exclusive - Lufthansa Magazin

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exclusive - Lufthansa Magazin
Für unsere HON Circle Member, Senatoren und Frequent Traveller
07/2009
al
exclusive
Mit Drive in
den Sommer
Das Golf Special bringt Sie in Schwung –
mit Tipps fürs Equipment, einer sportlichen
Weinverkostung und einem Feature über den
Golfplatzarchitekten Rolf-Stephan Hansen
Buchbranche: Unter Druck • Cecil Balmond: Der poetische Baumeister • Karriere: Scheitern als Chance
Neues aus der Welt von Miles & More finden Sie ab Seite 75
lufthansa.com
Lancome.com
Lufthansa Exclusive 07/09
Editorial
www.deutschland-tourismus.de
Reiseland Deutschland. Gebucht. Gespart.
Frische Ideen für den Sommer.
Liebe Leserinnen
und Leser,
bekannt. Zu Unrecht! Über 2.300 km Nord- und Ostseeküste, mehr als 50 Inseln und unzählige große und kleine
Seen versprechen Abkühlung quer durch die Republik. Wie entspannt, fröhlich und temperamentvoll Deutschland
in der schönsten Zeit des Jahres sein kann, erfahren Sie spätestens bei Ihrem nächsten Deutschlandurlaub zu
garantiert sommerlichen Preisen. Mehr Infos unter
© Deutsche Zentrale für Tourismus e. V. Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Foto: Andreas Pohlmann
Reiseland Deutschland. Mehr wert und bezahlbar! Deutschland ist nicht unbedingt als Sommerurlaubsland Nr. 1
Unsere Vertragsärzte werden sorgfältig ausgewählt – sie sind unsere Ärzte des Vertrauens, die nach neuesten medizinischen Standards behandeln. Ihre Kenntnisse, Ihre Leistungen und ihr Rat sind im Ernstfall immens wertvoll. Sie sind Informationsgeber vor Ort,
auch bei Epidemien oder Unglücken, denn sie kennen die besten Krankenhäuser für
Behandlungen. Sie dolmetschen und sie koordinieren. Sie betreuen Schwerkranke in unserem einzigartigen PTC, dem Patient Transport Compartment, in dem diese zur Weiterbehandlung geflogen werden. Oder sie attestieren als Sachverständige die Flugtauglichkeit erkrankter Kunden oder Mitarbeiter. Es ist unser Grundverständnis, dass unsere
Verantwortung als Fluggesellschaft nicht am Zielort endet. Wir möchten, dass Sie auch
im Krankheitsfall weltweit gut betreut werden. Kontakt zu unseren Vertragsärzten können
Sie an jeder Lufthansa Station aufnehmen.
Titel: dppi/picture alliance
© David Lees / Getty Images
Sommerzeit ist Reise- und Urlaubszeit, und für viele
von Ihnen beginnen jetzt die schönsten Wochen des
Jahres. Nur ungern denken wir daran, dass wir auf
Reisen einmal krank werden könnten. Um unsere
Kunden auch in solchen Fällen gut betreut zu wissen,
haben wir schon vor mehr als 50 Jahren begonnen,
einen medizinischen Dienst einzurichten. Heute verfügen wir über ein internationales Vertragsärztenetz, das
im Notfall für Sie bereitsteht. An allen großen deutschen Standorten der Lufthansa sind anerkannte medizinische Zentren, in denen Arbeits-, Tropen- und Flugmediziner arbeiten. Daneben können wir auch auf ein weltweites
Ärztenetzwerk hochqualifizierter und engagierter Lufthansa Vertragsärzte mit rund 180
Medizinern in 82 Ländern zugreifen, die für Lufthansa und für Sie, sehr verehrte Fluggäste, medizinische Hilfe leisten, wenn es nötig werden sollte.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien eine schöne Urlaubsreise und weiterhin angenehme Reisen an Bord von Lufthansa – bleiben Sie gesund, und bleiben Sie uns gewogen!
Wolfgang Mayrhuber,
Vorsitzender des Vorstands Deutsche Lufthansa AG
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6
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Contents
75
Neues aus der Welt von Miles & More
Aviation & Technology
5 Editorial Wolfgang Mayrhuber, Vorsitzender
des Vorstandes Deutsche Lufthansa AG, über
den Einsatz von Lufthansa für die Gesundheit
der Fluggäste an Bord und auf dem Boden
12 Inside Lufthansa Lufthansa Private Jet: Die
Flotte wächst • TravelWorld: Tipps und Infos
fürs Reiseziel • Sicherheit: Flugzeugwerkstoffe
im Dauer-Check
75 Miles & More TACA ist neuer Partner •
Miles & More erneut bei den Freddie Awards
erfolgreich • Reisen und Meilen zu gewinnen •
Gratis-Übernachtungen bei Hilton
Lifestyle
GOLF SPECIAL
58
Golf Special
Fish and Chips
48 Essentials Freizeitsport: Ein Rad, das aus
dem Rahmen fällt • Schlüsselpositionen: Jens
Lempfert und der Hang zum handlichen Luxus
• Ganz großes Theater: Gewinnen Sie ein
Heimkinosystem von Panasonic!
58 Fish and Chips Kontinentaleuropäer rümpfen
oft die Nase über die englische Küche. Der
Nationalimbiss Fish and Chips könnte sie eines
Besseren belehren: besonders wenn der Fisch
frisch vom Londoner Billingsgate Market kommt
68 Comics Asterix und Obelix, Tim und Struppi:
Sie und diverse Kollegen aus Comic-Heften
werden im französischen Neufchâtel liebevoll
in Form gebracht. Doch bei Leblon Delienne
entstehen keine Kinderspielzeuge, sondern
begehrte Sammlerstücke
Fotos: Ch. O. Bruch; C. Janke
28
28 Es geht Schlag auf Schlag: Wir präsentieren
Equipment mit Kultfaktor, Deutschlands ersten
Feng-Shui-Golfplatz und Weine mit Drive.
Dazu stellen wir Rolf-Stephan Hansen vor,
einen Landschaftsarchitekten, der die Natur
schonend auf Course bringt
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Dive
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Logbook
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Contents
New collection “Chocolate”
75
Neues aus der Welt von Miles & More
Business
Cecil Balmond
al
68
magazin
Comics
Gute Reise!
Im Lufthansa Magazin lesen Sie in der JuliAusgabe an Bord: LSG Sky Chefs: Logistiker mit angeschlossener Sterneküche •
Tourismus: Deutschland mit fremden Augen gesehen • Peter Schmidt: Ein Doyen
des deutschen Designs
W A H R E
Fotos: B. Kühmstedt; Leblon-Delienne
42
20 E-Books Wird die Buchbranche vom Trend zur
Digitalisierung kalt erwischt, so wie vorher schon
die Musikindustrie? Verlage und Buchhandel geben
sich gelassen, doch die Zeichen stehen auf Sturm
42 Lounge-Gespräch Der Bauingenieur Cecil Balmond ist ein ausgesprochen konstruktiver Mensch.
Aber wenn es um die Traditionen der Architektur
geht, möchte er am liebsten keinen Stein auf dem
anderen lassen
54 Karriereplanung Scheitern ist keine Schande,
und Rückschläge können eine Chance sein. Wer
sich nach dem Karriereknick mit klarem Kopf neu
aufstellt, kann seinen persönlichen Turnaround erleben
72 Hab & Gut Die Kolumne mit Kapitalschutzfaktor.
Diesmal: Zaubern mit Zahlen. Mit dem richtigen
Dreh lässt sich in der Finanzwelt alles belegen. Und
bei Bedarf auch das Gegenteil
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Kalenderwoche werden jeweils einmalig 100.000 Prämienmeilen verlost. Die Teilnahme gilt nur für eine Wochenauslosung. In der nachfolgenden Woche ist eine erneute
Teilnahme zulässig.
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Lufthansa Exclusive 07/09
Aviation & Technology
Inside Lufthansa
Lufthansa hat sich als erste klassische
Fluggesellschaft weltweit mit einer eigenen Private-Jet-Flotte etabliert und ergänzt sie um zwei weitere Flugzeugtypen
des amerikanischen Herstellers Cessna:
Die Airline setzt als erstes Unternehmen
in Europa die Cessna XLS+ ein, die neueste Generation aus der Citation-XLSSerie. Die 16 Meter langen Jets fliegen
schneller als 800 Kilometer pro Stunde
und haben eine Reichweite von mehr als
3400 Kilometern. „Eine Rolls-RoycePassagierkabine mit den Motoren eines
Ferraris und dem Cockpit aus dem Jahr
2020“, schwärmte ein Kapitän über den
Flieger. Auch neu in der Flotte sind drei
leistungsstarke Cessna Citation CJ1+, die
besonders für kurze Strecken geeignet
sind und Platz für vier Fluggäste haben.
Zusätzlich zu den eigenen Flugzeugen
setzt Lufthansa Private Jet (LPJ) je nach
Bedarf Maschinen zertifizierter Partner
ein, um noch flexibler auf die Bedürfnisse
der Kunden reagieren zu können. LPJ
bietet direkte Flüge zu rund 1000 Zielen in
Europa und Russland sowie die nahtlose
Anbindung in das weltweite Streckennetz
von Lufthansa und SWISS. Neben Frankfurt, Zürich und München hat Lufthansa
diesen Umsteigeservice nun auch für die
Interkontinentalverbindungen am Flughafen Düsseldorf im Angebot und ermöglicht dort ebenfalls die Verbindung zwischen Privatjet und Linienflug. Passagiere
können bei LPJ je nach Kategorie Flugzeuge mit vier bis 16 Sitzplätzen buchen.
Der flexible Service richtet sich nach den
individuellen Planungen und Wünschen
der Passagiere, sie bestimmen ihren
Flugplan, die Reisedaten und die mitreisenden Gäste selbst. Ein persönlicher
Ansprechpartner ist jederzeit erreichbar,
koordiniert alle Flüge und nimmt auch
kurzfristige Änderungen entgegen. Was
Lufthansa noch von anderen Anbietern
unterscheidet: Die Flüge werden zum
Komplettpreis als First Class Ticket angeboten inklusive aller Zusatzleistungen und
Steuern. Informationen und Buchungen
im Internet: lufthansa-private-jet.com, telefonisch +49-1802/99 33 00 für Deutschland und Europa, +1-888-261-0814 für die
Vereinigten Staaten und Kanada.
Fotos: Jens Görlich
Reisen wie mit dem eigenen Jet
Aviation & Technology
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Aviation & Technology
Inside Lufthansa
Entdeckungsreisen im Netz
Wer serviert die leckersten Tapas in Barcelona? Welche
Sehenswürdigkeiten sind in Hongkong ein Muss, welche Bar
ist gerade in? Auf Lufthansas neuer Internetseite TravelWorld
beta können sich Fluggäste auf eine Reise einstimmen.
Videos über München, Hongkong und Barcelona machen
Lust auf die Metropolen, dazu geben Reiseberichte ausführliche Tipps und Anregungen. Die Seite soll nach und nach
um weitere Ziele erweitert werden. travelworld.lufthansa.com
Kabinen der Zukunft
Lufthansa Technik hat in Hamburg ein neues Cabin Innovation Center eröffnet. In dem knapp zehn Millionen Euro
teuren Forschungszentrum sollen Produkte rund um die
Kabine für Airlines sowie für VIP- und Business-Jet-Kunden entwickelt werden. Neben Büros entstanden auf fünf
Stockwerken und 6300 Quadratmetern Fläche moderne
Testlabors, Fertigungsbereiche und Ausstellungsflächen.
Mit Robin Hood fing alles an. Guido Leinert war sechs, als er
Errol Flynn in der Rolle des Königs der Vagabunden zum ersten
Mal sah und sich fragte: „Wieso schießt der so gut?“ Heute
schießt Leinert, 43, selbst ganz gut, auch mit einem englischen
Langbogen. Der Lufthansa Mitarbeiter der Abteilung Rettung
und Sicherheit in Frankfurt zählt zum oberen Fünftel der besten
traditionellen Bogenschützen Europas. Alter und Muskelmasse
spielen dabei keine Rolle. In der Ruhe liegt die Kraft. „Es gibt da
einen 89-Jährigen, gegen den habe ich noch nie gewonnen“,
sagt er und lacht, „Erfahrung ist wichtig.“ Fast noch mehr Spaß
als zu schießen macht Leinert der traditionelle Bogenbau. Mit
Raspel, Ziehklinge und Sandstein fertigt er unter mittelalterlichen
Bedingungen Primitivbögen, also Bögen aus einem Stück Holz:
steinzeitliche Flachbögen, Wikingerbögen, englische Langbögen. Das bringt er auf Seminaren auch anderen bei. „Mit viel
Spaß, weil man verschiedene Menschen kennenlernt, vom Polizisten zum Chirurgen, Kinder, Rentner, das Interesse ist riesig“,
sagt er. Im Juli dürfte die Zeit dafür knapp werden, dann steht
die 19. Europameisterschaft der Prähistorischen Jagdwaffen in
Groß-Gerau bei Frankfurt an, die Leinert für den Verein PSG
1590 mitorganisiert. Er nimmt selbst teil, mit seiner Frau und den
zwei Kindern. Leinert Junior belegte schon mit vier Jahren bei
seinem ersten Bogenwettkampf in Italien den fünften Platz, die
Tochter steht im Speerschleuderschießen europaweit an fünfter
Stelle. Und Guido Leinert? Sein Handicap liegt bei 99 Punkten.
„Mein Ziel ist es, die 100-Punkte-Marke zu durchbrechen“, sagt
er. Er müsse noch ruhiger werden. Hilft eine bestimmte Atemtechnik? „Nein, aber ein Schluck Rotwein!“ Mehr Informationen
unter: www.bogenschiessen.de und www.freyebogner.de
Foto: G. Schläger
Menschen bei Lufthansa
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Der eine ist in zwei Geschmackswelten zu Hause
und verantwortlich für mehr als 100 Köche, der andere besitzt die Lizenz der japanischen Regierung
zum Filetieren: Als Fugu-Chef darf der japanische
Spitzenkoch Kenichiro Ooe selbst die komplizierte
Zubereitung des giftigen Kugelfischs in die Hand
nehmen; der gebürtige Steirer Stefan Mörth steht
als Executive Chef hinter dem kulinarischen Konzept des Park Hyatt Hotels in Tokio. Ooe leitet dort
das hoteleigene japanische Restaurant Kozue und
kochte schon für Prinz und Prinzessin Akishino und
für die Kronprinzessin Masako. Spitzenkoch Mörth
arbeitete in Sternerestaurants weltweit, von Wien,
München oder Marbella bis nach Ho-Chi-MinhStadt und Bangkok. In Tokio kauft er bevorzugt frischen Fisch auf dem weltgrößten Fischmarkt Tsukiji. Beide Köche zusammen verbinden mit viel
Feingefühl und besten Zutaten westliche und japanische Küche. In den Genuss ihrer Gerichte
kommen nun auch Lufthansa Fluggäste auf Flügen
von Tokio nach Deutschland. Dann kombinieren
die beiden als Star Chefs die Bordmenüs für die
First und Business Class. Fugu-Gerichte sind übrigens nicht darunter.
