Bezirksamt Hamburg-Mitte - Bürgerinitiative Öjendorfer Park

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Bezirksamt Hamburg-Mitte - Bürgerinitiative Öjendorfer Park
Bezirksamt Hamburg-Mitte
03. Februar 2016
Quartiersentwicklung am Öjendorfer See – Ergebnisse des Werkstattverfahrens
Entwurf für das Wohnquartier Haferblöcken ausgewählt
Die Bürgerbeteiligung zu den geplanten neuen Stadt-Quartieren am Öjendorfer See ist
mit der Sitzung des Auswahlgremiums vorläufig abgeschlossen. Die Mitglieder des
Gremiums, darunter auch fünf Bürgervertreter/innen, haben sich bezüglich des
Quartiers östlich Haferblöcken im Kern für eine neue Variante aus den Entwürfen
zweier Planerteams entschieden. In den nächsten Wochen soll der Funktionsplan
erstellt werden. Auch für das Quartier Haßloredder gibt es Entwürfe. Bevor diese
jedoch weiter bearbeitet werden, wird zunächst berechnet, welche Kosten deren
Realisierung mit sich bringen würde.
In einer rund vierstündigen Sitzung haben die Mitglieder des Auswahlgremiums intensiv
diskutiert. Die Entwürfe von vier verschiedenen Planerteams standen zur Auswahl. Anders als
bei einem klassischen Wettbewerbsverfahren ging es aber nicht darum, einen „Siegerentwurf“
auszuwählen und zu prämieren. Von Anfang an war das vom Bezirk Hamburg-Mitte
durchgeführte „Werkstattverfahren Quartiersentwicklung am Öjendorfer See“ auf Beteiligung
und Kooperation ausgelegt.
„Das war eine völlig neue Form des Arbeitens. Alle standen unter enormen Zeitdruck und
hatten dabei in den Workshops einen intensiven Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern
über deren Vorstellungen. In den Zwischenpräsentationen und insbesondere in der
öffentlichen Planungswerkstatt konnte man sich über die unterschiedlichen Ansätze
austauschen. Das Verfahren war dadurch sehr produktiv“, so Bodo Hafke, Baudezernent des
Bezirks Hamburg-Mitte.
Das Werkstattverfahren war in dieser Form einzigartig in Hamburg. „Mit 14 Veranstaltungen in
12 Tagen mit verschiedensten Beteiligungsangeboten sind wir an die Grenzen unserer
Leistungsfähigkeit gegangen. Aber es hat sich gelohnt. Wir haben unzählige sehr gute
Anregungen und Ideen – ebenso wie kritische Hinweise – der Anwohnerinnen und
Anwohnern aufnehmen können. Vieles davon findet sich ganz konkret in den einzelnen
Entwürfen wieder“, erklärte Michael Mathe, Leiter des bezirklichen Fachamts Stadt- und
Landschaftsplanung. „Mit diesem Ansatz haben wir die höchst mögliche Planungsqualität für
das neue Quartier erreicht. Das war unser Ziel“, so Mathe weiter.
Stolz ist der Bezirk auch auf das eigene Planerteam aus Stadtplanern und Fachingenieuren,
für dessen Entwurf des südlichen Planungsgebietes sich das Auswahlgremium einstimmig
ausgesprochen hat. Für den nördlichen Teil des Gebietes sahen die Mitglieder des Gremiums
den Entwurf des Büros Spengler und Wiescholek vorne. Beide Entwürfe werden nun zu
einem Gesamtplan zusammengefügt und weiter ausgearbeitet.
Öffentlich vorgestellt werden die Ergebnisse am 03. März 2016 in einer gemeinsamen
Sitzung des bezirklichen Ausschusses für Wohnen und Stadtteilentwicklung und des
Beirates Billstedt-Horn. In dieser Sitzung wird auch über das weitere Verfahren informiert
und diskutiert. Ort und Uhrzeit werden frühzeitig bekannt gegeben.
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Bei der Auswahl der Entwürfe konnten fünf Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerinnen
und Bürger mitentscheiden. In jedem Workshop wurde eine Person als Vertreter im
Auswahlgremium bestimmt. Sie hatten die Aufgabe darauf zu achten, dass die zentralen
Hinweise der Menschen, die sich ehrenamtlich engagiert haben, auch berücksichtigt werden.
Den Bürgerinnen und Bürgern war u.a. wichtig, dass die Grünbeziehungen zum Öjendorfer
Park nicht zerstört werden, dass das neue Quartier nicht zu dicht bebaut wird, es
unterschiedliche Wohnformen gibt und dass es mit dem bestehenden Quartier
zusammenwachsen kann. Außerdem wurde gefordert, die Wohnungen für Flüchtlinge in dem
Quartier zu verteilen und nicht nur im nördlichen Bereich zu realisieren, damit die Integration
gelingen kann. Dieses Anliegen wird auch von den Investoren in dem Gebiet unterstützt, die
sich über die Ergebnisse des Verfahrens durchweg positiv äußerten. Gebaut werden die
Wohnungen von der SAGA GWG, der HANSA Baugenossenschaft und der
Baugenossenschaft freier Gewerkschafter (BGFG).
Auch weitere Anregungen sind in die Planungen eingeflossen. „Wir haben öffentliche
Parkplätze für die Besucher des Parks ebenso aufgenommen wie die Forderung nach einem
zentralen öffentlichen Platz und nach Begegnungsstätten. Ein Haus der Begegnung wird – in
welcher Form auch immer – umgesetzt werden“, bekräftigt Michael Mathe und verweist auf
die jetzt anstehenden Verabredungen mit den verantwortlichen Stellen, um parallel zu den
Wohnungen die erforderliche Infrastruktur zu bauen und zu betreiben.
Während des Werkstattverfahrens gab es auch zahlreiche Kritik, besonders am parallel
geplanten Standort Haßloredder. Man könne sich nicht vorstellen, dass sich dort eine
Wohnbebauung mit all der erforderlichen Infrastruktur finanziell rechne, so das oft
vorgebrachte Hauptargument. „Wir kennen die schwierigen Rahmenbedingungen für dieses
Wohnquartier. Wir werden daher eine ehrliche Rechnung erstellen und dann entscheiden, ob
die Planungen für dieses Gebiet weiter betrieben werden“, erklärt der Baudezernent Bode
Hafke. Sollte dies nicht der Fall sein, steht der Bezirk vor der Aufgabe, den notwendigen
Wohnungsbau für Flüchtlinge an anderer Stelle zu entwickeln.
Für Rückfragen:
Bezirksamt Hamburg-Mitte, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Sorina Weiland, Tel.: 040 – 428 54 2877
E-Mail: [email protected]