Was ist in Winterthur anders als in Zürich?
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Was ist in Winterthur anders als in Zürich?
GZA/PP 8048 Zürich 80. Jahrgang Donnerstag, 13. Februar 2014 Nr. 7 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch «Der Abbruch des nicht-inventarisierten Objekts hat nichts mit der städtischen Denkmalpflege zu tun», findet die Stadt. Aber warum war es denn nicht inventarisiert? Das Bahnwärterhäuschen (Foto) wurde kurz vor Weihnachten von der Stadt platt gemacht. Foto: Baugeschichtliches Archiv In Zürich ist die SP (hier Stadtpräsidentin Corine Mauch im Medienfokus) kräftig am Ruder und die SVP nicht in der Exekutive, in Winterthur hat die SVP geschafft, was ihr in Zürich seit Jahrzehnten nicht gelingt. Foto: ls. Was ist in Winterthur anders als in Zürich? Ein Kommentar von Andreas J. Minor nach den Wahlen vom Wochenende in Zürich und in Winterthur. Andreas J. Minor In Winterthur jubelt die SVP: Ihr Kandidat Josef Lisibach hat ein kleines Wunder vollbracht. Er hat die Bisherige Pearl Pedergnana von der SP klar besiegt. Nach zwölf Jahren zieht nun wieder ein SVP-Politiker in die Winterthurer Exekutive ein. Mit seinem Einzug in die Winterthurer Stadtregierung verschiebt sich zudem das politische Gewicht: Die Bürgerlichen verfügen nun in der Exekutive über eine Mehrheit. Die angestrebte Wende ist geglückt. Nachdem die beiden SVP-Kandidaten Nina Fehr Düsel und Roland Scheck in Zürich zwar den Sprung ins Stadtparlament mit guten bis sehr guten Resultaten geschafft, ihr Ziel, in die Stadtregierung einzuziehen, jedoch äusserst klar verfehlt haben, stellen sich einige Fragen: Tickt Zürich wirklich so anders als Winterthur? Was sind die Gründe für den Erfolg in Winterthur? Kann die Stadtzürcher SVP diesen Erfolgsweg für sich kopieren, um beim nächsten Urnengang ihr seit langem angestrebtes Ziel, wieder im Zürcher Stadtrat vertreten zu sein, zu erreichen? Die Ausgangslage der Winterthurer und der Stadtzürcher SVP war vergleichbar: In Winterthur ging die SVP als wählerstärkste Partei, in Zürich als zweitstärkste in den Wahl- kampf. Dass es dennoch wieder nicht reichte, lag an den Kandidaten. Roland Scheck konnte die Wählerinnen und Wähler offensichtlich trotz seiner langjährigen Arbeit im Gemeinderat nicht durch grosse Dossierkenntnis und konsensorientiertes Politisieren überzeugen. Nina Fehr Düsel hatte da als Newcomerin einen wesentlich härteren Start. Mit ihrem guten Resultat bei den Gemeinderatswahlen hat sie es geschafft, auf Anhieb ins Stadtparlament zu kommen. Das war sicher ihr wichtigstes Ziel. Dass sie den Einzug in den Stadtrat nicht geschafft hat, lag daran, dass sie in der Dossierkenntnis noch nicht über den hohen Stand eines Josef Lisibach verfügt. Doch was nicht ist … Weitere Artikel zu den Wahlen: Seite 4 und Seite 9 ANZEIGEN Blick hinter jüdische Kulissen Der Quartierverein Enge lud zu einer ganz speziellen Führung: einer Führung in die Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft (IRGZ) an der Freigutstrasse 37. Durch die Synagoge führte Miriam TreuhaftLewenstein. Treuhaft ermöglichte einen spannenden, selten möglichen Einblick ins Leben der jüdischen Gemeinschaft. Daneben war auch die Architektur des Baus ein Schwer- punktthema. Denn diese Synagoge ist ein herausragendes und äusserst qualitätvolles Beispiel des Art déco, der in Zürich mit nur vergleichsweise wenigen Bauten vertreten ist. Entsprechend dieser Bedeutung ist die grosse Synagoge auch unter Schutz gestellt als Objekt von Kantonaler Bedeutung. Den informativen Artikel von Jeannette Gerber lesen Sie auf letzten Seite der Personalwirren bei Denkmalpflege Bei der städtischen Denkmalpflege wechseln die Angestellten auffallend häufig. Das lokalhistorische Wissen bleibt damit weitgehend auf der Strecke, dafür verliert ein ehemaliger Chefbeamter seine Contenance. Lorenz Steinmann Nicht erst seit dem weitherum für viel Unverständnis sorgenden Abriss des letzten Bahnwärterhäuschens auf Stadtgebiet («Zürich 2» berichtete) ist die städtische Denkmalpflege im Fokus der Öffentlichkeit. Geht es um verweigerte Dachaufstockungen, unbewilligte Reklametafeln an Fassaden oder blockierte Umbauten wie die Kirche auf der Egg zum Hotel oder ein fahriges Ja zum Abbruch des Güterbahnhofs, die beim Amt für Städtebau angegliederte Denkmalpflege sorgt für Unverständnis und Kopfschütteln. zunehmend Personen beschäftigt werden, die nur über rudimentärste Ortskenntnisse verfügen». Damit seien ihnen auch die gesamtstädtischen und überkommunalen Zusammenhänge nicht bekannt. Käme endlich Bewegung in die Angelegenheit, dann hätte der Abbruch des Bahnwärterhäuschens wenigstens etwas Positives bewirkt. Politzeichen «aufgehende Sonne» Postwendend erhielt der am Sonntag als AL-Politiker in den Zürcher Gemeinderat gewählte Guggenheim ein gehässiges Schreiben: «Was unsere jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Ausbildung und Wissen, an Engagement und Einsatz vor Ort mitbringen und leisten, verdient nicht, mit dem Politzeichen der aufgehenden Sonne gebrandmarkt zu werden», scheibt Urs Baur zwar auf privatem Briefpapier, aber inhaltlich klar als Mitarbeiter und Ad-interimLeiter formulierend. Baur selbst ist zwar ein gebürtiger Zürcher mit viel fachlichem Know-how und er wohnt erst noch am Neumarkt 8 über dem Theater – notabene in einer städtischen Wohnung. Der ominöse Brief Dass die Nerven auch innerhalb der Denkmalpflege blank liegen, zeigt ein eigentlich persönlichkeitsverletzender Brief des Ad-interim-Leiters der städtischen Denkmalpflege, Urs Baur, an den (privaten) Engemer Heimatschützer Edi Guggenheim. Dieser liess im «Tages-Anzeiger» einen Leserbrief veröffentlichen, worin er kritisiert, dass «in der Denkmalpflege Die Belegschaft aus Deutschland Doch die meisten seiner Arbeitskolleginnen und -kollegen scheinen von ihrer Herkunft her nicht den grössten lokalgeschichtlichen Hintergrund zu haben, wie externe Stimmen unabhängig voneinander festhalten. Denn diese Angestellten der Denkmalpflege kommen aus Deutschland. Fortsetzung Seite 3 Andreas Bachmann gewinnt Hannes Binder sorgt für Furore Christoph Stokar gibt Tipps «Der Wahlsonntag ist jetzt vorbei. Das ist gut so. Selbstverständlich bin ich froh über das klare Votum der Wählerinnen und Wähler», sagt Andreas Bachmann. Er ist der Sieger der Kampfwahlen um die Enge-Notariatsleitung Seite 5 Der in Wollishofen aufgewachsene Hannes Binder ist Illustrator und wohnt im Quartier Oberstrass. Er erhielt für seine Illustrationen im Bilderbuch «Ich ging in Schuhen aus Gras» den Schweizer Kinder- und Jugendmedien Preis Seite 7 Christoph Stokar landete mit seinem «Schweizer Knigge» einen Bestseller und hinterfragt regelmässig die Trends unserer Gesellschaft. Im Gespräch mit «Zürich 2» erzählt er, was ihn nervt in Zürich und was nicht. Seite 11 AKTUELL IN KÜRZE Aemtler-Schulhaus Die beiden Betreuungsprovisorien auf der denkmalgeschützten Schulanlage Aemtler sollen einem neuen Betreuungsgebäude weichen. Das Team von Camponovo Baumgartner Architekten, Zürich, hat den Architekturwettbewerb für das neue Betreuungsgebäude für sich entschieden. Der Bau soll 2018 bezugsbereit sein. Steuerwettbewerb Die Steuerbelastung für die Einwohnenden des Kantons Zürich ist 2012 gesunken. Zurückzuführen ist dies vor allem auf den Ausgleich der kalten Progression. Die Einkommenssteuerbelastung im Kanton Zürich liegt gemäss dem neuesten Steuerbelastungsmonitor der Finanzdirektion nur noch knapp über dem nationalen Durchschnitt. Zürich hat sich damit in der Gesamtindex-Rangliste der Kantone um sechs Plätze auf den zehnten Rang verbessert. Neue Prorektorin Zürich 2 Personalwirren bei der Denkmalpflege Fortsetzung von Seite 1 So oder so lässt die extreme Personalfluktuation der letzten Jahre zumindest aufhorchen. Neben den vielen raschen Kündigungen war es vor allem der Fall von Kaderfrau Karin Dangel, die wegen Burnout nach einem halben Jahr Chefposition krankgeschrieben wurde und später ganz aus dem Staatsdienst ausschied. ser jene, wie es um die soziale Kompetenz von Patrick Gmür bestellt sei (siehe separater Artikel «Kurz nachgefragt») Im März beginnt die dritte Bauetappe an der Bahnhofstrasse vom Paradeplatz bis zur Talstrasse, im Juni folgt die Strecke von der Uraniastrasse bis zum Bahnhofplatz. Die neue Bahnhofstrasse ist im November fertig. Am Donnerstag, 25. Februar, orientieren Stadträtin Ruth Genner und die Projektverantwortlichen um 18 Uhr im UBS-Konferenzgebäude, Nüschelerstrasse 9, über die bevorstehenden Bauarbeiten. Gutes Geschäftsjahr Die Zürcher Kantonalbank erhöhte im Geschäftsjahr 2013 ihren Bruttogewinn um 2,5 Prozent auf 877 Mio. Franken, den Konzerngewinn um 7,2 Prozent auf 797 Mio. Franken. Dieses erfreuliche Jahresergebnis gestattet eine Gewinnausschüttung an den Kanton und die politischen Gemeinden von 369 Mio. Franken und die Stärkung der Eigenkapitalbasis mit einem Gewinnrückbehalt von 428 Mio. Franken. Ein pikanter Nebenschauplatz: Urs Baur wohnt im «Dörfli» in einem Haus der Stadt Zürich, das wegen der Wohnsitznahme einer berühmten Sängerin ins Gerede kam. Steht in der Kritik, will aber nicht selbst Stellung nehmen: Amtsleiter Fotos: ls. /zvg. Patrick Gmür. Ist seit einem Jahr Leiterin der Denkmalpflege innerhalb des Amts für Städtebau: Martina Jenzer. Nach kurzer Zeit krank geschrieben und später ganz ausgeschieden: Karin Dangel. Lokalhistorisches Zusammenschluss Die Trägerschaft der Careum Weiterbildung AG wird seit Januar erweitert durch die Stiftung Diakoniewerk Neumünster – Schweizerische Pflegerinnenschule, die das Spital Zollikerberg, das Alterszentrum Hottingen & Rehalp und die Residenz Neumünster Park betreibt. Careum Weiterbildung entstand 2012 aus dem Zusammenschluss von Institutionen, die sich in der Weiterbildung von Berufsleuten im Gesundheitswesen engagieren. KURZ NACHGEFRAGT «Das Amt für Städtebau wählt seine Mitarbeiter nicht nach der Nationalität aus» Die Empörung war gross, als «Zürich 2» den Abriss des letzten Bahnwärterhäuschens auf Stadtgebiet bekannt machte. Was lief da falsch bei der Denkmalpflege der Stadt Zürich? Die Stadt Zürich musste im Fall Bahnwärterhäuschen wie so oft eine Güterabwägung vornehmen. In diesem Fall wurden die nachvollziehbaren denkmalpflegerischen Aspekte den kostentechnischen Überlegungen untergeordnet. Der Abbruch des nichtinventarisierten Objekts hat somit nichts mit der städtischen Denkmalpflege zu tun. Vor einigen Jahren wurde die einflussreiche Position des städtischen Denkmalpflegers gestrichen, sie taucht seither nicht mehr im Organigramm auf. Wieso? Das ist nicht korrekt. Im Organigramm des Amtes für Städtebau ist Martina Jenzer als Leiterin der Denkmalpflege der Stadt Zürich ausgewiesen. Die promovierte Architektin mit wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund hat diese Funktion seit gut einem Jahr inne und hat sich sowohl lokal als auch kantonal als ausgewiesene Fachkraft etabliert. AUF EIN WORT Kurz, nachdem ich vor doch schon sieben Jahren als Redaktor beim «Zürich 2» anfing, sagte mir ein launischer Zeitgenosse, ich solle doch lieber beim «Pöschtli» in Arosa arbeiten. Also in meiner Heimat bleiben. Er wusste nicht, dass ich vorher schon 15 Jahre in Zürich lebte und arbeitete. Eine weitere kompetente Fachperson, Franziska Kaiser, wechselte ebenfalls rasch wieder die Stelle und arbeitet heute bei der Kantonalen Denkmalpflege. «Die Szene der Denkmalpfleger ist relativ klein», weiss der Leimbacher Heimatschützer Anton Monn. Für ihn liegt das Problem an der Amtsführung. «Es spricht sich natürlich herum, dass das Führungsklima nicht das beste ist.» Kein Wunder, müsse die Stadt seine Denkmalpfleger in Deutschland rekrutieren. Auch wenn Monn nicht konkreter werden will, gemeint mit der Kritik ist wohl Patrick Gmür, Direktor des Amts für Städtebau. Auf Anfrage wollte Patrick Gmür nicht persönlich Stellung nehmen. Er verwies auf die Pressstelle, die die schriftlich eingereichten Fragen beantwortete – aus- Personalwirren bei der Denkmalpflege? Stellvertretend für Amtsleiter Patrick Gmür gibt Martina Vogel vom Hochbaudepartement Auskunft. 