Der Campingplatz ist eine kleine Stadt für sich - Bodan

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Der Campingplatz ist eine kleine Stadt für sich - Bodan
Kressbronn/Langenargen
Schwäbische Zeitung
Samstag, 9. August 2008 / Nr. 185
Münzhof
Gohren
Von „Gälfiäßler
un Sauschwoba“
Der Campingplatz ist eine kleine Stadt für sich
LANGENARGEN (sz) - „Gälfiäßler un
Sauschwoba“ lautet der Titel des
musikalischen Mundartprogramms
über die Hass-Liebe von Badenern
und Württembergern, das am Mittwoch, 13. August, im Münzhof zu
erleben ist. Los geht’s um 20 Uhr.
GOHREN - Eine richtige kleine Stadt
erwartet einen, wenn man auf den
Campingplatz Gohren kommt. In
den verschiedensten Unterkünften
wie Zelten, Wohnwagen oder
Wohnmobilen machen hier Menschen aus ganz Europa Urlaub. Die
meisten von ihnen kommen schon
seit vielen Jahren an den Bodensee.
Amüsant, unterhaltsam, informativ
und nicht immer ganz ernst erzählen
laut Vorschau Wolfgang Miessmer
(Gälfiäßler) und Sven-Erik Sonntag (Sauschwob) von Badenern und Württembergern. Sie schöpfen dabei aus einem
Fundus an Neckereien, Liedern und
Anekdoten, die das Mit- und Gegeneinander von „Gälfiäßlern“ und „Sauschwoba“ ebenso witzig wie treffend
beschreiben sollen. Die Landesgeschichte von Baden-Württemberg
werde mit viel Humor bis auf den Grund
durchwühlt, heißt es in der Vorschau
weiter, die „Aufklärende Lachunterhaltung“ verspricht, bei der „manch Unerwartetes“ zutage komme.
Karten für das Mundartprogramm „Gälfiäßler un Sauschwoba“ sind zum Preis von
zwölf Euro (ermäßigt zehn Euro) bei
der Tourist-Information Langenargen erhältlich, Telefon 0 75 43 /
93 30 92.
Vorführung
Filme zeigen den
Bodensee
KRESSBRONN (sz) - Die Kressbronnerin Brigitte Schobinger ist Filmautorin. Am Dienstag, 12. August,
zeigt sie vier ihrer Kurzfilme in der
Lände in Kressbronn. Beginn ist um
19.30 Uhr.
In dem Film „Insel Reichenau – das
Weltkulturerbe“ geht Schobinger der
Frage nach, weshalb die Insel zum
Weltkulturerbe erklärt wurde. Der
nächste Film: „Faszination Zeppelin“
zeigt die Bodenseelandschaft dann
aus einer anderen Perspektive: nämlich aus der Luft. Und zwar während eines Rundfluges mit einem Zeppelin
NT. Danach geht es am Boden weiter
mit dem Film „Einmal um den ganzen
See“ zu Sehenswürdigkeiten rund um
den Bodensee. Den Abschluss bildet
dann der Film „Familienfreundliches
Kressbronn“. Der Eintritt kostet 1,50
Euro, mit Gäste- oder Bodensee-Erlebniskarte ist er frei.
Von unserem Redaktionsmitglied
Melanie Braith
Es ist Vormittag. Die Luft ist kühl und
die Wege sind nass. Am Vorabend ist
ein Gewitter über dem Campingplatz
Gohren niedergegangen und es hat
heftig geregnet. Die Urlauber haben
sich in ihren Wohnwagen oder -mobilen verkrochen, andere in ihren Zelten.
Doch jetzt, am nächsten Morgen treten die Ersten wieder ins Freie. Die
Handtücher oder Kulturbeutel unter
dem Arm pilgern einige Urlauber zu
den sanitären Anlagen. Für Camper,
die zum ersten Mal in Gohren Urlaub
machen, ist es sicherlich nicht einfach,
sich zurechtzufinden. Dutzende verschlungene Wege führen über den
Campingplatz. Folgt man ihnen,
kommt man an den verschiedensten
Unterkünften vorbei.
