3 - Sturmhaube Gezeiten
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3 - Sturmhaube Gezeiten
DIREKT VOM ROTEN KLIFF 2015 »BEI EUCH IST ES NACH ALL DEN JAHREN IMMER NOCH GENAU SO SCHÖN WIE FRÜHER« Diesen Satz hören wir gern. Er ist der Lohn für eine Menge Arbeit. Ein Satz, auf dem man sich aber niemals ausruhen sollte. Denn eins wissen wir bei der Sturmhaube ganz genau: wenn etwas so gut bleiben soll, wie es ist, dann muss man daran arbeiten – Tag für Tag, Drink für Drink, Gast für Gast. In diesem Jahr wird uns das ganz besonders bewusst, denn es ist ein Jahr des Wandels. Nicht nur weil es 100 Jahre Gastronomie am schönsten Flecken Deutschlands zu feiern gilt. Um der Entwicklung der gastronomischen Vorlieben unserer Gäste zu folgen, stehen auch in unserer Küche neue Herausforderungen an. Wo wir gerade von Herausforderungen sprechen: das Pfingstwochenende, seit langem bei Sylt-Liebhabern sehr beliebt, wirft seine Schatten mittlerweile um Monate voraus. Beachten Sie deshalb bitte unsere Hinweise zur Vorbuchung für Pfingsten (siehe Seite 7), damit uns die bittere Pflicht erspart bleibt, Ihnen nach einer Dünenwanderung die verdiente Einkehr in unser Haus verwehren zu müssen. Auch in dieser Ausgabe der Gezeiten werfen wir den einen oder anderen Blick auf die Beständigkeit des Wandels. Die Geschichte des FKK zeigt ebenso wie die Erinnerungen Greg Babers, des Herrn der Strandkörbe, dass nichts so bleibt, wie es ist. Etwas langsamer wandelt sich »Der Steher mit der hellen Birne« – der Leuchtturm von Kampen. Auch über diesen erfahren Sie Interessantes in dieser Ausgabe. Und nicht zuletzt auch die GEZEITEN selbst entwickelt sich weiter. Der überwältigende Erfolg unseres Magazins für Sylt-Freunde ist uns der schönste Ansporn, weiterzugehen, lebendig und beweglich zu bleiben. Eine neue Grafik, neue Illustrationen und frische Inselthemen warten auf Sie, liebe Leserin und lieber Leser. Und wir werden uns weiterhin darum bemühen, dass Sylt und die Sturmhaube immer besser bleiben. 1 FKK AUF SYLT Sylt-Hinweis für Ahnungslose zum Gebrauch der Badehose: An Stränden wie dem Ellenbogen, wird untenrum was angezogen! Nur an Buhne sechzehn, darf man Dein Geschlecht seh'n. Anonym: Spruch auf einer Sylter Toilettenwand Tja, was soll man diesem Spruch noch hinzufügen zum Thema Freikörperkultur auf Sylt? Zumindest zwei Dinge dürften nach dem Genuss dieser Zeilen feststehen: es gibt eine FKK-Tradition auf der Insel – und diese wird nicht übertrieben ernst genommen. brachen in den 60ern und 70ern alle Dämme: die sexuelle Revolution verlieh der Nacktbadekultur einen Popularitätsschub – und zugleich einen libidinösen Beigeschmack, den FKK-Puristen bis heute nicht besonders goutieren. Wie alle Moden und Zeiterscheinungen ist auch die Vorliebe für das textilfreie Strandvergnügen natürlichen Zyklen unterworfen. Nach einer Hochphase in den 1970er Jahren befindet sich FKK zur Zeit auf dem absteigenden Ast – und das nicht nur auf Sylt sondern überall in Europa. Aber wie und wann begannen die ersten »Naturisten« auf Sylt mit ihrem skandalösen Treiben? »Abessinien«, »Samoa« oder »Sansibar« – schon durch ihre klangvollen Namen eilten den Nacktbadestränden Sylts ein legendärer Ruf voraus. Ganz weit vorn in Sachen »berühmt & berüchtigt« rangierte allerdings die bereits im eingangs zitierten Poem erwähnte »Buhne 16« in Kampen. Die auf Sylt