Reisebericht - Teichmanns Reise-Ecke

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Reisebericht - Teichmanns Reise-Ecke
Fachstudienreise Philippinen/Singapur – 30.10. – 08.11.06
30.10.06
16 Expedienten aus ganz Deutschland, davon nur drei aus dem östlichen Teil, trafen
sich am Frankfurter Flughafen.
Ziel unserer Reise waren die Philippinen, genauer, die Visayas. Die Inselgruppe der
Visayas, zu der u. a. die Inseln Cebu, Bohol und Boracay gehören, liegt im Zentrum
des philippinischen Archipels. Die Boeing 747 der Singapore Airlines startete
pünktlich – vorerst in Richtung Singapur.
31.10.06
Der Flug verging, im wahrsten Sinne des Wortes, wie im Fluge. Knapp 12 Std. saßen
wir – verwöhnt von der Airline – in der Maschine. Zu Hause ist Feiertag. Man ist
vielleicht gerade aufgestanden (10.00 Uhr MEZ), aber in Singapur wird es in einer
Stunde sicher schon dunkel.
Es ist 17.00 Uhr – Ortszeit – wir sind gerade gelandet – bedeckt, 26 Grad C.
Danny, unser Reiseleiter, empfängt uns. Während der Busfahrt zum Hotel erzählt
er einiges Wissenswertes vom Stadtstaat Singapur. Der Kurs des € zum SingapurDollar ist 1:2. Von 10.00 - 22.00 Uhr haben die Geschäfte geöffnet. Die meisten
Singapurer sprechen - neben ihrer Muttersprache, Chinesisch, Malaiisch oder
Tamilisch auch Englisch. Amtssprache ist Englisch. Im Vielvölkerstaat gibt es 77%
Chinesen, 14% Malaien und acht Prozent Inder. ... und alle vertragen sich! Könnte
das nicht auf der ganzen Welt so sein?
Singapur ist nur 13 km von Indonesien entfernt (Bintan). So gehen die Leute von
Singapur oft im Nachbarland einkaufen. Man fährt nach Bintan nur reichlich 30 min.
mit dem Boot.
Vom Flughafen (im Osten) fahren wir eine Allee mit prächtigen Bäumen (1)
entlang.
Es ist alles grün, es blüht, und – es ist sehr sauber. Vom Hotel aus kostet ein
Telefongespräch pro min. nach Deutschland 1,- €, so Danny.
Es herrscht Linksverkehr. In Singapur wird ständig Sandboden aufgeschüttet, so
dass sich der Stadtstadt immer mehr vergrößert. Wir fahren nun auf die vorgelagerte
Insel Sentosa. Dort befindet sich auch das *****-Sterne-Hotel „Shangri La`s Rasa
Sentosa Resort“, in dem wir die erste Nacht verbringen.
Bis 1974 war Sentosa eine Friedhofsinsel, jetzt soll es fast ein Disneyland sein.
Das Dinner findet am Strand statt – mit einem (oder zwei?) Singapore-Sling
(berühmter Cocktail). Die diversen Salate sind köstlich. Dann gibt es Pizzen (!),
ungewöhnlich für den asiatischen Raum, denke ich. Aber auch sie schmecken
vorzüglich.
01.11.06
5.30 Uhr klingelte der Wecker. Kurzer Blick aus dem Fenster – direkt aufs Meer. Das
Hotel liegt traumhaft. Aber wir haben es gestern, bei Ankunft, nur im Dunkeln
gesehen und werden es heute auch wieder im Dunkeln verlassen – schade! Beim
genaueren Hinsehen muss man allerdings sagen, dass die Zimmereinrichtung keine
*****- Sterne wert ist. Aber der Service, das Frühstück – topp!
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Auschecken, Abfahrt in Richtung Flughafen. 9.05 Uhr startete die Silk Air (2), eine
Tochter von Singapore Airlines, in Richtung Cebu. Der Airbus 320 bietet richtig viel
Platz. So fühlten wir uns während der drei Stunden und 20 min. Flugzeit sehr wohl.