„Wir haben hier 1800 Stellplätze“,
sagt Werner Frey, Geschäftsführer des
Campingplatzes Gohren. „1100 davon sind Dauerstellplätze, der Rest ist
für Durchgangsreisende. Dazu kommen noch Tipi-Zelte und eine Familienzeltwiese.“ Angefangen hat der Campingplatz Gohren einmal klein. Und
zwar vor 46 Jahren. Freys Eltern hatten
damals einen Campingplatz mit zwanzig Zelten und zwei Wohnwagen eröffnet. „Und das hat sich dann ausgeweitet“, erzählt Frey. „Heute genügt
es nicht mehr, einfach nur einen Platz
anzubieten. Heute wollen die Menschen, dass etwas geboten wird. Wir
haben uns auf Familienferien spezialisiert.“ Darum gibt es ein Animationsprogramm für Kinder, einen Streichelzoo und vieles mehr.
Auf dem Campingplatz trennen
Hecken und Büsche einen Stellplatz
vom nächsten. Hinter einer Hecke erklingt Gelächter: Hier sitzen Rita und
Herbert Stiehle vor ihrem Wohnwagen und frühstücken. Ihre beiden Enkelinnen, Leonie und Jennifer tun dasselbe nur an einem viel kleineren Tisch
und viel kleineren Stühlen. „Wir kommen schon seit 1972 auf den Cam-
Schätzen die freie Natur: Rita und Herbert Stiehle aus Stuttgart machen mit ihren beiden Enkelinnen Leonie und Jennifer Urlaub auf dem Campingplatz in
Gohren.
SZ-Fotos: Melanie Braith
pingplatz nach Gohren“, erzählt Herbert Stiehle. „Das Leben im Freien ist
toll, hier sind ein paar Generationen
vertreten und man hat nette Nachbarn, mit denen man Feste feiern
kann“, fasst der Stuttgarter zusammen. „Mir gefällt der Streichelzoo. Da
gibt es Ziegen und ein Pferd“, sagt Jen-
nifer. „Und einen Esel“, ergänzt Leonie. Später am Tag wollen die beiden
ins Kirchzelt.
„Wir arbeiten seit 35 Jahren mit
‘Kirche unterwegs’ zusammen“, erklärt Werner Frey. Das sind 30 Leute,
die im Sommer sechs bis sieben Wochen Kinderanimation machen. Und
zwar ehrenamtlich. Getragen wird das
Projekt von der katholischen und der
evangelischen Kirche. In einem riesigen Zirkuszelt, dem Kirchzelt, bekommen die Kinder Kinofilme zu sehen,
werden Gottesdienste gefeiert oder
wird zusammen gebastelt und gespielt.
Wetter ist wichtig
Von nichts ist der Campingplatz so
sehr abhängig wie vom Wetter.
„Wenn wir einen schlechten Sommer
haben, fahren die Gäste mit ihren
Wohnwagen oder Wohnmobilen einfach weiter nach Italien“, sagt Frey.
Dieses Jahr sei aber ein gutes: „Wir
sind ausgebucht.“ Ein Gewitter, wie es
am Donnerstagabend niedergegangen ist, macht den meisten Campern
nichts aus. „Es ist doch schön, wenn es
zwischendurch hin und wieder mal abkühlt“, meint Rita Stiehle. Diesem Satz
folgt allerdings gleich der Blick zum
Himmel. „Ein paar blaue Stellen haben
wir heute schon entdeckt“, sagt sie.
Programm für Kinder in den Sommerferien: Ein Theaterstück im Kirchzelt.