bereits damals sehr virulente Szene aus Freigeistern, Künstlern, Intellektuellen, Stars und Sternchen bildete den idealen Nährboden für ein neues Lebensgefühl, das nicht wenige Zeitgenossen am besten ohne störende Badewäsche erleben zu können meinten. Wenn »skandalös« für unsere Ohren doch ein wenig übetrieben klingt, dann führe man sich bitte kurz einmal vor Augen, dass zu Beginn des 20 Jahrhunderts, zu einer Zeit also, als Badeanzüge den Schwimmer großflächig verhüllten, die Strände noch streng nach Männern und Frauen getrennt waren. Und dann dies: plötzlich predigten die Wortführer der gerade entstehenden FKKBewegung eine neuartige Natürlichkeit, die sich vor allem in der Abwesenheit jeglicher Badebekleidung manifestieren sollte! Entsprechend groß war das Geraune, als schon 1920 der erste Sylter Nacktbadestrand eröffnet wurde. Auch wenn der Zulauf zur FKK-Bewegung bis in die 50er Jahre eher schleichend anstieg und man sich ein wenig verstohlen an unzugänglichen Stränden traf, Seither ist eine Menge passiert: die Sonne bestraft inzwischen jene, die sie zu ungeschützt anbeten, mit ihrer verstärkten Strahlung. Wer sich früher durch Nacktheit von der Masse abzuheben versuchte, greift heute vielleicht eher zur exklusiven Bademode und nicht zuletzt muss jeder, der sich nackend an den Strand wirft, befürchten, schon Minuten später im Adamskostüm auf facebook präsentiert zu werden. Und vielleicht spielt auch eine Rolle, dass im 21. Jahrhundert angeblich jeder 2. Deutsche an Übergewicht leidet und sich das Interesse am textilfreien Sehen und Gesehenwerden schon allein deshalb im Sinkflug befindet. 2 Vielleicht sind aber auch einfach nur die Grenzen fließender geworden. An normalen Stränden erregt ein blanker Busen kaum noch Aufsehen, geschweige denn Ärgernis und umgekehrt setzt der Besuch eines Nacktbadestrandes heute nicht mehr unbedingt eine philosophisch-libertinär angehauchte Lebensphilosophie voraus. Wollte man das Gedicht des unbekannten Sylt-Poeten auf den aktuellen Strand bringen, könnte man etwa dies hinzufügen: WENN DU MÖCHTEST, TRAG' TEXTIL ENTWEDER WENIG ODER VIEL DENN SEIT HUNDERT JAHREN GÜLT: (FAST) ALLES IST ERLAUBT AUF SYLT #NACKTAUFSYLT VON BUHNEN UND VERDICHTUNGSSCHAFEN Kraft und Zeit, Material und Geld im Übermaß braucht, wer in diesem Kampf bestehen will. Schiffe voller Sand, die sogenannten Hoppebagger, tragen ihre Last bis vor die Küsten und pumpen Ihre Ladung, vermischt mit Wasser aus dem Meer an Land bis, scheinbar unendlich langsam, der Strand sich wieder hebt und so den Wellen wieder trotzt. Auch auf der Wattseite, wo die Flut im Jahresmittel immer höher steigt, versucht der Mensch dem Meer ein wenig abzutrotzen. Mit Lahnungen gewinnt er Land und pflegt die Deiche. Dabei hilft ihm nicht zuletzt das Schaf: es weidet auf dem Wall und hält die Narbe kurz. Und damit nicht genug: Mit seinen Klauen tritt es, Schritt für Schritt, den weichen Boden fest und sichert so als Deichverdichtungsschaf die Zukunft unserer Insel. Noch immer weht ein Hauch von Ewigkeit an unseren Stränden – und doch ändern sich die Zeiten schnell und noch schneller. Möge auch in Zukunft der Erfindersinn der Küstenmenschen jenen Geistern trotzen können, die wir alle selbst gerufen haben. Und achten wir darauf, dass dieser Ruf verstummt so bald es geht. WIE SYLT DEN ELEMENTEN TROTZT Wer am Sylter Strand den Blick über die Wellen