Final Report Special Youth Camp 2010

Transcrição

Final Report Special Youth Camp 2010
Abschlussbericht Special Youth Camp 2010
Verantwortliche Organisation: Scort Foundation
Projekt Zeitraum: 04.-09. September 2010
Projekt Ort: Schweiz - Basel und Umgebung
Inhalt
1
Projektübersicht ....................................................................................................................... 1
2
Einführung und Geschichte .....................................................................................................4
3
Ziele .........................................................................................................................................4
4
Teilnehmer ............................................................................................................................... 6
5
6
7
4.1
Partnerclubs und Gruppen .............................................................................................. 6
4.2
Anzahl der Teilnehmer .................................................................................................... 8
Programm / Inhalte .................................................................................................................. 9
5.1
Training ........................................................................................................................... 9
5.2
Treffen mit dem FC Basel 1893 .................................................................................... 10
5.3
Integratives Ausbildungsprogramm (Young Coaches) .................................................. 10
5.4
Freizeitaktivitäten .......................................................................................................... 12
5.5
Mitbringsel für die Teilnehmer ....................................................................................... 13
5.6
Besuchsnachmittag ....................................................................................................... 14
Infrastruktur und Betreuung ...................................................................................................14
6.1
Unterkunft...................................................................................................................... 14
6.2
Verpflegung ................................................................................................................... 15
6.3
Fussballfelder ................................................................................................................ 15
6.4
Transport ....................................................................................................................... 15
6.5
Volunteers & Praktikanten............................................................................................. 16
Projektevaluation ................................................................................................................... 16
7.1
Programm & Organisation ............................................................................................. 16
7.2
Training ......................................................................................................................... 18
7.3
Integratives Ausbildungsprogramm ............................................................................... 19
7.4
Evaluation der Ziele ...................................................................................................... 21
8
Unsere Motivation zum Weitermachen .................................................................................. 22
9
Ausblick .................................................................................................................................24
10
Medien ...................................................................................................................................26
11
Projektförderer ....................................................................................................................... 27
1
Projektübersicht
Zeitraum
4 .- 9. September 2010
Ort
Schweiz – Basel & Umgebung
Unterkunft: Jugendherberge Lörrach
Organisation
Scort Foundation
Football Clubs for Development and Peace
Beteiligte Partnerclubs
FC Basel 1893 (CH), Werder Bremen (D), Bayer 04 Leverkusen (D)
weitere
beteiligte Organisationen und
Personen
Old Boys Basel Dream Team (CH), eingeladen vom FC Basel 1893
TSV Achim – 100% Werder Partner (D), eingeladen von Werder Bremen
HPS Rapperswil (CH), eingeladen von Scort, Teil des integrativen Scort
Teams
Studenten der Universität Basel (CH), Universität Bielefeld (D) und ein Praktikant der “Zur Hoffnung”, Sonderschulheim- Eingliederungsstätte Basel-Stadt
(CH), eingeladen von Scort, Teil des integrativen Scort Teams
Volunteers der Universität Mainz (D) und der deutschen Sporthochschule
Köln (D), eingeladen von Scort
Klasse 3a, Neubad Schule Basel – Teilnahme an einer integrative Trainingseinheit
Kontakt
Scort Foundation
Stänzlergasse 4
CH – 4051 Basel
Telefon: +41 61 201 29 83
Fax: +41 61 201 29 88
Mail: [email protected]
www.scort.ch
Kontaktperson
Kristina Bohnstedt
Verantwortliche für Projekte ([email protected])
Telefon: +41 61 201 29 82 // Mobile: +41 79 830 47 88
1
Kurzbeschreibung
Kinder und Jugendliche mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung nahmen gemeinsam an einem speziell auf sie zugeschnittenen internationalen
Fussball-Trainingslager teil. Gleichzeitig hatten Trainer, Betreuer sowie Vertreter der beteiligten Vereine und weitere Interessierte die Gelegenheit zum
Erfahrungsaustausch. Während des Camps wurden ausgewählte Teilnehmer/innen 1 mit und ohne Behinderung in einer begleitenden Ausbildung an
eine Übungsleiter- Helferfunktion sowie an eine Vorbildrolle herangeführt. Der
Besuch des Trainings der 1. Mannschaft des FC Basel 1893 und die anschliessende Autogrammstunde ermöglichten den Teilnehmern ein unvergessliches Erlebnis. Ein Abschlussturnier, bei dem Spieler des FCB aktiv
teilnahmen, rundete die Lagerwoche spektakulär ab. Nebst fussballspezifischen Aktivitäten bot ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm (u.a. Kletterpark Lörrach, Zoo Basel) den Teilnehmern die Möglichkeit zu Teambuilding
und Körpererfahrung.
Programminhalte
Fussballtrainings speziell zugeschnitten auf junge Menschen mit Behinderung
durch Trainer europäischer Top-Fussballclubs.
Begegnung von jungen Menschen mit und ohne Behinderung in gemeinsamen Fussballtrainings und Freizeitaktivitäten.
Erfahrungsaustausch unter den Vereinen und Übungsleitern. Einige der internationalen Clubs besitzen langjährige Erfahrung in der Integration von Menschen mit Behinderungen ins sportliche, aktive Vereinsleben. Von dieser Erfahrung und dem direkten Austausch können lokale Vereine und Institutionen
in hohem Masse profitieren, auch die Grossclubs selbst optimieren durch den
Austausch ihre soziale Arbeit.
Die Teilnehmer hatten die Chance ihren Idolen (FC Basel 1893) beim Fussballtraining zu zusehen und anschliessend Autogramme von den Spielern zu erhalten.
FC Basel Spieler setzten sich aktiv am Abschlussturnier ein und teilten ihre
Fussballbegeisterung und Fähigkeiten mit den Teilnehmern.
Ausgewählte Teilnehmer/innen (‘Young Coaches’) mit und ohne Behinderung
nahmen an einer trainingsbegleitenden Ausbildung als Übungsleiter und Helfer teil (Erlernen von theoretisch und praktischem Grundwissen über Fussballtrainings und übernehmen von einer verantwortungsbewussten Vorbildrolle).
Zum ersten Mal wurde eine integrative Gruppe, bestehend aus Jugendlichen
mit (HPS Rapperswil) und ohne Behinderung (Universität Basel, Bielefeld,
und Sonderschule Zur Hoffnung) zum Trainingslager von Scort eingeladen.
1
Auf die Ausformulierung der weiblichen Form wird zu Gunsten eines einfacheren Leseflusses im weiteren Text
verzichtet.
2
Ziele
Durch Sport die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen fördern
Stärkung der Rolle ausgewählter Teilnehmer (Capacity Building)
Verbesserung fussballerischer Fertigkeiten
Fortbildung von Trainern und Betreuern und gegenseitiger Austausch / Ausbau des Netzwerkes
Gesellschaftliche Integration fördern und öffentliches Bewusstsein stärken
Teilnehmer
Jeweils 8 Jugendliche mit Behinderung aus den Städten der teilnehmenden
Fussballclubs mit ihren Betreuern und Trainern
Integrative Gruppe, bestehend aus 8 Jugendlichen mit und ohne Behinderung
aus Rapperswil, Basel und Bielefeld (die Jugendlichen ohne Behinderung
absolvierten zusätzlich die Ausbildung im Rahmen des Projekts) – diese
Gruppe wurde von Seiten Scorts eingeladen
Gäste beim Montagstraining: Klasse 3a, Neubad Schule Basel & das ganze
Dream Team Basel (Old Boys Basel)
5 Volunteers aus den deutschen Städten Köln, Mainz und Kaiserslautern
nahmen teil und unterstützen Teams und Organisatoren während des gesamten Camps
3
2
Einführung und Geschichte
Zum ersten Special Youth Camp im Jahr 2007 wurden die Vereine Liverpool FC, Werder Bremen
und FC Basel 1893, die alle in der Schweiz ihr Trainingslager veranstalteten, eingeladen. Die
Idee war es, Jugendlichen mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung aus den drei Städten
der Vereine die Möglichkeit zu geben, ihre Idole bei Trainings und Spielen zu treffen. Zusätzlich
nahmen die Kinder 2007 an drei Fussball-Trainingseinheiten und zahlreichen Ausflügen teil.
Nach einem erfolgreichen Start fand das Special Youth Camp jährlich wiederkehrend statt und
Scort verstärkte auf allgemeinen Wunsch hin den Aspekt der Fussballtrainings.
Inzwischen hat sich das Special Youth Camp als ein bei allen Partnervereinen beliebtes Projekt
etabliert. Nebst der Förderung der Jugendlichen wird auch der Austausch zwischen Betreuern,
Trainern und Interessierten vorangetrieben, so dass der Behindertenfussball und das Bewusstsein für diesen Bereich bei allen teilnehmenden Organisationen und Personen gestärkt werden.