Zwischenlandung war in Davao auf Mindanao. Hatte versehentlich gleich hier
auschecken wollen, aber das sollte man doch lieber lassen. Mindanao, im Süden des
Archipels – die zweitgrößte Insel der Philippinen – ist durch die Abu Sayyaf, auf
deren Konto etliche Entführungen gehen, in die Negativschlagzeilen geraten.
Ausländer gehen mit dem Besuch Mindanaos ein unkalkulierbares Risiko ein. Das
Auswärtige Amt warnt vor Reisen hierher.
Im „Shangri La`s Mactan Island Resort“ (3) wurden wir von einem Chor (4)
herzlich begrüßt.
Abends trafen wir uns dann zum Essen am Strand. Ein tolles Buffet erwartete uns
und auch Kultur. Eine Tanzgruppe zeigte in farbenfrohen Kostümen ihr Können.
Hätte gar nicht gedacht, dass diese Tänze so einen Hauch von Spanien haben.
Interessant waren auch Gespräche mit verschiedenen Managern dieses Hotels, die
aus Deutschland, Korea und Kanada kamen. Waren junge, dynamische und sehr
freundliche Zeitgenossen. So verging der Abend wie im Fluge.
02.11.07
Das Hotel ist seine fünf Sterne wert. Da stimmt einfach alles, aber es ist sehr groß.
Das Haus war ausgebucht – vor allem Australier, Asiaten und Engländer, kaum
Deutsche. Auch ein wunderschöner Strand mit kleinen Inselchen (5) ist gleich vor
der Haustür sowie ein Swimmingpool in schöner Umgebung (6), aber wir hatten
leider keine Zeit, dies zu genießen oder wenigstens auszuprobieren.
Im Hafen Cebu warteten wir auf die Weesam Express Fähre (7).
Schon beim Einsteigen lachte die Sonne wieder, und wir genossen in der 1. Klasse
den „Ritt“ übers Meer. In Tagbilaran, der Hauptstadt Bohols (8), wurden wir von
einer netten Reiseleiterin empfangen. In Singapur hatten wir noch den deutsch
sprechenden Danny, aber hier, auf den Philippinen, gibt es nur noch
englischsprachige Reiseleiter. Das Englisch war jedoch glasklar, und man konnte es
bestens verstehen.
Der erste Eindruck von Bohol – herrlich grün, bergig. Die Insel hat seit einem Jahr
eine Asphaltstraße rund um das Eiland. Es macht alles einen recht geregelten,
geordneten Eindruck. Unser erstes Ziel waren natürlich die Chocolate Hills (9-11),
ca. 60 km vom Hafen entfernt im Zentrum der Insel. Im November sind die Hügel
grün, weil gerade die Regenzeit endet; im Mai, zur Trockenzeit, sind sie schokobraun
– daher der Name. Es gibt 1.268 solcher Hügel. Sie sind baumlos, zwischen 40 und
120 m hoch. Forscher rätseln weltweit über die Entstehungsgeschichte dieses
geologischen Phänomens. Man vermutet, dass es abgeschliffene Überreste von
uralten Unterwasserformationen sind.
Aber die Insulaner glauben lieber an eine Legende. So soll der Riese Arogono
bitterlich geweint haben, als seine große Liebe Aloya starb. Seine Tränen erstarrten
zu jeden Hügeln, die heute Chocolate Hills heißen.
Weiter ging es zum Loboc-River (12-17). Der Reiseführer beschreibt den Fluss als
wunderschön und smaragdgrün. Ersteres könnte noch stimmen, aber zu unserer Zeit
war er braun. Mag wohl auch mit der Regenzeit zusammenhängen.
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Das Mittagessen nahmen wir auf dem Boot ein. Liebevoll hatte man ein Buffet
angerichtet, und musikalisch begleitet uns ein philippinischer Cowboy mit
Countrymusic. Ungewöhnlich, aber die Filipinos lieben Amerika und alles was damit
zusammenhängt.