3 «Man soll ihr Zeit geben» Der Fachhochschulrat hat die Professorin Barbara Fäh zur neuen Prorektorin der Abteilung Ausbildung der Pädagogischen Hochschule Zürich ernannt. Die Erziehungswissenschaftlerin tritt auf Beginn des Herbstsemesters 2014/15 die Nachfolge von Hans-Jürg Keller an, der Ende 2013 von seinem Amt zurückgetreten ist. Bahnhofstrasse 13. Februar 2014 Lorenz Steinmann Marcel Knörr, Architekt und ehemals Präsident des Zürcher Heimatschutzes, bedauert die Streichung der eigentlichen Stelle des «Städtischen Denkmalpflegers» nach wie vor. «In den guten alten Zeiten gab es in Zürich den Stadtbaumeister und den Denkmalpfleger der Stadt Zürich, beide mit einer starken Stellung innerhalb der städtischen Verwaltung. 2012 gab es dafür neun Projektleiter und -leiterinnen, verteilt auf vier Städtebauteams und mit der fachtechnischen Leiterin, Martina Jenzer. Seit einem Jahr im Amt, arbeitet sie kompetent und lösungsorientiert», sagt Knörr auf Anfrage. «Man soll ihr nun Zeit geben», so Knörr. Edi Guggenheim fordert wie früher eine eigenständige Amtsststelle für die Denkmalpflege. «Am besten wäre diese beim Präsidialdepartement angesiedelt, wie die Stadtentwicklung». Damit wäre auch die Befangenheit nicht so akut, wie mit der jetzigen Situation beim Hochbaudepartement, ist Guggenheim überzeugt. «Kleine Szene» Nr. 7 Trotzdem ist dies eine untergeordnete Stelle mit weniger Einfluss. Denn seit einer Reorganisation ist die Denkmalpflege in das Amt für Städtebau integriert. Bei den gut 1000 Stellenprozenten ist seither eine ausserordentlich hohe Personalfluktuation auszumachen. Wieso? Planung & Denkmalpflege ist bereits seit 1946 Teil des Hochbauamts, wie es damals noch hiess. Das Amt für Städtebau gibt es in der heutigen Form seit 1997 – und seit da ist auch die Denkmalpflege Teil davon. In jüngster Vergangenheit gab es zudem keine Abgänge mehr. Der Grund für die relativ hohe Fluktuation zwischen 2009 und 2011 hat mit der beruflichen Weiterentwicklung der Mitarbeitenden zu tun. Fakt ist, dass die Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger der Stadt Zürich in der ganzen Schweiz als Fachleute sehr begehrt sind. Viele von ihnen sind heute in leitender Position in anderen Schweizer Städten in der Denkmalpflege oder der kommunalen Verwaltung tätig. Mit Anke Klöth, Grit Angermann, Claudia Neun, Anna Joss und Christiane Thomas als Beispiele sind aufallend viele Sachverständige deutscher Herkunft als Denkmalpfleger angestellt. Welche Probleme stellen sich damit Ihrer Meinung nach punkto lokalem und historischem Sachverständnis, und wie wird einem allfälligen Manko entgegengewirkt? Das Amt für Städtebau wählt seine Mitarbeitenden nicht nach der Natio- nalität, sondern nach der Ausbildung, der Berufserfahrung und der Sozialkompetenz aus. Alle Mitarbeitenden der Denkmalpflege haben sich so in ordentlichen Bewerbungsverfahren durchgesetzt. Als ausgewiesene Fachleute konnten sich alle Mitarbeitenden der Denkmalpflege, egal welcher Herkunft, sehr schnell das für die Tätigkeit in Zürich notwendige lokale Wissen aneignen. Teilweise leben sie schon seit Jahren in der Stadt und sind lokal und regional verwurzelt. Die Mitarbeitenden sind somit nicht nur hoch qualifiziert, sondern sie kennen die Stadt und ihre Geschichte wohl auch besser als die meisten Zürcher/innen. Insofern besteht in keinster Weise ein «Manko». Wie wollen Sie sicherstellen, dass bei der städtischen Denkmalpflege bald wieder Ruhe eintritt? In der Denkmalpflege der Stadt Zürich herrscht keine Unruhe. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen ihrer Aufgabe mit grossem Engagement und Sachverstand im Rahmen der ordentlichen Verfahren nach und nehmen ihren Auftrag, das historische Erbe unserer Stadt zu schützen, sehr ernst. Das war in der Vergangenheit so und wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Die (schriftlichen) Fragen stellte Lorenz Steinmann, die Antworten erfolgten durch Martina Vogel, stv. Leiterin Kommunikation im Hochbaudepartement der Stadt Zürich. Diese Episode kam mir in den Sinn, als ich diese Woche für die Titelgeschichte «Personalwirren bei Denkmalpflege» recherchierte. Denn es geht darin auch um auswärtige Angestellte, konkret darum, dass der weitaus grösste Teil der Angestellten bei der Denkmalpflege aus Deutschland stammt. Tue ich diesen Deutschen unrecht wie mein Kritiker mit dem «Pöschtli»? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Tatsache ist, dass Auswärtige unbelasteter an die Denkmalschutzthematik herangehen können und sie können sich, wenn sie Deutsche sind, rhetorisch behände wehren. Dass sie, wenn sie nicht schon länger hier leben, nicht wahnsinnig gut vernetzt sind in Zürich, hat ebenfalls Vorteile. Entscheidungen werden weniger mit Seilschaften und Verbandelungen geknüpft. Nachteilig können sich fehlende lokalhistorische Kenntnisse auswirken. Architekturgeschichten aus den Quartieren, die schlecht oder gar nicht dokumentiert sind, gehen vergessen. Obwohl sie einen anderen Blickwinkel nötig machen würden, wie im Fall des plattgemachten Bahnwärterhäuschens. Da gehe ich mit den «Heimatschützern» Edi Guggenheim, Markus Knörr und Anton Monn einig und mache ein Fragezeichen zur lokalen Kompetenz. Die Stadt betont, viele bisherige Angestellte seien halt von anderen Fachstellen abgeworben worden und man rekrutiere nicht nach Nationalität. Das finde ich löblich. Aber es ist wohl nur die halbe Wahrheit. Es hat sich herumgesprochen im überblickbaren Feld der Denkmalschutzexperten, dass in Zürich das Arbeitsklima und seit der hierarchischen Herabstufung auch der Einfluss frostig beziehungsweise klein ist. Es wäre an der Zeit, dass Stadtrat André Odermatt den vom damaligen Hochbauvorsteher und privaten Bauherrn Elmar Ledergerber aufgegleiste Ausdünnung der Denkmalpflege wieder rückgängig machen würde. Integrationsbeispiel Der Stadtzürcher Ausländerbeirat schreibt in einer Mitteilung, man habe das Schweizer Abstimmungsergebnis zur Masseneinwanderungsinitiative mit Besorgnis zur Kenntnis genommen. «Auf uns, als hier lebende Ausländer erweckt es den Eindruck, dass ein grosser Teil der Schweizer Bevölkerung erhebliche Vorbehalte gegenüber den ausländischen Mitmenschen hat.» Die Stadt Zürich sei hingegen ein sehr gutes Beispiel für gute Integration. Der Ausländerbeirat ruft nun zum Dialog auf, damit die Entfremdung ausserhalb Zürichs abgebaut werde. (pd.) 4 Stadt Zürich Nr. 7 13. Februar 2014 WAHLEN 2014 FDP und AL, die Siegerparteien: Der frischgebackene FDP-Stadtrat Filippo Leutenegger, Michael Baumer (Präsident FDP Zürich) und Stadtrat Andres Türler, der mit 56 907 Stimmen das Fotos: Lorenz Steinmann, Lisa Maire beste Resultat erzielte. AL-Stadtrat Richard Wolff (rechts) schaffte mit dem 7. Platz ein solides Resultat, Alec Recher und Isabel Maiorani gratulieren. Leutenegger erobert zweiten FDP-Sitz zurück Die Stadtratswahlen boten wenig Überraschendes. Alle Bisherigen wurden wiedergewählt. Und die frei werdenden Sitze holten die «Favoriten» Raphael Golta (SP) und Filippo Leutenegger (FDP). Pia Meier Nach einem relativ fairen und ruhigen Wahlkampf herrschte am vergangenen Sonntag lange Zeit Funkstille, bis feststand, wie sich der Stadtrat in der Legislatur 2014 bis 2018 zusammensetzt. Corine Mauch (SP) verteidigte das Stadtpräsidium souverän, Andres Türler (FDP) toppte alle anderen Kandidatinnen und Kandidaten mit einem Glanzresultat und Gerold Lauber schaffte seine Wiederwahl trotz anderer Vorhersagen klar. Auch André Odermatt (SP) geriet nie in Gefahr abzurutschen, ebenso wenig Daniel Leupi (Grüne) und Claudia Nielsen (SP). Auch Richard Wolff (AL), den viele nicht mehr im Stadtrat sahen beziehungsweise sehen wollten, schaffte es. Mit Raphael Golta (SP) verteidigte die SP den Sitz des abtretenden Martin Waser. Dank Filippo Leutenegger (FDP) holten die Bürgerlichen den im 2013 verlorenen Sitz zurück. Er bekam sogar mehr Stimmen als Golta. Markus Knauss (Grüne) schaffte es nicht. Nicht nur die SPler rätselten bereits am Sonntag über die Departementsverteilung. Eines waren sie sich sicher: Das Tiefbaudepartement darf nicht an Leutenegger gehen. Langes Warten auf die Resultate. Gemeinderatspräsident Martin Abele (Grüne, ganz links) kontrolliert, Autorin Dora Koster (in Rot) übergibt Finanzchef Daniel Leupi Blumen, Kathrin Leutenegger herzt ihren Bruder – Markus Knauss und Nina Fehr Düsel sind geschlagen. Corine Mauch triumphiert, Raphael Golta, Claudia Nielsen und André Odermatt (Bild Mitte) runden das gute SP-Resultat im Stadtrat ab. Die SVP-Politiker mit Thomas Düsel, Nina Fehr Düsel, Roger Liebi und Christoph Mörgeli freuen sich – über die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative. Gerold Lauber (l.) gehörte dem «Top 5»-Team an – immerhin ergab sich nun ein bürgerliches «Top 3»-Resultat. Was wohl André Odermatt mit PR-Leiter Robert E. Gubler zu besprechen hatte? Auch im Stadthaus: Samuel Dubno (GLP) mit Tochter Yael, Markus Hungerbühler (CVP), Roland Scheck (SVP). ANZEIGEN REGIONALER PARTNER : Stadel: Garage Martin Leu, Kaiserstuhlerstr. 16, 044 858 12 97 • Zürich: Emil Frey AG Garage Zürich Nord, Thurgauerstrasse 35, 044 306 77 77 LOK ALER PARTNER : Glattbrugg: Rhomberg Garagen AG, 044 874 40 40 • Oetwil am See: Garage Joos & Co., 044 929 01 03 • Zürich: Binzmühle-Garage GmbH, 044 370 17 07 Zürich: Garage Preisig, 044 271 99 66 Zürich 2 AKTUELL Nr. 7 13. Februar 2014 5 Adliswil: Bezirksrat gibt Freien Wählern recht Eine Beschwerde der Freien Wähler Adliswil (FW) bezüglich der Geschäftsordnung des Gemeinderats wurde vom Bezirksrat gutgeheissen. Die Partei zeigt sich hoch erfreut über den Entscheid. In den entscheidenden Punkten sei die Beschwerde der Freien Wähler zur Geschäftsordnung des Gemeinderats gutgeheissen worden, informiert die politische Gruppierung in einer Medienmitteilung. «In jeder Bürositzung, in der die Geschäftsordnung beraten wurde und schliesslich auch an der Gemeinderatssitzung vom 6. März 2013, wurden die von Anfang an klar begründeten Einwände der Freien Wähler ignoriert», schreiben die Freien Wähler und ergänzen: «Die FW wurden so gezwungen, die Einwände mittels einer Beschwerde beim Bezirksrat vorzubringen. Der Antrag und die Begründung waren so klar, dass die Beschwerde auf einem Brief von zwei Seiten Platz fand.» «Fast ein Jahr hat es gedauert, bis die Beschwerde vom Bezirksrat entschieden werden konnte. Nicht, weil die Materie wahnsinnig kompliziert wäre. Nein, der für die Dauer des Verfahrens ausschlaggebende Punkt waren wohl die 33 (!) Seiten, mit denen die in dieser Sache federführenden Gemeinderäte die Beschlüsse zu rechtfertigen versuchten», schiessen die Freien Wähler einen Giftpfeil in Richtung des Adliswiler Gemeinderats ab. Das Vorgehen des Gemeinderatsbüros habe zu einem extrem hohen Aufwand aufseiten des Bezirksrates geführt. Ihren Vorstoss begründen die Freien Wähler mit der Gewaltenteilung: «Die Gewaltentrennung ist ein Kernstück der in der Schweiz gelebten Demokratie. Sie bedeutet, dass keine Behörde sich selber Kompetenzen einräumen darf, ausser sie habe den Spielraum dazu per Gesetz oder Verordnung zugestanden erhalten. Dieser Grundsatz wurde durch die von den Freien Wählern beanstandeten Artikel der Geschäftsordnung klar verletzt.» Doch das letzte Wort ist wohl noch nicht gesprochen, denn die FW wittern Widerstand gegen den Entscheid: «Die bittere Pille der Niederlage wollen die federführenden Parteien SP, FDP und SVP so kurz vor den Wahlen aber offenbar nicht schlucken. In bester SchildbürgerManier hat der Gemeinderat beschlossen, den Entscheid des Bezirksrates nicht zu akzeptieren und diesen an das Verwaltungsgericht weiterzuziehen.» Die Gemeindeordnung wird Adliswil also noch weiter beschäftigen. (pd./phs.) Mieter überwältigt Einbrecher Am Montagmorgen überwältigte ein Wohnungsmieter im Kreis 2 einen Einbrecher und hielt diesen bis zum Eintreffen der Stadtpolizei fest. «Gegen 4.15 Uhr wurde ein 20-jähriger Mieter einer Erdgeschosswohnung in Zürich-Wollishofen von verdächtigen Geräuschen geweckt. Als er aufgestanden war, entdeckte er einen Un- bekannten, der gerade dabei war, Deliktsgut in einen Rucksack einzupacken», so die Stadtpolizei Zürich. «Erschrocken über das Auftauchen des Wohnungsmieters liess der mutmassliche Einbrecher seine Beute fallen und versuchte zu flüchten», so die Polizei weiter. Ein Vorhaben, das dem 49-Jährigen nicht gelang. (pd./phs.) KAMILS KOLUMNE Steueroptimierer Beten für bessere Welt Eine ökumenische Frauengruppe bereitet seit November letzten Jahres den Weltgebetstag in Wollishofen vor. Das Motto heisst Ströme in der Wüste. Die Liturgie wurde von Frauen aus Ägypten verfasst. Béatrice Christen Der ökumenische Weltgebetstag hat eine