Er kämpft ums Glück seiner Tochter

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Er kämpft ums Glück seiner Tochter
MAIN-KINZIG
Samstag, 31. Mai 2014
NDP
Seite 19
Er kämpft ums Glück seiner Tochter
Walter und Gisela Czogalla aus Niederdorfelden wollen Nadine ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen
Main-Kinzig
Ihre Redaktion am Sonntag
Deliah Eckhardt
(0 61 01) 80 07 32
[email protected]
Main-Kinzig-Kreis
feiert Geburtstag
Gelnhausen. Vom 8. bis 13. Juli
wird der Main-Kinzig-Kreis auf der
Müllerwiese in Gelnhausen seinen
40. Geburtstag feiern. An dem vielfältigen Programm werden sich
auch mehrere Vereine aktiv beteiligen. Noch bis zum 10. Juni (Dienstag) können sich weitere Organisationen und Gruppen über die
Homepage des Kreises anmelden.
Die aktuellen Informationen zum
Programm sowie zahlreiche Informationen sind unter www.mkk.de
abzurufen.
cwi
Anmelden für
den Flohmarkt
Nidderau. Am 22. Juni (Sonntag)
veranstaltet der Feld- und Kleinbahnverein einen Flohmarkt in der
Willi-Salzmann-Halle in Windecken, Heldenberger Straße 16. Ein
Kaffee- und Kuchenbuffet rundet
das Angebot ab. Der Erlös aus
Standgebühr und Kuchenverkauf
kommt der gemeinnützigen Arbeit
des Feld- und Kleinbahnvereins zugute. Der Flohmarkt dauert von 10
bis 15 Uhr, Aufbau für Verkäufer ist
ab 9 Uhr. Tischreservierungen werden unter Telefon (0 61 87) 38 42
oder (01 52) 06 07 20 36 entgegengenommen.
cwi
Geocaching für
Kids in Schöneck
Schöneck. Ein neuer GeocachingKurs für Kinder ab zehn Jahren
wird im Juni angeboten. Der Workshop findet ab 23. Juni (Montag)
statt, die Ausflüge sind am 27. und
28. Juni (Freitag und Samstag) geplant. Das Basislager ist der Jugendclub im Alten Schloss in Büdesheim. Der Teilnahme kostet fünf
Euro. Weitere Informationen gibt
es auf www.schoeneck.de und unter (0 61 87) 9 56 24 04 oder [email protected]. cwi
Der Mietvertrag ist bereits
unterschrieben, am Montag
sollte es eigentlich los gehen.
Doch nun wird Nadine Czogalla
nicht wie geplant in ein Wohnprojekt der Lebenshilfe am
Frankfurter Riedberg ziehen
können. Der Grund: Das Sozialamt des Main-Kinzig-Kreises
stellt sich quer. Doch die Lebenshilfe Frankfurt stärkt der Familie
den Rücken.
einigung, Fachverband und Träger
von Einrichtungen fungiert. „Die
Lebenshilfe kann der Familie deshalb nicht mit dem Preis entgegen
kommen, weil wir die Miete brauchen, um das Objekt auszufinanzieren“, erklärt Volker Liedtke-Bösl.
„Unsere Wohnungen sind hochwertig, barrierefrei, mit Einbauküche.“
In dem Gebäude am Riedberg, in
das Nadine Czogalla gerne ziehen
möchte, gibt es 15 Wohnungen, behinderte und nichtbehinderte Menschen sollen hier gemeinsam leben
und voneinander profitieren. Im
Schnitt sind die Wohnungen je 45
Quadratmeter groß.
Von Anne Zegelman
Niederdorfelden. Die Möbel sind
bereits gekauft, der Mietvertrag unterzeichnet. Am Montag sollte der
große Umzug stattfinden, doch der
ist nun auf unbestimmte Zeit verschoben. „Noch haben wir es Nadine nicht gesagt“, berichtet Walter
Czogalla niedergeschlagen. „Für sie
wird eine Welt zusammen brechen,
sie hat sich so darauf gefreut.“
Walter Czogalla und seine Frau
Gisela aus Niederdorfelden haben
ihre Tochter immer unterstützt. Die
heute 36-jährige Nadine hat eine
Behinderung, ist motorisch eingeschränkt und lernbehindert. Das
Ehepaar, das vor einigen Jahren von
Frankfurt in die Main-Kinzig-Gemeinde zog, wünscht sich für Nadine dennoch ein normales Leben –
wie alle Eltern es für ihre Kinder
wollen. Doch das Glück der jungen
Frau könnte am Geld scheitern.
