new world center miami - Theatre Projects Consultants

Transcrição

new world center miami - Theatre Projects Consultants
Heft 2 | April/Mai
Heft 2/ 11
BühnenTechnische
Rundschau
4716
Friedrich Berlin
Verlagsgesellschaft 9,90 €
Friedrich Berlin Verlag 2011
Bühnentechnische Rundschau Zeitschrift für Veranstaltungstechnik | Ausstattung | Management
www.btr-friedrich.de
new world center miami
M i t D THG P o d i u m
u
bühnenzauber
Die Nominierungen
für
den1/2009
„Wizard“
1 BTR
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u
kleine massnahmen – grosse wirkung
„Ökoprofit“ – Zertifikat für die
Laeiszhalle Hamburg
u
faszination der Bühne
Vom Schulprojekt zur
Wanderausstellung
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Thema
bau
u n d
b etri e b
Foto: Claudia Uribe
Außenansicht des New World Center –
die Projektionswand für Open-AirÜbertragungen ist Bestandteil der
Architektur
Benton Delinger
Das New World Center
in Miami Beach
Interaktive Musikerlebnisse mit zukunftsweisender Technologie
Ende Januar wurde das „New World Center“
für das „New World Symphony Orchestra“
mit angeschlossener Musikakademie in Miami Beach eingeweiht. Die Architektur des von
Frank Gehry geplanten Konzerthauses ist spektakulär, ebenso die Innenausstattung. Der
passive Musikhörer ist passé – Komponisten,
Lehrende, Studierende und das
Publikum können dort neue Kommunikationsformen erproben – ein Zukunftsmodell?
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A
ls eines der fortschrittlichsten Ausbildungszentren für Musik weltweit
überschreitet das New World Center in Miami Beach die Grenzen zwischen
Lehren, Lernen und Darstellen. Das neue
Haus wurde von dem gleichen Team geplant, das auch die Walt Disney Concert Hall
in Los Angeles, Kalifornien, baute. Theatre
Projects Consultants, Gehry Partners und
Nagata Acoustics arbeiteten für den Bau
dieses aufregenden, wandelbaren, interaktiven Campus für das „New World Symphony
Orchester“ eng zusammen.
Das Konzept für den Campus eröffnet
zahllose Möglichkeiten zum Lernen und
Aufführen. Flexible Räume verfügen über
zukunftsweisende Technologie, die Veranstaltungs- und Probesäle können sehr
schnell in Aufnahmestudios oder Studios
für Fernstudiengänge verwandelt werden.
Mit Internet2-Anschluss, modernen Audiosystemen und Videoprojektionen überall im
Gebäude können Vortragene und Lehrende
mit weit entfernten Besuchergruppen oder
Studierenden in Echtzeit kommunizieren.
Theatre Projects erhielt 2002 den Auftrag,
mit dem New World Symphony (NWS) einen modernen, Technologie-gestützten Probesaal zu planen, wo das Symphony seine
Studierenden fördern und mit der neuen Generation von Veranstaltungen experimentieren könnte. Das NWS ist eine fortschrittliche Ausbildungsakademie. Vorsitzender ist
der Gründer Michael Tilson Thomas (der
ebenfalls der Musikalische Direktor des San
Francisco Symphony Orchesters ist). NWS
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Die Konzerte in der Eröffnungswoche im
Januar 2011 wurden nach außen übertragen –
das Angebot fand Anklang!
wurde 1987 gegründet, um einen Platz für
außergewöhnliche Musiker zu schaffen, ihre
Begabung zu fördern und ihnen zu helfen, in
den besten Orchestern der Welt ein Engagement zu finden.
Betriebes schaffen könnte. Seine langjährige
Verbindung zu Michael Tilson Thomas führte zu vielfältigen Ideen, aus denen schließlich ein Gebäude entstand, das nach außen
sehr zurückgenommen ist, aber im Inneren
zu explodieren scheint vor Kreativität, visueller Präsenz und – Schönheit.
Ein Schlüsselbegriff für den Ort ist Flexibilität. Dieser Saal sollte nicht nur eine weitere
Konzerthalle mit den Zuschauern auf der einen Seite und den Musikern auf der anderen
werden. Die Nutzer wollten in der Lage sein,
den Saal in vielfältiger Art anzuordnen, um
verschiedene Arten von Aufführungen und
Beziehungen zwischen Musikern und Zuschauern zu ermöglichen.
