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http://www.geo-reisecommunity.de/reisebericht/48726/1/Valencia-3-TagesImpressionen Reisebericht: Valencia - 3-Tages-Impressionen Eine 3-Tages Städtetour nach Valencia im März 2008. Eindrucksvoll von der ersten bis zur letzten Minute. Erste Eindrücke Die ersten Eindrücke der Stadt bekommt man normalerweise am Flughafen. So war es auch bei mir. Der Weg von der Ankunftshalle in die moderne Metro-Station war kurz. Vor dem Metro-Eingang gab´s die Möglichkeit am Automaten, als auch bei einem 'richtigen' Menschen einen Fahrschein in die Innenstadt zu kaufen. 1,80 € - ein Spottpreis. Mein Ziel war die Haltestelle 'Xativa', direkt am Zentralbahnhof gelegen. Der vom Reisebüro mitgegebenen Stadtplan würde mich dann schon weiter führen, so meine Hoffnung. Sie wurde nicht enttäuscht. Zunächst aber überließ ich mich aber der top-modernen Metro, die mich in 20 Minuten in die Stadtmitte brachte. Das Interieur farblich gewöhnungsbedürftig in hellem grün, aber ich wollte hier nicht wohnen. Die Haltestellen-Ansage klar und deutlich und am Ende der Fahrt hatte ich meine beiden ersten Worte Spanisch gelernt: '..Praxima parada...' (= '..nächster Halt..). Und das alles für 1,80 € ..--)). Eindrücke einer 2100 Jahre alten Stadt Jeder kennt das: man kommt in einer fremden Stadt an und diese ist einem vom ersten Moment an sympatisch oder unsympathisch. Ich mochte Valencia von dem Augenblick, als ich am Bahnhof 'Xativa' die Metro verliess. Es waren die Häuser, die Palmen, die Luft und - die relative Ruhe! Trotz dichten Strassenverkehrs (im Einbahnstrassensystem) gab es keinen Lärm. Niemand hupte, jeder fuhr offensichtlich gelassen. Ganz anders als in Deutschland, wo man schon ein riesen Glück haben muß, nicht einem der vielen Freizeit-Oberlehrer im Auto zu begegnen. Radfahrer kreuzten kurz vor Bussen, Fussgänger gingen bei Rot über die Fahrbahn, auch wenn die Polizei direkt daneben stand. Offensichtlich ist man in Spanien geistig ein wenig weiter und traut seinem Mitmenschen zu, selbst zu entscheiden... Ich hatte das Glück, ein sehr zentral gelegenes Hotel beziehen zu können, das aufgrund seiner Lage in einer Seitenstrasse nahe der Plaza Ayuntamiento - sehr viel Ruhe bot. Wer an Geschichte interessiert ist, beeindrucktende sakrale Gebäude mag und auch mal in ein Museum gehen möchte, der ist in der valencianischen Alststadt gut aufgehoben. Besonders hervorheben möchte ich folgendes: - Plaza Ayuntamiento (Rathausplatz - Plaza de la Reina (zentraler Platz nahe der Kathedrale) - Plaze de la Virgen (Platz hinter der Kathedrale) - Mercado Central (überdachter Markplatz mit vielfältigem Angebot an Essbarem) - Die Kathedrale (am Plaza de la Reina) - Plaza Redonda (runder Marktplatz inmitten einer Häuserzeile) - Das archäologische Museum Almudin Dieses sind nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten innerhalb der Altstadt. Insbesondere die Kathedrale und das Museum Almudin, mit seinen überdachten Ausgrabungen aus der Anfangszeit Valencias hatten es mit angetan. Der Eintritt zur Kathedrale kostet 4 €, aber darin enthalten sind ein MP3-Player, der einen (auch in deutsch) zu den wichtigsten Punkten innerhalb dieses Bauwerks führt. Darunter befinden sich u.a. der Schrein des heiligen San Vincente Martir, der im 4. Jahrhundert hingerichtet wurde und dessen linker Unterarm seitdem mumifiziert in einem gläsernen Schrein aufbewahrt wird. Auch eindrucksvoll: der 'Heilige Kelch', von dem es seit 2000 Jahren heisst, es sei der Kelch, aus dem Jesus beim letzten Abendmahl