Beim dritten Special Youth Camp im Jahre 2009 kam zu den bisher beteiligten Clubs Scorts neuer Partnerclub Bayer 04 Leverkusen hinzu.
Das vierte Special Youth Camp fand in der Schweiz und Südwest-Deutschland im September
2010 statt. Drei von Scorts Partnerclubs (FC Basel 1893, Werder Bremen und Bayer 04 Leverkusen) setzen ihre Kooperation und ihr Engagement beim Special Youth Camp fort. Das jüngste
Special Youth Camp bot zum ersten Mal eine begleitende Ausbildung an, welche eine Auswahl
von Teilnehmer an eine Übungsleiter-/ Helferfunktion heranführen sollte. Hierbei wurde auf die
Erfahrungen vom Special Youth Camp 2009 zurückgegriffen, bei dem ein ehemaliger Teilnehmer
(2007 und 2008) mit Behinderung die Rolle eines Young Coaches übernahm.
Die Teilnehmer des Special Youth Camps 2010 waren Kinder und Jugendliche mit einer geistigen
und/oder körperlichen Behinderung, welche von Scorts Partnerclubs aus deren Städten eingeladen wurden. Zudem wurden in der Scort-Gruppe Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung aus der Schweiz und Deutschland integriert. Wie in den vorherigen Special Youth Camps
führten professionelle Instruktoren von Scorts Partnerclubs speziell auf die Teilnehmer zugeschnittene Trainingseinheiten durch.
Scort leistete die Gesamtorganisation des Special Youth Camps, war für das Programm vor Ort
verantwortlich und integrierte lokale Organisationen aus der Schweiz und Deutschland in das
Projekt.
3
Ziele
Das Special Youth Camp verfolgt unterschiedliche Ziele, die primär die Förderung der teilnehmenden Jugendlichen, den Aufbau eines Netzwerkes unter den teilnehmenden Organisationen
und Personen sowie die Stärkung der öffentlichen Akzeptanz in den Mittelpunkt rücken:
A) Durch Sport die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen fördern
•
Die Teilnehmer haben bei gemeinsamen Fussball-Trainingseinheiten und Freizeitaktivitäten ein unvergessliches Erlebnis, das ihr Selbstbewusstsein stärkt und ihnen
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gibt.
4
B) Stärkung der Rolle ausgewählter Teilnehmer (Capacity Building)
•
Begleitende integrative Ausbildung ausgewählter Teilnehmer, so dass diese im
Rahmen des Camps Verantwortung auf und neben dem Platz für die anderen Teilnehmer übernehmen – als Helfer, Übungsleiter sowie als Vorbilder (Jugendliche
und junge Studenten mit und ohne Behinderung absolvieren diese Ausbildung zusammen).
•
Motivation der Clubs, Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung zu Vorbildern und Übungsleitern/Trainern auszubilden, so dass sie zukünftig in die Vereinsarbeit integriert werden und aktiv Verantwortung übernehmen können.
C) Verbesserung fussballerischer Fertigkeiten
•
In den von internationalen Spitzentrainern geleiteten und speziell auf die Voraussetzungen der Teilnehmer ausgerichteten Trainings werden die fussballerischen Fertigkeiten der Teilnehmer über abwechslungsreiche Übungsformen und unterschiedliche methodische und didaktische Ansätze gefördert.
D) Fortbildung von Trainern und Betreuern und gegenseitiger Austausch / Ausbau des Netwerkes
•
Die lokalen und internationalen Trainer und Betreuer tauschen sich im Rahmen des
Camps über ihre Arbeit (Trainingsmethodik, Konzepte, Kooperationen) aus und erweitern ihr Netzwerk.
•
Aufbau neuer Kooperationen zwischen den Clubs und unterschiedlichen Organisationen.
E) Gesellschaftliche Integration fördern und öffentliches Bewusstsein stärken
•
Durch die erstmalige Teilnahme einer integrativen Gruppe bestehend aus Jugendlichen mit und ohne Behinderung der HPS Rapperswil und der Universität Basel soll
die Integration zwischen Jugendlichen mit und ohne Behinderung gefördert werden.
•
Jugendliche mit und ohne Behinderung absolvieren eine gemeinsame Ausbildung
zum Übungsleiter und Vorbild und übernehmen nach dem Camp Verantwortung in
ihrem Club/ihrer Gemeinschaft.
•
Durch die Beteiligung der verschiedenen europäischen Proficlubs sollen das Verantwortungsbewusstsein gestärkt und weitere Clubs und Organisationen (insbesondere auf lokaler Ebene) dazu motiviert werden, sich stärker für Menschen mit Behinderung einzusetzen.
•
Jugendspieler / Mannschaften lokaler Vereine nehmen aktiv am Training teil – eine
wertvolle Erfahrung für alle Beteiligten, die das Verständnis für Menschen mit Behinderung fördert.
•
Informationsveranstaltungen sowie die Einladung von Presse, Förderern, Partnern
und anderen interessierten Personen fördern das öffentliche Bewusstsein.
•
Zusammenarbeit von Trainern mit und ohne Behinderung auf und neben dem Platz.
5
4
Teilnehmer
Scorts Partnerclubs FC Basel 1893, Werder Bremen and Bayer 04 Leverkusen nahmen jeweils
mit einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen mit einer geisitigen und/oder körperlichen Behinderung sowie Vereinsvertretern, Instruktoren und Betreuer am Camp teil. Zum ersten Mal wurde
eine integrative Gruppe bestehend aus Schüler/innen und Studenten/innen mit und ohne Behinderung von Scort zum Projekt eingeladen.
4.1
Partnerclubs und Gruppen
FC Basel 1893
Da der FC Basel 1893 über keine eigene
Behindertenfussball Abteilung verfügt, lud
er (in Kooperation mit der Novartis AG)
das Old Boys Basel Dream Team im Namen des FC Basel ein, am Special Youth
Camp teilzunehmen. Die Gruppe setzte
sich aus acht Jugendlichen und vier Instruktoren/ Betreuern (Brigitta FumagalliBenz, Silvio Fumagalli, Tobias Fumagalli and Nathalie Hartmann) zusammen. Benno Kaiser
(Administrativer Leiter Nachwuchs- und Juniorenabteilung) koordinierte das Projekt und die Teilnahme des Old Boys Basel Dream Team im Namen des FC Basel.
Werder Bremen
Ebenso wie der FC Basel hat auch Scorts
Partnerclub Werder Bremen keine eigene
Behindertenfussballabteilung. Aus diesem
Grund lud die Sozialabteilung des Clubs
seinen Partnerverein TSV Achim ein, der ein Mitgliedsverein von Werder Bremens lokalem Sozialprogramm “100 Schulen – 100 Clubs” ist. Die Gruppe bestand aus acht Kindern und Jugendlichen, zwei Instruktoren (Thorsten Bolder und Lukas Ciosanski) und zwei Betreuern/Trainern des
TSV Achim (Zeljko Milosavljevic und Peter Kathmann). Anne-Kathrin Laufmann, Leiterin Sozial-
6
management von Werder Bremen sowie Projektverantwortliche des Special Youth Camps, begleitete die Gruppe während der ganzen Woche.
Bayer 04 Leverkusen
Bayer 04 Leverkusen nahm mit dem eigenen Behindertenfussball-Team am Special
Youth Camp teil. Die Gruppe setzte sich
aus acht Kindern und Jugendlichen, zwei
Instruktoren (Dirk Diekmann und Wolfgang
Mittendorf) und zwei Betreuern (Gabi Köhler and Andreas Lerchen) zusammen.
Tessa Winstroer und Jörg Kappenhagen (Vereinsvertreter der Sozialabteilung von Bayer 04 Leverkusen und Projektverantwortliche des Special Youth Camps) besuchten das Camp für zwei
Tage.
Scort Foundation – Scort-Gruppe
Zum ersten Mal lud die Scort Foundation
eine integrative Gruppe dazu ein, beim
Special Youth Camp mit dabei zu sein. Die
Scort-Gruppe bestand aus vier Schülern
und einem Lehrer (Jörg Walther) der Heilpädagogischen Schule Rapperswil sowie
aus drei Studentinnen und einem Praktikanten der Universitäten Basel und Bielefeld sowie des Sonderschulheims Zur Hoffnung. Letztere nahmen ausserdem auch am Ausbildungsprogramm als “Young Coaches” ohne Behinderung teil. Im Namen von Scort wurde zudem
auch die Teilnehmerin Vanessa Pfiffner aus Liechtenstein zur integrativen Gruppe und zur Teilnahme am Ausbildungsprogramm als “Young Coach” mit Behinderung eingeladen.