Foto links: Theatre Project / Foto rechts: Thomas Loewy
Die „Landscape“ (Landschaft) wird zur
„Soundscape“: Das Gelände für OpenAir-Konzerte mit fester technischer
Einrichtung
Zauberworte „Interaktion“ und
„Flexibilität“
Als Theatre Projects die Zusammenarbeit
mit NWS begann, fragten sie, wie ein wandelbarer Probe-Aufführungssaal aussehen
müsste, um ein neues Publikum zu erreichen, die Studierenden besser auszubilden
und allgemein die Bedeutung der Musik im
Leben der Menschen zu erhöhen. Die Antwort ist jetzt mit dem New World Center
gefunden, einem eindrücklichen Gebäude,
das Technologie nicht als Aushängeschild
benutzt, sondern als ein echtes Werkzeug
für Entdeckungen. Der interaktive Konzertsaal mit 756 Plätzen bietet dem Symphonieorchester und seinem Publikum Raum, um
neu zu definieren, wie sie Musik und eine
Musikaufführung erleben. Die Technologie,
die in die tragenden Teile der Architektur
eingebaut ist, ermöglicht eine Vielzahl von
Produktionsmöglichkeiten für dieses Gebäude des 21. Jahrhunderts.
Als die ersten Programme und Konzepte
entwickelt waren, engagierte NWS Frank
Gehry und Gehry und Partner für die Planung des Hauses. Frank Gehry war sehr
interessiert daran, wie dieses Gebäude die
Ziele dieser besonderen Ausbildungseinrichtung unterstützen und neue Wege des
Flexible Saaleinrichtung
Diese ist mit zwei wesentlichen Einrichtungen möglich: Teleskopische Sitzeinheiten
und Orchesterpodien. Mit den teleskopischen Sitzeinheiten können die unteren Bereiche des Zuschauerraumes entfernt werden. Der flache Boden, der so entsteht, kann
für andere Zwecke genutzt werden, zum
Beispiel als ebene Fläche, für eine KabarettSitzanordnung oder zum Tanzen! Das System besteht aus vier Einheiten, jede hat einen eigenen Motor. Dieses einfache System
wurde so geplant, dass die Einheiten dem
Rest des Saales sehr ähnlich sind.
Theatre Projects übernahm von der Walt
Disney Concert Hall das Konzept der Orchesterplattform. Sie entwickelten ein System aus zehn Podien, mit denen bis zu 14
verschiedene Anordnungen möglich sind. In
der Walt Disney Concert Hall wurden Serapid „Link Lifts“ eingesetzt. Das New World
Center befindet sich in einer Hurrikanzone
und musste so geplant werden, dass es solch
einer Katastrophe standhält. Das Gebäude liegt zwar über der Flutebene, aber der
Orchestergraben konnte nicht auf diesem
Niveau angeordnet werden. Hier war zu
überlegen, welche Art von Maschinerie zum
einen den Erfordernissen der Symphoniker
gerecht werden würde, und zum anderen
aber außerhalb des Gefahrenbereichs lag.
Die Konzertplattform besteht jetzt aus zehn
Podien. Zwei haben Zugangstreppen, die
sich automatisch anpassen. Für die neun Podien, die von der Ebene des Zuschauerraums
auf ca. 1,75 m oberhalb der Boden­ebene
fahren können, entschied sich Theatre Projects für ein Spindelsystem. Die Motoren
und die Spindeln lagern auf Sockeln über der
Bodenebene. Nur die Spindeln selbst sind in
der Flutebene. Sie sind in versiegelten Rohren untergebracht. Das zehnte Podium muss
auf ca. 4,2 m über der Ebene des Zuschauerraumbodens fahren, aber im Orchestergraben gab es keinen Platz für eine Spindel dieser Größe. Deshalb wählte Theatre Projects
das Serapid System mit fester Kette. Die Motoren und die Träger der Kette wurden auf
die Stände aufgebaut, sodass sie über der
Flutebene sind. Der Zugang zu den oberen
Plattformen erfolgt über zwei Treppeneinheiten, die sich automatisch anpassen und
die in zwei Podien rechts und links angeordnet sind. Das System wurde eingebaut, um
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Fotos: Claudia Uribe
Fünf Projektionswände
mit eingebauten Lautsprechern im Saal bieten
vielfältige Möglichkeiten
der akustischen und
visuellen Gestaltung.
