Kurzstudie Preisentwicklung von Industriepellets
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Kurzstudie Preisentwicklung von Industriepellets
Deutsches BiomasseForschungsZentrum DBFZ German Biomass Research Centre Kurzstudie Preisentwicklung von Industriepellets in Europa Endbericht Kay Schaubach Janet Witt Januar 2012 Auftraggeber Schmidmeier NaturEnergie GmbH Projektteam für nachhaltige Wärmelösungen Zum Weinberg 3a 93197 Zeitlarn Ansprechpartner: Deutsches BiomasseForschungsZentrum gemeinnützige GmbH Torgauer Straße 116 04347 Leipzig Tel.: Fax: E-Mail: Internet: +49-341-2434-112 +49-341-2434-133 [email protected] www.dbfz.de Dipl.-MW Kay Schaubach Tel.: +49-341-2434-468 E-Mail: [email protected] MSc Dipl.-Ing Janet Witt Tel.: +49-341-2434-436 E-Mail: [email protected] Erstelldatum: Projektnummer DBFZ: Januar 2012 11-164 Inhalt DBFZ Inhalt Inhalt ......................................................................................................................................................... II 1 Übersicht zur Preisentwicklung von Holzpellets und fossilen Energieträgern ..............................1 2 Erläuterungen zu den dargestellten Preisen ......................................................................................2 3 Entwicklung der Preise von Industriepellets in Europa ...................................................................3 Literaturverzeichnis ...................................................................................................................................4 II Übersicht zur Preisentwicklung von Holzpellets und fossilen Energieträgern 1 DBFZ Übersicht zur Preisentwicklung von Holzpellets und fossilen Energieträgern 1 Erläuterungen zu den dargestellten Preisen 2 DBFZ Erläuterungen zu den dargestellten Preisen Die in die Analyse eingeflossenen Preise für Holzpellets, Heizöl und Erdgas entstammen verschiedenen Quellen und gelten für spezifische Produkteigenschaften und Vertragsmodalitäten, die im Folgenden näher dargestellt werden. Weitere Hintergrundinformationen zu den verwendeten Daten finden sich in den genannten Quellen. Premiumpellets Die hier abgebildeten Werte bilden den Durchschnitt der Angaben von C.A.R.M.E.N e.V. [1] und dem Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV) [2] ab. Die Preise beziehen sich auf die Lieferung von 5 t bis 50 km (C.A.R.M.E.N) bzw. 6 t in einer Entfernung von 100 bis 200 km (DEPV) inklusive aller Leistungen und Mehrwertsteuer. Industriepellets CIF Nordic CIF bezeichnet eine der Varianten der Liefer- und Handelsbedingungen, niedergelegt in den Incoterms. CIF die Abkürzung für Cost, Insurance, Freight (Kosten, Versicherung, Fracht) bis zum Bestimmungshafen, welche Bestandteile des ausgewiesenen Preises sind [3]. CIF Nordic stellt die durchschnittlichen Preise an den Nord- und Ostseehäfen dar. Der Index „PIX Pellet Nordic Industrial Index“ wurde von FOEX 2009 eingeführt (s.u.) [5]. Die Daten wurden direkt von FOEX zur Verfügung gestellt und für den Zeitraum 2005 bis 2007 auf Quartalsbasis zurückberechnet. Industriepellets CIF ARA CIF ARA führt die Preise an den für Industriepellets bedeutenden Importhäfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen auf. Im Rahmen der EU-Projekte „Pellets for Europe“ und „pellet@las“ wurden entsprechende Werte von 2007 bis 2010 berechnet [4]. Ab 2009 fließen