzerrte Wortvorformen, die von den Lernenden nur anhand der bildlichen Darstellung in Normalaussprache überführt werden können. Bei Quatschtieren scheitern sie. Das Kind hat möglicherweise besondere Schwierigkeiten: mit der betonten Silbe und dort mit der Unter scheidung von Lang- und Kurzvokal. Das macht sich bemerkbar, wenn das Kind den Vokal in der zweiten Abteilung des Vorderteils immer voll artikuliert, egal S E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Das Quatschtier wird dann aber wieder zurückgelegt. Der nächste Spieler ist nun an der Reihe. Damit sich jeder die Tierkarten und ihre Lage gut merken kann, werden die Karten, die kein passendes Tier ergeben, immer wieder an die gleiche Stelle zurückgelegt. 1 Mildenberger Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege- und Lesespiel ob die dritte Abteilung besetzt ist oder nicht (wenn es z. B. das A von ZAN-DER und HA-SE in derselben Weise liest). mit der unbetonten Silbe (Hinterteil): Das rote E wird immer voll artikuliert, das Kind liest z. B. Zan-dER und verschmilzt das R nicht zusammen mit dem E zu A. •Die Lernenden betonen beide Silben gleich. lesen dann selbst die Silben als Einheiten laut vor. Das Lesen von Quatschtieren deckt auf, ob die Strukturen verinnerlicht worden sind oder ob auch tatsächlich gelesen wird, denn die Kombination von z. B. KRÖ-TE und EN-TE ergibt zwar dem Bild nach ein Quatschtier, das Wort darunter müsste aber richtig erkannt werden. Neben den unter Punkt 1 beschriebenen Spielmöglichkeiten kann mit den Silbenwesen auch noch anderweitig geübt werden. Möglichkeiten zur Förderung Für die Lernenden ist es hilfreich, Einblicke in die Struktur der deutschen Wortschreibung und ihre Realisierung beim Lesen zu erhalten. Es bietet sich an, mit Wörtern zu starten, die zum Typ 1 (unbesetzte 3. Abteilung des Vorderteils) oder zum Typ 2 (besetzte 3. Abteilung des Vorderteils) gezählt werden (vgl. auch Punkt 2). Betrachtet man ausschließlich die Vorderteile, wird für die Lernenden allein durch die optische Struktur deutlich, dass die dritte Abteilung manchmal besetzt ist und manchmal nicht. Ist sie besetzt, wird der Vokal kurz gelesen, ist sie unbesetzt, wird der Vokal lang gelesen. Kindern mit Türkisch oder Russisch als Muttersprache bietet die Optik eine gute Stütze, denn im Türkischen und im Russischen gibt es keine Langvokale. Wenn die Hinterteile isoliert betrachtet werden, fällt den Lernenden schnell auf, dass in der mittleren Abteilung immer ein E steht. Hinterteile, deren letzte Abteilung besetzt ist, bieten zusätzliche Entdeckungsmöglichkeiten: Steht R in der letzten Abteilung, wird das E eher wie ein A realisiert; bei anderen Buchstaben in der letzten Abteilung hört man es meist gar nicht. Ein daran anschließender Vergleich von Vorder- und Hinterteilen ermöglicht den Lernenden die Einsicht, dass die Funktion von Buchstaben erst dann ermittelt werden kann, wenn man weiß, wo sie stehen. Beispiele Silbenteppich: Vorder-/oder Hinterteile werden unter- oder nebeneinander ausgelegt – und gelesen. Dabei können je nach gewünschtem Schwierigkeitsgrad oder gewünschter Schwerpunktbildung die Vorderteile wiederum in die Typen 1 – 3 unterteilt werden. Dabei kann die Lehrperson zuerst die Karten vorlesen, danach ist das Kind an der Reihe oder beide lesen gleichzeitig, abwechselnd … Tiere verwandeln: Ein Ausgangstier wird gelegt und gelesen. Die Lernenden einigen sich darauf, ob das Tier hinten oder vorne verwandelt wird. Anschließend werden einige Vorderteile (entsprechend Schwerpunktbildung) oder Hinterteile von der Lehrperson ausgewählt und verdeckt. Die Kinder decken sie dann auf, kombinieren neu, lesen … 2. Didaktischer Hintergrund 2.1 Grundidee Kinder sind – meist schon bevor sie in die Schule kommen – mehr oder weniger in der Lage, mehrsilbige Wörter in einzelne Silben zu zerlegen. Mindestens kennen sie die Anzahl der Silben, wenn auch noch nicht in allen Fällen die Silbengrenze richtig erkannt werden kann. Das stellt die Ausgangsposition für den Erwerb der Schriftsprache dar und muss einerseits gefördert werden, wenn Kinder noch nicht verlässlich Silben ausgliedern können, andererseits kann auf diese Fähigkeit gut ausgebaut werden, um Lesen und Schreiben zu lernen. Denn der Erwerb von Schrift mittels einer reinen Zuordnung von Lauten zu Buchstaben stellt viele Kinder vor große Probleme: Beim Lesen sind oft verzerrte Wortvorformen die Folge, die nur schwer mit einer Normalaussprache in Verbindung gebracht werden können. An diese Problematik knüpfen die „Silbenwesen“ an und eröffnen den primären Zugang zu schriftlichen Strukturen. Im Vordergrund steht dabei das Erkennen der Silbe als Einheit und die Abfolge von betonter und unbetonter Silbe als grundlegendes Muster im Deutschen. Die Auswahl des Wortmaterials der „Silbenwesen“ ergibt sich genau daraus: Die auf den Karten abgedruckten Vorderteile der Tiere entsprechen jeweils den betonten und die Hinterteile den unbetonten Silben. Die Vorder- und Hinterteile lassen sich entweder zu normalen Tieren oder zu Quatschtieren kombinieren. Kombinationen aus Vorder- und Vorderteil oder Hinter- und Hinterteil ergeben kein Tier. Beispiele aus dem Spielmaterial •R in der ersten Abteilung des Vorderteils (RA-BE, RAU-PE, KRÖ-TE, KRA-KE) – das R ist hörbar. •R in der letzten Abteilung des Vorderteils (KÄ-FER, ZANDER) – das R ist nicht hörbar. •E im Vorderteil: E-SEL (Langvokal), EN-TE (Kurzvokal), WIESEL (keine lautliche Entsprechung für E) •E im Hinterteil: betrifft alle Wörter der Silbenwesen Zusätzlich werden die Lernenden auf die Abfolge von betonter und unbetonter Silbe aufmerksam. Tiere mit Schärfungsschreibung (Typ 3) werden dann gesondert behandelt, wenn die Lernenden sicher Wörter der Typen 1 und 2 lesen können (vgl. 2.3.1). ROB-BE, AF-FE, BÜF-FEL, RAT-TE, QUAL-LE Zur Bildung von Quatschtieren können aber auch diese Karten jederzeit verwendet werden. Für die Arbeit im Förderunterricht sucht die Lehrperson am besten – je nach gewünschtem Schwerpunkt – Vorder- und Hinterteile heraus und liest sie vor. Hinterteile sollen dabei auch immer als Hinterteile, d. h. unbetont gelesen werden, auch wenn sie isoliert auftreten. Die Lernenden beschreiben (ggf. mit Unterstützung), was ihnen optisch auffällt, und versuchen, es mit dem Gehörten in Einklang zu bringen und 2 Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege- und Lesespiel 2.2 Optische Gestaltung des Materials L Ö 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Die zweisilbigen Silbenwesen werden jeweils aus einem Vorderteil (betonte Silbe) und einem Hinterteil (unbetonte Silbe) gebildet. Die optische Gestaltung der Karten soll lediglich unterstützend wirken und die Lernenden nicht von der Schrift ablenken, dennoch aber zu den unterschiedlichsten Kombinationen anregen und dazu ermutigen, diese auch zu lesen. Durch den Verzicht auf farbliche Gestaltung passen auch durch Kombination entstandene Quatschtiere auf den ersten Blick gut zusammen. Alle Buchstaben werden durchgängig großgeschrieben, denn bei den „Silbenwesen“ steht nur die Silben- bzw. Wortstruktur im Vordergrund. W E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH 2.3 Zu entdeckende schriftliche Strukturen R A T 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH R L Ö A T 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Die Silbe des Vorder- und Hinterteils ist jeweils in drei Abteilungen untergliedert. Durchgängig wird die Silbe des Vorderteils (betonte Silbe) in Blau, die Silbe des Hinterteils (unbetonte Silbe) in Rot dargestellt. In der mittleren Abteilung befindet sich jeweils ein Vokal, die Rand-Abteilungen sind entweder leer oder es stehen dort Konsonanten. T E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH W T E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH E N 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH R L Ö A T 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH T E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Das blaue, betonte E und das rote, unbetonte E (von EN-TE) klingen unterschiedlich. Kindern wird das zwar nicht mithilfe der Bezeichnung betonter / unbetonter Vokal zugänglich, dennoch erkennen und beschreiben sie die Unterschiede, indem sie beispielsweise sagen: „Das hintere E klingt anders als das vordere E.“ Diphtonge (au, ei, eu) in der blauen, betonten Silbe sind zusammen in der mittleren Abteilung eingetragen; sie bilden eine in sich komplexe Lautgeste ab: W T E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Die meisten Wörter im Deutschen folgen diesem Prinzip bzw. lassen sich auf diese Form zurückführen (z. B. Steinpilz, Stei-ne und Pil-ze) oder zu dieser Form erweitern (z. B. rot – ro-te; Tier – Tie-re). Mit den „Silbenwesen“ werden Leseanfängern und Leseanfängerinnen Strukturen zur Verfügung gestellt, die es ihnen ermöglichen, spielerisch Einblicke in das deutsche Schriftsystem zu erhalten. Durch die bildliche Unterstützung können auch Kinder ganz zu Beginn des Leseerwerbs das Material nutzen. Sie orientieren sich dann primär an den Bildern, trainieren dabei aber