Marokko „Straße der Kasbahs“
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Marokko „Straße der Kasbahs“
Reisebericht Marokko 2012 Marokko „Straße der Kasbahs“ Oft wird Marokko auch „Tor zu Afrika“ bezeichnet. Das Land bietet einen atem-beraubenden Reichtum von Landschaft, Tradition und Kultur. Die Farben leuchten hier in allen Schattierungen – von grünen Oliven und rotem Curry über braune Kasbahs bis hin zu gelbroten Dünen. Diese Marokko-Reise führte uns in den Süden, in die Wüste sowie durch das Atlas-Gebirge, und bot Einblicke in orientalische Traditionen. Höhepunkte waren unter anderem die Königs-städte Marrakesch und Fes, wo sich kunstvoll dekorierte Moscheen, lebhafte Souks und imposante Paläste befinden. Stundenlang kann man durch das Labyrinth der schmalen Gassen schlendern, die farbenfrohen Auslagen der Märkte bewundern oder die geschäftigen Handwerksleute bei der Arbeit beobachten. Einen großen Gegensatz zu diesen Städten bilden die massiven rotbraunen Lehmdörfer in ländlichen Gegenden, wo sich das alltägliche Leben der Bewohner seit Jahrhunderten kaum verändert hat. Landschaftlich ist Marokko ausgesprochen abwechslungsreich. Schneebedeckte Berggipfel prägen das Landschaftsbild ebenso wie Wüstenflächen mit Sanddünen oder zerklüfteten Felsen. Aber auch Palmenoasen, kristallklare Flüsse, Rosengärten, Täler mit fruchtbaren Äckern und Gärten mit Mandelbäumen haben uns auf dieser Reise begleitet. Und obendrein waren wir begeistert von den Begegnungen mit den liebenswerten Menschen. Dienstag, 20. März 2012 -Flug nach Agadir/Marokko- Die Reise begann mit dem Bustransfer der Firma Erzig von Irsch über Saarburg und Trier nach Frankfurt zum Flughafen. Der Flug mit Condor vom Terminal 1 um 14.15 Uhr nach Agadir, dem bekannten Badeort und Hafenstadt dauerte bei 2.660 Flugkilometern exakt 3.45 Std. Die Ankunft in Agadir war um 17.00 Uhr Ortszeit; die Passkontrolle am Flughafen verlief problemlos. Tazi Anas, der örtliche Reiseleiter, begrüßte uns und brachte uns anschließend zum Hotel Kenzi Europa in Strandnähe. Das Hotel ist besonders bei Deutschen beliebt und verfügt über 236 Zimmer. Im Garten befindet sich ein großer Süßwasserpool. Nach der Zimmerverteilung und dem anschließenden Abendessen erlebten wir noch in der Hotelhalle zu später Stunde eine nette Folkloreshow mit traditioneller Musik. BRS - Gruppen Reiseservice - Zerferstr. 44 - 54451 Irsch/ Germany - 0049 (0)6581 995555 Reisebericht Marokko 2012 Agadir ist mit seinen rd. 500.000 Einwohnern nach wie vor der größte und beliebteste Bade-ort Marokkos. 1505 bauten die portugiesischen Eroberer hier eine Festung. Ein lebhafter Handel mit Europa, vor allem mit Rohzucker entstand. Deutsche Unternehmen wie Mannes-mann erwarben Anfang des 20. Jahrhunderts Schürfrechte und Ländereien, die Kaiser Wilhelm II. 1911 mit dem „Panthersprung von Agadir“ zu schützen suchte. Unter französischem Protektorat wurde Agadir zum beachtlichen Fischereihafen, gewann jedoch immer mehr an Bedeutung als mondänes Seebad. Am 29. Febr. 1960 um 23.45 Uhr fielen die Stadt und 15.000 Menschen innerhalb von 15 Sekunden einem verheerenden Erd-beben zum Opfer. Bereits 1962 wurde die Stadt großzügig und erdbebensicher in Ganzbeton-bauweise wieder aufgebaut als moderne Großstadt mit breiten Avenuen, schönen Parks und touristischen Komplexen in jeder Preislage. Das Klima zwischen Meer und Wüste, der acht Kilometer lange, hundert Meter breite fein-sandige Strand und das teils unerschlossene Hinterland zwischen Hohem und Anti-Atlas locken internationale Besucher an. Außer den alten Kasbah-Resten sind in Agadir keine historischen Bauzeugnisse mehr erhalten. Die touristische Infrastruktur gehört zu den best-entwickelten im Land mit Hotels aller Kategorien und einem sehr guten Sport-, Restaurant- und Vergnügungsangebot. Als neue Attraktion wurde 2007 im alten Hafenbereich die Marina Agadir mit einem Jachthafen, Discos und Hotels eröffnet. Mittwoch, 21. März 2012 -Ait Ben Haddou – Ouarzazate, 360 km– Nach dem Frühstück im Hotel starteten wir zur viel versprechenden Rundreise durch Marokko. Die Fahrt ging zunächst auf der N10 durch die weite Sousse-Ebene mit dem Tagesziel Ouarzazate, dem Handelszentrum im Süden. Die abwechslungsreichen Ausblicke auf das nahe Atlas-Gebirge wurden von tausenden Arganien abgerundet, dem für diese Gegend typischen Baum. Höchstens