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MSA EinBlicke 2-2014 Das Magazin der Medienanstalt Sachsen-Anhalt Musik- und Medienland sachsen-anhalt So klIngt SachSen-anhalt Warum Musik und Medien so eng zusammengehören Vom RockeR zum PRogRamm-macheR SAW-Chef im Porträt MusIkvIElfalT IM nIchTkOMMERzIEllEn RaDIO Bei Radio Corax hört man, was die Musikszene bewegt annEM aRIE EIlfElD MusIks TaR auS Sa chSen -anhal t SeIte 7 2 MSA EinBlicke 2 — 2014 Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt EDITORial 3 „Musik und Medien verbinden sich in trefflicher Weise“ Interview mit Dr. Carsten Lange, Landesmusikrat Sachsen-Anhalt und Versammlungsmitglied der MSA 4 Steckbriefe Musiker aus Sachsen-Anhalt heute und gestern 7 MSA in Kürze Nachrichten aus der Msa und dem Medienland Sachsen-Anhalt 8 Vom Rocker zum Programm-Macher Porträt über Mario A. Liese und sein radio Saw 10 Musikjournalistischer Tiefenblick Beim Freien Radio Corax hört man, was die Musikszene bewegt 12 „Das Gute noch besser gemacht“ Deutschlandradio Kultur schärft sein Profil als das nationale Kulturprogramm für ganz Deutschland 14 Kinder machen Radio Radio- und Hörspielprojekte der MSA 16 Zehn Fragen an … Annekatrin Valverde, Bauernbund Sachsen-Anhalt e. V. und Mitglied der Versammlung der MSA 18 Impressum 19 Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt MSA EinBlicke 2 — 2014 EDITORIal Liebe Leserinnen, lieber Leser, oft ist es uns gar nicht bewusst: Musik begleitet uns den ganzen Tag und ein Leben lang. Musik als Hintergrundrauschen im Radio, Musik als Hochgenuss im Konzert, Musik als Ausdrucksmittel der Jugendkultur, Musik in der Kirche. Wir haben uns in dieser aktuellen Ausgabe mit der Frage beschäftigt, ob Sachsen-Anhalt ein Musik- und Medienland ist. Und wenn ja, aus welchen Ursprüngen heraus es dazu geworden ist. Die Historie von der Reformation bis zur heutigen Zeit erklärt uns Carsten Lange. Er ist nicht nur Mitglied des Landesmusikrates Sachsen-Anhalt und damit ein Kenner der Szene, er arbeitet auch in unserer Versammlung der MSA im Programmausschuss mit. Ich selbst war beim Lesen seines Interviews (Seite 4) überrascht, wie groß die Rolle der Medien bei der Verbreitung von Musik schon in der Reformationszeit war. Wer alles wann und wo in Sachsen-Anhalt auf musikalischem Gebiet gewirkt hat, zeigt auch unsere Übersichtskarte der wichtigsten Musiker aus Vergangenheit und Gegenwart. Unsere Zeitreise beginnt bei Heinrich Schütz im 16. Jahrhundert in Weißenfels und endet bei unserer musikalischen Titelheldin Annemarie Eilfeld aus Wittenberg, die seinerzeit bei „Deutschland sucht den Superstar“ Furore gemacht hat (Seite 7). Aktuell gibt es viele Beispiele, wie Musik und Medien zusammen wirken. Und es gibt Menschen, die beides wunderbar miteinander verbinden. Mario A. Liese zum Beispiel ist Vollblut-Musiker und Rocker. In unserem Porträt verraten wir, wie viel Musiker noch heute hinter dem Geschäftsführer und Programmdirektor von radio SAW steckt (Seite 10). Mit musikalischem Tiefenblick geht es auch beim Freien Radio Corax in Halle zu. Hier hat der Geschäftsführer Mark Westhusen gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Musikradio aufgebaut, das in Deutschland aufgrund seiner Vielfalt einzigartig ist. Von ungarischem Jazz bis hin zu moderner DJ-Musik gibt es bei Corax keine Grenzen (Seite 12). Musik und Radio hilft aber auch bei der Medienkompetenzvermittlung an Kinder und Jugendliche. Regelmäßig sind die Medienpädagoginnen und -pädagogen mit ihrem Medienmobil unterwegs zu den Schulen in Sachsen-Anhalt. Das Projekt der MSA nennt sich dabei schlicht und einfach „ON AIR“ und wendet sich als Wochenprojekt an Grundschulkinder und Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 - 10. Zusammen mit ihnen produzieren unsere erfahrenen Mitarbeiter Radiobeiträge, die auch die Gefahren unserer modernen Mediengesellschaft verdeutlichen. Für unseren aktuellen Beitrag waren wir im Gymnasium Osterburg dabei (Seite 16). Im Übrigen haben wir das Thema Musik und Medien auch für unser traditionelles Hallesches Mediengespräch zum Anlass genommen. Die Veranstaltungsreihe beschäftigt sich zum 20. Albrecht Steinhäuser, Vorsitzender des Vorstandes der Versammlung der MSA Jubiläum mit dem Thema „FAST 35 JAHRE SPÄTER: Video killed the Radiostar - Wird die Geschichte doch noch wahr?“. Mit dabei sind am 17. September im Händelhaus Halle hochrangige Vertreter aus Musik und Medien, wie der langjährige Moderator Dr. Peter Urban, der seit 1997 den Eurovision Song Contest moderiert. Besonders freue ich mich aber, dass auch die bereits erwähnte junge Sängerin Annemarie Eilfeld dann auch mit zu Gast in Halle sein wird. Darin zeigt sich, wie vielfältig und lebendig Sachsen-Anhalt als Musikland ist. Eine erkenntnisreiche Lektüre wünscht Ihr Albrecht Steinhäuser 3 4 MSA EinBlicke 2 — 2014 Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt „Der eingeschlagene Weg ist erfolgversprechend“ Dr. Carsten Lange im Interview über das Musik- und Medienland Sachsen-Anhalt Dr. Carsten Lange, Landesmusikrat und Mitglied der Versammlung der MSA Ist Sachsen-Anhalt in Ihren Augen ein Musikland und ein Medienland? Und wenn ja, durch was zeichnet es sich aus? Die Frage nach der Kombination von Musik und Medien in Sachsen-Anhalt ist sehr interessant. Musik, selbst ein Medium, nutzt im Prinzip immer auch verschiedene andere Medien, um erklingen, weitergetragen oder eben auch „übertragen“ werden zu können. Eine Verbindung der Musik mit Medien in unserem heutigen Verständnis ist auch in früheren Zeiten immer wieder erkennbar – in bemerkenswerter Weise eben auch in unserer Region. Denken wir beispielsweise an die Reformation. Luther maß der Musik einen hohen Stellenwert bei und wies ihr für das Seelenheil der Menschen einen Rang gleich nach der Theologie zu. Die neuen Kirchenlieder, teilweise auch von ihm stammend, verbreiteten sich dank der Möglichkeiten des Buchdrucks als so genannte Einblattdrucke und bald auch als Gesangbücher rasant - und trugen damit auf spezifische Weise auch Luthers neue Lehre schnell weiter. Die neue Rolle der Musik im Gottesdienst erforderte u. a. auch eine qualitätvolle Ausbildung, die Luther anregte. Sie wurde maßgeblich durch Kantoreien geleistet, die in schneller Folge in den mitteldeutschen Kernlanden entstanden. Viele der großen Persönlichkeiten der Musikgeschichte erhielten in diesen Institutionen ihre erste