- Die MSA

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- Die MSA
MSA EinBlicke
2-2014
Das Magazin der Medienanstalt Sachsen-Anhalt
Musik- und Medienland
sachsen-anhalt
So klIngt SachSen-anhalt
Warum Musik und Medien so eng zusammengehören
Vom RockeR zum PRogRamm-macheR
SAW-Chef im Porträt
MusIkvIElfalT IM nIchTkOMMERzIEllEn RaDIO
Bei Radio Corax hört man, was die Musikszene bewegt
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Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
EDITORial
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„Musik und Medien verbinden sich in trefflicher Weise“
Interview mit Dr. Carsten Lange, Landesmusikrat Sachsen-Anhalt und
Versammlungsmitglied der MSA
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Steckbriefe
Musiker aus Sachsen-Anhalt heute und gestern
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MSA in Kürze
Nachrichten aus der Msa und dem Medienland Sachsen-Anhalt
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Vom Rocker zum Programm-Macher
Porträt über Mario A. Liese und sein radio Saw
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Musikjournalistischer Tiefenblick
Beim Freien Radio Corax hört man, was die Musikszene bewegt
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„Das Gute noch besser gemacht“
Deutschlandradio Kultur schärft sein Profil als das nationale Kulturprogramm für
ganz Deutschland
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Kinder machen Radio
Radio- und Hörspielprojekte der MSA
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Zehn Fragen an …
Annekatrin Valverde, Bauernbund Sachsen-Anhalt e. V. und Mitglied der
Versammlung der MSA
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Impressum
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Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
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EDITORIal
Liebe Leserinnen, lieber Leser,
oft ist es uns gar nicht bewusst: Musik begleitet uns den ganzen
Tag und ein Leben lang. Musik als Hintergrundrauschen im
Radio, Musik als Hochgenuss im Konzert, Musik als Ausdrucksmittel der Jugendkultur, Musik in der Kirche.
Wir haben uns in dieser aktuellen Ausgabe mit der Frage beschäftigt, ob Sachsen-Anhalt ein Musik- und Medienland ist.
Und wenn ja, aus welchen Ursprüngen heraus es dazu geworden ist. Die Historie von der Reformation bis zur heutigen
Zeit erklärt uns Carsten Lange. Er ist nicht nur Mitglied des
Landesmusikrates Sachsen-Anhalt und damit ein Kenner der
Szene, er arbeitet auch in unserer Versammlung der MSA im
Programmausschuss mit. Ich selbst war beim Lesen seines Interviews (Seite 4) überrascht, wie groß die Rolle der Medien bei
der Verbreitung von Musik schon in der Reformationszeit war.
Wer alles wann und wo in Sachsen-Anhalt auf musikalischem
Gebiet gewirkt hat, zeigt auch unsere Übersichtskarte der wichtigsten Musiker aus Vergangenheit und Gegenwart. Unsere
Zeitreise beginnt bei Heinrich Schütz im 16. Jahrhundert in
Weißenfels und endet bei unserer musikalischen Titelheldin
Annemarie Eilfeld aus Wittenberg, die seinerzeit bei „Deutschland sucht den Superstar“ Furore gemacht hat (Seite 7).
Aktuell gibt es viele Beispiele, wie Musik und Medien zusammen wirken. Und es gibt Menschen, die beides wunderbar
miteinander verbinden. Mario A. Liese zum Beispiel ist Vollblut-Musiker und Rocker. In unserem Porträt verraten wir, wie
viel Musiker noch heute hinter dem Geschäftsführer und Programmdirektor von radio SAW steckt (Seite 10).
Mit musikalischem Tiefenblick geht es auch beim Freien Radio
Corax in Halle zu. Hier hat der Geschäftsführer Mark Westhusen gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern ein Musikradio aufgebaut, das in Deutschland aufgrund seiner Vielfalt einzigartig ist. Von ungarischem
Jazz bis hin zu moderner DJ-Musik gibt es bei Corax keine
Grenzen (Seite 12).
Musik und Radio hilft aber auch bei der Medienkompetenzvermittlung an Kinder und Jugendliche. Regelmäßig sind die
Medienpädagoginnen und -pädagogen mit ihrem Medienmobil unterwegs zu den Schulen in Sachsen-Anhalt. Das Projekt
der MSA nennt sich dabei schlicht und einfach „ON AIR“
und wendet sich als Wochenprojekt an Grundschulkinder und
Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 - 10. Zusammen
mit ihnen produzieren unsere erfahrenen Mitarbeiter Radiobeiträge, die auch die Gefahren unserer modernen Mediengesellschaft verdeutlichen. Für unseren aktuellen Beitrag waren wir
im Gymnasium Osterburg dabei (Seite 16).
Im Übrigen haben wir das Thema Musik und Medien auch für
unser traditionelles Hallesches Mediengespräch zum Anlass
genommen. Die Veranstaltungsreihe beschäftigt sich zum 20.
Albrecht Steinhäuser, Vorsitzender des Vorstandes der Versammlung der
MSA
Jubiläum mit dem Thema „FAST 35 JAHRE SPÄTER: Video
killed the Radiostar - Wird die Geschichte doch noch wahr?“.
Mit dabei sind am 17. September im Händelhaus Halle hochrangige Vertreter aus Musik und Medien, wie der langjährige
Moderator Dr. Peter Urban, der seit 1997 den Eurovision Song
Contest moderiert. Besonders freue ich mich aber, dass auch die
bereits erwähnte junge Sängerin Annemarie Eilfeld dann auch
mit zu Gast in Halle sein wird. Darin zeigt sich, wie vielfältig
und lebendig Sachsen-Anhalt als Musikland ist.
Eine erkenntnisreiche Lektüre wünscht
Ihr Albrecht Steinhäuser
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Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
„Der eingeschlagene Weg
ist erfolgversprechend“
Dr. Carsten Lange im Interview über das
Musik- und Medienland Sachsen-Anhalt
Dr. Carsten Lange, Landesmusikrat und Mitglied
der Versammlung der MSA
Ist Sachsen-Anhalt in Ihren Augen ein Musikland und ein
Medienland? Und wenn ja, durch was zeichnet es sich aus?
Die Frage nach der Kombination von Musik und Medien in
Sachsen-Anhalt ist sehr interessant. Musik, selbst ein Medium,
nutzt im Prinzip immer auch verschiedene andere Medien, um
erklingen, weitergetragen oder eben auch „übertragen“ werden
zu können. Eine Verbindung der Musik mit Medien in unserem
heutigen Verständnis ist auch in früheren Zeiten immer wieder
erkennbar – in bemerkenswerter Weise eben auch in unserer
Region. Denken wir beispielsweise an die Reformation. Luther
maß der Musik einen hohen Stellenwert bei und wies ihr für das
Seelenheil der Menschen einen Rang gleich nach der Theologie
zu. Die neuen Kirchenlieder, teilweise auch von ihm stammend,
verbreiteten sich dank der Möglichkeiten des Buchdrucks als so
genannte Einblattdrucke und bald auch als Gesangbücher rasant - und trugen damit auf spezifische Weise auch Luthers neue
Lehre schnell weiter. Die neue Rolle der Musik im Gottesdienst
erforderte u. a. auch eine qualitätvolle Ausbildung, die Luther
anregte. Sie wurde maßgeblich durch Kantoreien geleistet, die
in schneller Folge in den mitteldeutschen Kernlanden entstanden. Viele der großen Persönlichkeiten der Musikgeschichte
erhielten in diesen Institutionen ihre erste musikalische Ausbildung oder wirkten später hier als Kantoren. Erstaunlich, welch
ein reichhaltiges Musikleben sich alsbald in unserer Region entwickelte. Wenn man so will, ist dieses System der musikalischen
Ausbildung in Kantoreien auch eine der Wurzeln des Musiklandes Sachsen-Anhalt. Dabei stehen Namen wie Händel, Telemann, Bach, der einige Jahre in Köthen gewirkt hat, und Fasch
für viele, viele andere Komponisten, die hier ihre erste musikalische Ausbildung genossen haben oder erfolgreich tätig waren.
