Der Jüdische Friedhof Weißensee, Berlin

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Der Jüdische Friedhof Weißensee, Berlin
DER JÜDISCHE FRIEDHOF
WEISSENSEE, BERLIN
JÜDISCHE GEMEINDE
ZU BERLIN
JÜDISCHER FRIEDHOF WEISSENSEE
Die Jüdische Gemeinde Berlin erwarb um 1876 für die Anlage eines
neuen Begräbnisplatzes in Weißensee ein mehr als 40 Hektar großes
Areal einschließlich beachtlicher Reserveflächen. Hugo Licht, der als
Stadtbaurat von Leipzig von 1879 bis 1906 das Gesicht jener Stadt
entscheidend mitprägte, ließ die Baulichkeiten des neuen jüdischen
Friedhofs aus gelbem Backstein in Formen der italienischen Frührenaissance mit einigen romanischen und barocken Details, zumeist aus
rotem Sandstein, errichten. Auf Hugo Licht geht auch die Gesamtgestaltung der am 9. September 1880 eingeweihten Anlage mit 120
Grabfeldern zurück. Die strenge geometrische Aufteilung hat er durch
verschiedenförmige Schmuckplätze aufgelockert. Von diesen Plätzen
gehen Haupt- und Nebenwege strahlen- oder fächerförmig aus, wodurch reizvolle Sichtbeziehungen entstanden. 1910 wurde im hinteren
Teil des Friedhofs eine zweite repräsentative Trauerhalle errichtet, deren Kriegsruine 1980 abgetragen wurde. 1926 sorgten für die Pflege
der ausgedehnten gärtnerischen Anlagen und der damals 72.000
Grabstätten nicht weniger als 200 Arbeitskräfte. Die leistungsfähige
eigene Gärtnerei verfügte über fünf große Gewächshäuser.
Der Jüdische Friedhof in Weißensee ist heute nicht nur der ausgedehnteste innerstädtische Begräbnisplatz Berlins, sondern zugleich der flächenmäßig größte jüdische Friedhof Europas.
Sollten Sie den Friedhof besuchen wollen, möchten wir Sie noch auf
einiges für die Besucher aufmerksam machen:
Gefördert aus Mitteln:
Die Herren mögen bitte ihren Kopf bedecken. Am Eingang des Friedhofes wird dafür leihweise gerne eine Kippa zur Verfügung gestellt.
Treten Sie bitte nicht auf die Gräber und setzen Sie sich auch nicht
auf die Grabsteine, denn dieser Ort soll nicht entweiht werden und
letztendlich gehören die Gräber denen, die dort ruhen.
Der Rundgang zu allen ausgewählten Grabstätten dauert ca. 4 Stunden, er kann jederzeit individuell abgekürzt werden.
Sie finden im Internet und für Smartphones alle Informationen zum
Friedhof und den Rundgang unter:
www.juedische-friedhoefe-berlin.de
www.juedische-friedhoefe-berlin.mobi
JÜDISCHER FRIEDHOF
WEISSENSEE, BERLIN
Herbert-Baum-Straße 45
13088 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 – 92 53 33 0
Fax.: +49 (0) 30 – 92 37 62 96
ÖFFNUNGSZEITEN
Sommer: 01.04. – 30.09.
Winter:
Mo – Do 7:30 – 17:00
Fr
7:30 – 14:30
So
8:00 – 17:00
Mo – Do 7:30 – 16:00
Fr
7:30 – 14:30
So
8:00 – 16:00
01.10. – 31.03.
Schabbat (Samstag) und jüdische Feiertage geschlossen
Seine einmalige Bedeutung verdankt er aber nicht nur dieser Tatsache
und seinem künstlerisch bemerkenswerten Grabmalbestand, sondern
vor allem der engen Verknüpfung mit dem Schicksal der jüdischen
Bürger Berlins. Auf dem Weißenseer Friedhof ruhen Männer und Frauen, die sich durch außerordentliche Leistungen in Medizin und anderen Natur- und Geisteswissenschaften, bildender Kunst, Literatur und
Publizistik, Technik, Industrie und Handel oder der Kommunalpolitik
bleibende Verdiente erworben haben.