musikalische Ausbildung oder wirkten später hier als Kantoren. Erstaunlich, welch ein reichhaltiges Musikleben sich alsbald in unserer Region entwickelte. Wenn man so will, ist dieses System der musikalischen Ausbildung in Kantoreien auch eine der Wurzeln des Musiklandes Sachsen-Anhalt. Dabei stehen Namen wie Händel, Telemann, Bach, der einige Jahre in Köthen gewirkt hat, und Fasch für viele, viele andere Komponisten, die hier ihre erste musikalische Ausbildung genossen haben oder erfolgreich tätig waren. Die Rolle und Bedeutung der Medien im Zusammenhang mit der Verbreitung von Musik und Ideen kann mit vielen Beispielen von der Vergangenheit bis zur Gegenwart dokumentiert werden. Und gerade in einem „Medienzeitalter“ wundert es nicht, dass unterschiedlichste Medien Musik nicht nur verbreiten, sondern dass diese auch einen bedeutsamen Teil ihres Inhalts bildet. So macht bei den meisten Hörfunkveranstaltern die Musik einen Großteil des Programms aus. Hörfunk und Fernsehen beeinflussen in starkem Maße, was gerne gehört wird. Mit der Musikauswahl und -farbe lässt sich Publikum binden, lassen sich Hörgewohnheiten steuern, Trends setzen. Und faszinierende Live-Übertragungen sind vom Beginn des Rundfunks an bis heute eine wunderbare Gelegenheit, den Publikumskreis räumlich und auch sozial beinahe unbegrenzt zu erweitern. Das sind einige wenige Beispiele, wie sich Musik und Medien in trefflicher Weise miteinander verbinden können. Diese Verbindung haben Sie sehr anschaulich charakterisiert. Aber sind wir aktuell wirklich ein Medienland und was tut Sachsen-Anhalt dafür? Der Terminus „Medienland“ ist ja nicht geschützt und auch nicht einfach zu definieren. Ich habe das Gefühl, dass der eingeschlagene Weg erfolgversprechend ist. Unterschiedliche Ausbildungsgänge im universitären und Hochschulbereich wurden dazu ins Leben gerufen, in Halle wirkt regional und international erfolgreich das Mitteldeutsche Multimediazentrum, für Spielfilme werden besondere Orte unseres Bundeslandes genutzt. Zum Schwerpunkt Filmmusik gibt es zudem ein Festival, welches von einer Fachkonferenz begleitet wird. Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt Festival-Landschaft Sachsen-Anhalt: Aufführung des Messiah zu den Händel-Festspielen 2010 in der Marktkirche zu Halle MSA EinBlicke 2 — 2014 5 6 MSA EinBlicke 2 — 2014 Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt Der weitere Weg zum „Medienland“ bedarf indes nicht nur der Sicherung des Erreichten. Wichtig ist es zudem, dass die hier Ausgebildeten ihre Kenntnisse und Fertigkeiten auch in unserer Region im Arbeitsalltag umsetzen können. Nicht unerwähnt dürfen bei der Frage nach dem Medienland Sachsen-Anhalt die Bürgermedien bleiben. Immer wieder faszinieren mich Beiträge, die im Rahmen der Arbeit der Offenen Kanäle entstehen. Das zeugt von großer Lust, Freude und Leidenschaft vieler Menschen im Umgang mit den Medien – zweifellos auch eine Facette eines Medienlandes. Und dass die Förderung der digitalen Medien in unserem Bundesland - auch im Kontext des Wirkens der MSA - eine beachtliche Rolle spielt, finde ich bedeutsam. Damit lässt sich - neben vielen technischen Verbesserungen der Verbreitung – auch die Qualität der Musikübertragung erhöhen und zudem können dem Hörer auch Zusatzinformationen z. B. über Musikstücke vermittelt werden. Doch darüber ist für ein Medienland die Digitalisierung ja quasi eine der „Hauptnervenbahnen“. Sie sprachen davon, dass Sachsen-Anhalt ein „Musikland mit Tradition“ ist. Spiegelt sich das auch in den Medien wider? Lassen Sie mich diese Frage am Beispiel der zahlreichen Musikfeste in Sachsen-Anhalt erläutern. Sie sind nicht nur ein Thema in der Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Programme. Natürlich nutzen Deutschlandradio Kultur und auch MDR Figaro die besonderen Gelegenheiten, in unserer Region erstklassige Programme mit internationalen Interpreten live zu übernehmen oder mitzuschneiden; MDR Figaro ist zudem Kulturpartner namhafter Festivals auch in Sachsen-Anhalt. Präsent sind die Festivals in unterschiedlicher Intensität auch bei den privaten Hörfunk- und Fernsehanstalten. So nehme ich eine rege Berichterstattung beispielsweise über die Magdeburger Telemann-Festtage immer wieder bei den lokalen privaten Fernsehsehsendern aus Magdeburg wahr. Und auch die Bürgermedien entdecken das „Musikland“ für sich. So sind hier regelmäßig Berichte über die Regionalausscheide und den Landesausscheid „Jugend musiziert“ des Deutschen Musikrates zu sehen und jüngst zeichnete auch der Offene Kanal Wettin mit seinem Doku-Mobil den jungen Wettbewerb „TelemannKIDS“ des Arbeitskreises „Georg Philipp Telemann“ Magdeburg e.V. auf – einerseits als Dokumentation für den Veranstalter, andererseits auch als Material für die eigene Berichterstattung. In besonders guter Erinnerung ist mir, dass Radio SAW das Festival „Local Heroes“ über lange Jahre hinweg unterstützt hat, das inzwischen von MDR Sputnik präsentiert wird. Das ist ein Festival, das junge Bands und Solointerpreten aller musikalischen Stilrichtungen fördert. Die mediale Wahrnehmung der Festivals ist also auf jeden Fall gegeben. Was tun die Festivalveranstalter selbst, um medial wahrgenommen zu werden? In Sachsen-Anhalt gibt es meiner Einschätzung nach weit über 30 verschiedene Festivals. Zu den Festivals, die mit öffentlichen Mitteln finanziert werden, kommen noch weitere, die allein mit privaten Mitteln auskommen, beispielsweise das Melt-Festival in Ferropolis. Insgesamt hat die Zahl der Festivals in der Bundesrepublik in den letzten Jahren sprunghaft zugenommen. Eine aktuelle Studie des Musikinformationszentrums Bonn weist aus, dass sich die Anzahl in den letzten 20 Jahren vervierfacht hat auf gegenwärtig über 500 Musikfestivals in der Bundesrepublik (vgl. www.miz.org). Allein 10 Prozent der Festivals sind in Sachsen-Anhalt angesiedelt. Die Besonderheit hierzulande liegt in der unglaublichen inhaltlichen musikalischen Bandbreite, die von der Renaissancemusik in Wittenberg bis hin zum Melt-Festival der Independent- und Elektronikbeat-Szene in Ferropolis reicht und naturgemäß einen Schwerpunkt im Bereich der Barockmusik hat. Die Festivals werden über das ganze Jahr hinweg veranstaltet und sind mittlerweile mit immerhin 120 bis 140-tausend Gästen jährlich auch zu einem touristischen Anziehungspunkt geworden. Um die öffentliche und mediale Wahrnehmung zu erhöhen und das Verbindende