Die Rolle und Bedeutung der Medien im Zusammenhang mit
der Verbreitung von Musik und Ideen kann mit vielen Beispielen von der Vergangenheit bis zur Gegenwart dokumentiert werden. Und gerade in einem „Medienzeitalter“ wundert es nicht,
dass unterschiedlichste Medien Musik nicht nur verbreiten,
sondern dass diese auch einen bedeutsamen Teil ihres Inhalts
bildet. So macht bei den meisten Hörfunkveranstaltern die Musik einen Großteil des Programms aus. Hörfunk und Fernsehen
beeinflussen in starkem Maße, was gerne gehört wird. Mit der
Musikauswahl und -farbe lässt sich Publikum binden, lassen
sich Hörgewohnheiten steuern, Trends setzen. Und faszinierende Live-Übertragungen sind vom Beginn des Rundfunks an bis
heute eine wunderbare Gelegenheit, den Publikumskreis räumlich und auch sozial beinahe unbegrenzt zu erweitern. Das sind
einige wenige Beispiele, wie sich Musik und Medien in trefflicher Weise miteinander verbinden können.
Diese Verbindung haben Sie sehr anschaulich charakterisiert. Aber sind wir aktuell wirklich ein Medienland und
was tut Sachsen-Anhalt dafür?
Der Terminus „Medienland“ ist ja nicht geschützt und auch
nicht einfach zu definieren. Ich habe das Gefühl, dass der eingeschlagene Weg erfolgversprechend ist. Unterschiedliche Ausbildungsgänge im universitären und Hochschulbereich wurden
dazu ins Leben gerufen, in Halle wirkt regional und international erfolgreich das Mitteldeutsche Multimediazentrum, für
Spielfilme werden besondere Orte unseres Bundeslandes genutzt. Zum Schwerpunkt Filmmusik gibt es zudem ein Festival,
welches von einer Fachkonferenz begleitet wird.
Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
Festival-Landschaft Sachsen-Anhalt: Aufführung des Messiah zu den
Händel-Festspielen 2010 in der Marktkirche zu Halle
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Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
Der weitere Weg zum „Medienland“ bedarf indes nicht nur der
Sicherung des Erreichten. Wichtig ist es zudem, dass die hier
Ausgebildeten ihre Kenntnisse und Fertigkeiten auch in unserer
Region im Arbeitsalltag umsetzen können.
Nicht unerwähnt dürfen bei der Frage nach dem Medienland
Sachsen-Anhalt die Bürgermedien bleiben. Immer wieder faszinieren mich Beiträge, die im Rahmen der Arbeit der Offenen
Kanäle entstehen. Das zeugt von großer Lust, Freude und Leidenschaft vieler Menschen im Umgang mit den Medien – zweifellos auch eine Facette eines Medienlandes.
Und dass die Förderung der digitalen Medien in unserem Bundesland - auch im Kontext des Wirkens der MSA - eine beachtliche Rolle spielt, finde ich bedeutsam. Damit lässt sich - neben
vielen technischen Verbesserungen der Verbreitung – auch die
Qualität der Musikübertragung erhöhen und zudem können
dem Hörer auch Zusatzinformationen z. B. über Musikstücke
vermittelt werden. Doch darüber ist für ein Medienland die
Digitalisierung ja quasi eine der „Hauptnervenbahnen“.
Sie sprachen davon, dass Sachsen-Anhalt ein „Musikland
mit Tradition“ ist. Spiegelt sich das auch in den Medien
wider?
Lassen Sie mich diese Frage am Beispiel der zahlreichen Musikfeste in Sachsen-Anhalt erläutern. Sie sind nicht nur ein
Thema in der Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Programme. Natürlich nutzen Deutschlandradio Kultur und auch
MDR Figaro die besonderen Gelegenheiten, in unserer Region
erstklassige Programme mit internationalen Interpreten live
zu übernehmen oder mitzuschneiden; MDR Figaro ist zudem
Kulturpartner namhafter Festivals auch in Sachsen-Anhalt.
Präsent sind die Festivals in unterschiedlicher Intensität auch
bei den privaten Hörfunk- und Fernsehanstalten. So nehme ich
eine rege Berichterstattung beispielsweise über die Magdeburger Telemann-Festtage immer wieder bei den lokalen privaten
Fernsehsehsendern aus Magdeburg wahr. Und auch die Bürgermedien entdecken das „Musikland“ für sich. So sind hier
regelmäßig Berichte über die Regionalausscheide und den Landesausscheid „Jugend musiziert“ des Deutschen Musikrates zu
sehen und jüngst zeichnete auch der Offene Kanal Wettin mit
seinem Doku-Mobil den jungen Wettbewerb „TelemannKIDS“
des Arbeitskreises „Georg Philipp Telemann“ Magdeburg e.V.
auf – einerseits als Dokumentation für den Veranstalter, andererseits auch als Material für die eigene Berichterstattung. In
besonders guter Erinnerung ist mir, dass Radio SAW das Festival „Local Heroes“ über lange Jahre hinweg unterstützt hat, das
inzwischen von MDR Sputnik präsentiert wird. Das ist ein Festival, das junge Bands und Solointerpreten aller musikalischen
Stilrichtungen fördert.
Die mediale Wahrnehmung der Festivals ist also auf jeden
Fall gegeben. Was tun die Festivalveranstalter selbst, um
medial wahrgenommen zu werden?
In Sachsen-Anhalt gibt es meiner Einschätzung nach weit über
30 verschiedene Festivals. Zu den Festivals, die mit öffentlichen
Mitteln finanziert werden, kommen noch weitere, die allein mit
privaten Mitteln auskommen, beispielsweise das Melt-Festival
in Ferropolis. Insgesamt hat die Zahl der Festivals in der Bundesrepublik in den letzten Jahren sprunghaft zugenommen.
Eine aktuelle Studie des Musikinformationszentrums Bonn
weist aus, dass sich die Anzahl in den letzten 20 Jahren vervierfacht hat auf gegenwärtig über 500 Musikfestivals in der Bundesrepublik (vgl. www.miz.org). Allein 10 Prozent der Festivals
sind in Sachsen-Anhalt angesiedelt.
Die Besonderheit hierzulande liegt in der unglaublichen inhaltlichen musikalischen Bandbreite, die von der Renaissancemusik
in Wittenberg bis hin zum Melt-Festival der Independent- und
Elektronikbeat-Szene in Ferropolis reicht und naturgemäß einen Schwerpunkt im Bereich der Barockmusik hat. Die Festivals werden über das ganze Jahr hinweg veranstaltet und sind
mittlerweile mit immerhin 120 bis 140-tausend Gästen jährlich
auch zu einem touristischen Anziehungspunkt geworden. Um
die öffentliche und mediale Wahrnehmung zu erhöhen und das
Verbindende der Musik herauszustellen, haben sich in SachsenAnhalt – übrigens erstmals in der Bundesrepublik auf diesem
Gebiet – zahlreiche Musikfeste zu einer Arbeitsgemeinschaft
zusammengeschlossen und informieren über des „Musikland
Sachsen-Anhalt“ auch auf der gemeinsamen Website.
www.musikfeste-sachsen-anhalt.de
Sie sind für den Landesmusikrat in der Versammlung der
Medienanstalt Sachsen-Anhalt. Inwieweit tragen Sie die
Interessen der Musik in Ihre Arbeit der Versammlung ein?