Auf dem Friedhof Weißensee findet man aber auch die Gräber von
Verfolgten, die vor der drohenden Deportation in ein nationalsozialistisches Vernichtungslager in den Freitod gingen, Erinnerungstafeln
an jüdische KZ-Opfer und den Gedenkstein für die 1942/43 hingerichteten Mitglieder der Widerstandsgruppe um den jungen jüdischen
Kommunisten Herbert Baum.
Wie kaum auf einem anderen Berliner Friedhof kann man in
Weissensee die Entwicklung der Sepulkralkunst von 1880 bis etwa
1939 anhand unterschiedlichster und teilweise außerordentlich qualitätvoller Beispiele verfolgen. Bekannt sind u.a. vielfach sehr aufwendige Grabgestaltungen der Architekten Erdmann & Spindler, Lachmann
& Zauber, August Orth, Bruno Schmitz, Alfred Messel, Ludwig Hoffmann, Martin Dülfer und Walter Gropius, der Bildhauer Otto Stichling
und Hans Dammann.
01 Mahnmal
23 Oswald Berliner
47 Albert Mendel
55 Hans Aronson E
65 Jacob Hirschberg
76 Gustav Frenkel
02 Louis Lewandowski
24 Hermann Aron
48 Albert Pinkuss
56 Carl Bieber
66 Willy Hirsch
77 Samuel Bellachini
03 Moritz Steinschneider
25 Benno Orenstein E
49 Fedor Schäffer
57 Samuel Fischer E
67 Bernhard Loeser
78 Louis Steinthal
04 Karl Emil Franzos
26 Adolf Baginsky
50 Josef Garbáty-Rosenthal
58 Standort der zerstörten Neuen
68 Moritz Becker
79 Israel Baer
05 Max Hirsch
27 Abraham Adolf Baer
51 Jenny Apolant
69 Frühere Straßenplanung
80 Ferdinand Strassmann E
06 Martin Riesenburger
28 Lina Morgenstern E
52 Urnenfelder
59 Leonhard-Emil Bach
70 Rudolf Mosse E
81 Grabstätte geschändeter 07 Louis Grünbaum
29 Markus Reich E
53 Ehrenfeld für die im Ersten
60 Joseph Hirschmann
71 Moritz Israel
Torarollen
08 Theodor Wolff E
30 Carl Leopold Netter
Weltkrieg gefallenen jüdischen 61 Jacques Heymann Goldschmidt
72 Louis Lewin E
09 Martin Philippson
31 Siegmund Borchardt
Soldaten
62 Berthold Kempinski E
73 Adolph Ehrlich
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Ehrengrabstätte des Landes 10 Hermann Cohen
32 Sigmund Aschrott
54 Russische Soldaten 1914–
63 Adolf Jandorf E
74 Albert Ascher Michaelis
Berlin
11 Micha Josef Bin-Gorion
33 Theodor David
64 Hermann Fränkel
75 Camilla Levi
12 Oscar-Heinrich Cassel E
34 Georg Wilhelm Arnstaedt
13 Lesser Ury E
35 Alfred Cohn
14 Leo Baeck
36 Georg Minden
15 Herbert Baum E
37 Hermann Tietz E
16 Joseph Weizenbaum
38 Arthur Koppel
17 Stefan Heym
39 Adolf Ernst
18 Hugo Siegheim
40 Albert Albu
1918 und 1945
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Trauerhalle
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41 Oscar Blumenthal
20 Julius Wolff
42 Arno Philippsthal E
21 Eugen Panofsky
43 Tom Seidmann-Freud
22 Louis Lachmann
44 Joseph Schwarz
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