Vergleichen unmöglich
Wohnen schon geübt
„Die Lebenshilfe in Frankfurt ist
Repro: Anne Zegelman
gerade dabei, ein Wohnprojekt am Walter Czogalla mit dem Ablehnungsbescheid des Main-Kinzig-Kreises. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen, hofft er.
Riedberg zu verwirklichen“, erklärt
Walter Czogalla (70). „Als vor etwa Tochter und haben den Mietvertrag Taunus-Kreis haben der Kosten- ter Czogalla – dafür langt das Geld einlegen wird. „Unser Anwalt ist
drei Jahren mit der Planung begon- bereits unterschrieben; ab morgen übernahme zugestimmt. Doch in nicht. Zum Glück werden Nadine der Auffassung, dass der Widernen wurde und man unserer Toch- könnte Nadine Czogalla in ihr neu- Gelnhausen will man sich nicht und das Ehepaar Czogalla von der spruch durchgehen müsste“, so der
ter angeboten hat, dort einzuzie- es Zuhause einziehen. Doch das So- umstimmen lassen.
Lebenshilfe Frankfurt unterstützt: Vorsitzende. Der Familie mit den
hen, war sie sofort begeistert.“ Über zialamt in Gelnhausen stellt sich
Eine Katastrophe für das Ehe- „Auch der behinderte Mensch hat Kosten entgegenzukommen ist inzwei Jahre bereitet sich
quer – die monatlich 672 paar, das nur eiein Wahlrecht des keine Option für den gemeinNadine Czogalla, die in
Euro seien zu teuer, nur ne
niedrige
bei
seinem nützigen Verein, der 1961 von Elden Praunheimer Werk500 Euro sollen gezahlt Rente zum LeWohnort“, be- tern und Angehörigen von MenDie Menschlichkeit
stätten im IT Bereich arwerden. „In der Begrün- ben hat und
tont
Volker schen mit Behinderung gegründet
bleibt auf der Strecke.
beitet, auf den Auszug
dung hieß es, die Miet- deshalb die DifLiedtke-Bösl,
wurde und heute als SelbsthilfeverDas ist eine ganz
von daheim vor. „Sie bekosten in Frankfurt seien ferenz
nicht
Vorsitzender
ungeheuerliche
suchte die Wohnschule
für den Main-Kinzig- selbst übernehder Lebenshilfe.
IN F O
Geschichte.
der Lebenshilfe in FrankKreis viel zu hoch“, be- men kann. Und
„Nadine arbeifurt, zweimal wöchentlich
richtet Walter Czogalla. auch für Tochtet in Frankfurt
nach Dienstschluss“, be„Logisch, Mieten
in ter Nadine, die
und
möchte Das Sozialamt in Gelnhausen will
Walter Czogalla
Nadine Czogalla
keine Auskunft zum Fall geben.
richtet ihr Vater.