Auch wenn ich vom Landesmusikrat delegiert bin, verstehe ich
mich doch weniger als dessen Interessenvertreter, sondern viel
mehr als Vertreter einer interessierten Öffentlichkeit, wenn es
um Zulassung, Lizenzierung und Beaufsichtigung von Rundfunk geht. Aber zweifellos habe ich auch eine musikorientierte
Perspektive auf die Dinge - gerade als Mitglied des Programmausschusses bewegen mich Fragen wie: Welche Musikfarbe geben sich die einzelnen Sender? Wie findet Musikauswahl beim
Hörfunk stattfindet? Welche spezielle Musik präsentieren die
Bürgermedien? Aber auch: In welcher Form findet die visuelle
Umsetzung von Musik in Videos statt? Dass ist ein absolut
spannendes Feld, doch mitunter hat sich hier der Programmausschuss auch mit Verstößen gegen den Jugendmedienschutz
auseinanderzusetzen. Generell empfinde ich die Beschäftigung
mit den Möglichkeiten von Musik im Fernsehen als einen sehr
spannenden Bereich: Von Musik als zentralem Gegenstand in
Konzertübertragungen bis hin zum Mittel der Emotionalisierung von Bildern kann hier das Spektrum reichen – und oftmals dient Musik eben als Metaebene, um Informationen oder
auch Lebensgefühle zu präsentieren.
Auch wenn der allgemeinen Trend nach wie vor von einer „Verspartung“ geprägt zu sein scheint und Radiosender sich stark
über „Musikfarben“ definieren, wünschte ich mir persönlich
eine größere Offenheit für „Grenzgänge“ und „Kontraste“. In
Reportagen, in denen es um die Darstellung einer bestimmten
Musikrichtung geht, sollte auch deren besonderer Ton – im
Sinne des Wortes – klanglich mit zum Beitrag gehören. Dazu
gehört mitunter sicher etwas Mut. Doch Musik selbst lebt von
Überraschungseffekten und solche in vielfältiger klangfarblicher Weise in den Medien zu nutzen, dürfte äußerst reizvoll
für den Hörer sein.
www.lmr-san.de
Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
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Steckbriefe
Musikstars aus Sachsen-Anhalt heute und gestern
Havelberg
Annett Louisan (1977 geboren), aufgewachsen in der ehemaligen
DDR, in der Gemeinde Schönhausen. Louisan wurde 2004 mit
dem Song „Das Spiel“ bekannt. Im Februar 2014 erschien ihr
sechstes Studioalbum mit dem Titel „Zu viel Information“.
Zerbst
Magdeburg
Georg Philipp Telemann (1681 bis 1767), seinerzeit bekannter als der große Johann Sebastian Bach. Außerordentlich umfangreicher
musikalischer Nachlass, der alle üblichen
Genres umfasst.
Tokio Hotel, als Teenieband berühmt geworden. Zur Band gehören Bill und Tom Kaulitz (1989),
Gustav Schäfer (1988) und Georg
Listing (1987). Eine der kommerziell erfolgreichsten deutschen
Bands der letzten Jahre.
Löbejün
Carl Loewe (1796 bis 1869),
machte die Ballade als besondere Form des Sololiedes
bekannt. Bereits sechs Jahre
vor Robert Schumann, vertonte er den Gedichtzyklus
Frauenliebe und -leben von
Adelbert von Chamisso.
Johann Friedrich Fasch (1688 bis 1758),
seinerzeit Hofkapellmeister am AnhaltZerbster Hof. Einst von Johann Sebastian
Bach sehr geschätzt. Gilt heute als bedeutender deutscher Instrumentalkomponist
der Bachzeit.
Wittenberg
Annemarie Eilfeld (1990 geboren),
seit mehr als 10 Jahren erfolgreich im
Musikgeschäft. Vor 5 Jahren sorgte
Eilfeld bei „Deutschland sucht den
Superstar“ für Aufsehen und Top
Quoten. Sie drehte für GZSZ und
bekam eine Gastrolle bei Cobra 11.
Zahlreiche TV-Auftritte bei Viva,
MTV, MDR, ZDF und RTL2.
Dessau
Halle (Saale)
Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759),
Barockstar aus Halle, nahm später die
britische Staatsbürgerschaft an. Berühmtester Hit: Messiah. Heute ehrt Halle den
großen Sohn mit den jährlich veranstalteten Händel-Festspielen.
IC Falkenberg, eigentlich Ralf Schmidt,
1960 geboren. Bekannt als Sänger, Texter,
Komponist, Produzent und Fotograf. Der
Name IC kommt von Falkenbergs Interesse an elektronischer Musik
Kurt Weill (1900 bis 1950), deutscher Komponist jüdischer Herkunft, der 1935 in die USA emigrierte. Bezeichnete sich selbst als
amerikanischen Komponisten. Sein
großer Hit: Die Dreigroschenoper
nach Texten von Bertolt Brecht.
WeiSSenfels
Heinrich Schütz (1585 bis 1672), Vater der
Barockmusik und erster großer Musiker aus
Sachsen-Anhalt. Wohnte in seiner Kindheit
und am Lebensabend in Weißenfels.
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Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
Nachrichten Aus
dem Medienland
Sachsen-Anhalt
Rückblick: Hallesches Mediengespräch 2013 im ERDGAS-Sportpark
Musik zum Jubiläum: 20. Hallesches
Mediengespräch
Bereits zum 20. Mal findet auf Einladung der MSA das Hallesche Mediengespräch statt. Nachdem im Vorjahr das Thema
Sport im Mittelpunkt stand, werden am 17. September 2014
Vertreter aus der Musik- und Medienbranche über das Thema
“Fast 35 Jahre später - Video killed the Radiostar - Wird die
Geschichte doch noch wahr?“ diskutieren. Auf dem Podium bei
der Veranstaltung im Händelhaus werden diskutieren: Peter Urban, NDR und langjähriger Moderator beim Eurovision Song
Contest, Annemarie Eilfeld, Drittplatzierte bei Deutschland
sucht den Superstar (DSDS) 2009, Hendryk Proske, Musikchef
von MDR Sputnik, Karin Wolfrum, Leitung Medienpolitik bei
Klassik Radio sowie Steintor-Chef Rudenz Schramm. Die Veranstaltungsreihe versteht sich als Kommunikationsplattform,
auf der Repräsentanten aus Medien, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft zusammenkommen. Das Hallesche
Mediengespräch wird als Livestream auf dem Medienportal der
MSA übertragen und allen lokalen TV-Veranstaltern in Sachsen-Anhalt zur Live-Übertragung zur Verfügung gestellt.
MSA präsentierte sich als offene und
bürgernahe Medienbehörde auf dem
Sachsen-Anhalt-Tag
Auf dem 18. Sachsen-Anhalt-Tag vom 18. bis 20. Juli in Wernigerode hat sich die MSA als offene und bürgernahe Medienbehörde präsentiert. Unter anderem konnten sich die Besucher
des Sachsen-Anhalt-Tages über das Netzwerk Medienkompetenz informieren. Vorgestellt wurde zudem das Medienportal
der MSA, auf dem alle kommerziellen und nichtkommerziellen TV- und Radioveranstalter auf einer gemeinsamen
Plattform im Internet live gestreamt werden. Zudem wurden
pünktlich zur Eröffnung des 18. Sachsen-Anhalt-Tages sieben
lokale TV-Programme und sechs Offene Kanäle im bundesweiten HbbTV-Portal über Satellit aufgeschaltet.