Literarischer Spaziergang
Schiffsbau
Filmvorführung
„Bad Kresselnau“
erwacht wieder
KRESSBRONN (sz) - Eine Filmreportage lässt die Kinderspielstadt Bad
Kresselnau vom vergangenen Jahr
noch einmal aufleben. Der Film
wird am Freitag, 15 August, um 15
Uhr und am Samstag, 23. August,
um 17 Uhr gezeigt.
Vier Tage lang hat der Kressbronner
Filmautor Michael Schäke die Kinder
der letztjährigen Kinderspielstadt Bad
Kresselnau filmisch begleitet. Herausgekommen ist ein knapp anderthalbstündiger Film. Dieser wird nun in der
Lände gezeigt. Der Eintritt ist nur mit
kostenlosen Eintrittskarten möglich,
die es ab sofort in der Tourist-Information am Bahnhof gibt. Sollten sich
mehr Zuschauer melden, als es für die
zwei Vorstellungen Karten gibt,
könnte es noch eine dritte Vorstellung
geben. Der Film „Bad Kresselnau“ wird
auf einer großen Projektionsfläche gezeigt.
Bodan-Werft beginnt mit den Bauarbeiten an der Fähre
Bücherei lädt für
den 14. August ein
KRESSBRONN - Die Bauarbeiten an
dem neuen Fährschiff, das ab 2010
Autos und Passagiere von Meersburg nach Konstanz bringen soll,
haben begonnen. Die Bodan-Werft
in Kressbronn wird sich in diesen
Tagen daran machen, die ersten
Bleche zu bearbeiten. In 18 Monaten soll das Schiff fertig sein.
LANGENARGEN (sz) - Zu einem literarischer Spaziergang mit Angelika
Hermann lädt die Münzhof-Bücherei
Langenargen am Donnerstag, 14.
August, ein. Los geht’s um 10 Uhr.
Von unserem Redaktionsmitglied
Melanie Braith
Mitte Mai diesen Jahres hatte die Bodan-Werft erfahren, dass sie von den
Stadtwerken Konstanz den Auftrag
bekommt, ein neues Fährschiff zu
bauen. „Wir treten unmittelbar in die
Planungsphase ein“, hatte der Geschäftsführer der Bodan-Werft, Robert Dittmann, damals gesagt. Und er
hat Wort gehalten. Ende Juli sind die
ersten Materiallieferungen für die
neue Fähre in Kressbronn angekommen. Jetzt soll der Bau beginnen.
Das Fährschiff soll zwischen
Meersburg und Konstanz eingesetzt
werden und die 38 Jahre alte „Fontainebleau“ ersetzen. Von der Bauart soll
das Schiff eine Art Schwesternschiff zu
der Fähre „Tábor“ darstellen. So steht
es in dem Auftrag, den die Stadtwerke
Konstanz erteilt haben. „Als die Tábor
damals in Betrieb genommen wurde,
konnten wir sehen, was wir gut gemacht haben und was noch verbesserungswürdig ist“, sagt Dittmann.
„Und was wir verbessern können, wollen wir bei dem neuen Schiff umsetzen.“
Bei den Änderungen geht es laut
Dittmann vor allem um Gewichtsreduzierung. Das neue Schiff wird größer
als die „Tabór“ und mit 80 Metern
Länge auch das größte Schiff sein, das
auf dem Bodensee fährt. „Die Tábor
wiegt 660 Tonnen. Das neue Schiff
wird über 700 Tonnen wiegen. Jede
Tonne, die wir da einsparen, hilft uns“,
so Dittmann.
Außerdem solle das neue Schiff
modernere Bestandteile haben, eine
einfachere Struktur und weniger verschiedene Werkstoffe. „Man kann
sich das ein bisschen vorstellen, wie
wenn ein Automodell einer Serie ein
Facelifting bekommt“, sagt Dittmann.
Die neue Fähre wird also nicht genau
so aussehen wie die „Tábor“.