schweifen lässt, spürt einen Hauch von Ewigkeit. Das Meer – so unterschiedlich auch die Art, wie es, mal mild, mal wild, auf Sylter Küsten trifft – ist noch dasselbe wie vor Tausenden von Jahren. Und doch bleibt auch hier draußen, wo die Natur so sicht- und spürbar ist, nichts wie es war. Mit jeder Welle, jeder Böe, jedem Tag, nagt das Meer mit stoischer Beharrlichkeit am Land – und kein Körnchen Sand, das es sich holte, gibt es je freiwillig zurück. Deshalb ist der Mensch gefragt. Um seine Insel zu erhalten, ersinnt er schon seit gut zweihundert Jahren immer wieder neue Tricks. Mit Buhnen vor der Küste – Pfähle aus Holz, die quer zur Küstenlinie, vom Strand bis weit ins Meer hinein gepflockt – der Strömung ihren Sandhunger austreiben sollten, ging's schon im 19. Jahrhundert los. Doch weder diese Buhnen, noch ihre Nachfolger aus Stein oder Beton vermochten es, die Erosion zu stoppen: die Strömung auf der Leeseite der Bollwerke zog stets mehr Sand in Meer, als auf Luv gefangen werden konnte. Fast 50 Jahre lang versuchte man danach, mit vierfüßigen Riesen den Gezeiten ihre Wucht zu nehmen. Tetrapoden hießen diese Wesen. Aus Frankreich, wo sie gute Dienste taten, an den Sylter Strand geschleppt, mussten auch sie sich schließlich doch geschlagen geben: zu schwer für unseren Sylter Strand versanken sie und blieben machtlos gegen Wind und Wasser. Und heute? Mit seinen eigenen Waffen suchen nun die Insulaner im Kampf um Sand und Strand dem Meer zu trotzen. Für jede Handvoll Sand, die unser Meer sich holt, so denkt der Sylter nun, holen wir uns eine per Boot vom Meeresgrund zurück. Was einfach klingt ist doch in Wirklichkeit ein Job, den Herkules und Sisyphos gemeinsam kaum erfüllen könnten. 4 DER STEHER MIT DER HELLEN BIRNE GESCHICHTE DES KAMPENER LEUCHTTURMS »Das Rollen des Rumpfes. Das Schlagen der Wellen an den Bug. Das Knattern des Segels, wenn ich wieder zu hoch an den Wind gegangen bin, um keinen Zoll weiter abzufallen als nötig. Vielleicht spare ich einen letzten Schlag und komme schneller ans Ziel? Die Heimat, nach der meine Sehnsucht mich zieht... War da nicht gerade ein Licht? War da nicht ein Blinken, Steuerbord voraus? Rot, dann Weiß, unterbrochen von längeren Dunkelpausen – und Rot und Weiß und wieder von vorn, alle 10 Sekunden? Das ist, kein Zweifel, ja: das ist die Kennung LFI. WR.10s. Das Orientierungsfeuer B siebzehn vierzig. Geschafft! Noch eine halbe Stunde, dann liegt er quer ab. Dann ein letzter Schlag und schon blinkt er voraus und verheißt endlich Heimkehr – mein Freund, der Leuchtturm von Kampen auf Sylt.« Nicht nur für Seeleute wie jenen, der diese Zeilen in sein Segeltagebuch geschrieben haben mag, ist ein Leuchtturm viel mehr als ein skurriles Küstenbauwerk, viel mehr als ein Wegzeichen für den Schiffsverkehr. Der Leuchtturm ist ein Symbol für den sicheren Hafen, ein Ort der Sehnsucht und ein Sinnbild für die warme Vertrautheit der Heimat. Bei Kampen auf Sylt, in der Braderuper Heide, ging am ersten März 1856 erstmalig jenes Licht an, das bald zu einem Wahrzeichen der Insel geworden und dessen Bild seither untrennbar mit der Seele Sylts verbunden ist. Auch wenn sie heute geradezu rührend antik wirkt, so war die Lichttechnik des Sylter Leuchtfeuers doch damals eine echte Sensation: der petroleumgespeiste Leuchtapparat wurde sogar 1855 auf der Weltausstellung bestaunt. Die Leuchtplattform