Zitierhinweis copyright Girgensohn, Dieter: Rezension über: Giorgio
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Zitierhinweis Girgensohn, Dieter: Rezension über: Giorgio Tamba, Il regime del popolo e delle arti verso il tramonto. Innovazioni e modifiche istituzionali del comune bolognese nell’ultimo decennio del secolo XIV, Sala Bolognese: Forni, 2009, in: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken, 90 (2010), S. 665-666, http://recensio.net/r/a6eb4e4c3e7be75e2d76b13e3aaafae1 First published: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken, 90 (2010) copyright Dieser Beitrag kann vom Nutzer zu eigenen nicht-kommerziellen Zwecken heruntergeladen und/oder ausgedruckt werden. Darüber hinaus gehende Nutzungen sind ohne weitere Genehmigung der Rechteinhaber nur im Rahmen der gesetzlichen Schrankenbestimmungen (§§ 44a-63a UrhG) zulässig. MODENA – BOLOGNA 665 e, con un paragrafo conclusivo, ricerca almeno le tracce di quella spiritualità monastica sempre difficile da individuare sulla base delle fonti documentarie, assai più generose nel fornire indicazioni di natura economica, giuridica, sociale e politica. All’introduzione fanno seguito un regesto dei documenti editi (pp. LI-LXIII), un prospetto della tipologia degli atti e la legenda di sigle e abbreviazioni (pp. LXV-LXVII). Segue il cuore del lavoro, 185 pagine contenenti i 101 documenti del fondo oggetto dell’edizione e un’altra decina (pp. 187–196) contenente l’appendice documentaria di cui si è sopra detto. Infine, un’utile sezione di corredo, con alcuni elenchi: quello degli abati e dei monaci del monastero di San Pietro di Modena (996–1159), quello dei notai (rispettivamente pp. 197–198 e pp. 199–200), quello dei documenti non rogati da notai (p. 201) e, ancora, quello relativo ai documenti privi di completio notarile (p. 202). Chiudono il libro la bibliografia (pp. 203–209) e gli indici onomastico, toponomastico e generale (pp. 211–227). Mario Marrocchi Giorgio Ta m b a , Il regime del popolo e delle arti verso il tramonto. Innovazioni e modifiche istituzionali del comune bolognese nell’ultimo decennio del secolo XIV, Testi per la storia di Bologna 1, Sala Bolognese (Forni) 2009, 217 S., 8 Taf., ISBN 978–88–271–3040–7, € 48; Tommaso D u r a n t i , Diplomazia e autogoverno a Bologna nel Quattrocento (1392–1466). Fonti per la storia delle istituzioni, Bologna medievale ieri e oggi 11, Bologna (CLUEB) 2009, 474 S., ISBN 978–88–491–3201–4, € 38. – Die Behauptung der Selbständigkeit in der kommunalen Verwaltung war für die Städte des Kirchenstaates immer eine prekäre Angelegenheit. Bologna war nach Rom die größte, so darf man gerade dort ein starkes städtisches Selbstbewusstsein erwarten. Zu diesem Thema gibt es zwei neue Bücher, die zudem einen dichten zeitlichem Zusammenhang aufweisen. Nach wechselnden Phasen der Machtausübung während des Aufenthalts der Kurie in Avignon stellte der Kardinallegat Gil de Albornoz 1360 die direkte päpstliche Herrschaft wieder her, doch ging sie 1376 durch einen Aufstand verloren (wie auch anderswo). Nun konnte ein kommunales Regime eingeführt werden, getragen vom Volk und von den Zünften, doch unter der Leitung einer Schicht führender einheimischer Familien, die allerdings stets zur üblichen Aufspaltung in Parteien neigte; in der Konsequenz wurde die partizipatorische Verfassung 1401 durch die Signorie von Giovanni I. Bentivoglio