getrunken hat. Tatsächlich ist nachgewiesen, das er aus dem 1. Jahrhundert v.Christus stammt. Ausserhalb der Altstadt Auch ausserhalb der Altstadt ist Valencia sehenswert. Von meinem Übernachtungspunkt aus hatte ich hervorragende Möglichkeiten, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Eine Buslinie (L 95) führte mich am 2. Tag zum 'Museo de les Ciences', nahe dem valencianischen Hafen. Dazu muss erwähnt werden, daß man in 60er Jahren des 20. Jahrhunderts das Flussbett des Tario trocken gelegt und ausserhalb der Stadt neu angelegt hat. Im trockenen Bett entstand nach langen Diskussionen Anfang der 90er Jahre eine unvergleichliche Parklandschaft mit einer Gesamtlänge von nahezu 20 Kilometern. Am Ende entstand die 'Ciudad de les Ciènces', jenes unvergleichliche Bauwerk, das man auf dem ersten Foto sehen kann. Der Besuch dieser 'Ciudad' hat aber auch seinen Preis. Möchte man alle Gebäude besuchen und die darin gebotenen Möglichkeiten von Filmvorträgen, Aquarium und naturwissenschaftlichen Museum nutzen, zahlt man den recht hohen Eintrittspreis von 30,- € (Stand: März 2008). Ich selbst habe mich auf das naturwissenschaftliche beschränkt (7,50 €) und kann es bedingt empfehlen. Ein großer Spielplatz für mittelgroße und große Kinder. Viele Experimente zum Anfassen. Eher würde ich empfehlen, die Gebäude von Aussen zu bewundern, denn die Architektur ist grandios, und im 'Jardine del Rio Turia' spazieren zu gehen. Es gibt reichlich Bänke - auch im Schatten - unterhalb der alten Flussmauer. Die Pinien riechen fantastisch und überall ist er erstaunlich sauber. Der Park ist unterteilt in Alleen, Spielplätze, Skatboard-Bahnen und Fussballplätze. Ich habe die Gelegenheit genutzt und 1 Stunde ein Buch gelesen. Wann immer man aber den Park verlassen will - sobald man wieder auf der Strasse ist, findet sich sehr schnell eine Bushaltestelle oder aber auch ein U-Bahn (Station 'Alameda') direkt unterhalb des Parks. Busse kommen alle paar Minuten, aber sie halten nur an, wenn man ihnen winkt, bzw. den Arm ausstreckt wie Anhalter das auf der Autobahn tun. Sonst hat man Pech gehabt. Erwähnen möchte ich an dieser Stelle noch den 'Parc de Capcalera del Rio Turia', genau am anderen Ende. Dieser Park ist noch sehr neu und wurde rund um den ehemaligen Rio Turia am Anfang der Altstadt angelegt. Neuerdings steht hier auch der 'Bioparc', eine Art Zoo und Aquarium in einem. Sieht schick aus, hat aber seinen Preis: 20,- € Eintritt für Erwachsene! Ich gestehe, mein Budget gab das nicht her und so kann ich über das Innere des Bioparc´s nichts berichten. Also, bevor man sich auf den Weg macht und ernsthaft hinein gehen möchte - viel Geld einstecken! Hafen und Strand Eigentlich wäre Valencia´s Hafen nicht unbedingt einer Erwähnung wert, wenn nicht im Jahr 2007 dort, bwz. vor der Küste, der 'Americas Cup' statt gefunden hätte. Allerdings ist von diesem Großereignis nicht viel Glamour übrig geblieben. Ich machte mich 3. Tag meines Aufenhalts per Metro (L 5 bis 'Maritim-Serreria' und weiter mit der L 6 bis 'Neptu') auf den Weg. Diesen hatte ich bereits am 2. Tag in Teilen zurück gelegt und wusste somit, wo hier die Tücke lag... Der ausgebene Stadtplan, der auch Metro-Stationen ausweist, ist von 2007. Die Stationen der Linie 5 jenseits von 'Ayora' sind darin noch gar nicht enthalten. Nur der im Info-Büro erhältliche Metro-Plan zeigt diese neuen Haltestellen schon...! Aber zu diesem Anekdote komme ich später. Von der Haltestelle 'Neptu' läuft man ca. 5 Minuten bis zum Hafenbecken des 'Port America´s Cup'. Und dann steht