The King Wenn ich einmal groß bin… SchWanda, der

Transcrição

The King Wenn ich einmal groß bin… SchWanda, der
Gerhart
Hauptmann
Theater
GerHarT
TheaterZeitung für Görlitz, Zittau Und Umland
Musiktheater | Tanz | Schauspiel | Konzert Die Weihnachtsgeschichte
Seite 5
#03 | dezember 2011
Schwanda,
der Dudelsackpfeifer
Seite 4
Wenn ich einmal groß bin…
Seite 4
The King
Seite 5
Muzyka, taniec i teatr po polsku. Bieżące informacje o przedstawieniach pod adresem: www.g-h-t.de, tel. 0049 3581 474713,
mail: [email protected] • Rezerwacja biletów również przez Miejski Dom Kultury w Zgorzelcu: 0048 757752415
PREMIERENBLICK
ENSEMBLEBLICK
PRESSEBLICK
Vier neue Produktionen warten noch bis
Jahresende in Görlitz und Zittau. Sie vereinen
Sagen, Märchen und Mythen.
Seiten 4 & 5
Der Weihnachtsmärchenmarathon fordert
Tribut: Tiny Tim wurde dreifach besetzt,
damit 30 Aufführungen möglich sind. Seite 7
Ob Schmetterlingseffekte, Schauspiel mit
Kurzschlussreaktionen oder Pariser Integration – die Presse guckt mit . Seiten 12 & 13
einklang
editorial
dezember 2011
Inhalt
Weihnachtsmann und Teufel
impressum
Seite 4
Stefan Bley läuft in der Adventszeit zu Hochform auf
Klassentreffen, zweiter Akt
Seite 4
Lars Scheibner und Jacob Steinberg verjüngen Erfolg
In diesem Jahr wird das weihnachtliche Lied nicht nur im Weihnachtskonzert erklingen.
»A Christmas Carol. In Prose. Being a
Ghost Story of Christmas« (Ein Weihnachtslied in Prosa. Eine weihnachtliche Geistergeschichte) so nennt
Charles Dickens, dessen Geburtstag
sich 2012 zum 200. Male jährt, sein
Werk, das im Dezember in Zittau und
Görlitz gleichermaßen auf dem Spielplan stehen wird.
Wir erleben ein Märchen um den
hartherzigen Geizhals Scrooge, dem
in der Nacht vor Weihnachten Geister
erschienen, um ihn zu einer inneren
Umkehr zu bewegen.
Sie erinnern ihn an selbst Erlebtes
und beschreiben das menschliche
Elend und die eisige Kälte, von der
Scrooge umgeben ist. Die heilende
Wirkung der Erinnerung ist ein Thema, das Dickens’ gesamtes Schaffen
durchzieht. Ähnlich wie in Martinus
»Julietta« sehen wir, wie durch Erinnerung Bewusstsein bestimmt und
unser Denken ermöglicht wird.
Immer wieder zeigt Dickens in seinen Romanen Helden, die von ihrer
Vergangenheit verfolgt werden und
die sich dann bewusst von ihrer
Fremdbestimmung emanzipieren
müssen. Er erinnert daher viel eher
an Kafka als an viktorianische Zeitgenossen. Das Prinzip des Rückblickens
bei gleichzeitigem Fortschreiten der
Handlung ist dann auch das Grundmuster seiner »Detektivromane«.
Das letzte unvollendete Werk »Das
Geheimnis des Edwin Drood« ist die
Vorlage für eine Uraufführung des
Musiktheaters im April 2012. Dickens
wird uns also in den nächsten Wochen und Monaten in Atem halten –
und der eine oder andere Roman ist
gewiss ein passendes Geschenk für
den Weihnachtstisch.
In diesem Sinne möchte ich Sie einstimmen auf die vorweihnachtliche
Zeit und möchte mich bedanken bei
unserem Publikum für seine Treue
und bei all unseren Mitarbeitern für
das Geleistete.
Ihnen allen ein besinnliches Weihnachtsfest.
Scrooge ersetzt Aschenbrödel
Dreimal Tiny Tim
Seite 7
Drei Jungen spielen abwechselnd die gleiche Rolle
Der Spielplan für Dezember 2011
Seiten 8 & 9
Links alle Görlitzer, rechts alle Zittauer Termine
Auch montags im Dienst Seite 10
Manuel Pujol leitet als 2. Kapellmeister den Opernchor
Schlag auf Schlag auf Schlag
Seite 11
Jens Gagelmann stellt rhythmische Orchestermotoren vor
Reichhaltige Resonanz Seiten 12 & 13
Mediennachlese zu Schauspiel- und Tanzpremieren
Wanderlustige Filmpremiere
Seite 14
Theaterkasse Zittau:
Di. bis Fr. 10:00 – 17:00 Uhr
Sa. 10:00 – 12:00 Uhr
Kartentelefon 03583 770536
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Weitere Vorverkaufsstellen:
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Löbau-Information
im Fremdenverkehrsbüro
Telefon 03585 450140
Auf schlesischen Sagenspuren rund um den Neißestein
Lustigkeit kennt keine Grenzen
Seite 15
Kabaretttage 2012 werfen ihre Lachschatten voraus
Vereine sorgen für Theater Seite 16
Unvorstellbar: das GHT ohne seine rührigen Förderer
In eigener Sache
Seite 16
Lebendige Baugeschichte – Für Wolfgang Archner
war im Sommer Buchzeit
Die Theaterzeitung für Januar 2012 erscheint am 22. Dezember, Redaktions- und
Anzeigenschluss dafür ist am Freitag, 02.12.2011.
Eine große Auswahl der GerHarT-Artikel finden sich bald zeitversetzt, aktualisiert
und ergänzt im Netz. Bleiben Sie schön neugierig – schauen Sie selbst.
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Ihr
Klaus Arauner
Generalintendant
2
Seite 5
Tom Quaas nun mit Dickens auf neuer Rekordjagd
Theaterkasse Görlitz:
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Geschäftsführer Klaus Arauner,
Caspar Sawade
Chefredaktion Andreas Herrmann,
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Titelfotos Nikolai Schmidt (2),
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Herausgeber, Anzeigen, Vertrieb RuV
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Tel. 03583 77555873 Auflage 140.000
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Löbau, Niesky und Weißwasser
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Satz Weltbuch Verlag GmbH, Dresden
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dezember 2011
weitblick
Wo Freiheit verteidigt wird
Gedanken zu einem Naumann-Zitat von Michael Wieler
»Deutschlands Freiheit wird in Wahrheit
nicht am Hindukusch verteidigt, sondern in
den Theatern, Konzertsälen, Opernhäusern,
Museen und Buchläden und natürlich in den
Schulen – dort wird unsere Freiheit in
Wirklichkeit konstituiert und verteidigt.«
(Michael Naumann,
Kulturstaatsminister a. D.)
Ein Gebirgszug als oft zitiertes Freiheitstor? Im Bild der Ghar-Mountain, ein Ausläufer des Hindukusch bei Kabul. Wer wollte diesem Satz widersprechen! Und was erwarten Sie von mir,
der ich fast zwei Jahrzehnte Kultureinrichtungen geleitet habe? Doch
nichts anderes als ein deutliches Ja,
oder?
Mir widerstrebt allerdings eine so klare
und einfache Bejahung. Ich mag sie
nicht, diese ultimativ Zustimmung
fordernden Sätze zur Verteidigung,
Rechtfertigung, Hervorhebung von
Kunst und Kultur, die den schnell überheblich anmutenden Vergleich anführen
mit anderen Lebensbereichen, die ins
zweite Glied gerückt werden, um die
Welt geistvoll zurechtzurücken – und
dabei in die selbstgebaute Falle tappen:
als seien Kunst und Kultur ein tatsächliches Werkzeug zur Herstellung eines
realen gesellschaftlichen Zustandes,
so etwas wie ein Schraubendreher, mit
dem einige imaginäre Schrauben in uns
festgezogen werden, was uns dann in
die Lage versetzt, dem Sturm der Zeit
energischer zu trotzen.
Eine ehrbare Auffassung sicherlich
und allemal eine sehr deutsche, für die
wir weltweit verwundert bewundert,
aber keineswegs allerorten geschätzt
werden. Ich erinnere an eine bitterböse
Karikatur, auf die ich vor vielen Jahren
einmal während eines Englandaufenthaltes stieß: Ein deutscher Michel hält
Goethes »Faust« über Kopf dem Sturm
entgegen, die Unterzeile lautete lapidar
in deutsch: »Mein Kampf«.
Subvention von Rüstung
oder Kultur?
Ich weiß, was den Minister zu seiner
Aussage bewegt, ist der Ärger darüber,
dass bei der Finanzierung von Kunst und
etwas für unsere Freiheit bewirkt wie es
gewährleistet ist, dass Kunst und Kultur
unsere Freiheit sichern. Wir haben die
Hoffnung, dass dies so ist, in beiden
Fällen, mehr nicht.
Aber das ist nicht wenig: Hoffnung ist
keine sinnlose Utopie, sondern eine reale Erfahrung! Ich weiß, wie wichtig mir
künstlerische Erlebnisse und kulturelle
»Und deswegen ärgere ich mich
mit Ihnen gemeinsam, Herr
Naumann, wenn amtsbesetzende
Politiker und Stammtische Kunst
und Kultur als »Sahnehäubchen«
betrachten, dass man sich leisten kann, wenn alles Wichtige
getan ist.«
Dr. Michael Wieler
Kultur regelmäßig von Subvention die
Rede ist, beim Verteidigungshaushalt
dagegen von Staatsausgaben. Dafür
gibt es keinen vernünftigen Grund.
Dem schließe ich mich an. In der Sache
möchte ich allerdings genauer bleiben, als es der Minister a. D. in seiner
auf Pressewirksamkeit ausgerichteten
Aussage tut: Es ist ebenso ungeklärt,
ob der Militäreinsatz am Hindukusch
Erfahrungen bis heute sind. Ich fühle
mich durch sie bereichert und angeregt,
bin der Überzeugung, durch sie differenzierter zu sehen, hören, empfinden
und denken gelernt zu haben. Und, ja
Herr Naumann, ich fühle mich sogar
freier dadurch.
Aber das ist eine sehr persönliche Form
von Freiheit, die falsch verstanden
wäre, wenn sie mit physischer Freiheit
Foto: Tobias Strahl
gleichgesetzt würde. Für mich ist diese
persönliche Form von Freiheit zu einem
existentiellen Bedürfnis geworden. Das
ist für mich ein ausreichender Grund,
Ausgaben für Kunst und Kultur einen
hohen Stellenwert beizumessen. Und
deswegen ärgere ich mich mit Ihnen
gemeinsam, Herr Naumann, wenn amtsbesetzende Politiker und Stammtische
(aber dabei handelt es sich häufig um
dasselbe Personal), Kunst und Kultur als
»Sahnehäubchen« betrachten, dass man
sich leisten kann, wenn alles Wichtige
getan ist.
Kurzvita
Dr. Michael Wieler (*1964 in Mönchengladbach) studierte in Münster Germanistik, Theaterwissenschaften, Geografie
und Philosophie. 1994 wurde er Geschäftsführer der Elbland-Philharmonie
Sachsen und ab der Spielzeit 1999/2000
Intendant des Görlitzer Musiktheaters
und Geschäftsführer der Neuen Lausitzer
Philharmonie.
2008 wurde er als Bürgermeister für
Kultur, Jugend, Schule, Sport und Soziales der Stadt Görlitz gewählt, ein Jahr
später kamen noch die Bereiche für Bau,
Ordnung und Sicherheit dazu. Wieler ist
zudem Aufsichtsratsvorsitzender des Gerhart Hauptmann-Theaters Görlitz-Zittau.
www.g-h-t.deGerHarT |
3
PREMIERenfieber
Zwischen Teufel &
Der Bassist Stefan Bley hat
»Klar darf man mich Weihnachtsmann
nennen«, tönt Stefan Bley im tiefsten
Bass. Denn er stiftet dem Weihnachtskonzert, jener 33-jährigen Erfolgsgeschichte des Görlitzer Musiktempels,
sein Gesicht und viele Programmideen.