Am Ende der Bootstour konnten wir im Tarsier Visitor Center die kleinsten
Halbaffen Asiens, die Tarsier (18-20) hautnah erleben. Hier haben die nur
handtellergroßen Winzlinge einen sicheren Platz gefunden. Sie sind vom Aussterben
bedroht, da sie leider immer noch illegal gefangen und als Haustiere verkauft
werden. Es sind nachtaktive Tiere. Uns zuliebe haben sie schon `mal ihre
Glubschaugen geöffnet, und man konnte ganz nah an sie heran. Sie blieben an
ihrem Fleck sitzen.
Leider blieb wenig Zeit, denn unser nächstes Ziel war die Baclayon Church (21-22)
Es ist die wahrscheinlich älteste Steinkirche der Philippinen. Sie wurde 1595 erbaut.
Wunderschön ist ihr Lichterspiel durch die farbigen Scheiben, durch die die Sonne
auf den Altar scheint. Ist sehenswert!
Auf der Insel Panglao liegt der „Bohol Beach Club“ (23-25). Man fährt über eine
Brücke von Bohol nach Panglao. Berühmt ist die Hotelinsel für seine weißen
Strände. Der Beach-Club ist schön gelegen, ruhig, mit kleinen Bungalows zur
Garten-, Pool- oder Meerseite. Die „ältere Variante“ ist etwas dunkel, einfach und
nicht sonderlich groß. Dieses Hotel wird, wie viele andere auch, nur mit
Übernachtung angeboten – wieder der amerikanische Einfluss. Man kann jedoch alle
Mahlzeiten im Hotelrestaurant einnehmen, und die Preise sind auf den Philippinen
wirklich niedrig.
Nach dem Abendessen in einem Restaurant in Cebu-Stadt wurden die Koffer ausund umgepackt, denn auf unserem morgigen Flug nach Boracay waren nur 10 kg
Gepäck erlaubt. Die nicht benötigten Dinge sollten gleich in das andere Hotel auf
Cebu gebracht werden, in dem wir dann noch eine Nacht – nach zwei Tagen
Boracay – verbringen.
03.11.06
Also, die Gepäckaufgabe nebst Check in war `mal was ganz Neues. 10 kg Gepäck
waren offiziell erlaubt. Wer mehr hatte, musste 20 Cent pro kg nachzahlen –
glashart.
Aber dann mussten wir uns mit Handgepäck selbst auf die Waage stellen (26), und
jeder konnte in der Warteschlange das Gewicht sehen ... War ein Riesengaudi. Die
Sitzplätze wurden auch dementsprechend vergeben.
Beim Anblick des 19-Sitzers (27) fiel mir erst `mal wieder das Herz in die
Hosentasche. Es war eine LET 410 UVP-E, und im Bordmagazin wird sie mit „first
class comfort“ ausgeschrieben.
Nun, wir sitzen (28) und sind abgehoben. Es ist gar nicht so schlimm, wie ich
dachte. Auch eine „Art“ Aircondition ist zu spüren. Da der Flieger nicht so hoch flog,
konnten wir vieles sehen, u. a. die Reisfelder (29). Der Anflug auf die Insel Panay
(30) ist schon romantisch. Glückliche Landung (31)!
Der Flughafen von Caticlan (32) ist klein, macht einen gepflegten Eindruck.
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Eine Privatfähre (33) brachte uns in 15 min. zur Insel Boracay. Schon vom Schiff
aus sahen wir den wunderschönen Strand von Boracay (34). Es folgte eine so
genannte „nasse Landung“ (35). Erst `mal ein Gruppenfoto (36). Vor uns unmittelbar am White Beach – liegt das Hotel „Lorenzo South“ (37) – ein nur 2 ½
Sterne-Hotel, aber perfekt! Strand, Wasser, Umgebung, Blick aus unserem Zimmer
im oberen Geschoss (38) – Urlaubsfeeling pur! Habe nur die Sachen ins Zimmer
(39) gestellt, den Badeanzug angezogen und ab ins 28 Grad warme Wasser. Das
erste Mal baden während dieser Reise!