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Lokal-TV aus Sachsen-Anhalt auf neuer
Satellitenplattform dabei
Fast alle kommerziellen Lokal TV-Programme und die Bürgermedien Sachsen-Anhalts sind seit kurzem über die neue
bundesweite HbbTV-Plattform über Satellit zu empfangen.
Wie Michael Richter, als Projektleiter unter anderem für das
Medienportal der MSA verantwortlich, betont, „war die technische Ausstattung unseres MSA-Medienportals die entscheidende Grundlage für eine zügige Aufnahme der Programme aus
Sachsen-Anhalt auch in das HbbTV-Portal“. Wie Richter ausführte, sind auf dem sachsen-anhaltischen Medienportal von
Anfang an alle Beiträge live gestreamt worden. „Mit der Übernahme der lokalen TV-Sender in das nationale HbbTV-Portal
können unsere Programme jetzt nicht mehr nur im Browser als
High- oder Low-Stream auf dem Medienportal der MSA geschaut werden, sondern auch im Livestream per HbbTV über
das Lokal-TV-Portal über Astra." Zum Empfang des von der
Bayerischen Medien Technik entwickelten Lokal-TV-Portals
wird ein DVB-S-Anschluss, ein Smart-TV-Gerät und ein Internetanschluss benötigt.
Rundfunkpreis Mitteldeutschland Hörfunk 2014 verliehen
Zur feierlichen Preisverleihung des „Rundfunkpreis Mitteldeutschland - Hörfunk 2014“ standen am 10. Juli in Halle die
Radiomacher im Rampenlicht. Gewürdigt wurden Radioproduktionen des in den drei mitteldeutschen Ländern lizenzierten
privaten kommerziellen Hörfunks. Zu den Gewinnern des
Preises, der von der Arbeitsgemeinschaft der mitteldeutschen
Landesmedienanstalten AML (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) gestiftet wird, gehört als Bester Beitrag: „Der Golfballtaucher“ (Antenne Thüringen, Autor: Daniel Flüß). In der
Kategorie Beste Moderation ging der Preis nach Sachsen, zum
jungen Format Energy Sachsen. Weitere Preise gingen nach
Sachsen-Anhalt zu 89.0 RTL, sowie an Michaela Wunderlich
von R.SA für die Idee „Böttcher ist der Wanderer bei R.SA“.
Die Gewinner des Rundfunkpreis Mitteldeutschland Hörfunk 2014
Insgesamt reichten Privatradios aus Sachsen, Sachsen-Anhalt
und Thüringen 75 Beiträge in den genannten Kategorien ein.
Über die Preisvergabe entschied eine fünfköpfige und hochrangig besetzte Jury.
Fachkonferenzen zur Medienbildung
Mit insgesamt fünf Fachkonferenzen widmet sich das Netzwerk
Mediekompetenz Sachsen-Anhalt dem Thema Medienbildung.
So wird sich die zweite Fachkonferenz am 15. Oktober in Magdeburg ganz dem Thema "Frühkindliche Medienbildung in
Sachsen-Anhalt" widmen. Gerichtet ist die Veranstaltung an
(angehende) Erzieher, Eltern und Medienpädagogen und soll
zeigen, wie Medien bereits schon von Kindern genutzt werden
und mit welchen Methoden und Projekten Medien in Kindertagesstätten integriert werden können.
Die 1. Fachkonferenz mit dem Titel „Eltern- und FamilienMEDIENarbeit in Sachsen-Anhalt: Vielfalt – Austausch – Aktion“
besuchten über 60 Akteure und Interessierte aus Bildung, Forschung, Politik und Wirtschaft sowie vielen anderen Bereichen
Sachsen-Anhalts. Sie tauschten sich aus und gingen der Frage
nach "Wie können wir Familien besser bei Fragen der Medienerziehung unterstützen?". Hierzu steht allen Interessierten ein
Online-Katalog mit Angeboten zur Unterstützung der Medienerziehung für Eltern und Familien aus Sachsen-Anhalt zum
Download bereit. Weitere Informationen finden sich unter
www.medien-kompetenz-netzwerk.de
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Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
Vom Studiomusiker zum
Programm-Macher
Mario A. Liese, Geschäftsführer und
Programmdirektor von radio SAW
Auch wenn Mario A. Liese aus echter Bescheidenheit gar nicht
so gerne auf seine professionelle Musikerkarriere angesprochen
wird, so hat doch der heutige Geschäftsführer von radio SAW
aus Magdeburg wahres Rockerblut in seinen Adern. Gespielt
hat er seinerzeit als Schlagzeuger in den 1980er Jahren in der
Band Streetfighter. „Als Studiomusiker“, so verrät Liese, „habe
ich bei einigen Aufnahmen zusammen mit damals noch namenlosen Künstlern im Studio gestanden, die heute Stars in der
Musikbranche sind“.
Geblieben ist bis heute die Liebe zur Musik, „die meiner Arbeit als Programm-Macher eines Privatradios natürlich zugutekommt, auch wenn wir natürlich nicht ausschließlich die Musik
bei uns spielen können, die ich mag“, so Liese schmunzelnd.
Eines seiner wichtigen Anliegen ist es heute, junge Künstler in
ihrer Karriere zu unterstützen. Für Nachwuchs-Bands aus Sachsen-Anhalt hat radio SAW unter anderem die Plattform „SAWBandportal“ aufgebaut oder unterstützt mit ROCKLAND
Initiativen wie die „SWM-Talentverstärker“. Denn Liese glaubt
fest daran, dass auch heute noch im Radio Stars geboren werden können. Im SAW-Bandportal können unter anderem junge
Musikerinnen und Musiker ihre eigene Gruppe vorstellen, Bilder und Videos hochladen, und eigene Songs ins Netz stellen.
Das Bandportal ist Teil der SAW-Musikwelt, die alles rund um
das Thema Musik im Netz anbietet: Neben Star-Interviews und
Musiknews auch 10 Livestreams, darunter natürlich radio SAW
sowie neun weitere Webchannels wie zum Beispiel radio SAW80er oder radio SAW-70er. „Derzeit“, so erzählt Programmdirektor Liese, „haben wir mehr als 1,2 Millionen Zugriffe pro
Monat und gehören mit unserem Portal zu den ReichweitenMillionären in Deutschland“.
Maria A. Liese auf der Party 20 Jahre SAW
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Personalnummer 1
Mittlerweile fühlt sich der 1960 in Gelsenkirchen geborene und
bekennende Schalke 04-Fan selbst als echter Sachsen-Anhalter,
der hier lebt, seine Familie hat und vor allem für sein radio
SAW arbeitet. Mit einem Augenzwinkern erzählt Liese, dass er
damals vor 22 Jahren, als SAW aus der Taufe gehoben wurde, die Personalnummer 1 bekommen hat. In der Anfangszeit
war Liese, der vorher unter anderem als Geschäftsführer Handelsmarketingagentur für den BMW Vertrieb gearbeitet hat,
für Promotion und Marketing zuständig. Noch heute erinnert
sich Liese gut an die kuriose Anfangszeit bei radio SAW „als
wir übergangsweise in einer Gartenlaube gesessen haben, zu
der ein Telefonanschluss gelegt worden war". Mittlerweile sind
radio SAW und sein Programmchef bereits seit fast 20 Jahren
im Magdeburger Hansapark beheimatet, wo heute ein komplett
digitalisiertes Funkhaus steht.