Doch zuvor ist er der Teufel! Denn eine
Woche vor der Konzertreihe, die vom
3. bis 23. Dezember den Spielplan prägt
und trägt und in der ganzen Lausitz
für volle Häuser sorgt, kommt Jaromír
Weinbergers Volksoper »Schwanda, der
Dudelsackpfeifer« zur Premiere. Generalintendant Klaus Arauner führt Regie
und besetzte den Teufel mit Bley – oder
umgekehrt. »Es besteht kein Grund zu
großer Furcht, es wird eher eine lustige
Hölle«, schmunzelt Bley, will aber darüber noch nicht viel verraten.
Das Phänomen Weihnachtskonzert,
dessen 34. Auflage unter dem Titel
„Wachet auf, ruft uns die Stimme« tönt,
beschäftigt ihn hingegen schon seit
seiner Ankunft in Görlitz im Jahre 1978.
Die Urform – eher eine Art Kammerkonzert mit wenigen Solisten und Musikern
– wurde vom damaligen Oberspielleiter
Friedrich Radtke ins Leben gerufen.
Nach dessen Tod übernahm Bley
das Erbe: »Das Besondere an diesem
Konzertmarathon: Die Leute kaufen
die Karten, ohne überhaupt zu wissen,
was gespielt wird.« Zehn- bis elftausend
Tickets werden mittlerweile pro Jahr
verkauft, zwei Auftritte pro Tag sind
keine Seltenheit, Solisten und Philharmonie arbeiten an der Grenze von
Belastbarkeit und Logistik.
Anders als beim normalen Repertoire werden die Karten terminlich
»von hinten« weg gebucht – je näher
dezember 2011
Weihnachtsmann
in der Adventszeit seine Hochform
Abschluss gemeinsam zu singen.
Inzwischen erkennen viele Görlitzer ihn
schon an der Stimme, wenn er einen
Raum betritt, ohne ihn anzuschauen
– das genießt er und gilt als eines der
selten werdenden Exemplare von fest
engagierten Künstlern, die in die Kommune hineinwirken.
Andreas Herrmann
Schwanda, der Dudelsackpfeifer
Volksoper von Jaromír Weinberger
in deutscher Sprache
Musikalische Leitung: Ulrich Kern
Inszenierung: Klaus Arauner
Ausstattung: ÄNN
Choreografie: Dan Pelleg & Marko
E. Weigert
Musiktheater Kategorie B
Einerseits als lustiger Teufel: Stefan Bley lässt sich von Räuber Babinsky düpieren und muss Schwanda aus der Hölle ziehen lassen. Als Moderator und künstlerischer Leiter hält Stefan Bley alle Fäden
seit 33 Jahren beim Weihnachtskonzert in der Hand. Fotos: Nikolai Schmidt
das Fest, desto
schneller restlos
ausverkauft. »Das
entspricht genau
unserer Intention:
Wir wollen einfach
feierlich auf das
Fest einstimmen,
jenseits vom sonstigen Trubel und
Kommerz«, betont
Bley und bekennt,
dass er den Text
seiner Moderati-
onen nicht live
improvisiert,
sondern vorher
lernt: »Bei so vielen Auftritten ist
das schlicht nötig, sonst kommt
man schnell
durcheinander.«
Sehr viele kommen, so erzählt
der geborene
Meißner, auch
einfach, um zum
THEATER GÖRLITZ
Sa., 26.11.11, 19:30 Uhr PREMIERE
Fr., 02.12.11, 19:30 Uhr
Sa., 10.12.11, 19:30 Uhr
So., 25.12.11, 15:00 Uhr
34. Weihnachtskonzert
Künstlerische Gesamtleitung: Stefan Bley
Musikalische Leitung: Manuel Pujol |
Ulrich Kern
Ausstattung: Britta Bremer
THEATER GÖRLITZ
Sa., 03.12.11, 15:00 Uhr Premiere
THEATER ZITTAU
Mi., 07.12.11, 15:00 Uhr Premiere
Alle Termine & Restkarten: www.g-h-t.de
Übertitel in deutscher und polnischer Sprache
Tanzend an der Uhr gedreht…
Lars Scheibner und Jacob Steinberg laden zur jugendlichen Version von »Klassentreffen«
Dass unsere allseits erkundete und
jederzeit erreichbare Welt immer
komplexer und unüberschaubarer
wird, ist nicht neu. Aber hat durch
den Weltweitwandel die
Anzahl erfüllbarer Jugendträume vielleicht
sogar abgenommen?
Diese Frage erkundet
»Wenn ich einmal
groß bin…« als neues
Tanzstück für Menschen ab sechs.
Die Grundgeschichte ist
allgegenwärtig: In einem
kleinen Ort weit im Osten feiern
junge Menschen eine Party – spielen,
lachen, tanzen und erzählen sich ihre
4
Träume. Elf Erdenkinder entwerfen Visionen ihrer eigenen Zukunft: Nils will Autos reparieren, Tanja die Welt verändern,
Maren heiratet natürlich irgendwann Ulf
und Heike träumt von
einem fernen
Wiedersehen mit
allen
Freunden. So
nehmen die
Schwärmereien ihren Lauf. Da erscheint plötzlich ein Zauberer
und dreht die Uhren vorwärts …
Basierend auf der erfolgreichen Bal-
| GerHarT
lettkomödie »Klassentreffen oder Ein
Nachmittag in der LPG« entführt das
Tanzstück die Zuschauer auf eine Reise
von der Kindheit zum Erwachsensein – und selbstverständlich
wieder zurück.
Lars Scheibner (li.)
verantwortet die
Mixform aus Regie
und Choreografie, die
Geschichte dahinter
entwickelte Jacob
Steinberg (re.). Beide
wollen vorab noch nicht
all zu viel verraten: einige
Szenen versprechen Wiedererkennung, drei Lakomy-Songs kommen
neu dazu.
Wenn ich einmal groß bin…
Tanzstück von Lars Scheibner und Jacob
Steinberg | Ab 6 Jahren
Inszenierung & Choreografie:
Lars Scheibner
Bühnenbild: Karen Hilde Fries
Kostüme: ÄNN
THEATER GÖRLITZ
Di., 13.12.11, 11:00 Uhr Premiere
Mi., 14.12.11 11:00 Uhr
Do., 15.12.11 11:00 Uhr
Mo., 26.12.11 17:00 Uhr
THEATER ZITTAU
Mi., 04.01.12, 10:00 Uhr Premiere
So., 08.01.12 15:00 Uhr
www.g-h-t.de
dezember 2011
Premierenblick
Warmherzige Friedensbotschaft
5 Fragen – 5 Sätze
Tom Quaas (Regisseur)
... inszeniert derzeit am GHT Zittau Dickens »Die
Weihnachtsgeschichte«. Seine
»Drei Haselnüsse«
aus dem Vorjahr
sind der Publikumsrenner schlechthin.
Tom Quaas inszeniert die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens
Was führt Sie denn hierher?
Die Lust am Inszenieren. René
Schmidt, der Dramaturg des Hauses,
kam nach meiner Regie von »Faust
ohne Worte« darauf, mich nach Zittau
für ein Weihnachtsmärchen zu holen.
Das war vor genau einem Jahr. Da wir
so viel Spaß hatten, machen wir es
dieses Jahr gleich nochmal.
Hoch die Tassen trotz kargem Mahl – die Weihnachtsgeschichte fordert melancholischen Tribut und bereitet sorgsam auf das Fest des Friedens vor.
Foto: Detlef Ulbrich
Nach dem überwältigenden Erfolg
von »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« im letzten Jahr, inszeniert
das Regieteam um Tom Quaas nun
Charles Dickens‘ »Weihnachtsgeschichte«.
Und das mit aller Poesie, mit allen Träumen, aber auch mit Schattenseiten, wie
es sich für ein richtiges Märchen gehört
– alles andere wäre doch was für Angsthasen. Ebenezer Scrooge – eine Paraderolle für Publikumsliebling Wolfgang
Adam – ist ein geiziger Wucherer, wie er
im Buche steht. Er betreibt einen gutgehenden Geldverleih und alle haben
Schulden bei ihm. Zu seinem Angestellten Bob Cratchit ist er so knausrig, dass
er ihm sogar zu Weihnachten die Holzscheite in den Ofen zählt. Da erscheint
am Heiligen Abend Scrooges alter
Kompagnon Jacob Marley – was nicht
weiter verwundern würde, wenn Marley
nicht schon vor sieben Jahren gestorben
wäre. Die Erscheinung kündigt Scrooge
drei gute Geister der Weihnacht an, die
ihn lehren sollen, ein besserer Mensch
zu werden. Scrooge glaubt zunächst
nicht an den Spuk, wird aber eines
besseren belehrt. Der erste Geist nimmt
ihn mit auf eine Reise in seine Kindheit
und zu seiner früheren Geliebten Belle
Fezziwig. Der zweite Geist zeigt Scrooge
das gegenwärtige Weihnachtsfest, und
der dritte Geist schließlich entführt ihn
in eine traurige und einsame Zukunft.
Scrooge ist erschüttert von den Erlebnissen und verändert sich. Aus dem
einstigen Geizhals wird ein freigiebiger
und herzlicher Mensch.
Mit der Weihnachtsgeschichte schrieb
Charles Dickens (1812-1870) eine der
schönsten Weihnachtserzählungen überhaupt. Der Glaube an die Veränderbarkeit des Menschen und die Hoffnung auf
die Friedensbotschaft des Weihnachtsfestes so warmherzig erzählt, hat Millionen
Kinderherzen überall auf der Welt höher
schlagen lassen. René Schmidt
Die Weihnachtsgeschichte – A Christmas
Carol von Charles Dickens
Regie: Tom Quaas
Bühne & Kostüme: Tilo Schiemenz
THEATER ZITTAU
Sa., 26.11.11, 18:00 Uhr Premiere
THEATER GÖRLITZ
Mi., 07.12.11, 09:00 Uhr Premiere
Termine & Restkarten: www.g-h-t.de
Die Legende lebt!
Ein Interview mit dem »King« vor seinem Zittauer Auftritt
Elvis sei tot – so wird immer wieder
behauptet. Den Beweis des Gegenteils erbringt die Hommage »The
King« als Jahresendpremiere am GHT
Zittau. Dem diensthabenden Dramaturgen René Schmidt gab er vorab
sogar ein Interview.
Wie verbringen Sie Ihre Zeit?
(denkt nach) Ich nehme einfach jeden
Tag, wie er kommt. Ich weiß ja nicht, was
morgen passieren wird.
Arbeiten Sie an neuen Songs?
Ich nehme mir die Zeit, das Richtige zu
tun…
Interessieren Sie sich noch für
Rock´n´Roll?
Rock and Roll – genau das ist es, was mit
mir geschieht. Ich kann nicht stillstehen.
Ich hab’s versucht – und ich kann’s nicht.
Wie waren Ihre Konzerte in den 1950ern?
Die Mädchen verloren einfach die Kontrolle. Sie wurden wild … zogen sich
aus, was weiß ich. Mich hat man gekratzt und gebissen – sie wollten Stücke
von mir haben als Andenken.
Sie provozierten damals das konservative Establishment. Wie sehen Sie die
damaligen Diskussionen heute?
Sie hielten mich alle für sexbesessen.
Die Kritiker sind sowieso alles frustrierte
alte Typen. Ich bin einfach natürlich. Die
Kritiker machen mir nichts aus – und sie
werden mich auch nicht verändern.
Sie sind hart kritisiert worden…
Mir hat man so ziemlich alles zum Vor-
wurf gemacht, was in diesem Land [die
USA, Anm. der Red.] nicht in Ordnung ist.
Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten
Cadillac?
Das erste Auto, das ich mir kaufte, war
das schönste Auto, das ich je gesehen
habe. Ich blieb die ganze Nacht auf,
um es anzuschauen. Am nächsten Tag
fing das Ding auf der Straße Feuer und
brannte aus.
Werden Sie nach der Zittauer Premiere
wieder auf Tournee gehen?
...
Mr. Presley, herzlichen Dank für das
Gespräch!