7
Gruppe “Young Coaches”
In Zusammenarbeit mit seinen Partnerclubs
stellte Scort eine Gruppe von sogenannten
“Young Coaches” zusammen. Diese sollten
begleitend zu ihrer Teilnahme am Camp
auch ein Ausbildungsprogramm absolvierten, welches sie in die ÜbungsleiterTrainerrolle einführte und sie lehrte eine
Vorbildfunktion gegenüber anderen Teilnehmer einzunehmen (s. Kapitel 5.3). Jeder Club sowie
die Scort Foundation wählten jeweils einen Teilnehmer für das Ausbildungsprogramm aus. Die
Studentinnen bzw. der Praktikant der Scort Gruppe nahmen ebenso am Ausbildungsprogramm
teil, was der Gruppe der “Young Coaches” einen integrativen Charakter verlieh.
4.2
Anzahl der Teilnehmer
Partnerclubs / Organisation
Teilnehmer*
FC Basel 1893 / Old Boys Basel Dream Team (CH)
12
Werder Bremen / TSV Achim (D)
13
Bayer 04 Leverkusen (D)
12
Scort-Group (HPS Rapperswil, students/trainees, CH)
10
Guests Neubad School, Basel (CH)
30
Guests Old Boys Basel Dream Team
30
Volunteers
5
Scort Staff and Trainees
5
Total
117
* beinhaltet auch Instruktoren, Betreuer, und Vereinsvertreter
8
5
5.1
Programm / Inhalte
Training
Das Camp beinhaltete sechs Trainingseinheiten auf verschiedenen Fussballfeldern, welche von
den professionellen Instruktoren von Scorts Partnerclubs geleitet wurden:
1. Trainingseinheit: Stadion Nonnenholz, Weil am Rhein – geleitet von Old Boys Basel
Dream Team
2. Trainingseinheit: Sportplatz Schützenmatte, Basel – geleitet von Bayer 04 Leverkusen (Integratives Training mit der Schulklasse 3a, Neubad Schulhaus, Basel)
3. Trainingseinheit: Sportplatz Schützenmatte, Basel – geleitet von Werder Bremen (Gäste:
alle Spieler des Old Boys Basel Dream Team)
Zusätzlich: Torwart-Training – durchgeführt von Dersu Heri, BSC Old Boys
4. Trainingseinheit: Sportanlagen St. Jakob, Basel – geleitet von Werder Bremen
5. Trainingseinheit: Sportanlagen St. Jakob, Basel – geleitet von den “Young Coaches” mit
Unterstützung der professionellen Instruktoren
6. Abschlussturnier: durchgeführt auf dem Kunstrasen (wegen kräftigem Regen) der Sportanlage St. Jakob, Basel – geleitet von allen Instruktoren und Betreuern. Als Gäste nahmen
fünf Spieler der 1. Mannschaft des FC Basels als Schiedsrichter oder Spieler aktiv am
Turnier teil.
Die sechs Trainingseinheiten boten den Teilnehmern eine Vielfalt von Lerninhalten bezüglich
Technik (Ballkontrolle, Pässe, Torschuss, Dribbling, Torwarttraining etc.) sowie Sozialkompetenzen (Fair Play, Teamwork, Umgang mit Sieg-/ Niederlage und Konfliktlösung). Zudem gab es
integrative Trainingseinheiten mit Gastteilnehmer/innen der Schule Neubad, Basel und des
Dream Team Basel. Das diesjährige Special Youth Camp führte ausserdem zum ersten Mal ein
Ausbildungsprogramm für Jugendliche mit und ohne Behinderung (Young Coaches) durch (vgl.
Kapitel 5.3).
9
5.2
Treffen mit dem FC Basel 1893
Die Teilnehmer des Special Youth Camps hatten die einzigartige Gelegenheit den Spielern der 1.
Mannschaft des FC Basel beim Training zuzuschauen. Im Anschluss an das Training gaben die
FCB-Spieler Autogramme und posierten für Erinnerungsfotos mit den Teilnehmern.
Am Nachmittag fand die letzte Trainingseinheit mit dem Abschlussturnier des Special Youth
Camps statt. Fünf FCB-Spieler der 1. Mannschaft (Reto Zanni, Pascal Schürpf, Taulant Xhaka,
Beg Ferati and Yann Sommer) nahmen aktiv als Schiedsrichter und Teamspieler an diesem Turnier teil. Zwischen den einzelnen Spielen konnten sich FCB-Spieler und Special Youth CampTeilnehmer näher kennenlernen, Fragen stellen und weitere Fotos aufnehmen – den professionellen Fussballspielern und ihren Idolen so nahe zu sein, war ein einzigartiges Erlebnis für die
Camp-Teilnehmer.
5.3
Integratives Ausbildungsprogramm (Young Coaches)
Das diesjährige Special Youth Camp bot zum ersten Mal ein Ausbildungsprogramm für ausgewählte Jugendliche mit und ohne Behinderung an. Die acht Teilnehmer der integrativen Ausbildungsgruppe wurden an die Übungsleiter- und Helferfunktion sowie an eine verantwortungsbewusste Vorbildrolle auf und neben dem Feld herangeführt.
Die beteiligten Partnerclubs und Scort wählten pro Club einen Teilnehmer bzw. eine Teilnehmerin
mit Behinderung aus, der/die als „Young Coach“ die Ausbildung absolvierte. Zusätzlich nahm
Scort vier Studentinnen und einen Praktikanten ohne Behinderung mit starkem Interesse am
Behindertenfussball ins Ausbildungsprogramm auf.
10
Die folgenden Young Coaches nahmen am einführenden Ausbildungsprogramm teil:
•
Krishna Lüdin (ausgewählt vom FC Basel // Old Boys Basel Dream Team)
•
Dominik Puttins (ausgewählt von Werder Bremen // TSV Achim)
•
Patrick Schneider (ausgewählt von Bayer 04 Leverkusen)
•
Vanessa Pfiffner (ausgewählt von Scort)
•
Marie Andrea Egli – Schweizer National Mannschaft Spielerin, Spielerin beim SC Kriens,
Studentin an der Universität Basel (ausgewählt von Scort)
•
Lena Niehaus – Studentin an der Universität Bielefeld (ausgewählt von Scort)
•
Laura Lopez – Spielerin bei Concordia Basel, Studentin an der Universität Basel (ausgewählt von Scort),
•
Pascal Butz – Praktikant am Sonderschulheim “Zur Hoffung”, Basel (ausgewählt von
Scort)
Aufgrund der unterschiedlichen Behinderungen und Erfahrungen wurden die “Young Coaches” in
vier Gruppen unterteilt (jeweils ein Young Coach mit und einer ohne Behinderung). Das Ausbildungspaar wurde dann jeweils von einem Club-Instruktor durch die Ausbildung begleitetet.
Die Young Coaches absolvierten neben dem allgemeinen Camp/Trainingsprogramm folgendes
Programm:
•
1. Trainingseinheit (Sonntag): Normale Teilnahme
•
Kurze theoretische Lektion (Sonntag Abend) zum Thema: Die Rolle und Ziele des Trainers
•
2. Trainingseinheit (Montag): Young Coaches assistieren “ihren” Instruktoren und übernehmen kleinere Aufgaben
•
3. Trainingseinheit (Montag): Young Coaches and ihre Instruktoren beobachten und analysieren das Training
•
Kurze theoretische Lektion (Montag): Feedback Gespräch über praktische Erfahrung,
Diskussion über Trainingsaufbau (Einführung/Warm-up – Hauptteil – Schluss/CoolDown), Vorbereitung eines Warm-Ups und einer Übungsform für den Hauptteils
11
•
4. Trainingseinheit (Dienstag): Jeder Young Coach leitet ein Aufwärmprogramm und einen Teil des Hauptteils, Feedback von Instruktoren
•
5. Trainingseinheit (Mittwoch): Wiederholung der praktischen Lektion vom Vortag
– Aufwärmen und Hauptteil geleitet von
Young Coaches
•
6. Trainingseinheit (Mittwoch): Normale
Teilnahme am Abschlussturnier des
Special Youth Camps
•
Mittwoch Abend: Übergabe der Zertifikate an die Young Coaches
Alle Young Coaches nahmen mit Ehrgeiz und Begeisterung am Ausbildungsprogramm teil und
übernahmen während der Woche zunehmend eine Trainer- und Vorbildsrolle (für weitere Evaluation vgl. Kapitel 7.3).
5.4
Freizeitaktivitäten
Erlebnis- Kletterpark Lörrach
Der Besuch des Kletterparks am Sonntag stellte sich als hervorragender Start in das Special
Youth Camp heraus. Die Selbsterfahrung in den Höhen stärkte das Selbstbewusstsein der Teilnehmer und ermöglichte ihnen, die assistierenden Volunteers, Betreuer und das Scort-Team
spielerisch kennenzulernen.