Übergabe ist am 31. März 2010
Die Arbeiten an der Fähre werden
langsam anfangen, dann aber werde
es immer schneller gehen, so Dittmann. Viel getan werde vor allem in
den folgenden drei Monaten. Das Da-
tum, an dem die Fähre den Stadtwerken Konstanz übergeben werden soll,
steht bereits fest: Der 31. März 2010.
Bis dahin muss alles fertig sein. Ein
Schiff wie das neue Fährschiff hat laut
Dittmann eine Bauzeit von rund 18
Monaten. Die erste Probefahrt wird
wohl im Januar 2010 stattfinden. Ob
mit oder ohne Autos auf der Fähre,
steht noch nicht genau fest. „Wir müssen auf jeden Fall Beladungstests machen“, sagt Dittmann. „Das geht allerdings nicht so leicht, weil das Schiff ja
noch gar nicht zugelassen ist. Man
braucht eine Genehmigung.“
Zwölf Mitarbeiter der BodanWerft arbeiten derzeit an dem neuen
Schiff: sechs in der Planung und sechs
im Bau. „Zu Stoßzeiten können es
dann aber mal gut auch mehrere Dutzend sein“, meint Dittmann. Immerhin
ist das Schiff das längste, an dem die
Werft je gearbeitet hat.
Unter dem Titel „Vom See und Gärten“
werden laut Ankündigung literarische
Sahnehäubchen in Lyrik und Prosa aus
der Bodensee-Landschaft präsentiert,
welche von Schlössern, Edelsitzen,
Parks und Gärten der Region inspiriert
sind. Von Reichenauer Gartenkultur vor
1200 Jahren bis zu den Sommergästen
unserer Zeit, von Bauerngarten bis zum
noblen Park, von feinziselierter Lyrik bis
handfester Prosa können die Schönheiten am See genossen werden. Der Spaziergang findet bei jedem Wetter statt!
Treffpunkt ist die Bücherei im Langenargener Münzhof, Marktplatz 24.
Hofanlage Milz
Nächste Führung
ist am Mittwoch
Tettnang
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Der Campingplatz ist wie eine
kleine Stadt. Es gibt sogar einen Supermarkt. Autos fahren auf den Wegen allerdings nicht viele. Das Fahrrad
ist hier das Fortbewegungsmittel
Nummer eins. Kinder fahren um die
Wetter, Väter fahren zum Einkaufen
oder die ganze Familie fährt zu einem
Ausflug.
In der Bodan-Werft wird eifrig geschweißt: So wie damals bei den Bauarbeiten zu einem der Bodensee-Katamaranen, wird es in den kommenden Tagen
wieder zugehen. Denn die Bodan-Werft beginnt mit den Arbeiten an dem neuen Fährschiff, das ab dem Jahr 2010 zwischen Meersburg und Konstanz verkehren soll.
Archiv-Foto: Felix Kästle
KRESSBRONN (sz) - Zu einer Führung
auf der Hofanlage Milz in Retterschen
lädt er Verein zur Erhaltung der Hofanlage Milz Einheimische und Gäste für
Mittwoch, 13. August, um 18 Uhr ein.
Der Rundgang durch den denkmalgeschützten Bauernhof führt durch die
Gebäude. Informiert wird dabei über
die traditionelle Bauweise und Nutzung wie auch über Lebensweise und
Schicksale ihrer Bewohner. Dabei zieht
laut Vorbericht der jüngst instand gesetzte Fassadenputz die Aufmerksamkeit ebenso auf sich, wie der in diesem
Jahr angelegte Bauerngarten, in dem
jetzt alles blüht und gedeiht. Treffpunkt ist beim Hof in Retterschen, die
Teilnahmegebühr beträgt zwei Euro.
Danach können die Teilnehmer den
Abend bei Rauchfleischseelen, Butterbrezeln und hofeigenem Wein ausklingen lassen. Der Erlös fließt weiteren Erhaltungsmaßnahmen zu.
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