Thermale Feuchtigkeit versorgt die Haut für
Stunden und erhöht ihre natürliche Speicherkapazität. Für eine reine, frische Ausstrahlung – Tag für Tag.
Die vitalisierende Kraft wie von
5000
Litern
Thermalwasser in einem Tiegel*
Neue Faserverbundmaterialien ersetzen im Flugzeugbau
zunehmend die Metalle. Sie sind leichter, rosten nicht und
lassen sich besser formen. Ihr Nachteil: Risse und andere
Fehler können in Metallen einfacher entdeckt werden, die
Lebensdauer eines Bauteils lässt sich besser berechnen.
Um das auch für zukünftige Flugzeuggenerationen zu
gewährleisten, entwickelt die Industrie mit Forschungsinstituten und Universitäten das sogenannte Structural Health
Monitoring (SHM). Dabei sollen Sensoren um besondere
Bereiche im Flugzeug platziert werden. Sie überwachen
den Zustand der Struktur und übertragen die Daten schon
während der Belastungsphase im Flug an die Wartungstechniker. Mit dieser neuen Methode müssten die Bauteile
nicht wie bisher aufwendig ausgebaut und regelmäßig
überprüft werden, sondern nur, wenn die Sensoren eine
beschädigte Stelle melden. Damit ließe sich der Wartungsaufwand, der bei einer Airline bis zu 25 Prozent der Gesamtkosten ausmacht, deutlich reduzieren. Wann die SHMSensorennetzwerke ausgereift sind und eingesetzt werden,
ist unklar. Erste einfache Ansätze sind aber bereits in der
A380 und der Boeing 787 erkennbar.
1 918 500…
… Tonnen Post und Fracht transportierte Lufthansa
im vergangenen Jahr um die Welt, 0,4 Prozent mehr
als im Vorjahr.
*Entspricht der Konzentration des Reinen Thermalplanktons in einem 50 ml Tiegel
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+43 % und bei Anwendung des Gels für normale bis Mischhaut: +27 %.
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Aviation & Technology
Herausgeber
Deutsche Lufthansa AG, Von-Gablenz-Str. 2–6,
D-50679 Köln; Objekt verant wortung:
Dirk Schwarze; Koordination: Jens Polkowski;
Lufthansa Exclusive erscheint monatlich bei der
G+J Corporate Media GmbH, Friesenweg 2 a–c,
22763 Hamburg. Geschäfts führung: Peter
Haenchen, Julia Jäkel; Objektleitung:
Dörte Hoppe, Tel. 040/883 03-485, Fax:
040/883 03-496, www.guj-corporate-media.de
Inside Lufthansa
Redaktion
Lufthansa Exclusive,
Friesenweg 2 a–c,
D-22763 Hamburg,
Tel. 040/883 03-50 11,
Fax: 040/883 03-50 99,
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Chefredakteur: Uly Foerster (verantwortlich); Chef
vom Dienst: Stefan Schreiber; Textchef: Michael
Schophaus; Art Direction: Jürgen Kaffer, Maja
Nieveler (stellv.), Grafik: Inka Schnett ler, Astrid
Thienhaus (alle Büro Hamburg); Textredak tion: Tim
Cappelmann, Jürgen Drommert, Gunnar Herbst,
Angelika Janßen, Sibylle Poell, Nadine Uhe; Bildredak tion: Katja Dittgen, Michael Nielsen (Ltg.), Zita
Rothmund-Zinn; Dokumentation: Christian Schwan;
Redak tions assistenz: Sandra-Marie Schülke;
Redak tionelle Technik: Klaus Stock
Special
Moments
Miles & More
Deutsche Lufthansa AG, FRA EM/A, D-60546
Frankfurt, Volker Scheible (verantwortlich),
Anja Kern (Koordination)
Service-Telefon: 018 05/59 59
Wasser mit Maß
Lufthansa hat eine neue Methode entwickelt, um die
optimale Frischwassermenge für Langstreckenflüge zu
berechnen. Ein Computer bestimmt auf Grundlage der
Flugzeit, der Passagierzahl und des Flugzeugtyps das
passende Wasservolumen. Er ist mit Datenbanken
verbunden, die ihn ständig mit aktualisierten Buchungsinformationen füttern. 90 Minuten vor der Landung
schickt der Rechner dann eine „Water Info“ mit der
benötigten Frischwassermenge für den nachfolgenden
Flug ins Cockpit. Ein Purser programmiert den Wert
noch an Bord ein und verhindert damit eine automatische Vollbetankung am Boden. Warum der Aufwand?
Nur einen Liter Wasser von Frankfurt nach Singapur zu
fliegen verbraucht rund einen halben Liter Kerosin. Für
alle 93 Langstreckenflugzeuge der Lufthansa Flotte
bedeutet die neue Methode laut Thomas Lacher vom
Lufthansa Fuel Management Einsparungen von jährlich
knapp 2600 Tonnen Kerosin und damit weniger CO 2 Emissionen im Umfang von zirka 8000 Tonnen.
Herstellung: Rainer Tess
Litho: p.r.o. medien, Hamburg
Druck: MOHN Media, Mohndruck GmbH, Gütersloh
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit aus drücklicher Genehmigung der Lufthansa. Für un verlangt einge sandte Manuskripte und Bilder
übernimmt die Redaktion keine Haf tung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Mei nung der Autoren wieder. Diese muss nicht mit der
Auf fassung der Redak tion übereinstimmen.
Eisige Höhen
Limonensorbet mit
Champagner, ein Erdbeerbecher oder doch
lieber Tartufo? In den
Sommermonaten Juli
und August serviert
Lufthansa ihren First
Class Fluggästen auf
ausgewählten Tagesflügen unter dem Motto „Ice Cream Memories“ erfrischende
Eisbecher. Auch der
Klassiker „Gemischtes
Eis mit Sahne“ steht
zur Wahl.
Papier
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Lufthansa Magazin, Brieffach 11, 20444 Hamburg;
[email protected]; Preisliste Nr. 16, gültig ab
1. Januar 2009; Gesamtanzeigenleiter: Heiko
Hager, Anzeigenleiter: Christian Böge, Tel.
040/37 03-55 00; Stellv. Anzeigenleiter: Jan-Eric
Korte, Tel. 040/37 03-53 10; Anzeigendisposition:
Anke Baurichter, Tel. 040/37 03-53 12; Anzeigenverkauf: Elke Miersen, Tel. 040/37 03-53 07
kurz & gut
den diesjährigen Freddie Awards Gold,
Silber und zweimal Bronze geholt. Die
Awards gelten als Oscar der Vielfliegerprogramme und werden je nach Bewertungen der Vielflieger- und Hotel-Bonusprogramme von mehr als 700 000
Kunden weltweit in Florida vergeben.
Ausbau: Lufthansa Technik Switzerland
hat einen VIP Cabin Interior Shop eröffnet.
In der neuen Werkstatt werden unter anderem die VIP-Kabinenausstattung der
Flugzeugtypen Boeing Business Jet
And the winner is …: Das Lufthansa Viel- (BBJ) und Airbus Corporate Jet (ACJ)
überholt und umgebaut.
fliegerprogramm Miles & More hat bei
Foto: Y. Beaulieu/alt-6/plainpicture
Vierfachauszeichnung: Lufthansa Technik ist vom britischen Fachverlag UBM
Aviation als weltweit bester Anbieter bei
der Wartung, Reparatur und Überholung
von Flugzeugen ausgezeichnet worden.
Zusätzlich gewann die Lufthansa Tochter
in den Kategorien Triebwerksinstandhaltung, Flugzeugüberholung und Dienstleister für externe Kunden. Mit vier Preisen in
zwölf Kategorien war Lufthansa Technik
das erfolgreichste von 24 Unternehmen,
die in London erstmals zur Wahl standen.
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(London): Sibel Üner, Tel. 20/74 37 43 77; Italien
(Mailand): Elia Blei, Tel. 2/72 25 12 74; Japan
(Tokio): Hiroshi Iwai, Tel. 3/32 22 78 11; Österreich
und Südtirol (Wien): Erwin W. Luthwig, Tel.
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Sten Johannisson-Thörne, Tel. 8/714 06 00; Norwegen, Dänemark (Naerum): Mark Hjortkilde, Tel.
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Business E-Books
Text Jürgen Drommert
Illustration Astrid Thienhaus
Lufthansa Exclusive 07/09
Business E-Books
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Krise? Welche Krise? Das E-Book ist im
Kommen, und die Buchverlage tun sich
schwer, den Sprung in die digitale Welt zu
machen. Doch wer zu spät kommt, den
bestraft der Markt
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Business E-Books
Business E-Books
Lufthansa Exclusive 07/09
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Mit kostenloser Software lassen sich Smartphones in E-Book-Reader verwandeln;
hier die Empfehlungen der Redaktion
• eReader Die Lesesoftware ist für eine Vielzahl von mobilen Geräten und Betriebssystemen zu haben, eingebettete Links und Grafiken werden unterstützt
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• Stanza Diese Anwendung ist auf iPhones und iPod Touches spezialisiert und
präsentiert alle gängigen E-Book-Formate, darunter Epub, MS LIT oder Mobipocket. Als Pendant auf dem Computer wird Stanza Desktop angeboten; nützlich
zur Bibliotheksverwaltung oder zum Exportieren von Dateien in Formate fürs mobile Lesen (www.lexcycle.com).
• Calibre Eine Komplettlösung für den Desktop, versteht sich bestens mit den Readern von Sony, Amazon, Cybook sowie iPhone und iPod Touch. Bibliotheksverwaltung, Konvertierung diverser Formate und automatisiertes Abonnement zahlreicher Publikationen – wer mag, kann sich beispielsweise die „druckfrische“
Ausgabe von The Guardian per Mausklick ins Epub-Format umwandeln lassen,
um sie per WLAN auf sein Mobilgerät zu beamen (http://calibre.kovidgoyal.net).
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er Mann geht ans Eingemachte. Friedrich Schiller, sagt Ulrich Raulff, würde heute bloggen oder twittern, statt „Stückchen für den Suhrkamp-Theaterverlag“ zu schreiben. Raulff ist
kein Nerd der Blogger-Sphere, er ist kein Manager der alles digitalisierenden Datenkrake Google. Raulff ist Direktor des Deutschen Literaturarchivs in Marbach, dem Geburtsort Schillers.
Der provokante Zwischenruf lässt ahnen, wo die Reise
hingeht: Die Literatur löst sich vom Papier, so wie zuvor die Musik vom Vinyl der Schallplatten oder dem Polycarbonat der
CDs. Die Tonträger verflüchtigten sich ins digitale MP3-Format
und seine Nachfolger, Bücher werden ihre Reinkarnation auf
portablen Lesegeräten vielleicht als Epub-Dateien erleben.
Noch ist es zu früh für Mutmaßungen über den künftigen Standard, denn Epub – ein Akronym für electronic publication – ist
erst 2007 vom US-amerikanischen Digital Publishing Forum
etabliert worden, während das Musikformat MP3 schon 1982
entwickelt wurde. Eines zeichnet sich schon heute ab: Die Verlage, zumindest die deutschen, stehen in Gefahr, die Revolution
ebenso zu verschlafen wie es ehemals die großen Plattenfirmen
getan haben – bei Strafe eines Niedergangs der Branche.
Einer, der den Abstieg der Musikindustrie in der ersten
Reihe erlebt hat, ist Tim Renner. Der Ex-Chef von Universal
Music Deutschland mahnt: „Alle Phänomene, die wir in der
Musikbranche beobachten konnten, lassen sich auf andere
Medienindustrien übertragen – auch auf die Buchverlage.“ Und
er erinnert sich an eine Konferenz 1994 in Vancouver, als Nicholas Negroponte vom Media Lab des MIT einen digitalen
Musikvertrieb propagierte: „Die Musikmanager schliefen reihenweise ein.“
Spätestens als ihr Geschäftsmodell in Scherben lag und
viele von ihnen ihren Job verloren hatten, dürfte das Erwachen
gekommen sein, ein böses Erwachen. Denn während sich für
sie die Digitalisierung als unlösbares Problem entpuppt hatte,
war sie einem branchenfremden Unternehmen als Chance
hochwillkommen gewesen: Der Computerhersteller Apple baute 2003 mit seinem „iTunes Store“ eine mächtige Vertriebsplattform im Internet auf. Mit eleganter Usability und intelligenter
Preisgestaltung gelang es Apple, viele der Piraten, die bisher
ihren Musikhunger in illegalen Tauschbörsen befriedigt hatten,
zu zahlenden Kunden zu machen. Mittlerweile hat das kalifornische Unternehmen über sechs Milliarden Musiktitel verkauft –
und die einst großmächtigen Plattenfirmen sind weitgehend zu
Wasserträgern degradiert.
Doch lassen sich die Entwicklungen der Musikindustrie
tatsächlich als Blaupause für die Zukunft der Buchbranche
nehmen? Wird es einen Angreifer wie Apple geben, der die
Branchengrößen durch einen gelungenen Coup entmachtet?
Die Zahlen sprechen auf den ersten Blick dagegen. Was
für Musik der MP3-Player, ist für das Buch der E-Book-Reader.
Marktführer für diese portablen Gerätschaften sind das amerikanische Internetversandhaus Amazon mit seinem Kindle und
der japanische Elektronikkonzern Sony mit dem Sony Reader.
Amazon hält mit den Verkaufszahlen hinter dem Berg, doch
Experten der Citigroup gehen davon aus, dass der Absatz des
Kindle im Jahr 2008 bei 500 000 Stück lag. Sony meldet für
seinen Reader gar nur 300 000 verkaufte Exemplare seit Markteinführung im Oktober 2006. Und schlimmer noch: In diesem
Jahr beschloss man, den Vertrieb im Heimatmarkt Japan mangels Nachfrage einzustellen.