Viel Zeit blieb jedoch nicht, da wir bereits eine Stunde später zur Besichtigung des
„Boracay Tropic Resort“ (3 ½ Sterne) starteten. Liefen gegen 17.30 Uhr am Strand
entlang, und es bot uns ein herrliches Bild übers Meer (40).
Das „Boracay Tropic Resort“ liegt etwas entfernt vom Strand, ist sehr schön
eingerichtet. Hier aßen wir zu Abend. Leider wirkt der Speiseraum etwas kalt, obwohl
man mit verschiedenartig gebatikten Tischtüchern versucht hat, etwas Farbe ins
Ambiente zu bringen. Das ist zumindest eine gute Idee. Essen schmeckte bestens.
Das Hotel liegt nahe der „Meile“ vom White Beach. Diese „Meile“ hat viele
Gaststätten, Kioske, Läden, und sie ist mit pulsierendem Leben erfüllt. Aus allen
Ecken hört man Countrymusic.
Der Vorteil von unserem „Lorenzo South“ ist, dass es sehr ruhig liegt, man aber nach
fünf Bummelminuten das abendliche Treiben genießen kann. Halbpension ist hier,
wie in Thailand, untypisch.
04.11.06
Da es in den Breiten schon sehr zeitig hell wird (6.00 Uhr), ging es früh gleich baden.
War ganz allein im Wasser. Herrlich!
Es gab in unserem Hotel Amerikanisches oder Philippinisches Frühstück – beides
nicht erbaulich! Tröstlich war in jedem Fall Toast mit Marmelade und eine große
Schale Obstsalat. Und – man sitzt direkt im Sand (41-42). Der Weihnachtsmann
auf den Tischen – und das Anfang November – wirkte etwas deplatziert, aber was
soll`s? Es fehlt aber das typisch asiatische Feeling. Es hat alles mehr einen
karibischen Touch und amerikanischen Einschlag.
Wir besichtigten dann das „Mandala Spa“. Es ist ein sehenswertes Bad – für alle
zugänglich. Es war sehr schwül warm - die Regenzeit ging langsam zu Ende – hohe
Luftfeuchtigkeit.
Nach der Besichtigung des „Red Coconut Beach Hotels“ (43), ***-Sterne aßen wir
zu Mittag in einem lokalen Restaurant, schön klimatisiert. Es war wieder reichlich und
`mal richtig asiatisch – Reis, Schweinefleisch süß/sauer, scharfe Soßen usw.
Der Nachmittag gehörte dem Relaxen am Strand sowie einer einstündigen Massage.
Nach dem Abendessen bummelten wir die „Meile“ am Strand entlang – vorbei an
vielen Geschäften. Weiße Perlen sind der Hit. Man muss handeln. Ein Paar
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Perlenohrringe wurden noch gekauft – 700 statt 1.500 Peso. Das sind nur reichlich
zehn Euro, und die Perlen sind echt und haben einen Durchmesser von 1,2 cm.
Leider ist die Fassung nur Blech. Trotzdem ist`s ein schönes Mitbringsel.
05.11.06
Boracay kann ich – bei den bisher gesehenen Stränden dieser Welt – zu den zehn
schönsten zählen. Hier wäre ich auch gern noch ein paar Tage geblieben. Na,
vielleicht kommt man noch einmal zurück? Aber 17 Std. Flug!
Der Traum war vorbei - das Schiff vom „Lorenzo Resort“ brachte uns zurück nach
Panay, dann nur wenige Minuten Busfahrt bis zum Flughafen Caticlan.
Hier ging es nun ganz gemächlich zu. Das Wiegen der eigenen Person fiel aus. Wir
warteten auf unsere SEAIR nach Cebu. Es war heiß und schwül. Der
Aufenthaltsraum ist klimatisiert. Aber nicht jeder verträgt`s. So wurde die Aircondition
im Bus auch gleich `mal abgeschaltet, und das ist für mich hammerhart.