Körpergefühl- und Teamspiele
Zwei Volunteers der Universität Mainz, die gleichzeitig ein Praktikum im Rahmen des Camps
absolvierten, bereiteten im Vorfeld des Lagers teambildende Aktivitäten vor, welche sie auf dem
Gelände der Jugendherberge mit jeweils einem Teil der gesamten Gruppe durchführten. Die
Spiele und Übungen förderten den Kennenlernprozess und das Körpergefühl und ergänzten somit den Ausflug in den Kletterpark ausgezeichnet.
12
Flip Filming (kleine Videokameras gesponsert von Cisco)
Die kleinen Videokameras (Flips) bereiteten den Teilnehmern während der Woche eine grosse
Freude. Nach einer kurzen Einführung in die Funktionen der Flips durften die Teilnehmer die
Kameras benutzen, um sich gegenseitig zu filmen. Die aufgenommenen Szenen zeigten interessante Sichtweisen des Special Youth Camps und eine Auswahl von Clips wurden zu einem Kurzfilm verarbeitet, der am letzten Abend gezeigt wurde.
Zoo Basel
Der Zoo ist immer ein faszinierender Ausflugsort und wurde von den Teilnehmern sehr geschätzt.
Karaoke in der Jugendherberge
Das Karaoke mit Fussballhits am letzten Abend war ein grosser Spass und beleuchtete nochmals
die unglaubliche Energie und das Selbstbewusstsein der Teilnehmer.
5.5
Mitbringsel für die Teilnehmer
Wie in den vergangen Jahren brachten Scorts Parnterclubs kleine Geschenke mit, welche am
Ende der Woche an die Teilnehmer verteilt und von allen sehr geschätzt wurden. Zudem erhielten jeder Teilnehmer sowie alle Trainingsgäste ein Scort ‘Special Youth Camp’ T-shirt – gesponsert vom Europa Park. Die Teilnehmer erhielten ausserdem auch “Scort-Trinkflaschen”, welche
den Abfall im Vergleich zu vorangegangen Camps in Grenzen hielten.
13
5.6
Besuchsnachmittag
Der Besuchsnachmittag (Dienstag Nachmittag) wurde mit einem Aperò und einer kurzen Willkommensrede von Marc-André Buchwalder (Geschäftsführer der Scort Foundation) eröffnet. Ziel
dieses Anlasses war es, Sponsoren, Partnern und lokalen Persönlichkeiten mit Interesse am
Behindertensport einen direkten Einblick in Scorts lokales Projekt zu vermitteln. Zudem sollte das
Zusammenkommen den Austausch und das Bewusstsein über die Potenziale des BehindertenFussballs fördern. Der Besuchsnachmittag fand auf der Sportanlage St. Jakob statt, und die Gäste hatten somit die Gelegenheit, bei dem von den Clubtrainern sowie den Young Coaches geleitetem Training zuzuschauen.
Mit Flyern und ausgedruckten Projektbeschreibungen sowie in persönlichen Gesprächen informierten Scort-Mitarbeiter die Gäste über das Projekt und die allgemeine Stiftungsarbeit.
Nach dem Training konnten die Gäste sich auch mit den internationalen Club-Instruktoren über
persönliche Erfahrungen und ihre speziellen Kenntnisse im Behindertenfussball unterhalten.
Trotz schlechten Wetters war der Besuchsnachmittag ein grosser Erfolg. Alle angemeldeten Gäste erschienen und zeigten grosses Interesse an Scorts Projektarbeit.
6
Infrastruktur und Betreuung
6.1
Unterkunft
Die Gruppe war in der Jugendherberge Lörrach untergebracht. Dank der Unterstützung der Jugendherberge (Gruppentarif und keine Leerbetten-Verrechnung) konnten die Kosten relativ niedrig gehalten werden.
Die Jugendherberge Lörrach ist sehr schön am Waldrand oberhalb von Lörrach-Stetten gelegen.
Ungefähr 10km von Basel und direkt gegenüber des Kletterparks Lörrach erwies sich die Jugendherberge als optimaler Ausgangspunkt, um Zeit und Angebot für Trainings- und Freizeitprogramm bestmöglich auszuschöpfen.
Die Herberge zeichnete sich ausserdem mit folgenden Vorzügen aus:
•
Ein kleiner Fussballplatz vor der Jugendherberge (dieser wurde von den Teilnehmern bei
jeder Gelegenheit während der Freizeit in vollen Zügen genossen),
14
•
grosser Aufenthaltsraum für die Teilnehmer des Special Youth Camps (ideal für Essenszeiten, Präsentationen und Meetings),
•
geräumige Zimmer mit eigenem WC und Badezimmer (so konnte nach den Trainings
problemlos in der Jugendherberge geduscht werden, um Zeit zu sparen),
•
ein Fernseher ermöglichte den Karaoke-Event am Abschlussabend.
6.2
Verpflegung
•
Die Mahlzeiten in der Jugendherberge waren von guter Qualität mit abwechslungsreichem und nahrhaftem Menü.
•
Am Dienstag wurde am Sportplatz gegrillt, mittwochs genossen die Teilnehmer über Mittag ein Picknick beim Fussballplatz St. Jakob.
Getränke und weitere Verpflegung (Snacks, Obst) wurden durch Scort bereitgestellt.
6.3
Fussballfelder
Wie in den Jahren zuvor war es durch die freundliche Unterstützung lokaler Vereine und Gemeinden möglich, die Trainings kostenfrei auf Fussballplätzen in der Region durchzuführen. Die
sechs Trainingseinheiten fanden auf folgenden Anlagen statt:
6.4
•
Eine Trainingseinheit: Stadion Nonnenholz, Weil am Rhein (D) – Förderverein der Jugendarbeit des SV Weil 1910 e.V.
•
Zwei Trainingseinheiten: Sportplatz Schützenmatte, Basel (CH) – Sportamt Basel-Stadt
•
Drei Trainingseinheiten: Sportanlage St Jakob, Basel (CH) – Sportamt Basel-Stadt
Transport
An- und Abreise
FC Basel / Old Boys Basel Dream Team – eigener Minibus
Werder Bremen / TSV Achim – Zug
Bayer 04 Leverkusen – eigene Minibusse
HPS Rapperswil – eigener Bus
Transport vor Ort
Für die Transport-Unterstützung während der Woche gilt der IVB beider Basel einen besonderen
Dank. Die Basler Selbsthilfeorganisation unterstützte das Special Youth Camp mit der kostenlosen Bereitstellung von drei Minibussen. Dies ermöglichte Scort den Transport von Materialien.
Zusätzlich wurden die Busse von der Gruppe aus Bremen für den Transport vor Ort genutzt, da
diese mit dem Zug angereist waren.
15
6.5
Volunteers & Praktikanten
Das Camp wurde von ausgesprochen engagierten Volunteers der deutschen Universitäten Köln,
Mainz und Kaiserslauten unterstützt. Sie halfen auf unterschiedlichste Weise während der ganzen Woche mit (u.a. Unterstützung und Assistenz von Teilnehmern, Betreuern und
Instruktoren sowie bei anfallenden allgemeinen und infrastrukturellen Aspekten).
Zwei Volunteers der Universität Mainz führten am ersten Tag Teambuilding- und Kennenlern-Spiele durch. Diese fanden parallel
zum Kletterwald-Besuch statt, so dass die
Gesamtgruppe geteilt wurde und sich dann
mit den Programmpunkten abwechselte.
Dies ermöglichte insbesondere im Klettergarten eine 1:1-Betreuung der Teilnehmer.
Die beiden Praktikanten Zoé Beutler (Basel)
und Tom Vahid (London) haben im Rahmen ihres dreimonatigen Praktikums bei Scort zahlreiche
Aufgaben bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung des Camps eigenverantwortlich
übernommen und konnte so wichtige Erfahrungen im Projektmanagement sammeln.
7
Projektevaluation
Die Evaluation basiert auf persönlichen Eindrücken des Scort-Personals sowie auf Gesprächen
mit den Betreuern und Instruktoren der beteiligten Partnerclubs, Young Coaches und Volunteers.
Zudem führte Scort Interviews mit den internationalen Instruktoren und den externen Young Coaches durch, welche mit den Flip-Kameras aufgezeichnet wurden. Hierdurch konnten wichtige
Rückmeldungen und Einschätzungen gewonnen werden, die in der folgenden Evaluation mit
einbezogen wurden.
7.1
Programm & Organisation
Der Zeitplan für das vierte Special Youth Camp war spezifisch darauf ausgerichtet, Trainings- und
Freizeitprogramm bestmöglich auszuschöpfen. Alle Aktivitäten fanden im lokalen Umfeld statt, um
unnötiges Reisen und Stress für die Teilnehmer zu vermeiden. Dies gab den Teilnehmern mehr
Zeit, sich kennen zu lernen und auf dem Fussballfeld in Topform aufzutreten.
Zum ersten Mal waren die Teilnehmer des Special Youth Camps allesamt deutschsprachig. Dies
vereinfachte das gegenseitige Kennenlernen und die Integration während des Camps bedeutend.