die Daten des Indexes „APX-ENDEX Industrial Wood Pellets Index“ in die Grafik ein (s.u.) [6]. Die Daten wurden direkt von APX ENDEX zur Verfügung gestellt. Industriepellets Schweden Diese Preise wurden von der Schwedischen Energieagentur gesammelt und gelten für Großkunden wie kommunale Heizwerke. Sie beinhalten den Transport zum Endkunden exklusive Mehrwertsteuer. Die Preise sind eine Mischung aus Preisen für Briketts und Pellets, werden aber im Wesentlichen durch die Pellets bestimmt [8]. Industriepellets Dänemark Die Preise werden vom Dänischen Fernwärmeverband gesammelt und gelten für kommunale Heizwerke. Die Mehrwertsteuer ist nicht enthalten [9]. Heizöl extraleicht (Deutschland) Diese Daten des Statistischen Bundesamtes gelten für die Lieferung in Tankkraftwagen an Endverbraucher, 40 bis 50 hl pro Auftrag, einschließlich Mineralölsteuer und Erdölbevorratungsbeitrag (EBV). Die Mehrwertsteuer ist nicht enthalten [10]. Erdgas (Deutschland) Diese Daten stellen Halbjahres-Preise für industrielle Abnehmer (Kategorie I31) dar und stammen von EuroStat. Sie beinhalten keine Mehrwertsteuer. Im September 2007 erfolgte eine methodische Umstellung, sodass die Preise vor und nach diesem Zeitpunkt mit Einschränkungen vergleichbar sind [11]. 2 Entwicklung der Preise von Industriepellets in Europa 3 DBFZ Entwicklung der Preise von Industriepellets in Europa In Europa wurde die Pelletierung von Brennstoffen Ende der 1980er bis Anfang 1990er Jahre eingeführt. In Skandinavien fanden die Brennstoffpellets zunächst vorrangig in industriellen und kommunalen Großfeuerungsanlagen Anwendung, während sich in Mitteleuropa parallel dazu der Einsatz bei privaten Verbrauchern im kleinen und mittleren Leistungssegment etablierte [12]. Dementsprechend erfolgt eine Trennung der Pellets gemäß ihres Einsatzbereiches in: Industriepellets, welche meist eine geringere Qualität aufweisen (z. B. hinsichtlich Festigkeit und Aschegehalt) und für den Einsatz v.a. im Kraftwerkbereich vorgesehen sind, aber auch in Heizwerken und z. T. in Kesseln des höheren Leistungsbereiches zur Objektversorgung genutzt werden, Premiumpellets werden vorrangig für den kleinen und mittleren Leistungsbereich eingesetzt. Ihre Produkteigenschaften sind normiert und können über unterschiedliche Zertifizierungssysteme gesichert werden. Die Deckung des inländischen Bedarfs der europäischen Länder erfolgt im Premiumpelletsegment vorwiegend durch eigene Produktion (Ausnahme z.B. Italien). In vielen Ländern mit einem sehr hohen bzw. ausschließlichen Industriepelletkonsum dominiert der Pelletimport [13]. Eine Biomasse-Börse für den internationalen Pellethandel wurde am 3. November 2011 durch APX ENDEX und dem Port of Rotterdam eingerichtet, die sich im ersten Schritt auf Industriepellets konzentriert [14]. Wesentliche Importmengen für den europäischen Kraftwerkseinsatz kamen 2009 aus den USA und Kanada, Hauptabnehmer die Niederlande (900.000 t) und Großbritannien (500.000 t). Die transkontinentalen Handelsströme sollen, wie schon in den letzten Jahren, weiter zunehmen und bis 2020 ein Volumen von 18 Mio. t pro Jahr erreichen. Weltweit befinden sich mehrere Großpelletwerke in Bau. Weiterhin existieren Pläne zum Bau von 30 Werken (Stand Oktober 2010) auf verschiedenen Kontinenten mit jeweils einer Produktionskapazität von über 100.000 t/a, die bis 2014 fertig gestellt