THEATER ZITTAU
Fr., 30.12.11, 19:30 Uhr Premiere
Wie charakterisieren andere das
Besondere an Ihrem Arbeitsstil?
Lustvoll, sinnlich, poetisch und vor
allem: für ganz jung bis ganz alt.
Was mögen Sie am Theater?
Es ist für mich persönlich die einzig
mögliche Form, eine Vision in die Welt
zu setzen, bei der man für sich selbst
die Lust am Leben steigert.
Was mögen Sie an diesem Theater?
Den familiären Charakter und das Gefühl, dass das Theater in dieser Stadt
ein wichtiges Zentrum der Kommunikation darstellt.
Geht es hinterm Horizont weiter?
Als nächstes führe ich auf Schloss
Batzdorf bei Meißen Regie in der
Pantomime: »Sechse kommen durch
die ganze Welt«. Dann habe ich
die Ehre, an den Landesbühnen in
Radebeul ein Stück über Florence
Foster Jenkins zu inszenieren, der
schlechtesten Sängerin der Welt:
»Glorius« hat am 4. Februar Premiere.
Als Schauspieler bin ich Mitte März in
»Race« von David Mamet am Staatsschauspiel Dresden zu sehen.
Rekord & Geschenk
Das erfolgreichste Weihnachtsschauspiel des jüngsten Jahrzehnts kommt
am 5. Dezember (18 Uhr) zum letzten Mal auf die Zittauer Theaterbühne »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« in der Regie von Tom Quaas
sahen über 13.000 Besucher – zum
Abschied bekommen all jene, die ihre
alten Eintrittskarten aus den Jahren
2010 oder 2011 noch vorweisen können, als Dank freien Einlass! (AT)
THEATER ZITTAU
Mo., 05.12.11, 18:00 Uhr
www.g-h-t.deGerHarT |
5
kulissenblick Kunstwerke
zu ersteigern
Unter dem Motto »Spiel-Zeit« findet
im Dezember ein NachTspiel der
besonderen Art statt. Diesmal stehen
nicht die Schauspieler im Rampenlicht, sondern all jene Menschen, die
hinter den Kulissen arbeiten. In einer
Weihnachtsauktion werden Objekte
und Werke versteigert, die von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des
GHT Zittau gestaltet wurden.
Schauspielerin Renate Schneider
(Foto: privat), die das NachTspiel gemeinsam mit der Belegschaft initiiert
hat, sieht in dieser Auktion, die direkt
im Anschluss an die »Komödie im
Dunkeln« folgt, eine schöne Gelegenheit fürs Publikum, das Theater mal
von einer ganz persönlichen Seite
kennenzulernen: »Das Haus steckt
voller kreativer Künstler – und Theater bedeutet weit mehr, als nur die
Schauspieler auf der Bühne zu sehen.
Gerade in schwierigen Zeiten ist es
wichtig, dass alle zusammenrücken«,
betont Schneider.
Sie ist selbst schon ganz gespannt auf
die verschiedenartigen Kunstwerke,
die alle im weitesten Sinne etwas mit
dem Thema »Spiel« und »Zeit« zu tun
haben. Und egal ob gestrickt, gestickt, gehäkelt, gemalt, gehämmert,
gedichtet oder recycelt – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
In gemütlich-weihnachtlicher Atmosphäre können die Objekte ersteigert
werden und vielleicht finden sich bei
der Gelegenheit passende Weihnachtsgeschenke, denn es wird für
jeden Geldbeutel etwas dabei sein.
Der Erlös aus der Versteigerung wird
für einen guten Zweck gespendet.
Kathrin Brune
dezember 2011
Fleißige Helfer im Hintergrund
Wie sich zwei Fördervereine für Theaterkunst einsetzen
Diesen roten Görlitzer Vorhang, der hier eine Klassentreffen-Kulisse verbirgt, gilt es zu ersetzen – der TMV hat schon ein rundes Drittel gesammelt.
Foto: Nikolai Schmidt
Hinter einem starken Ensemble
stehen in Zittau und Görlitz nicht nur
Regie, Maske, Kostüm und Technik,
sondern auch zwei engagierte Vereine, die das Theaterleben auf vielfältige Weise unterstützen.
Auch für die laufende Spielzeit haben
sich die »Freunde des Zittauer Theaters« und der »Görlitzer Theater- und
Musikverein« einiges vorgenommen:
Von der abschließenden Beschilderung
der Theaterstühle in Zittau bis hin zum
neuen Vorhang für das Görlitzer Haus
reicht der Aktionsradius, in dem sich
die Vereine engagieren. So steht für die
»Freunde des Zittauer Theaters« neben
der Gewinnung von neuen Mitgliedern
auch der Abschluss der Stuhlaktion ganz
oben auf der Prioritätenliste. Innerhalb
der vergangenen drei Jahre haben die
22 aktiven Mitglieder des Vereins dabei
für alle 402 Stühle einen Spender gefunden, der auf einem Schild am jeweiligen
Stuhl auch als solcher verewigt werden
soll.
Die Aktion brachte dem Theater Spendengelder in Höhe von rund 22.000
Euro und dem Vereinsvorsitzenden
Hartmut Ratzkowski jede Menge Arbeit
ein, muss er doch nun die Schildchen
auch an jedem einzelnen Stuhl anTHEATER ZITTAU
Wohin»Bis
nachEnde
einem
Wohin
nach
einem
Theaterbesuch?
bringen.
desTheaterbesuch?
Jahres will ich
Fr., 16.12.11, 22:22 Uhr
NATÜRLICH IN DIENATÜRLICH
KULTUHR! IN DIE KULTUHR!
damit fertig sein«, hat er sich vorgenommen. Darüber hinaus müsse zum
endgültigen Abschluss der Sanierung
auch der Theatername endlich an der
Außenfassade angebracht werden. Der
Erhalt des Theaterstandortes Zittau liegt
Ratzkowski und dem Verein am Herzen.
Die regelmäßigen Gesprächsrunden
zwischen Ensemble und Verein sollen
daher künftig auch noch weiter vertieft
werden. »Es geht da sowohl um inhaltliche als auch um organisatorische Dinge,
prinzipiell wäre es schön, künftig noch
enger zusammenarbeiten zu können«,
meint Ratzkowski. Auch bei der Vorbereitung der Theaterjugendtage und des
Trinationalen Theatertreffens will sich
der Verein einbringen und zum Beispiel
Kontakte zu anderen Theatervereinen in
Polen und Tschechien knüpfen.
Nicht minder aktiv sind die Mitglieder
des »Görlitzer Theater- und Musikvereins« (TMV), der sich in dieser Spielzeit
vordergründig für die Aktion »Der neue
Rote muss her« engagiert. Ziel ist es,
dem Musiktheater mittels Spendenaktion einen neuen Vorhang zu verpassen.
Etwa ein Drittel des dafür erforderlichen
Geldes – rund 5.500 Euro – haben die
Mitglieder bereits in der vergangenen
Spielzeit sammeln können. Bei den
Weihnachtskonzerten will der Verein um
die Vorsitzende Renate Winkler diese
Aktion dem Publikum nun erneut in
Erinnerung rufen. Um den Vorhang im
Wert von 17.000 bis 18.000 Euro finanzieren zu können, lassen sie und ihre
Mitstreiter sich allerhand einfallen. »Wir
wenden uns zum Beispiel vor dem Jahreswechsel wieder an Firmen, um sie für
eine Spende zu gewinnen«, sagt Winkler.
»Zudem erhalten die Theaterbesucher,
wenn sie beim Kauf ihrer Theaterkarte einen Euro in die Sammelbüchsen
geben, einen Vorhangeuro als Aufkleber
und können so auf den Sammelkarten
Punkte zusammentragen.« Auch beim
Konzert des Vereins mit dem international renommierten Kontrabass-Ensemble
»Bassiona Amorosa« (14. Januar, 19:30
Uhr, Theater Görlitz) wird jeweils ein Euro
pro verkaufter Eintrittskarte dem neuen
Vorhang zugute kommen. »Es wäre ein
schönes Ergebnis, wenn wir die nächste
Spielzeit mit neuem Vorhang eröffnen
könnten«, hofft Renate Winkler. Darüber
engagiert sich auch der TMV mit helfenden Händen bei Veranstaltungen zum
Welttheatertag sowie beim Sächsischen
Theatertreffen im Mai 2012, für das die
Mitglieder eine kleine Ausstellung vorbereiten.
Nicole Laube
www.tmv-goerlitz.de
Zittaus schönster Biergarten
Zittaus schönster7 Biergarten
Sorten Fassbier aus Irland und von hier
7 Sorten Fassbier aus Irland und
von hier mit Stammessen
Mittagstisch
Wohin
nach einem
Mittagstisch
mit Theaterbesuch?
Stammessen
historisches Ambiente
historisches
Ambiente
Gesellschaften aller Art
NATÜRLICH
IN DIE
KULTUHR!
Gesellschaften aller Art ab und zu Live-Musik
Zittaus
schönster
Biergarten
netter Wirt
ab und
zu Live-Musik
7 Sorten Fassbier aus Irland und von hier
netter Wirt
Öffnungszeiten: 11.30 bis 01.00 Uhr
Mittagstisch mit Stammessen
historisches
Ambiente
Öffnungszeiten:
11.30
bis 01.00 Uhr
Gesellschaften aller Art
ab und zu Live-Musik
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Öffnungszeiten: 11.30 bis 01.00 Uhr
Zittau
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dezember 2011
Ensembleblick
dAlle für einen: Tiny Tim
5 Fragen – 5 Sätze
Britta Bremer (Ausstattungsleiterin)
Axel, Kevin und Mike wirken bei Dickens´ »Weihnachtsgeschichte« mit
... ist diplomierte
Architektin und hat
seit 2005 zudem
einen Master of
Arts für Bühne und
Bild der TU Berlin
inne. Seit Februar
2011 ist sie fest als
Ausstattungsleiterin
am GHT Görlitz angestellt. Ihr Görlitzer Debüt war »Candide«,
die jüngste Arbeit ist die Ausstattung von
Hexe Hillary (Teil II). Foto: Nikolai Schmidt
Was führt Sie denn hierher?
Wie so oft im Leben: der Zufall.
Wie charakterisieren andere das
Besondere an Ihrem Arbeitsstil?
Mmmmh – ich fürchte es schwankt
mit großen Ausschlägen zwischen
chaotisch und gut durchdacht.
Übel- oder Wohltäter? Das ist hier die Frage. Die Märchenproben mit Mike (11) als eine von drei jungen Besetzungen des Tiny Tim in Dickens
»A Christmas Carol« sorgen auch beim Ensemble für Spaß. Fotos: Denise Thielsch (3)
Die drei Jungen aus Zittau, Jonsdorf
und Obercunnersdorf haben ihre
erste Probe und sind nur ein bisschen
nervös.
»Noch mal … der Junge, der uns
die leckere Gans vorbeigebracht hat…«
Der achtjährige
Kevin liest kurz
vor der
Probe noch
einmal seinen
Text durch.
Er scheint
fast gar nicht
nervös zu sein,
das mag daran
liegen, dass er
nicht zum ersten
Mal am Zittauer Theater
zum Einsatz kommt. In der
letzten Spielzeit war er das Kind in der
Inszenierung von »Woyzeck«. Da musste
er allerdings nur schauen, blinzeln und
schlafen – das war überhaupt nicht
schwer. Nun freut sich Kevin, dass er
diesmal auch Text hat. »Gott segne
einen jeden von uns« – der Schlusssatz
und vielleicht die bekannteste Zeile aus
Charles Dickens Roman gehört dazu.
Auch Axel (7 Jahre) war als Kind in der
»Woyzeck«-Fassung von Tom Waits zu
sehen. Pünktlich erscheint er auf der
Probebühne, aber die Schauspieler sind
noch mit einer anderen Szene beschäftigt.
Also heißt es erst einmal: warten. Dann
kommt David Thomas Pawlak, der im
Stück unter anderem Peter, den älteren
Bruder von Tiny Tim spielt, hinter die
Kulissen und fragt Axel, ob er gleich
mitmachen möchte. Er nickt schüchtern
und folgt ihm. »Da marschiert er
los – voll konzentriert!«, sagt
Axels Vater sichtlich stolz.