fünf Meter hoch, entwickelt er weit ausladende Kronen. Seine Blätter und Früchte werden von Kamelen und Rindern geschätzt, am meisten von den schwarzen Ziegen, die bis zur Krone empor klettern. Bei einem Fotostopp konnten wir dort eine größere Herde von Dromedaren aus allernächster Nähe beobachten und fotografieren. Argan-Öl, seine Herstellung ist eine zeitraubende Prozedur, ist Frauenarbeit seit Generationen. Je nach Qualität lassen sich aus etwa 100 kg Arganfrüchten zwischen 10 und 20 kg Samenkerne gewinnen, und aus diesen destillieren die Frauen –bestenfalls- einen einzigen Liter Öl. Arganöl gilt inzwischen als das weiße Gold Südwest-Marokkos. Nur hier, auf den kargen, versteppten Böden der südlichen Sousse-Ebene und an den Südwestflanken des Hohen Atlas wächst der Arganienbaum, ein gedrungener, dornenbewehrter Baum, breiter als hoch, ein Gewächs, das bis zu 250 Jahre alt werden kann und dessen Wurzeln sich extrem tief in den sandigen Böden verzweigen. Alle Versuche, den Baum in andere Staaten im Nahen Osten zu kultivieren, sind fehlgeschlagen. BRS - Gruppen Reiseservice - Zerferstr. 44 - 54451 Irsch/ Germany - 0049 (0)6581 995555 Reisebericht Marokko 2012 Das Vitamin-E reiche Arganöl, nussig im Geschmack und von einem fein-würzigen Duft, erlebt in Europa seit einigen Jahren einen regelrechten Hype. Nicht allein große Kosmetik-konzerne, auch die Alternativmedizin, die Naturkosmetik und die gesamte Bio-Branche haben es entdeckt. Kein Wunder, dass die Preise in Deutschland inzwischen etwa 80-100 Euro pro Liter erreicht haben – Tendenz steigend. Nach zirka 90minütiger Fahrtzeit wurde die Landschaft allmählich gebirgiger. Karge Steinwüsten wechselten sich mit bizarren Felsformationen ab. Vom Tizi-n´Taghatine-Pass mit einer Passhöhe von 1886 Meter bietet sich dem Betrachter ein beeindruckendes Panorama des Anti-Atlas. Um die Mittagszeit erreichten wir Ait Ben Haddou und machten in einem netten Lokal auf der „Sonnenterrasse“ zunächst unsere Mittagspause. Gut gestärkt von dem reichlichen Mal besuchten wir dann die berühmteste Kasbah (Festung) Marokkos, Ait Ben Haddou. Wie ein Relikt aus der Steinzeit wirkt der alte Teil des Dorfes Ait Ben Haddou. Die Lehmbauten sind vom nackten Hang des Berges kaum zu unterscheiden. Wasser spendet eine mehrere hundert Meter entfernte Quelle, die archaischen Höhlenwohnungen werden von Öllampen dürftig erleuchtet, die Ställe für das wenige magere Vieh sind lichtlos. Neu ist das gut angepasste Stadttor, eigens für den von Orson Welles hier gedrehten Film „Sodom und Gomorrha“ erbaut. Der moderne Teil des Dorfes liegt jenseits des Qued Assif Mellah, den wir trockenen Fußes überquerten, denn der Fluss führte um diese Zeit noch Wasser. Über ihn führt seit kurzer Zeit eine Brücke; vorher wurde er auf flachen Baumstämmen oder Steinen durchquert. Im alten Teil des malerischen Festungsdorfes hatten wir einen wunderschönen Blick auf das Assif Mellah-Tal. Das aus mehreren verschachtelten Kasbahs bestehende Wehrdorf ist UNESCO-Weltkulturerbe. Die meisten Bewohner haben den alten Ksar verlassen und leben im neuen Dorf. Heftige Regenfälle haben in den letzten Jahren große Schäden an den Lehmburgen angerichtet; die Restaurierung schreitet nur langsam voran, trotzdem ist Ait Ben Haddou ein faszinierender, unvergesslicher Anblick. Weiterfahrt nach Quarzazate, heute rund 150.000 Einwohner. Tamarisken bilden ein dich-tes Spalier bei der Einfahrt in die Stadt, die in unmittelbarer Nähe zum großen Staudamm liegt. Hier entwickelte sich aus einem 1926 angelegten Militärstützpunkt der Franzosen ein modernes Fremdenverkehrszentrum mit ausgezeichneten Hotels, Banken, Geschäften und einem volkstümlichen Markt. Gepflegte Grünanlagen wechseln mit schönen Plätzen und ansprechenden Kommunalbauten. Die Schneegipfel des Hohen Atlas, des 2.700 Meter hohen Sarhro-Massivs und des in 3.300 Meter Höhe gipfelnden Djebel Siroua kontrastieren mit dem rotbraunen steinigen Hochplateau. In der Nähe mündet der Dades in den Stausee Mansour Eddahbi, der bis zu 560 Millionen Kubikmeter Wasser stauen kann. Als Fortsetzung des Dades verlässt der Wüstenfluss Dra den See. Leider setzte nach unserer Ankunft im Hotel ein so starker Regen ein, dass es unmöglich war, noch einen kleinen Spaziergang vor dem Abendessen in die Stadt zu unternehmen. Abendessen und BRS - Gruppen Reiseservice - Zerferstr. 