Die Piloten der SEAIR begrüßten uns beim Einsteigen fast mit Handschlag.
Das Vertrauen in die Flugkunst (die gleichen Piloten wie auf unserem Hinflug) war
so groß, dass wir während des Fluges fast alle schliefen.
In Cebu angekommen, begann die Stadtrundfahrt. Erstes Ziel war Mactan Island mit
dem Besuch einer Gitarrenbauerfamilie (44-45). Dieses Handwerk hat hier schon
Jahre Tradition. Mactan Island ist das touristische Zentrum Cebus. Hier befindet sich
auch der internationale Flughafen. Die meisten Hotels sind nur 20 min. entfernt vom
Flughafen. Ihr Komfort entschädigt dafür, dass die Strände von Mactan Island nicht
gerade die besten der Philippinen sind. Aber mit dem Strand vom „Mactan Island
Resort & Spa“, wo wir die ersten zwei Nächte weilten, konnte man durchaus
zufrieden sein – natürlich kein Boracay.
Über zwei Brücken gelangt man nach Cebu City. Cebu wird auch „Königin des
Südens“ genannt. Sie besticht durch ihren kolonialen Charme.
Wir stoppten an der Magellan Bay. Denkmäler erinnern hier an den Kampf zwischen
dem portugiesischen Eroberer Magellan und dem philippinischen Häuptling
Lapu-Lapu (46-48). Dieser Kampf nahm ein ungewöhnliches Ende.
Der waffenmäßig gut ausgerüstete Magellan unterlag Lapu-Lapu, dem nur Speer und
Bogen zur Verfügung standen.
Nach dem Mittagessen – in einem typisch chinesischen Restaurant (exzellent!) fuhren wir nun nach Cebu City. An einem belebten Kreisverkehr befindet sich im
Mittelteil das monumentale Heritage-Denkmal (49). Komisch, im Reiseführer wird
dies gar nicht erwähnt.
Den nächsten Stopp legten wir am Fort San Pedro (50) ein. Es ist die älteste
militärische Bastion der Spanier auf dem philippinischen Archipel. Sie wurde 1565
erbaut. Nachdem das Fort im 2. Weltkrieg stark beschädigt wurde, baute man es
teilweise wieder auf. Heute ist es eine Oase im Großstadtlärm.
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Es ist Sonntag, und das merkte man hier – am Magellan`s Cross. Wir konnten den
Bus kaum verlassen, denn Kinder umringten uns, wollten Getränke verkaufen.
Zwei Wochen vor seinem tödlichen Kampf gegen Lapu-Lapu taufte Magellan u. a.
den mächtigen Rajah Humabon. Das Originalkreuz (51), das damals errichtet
wurde, befindet sich in einer Holzverschalung, die in dem Pavillon ausgestellt ist.
Wir liefen durch den Pavillon und über einen Platz zur Basilika Minor del Santo
Nino (52-53), die sich linkerhand befindet. Die Steinkirche ist eine Pilgerstätte für
Katholiken, und an diesem Sonntag wurden acht Messen gelesen.
Ein weiteres Ziel unserer Stadtrundfahrt war der Taoist Temple (54-55). Er liegt
hoch über Cebu City, im Wohnviertel der Reichen. Man hat von hier aus einen
schönen Blick auf Beverly Hills, die Stadt und das Meer (56). Im Tempel
zündeten wir eine Kerze an, ließen sie weihen und warfen zwei sichelförmige
Holzklötzchen auf den Boden. Dabei durfte man sich insgeheim drei Fragen stellen,
und die Lage der Klötzer auf dem Boden beantwortete die Fragen mit „ja“ oder
„nein“. Unser Reiseleiter half beim Verständnis des Brauches und der Auswertung.
Meine drei Fragen wurden allesamt mit „yes“ beantwortet. Wie schön!