Auch wenn er noch
ein bisschen leise
spricht, beherrscht
der Zweitklässler
den Text perfekt.
Große Aufregung für
Kleiner Wolf
»Heute
bin ich
schon ganz
schön aufgeregt«,
erzählt Mike.
Über seine Rolle
berichtet der
Elfjährige: »Tiny
Tim ist krank und
muss mit einer
Krücke laufen. Das
ist für mich überhaupt
nicht schwierig, da ich
selbst schon mal Krücken benutzen musste«. Als Kleiner Wolf war Mike
im Sommer 2011 auf der Waldbühne
zu sehen, das hat ihm sehr viel Spaß
gemacht, und er konnte bereits viele
Schauspieler kennenlernen. Ein paar
Probleme hat Mike noch mit dem Text,
das bringt selbst den bösen Mister
Scrooge, gespielt von Wolfgang Adam
zum Schmunzeln. »Der Junge, der uns
die leckere Gans vorbeigebracht hat,
musste mir unbedingt sagen, wer der
geheimnisvolle Übeltäter gewesen ist.«
Als alle anfangen zu lachen, bemerkt
Mike seinen Versprecher: »Ach so – wer
der geheimnisvolle Wohltäter gewesen
ist.«
Diese Dreierbesetzung – durchaus
nötig, damit keiner der drei bei bislang
30 geplanten Vorstellungen zu oft in der
Schule fehlt – ist noch ein Grund mehr,
sich »Die Weihnachtsgeschichte« mindestens drei Mal anzusehen.
Denise Thielsch
Was mögen Sie am Theater?
So viele Menschen unterschiedlichster
Profession, die alle an einem großen
Werk arbeiten: andere Menschen zu
erreichen, zu erfreuen, zu begeistern...
Kurz: um Emotionen wachzurufen.
Was mögen Sie an diesem Theater?
Jedes Theater ist wie eine kleine, eigene Welt mit seinen Bewohnern – man
muss sie einfach mögen.
Geht es hinterm Horizont weiter?
Na klar – da beginnt erst die Arbeit,
für alle diejenigen, die »hinter« der
Bühne arbeiten.
Wir sind KÜNSTLER
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas
Carol von
Charles Dickens
Regie:
Tom Quaas
Bühne &
Kostüme:
Tilo Schiemenz
THEATER ZITTAU
Sa., 26.11.11, 18:00 Uhr
Premiere
THEATER GÖRLITZ
Mi., 07.12.11, 09:00 Uhr Premiere
Seite 5
Termine & Restkarten: www.g-h-t.de
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7
Theater GörlitZ
Görlitz | Dezember 2011
02
19:30 Uhr | Theater Görlitz
2h 45min m. P. | Ring 1
08
Donnertag
Schwanda,
der Dudelsackpfeifer
Freitag
Ein Kind gebor‘n in
Bethlehem
I hate Hamlet
Komödie in englischer Sprache von
J. Rudnik | Gastspiel der Theatergruppe
des Gymnasium Herrnhut
15:00 & 19:30 Uhr | Theater Görlitz
2h 30min m. P.
Premiere
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
Vergessene und nie gehörte Weihnachtslieder mit dem Duo Gualaceo
Gastspiel
09
Freitag
10
15:00 Uhr | Apollo | 1h 15min
Samstag
Hexe Hillary und der
beleidigte Kontrabass
Eine Weltreise in hundert Geschichten
Lesung mit Michael Köhlmeier
Karten nur über SZ | Gastspiel
15:00 & 19:00 Uhr | Theater Görlitz
2h 30min m. P.
11
Sonntag
34. Weihnachtskonzert
Beliebte Melodien und Tänze
Görlitzer Caféhaus Quartett
Lasst mich froh und
munter sein
19:00 Uhr | Theater hinterm Vorhang
2h 30min m. P.
Weihnachtliches Rendezvous mit
Heinz Rennhack | Gastspiel
07
Dienstag
Premiere
Wenn ich einmal groß bin…
Samstag
14
Mittwoch
The World Famous Glenn
Miller Orchestra
Wenn ich einmal groß bin…
15
Donnerstag
Tanzstück von Lars Scheibner und
Jacob Steinberg | Ab 6 Jahren
10:00 Uhr | Apollo | 1h 15min
Hexe Hillary und der
Mittwoch
Hexe Hillary und der
beleidigte Kontrabass
22
Donnerstag
Sonntag
15:00 & 19:00 Uhr | Theater Görlitz
2h 30min m. P.
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
34. Weihnachtskonzert
15:00 Uhr | Apollo | 1h 15min
Hexe Hillary und der
beleidigte Kontrabass
Kinderstück von Peter Lund und
Winfried Radecke | Ab 4 Jahren
20
Dienstag
10:00 Uhr | Apollo | 50min
Schneewittchen
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
15:00 & 19:30 Uhr | Theater Görlitz
2h 30min m. P.
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
34. Weihnachtskonzert
23
Freitag
15:00 & 19:30 Uhr | Theater Görlitz
2h 30min m. P.
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
34. Weihnachtskonzert
25
Sonntag
15:00 Uhr | Theater Görlitz | 2h 45min
m. P. | Ring 3
Schwanda,
der Dudelsackpfeifer
Volksoper von Jaromír Weinberger
26
Montag
15:00 Uhr | Apollo | 50min
Schneewittchen
Puppentheater | Ab 4 Jahren | Gastspiel
17:00 Uhr | Theater Görlitz | 1h 30min
Wenn ich einmal groß bin…
Tanzstück von Lars Scheibner und
Jacob Steinberg | Ab 6 Jahren
34. Weihnachtskonzert
18
15:00 & 19:30 Uhr | Theater Görlitz
2h 30min m. P.
34. Weihnachtskonzert
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
Hexe Hillary und der
beleidigte Kontrabass
11:00 und 17:00 Uhr | Theater Görlitz
1h 30min
19:30 Uhr | Theater Görlitz | 2h m. P.
10:00 Uhr | Apollo | 1h 15min
15:00 & 19:30 Uhr | Theater Görlitz
2h 30min m. P.
10:00 Uhr | Apollo | 1h 15min
Kinderstück von Peter Lund und
Winfried Radecke | Ab 4 Jahren
Kinderstück von Peter Lund und
Winfried Radecke | Ab 4 Jahren
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
Kinderstück von Peter Lund und
Winfried Radecke | Ab 4 Jahren
Tanzstück von Lars Scheibner und
Jacob Steinberg | Ab 6 Jahren
von Charles Dickens | Ab 6 Jahren
Konzert | Gastspiel
17
Hexe Hillary und der
beleidigte Kontrabass
11:00 Uhr | Theater Görlitz | 1h 30min
19:30 Uhr | Theater Görlitz
2h 30min m. P.
34. Weihnachtskonzert
10:00 Uhr | Apollo | 1h 15min
Kinderstück von Peter Lund und
Winfried Radecke | Ab 4 Jahren
Premiere
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
Hexe Hillary und der
beleidigte Kontrabass
Freitag
Ein Stück mit Musik von Pam Gems
13
10:00 Uhr | Apollo | 1h 15min
16
Marlene
09:00 & 12:00 Uhr | Theater Görlitz
1h 50min m. P.
MIttwoch
Lesung mit Herbert Renz-Polster
Karten nur über SZ | Gastspiel
Puppentheater | Ab 4 Jahren | Gastspiel
19:30 Uhr | Theater Görlitz | 2h m. P.
Kinderstück von Peter Lund und
Winfried Radecke | Ab 4 Jahren
Menschen-Kinder
Schlag auf Schlag
15:30 Uhr | Theater Görlitz | Foyercafé
Hexe Hillary und der
beleidigte Kontrabass
Wenn ich einmal groß bin…
19:30 Uhr | Theater Görlitz | 1h 30 min
Filmpräsentation der Kinderwerkstatt
Ab 4 Jahren
21
11:00 Uhr | Theater Görlitz | 1h 30min
10:00 Uhr | Theater Görlitz
Kinderkonzertring | 1h 15min
Schneewittchen
Sagenhafte Spurensucher
10:00 Uhr | Apollo | 1h 15min
Zusatzvorstellung
Kinderstück von Peter Lund und
Winfried Radecke | Ab 4 Jahren
Tanzstück von Lars Scheibner und
Jacob Steinberg | Ab 6 Jahren
15:00 Uhr | Apollo | 50min
15:00 Uhr | Apollo | 2h 30min m. P.
Dienstag
beleidigte Kontrabass
Volksoper von Jaromír Weinberger
4. Konzert für junge Leute | Ab 6 Jahren | In Kooperation mit dem Meetingpoint Music Messiaen
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
06
Hexe Hillary und der
beleidigte Kontrabass
Elf Erdenkinder – elf Visionen einer Zukunft: Basierend auf der erfolgreichen Ballettkomödie
»Klassentreffen« nun die Version einer tänzerischen Jugendreise: »Wenn ich einmal groß bin…«
ab 13. Dezember in Görlitz und ab 4. Januar in Zittau. Foto: Nikolai Schmidt
Schwanda,
der Dudelsackpfeifer
Märchen-Dekamerone
Montag
10:00 Uhr | Apollo | 1h 15min
19:30 Uhr | Theater Görlitz | 2h 45 min
m. P. | Ring 2
10:00 Uhr | Theater Görlitz | 1h 30min
05
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
Kinderstück von Peter Lund und
Winfried Radecke | Ab 4 Jahren
Kinderstück von Peter Lund und
Winfried Radecke | Ab 4 Jahren
Sonntag
09:00 & 12:00 Uhr | Theater Görlitz
1h 50min m. P.
von Charles Dickens | Ab 6 Jahren
34. Weihnachtskonzert
04
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
19:30 Uhr | Apollo | 2h m. P.
19:30 Uhr | Apollo | 1h 30min o. P.
Samstag
09:00 & 12:00 Uhr | Theater Görlitz
1h 50min m. P.
von Charles Dickens | ab 6 Jahren
Volksoper von Jaromír Weinberger
03
Spielplan
27
Dienstag
15:00 & 19:30 Uhr | Theater Görlitz
2h 30min m. P.
Die Wiener Walzer Nacht
Melodien und Walzerträume mit Solisten, Ballett und Orchester | Gastspiel
28
19:30 Uhr | Theater Görlitz | 2h m. P.
Mittwoch
Russische Staatliche Ballettakademie R.
Nurejew | Gastspiel
29
19:00 Uhr | Apollo | 2h m. P.
Schwanensee
Jazzhappens
Donnerstag Verdauliches aus der Region | Gastspiel
Puppentheater | Ab 4 Jahren | Gastspiel
19:30 Uhr | Theater hinterm Vorhang
2h 30min m. P.
15:00 & 19:30 Uhr | Theater Görlitz
2h 30min m. P.
Marlene
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
34. Weihnachtskonzert
Ein Stück mit Musik von Pam Gems
31
Samstag
15:00 & 19:30 Uhr | Theater Görlitz
2h 15min m. P.
Der Vogelhändler
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dezember 2011
Dickens´ Weihnachtsgeschichte (Szene mit Wolfgang Adam als Scrooge) verführt ab 26. November
insgesamt 24 mal das Zittauer Publikum und kommt ab 7. Dezember auch sechsmal nach Görlitz. Foto: Detlef Ulbrich
Zittau | Dezember 2011
01
Donnerstag
10:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
10
Samstag
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
von Charles Dickens
03
Samstag
15:00 Uhr | Foyer | 1h 30min m. P.
Die Scharfensteins –
Festspiel
Projekt des TheaterSeniorenClubs
Sonntag
19:30 Uhr | Große Bühne | 1h 15min o. P.
Komödie von Dario Fo und
Franca Rame
04
Sonntag
Monolog von Éric-Emmanuel Schmitt
05
Montag
10:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
12
Montag
07
Mittwoch
Premiere
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
13
Dienstag
14
Mittwoch
Freitag
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
34. Weihnachtskonzert der NLP
19:30 Uhr | Große Bühne | 2h 30min m. P.