Ausserdem sparte das Wegfallen von Übersetzungen (bei Besprechungen, Trainingslektionen
und organisatorischen Sachen) ebenfalls Zeit ein.
Abgesehen von kleineren Änderungen am Dienstag und Mittwoch aufgrund des kurzfristigen aber
einzigartigen Angebots des FC Basels 1893, ein Meet&Greet, Autogrammstunde und eine Turnierteilnahme mit der 1. Mannschaft ins Special Youth Camp zu integrieren, fand alles nach Plan
statt. Da das Meet& Greet und die Teilnahme von FCB-Spielern am Abschlussturnier des Special
16
Youth Camps für Mittwoch um 11.00 Uhr und 14.00 Uhr festegelegt wurde, musste der Zoo Besuch vom Mittwoch auf den Dienstag verschoben werden. Die letzte Trainingseinheit, geleitet von
den Young Coaches, wurde am Mittwoch Morgen vor dem Meet&Greet mit dem FC Basel 1893
statt Dienstag Nachmittag durchgeführt. Der geplante Karaoke-Event fand am letzten Abend
(Mittwoch) statt, so dass jeder nach dem Packen im Aufenthaltsraum zum Karaoke-Programm
hinzustossen konnte.
Der Besuch des Kletterparks und die Kennenlern- und Körpergefühlspiele offerierten eine ausgezeichnete Plattform für Teambildung und leisteten somit einen wichtigen Beitrag zur Förderung
des Selbstvertrauens der Teilnehmer und zum Erfolg des Camps generell.
Folgende Gedanken wurden zum Gesamtprogramm und der Organisation von verschiedensten
Seiten diskutiert:
•
Die Jugendherberge bot ein grossartiges Umfeld und alle Clubs würden gerne wieder
kommen.
•
Die Teilnehmer sollten auf unterschiedlichen Stockwerken und die Betreuer im selben
Teil der Herberge untergebracht werden, damit letztere einen besseren Überblick über
die Teilnehmer haben.
•
Das Feedback zu gemischten Zimmern mit Teilnehmern aus unterschiedlichen Club war
sehr positiv. Dies sollte in Zukunft vermehrt umgesetzt werden, wenn sich die Teilnehmer
damit wohl fühlen (mindestens zwei Teilnehmer eines Clubs und abgestimmt auf die Altersgruppen)
•
Ein rein deutschsprachiges Camp wurde konträr diskutiert. Es bietet einerseits mehr Zeit,
da nicht übersetzt werden muss, und vermindert Berührungsängste. Andererseits fehlt
der internationale Aspekt, der immer etwas sehr spezielles für die Teilnehmer war. Vier
beteiligte Clubs scheinen das Maximum für das Special Youth Camp zu sein, deshalb
muss diskutiert werden, ob zukünftig englisch- und deutschsprachige oder gemischte
Camps angeboten werden, wenn mehr Fussballclubs Interesse am Projekt bekunden.
•
Ein vorbereitender Workshop mit den Vereinsvertretern und Instruktoren würde für eine
verbesserte Zusammenarbeit und Vorbereitung des Camps hilfreich sein (s. auch nächstes Kapitel zu Trainingseinheiten und Ausbildungsprogramm).
•
Die Plastik-Trinkflaschen als Geschenke für die Teilnehmer reduzierten den Abfall massgeblich und waren eine praktische Lösung für Trainingseinheiten und Freizeitprogramm.
•
Die Rückmeldungen zum Einsatz von Volunteers waren allgemein sehr positiv. Die Volunteers unterstützten das Scort-Team, die Betreuer und Instruktoren und zeigten grosses Engagement und Feingefühl im Umgang mit den Teilnehmern. Die Betreuer betonten ausserdem, dass sie eine persönliche Entwicklung der Volunteers während der Woche beobachten konnten. Die beteiligten Partnerclubs und Scort beschlossen in zukünftigen Camps wieder mit Volunteers zusammenzuarbeiten. Die Volunteers waren sehr zufrieden mit dem Camp und genossen die Woche, wünschten sich jedoch auch in die
Trainings aktiver integriert zu werden. Es entstand die Idee, dass in zukünftigen Camps
die Volunteers gleichzeitig die Young Coaches ohne Behinderung sein könnten.
17
7.2
•
Sehr positiv äusserten sich alle Beteiligten zur Integration von mehr jungen Menschen
ohne Behinderung (Volunteers, Young Coaches). Dies trage bedeutend zur Verbreitung
der Projektidee und zur Überwindung von Hemmschwellen und Barrieren bei.
•
Freizeitaktivitäten wie der Kletterpark und die teambildenden Spiele wurden von Betreuern und Instruktoren sehr positiv bewertet. Selbstvertrauen, Kooperation und Konzentration der Teilnehmer konnte hierdurch stark gefördert werden.
•
Die Teilnehmer wünschten sich mehr Zeit für Aktivitäten wie den Kletterpark. Eine Lösung könnte sein, den Zoobesuch sowie den Kletterpark jeweils für die Hälfte der Gruppe
für einen halben Tag anzubieten. Es müsste diskutiert werden, ob man für mehr Freizeit
auf eine Trainingseinheit verzichtet oder ob das Camp um einen halben oder ganzen Tag
verlängert werden kann.
•
Offensichtlich, und so auch das Feedback einiger Betreuer und Instruktoren, genossen
die Teilnehmer die Freizeit ohne spezifisches Programm sehr und schätzen das „freie“
Zusammensein auf und neben dem Feld mit den anderen Teilnehmern.. Es müssen Lösungen erarbeitet werden, um mehr solche Freiräume zu schaffen, da dies ein wichtiges
Element fürs Kennenlernen und Ausruhen nach und vor dem Training zu sein scheint.
•
Interaktive Aktivitäten und Übungen während des Camps könnten zusätzliche Chancen
bieten, Kooperation und Kommunikation unter allen Teilnehmern zu fördern (z.B. Buddies für die gesamte Woche, Gruppenspiele).
•
Die Rückmeldungen zum Besuchsnachmittag waren sehr positiv und fast alle Gäste betonten, dass es wichtig sei, das Camp persönlich mitzuerleben, statt nur darüber zu lesen.
Training
Auch trotz der etwas schlechteren Wetterbedingungen gegen Ende der Woche hatten alle besonders viel Spass an den Fussballtrainings. Auf Empfehlung des Old Boys Basel Dream Team
fanden die Trainings nur auf drei verschiedenen Trainingsplätzen statt, damit die Teilnehmer sich
nicht jedes Mal an eine neue Umgebung gewöhnen müssen.
Das integrative Training mit der Schulklasse (Neubad Schule, Basel) war ein grosser Erfolg. Die
jungen Schüler brachten eine unglaubliche Energie mit. Es zeigt sich, wie gut durchdachte und
organisierte integrative Trainingseinheiten – wie von den Instruktoren von Scorts Partnerclubs
realisiert – positive Resultate erzielen können. Am Nachmittagstraining nach der integrativen
Trainingseinheit nahmen Spieler des Dream Team Basel teil.
Durch die Einladung des ganzen Dream Teams zu dieser Trainingseinheit sollte ermöglicht werden, das gesamte Team und nicht nur die acht ausgewählten Teilnehmer zu involvieren. Das Old
Boys Basel Dream Team (stellvertretend für den FC Basel beim Camp) ist eine Fussballgruppe
für Kinder und Jugendliche mit einer gesitigen und/oder körperlichen Behinderung. Aufgrund der
limiterten Anzahl von Teilnehmern während des Special Youth Camps pro beteiligtem Club, fand
Scort es eine schöne (und gegenüber den daheim Gebliebenen des Dream Teams) faire Idee,
das ganze Team zu einer Trainingseinheit einzuladen.
Folgende Gedanken wurden von Instruktoren und Verantwortliche zum Training diskutiert:
18
7.3
•
Die Trainer und Betreuer äusserten sich positiv zu der Tatsache, dass die Trainingsstätten seltener gewechselt wurden, da es so für die Teilnehmer einfacher war, sich zu orientieren und sich an das Umfeld zu gewöhnen.
•
Für ein paar sehr junge Teilnehmer waren die sechs Trainingseinheiten zu anstrengend
– alternatives Freizeitprogramm muss möglich sein, um in solchen Momenten umdisponieren zu können (wie es dieses Jahr dann auch spontan gehandhabt wurde).
•
Da die Fähig- und Fertigkeiten der Teilnehmer je nach Alter und Behinderung von sehr
unterschiedlichem Niveau sind, sollten entsprechende Trainingsgruppen für die unterschiedlichen Trainingseinheiten organisiert werden. So kann individuelle Frustration reduziert und das gemeinsame Erfolgsgefühl hervorgehoben werden.