Und nun ging`s ins Ayala Center zum Shoppen. Eine Stunde hatten wir Zeit –
natürlich wieder viel zu wenig. Also, Kreditkarte packen und los. Hoffentlich gibt`s da
auch `mal `was in europäischen Größen. Nachdem ich fünf Paar Schuhe anprobiert
hatte und diese – obwohl die richtige Größe – nicht gepasst haben, kaufte ich die
ersten Mitbringsel. Die Zeit war einfach zu kurz, um intensiv zu schauen, zumal
dieses Center auch ziemlich groß ist und einem die Menschenmassen fast
„erschlagen“.
Wir übernachteten im ****-Sterne „Maribago Bluewater“ - zuvor Abendessen.
Das war `was für diejenigen, die gern Seafood essen – ein Augen- und
Gaumenschmaus! Aus den im Restaurant liegenden Wasserbecken wurden die
Fische und andere Meeresbewohner gefischt und frisch auf den Tisch gebracht.
Sushi (aus Lachs) war die Ouvertüre. Scampis, Muscheln und Austern folgten.
Danach gab es gebratenen Aal und gegrillten Lapu-Lapu-Fisch. Das ganze wurde
umrahmt von frischem Obst. Es ist also keiner verhungert, auch wenn er kein
Seafood isst.
Beim Essen mussten wir ein sagenhaftes Gewitter mit heftigem tropischen Regen
von mind. zwei Stunden Dauer über uns ergehen lassen, und als wir gegen 23.00
Uhr in unseren Bungalow kamen, schwammen die noch am Fußboden stehenden
Dinge wie Entchen auf dem Teich... Also, mit Sack und Pack – umziehen; quer
durchs Hotelgelände in eine obere Etage. Weit nach Mitternacht lagen wir dann
endlich im Bett.
06.11.07
Heute hätten wir länger schlafen können, aber nichts war.
Vor dem Rückflug nach Singapur besichtigten wir noch das „Hotel „Maribago
Bluewater“ (57-58) – die Superiorzimmer. Im Prinzip sah unseres genauso aus,
aber das Badezimmer mit Glastür zum Wohn-/Schlafraum sowie mit offenem Bad –
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das ist schon luxuriöser. An einem Hotelteich mit kleinen Haien (59) vorbei, sahen
wir uns noch den Strand des Hotels (60) an und ließen für ein paar Minuten die
Seele baumeln.
Dann ging es ab zum Flughafen – Ziel: Singapur.
Nach einem gemütlichen Flug blieben uns gerade `mal 1 ½ Std. Zeit – dann das
nächste Highlight; Chinatown (61-62).
Auf dieser Meile stehen viele Kioske, die chinesische Küche anbieten. Gleich am
Anfang der Straße wurden eilig Tische zusammengestellt, damit wir dort gemeinsam
sitzen können. Nun ging es los. Jeder kaufte sich – für umgerechnet zwei bis drei
Euro - ein typisches Essen.
Anschließend gingen wir noch in eine Karaoke-Bar. Ziemlich verräuchert, dieses
Etablissement. War aber recht lustig.
07.11.06
8.30 Uhr war Frühstück im „Galery Hotel“. Anschließend - Hotelrundgang.
Der Frühstücksraum (63) wirkt eiskalt, aber das gesamte Hotel ist hypermodern
ausgestattet. Man zeigt uns auch das schönste Zimmer (64) sowie den
Swimmingpool auf dem Dach (65).
Anschließend fand die Stadtrundfahrt – hier auf Deutsch – statt.
Wir hatten wieder Danny als Reiseleiter, und während der Fahrt erzählte er uns
vieles. Man arbeitet in Singapur 44 Std. pro Woche, hat 21 Tage Urlaub. Die Steuer
beträgt 5-21% des Gehalts. Man arbeitet bis 62, hat 14 Monatsgehälter; die
Hafenarbeiter 24. Singapur ist die sauberste Stadt der Welt. Die Kriminalitätsrate ist
niedrig, das subjektive Sicherheitsgefühl viel größer als in anderen Großstädten.
Singapur hat auch ein hervorragendes Gesundheitssystem.
Das höchste Gebäude der Stadt (66) ist 228 m hoch und war `mal das höchste der
Welt, aber Dubai habe alles kaputt gemacht – so Danny.