lange Tradition. Er wird jeweils am ersten Freitag im März zelebriert. Es sind Frauen, die ihn gestalten und auch präsentieren. Jedes Jahr steht ein anderes Land im Mittelpunkt. Heuer haben Frauen aus Ägypten die Liturgie geschrieben. Ihr Gewicht liegt auf den Wasserströmen. In Wollishofen hat eine neue Frauengruppe Kamil Krejci lernt jemand ziemlich Wichtigen kennen. Foto: zvg. chen der Welt. Später habe ich nachgelesen, dass dieser vom Wirtschaftsmagazin Forbes auf 10,4 Milliarden Dollar geschätzt wird und auf der alljährlich aktualisierten Liste der reichsten Menschen der Welt den Platz 106 belegt. Irgendwann im Laufe des Gesprächs habe ich das Männlein gefragt, was er den so arbeite. Etwas verschmitzt und auch etwas undurchsichtig wie ein Politiker lugte er mich aus seinen kleinen Augen an und bevor ihn die Schränke wieder hinter den getönten Scheiben des dunklen Monstrums versorgten meinte er, er arbeite für seinen Bruder. Er optimiere seine Steuern. Es gibt Momente, Worte und Begriffe, die machen mir Angst. Kamil Krejci ist Autor, Schauspieler und Regisseur. Er schreibt regelmässig fürs «Zürich 2». die Vorbereitungen zum Weltgebetstag übernommen. Unter der Leitung von Verena Locher und Silvia Meyer fanden verschiedene Treffen statt, an denen über die Gestaltung des Anlasses diskutiert wurde. Ägyptisches Fladenbrot «Zürich 2» hat das Weltgebetstagsteam bei einem Brunch in Wollishofen getroffen. Eine der Leiterinnen – Silvia Meyer – erzählte über die Vorbereitungsarbeiten, die das neue Frauenteam übernommen hat. «Es soll ein schöner Anlass werden», betont sie. «Doch bis es so weit ist, gibt es viel zu organisieren. Wir Frauen vom ökumenischen Organisationsteam gestalten alles selber. Wir wählen auch die passende musikalische Umrahmung aus.» Am Weltgebetstag gibt es keine Pfarrkräfte, dieser wird überall nur von Frauen aus der ka- tholischen, reformierten und der evangelisch-methodistischen Kirche in Wollishofen bestritten. Silvia Meyer betont: «Wir haben auch Gäste aus der Enge und aus Leimbach eingeladen. Es wäre schön, wenn einige von ihnen sich am Weltgebetstag 2015 ebenfalls in das Frauenteam einbringen würden.» Die Kollekte kommt heuer Frauen- und Mädchenprojekten in Ägypten zugute. Nach der ökumenischen Feier sind die Anwesenden zu ägyptischem Fladenbrot mit verschiedenen Aufstrichen eingeladen. Dieses Mahl wir den Weltgebetstag 2014 in Wollishofen abrunden. Ökumenischer Weltgebetstag, Freitag, 7. März, 19.30 Uhr. Alte reformierte Kirche in Wollishofen. Nach der Liturgie gibt es ägyptische Köstlichkeiten im Kirchgemeindesaal, Kilchbergstrasse 21, 8038 Zürich. Aufschnaufen beim Chefnotar Die grosse mediale Wellen werfende Kampfwahl um die Chefstelle im Engemer Notariat ist entschieden. Andreas Bachmann bleibt Chef und Marco Lucchinetti sucht sich einen neuen Job. Kamil Krejci Es gibt Situationen, da fallen Worte oder Begriffe, die machen mir Angst. Vor einigen Jahren sass ich in Spanien am Meer in einer Strandbar und schlürfte einen gespritzten Weisswein. Die Sonne brannte, die Wellen rauschten, drei Kinder spielten unter einem Olivenbaum und der Wirt Francesco klapperte mit seinem Geschirr. Ansonsten gab es ausser idyllischer Ruhe nur ein paar krächzende Möwen. Plötzlich fuhr ein dunkler riesiger Wagen vor, drei dunkel gekleidete Schränke entsprangen dem inneren des Monstrums beäugten erst die Kinder, dann Francesco und mich, nickten stumm und erlaubten dem hinten sitzenden Männlein sich an der Bar zu erfrischen. Die Schränke setzten sich an einen eigenen Tisch und verbreiteten Respekt. Das Männlein hockte sich zwei Tische neben mir auf einen Stuhl und bestellte einen Kaffee. Ich fühlte mich wie in einem sehr schlechten Film. Irgendwann klingelte mein Handy. Ich muss wohl tschechisch gesprochen haben, denn nach dem Gespräch nickte mir das Männlein freundlich zu und grüsste mich in meiner Muttersprache. Den Schränken zum Trotz erlaubte er mir, mich zu ihm zu setzen. Wir plauderten über dies und jenes. Er entpuppte sich als Bruder des reichsten Tsche- Teamwork: die ökumenische Weltgebetstags-Frauengruppe aus Wollishofen. 3940 Stimmen für Andreas Bachmann, 1534 Stimmen für Marco Lucchinetti. Somit bleibt der Notariatsleiter Andreas Bachmann auch weiterhin Chef des Engemer Notariats. Auf Anfrage liess er «Zürich 2» folgendes Communiqué zukommen: «Der WahlSonntag ist jetzt vorbei. Das ist gut so. Selbstverständlich bin ich froh über das klare Votum der Wählerinnen und Wähler. Es erlaubt mir, meine bisherige Arbeit als Notar weiterzuführen. Darauf freue ich mich. Jetzt gilt es, nach vorne zu schauen: Als Leiter des Notariats, Grundbuchund Konkursamts Enge-Zürich ist es mir wichtig, Bevölkerung und Unternehmen in unserem Stadtkreis 2 in ihren Anliegen kundenorientiert und effizient zu unterstützen. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen, die ich in den letzten Tagen und Wochen erhalten habe, zeigen mir, dass viele Kundinnen und Kunden unsere Arbeit positiv erfahren und sie als gründlich und speditiv schätzen. Es ist mir ein grosses Anliegen, den Kundenbedürfnissen so weit als möglich zu entsprechen.». Soweit die ziemlich allgemeinen Worte von Bachmann. Keine Stellung zu Kritik Holte rund 30 Prozent der Stimmen: Herausforderer Marco Lucchinetti. Der Oberstleutnant wird nun eine neue Stelle suchen. zvg. Auf detaillierte Fragen wollte der im Vorfeld leicht angeschossene Dübendorfer nicht Stellung nehmen. Auch nicht, was ihm durch den Kopf ging, als er in einem kritischen Leserbrief eines bekannten Anwalts im «TagesAnzeiger» frontal angegriffen wurde. Egal ist im Prinzip auch, ob das Arbeitsverhältnis zwischen Bachmann und Luchinetti zerrüttet ist oder nicht. Denn Lucchinetti wird nun kündigen und «eine neue Herausforderung suchen», wie er «Zürich 2» schon vor dem Wahlsonntag sagte. Froh über das klare Votum: Andreas Bachmann. Er will nun seine Arbeit weiterführen – aber auch nichts ändern. 6 Stadt Zürich Nr. 7 13. Februar 2014 AKTUELL Sport im Vorschulalter Die Sportmöglichkeiten in der Stadt Zürich sind fast endlos. Einige Angebote richten sich an die Jüngsten, denn schon in ganz jungem Alter ist Bewegung wichtig. Wächst man in einem aktiven Umfeld auf, ist die Chance gross, dass man sich auch im erwachsenen Alter noch gerne sportlich betätigt. Die Broschüre «Sport im Vorschulalter» enthält verschiedene Angebote für Kleinkinder von 0 bis 4 Jahren. Im Fokus stehen vor allem Angebote für Turnen und Schwimmen. Eltern-Kind-Turnen, Eltern-Kind- Energie und technische Brillanz: Darsteller des Musicals «West Side Story» auf der Bühne. Der Broadwayklassiker in der hochkarätigen Inszenierung von Joey McKneely mit der selten gezeigten Originalchoreografie von Jerome Robbins wird in der Schweiz ausschliesslich in Zürich zu sehen sein. Bereits anlässlich des fünfzigsten Jubiläums der «West Side Story» hielt diese Produktion weltweit Publikum und Kritik in Atem. Die Inszenierung von «West Side Story» vereint die unvergleichlich vitale Musik, die Dramatik und die Aktualität des Meisterwerks in einer Produktion mit 36 Darstellern und insgesamt ANZEIGEN Wettbewerb Wir verlosen 5x 2 Tickets für «West Side Story» am Dienstag, 18. Februar, 19.30 Uhr im Theater 11. Bitte am 14. Februar, 14.00 – 14.15 Uhr anrufen unter: Telefon 044 913 53 96 Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen über 80 Beteiligten. Darüber hinaus charakterisiert sie etwas, das für die Inszenierung des Musicals wesentlich und doch derzeit weltweit einmalig ist: Jerome Robbins’ unnachahmliche, atemberaubende Tanzsprache, einstu- Die Broschüre liegt in den städtischen Bade- und Sportanlagen auf. Tel. 044 413 93 93 oder www.sportamt.ch. Neuer Medizinischer Direktor Foto: Nilz Böhme/zvg Broadwayklassiker wieder in Zürich International gefeiert und prämiert: Die «West Side Story» gastiert im Theater 11. Schwimmen und Babyschwimmen sind bei Eltern mit Kleinkindern sehr beliebt. Auch in diversen Gemeinschaftszentren gibt es Bewegungsangebote für die Kleinsten. Ausserdem bietet «Sport im Vorschulalter» Angaben zu Badeanlagen, Kunsteisbahnen, Spielplätzen im Stadtgebiet und dem Schlittelweg auf dem Üetliberg. Bei allen Angeboten sind Kontaktpersonen angegeben, die den Interessierten gerne weiterhelfen. (pd.) diert von Joey McKneely. Die Inszenierung zeigt die Originalchoreografie so frisch, als hätte sie eben erst Premiere gefeiert. Die jungen Darsteller interpretieren sie mit umwerfender Energie und technischer Brillanz – in der englischen Originalsprache. Die «West Side Story» ist eines der erfolgreichsten Bühnenstücke aller Zeiten. Leonard Bernsteins unsterbliche Kompositionen wie «Tonight», «Maria» oder «America» machen es neben der packenden und tief bewegenden Geschichte auch musikalisch zu einem Glanzstück. (pd./ mai.) Theater 11 Zürich, 18. Februar bis 16. März. Di/Do/Fr jeweils 19.30 Uhr, Mi 18.30 Uhr, Sa 14.30/19.30 Uhr, So 14/18.30 Uhr. www.westsidestory.ch. Patrice Ambühl, Chefarzt des Instituts für Nephrologie, ist seit dem 1. Februar für die medizinische Gesamtleitung am Stadtspital Waid verantwortlich. Er übernahm das Amt des Medizinischen Direktors von Daniel Grob, der sich künftig auf die Weiterentwicklung seiner Klinik für Akutgeriatrie konzentrieren wird. Der 51-jährige Prof. Dr. med. Patrice Ambühl ist seit sieben Jahren am Stadtspital Waid tätig. Der Chefarzt des Instituts für Nephrologie leitet unter anderem die drittgrösste Hämodialysestation der Schweiz. Als Chefarzt hat Ambühl auch die nephrologische Zusammenarbeit mit dem Stadtspital Triemli intensiviert: Seit 2012 betreut er zusammen mit seinen Kaderärztinnen und -ärzten zusätzlich die Nierenpatientinnen und -patienten im Triemli. Bevor er ans Stadtspital Waid kam, arbeitete er mehrere Jahre als Oberarzt am Uni- versitätsspital Zürich. Er besitzt eine Titularprofessur für das Fach Nephrologie an der Universität Zürich. «Ambühl ist somit als neuer Medizinischer Direktor bestens für die weitere Vernetzung der Medizin innerhalb der Stadt Zürich gerüstet», ist das Gesundheits- und Umweltdepartement der Stadt Zürich überzeugt. Der bisherige Medizinische Direktor Grob ist nach vier intensiven Jahren von seiner Funktion zurückgetreten. Mit grossem und erfolgreichem Engagement hatte er in dieser Zeit die Umsetzung der neuen Leistungsaufträge und der neuen Spitalfinanzierung vorangetrieben. Grob wird sich künftig als Chefarzt der Klinik für Akutgeriatrie auf die Weiterentwicklung seiner Klinik sowie auf die vereinbarte neue Zusammenarbeit zwischen Stadt, Universität und dem Universitätsspital im Geriatrienetz Zürich konzentrieren. (pd.) Zürich 2 HINTERGRUND Nr. 7 13. Februar 2014 7 «Alle Erwachsenen waren einmal Kind» Der in Wollishofen aufgewachsene Hannes Binder ist Illustrator und wohnt im Quartier Oberstrass. Er erhielt für seine Illustrationen im Bilderbuch «Ich ging in Schuhen aus Gras» den Schweizer Kinder- und Jugendmedien Preis. Stefan Greter Hannes Binders Spezialität ist die Schabkartontechnik. Mit einem Kartonmesser schabt er feine weisse Linien in einen schwarz beschichteten Karton. Diese Schicht besteht aus Kreide, Leimgranulat und Titanweiss «Ich habe schon verschiedene Auszeichnungen im Ausland erhalten. Dieser Preis ist die erste Auszeichnung hier in der Schweiz», erzählt Hannes Binder. Typisch Binder Schon mehrmals war er in der Schweiz für einen Preis nominiert, doch ging er, bis vor kurzem, immer leer aus. «Im Computerzeitalter fristen von Hand gezeichnete SchwarzWeiss-Illustrationen ein stiefmütterliches Dasein. Ich habe mich immer gegen im Computer generierte Illustrationen gesträubt. Dank meiner Spezialität wurde meine Technik mein Markenzeichen. Diese ist unverwechselbar. Man erkennt eine Illustration von mir an der Technik.» Diese wird als typische Binder bezeichnet. «Ich wurde in eine Zeit geboren, da Kunst oft mit einer Botschaft verbunden war, doch ich war zu jung, um eine Message zu kreieren», erinnert sich Binder. Über neun Monate schwanger mit einer Idee Der Text für das prämierte Buch schrieb der Wiener Heinz Janisch. «Er schrieb ein Gedicht, das mich inspirierte und mit dem ich zwei Jahre lang schwanger war, bis ich die ersten Illustrationen anfertigte», erzählt Binder. Kennengelernt haben sie sich vor über 20 Jahren an der Kinderbuchmesse in Bologna in Italien. Diese Messe ist das Mekka der Autoren und Illustratoren von Kinderbüchern. «Als Illustrator muss ich mich