NT (Phy)-7: (1.2.2) Bildentstehung am ebenen Spiegel
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NT (Phy)-7: (1.2.2) Bildentstehung am ebenen Spiegel
NT (Phy)-7: (1.2.2) Bildentstehung am ebenen Spiegel ______________________________________________________________________________________ Kapitel: 1. Einführung in die Optik / 1.2 Licht an Grenzflächen Betrachtet man einen Gegenstand in einem ebenen Spiegel, so sieht man sein Spiegelbild hinter der Spiegelscheibe. Aussagen über die Lage des Spiegelbildes lassen sich mithilfe des Lichtstrahlen-Modells treffen: Damit man einen beliebigen Punkt P eines Gegenstandes im Spiegel sehen kann, müssen Lichtstrahlen von ihm auf den Spiegel fallen und in das eigene Auge nach dem Reflexionsgesetz reflektiert werden. Man sieht den Punkt P dann aus der Richtung, aus der die reflektierten Lichtstrahlen in das eigene Auge einfallen, obwohl er in dieser Richtung überhaupt nicht liegt. Da das Gehirn täglich die Erfahrung macht, dass sich Lichtstrahlen geradlinig ausbreiten, vermutet es dies auch beim Spiegelbild. Es scheint, als ob die Lichtstrahlen ohne Reflexion von einem Punkt P' hinter dem Spiegel herkämen, und man nimmt den Gegenstand dort wahr. P' ist der Spiegelpunkt von P und befindet sich dort, wo sich die scheinbar geradlinigen, rückwärts verlängerten Lichtstrahlen schneiden. Da das Spiegelbild nur scheinbar dort ist und sich an dieser Stelle gar kein leuchtender Punkt befindet, bezeichnet man das Spiegelbild auch als Scheinbild oder virtuelles Bild. Selbst wenn man den Gegenstand im Spiegel von einer anderen Stelle aus beobachtet wird, so befindet sich das Spiegelbild stets an derselben Position, da sich die rückwärts verlängerten reflektierten Lichtbündel stets im selben Punkt treffen. Das Spiegelbild eines Gegenstandes erscheint genauso weit hinter dem Spiegel, wie der Gegenstand vor dem Spiegel steht. Gegenstand und Bild liegen symmetrisch zur Spiegelfläche, also steht die Verbindungslinie vom Gegenstandspunkt zum Spiegelpunkt senkrecht auf der Spiegelebene und wird durch den Spiegel genau halbiert. Spiegelbild und Gegenstand sind gleich groß. Der Unterschied zwischen Original und Spiegelbild besteht darin, dass alles, was vorne ist, im Spiegelbild hinten erscheint und umgekehrt. Gymnasium Bayern (G8) · Kurs: Natur und Technik (Physik) 7 · © Philipp Gillemot, Bonn 2014