man dort und fragt sich, warum man den weiten Weg gemacht hat, denn ausser dem Gebäude des BMW-Racing-Team ist praktisch nichts zu sehen. Keine Boote, keine Schiffe, nur leere Anlegestellen. Besser, man dreht sich um 180 Grad und steuert geradewegs den tollen Strand 'Playa de les Arenes' an. Die Strandpromenade wirkt wie gerade gepflastert, die Palmen verbreiten Karibik-Flair und der Strand kann durchaus mit dem in St. Peter-Ording an der deutschen Nordseeküste verglichen werden: Kilometer lang und ca. 100 - 150 m breit. Nur feiner Sandstrand. Als ich dort ankam, etwas gegen 14 Uhr am Donnerstag, zählte ich kaum mehr als 15 Menschen - wohlgemerkt, am gesamten Strand, soweit ich ihn überblicken konnte! Es stehen sogar Liegen herum, die man sich nur heran ziehen braucht. Niemand verlangt zu dieser Jahreszeit Mietgebühg. Wenn überhaupt irgendwann. Hat man genug Sonne abbekommen, bieten sicher mehr als 15 kleine Bars und Restaurants Möglichkeiten gegen Durst und Hunger an. Allerdings hat die Lage auch ihren Preis...! Gastronomie & Sprache Wo Licht ist, ist auch Schatten. So auch bei meinem Valencia-Besuch. Von Anfang an fiel mir auf, daß die freundlichen Spanier die englische Sprache nicht unbedingt pflegen, bzw. sie in der Schule als erste Fremdsprache beigebracht bekommen. Das soll jetzt nicht missverstanden werden. Wahrscheinlich ist Französisch oder Italienisch beliebter. Obwohl ich die beiden zuletzt genannten Sprachen zumindest recht gut verstehen, wollte ich mich aber doch lieber auf das englische beschränken. Das führte zu diversen Schwierigkeiten. Sobald ich das Hotel verliess, begann der Kampf: mit dem Busfahrer, dem Angestellten der U-Bahn am Ticketschalter, sowie in der Gastronomie (siehe hierzu auch 'Anekdoten'). Markant war, je mehr internationale Gäste sich irgendwo fanden (z.B. in der U-Bahn oder bei Burger King), desto weniger konnte man sich in der globalen Verkehrssprache Nr. 1 verständigen!!! So ergab es sich für mich einmal, daß ich einer deutsch sprechenden Niederländerin behilflich sein durfte, indem ich den spanisch sprechenden U-Bahn-Karten-Verkäufer auf Englisch nach einer Strasse fragte, die ich glücklicherweise in Spanisch aussprechen konnte. Der gute Mann antwortete in Spanisch, ich übersetzte mir seine Wort im Kopf ins italiensiche und gab die Information der Niederländerin auf Deutsch weiter. Es geht alles, wie man sieht. Museen & Gärten An beiden mangelt es in Valencia nicht. Trotz des schönen Wetter hatte ich Zeit und Lust, mir das eine oder andere Museum anzusehen. Da ich sehr geschichtsinteressiert bin, zog es mich nicht so sehr ins Museum der schönen Künste, sondern eher in den naturwissenschaftlichen und archäologischen Bereich. Allerdings kann ich einem nicht-spanisch sprechenden Touristen nur eines wirklich empfehlen: das Museum Almudin, nahe der Kathedrale. Es ist leicht zu finden: man geht zum 'Plaza de la Reina', hält sich rechts, vorbei am Touristen-Info-Büro, weiter rechter Hand an der Kathedrale vorbei, bis man auf einem Platz, steht, der großenteils von einem Wasser-Bassin eingenommen wird. Dieser Platz, das Bassin und das rechts und links stehende moderne Gebäude sind ÜBER den archäologischen Ausgrabungen errichtet worden. Am besten meldet man sich für eine der kostenlosen Führungen an, die auch in Englisch angeboten werden. Sie dauert ca. 1 Stunde und mich hat sie angeregt, noch einmal allein wieder zu kommen. Alle anderen Museen, die ich besucht habe, waren auch interessant, hatten allerdings das Manko, daß die Beschriftungen zu den Exponaten