nicht 1:1 an das halten, was in einem Text beschrieben wird. Würde ich dies tun, so wären die Illustrationen bald langweilig. Als Künstler erfindet man einen neuen Raum, in dem man sich bewegen kann», erklärt er. Hannes Binder erfuhr letzten Frühling von seiner Nominierung für ANZEIGEN Er zeichnet von Hand und nicht am Computer: der preisgekrönte Illustrator Hannes Binder bei der Arbeit in seinem Atelier in Oberstrass. die Liste der möglichen Preisgewinner. Die Preisverkündigung fand im November in einem Kulturzentrum in Bern statt. «Als mein Name fiel, hatte ich für eine kurze Zeit einen Schock. Ich konnte es einfach nicht glauben und empfand eine Erleichterung sowie eine Genugtuung, dass ich in der Schweiz einen Preis erhalten habe. Es ist ein wichtiger Preis, der die Aufmerksamkeit der Medien auf das Medium Illustrationen lenkt.» Strich für Strich Wenn Hannes Binder arbeitet, entsteht auf der schwarzen Kreidefläche mit jedem Strich mehr Licht. Strich für Strich wird eine neue Schöpfung geboren. «Ich bin noch im 21. Jahrhundert ein Handwerker in dieser Branche», spricht Hannes Binder mit einem gewissen Stolz. Dies ist die Frucht seiner Beharrlichkeit, Illustrationen als eine Handwerkskunst anzusehen und nicht als eine Sache von Bits und Bytes. Buzzati, die Atelierkatze Der Atelierkatze Buzzati ist dies egal. Sie liegt zusammengerollt in einer Kartonschachtel im Künstlerraum und döst vor sich hin. Die Schlafstätte ist mit einem flauschigen Frotteetuch gepolstert, sodass es sich gut träumen lässt. «Mein Traum ist es, einmal einen Roman ohne Worte zu illustrieren», erzählt der preisgekrönte Illustrator. Hannes Binder hat zwei Töchter, doch keine von den beiden zeigt Interesse, einmal in die Fussstapfen des Vaters zu treten. «Meine Katze Buzzati hat scharfe Krallen, die sich gut eignen, um in einem Schabkarton Spuren zu hinterlassen. Er könnte einmal mein Nachfolger werden», sagt Hannes Binder in einer humorvollen Bemerkung. «Ich werde oft gefragt, ob sich meine Arbeit rentiert. Dies ist der Fall. Es gab Zeiten, da musste ich Aufträge ablehnen, weil ich einfach keine Zeit dafür hatte.» Haus bietet gutes Ambiente Sein Haus, in dem er mit seiner Ehefrau Dorothee wohnt, ist im Neobarockstil gebaut. Es stammt aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts. Ursprünglich als reines Atelier gebaut, entstanden später auch Wohnräume. «Die Architektur eines Gebäudes strahlt auf die Bewohner aus», ist Hannes Binder überzeugt. «Als meine Kinder noch klein waren, konnte ich in diesem Haus kaum Kunst kreieren, da die Erziehung des Nach- Foto: sgr. wuchses mehr Präsenz erforderte, als normalerweise ein Künstler zeigen kann. Ein Künstler ist mit seiner Kunst verheiratet. Ich lebte damals von den Aufträgen der Printmedien», erzählt Hannes Binder von seiner Vergangenheit. Nebst Illustrationen malt Binder auch Gemälde in Acryl. Über 20 Jahre lang stellte Binder in der Galerie Wiedenkeller seine Bilder aus. Diese Galerie befand sich im Kreis 1, doch sie existiert nicht mehr. «Schön wäre es, wenn es in Zürich einen offiziellen Raum für Illustrationen gäbe, wo Künstler ihre Werke ausstellen könnten und sich untereinander über das aktuelle Geschehen in der Illustrationsszene austauschen. Illustrierte Bücher wenden sich vordergründig an kleine Erdenbürger, doch welcher Erwachsene war nicht einmal ein Kind»? 8 Zürich 2 Nr. 7 HINTERGRUND 13. Februar 2014 Wenn die Stimmen im Kopf nicht verstummen wollen Immer mehr Personen leiden unter psychischen Problemen. Dabei suchen sie auch zunehmend Hilfe beim Selbsthilfecenter in Zürich. Dieses feierte kürzlich sein 40-jähriges Bestehen. Im Rahmen der Reportage konnte eine Journalistin bei einem Treffen einer Selbsthilfegruppe dabei sein. Ein Einblick. 40 Jahre Selbsthilfe Das Selbsthilfecenter Zürich ist eine Dienstleistung der Stiftung für offene Türen der Schweiz. Die Stiftung wurde 1973 in Zürich gegründet, mit dem Zweck, Hilfe für Menschen in geistiger und seelischer Not anzubieten. Umgesetzt wurde dies mit einer psychologischen Beratungsstelle und offenen Gesprächsabenden. Zur gleichen Zeit existierte das Team Selbsthilfe, das sich mit Themen im körperlichen Bereich beschäftigte. (mon.) Luzia Montandon nen Angaben selbst von der Schizophrenie geheilt. Doch kann Selbsthilfe heilen? Tom und Silvia glauben jedenfalls daran. Elf Männer und Frauen, die sich mit ihren Jeans und den gepflegten Haaren nicht von anderen Menschen in und um Zürich unterscheiden, sitzen im hell erleuchteten Raum um einen kleinen Tisch herum. Fehlende Akzeptanz Das Psychoseminar Die Duftkerze auf dem Tisch füllt den Raum wohltuend mit einem Geruch von Eukalyptus. «Ich möchte euch alle herzlich begrüssen zum heutigen Psychoseseminar», räuspert sich Tom*. Es ist der erste Abend seit dem Frühjahr, an dem sich die Selbsthilfegruppe wieder in dem kleinen Gebäude an der Asylstrasse eingefunden hat. Man kennt sich bereits, einige sind seit der Gründung der Gruppe vor über zehn Jahren dabei. Psychisch krank sind nicht alle Anwesenden. Das Psychoseseminar wird trialogisch geführt, das bedeutet, dass Betroffene, Angehörige wie auch Fachpersonen daran teilnehmen. «Für uns sind aber die Betroffenen die wahren Experten», fügt Tom hinzu, der als Pflegefachmann in der Psychiatrie arbeitet. Hoffen auf Heilung Wie seine Kollegin Silvia*, die als Beiständin vormundschaftliche Mandate führt, sieht er die Teilnahme als eine fortwährende Weiterbildung, mit der er hofft, seine Patienten besser zu verstehen. Verstehen, das möchten alle Teilnehmer: die Eltern, die verzweifelt wissen möchten, was im Kopf ihres Sohnes vorgeht, oder die Betroffenen selbst, die sich nicht erklären können, weshalb sie beispielsweise plötzlich Stimmen hören. Um schliesslich doch feststellen zu müssen, dass es Dinge gibt, «die wir nie verstehen werden». «Heilbar oder Blick in einen ganz besonderen Treffpunkt: Zu Gast im Psychoseseminar einer Selbsthilfegruppe. nicht heilbar?», fragt Tom in die Runde. So lautet zugleich das Thema des heutigen Abends, das durch die Mitglieder des Psychoseseminars gesetzt wurde. Die Selbsthilfegruppe ist autonom organisiert. Das Selbsthilfecenter, eine Dienstleistung der Stiftung Pro Offene Türen der Schweiz, vermittelt, gründet sowie berät Selbsthilfegruppen und stellt ihnen die nötige Infrastruktur zur Verfügung, wie Daniela Stefano im Interview (siehe untenstehenden Beitrag) verrät. Im Fall des Psychoseseminars zahlen die Teilnehmer einen Mitgliederbeitrag von 50 Franken pro Semester, womit die Raummiete bezahlt wird. Nathalia*, eine blonde, selbstbewusste Frau, die nach einer erneuten Psychose zurzeit dreimal F: L. Montandon pro Woche zum Arzt geht, meldet sich zu Wort: «Ich glaube schon, dass es heilbar ist. Das hat Dorothea Buck bewiesen.» Dieser Name fällt an diesem Abend häufig. Es scheint, als sei Dorothea Buck der Inbegriff von Hoffnung für die Betroffenen. Die Deutsche gilt als Gründerin des trialogischen Psychoseseminars und hat sich nach eige- Psychisch Kranke werden nicht geheilt – «auf dem Papier jedenfalls nicht», beklagt sich Sandra*. Eine junge Frau, die plötzlich Stimmen im Kopf hörte und welcher der Arzt bei der späteren Diagnose sagte: «Ich kenne solche Fälle, aber für ein 30Prozent-Arbeitspensum sollte es noch reichen.» Diese Aussage sei für sie wie ein Schlag ins Gesicht gewesen, meint die äusserlich wie innerlich gesund wirkende Frau. «Krebskranke gelten auch als geheilt, sobald sie operiert sind, obschon die Krankheit wieder ausbrechen kann», vergleicht sie weiter. Aber psychisch Kranke, die über längere Zeit keine Psychosen mehr hatten, würden nie als geheilt gelten. Sie blieben ihr ganzes Leben stigmatisiert. «Ich wünschte mir manchmal, ich hätte lieber eine körperliche Behinderung. Dies würden die Menschen wenigstens sehen und verstehen», fügt Simon* leise hinzu. Für Silvia ist ein solcher Erfahrungsaustausch essenziell: «Die Teilnehmer fühlen sich nicht mehr verloren und alleine in ihrer Problematik.» Es könne eine Form von Lebenshilfe sein. Simon lehnt sich lächelnd in seinen Stuhl zurück. Tatsächlich scheint es, als würde das Treffen den Teilnehmern gut tun. Doch zurück bleiben auch die bedrückende Hilflosigkeit der Angehörigen und das verzweifelte Festklammern an der Hoffnung auf Heilung. *Alle Namen der erwähnten Personen sind der Redaktion bekannt. Sie wurden zum Schutz der betroffenen Personen geändert. «Es ist nicht wie im Fernsehen» Wie entstehen Selbsthilfegruppen? Sozialarbeiterin Daniela Stefano, Geschäftsleiterin des Selbsthilfecenters in Zürich, erklärt es. Luzia Montandon Die Selbsthilfe existiert nun seit 40 Jahren. Was hat sich verändert? Die Beratungsanfragen sind in den letzten zwei Jahren um 70 Prozent gestiegen. Vergangenes Jahr hatten wir über 2500 Beratungsgespräche. Dies hat möglicherweise mit der schwindenden Solidarität in der Gesellschaft zu tun wie auch damit, dass immer weniger Probleme innerfamiliär gelöst werden können beziehungsweise gelöst werden wollen. Wie sieht die Aufgabe des Selbsthilfecenters aus? Wir vermitteln Selbsthilfegruppen, unterstützen diese bei Neugründun- gen und beraten bestehende Gruppen. Mittlerweile existieren im Grossraum Zürich über 360 Gruppen zu rund 170 Themen. Die Gruppen agieren nach einer Einführungsphase autonom. Wir stehen ihnen aber beratend zur Seite. zelpersonen miteinander zu vernetzen. Wie wirksam ist Selbsthilfe? Chronische Krankheiten werden nicht geheilt durch Reden, doch es gibt den Betroffenen Halt. Unsere Erfahrungen zeigen auch, dass die Teil170 verschiedene Themen. Welche be- nehmenden durch die Selbsthilfe mit schäftigen Sie zurzeit? Problemen und Herausforderungen Aktuell sind unter anderem Gruppen im Leben einen bessern Umgang finden. Damit können zu Themen wie Dedie Folgen einer pressionen, Trauer «Selbsthilfe ist Krankheit oder eiund Trennung/ eine Ergänzung, ner Belastung geScheidung in der aber niemals Ersatz mildert werden. Gründungsphase. Beispielsweise MitEs gibt aber auch für medizinische Hilfe» glieder der Gruppe Themen wie AngeBurn-out-Betroffene hörige von StrafgeDaniela Stefano achten aufeinander fangenen, die in der Gesellschaft tabuisiert sind. Dies und weisen sich gegenseitig daraufmöchten wir durch Öffentlichkeitsar- hin, wenn sie sich wieder zu fest im beit verändern. Hin und wieder Arbeitsleben engagieren. kommt es jedoch vor, dass sich zu wenig Interessierte für eine Gruppe Kann es nicht auch gefährlich sein, melden, dann versuchen wir, die Ein- wenn sich Betroffene selbst beraten? Interviewpartnerin Daniela Stefano hilft mit, dass sich Menschen mit unterschiedlichsten Problemen selbst helfen können. Foto: L. Montandon Nein, die Betroffenen beraten sich nicht medizinisch. Es ist zwar durchaus möglich, dass man durch den Austausch andere Behandlungsmethoden kennenlernt, doch ist Selbsthilfe eine Ergänzung, aber niemals Ersatz für medizinische Hilfe. So raten wir manchen beim Beratungsgespräch eher zu einer medizinischen Intervention oder zu einem therapeutischen Schritt als zur Selbsthilfe. Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Dass die Menschen ihre Vorurteile gegen die Selbsthilfegruppe beiseitelegen. Die heutige Selbsthilfe entspricht nicht dem gängigen Klischee, das wir aus dem Fernsehen kennen. Zürich 2 WAHLEN LOKAL Nr. 7 13. Februar 2014 9 Tendenz zum Bürgerlichen im «Zürich 2»-Gebiet Die Gemeinderäte Hedy Schlatter (SVP) und Daniel Ammann (Grüne) verpassten die Wiederwahl. Und weil Samuel Dubno bei den Stadtratswahlen lediglich rund 22000 Stimmen holte, ist Daniel Leupi nun der einzige Stadtrat mit «Zürich 2»-Heimat. Die FDP hat wieder drei Sitze. Im Vorfeld der Wahlen goss die «Wochenzeitung» (WoZ) viel Häme über einen Wollishofer Quartieranlass der FDP bei der Weber Dach AG. «Es steht nicht gut um den Zürcher Freisinn», war das Fazit des Fachblatts für eidgenössische linke Anliegen. Die Wahlen am Sonntag ergaben ein anderes Resultat. Logisch, tigerte FDP-1+2-Parteipräsident Christoph Luchsinger bei der Wahlfeier triumphierend durchs James Joyce Pub und wedelte mit dem völlig vergeigten Artikel herum. ten Abschiffer hingelegt. Eigentlich erstaunlich nach vierjähriger Regentschaft im Stadtrat durch die Wollishofer Daniel Leupi und Ruth Genner. Während sich Leupi weitherum Respekt verschaffte und den ehrenvollen dritten Schlussrang bei den Stadtratswahlen erreichte, scheint die nicht mehr angetretene Ruth Genner eher negative Spuren hinterlassen zu haben. Fehlende Velospuren auf der millionenteuren Hardbrücke und der ärgerliche kommunikative Knatsch um die Unterführungen am Mythenquai machten nicht wenige «GrünWähler» zu SP-Wählern – oder noch stärker zu AL-Wählern. Und so wird künftig mit Edi Guggenheim ein überaus aktiver Quartierbewohner im Gemeinderat Einsitz nehmen. Wieder gewählt, wenn auch knapp, wurde auch der Leimbacher Quartiervereinspräsident Christian Traber (CVP). Souverän an der Spitze: die beiden SP-Vertreter Renate Fischer (3086 Stimmen) und Pawel Silberring (2911 Stimmen). Resultatedetails: siehe Kasten. (ls.) Alte Bekannte: Daniel Leupi (Grüne) holt dank 52 744 Stimmen respektable Bronze im Stadtratsranking – und nutzte die vorgängige Warterei für einen Schwatz mit dem Sanitätsteam von Schutz & Rettung im Stadthaus, Werner Bader und Patrizia Dervishai. Zu retten und zu verbinden gibt es zum Glück nichts und auch der ewige Stadtratskandidat Hanfueli zieht vor dem totalen Zusammenbruch wieder ab. Fertig mit dem Swissair-Loch Was mittlerweile jeder weiss: Filippo Leutenegger bootete Markus Knauss aus und im Wahlkreis 1+2 holte die FDP den an die Grünen verlorenen Sitz zurück. Sie hat neu 21 Prozent Wähleranteil. Der sogenannte «Filippo»-Effekt hat das von Alt-Regierungsrat Eric Honegger (FDP) verursachte symbolische Swissair-Loch endgültig gestopft. Sprich: Anscheinend scheint die FDP wieder in zu sein. Da konnte auch die Steueraffäre um Bundesrat Schneider-Ammann nichts mehr ausrichten. Mit einem Minus von 2,3 Prozent haben die Grünen den gröss- Jael und Vater Samuel Dubno aus Wollishofen bibbern den Resultaten entgegen. Fazit: Samuel Dubno bleibt weiter «nur» Gemeinderat. Die Kreise 1 und 2 im Stadtparlament Wahlverlierer in den Kreisen 1 und 2 sind die Grünen, die einen ihrer beiden Sitze verlieren. Der Grüne Jürg Ammann wurde nicht mehr gewählt. Insgesamt wird dieser Wahlkreis wieder 12 Mandate im 125-köpfigen Gemeinderat stellen. Wahlgewinner ist auch hier die AL, die erstmals einen Sitz im Stadtparlament für diesen Wahlkreis erringen kann. Und die FDP, die einen zusätzlichen Sitz gewinnen konnte und nun auf total drei Mandate kommt. Bei der SVP, die ihre zwei Sitze verteidigen kann, kommt es zu einer Rochade: Hedy Schlatter, die wegen ihrer günstigen Stadtwohnung massiv kritisiert wurde, bekam von den Wählerinnen und Wählern die Quittung ausgestellt. Sie wurde nicht mehr gewählt. Statt ihr sitzt ab dem 7. Mai nun Mario Babini für die SVP im Parlament. (ajm.) Die 12 Volksvertreter Die 12 Volksvertreter der Kreise 1 und 2, rangiert nach ihrer Stimmenzahl: 1. Renate Fischer (SP, 3086) 2. Pawel Silberring (SP, 2911) 3. Petek Altinay (SP, 2772) 4. Michael Schmid (FDP, 2526) 5. Martin Bürki (FDP, 2491) 6. Magdalena Willenegger (FDP, 2098, neu) 7. Sven Dogwiler (1803) 8. Gabriele Kisker (Grüne, 1711) 9. Mario Babini (SVP, 1650, neu) 10. Samuel Dubno (GLP, 1629) 11. Christian Traber (CVP, 1439) 12. Eduard Guggenheim (AL, 780, neu). Das Kuchendiagramm zeigt die komplette neue Sitzverteilung im Stadtzürcher Gemeinderat. AL und FDP sind die Sieger, die SVP hat zwei Sitze verloren. Und: Die EVP bleibt dank 1 Stimme im Parlament. Grafik: Liechti Die FDP als Wahlsieger: Agnieszka Bürki-Kaminska und ihr Ehemann Gemeinderat Martin Bürki (bisher), Theresa Hensch (Alt-Gemeinderätin, Vizepräsidentin Gewerbeverein Zürich 2), Magdalena Willenegger, Gemeinderätin (neu). Es fehlt Michael Schmid, der noch im Wahlbüro zu tun hatte. Im Hintergrund tippt der Engemer NZZ-Redaktor Urs Bühler still seinen stimmigen Artikel «Chronik einer angekündigten Wende». Fotos: ls. / zvg. Jürg Ammann setzte anscheinend zu wenig politische Akzente. Nun haben die Grünen mit Gabi Kisker nur noch eine Ratsvertretung. Die Medienkampagne war «erfolgreich»: Hedy Schlatter (SVP) wurde nicht mehr gewählt. Ersetzt wird sie durch Marco Babini (SVP). Edi Guggenheim (AL) ist Architekt und Vorstandsmitglied im Quartierverein Enge. Er ist neu im Gemeinderat mit dabei. Einen durchaus animierten Wahlkampf, inkl. selbst gesungener Beatles-Lieder, bot Anton E. Monn. Der Einzelkämpfer gründete mit der «Aktion für humanen Städtebau» flugs eine neue Partei und kandidierte für den Stadt- und Gemeinderat. Trotz respektabler Stimmenzahl reichte es (noch) nicht für ein Politamt. 10 Zürich 2 Nr. 7 13. Februar 2014 Vielen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen und Ihre Hilfe zur Wahl unserer Gemeinderäte – Sven Dogwiler und – Mario Babini Übrigens, wir treffen uns zum SVP-Stamm (immer 2. Dienstag im Monat ab 19 Uhr) erstmals am 11. März 2014 im Restaurant Muggenbühl. Würde mich freuen, wenn auch Sie dabei wären. Katrin Widmer Präsidentin SVP Kreise 1 + 2 Raguza Reinigung Teppich-Resten Aller Art. Wohnungen inkl. Abnahmegarantie. Offerte gratis. 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Noch bis 1972 galt etwa ein Konkubinatsverbot im Kanton Zürich, Unverheiratete durften nicht zusammen eine Wohnung mieten. Wenn die eigene Selbstverwirklichung überbordet und die Platzverhältnisse enger werden, produziert die Gesellschaft Reibungsverluste, die dann irgendwann in eine Gegenreaktion münden. Mit all den bekannten Verboten, Gesetzen und Bevormundungen. Zu begrüssen ist das nicht. Ich plädiere für eine liberale Haltung, soviel ist jedoch gewiss: Unhöflichkeit bringt Nachteile. Schlechte Manieren sind sehr ineffizient. Es geht beim Thema «Manieren» letztendlich auch um ein intelligentes Selbstmarketing. Interview: Urs Heinz Aerne Christoph Stokar, Ihr Buch «Der Schweizer Knigge» soll verhindern, dass die Eidgenossen zu «bärbeissigen Hinterwäldlern» verkommen, wie in der Verlagsinformation zu lesen ist. Hand aufs Herz: Bestünde bei den Vorarlbergern, Bayern und den Schwarzwäldern nicht auch Handlungsbedarf? Das zu beurteilen ist nicht mein Anliegen! Ich habe beim Schreiben einen Schweizer Bezug gesucht, weil wir die Dinge hierzulande in gewissen Bereichen tatsächlich etwas anders handhaben als unsere Nachbarn. Es ist ja das erste Buch überhaupt, das explizit die heutigen und hiesigen Verhältnisse etwas unter die Lupe nimmt. Auch im Ton und in der Themenwahl unterscheidet es sich doch meist sehr stark von Exemplaren aus Deutschland. Man sagt den Schweizern Eigenarten nach, die schon ziemlich eigen seien. Welche finden Sie als sehr typisch und welche gar als … sagen wir grenzwertig? Am meisten fällt auf, dass der Umgangston generell ein sehr freundlicher ist, getragen von Respekt und Höflichkeit. Wir suchen hierzulande den Konsens und nicht die statusmässige Abgrenzung oder das Betonen von Standes- oder Einkommensunterschieden. Diese Haltung macht es sehr angenehm in diesem Land zu leben. Bei den Details hapert’s zuweilen ein wenig, aber das ist weiter nicht schlimm. Manchmal überbordet dieses Harmoniebedürfnis jedoch ein wenig. Zum Beispiel in einer grösse- «Wir suchen hierzulande den Konsens»: Autor Christoph Stokar. ren Runde am Tisch, wenn alle aufstehen, um auch mit den anderen mit dem Weinglas anstossen zu können. Das ist dann etwas kompliziert und unbeholfen. Aber als grenzwertig würde ich es nicht bezeichnen. Sie postulieren Anstand, Authentizität und Aufmerksamkeit. Sehen Sie einen Abwärtstrend? Die Lebensverhältnisse sind tatsächlich unübersichtlicher geworden. Religionen, die soziale Schicht, das berufliche Umfeld oder die Familie bieten nicht mehr die gewohnten Rahmenbedingungen. Jeder ist zum Einzelkämpfer geworden. Die letzten Jahre haben uns also von den Dramen der Schuld und des Gehorsams befreit, sie haben uns aber diejenigen der Verantwortung und des Handelns gebracht. Wir waren noch nie so frei, Foto: zvg. durften tun, sagen oder glauben, was wir wollen. Doch es fehlt eine gewisse Verbindlichkeit. Das Buch hat sich übrigens innerhalb eines Jahres mehr als 20 000 Mal verkauft, vielleicht auch ein Indiz, dass mehr Flexibilität heute gefragt ist. Viele Menschen möchten heute wissen, wie es eigentlich korrekt ginge. Gesetzliche Regulierungen greifen immer mehr in das soziale Leben ein: Ein kühles Bier gibt es an vielen Bahnhöfen nach 22 Uhr nicht mehr, Raucher stehen im Restaurant plötzlich auf und lassen die Nichtraucher am Tisch zurück, um draussen in der Kälte ihrem Genuss zu frönen, und im Tram wurden alle Abfallbehälter demontiert, um die Fahrgäste umzuerziehen. Wie beurteilen Sie als Verhaltensbeobachter diese Tendenzen? Sie mögen in diesen Einzelfällen Bis 16. März im Theater 11 in Oerlikon. Vorstellungen: Di, Do, Fr 19.30 Uhr, Mi 18.30 Uhr, Sa 14.30 und 19.30 Uhr, So 14 und 18.30 Uhr. Premiere 19.2. 19.30 Uhr. Tickets: www.ticketcorner.ch. Ofebänkli Erika Pucci Aussichtslose Liebe. ANZEIGEN TELEFON-NUMMERN Foto: zn. Christoph Stokar ist selbstständiger Texter/Konzepter in Zürich. Nach der Hotelfachschule Lausanne und Praktika in Zürich, Tokio und Basel entschied er sich für einen Wechsel in die Werbebranche. In Zürich stadtbekannt sind seine Schaufensterkonzepte für die Stadelhofen-Apotheke. Stokar ist (Ko-)Autor verschiedener Bücher und Vater zweier Töchter im Teenageralter. Sein Buch «Schweizer Knigge» im Beobachter Verlag wurde zu einem Kassenschlager. (uha) Wie schätzen Sie den Zusammenhang zwischen digitaler Sozialpflege via Handy und Tablets und dem persönlichen Umgang zwischen Zeitgenossen in Fleisch und Blut ein? Das eine kann das andere nicht ersetzen! Man sollte darauf achten, dass man nicht in Parallelwelten lebt, während eines Zusammenseins also ständig checkt, was sich auf dem Mobiltelefon tut usw. Die postmoderne Beliebigkeit hat auch Abgründe. Zürich-West. Wie schätzen Sie den Boom in diesem Teil der Stadt ein? Wie gesagt, das Leben in Zürich ist vielfältiger geworden. Vieles ist inzwischen möglich, die Engherzigkeit und Kleinkariertheit früherer Tag sind passé. Der Umgang mit sogenannten Nestbeschmutzern wie Frisch, Meienberg oder Ziegler sind zum Glück heute auch nicht mehr denkbar. Der kürzliche Ausrutscher der NZZ zum Tode von Dieter Hildebrandt bildet die Ausnahme. Das geistige Klima ist offen und liberal, das schafft Lebensqualität. Vieles ist möglich. Zum Schluss: Beschreiben Sie mir das Ambiente, in dem Ihr Buch am besten gelesen werden könnte. Ein entspanntes jedenfalls. Das Buch hat durchaus auch Stellen, die mit einem Augenzwinkern geschrieben wurden. Es hat auch ein grösseres Themenspektrum als herkömmliche Knigge-Bücher, ein alter Tanzschullehrer hat es jedenfalls nicht verfasst. Sogar wie man «anständigen» Sex hat, wird erläutert. Denn: Das Gegenteil von Leben ist nicht der Tod, sondern die Gleichgültigkeit. Zürich verändert sich, seine Bewohner auch. Wo sehen Sie Erfreuliches und was befremdet Sie, was Umgang und Stil anbelangt? Die Leute kleiden sich heute auffällig besser als früher. Man sieht weniger Unbedarftes und Ungelenkes. Hin und wieder befremdet mich der Umgang mit dem öffentlichen Raum. Was nach einer Streetparade, einem Seenachtsfest, nach Sommerwochenenden in den Parks am See alles an Abfall liegen bleibt, das irritiert doch etwas. Sie waren kürzlich zu Gast im «Heuwender» im Ortsmuseum Albisrieden, eine ziemlich andere Ecke im aufstrebenden Christoph Stokar, Der Schweizer Knigge, 223 Seiten, 4. Auflage Oktober 2013, Beobachter Edition, ISBN 978-3-85569-769-4. VON DIESEM UND JENEM «West Side Story» kehrt zurück Der Broadwayklassiker «West Side Story» mit unvergesslichen Songs wie «Maria», «Tonight» oder «America» kehrt nach sechs Jahren wieder zurück nach Zürich. Eine Geschichte so alt wie die Welt: Zwei junge Menschen begegnen sich, verlieben sich und schwören sich ewige Treue. Die Herkunft aus verschiedenen Kulturen wird ihnen zum Verhängnis, lässt das ersehnte Glück auf eine gemeinsame Zukunft wie einen Traum platzen. Intoleranz, Unverständnis und Hass zweier verfeindeter Lager werden zum Schicksal der Liebenden. Aufgeführt wird die Show im Theater 11 in Zürich-Oerlikon. Der Siebner führt von Wollishofen bequem auf den Milchbuck … (zn.) Christoph Stokar Ich stricke an einer kuschelweichen Babydecke für eine Kundin und spüre, wie ein kalter Lufthauch um meine Beine säuselt. Ein prüfender Blick zur Ladentür, und sofort ist klar, diese ist nicht ganz ins Schloss gefallen. Im Sommer hätte ich nichts gegen ein kühlendes Lüftchen ab und zu, aber bei diesem kalten, grauen Wetter bin ich doch eher für wohlige Wärme. Ich drücke die Tür zu und rücke mit dem Stuhl ein bisschen näher an den Heizkörper. Wie schön wäre doch ein