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
15:00 Uhr | Große Bühne | 2h 30min m. P.
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
Spiel-Zeit Weihnachtsauktion
17
Samstag
18
Sonntag
Lasst mich froh und munter sein
Gastspiel
Freitag
34. Weihnachtskonzert der NLP
10:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
24
Samstag
Lasst mich froh und munter sein
Gastspiel
Heinz Rennhack
20
Dienstag
19:30 Uhr | Große Bühne
26
15:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
Sonntag
Montag
Mittwoch
10:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
von Charles Dickens
22
Donnerstag
10:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
10:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
von Charles Dickens
von Charles Dickens
The Best of Music | Gastspiel
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
19:30 Uhr | Foyer | 2h m. P.
Ring of Fire
Johnny-Cash-Hommage
29
14:00 Uhr | Große Bühne | 2h m. P.
Schwanensee
Donnerstag Staatl. Ballettakademie R. Nurejew
Gastspiel
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
The 10 Sopranos
von Charles Dickens
10:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
10:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
25
18:00 Uhr | Große Bühne | 2h m. P.
Schwanensee
von Charles Dickens
21
11:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
von Charles Dickens
von Charles Dickens
10:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
von Charles Dickens
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
von Charles Dickens
von Charles Dickens
16
Heinz Rennhack
19:30 Uhr | Große Bühne | 1h 30min m. P.
von Charles Dickens
Donnerstag
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
13:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
von Charles Dickens
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
von Charles Dickens
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
11:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
von Charles Dickens
Montag
Freitag
10:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
18:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
19
23
Ein Stück mit Musik von Pam Gems
19:30 Uhr | Große Bühne | 1h 30min m. P.
10:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
von Charles Dickens
Marlene
15:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
Studententag
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
15
19:30 Uhr | Foyer & Große Bühne
von Charles Dickens
10:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
19:30 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
15:00 Uhr | Große Bühne | 2h 30min m. P.
NachTspiel
von Charles Dickens
19:30 Uhr | Große Bühne | 2h 30min m. P.
09
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
von Charles Dickens
34. Weihnachtskonzert der NLP
34. Weihnachtskonzert der NLP
22:22 Uhr | Foyer | Eintritt frei!
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
Märchens von Božena Nĕmcová
15:00 Uhr | Große Bühn | 2h 30min m. P.
18:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
Boulevardkomödie von Peter Shaffer
34. Weihnachtskonzert der NLP
Nach Motiven des Märchens von
Božena Nĕmcová
letztmalig
Drei Haselnüsse für
Aschenbrödel Nach Motiven des
Die Weihnachtsgeschichte –
A Christmas Carol
Kinderstück des TheaterJugendClubs
Wachet auf, ruft uns
die Stimme
Drei Haselnüsse für
Aschenbrödel
18:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
18:00 Uhr | Große Bühne | 1h 50min m. P.
Komödie im Dunkeln
19:30 Uhr | Große Bühne | 2h 30min m. P.
15:00 Uhr | Foyer | 1h 40min m. P.
Monsieur Ibrahim und die
Blumen des Koran
19:30 Uhr | Große Bühne | 1h 30min o. P.
Hänsel und Gretel
34. Weihnachtskonzert der NLP
Offene Zweierbeziehung
»Offene Zweibeziehung« – eine herrliche Ehefarce von Dario Fo und Franca Rame (Szene mit
Philipp von Schön-Angerer und Renate Schneider) – zeigt am 3. Dezember in Zittau, wie sich die
einseitig postulierte Offenheit langsam, aber sicher verlagert. Foto: Olaf Hais
14:00 Uhr | Foyer
von Charles Dickens
11
Theater Zittau
Staatl. Ballettakademie R. Nurejew
Gastspiel
30
Freitag
19:30 Uhr | Große Bühne
PREMIERE
The King
Elvis-Presley-Hommage
31
Samstag
17:00 Uhr | Große Bühne | 1h 30min o. P.
Komödie im Dunkeln
Boulevardkomödie von Peter Shaffer
20:00 Uhr | Große Bühne | 1h 30min o. P.
Komödie im Dunkeln
Boulevardkomödie von Peter Shaffer
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9
Musikspiel
Chopiniana!
Das Neujahrskonzert der Neuen Lausitzer Philharmonie widmet sich ganz
allein Frédéric Chopin. Im Programm
stehen das Konzert für Klavier und
Orchester Nr. 1 e-Moll und das Rondo
à la Krakowiak, um dann mit Polonaise, Tarantelle und dem titelgebenden
Les Sylphides (»Chopiniana«) auf Alexander Glasunows Beeinflussung durch
den großen Meister einzugehen.
dezember 2011
Ein optimaler Startplatz
Manuel Pujol ist als Zweiter Kapellmeister dreifacher Chorchef
Termine: 01.-08.01.12, www.g-h-t.de
Kulturraumperlen
Das GHT-Ensemble ist im Dezember
wieder häufig im ganzen Kulturraum
zu erleben. Überall erwartet, aber
aufgrund des Andranges in den
Stammhäusern nicht öfter realisierbar: Dem 34. Weihnachtskonzert
(Seite 4) – bleiben nur zwei Abstecher mit jeweils zwei Konzerten in
Weißwasser (14. Dezember) und
Bautzen (15. Dezember), die Kartennachfrage ist dabei größer als das
Platzkontingent.
Als Alternative bietet sich die monatliche Kammerkonzertreihe auf
Schloss Krobnitz an, wo die Stadtverwaltung Reichenbach die Kartenreservierung (Tel.: 035828- 88790)
übernimmt. Bassist Tim Stolte bietet
am 18. Dezember (16 Uhr) unter dem
Titel »Glaube, Liebe, Hoffnung«
einen Liederabend mit Werken von
Johannes Brahms und Hugo Wolf.
Das Bautzner Publikum schwelgt
schon in Vorfreude auf Schauspielabsolventin Charlotte Kintzel. Denn mit
jener kommt Theodor Fontanes »Effi
Briest« in der bewährten Bühnenfassung von Claudia Philipp und Carsten
Knödler zur Premiere. (Theater
Bautzen am 2., 4. und 17. Dezember,
je 19:30 Uhr).
Aktuelle Termine: www.g-h-t.de
Montags haben Theaterkünstler oft Ruhetag. Nicht so Opernchorleiter Manuel Pujol – er probt jede Woche zusätzlich mit Kinder- und Extrachor.
Foto: Andreas Herrmann
Manuel Pujol, Jahrgang 1982, assistierte bei der Uraufführung »Linkerhand«, debütierte mit »La Bohème«
– und wurde ob des Erfolges ab der
Spielzeit 2009/10 als Chordirektor
und Zweiter Kapellmeister am Theater Görlitz engagiert.
Eine weitere Sprosse der bislang dynamischen Karriere des jungen Mainzers
mit katalanischen Wurzeln, der von
2003 bis 2008 an der Dresdner Musikhochschule das Orchesterdirigieren
bei Ekkehard Klemm und das Chordirigieren bei Hans-Christoph Rademann
gründlich erlernte und danach noch
ein Jahr in Weimar studierte, hat seit
vergangenem Jahr ein Stipendium des
Eliteförderprogramms »Dirigentenforum« vom Deutschen Musikrat. Nun
dirigiert er den frischen »Vogelhändler«
und gemeinsam mit Ulrich Kern das
Weihnachtskonzert.
Ist Görlitz für junge Dirigenten attraktiv?
Es ist phantastisch! Es ist zwar ein relativ
kleines Haus, aber ich kann viel machen,
lerne den Theaterbetrieb kennen, kann
mich entwickeln – Görlitz ist für mich
der perfekte Berufsstart.
Wodurch unterscheidet sich das Dirigieren von Chören und Orchestern?
Das ist pauschal schwer zu sagen. Ein
Orchester ist sicher der komplexere
Organismus, aber die Arbeit ist ähnlich.
Natürlich erfordert Stimmarbeit andere
Parameter, aber die Auseinandersetzung mit Werk und Musik ist gleich.
Irgendwann wird man sich entscheiden
müssen…
Wie wird diese Entscheidung denn
ausfallen?
Das kann ich jetzt noch nicht sagen.
Mein erstes Ziel nach dem Studium war,
im Theaterbetrieb Fuß zu fassen – das
habe ich nun geschafft. Man muss sicher
auch sehen, was die Zukunft bringt.
Momentan bin ich hier sehr glücklich bei
dem, was ich tue.
Wie ist denn der Chor derzeit bestückt?
Wir haben 19 Planstellen, neun Männer
und zehn Frauen – optimal ist immer
ein ausgewogenes Verhältnis, auch zwi-
schen Alt und Sopran sowie Tenor und
Bass. Dann leite ich noch den Kinderchor
mit knapp 20 jungen Menschen und den
Extrachor mit rund 35 Leuten, welcher
den Hauschor bei großen Produktionen
verstärken soll. Diese proben beide
montagabends, also dann, wenn der
Hauschor in der Regel frei hat. Gerade bei Opern mit großen Chorszenen
braucht man natürlich Verstärkung.
Was sind Ihre aktuellen Herausforderungen?
Ich leite aktuell den »Vogelhändler« und
die »Marlene« mit Yvonne Reich. Diese
Saison folgt noch die Wiederaufnahme
vom »Weißen Rössl« an, mehr steht noch
nicht fest.
Welches Werk würden Sie leiten wollen,
wenn Sie hier einen Wunsch frei hätten?
Das kann ich nicht sagen, da gibt es so
viele!
Gespräch: Andreas Herrmann
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3-spaltig, 135 mm x 138 mm
3-spaltig, 135 mm x 138 mm
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| GerHarT
www.g-h-t.de
dezember 2011
Musikspiel
Orchestrales Trommelfeuer
5 Fragen – 5 Sätze
Kai Günther (Gastsolist)
Jens Gagelmann bietet »Schlag auf Schlag« beim vierten Jugendkonzert
Der Hamburger Kai Günther ist »Schwanda,
der Dudelsackpfeifer« – er übernimmt als
Gast die Hauptrolle.
Foto: privat
Was führt Sie denn hierher?
Die Zusammenarbeit mit Herrn Arauner, der »Schwanda« inszeniert.
Wie charakterisieren andere das
Besondere an Ihrem Arbeitsstil?
Dass es mir gelingt, meine besonderen Möglichkeiten in ein großes
Gesamtes zu integrieren.
Was mögen Sie am Theater?
Dass ich die Herausforderungen stets
in neuem Gewand darstellen.
Chaossonntage im Musiktheater: Hier bändigt Hexe Hillary gleich zwei Drachen, obwohl ringsrum alles tutet
und bläst. Schlagzeuger Jens Gagelmann (kleines Foto) gestaltet nun den vierten Teil der Jugendkonzertreihe
und verspricht unter anderem afrikanisches Trommelfeuer. Fotos: Pawel Sosnowski & privat
Die monatliche Jugendkonzertreihe
geht in die vierte Runde. Diesmal
zeigt der Chemnitzer Theatermusiker
Jens Gagelmann im Duo mit seinem
Kollegen Björn Stang eine Auswahl
der über 50 verschiedenen Taktinstrumente, die in einem Orchester
wummern oder schlummern. Was
Kinder und Eltern erwartet, verriet er
schon im Vorfeld.
Was unterscheidet denn einen Schlagzeuger von anderen Musikern?
Na das Taktgefühl.
Und von anderen Menschen?
Schlagzeuger sind eigentlich
ein recht ausgeglichenes
Völkchen. Gelegentlich
können sie richtig reinhauen
und der latente Spieltrieb
wird – nicht zuletzt dank zeitgenössischer Komponisten – befriedigt. Nein,
ganz im Ernst: Ein bisschen Neugier
und ein bisschen Mut und die Lust, dem
Klang des Orchesters etwas Inspirierendes hinzuzufügen, sind Grundlagen für
einen guten Schlagzeuger. Schlagzeuger sind kollegial!
Wissen Sie schon, was Sie am dritten
Adventssonntag in Görlitz erwartet?