der Musik herauszustellen, haben sich in SachsenAnhalt – übrigens erstmals in der Bundesrepublik auf diesem Gebiet – zahlreiche Musikfeste zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen und informieren über des „Musikland Sachsen-Anhalt“ auch auf der gemeinsamen Website. www.musikfeste-sachsen-anhalt.de Sie sind für den Landesmusikrat in der Versammlung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt. Inwieweit tragen Sie die Interessen der Musik in Ihre Arbeit der Versammlung ein? Auch wenn ich vom Landesmusikrat delegiert bin, verstehe ich mich doch weniger als dessen Interessenvertreter, sondern viel mehr als Vertreter einer interessierten Öffentlichkeit, wenn es um Zulassung, Lizenzierung und Beaufsichtigung von Rundfunk geht. Aber zweifellos habe ich auch eine musikorientierte Perspektive auf die Dinge - gerade als Mitglied des Programmausschusses bewegen mich Fragen wie: Welche Musikfarbe geben sich die einzelnen Sender? Wie findet Musikauswahl beim Hörfunk stattfindet? Welche spezielle Musik präsentieren die Bürgermedien? Aber auch: In welcher Form findet die visuelle Umsetzung von Musik in Videos statt? Dass ist ein absolut spannendes Feld, doch mitunter hat sich hier der Programmausschuss auch mit Verstößen gegen den Jugendmedienschutz auseinanderzusetzen. Generell empfinde ich die Beschäftigung mit den Möglichkeiten von Musik im Fernsehen als einen sehr spannenden Bereich: Von Musik als zentralem Gegenstand in Konzertübertragungen bis hin zum Mittel der Emotionalisierung von Bildern kann hier das Spektrum reichen – und oftmals dient Musik eben als Metaebene, um Informationen oder auch Lebensgefühle zu präsentieren. Auch wenn der allgemeinen Trend nach wie vor von einer „Verspartung“ geprägt zu sein scheint und Radiosender sich stark über „Musikfarben“ definieren, wünschte ich mir persönlich eine größere Offenheit für „Grenzgänge“ und „Kontraste“. In Reportagen, in denen es um die Darstellung einer bestimmten Musikrichtung geht, sollte auch deren besonderer Ton – im Sinne des Wortes – klanglich mit zum Beitrag gehören. Dazu gehört mitunter sicher etwas Mut. Doch Musik selbst lebt von Überraschungseffekten und solche in vielfältiger klangfarblicher Weise in den Medien zu nutzen, dürfte äußerst reizvoll für den Hörer sein. www.lmr-san.de Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt MSA EinBlicke 2 — 2014 Steckbriefe Musikstars aus Sachsen-Anhalt heute und gestern Havelberg Annett Louisan (1977 geboren), aufgewachsen in der ehemaligen DDR, in der Gemeinde Schönhausen. Louisan wurde 2004 mit dem Song „Das Spiel“ bekannt. Im Februar 2014 erschien ihr sechstes Studioalbum mit dem Titel „Zu viel Information“. Zerbst Magdeburg Georg Philipp Telemann (1681 bis 1767), seinerzeit bekannter als der große Johann Sebastian Bach. Außerordentlich umfangreicher musikalischer Nachlass, der alle üblichen Genres umfasst. Tokio Hotel, als Teenieband berühmt geworden. Zur Band gehören Bill und Tom Kaulitz (1989), Gustav Schäfer (1988) und Georg Listing (1987). Eine der kommerziell erfolgreichsten deutschen Bands der letzten Jahre. Löbejün Carl Loewe (1796 bis 1869), machte die Ballade als besondere Form des Sololiedes bekannt. Bereits sechs Jahre vor Robert Schumann, vertonte er den Gedichtzyklus Frauenliebe und -leben von Adelbert von Chamisso. Johann Friedrich Fasch (1688 bis 1758), seinerzeit Hofkapellmeister am AnhaltZerbster Hof. Einst von Johann Sebastian Bach sehr geschätzt. Gilt heute als bedeutender deutscher Instrumentalkomponist der Bachzeit. Wittenberg Annemarie Eilfeld (1990 geboren), seit mehr als 10 Jahren erfolgreich im Musikgeschäft. Vor 5 Jahren sorgte Eilfeld bei „Deutschland sucht den Superstar“ für Aufsehen und Top Quoten. Sie drehte für GZSZ und bekam eine Gastrolle bei Cobra 11. Zahlreiche TV-Auftritte bei Viva, MTV, MDR, ZDF und RTL2. Dessau Halle (Saale) Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759), Barockstar aus Halle, nahm später die britische Staatsbürgerschaft an. Berühmtester Hit: Messiah. Heute ehrt Halle den großen Sohn mit den jährlich veranstalteten Händel-Festspielen. IC Falkenberg, eigentlich Ralf Schmidt, 1960 geboren. Bekannt als Sänger, Texter, Komponist, Produzent und Fotograf. Der Name IC kommt von Falkenbergs Interesse an elektronischer Musik Kurt Weill (1900 bis 1950), deutscher Komponist jüdischer Herkunft, der 1935 in die USA emigrierte. Bezeichnete sich selbst als amerikanischen Komponisten. Sein großer Hit: Die Dreigroschenoper nach Texten von Bertolt Brecht. WeiSSenfels Heinrich Schütz (1585 bis 1672), Vater der Barockmusik und erster großer Musiker aus Sachsen-Anhalt. Wohnte in seiner Kindheit und am Lebensabend in Weißenfels. 7 8 MSA EinBlicke 2 — 2014 Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt Nachrichten Aus dem Medienland Sachsen-Anhalt Rückblick: Hallesches Mediengespräch 2013 im ERDGAS-Sportpark Musik zum Jubiläum: 20. Hallesches Mediengespräch Bereits zum 20. Mal findet auf Einladung der MSA das Hallesche Mediengespräch statt. Nachdem im Vorjahr das Thema Sport im Mittelpunkt stand, werden am 17. September 2014 Vertreter aus der Musik- und Medienbranche über das Thema “Fast 35 Jahre später - Video killed the Radiostar - Wird die Geschichte doch noch wahr?“ diskutieren. Auf dem Podium bei der Veranstaltung im Händelhaus werden diskutieren: Peter Urban, NDR und langjähriger Moderator beim Eurovision Song Contest, Annemarie Eilfeld, Drittplatzierte bei Deutschland sucht den Superstar (DSDS) 2009, Hendryk Proske, Musikchef von MDR Sputnik, Karin Wolfrum, Leitung Medienpolitik bei Klassik Radio sowie Steintor-Chef Rudenz Schramm. Die Veranstaltungsreihe versteht sich als Kommunikationsplattform, auf der Repräsentanten aus Medien, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft zusammenkommen. Das Hallesche Mediengespräch wird als Livestream auf dem Medienportal der MSA übertragen und allen lokalen TV-Veranstaltern in Sachsen-Anhalt zur Live-Übertragung zur Verfügung gestellt. MSA präsentierte sich als offene und bürgernahe Medienbehörde auf dem Sachsen-Anhalt-Tag Auf dem 18. Sachsen-Anhalt-Tag vom 18. bis 20. Juli in Wernigerode hat sich die MSA als offene und bürgernahe Medienbehörde präsentiert. Unter anderem konnten sich die Besucher des Sachsen-Anhalt-Tages über das Netzwerk Medienkompetenz informieren. Vorgestellt wurde zudem das Medienportal der MSA, auf dem alle kommerziellen und nichtkommerziellen TV- und Radioveranstalter auf einer gemeinsamen Plattform im Internet live gestreamt werden. Zudem wurden pünktlich zur Eröffnung des 18. Sachsen-Anhalt-Tages sieben lokale TV-Programme und sechs Offene Kanäle im bundesweiten HbbTV-Portal über Satellit aufgeschaltet. Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt MSA EinBlicke 2 — 2014 Lokal-TV aus Sachsen-Anhalt auf neuer Satellitenplattform dabei Fast alle kommerziellen Lokal TV-Programme und die Bürgermedien Sachsen-Anhalts sind seit kurzem über die neue bundesweite HbbTV-Plattform über Satellit zu empfangen. Wie Michael Richter, als Projektleiter unter anderem für das Medienportal der MSA verantwortlich, betont, „war die technische Ausstattung unseres MSA-Medienportals die entscheidende Grundlage für eine zügige Aufnahme der Programme aus Sachsen-Anhalt auch in das HbbTV-Portal“. Wie Richter ausführte, sind auf dem sachsen-anhaltischen Medienportal von Anfang an alle Beiträge live gestreamt worden. „Mit der Übernahme der lokalen TV-Sender in das nationale HbbTV-Portal können unsere Programme jetzt nicht mehr nur im Browser als High- oder Low-Stream auf dem Medienportal der MSA geschaut werden, sondern auch im Livestream per HbbTV über das Lokal-TV-Portal über Astra." Zum Empfang des von der Bayerischen Medien Technik entwickelten Lokal-TV-Portals wird ein DVB-S-Anschluss, ein Smart-TV-Gerät und ein Internetanschluss benötigt. Rundfunkpreis Mitteldeutschland Hörfunk 2014 verliehen Zur feierlichen Preisverleihung des „Rundfunkpreis Mitteldeutschland - Hörfunk 2014“ standen am 10. Juli in Halle die Radiomacher im Rampenlicht. Gewürdigt wurden Radioproduktionen des in den drei mitteldeutschen Ländern lizenzierten privaten kommerziellen Hörfunks. Zu den Gewinnern des Preises, der von der Arbeitsgemeinschaft der mitteldeutschen Landesmedienanstalten AML (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) gestiftet wird, gehört als Bester Beitrag: „Der Golfballtaucher“ (Antenne Thüringen, Autor: Daniel Flüß). In der Kategorie Beste Moderation ging der Preis nach Sachsen, zum jungen Format Energy Sachsen. Weitere Preise gingen nach Sachsen-Anhalt zu 89.0 RTL, sowie an Michaela Wunderlich von R.SA für die Idee „Böttcher ist der Wanderer bei R.SA“. Die Gewinner des Rundfunkpreis Mitteldeutschland Hörfunk 2014 Insgesamt reichten Privatradios aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 75 Beiträge in den genannten Kategorien ein. Über die Preisvergabe entschied eine fünfköpfige und hochrangig besetzte Jury. Fachkonferenzen zur Medienbildung Mit insgesamt fünf Fachkonferenzen widmet sich das Netzwerk Mediekompetenz Sachsen-Anhalt dem Thema Medienbildung. So wird sich die zweite Fachkonferenz am 15. Oktober in Magdeburg ganz dem Thema "Frühkindliche Medienbildung in Sachsen-Anhalt" widmen. Gerichtet ist die Veranstaltung an (angehende) Erzieher, Eltern und Medienpädagogen und soll zeigen, wie Medien bereits schon von Kindern genutzt werden und mit welchen Methoden und Projekten Medien in Kindertagesstätten integriert werden können. Die 1. Fachkonferenz mit dem Titel „Eltern- und FamilienMEDIENarbeit in Sachsen-Anhalt: Vielfalt – Austausch – Aktion“ besuchten über 60 Akteure und Interessierte aus Bildung, Forschung, Politik und Wirtschaft sowie vielen anderen Bereichen Sachsen-Anhalts. Sie tauschten sich aus und gingen der Frage nach "Wie können wir Familien besser bei Fragen der Medienerziehung unterstützen?". Hierzu steht allen Interessierten ein Online-Katalog mit Angeboten zur Unterstützung der Medienerziehung für Eltern und Familien aus Sachsen-Anhalt zum Download bereit. Weitere Informationen finden sich unter www.medien-kompetenz-netzwerk.de 9 10 MSA EinBlicke 2 — 2014 Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt Vom Studiomusiker zum Programm-Macher Mario A. Liese, Geschäftsführer und Programmdirektor von radio SAW Auch wenn Mario A. Liese aus echter Bescheidenheit gar nicht so gerne auf seine professionelle Musikerkarriere angesprochen wird, so hat doch der heutige Geschäftsführer von radio SAW aus Magdeburg wahres Rockerblut in seinen Adern. Gespielt hat er seinerzeit als Schlagzeuger in den 1980er Jahren in der Band Streetfighter. „Als Studiomusiker“, so verrät Liese, „habe ich bei einigen Aufnahmen zusammen mit damals noch namenlosen Künstlern im Studio gestanden, die heute Stars in der Musikbranche sind“. Geblieben ist bis heute die Liebe zur Musik, „die meiner Arbeit als Programm-Macher eines Privatradios natürlich zugutekommt, auch wenn wir natürlich nicht ausschließlich die Musik bei uns spielen können, die ich mag“, so Liese schmunzelnd. Eines seiner wichtigen Anliegen ist es heute, junge Künstler in ihrer Karriere zu unterstützen. Für Nachwuchs-Bands aus Sachsen-Anhalt hat radio SAW unter anderem die Plattform „SAWBandportal“ aufgebaut oder unterstützt mit ROCKLAND Initiativen wie die „SWM-Talentverstärker“. Denn Liese glaubt fest daran, dass auch heute noch im Radio Stars geboren werden können. Im SAW-Bandportal können unter anderem junge Musikerinnen und Musiker ihre eigene Gruppe vorstellen, Bilder und Videos hochladen, und eigene Songs ins Netz stellen. Das Bandportal ist Teil der SAW-Musikwelt, die alles rund um das Thema Musik im Netz anbietet: Neben Star-Interviews und Musiknews auch 10 Livestreams, darunter natürlich radio SAW sowie neun weitere Webchannels wie zum Beispiel radio SAW80er oder radio SAW-70er. „Derzeit“, so erzählt Programmdirektor Liese, „haben wir mehr als 1,2 Millionen Zugriffe pro Monat und gehören mit unserem Portal zu den ReichweitenMillionären in Deutschland“. Maria A. Liese auf der Party 20 Jahre SAW Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt MSA EinBlicke 2 — 2014 Personalnummer 1 Mittlerweile fühlt sich der 1960 in Gelsenkirchen geborene und bekennende Schalke 04-Fan selbst als echter Sachsen-Anhalter, der hier lebt, seine Familie hat und vor allem für sein radio SAW arbeitet. Mit einem Augenzwinkern erzählt Liese, dass er damals vor 22 Jahren, als SAW aus der Taufe gehoben wurde, die Personalnummer 1 bekommen hat. In der Anfangszeit war Liese, der vorher unter anderem als Geschäftsführer Handelsmarketingagentur für den BMW Vertrieb gearbeitet hat, für Promotion und Marketing zuständig. Noch heute erinnert sich Liese gut an die kuriose Anfangszeit bei radio SAW „als wir übergangsweise in einer Gartenlaube gesessen haben, zu der ein Telefonanschluss