•
Das spontan arrangierte Torwarttraining, geleitet von Dersu Heri, wurde von Seiten der
Teilnehmer und Instruktoren sehr geschätzt und positiv bewertet. Alle waren sich einig,
dass solche neuen Inputs in zukünftigen Camps weiter gefördert werden sollten.
•
Es stellte sich die Frage, ob jeweils die Instruktoren eines Clubs für eine Trainingseinheit
verantwortlich sein sollen. Bisher wurde dies so gehandhabt, weil Instruktoren und Betreuer auf diesem Weg einen Einblick in unterschiedliche Trainingskonzepte und Methoden der verschiedenen Clubs erhalten konnten. Aber durch die wiederholte Beteiligung
am Camp kennen sich die Clubs mittlerweile viel besser, und es könnte von Interesse
sein, die Trainingslektionen in gemischten Teams zu halten. Die Kooperation und Kommunikation zwischen den Clubs und den Instruktoren könnte so bedeutungsvoll erhöht
werden. Ein integratives Konzept der Trainingsaufteilung für zukünftige Camps müsste
diskutiert werden.
•
Die Teilnahme von Gästen während der Trainingseinheiten ist immer willkommen und
sollte bei weiteren Special Youth Camps beibehalten werden. Es muss diskutiert werden,
inwiefern sich dies mit dem Ausbildungsprogramm überschneidet (s. nächstes Kapitel).
Integratives Ausbildungsprogramm
Da das integrative Ausbildungsprogramm zum ersten Mal stattfand, konnte die Scort Foundation
auf keine Erfahrungswerte oder ein bereits bestehendes Konzept zurückgreifen. Das Scort-Team
beschloss Leitideen für dieses Element des Camps in Zusammenarbeit mit den Instruktoren des
Old Boys Basel Dream Teams herauszuarbeiten, da diese schon mehr als 10 Jahre Erfahrung im
Behindertenfussball mitbringen und ein Treffen in Basel ohne anfallende Kosten möglich war.
Eine Instruktorin des Old Boys Basel Dream Teams und ein Instruktor von Bayer 04 Leverkusen,
die auch beim letztjährigen Special Youth Camp teilgenommen hatten, erklärten sich bereit, die
Leitung des integrativen Ausbildungsprogramms zu übernehmen
Am Anfang des Camps wurde besprochen, die Young Coaches aufgrund der unterschiedlichen
Behinderungen und der Heterogenität in 2er Gruppen aufzuteilen. Diese Gruppen, jeweils bestehend aus einem Young Coach und einem ohne Behinderung, wurden dann jeweils von einem
Instruktor während der gesamten Woche betreut.
Die Young Coaches nahmen mit Begeisterung am Ausbildungsprogramm teil. Es war deutlich,
dass die Ausbildungsteilnehmer stolz waren, aktiv in den Trainingsaufbau involviert zu werden
19
und die Rolle des Trainers auf dem Platz zu übernehmen. Sie agierten selbstbewusst und übernahmen entsprechend ihrer Fähigkeiten und Charakterstärken selbstständig mehr und mehr Verantwortung auf und neben dem Platz. Alle Projektbeteiligten waren positiv überrascht, wie die
Ausbildung sich auf das Verhalten der Young Coaches auswirkte und entschieden deshalb, dieses Element definitiv als Teil des Special Youth Camps in den nächsten Jahren aufrecht zu erhalten.
Die folgenden Gedanken wurden im Hinblick auf das neu eingeführte integrative Ausbildungsprogramm diskutiert:
•
Da Scort zwei Instruktoren von Old Boys Basel Dream Team und Bayer 04 Leverkusen
als Verantwortliche für das Ausbildungsprogramm ausgewählt hatte und diese wiederum
ihre Trainerkollegen ins Programm integrierten, fühlte sich Werder Bremen aus diesem
Teil des Camps ausgeschlossen. Scort muss zukünftig sicherstellen, dass in weiteren
Special Youth Camps Instruktoren von allen beteiligten Clubs bei der Vorbereitung und
Umsetzung des Ausbildungsprogramm miteinbezogen werden, und dass allgemein die
Zusammenarbeit zwischen den Instruktoren der Partnerclubs intensiviert wird. Dies garantiert dann auch, dass alle Young Coaches innerhalb des Ausbildungsprogramms über
eine Ansprechsperson aus ihrem Club verfügen, die sie bereits kennen und der sie vertrauen.
•
Da von jedem Club zwei Instruktoren am Special Youth Camp teilnehmen, könnte eine
Lösung sein, dass je ein Instruktor für das Ausbildungsprogramm verantwortlich ist und
einer für das allgemeine Training. Dies würde die Zusammenarbeit zwischen den Instruktoren von den unterschiedlichen Clubs zusätzlich fördern. Dies müsste für das nächste
Special Youth Camp diskutiert werden.
•
Die Young Coaches ohne Behinderung gaben das Feedback, dass ihre Rolle innerhalb
des Ausbildungsprogramms nicht klar definiert war und sie dadurch weniger integriert
waren. Dieser Aspekt muss beim nächsten Special Youth Camp verbessert werden. Eine
Lösung könnte sein, dass die Volunteers gleichzeitig auch als Young Coaches am Ausbildungsprogramm teilnehmen. So würden die Young Coaches ohne Behinderung die
gesamte Woche mit den Teilnehmern des Special Youth Camps verbringen und könnten
aktiv in die Trainings integriert werden. Die Volunteers hätten hierdurch den zusätzlichen
Vorteil, dass sie zusätzliches Wissen im Bereich Behindertenfussball vermittelt bekämen.
•
Die Young Coaches ohne Behinderung betonten, dass sie es sehr genossen hätten, eng
mit den Young Coaches mit Behinderung zusammenzuarbeiten, da dies eine völlig neue
Erfahrung für sie gewesen sei. Zusätzlich berichteten die Instruktoren und Betreuer, dass
es eine besondere Erfahrung für die Camp-Teilnehmer gewesen sei, von Young Coaches mit einer Behinderung trainiert zu werden, was ihnen auch neue Perspektiven aufzeigte.
•
Es müsste für zukünftige Camps diskutiert werden, ob die Einladung von Gästen (Schulklassen etc.) mit der Durchführung des Ausbildungsprogramms für die Young Coaches
kombiniert werden kann, da beides besondere Aufmerksamkeit der Instruktoren erfordert.
20
•
Es müsste diskutiert werden, welche Möglichkeiten die Clubs haben, die Young Coaches
als Assistenten bei den Trainings zu involvieren, so dass diese aktiv ins Vereinsleben integriert werden und wichtige neue Erfahrungen sammeln. Scort wird mit seinen Partnerclubs in Kontakt bleiben, um dies weiter zu verfolgen.
•
Die Trainer und Betreuer der Clubs äusserten den Wunsch, die Möglichkeit zu bekommen, die diesjährigen Young Coaches auch beim nächsten Special Youth Camp wieder
als zusätzliche Teilnehmer zum Camp mitbringen zu dürfen.
•
Es wurde darüber nachgedacht, dass man mit offiziellen Fussballorganisationen (z.B.
den Verbänden) diskutieren sollte, inwiefern Möglichkeiten bestehen, eine Grundlizenz
für den Bereich Behindertenfussball einzuführen bzw. falls dies bereits existieren sollte,
inwiefern es möglich ist, solch ein Zertifikat den Young Coaches zu überreichen.
7.4
Evaluation der Ziele
Scort ist stolz, dass alle formulierten Ziele teilweise, wenn nicht sogar vollständig erzielt werden
konnten:
A) Durch Sport die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen fördern
Die Teambuilding-Aktivitäten während des Freizeitprogramms und die spezifisch auf die Fähigkeiten der Teilnehmer ausgreichteten Trainingseinheiten förderten das Selbstbewusstein und
Selbstvertrauen der Teilnehmer. Die Young Coaches profitierten zusätzlich vom Ausbildungsprogramm und den Möglichkeiten erste Erfahrungen als Vorbilder und (Assistenz-)Trainer zu sammeln. Für alle Teilnehmer war es von besonderer Bedeutung, Jugendliche aus anderen mit ähnlichen Interessen kennenzulernen. Alle diese Aktivitäten ermöglichten es Scort, dieses Ziel vollständig zu erreichen.
B)
Stärkung der Rolle ausgewählter Teilnehmer (Capacity Building)
Durch das Ausbildungsprogramm für ausgewählte Teilnehmer konnte Scort dieses Ziel umsetzen. Die Teilnehmer entwickelten grundlegende Trainerfähigkeiten, so dass sie den ClubInstruktoren assistieren oder teilweise auch Teile der Trainings selbständig leiten konnten.
Die Verantwortung, die die Young Coaches auf dem Platz übernahmen, zeigten sie auch abseits
des Spielfeldes, indem sie bei allgemeinen Aufgaben halfen (z.B. bei Freizeitaktivitäten, Mahlzeiten) und für die anderen Teilnehmer eine Vorbildrolle übernahmen.