Nein, aber wir – das heißt mein Kollege
Björn Stang und ich – sind schrecklich ge-
spannt, wie unsere Begegnung mit den
Görlitzer Kindern und Jugendlichen sein
wird. Mal sehen, ob wir uns gut mit Hexe
Hillary und dem Drachen verstehen.
Haben Sie so etwas schon mal erlebt?
Im Theater Chemnitz, unserem Stammhaus, finden schon seit vielen Jahren
Kinder- und Jugendkonzerte statt, in
denen alle Schlagzeugkollegen das
umfangreiche Instrumentarium vorstellen. Neu ist für uns allerdings, dass wir
mit Hexe Hillary und dem Drachen so
prominente Unterstützung haben.
Wie bereiten Sie sich auf
diesen Tag vor?
Wir beginnen mit der Suche
nach geeignetem Repertoire, das wir dann einzeln
vorbereiten, um dann in gemeinsamen Proben die Musik zu erarbeiten. Gleichzeitig wird ein
Skript, also eine Art Drehbuch, erstellt.
Am Ende wollen wir gemeinsam zeigen,
wie unendlich bunt und spannend die
Welt des Schlagzeugs ist.
Was ist für Sie das Besondere an solchem Publikum?
Kinder und Jugendliche sind eigentlich
das kompetenteste und ehrlichste Publikum, das man haben kann. Der Auftritt
muss spannend genug sein das Interesse zu wecken. Gelingt das nicht, ist das
unmittelbar auf der Bühne zu spüren.
Kompetentes Publikum hat eben einen
hohen Anspruch.
Was sollte von diesem Konzertvormittag bleiben?
Vor allem Spaß! Und vielleicht eine
dunkle Erinnerung an all die komischen
Instrumentennamen, die wir von der
Bühne aus dozieren.
Wo kann man Sie sonst oder danach
wieder erleben?
Als Duo-Partner haben wir in Görlitz
eine Premiere. Björn Stang kann man
im Programm des Sächsischen Polizeiorchesters erleben, mich am Theater
Chemnitz und bei gelegentlichen
Auftritten der Klezmerband »Yankele
Kapelle« sowie des Trios »Mr. Moon«.
Interview: Andreas Herrmann
Jugendkonzertreihe
»Hexenritt & Drachentöne«
Teil 4: »Schlag auf Schlag«
Die Jugendkonzertreihe »Hexenritt &
Drachentöne« ist ein Projekt des Gerhart
Hautpmann-Theaters Görlitz-Zittau in
Kooperation mit dem Meetingpoint Music
Messiaen
Was mögen Sie an diesem Theater?
Das Intime und Direkte.
Geht es hinterm Horizont weiter?
Eine weitere Produktion vom Fliegenden Holländer und eine Zusammenarbeit mit Andrea Chènier.
www.kaiguenther.eu
Unsere Überraschung im Dezember:
• Argentinisches Weihnachtsmenü
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Mo. - Fr. 10 - 18 Uhr und Sa 10 - 14 Uhr
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THEATER GÖRLITZ
So., 11.12.11, 10:00 Uhr
www.g-h-t.deGerHarT | 11
SChauspiel
dezember 2011
Dreiländerblick
Theater als Grenzgänger
Kennen Sie eigentlich Witold Gombrowicz? Kennen Sie Bruno Schulz?
Vielen werden diese Namen nicht
geläufig sein – es sei denn, sie haben
»Das Gastmahl bei der Gräfin Torremal« im Zittauer Theater gesehen
oder sie schauen sich im Januar die
Premiere der »Zimtläden« an.
In unserem Nachbarland Polen
gehören die beiden indes zu den bekanntesten Schriftstellern und jedes
Schulkind kennt sie. Umgekehrt ist
es aber auch nicht anders. Auf meine
Nachfrage, wann im Theater das
letzte Mal ein deutscher Klassiker gespielt wurde, fand man für Schillers
»Kabale und Liebe« das Jahr 1956
und Goethe gab es noch nie.
Und es gäbe da einiges mehr zu
entdecken. Das polnische Theater
gehört zu den innovativsten der Welt
und verfügt über eine lange Tradition. Polnische Kunst ist poetisch,
emotional, aufrüttelnd und manchmal ein wenig »verrückt« – und fühlt
sich traditionell sehr mit Frankreich
verbunden.
Oft suchen wir Wege, einander näherzukommen, einander zu verstehen und fühlen uns doch missverstanden. Und eigentlich ist es doch
traurig, dass wir uns viel besser mit
amerikanischen Filmen und Literatur
auskennen als mit der Kunst und
Kultur eines Landes, welches nur wenige Kilometer von uns entfernt liegt.
Auch unsere Nachbarn in Tschechien
besuchen wir eher wegen des Biers
als wegen der Kultur.
Zittau liegt im Dreiländereck. Deshalb hat sich das hiesige Schauspiel
auf die Suche nach gleichgesinnten
Theatern gemacht und hat sie in Jelenia Gora und Liberec gefunden. Wir
werden uns besuchen, austauschen
und gemeinsam Theater verwirklichen. Wir wollen uns kennenlernen,
denn Kunst und Kultur verrät uns
mehr über die Mentalität eines anderen Volkes als Vorurteile, Zigarettenkauf, Tanken und »Essen gehen«.
Es werden spannende Momente in
einer aufregenden Zeit.
Carsten Knödler
(Schauspielintendant)
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Eine lichte »Komödie im Dunkeln« – Szenenfotos mit Marko Bullack, Stefan Sieh, Natalie Renaud-Claus , Christine Gabsch, Renate Schneider und Detlef
Vitzthum. Fotos: Detlef Ulbrich
Reichlich Zucker
Mediennachlese zu »Komödie im Dunkeln« und »Monsieur Ibrahim«
Sächsische Zeitung
Die schlimmste Nacht seines Lebens
»Für die Zittauer Schauspieler wird sie
zu einer ausgesprochen heiteren Nacht.
Sie genießen ihre Rollen mit sichtbarem
Vergnügen. Im großzügigen Bühnenbild
von Peer Palmowski und der temporeichen Regie von Axel Stöcker geben sie
ihrem Affen reichlich Zucker: balancierend, pantomimisch und gestisch.
[…] Stefan Sieh (Brindsley) ist unwiderstehlich komisch, wenn er auf Socken
durch das Zimmer schleicht, die Augen
verdreht und sich ständig verheddert.
Renate Schneider (Carol) ist verängstigte
Tochter, gutbürgerliche Zicke und wütende Furie. Extrabeifall bekommt das
Zittauer Urgestein Christine Gabsch als
zunächst verklemmte, dann enthemmte
Miss Furnival. […] Schauspielerischen
Glanz verbreitet Marko Bullack (Harrold).
Er spielt den homoerotischen Antiquar
mit eleganter Note, gibt die Figur nicht
der Lächerlichkeit preis. Minutenlang,
mit rhythmischem Klatschen, bejubeln
die Zuschauer diese Komödie um Sein
und Schein, die erst hinters Licht führt
und dann ein Licht aufgehen lässt.«
Rainer Kasselt (14.11.2011)
Dresdner Neueste Nachrichten
Turbulenter Spaß mit etwas
Hintersinn
»Doch die vielen Fäden, die der arme
Künstler da geknüpft hat, gleiten ihm
zunehmend aus den Händen, und
Godunow will sich immer noch nicht
einstellen. Der wegen seiner pfiffigen
Kunstkenntnis vermeintliche Experte
(Philipp von Schön-Angerer) outete
sich als der bestellte Mitarbeiter des
Elektrizitätswerks, wird aber am Ende
| GerHarT
gar zum deus ex machina hochstilisiert,
der auch in Sachen Godunow (ein
spartanischparodistischer Auftritt für
Uwe Körner) nichts dem Zufall überlässt
und ohne Rücksicht auf realistische
Dramaturgie das Licht an- respektive
ausmacht. Will heißen: den Gang der
Dinge zurechtrückt und unseren Blicken
gnädig entzieht.«
Tomas Petzold (17.11.2011)
Hochschulzeitung „ad rem“
Bestes Boulevardtheater
»Die Schauspieler laufen zu absoluter
Hochform auf. Es ist köstlich, ihnen zuzusehen. Allen voran Christine Gabsch.
Allein schon ihr Spiel mit dem Schaukelstuhl ist eine komische Szene der Extraklasse und bleibt lange in Erinnerung.
Die »Komödie im Dunkeln« ist bestes
Boulevardtheater.«
Jan Lange (23.11.2011)
Komödie im Dunkeln
THEATER ZIttau
Mi., 30.11.11, 19:30 Uhr
Fr., 16.12.11, 19:30 Uhr
Sa., 31.12.11, 17:00 & 20:00 Uhr
www.ad-rem.de
Monsieur Ibrahim
»Wie in vielen seiner Werke steckt auch
in dieser Erzählung des französischen
Autors Éric-Emmanuel Schmitt viel Wärme, Leichtigkeit und Poesie. Regisseur
René Schmidt, der erstmals ein Stück am
Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau inszeniert, gelingt es, die Besonderheiten
der Geschichte auf die Bühne umzusetzen. Mit David Thomas Pawlak ist auch
die Wahl des Darstellers gelungen.«
Jan Lange (18.11.2011)
Monsieur Ibrahan
und die Blumen des Koran
THEATER ZITTAU
So., 04.12.11, 15:00 Uhr
So., 22.01.11, 19:30 Uhr
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dezember 2011
Tanzspiel
Frischer Wind
mit Niko van Harlekin
Niko van Harlekin
kam als Mitglied der
»wee dance company« im September
2011 von Berlin
nach Görlitz.
Foto: Nikolai Schmidt
Eine geschlossene Ensembleleistung und einen gelungenen Einstieg bescheinigen die Rezensenten der ersten Tanzproduktion unter Leitung von
Dan Pelleg und Marko E. Weigert. Fotos: Nikolai Schmidt
Momente des Glücks im Chaos
Mediennachlese zur Görlitzer Tanzpremiere von »Schmetterlingsdefekt«
Neues Deutschland
Neubeginn mit Kisten
»Die sieben Akteure der Tanzcompany
Görlitz aber stürzen sich in das Abenteuer, eigene Standfestigkeit und Gruppenhalt in einer turbulenten Umwelt
zu finden. Die Kartons symbolisieren
diese Welt. […] Standing Ovations für
den Neuanfang der Tanzsparte am
Gerhart-Hauptmann-Theater. Dan Pelleg
und Marko E. Weigert, als »wee dance
company« über ein Jahrzehnt mit das
Beste, was Berlin zu bieten hatte, haben
dafür eines ihrer erfolgreichsten Stücke
neu inszeniert. »Schmetterlingsdefekt« bezieht sich auf die Aussage der
Chaostheorie, dass ein Flügelflattern
irgendwo auf der Welt Auslöser eines
Großereignisses werden kann. Was dort
»Effekt« heißt, nennen die Choreografen
»Defekt«, weil der Mensch stets verzerrend eingreift.«
Volkmar Draeger
(15.11.2011)
Sächsische Zeitung
Fantasievolle Erkundungen zu
Balance und Gewichtung
»Fantasievoll, sympathisch, intelligent
haben sich Dan Pelleg und Marko E.