gelegt worden war". Mittlerweile sind radio SAW und sein Programmchef bereits seit fast 20 Jahren im Magdeburger Hansapark beheimatet, wo heute ein komplett digitalisiertes Funkhaus steht. Radio ein Zukunftsmedium Doch ausruhen wollen Liese und sein Team auch in den nächsten Jahren nicht. Zuviel steht für sein Radioprogramm auf dem Spiel. Wichtigste Aufgabe wird sein, auch die junge Zielgruppe ab 14 Jahren nicht an das Internet mit Youtube und Co. zu verlieren. Doch für die Zukunft des Radiomediums ist es Liese eigentlich gar nicht bange. Denn schon heute hat Radio nach seiner Einschätzung sehr gut verstanden, aus der analogen Welt in die digitale Welt „hinüberzugleiten“ und vor allem gerade aus der intelligenten Verbindung von webbasierten Diensten zu profitieren. „Das macht uns eher Mut als Sorge für die nächsten Jahre, denn viele heute so gehypte Dienste, wie die reinen Musikdienste von Spotify und Co., werden auch künftig kein Ersatz für gut gemachtes Privatradio sein“, so der Grundtenor bei Liese. Aus dieser Überzeugung spricht sicher nicht nur der erfahrene Radiomacher, sondern auch der Berufsmusiker von einst, der das Musikgeschäft aus dem Effeff kennt! Die "Muckefuck"-Moderatoren Nadine-Henriette Rathke und Volker Haidt, deren Sendung für den Deutschen Radiopreis nominiert ist Terrestrik als Brot und Butter-Geschäft Das Brot- und Buttergeschäft ist für radio SAW aber weiterhin die terrestrische Verbreitung über UKW und auch über Digitalradio DAB+. „Digitalradio ist für uns ein wichtiger neuer Übertragungsweg, den wir dank der guten Digitalradio-Performance durch die Medienanstalt Sachsen-Anhalt ganz bewusst besetzen“, so Liese. Die Terrestrik hat radio SAW zu dem gemacht, was es heute ist: Das meistgehörte private Radioprogramm im Osten! Mit viel Musik, Comedy, Infotainment und guter Laune. Zum Erfolgsrezept gehört aber vor allem die Musikschiene mit ihrem „abwechslungsreichen Mix aus Pop, Rock und natürlich auch einer Portion Mainstream“, die heute nach Meinung von Programmchef Liese einfach dazu gehört. Mitreden können bei radio SAW aber auch die Hörer, deren Wünsche und Gewohnheiten regelmäßig von einem Marktforschungsinstitut abgefragt und ausgewertet werden und schlussendlich auch in das private Radioprogramm einfließen. „Vor allem aber sind wir ein Sender für die ganze Familie“, so der Radiomann. Dafür wird seit Jahren bei SAW enorm in die Hörerbindung und in die lokale Verankerung der Radiowelle investiert. „Nicht nur finanziell, sondern vor allem auch ideell mit ganz viel Herzblut“, wie Liese bekennt. Er weiß als ehemaliger Musiker am besten, „dass man regelmäßig raus aus dem Funkhaus muss, dorthin, wo die Hörer wohnen“. Dafür veranstaltet sein Programm in manchen Jahren bis zu 500 Außen-Events. www.radiosaw.de Das Funkhaus von radio SAW und ROCKLAND in Magdeburg 11 12 MSA EinBlicke 2 — 2014 Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt Musikalischer Tiefenblick Beim Freien Radio Corax hört man, was die Musikszene bewegt Mark Westhusen weiß, was echten Punk ausmacht. Mit Leidenschaft, Expertenwissen und einer gehörigen Portion Humor moderiert der diplomierte Erziehungswissenschaftler seit 14 Jahren beim Freien Radio Corax aus Halle eine Punk-Sendung. Westhusen gehört bei Radio Corax quasi zu den ProgrammAktivisten der ersten Stunde, denn das etwas andere nichtkommerzielle Radio mit der ungewöhnlichen Musikschiene feiert aktuell sein 14-jähriges Bestehen. Diebischen Spaß macht es Westhusen, seiner Fangemeinde gerade die ungewöhnlichsten Sachen vorzustellen und seltene Musikschätze zu heben, wie etwa ungarischem Punk aus den 80iger Jahren. Mittlerweile ist Westhusen, der über ein Praktikum zum freien Radio nach Halle kam und bereits einen Monat nach Sendestart eine eigene Radiosendung hatte, Geschäftsführer bei einem der außergewöhnlichsten Radioprojekte in ganz Deutschland. „Eigentlich“, so erzählt der gebürtige Hallenser, „sind wir zunächst ein ganz normales nichtkommerzielles Lokalradio mit diskriminierungsfreiem Zugang. Das heißt, jeder, der unsere Anforderungen akzeptiert, kann zu uns herkommen und eine eigene Sendung machen, sich einbringen, ausdrücken und mitgestalten“. Direkter Draht zur Szene Doch „gemacht“ werden, wie es der aus der Punksubkultur kommende Radiomann ausdrückt, bei Corax vor allem Musiksendungen, die wohl bei keiner öffentlich-rechtlichen, wie privaten Musikwelle Chancen hätten, gesendet zu werden. Aktuell arbeiten bis 300 Menschen am Programm bei Corax mit. Aktuell sind das 147 Sendungen, davon die Hälfte Musiksendungen. „Jeder unserer Mitarbeiter“, so Westhusen, „bringt seine Farbe, seine Musik und seine Ideen ein, und wo sonst arbeiten schon 300 Redakteure bei einem Radioprogramm“. Mark Westhusen, Geschäftsführer von Radio Corax nalismus weder beim öffentlichen-rechtlichen noch im privaten Rundfunk gibt. Unsere Bandbreite und die Vielfalt übertrifft das, was dort angeboten wird um ein vielfaches.“ Rumgesprochen hat sich Corax auch innerhalb der nationalen DJ-Kultur. So legen mittlerweile viele disc Discjockey-Größen im halleschen Community-Radio ihre Platten auf, und so finden sich die aktuellen Strömungen der Subkultur ungefiltert bei Corax im Radio wieder. „Gerade über den direkten Draht zur aktuellen Szene laufen bei uns neue Trends üblicherweise viel eher als bei anderen Radiostationen“, weiß Westhusen. „Denn der Weg zu den Künstlern über direkte Bekanntschaften und Freundschaften ist bei uns viel kürzer, als anderswo.