die silbische Gliederung und die Abfolge des Betonungsmusters, was ihnen dann später beim Lesen und Schreiben zu Gute kommt. R AU 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH EU 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH 3 P E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH L E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege- und Lesespiel Das ie bei WIE-SEL ist ebenso komplett in der mittleren Abteilung eingetragen; es handelt sich um eine einfache Lautgeste: Dagegen „quetscht“ eine besetzte, letzte Abteilung den Vokal ein; es handelt sich um einen Kurzvokal. Schärfungsschreibung Wörter mit Schärfungsschreibung müssen gesondert betrachtet werden: W IE 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH S E L 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH R O B In der jeweils ersten und letzten Abteilung finden die Konsonanten ihren Platz, wie zum Beispiel bei KRÖ-TE: KR Ö 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH B E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Auch in diesem Beispiel handelt es sich um einen Kurzvokal. Beim Aufeinandertreffen gleicher Konsonanten in der dritten Abteilung der blauen Silbe und der ersten Abteilung der roten Silbe (hier: B von ROB-BE) wird jedoch das blaue B in der dritten Abteilung nur geschrieben und nicht gesprochen. T E 2.3.2 Das Hinterteil (unbetonte Silbe) 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Mittlere Abteilung Die rote Silbe zeichnet sich neben der Unbetontheit durch eine zusätzliche Besonderheit aus: In der mittleren Abteilung steht bei einfachen, zweisilbigen Wörtern immer ein E. Dies wird vor allem deutlich, wenn man mehrere Hinterteile untereinander legt: Sonderfall: QU A L 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH L E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH A Der Buchstabenverbindung QU wird im Verbund ein R Lautwert [kw] zugewiesen. Aus diesem Grund steht QU auch gemeinsam in der ersten Abteilung. T T E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH 2.3.1 Das Vorderteil (betonte Silbe) Lang- / Kurzvokal Die Unterscheidung zwischen Langvokal und Kurzvokal wird bei den Silbenwesen optisch zugänglich gemacht: K Ä FW E IE R 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH R A 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH B ZE A N 1402-28 © Mildenberger 1402-28 © Verlag Mildenberger GmbH Verlag GmbH 1402-28 © Mildenberger 1402-28 © Verlag Mildenberger GmbH Verlag GmbH D 4 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Das E der unbetonten Silbe wird bei eigenen Schreibversuchen von Kindern im ersten Schuljahr häufig vergessen, weil es durch Anlauttabellen kaum identifiziert werden kann. EBeim R Lesen wird es zudem oft voll artikuliert. Dabei entsteht durch die überdeutliche Aussprache eine verzerrte Wortvorform, die dann häufig gar nicht mehr von den Kindern erkannt werden kann. 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Eine unbesetzte, letzte Abteilung lässt dem Vokal Raum, um sich auszubreiten. Es handelt sich um einen Langvokal. S E L Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege- und Lesespiel 2.4Überblick über die zu entdeckenden Strukturen bei den „Silbenwesen“ Letzte Abteilung Bei freier letzter Abteilung wird das E unbetont gelesen. Ist die letzte Abteilung besetzt (z. B. SEL von E-SEL), wird es häufig gar nicht artikuliert. Steht R in der letzten Abteilung, klingen ER zusammen eher wie A. Daneben kann in der letzten Abteilung – wenn sie überhaupt besetzt ist – nur eine relativ begrenzte Zahl an Buchstaben vorkommen. R, L und N zählen zu den häufigsten. Die oben beschriebenen Fälle können für das Vorderteil der Tiere in drei unterschiedliche Typen unterteilt werden: Typ 1: Alle Tiere, deren Vorderteil eine unbesetzte letzte Abteilung aufweisen, werden mit Langvokal gelesen. Es bietet sich an, diese Tiere zu Beginn auszuwählen. Insgesamt wird bei Kombinationen von Vorder- und Hinterteil zu neuen Silbenwesen deutlich, dass Silben vieler Hinterteile gleich sind, wenn man vom Bild absieht. Die unbetonten Silben sind nicht so vielfältig wie die betonten. Diese Erkenntnis erleichtert natürlich den Leseprozess, weil die Lernenden nicht immer mühsam neu beginnen müssen die Buchstaben zusammenzusammeln, sondern zumindest diese Silben relativ schnell als Einheit erkennen. R A 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH B E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Typ 2: Tiere, deren Vorderteil eine besetzte letzte Abteilung aufweisen, werden mit Kurzvokal gelesen. R O B 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH B E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Z A N 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH R A 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH B E Typ 3: Tiere, die in der letzten Abteilung des Vorderteils und in der ersten Abteilung des Hinterteils den gleichen Konsonanten aufweisen (Schärfungsschreibung), werden mit Kurzvokal gelesen. Dabei ist es wichtig, dass nur der zweite (auf der Karte rote) Konsonant ausgesprochen wird. 