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Business E-Books
Eine Revolution sieht anders aus. Auch Steve Jobs, der
visionäre Apple-Chef, wittert diesmal keine Chance: „40 Prozent
der Menschen in den USA haben im vergangenen Jahr ein
Buch oder weniger gelesen“, stellte er Anfang 2008 nüchtern
fest. „Das ganze Konzept ist grundsätzlich fehlerbehaftet, weil
die Menschen nicht mehr lesen.“ Diese düstere Sicht der Dinge
läuft auf das Ende des Buchs hinaus, egal, ob gedruckt oder
elektronisch vermittelt. Jeff Bezos hingegen, der Chef von
Amazon, ist von Euphorie befeuert und nennt den Vorstoß in
die digitale Bücherwelt mit dem Kindle „die wichtigste Sache,
die wir je gemacht haben“. Womöglich irren sich beide.
Unbestritten ist, dass literarische Inhalte gegenüber audiovisuellen zunehmend zurücktreten; und wahrscheinlich war der
kulturgeschichtliche Zenit des Buchs schon im ausgehenden
19. Jahrhundert erreicht. Trotzdem ist der heutige Buchmarkt
für Milliardenumsätze gut. Und der Blick auf spezialisierte Geräte wie den Kindle oder den Sony Reader führt in die Irre,
wenn es darum geht, die Chancen für das E-Book abzuschätzen. Keine zwölf Monate nachdem Steve Jobs seine vernichtende Prognose abgegeben hatte, herrschte bei dem amerikanischen Start-up Lexcycle eitel Freude: Innerhalb knapp eines
Jahres hatten eine Million Besitzer von Apple iPhones und iPod
Touchs die Software Stanza installiert und ihre Smartphones
und Musikspieler damit zu E-Book-Readern gemacht. Tag für
Tag, vermeldete das kleine Unternehmen im Dezember 2008
stolz, werden 40 000 bis 60 000 Buchtitel verschiedener Anbieter drahtlos über den Stanza Online-Katalog heruntergeladen.
Und dort ist die Auswahl riesig: Über 100 000 verschiedene Titel
sind erhältlich, rund die Hälfte davon kostenlos. Das Buch ist tot?
Das E-Book hat keine Chance? Träumt weiter!
Dabei ist Stanza nicht der einzige Anbieter von Software,
mit der sich iPhones zu Lesegeräten umfunktionieren lassen.
Das Konkurrenzprodukt eReader mag sich auf Apple-Geräten
nicht ganz so komfortabel machen wie Stanza, läuft aber auf
unterschiedlichen Plattformen, darunter Symbian- oder Windows-mobile-Smartphones, Blackberrys oder Palm-Handhelds. Barnes & Noble, mit fast 800 Filialen der größte Buchhändler der USA, mochte angesichts der sich da auftuenden
Vertriebskanäle nicht den Sprung in die Zukunft verpassen und
kaufte das Unternehmen Fictionwise im März 2009. Im Gegensatz zu Lexcycle ist Fictionwise allerdings nicht nur ein Software-Hersteller, der kostenlose eReader ist vielmehr ein Nebenprodukt: Mit geschätzten 1,5 Millionen Verkäufen im Jahr
2008 ist der Neuerwerb von Barnes & Noble der größte
E-Book-Händler Nordamerikas.
Selbst Sonys Rückzug vom japanischen Markt ist kein
Zeichen dafür, dass dort das E-Book-Business floppt, im Gegenteil: Japaner lesen begeistert E-Books, nur eben auf ihren
Handys. So hat sich dort mit Fortsetzungsromanen im Schnipselformat schon eine eigene elektronische Literaturgattung
etabliert. Angesichts solcher Bonsai-Belletristik mag Wehklagen über den kulturellen Niedergang aufkommen, doch das
war wohl ebenso, als im 15. Jahrhundert die prächtigen illuminierten Handschriften durch ein Verfahren industrieller Reproduktion verdrängt wurden: Auch mit dem Buchdruck ging eine
kulturgeschichtliche Epoche zu Ende.
Das Wort braucht das Papier nicht. Ebenso wenig wie
Tontafeln, Papyrus oder Pergament. Sentimentale Rückschau
hilft da nicht weiter, denn für das digitale Buch sprechen
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Argumente von der Art, wie sie sich bisher noch immer durchgesetzt haben: wirtschaftliche. Beim Vertrieb von E-Books entfallen Handelsstufen, die Distribution ist nahezu kostenlos, teure
Lagerhaltung entfällt, die Produktion ist um die Kosten von
Papier, Druck und Bindung reduziert. Produktivitätssteigerung,
das Einsparen von Arbeitskraft und Ressourcen, liegt im innersten Wesen des Kapitalismus – da erübrigt sich eigentlich
die Frage nach der Zukunft des E-Books.
Was nicht heißt, dass das gedruckte Buch sterben wird.
Ein Kunst- oder Fotoband in digitaler Form? Kaum vorstellbar
und wenig sinnvoll. Auch sorgfältig gesetzte, hochwertig gedruckte und gebundene Bücher werden wohl ihren Platz behalten, zumindest solange der Literaturliebhaber nicht ausgestorben ist, für den auch die auratische Qualität eines Buchs zählt.
Doch für die Myriaden von Taschenbüchern, wie sie die Bahnhofsbuchhandlungen bevölkern – wimmelnd von Satzfehlern,
nachlässig auf besseres Zeitungspapier gedruckt –, fällt die
Existenzberechtigung unweigerlich fort. Und wer will sich noch
das mehrbändige Wörterbuch ins Bord stellen, wenn er es in
elektronischer Form in der Tasche tragen kann – mit weit überlegener Suchfunktion und der Möglichkeit, Querverweisen mit
einem Fingertipp nachzugehen? Auch für wissenschaftliche Publikationen ist die elektronische Vervielfältigung weit überlegen,
allein schon wegen der Möglichkeit gesteigerter Aktualität.
Schon gibt es Tauschplattformen für Bücher im Internet,
und nicht bei allen pflegt man solch noble Zurückhaltung wie
bei Doc Gonzo. Dort heißt es in den Allgemeinen Regeln: „Bücher, deren Erstauflage vor weniger als 9 Monaten erschien …
unterliegen der Schonfrist.“ Insgesamt wird dem Establishment
der Buchbranche keine Schonfrist eingeräumt, und die Gefahr
droht weniger von Seiten solcher Partisanen, sondern von der
schweren Artillerie Googles. Der amerikanische Konzern hat
bisher bereits sieben Millionen Bücher digitalisiert, davon nach
Schätzungen des Wall Street Journal rund 70 Prozent urheberrechtlich geschützte. Doch wie weit reicht dieser Schutz? 1,5
Millionen der bisher gescannten Werke hat Google bereits zur
Lektüre auf Smartphones kostenlos zur Verfügung gestellt.
Angesichts eines solchen Erdrutsches wird den Verlagen
nichts anderes übrigbleiben, als das eigene Geschäftsmodell
anzugreifen. Sie werden einen Internetvertrieb aufbauen müssen,
der branchenfremder Konkurrenz das Wasser abgräbt. Der
ehemalige Musikmanager Tim Renner scheut nicht vor drastischen Vergleichen zurück: „Sie sollten sich ein Beispiel an der
Pornowirtschaft nehmen, die den Schritt ins Internet ganz erfolgreich geschafft hat.“
Noch scheint die Buchbranche allerdings nicht begriffen zu
haben, wie bedroht ihre Stellung ist, das zeigt sich auch an
teils absurden Preisvorstellungen für E-Books. Auf libri.de, der
Internetplattform des großen deutschen Grossisten, findet sich
etwa der Jugendbuchhit „Artemis Fowl – Das Zeitparadox“ als
E-Book für 19,90 Euro – zum selben Preis wie die gebundene
Ausgabe. Der populäre Titel „Alle sieben Wellen“ von Daniel
Glattauer kostet hier mit 14,90 Euro immerhin knapp 20 Prozent
weniger als das Hardcover.
Beim Sichten des Preisgefüges auf libri.de drängt sich trotzdem der Eindruck auf, Verlage und Buchhandel würden Einsparungen durch Digitalproduktion und -vertrieb als Chance
für eine Margensteigerung ansehen. Eine Fehleinschätzung: Es
geht nicht um neue Pfründen. Es geht ums Überleben.
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Lifestyle Golf
Text: Andreas Eckhoff
Lifestyle Golf
Lufthansa Exclusive 07/09
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Gute Schlägertypen
Normalerweise verdient Wiestaw Kramski sein Geld mit der
Herstellung von rund zwei Milliarden Stanz- und Spritzgießteilen für Automotoren pro Jahr. Seine wahre Liebe aber
fand er beim Golf. Der Tüftler ersann den vielleicht besten
Putter der Welt. Der schönste ist der Kramski Blade Gold
Edition (links) für 5400 Euro allemal. www.kramski.de
Geballte
Leidenschaft
Auf einen Schlag präsentieren wir Ihnen in
unserem Golf Special: Weine mit Drive,
ein Grün im Fluss, edle Produkte und Deutschlands
beste Golfplatz-Architekten
Karre mit Golf-Strom
Der Jucad drive SL Travel eX ist der
kleinste Elektro-Trolley der Welt.
Passt in jedes Handgepäck und in
den Kofferraum des Sportwagens
sowieso – was natürlich seinen Preis
hat: 4300 Euro. www.jucad.de
Träumen erlaubt
Luxus, Bequemlichkeit, Eleganz: Worauf Golfspieler auf dem
Platz zuweilen verzichten müssen, können sie sich mit diesem
Lounge-Sessel im Golfballformat ins Wohnzimmer holen.
Außen Kunststoff, innen Leder, für 1489 Euro steht der Entspannung nichts mehr im Wege. www.ballkultur.de
Fotos: Roine Magnusson/gettyimages; Ch. O. Bruch
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Das ist der Hummer!
Liebhaber der martialischen US- Geländewagen müssen jetzt
auch auf dem Golfplatz nicht mehr auf ihr AsphaltcowboyGefühl verzichten. Für rund 10 000 Euro kann man sich in Europa einen Hummer-Nachbau der Serie H 3 als Golfcart bestellen. Spritverbrauch: nullkommanull. Der Golf-Hummer ist ein
Elektroauto. www.minihummereurope.com
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Lifestyle Golf
4711. Wirkt wahre Wunder.
Ein Grün im Fluss
Früher war Egon Krassler (rechts) wie
viele andere: beruflich erfolgreich als
Architekt, sportlich aktiv, immer auf Leistung getrimmt. Bis im Alter von 50 Jahren
sein Körper nicht mehr wollte und Krassler mit schwerem Burnout in der Rehaklinik landete. Danach war nichts mehr
wie zuvor. „Ich habe mein Leben geändert“, sagt Krassler. Seitdem beschäftigt
er sich mit Tai Chi und Qigong; und statt
um Schiffsfonds und Unternehmensbeteiligungen zu zittern, hat er sein ganzes
Geld in ein Projekt gesteckt, das sein
Leben ist: den ersten Feng-Shui-Golfplatz Deutschlands. Auf dem Panorama
Golf Passau gibt es mit Bergkristallen
hinterlegte Energiefelder und Akupunktursteine: außerdem wurde ein MandalaGarten angelegt, mit Bahnen, die angeblich Energieströme freilegen sollen.
Krassler meint, auf seinem Platz würde
man besser Golf spielen. Er ist jetzt 67
und sagt: „Ich schwinge noch wie ein
Junger.“ www.panorama-golf.info
Was ist Feng Shui?
Feng Shui ist ein Teil der daoistischen
Philosophie. Ziel dieser Lehre ist eine Harmonisierung des Menschen mit seiner
Umgebung, die durch eine besondere
Gestaltung der Wohn- und Lebensräume
erreicht werden soll.
Seit 1792.
www. 4711.com
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Lifestyle Golf
Lufthansa Exclusive 07/09
Lifestyle Golf
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Weine mit Drive
Immer mehr Golfer punkten mit ihren eigenen Weinen:
Nach Greg Norman und Ernie Els räumt jetzt auch Retief
Goosen erste Preise auf neuem Gebiet ab
Retief Goosen
Das Langkloof Valley an der Garden
Route, eine der bekannten Weingegenden Südafrikas, war im 18.
Jahrhundert berühmt als Nistplatz für
Wildgänse. Klar, dass „The Goose“
Retief Goosen, 40, zweimaliger USOpen-Sieger der Golf Professionals,
genau hier seine „The Goose“-Weine
keltern lässt. Mit Erfolg: Vergangenes
Jahr erhielt der wunderbare The
Goose Expression Cabernet Sauvignon Shiraz die Bronze-Medaille beim
Decanter World Wine Award.
Ernie Els
Sein Wein sei „entstanden aus Freundschaft, die Erfüllung
eines Traums und eine Reflexion meiner Persönlichkeit“. Der
das sagt, heißt Ernie Els (links im Bild), 39. Er gilt als the big
easy, der Profi mit dem perfekten Schwung. In seiner Heimat
Stellenbosch produziert der Multiunternehmer (Golfprofi, Golfplatz-Designer, Restaurantbesitzer) zusammen mit Geschäftspartner Jean Engelbrecht (rechts im Bild) preisgekrönte Rotweine. Sehr empfehlenswert: die Rotwein-Cuvée „Ernie Els“.
Foto: Icon SMI/imago; H. van der Veen
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Greg Norman
Greg Norman, 54, sagt, nicht der bekannte
Name auf dem Etikett solle den Weintrinker
verführen, sondern die hohe Qualität in der
Flasche. Das gelingt dem Australier, in den
achtziger und neunziger Jahren 331 Wochen Nummer eins der Golfwelt, immer wieder: Mehr als 100 Auszeichnungen haben
seine Weine bislang gewonnen. Und Greg
Norman Estates zu einem weltumspannenden Konzern mit Weinbergen in Australien
und den USA gemacht.