des aus Bornholmer Klinker gemauerten Turms ist unangefochten der höchste Punkt der Insel, was – zugegeben – nicht allzuviel heißen will. Aber von dort oben genießt man einen fantastischen Blick über Meer und Insel. Dieses Erlebnis ist jedoch leider nur dem Wartungspersonal und wenigen anderen Eingeweihten vorbehalten – die Zeiten, da der Turm von Touristen bestiegen werden durfte, sind leider schon lange vorbei. Erst 1953, fast hundert Jahre nach seiner Taufe, erhielt der »Lange Christian«, wie der Turm von vielen liebevoll genannt wird, seinen charakteristischen schwarzweißen Anstrich. Dieses neue Kleid – in der Nautik Tageskennung genannt – ersetzte den ursprünglichen, nach hundert Jahren in Wind und Wetter doch arg verwitterten Klinker-Look und machte den Leuchtturm zu einem der beliebtesten Insel-Motive für Fotografen und Maler. Das Licht des langen Christian – noch aus dreiundzwanzig Seemeilen Entfernung ist es zu sehen. Und es verfügt über noch eine Fähigkeit, die allerdings kaum mit physikalischen Gesetzen erklärbar ist: »...mein Freund, der Leuchtturm von Kampen auf Sylt. Wie ist es nur, dass ein Licht wie Deins, kaum mehr als ein glimmender Punkt knapp über dem Horizont, das dieses Licht mir nicht nur meinen Weg nach Hause zeigt, sondern mir, durch all die Wellen und den harten Wind hindurch, so schön das Herz erwärmt?« 5 TERMINE 2015 OSTERN 03.04. - 06.04. Eröffnung der BBQ - Terrasse WINZERFEST 14.05. - 17.05. Winzer stellen sich vor PFINGSTEN 22.05. - 25.05. die Season Opening Kultparty der Superlative SUMMER CHILLS @ BBQ Juli & August mit Resident DJs, jeden Fr. und Sa. von 14 - 24 Uhr KAMPENER FILMNÄCHTE Juli & August an 4 Abenden in der Sturmhaube AUSTERN-FESTIVAL 04.09. - 06.09. mit unserem berühmten Austernmenu BLAU-WEISSE NÄCHTE 25.09 - 27.09. zum dritten Mal mit Live-Musik der Mambo KingX HALLOWEENPARTY 31.10. WIR SIND WILD 01.11 - 30.11. Leckereien aus dem Wald MARTINS-GANS-ESSEN ADVENTSZAUBER 11.11 ab dem 1. Advent Red-Ribbon-Feuerzangenbowle WEIHNACHTEN SILVESTER-GALA 24.12 - 26.12. 31.12 »GANS PERSÖNLICHE WEIHNACHTSFEIER« Feiern Sie auch in diesem Jahr Ihre Weihnachtsfeier (geschäftlich oder privat) bei uns in der STURMHAUBE. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage. Telefonisch unter 04651 - 99 59 40 oder per Mail an [email protected] Detaillierte Informationen zu unseren Veranstaltungen & Angeboten finden Sie unter www.sturmhaube.de 6 DER KULT GEHT WEITER DIE STURMHAUBE - DER SYLTER EVENT-HOTSPOT ZU PFINGSTEN Lasst auch ihr euch fesseln, vom Bouqet toller Weine, spritzigem Champagner, bebenden Beats, tollem Wetter, dem Duft feinster Speisen, coolen Drinks oder einfach dem tollen Ambiente der STURMHAUBE! Tanzt, lacht und erlebt wieder ein unvergessliches Pfingstwochenende, mit Musik von Naidoo-Herberger und vielen mehr! Die Karten sind streng limitiert – der frühe Vogel feiert Pfingsten! Kartenpreis: 65 € (enthält Sturmhauben-Taler im Wert 50 € +15 € Umweltabgabe) Zum Reservieren einfach eine Mail mit der Anzahl der Personen an offi[email protected] 7 DIE LEICHTIGKEIT D SCHNELLSEINS. DAS NEUE BMW 6er CABRIO. 