C)
Verbesserung fussballerischer Fertigkeiten
Bei den sechs speziell auf die Fähigkeiten der Teilnehmer abgestimmten Trainingseinheiten
konnten die Teilnehmer neue Skills lernen und alte verbessern (z.B. Passen, Torschuss, Ballkontrolle, Aufwärmen etc.). Die Trainingseinheiten wurden von den Trainern der teilnehmenden
Clubs geleitet.
D)
Fortbildung von Trainern und Betreuern und gegenseitiger Austausch / Ausbau des Netwerkes
Abendliche Meetings mit allen Betreuern und Trainern boten Raum für Austausch und Networking. Zusätzlich konnten die Trainer während der Trainingseinheiten spezifische Aspekte diskutieren und neue praktische Erfahrungen sammeln. Obwohl die Zeit zum Austausch während des
21
Camps aufgrund der zahlreichen Aktivitäten beschränkt ist, fanden die Trainer und Betreuer
trotzdem immer wieder Möglichkeiten zusammenzusitzen und zu diskutieren, so dass dieses Ziel
teilweise erfüllt wurde. Wie zuvor diskutiert, sollte die Zusammenarbeit unter den ClubInstruktoren bei zukünftigen Camps intensiviert werden. Erstmals gaben die Club-Instruktoren Ihr
Wissen an die Young Coaches weiter. Hierdurch wurde auch der Austausch unter den Betreuern
und Instruktoren gefördert.
E)
Gesellschaftliche Integration fördern und öffentliches Bewusstsein stärken
Die Teilnahme einer Basler Schulklasse (Neubad Schule) an einem der integrativen Trainings
trug zur Erfüllung dieses Zieles bei und trägt hoffentlich zur Akzeptanz des Behindertenfussballs
unter den Teilnehmern bei. Die Grundschüler beteiligten sich engagiert an dem Training, und es
wurde deutlich, dass anfängliche Barrieren schnell durch das gemeinsame Training überwunden
werden konnten. Die Young Coaches mit Behinderung, die einen Teil des Trainings mitgestalteten, wurden neugierig und interessiert beobachtet und ihre Rolle von den Schülern akzeptiert.
Das Ausbildungsprogramm der Young Coaches trug zusätzlich massgeblich zur sozialen Integration bei, da Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam lernten und das Erreichen der
gleichen Ziele bei allen im Mittelpunkt stand. Das Ausbildungsprogramm hat deutlich gezeigt,
welche Rolle Jugendliche mit einer Behinderung bei der Gestaltung und Umsetzung eines Trainings spielen können. Die teilnehmenden Clubs können diese Erfahrungen zurück in ihre Heimatstädte tragen und dazu beitragen, dass die Rolle behinderter Menschen im Sport (z.B. als
Übungsleiter) gestärkt wird.
Auch die Integration von Volunteers in das Programm unterstützte die Erreichung dieses Zieles.
Als Sportstudenten an verschiedenen deutschen Universitäten werden die Studenten die während des Special Youth Camps gesammelten Erfahrungen nach Hause tragen und ihren Familien, Freunden und Kommilitonen davon erzählen.
Der Besuchsnachmittag im Rahmen der Trainingseinheit auf dem St. Jakob-Gelände bot am
Behindertenfussball interessierten Personen die Möglichkeit, einen direkten Einblick in die Thematik Behindertenfussball zu bekommen. Die Rückmeldungen der Gäste waren alle sehr positiv
und motivierend.
Scort hatte den Eindruck, dass im Bereich der Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit und ohne Behinderung Fortschritte erzielt werden konnten. Zusätzlich förderte das
Special Youth Camp durch die zahlreiche Berichterstattung über das Camp das öffentliche Bewusstsein zur Thematik Behindertenfussball.
Scort ist insgesamt sehr zufrieden mit der Erreichung der unterschiedlich formulierten Ziele und
deren Umsetzung im Rahmen des Special Youth Camps 2010 und freut sich darauf, das Projektkonzept weiterzuentwickeln und hierbei einen besonderen Schwerpunkt auf das integrative Ausbildungsprogramm zu legen.
8
Unsere Motivation zum Weitermachen
„Ich studiere Sport in Basel auf Rehabilitation und Prävention und die können mir schon erzählen,
was man mit behinderten Sportlern macht und so, aber ich finde, dass muss man selbst mal erlebt haben. Dann spürt man, wie man mit den Jugendlichen umgehen muss. Ich fand, dass das
22
eine super Erfahrung war!“ Marie Andrea Egli, Sportstudentin Basel, Schweizer Nationalspielerin
und Young Coach
„Das ist für mich und meinen Co-Trainer eine riesen Erfahrung gewesen, einfach mal zu sehen,
wie Spieler sich hier komplett anders verhalten. Ein Spieler von mir im Leistungszentrum würde
nie auf die Idee kommen, mich mal in den Arm zu nehmen und neben dem Training solch ein
Nähe aufzubauen.“ Thorsten Bolder, Trainer Werder Bremen
„Das Klettern war überragend. Das gibt denen vieles an Selbstwertgefühl, zu so merken, ich kann
auch Dinge überwinden. Wir hatten einen dabei, der hat uns die ganze Zeit erzählt, er hat Höhenangst und der ist dann mit wachsender Begeisterung da hoch.“ Dirk Diekmann, Trainer Bayer
04 Leverkusen
„Wir haben mit den Studenten und den Volunteers Leute da, die eingreifen, die helfen, die Verantwortung mit tragen. Die bringen sich ein, die machen mit und es ist interessant, die kommen
vom Wissenschaftlichen und jetzt stehen die auf dem Platz und merken, das ist nicht einfach 1:1
umsetzbar. Hier macht jeder neue Erfahrungen und lernt dazu – das ist einfach super.“ Brigitta
Fumagalli-Benz, Betreuerin und Trainerin FC Basel/Old Boys Basel Dream Team
„Für mich war diese Woche eine ganz neue Erfahrung. Ich war noch nie so eng mit Kindern und
Jugendlichen mit einer Behinderung zusammen. Es war ein sehr schönes und einmaliges Erlebnis für mich.“ Momo Sissoko, Volunteer beim Special Youth Camp und Sportstudent aus Köln
„Bei mir hat sich in der Woche da im Kopf auch was abgebaut. Nämlich, dass man so Behinderungen auch als Distance erlebt. Ich erlebe einfach alle so total frei, mit Freude und Fun … die
sind so aktiv. Ich kann die Behinderung hier auf dem Platz so gar nicht spüren. Ich find’s toll, ich
find’s super – mir werden alle fehlen.“ Steffi Giaracuni, Filmerin beim Special Youth Camp
„Ich find’s super, vor allem diese ganze integrative Geschichte. Die Leute, die eben ohne Behinderung mit dabei sind – das ist so gemischt und so normal einfach.“ Steffi Giaracuni, Filmerin
beim Special Youth Camp
„Ich studiere Lehramt an Gymnasien und da sollen in der Zukunft mehr und mehr Kinder mit Behinderung in den Klassen integriert werden. Von daher war es eine super Sache, dass ich das
hier schon mal mitmachen konnte. Später kann ich dann, wenn ich ein Kind mit Behinderung in
der Klasse haben, dieses auch voll mit einbeziehen.“ Lena Niehaus, Sportstudentin Uni Bielefeld
und Young Coach
23
„Was hier spannend und auffällig war, war wie schnell die Kinder als Gruppe zusammengewachsen sind, das fand ich bemerkenswert.“ Thorsten Bolder, Trainer Werder Bremen
“Ich fand das sehr spannend. Ich habe mit Vanessa zusammengearbeitet und ich kannte noch
niemanden, der das Down-Syndrom hat und es ist bewundernswert, wie viel sie machen kann als
Coach.“ Marie Andrea Egli zu ihrer Zusammenarbeit mit Young Coach Vanessa
„Ich habe mit Dominik zusammengearbeitet und wir wussten anfangs nicht, wie viel er genau
übernehmen kann, aber er hat am Ende fast alles alleine geschmissen und er hat die Übungen
voll drauf.“ Lena Niehaus zu ihrer Zusammenarbeit mit Young Coach Dominik
„Ich bin total froh, dass ich das gemacht habe und dass ich ausgewählt worden bin. Ich fände das
toll, wenn ich das nochmal machen könnte!“ DDominik Puttins, Young Coach Werder Bremen
„Es ist toll für diejenigen, die ausgebildet werden, aber auch für die, die von ihnen trainiert werden. Das ist richtig gut.“ Dirk Diekmann, Trainer Bayer 04 Leverkusen
„Genial mit der Ausbildung, das hätte man schon längst machen müssen und wir hoffen, dass
unser Krishna auch mal den Kinderfussballtrainer beim Schweizer Fussballverband machen
kann. Dies Jugendlichen müssen einfach die Möglichkeit bekommen, auch mal wie andere ein
Diplom zu machen.“ Brigitta Fumagalli-Benz, Betreuerin und Trainerin FC Basel/Old Boys Basel
Dream Team
„Voller Stolz erzählte Vanessa uns allen, dass sie Trainerin gewesen sei, und präsentierte
selbstbewusst ihr Zertifikat. Für Vanessa bedeutete es sehr viel, dass sie trotz Handicap an die
Trainerrolle herangeführt wurde. Das Selbstbewusstsein stieg erheblich, sie erzählte von den
Freundschaften, das Treffen mit dem FC Basel, und natürlich das Trikot des FC Basel, und ihr
Trainertrikot sind ihr großer Hit. Es zeigt sich mal wieder, wenn man den schwächeren Menschen
etwas mehr zumutet, dass von ihnen dann die doppelte Lebensfreude zurückkommt. Ich möchte
mich bei euch allen ganz herzlich bedanken, für die tolle Woche, die Vanessa mit euch verbringen durfte.“ Rosmarie Pfiffner, Mutter von Young Coach Vanessa in einer Dankesmail an Scort
„Ich fänd’s ganz toll, wenn man die Auszubildenden das nächste Jahr wieder mit zum Camp einlädt, damit sie nochmal die Möglichkeit haben, den nächsten Schritt zu machen und wir im Verein
haben jetzt die Aufgabe, das, was da ist, weiterzubringen.“ Brigitta Fumagalli-Benz, Betreuerin
und Trainerin FC Basel/Old Boys Basel Dream Team
„Am Fussball gefällt mir, dass ich viele Leute kennenlernen und rumreisen kann, und mir gefällt
der Teamgeist.“ Ciril, Special Youth Camp-Teilnehmer und Spieler beim Dream Team Old Boys
Basel
9
Ausblick
Nach Scorts Umzug nach Basel und den guten Erfahrungen während des Special Youth Camps
2010 in Basel und der Jugendherberge Lörrach hat Scort beschlossen, auch das nächste Special
Youth Camp 2011 wieder in Basel und Umgebung durchzuführen. Nach 2011 wird das Camp
dann voraussichtlich in den Städten von Scorts Partnerclubs stattfinden. Die Clubs hatten das
Interesse bekundet, das Projekt auch einmal bei sich durchzuführen, um die Idee des Behindertenfussballs durch das Camp auch in ihrer Umgebung nochmals verstärkt publik zu machen.