Radio ein Zukunftsmedium
Doch ausruhen wollen Liese und sein Team auch in den nächsten Jahren nicht. Zuviel steht für sein Radioprogramm auf dem
Spiel. Wichtigste Aufgabe wird sein, auch die junge Zielgruppe
ab 14 Jahren nicht an das Internet mit Youtube und Co. zu verlieren. Doch für die Zukunft des Radiomediums ist es Liese
eigentlich gar nicht bange. Denn schon heute hat Radio nach
seiner Einschätzung sehr gut verstanden, aus der analogen Welt
in die digitale Welt „hinüberzugleiten“ und vor allem gerade
aus der intelligenten Verbindung von webbasierten Diensten zu
profitieren. „Das macht uns eher Mut als Sorge für die nächsten Jahre, denn viele heute so gehypte Dienste, wie die reinen
Musikdienste von Spotify und Co., werden auch künftig kein
Ersatz für gut gemachtes Privatradio sein“, so der Grundtenor
bei Liese. Aus dieser Überzeugung spricht sicher nicht nur der
erfahrene Radiomacher, sondern auch der Berufsmusiker von
einst, der das Musikgeschäft aus dem Effeff kennt!
Die "Muckefuck"-Moderatoren Nadine-Henriette Rathke und Volker
Haidt, deren Sendung für den Deutschen Radiopreis nominiert ist
Terrestrik als Brot und Butter-Geschäft
Das Brot- und Buttergeschäft ist für radio SAW aber weiterhin
die terrestrische Verbreitung über UKW und auch über Digitalradio DAB+. „Digitalradio ist für uns ein wichtiger neuer Übertragungsweg, den wir dank der guten Digitalradio-Performance
durch die Medienanstalt Sachsen-Anhalt ganz bewusst besetzen“, so Liese. Die Terrestrik hat radio SAW zu dem gemacht,
was es heute ist: Das meistgehörte private Radioprogramm im
Osten! Mit viel Musik, Comedy, Infotainment und guter Laune. Zum Erfolgsrezept gehört aber vor allem die Musikschiene
mit ihrem „abwechslungsreichen Mix aus Pop, Rock und natürlich auch einer Portion Mainstream“, die heute nach Meinung
von Programmchef Liese einfach dazu gehört. Mitreden können bei radio SAW aber auch die Hörer, deren Wünsche und
Gewohnheiten regelmäßig von einem Marktforschungsinstitut
abgefragt und ausgewertet werden und schlussendlich auch in
das private Radioprogramm einfließen. „Vor allem aber sind wir
ein Sender für die ganze Familie“, so der Radiomann. Dafür
wird seit Jahren bei SAW enorm in die Hörerbindung und in die
lokale Verankerung der Radiowelle investiert. „Nicht nur finanziell, sondern vor allem auch ideell mit ganz viel Herzblut“, wie
Liese bekennt. Er weiß als ehemaliger Musiker am besten, „dass
man regelmäßig raus aus dem Funkhaus muss, dorthin, wo die
Hörer wohnen“. Dafür veranstaltet sein Programm in manchen
Jahren bis zu 500 Außen-Events.
www.radiosaw.de
Das Funkhaus von radio SAW und ROCKLAND in Magdeburg
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Musikalischer
Tiefenblick
Beim Freien Radio Corax hört man,
was die Musikszene bewegt
Mark Westhusen weiß, was echten Punk ausmacht. Mit Leidenschaft, Expertenwissen und einer gehörigen Portion Humor
moderiert der diplomierte Erziehungswissenschaftler seit 14
Jahren beim Freien Radio Corax aus Halle eine Punk-Sendung.
Westhusen gehört bei Radio Corax quasi zu den ProgrammAktivisten der ersten Stunde, denn das etwas andere nichtkommerzielle Radio mit der ungewöhnlichen Musikschiene feiert
aktuell sein 14-jähriges Bestehen. Diebischen Spaß macht es
Westhusen, seiner Fangemeinde gerade die ungewöhnlichsten
Sachen vorzustellen und seltene Musikschätze zu heben, wie
etwa ungarischem Punk aus den 80iger Jahren. Mittlerweile
ist Westhusen, der über ein Praktikum zum freien Radio nach
Halle kam und bereits einen Monat nach Sendestart eine eigene
Radiosendung hatte, Geschäftsführer bei einem der außergewöhnlichsten Radioprojekte in ganz Deutschland. „Eigentlich“,
so erzählt der gebürtige Hallenser, „sind wir zunächst ein ganz
normales nichtkommerzielles Lokalradio mit diskriminierungsfreiem Zugang. Das heißt, jeder, der unsere Anforderungen
akzeptiert, kann zu uns herkommen und eine eigene Sendung
machen, sich einbringen, ausdrücken und mitgestalten“.
Direkter Draht zur Szene
Doch „gemacht“ werden, wie es der aus der Punksubkultur
kommende Radiomann ausdrückt, bei Corax vor allem Musiksendungen, die wohl bei keiner öffentlich-rechtlichen, wie privaten Musikwelle Chancen hätten, gesendet zu werden. Aktuell
arbeiten bis 300 Menschen am Programm bei Corax mit. Aktuell sind das 147 Sendungen, davon die Hälfte Musiksendungen.
„Jeder unserer Mitarbeiter“, so Westhusen, „bringt seine Farbe,
seine Musik und seine Ideen ein, und wo sonst arbeiten schon
300 Redakteure bei einem Radioprogramm“.
Mark Westhusen, Geschäftsführer von Radio Corax
nalismus weder beim öffentlichen-rechtlichen noch im privaten
Rundfunk gibt. Unsere Bandbreite und die Vielfalt übertrifft
das, was dort angeboten wird um ein vielfaches.“
Rumgesprochen hat sich Corax auch innerhalb der nationalen
DJ-Kultur. So legen mittlerweile viele disc Discjockey-Größen
im halleschen Community-Radio ihre Platten auf, und so finden sich die aktuellen Strömungen der Subkultur ungefiltert bei
Corax im Radio wieder. „Gerade über den direkten Draht zur
aktuellen Szene laufen bei uns neue Trends üblicherweise viel
eher als bei anderen Radiostationen“, weiß Westhusen. „Denn
der Weg zu den Künstlern über direkte Bekanntschaften und
Freundschaften ist bei uns viel kürzer, als anderswo.“ Stolz ist
der Hörfunkmann auch über den regen Programmaustausch
mit nationalen und internationalen Radiostationen. Resultat
ist, dass auch viele „hippe Sendungen“ und „musikalische Innovationen“ aus dem Ausland, bsw. aus London, bei der sachsenanhaltischen Radiowelle regelmäßig on air sind.
Gerade durch den niedrigschwelligen Zugang eines Freien
Radios hat Corax eine, wie Westhusen sagt, „Kompetenzversammlung“ aller möglichen Musikrichtungen aufgebaut. „Egal
ob Metal, Rap, Ska, Punk, Reggae, russischer Jazz oder Klassik,
wir haben hier Expertinnen und Experten, die genau wissen,
wann irgendeine Platte aufgelegt wurde, um welche Schallplattenpressung es sich dabei handelt und wie viele Exemplare diese
Auflage hat“, erzählt schmunzelnd der Geschäftsführer von Corax. „Das Beste ist aber, die Leute bringen von zu Hause diese
Schätze ganz einfach zu uns mit und spielen sie hier bei uns.