44 - 54451 Irsch/ Germany - 0049 (0)6581 995555 Reisebericht Marokko 2012 Übernachtung im Hotel Fint im Zentrum von Quarzazate. Das Hotel verfügt über 68 Zimmer und hat im Innenhof einen hübschen Swimmingpool. Donnerstag, 22. März 2012 -Straße der Kasbahs – Erfoud, 380 km- Nach dem Frühstück ging unsere Fahrt weiter auf der berühmten „Straße der Kasbahs“. Wir genossen die Fahrt an diesem Tag mit herrlichen Panoramablicken auf den Hohen Atlas und die zahlreichen burgenähnlichen Kasbahs aus Lehm mit ihren Oasen. Die Fahrt ging über Skoura, Ait Riddi, El Goumt, bis Boumalne. Hier zweigt eine Straße ab in das vielbesuchte und wunderschöne „Vallée du Dadés“, die Dades-Schlucht. Wir aber fuhren weiter über Imiter bis nach Tinerhir. Hier machten wir zunächst eine kleine Kaffeepause mit fantastischem Blick über die Stadt und das weite Tal, ehe wir von hier aus in die nahe gelegene Todra-Schlucht abbogen (Gorges du Todra). 14 km von Tinerhir besuchten wir dann die beeindruckende Todra-Schlucht, die schmal gewunden zwischen hohen Felswänden verläuft. Am Südhang des Hohen Atlas hat sich hier der Fluss Qued Todrha ein bizarr zerklüftetes, canyonartiges und bis zu 300 Meter tief einge-schnittenes Tal durch das Gebirgsmassiv gegraben. Die Schlucht war ein weiterer land-schaftlicher Höhepunkt dieses Tages; sie ist mit ihren steil abfallenden, rötlichen Felswänden eine schroff zerklüftete Urlandschaft, wild und abweisend aber sehr eindrucksvoll. Erwähnenswert ist das Lokal, in dem wir unsere Mittagspause nach dem Besuch der Schlucht hatten. Unscheinbar befindet es sich am Stadtrand von Tinerhir an der Straße zur Todra-Schlucht. Im Garten des Hotels sitzend, genossen wir die vorzügliche Küche dieses Hauses! Von Tinerhir aus werden die Kasbahs jetzt seltener. Auf einem 1342 Meter hohen Plateau gelegen, ist Tinerhir einer der bedeutendsten Marktorte und eine der schönsten Oasen der Region. Über der Oase thront eine mächtige Kasbah. In der Ebene liegen zahlreiche weitere Kasbahs. Wegen der schönen und verkehrsgünstigen Lage wird Tinerhir relativ häufig besucht. Die meisten Einwohner leben vom traditionelle Oasenfeldbau. Hunderttausende schlanker Dattelpalmen wachsen in den Oasen des Tafilalet-Gebietes, die sich in dreißig Kilometer Länge an den rötlichen Ufern des Ziz entlang ziehen, eingerahmt von einer 700 bis 900 Meter hohen Hügelkette. Auf unserer Weiterreise über Asrir nach Erfoud überquerten wir den Mittleren Atlas. Die grüne Savanne weicht einem wüstenartigen Gebiet. Erfoud (15.000 Einw.) ist Hauptort der 5.200 Hektar BRS - Gruppen Reiseservice - Zerferstr. 44 - 54451 Irsch/ Germany - 0049 (0)6581 995555 Reisebericht Marokko 2012 großen Erfoud-Oase mit zweiundvierzig Ksour und zugleich des ganzen Tafilalet. Von den 350.000 Dattelpalmen sind nur noch 155.000 gesund, der Rest ist vom „Palmkrebs“ Bayoud befallen. Die Früchte müssen verfüttert werden. Trotzdem feiert die Bevölkerung alljährlich im Oktober ein großes Dattelfest. Von Hotel aus machten wir uns mit Jeeps gegen 16.00 Uhr auf den Weg in die Wüstenoase Merzouga am Rande des Erg Chebbi. Eines der wunderbarsten Naturschauspiele in Marokko ist ein Sonnenauf- oder Untergang in Erg Chebbi. Der feinkörnige Sand dieses dreißig Kilometer langen und bis zu zehn Kilometer breiten Dünenwalles schimmert dann rotgolden bis silbrig-weiß, in den Zwischenräumen violett, hinzu kommen die unwahrschein-lichsten Luftspiegelungen, die das Auge verwirren. Es soll, so paradox es klingt, ein wasserloses Flusstal sei und liegt inmitten der Steinwüste, der Hammada, die drei Viertel der Sahara ausmacht. Geduldige Kamele tragen die Besucher am Rande der Dünen entlang, man kann Skarabäen beobachten, die behände durch den Sand laufen und sich ebenso schnell eingaben. Unerwartete Sandstürme machen einen Ausflug auf eigene Faust nicht ungefährlich. Die Bewohner kleiner Gehöfte ringen trotz der lebensfeindlichen Gegeben-heiten dem Boden durch Brunnenbohrung soviel Wasser ab, dass dort ein paar Palmen und etwas Gemüse wachsen können. Hellgrüne stachlige Kugelbüsche bedecken die Hoch-plateaus, dazwischen wächst raschelndes Alfagras. Leider verschwand die Sonne heute zu früh hinter einer Wolkenwand, sodass es mit dem gewünschten Sonnenuntergang nichts wurde – schade! (Sonnenuntergang: 18.25) Abendessen und Übernachtung im Hotel Palm´s in Erfoud, einem netten