24
Wie in den Jahren zuvor wird auch das nächste Camp wieder Fussballtrainings und ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm beinhalten. Obwohl sich die Teilnehmer aus den verschiedenen
Städten während der Fussballtrainings mischen, sollen Interaktion und Kommunikation zusätzlich
durch Teambuilding-Aktivitäten, gemischte Zimmer (sofern möglich) und interaktive Spiele gefördert werden.
Nach den positiven Rückmeldungen auf das erstmals durchgeführte Ausbildungsprogramm mit
den Young Coaches soll dieses Element in der Zukunft weiterentwickelt und gefördert werden.
Hierbei muss diskutiert werden, wie dieses Ausbildungsprogramm noch besser in den normalen
Camp-Ablauf integriert werden kann oder ob die Ausbildung bereits ausserhalb des Camps (beispielsweise vorweg) durchgeführt wird und die Young Coaches dann gemeinsam mit den ClubInstruktoren eine aktive Rolle als Trainer während der Durchführung des Camps übernehmen
könnten. Dies muss mit den Partnerclubs in Bezug auf Personalressourcen (Instruktoren, die die
Ausbildung während oder ausserhalb des Camps leiten) und finanzielle Mittel diskutiert werden.
Scort wird für das nächste Special Youth Camp zusätzlich den neuen Partnerclub Hapoel Tel
Aviv zum Special Youth Camp einladen. Da der Club erst im Juli 2010 neuer offizieller Partnerclub der Stiftung geworden ist, musste der Club eine Teilnahme beim diesjährigen Camp aus
organisatorischen und finanziellen Gründen leider absagen.
Allgemein betrachtet soll das Special Youth Camp seinen ursprünglichen Charakter bei zukünftigen Durchführungen bewahren, aber auch mit neuen Elementen erweitert werden. Neben der
Möglichkeit, den Jugendlichen durch das Camp einmalige Erfahrungen bei den Trainings und
dem Freizeitprogramm zu ermöglichen, soll das Camp auch vermehrt den Austausch und die
Ausbildung fördern und somit Scorts Zielsetzungen in diesem Bereich unterstreichen.
25
10
Medien
Presseankündigung
Während ungefähr drei Wochen wurde in diversen Zeitungen und Magazinen über das Special
Youth Camp 2010 berichtet. Die teilnehmenden Partnerclubs unterstützten die Öffentlichkeitsarbiet der Scort Foundation ebenfalls, so dass Schweizer und Deutsche Medien über das Camp
berichteten. Neben den Club-Websiten, die ausführlich und wiederholt über die Woche berichteten, wurde ein ausgiebiger Bericht auf dem mit Kicker-Online verknüpftem Online-Portal der
Deutschen Akademie für Fussballkultur veröffentlicht. Des Weiteren veröffentlichte die Badische
Zeitung einen illustrierten und ausführlichen Artikel.
Trotz Einladung erschienen keine Medien während des Special Youth Camps. Ein Grund für
deren Nicht-Erscheinen war möglicherweise, dass die spezifische Einladung für das Treffen zwischen Teilnehmer und FCB-Spielern aufgrund der späten Terminbestätigung sehr kurzfristig erfolgte. Für das nächste Jahr sollten die Medien früher, konkreter und persönlicher informiert werden.
Filmprojekt
Während das Camp die letzten Jahre von einem professionellen Filmer aus Liechtenstein begleitet wurden, wurde dieses Jahr – auch aufgrund des Ortswechsels nach Basel – ein Filmprojekt
ausgeschrieben. Gesucht wurde eine talentierte aber auch am Behindertensport interessierte
Persönlichkeit. Mit der Dokumentarfilmerin Steffi Giaracuni wurde eine solche gefunden. Die Arbeitsaufgabe wurde bewusst relative offen gehalten, so dass Raum für Kreativität und eigene
Ideen gelassen wurden. Natürlich wurden vorgängig aber detaillierte Informationen ausgetauscht
und das Konzept, welches die Filmerin erarbeitete, diskutiert. Bis Ende Oktober 2010 werden
eine längere Version sowie eine Kurzfilmversion für die interne Youtube-Platform erstellt.
Flip-Videokamera
Dieses Jahr wurden die von Cisco gesponsorten Flip-Kameras zum ersten Mal während des
Special Youth Camps benutzt. Auf der einen Seite dienten die Flips der allgemeinen Dokumentation des Special Youth Camps sowie der Erstellung eines Kurzfilmes für den letzten Abend. Auf
der anderen Seite wurden die zwei spezifischen Ziele „Flip-Projekt mit Teilnehmern“ sowie „Interview mit Trainern und Young Coaches“ verfolgt.
Das Flip-Projekt ermöglichte den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit sich
gegenseitig während Ball-Kunststücken zu filmen oder sich zu interviewen. Es stellte sich heraus,
dass durch dieses Projekt neben einigen wirren und chaotischen Szenen sehr gutes und interessantes Filmmatierial entstanden ist.
Durch die Interviews mit den Trainern und Younch Coaches konnte ihr persönlicher Eindruck
festgehalten werden was für die Evaluation des Special Youth Camps von grossem Wert war. Es
stellte sich zudem heraus, dass die Methode eines informellen Interviews eine gute Möglichkeit
bot, um Input und kritische Vorschläge zu erhalten.
26
11
Projektförderer
Scort möchte den folgenden Projektförderern für ihre Unterstützung des diesjährigen Special
Youth Camps 2010 danken:
Hauptförderer
Förderer
•
Novartis AG (Schweiz) – Teilnahme der Gruppe des FC Basel 1893
•
EUROPA-PARK – Deutschlands grösster Freitzeitpark (Deutschland)
•
Ferdinand von Thun-Hohenstein (Schweiz)
•
Gertrude von Meissner-Stiftung, in Gedenken an Annette und Clas Richter (Schweiz)
•
Spendengemeinschaft in Gedenken an Georg Sechy (Schweiz)
•
Gemeinde Schaan (Liechtenstein)
Weitere lokale Förderer
•
Sportamt Basel-Stadt (Schweiz)
•
Förderverein der Jugendarbeit des SV Weil 1910 e.V. (Schweiz)
•
IVB Behindertenselbsthilfe beider Basel (Schweiz)
•
Zoo Basel (Schweiz)
•
PERMASHOP AG, Tiim Sport (Schweiz)
•
Jugendherberge Lörrach (Deutschland)
27

Documentos relacionados