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Lifestyle Golf
Text: Andreas Eckhoff
Lufthansa Exclusive 07/09
Lifestyle Golf
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Platzreif für die Insel
Rolf-Stephan Hansen ist kein Architekt, der Häuser baut. Stattdessen gräbt
er Löcher in die Landschaft, dass man meinen könnte, der liebe Gott spiele
Golf. Er ist gefragt wie nie zuvor, denn seine Plätze zeichnen vor allem eines
aus: Liebe und Respekt vor der Natur
Foto: Christian O. Bruch
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Meisterlich: Mit seiner ersten Arbeit – dem Golfplatz Budersand auf
Sylt – ist Designer Rolf-Stephan Hansen ein Vollreffer gelungen
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Lifestyle Golf
Die Überflieger.
Dünen, Heide, Gras und Meer: Hansen überzeugt mit einer
britischen Spezialität – dem Links Course, einem Platz am Wasser
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as für eine Aussicht! Unter ihm sein Golfplatz, drüben die
große Düne, dahinter die Nordsee und über allem dieser
atemberaubende Himmel. Was braucht ein Mensch noch mehr?
Rolf-Stephan Hansen jedenfalls ist stets beseelt, wenn er dort
oben steht.
Deshalb hat er auch eine Lücke in die Mauer schlagen
und zwei Stühle hinstellen lassen; da kann er nun hocken und
genüsslich mit den Blicken in die Ferne schweifen. Der Plan
sei, sagt Hansen, dass „ich später hier sitze, mich auf meinen
Krückstock stütze und es mir gut gehen lasse“. Aber der Plan
wird noch warten müssen. Denn erst mal ist Hansen jetzt sehr
begehrt – und sehr beschäftigt.
Das nennt man eine Bilderbuchkarriere. Wenn einer daherkommt und ihm beim ersten Abschlag etwas gelingt, was andere nach Jahrzehnten Arbeit und Erfahrung nicht schaffen.
Aber genau das ist seine Geschichte: Weil ihm, dem Anfänger
als Golfplatzarchitekt, mit seiner allerersten Arbeit ein Meisterwerk gelungen ist. In Hörnum, an der Südspitze von Sylt, direkt
neben der großen Düne Budersand, hat er einen Golfplatz in
die Landschaft gesetzt, um den ihn viele Schlägertypen beneiden. Besonders Engländer, Schotten und Iren, denn Budersand ist ein Links Course; ein Platz direkt an Wasser und Watt,
eine Spezialität der Briten.
Wie alles begann? Schon in der Kindheit, die Hansen, auf
Sylt geboren, am liebsten am Ellenbogen, der Dünenlandschaft an der Südspitze der Insel, verbringt. Das ist seine Welt.
Da kann er sich stundenlang verlieren. Und während andere
Pilot, Astronaut oder Lokomotivführer werden wollen, sagt Hansen: „Landschaftsarchitekt!“
Klar, sein Vater hat eine Gärtnerei. Die Kinder müssen oft
mit ran, und Hansen macht das Spaß. Also kommt’s, wie es >
Die Nikon FX-Sensor-Familie.
Golfclub Budersand Sylt
18-Loch-Links Course
6020 Meter (von weiß)
Greenfee: 70 Euro
Hotel: Budersand Hotel Golf & Spa,
79 Zimmer
Club-Restaurant: Strönholt
Fotos: Ch. O. Bruch
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www.nikon.de
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Lifestyle Golf
Detailverliebt: Weltweit hat der Lindauer Kurt Rossknecht rund
40 Golfplätze gebaut, so auch Son Muntaner auf Mallorca
kommen muss: Hansen studiert Gartenbau. Während des
Studiums macht er ein Praktikum als Wildlife Ranger in Australien. Der Zufall will es, dass er dort zum ersten Mal einen
Golfschläger in der Hand hat. Und rumms, ist es um ihn geschehen! Das, weiß er plötzlich, soll sein Leben werden. Kurz
darauf schreibt er sich beim European Institute of Golf Course
Architects ein, legt später das beste Diplom einer Gruppe von
Studenten aus der ganzen Welt hin. Und ein Jahr nach dem
Abschluss passiert etwas, das sein Leben verändert.
Er steht in Liverpool auf einem Golfplatz, als das Handy
klingelt. Ein Geschäftsmann aus Sylt ist dran. Er habe da eine
Idee, ein Golfplatz in Hörnum, und Hansen sei doch Golfplatzarchitekt. Ob man darüber nicht mal reden könne? Klar könne
man reden, sagt Hansen, „aber erst mal spiele ich hier in Liverpool Golf“.
Sie sprechen dann wenig später miteinander, steigen über
den Zaun des ehemaligen Militärgeländes, streifen durch Dünen, Heide und Gras. Schritt für Schritt reift seine Vision. Beim
45-jährigen Hansen entsteht ein Golfplatz nicht am Reißbrett,
seine Plätze sollen Seele haben. Die ersten Skizzen zeichnet er
auf einem Bierdeckel, abends auf dem Sofa, in der Hand ein
Glas Rotwein. Und das meiste ist im Kopf. „Ich habe das
Glück, dass ich mir Landschaften gut merken kann“, sagt Hansen. Für seine Frau keine leichte Zeit damals. Wenn er mit
Christine Richtung Hörnum zum Segeln fährt, verklärt sich sein
Blick. Wenn er an „seinem“ Gelände vorbeifährt, sind Wind,
Wellen und Boot fast vergessen.
Irgendwann droht seine Frau: „Wenn du nicht mit diesem
Golfplatzgerede aufhörst, fahre ich nicht mehr mit dir zum Segeln.“ „Prima“, sagt Hansen. Dem Segeln hat er sowieso nicht
so viel abgewinnen können.
>
Kurt Rossknecht
ist einer der meistbeschäftigten und
renommiertesten Golfplatzarchitekten
Deutschlands. Bevor Thomas Himmel
und Rolf-Stephan Hansen mit ihren neuen
Plätzen für Aufsehen sorgten, war er sogar der einzige. Die meisten Golfplätze
„Designed by Langer“ sind aus seiner
Feder. Rossknecht, mit 55 Jahren etwas
älter als seine beiden Kollegen, genießt
das Vertrauen von Bernhard Langer,
Deutschlands bestem Golfer aller Zeiten.
Bis zu 35 Pläne zeichnet Rossknecht
von einem Projekt, bis ihm eine Version
wirklich gefällt.
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Lifestyle Golf
Erhaben: Der von Thomas Himmel entworfene Platz Son Gual in
der Nähe des Flughafens gilt als schönster Mallorcas
So wächst die Sache, aber anfangs nur im Kopf. Denn wer
soll das Ganze bezahlen? Ein Glück, dass Hansen Claudia
Ebert kennenlernt. Das heißt, eigentlich kennt er Claudia Ebert
längst. Denn die hat eine Villa in Keitum, wo Hansen wohnt.
Und Hansen ist für die Gestaltung ihres Gartens zuständig.
Ebert, Wella-Konzern, viel, viel Geld, könnte die richtige sein.
Hansen gelingt es, sie auf Budersand, seine Düne, zu locken.
Er beginnt zu erzählen und zu schwärmen, da dreht sich Claudia Ebert zu ihm um und sagt: „Na, dann machen wir das mal
zusammen.“ Mal eben so. Ein Projekt über 60 Millionen Euro.
Mit einem Anfänger.
Thomas Himmel
ist, wie Budersand-Baumeister Hansen,
Jahrgang 1964 und gehört damit zu den
jungen Aufsteigern. Im Gegensatz zu
Hansen hat er aber schon ein paar Plätze gebaut und eine Golfkarriere hinter
sich: Dreimal war der in Venezuela aufgewachsene Bauingenieur deutscher
Meister, von 1990 bis 1995 gehörte er
zur Nationalmannschaft. Der FensterMagnat Adam Pamer vertraute Himmel
unlängst sein 35-Millionen-Euro-Projekt
Son Gual auf Mallorca an, Himmels
Glück. Der Platz ist bestechend schön
geworden und macht Himmel neben
Hansen, mit dem er demnächst auch
zusammenarbeiten wird, zum Mann
mit großer Zukunft.
Jetzt steht das Telefon nicht mehr still. Jeder will einen
Platz aus der Feder von Hansen. Der aber sagt: „Ich suche immer das Besondere. Wenn ich die Wahl habe zwischen einem
spannenden Projekt mit kleinem Budget und einem langweiligen mit großem Budget, dann nehme ich das erste.“ Und
möglichst nah an seiner Insel soll es sein, denn „was nützt mir
der schönste Job, wenn ich ein Jahr in der Wüste sitze und
meine Familie nicht sehe“.
Und dann erzählt er die Geschichte von einem Kollegen
und dessen megawichtigem Projekt in Ghana: „Das war ein
Schwindel“, sagt Hansen, „der Kollege ist entführt und erst
nach mehreren Tagen wieder freigelassen worden.“ Da bleibt
er lieber bei seinen Plänen, die er in überschaubarer Nähe verwirklichen will. Und werde weiter bei seinem Hauptgeschäft
bleiben: der Gartengestaltung.
Die Sonne geht glutrot unter über der Nordsee, und Hansen schreitet über seinen Golfplatz. Der Mann ist mit sich und
der Welt im Reinen. Wieso auch nicht? „Nun sagen Sie mal
selbst“, sagt Hansen, „etwas Schöneres als das hier gibt es
doch nicht, oder?“ Womit wir wieder am Anfang wären.
<
Foto: St. v. Stengel
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Lounge-Gespräch Architektur
Text Sascha Borrée Fotos Bernhard Kühmstedt
Lufthansa Exclusive 07/09
Lounge-Gespräch Architektur
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Cecil Balmond:
II Es geht mir immer um eine poetische Essenz II
Cecil Balmond, einer der kreativsten Bauingenieure der Gegenwart, beschreitet auch als
Gestalter ungewöhnliche Wege: Mit seinem Aufbruch in die dynamische Geometrie will er die
Grundlagen der Architektur verändern
Lufthansa Exclusive: Herr Balmond, andere Menschen genießen mit 66 Jahren endlich ihren Ruhestand, Sie dagegen
fangen noch etwas ganz Neues an: Nach Jahrzehnten als Bauingenieur wenden Sie sich jetzt verstärkt der Gestaltung von
Gebäuden zu.
Cecil Balmond: Als Partner von Architekten wie Rem Koolhaas, Toyo Ito oder Daniel Libeskind designe ich ja seit mehr
als 20 Jahren Gebäude. Dabei war ich nie nur als Bauingenieur gefragt, es ging immer auch um Struktur, Raum und Form.
Lufthansa Exclusive: Trotzdem stellt es einen beachtlichen
Schritt dar, aus dem Schatten dieser Stars zu treten und eigenverantwortlich zu bauen. Bisher wurde Ihre maßgebliche Beteiligung an weltbekannten Projekten nie in der breiten Öffentlichkeit gewürdigt. Wollten Sie endlich auch die Lorbeeren für
Ihre Arbeit ernten?
Balmond: Nein, das war nur ein natürlicher Wachstumsprozess. Nehmen Sie Clint Eastwood, der nach Jahrzehnten vor
der Kamera auch selbst Regie führen wollte. Da stand auch
nicht das Ego im Vordergrund – sondern Leidenschaft für die
Sache. Wie bei ihm geht es auch bei mir um die Weiterentwicklung eines Ausdrucks.
Lufthansa Exclusive: Dennoch: Genießen Sie diese neue
öffentliche Aufmerksamkeit?
Balmond: Ich halte Sie zwar für einen netten Kerl, aber ehrlich
gesagt wäre ich heute lieber zu Hause, um an meinem nächsten Buch zu arbeiten. Nur meine PR-Leute überzeugen mich
immer wieder, dass Öffentlichkeitsarbeit zum Job gehört. Aber
ich freue mich auch über die damit verbundene Anerkennung.
Lufthansa Exclusive: Wenn Ihr Name fällt, kommen Stararchitekten ins Schwärmen. Rem Koolhaas sprach von einer telepathischen Kommunikation zwischen Ihnen beiden. Der fast 40
Jahre ältere Philip Johnson bezeichnete Sie …
Balmond: … als verrückt!
Lufthansa Exclusive: Vielleicht auch das, doch gleichzeitig
nannte er Sie seinen Mentor. Und Toyo Ito verglich Ihren Einfluss auf die Architektur mit dem Le Corbusiers. Klingt alles
sehr beeindruckend. Aber wofür genau loben Sie diese Leute
eigentlich so euphorisch?
Balmond: Viele Architekten genießen diese Energie, die ich in
jedes Projekt einbringe. Wir gehen auf eine Reise und sehen
gemeinsam Dinge, die wir alleine nicht wahrgenommen hätten.
Dazu kommen natürlich neue Techniken, die ich entwickelt habe, sie erweitern den Horizont vieler Architekten.
Lufthansa Exclusive: Ingenieure entwickeln ständig neue
Technologien – und werden trotzdem nicht so gefeiert wie Sie.
Balmond: Es dreht sich hier nicht um irgendeine neue Technologie. Wir verändern Sichtweisen, die seit zwei Jahrtausenden
unbestritten waren.
Lufthansa Exclusive: Manche Ihrer Projekte sind zunächst für
unmöglich gehalten worden. Der mit Rem Koolhaas geplante
CCTV-Tower wurde von der Lokalpresse in Peking irgendwann
nur noch als gefährliches Gebäude bezeichnet, und das 3000
Tonnen schwere, freitragende Betondach über der Expo-Plaza
in Lissabon wollten die Fachleute der Baubehörde gar nicht
erst genehmigen. Auch für Sie gelten die Gesetze der Physik,
also: Wie ist so etwas möglich?
>
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Lounge-Gespräch Architektur
Balmond: Ich breche mit der überlieferten Weisheit. Nehmen
Sie einen Tisch oder einen Stuhl, der steht normalerweise auf
vier Beinen. Bei einem Haus ist es genauso, es ruht für gewöhnlich auf vier Punkten – oder, wenn es größer ist, auf einer
Vielzahl von tragenden Säulen. So wurde es schon immer
gemacht, aber ist das deswegen ein Naturgesetz? Ein Beispiel:
Mit Koolhaas habe ich bei Bordeaux eine Villa gebaut, der Auftraggeber saß nach einem Unfall im Rollstuhl. Als Kompensation wollten wir dem Haus eine besondere Leichtigkeit verleihen, es fliegen lassen. Nach unzähligen wenig überzeugenden
Entwürfen kamen wir endlich auf die Idee, die tragenden Säulen nicht unter dem Haus zu platzieren – sondern versetzt
daneben. Das war der springende Punkt, alles andere ergab
sich dann automatisch.