Hotel mit 115 Zimmern und einem großen Swimmingpool. Freitag, 23. März 2012 -Erfoud – Fes, 420 km- Nach dem Frühstück im Hotel ging unsere Fahrt heute weiter auf einer langen, aber dennoch abwechslungsreichen Wegstrecke mit dem Tagesziel Fes. Ganz in der Nähe unseres Hotels in Erfoud statteten wir einer Steinmetz-Werkstatt noch einen Besuch ab, denn hier gab es was ganz besonderes zu bestaunen: Vor 350 bis 400 Millionen Jahren flutete auf dem Plateau ein tropisches Urmeer. In den Fossilfunden im Sedimentgestein zeichnen sich Goniatiten (Schnecken), Orthoceren (Tinten-fische) und Ammoniten ab. Die Bearbeitung der Versteinerungen mit von Hand getriebenen Schleifsteinen und Schmirgelpapier zu Tischplatten etc. ist zu einem wichtigen Erwerbszweig in Erfoud geworden. Einige aus unserer Gruppe ließen es sich nicht nehmen, diese ganz außergewöhnlichen Fundstücke im „Kleinformat“ als Souvenir mit nach Hause zu nehmen. Danach startete unsere Fahrt mit Fotostopps über Er Rachidia bis zur Mittagspause in Midelt. Die Provinzhauptstadt Er Rachidia, Garnison und Schnittpunkt verschiedener Straßen zwischen Gebirge und Präsahara, macht mit den sauberen Häusern und Villen hinter roten Mauern, den rechtwinkligen, mit Tamarisken bestandenen Straßen einen freundlichen Eindruck. Das BRS - Gruppen Reiseservice - Zerferstr. 44 - 54451 Irsch/ Germany - 0049 (0)6581 995555 Reisebericht Marokko 2012 Keramikgewerbe hat hier in den Tälern einen guten Ruf. Die Dörfer sind eingebettet zwischen Dreiund Viertausendern. Schneekappen auf den Gipfeln, mit Steineichen bestandene Hänge und zarte Obstblüten im Tal machen die Landschaft im Frühling besonders reizvoll. Midelt, seit 1917 zur Stadt ausgebaut, ist das Tor zum Gebirge. Hinter der Stadt sägte sich der Qued Ziz, einer der größten Flüsse des Südens, in Jahrtausenden ein Bett durch steile Felsen. An den Ufern ziehen sich wie grüne Bänder schmale Oasen hin. Jeder Quadratmeter ist hier für die Kultivierung von Granatäpfeln, Mandeln, Aprikosen und Oliven, Hirse und Buchweizen genutzt. Ab und an steht eine Dattelpalme dazwischen. Am Stadtrand hatte unser Reiseleiter Tazi Anas für die Mittagspause ein hübsches Lokal ausgesucht. Beeindruckend war das Eingangstor und die Fassade des Gebäudes. Aber auch geschmacklich hat uns die marokkanische Küche hier wieder überzeugen können. Wir fuhren weiter auf den N13 durch herrliche Zedernwälder der alten Königsstadt Fes entgegen und erreichten schließlich den Pass Col du Zad auf einer Höhe von 2178 Metern. Zwischen Midelt und Ifrane passierten wir damit die höchste Straßenerhebung unserer Rundreise bei Ait Oufella. Der Mittlere Atlas mit seinen über dreitausend Meter hoch ansteigenden Bergen ist schwer zugänglich, besonders im nordöstlichen Gebiet. Das Tazzeka-Massiv erreicht 1980 Meter Höhe, südlich davon steigt der Djebel Bou Naceur auf 3290 Meter an. Schluchten und Höhlen wechseln mit Eichen- und Zedernwäldern. In den Wäldern des Nationalparks hausen die in Europa wieder in die Freiheit entlassenen Berberaffen. Am Nachmittag um 16.oo Uhr erreichten wir Ifrane. Erst 1929 von den Franzosen erbaut, bietet die Kleinstadt mit spitzen roten Giebeldächern ein europäisches Bild. Hier verbringen wohlhabende Marokkaner ihren Urlaub. Kinder werden zur Erholung in die dortigen Heime geschickt, und die königliche Familie sucht gern hier ihr verhältnismäßig bescheidenes Schloss auf. In 2036 Meter Höhe entwickelte sich auf dem Mischliffen ein Wintersport-zentrum mit Sesselliften und Pisten. Es mutet eigenartig an, zwischen Zedernwäldern und Wiesen auf ein Blockhaus des Skiclubs Ifrane zu stoßen. Am späten Nachmittag erreichten wir schließlich unser Tagesziel, die alte Königsstadt Fes und das Hotel Tghat im Zentrum, in dem wir uns für zwei Nächte einquartierten. Ein relativ neues, schönes Haus, im dem wir fast die einzigen Gäste waren, so hatte es den Anschein. Unser gemeinsames Abendessen fand im orientalisch anmutenden Speisesaal des Hotels statt. Samstag, 24. März 2011 -Fes- BRS - Gruppen Reiseservice - Zerferstr. 