gemütlicher Kachelofen, so einen wie meine Grossmutter hatte. Ich weiss nicht, wie manche Stunden wir als Kinder gemütlich und zufrieden auf dem Ofenbänkchen verbrachten und gedörrte Äpfelringe und Birnenschnitze knabberten, die Grossmutter aus dem Ofen zauberte. Für kalte Winternächte lagen immer zwei Bettflaschen für sie und Grossvater darin bereit. Und gegen Bauchschmerzen oder sonstige kleine Wehwehchen half zwischendurch auch mal ein im Ofen aufgewärmtes Kirschstein-Säckchen. Für kurze Zeit hatte ich selber einen Kachelofen. Der stand majestä- tisch in der Stube des alten Bauernhauses hinter dem Üetliberg. Wollte ich, wenn es Winter war und ich am Abend von der Arbeit kam, ein gemütlich warmes Zuhause haben, durfte ich nicht vergessen, Erika Pucci über am Morgen gedas gemütliche nug Holz einzuOfebänkli, inkl. schieben. Alles Apfelringli. zvg. war ein bisschen schief im Haus, aber urgemütlich. Das Badezimmer war ganz speziell. Da stand mitten im Raum eine grosse Badewanne mit Füssen, und die Toilette war auf einem Podest erhöht, wie ein richtiger Thron. Dorfklatsch und Handschläge Mir gefiel das Landleben gut. Rundherum lebten nette und hilfsbereite Nachbarn, es gab eine Holzofenbäckerei, einen kleinen Dorfladen für die nötigsten Einkäufe und gleich nebenan die «Buurestube», eine urchige Gastwirtschaft, wo schon so mancher Jass bei einem Glas Roten oder einem Kafi fertig auf den Schiefertischen geklopft worden war die Jahre hindurch, zumeist begleitet von hitzigen Diskussionen, aufgemischt mit Dorfklatsch – und dazwischen wechselte per Handschlag auch gleich noch ein Kalb den Besitzer. Als ich meinen Mann kennenlernte, lebten wir noch eine gewisse Zeit zusammen in dieser ländlichen Idylle. Bis der Tag kam, als er fand, jetzt hätte er sich genug den Kopf angestossen beim Treppensteigen – bei einer Grösse von fast 1.90 und diesen niedrigen Räumen auch kein Wunder; und ich hatte dann auch etwas Mitleid mit ihm. Schrumpfen im Alter So packten wir unsere Siebensachen und zogen wieder in die Stadt, was auch seine Vorteile hatte. Wir sind dann noch zwei weitere Male umgezogen, da unsere Zweisamkeit infolge Nachwuchs ein Ende fand und unsere Familie mehr Raum beanspruchte. Wer weiss, wenn die Kinder irgendwann ausfliegen, ob wir uns dann der Gemütlichkeit wegen nicht wieder ein Bauernhaus mit Kachelofen suchen sollten? Im Alter schrumpft man bekanntlich. Erika Pucci ist in Wollishofen aufgewachsen und betreibt dort heute den «Woll-Laden». Sie schreibt regelmässig fürs «Zürich 2». 12 Stadt Zürich Nr. 7 13. Februar 2014 AUTOMOBIL Der kommende Polo wird zum neuen VW Golf Was bisher der Ober- und Mittelklasse vorbehalten war, kommt je länger, je mehr auch in Kleinwagen zum Einsatz. Von modernsten Technologien profitiert nun auch die Ende April in den Handel kommende Neuauflage des VW Polo. Peter Lattmann und Stefan Lüscher Die Grenzen bei der Ausstattung der verschiedenen Segmente werden immer durchlässiger. Die Käufer und Benutzer kleinerer Autos müssen nicht länger auf die jüngsten Erkenntnisse und Geniestreiche der Entwicklungsingenieure verzichten. Ein treffliches Beispiel dafür ist der neue VW Polo, der in der Schweiz trotz des leicht erkennbaren Mehrwerts mit praktisch unveränderten Preisen in den Ausstattungen Trend-, Comfort- und Highline als Zwei- und Viertürer angepriesen wird. Einstiegsmodell wird günstiger Das Einstiegsmodell mit 60 PS für 15 500 Franken wird sogar noch etwas günstiger als bisher. Höher im Kurs sind aber die kräftigeren Benziner-Versionen mit 75, 90 oder 110 PS und die fast gleich starken 1,4-Liter-Turbodiesel der neuesten Bauart mit Verbrauchseinsparungen bis zu 21 Prozent gegenüber dem bisherigen Angebot. Ob automatische Distanzregelung, Umfeld-Beobachtungssystem mit Notbremsfunktion, Multikollisionsbremse, Müdigkeitserkennung, Rückfahrkamera, LED-Licht, Sport-SelectFahrwerk, elektronische Stabilitätskontrolle oder elektromechanische Servolenkung, die modernsten Sicherheits- und Komforttechnologien halten – teils serienmässig, teils optional – ebenso Einzug im neuen Polo wie der noch einmal verbesserte modulare Infotainment-Baukasten mit Das Design des VW Polo spricht neben der Technik viele an. Funktionen wie Touchscreen, Bluetooth-Audiostreaming, Annäherungssensorik, Karten-Zoomen, DAB-Radioempfang und anderes mehr. Was die Passat- und Golf-Besitzer stolz macht, erfreut schon bald auch die Polo-Familie. So fällt die Begründung des Umsteigens auf grössere Modelle mit Ausnahme des Platzbedarfs zunehmend schwerer. Das Fahrverhalten des Fronttrieblers ist schon länger über jeden Zweifel erhaben, jetzt aber noch einmal verfeinert worden. 14 Millionen Mal verkauft Mit über 14 Millionen produzierten Einheiten seit 1975 hat sich der Polo als erfolgreichster Kleinwagen der Welt etabliert. Er wird nicht nur in Europa, sondern auch in China, Indien sowie Afrika produziert und in mehr als 140 Ländern verkauft. Um allen Ansprüchen gerecht werden zu können, sind im Verlauf der Jahre auch verschiedene Derivate dazugekommen, die in den kommenden Monaten ebenfalls angepasst und auf den jüngsten Stand der Technik gebracht werden. Schon im Mai ist der neue CrossPolo zu erwarten, bis Mitte Jahr folgen der Polo Blue GT und die BlueMotion-Variante mit einem möglichen Dieselverbrauch von 3,2 Foto: zvg. Litern für 100 Kilometer und einem ebenso vorbildlichen CO2-Ausstoss von 82 Gramm pro Kilometer. Auch schon in der Pipeline ist der GTI mit 192 PS, für den die Erfolge in der Rallye-Weltmeisterschaft optimale Verkaufsargumente liefern. Die 2009 eingeführte, erwachsener und sportlicher wirkende, fünfte Polo-Generation mit einer Länge von knapp vier Metern ist der beste Beweis für die wachsende Bedeutung des Designs beim Autokauf. Entschieden sich früher 19 Prozent der PoloKäufer wegen der Formensprache und der Linienführung für ihren Neuwagen, sind es jetzt schon 30 Prozent. Entsprechend dezent sind die Änderungen am Design ausgefallen. Was auf der ganzen Welt gefällt, muss ja nicht unbedingt stark verändert werden. Neue Akzente setzen eigentlich nur die grösseren Lufteinlässe, die LED-Leuchten und zusätzliche Aussenfarben. Auch im gepflegten Innenraum fallen höchstens Details wie das Kombiinstrument mit 3D-Optik oder die übersichtlicher gestaltete Mittelkonsole auf. Mit der jüngsten Aufwertung und dem Sondermodell Fresh als attraktive Einstiegsvariante hat der Polo gute Aussichten, den dritten Platz in der 4x4-Variante: Polo R WRC verkaufte sich wie warme Semmeln. Schweizer Verkaufsrangliste hinter dem VW Golf und dem Skoda Octavia auch 2014 verteidigen zu können. Im abgelaufenen Jahr hat ihn nur noch ein Zufallsmehr von dem in der neuen Generation rasant vorrückenden BMW 3er getrennt. Träumen vom Allrad-Polo Noch ist stockdunkle Nacht, als die Journalisten auf einem zugefrorenen See in Schweden auf Testfahrt gehen dürfen. Kein Wunder: Der Polo R WRC 4Motion ist ein Prototyp mit höchst ungewisser Zukunft. Aber eigentlich ist er ein logisches Produkt, nachdem VW mit einem Allrad-Polo 2013 auf Anhieb die Rallye-Weltmeisterschaft gewinnen konnte. Der normale Polo mit 4x4 fährt sich auch hervorragend und würde sich bei uns garantiert gut verkaufen. Von der Sonderserie Polo R WRC mit reinem Vorderradantrieb wurden in der Schweiz bereits spielend 300 Einheiten abgesetzt. Wie dieser verfügt der sportliche Allrad-Polo über den 2.0-Liter-TSI-Motor mit Turbo, Benzindirekteinspritzung, 220 PS und 350 Newtonmeter. Als Allradantrieb wurde das vom Golf bekannte 4Motion-System mit einer extrem schnell ansprechenden Haldex-Kup- Vierfach angetrieben durch die Schweiz weisser Piste nicht auf Spass aus ist, schaltet daher tendenziell einen Gang zurück. Schliesslich will man ja das elegante Reisemobil, das als 428i xDrive mindestens 60 500 Franken kostet, möglichst lange geniessen. Beim Schlussanstieg der Allradtour in der Lenzerheide leistet dann der ebenfalls neue X5 beste Dienste. Er pflügt sich durch den Schnee, als wäre er in den Alpen geboren. Klar, andere SUV-Modelle bieten mehr Offroadtechnik, aber für die Fahrt ins Skigebiet reicht das automatische xDrive-System problemlos. 72 Prozent aller bei uns verkauften BMW-Modelle haben Allrad. Grund genug, die 4×4-Palette der Bayern auf einer Tour quer durch die winterliche Schweiz zu testen. Lorenz Keller Eigentlich wäre es ja die perfekte Jahreszeit für Allradler. Aber in diesem Winter käme man im Flachland auch mit Sommerpneus gut vorwärts. Dass sich das schnell ändern kann, zeigt sich auf dem Weg zum Säntis. Plötzlich beginnt es zu schneien – die Strasse zur Schwägalp ist weiss gepudert. Und schon ist man froh, hat BMW für die Testfahrt ausschliesslich Allradler bereitgestellt. X-Drive – da dreht kein Rad durch Das xDrive-System regelt den Kraftfluss automatisch, sodass kein Rad durchdreht. Schiebt es auf schneebedeckter Strasse in den engen Kurven etwas über die Vorderräder, fängt die Elektronik das Auto wieder ein. Der BMW-Allrad ist unkompliziert und darauf ausgerichtet, bei trockener Strasse das Fahrvergnügen nicht auszubremsen. Das kommt bei den Schweizern an. Letztes Jahr waren 72 Prozent aller ausgelieferten Mo- Mit dem neuen 4er Coupé im Allradtest durch Schnee und Eis. Foto: zvg. Leicht höherer Verbrauch delle mit Allrad ausgestattet. Im gesamten Schweizer Markt ist der 4×4Anteil nur halb so gross. Dabei zeigt es sich, dass nicht nur die grossen SUVs, bei BMW immer mit 4×4, zu dieser Zahl beitragen, sondern auch die eigentlich traditionell heckgetriebenen Limousinen. Der 5er hat einen Allradanteil von 78 Prozent, der 7er von 88 Prozent. Auch die 3er werden zu 60 Prozent mit 4×4 bestellt. Am tiefsten ist der Wert mit 39 Prozent bei der kleinsten Modellreihe. Beim 1er sind auch nur drei Motorenvarianten überhaupt mit Allrad erhältlich – beim 3er sind es sieben, beim 5er gar acht. Die BMW-Allradwelt startet beim 118d, der 40 300 Franken kostet, rund 2000 Franken mehr als mit Heckantrieb. Mit dem Kompakten ist man winterfest ausgerüstet. Der 143 PS starke Diesel zieht gut durch, und mit xDrive ist man auf Schnee wieselflink unterwegs. Die direkte Lenkung und die recht straffe Auslegung des Fahrwerks geben einem eine gute Rückmeldung, wie viel Tempo bei schwierigen Strassenverhältnissen möglich ist. Zielsicher durch Schnee und Eis Ein paar Preis- und Grössenklassen höher ist das Fahrgefühl etwas anders. Das soeben auf den Markt gekommene 4er-Coupé kommt schneller in den Bereich, der von der Elektronik abgeriegelt wird. Schon alleine deshalb, weil halt der Vierzylinder mit Doppelturbo und 245 PS deutlich sportlicher ausgelegt ist. Wer auf Als X5 50i ist der luxuriöse Geländewagen übrigens nicht nur wegen seines Gewichts von über zwei Tonnen eine Wucht. Der V8-Turbobenziner leistet 450 PS und katapultiert den X5 in fünf Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer – natürlich nicht bei winterlichen Verhältnissen. Die erhöhte Sitzposition, die gute Übersichtlichkeit und die komfortable Aktivlenkung sind besonders praktisch, wenn man zwischen zwei Maiensässen durchnavigieren muss. Gegen Allrad sprechen somit eigentlich nur zwei Punkte: neben dem höheren Preis der leicht erhöhte Verbrauch, beim 4er etwa 0,2 bis 0,3 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Wählt man einen Diesel, sind es nur noch 0,1 Liter – also im Alltag wohl kaum merkbar. plung montiert. Die Fahrzeugabstimmung und die Balance sind ganz auf Agilität und Sportlichkeit ausgelegt. Nebst überlegener Traktion in allen Lebenslagen generiert das kleine Kraftpaket maximale Fahrfreude, zumal sich die elektronischen Helfer auf abgesperrten Strecken wie beim neuen Golf R vollständig ausschalten lassen. In Verbindung mit Spikereifen lässt sich das rund 1200 Kilogramm leichte Spassmobil spielerisch leicht über die eisigen Unterlagen zirkeln. Ob der Allrad-Polo aber in Serie geht, ist bei VW noch ebenso wenig entschieden, wie die definitive PS-Zahl. Gemäss Entwicklungsvorstand Heinz-Jakob Neusser dürfen RallyeFans aber auf ein Derivat hoffen, das ihnen viel Freude bereiten wird. Ob mit oder ohne Allrad ist noch unklar. Audi S1 kommt nach Genf Bereits zum Autosalon Genf kommt das Schwestermodell Audi S1 mit 4x4 und 230 PS, das aber gegen 50 000 Franken kosten wird. Das wäre eindeutig zu viel für einen Polo. Daher wird man in Genf stattdessen eine SUV-Studie auf Polo-Basis bewundern können, von der sich VW aktuell grössere Marktchancen verspricht. Mit Strom nach Le Mans Bei den diesjährigen 24 Stunden von Le Mans am 14. und 15. Juni wird Nissan mit dem ZEOD RC dank eines einzigartigen Elektroantriebs neues Technologieterrain betreten. Der Rennwagen wird als erstes Fahrzeug in der Geschichte von Le Mans eine komplette Runde auf dem Circuit de la Sarthe rein elektrisch zurücklegen. Danach wird für jeweils eine Stunde Renndauer der neue Dreizylinderbenziner übernehmen. Dieser ist extrem kompakt gebaut, nur 40 Zentimeter lang, 20 Zentimeter breit und 50 Zentimeter hoch. Der Motor wiegt nur 40 Kilogramm, hat einen Hubraum von 1,5 Litern und holt dank Turboaufladung trotzdem 400 PS und 380 Newtonmeter Drehmoment heraus. 