So haben wir über die Jahre einen musikalischen Tiefenblick
aufgebaut, der seinesgleichen sucht und den es im Musik-JourRadio zum Mitmachen
Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
Enttäuschung über traditionelle Radiolandschaft
Selbstverständlich kann Westhusen diesen inhaltlichen Vorteil gegenüber den herkömmlichen Hörfunkwellen einordnen,
ohne überheblich zu wirken. „Natürlich geht es bei einem Freien
Radio, dass von der Medienanstalt Sachsen-Anhalt unterstützt
wird, anders zu als bei einer öffentlich-rechtlichen oder privaten
Radiostation. Gerade im privaten Hörfunk geht es heute vor
allem darum, Werbung zu verkaufen und da ist Chartmusik für
die breite Masse eher geeignet als die Musik, die bei uns gespielt
wird“, gibt sich Westhusen verständig. Trotzdem ist der CoraxMann darüber enttäuscht, dass man im privaten vor allem aber
im öffentlich-rechtlichen Rundfunk über die Jahre ganz viel
„eingestampft hat“. „Selbst die Jugendsender, die früher bsw.
noch eine Heavy Metal-Sendung hatten, haben das heute nicht
mehr.“ Wenig besser sieht es nach Aussagen Westhusens bei
den Internet-Spartensendern aus, die aufgrund ihrer monothematischen Ausrichtung eher langweilig für echte und vielfältig
Musikinteressierte sind. Schon aus diesem Grund sieht es Westhusen als seine Aufgabe an, weiterhin und verstärkt musikkulturell über den Tellerrand zu schauen und den Subkulturen ein
Podium zu bieten.
MSA EinBlicke 2 — 2014
Corax auf Expansionskurs?
Und manchmal kommt sogar ein echter Rockstar bei Corax
vorbei, der hier dann in der Saale- und Händelstadt eine Sendung macht. Wie bsw. IC Falkenberg. Zwar ruht die Sendung
des Oststars – der bei Corax vor allem lokale Bands vorgestellt
hat – derzeit, aber eine Rückkehr ist nicht ausgeschlossen. Konkreter sind aktuell da schon die Überlegungen des Geschäftsführers, künftig eine sachsen-anhaltweite Landesfrequenz für
Corax zu betreiben. „In einem zweiten Schritt könnten wir uns
unter Umständen sogar vorstellen, weitere darüberhinausgehende Zugangsmöglichkeiten auszuloten. Die Gefahr ist aber,
dass unser Selbstverständnis, das sich hier am Standort Halle
über die Jahre entwickelt hat, bei einer Ausweitung aufgeweicht
wird.“ Denn Beliebigkeit kann nach Aussagen Westhusens
nicht das Ziel einer solchen Expansion sein. „Ganz bestimmt
würden wir nicht an unseren wertvollen Standards rütteln, wie
etwa den diskriminierungsfreien Zugang, den basisdemokratischen Entscheidungsstrukturen und unserem musikalischen
Tiefenblick.“
959.radiocorax.de
Bei Radio Corax arbeiten bis zu 300 Menschen am Programm mit
Empfang von Radio Corax
Radio CORAX kann im Raum Halle (Saale) unter der UKW-Frequenz 95,9 Mhz empfangen werden. In Halle (Saale) ist das
Programm zudem bei folgenden Kabelanbietern zu empfangen: Muth: 96,25 MHz, Versatel: 100,20 MHz, S + K: 99,90 MHz,
Tele Columbus: 104,70 MHz, Primacom: 107,95 MHz (nicht überall)
Tele Columbus bietet Radio CORAX unter der genannten Frequenz auch in Leuna, Bad Dürrenberg und Merseburg an.
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MSA EinBlicke 2 — 2014
Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
„Das Gute noch
besser gemacht“
Deutschlandradio Kultur schärft sein Profil
als das nationale Kulturprogramm für ganz Deutschland
Wäre die Bundesrepublik Deutschland, das Land der Dichter
und Denker, ein Schiff, dann wäre Deutschlandradio Kultur
mit Sicherheit sein Kompass und Anker. Denn seit Jahren versorgt das bundesweite Kulturprogramm aus dem Funkhaus
Berlin seine große Zuhörerschar mit fundiert aufbereiteten, seriösen und aktuellen Kulturthemen aus ganz Deutschland. Seit
Juni 2014 ist Deutschlandradio Kultur auf UKW, bundesweit
über DAB+ und im Internet mit einem neuen Programmschema
auf Sendung. Damit will das Programm sein Profil als das nationale Kulturprogramm für Deutschland schärfen und sich noch
deutlicher als komplementäres Angebot zu den Schwesterprogrammen Deutschlandfunk und DRadio Wissen positionieren.
Deutschlandradio Funkhaus Berlin
Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
MSA EinBlicke 2 — 2014
Deutschlandradio-Intendant Dr. Willi Steul setzt auf das neue Digitalradio
Oder wie es der Intendant von Deutschlandradio, Dr. Willi
Steul, ausdrückt: „Mit dem veränderten Programmschema haben wir das Gute noch besser gemacht.“ Wie Steul dem Medienmagazin MSA-EinBlicke weiter sagte, „zeigen unsere neuen
Sendungen zu Literatur, Theater, Philosophie, Film und Lebensart, wie weit der Kulturhorizont im Radio gespannt sein
kann. Deutschlandradio Kultur ist Kultur in Bewegung“.
Herzstück der Programmreform ist das sogenannte „Studio 9“.
Benannt nach dem legendären Senderaum im Berliner Funkhaus bietet das gleichnamige neue Primetime-Programm eine,
nach eigener Aussage, „diskursive Berichterstattung, Kulturkritik, Kommentare und Reportagen“. Daherkommt Studio
9 überraschenderweise im Stil eines fast vergessenen Genres,
nämlich des politischen Feuilletons. Wie der Intendant des
Deutschlandradios Steul den MSA-EinBlicken weiter sagte,
„unterstreichen wir mit dieser Sendung, dass sich Kultur und
Politik journalistisch so wunderbar zusammenführen lassen“.
So arbeiten für die Gestaltung der Sendung erstmals Redakteure aus den Bereichen Kultur und Politik in einem Team an
einem Hauptabteilungs-übergreifenden Desk zusammen.
Hinzugekommen sind im Rahmen der Programmreform aber
auch neue Formate, wie das Kulturmagazin Kompressor oder
das Theatermagazin Rang 1, sowie das Filmmagazin Vollbild
oder das neue Philosophiemagazin Sein und Streit, dass einen
akustischen „Denkraum“ über Alltägliches und Akademisches,
Sinn und Unsinn bieten will.
Bewährte „Klassiker“ des Programms von Deutschlandradio
Kultur wie die Konzertübertragungen, Hörspiele und Features
bleiben selbstverständlich erhalten. Etwa auch die musikalischen Live-Übertragungen der alljährlich im Juni stattfindenden Händelfestspiele aus dem sachsen-anhaltischen Halle.
www.deutschlandradio.de
Das neue Programmschema von Deutschlandradio Kultur
Studio 9 – Kultur und Politik am Morgen, Montag bis Freitag, 5:07 bis 9:00 | Im Gespräch – Ein Gast, viele Facetten,
Montag bis Freitag, 9:07 bis 10:00 | Lesart – Das Literaturmagazin, Montag bis Freitag, 10:07 bis 11:00 | Tonart – Das
Musikmagazin am Vormittag, Montag bis Freitag, 11:07 | Studio 9 – Kultur und Politik am Mittag, Montag bis Freitag, 12:07 bis 13:30 | Länderreport – Vielfalt aus den Regionen, Montag bis Freitag, 13.30 Uhr bis 14 Uhr | Kompressor
– Das Kulturmagazin, Montag bis Freitag, 14:07 bis 15:00 | Kakadu – Das Kindermagazin, Montag bis Freitag, 15:00
bis 15:30 | Tonart – Das Musikmagazin am Machmittag, Montag bis Freitag, 15:30 bis 17:00 | Studio 9 – Kultur und
Politik am Abend, Montag bis Freitag, 17:07 bis 18:30 | Weltzeit – Alltag global, Montag bis Freitag, 18.30 Uhr bis 19
Uhr | Zeitfragen – Magazin & Feature, Montag bis Donnerstag, 19:07 bis 20:00, Freitags, 19:30 bis 20:00 | In Concert/
Konzert, Montag bis Freitag und Sonntag ab 20 Uhr, Samstag: ab 19 Uhr (Oper oder Konzert) | Studio 9 kompakt –
Themen des Tages, Montag bis Freitag, 22:30 bis 23:00 | Fazit – Kultur vom Tage, Montag bis Sonntag, 23 Uhr
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MSA EinBlicke 2 — 2014
Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
Kinder machen Radio
Junge Medienmacherinnen
Radio- und Hörspielprojekte der MSA
machen Kinder und Jugendliche medienkompetent
Gleich nach dem Mittagessen haben Torsten, Tim und Max
Geräusche eingesammelt oder selber gemacht. In dem kleinen
Waldstück direkt neben dem Schullandheim im thüringischen
Heubach haben sie ohne große Mühe eine Menge davon entdeckt, die sie für eine selbstproduzierte Radiosendung im Rahmen des 2. Mitteldeutschen Mediencamp als Klangkulisse einsetzen wollen.