44 - 54451 Irsch/ Germany - 0049 (0)6581 995555 Reisebericht Marokko 2012 Bei der ganztägigen Stadtbesichtigung lernten wir heute Fes kennen. Fes, die älteste und ehrwürdigste der vier Königsstädte Marokkos, wurde zwar von Rabat in politischer und von Casablanca in wirtschaftlicher Hinsicht überflügelt, ist aber religiöser und damit wissenschaftlicher und kultureller Mittelpunkt geblieben. Seine El-Qarawiyyin- (Karaouin-)Moschee, aus der viele bedeutende Männer hervorgingen, behielt ihre Doppel-funktion als Hauptmoschee und Universität. Sie wurde 862 von Lalla Fatma Bent Mohammed El Feheri aus Khairuan (Tunesien) gestiftet. Damals waren Frauen im Islam durchaus gleich-berechtigt. Erst später wurde den Frauen, wie auch im Christentum, eine niedrigere Stellung zugewiesen. Die Moschee ist mit der von Kairo die älteste islamische Universität. Unter ihren smaragdgrünen Dächern und hinter vierzehn prachtvollen Portalen bietet sie 20.000 Gläubigen Platz. Nichtmuslime dürfen diese Moschee nicht betreten. Fes wurde um 808 durch Idris II. gegründet, den Sohn des ersten Herrschers der Dynastie. In der Idrisidenzeit entstand die eigentliche Medina Fes el Bali im andalusisch-maurischen Stil. Vierhundert Jahre später fügte man den Stadtteil Fes el Jedid mit dem Königlichen Palast, der Großen Moschee, Regierungsgebäuden und Kasernen sowie der Mellah, dem Judenviertel, an. Am eindrucksvollsten wirkt Fes von der oberhalb der Stadt angelegten Aussichtsterrasse nahe der kleinen Nekropole. Hierhin führte uns „Anas“ zunächst, damit wir uns einen groben Überblick über Fes verschaffen konnten. Aus der Vogelperspektive ist das immer noch am leichtesten. Die weißen und braunen Häuser und die leuchtend grünen, vielgestaltigen Dächer der Moscheen und Medersen verschmelzen zu einem Farbspiel sondergleichen, dazu zeichnen sich im Hintergrund die Berge des Mittleren Atlas ab. Die Stadt liegt 415 Meter hoch auf dem Sais-Plateau. Die Hauptattraktion in Fes el Bali (Alt-Fes) ist das Labyrinth der Suks mit Gässchen, die sich neben den gut begehbaren Hauptwegen dahin schlängeln. Den Eingang bildet das Bab Boujeloud, zwar erst 1913 erbaut, doch mit blauen Fayencen an der Außenseite und grünen Majoliken zur Soukseite dem maurischen Stil vorzüglich angepasst. Wie in einem Bilderrahmen gibt der hufeisen-förmige Torbogen den Blick auf die Minarette der Medersa Bou Inania und der Moschee des Sidi Lezzaz frei. Jedes Handwerk hat sein bestimmtes Revier: die Schneider, die Schlosser, die Lederver-arbeiter, die Weber, die Silber- und Kupferschmiede – in Fes gibt es 30.000 Kunsthand-werker -, und ebenso die Händler. In den kleinen, zur Gasse hin offenen, nur spärlich be-leuchteten Räumen arbeiten fast ausschließlich Männer, während die Frauen einkaufen. In den gut sortierten Stoffläden erwerben sie neben wertvollen Textilien wie Brokaten auch billige Stoffe aus Chemiefasern, die sie anschließend gleich dem Schneider zur Anfertigung von Djellbas überlassen. Maschinen gibt es kaum. Es wird auf dem Boden sitzend, mit der Hand gearbeitet. Materialien, die in der westlichen Welt zum Schrott gehören, werden bei den Schlossern mit Geschick wieder aufgearbeitet. Überall wird gefeilscht. BRS - Gruppen Reiseservice - Zerferstr. 44 - 54451 Irsch/ Germany - 0049 (0)6581 995555 Reisebericht Marokko 2012 Wir begaben uns in die Medina. Keine Straßenkarte kann das Labyrinth der engen, unübersichtlichen Gassen wiedergeben. Wir gingen durch die Märkte der Handwerker, der Gewürz-händler, kamen zu den Teppichwebern und schließlich zu den Gerbereien. Fes hat die weltweit größte Medina. Wollfärber hängen frisch gefärbte Wolle zum Trocknen über der Straße auf und schaffen so einen farbenfrohen Tunnel. Die Moschee, Schulen und Paläste übertreffen sich gegenseitig in ihrer Pracht. Kunst- und Kulturinteressierte werden die Altstadt als lebendiges Museum empfinden. Das Mittagessen nahmen wir im Restaurant ASMAE ein, ein sehr schönes Gebäude, von außen unscheinbar, aber innen eine „Perle“ der orientalischen Baukunst. Hauptsächlich werden Touristen hierher geführt, deshalb sind auch die Preise entsprechen (überteuert). Nach dem Mittagessen brachte uns der Bus zur Neustadt (Fes El Djedid), die 1276 als neue Residenz des Königs gegründet wurde. Auf dem Plateau befindet sich der Königspalast, im dem der König noch heute residiert, wenn er in Fes weilt. Die imposante Fassade beeindruckt jeden Besucher und eignet sich hervorragend für ein Gruppenfoto. Die gesamte Palastanlage nimmt eine Fläche von 80 ha ein. Nachdem die schönen Tore und die Fassade fotografiert waren, gingen wir zu Fuß durch das ganz in der Nähe sich befindende Judenviertel, deutlich zu erkennen