7381_BMW_6erCabrio_Sturmhaube_594x420.indd Alle Seiten T DES Das neue BMW 6er Cabrio www.bmw.de/6er Freude am Fahren 3/12/2015 6:20:54 PM NORDISCHE BIO-GETRÄNKE SEGELN NACH SYLT DAS IST HAND-ZU-HAND: BIO-OBST VON HEIMISCHEN PRODUZENTEN FÖRDERUNG HEIMISCHER LANDWIRTE VERMEIDUNG LANGER TRANSPORTWEGE REINES NATURPRODUKT OHNE ZUSATZ VON ZUCKER UND KONSERVIERUNGSSTOFFEN GLAS- UND PET-FLASCHEN AUS NORDDEUTSCHLAND UNTERSTÜTZUNG SOZIAL BENACHTEILIGTER KINDER HAND-ZU-HAND IST EINE JUNGE, AUF NACHHALTIGKEIT BEDACHTE MARKE, DIE SEIT 2011 BIO-ERFRISCHUNGSGE TRÄNKE AUS OBST LOKALER ANBAUFLÄCHEN RUND UM DIE ELBE, DEM »ALTEN LAND«, HERSTELLT. ES WIRD NOCH BESSER — DIE PRODUKTE KOMMEN JE TZ T ÜBER DEN SEEWEG — VON HAMBURG AUS MIT DEM DERZEIT EINZIGEN LASTENSEGLER NACH SYLT. HAND-ZU-HAND SIND DAMIT DER ERSTE LEBENSMITTELLIEFERANT, DER DIESEN NEUEN UND NACHHALTIGEN TRANSPORTWEG NUTZ T. Los geht's im Harburger-Museumshafen, wo die Paletten mit den Bio-Schorlen auf den Lastensegler geladen werden. Die »Undine«, so der Name des Lastenseglers, ist der einzig aktive seiner Art in Deutschland. Seit jüngster Zeit pendelt dieser im Linienverkehr von Hamburg nach Sylt und zurück und nimmt dabei Waren und Passagiere mit auf seine Reise. Im Hafen von Hörnum angekommen, werden die Getränke auf einen LKW verladen und finden so den Weg in die Sylter Gastronomie – das macht Gäste froh und die Umwelt ebenso. Dann kommt aber auch der soziale Gedanke ins Spiel. Hand-zu-Hand organisiert nämlich auch Nachbarschaftsprojekte für sozial benachteiligte Kinder. Um diesen eine Freude zu machen, werden mit der »Undine« Ausfahrten auf der Elbe unternommen. So lernen die Kinder ihre Umwelt kennen. Die Blicke erreichen auf der einen Seite das Obstanbaugebiet an der Elbe, auf der Anderen die Stadt, die sie bisher, wenn überhaupt, nur selten aus dieser Perspektive gesehen haben. Diese Segelausflüge oder Fahrten ins Obstanbaugebiet sind aber nur ein Teil der Nachbarschaftsprojekte, die Hand-zuHand für die Kinder organisiert. Der Zugang zur Natur und Umwelt wird auch über die wöchentlichen Lieferungen von BioÄpfeln hergestellt, die von dem Unternehmen kostenlos angeboten werden. »Die lila Kuh ist leider kein Witz, sondern gelebte Realität«, sagt Saskia Ludwig zum Wissensmangel vieler Familien in Sachen gesunder Ernährung. Ihr soziales Nachbarschaftsprojekt bauen die beiden in Berlin und Hamburg weiter aus. Im Frühling startet Hand-zu-Hand »urban-farming«-Projekte. Kinder sollen so lernen, wie Gemüse wächst und aussieht, wie es schmeckt und was sich daraus zubereiten lässt – ohne Zusatz von Fremdstoffen natürlich. Nur mit Hilfe der Natur und den eigenen Händen. So sind auch die Hand-zu-Hand Produkte, ohne Zuckerzusatz und hundertprozentig natürlich – wie aus dem eigenen Garten. Für die Gründer von Hand-zu-Hand, Saskia Ludwig und Frank Doose, bietet der Seeweg eine gute und vor allem nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Transportwegen, ihre Produkte zu Kunden auf die Insel zu liefern. »Ein bisschen SeefahrerRomantik schwingt bei der Entscheidung für die »Undine« natürlich auch mit«, so die Beiden. Ausschlaggebend ist letztendlich aber der Umweltaspekt. 10 MEERESFRÜCHTE-RISOTTO MIT SAFRAN ZUTATEN Rezept für 4 Personen 500g VIALONE (RISOTTO-REIS) 500ml FISCHFOND 500ml GEMÜSEBRÜHE 125ml WEISSWEIN, TROCKEN 4x SCHALOTTEN 1x GROSSE ZWIEBEL MEERESFRÜCHTE (FRISCH ODER TK) Schalotten und Zwiebel fein hacken, mit dem Risotto-Reis in Olivenöl glasig anschwitzen und mit Weißwein ablöschen. Unter ständigem Rühren weiter schwitzen und den Safran, die Gemüsebrühe und den Fischfond dazu geben, weiter köcheln lassen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Ca. 15-18 Minuten unter wiederholtem Umrühren köcheln lassen, bis der Reis bissfest ist. SAFRAN Abkühlen lassen! 