Bereits zum zweiten Mal kamen Kinder aus Sachsen-Anhalt,
Sachsen und Thüringen hier im thüringischen Heubach zusammen, drehten gemeinsam Filme, produzierten eine eigene Radiosendung oder entwarfen einen Trickfilm. Unterstützt wurden
die insgesamt 51 Mädchen und Jungen zwischen 10 und 13 Jahren während des siebentägigen Mediencamps im Juli von einem
erfahrenen Medienpädagogenteam der drei mitteldeutschen
Landesmedienanstalten aus Sachsen-Anhalt (MSA), Sachsen
(SLM) und Thüringen (TLM).
Auch technische Fertigkeiten werden vermittelt
Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
MSA EinBlicke 2 — 2014
Soziale Kompetenz durch
Medienkompetenz
Mit dabei war für die Medienanstalt Sachsen-Anhalt unter anderem der Kultur- und Medienpädagoge Christian Klisan, der gerade mit Radio- und Hörspielprojekten, Kinder und Jugendliche
„mit den kreativen Ausdrucksmöglichkeiten aber auch mit den
Manipulationsmöglichkeiten im Radio vertraut machen will“.
„Zudem“, so erzählt Klisan, „tragen Radioprojekte ganz besonders dazu bei soziale, kommunikative und Lernkompetenzen bei
Kindern und Jugendlichen zu fördern“. Neben technischen Fertigkeiten sollen die Schülerinnen und Schüler aber vor allem mit
der eigenen Wahrnehmung, dem Schreiben von Texten konfrontiert werden. Wichtig ist es nach Aussagen des Medienpädagogen
vor allem, dass die Kinder und Jugendlichen zunächst alle Radioformate kennenlernen, „da man nur eine Radiosendung machen
kann, wenn man alle Elemente wahrnimmt und begreift“. Den
thematischen Schwerpunkt der zu gestaltenden Radiosendung
wählen dann aber die Kinder und Jugendlichen selbst, um so die
Verantwortung für den Beitrag zu übernehmen.
Mit dem Medienmobil
unterwegs
Radioprojekte gibt es bei der MSA aber nicht nur einmal im
Jahr im Rahmen des Mitteldeutschen Mediencamps sondern
ganz regelmäßig durch die sogenannten „Teamer“. Das Projekt der MSA nennt sich dabei schlicht und einfach „ON AIR“
und wendet sich an Grundschulkinder sowie Schülerinnen und
Schüler der Klassenstufen 5 - 10. In dem Wochenprojekt erhalten die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, selbst eine
eigene Radiomagazinsendung mit verschiedenen Beiträgen zu
erstellen. Auch hier liegt das Hauptaugenmerk darauf, durch
Radioarbeit die sozialen Kompetenzen zu stärken. „Denn Medienarbeit“, so Klisan, „ist in erster Linie Teamarbeit“. Ziel von
„ON AIR“ ist es, dass die Heranwachsenden in diesem Projekt
gemeinsam ein Sendekonzept für ihren Radiosender entwickeln und dann in Kleingruppen verschiedene Sendeelemente
erarbeiten. „Dabei lernen sie aufeinander einzugehen, sich zuzuhören, neue Sichtweisen kennen zu lernen und ihre eigenen
Standpunkte zu vertreten“, so der Medienpädagoge der MSA.
Am Ende der Projektwoche hören dann die Kinder und Jugendlichen ihre eigene Radiosendung, die zwischen 30 und 60 Minuten lang ist, gemeinsam an.
Erst kürzlich waren Christian Klisan, Tom Gräbe, Jan Batzer
und Claudia Meißner mit ihrem Medienmobil unterwegs zu
Schülerinnen und Schülern am Gymnasium Osterburg. Dort
haben Jugendliche einer 9. Klasse das Thema Internet bzw. soziale Netzwerke als roten Faden für eine eigenproduzierte Radiosendung ausgewählt. Herausgekommen ist ein eindrucksvoller
und hintersinniger Beitrag, mit dem Titel „Radio Osterburg“,
der einen lokalen Hörfunksender nachbildet, eindrucksvolle
Raps und fiktive Lokalnachrichten enthält. Vor allem aber philosophiert die Radiosendung aber über „Sinn und Unsinn“ von
sozialen Netzwerken und deren Gefahren.
Mit den Medienmobilen Medien verstehen lernen...
Um dem hohen Bedarf an medienpädagogischer Praxis gerecht zu werden, stellt die Medienanstalt SachsenAnhalt neben ihrem Medienkompetenzzentrum auch drei mobile medienpädagogische Einheiten zur Verfügung:
die Medienmobile. In den Medienmobilprojekten werden Kinder und Jugendlichen selbst zu Medienmachern/innen und erstellen bspw. eigene Film-, Audio- oder Multimediaprodukte. Interessierte Kindergärten, Schulen,
aber auch Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen können die Medienmobile kostenfrei für eigene Medienprojekte anfordern und diese unter der Anleitung erfahrener Medienpädagogen/-innen umsetzen.
www.msa-online.de/medienkompetenz/medienmobile
Selbstentworfenes Radio-Sendeschema
Gemeinsames Hören und Schauen der eigenproduzierten Beiträge
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MSA EinBlicke 2 — 2014
Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
10 Fragen an …
Annekatrin Valverde,
Bauernbund Sachsen-Anhalt e.V.
und Mitglied der Versammlung der MSA
1.
5. Welchen Stellenwert haben für Sie und Ihre Arbeit Bür-
2.
Was sagt man Ihnen nach?
Meine Kollegen sagen, ich bin gewissenhaft bei der Arbeit, gehe
lieb mit meinen Mitmenschen um und habe immer ein offenes
Ohr. Als Geschäftsführerin müsste ich mich vielleicht manchmal noch mehr durchsetzen – so eine „Chefnatur“ bin ich eigentlich nicht. Privat steht meine Familie an erster Stelle.
Frau Valverde, welche Aufgaben haben Sie als Mitglied
im Programmausschuss sowie im Haushalts- und Finanzausschuss der MSA?
Mein „Wunschausschuss“ war der Programmausschuss. Hier
kann man direkt einen Einblick in die Arbeit der lokalen (größeren oder kleineren) Sender bekommen. Ich finde es gut, dass
die Sitzungen wenn möglich auch in den Räumen der Sender
stattfinden. So wird nach meiner Auffassung die Kontrolle der
privaten Radio- und Fernsehprogramme am besten ermöglicht.
Im Haushalts- und Finanzausschuss geht es natürlich etwas
„trockener“ zu. In die vielen Zahlen muss ich mich sicher künftig noch etwas einarbeiten.