an den Häuserfassaden. Dort im Zentrum wartete der Bus. Dann hieß es wieder „einsteigen“. Der letzte Besichtigungsstopp war am berühmten Tor: Bab Boujeloud und die letzte Einkaufsmöglichkeit in einer Kupferschmiede-Galerie. Herrliche Metall- und Glasarbeiten suchen dort ihre Käufer. Nachdem uns der Bus wieder zu unserem Hotel zurückgebracht hatte, genossen wir in der näheren Umgebung des Hotels in einem netten Kaffeehaus Kaffee und Kuchen. Abendessen und Übernachtung im Hotel TGHAT in Fes. Sonntag, 25. März 2012 - Fes – Marrakesch, 490 km- Frühstück im Hotel. Auf der Fahrt von Fes nach Marrakesch war heute die längste Strecke zu bewältigen. Die Fahrt führt vorbei an großen Olivenhainen und Obstplantagen nach Beni Mellal (Mittagspause) und weiter entlang des Mittleren Atlas nach Marrakesch, ein weiteres Highlight der Reise und eine der vier Königsstädte Marokkos. Ein Höhepunkt jeder Marokkoreise ist Marrakesch – eine Stadt, so ewig wie der Schnee auf den höchsten Gipfeln und so tief in der Geschichte verwurzelt wie Palmen in der Erde. Die größten Könige haben um Marrakesch gestritten. Dynastien entstanden – und verschwanden wieder. Bleibendes BRS - Gruppen Reiseservice - Zerferstr. 44 - 54451 Irsch/ Germany - 0049 (0)6581 995555 Reisebericht Marokko 2012 schufen Gelehrte, Handwerker, Architekten, Maler und Bildhauer aller Epochen mit prächtigen Palästen, Moscheen, Gärten und Medresen... Kein Wunder, dass Marokko einst von Marrakesch seinen Namen erhielt. In der Königsstadt kommen Berber und Araber, Nomaden und Bergbewohner zusammen. Waren in Hülle und Fülle und blühendes Handwerk findet man rund um die Paläste, Hotels und Restaurants. Marrakesch ist die Hauptstadt von Südmarokko. Karren voller Orangen und geröstete Samenkörner: Frauen, die aus dem Antiatlas gekommen sind und ihre Körbe feilbieten; Erzähler, Musiker, Tänzer, Wahrsager; Schreiber mit ihren schwarzen Regen-schirmen; Medizinverkäufer, Heilkundige und Apotheker – alle bieten tagein, tagaus ein geradezu fantastisch anmutendes Schauspiel. Dann machen die Gaukler den Platz frei für die Gastronomen. Eine Karbidlaterne nach der anderen leuchtet auf. In der sternenklaren Nacht geht der Mond seiner wahren Bestimmung nach: er ist die „tausendundeinste“ Laterne des Platzes „Djemaa el Fna“. Wenn Marrakesch erwacht, ertönt seit 800 Jahren jeden Morgen der gleichförmige Sprechgesang des Muezzin aus 77 Meter Höhe von der Koutoubia-Moschee, dem religiösen Symbol von Marrakesch. Die Sonne geht auf über Marrakesch. Eine bunte Menschenmenge füllt die gewundenen Straßen der Medina. Die Menschen drängen in Richtung der Ben-Youssef-Moschee, die sich neben der Medersa befindet. Diese große und prächtige Koranschule, die vom Merinidensultan Abou el-Hassan gegründet wurde (1331-1349), ist eine der bewerkenswertesten Sehenswürdigkeiten von Marrakesch. Die Strahlen der Sonne erhellen den rosa Marmor der Springbrunnen, dringen in die gefliesten Höfe, lassen die glasierten Mauerverzierungen erstrahlen – wärmen die türkisen, grünen und weißen Farben der Mosaiken, verlieren sich in den Stuckaturen des Bahia-Palastes und des Palastes Dar Si Said, die heute als Museum die wichtigsten Stücke marokkanischer Künste beherbergen. Aber auch die kühle Schönheit der Saadiergräber wird von der Sonne auf einmalige Weise betont. Sie scheint auf die Überreste des Palastes el Badii, um von Zeit zu Zeit in einem großartigen Schauspiel einstige Reichtümer erstrahlen zu lassen: Gold, Marmor und Onyx, die der berühmteste Saadierherrscher Ahmed el Mansour (1578-1603) seinerzeit gegen Zucker tauschte. Wenn in Marrakesch die Sonne untergeht, spiegelt sich unter dem leuchtenden Himmel, gegen den sich der ewige Schnee auf dem Atlasgebirge abhebt, still die Silhouette des Pavillon der Menara im stillen Wasser des Teiches. Nahe der Moschee Bâb Doukkala liegt der Majorelle-Garten mit riesigen Bambus-sträuchern, Yuccas, Papyrusstauden, Palmen, Bananenstauden, Zypressen, Philodendren, Bougainvillen und seltenen Kakteen, deren Farben sich malerisch gegen die blaue Fassade der Villa abheben. Da wir bereits gegen 16.oo Uhr in Marrakesch ankamen, bestand noch ausreichend Zeit, den wunderschönen Majorelle-Garten zu besuchen und dadurch für das Programm am nächsten Tag etwas mehr „Luft“ zu haben. BRS - Gruppen Reiseservice - Zerferstr. 