Weigert als Tänzer, Choreografen und
neue Leiter der Tanzcompany des
Theaters vorgestellt. Und es ist ihnen
gemeinsam mit dem kleinen Ensemble offensichtlich gelungen, sowohl
die Ensemblemitglieder wie auch die
begeistert applaudierenden Zuschauer
mit viel Gespür für »Zwischentöne« für
sich und ihre Erkundungen zu gewinnen. […] Das beeinträchtigt nicht die
Freude an der dichten, hervorragend ins
Licht gesetzten Szenerie. Und es lässt
sich ahnen, dass nicht minder auch die
Zweitbesetzung des Stückes den Besuch
der Aufführung lohnt, die offenbar doch
etwas zögerlich im Spielplan angesetzt
ist. Dabei besitzt Görlitz längst ein
spezielles Tanzpublikum. Dessen Interesse allerdings stets aufs Neue erobert
werden muss.«
Gabrielle Gorgas
(01.11.2011)
Dresdner Neueste Nachrichten
Menschen, Kisten, Zärtlichkeit
»Das sind die Augenblicke des schmetterlingsbeschwingten Glücks im Chaos,
das sind die Anlässe für sehr zärtliche
Begegnungen, von Blitzlichtern des
Gelingens in einer eigentlich ganz normalen Abfolge des Scheiterns bei den
alltäglichen Tänzen um die richtige Richtung im Lebenstanz. Dazu Musik aus der
Ferne, die uns dazu recht fern ist, lyrische Folklore aus Schweden als weitere
Metapher dafür, dass es die ungewöhnlichen und unerwarteten Signale sind,
die unsere Wege bestimmen können. In
etwas mehr als einer Stunde durchtanzt
die Kompanie bei großer Präsenz und
weit gespanntem Bewegungsrepertoire
ihre Choreografie der Irrungen und
Wirrungen zwischen den Kisten, gegen
deren harte Materie sich doch die Kraft
der verletzlichen, irrenden Körper tanzender Menschen behauptet. […] Dieser
Einstand kann sich sehen lassen und
setzt einen wesentlichen Akzent für die
weitere Entwicklung an Deutschlands
östlichstem Tanztheater, dessen weiteren Arbeiten man gerne entgegensieht.«
Boris Michael Gruhl
(03.11.2011)
GASTPIEL
Mo., 28.11.11, 19:00 Uhr
Teatr Animacji Jelenia Góra
Komplett: www.g-h-t.de
Video: www.ertv.de/theater_goerlitz/
Schmetterlingsdefekt-2423.html
Wie groß war Ihr Sprung an die
Neiße? Kleiner als man meinen
mag und einen Spätkauf gibt es hier
schließlich auch.
Sehen Sie Theater als Beruf oder
Berufung? Es fällt mir nach wie
vor schwer, den Tanz als Beruf zu
bezeichnen – ich versuche, einfach
so viel Spaß in meinem Leben wie
nur irgend möglich zu haben. An
dieser Stelle möchte ich einen lieben
Kollegen zitieren: »Operette macht
glücklich!«
Wollen Sie lieber aufregen oder
unterhalten? Das Spektrum menschlicher Gefühlsregungen beschränkt
sich ja nicht nur auf diese beiden.
Ich betrachte das wie ein PrenzlauerBerg-Frühstücks-Buffet: Ich hätte
gerne viel von Allem.
Sind Sie gekommen, um zu bleiben?
Um das beantworten zu können, bin
ich wirklich noch nicht lange genug
hier.
zwischenfragen
an Rafael González Fresnedo
Rafael González
Fresnedo ist seit der
Spielzeit 2010/11
festes Ensemblemitglied der Görlitzer
TanzCompany.
Foto: Nikolai Schmidt
Was macht der Tanz in Görlitz?
Er bewegt, unterhält, bildet und regt
zum Nachdenken an.
Sehen Sie Theater als Beruf oder
Berufung?
Beides, der Vertrag im Hintergrund
ist beruhigend, doch wenn man nicht
aus tiefstem Herzen tanzt und sich
dadurch zum Tanz berufen fühlt, ist
man in diesem Genre fehl am Platz.
Wenn Sie Bühnenästhetik beschreiben sollten ...
... sollte sie es schaffen, mich als
Künstler sowie das Publikum (oder
mich im Publikum) zu fordern, mitzureißen, zu verzaubern und den Alltag
für eine kurze Zeit in Vergessenheit
geraten zu lassen.
Wenn Sie dies in zehn Jahren lesen:
Was würden Sie hinzufügen wollen?
Ich lebe im Hier und Jetzt und genieße den Augenblick. Zehn Jahre sind
eine extrem lange Zeit – wir sprechen
uns in zehn Jahren noch einmal.
www.g-h-t.deGerHarT | 13
JUGENDGASTSPIEL Märchen
kostenlos
dezember 2011
Selbst ist das Filmkind
Die »Sagenhaften Spurensucher« mit Filmpremiere von »Der Neisse Stein«
Der neu formierte »TheaterJugendClub« des GHT Zittau hat sich die
bekannte Geschichte der Gebrüder
Grimm vorgenommen, ordentlich geschüttelt und gerührt – jetzt ist alles
anders. In »Hänsel und Gretel – ein
Schauermärchen frei nach Grimm«
sind die Helden nicht brav, sondern
hyperaktiv; ihre Eltern sind nicht
böse, nur schlichtweg überfordert.
Heidelbeeren dienen als Spur, ein
schrulliger Waldschrat versucht nicht
zu lügen, drei nette Feen weisen den
Weg zur Hexe und am Ende wird
Frederike Lebkuchen eine Sensation.
Alle kleinen und großen Kinder sind
ins Zittauer Theaterfoyer eingeladen,
um bei freiem Eintritt zu erfahren,
wie eine kleine Wühlmaus Hänsel
und Gretel den Weg zurück nach
Hause zerstören konnte. (DT)
THEATER ZITTAU
Sa., 10.12.11, 14:00 Uhr – Eintritt frei
GASTSPIELTICKER
Duo Gualaceo
Vergessene und nie gehörte
Weihnachtslieder aus sieben Jahrhunderten in elf Originalsprachen
bieten Eleonora Gehrisch und Georg
Wieland Wagner als Duo Gualaceo in
ihrem neuen Programm »Puer natus
in Bethlehem – ein Kind gebor‘n in
Bethlehem« und entführen außerdem auch nach Syrien, Island, Venezuela und in die Tatra.
APOLLO GÖRLITZ
Do., 08.12.11, 19:30 Uhr
The 10 Sopranos
Zehn junge Sängerinnen, allesamt
Absolventinnen europäischer Musikhochschulen bieten in herrlichem
Ensemblespiel ein breites Repertoire
von der italienischen Oper über Swing
bis zu Rockklassikern.
THEATER ZITTAU
So., 25.12.11, 19:30 Uhr
Schwanensee
Zwei Stunden klassisches Ballett in
drei Akten und feinster russischer
Tradition bietet die »Russisch-staatliche Ballettakademie R. Nurejew« mit
Tschaikowskys »Schwanensee«.
THEATER GÖRLITZ
Mi., 28.12.11, 19:30 Uhr
THEATER ZITTAU
Do., 29.12.11, 14:00 Uhr & 18:00 Uhr
Weitere Gastspiele: www.g-h-t.de
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Wandern, filmen und spielerisch Heimatsagen nähern – das bot Wanderlust für Görlitzer Kinder, die nun ihren ersten eigenen Film vorstellen.
Foto: Andreas Schade
Dass die Sage als Kunstform nichts
von ihrer Aktualität verloren hat
und sich nicht nur auf die historische
Überlieferung von phantastischen
Ereignissen oder tatsächlichen Begebenheiten beschränkt, beweisen die
»Sagenhaften Spurensucher«.
Der neue Film »Der Neisse Stein«
entstand unter Anleitung der beiden
Diplom-Sozialpädagogen Walter Berenz
und Andreas Schade. Diese trafen sich
im jüngsten Sommer mit neun Görlitzer
Schülern der ersten und zweiten Klasse
und ehemaligen Waldkindergartenkindern, um gemeinsam eine neue schlesische Sage zu entwickeln und diese
szenisch auszugestalten.
Von diesem Vorhaben zeugt ein Kurz-
film, der nun am 4. Dezember im Görlitzer Apollo zur Premiere kommt. Das
Besondere daran: Die Kinder beteiligten
sich an allen möglichen Arbeitsschritten – also auch an der Entwicklung der
Filmmusik, am Storyboard, führten zum
Teil eigenständig die Kamera,
improvisierten als Schauspieler und erlebten in der
Gemeinschaft eine schöne
Zeit voll neuer Erfahrungen.
Herzlich eingeladen zur Filmpremiere
sind die kleinen Schauspieler mit ihren
Familien sowie alle Interessierten, die
sich selbst davon überzeugen wollen,
dass neue Sagen genauso spannend
sind wie altbekannte und wissen wollen,
welche Verbindung der Neißestein nun
wirklich zum heimatlichen Fluss besitzt.
Das Filmprojekt gehört zum Rahmenprogramm des Kooperationsprojekts
der Tanzcompany Görlitz mit dem
Animationstheater Jelenia Góra unter
dem Titel »Sagenhafte Spurensuche –
Poszukiwanie Legendarnych
Śladów« und wird gefördert
vom Fonds »Wanderlust« der
Kulturstiftung des Bundes.
Ricarda Böhme
APOLLO GÖRLITZ
So., 04.12.11, 15:00 Uhr – FILMPREMIERE
Eintritt frei
http://statthaus.net/neissestein/
Hamlethassen auf Englisch
Herrnhuter Gymnasiasten spielen Rudniks Komödie »I hate Hamlet«
Andrew Rally, ehemals gefeierter TVArzt, zieht von der Hollywood-Traumwelt L.A. in die Millionenmetropole
New York. Dort ist das Unglaubliche
schon vor seiner Ankunft wahrgeworden: Ihm wurde die wohl bedeutendste Rolle in der englisch-sprachigen
Welt angeboten!
Er soll Hamlet in dem alljährlich stattfindenden »Shakespeare in the Park
Festival« verkörpern. Doch an der Sache
gibt es einen Haken: Andrew hasst Hamlet, er kann langwierige Theaterstücke
| GerHarT
nicht ausstehen und sehnt sich zurück
nach seinem Leben als Halbgott in Weiß.
Während seine Freundin Deirdre und
seine Managerin Lillian – eine wandelnde deutsche Raucherlunge – versuchen,
Andrew zum Bleiben zu bewegen, kreuzt
sein alter Hitshow-Produzent mit einem
ebenso vielversprechenden wie geschmacklosen Job-Angebot aus L.A. auf.
Doch das Beste lässt noch auf sich
warten: Als Andrew in New York eine
Wohnung bezieht, weiß er zwar, dass
diese einst dem legendären Hamlet-
Darsteller John Barrymore gehörte –
nicht jedoch, dass dessen Geist auch ein
Wörtchen mitreden will. Die Frage lautet
bei Hamlet »Sein oder Nichtsein?« – hier
jedoch: »Literatur oder Mammon?«
Die Vorstellung von Rudniks Komödie
»I hate Hamlet« wird vom Leistungskurs
Englisch des Zinzendorf-Gymnasiums
Herrnhut bestritten, die Regie hat Jamie
Keppel inne. (DK)
APOLLO GÖRLITZ
Fr., 02.12.11, 19:30 Uhr
www.g-h-t.de
dezember 2011
gastspiel
Lachen mit und ohne Tabus
Zittauer Kabaretttage bieten fünf Sternstunden des Humors
Nur frühes Buchen sichert gute
Plätzchen, denn vom 6. bis 13. Januar
wird der Weihnachtsspeck im Zittauer
Theater einfach weggelacht.
Den Anfang macht Uwe Steimle: Sein
neues Kabarettprogramm »Authentisch
– ein Stück weit« (6. Januar) ist eine
brandaktuelle,
schlicht vorzügliche Bestandsaufnahme von 20
Jahren komischer
Einheit. Steimle
legt sich und eckt
an, ist unbequem
und bleibt authentisch. Nicht Brettl, sondern echte Bretter
werden hier gebohrt.
Der »schonungslose Mitschnitt« aus dem
Leipziger academixer-Keller ist zwar ein
echtes Heimspiel, seine umwerfenden
Einlassungen und Hilfestellungen (Lerne
schweigen, ohne zu platzen), die wahrlich köstlichen neuen Szenen mit Herrn
Zieschong und Frau Bähnert und seine
zuweilen fast konspirativen Theorien
sind es allemal wert landauf landab Eingang in die Gehörgänge zu finden.
Wir jedenfalls kämpfen schon lange um
die Verleihung des Ordens »Verdienter
Künstler des sächsischen Volkes« – seine
Verdienste außerhalb der sächsischen
Landesgrenzen sind bleibend und einfach außerordentlich.
»War´s morgen schöner« (10. Januar)
oder ist es heute noch besser oder wird
es gestern noch schlechter? Es gibt ja
tatsächlich Menschen, die denken über
solche Fragen nach, obwohl wir alle als
eifrige RTL-Gucker keine Bretter mehr
vor dem Kopf haben, sondern Bohlen.