10 Kilogramm pro PS Mit einem Leistungsgewicht von 10 Kilogramm pro PS glänzt der neue Nissan-Motor mit einer höheren spezifischen Leistung als der in der Formel 1 eingesetzten V6-Turbo mit 1,6 Liter Hubraum. Der kombinierte Antriebsstrang als Elektro- und Benzinmotor ist das eigentliche Highlight des ZEOD RC. Die Erfahrungen mit dem revolutionären Rennwagen wird Nissan in die Entwicklung eines neuen LMP1Prototyps einfliessen lassen, der 2015 in der World-Endurance-Meisterschaft an den Start gehen soll. (zb.) Stadt Zürich Nr. 7 13. Februar 2014 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Herzliches Wiedersehen und Auffrischen alter Erinnerungen zwischen Paola Felix und Udo Jürgens. Im Hintergrund Manager Freddy Burger. Spitzenkoch Jacky Donatz verwöhnte die Gäste, darunter Stadtpräsidentin Corine Mauch, an der Verleihung des «Prix du Champagne» mit erlesenen Häppchen. Udo Jürgens beglückte die Anwesenden als «Rufer in der Wüste» mit seinem zu Herzen gehenden Song «Bis ans Ende meiner Lieder». Perlender Preis für Udo Jürgens Der Preis ist klein, aber fein. Und die Geladenen feierten in exklusivem Rahmen bei Jacky Donatz im Restaurant «Sonnenberg». PR-Crack Christoph Richterich und sein Comité verliehen den «Prix du Champagne» (eine Flasche Champagner und eine Reise in die Champagne) vergangene Woche an Wahlzürcher und Weltenbürger Udo Jürgens für dessen Lebenswerk. Sohn John Jürgens reiste dazu extra aus Deutschland an. In den Vorjahren wurden mit dem Preis ebenso bedeutende Persönlichkeiten wie Ottmar Hitzfeld, Sepp Blatter oder Claude Nobs geehrt. In seiner Laudatio sagte Ringier CEO Marc Walder: «Die Magie seiner Lieder ist die Ehrlichkeit, seine Texte machen Mut und sie sind nie banal.» Udo Jürgens, der Millionen von Menschen mit seinen Liedern verzaubert und seit über 60 Jahren die internationale Musikszene beeinflusst, beschenkte die Anwesenden mit dem Lied «Bis ans Ende meiner Lieder». Als beruflich anwesende Fotografin vergass man vor Ergriffenheit beinahe, ein Bild zu schiessen. Und manche der Geladenen hatten sogar Tränen in den Augen vor Rührung. Udos Sohn John Jürgens mit Sabine Hirsch Avram (l.) und deren Freundin Christine Schneitter. Treuer Bühnenbegleiter und privater Freund von Udo: Pepe Lienhard mit Gattin Christine. Freudiges Wiedersehen: Sänger und Entertainer Pino Gasparini kennt Paola Felix seit Langem. PR-Grösse Christoph Richterich verlieh Udo Jürgens den «Prix du Champagne» für sein Lebenswerk. Richard J. Wuermli, Direktor Tax Expert, und Juristin Katharina S. Wuermli genossen den Abend. Sängerin Paloma Würth und ExSkistar Maria Walliser sind grosse Verehrerinnen von Udos Musik. ANZEIGEN ECKANKAR Gesellschaft Schweiz Kurvenstrasse 17 · 8006 Zürich Gesprächsrunde/Forum: Wie helfen spirituelle Themen im Alltag? Donnerstag, 20. Februar 2014, 18.00–21.00 Uhr Restaurant Weisser Wind, «Weggenstube», Oberdorfstrasse 20, 8001 Zürich Eintritt frei 18.00 Uhr Veränderung und Wachstum 19.00 Uhr Spirituelle Freiheit 20.00 Uhr Frühere Leben, Träume und Seelenreisen www.eckankar.ch Jedes Thema in sich abgeschlossen. 14 Zürich 2 Nr. 7 13. Februar 2014 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: Krimi in der Neonaziszene Jeder vierte Roman fällt unter die Kategorie Krimi oder Thriller, doch nur wenige vermögen ihre Leser zu fesseln. Ein spannendes Werk ist jedoch «M» von Friedrich Ani. Hauptfigur ist der Privatdetektiv Tabor Süden der Münchner Detektei Liebergesell. In seinem jüngsten Fall wird Süden von der Redaktorin Mia Bischof beauftragt, ihren vermissten Freund zu suchen. Trotz Vorbehalten gegenüber der Klientin nehmen Süden und seine Kollegen den Auftrag an. Schon bald häufen sich die Hinweise auf eine Verbindung des Vermissten zur rechtsextremen Szene. Allerdings stellt sich auch die Frage, ob der Vermisste als verdeckter Ermittler gearbeitet hat. Ani lässt seinen Detektiven die gesuchten Personen öfters nur noch tot finden. Ob dies bei «M» auch der Fall ist, bleibt dem Leser vorbehalten. «M» ist eine mitreissende Kriminalgeschichte mit politischem Hintergrund. Friedrich Ani, 1959 geboren, erhielt fünf Mal den Deutschen Krimipreis. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Jeden Montag und Mittwoch Hatha Yoga in Wollishofen: Montag 9.30–11 Uhr im ref. Kirchgemeindehaus, Hauriweg 17; Mittwoch 18.30–20 und 20.15–21.45 Uhr im Rhythmiksaal des Zentrums für Gehör und Sprache, Frohalpstr. 78, Eingang Hauptgebäude, hinten links. Heidi Risi, Diplom-Yogalehrerin YS/ EYU, Balberstr. 62, Tel. 044 481 86 08. www.pranava-yoga.ch. Donnerstag, 13. Februar 8.00 Ausstellung: «Tierwelten» Bilder von HansUlrich Näf. Ausstellung täglich bis 30. April. Pflegezentrum Entlisberg (Eingangsbereich), Paradiesstrasse 45. 18.00 Workshops: Datenmeer Internet – erfolgreich recherchieren. Tipps und Tricks zur erfolgreichen Recherche im Internet. www.zb.uzh.ch. Zentralbibliothek Zürich (Seminarraum A). Freitag, 14. Februar 15.00 Brotkorb: Verkauf von selbst gebackenem Brot und Zopf. Gleichzeitig kleine Caféstube mit Kuchenbuffet. Für Kinder gibt es ein eingerichtetes Spielzimmer und gratis Sirup. Erlös für die Arbeit mit Strassenkindern im Kongo. EMK Adliswil, Grundstrasse 14. 18.30 «Die Bienenkönigin»: Musikalisches Märchen von und mit Puppentheater Roosaroos, nach dem Märchen der Brüder Grimm. Ab 6 Jahren. www.theater-purpur.ch. Theater Purpur, Grütlistrasse 36. 20.00 Theater: «Euse Rainer chönnt das au!», Margrit Rainer zum 100. Christian Jott Jenny und sein Ensemble in ihrer neuen und 3. Schweizer Produktion; vollgespickt mit unvergänglichen Me- Donnerstag, 20. Februar lodien, Selbstironie und Melancholie. Uraufführung. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Sonntag, 16. Februar 13.00–14.00 Führung: «Dickhäuter unter den Sukkulenten». Führung mit Urs Eggli (wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sukkulenten-Sammlung Zürich). Eintritt frei. Sukkulenten-Sammlung, Mythenquai 88. 15.00 «Die Bienenkönigin»: Musikalisches Märchen von und mit Puppentheater Roosaroos, nach dem Märchen der Brüder Grimm. Ab 6 Jahren. www.theater-purpur.ch. Theater Purpur, Grütlistrasse 36. 8.00 Ausstellung: «Tierwelten» Bilder von HansUlrich Näf. Ausstellung täglich bis 30. April. Pflegezentrum Entlisberg (Eingangsbereich), Paradiesstrasse 45. Freitag, 21. Februar 14.30 Filmnachmittag: Überraschungsfilm. Pflegezentrum Entlisberg (Saal), Paradiesstrasse 45. 18.30 «Die Bienenkönigin»: Musikalisches Märchen von und mit Puppentheater Roosaroos, nach dem Märchen der Brüder Grimm. Ab 6 Jahren. www.theater-purpur.ch. Theater Purpur, Grütlistrasse 36. Mittwoch, 19. Februar 9.30 Mit Kindern unterwegs: Elterngesprächsrunde in Adliswil. Thema: «Von Hirten und Schafen». EMK Adliswil, Grundstrasse 14. 14.30 Senioren-Treff: Gastreferentin ist Irene Gysel, Kirchenrätin und ehemalige Fernsehfrau. Eintritt frei. EMK Zürich 2, Mutschellenstrasse 188. 15.00 «Kamillentee für Brumm»: Mit dem Figurentheater Margrit Gysin. Ab 4 Jahren. Mimi, das Mäuschen, kümmert sich um ihren Freund, den Bären Brumm. www.theater-purpur.ch. Theater Purpur, Grütlistrasse 36. 17.30 Wikipedia – gewusst wie: Die Onlineenzyklopädie optimal nutzen. www.zb.uzh.ch. Zentralbibliothek Zürich (Seminarraum A), Zähringerplatz 6. 18.00 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs: ArteFilmpremiere, die ersten zwei Folgen des achtteiligen Dokudramas von Jan Peter. Literaturhaus (Kleine Bühne im Debattierzimmer), Limmatquai 62. Sonntag, 23. Februar 17.00 3. Leimbacher Konzert: Trio Fontane mit Andrea Wiesli (Flügel), Noëlle Grüebler (Violine) und Jonas Kreienbühl (Cello). Eintritt frei, Kollekte. Anschliessend Apéro im Saal. Nähere Infos: www.leimbacherkonzerte.ch. Ref. Kirchgemeindezentrum Leimbach (Grosser Saal), Wegackerstrasse 42. Mittwoch, 26. Februar 10.00 KinderTreff: Buchstart Geschichtenzeit. Für Kinder von 2 bis 3 Jahren. Pestalozzi-Bibliothek Leimbach (Schulhaus Falletsche), Rebenstr. 73. 15.00 «Kamillentee für Brumm»: Mit dem Figurentheater Margrit Gysin. Ab 4 Jahren. Mimi, das Mäuschen, kümmert sich um ihren Freund, den Bären Brumm. www.theater-purpur.ch. Theater Purpur, Grütlistrasse 36. KIRCHEN Friedrich Ani: «M». Droemer Verlag. 33.90 Fr. Reformierte Kirchgemeinde Wollishofen Was ist im Leben bedeutend? Foto: Ikelos GmbH. Öffentliche Führung Pfarrei St. Franziskus Die Haut ist nicht nur beim Menschen ein grosses und wichtiges Organ, sondern auch bei den Pflanzen. Insbesondere bei den Sukkulenten gibt es richtige Dickhäuter. Öffentliche Führung mit Urs Eggli, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sukkulenten-Sammlung Zürich. Sonntag, 16. Februar, 13–14 Uhr, in der Sukkulentensammlung, Eintritt frei. (eing.) www.st-franziskus.ch Samstag, 15. Februar 10.15 Verstorbenen-Gedenk-Wortgottesdienst im PZ Entlisberg ab 17.15 Beichtgelegenheit www.kirche-enge.ch Freitag, 14. Februar 11.45 bis 13.30 Wähentag, Kirchgemeindehaus, Bederstrasse 25 Sonntag, 16. Februar 10.30 Gottesdienst der drei Gemeinden aus Zürich 2 in der Kirche Enge Liturgie und Predigt: Pfarrer Frank Weyen, keine Kinderhüeti Es existieren nur die Ziffern 1-9. Die 0 gibt es nicht. Füllen Sie die leeren Felder so aus, dass in jeder Zeile, in jeder Spalte und jedem der 9 kleinen Quadrate alle Ziffern (nur ein Mal!) stehen. Rätseln Sie mit und gewinnen Sie 20 Franken! RÄTSELN SIE MIT: 9 8 - per SMS: QZ SUDOKU plus Lösungszahl an 919 (Fr. 1.50/SMS) (zum Beispiel: QZ SUDOKU 245) - per Postkarte (A-Post) an folgende Adresse: QZ SUDOKU plus Lösungszahl, Postfach 335, 8320 Fehraltorf Dies ist ein Gewinnspiel der Firma TIT-PIT GmbH www.smsplay.ch. Es nehmen alle Personen an der Verlosung teil, die ein SMS mit dem Wort QZ SUDOKU plus Lösungszahl an die Zielnummer 919 senden (CHF 1.50/SMS). Gratisteilnahmemöglichkeit mit einer Postkarte (A-Post) an folgende Adresse: QZ SUDOKU plus Lösungszahl, Postfach 335, 8320 Fehraltorf. Teilnahmeschluss ist der 19. Februar 2014. Es bestehen dieselben Gewinnchancen, ob SMS oder Postkarte. Der Gewingeführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. AGB unter: www.smsplay.ch 2 3 5 3 2 So einfach können Sie am Gewinnspiel teilnehmen: ner wird schriftlich benachrichtigt. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz Janne Teller: «Nichts. Was im Leben wichtig ist». Deutscher Taschenbuchverlag. 10.90 Fr. Reformierte Kirche Enge SUDOKU 4 6 5 9 8 7 4 3 9 6 5 9 4 5 8 9 2 4 1 5 6 9 5 Nr.30006 «Nichts bedeutet irgendetwas, das weiss ich seit Langem. Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun. Das habe ich gerade herausgefunden.» Mit diesen Worten beginnt das Buch «Nichts. Was im Leben wichtig ist»; gesprochen werden sie vom jungen Pierre Anthon, als er seine Klasse am ersten Schultag nach den Sommerferien verlässt. Seine Kameraden bleiben geschockt zurück und stellen sich die Frage, ob denn wirklich nichts im Leben eine Bedeutung hat. Um das Gegenteil zu beweisen, beginnen sie alles zu sammeln, was für sie Bedeutung hat. Es entsteht der «Berg aus Bedeutung». Was ganz harmlos anfängt, erfährt eine ungeahnte und ungewollte Dynamik. Es werden Tiere geopfert, und sogar Blutzoll in Form eines Zeigefingers bezahlt. «Nichts» ist eine erschütternde Parabel übers Erwachsenwerden und letztlich über den Sinn des Lebens. Die Autorin Janne Teller wurde 1964 in Kopenhagen geboren und arbeitet als ökonomisch-politische Beraterin bei der EU. «Nichts» wurde nach der Erstveröffentlichung von den dänischen Schulbehörden verboten. Inzwischen liegt der Roman in 13 Sprachen vor. Das Schauspielhaus Zürich hat das Stück wieder in seinen Spielplan aufgenommen. www.kirchewollishofen.ch Sonntag, 16. Februar 10.30 Gottesdienst Kirche Enge Kein Gottesdienst in Wollishofen! Mittwoch, 19. Februar 19.15 Ökumenisches Nachtgebet Alte Kirche 18.00 Eucharistiefeier Sonntag, 16. Februar 9.30 Eucharistiefeier 11.15 Eucharistiefeier 17.30 Santa Messa in lingua italiana Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 16’954 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.50/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen vor Erscheinen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Lorenz Steinmann (ls.), Tel. 079 660 28 59, E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Bruno Lendenmann (bpl.), Beni Frenkel, Marcus Weiss (mw.), Gabi Faerber (gf.), Adriana Zilic (az.), Kamil Krejci (kam.