Frankfurt sind nun mal sich jahrelang
nachvollziehba„Alles schien perfekten
höher als auf dem Land auf
diesen
rerweise auch Generell sagt Bereichsleiter
Verlauf zu nehmen, damit sie ihr im Main-Kinzig-Kreis. Das Sozial- Schritt vorbereitet hat. Die Familie dort wohnen. Nach unserer Auffas- Kohlhepp: „Zuständig ist der
Leben später auch alleine meistern amt Frankfurt zahlt den Betrag für ist mit der Beauftragen für Men- sung hat sie einen Rechtsanspruch Träger des Kreises, in dem der
Hilfeempfänger gerade wohnt.“
kann.“ Auch Mutter Gisela ist stolz, die in Frankfurt wohnhaften Mie- schen mit Behinderung bei der hes- auf Übernahme der Miete.“
betont: „Nadine hat das durchgezo- ter aber ohne Probleme.“
sischen Landesregierung in KonLiedtke-Bösl hat den Fall an ei- Das Problem: Am Main-Kinziggen, zusätzlich zu ihrer Arbeit.“
Und nicht nur das; auch der takt. Eigene rechtliche Schritte ein- nen Anwalt weitergeleitet, der den Kreis führt in diesem Fall kein Weg
Czogallas freuen sich mit ihrer Hochtaunuskreis und der Main- zuleiten sei keine Option, sagt Wal- Sachverhalt prüft und Widerspruch vorbei. Denn beim betreuten
„
Liedtke-Bösl sagt, er kenne das Problem der unterschiedlichen Mietspiegel aus anderen Regionen. „Ich
bin seit einem dreiviertel Jahr in
Frankfurt, habe vorher lange in
Rheinland-Pfalz gearbeitet. Da hatten wir die gleichen Diskussionen.“
Die Frage nach der Vergleichbarkeit des Mietspiegels sei ein generelles Problem, sagt Liedtke-Bösl:
„Natürlich gibt es in verschiedenen
Regionen unterschiedliche Preise,
in Ostdeutschland sind es zum Beispiel nur vier oder fünf Euro pro
Quadratmeter. Das lässt sich doch
ohnehin nicht vergleichen.“
Die Lebenshilfe will sich im Namen der Familie um eine Eilentscheidung bemühen und hofft, in
den nächsten Tagen mehr zu erfahren. „Unser Anwalt war heute morgen jedenfalls ganz optimistisch.“
Czogallas hoffen das Beste und
wünschen sich, dass ihre Tochter,
die in Frankfurt geboren und aufgewachsen ist und hier seit mehr
als 15 Jahren arbeitet, ihren Wohnort selbst wählen darf. „Die Freizügigkeit des Wohnens ist ein Recht,
das auch für Behinderte gelten
muss“, sagt ihr Vater. „Das ist eine
ungeheuerliche Geschichte. Das
Menschliche bleibt dabei völlig auf
der Strecke.“
Eigener Kreis immer zuständig
“
Wohnen gilt eine Sonderregelung:
Dort liegt die Zuständigkeit stets
in dem Landkreis, in dem der
Hilfeempfänger vor einem Umzug
zuletzt gemeldet war. Das heißt:
Egal, wohin Nadine zieht, das
Sozialamt in Gelnhausen ist
für das Bewilligen ihrer Miete
zuständig. aze
Wo sich gestandene Männer verkickern lassen
Nidderauer feiern Vatertag beim Wartbaumfest in Windecken – Sonderform des Tischfußballes sorgt kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft für viel Spaß
Seit 1979, zum 36. Mal in Folge,
richtete die Sängervereinigung
Nidderau-Windecken das
Wartbaumfest an Himmelfahrt
aus. Kinderspiele, Kuchenbuffet
und Live-Musik lockten trotz
Regens. Rege frequentiert wurde
erstmals ein Menschen-Kicker.
einem Tischfußball an Stangen im
Feld gegenüber. Die Hände der
Spieler und des Torwartes müssen
während des Spieles an den Stangen bleiben. „Zum Teil sind die
Spieler mit Hüftgurten fixiert“, sagt
Vorsitzender Rudi Leibold.
Von Georgia Lori
Doch derart strenge Regeln wurden
in Nidderau nicht angewendet.
Hier ging es um Unterhaltung, die
Leidenschaft am Ballsport und das
Gemeinschaftsgefühl. Die Zuschauer hatten ihren Spaß, denn die Spieler, die mit Mitspielern an einer
Stange spielten, konnten sich nur
gemeinsam nach links oder rechts
Nidderau. Lebendiger Kicker, Human Soccer oder Mega Kicker wird
die Variante des Fußballes genannt,
die ähnlich wie beim Tischfußball
funktioniert, nur mit echten Spielern. Dabei stehen sich zwei Mannschaften mit je fünf Spielern wie in
Passend zur WM
bewegen. Diese gegenseitige Abhängigkeit sorgte für Erheiterung,
auch unter den Spielern. Das Positive daran: Fußballerisches Können
ist beim Menschen-Kicker nicht
zwingend notwendig. Kondition
und Alter werden bei diesem Spiel
nicht berücksichtigt.