zumeist in Spanisch gehalten wurden. Da nützt es auch nichts, daß das Dinosaurier-Skelett 'Museu de Prehistoria' eine beeindruckende Grösse hat, man aber leider nicht mehr darüber erfahren kann, wenn die Sprachkenntnisse fehlen. Die kleinen Parks und Gärten, speziell innerhalb der Altstadt hatten es mir besonders angetan. Morgens, bevor die Sonne sehr hoch steht, empfiehlt sich die Anlage am 'Plaza Alfonso'. Klein, aber mit Palmen und bequemen Parkbänken versehen. Bei den Gärten möchte ich den 'Jardin Botanico' hervorheben. Diesen besuchte ich kurz vor meiner Abreise. Er liegt jenseits der ehemaligen Stadtmauer, nahe der 'Torres del Quart' im Westen. Öffnungszeiten 10 - 20 Uhr, Eintritt 1,- €. Eine sehr schöne Atmosphäre, Vogelgezwitscher und jede Menge frei lebender Katzen! Zum Teil zutraulich, teilweise scheu. Also, wer eine Allergie gegen die Haustiger hat sollte hier nicht her kommen. Im Übrigen wirkten alle Katzen sehr gepflegt, so als ob sie einen 'festen Wohnsitz' hätten und nur tagsüber sich im Park aufhalten. Insbesondere morgens ist es hier sehr schön! Allgemeine Tipps Sehr gut über das Stadtgebiet verteilt findet man 'Touristen Informations-Büros'. Modern ausgestattet, mit freundlichen und hilfsbereiten Angestellten, die auch über ausreichend Englisch-Kenntnisse verfügen. Zusätzlich gibt es im Info-Büro am 'Plaza de la Reina' 3 PC´s mit kostenfreiem Internetzugang (15 Minuten, danach 1,- € pro Viertelstunde). Kartenmaterial, Stadtführer, Veranstaltungs-Tipps - es gibt wirklich alles. Sehr interessant kann die 'Valencia-Card' sein. Mit dieser kann man innerhalb der Tarifzone A Bus, Metro und Strassenbahn benutzen und bei den allermeisten Museen werden auf diese Karte Rabatte eingeräumt (meistens 10%). Allerdings sollte man sich vorher gut überlegen, ob sich die Anschaffung lohnt. Die 3-Tages-Karte kostet 18,- € (Stand: März 2008). Besucht man z.B. täglich 2 Museen und spart damit gut 0,50 € Eintritt (Museen sind sehr billig), dann müsste man für mindestens 5,50 € täglich Bus & Bahn fahren. Bei einem Einzelpreis von 1,30 € innerhalb der Zone A sollte man sich das gut ausrechnen. In jedem Fall erspart es einem das lästige Fahrschein kaufen. Wie schon erwähnt, Museen sind günstig, die meisten am Wochenende sogar kostenlos zu besuchen. Wer nicht ständig Essen gehen möchte, braucht Lebensmittelgeschäfte. Da die großen Discounter ausserhalb der Alttadt zu finden sind (z.B. Aldi, an der Avenida del Cid), muß man sich auf die kleineren Läden beschränken. Mein Tipp: 'Mercado' an der 'Plaza Alfonso'. Zentral gelegen, gut 2 Gehminuten von der Metro-Station 'Colon'. Der Laden macht auch schon recht früh auf - um 9.15 Uhr! Mein Hotel Über das Hotel 'Excelsior Catalonia' kann ich - fast - nur Gutes berichten. Es liegt zentral nahe der 'Plaza Ayuntamiento', ist ruhig, sehr sauber und das Frühstücksbuffet den Gästen angepasst, d.h. es gibt mehr als nur Hörnchen und Kaffee. Die Angestellten habe ich als hilfsbereit und freundlich erlebt. Der Zimmerservice ist gründlich, Handtücher werden täglich gewechselt. Nur 2 Kritikpunkte gab es für mich: - In den Zimmern ist rauchen erlaubt und - die Betten erinnern an bessere Feldbetten. Nichts destotrotz sind sie bequem. Durch die 3-fachen Vorhänge kann man es mittags um 12 noch stockdunkel haben, wenn man möchte. Die Fenster sind doppelt, d.h. selbst die täglich anrollende Müllabfuhr, 50 m entfernt, konnte ich nicht hören. Über den veröffentlichten Tagespreis von 80,- € kann man unterschiedlicher Meinung sein, aber die Lage und Ruhe sind kaum schlagbar.