Können Sie sich noch an Ihre erste Sitzung der Versammlung der MSA erinnern?
Ja ganz sicher. Ich wurde von den Anwesenden sehr herzlich begrüßt und dachte gleich „In dieser Runde fühle ich mich wohl
und werde hier gern mitarbeiten.“ Gewundert hat mich auch,
dass sich alle Anwesenden zu Beginn mit Handschlag begrüßen.
Das hat man nicht mehr so oft. Was mich nicht nur in der ersten
Versammlung beeindruckt hat, ist die sehr gute Vorbereitung
und Organisation der Anstaltsversammlungen, die Aufbereitung der Themen und die kompetenten Vorträge während der
Versammlung.
3. Sie sind Hauptgeschäftsführerin im Bauernbund Sach-
sen-Anhalt e.V. Welche Aufgaben haben Sie dort?
Der Bauernbund Sachsen-Anhalt vertritt die Interessen der
bäuerlichen Betriebe in unserem Bundesland, das sind bei uns
Haupterwerbsbetriebe als Einzelunternehmen oder GbR. Seit
über einem Jahr bin ich Geschäftsführerin. Die Aufgaben sind
sehr vielseitig und reichen von der Betreuung unserer Mitgliedsbetriebe bis hin zur Organisation von Veranstaltungen wie
beispielsweise unseren Bauerntag oder auch den traditionellen
Ernteball. Am wichtigsten ist natürlich die Interessenvertretung
auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene in Form von Verbandsanhörungen, Stellungnahmen usw. Also langweilig wird es nie!
4.
Welche Rolle spielen landwirtschaftliche Themen in den
Medien?
Wir haben aktuell eine verbandsinterne Recherche bei ausgewählten Print- und Fernsehmedien über ein Jahr durchgeführt.
Dabei haben wir gezielt nach landwirtschaftlichen Beiträgen
gesucht, wie z. B. Agrarpolitik, landwirtschaftliche Sachthemen, Betriebsporträts, Berufsausbildung, Investitionen, Veranstaltungen und natürlich auch Katastrophen und Skandalmeldungen. Das Ergebnis hat auch uns verblüfft: Von der 10-Zeilen
Meldung bis zum Aufmacher sowie zahlreiche Fotos – keine
andere Branche bekommt so viel Aufmerksamkeit wie die Landwirtschaft. Auch im Fernsehen, gerade in Sachsen-Anhalt, kommen mehrmals wöchentlich Beiträge, die etwas mit landwirtschaftlicher Produktion oder Ernährung zu tun haben.
germedien in Sachsen-Anhalt?
Ich muss ehrlich sagen, dass wir diese im Bauernbund bisher
noch nicht sehr genutzt haben. Ich denke aber, dass wir das
zukünftig mehr tun sollten, da gerade die ortsansässigen Landwirtschaftsbetriebe einen Vorteil davon hätten, in „ihrer Region“
bekannter zu werden. Seit meiner Mitarbeit in der MSA informiere ich mich auch im privaten Bereich jetzt öfter über die Bürgermedien in Sachsen-Anhalt.
6.
7.
Verraten Sie eine Marotte!
Fragen Sie mal meinen Mann! Ich glaube, manchmal fange ich
zu viele Sachen gleichzeitig an, anstatt erst eins zu beenden. Aber
Sie wissen ja: Frauen können mehrere Dinge gleichzeitig tun!
Außerdem bin ich immer noch sehr aufgeregt, gerade vorm Freisprechen und bei Interviews vor der Kamera.
8. Sie leben im Land der Frühaufsteher, weil…
es gerade in der Landwirtschaft früh los geht! 4.30 Uhr oder
früher beginnt´s im Kuhstall mit dem Melken. (Aber das ist ja
nicht nur im Land der Frühaufsteher so!) Dass es mich nach
Sachsen-Anhalt verschlagen hat, liegt eigentlich an der Arbeitsstelle meines Ehemannes. Ich habe auch sehr gern „im grünen
Herzen Deutschlands“, in Thüringen gelebt. Aber mittlerweile
fühle ich mich besonders hier in Quedlinburg sehr wohl.
9. Was machen Sie in 5 Jahren?
„So wie es ist, so soll es bleiben, so hab ich es mir gewünscht“,
sang einst Adel Tavil der Gruppe „Ich und Ich“. Momentan bin
ich mit meinem Leben, sowohl beruflich als auch privat ganz
zufrieden. Ich hoffe, dass ich mit meiner Familie noch einige
Zeit in Quedlinburg (das inzwischen zu meiner zweiten Heimat
geworden ist) leben und arbeiten kann. Innerhalb der nächsten
5 Jahre werden meine beiden Söhne ihre Schulzeit beenden und
irgendwie das Haus verlassen. Ich glaube, es ist für jede Mutter ein schwieriger Schritt „loszulassen“, gerade bei Jungs, davor
habe ich auch schon ein bisschen Angst.
10. Was ist Ihr Lebensmotto?
„Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!“ Ich bin kein Freund von ewigen Planungen und Vorhaben,
die dann nie umgesetzt werden. Nicht nur wollen, sondern machen, das sage ich sowohl auf Arbeit als auch zu Hause.
www.bauernbund.de/index.php/mitglieder/sachsen-anhalt
Musik-und Medienland Sachsen-Anhalt
MSA EinBlicke 2 — 2014
MSA EinBlicke
Das Magazin der Medienanstalt
Sachsen-Anhalt
HERAUSGEBER
Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA)
(Anstalt öffentlichen Rechts)
Reichardtstr. 9
06114 Halle (Saale)
Telefon: +49 345 52550
Fax: +49 345 5255121
Homepage: www.msa-online.de
Texte
Alexander Hiller
Redaktion/Lektorat
Nikola Marquardt (Dipl.-Journ.)
Marquardt | Interne & Externe Kommunikation
V.i.S.d.P.
René Händel, Bereichsleiter Verwaltung/Öffentlichkeitsarbeit
Satz/Layout
letterix | büro für gestaltung
Druck
Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG
Redaktionsschluss
03.09.2014
BILDNACHWEIS
Titelfoto: H&M Musikmanagement/René Kühne
Landesmusikrat Sachsen-Anhalt (4)
Stiftung Händel-Haus Halle/Thomas Ziegler (5, 6)
Annemarie Eilfeld/H&M Musikmanagement (7)
Annett Louisan/Marie Isabel Mora (7)
IC Falkenberg/Presse (7)
Universal (7)
Wikimedia (7)
SAW (10,11)
Radio Corax, Radio Corax/Matthias Ritzmann (12,13)
Deutschlandradio (14/15)
Bauernbund Sachsen-Anhalt (18)
Alle übrigen Bildrechte liegen bei der Medienanstalt
Sachsen-Anhalt (MSA).
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2. Fachkonferenz Medienkompetenz
Frühkindliche Medienbildung in
Sachsen-Anhalt:
Vielfalt - Austausch - Aktion
am 15. Oktober 2014
im Familienhaus in Magdeburg
Die Veranstaltung richtet sich an ErzieherInnen,
Auszubildende zum Erzieher, Eltern und Interessierte.
NETZWERK
EDIENKOMPETENZ
SACHSEN-ANHALT
Die Fachkonferenz ist eine Veranstaltung des Netzwerkes Medienkompetenz
Sachsen-Anhalt in Kooperation mit der Landesstelle Kinder- und Jugendschutz
Sachsen-Anhalt e.V., dem Medientreff Zone!, der Gesellschaft für Medienpädagogik
und Kommunikationskultur (GMK) Fachgruppe KITA und Sicheres Netz hilft e.V.
weitere Informationen zur Veranstaltung
finden Sie unter:
www.medien-kompetenz-netzwerk.de
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