5 EL OLIVENÖL 50g BUTTER 800g 1g ZUBEREITUNG: 50g PARMESAN 10g BÄRLAUCH Meeresfrüchte in etwas Olivenöl anbraten, mit Weißwein und Zitronensaft ablöschen, Bärlauch, Risotto-Reis untermengen, Butterflocke und Parmesan dazu, bis eine sämig, leicht feste Masse entsteht. Abschmecken und warm servieren. ETWAS ZITRONENSAFT 11 EIN GANZ BESONDERER WEIN Auf Sylt geht ja so manches, aber Weinanbau in den Dünen wäre doch vielleicht keine so überzeugende Idee. Was also tun, wenn es mit »2015er Rotes Kliff Südhang« nichts wird, wir aber trotzdem gern einen »eigenen« Wein für die Sturmhaube hätten? Ganz einfach: Fernrohr nach Süden ausrichten und den besten Winzer auf dem Festland suchen. Das Ergebnis: der beste Winzer ist eine Winzerin, heißt Anette Closheim und zaubert auf dem gleichnamigen Weingut in Langenlonsheim an der Nahe einen Spitzenwein nach dem anderen aus dem Hut. und rosa Rosenblättern uns verzauberten, als wir die frische, kühle Frucht am Gaumen spürten und im Nachgeschmack den spannenden Kampf von gezuckerten Erdbeeren mit grüner Kiwi und salzigen Mineralien verfolgten, da entfuhr dem Chef ein Satz, den nur ein wahrer Weinkenner so formulieren kann: »Anette legt uns an die Kette!« Dem hatte niemand mehr etwas hinzuzufügen und deshalb präsentieren wir auf dem Winzerfest vom 14. - 17. Mai unter diesem Motto einen Wein, der Ihre Erwartungen genauso übertreffen wird wie unsere. UNSER SPEZIALAUFTRAG: KREIEREN SIE EINEN WEIN, DER PERFEKT ZU UNS PASST, ZU INSEL, MEER UND STURMHAUBE. CLOSHEIM, ÜBERNEHMEN SIE! Als es endlich soweit war und unsere Zungen zum ersten Mal im STURMHABE Rosé baden durften, als die frischen Aromen von Pflaume, Süßkirsche, Cassis, weißem Pfeffer Anette legt uns an die Kette – wenn sich Ihnen dieser Spruch noch nicht so ganz erschließt, dann probieren Sie unseren Rosé. Dann werden Sie verstehen. GEWINNSPIEL Die Reiferen unter unseren Gästen werden sich noch erinnern: Früher benutzte man ein Handy fast ausschließlich zum Telefonieren. Doch, ist wirklich wahr. Für jemanden, der mit seinem Smartphone navigiert, filmt und die Tagesschau guckt, ist dieser nostalgische Gedanke kaum nachvollziehbar. Aber wie man ein schwarz-weißes Quadrat in ein köstliches Menü oder einen Abend an der Bar verwandelt, das weiß auch nicht jeder. Und deshalb erklären wir es Ihnen: 1. Scannen Sie den QR Code unten rechts mit Ihrem Smartphone. 2. Sie gelangen auf unsere Website, wo Sie nur noch zwei Klicks von der Teilnahme an unserem Gewinnspiel trennen. 3. Mit ein bisschen Glück gewinnen Sie einen von 3 Verzehrgutscheinen im Wert von je 100 Euro oder eine von 10 PURE-CDs mit dem Sturmhaube-Soundtrack für die Saison 2015 So einfach verwandelt man Pixel in Genuss. Nicht schlecht, oder? Übrigens: wenn Sie noch zu jenen gehören, die mit ihrem Handy lieber nur telefonieren, dann können Sie natürlich trotzdem mitspielen. Unter www. sturmhaube.de /gewinnspiel Viel Glück! 12 EIN HERING AUF DER SCHWELLE WIE SYLT ZU SEINEM NAMEN KAM Manche Dinge im Leben sind so selbstverständlich, dass man gar nicht auf die Idee kommt, darüber nachzudenken. Das merkt man spätestens dann, wenn man unvorbereitet mit solch harmlosen Fragen konfrontiert wird, wie dieser: dem Namen Sild. Im Erdbuch des Königs Waldemar des Zweiten von Dänemark erscheint im Jahr 1231 der Name Syld und im Register des Domkapitels zu Schleswig taucht im 15. Jahrhundert schließlich erstmals der Name Sylt auf. »Warum heißt Sylt eigentlich Sylt?