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH oder: G Ä M 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH S E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH R O B 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH H A 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH D E R 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH S E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH 5 B E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Die verrückten Silbenwesen – Ein Lege- und Lesespiel Literatur: •Becke, Tanja, von der / Bredel, Ursula / Cramm, Inka, von/ Krüßmann, Marina / Zepnik, Sabine (2010): Silbenbasierte Lesespiele. In: Die Silbe im Anfangsunterricht Deutsch. Festschrift zum zehnjährigen Jubiläum des Lehrgangs ABC der Tiere. Offenburg: Mildenberger Verlag •Bredel, Ursula (2009): Orthographie als System – Orthographieerwerb als Systemerwerb (2009). In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik (LiLi) 39, Heft 153: Worauf kann sich der Sprachunterricht stützen? Hgg. von Wolfgang Klein und Christine Dimroth, Seite 135 – 154 •Röber, Christa (2009): Die Leistungen der Kinder beim Lesen- und Schreibenlernen. Grundlagen der silbenanalytischen Methode. Baltmannsweiler: Hohengehren Alle Karten in der Übersicht: Typ 1: R A 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH K Ä 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH W IE 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH B E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH F E R 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH S E L 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH L Ö 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH KR A 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH KR Ö W E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH EU S E L 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH T E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH L E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH H A 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH R AU 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH S E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH P E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH K E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Typ 2: Z A N 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH D E R 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH E N 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH G Ä M T E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH S E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Typ 3: R O B 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH B E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH R A T 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH A F T E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Impressum B Ü F 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH F E L 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Bestell-Nr. 1402-28 . ISBN 978-3-619-14228-6 © 2010 Mildenberger Verlag GmbH, 77652 Offenburg Internetadresse: www.mildenberger-verlag.de E-Mail: [email protected] Auflage 5 4 3 2 Jahr 2016 2015 2014 2013 F E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH QU A L 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH L E 1402-28 © Mildenberger Verlag GmbH Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigenschriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis zu § 52 a UrhG: Weder dasWerk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Bezugsmöglichkeiten Alle Titel des Mildenberger Verlags erhalten Sie unter: www.mildenberger-verlag.de oder im Buchhandel. Jede Buchhandlung kann alle Titel direkt über den Mildenberger Verlag beziehen. Autoren:Tanja von der Becke, Ursula Bredel, Inka von Cramm, Marina Krüßmann, Sabine Zepnik Illustrationen:Franziska Kalch, Diplom-Designerin, 09405 Gornau Sabine Zepnik, 50670 Köln Gedruckt auf umweltfreundlichem Papier. 6