Dann besuchten wir Little India (67-68). Es ist ein Kurzausflug zu den farbigen
Seiten des Subkontinents, ohne das behütete Singapur zu verlassen. Anschließend
folgte ein Spaziergang durch die Arabian Street (69-71). Diese wurde zum Synonym
für das malaiische Stadtviertel, das islamisch geprägt ist. Die Sultansmoschee mit
ihrer goldenen Kuppel ist das Gebäude dieser Straße. Die Läden sind voll mit
Kunsthandwerk und typischen Produkten.
Diese Viertel und auch Chinatown hat Sir Raffles, der Gründungsvater Singapurs,
einst angelegt. Er hielt es für sinnvoll, die Ethnien zu trennen.
97% der Singapurer haben eine eigene Wohnung. Die Häuser werden vom
Stadtstaat gebaut und von den Käufern in 20 – 25 Jahren abgezahlt. Der
Krankenkassenbeitrag beträgt 10% - wird je zur Hälfte vom Arbeitnehmer und
Arbeitgeber gezahlt.
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Am Merlion Park (72), der direkt am Singapur-River (73) liegt, stiegen wir erneut
aus, und vor uns lag nun Singapore Downtown. Der futuristische Bau ist das
Kulturzentrum Esplanade Theatres, dahinter das riesige Einkaufscenter Suntec
City mit seinen z. T. 45 Stockwerken (74-75).
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht das prächtige Fullerton Hotel (76).
Das Grandhotel wurde für 400 Mio. US $ renoviert und 2001 neu eröffnet. Seine
neoklassizistische Fassade eines kolonialen Regierungsgebäudes hat es behalten.
Der Reiseführer schreibt, dass, wer dort nicht wohnen kann, zumindest einen Kaffee
auf der Terrasse einnehmen oder die Toiletten in der Lobby besuchen sollte, um die
hübschen Glaswaschbecken zu bestaunen. Ja, dazu hatten wir leider keine Zeit.
Im Merlion Park steht auch das Wahrzeichen der Stadt, der speiende Fischlöwe
Merlion (77). Prinz Nila Utama taufte Ende des 13. Jahrhunderts das von ihm
entdeckte Fleckchen Erde Singa Pura. Der Legende nach soll er im Regenwald ein
Fabelwesen – halb Fisch, halb Löwe - entdeckt haben. So erhielt das Wahrzeichen
seinen Namen.
Unser nächstes Ziel hieß Chinatown (78). Hier ist der Ort, an dem Singapur als
Handelsplatz seinen Anfang nahm. Ja, in Chinatown kann man preiswert shoppen
und auch essen. Hier finden sich jede Menge Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.
Dann fuhren wir weiter über die Brücke zu Sentosa Island (79). Sie ist die
meistbesuchte Ausflugsinsel. Kommt man zu Fuß über die 500 m lange Brücke, zahlt
man 2 S$ = ca. 1 €, mit dem Bus 3 S$ mit der Cable Car 8,90 S$. Am Eingang
bekommt der Besucher eine Karte mit den Inselattraktionen. Wir gingen erst einmal
essen – typisch singaporianisch, den Singapore taste (80).
Und dann ging`s los – 1. Station: der Sky Tower, mit 110 m Höhe der höchste
Aussichtsturm Singapurs. In einer geschlossenen Gondel hat man auf der Auf- und
Abfahrt einen atemberaubenden Panoramablick auf Singapur mit der Cable Car
(81), dem kleinen Merlion auf Sentosa Island (82), auf den Strand mit unserem
ersten Übernachtungshotel – dem „Shangri La`s Rasa Sentosa Resort“ (83)
und das Meer mit den vorgelagerten Inselchen (84).
Anschließend bekamen wir einen Helm verpasst und ab fuhren die Gokart –Piste
hinunter. Mit einem Vierer-Sessellift ging es wieder hinauf.