« Beim (er)finden schlüssiger Antworten auf diese Frage sind der Fantasie der Inselgäste wahrlich keine Grenzen gesetzt – was schon manche Kaminrunde beim Rotwein in unserem Hause unter Beweis gestellt hat. Und der eine oder andere Ur-Insulaner gießt mit hanebüchenen, »historisch belegten« Herleitungen des Inselnamens schmunzelnd weiteres Öl ins Feuer der Spekulation. Da wird dann »Sylt« schon mal als Vermischung des englischen »Salt« und dem skandinavischen »Sund« entlarvt, Sylt als salzige Meerenge also. Nun ja. Spätestens wenn der Inselname als Verweis auf »Sülte, die berühmte Schaf-Sülze aus der Bronzezeit« bezogen wird, steigt die Sehnsucht nach etwas solideren Theorien dann aber doch sprunghaft an. Fest steht nur: um das Jahr 1141 findet sich die erste Erwähnung der Insel im Schenkungsbuch des Klosters Odense – allerdings unter »MINDESTENS DREI THEORIEN KONKURRIEREN UM DIE RICHTIGE DEUTUNG, UND JEDE VON IHNEN HAT IHREN GANZ EIGENEN REIZ« Aber woher kommt denn nun der Name? Wie fast immer in solchen Fällen gibt es nicht die eine, unzweifelhaft richtige Erklärung. Mindestens drei Theorien konkurrieren um die richtige Deutung, und jede von ihnen hat ihren ganz eigenen Reiz: Die Ähnlichkeit zum englischen Sill und dem dänischen Syld könnte einer ersten Theorie 13 zufolge auf Sylt als »Schwelle« zwischen Meer und Festland hinweisen. Eine zweite, durchaus schlüssige Erklärung könnte das dänische Wort für Salzwiese oder auch Brackwasser bieten, denn es lautet – Sylt. Klingt schlüssig, aber nicht besonders poetisch, weshalb auf dem Markt der Namenserklärungen noch eine weitere Variation kursiert. Der gemeine Hering hört nämlich im skandinavischen Raum auf den schönen Namen Sild. Und sind die Sylter Seefahrer nicht schon seit jeher auf den Hering ausgegangen? Doch, sind sie. Das beweist nicht nur jener Hering, der nachweislich bereits seit 1668 das Sylter Wappen schmückt, sondern auch der traditionelle »Hering in Kräutersud« auf unserer Abendkarte. Gut, dass es verschiedene Legenden gibt – denn wer seine Insel wirklich liebt, der wünscht sich doch vielleicht, dass ihr Name eher von einem schmackhaften Fisch stammt als von moderigem Brackwasser. Und wer weiß: vielleicht findet ja eines Tages eine illustre „Expertenrunde“ am prasselnden Sturmhaube-Kamin eine noch wahrere oder zumindest noch schönere Erklärung für den Namen, der so schön auf der Zunge prickelt: Sylt. NSELSEELEN GREG BABER Die Insel Sylt ist ein besonderer Ort – und an solchen Orten findet man stets besondere Menschen, einzigartige Charaktere, die – jeder auf seine spezielle Art – den Geist der Insel prägen. Was bedeutet Sylt für jene Menschen, die hier aufgewachsen oder »hängengeblieben« sind? Was empfinden die »bunten Hunde« und die »stillen Wasser« Sylts für ihre Heimat? In unserer Serie »Inselseelen« lernen Sie heute den Herrn der Strände kennen – Gestatten: Greg Baber! Die Sonne steigt aus dem Meer wie eine griechische Göttin. Sattrot und majestätisch. Am Strand nur ein paar Austernfischer und ein einsamer Früh-Jogger. Und natürlich – Greg Baber. »Früher Vogel checkt den Strand« sagt Greg, lacht sein ansteckendes Lachen und mit Blick in Richtung Sonnenaufgang fügt er hinzu: »Und wer bekommt schon sowas hier zu sehen, wenn er zur Arbeit kommt?