abgelöst. Diesen Abschnitt der städtischen Geschichte beschreibt Tamba als ausgewiesener Kenner der reichen Materialien des Staatsarchivs Bologna, er kann sich ebenso die fruchtbare lokale Chronistik zunutze machen. Sein besonderes Augenmerk gilt den Institutionen der Verwaltung und Regierung mit ihrem häufigen Wechsel: Anziani, Dieci di balia, Otto di pace, Sedici Riformatori, Venti Deputati eigens für die Einnahmen und Ausgaben, wieder QFIAB 90 (2010) 666 ANZEIGEN UND BESPRECHUNGEN Sedici Riformatori tauchen auf, zusätzlich Nove Deputati zur Reform der städtischen Grundordnung, dazu eine kurze „criptosignoria“ von Carlo Zambeccari. Die Entwicklung atmet den Geist des Experimentierens, aber das bedeutete eben auch Mangel an Stabilität der Verfassungsstruktur, die von divergierenden Kräften in Gefahr gebracht wurde. – Duranti fasst einen längeren Zeitraum ins Auge, in den Mittelpunkt stellt er das Funktionieren der städtischen Einrichtungen auch unterhalb der Ebene der von außen eingesetzten Repräsentanten der Herrschaft. Er lässt seine Darstellung im Jahre 1392 beginnen mit der Übertragung des apostolischen Vikariats über die Stadt und ihren ausgedehnten Distrikt für 25 Jahre durch Bonifaz IX. an die Gesamtheit der Bürger, deren nach Perugia zur Kurie gekommene Gesandte zugleich feierlich den Treueid auf den Papst ablegten. Es folgen eine Übersicht über die diplomatischen Beziehungen Bolognas zu den Päpsten in den folgenden Jahrzehnten bis zu einer Bestätigung früherer Vereinbarungen durch Paul II. im Jahre 1466, dann eine Charakterisierung der städtischen Selbstverwaltung, meist unter dem päpstlichen Gouverneur, und zuletzt eine Untersuchung der Privilegien für Angehörige der Familie Bentivoglio – Grundlagen für deren „fast herrschaftliche Macht“. Die Darstellung dient zugleich als Kommentar zum Dokumentenanhang, der fast zwei Drittel des Bandes füllt. Die abgedruckten Texte setzen mit dem langen Instrument über die genannte Verleihung von 1392 ein; hier ist zu bedauern, dass der Vf. sich allein auf die lokal überlieferte Kopie gestützt und nicht die Gelegenheit genutzt hat, aus ihr und den im Vatikanischen Archiv vorhandenen Exemplaren eine kritische Edition herzustellen. Dasselbe gilt für die anschließenden 20 Stücke zu den Beziehungen zwischen den Päpsten und der Stadt (anderswo liegende Kopien werden nicht genannt). Ein zweiter Teil des Anhangs bringt 16 Urkunden oder Aktenstücke zur Verfassungsstruktur Bolognas zwischen 1394 und 1457 sowie 8 lange Abschnitte aus den ungedruckten Statuten von 1454. Endlich folgen 18 Stücke über die (Sonder-)Rechte der Bentivoglio, zuletzt die Verleihung des Pfalzgrafentitels durch Kaiser Friedrich III. aus dem Jahre 1461. – In beiden Büchern erschließen Register den Informationsreichtum. Bologna ist eine der wichtigsten Städte im sogenannten kommunalen Italien während des hohen und späteren Mittelalters, ihre Geschichte verdient Aufklärung durch detaillierte Einzelstudien wie die vorliegenden, und Quelleneditionen aus ihrer ansehnlichen Überlieferung sind allemal willkommen. Dieter Girgensohn Storia di Bologna. Vol. 3: Bologna nell’età moderna (secoli XVI–XVIII). I. Istituzioni, forme del potere, economia e società; II. Cultura, istituzioni culturali, Chiesa e vita religiosa, a cura di Adriano P r o s p e r i , Bologna (Bononia University Press) 2007, 2 tomi, 1378 S., Abb., ISBN 978–88–7395–393–7; QFIAB 90 (2010)