Balmond: Als forschungsbasierte Organisation ist die AGU
eine Seltenheit auf dem Feld der Architektur. Beispielsweise
kooperieren viele Künstler mit uns, vor allem im Bereich der
Skulptur. Denn wir sehen und erforschen Raum auf eine Art
und Weise, über die sie zuvor nicht einmal nachgedacht hatten.
Lufthansa Exclusive: Aus welchem Grund haben Sie die AGU
gegründet?
Balmond: Ich wollte zurück zur antiken, griechischen Idee von
Architektur, Mathematik und Struktur. Geometrie war die erste
Organisation, ein Ideal auch in der Philosophie. Platons göttliche Stadt Utopia beispielsweise wurde von Zahlen und Proportionen konstituiert. Durch die AGU will ich diesen interdisziplinären Ansatz in die Gegenwart übertragen. Wir arbeiten
mit Psychologen und Soziologen zusammen, ein paar meiner
Cecil Balmond
ist einer der wichtigsten Bauingenieure der Gegenwart. Er
wurde 1943 auf Sri Lanka geboren, wanderte 1961 nach Nigeria aus und studierte dort sowie in England Bauingenieurwesen. Zunächst arbeitete er in Nigeria für das Büro von
Ove Arup & Partners, 1967 wechselte er zu der Londoner
Arup-Niederlassung – wo er heute stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist. Darüber hinaus ist er Direktor der
2000 von ihm ins Leben gerufenen Advanced Geometry
Unit – einer interdisziplinären, durch das Mischen von Architektur, Kunst, Wissenschaft und Philosophie geprägten Forschungsgruppe. In seinem neuesten Buch „Element“ nimmt
er den Leser mit in seine Denkwelt und eröffnet darin neue
visuelle Horizonte ( Prestel-Verlag, München, 2008).
Lufthansa Exclusive: Schon Grundschullehrer predigen heute
das Denken außerhalb vorgefertigter Bahnen wie ein Mantra,
aber die Macht überlieferter Strukturen ist dann doch oft stärker. Wie befreien Sie sich davon?
Balmond: Es geht mir immer um eine poetische Essenz. Jede
Form hat ihre Geschichte, jede Struktur ihre Erzählung. Wenn
Sie sich angewöhnen, danach zu suchen, wird alles andere
ganz einfach.
Lufthansa Exclusive: Was ist eigentlich so schlecht am Alten
und Bewährten?
Balmond: Nichts! Doch ich kann immer noch mehr Substanz
oder mehr Raffinesse hinzufügen. Mein erstes eigenes Bauprojekt war eine Fußgängerbrücke in Portugal. Ich erinnere
mich an einen Punkt in der Entwurfsphase, als ich mit meinen
Überlegungen nicht mehr weiter kam. Aber dann fragte ich
mich: Was, wenn sich ihre beiden Enden in der Mitte nicht treffen? Denn das ist es doch, was man von einer Brücke normalerweise erwartet. Ich habe sie schließlich so konstruiert, dass
die Enden aneinander vorbei zu laufen scheinen, erst in der
Mitte werden sie durch einen Steg verbunden. So können Passanten jetzt eine ganz andere Bewegung im Raum genießen.
Lufthansa Exclusive: Mit Ihrer Advanced Geometry Unit, der
AGU, erarbeiten Sie ja auch ungewöhnliche Lösungen fernab
von überlieferten Strukturen.
Studenten forschen jetzt sogar im Team eines Biologen in der
Krebsbekämpfung. Denn die Bewegung der Krebszellen ist
letztlich von ihrer Form abhängig – und ihrer Fähigkeit, sich in
andere Formen einzufügen. Letztendlich stellt das also ein
geometrisches Problem dar.
Lufthansa Exclusive: Sie arbeiten unter anderem an der Entwicklung einer neuen Geometrie. Helfen Sie mir bitte mal auf
die Sprünge: Wenn ich mein Schulwissen richtig erinnere, existiert doch nur eine, gleichermaßen gegebene und universelle
Geometrie.
Balmond: Im Herzen dessen, was scheinbar gegeben ist,
befindet sich stets ein Fragezeichen. Die gesamte konventionelle sogenannte euklidische Geometrie basiert auf den sechs
Axiomen des griechischen Mathematikers Euklid. Doch mit
einer dieser Vorannahmen lag Euklid daneben! Auch wenn die
euklidische Geometrie in der Praxis trotzdem funktioniert, ist
an ihr also nichts Gegebenes, Universelles. Ich habe sie schon
als Kind in Frage gestellt: Warum ist ein Kreis ein Kreis? Eine,
zugegeben, erst mal dumme Frage. Oder: Warum beträgt die
Winkelsumme im Dreieck stets 180 Grad?
Lufthansa Exclusive: Aber sie beträgt stets 180 Grad, daran
können selbst Sie nichts ändern!
Balmond: Ist das einfach gegeben? Oder kann ich nicht meine
eigenen Kreise entwickeln? Ich vergleiche Geometrie lieber >
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Lounge-Gespräch Architektur
mit der Töpferkunst: Man kann noch während der Arbeit formen und modellieren. Ein Kreis beispielsweise unterscheidet
sich längst nicht so grundsätzlich von einer Geraden, wie es
zunächst scheinen mag.
Lufthansa Exclusive: Mit Verlaub, das klingt jetzt fast metaphysisch. Haben solche theoretischen Überlegungen überhaupt noch praktische Auswirkungen?
Balmond: In 20 Jahren wird jedes Gebäude auf Grundlage
einer neuen, dynamischen Geometrie geplant werden. Wir entwickeln jetzt komplexere Sichtweisen des Raums, dank immer
schnellerer Rechenmaschinen können wir auch die entsprechenden Formen berechnen, Gebäude letztlich so frei formen
wie ein Töpfer den Ton. Beste Beispiele sind die in den vergangenen Jahren bereits gebauten verdrehten Türme.
Lufthansa Exclusive: Klingt revolutionär …
Lufthansa Exclusive: Ich spreche von Erwartungen, nicht von
guten oder schlechten Büchern.
Balmond: Ich bedauere diese Kategorisierungen sehr. Als ich
noch Ingenieurswissenschaften studierte, waren die Leute
manchmal fast schockiert, wenn sie mich abends in einem
Club Gitarre spielen sahen. Dabei war Musik damals das
Wichtigste für mich. Eine Zeit lang stand ich sogar vor der
Wahl, in welche Richtung ich hauptberuflich überhaupt gehen
sollte.
Lufthansa Exclusive: Und? Warum sind Sie schließlich doch
Ingenieur geworden?
Balmond: Ich habe geheiratet und musste an den Lebensunterhalt für mich und meine Frau denken. Die Arbeit als
Ingenieur zahlte sich unmittelbar aus, und ich sah darin mehr
langfristige Perspektiven.
Balmond: … wenn auch nicht mehr ganz neu: Schon Anfang
des 20. Jahrhunderts revolutionierte Einstein die Physik, aber
erst seit zehn, 20 Jahren werden seine Theorien auch in die
architektonische Praxis umgesetzt.
Lufthansa Exclusive: Und selbst heute finden sie nur Ausdruck
in außergewöhnlichen, oft ikonographischen Bauten wie etwa
dem CCTV-Tower oder dem Londoner Serpentine Pavilion, den
Sie mit Toyo Ito gestaltet haben. Wird diese neue, dynamische
Geometrie auch die Gebrauchsarchitektur verändern?
Balmond: Sie verändert die Grundlagen aller Architektur. Aber
deshalb müssen die Bauten dann nicht zwingend anders aussehen. Mit dem gleichen Prinzip, das dem Serpentine Pavilion
zugrunde liegt, kann ich einen mittelalterlichen Kirchturm entwerfen – aber eben auch noch viel mehr. Ich muss die neuen
Formen nicht immer und um ihrer selbst willen anwenden.
Doch anstatt Dinge als gegeben hinzunehmen, kann ich jetzt
aufzeigen, wie sie konstituiert werden. In der Praxis sieht das
allerdings etwas anders aus: Wenn ein Kunde zu mir kommt,
will er in der Regel ein außergewöhnliches Gebäude.
Lufthansa Exclusive: Sie haben außergewöhnliche Bücher
veröffentlicht; Bücher, die man in dieser Form nicht unbedingt
von einem Ingenieur erwartet.
Balmond: Aber warum sagen Sie das? Kann ein Ingenieur kein
gutes Buch schreiben?
Lufthansa Exclusive: Sie sind in Sri Lanka aufgewachsen,
haben in Nigeria studiert, arbeiten jetzt von London aus an Projekten in der ganzen Welt. Hat Ihnen dieser multi-ethnische
Hintergrund geholfen, überlieferte Denkstrukturen des Westens
in Frage zu stellen?
Balmond: Seit meinem 30. Lebensjahr bin ich immer tiefer in
die westlich-rationale Denkweise eingetaucht, ich lebte ein
sehr westliches Leben. Erst später begriff ich, dass ich nur
noch war, was der Beruf aus mir gemacht hatte. Ich erkannte
die Notwendigkeit, wieder eine ganze Person zu werden, Vergangenheit und Gegenwart zu vereinen, mich mehr für die
Welt zu öffnen. Zum ersten Mal seit langer Zeit bin ich nach Sri
Lanka gereist. Ich begann, wieder kreativ zu werden, diesen
Prozess zu genießen. Irgendwann beschäftigte ich mich auch
mit dem Wort Magie: Natürlich war das ein Begriff, den man
als Ingenieur nicht gebrauchte. Aber es wurde wichtig für mich,
bei aller Rationalität auch Raum für das Mysterium zu lassen.
Lufthansa Exclusive: Machte sich diese innere Wandlung
auch für Ihre Umwelt bemerkbar?
Balmond: Ich hatte nicht damit gerechnet, aber alles veränderte sich. Vorher war ich außerhalb meiner eigenen Firma
völlig unbekannt gewesen. Jetzt nahmen die Leute auf einmal
von mir Notiz, wollten mit mir zusammenarbeiten – und der
Erfolg stellte sich fast von alleine ein.
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Foto: Arup
Balmonds neue Dynamik in der Architektur: Der CCTV-Tower in Peking (oben links) und die Fußgängerbrücke über den Rio Montego in Portugal
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Lufthansa Exclusive 07/09
Lifestyle
Essentials
Lifestyle
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Best of Life and Style
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Die Zuschauer, sie sitzen an einer festlichen Tafel. Serviert wird aber kein aufwendiges
Menü, sondern sommerliche Mode. Mode des belgischen Designers Dries van Noten.
Wer heute mit feiner Fashion von sich reden machen will, braucht mehr als nur eine
kokette Kollektion. Dramatische und perfekt inszenierte Schauen sollten es schon sein.
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1. November im NRW-Forum in Düsseldorf gezeigt wird, präsentiert Erfolgsgeschichten
namhafter Designer wie Dior, Viktor + Rolf oder Valentino. Infos unter: www.nrw-forum.de
Foto: Helmut Fricke
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Wodicka hat es gern
ordentlich – und zudem
ein Herz für alte Dinge.
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beiden Vorlieben eine
Geschäftsidee entwickelte: Aus ausrangierten
Schubladen fertigt sie
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Lifestyle
Essentials
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im Wohnzimmer?
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Small Talk –
drei Fragen an …
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Technik und einigen Firmen im In- und Ausland
gründete der Diplom-Ingenieur 2008 RILK. In Lübeck entwirft er nun edle Schlüssel für ebensolche
Automobile. www.rilk-key.com
Was brachte Sie auf die Idee, so schmucke
Schlüssel zu entwerfen?
Mir fiel auf, dass die Schlüssel luxuriöser Automobile so gar nicht den Ansprüchen ihrer Besitzer
gerecht werden. Billiger Kunststoff gepaart mit
Gewöhnlichkeit passt einfach nicht zu einem Luxusauto. Und so wurde die RILK-Idee geboren.
Welche Materialien nehmen Sie?
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Keys aus Karbon, Aluminium und Wurzelholz. Die
Klassiker bestehen aus massivem Gold oder Platin,
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ihre Individualität unterstreichen möchten. Und
natürlich die geschätzten Kunden meines guten
Freundes Torsten Spliedt, Juwelier in Kampen auf
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hat, möchte nie wieder einen dieser gewöhnlichen,
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Doch wirklich begeistern wollen wir mit etwas anderem: Fliegen.
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„Mami, was ist eine
Koniktsituation?“
Lifestyle
Essentials
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Spektakulär stürzen die Felswände der Dolomitenvorberge in das Tal der Etsch und prägen damit
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zweifellos zu den reizvollsten Landschaften der
Weinwelt zählt. Seit jeher werden entlang des
Ufers und an den steilen Hängen Reben angebaut.
Das Klima ist für den Weinbau ideal, denn die teilweise heißen, sonnigen
Tage werden durch
kühle Nächte gemildert. So sammeln
die Trauben viele
Aromastoffe, die später
dem Wein seinen
unvergleichlichen
Charakter geben. Ein
echter Star im Trentin
ist die Rebsorte Nosiola. Sie ergibt einen
frischen Weißwein mit
feinen Fruchtaromen
und einem typischen,
leicht nussigen Ton im
Duft. Am Gaumen
überzeugen die erfrischende Säure und ein
angenehmer, fruchtbetonter Geschmack. Im
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Foto: P. Ginter
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Business Karriereplanung
Text Anja Dilk und Heike Littger
Lufthansa Exclusive 07/09
Business Karriereplanung
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Der Knick als Kick
L
ars Burmeisters Karriere hätte nicht besser laufen können:
nach dem Studium Einstieg in die Marketingabteilung einer
großen deutschen Bank, Wechsel in die Pressestelle, dann zur
Vorstandsassistenz, schließlich in die Personalabteilung. Mit
Anfang 30 war Burmeister Chef von 20 Mitarbeitern, verantwortlich für das gesamte Recruiting und Changemanagement des
Konzerns. Mit kaum 35 hatte er die Zusage für die nächste Karrierestufe: den Sprung ins Spitzenmanagement.
Doch dann wurde der Vorstand ausgetauscht. Die neuen Bosse wollten frisches Blut von außen, an die Versprechen
ihrer Vorgänger fühlten sie sich nicht gebunden. Heimlich
suchten sie einen Kandidaten für die Stelle, die einst Burmeister versprochen war. Von seinem eigenen Headhunter erfuhr
er: „Die haben einen anderen für deinen neuen Job.“ Ein paar
Tage später hatte es der junge HR-Chef schwarz auf weiß: Der
Arbeitsvertrag des Neuen lag auf seinem Schreibtisch, zur
Bearbeitung. Seine eigene Karriereplanung fiel wie ein Kartenhaus zusammen.