werden sollen. Allein sie verfügen über eine technische Kapazität von jährlich rund 12,6 Mio. Industriepellets [15]. Es bestehen zwei große Preisindizes für Industriepellets auf dem europäischen Markt. APX-ENDEX startete den „Industrial Wood Pellets“-Preisindex im Jahre 2008 als Reaktion auf die benötigte Transparenz am europäischen Markt. Es werden Preise für Months-Futures, Quarter-Futures und YearFutures angeboten [6]. Je kürzer der Vertrag, desto günstiger sind im Schnitt die Preise, aber auch volatiler. Dieser Index bezieht sich auf die Preise an den Häfen Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen (ARA) und beinhaltet Kosten, Versicherung und Fracht (CIF: Cost, Insurance, Freight [3]). Der 2009 eingeführte FOEX PIX Nordic Pellet Index bezieht sich ebenfalls auf CIF, beinhaltet aber die Preise, welche an den Nord- oder Ostseehäfen zu zahlen sind. Dieser Index umfasst Werte seit Beginn des Jahres 2007 [5]. Es existieren nur wenige belastbare Zahlen aus den Jahren vor 2007. Preise aus Dänemark und Schweden sind verfügbar und können aufgrund der dortigen langjährigen Nutzung von Pellets durch Großkunden vergleichend herangezogen werden. Diese Preise sind bedingt aussagefähig über die derzeitige Marktsituation sowie zukünftige Entwicklungen, da sich der Markt für Industrieholzpellets in den letzten Jahren stark vergrößert und im Sinne des Handels professionalisiert hat. 3 Literaturverzeichnis DBFZ Literaturverzeichnis [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] C.A.R.M.E.N -Energie/Pelletpreise - der Pellet-Preis-Index; (Zugegriffen 4.8.2011 auf: http://www.carmen-ev.de/dt/energie/pellets/pelletpreise.html) DEPV e.V. - Pellets Preisentwicklung; (Zugegriffen 4.8.2011 auf: http://www.depv.de/startseite/marktdaten/pelletspreise/) Incoterms - Klausel CIF - Cost, Insurance and Freight; (Zugegriffen 20.1.2012 auf: http://www.icc-deutschland.de/icc-regeln-und-richtlinien/icc-incotermsR/incoterms-klausel-cifcost-insurance-and-freight.html) pellets@las - market data; (Zugegriffen 20.1.2012 auf: http://www.pelletsatlas.info/cms/site.aspx?p=9138) FOEX Indexes Ltd: PIX Bioenergy; (Zugegriffen 20.1.2012 auf: http://www.foex.fi/index.php?page=pix-rcp) APX-ENDEX: ENDEX Industrial Wood Pellet Pricing; (Zugegriffen 20.1.2012 auf: http://www.apxendex.com/?id=315) Incoterms - Klausel FOB - Free on Board; (Zugegriffen 20.1.2012 auf: http://www.iccdeutschland.de/icc-regeln-und-richtlinien/icc-incotermsR/incoterms-klausel-fob-free-onboard.html) Energimyndigheten - Start; (Zugegriffen 20.1.2012 auf: http://www.energimyndigheten.se/) EMD; (Zugegriffen 20.1.2012 auf: http://www.emd.dk/EMD%20online/Kvartalsblade) Statistisches Bundesamt.: destatis Daten zur Energiepreisentwicklung - Lange Reihen; Statistischen Bundesamt, 2011 Eurostat: Eurostat - Gas - industrial consumers; (Zugegriffen 20.1.2012 auf: http://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=nrg_pc_203&lang=en) Witt, J.; Thrän, D.: Holzpellets - ein Markt mit Zukunftsperspektiven.; Holzzentralblatt, 2005, Nr. 93 Auflage Döring, S.: Pellets als Energieträger: Technologie und Anwendung; Springer, 2010, (ISBN: 9783642016233) ENDEX Wood Pellets; (Zugegriffen 23.11.2011 auf: http://www.apxendex.com/index.php?id=291) Euwid Holz und Holzwerkstoffe.: Internationaler Handel mit Industriepellets nimmt weiter zu; EUWID Neue Energien 17.2011, 2011 4