“ Stolz ist der Hörfunkmann auch über den regen Programmaustausch mit nationalen und internationalen Radiostationen. Resultat ist, dass auch viele „hippe Sendungen“ und „musikalische Innovationen“ aus dem Ausland, bsw. aus London, bei der sachsenanhaltischen Radiowelle regelmäßig on air sind. Gerade durch den niedrigschwelligen Zugang eines Freien Radios hat Corax eine, wie Westhusen sagt, „Kompetenzversammlung“ aller möglichen Musikrichtungen aufgebaut. „Egal ob Metal, Rap, Ska, Punk, Reggae, russischer Jazz oder Klassik, wir haben hier Expertinnen und Experten, die genau wissen, wann irgendeine Platte aufgelegt wurde, um welche Schallplattenpressung es sich dabei handelt und wie viele Exemplare diese Auflage hat“, erzählt schmunzelnd der Geschäftsführer von Corax. „Das Beste ist aber, die Leute bringen von zu Hause diese Schätze ganz einfach zu uns mit und spielen sie hier bei uns. So haben wir über die Jahre einen musikalischen Tiefenblick aufgebaut, der seinesgleichen sucht und den es im Musik-JourRadio zum Mitmachen Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt Enttäuschung über traditionelle Radiolandschaft Selbstverständlich kann Westhusen diesen inhaltlichen Vorteil gegenüber den herkömmlichen Hörfunkwellen einordnen, ohne überheblich zu wirken. „Natürlich geht es bei einem Freien Radio, dass von der Medienanstalt Sachsen-Anhalt unterstützt wird, anders zu als bei einer öffentlich-rechtlichen oder privaten Radiostation. Gerade im privaten Hörfunk geht es heute vor allem darum, Werbung zu verkaufen und da ist Chartmusik für die breite Masse eher geeignet als die Musik, die bei uns gespielt wird“, gibt sich Westhusen verständig. Trotzdem ist der CoraxMann darüber enttäuscht, dass man im privaten vor allem aber im öffentlich-rechtlichen Rundfunk über die Jahre ganz viel „eingestampft hat“. „Selbst die Jugendsender, die früher bsw. noch eine Heavy Metal-Sendung hatten, haben das heute nicht mehr.“ Wenig besser sieht es nach Aussagen Westhusens bei den Internet-Spartensendern aus, die aufgrund ihrer monothematischen Ausrichtung eher langweilig für echte und vielfältig Musikinteressierte sind. Schon aus diesem Grund sieht es Westhusen als seine Aufgabe an, weiterhin und verstärkt musikkulturell über den Tellerrand zu schauen und den Subkulturen ein Podium zu bieten. MSA EinBlicke 2 — 2014 Corax auf Expansionskurs? Und manchmal kommt sogar ein echter Rockstar bei Corax vorbei, der hier dann in der Saale- und Händelstadt eine Sendung macht. Wie bsw. IC Falkenberg. Zwar ruht die Sendung des Oststars – der bei Corax vor allem lokale Bands vorgestellt hat – derzeit, aber eine Rückkehr ist nicht ausgeschlossen. Konkreter sind aktuell da schon die Überlegungen des Geschäftsführers, künftig eine sachsen-anhaltweite Landesfrequenz für Corax zu betreiben. „In einem zweiten Schritt könnten wir uns unter Umständen sogar vorstellen, weitere darüberhinausgehende Zugangsmöglichkeiten auszuloten. Die Gefahr ist aber, dass unser Selbstverständnis, das sich hier am Standort Halle über die Jahre entwickelt hat, bei einer Ausweitung aufgeweicht wird.“ Denn Beliebigkeit kann nach Aussagen Westhusens nicht das Ziel einer solchen Expansion sein. „Ganz bestimmt würden wir nicht an unseren wertvollen Standards rütteln, wie etwa den diskriminierungsfreien Zugang, den basisdemokratischen Entscheidungsstrukturen und unserem musikalischen Tiefenblick.“ 959.radiocorax.de Bei Radio Corax arbeiten bis zu 300 Menschen am Programm mit Empfang von Radio Corax Radio CORAX kann im Raum Halle (Saale) unter der UKW-Frequenz 95,9 Mhz empfangen werden. In Halle (Saale) ist das Programm zudem bei folgenden Kabelanbietern zu empfangen: Muth: 96,25 MHz, Versatel: 100,20 MHz, S + K: 99,90 MHz, Tele Columbus: 104,70 MHz, Primacom: 107,95 MHz (nicht überall) Tele Columbus bietet Radio CORAX unter der genannten Frequenz auch in Leuna, Bad Dürrenberg und Merseburg an. 13 14 MSA EinBlicke 2 — 2014 Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt „Das Gute noch besser gemacht“ Deutschlandradio Kultur schärft sein Profil als das nationale Kulturprogramm für ganz Deutschland Wäre die Bundesrepublik Deutschland, das Land der Dichter und Denker, ein Schiff, dann wäre Deutschlandradio Kultur mit Sicherheit sein Kompass und Anker. Denn seit Jahren versorgt das bundesweite Kulturprogramm aus dem Funkhaus Berlin seine große Zuhörerschar mit fundiert aufbereiteten, seriösen und aktuellen Kulturthemen aus ganz Deutschland. Seit Juni 2014 ist Deutschlandradio Kultur auf UKW, bundesweit über DAB+ und im Internet mit einem neuen Programmschema auf Sendung. Damit will das Programm sein Profil als das nationale Kulturprogramm für Deutschland schärfen und sich noch deutlicher als komplementäres Angebot zu den Schwesterprogrammen Deutschlandfunk und DRadio Wissen positionieren. Deutschlandradio Funkhaus Berlin Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt MSA EinBlicke 2 — 2014 Deutschlandradio-Intendant Dr. Willi Steul setzt auf das neue Digitalradio Oder wie es der Intendant von Deutschlandradio, Dr. Willi Steul, ausdrückt: „Mit dem veränderten Programmschema haben wir das Gute noch besser gemacht.“ Wie Steul dem Medienmagazin MSA-EinBlicke weiter sagte, „zeigen unsere neuen Sendungen zu Literatur, Theater, Philosophie, Film und Lebensart, wie weit der Kulturhorizont im Radio gespannt sein kann. Deutschlandradio Kultur ist Kultur in Bewegung“. Herzstück der Programmreform ist das sogenannte „Studio 9“. Benannt nach dem legendären Senderaum im Berliner Funkhaus bietet das gleichnamige neue Primetime-Programm eine, nach eigener Aussage, „diskursive Berichterstattung, Kulturkritik, Kommentare und Reportagen“. Daherkommt Studio 9 überraschenderweise im Stil eines fast vergessenen Genres, nämlich des politischen Feuilletons. Wie der Intendant des Deutschlandradios Steul den MSA-EinBlicken weiter sagte, „unterstreichen wir mit dieser Sendung, dass sich Kultur und Politik journalistisch so wunderbar zusammenführen lassen“. So arbeiten für die Gestaltung der Sendung erstmals Redakteure aus den Bereichen Kultur und Politik in einem Team an einem Hauptabteilungs-übergreifenden Desk zusammen. Hinzugekommen sind im Rahmen der Programmreform aber auch neue Formate, wie das Kulturmagazin Kompressor oder das Theatermagazin Rang 1, sowie das Filmmagazin Vollbild oder das neue Philosophiemagazin Sein und Streit, dass einen akustischen „Denkraum“ über Alltägliches und Akademisches, Sinn und Unsinn bieten will. Bewährte „Klassiker“ des Programms von Deutschlandradio Kultur wie die Konzertübertragungen, Hörspiele und Features bleiben selbstverständlich erhalten. Etwa auch die musikalischen Live-Übertragungen der alljährlich im Juni stattfindenden Händelfestspiele aus dem sachsen-anhaltischen Halle. www.deutschlandradio.de Das neue Programmschema von Deutschlandradio Kultur Studio 9 – Kultur und Politik am Morgen, Montag bis Freitag, 5:07 bis 9:00 | Im Gespräch – Ein Gast, viele Facetten, Montag bis Freitag, 9:07 bis 10:00 | Lesart – Das Literaturmagazin, Montag bis Freitag, 10:07 bis 11:00 | Tonart – Das Musikmagazin am Vormittag, Montag bis Freitag, 11:07 | Studio 9 – Kultur und Politik am Mittag, Montag bis Freitag, 12:07 bis 13:30 | Länderreport – Vielfalt aus den Regionen, Montag bis Freitag, 13.30 Uhr bis 14 Uhr | Kompressor – Das Kulturmagazin, Montag bis Freitag, 