Sieben Jahre ist das jetzt her. Und doch erinnert sich Lars
Burmeister nur allzu gut an den Schock, den diese Nachricht
bei ihm ausgelöst hatte. An die Blamage vor den Mitarbeitern,
die genau wussten, dass der Job des Neuen eigentlich ihm
versprochen war. An die Kränkung, die so bitter an ihm nagte,
als er hintenrum erfuhr: „Die wollen mich nicht.“ Burmeister
redete sich ein, dass alles nur halb so schlimm sei. Machte
weiter, irgendwie. „Bis mir klar wurde“, sagt er, „ich muss hier
raus, einen Neuanfang wagen, meinen persönlichen Turnaround schaffen.“
Deutschland 2009. Entlassungen sind an der Tagesordnung, auch Manager müssen gehen. Doch über Rauswurf,
Karrierebruch und Scheitern wollen jene, die seit Jahren auf der
Erfolgsspur rennen, nur selten sprechen. Zu groß ist die Scham,
zu sehr nagt die Angst, ein für allemal als Loser abgestempelt
zu werden. Kein Bein mehr auf den Boden zu bekommen.
Ulrike Ley kennt das. Deshalb ermuntert die Sozialwissenschaftlerin und Autorin von Karrierebüchern Manager zu einem offenen Umgang mit einer Bauchlandung. „Das ist entscheidende
Voraussetzung, um wieder nach vorn gucken zu können“, sagt
Ley. „Wir müssen uns klarmachen: Erstens ist Scheitern
genauso normal und unberechenbar wie Erfolg. Zweitens
steckt in jeder Krise eine Chance, auch wenn das die Betroffenen dann meist erst mal nicht hören wollen.“
Lars Burmeister hat seine Bauchlandung zum Nachdenken gebracht. Allmählich entdeckte er „das Gute im Schlechten“, wie er sagt. Wollte er nicht immer mal etwas anderes
machen? Burmeister kündigte und handelte einen langen
Zeitraum der Freistellung mit vollen Bezügen aus. Schnappte
sich sein Motorrad, fuhr nach Skandinavien, um nachzudenken, zu sich selbst zu finden.
„Diese Zeit war ein Wechselbad der Gefühle, oft habe ich
mich gefragt: Was hast du da getan?“, sagt Burmeister. „Doch
dann habe ich gemerkt, was ich will: Mich selbständig machen
mit dem, was mir immer am meisten Spaß gemacht hat – andere Menschen in komplexen Veränderungssituationen begleiten.“ Burmeister nahm Kontakt zu einer freien Beraterin auf,
einer Ex-Kundin aus Bankzeiten. Für ihr Beraternetzwerk suchte
sie Mitstreiter. Burmeister stieg ein, heute ist er geschäftsführender Gesellschafter im Beraternetzwerk Königswieser &
Network. „Ohne mein Scheitern hätte ich heute nicht so spannende Aufgaben wie in meinem neuen Job.“
Auch Gert Pichler ist heute dort, wo er immer sein wollte.
Als Vorstandsassistent für den Bonner Verlag für die Deutsche
Wirtschaft hatte er rund um den Globus nach Themen und
Trends gefahndet. Dafür hatte er ein Händchen. Doch dann
sollte der Betriebswissenschaftler ein Profitcenter des Verlagshauses leiten, das einem behäbigen Tanker auf Sinkkurs glich.
Das Steuer ließ sich nicht herumreißen, die Zahlen blieben rot,
Pichlers Kopf musste rollen, damit „die alten Strukturen
zerschlagen werden konnten“, wie er heute sagt. In Verhandlungen mit seinem Arbeitgeber schlug der 38-Jährige neun
Monatsgehälter heraus und einen unbefristeten Besuch bei
einem Outplacementberater seiner Wahl. „Mir war eine fundierte Standortbestimmung wichtig. Deshalb wollte ich keinen
Berater, der gleichzeitig als Headhunter agiert und mich nur
schnell in einem neuen Job unterbringen will.“
Heute sitzt Pichler nur wenige Schritte vom Münchner
Stachus entfernt. Bei seinem Unternehmen Nostalgic Gmbh &
Co. KG können Firmen Incentives und Privatleute Reisen der
Extraklasse buchen: mehrtägige Oldtimer-Fahrten auf den
>
Foto: Sandra Di Carlo Darsa/gettyimages
Wer einen Karriereknick erlebt, fühlt sich oft wie am Boden zerstört.
Doch Menschen mit Potenzial können solche Rückschläge nutzen,
um anschließend richtig durchzustarten
Heftige Rückschläge versetzen den Betroffenen
oft einen Schock. Sie fühlen sich wie in einem
bösen Traum – doch vor erneutem Aufstieg gilt
es, sich mit klarem Kopf neu zu orientieren
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Lufthansa Exclusive 07/09
Business Karriereplanung
MM
„Meine Umwelt ging
auf Kreuzfahrt – und
ich in die Pleite“
„Man muss brutal Bilanz
ziehen, sonst findet man
nicht zu sich selbst“
schönsten Landstraßen Italiens mit Zwischenstopps in EdelUnterkünften und ausgesuchten Restaurants. 400 000 Euro ist
Pichlers Alfa-Flotte mittlerweile wert, für Kenner ein einzigartiges Universum italienischer Automobilbaukunst. Und Kenner
gibt es genug, wie ein Blick ins Auftragsbuch verrät.
Karl Steinmayr weiß, wie schwierig es ist, Verantwortung
zu übernehmen. Zwei Dinge haben ihm dabei geholfen, es
trotzdem zu tun, als er ganz unten war: sein Sport und seine
Religion. Beim Joggen konnte er die Bäume beschimpfen,
Aggressionen loswerden, die Religion hat ihm Ruhe und Kraft
gegeben. Denn mit 60 Jahren stand der Unternehmer vor dem
Nichts: Firma insolvent, Haus zur Zwangsversteigerung freigegeben, einen Lebensabend mit seiner Frau in Armut vor Augen.
„Meine Umwelt ging auf Kreuzfahrt und ich in die Pleite“. Heute
kann der IT-Techniker darüber lachen, damals musste er sich
erst mal eingestehen: „Ich habe viele Fehler gemacht.“ Keine
Rücklagen, nur einen Hauptkunden im Blick, in technische
Einzellösungen verzettelt. Ohne die Hilfe von Freunden und
seiner Familie hätte er es nicht geschafft. Sie standen ihm bei,
liehen ihm Geld, retteten sein Haus. Unter dem Namen seiner
Frau gründete Steinmayr die Firma neu und überarbeitete sein
Geschäftskonzept. 60 000 Kilometer zog er durch die Republik, von Kunde zu Kunde, um sie zu beschwören: Bleibt mir
treu, jetzt mache ich es vernünftig. Hat sich Beschuldigungen
anhören müssen. Musste sich „nach außen als Weltmeister
geben, während innen Chaos herrschte“. Er überzeugte, nur
einer sprang ab.
Zwei Jahre später hatte Karl Steinmayr den Umschwung
geschafft. Die Steinmayr Net Intelligence GmbH wuchs jährlich
um 20 Prozent, ein neuer Partner saß als Geschäftsführer mit
im Boot. Die Altersversorgung für ihn und seine Frau ist sicher.
Vor zwei Jahren hat der Ingenieur sein Unternehmen verkauft.
Als freier Berater kann er mit 66 etwas auf die Bremse treten.
Regelmäßig hält er Vorträge in seiner Gemeinschaft, den deutschen Rotary-Clubs, um Verständnis zu wecken für solche
Brüche und zu zeigen, wie man wieder hochkommen kann:
„Verliert nicht den Glauben an euch selbst, auch wenn alles
Foto: S. di Carlo Darsa/gettyimages
Sich in Krisenzeiten auf das zu konzentrieren, was ist,
und nicht auf das, was man verloren hat – das ist auch die
zentrale Botschaft von Boris Grundl. Der Managementberater
und Buchautor ist im Moment schwer beschäftigt. Fast jeden
Tag steht er auf der Bühne, hält Vorträge oder Seminare. Der
Grund für seine Popularität: Er saß tiefer im Dreck als die meisten seiner Zuhörer. Ihm nimmt man ab, was er über Neuanfang
und Turnaround zu erzählen hat.
Mitte 20 war Grundl, als er zusammen mit einem Freund
nach Mexiko reiste und wie die Einheimischen von einer Felswand in eine türkisfarbene Lagune sprang. Einmal, zweimal, bis
er sich den Hals brach. Sport, Karriere, Zukunft – für den ehemaligen Spitzensportler war das mit einem Schlag vorbei. Stattdessen: querschnittsgelähmt. Nach einer Operation zurück in
Deutschland konnte er wieder seinen rechten Daumen bewegen, für Grundl das Aha-Erlebnis in seinem Leben: „Die ganze
Zeit hatte ich mich auf die Körperteile konzentriert, die gelähmt
waren. Auf einmal konzentrierte ich mich auf diejenigen Körperteile, die funktionierten. Dieser Perspektivwechsel hat mir
viele Türen geöffnet.“ Seine Ratschläge für Manager in der
Krise: „Hört erstens auf, darüber nachzudenken, woher die
Krise kommt, wenn ihr es ohnehin nicht mehr ändern könnt.
Nehmt zweitens den Mist an, auch wenn es wehtut. Und prüft
drittens genau, was ihr tun könnt, und übernehmt dann auch
die Verantwortung dafür.“
um euch herum zusammenbricht“, sagt er dann, oder: „Man
muss brutal Bilanz ziehen und sich aller Stärken und Schwächen bewusst sein, sonst findet man nicht zu sich selbst.“
Attila von Unruh erlebt täglich, wie sehr sich Betroffene
nach Unterstützung sehnen. Wenn sich einmal im Monat hochkarätige Krisenopfer bei den „Anonymen Insolvenzlern“ in Köln
versammeln, wird die Luft knapp im Raum. Es kommen Manager, die Millionen verloren, Unternehmer, die ihre Firma in die
Pleite manövriert haben. Sie wollen sich in einer Gruppe
Gleichgesinnter austauschen, suchen Rat und emotionalen
Beistand. Und Antworten auf die bange Frage: Wie komme
ich wieder hoch? Ab und zu lädt von Unruh Experten ein, vermittelt Kontakte zu Anwälten und Beratungsstellen. „Manager,
die vorher mit Banken Millionenkredite ausgehandelt haben,
und jetzt um eine Wohnung für 300 Euro feilschen müssen,
sind oft völlig überfordert.“
Plötzlich spielen sie nicht mehr in der obersten Liga, mit
der beruflichen Identität gerät auch die persönliche ins Wanken, erst recht, wenn privat das soziale Netz wegbricht wie so
oft. „In der Gruppe helfen wir, das alles zu verarbeiten“, sagt
von Unruh, der selbst eine Pleite in den Knochen hat. Gerade
erst hat von Unruh neue Selbsthilfegruppen in Hamburg und
München gegründet, bald ist Berlin dran: „Der Bedarf ist gewaltig. Mit unserer Initiative wollen wir das Tabu brechen.“
Lars Burmeister schmunzelt. Fast wäre er dem Tabu selbst
aufgesessen, hätte abgewinkt bei der Anfrage, von seinem
Karriereknick zu erzählen. Dabei beschäftigt er sich als Berater
heute selbst mit dem Phänomen des Scheiterns und sagt seinen Kunden: Offen darüber reden ist der erste Schritt, um wieder herauszufinden. Egal, ob es um gescheiterte Projekte geht
oder eine Bauchlandung im Job. Doch auch er hat sich gefragt: Wird es mir schaden, wenn davon zu lesen ist?
„Unsinn“, sagt Burmeister. Er hat sich entschieden, dazu
zu stehen. Um vorzuleben, was er selbst predigt und zu zeigen:
Der persönliche Turnaround kann gelingen, wenn man sich
gründlich damit auseinandersetzt. „Scheitern lohnt sich“, sagt
Burmeister. „Manager und Unternehmer, die auch die andere
Seite des Erfolgs kennen, sind langfristig erfolgreicher – und
gewappnet für die Krise.“
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Ausgabe 03/2009
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Lifestyle Fish and Chips
Text Patricia Engelhorn Fotos Claudia Janke
Lufthansa Exclusive 07/09
Lifestyle Fish and Chips
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Harte Schale, weicher Kern: Im angesagten Rivington Restaurant im Londoner
East End bringt Küchenchef Simon
Wadham (unten) das britische Nationalgericht Fish and Chips klassisch und zu
kleinen Preisen auf den Tisch (links). Das
Seelachsfilet kommt – natürlich – vom
Billingsgate Market
Schöner Fischzug
Garnelen, Kabeljau, Austern: In London liebt man alles, was sich zum heiteren Verzehr aus dem Meer ziehen lässt. Das meiste, was auf die Teller
der Restaurants kommt, stammt vom historischen Billingsgate Market
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Lifestyle Fish and Chips
Lifestyle Fish and Chips
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Der mit den Aalen dealt: Seit 40
Jahren steht Micky Jenrick (links)
mit seinem Stand auf dem Billingsgate Market und verkauft pro Tag
bis zu 300 Kilo Lebendfisch.
Obwohl Shai Davis (rechts) eine Abneigung gegen Fisch jeder Art hegt,
führt er das wohl berühmteste Fishand-Chips-Etablissement Londons,
das Sea Shell (oben) in Marylebone
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Lifestyle Fish and Chips
Lifestyle Fish and Chips
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Der Fang vom Stand: Schellfisch aus
Island, Schleie aus Südeuropa und
Schwertfisch von den Seychellen –
schon seit 1327 gibt es den Billingsgate
Market. Im vergangenen Jahr wurden
rund 25 000 Tonnen Fisch verkauft.
Auch an das Restaurant The Rock and
Sole Plaice (oben) in Covent Garden
F
ünf Uhr morgens in den Londoner Docklands. Die HighTech-Türme von Canary Wharf leuchten gegen den Nachthimmel, Möwen ziehen kreischend ihre Kreise. Sonst ist alles
ruhig; es wird noch ein paar Stunden dauern, bis die Banker
von HSBC, Barclays oder der Citigroup ihre gläsernen Büros
einnehmen und mit dem weltweiten Geldhandel beginnen.