44 - 54451 Irsch/ Germany - 0049 (0)6581 995555 Reisebericht Marokko 2012 Der Jardin Majorelle ist eine Idee des französischen Malers Jacques Majorelle, der 1886 in Nancy geboren wurde und 1919 zum ersten Mal Marokko besuchte. Er war von der Schönheit Marokkos so überwältigt, dass er 1924 begann, den heutigen Garten anzulegen. Im Jahr 1947 wurde der Garten der Öffentlichkeit zugänglich. Heute befinden sich in dem Garten Raritäten von Kakteenpflanzen aus allen fünf Erdteilen und damit zeigt er dem Besucher eine der meisten wichtigen Kollektionen dieser Art in unserer Zeit. Yves Saint Laurent und Pierre Berge haben den Garten übernommen um so seine Existenz auf Dauer zu sichern. Nach dem Besuch dieses berühmten Gartens erreichten wir gegen 17.15 unser Hotel in Marrakesch, das sehr schön gelegene Golden Tulip Farah in der Nähe der Altstadt. Bereits um 18.30 Uhr stand der nächste Programmpunkt dieses Tages an: 30minütige Kutschenfahrt durch die Straßen von Marrakesch zum „Gauklerplatz“ Djemna el-Fna. Die Kutschpferde trabten gemütlich dahin und die Abendsonne ließ die roten Mauern glühen. Nach einer Freizeit auf dem Platz trafen wir uns um 20.00 Uhr wieder, um gemeinsam zu Fuß in das nahe gelegene Restaurant „Dar Essalam“ mitten in der Medina zu spazieren. In diesem historischen Gebäude erlebten wir mit anderen Gruppen einen typisch marokkanischen Abend mit Spezialitäten und Folklore. Eine Augenweide ist dabei der Bauchtanz, den uns eine bauchfreie Schönheit gekonnt darbot. Dabei steht der Bauchtanz doch im Widerspruch zu verschleierten Frauen, zu Tradition und Moderne... Und doch ist er im ganzen Orient geschätzt, ist er doch im Wesentlichen eine Sportart. Montag, 26. März 2012 - Marrakesch – Agadir – Die heutige Stadtbesichtigung begann nach einen reichhaltigen Frühstück im Hotel mit dem Besuch der Menara-Gärten. Außerhalb der ockerfarbenen Stadtmauern herrscht ein anderer Rhythmus und leben andere Farben. Die Blätter rauschen sanft im Wind, ein Wohlgeruch von Jasmin liegen in der Luft. Ein paradiesischer Ort, der mit Hilfe eines jahr-hundertealten, ausgeklügelten Brunnen- und Kanalisationssystems erblüht. Die Almohaden legten im 12. Jh. diese von einer Stampflehmmauer umgebenen Gärten an. Ihre heutige Form erhielten sie jedoch erst im 19. Jh. Die Oliven- und Obstbäume der Anlage werden unterirdisch bewässert. Nächster Halt war an der maurischen Koutoubia-Moschee. Das 1158 eingeweihte Wahrzeichen Marrakeschs ist ein Juwel der Almohaden-Architektur. Leider bekommt den 17-schiffigen Innenraum mit seinen 112 Pfeilern, Hufeisenbögen und Inschriftfriesen kein Nicht-Moslem zu sehen. So richten sich alle Kameras auf das 77 m hohe Minarett mit seinen harmonischen Proportionen, seinen gezackten Zinnen und einer gerippten Kuppel mit vier sich verjüngenden Kugeln. Danach ging es mit dem Bus weiter bis zum Stadttor Bab Agnaou, dem schönsten Stadttor in der 13 km langen Stadtmauer. Es zeichnet sich aus durch ein reiches Steinreliefdekor. Tazi Anas führte uns in eine Apotheke, die sich schräg gegenüber vom Stadttor Bab Agnaou befand, denn Apotheken sind in Marokko etwas ganz besonderes. Die Produkte, die für Gewürzmischungen und Naturheilmittel BRS - Gruppen Reiseservice - Zerferstr. 44 - 54451 Irsch/ Germany - 0049 (0)6581 995555 Reisebericht Marokko 2012 Verwendung finden, basieren hauptsächlich auf ganz natürlichen Früchten bzw. Pflanzen wie z.B. Anis, Fenchel, Ingwer, Kardamom, Nelken, Pfeffer, Zimt, Sesam, Chili... Folgt man den Ausführungen eines „Fachverkäufers“, und benutzt die entsprechenden Mittel, wird man weder krank noch älter. Aber es gibt auch mehrheitlich sehr glaubwürdige Mischungen: Medikamente zur Senkung des Cholesterins, zur Entgiftung der Leberzellen, zur Stärkung der Blasenmuskulatur, zur Verdauung (Pfefferminz-Tee), gegen rheumatische Beschwerden (ArganienÖl), Moschus-Parfum oder Ambra-Duftstoff, Kreuzkümmel oder Safran, Ginseng oder BitterOrangenblütenöl; die Liste ist scheinbar unendlich lang.... Nachdem wir die Apotheke wieder erfolgreich verlassen hatten, gelangten wir durch das Tor Bab Agnaou auf kürzestem Weg zu den Saadier-Gräbern. Mit märchenhaften Reichtümern aus Timbuktu bauten die Saadier ihre Grabstätten zur kostbarsten Nekropole Marokkos aus. So erlesen ist die maurische Kunst im Saal der zwölf Säulen mit seinen Stalaktiten-Nischen, vergoldeten Zedernholzdecken, Fayencemosaiken, schwarz