14:07 bis 15:00 | Kakadu – Das Kindermagazin, Montag bis Freitag, 15:00 bis 15:30 | Tonart – Das Musikmagazin am Machmittag, Montag bis Freitag, 15:30 bis 17:00 | Studio 9 – Kultur und Politik am Abend, Montag bis Freitag, 17:07 bis 18:30 | Weltzeit – Alltag global, Montag bis Freitag, 18.30 Uhr bis 19 Uhr | Zeitfragen – Magazin & Feature, Montag bis Donnerstag, 19:07 bis 20:00, Freitags, 19:30 bis 20:00 | In Concert/ Konzert, Montag bis Freitag und Sonntag ab 20 Uhr, Samstag: ab 19 Uhr (Oper oder Konzert) | Studio 9 kompakt – Themen des Tages, Montag bis Freitag, 22:30 bis 23:00 | Fazit – Kultur vom Tage, Montag bis Sonntag, 23 Uhr 15 16 MSA EinBlicke 2 — 2014 Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt Kinder machen Radio Junge Medienmacherinnen Radio- und Hörspielprojekte der MSA machen Kinder und Jugendliche medienkompetent Gleich nach dem Mittagessen haben Torsten, Tim und Max Geräusche eingesammelt oder selber gemacht. In dem kleinen Waldstück direkt neben dem Schullandheim im thüringischen Heubach haben sie ohne große Mühe eine Menge davon entdeckt, die sie für eine selbstproduzierte Radiosendung im Rahmen des 2. Mitteldeutschen Mediencamp als Klangkulisse einsetzen wollen. Bereits zum zweiten Mal kamen Kinder aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen hier im thüringischen Heubach zusammen, drehten gemeinsam Filme, produzierten eine eigene Radiosendung oder entwarfen einen Trickfilm. Unterstützt wurden die insgesamt 51 Mädchen und Jungen zwischen 10 und 13 Jahren während des siebentägigen Mediencamps im Juli von einem erfahrenen Medienpädagogenteam der drei mitteldeutschen Landesmedienanstalten aus Sachsen-Anhalt (MSA), Sachsen (SLM) und Thüringen (TLM). Auch technische Fertigkeiten werden vermittelt Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt MSA EinBlicke 2 — 2014 Soziale Kompetenz durch Medienkompetenz Mit dabei war für die Medienanstalt Sachsen-Anhalt unter anderem der Kultur- und Medienpädagoge Christian Klisan, der gerade mit Radio- und Hörspielprojekten, Kinder und Jugendliche „mit den kreativen Ausdrucksmöglichkeiten aber auch mit den Manipulationsmöglichkeiten im Radio vertraut machen will“. „Zudem“, so erzählt Klisan, „tragen Radioprojekte ganz besonders dazu bei soziale, kommunikative und Lernkompetenzen bei Kindern und Jugendlichen zu fördern“. Neben technischen Fertigkeiten sollen die Schülerinnen und Schüler aber vor allem mit der eigenen Wahrnehmung, dem Schreiben von Texten konfrontiert werden. Wichtig ist es nach Aussagen des Medienpädagogen vor allem, dass die Kinder und Jugendlichen zunächst alle Radioformate kennenlernen, „da man nur eine Radiosendung machen kann, wenn man alle Elemente wahrnimmt und begreift“. Den thematischen Schwerpunkt der zu gestaltenden Radiosendung wählen dann aber die Kinder und Jugendlichen selbst, um so die Verantwortung für den Beitrag zu übernehmen. Mit dem Medienmobil unterwegs Radioprojekte gibt es bei der MSA aber nicht nur einmal im Jahr im Rahmen des Mitteldeutschen Mediencamps sondern ganz regelmäßig durch die sogenannten „Teamer“. Das Projekt der MSA nennt sich dabei schlicht und einfach „ON AIR“ und wendet sich an Grundschulkinder sowie Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 - 10. In dem Wochenprojekt erhalten die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, selbst eine eigene Radiomagazinsendung mit verschiedenen Beiträgen zu erstellen. Auch hier liegt das Hauptaugenmerk darauf, durch Radioarbeit die sozialen Kompetenzen zu stärken. „Denn Medienarbeit“, so Klisan, „ist in erster Linie Teamarbeit“. Ziel von „ON AIR“ ist es, dass die Heranwachsenden in diesem Projekt gemeinsam ein Sendekonzept für ihren Radiosender entwickeln und dann in Kleingruppen verschiedene Sendeelemente erarbeiten. „Dabei lernen sie aufeinander einzugehen, sich zuzuhören, neue Sichtweisen kennen zu lernen und ihre eigenen Standpunkte zu vertreten“, so der Medienpädagoge der MSA. Am Ende der Projektwoche hören dann die Kinder und Jugendlichen ihre eigene Radiosendung, die zwischen 30 und 60 Minuten lang ist, gemeinsam an. Erst kürzlich waren Christian Klisan, Tom Gräbe, Jan Batzer und Claudia Meißner mit ihrem Medienmobil unterwegs zu Schülerinnen und Schülern am Gymnasium Osterburg. Dort haben Jugendliche einer 9. Klasse das Thema Internet bzw. soziale Netzwerke als roten Faden für eine eigenproduzierte Radiosendung ausgewählt. Herausgekommen ist ein eindrucksvoller und hintersinniger Beitrag, mit dem Titel „Radio Osterburg“, der einen lokalen Hörfunksender nachbildet, eindrucksvolle Raps und fiktive Lokalnachrichten enthält. Vor allem aber philosophiert die Radiosendung aber über „Sinn und Unsinn“ von sozialen Netzwerken und deren Gefahren. Mit den Medienmobilen Medien verstehen lernen... Um dem hohen Bedarf an medienpädagogischer Praxis gerecht zu werden, stellt die Medienanstalt SachsenAnhalt neben ihrem Medienkompetenzzentrum auch drei mobile medienpädagogische Einheiten zur Verfügung: die Medienmobile. In den Medienmobilprojekten werden Kinder und Jugendlichen selbst zu Medienmachern/innen und erstellen bspw. eigene Film-, Audio- oder Multimediaprodukte. Interessierte Kindergärten, Schulen, aber auch Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen können die Medienmobile kostenfrei für eigene Medienprojekte anfordern und diese unter der Anleitung erfahrener Medienpädagogen/-innen umsetzen. www.msa-online.de/medienkompetenz/medienmobile Selbstentworfenes Radio-Sendeschema Gemeinsames Hören und Schauen der eigenproduzierten Beiträge 17 18 MSA EinBlicke 2 — 2014 Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt 10 Fragen an … Annekatrin Valverde, Bauernbund Sachsen-Anhalt e.V. und Mitglied der Versammlung der MSA 1. 5. Welchen Stellenwert haben für Sie und Ihre Arbeit Bür- 2. Was sagt man Ihnen nach? Meine Kollegen sagen, ich bin gewissenhaft bei der Arbeit, gehe lieb mit meinen Mitmenschen um und habe immer ein offenes Ohr. Als Geschäftsführerin müsste ich mich vielleicht manchmal noch mehr durchsetzen – so eine „Chefnatur“ bin ich eigentlich nicht. Privat steht meine Familie an erster Stelle. Frau Valverde, welche Aufgaben haben Sie als Mitglied im Programmausschuss sowie im Haushalts- und Finanzausschuss der MSA? Mein „Wunschausschuss“ war der Programmausschuss. Hier kann man direkt einen Einblick in die Arbeit der lokalen (größeren oder kleineren) Sender bekommen. Ich finde es gut, dass die Sitzungen wenn möglich auch in den Räumen der Sender stattfinden. So wird nach meiner Auffassung die Kontrolle der privaten Radio- und Fernsehprogramme am besten ermöglicht. Im Haushalts- und Finanzausschuss geht es natürlich etwas „trockener“ zu. In die vielen Zahlen muss ich mich sicher künftig noch etwas einarbeiten. Können Sie sich noch an Ihre erste Sitzung der Versammlung der MSA erinnern? Ja ganz sicher. Ich wurde von den Anwesenden sehr herzlich begrüßt und dachte gleich „In dieser Runde fühle ich mich wohl und werde hier gern mitarbeiten.