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Simona Demartis-Lüdi, Tel. 079 306 44 41 [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: NZZ Print, Schlieren Zürich 2 Veranstaltungen & Freizeit Foto: zvg. Pinguine unternehmen täglich Spaziergänge Die beliebten Königspinguine geniessen die kühlen Temperaturen und freuen sich auf ihren täglichen Spaziergang durch den Zoo, der jeweils um 13.30 Uhr bei Temperaturen unter 10 Grad stattfindet. Kosten: im Zooeintritt inbegriffen. Weitere Informationen ab 9.30 Uhr auf www.zoo.ch/pinguinparade. (zb.) Röschtigrabenprogramm mit Madame Porchet Die kultige Westschweizer Travestiefigur Marie-Thérèse Porchet (Joseph Gorgoni) hat nach 20 Jahren auf der Bühne, im Fernsehen und auf Tournee mit dem Zirkus Knie noch lange nicht ausgelästert: In ihrem neuen Programm «20 ans de bonheur» schnattert die schrille Waadtländer Hausfrau um die 50 (auf Französisch) über ihr Leben, das sie zumeist am Telefon mit ihren Freundinnen, ihrer Tupperware und ihrem Hund Bijou verbringt. Die biedere, singende, tanzende und vor komischen Anekdoten strotzende Madame Porchet auf der Bühne des Theaters Boulevard: ein Mordsspass für Heimwehromands oder ein frankophiles Deutschschweizer Publikum. (mai.) Freitag/Samstag, 21./22. Februar, 20 Uhr, Theater Boulevard, Albisriederstr. 16 (beim Albisriederplatz). Tickets: www.blvd.ch. Schrilles Lästermaul: Marie-Thérèse Porchet. Foto: zvg. GEMEINSCHAFTSZENTREN/ QUARTIERVEREINE GZ Leimbach Rebenweg 6, 8041 Zürich Telefon 044 482 57 09 Ferienwerkstatt: Mi, 19., Fr, 21. Febr., je 14 bis 17.30 Uhr für Kinder ab Schulalter, jüngere in Begleitung. Kafi/Spielraum/Sekretariat: Ferienöffnungszeiten: Fr/Mi, 14 bis 18 Uhr. Chrabbelgruppen: Di und Do 9.30 bis 11 Uhr, für Eltern mit Kleinkindern. GZ Wollishofen GZ Neubühl GZ Wollishofen, am See, Bachstr. 7 GZ Info-Drehscheibe, Albisstr. 25 GZ Neubühl, Erligatterweg 53 Telefon 043 243 11 37 www.gz-zh.ch, [email protected] GZ am See, Bachstrasse 7 Salsa-Kurs für Golden Age 50+: Mi, 19. Febr., ab 18.30 Uhr. Anmeldung unter 079 462 78 68, www.salsa123.ch. Kinder-Spielsaal: Do, 13., So, 15. Febr., von 13 bis 17 Uhr.. GZ Neubühl, Erligatterweg 53 Ferienaktiv: bis Fr, 14. Febr., 10 bis 16 Uhr, betreut 8 bis 18 Uhr. Anmeld.: [email protected]. Kinderhaus Entlisberg Butzenstr. 49, 8038 Zürich Telefon 044 488 10 11 E-Mail [email protected] OFFENER BEREICH ENTLISBERG Butzenstrasse 49, 8038 Zürich Anlaufstelle Kinderbetreuung: Haben Sie Fragen zur Kinderbetreuung? Tel. 044 488 10 10, Elterninfo-Kreis2@ zuerich.ch. Kinderhaus Entlisberg Di 9 bis 12 Und Mi, 15 bis 18 Uhr; Offener Bereich Selnau Do 9 bis 12 Uhr. Themenabend «Tischlein deck dich – wir essen gemeinsam»: Do, 20. März, 19.30 bis 21 Uhr. Anmeldung nötig. STEP-Erziehungskurs: Start 26. Febr., jeden Mi 19 bis 21.15 Uhr, im grossen Saal. Jetzt anmelden! OFFENER BEREICH SELNAU Sihlamtstrasse 18, 8001 Zürich Familientreffpunkt: für Kinder von 0 bis 5 Jahren in Begleitung: jeden Mi 10.30 bis 12.30 Uhr. Quartiertreff Enge Gablerstr. 20, 8002 Zürich Telefon 044 201 60 64 www.quartiertreff.ch Quartiertreff-Fasnacht: So, 2. März. Kostümbörse offen 17. Febr., 15 bis 17 Uhr, Remise Museum. Quartierverein Enge www.enge.ch Wochenmarkt auf dem Tessinerplatz: jeden Do von 10.30 bis 19 Uhr. Theater PurPur Grütlistr. 36, 8002 Zürich Telefon 044 201 31 51 www.theater-purpur.ch «Die Bienenkönigin»: Puppentheater Roosaroos, ab 6 Jahren: Fr, 14./21. Febr., 18.30 Uhr und So, 16. Febr., 15 Uhr. «Kamillentee für Brumm»: Figuren theater Margrit Gysin. So, 16. Febr., 11 Uhr; Mi, 19./26. Febr., je 15 Uhr. QV Wollishofen www.wollishofen-zh.ch Ortsmuseum, Widmerstrasse 8, Zürich Bis Sonntag, 2. März, geschlossen. Nr. 7 13. Februar 2014 15 16 Zürich 2 Nr. 7 13. Februar 2014 KULTUR Einblick in eine verborgene jüdische Welt Eine öffentliche Führung des Quartiervereins Enge thematisierte die jüdische Synagoge an der Freigutstrasse. Jeannette Gerber Die Stadt Zürich hat ein reiches jüdisches Leben. Beinahe die Hälfte der rund 18 000 Juden in der Schweiz wohnt hier, vornehmlich in den Quartieren Enge und Wiedikon, weil die drei Synagogen nicht so weit weg gelegen sind. Nun hat die Synagoge an der Freigutstrasse zusammen mit dem Quartierverein Enge am 5. Februar zu einer Führung mit Erläuterungen zu den Formen der Religion und den Besonderheiten einer Synagoge als Sakralbau eingeladen. «Zürich 2» hatte auf diese Führung im Veranstaltungskalender hingewiesen. Und es sind viele – über 100 – diesem Aufruf gefolgt. Edi Guggenheim, Architekt, Mitglied des Quartiervereins Enge und seit letztem Sonntag AL-Gemeinderat, hat die Entstehung und die Geschichte dieses herausragenden Artdéco-Bauwerksausführlich vor Ort erklärt. Art-déco-Bauten sind in Zürich äusserst rar, weswegen die Synagoge auch als Objekt von kantonaler Bedeutung unter Schutz gestellt ist. Die Israelitische Religionsgesellschaft Zürich wurde 1895 als Teil der liberaleren Israelitischen Cultusgemeinde Zürich (ICZ) gegründet und hat 1923 mit dem Bau der Synagoge an der Freigutstrasse 37 begonnen. Den Zuschlag dazu erhielt das renommierte Architekturbüro Henauer und Witschi, das neben dem eindrücklichen Gebäude der Alten Börse, Ecke Talstrasse/Bleicherweg, auch die Kirche Egg in Wollishofen konzipiert hatte. Fortschritt für damals Die Gestaltung des Reliefschmucks an der Aussenfassade sowie die Bronzetüren an den beiden Haupteingängen sind ein Werk von Otto Münch (1885 –1965), der auch die bekannten Türen am Grossmünster geschaffen hat. Die farbige und teilweise figürliche Gestaltung des Innenraums ist ein Werk von Ernst Staub, Thalwil (1896–1983). Leider wurden inzwischen die seitlichen Alabasterschalen durch Messingleuchter ersetzt. Der Diese Synagoge der IRGZ (Israelitischen Religionsgesellschaft) an der Freigutstrasse 37 in der Enge war Ziel der öffentlichen Führung des Quartiervereins Enge. Fotos: Jeannette Gerber Mirjam Treuhaft erklärt den Chanukkaleuchter. Für einmal sitzen hier andersgläubige Männer und Frauen. Blick muss unweigerlich auch auf die eindrücklichen Art-déco-Malereien an die Decke schweifen. Der Synagogenbau von 1923/24 stellte auch in bautechnischer Hinsicht eine fortschrittliche Lösung dar. Täglich zwei Gottesdienste Dann hat Mirjam Treuhaft-Lewenstein (Mitarbeiterin der jüdischen Schule NOAM) den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Gelegenheit gegeben, das jüdische Leben etwas näher kennen zu lernen. In populärer Sprache (also nicht abgehoben) hat sie zuerst erklärt, was sich hinter dem bestickten Vorhang verbirgt. Das ist das Allerheiligste, der Toraschrein, und der darf nur zu gewissen Anlässen geöffnet werden. Tora, hebräisch, bedeutet «Lehre», die 5 Bücher Moses oder das mosaische Gesetz. Auf dem blauen Vorhang sind in Gold folgende Worte gestickt: «Dienet dem Ewigen und kommet vor Ihn im Jubel!» Gottesdienste finden zweimal täglich, morgens und abends, statt, es müssen sich aber mindestens 10 Männer dazu einfinden, und natürlich am Sabbat. Sabbat ist im Judentum der 7. Wochentag, an dem keine Arbeit verrichtet werden soll, und dauert vom Sonnenuntergang am Freitag bis zum Eintritt der Dunkelheit am folgenden Samstag. Der 9-armige Leuchter heisst Chanukkaleuchter und wird zum Chanukkafest angezündet, nicht zu verwechseln mit der 7-armigen Menora, die allgemein als Symbol des Judentums gilt. Weiter hat Mirjam Treuhaft Einblick ins Leben der jüdischen Gemeinschaft und in die einzelnen Familien gegeben. Angefangen bei der Geburt über die Beschneidung, dem Sinn der Kippa und der Perücke der Leonardo Muzii dirigiert in der Kirche St. Peter Mit einer neu gegründeten Formation wagt sich Dirigent Leonardo Muzii in der Kirche St. Peter an Bach, Haydn, Mozart und Boccherini. Verschiedentlich fragten Musiker den italienischen Dirigenten Leonardo Muzii nach Möglichkeiten, um weiterhin unter seiner Leitung spielen zu können. Er hat nun den Sprung gewagt und präsentiert sich mit der von ihm neu gegründeten Camerata Rousseau. Dabei kann er seine breite dirigentische Erfahrung mit seinen Kenntnissen der historischen Aufführungspraxis verbinden. Das Ensemble auf historischen Instrumenten rekrutiert sich aus den Reihen der Schola Cantorum Basiliensis und des Centre de Musique Ancienne in Genf, den führenden Schweizer Institutionen im Umfeld der Alten Musik. Das Ensemble profiliert sich anlässlich seines Debüts mit galantem und klassischem Repertoire. Es benützt die Gelegenheit, mit den beiden Wettbewerb Wer die Camerata Rousseau zusammen mit Leonardo Muzii in der Kirche St. Peter am kommenden Sonntag, 16. Februar, um 17 Uhr live erleben will, ruft am Freitag, 14. Februar, zwischen 14.30 und 14.40 Uhr (und nur dann) die unten stehende Nummer an. Es gibt dreimal zwei Eintrittskarten zu gewinnen. (zb.) Ausnahmekönner Leonardo Muzii präsentiert klassische Musik. Sinfonien von Carl Philipp Emanuel Bach den 300. Geburtstag des Komponisten zu würdigen. Es folgen weitere Sinfonien von Boccherini, Haydn und Mozart. Die in Genf ansässige Camerata Rousseau besteht aus etwa zwanzig Musikern aus zehn verschiedenen Ländern. Die Wahl des Namens bezieht sich auf den Genfer Philosophen, Musikologen und Komponisten aus der Zeit der Aufklärung. Die Synagoge ist ein typisches Art-déco-Bauwerk. Foto: zvg. Leonardo Muzii ist in Neapel aufgewachsen. Nach dem Blockflötensolistendiplom am Rotterdams Conservatorium bildete er sich in historischer Aufführungspraxis der Alten Musik an der Schola Cantorum Basiliensis weiter. Es folgten Engagements an bedeutenden internationalen Musikfestivals unter anderem in Urbino, Brügge, Utrecht, Innsbruck, Brežice und mehrere Konzertreisen nach Japan sowie Konzerte als Mit- Telefon 044 913 53 96. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. glied renommierter Barockensembles wie Giardino Armonico, Barocchisti und die Aufnahme einer regelmässigen Unterrichtstätigkeit. Leonardo Muzii dozierte von 1991 bis 1996 an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe sowie an den Bieler und Berner Konservatorien. (pd.) Camerata Rousseau und Leonardo Muzii, Sonntag, 16. Februar, 17 Uhr, Kirche St. Peter. verheirateten Frau, dem Koscheressen bis zu den Feiertagen, der Sexualität, und vielem mehr; über all diese Themen hat sie uns ausführlich informiert und Fragen beantwortet. Manches davon wird von den liberaleren Juden nicht so streng befolgt. Die halten sich eher an ethische Regeln. Falls ein/e anders Gläubiger/Gläubige zum Judentum konvertieren möchte, müssen sehr strenge Vorschriften eingehalten werden. Bei den Juden ist jedoch das Missionieren ein absolutes Tabu. Sie leben unter sich in der Gemeinschaft und in der Familie. Leimbacher Konzert Seit 12 Jahren gibt das «Trio Fontane» Konzerte. Am Sonntag, 23. Februar, um 17 Uhr gastiert es nun im reformierten Kirchenzentrum Leimbach. Als drittes Konzert in der Reihe «Leimbacher Konzerte» wartet das Trio mit einem klangvollen romantischen Programm auf. Der Name des Trios kommt nicht von ungefähr. Beseelt (nomen est omen) vom Wunsch, Quelle sprudelnder musikalischer Ideen zu sein und zu bleiben, nannten sich Andrea Wiesli (Flügel), Noëlle Grüebler (Violine) und Jonas Kreienbühl (Violoncello) «Trio Fontane». Mit ihrem Können und ihrer erfrischenden Bühnenpräsenz ziehen diese Künstler laut den Veranstaltern das Publikum immer wieder in ihren Bann. (eing.) «Leimbacher Konzerte»: Sonntag, 23. Februar, 17.00 Uhr. Reformiertes Kirchgemeindezentrum in Leimbach, Wegackerstrasse 42. Eintritt frei, Kollekte. Weitere Konzerte der Reihe: Sonntag, 9. März, 16.30 Uhr, «Kaffeehausmusik», Gesang und Klavier mit Musik aus Oper, Operette und Swing. Sonntag, 6. April, 17 Uhr, «Leimbacher Talentbühne», im 2. Teil mit dem Trio «d’accordo». Weitere Infos: www.leimbacherkonzerte.ch.