Auch der Ball durfte ausgetauscht werden. Während die einen
Spieler mit einem Schaumstoffball
spielten, der ein nicht ganz so
schnelles Spiel ermöglichte und das
geringste Verletzungsrisiko barg,
nutzten andere Spieler einen Lederball. Der garantierte ein schnelles
Spiel auf dem Feld. „Das Spielfeld
ist eng, das Spiel schnell, es fallen
viele Tore“, sagt Marcus Taylor aus
Windecken. Er spielt das erste Mal
Menschen-Kicker, gemeinsam mit
Freunden und Bekannten. Auch Janina Limpert aus Windecken spielt
mit. „Es ist eine Gaudi“, sagt sie.
Zum Wartbaumfest bricht sie mit
ihren Freunden jedes Jahr auf.
Live-Musik zum 35. Mal
„Den sechs mal acht Meter großen
Menschen-Kicker haben wir von
Pfadfindern in Wächtersbach ausgeliehen“, berichtet Leibold.Passend zur bevorstehenden FußballWeltmeisterschaft sei dies ein netter
Gag. Der Windecker Zimmermann
Peter Hartner baute für das Wart-
baumfest Fühlkästen aus Holz und
eine Schokokuss-Wurfmaschine, die
in diesem Jahr den Barfußpfad ersetzte. Auch eine Hüpfburg und
Kinderschminken gab es.
Mit Live-Musik erfreute Günther
Schmidt alias Schmidtchen Schleicher die Gäste – übrigens zum 35.
Mal in Folge. „Zum Fest kommen
viele Familien, um Spaß und Unterhaltung zu haben. Die letzten fünf
bis sechs Jahre haben wir das Fest
um ein Küchenzelt, die Kinderspiele und den Kicker erweitert“, sagt
Leibold. Das Fest sei ursprünglich
im Windecker Bürgerwald veranstaltet worden. Später sei es an den
Wartbaum verlegt worden.
Die Kicker auf dem Feld haben sichtlich viel Spaß.
Foto: Georgia Lori
Familienanzeigen
& Concetto
Pais Becher
Bertino
24. Maggio 2014
Congratulazioni!
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Patr
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Ta Angela
Giuliana
Natasch
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Annegre
Die Vermählung ihres Sohnes
Dr. Philipp C. Opitz
mit
Megan M. Farwell, M.A.
Gabriel
Katy
si sono sposati!
Jano Sabrin
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Incredibile,
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ria Vaness lessio Gerolf Rosario Santo Marjana Sebastia
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Pietr ina
Einschlafen dürfen, wenn man müde ist und eine Last fallen lassen,
die man lange getragen hat, ist eine wunderbare Sache.
(Hermann Hesse)
Hildegard Beerbaum
geb. Ernst
11. April 1927 ­ 28. Mai 2014
Unsere herzensgute Mu�er, meine liebe Schwiegermu�er,
meine allerbeste Oma und unsere Tante ist tot.
Getragen auf der Engel Flügel lebte sie Nächstenliebe in Bescheidenheit
für Ihre Familie und die ihr Anvertrauten.
Ein großes Menschenherz ist je t dort, wohin ihr Geist schon länger unterwegs war.
Volker und Barbara Beerbaum
Hans­Josef Gerecht mit Gisela
Tanja Wall, geb. Beerbaum mit Andrew
Christa und Hans Wächtershäuser
am 30. Mai 2014 in Seattle
geben bekannt
Dr. Ursula und Dr. Peter Opitz
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 3. Juni 2014, um 12.30 Uhr auf dem
Evangelischen Friedhof am Untertor in Bad Homburg v.d.Höhe sta�.
Los Angeles · Seattle · Bad Homburg v.d.H.
Von Beileidsbekundungen am Grab bi�en wir wir höflich abzusehen.
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meiner lieben Frau, Mutter,
Schwiegermutter, Oma, Schwester, Schwägerin und Tante
Regina Fink
geb. Weigand
* 20. Dezember 1946
† 30. April 2014
In stiller Trauer:
Dein Peter,
Christina und Marcel mit Philip, Sarah und David,
Anne und Mario mit Andrea und Katja
und alle, die sie lieben.
Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung findet am Mittwoch, den 4. Juni 2014 um 15.15 Uhr
auf dem Waldfriedhof, Darmstädter Str. 166 in Aschaffenburg statt.
Im Sinne von Regina bitten wir anstelle freundlich zugedachter Blumen und Kränze
um eine Spende, die wir der Palliativstation des Klinikums Aschaffenburg
und dem ambulanten Palliativ-Team zukommen lassen wollen.

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