« Als Kapitän des Kampen-Teams ist er heute für alles verantwortlich, was am Strand zu tun ist: Reparaturen, Strandreinigung, Strandkorbbetreuung, Strandwacht und Rettung – die Liste der Aufgaben ist schier endlos. »Ohne mein Weltklasse-Team wäre das nicht zu schaffen«, sagt Baber, dem man übrigens kaum ansieht, dass er sich bereits auf der Leeseite der 60 befindet. Ein Schelm, wer in dieser Bemerkung einen kleinen Seitenhieb auf das Sylter Publikum sieht. Greg jedenfalls lässt auf »seine« Strandgäste nichts kommen: »Eines meiner wichtigsten Arbeitsfelder ist der Schnack«, sagt Baber. Vom Fachsimpeln über das Wetter bis zum Streit um den besten Strandkorb – Beachmaster Greg ist für fast jedes Thema zu haben. Wie er einem Marsmenschen Sylt erklären soll? Greg denkt eine Weile nach, erwähnt das Wasser, das fantastisch und bedrohlich zugleich sei, die Dünenlandschaft, flirrend von Leben – winkt dann aber mitten im Satz ab und empfiehlt dem geneigten Marsmenschen einen persönlichen SyltBesuch. »Schließlich ist es hier selbst im Winter immer 60 Grad wärmer als auf dem Mars!« fügt er hinzu. »Außerirdische sind hier immer willkommen!« Ob er die Sturmhaube kennt? Jetzt lacht Baber schallend laut und beginnt dann minutiös die Geschichte des »schönsten Restaurants nördlich und südlich des Äquators« zu rezitieren. Aktuell ist er dem »Schnellen Teller« in der Sturmhaube verfallen, soviel Zeit muss selbst bei einem 24/7-Busy-Man wie Greg immer sein. Greg ist ein Mann, der seinen Job liebt, das merkt jeder, der ihn an den Stränden der Insel trifft, sehr schnell. Und die Liebe war es auch, die ihn vor einer gefühlten Ewigkeit nach Sylt lockte. »Doppelte Liebe«, grinst Baber, »erst war es eine Frau und dann diese Insel«. Geboren in Connecticut, USA, war der Sprung an die Nordseeküste nicht eben leicht, aber vom ersten Syltbesuch an war Greg wild entschlossen, zu bleiben. 14 Später kommen wir nochmal auf die Sturmhaube zurück, als wir Greg nach der lustigsten Geschichte fragen, die er je auf Sylt erlebt hat. Er grinst verschmitzt und sagt: »Das sind hunderte. Aber davon erzähle ich nur bei einem Kaffee mit Rum in der Sturmhaube«. Manchmal vermisst Greg schon seine alte Heimat, die Familie, die Landschaft seiner Jugend. Aber trotz allem antwortet der Herr der Strände auf die letzte Frage ohne eine Sekunde nachzudenken. Was er mitnehmen würde, wenn er die Insel verlassen müsste? »Ist doch klar: eine Rückfahrkarte« IMPRESSUM Herausgeber Umsetzung elbsilber musik marke medien [email protected] Laggner Sturmhaube GmbH Charlottenstraße 56, 10117 Berlin www.laggner-gruppe.com Redaktion Robert Brock Konzeption Text Uli Winters elbsilber musik marke medien Pappelallee 16a, 22089 Hamburg www.elbsilber.de Gestaltung Robert Brock, Thomas Berroth STURMHAUBE Laggner Sturmhaube GmbH Riperstig 1, 25999 Kampen / Sylt [email protected] www.sturmhaube.de Illustration Thomas Berroth Feedback Urheberrecht Die Inhalte dieser Publikation sind urheberrechtlich geschützt. Gefällt Ihnen die neue Gezeiten oder haben Sie gar etwas zu meckern? Jede Verwendung, Weitergabe oder Veröffentlichung Wir würden uns sehr über Ihr Feedback freuen. Ob Lob oder Tadel — ganz egal! 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