Ein paar Meter weiter ist es mit dem großen Geschäftsalltag vorbei. Nur ein schmaler Kanal trennt die internationalen
Finanzinstitute von einer eidottergelben Eisenkonstruktion. „Billingsgate Market“ steht über dem Eingangsportal, und die
Menschen, die hier arbeiten, tragen keine feinen Anzüge, sondern Gummistiefel, weiße Kittel und Wollmützen.
In der hohen, grellen Halle ist es ziemlich kalt und feucht.
Man riecht die Fische, Muscheln und Schalentiere, die in riesigen, übereinander gestapelten Styropor-Kisten liegen, oder
auf den als Eisbett hergerichteten Verkaufstischen: ganze
Lachse, zehn Pfund das Stück, Steinbutt, zwölf Pfund das Kilo,
oder die rosa schimmernden, wabbeligen Kabeljaurogen, die
es nur im Winter gibt; und die pochiert oder geräuchert als Delikatesse gelten.
Es gibt spanische Königsmakrelen, Schwertfisch von den
Seychellen, Schleie aus Südeuropa und Heilbutt aus Island.
Die Riesengarnelen kommen aus Madagaskar und die Kabeljau-Zungen wurden aus Schottland geliefert, sie sind billig und
bei Restaurantbesitzern sehr beliebt.
Am Ende der Halle steht Micky Jenrick, klein, rund, seit
fast 40 Jahren mit seinem „Mick’s Eel Supply“ in Billingsgate
präsent. Gut ein Drittel aller Aale, die im Vereinigten Königreich
gegessen werden, sind durch seine Hände gegangen. Er verkauft sie lebend, bis zu 300 Kilo pro Tag. Rund zwei Tonnen
davon schwimmen in den Schubladen seiner beiden Metallregale, die dank eines selbst konstruierten Irrigationssystems
ständig frisch bewässert werden. Was übrig bleibt oder weg
muss, wird gekocht und in Aspik eingelegt. Sein Bruder verkauft die Gelee-Häppchen am Stand gegenüber.
Rund um die Verkaufsstände herrscht jenes perfekt organisierte Chaos, für das die Briten berühmt sind: Es ist wuselig,
aber nicht hektisch, laut aber nicht grob, und wenn einer der
Arbeiter jemanden mit seinem vollbeladenen Handkarren anrempelt, wird er höflich um Verzeihung bitten. 520 Menschen
arbeiten in den Büros, in der Cafeteria und an den rund 50
Ständen. Ihr Tag beginnt um zwei Uhr morgens und endet gegen acht. Sie haben gut zu tun: 25 000 Tonnen Fisch wurden
im vergangenen Jahr verkauft – für knapp 200 Millionen Pfund.
Billingsgate gab es schon immer. Erste schriftliche Dokumente, die seine Existenz belegen, stammen aus dem Jahr
1327 und waren von König Edward III. unterzeichnet. 1699
wurde vom Parlament ein Gesetz erlassen, das dem Markt den
Handel mit jeder Sorte von Fisch offiziell und öffentlich erlaubte. Damals befand sich Billingsgate noch auf der Südseite
der Themse zwischen der London und der Tower Bridge.
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Frischfisch und prominente
Gesellschaft: Bei Tim
Hughes (links) im Restaurant J. Sheekey (oben links)
schauen schon mal Jude
Law oder Ralph Fiennes
vorbei. Die Jungs vom Billingsgate Market (rechts)
bleiben nach getaner Arbeit unter sich
Dann wurde das Land dort zu wertvoll, und der Markt musste
1982 in eine weniger attraktive Gegend ziehen: Die West India
Docks waren da noch Hafengebiet, eine Ansammlung von heruntergekommenen Lagerhäusern, die niemanden interessierte.
„Vermutlich werden wir bald wieder umziehen müssen“,
sagt Joe Bush, der den Fischhandel in dritter Generation betreibt und dessen Stand zu den besten und teuersten von Billingsgate zählt, „denn inzwischen ist auch diese Lage heiß begehrt.“ Wie sein Fisch. Er verkauft bis zu 5000 Kilo pro Woche,
vor allem Schellfisch aus Island, aber auch Rochenflügel,
Wolfsbarsch, Hummer und Langusten. Zu seinen Kunden zählen Scott’s, J. Sheekey oder Green’s, die bekanntesten Fischrestaurants der Stadt.
Auch Simon Wadham bezieht seinen Fisch bei Joe Bush,
rund 20 Kilo Seelachsfilet pro Woche sowie 200 kleinere Fische, die er im Ganzen zubereitet. Dazu grob geschätzte 250
Jakobsmuscheln, 400 Austern und vier bis fünf Kilo Garnelen.
Nur selten kommt er persönlich vorbei, „zu früh, zu anstrengend“, meint er lachend. Nur zu verständlich. Sein Arbeitstag
ist lang, selten kommt er vor ein Uhr morgens ins Bett. Simon
Wadham ist Küchenchef im Rivington, einem der angesagten
Restaurants in Londons hippem East End. Das Lokal ist schon
morgens zum Frühstück gut besucht, mittags und abends geht
ohne Reservierung gar nichts.
Zu den Bestsellern seiner Menükarte zählen die Fishfingers, frisch zubereitete Fischstäbchen aus Seelachs, die in
gewürztem Mehl, geschlagenem Ei und Semmelbröseln gewendet und frittiert werden. „Sie müssen außen schön knusprig
und innen weich sein“, erklärt Simon Wadham. Dazu gibt es
Erbsenpüree und Fritten, hausgemacht wie die dazu gereichte
Tartar Sauce. 11,50 Pfund kostet eine Portion – nicht viel mehr
als an einem der klassischen Straßenverkaufsstände für Fish
and Chips.
Im J. Sheekey kostet das frittierte Schellfischfilet mit chips
and mushy peas 17,25 Pfund, dafür sitzt man hier in einem
1896 eröffneten Edelrestaurant in bester Covent-Garden-Lage
und möglicherweise am Nebentisch von Jude Law, Ralph Fiennes oder Keira Knightley. Zwischen holzgetäfelten Wänden
und weißgedeckten Tischen lässt Küchenchef Tim Hughes die
Klassiker der britischen Fischküche auftischen: gegrillte Seezunge mit Sauce Bearnaise, gebratene Fischküchlein aus
Lachs und Kartoffeln, geräucherten Schellfisch mit Kartoffelbrei und pochiertem Ei oder gebratene Rochenflügel mit Kapernsauce. Wer keinen Tisch bekommen hat, kann in der im
Dezember eröffneten Austernbar aus fünf verschiedenen Austernsorten wählen oder sich in die Schlange der wartenden
Gäste einreihen.
Schlange stehen ist auch in Londons wohl berühmtesten
Fish-and-Chips-Etablissement angesagt, dem Sea Shell im
Stadtteil Marylebone. Das Restaurant mit Stehimbiss existiert
seit fast 40 Jahren und zählt damit zu den ältesten seiner Art.
Shai Davis, der noch junge Inhaber, bekennt bereitwillig
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Frische Fische auf den Tisch:
Rivington: schick, angesagt, lässig. Ein richtig nettes Restaurant
im jungen Londoner East End.
Gutes Frühstück und ebensolches Fleisch. 28–30 Rivington
Street, Tel. +44-20/77 29 70 53,
www.rivingtongrill.co.uk
Scott’s: verschwenderisch elegantes Fischrestaurant in Mayfair
mit Austernbar. Klassische Fischküche, prominentes Publikum,
schöne Terrasse. 20 Mount
Street, Tel. +44-20/7495 73 09,
www.scotts-restaurant.com
Erst shoppen, dann speisen:
Im historischen Michelin-Haus in
South Kensington liegen feines
Design (The Conran Shop) und
Fine Dining (Restaurant Bibendum, links) dicht beieinander
seine Abneigung gegen Fische aller Art. Trotzdem kennt er
sich aus. Als er den Betrieb von seinem Vater übernahm, hat er
dort angefangen, wo es am meisten über Fisch zu lernen gibt:
am Billingsgate Market und im eigenen Keller, wo die frisch angelieferte Ware portioniert wird.
Heute hat er den Laden fest im Griff. Er spult die Liste
seiner prominenten Gäste – Bernie Ecclestone, Danny deVito,
Alanis Morissette – ebenso lässig herunter wie die Zahlen seiner Buchhaltung: An Wochenenden werden rund 500 Kilo Kabeljau verarbeitet, an einem guten Freitag werden über 400
Portionen davon verzehrt, zu Preisen von 7,40 Pfund im Imbiss
und 12,17 Pfund im Restaurant. Dazu kommen bis zu 250 Kilo
Kartoffeln pro Tag, die im Keller in speziellen Maschinen geschält und geschnitten und dann portionsweise frittiert werden.
Auch die Sauce Tartar und das Erbsenpüree sind hausgemacht, denn Qualität ist für Shai Davis das stärkste Verkaufsargument: „Natürlich essen unsere Gäste auch mal anderswo
und vergleichen dann.“ Davor braucht er sich nicht zu fürchten:
Sein Fisch kommt goldbraun gebacken, in einer feinen, leichten Teighülle auf den Tisch. Er ist zart und saftig und duftet dezent. Zu verdanken ist das Peter Morris, der mit seinem Stand
Leleu & Morris direkt gegenüber von Joe Bush am Billingsgate
Market zu finden ist. „Er hat den besten Fisch“, sagt Shai Davis, der seinen Kabeljau im Morgengrauen höchstpersönlich
dort ausgewählt hat.
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Austern, aber auch geräucherten
Aal oder fish pie. Nur mittags geöffnet. 39 Queen Victoria Street,
Tel. +44-20/72 48 30 62
Bibendum: Das 1911 errichtete
Art-Nouveau-Gebäude im feinen
South Kensington wurde von Sir
Terence Conran gestaltet und
lockt jetzt mit einer Austernbar
und einem fine dining Restaurant.
81 Fulham Road, Tel. +4420/7581 58 17, www.bibendum.
co.uk
J. Sheekey: altmodisches,
diskretes Fischrestaurant im Theater-Viertel Covent Garden. Im
Winter kam eine brandneue Austernbar dazu. 28–32 St. Martin’s
Court, Tel. +44-20/7240 25 65,
www.j-sheekey.co.uk
Sea Shell: Traditionelles Fishand-Chips-Restaurant und Imbiss. Sehr gute Qualität und die
Hoffnung auf prominente Gäste
trösten über das eher altbackene
Ambiente hinweg. 49–51 Lisson
Grove, Tel. +44-20/72 24 90 00,
www.seashellrestaurant.co.uk
Sweetings: 1889 in der City eröffnet und seitdem beinahe unverändert. Die Gäste teilen sich
die großen Holztische, es gibt
The Rock and Sole Plaice: Seit
1871 werden in dieser winzigen
Fischbude in Covent Garden Kabeljau, aber auch Seezungen und
Rochen frittiert. 47 Endell Street,
Tel. +44-20/78 36 37 85,
Costas Fish Restaurant: Angesagter Fish-and-Chips-Laden in
Notting Hill mit Stehimbiss und
einem eher unattraktiven dining
room. 18 Hillgate Street, Tel. +4420/77 27 43 10
Green’s: Mahagoni an den
Wänden und Leder an den Stühlen machen den Charme dieses
altmodischen Fischrestaurants in
Mayfair aus. Auch die Speisen –
eingelegte Garnelen oder Lachs
mit Rührei – sind so traditionsbewusst, dass sie schon wieder
modern wirken. 36 Duke Street,
Tel. +44-20/79 30 45 66,
www.greens.org.uk
Hix Oyster & Chop House: Anstelle des alten Fischrestaurants
Rudland & Stubbs befindet sich
nun Londons innovativstes Fischrestaurant. Chefkoch Mark Hix
nimmt alte britische Rezepturen
und verwandelt sie in zeitgeistorientierte Delikatessen. 36–37
Greenhill Rents, Tel. +4420/70 17 19 30,
www.hixoysterandchophouse.
co.uk
Wright Brothers Oyster & Porter
House: Die Wright-Brüder hatten
jahrelang Londons RestaurantElite mit Austern versorgt, bevor
sie 2005 ihr eigenes Restaurant
am Rande von Borough Market
eröffneten. Eigentlich mehr eine
Bar mit einer riesigen Auswahl an
Austern. 11 Stoney Street, Tel.
+44-20/7403 95 54,
www.wrightbros.eu.com
Geales: Der schickste Fish-andChips-Laden Londons existiert
seit dem Zweiten Weltkrieg und
war bis vor kurzem ein einfacher
Stehimbiss in Notting Hill. Jetzt
gibt es neben frittiertem Fisch
auch Lachs und Austern.
2 Farmer Street, Tel. +4420/77 27 75 28, www.geales.com
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Lifestyle Comics
Text Jörg Zipprick
Lifestyle Comics
Lufthansa Exclusive 07/09
DIE SPINNEN,
DIE…!
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Peng!
Gluck,
Schlumpfig!
S
Helden aus Harz
Ob unbeugsame Gallier, Westernlausbub Lucky Luke oder Fantasyhelden auf Flugdrachen: Das Unternehmen Leblon Delienne in Nordfrankreich bedient einen blühenden
Markt und schafft komische Sammlerstücke aus alten und neuen Comic-Klassikern
Fotos: Leblon-Delienne
tolz reckt der kleine Gallier seine Knollennase in den Wind.
Das kurze Schwert steckt fest an der linken Seite, den grünen Flachmann voller Zaubertrank presst er fest an den Mund.
Sein dicker, pardon, stattlicher Kumpel trägt ein Wildschwein
unter jedem Arm und zieht misstrauisch die dunklen Augenbrauen unter dem roten Haupthaar hoch. Das sind Asterix und
Obelix, wie wir sie kennen.
Und so stehen sie auch hier, aus Kunstharz geformt,
stramm in militärischen Reihen, in einem Handwerksatelier in
Neufchâtel, Nordfrankreich. Ihre Nachbarn sind nicht weniger
prominent: Blake und Mortimer, Lucky Luke, Spirou und Fantasio; Playmobil-Sheriffs, Ritter und Indianer wachsen auf 24
Zentimeter Höhe, die rote Kuh vom „La Vache qui rit“-Käse
grinst über das ganze Maul.
Rund 50 Männer und Frauen modellieren in Neufchâtel an
den Helden aus Comics und Kindheit, fertigen Statuen zwischen zwölf Zentimetern und 1,2 Metern, von Hand bemalt.