Der Kopf der Dresdner Herkuleskeule,
Wolfgang Schaller, gehört mit seinen
Texten seit 40 Jahren zu diesen seltsamen Wesen, die nicht so ganz im
Zeitrhythmus ticken. Trotzdem wurde
er auf dem Walk of Fame des deutschen
Drei ostdeutsche Höhepunkte zu den Kabaretttagen vom 6. bis 13. Januar im GHT Zittau: die HerkuFotos: PR
leskeule, Uwe Steimle und Tatjana Meissner
Kabarettarchivs mit einem Satirestern
ausgezeichnet. Und was noch schlimmer ist: Birgit Schaller, Rainer Bursche
und Erik Lehmann samt dem Musiker
Thomas Wand ticken auch noch mit.
Stresstext & Sextest
Arnulf Rating macht in seinem aktuellen Programm den »Stresstest Deutschland« (11. Januar). Bei den Menschen,
die in Europa am besten aus der Krise
gekommen sind. Viele hier sind intelligent und fleißig. Es ist das Land, wo
Arbeit alles ist. Sie bestimmt den Wert
des Menschen. Die Arbeit wird nicht
weniger. Aber sie wird weniger wert.
Also auch der Mensch? Und: ist das der
Grund, warum immer weniger Menschen in diesem Land geboren werden?
Arnulf Rating ist einer der wortgewaltigsten Vertreter des politischen Kabaretts in Deutschland, Gast in allen wichtigen Kabarettsendungen. Er gewann
1995 den Deutschen Kabarettpreis und
2003 den Deutscher Kleinkunstpreis.
Die Leipziger academixer feiern ihren
fünfundvierzigsten Geburtstag! Anlass
genug, etwas ungewöhnlich Gewöhnliches zu unternehmen: Im Programm
»Das wird´s Beste sein« (12. Januar) dreht
Fortuna an unserem Glücksrad, das 45
ganz ausgezeichnete Kabarett-Nummern
enthält. Hier trifft der Fünfjahresplan auf
das Konjunkturpaket, blühende Landschaften auf die Mai-Nelke im Knopfloch
und tausend Handy-Tarife auf abertausende EU-Normen. Ein höchst amüsanter
Streifzug durch mehr als vier Jahrzehnte
deutschsprachiger Satire – unser Bestes
aus 45 Jahren.
In ihrer neuen
Comedy-Show
plaudert Tatjana
Meissner mit
ironisch funkelndem Witz über
die absurden
psychischen
Unsicherheiten
bei Männern. Trotz des Titels ihrer neuen
Show – »Alles außer Sex« (13. Januar) –
lässt die Entertainerin auch diesmal kein
Thema aus. Singend, tanzend, mit tiefem
Dekolletee und hohem Bein, wird sie
frech und frivol die Lachmuskeln ihrer
Zuschauer strapazieren. (PR)
THEATER zittau
06. - 13.01.12, je 19:30 Uhr
Rendezvous
mit Rennhack
Das Publikum weiß es längst –
Heinz Rennhack ist immer gut für
eine Überraschung – eine angenehme.
Diesmal erweist
er sich als ausgesprochener
Kenner der
weihnachtlichen
Szene. Und dabei
beschert er
gleich dreimal in
zwei Wochen das Gerhart Hauptmann-Theater mit seinem Programm
»Lasst mich froh und munter sein«.
Natürlich darf man erwarten, dass
der gesangserprobte Vollblutkomödiant einige ausgewählte Kostproben weihnachtlichen Liedschaffens
zum Besten geben wird. In der ihm
eigenen Interpretation versteht sich.
Man kann auch sicher sein, dass man
mit ihm fiebert, wenn in seinen vorweihnachtlichen Bemühungen nicht
alles wunschgemäß abläuft und er so
manches unerwartete Hindernis mit
viel List überwinden muss.
Doch was für ein Glücksfall, wenn
ein hervorragender Künstler seiner
Art auch noch aus einem großen
Wissensschatz an weihnachtlichen
Sitten, Unsitten und Gebräuchen
aus aller Welt schöpfen kann. Heinz
Rennhack kann das. Er schöpft und
schöpft und schöpft ... Selbstverständlich übernimmt seine Pianistin
Ines Paschke wieder auf einfühlsame
Weise die musikalische Begleitung.
Zum Schluss kann sich das erstaunte
Publikum mit allerhand neuen Erkenntnissen über Weihnachten, wie
es wirklich war und ist, in die eigenen
Vorbereitungen auf das Fest stürzen.
Vor allem bestens gelaunt. (PR)
THEATER GÖRLITZ
Mo., 05.12.11, 19:30 Uhr
THEATER ZITTAU
So., 18.12.11, 19:30 Uhr
Mo., 19.12.11, 19:30 Uhr
www.g-h-t.deGerHarT | 15
Ausklang
dezember 2011
Heimische Jugend
hinter den
Kulissen
Als ausgebildete Mediengestalterinnen im Fachbereich Print in die weite Welt der Wirtschaft? Absolventin Marie-Therese Hecker und Sabrina Bönisch
(3. Lehrjahr) sind Beispiele für die erfolgreiche GHT-Ausbildungspraxis. Foto: Bianca Strohbach
Erfolg ist immer auch der Mut, etwas
zu probieren. Und ein offensichtlicher
Gewinn für alle Beteiligten ist der
Weg, den das Gerhart HauptmannTheater im Bereich Aus- und Weiterbildung beschreitet.
Auf diesem Gebiet herrscht normalerweise lauwarme Halbherzigkeit – nicht
nur in der sächsischen Bühnenlandschaft. »Die Ausbildung an unserem
Theater ist etwas Besonderes«, erläutert
Caspar Sawade, Geschäftsführer der
Gerhart Hauptmann-Theater GörlitzZittau GmbH. »Viele Häuser bilden selber
nicht aus, sodass einige Berufe nahezu
ausgestorben und vakante Stellen nur
schwer zu besetzen sind. Suchen wir einen Damenmaßschneider – qualifizierte
Bewerbungen? Fehlanzeige!«
Das GHT bildet momentan 21 junge
Leute in sieben Berufen aus und um.
Neben Damenmaßschneidern auch
Tischler, Mediengestalter, Theaterplastiker, Maskenbildner, Veranstaltungstechniker und auch -kaufleute. Als Sawade
vor zehn Jahren die Leitung des Hauses
übernahm, gab es keine Auszubildenden am Theater. Seither stieg ihre Zahl
stetig und er kämpft mit Emphase
gegen kulturelle Verwaisung und lokale
Vergreisung: »Junge Menschen sollen
wenigstens eine Ausbildung in der
Region machen und nicht schon einen
herben Einschnitt so früh erleben!« Eine
ungewisse Zukunft sei schließlich besser
als gar keine.
Dass Ausbildung über den eigenen
Bedarf nicht nur eine Kostenstelle,
sondern auch Bereicherung ist, schildert
der Geschäftsführer mit Nachdruck. Ihm
zufolge erfolge ein fortwährender Austausch mit den Berufsschulen, dadurch
ergäbe sich eine stets aktuelle Sicht
auf die Berufsbilder. »Zudem bringen
leidenschaftliche und kreative junge
Leute frische Ideen« – und das sei dann
gemeinsame Lernzeit, meint Sawade.
Denn Theater muss sich stets erneuern,
dürfe nie mechanisch werden.
Jeden Morgen
mit neuer Freude
Trotz des hehren Anspruchs spielen
aber auch hier nicht immer Geigen. Oft
schließt sich der Vorhang für die jungen
Leute nach Beendigung der Ausbildung.
Nur vier Absolventen konnten bisher
in den Theaterbetrieb übernommen
werden. Doch alle übrigen fanden zeit-
nah eine neue Anstellung – die Tischler,
mit einem anerkannten Abschluss der
Handwerkskammer, zumeist in der
Region, andere deutschlandweit, viele in
Kultureinrichtungen.
Sandra Birnbaum, 25 Jahre, Auszubildende zur Mediengestalterin im ersten Jahr,
geht selbst »jeden Morgen mit
Freude zur Arbeit«. Die junge
Mutter liebt die Abwechslung
ihres zukünftigen Berufes: das
Gestalten von Programmheften, Prospekten und großflächigen Plakaten. Viel von sich
könne sie hier einbringen,
erklärt sie, und freut sich nun
besonders auf das erste selbst
gestaltete Programmheft zum
diesjährigen Weihnachtsmärchen. Die ehemalige Hotelfachfrau bekam den Tipp zur
Bewerbung übrigens direkt
von der Agentur für Arbeit in
Zittau.
Philipp Döring baut hingegen die
Bretter, die die Welt bedeuten. Der
20-Jährige, der zurzeit eine Ausbildung
als einer von sieben Tischlern in Zittau
im dritten Jahr absolviert, beschreibt
seine Arbeit so: »Die Ausbildung ist
abwechslungsreich und kreativ, was fürs
Köpfchen – aber besser als Schule.« Das
Köpfchen ist vor allem dann gefragt,
wenn unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten mit sehr individuellen Vorstellungen für Bühnenbilder in die Tischlerei
kommen. »Aber genau das stellt die
Herausforderung dar«, berichtet auch
Julia Gründer (24), ebenfalls Auszubildende zur Tischlerin im dritten Jahr. Sie
absolvierte bereits eine Ausbildung als
gestaltungstechnische Assistentin und
darf aufgrund ihrer Erfahrung neben den
»Wänden« auch schon mal an die »Extraaufgaben«, etwa die Restaurierung eines
Möbelstückes. Auch beim Sommertheater in Johnsdorf schnupperte Sie als
Statist bei den Musketieren schon echte
Bühnenluft vor den Kulissen.
Beide Lehrlinge freuen sich nun wieder
auf das Weihnachtsmärchen, da dieses
mit seinem großen beweglichen Bühnenbild sowie begehbaren und stabilen
Bühnengräben zwar als bunt und lustig,
aber auch besonders diffizil gilt. Obwohl
für beide nach erfolgreichem Abschluss
wohl derzeit keine Aussicht auf Übernahme besteht, schätzen sie ihre Chancen
auf dem Arbeitsmarkt als sehr positiv
ein. Gründer etwa bleibt dem Metier
Holz und der Region treu. Wahrscheinlich wird sie bei einem örtlichen Tischler
eine Gesellenstelle antreten. Auch im
nächsten Jahr wird das Theater wieder
ausbilden: Gesucht werden künftige
Veranstaltungstechniker und Maskenbildner – beide aus arbeitsrechtlichen
Gründen erst ab 18 – sowie Veranstaltungskaufmann, Damenmaßschneider
und Tischler… Katrin Purtak
Was sonst noch geschah…
Während der Theaterferien, als andere den heißen Sommer genossen,
wurde es punktgenau zum Jubiläum
fertig: Wolfgang Archners schickes
Büchlein namens »160 Jahre Theater
Görlitz. Eine kleine Baugeschichte«.
Auf 48 Seiten, gespickt mit vielen
Details, Fotos und Darstellungen, oft im
anschaulichen Vergleich von einst zu
jetzt, geht für den heutigen Technischen
Direktor eine Reise in die Vergangenheit
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in Vollendung. Denn just zum 125jährigen Hausfest begann hier seine
Ausbildung. Seine »ausgezeichnete« Belegarbeit zum damaligen Abschluss als
Theatermeister ward nun zur Grundlage
einer lang gehegten Traumerfüllung.
Erstaunlich sind die Wirkungen im
Stadtraum: Das heutige, immer wieder
erweiterte Theaterschiff ist wesentlich
größer als beim Bau, erscheint aber
dank neuer Umgebung nicht mehr so
| GerHarT
als wuchtiger Solitär wie einst. Abgesehen davon, dass just Weihnachten naht
und die Druckqualität den Preis von vier
Euro (erhältlich an beiden GHT-Theaterkassen) mehr als rechtfertigt, macht
Archner ein weiteres Angebot: Er könne
sich ähnliches durchaus auch für das
Zittauer Haus vorstellen… (AH)
Wolfgang Archner mit Werk vorm Objekt.
www.g-h-t.de

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