Das Highlight für mich war der Besuch von Underwater World (85). Spektakulär ist
der 83 m lange Acryltunnel (86), den man bequem auf einem langsamen Laufband
passieren kann – neben und über einem schwimmen die Haie, Rochen und andere
Meeresbewohner (87-89). Das war für mich, als Schnorchelfan, eine ganz
besondere Attraktion, und ich konnte mich gar nicht satt sehen. Leider hatten wir hier
gerade `mal 20 min. Zeit. Das war viel zu wenig. Die Dolphin Lagoon haben wir leider
gar nicht gesehen. An dieser hätte man zu den Delphinen ins Wasser waten und sie
streicheln können. Schon deshalb muss ich unbedingt noch einmal nach Singapur
kommen – aber mindestens eine Woche. Der Eintritt kostete übrigens 17,30 S$.
Den Abschluss unserer Sentosa-Tour bildete der Besuch in einem vierdimensionalen
Kino, dem größten Südostasiens. Wir sahen einen Piratenfilm durch eine besondere
Brille. Außerdem ruckelten die Sitze, spritzte Wasser, und es krabbelte an den
Beinen. Na ja, eben ein Spaß.
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Wir verließen Sentosa Island und hatten Freizeit. Besuchten noch das VIVOEinkaufscenter (90). Das war der helle Wahnsinn, wie eben die ganze Stadt. Man
weiß gar nicht, wo man anfangen soll.
Per Taxi fuhr ich zurück ins Hotel 7,40 S$ - preiswert.
Nach dem vorzüglichen Abendessen in einem Seafood-Restaurant am Merlion Park
fuhren wir noch durch das nächtliche, beleuchtete Singapur – u. a. durch die
bekannte Einkaufsstraße Orchad-Road (91). Sie war schon weihnachtlich
geschmückt.
Dem speienden Merlion (92) wurde auch „Adieu“ gesagt. Das war`s, was wir von
dieser schönen 4,2 Mio. Einwohner zählenden Stadt gesehen haben. .
08.11.06
Heimflug – aber zuvor noch eine Hotelbesichtigung. In dem „Holiday Inn Atrium“
wurde auch gleich noch gefrühstückt. Danach hatten wir die letzte Chance zum
Shoppen – in der Orchad Road. Wurde aber eher ein Bummeln, denn die Preise in
der bekanntesten Einkaufsstraße der Stadt sind etwas „gehoben“.
Das Frühstück im „Holiday Inn Atrium“ war vorzüglich – frisches Obst, frisch
gepresste Säfte. Das war nun definitiv das letzte dieser Art mit Unmengen von
Mango & Co. Schade!
Das Hotel liegt schön zentral, hat 500 Zimmer, und in der 6. Etage hat es zwei Pools
- empfehlenswert für Zwischenstopps.
Ja, man könnte nach Singapur auswandern, muss aber ca. ½ Mio. Euro mitbringen.
Es lässt sich hier bestimmt sehr gut und sicher leben; Arbeit bekäme man auch. Aber
es ist eben bisschen hektisch, meist ziemlich schwül, und von den 1 Mio. S$ fehlt
auch noch `was ...
Vom Flughafen in die Innenstadt sind es 22 km; vom Flughafen bis zum „Galery
Hotel“ bezahlt man ca. 18 S$.- kommt aber auf die Tageszeit an. In der Rushhour
ist`s teurer und nach Mitternacht hat man 50% Aufschlag zu zahlen.
Wir sitzen im Flugzeug. Die ganze Dreierreihe Nr. 42 wurde für die nächsten elf
Stunden und 37 min. mein gemütliches Zuhause. Ringsum war auch alles frei. Fast
jeder hat eine Reihe für sich.
Ja, so macht Fliegen Spaß, zumal das Bordprogramm, das Essen und der Service in
der Singapore Airlines vom feinsten sind. Drei Filme in Deutsch – da ist schon die
Hälfte der Flugzeit überstanden.
Die Reise war sehr schön und informativ. Wir haben in der kurzen Zeit viel gesehen,
erlebt und Gastfreundschaft vom feinsten genossen.
Singapur – ich komme wieder!