Mal im Airbrush-Verfahren, mal mit feinem Pinsel, mal in einer
Kombination aus mehreren Techniken. Wer das Atelier besucht, staunt über die Gestalten im weißen Kittel, die sich über
Reihen identischer Kühe beugen. Der ernste Gesichtsausdruck
der Mitarbeiter, das grinsende Rindvieh: Ganz richtig passt das
nicht zusammen.
gluck!
Doch die Kuh hat gut lachen: „Leblon Delienne ist eine
Kultmarke unter Comicsammlern“, sagt Geschäftsführer
Laurent Buob, ein dynamischer Dunkelhaariger von 44 Jahren
(www.leblon-delienne.com). „Viele Sammler kaufen alles, was
von uns kommt. Andere kaufen all das, was mit einer speziellen Comicfigur zusammenhängt. Stammt die Comicfigur aus
Belgien oder Frankreich, kommen sie irgendwann zu uns.“
Denn Leblon Delienne entwirft Schätze, keine Spielzeuge:
110 Euro kostet Asterix mit dem Zaubertrank, die Auflage wurde auf 2000 Exemplare limitiert; Obelix ist trotz seiner 3000
Exemplare mit 140 Euro deutlich teurer. Aber er wiegt ja auch
mehr, pardon, er ist deutlich stattlicher. Mehr als 3,2 Millionen
Euro Umsatz generieren die Gallier und ihre Freunde heute,
und regelmäßig kommen neue Figuren auf den Markt.
Dabei waren die Anfänge eher bescheiden: Gründerin
Marie Leblon gestaltete seit 1979 Marionetten und Puppen,
meist Einzelstücke. Mehr zufällig wagte sich Madame nach
dem Ableben des belgischen Zeichners Hergé an eine
Skulptur des rasenden Reporters Tintin. „Sie wollte, dass Hergé
in ihren Puppen weiterlebt.“ Der Journalist war damals auch
noch eine Marionette, voll beweglich, mit Trenchcoat und Krawatte aus echtem Stoff. Ein Einzelstück, realisiert mit ihrem
Mann Eric Delienne. Nach Tintin, auf gut Deutsch „Tim und >
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Lifestyle Comics
Lifestyle Comics
Lufthansa Exclusive 07/09
Prima!
Er macht immer eine gute Figur: Mit rund 50 Mitarbeitern lässt Geschäftsführer Laurent Buob bei
Leblon Delienne die Helden der Kindheit in 3-D wiederauferstehen – in limitierten Editionen
„Zu niedlich, zu rundlich, nicht aggressiv genug“, meinte
Comicstar Tarquin zu den ersten Entwürfen. Kein Wunder,
denn die meisten Figuren der Werkstatt beruhen auf dem Stil
belgisch-französischer Comics der sechziger Jahre. Die waren
rundlicher als Tarquins Fantasywelt „Troy“. Zwei Stunden lang
bastelten die Miniatur-Bildhauer mit dem Künstler an neuen
Versionen. Jetzt reitet Lanfeust mit blutverschmiertem Schwert.
Niedlich wirkt er gewiss nicht mehr. Er ist ein Held für die junge
Generation von Sammlern.
Denen will Buob auch künftig Neues bieten: „Seit kurzem
setzen wir unser Know-how auch im Möbeldesign um.“ Gut
verdienende Pariser stellen sich den Spielzeugkoffer des
„kleinen Nicolas“ (48 Zentimeter, 149 Euro) in die Wohnung,
sitzen auf „Barbapapa“ (75 Zentimeter, 84,50 Euro) oder holen
sich die Lampe mit dem kleinen Prinzen (23 Zentimeter, 115
Euro) ins Haus.
„Zu unserem Know-how gehört es, Skulpturen zu entwerfen,
die aus jedem Blickwinkel korrekt erscheinen“, sagt Buob
nicht ohne Stolz in der Stimme. „Viele andere Hersteller sind
daran gescheitert.“ Schließlich ist die Umsetzung der Comicfiguren in 3-D gar nicht so einfach. Asterix, Obelix und der
kleine Nicolas sind halt in zwei Dimensionen aufgewachsen.
Wer genau hinschaut, entdeckt sehr schnell, dass die Perspektive auf den bunten Bildern niemals ganz stimmt. Besonders die Stellung der Nase lässt sich nach den Regeln der
Anatomie nur noch erraten.
„Auch bei der Umsetzung ist Fantasie gefordert“, sagt
Buob, „schließlich gibt es für den Job keine spezielle Ausbildung. Fortschritte macht man durch Ausprobieren, später hat
man den Dreh heraus. Oder auch nicht.“ Auf 200 Stunden und
beträchtlich mehr schätzt der Geschäftsführer den Arbeitsaufwand für den Entwurf einer neuen Figur. „Drei Herren und drei
Damen arbeiten wochenlang daran.“ Jeder Prototyp wird von
dem Comiczeichner oder seinen Erben abgenommen, und
Goscinny meinte beim Anblick des lebensgroßen Asterix noch
verzückt: „Genau so hatte ich ihn mir vorgestellt.“ Nicht ganz
so zufrieden war dagegen Didier Tarquin, der Autor von „Lanfeust von Troy“. Seine Figur „Lanfeust von Troy reitet Sphax“ ist
mit 2500 Euro Kaufpreis derzeit der Star im Sortiment.
Fotos: Leblon-Delienne
Struppi“ kam „Babar, der Elefant“. Wieder ein Einzelstück –
und als solches natürlich sündhaft teuer.
Jenseits des Unternehmenssitzes Neufchâtel musste es
also Menschen geben, die bereit waren, ein kleines Vermögen
für eine Skulptur der Helden ihrer Kindheit auszugeben. Madame Leblon hatte einen Nischenmarkt entdeckt. Para-BD heißt
der heute auf Französisch. BD steht für bande dessinée, also
Comic. Para ist altgriechisch und heißt „neben“, parallel kommt
auch daher. Die Modelle aus dem Para-BD Segment sind
Sammlerobjekte und Ausstellungsstücke, keine Action-Figuren.
Ein Markt, der nur in Frankreich richtig blühen kann, denn
Comics gehören in ganz Gallien zum Kulturgut. Rund 4746
neue BDs wurden 2008 veröffentlicht, fast elf Prozent mehr als
2007. Comics machen jenseits des Rheins 6,5 Prozent des
gesamten Buchmarktes aus und erzielen Bestsellerauflagen:
1 832 000 Exemplare der „Titeuf“-Alben von Zep gingen 2008
über den Ladentisch. „Blake and Mortimer“ verkauften sich
600 000-mal. Mit 535 000 verkauften Alben ist ihnen „Lucky
Luke“ dicht auf den Fersen. Zahlen, die von der „Vereinigung
der Comic-Kritiker und -journalisten“ stammen, denn auch die
existiert bei unseren westlichen Nachbarn.
Zum Vergleich: Die Buchbestseller 2008 waren in Frankreich die drei Bände der Millennium-Reihe des Schweden
Stieg Larsson, sie verkauften sich insgesamt 1 237 400-mal.
Ist das eine Flucht in die Vergangenheit? Oder ein
neuer Trend im Interior Design? Buob sagt dazu: „Ein echter
Sammler lebt sein Hobby nicht nur in Vitrinen, sondern auch zu
Hause.“ Er lächelt. Vielleicht zieht gerade eine neue Kollektion
von Sportwagen aus Comics an seinem inneren Auge vorbei.
Lebensgroß sollten sie sein, und in den Kofferraum gehört ein
Hinkelstein. Ja, unbedingt ein Hinkelstein.
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Hab & Gut
MILKA AMAVEL.
MEIN
ZARTES
STÜCKCHEN LUXUS.
Wer Ende 1998 auf die Aktien der 30 Dax-Unternehmen
gesetzt hat, dem blieb zu Silvester 2008 der Champagnerkorken in der Flasche stecken: Rund fünf Prozent Verlust, Dividenden einberechnet, waren eher ein Anlass für einen kräftigen
Schluck Magenbitter. In den Medien war denn auch vielfach
die Rede vom „verlorenen Jahrzehnt“ und davon, dass sich im
Vergleich zu Aktieninvestments selbst ein Sparbuch als lukrative Anlage erwiesen habe.
Stimmt schon. Nur warum fragt eigentlich niemand nach
dem vergangenen Jahrsechst oder Jahrsechzehnt, warum
muss es unbedingt das Jahrzehnt sein? Weil es sich dabei um
eine schöne runde Zahl handelt? Oder weil anders nicht zu beweisen war, was bewiesen werden sollte: dass die Deutschen
mit ihrer notorischen Aktienscheu eben doch goldrichtig liegen. Tatsache ist: Wer zum Jahresende 2002 in den Dax eingestiegen wäre, hätte bis zum letzen Börsentag des Jahres
2008 jährlich 8,85 Prozent Rendite eingefahren, von Ende
1992 bis Ende 2008 wären es 7,36 Prozent pro Jahr gewesen.
In diesen 16 Jahren hätte sich das Anfangskapital mehr als
verdreifacht – das sollte für ein Gläschen Dom Perignon zu
Silvester reichen.
Wer bei der Rückschau nur die Zeiträume passend wählt,
kann einfach alles mit harten Zahlen belegen: dass die Renditen von Staatsanleihen denen von Aktien überlegen sind, dass
die Wertentwicklung von Gold beeindruckend ist, dass Sparbücher lukrativ sind. Und sogar, dass das Horten von Bargeld
unter der Matratze eine sinnvolle Sparform darstellt. Bedauerlich ist, dass solche Trickserei nicht nur mit Anlageklassen,
sondern auch mit konkreten Finanzprodukten funktioniert.
Der Blick in die Vergangenheit hilft nur bedingt, um Mutma-
ßungen über die Zukunft anzustellen – und das auch nur, wenn
die Zeiträume dieses Rückblicks groß genug gewählt werden.
Drei oder fünf Jahre – oft zur Bewertung von Fonds herangezogen – sind lachhaft. Auch zehn Jahre sind nicht immer
ausreichend, das beweist der derzeitige Crash. Trotzdem, oder
gerade deswegen, werden in der Werbung für Finanzprodukte
mit Vorliebe kurze Zeiträume gewählt oder wenigstens solche,
deren Anfangspunkt günstig liegt. Für einen Aktienfonds mit
Ausrichtung auf deutsche Blue Chips etwa hätte man auch zu
Beginn dieses Jahres mit der Wertentwicklung der vergangenen sechs oder 16 Jahre trefflich trommeln können. Selbst
die gängigere Fünfjahresspanne hätte sich mit einer Jahresrendite von knapp vier Prozent noch passabel gemacht, zumindest falls es dem Fondsmanagement gelungen wäre, die Performance des Dax zu erreichen. Bei einem mittelmäßigen
Rentenfonds beeindruckt dagegen die Sicht über ein Jahr mit
über sieben Prozent Rendite – dass die Lusche über die vergangenen zehn Jahre nur 1,9 Prozent jährlich gebracht hat,
muss man ja nicht an die große Glocke hängen.
Archimedes hatte einst angeboten, die Erde aus den Angeln zu heben, wenn man ihm nur einen festen Punkt im Universum gäbe, auf dem er stehen könne. Diese Hebelwirkung
im Raum hat scheinbar eine Entsprechung in der Zeit: Wenn
man nur den Hebelpunkt einer Zeitspanne richtig wählt, gelingt
es leicht, Renditen von Anlageklassen oder Finanzprodukten in
den Himmel zu heben. Doch während das Hebelgesetz der
Mechanik immer und überall gilt, handelt es sich bei dieser
Hebelwirkung in der Zeit um eine Illusion, von der sich Anleger
leicht blenden lassen. Schließlich funktioniert sie uneingeschränkt nur in der Vergangenheit. Investiert wird aber immer
in die Zukunft.
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Illustration: Astrid Thienhaus
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So funktioniert das Mobile Check-in:
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Ihres Mobiltelefons auf
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Servicekartennummer oder Kreditkartennummer eingeben
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und San Salvador (El Salvador) oder umgekehrt fliegen über die Lufthansa Langstreckenverbindungen zwischen Frankfurt
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der Goldene Freddie an die erfolgreiche
Miles & More Kreditkarte. Nach dem
Wechsel zu MasterCard wurde die
Kreditkarte im letzten Jahr weiter aufgewertet – mit einem verbesserten
Versicherungspaket, State-of-the-ArtChip-Technologie und der Möglichkeit
für besonders sicheres Online Shopping
durch den MasterSecureCode.
und Caracas bzw. Miami und steigen
dort auf den jeweiligen Anschlussflug der
TACA mit Lufthansa Flugnummer um.
TACA setzt auf beiden Strecken eine
Airbus A320 bzw. A321 ein. Von Lima und
San Salvador betreibt TACA jeweils 17
weitere Verbindungen zu Zielen in Zentralund Südamerika.
Miles & More feiert Erfolg bei den
Freddie Awards: Mit einmal Gold, einmal Silber und zweimal Bronze konnte
Miles & More bei den diesjährigen Freddie
Awards das gute Vorjahresergebnis sogar
noch übertreffen. Insgesamt gaben mehr
als 700 000 Vielflieger ihre Stimme ab, um
Vielfliegerprogramme und Hotelbonusprogramme zu bewerten.
In der Kategorie „Beste Kundenkommunikation“ erhielt Miles & More
einen Silbernen Freddie für die individualisierten Kampagnen und den neuen
statusdifferenzierten Online Newsletter, der
auch für das Mobiltelefon adaptierbar ist.
Zum zweiten Mal hintereinander konnte
sich Miles & More mit dem Bronze-
Freddie für das „Vielfliegerprogramm
des Jahres“ behaupten. Ein klares Indiz
dafür, dass Miles & More eines der
weltweit besten Vielfliegerprogramme ist.
Darüber hinaus erhielt Miles & More
erstmals eine Bronze-Auszeichnung für
den „Besten Internetauftritt“, was den
Innovationen des neuen Miles & More
Online-Auftritts von November 2008 zu
verdanken ist.
Miles & More bedankt sich herzlich bei
allen Teilnehmern, die ihre Stimme abgegeben und damit dieses sehr gute
Ergebnis ermöglicht haben.
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Die Welcome Lounge ist täglich von 5.30 Uhr bis 12.30 Uhr (letzter Einlass) geöffnet.
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(2 x 30 000 Meilen + 2 x 12 000 Meilen
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Wochenende in einem Hilton Hotel in
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