“ Gewundert hat mich auch, dass sich alle Anwesenden zu Beginn mit Handschlag begrüßen. Das hat man nicht mehr so oft. Was mich nicht nur in der ersten Versammlung beeindruckt hat, ist die sehr gute Vorbereitung und Organisation der Anstaltsversammlungen, die Aufbereitung der Themen und die kompetenten Vorträge während der Versammlung. 3. Sie sind Hauptgeschäftsführerin im Bauernbund Sach- sen-Anhalt e.V. Welche Aufgaben haben Sie dort? Der Bauernbund Sachsen-Anhalt vertritt die Interessen der bäuerlichen Betriebe in unserem Bundesland, das sind bei uns Haupterwerbsbetriebe als Einzelunternehmen oder GbR. Seit über einem Jahr bin ich Geschäftsführerin. Die Aufgaben sind sehr vielseitig und reichen von der Betreuung unserer Mitgliedsbetriebe bis hin zur Organisation von Veranstaltungen wie beispielsweise unseren Bauerntag oder auch den traditionellen Ernteball. Am wichtigsten ist natürlich die Interessenvertretung auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene in Form von Verbandsanhörungen, Stellungnahmen usw. Also langweilig wird es nie! 4. Welche Rolle spielen landwirtschaftliche Themen in den Medien? Wir haben aktuell eine verbandsinterne Recherche bei ausgewählten Print- und Fernsehmedien über ein Jahr durchgeführt. Dabei haben wir gezielt nach landwirtschaftlichen Beiträgen gesucht, wie z. B. Agrarpolitik, landwirtschaftliche Sachthemen, Betriebsporträts, Berufsausbildung, Investitionen, Veranstaltungen und natürlich auch Katastrophen und Skandalmeldungen. Das Ergebnis hat auch uns verblüfft: Von der 10-Zeilen Meldung bis zum Aufmacher sowie zahlreiche Fotos – keine andere Branche bekommt so viel Aufmerksamkeit wie die Landwirtschaft. Auch im Fernsehen, gerade in Sachsen-Anhalt, kommen mehrmals wöchentlich Beiträge, die etwas mit landwirtschaftlicher Produktion oder Ernährung zu tun haben. germedien in Sachsen-Anhalt? Ich muss ehrlich sagen, dass wir diese im Bauernbund bisher noch nicht sehr genutzt haben. Ich denke aber, dass wir das zukünftig mehr tun sollten, da gerade die ortsansässigen Landwirtschaftsbetriebe einen Vorteil davon hätten, in „ihrer Region“ bekannter zu werden. Seit meiner Mitarbeit in der MSA informiere ich mich auch im privaten Bereich jetzt öfter über die Bürgermedien in Sachsen-Anhalt. 6. 7. Verraten Sie eine Marotte! Fragen Sie mal meinen Mann! Ich glaube, manchmal fange ich zu viele Sachen gleichzeitig an, anstatt erst eins zu beenden. Aber Sie wissen ja: Frauen können mehrere Dinge gleichzeitig tun! Außerdem bin ich immer noch sehr aufgeregt, gerade vorm Freisprechen und bei Interviews vor der Kamera. 8. Sie leben im Land der Frühaufsteher, weil… es gerade in der Landwirtschaft früh los geht! 4.30 Uhr oder früher beginnt´s im Kuhstall mit dem Melken. (Aber das ist ja nicht nur im Land der Frühaufsteher so!) Dass es mich nach Sachsen-Anhalt verschlagen hat, liegt eigentlich an der Arbeitsstelle meines Ehemannes. Ich habe auch sehr gern „im grünen Herzen Deutschlands“, in Thüringen gelebt. Aber mittlerweile fühle ich mich besonders hier in Quedlinburg sehr wohl. 9. Was machen Sie in 5 Jahren? „So wie es ist, so soll es bleiben, so hab ich es mir gewünscht“, sang einst Adel Tavil der Gruppe „Ich und Ich“. Momentan bin ich mit meinem Leben, sowohl beruflich als auch privat ganz zufrieden. Ich hoffe, dass ich mit meiner Familie noch einige Zeit in Quedlinburg (das inzwischen zu meiner zweiten Heimat geworden ist) leben und arbeiten kann. Innerhalb der nächsten 5 Jahre werden meine beiden Söhne ihre Schulzeit beenden und irgendwie das Haus verlassen. Ich glaube, es ist für jede Mutter ein schwieriger Schritt „loszulassen“, gerade bei Jungs, davor habe ich auch schon ein bisschen Angst. 10. Was ist Ihr Lebensmotto? „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!“ Ich bin kein Freund von ewigen Planungen und Vorhaben, die dann nie umgesetzt werden. Nicht nur wollen, sondern machen, das sage ich sowohl auf Arbeit als auch zu Hause. www.bauernbund.de/index.php/mitglieder/sachsen-anhalt Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt MSA EinBlicke 2 — 2014 MSA EinBlicke Das Magazin der Medienanstalt Sachsen-Anhalt HERAUSGEBER Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA) (Anstalt öffentlichen Rechts) Reichardtstr. 9 06114 Halle (Saale) Telefon: +49 345 52550 Fax: +49 345 5255121 Homepage: www.msa-online.de Texte Alexander Hiller Redaktion/Lektorat Nikola Marquardt (Dipl.-Journ.) Marquardt | Interne & Externe Kommunikation V.i.S.d.P. René Händel, Bereichsleiter Verwaltung/Öffentlichkeitsarbeit Satz/Layout letterix | büro für gestaltung Druck Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG Redaktionsschluss 03.09.2014 BILDNACHWEIS Titelfoto: H&M Musikmanagement/René Kühne Landesmusikrat Sachsen-Anhalt (4) Stiftung Händel-Haus Halle/Thomas Ziegler (5, 6) Annemarie Eilfeld/H&M Musikmanagement (7) Annett Louisan/Marie Isabel Mora (7) IC Falkenberg/Presse (7) Universal (7) Wikimedia (7) SAW (10,11) Radio Corax, Radio Corax/Matthias Ritzmann (12,13) Deutschlandradio (14/15) Bauernbund Sachsen-Anhalt (18) Alle übrigen Bildrechte liegen bei der Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA). 19 2. Fachkonferenz Medienkompetenz Frühkindliche Medienbildung in Sachsen-Anhalt: Vielfalt - Austausch - Aktion am 15. Oktober 2014 im Familienhaus in Magdeburg Die Veranstaltung richtet sich an ErzieherInnen, Auszubildende zum Erzieher, Eltern und Interessierte. NETZWERK EDIENKOMPETENZ SACHSEN-ANHALT Die Fachkonferenz ist eine Veranstaltung des Netzwerkes Medienkompetenz Sachsen-Anhalt in Kooperation mit der Landesstelle Kinder- und Jugendschutz Sachsen-Anhalt e.V., dem Medientreff Zone!, der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) Fachgruppe KITA und Sicheres Netz hilft e.V. weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter: www.medien-kompetenz-netzwerk.de SCAN