glasierten Schriftbändern und Inschriftenfriesen, dass selbst der Alawiten-Sultan Moulay Isamil diese letzte Ruhestätte der verhassten Vorgängerdynastie nicht zerstören, sondern nur einmauern ließ. Der Bahia-Palast aus dem 19. Jahrhundert mit seinen prächtigen Gesellschaftsräumen und Gärten wurde in den letzten Jahrzehnten nur von den besten Handwerkern des Landes verziert. Der Palast wird auch „Strahlende Schöne“ genannt. Mehrmals diente der labyrinthisch angelegte Palast als Filmkulisse. Ein Rundgang mit einem Führer durch die Anlage, mit ihren prunkvollen Sälen und Gemächern, erschließt dem Besucher erst die Bedeutung und die wahre Schönheit dieses orientalischen Juwels. Danach tauchten wir ein in den Souk von Marrakesch und beobachteten auf dem Kupfer-souk, wie die Messingschmiede in traditioneller Hingabe das Metall hämmern. Oder auf dem Souk Laghzal, wo es Wolle, oder dem Souk el Btana, wo es Schafsleder und –felle zu kaufen gibt. Oder auch auf dem Souk Zarbia, wo Teppiche und Kaftans an den Meistbietenden versteigert werden. Zum Schluß des Rundgangs kamen wir dort an, wo ein betörender Duft von Safran, Kümmel, schwarzem Pfeffer, Ingwer, Eisenkraut, Nelken und Orangenblüten in der Luft lagen. Dort, wo sich Säcke mit Mandeln, Erdnüssen und Kichererbsen, Körbe mit Datteln, Fässer voller Oliven stapeln. Unser Rundgang endete auf dem berühmten Gauklerplatz Djemna el-Fna, den wir am Abend vorher schon einmal erlebt hatten, als er voller Menschen war. Jetzt im „leeren Zustand“ sieht er noch viel größer aus... BRS - Gruppen Reiseservice - Zerferstr. 44 - 54451 Irsch/ Germany - 0049 (0)6581 995555 Reisebericht Marokko 2012 Marrakesch konnte sich auf dem 550 Meter hohen wasserreichen Plateau im Tal des Tensift weitläufig ausbreiten. Seit seiner Gründung 1062 rivalisiert es mit dem älteren Fes. Die Stadt ist lebhafter, lauter und touristischer; sie zeigt die Farbe „rot“ in allen Schattierungen und ist nur 30 Kilometer von Hohen Atlas entfernt. Das Mittagessen nahmen wir heute im Hotel Golden Tulip ein. Danach brachte uns der Bus in das 220 km entfernte Agadir, dem Ausgangspunkt unserer Rundreise, da der Rückflug schon am frühen Morgen stattfinden sollte. Gegen 18.00 Uhr erreichten wir wieder das Hotel Kenzi Europa in Agadir. Nach dem Abendessen hieß es für die meisten „früh zu Bett gehen“, denn der Weckruf um 5.00 Uhr sollte die kurze Nacht beenden. Dienstag, 27. März 2012 - Rückflug nach Deutschland – Frühstück im Hotel. Um 06.15 Uhr erfolgte der Transfer zum Flughafen. Um 09.15 Uhr sollte der Rückflug nach Frankfurt starten. Doch der verzögerte sich um fast eine Stunde, denn wir mussten noch auf 10 Passagiere warten, weil die Computer im Flughafen angeblich nicht ordentlich funktionierten. Ich vermute aber, dass der Streik am Frankfurter Flughafen Hauptursache war. Nach der Ankunft und der Landung um 15.20 Uhr verlief dann aber alles problemlos, sodass uns der Bus der Firma Erzig wieder sicher und pünktlich nach Hause bringen konnte. Zauber, Mystik, Schätze – das sind nicht nur die Stichworte unserer Marokko-Träume. All das findet man wirklich noch in den verwirrenden Gassen der Souks, wo sich Orangen, Oliven, Gewürze und Süßigkeiten in Pyramiden stapeln und Handwerker jeglicher Kunst ihre Werkstätten und kleinen Läden haben. Die alten Königsstädte Fés und Marrakesch sind die Juwelen dieses magischen Landes. In aller orientalischen Üppigkeit reisten wir mit Muße von Glanzpunkt zu Glanzpunkt und erlebten nicht nur mittelalterlich anmutendes Treiben der Städte und die verspielten Paläste und Moscheen, sondern auch die Schönheit des wilden Atlas-Gebirges und die Filmkulisse der Lehmburgen (Kasbahs). Auf dieser Reise waren wir auf den Spuren der alten Berberkultur und waren begeistert von der endlosen Weite der Wüstenlandschaften. Marokko ist ein Freudenfest für alle Sinne, denn es gibt viel zu entdecken in Marokko; ein Land, in dem Männer vier Frauen heiraten dürfen; ein Land in dem verschleierte Frauen ebenso zum Straßenbild gehören wie junge Mädchen mit Miniröcken. Denn seit der König die Rechte der Frauen gestärkt hat, fallen die Schleier. Irsch, im April 2012 Manfred Görgen BRS - Gruppen Reiseservice - Zerferstr. 44 - 54451 Irsch/ Germany - 0049 (0)6581 995555 Reisebericht Marokko 2012 BRS - Gruppen Reiseservice - Zerferstr. 44 - 54451 Irsch/ Germany - 0049 (0)6581 995555