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für diese komplexen und kurvigen Formen
Stabilität zu schaffen.
Das Steuerungssystem ist in einem MotorKontroll-Zentrum (Motor Control Centre,
MCC) zusammengeführt. Dort sind alle
Antriebe für variable Geschwindigkeit, programmierbare Schnittstellen und Stromabschalten untergebracht. Das MCC ist wegen
der einfacheren Bedienung in der Hinterbühne angeordnet. Die Schnittstelle für den
Betreiber ist ein tragbarer Touchscreen, ein
Hauptfeld als Touchscreen am MCC und
lokale Steuerungen an den Podienmotoren.
Die industrielle Steuerungsarchitektur bietet
die Vorwahl der Geschwindigkeit in Messeinheiten, die von den Bedienenden leicht
verstanden werden können. Die Zielfahrten
und vorprogrammierten Anordnungen können in Gruppen, nacheinander oder einzeln,
gewählt werden, je nach Komplexität der
Anordnung. Damit kann das System immer
in Bezug auf Sicherheit überwacht werden.
Alle Sicherheitseinrichtungen, wie akustische Warnungen, Türverschlüsse, Endschaltereinrichtungen und Scherkantensensoren
können in einer Kontrollanzeige in einer
Statusseite angezeigt werden. Die Programmierung beinhaltet ebenfalls logische Funktionen, um das System vor riskanten Anordnungen zu schützen.
Weiterhin ist der Boden der Konzertplattform ein spezielles System, das Nagata
Acoustics verwendet, um die Resonanz des
Orchesters zu verstärken. Der Boden ist mit
schwerem Holz (125 x 125 mm) ausgelegt,
das direkt auf dem Stahlrahmen verlegt
wurde. Ein kleineres, quadratisches Holz ist
darauf verlegt, dann wurde der abschließende Belag mit gelber Zeder aus Alaska aufgebracht. Mit diesem Aufbau können die Vibrationen der Instrumente über den Boden
verstärkt werden. Man kann wirklich den
Unterschied hören und fühlen! Der Saal hat
einen wunderbar klaren Klang mit einer sehr
guten Grundunterstützung der niedrigeren
Streichinstrumente.
Beleuchtung und Architektur
Der nächste Schritt war die Integration eines
komplexen, leistungsfähigen Beleuchtungssystems in die Architektur des Saales und in
die Infrastruktur des Gebäudes. Gehry Partners wollte die Befestigungen für das Veranstaltungslicht in die Gestaltung des Saales integrieren. Dies erforderte sorgfältige
Arbeit innerhalb ihres digitalen Modellprojektes („Digital Project“ ist ein 3D-Zeichenprogramm, das auf dem Engineering- und
Zeichenprogramm CATIA basiert. Es ermöglicht ihnen, die komplexen, geometrischen
Formen zu entwickeln, für die das Büro bekannt ist.).
Jeder Befestigungspunkt für Beleuchtung
deckt einen Bereich ab, der ausgeleuchtet werden muss. Alle Befestigungspunkte
wurden in das digitale Modell eingetragen.
Damit konnten die Planer sicher sein, dass
die Architektur und die Anforderungen des
Beleuchtungssystems miteinander in Einklang gebracht wurden. Da der Saal in vielen
Anordnungen genutzt werden kann, musste
Theatre Projects eine Lösung finden, um in
jeder Anordnung schnell und leicht die passende Beleuchtung zu finden. Um dies zu
erreichen, installierten wir 36 Vari-Lite VL
110ERS der neuesten Generation mit ferngesteuerten Befestigungen über der Konzertplattform, zusätzlich zu konventionellen
ellipsoidalen Vorrichtungen. Alle Befestigungen sind weiß, sodass sie zu den architektonischen Oberflächen passen.
Diese
ferngesteuerten
Befestigungen
können als Konzertbeleuchtung benutzt
werden – aber auch bewegt werden und
Künstler an verschiedenen Plätzen im Saal
beleuchten. Extra Vari-Lite VL1100 Iris und
Shutter wurden zu dem Inventar hinzugefügt, um besondere Effekte für verschiedene
Konzerte zu ermöglichen. Eine weitere Ergänzung waren Vari-Lite VL550 Wash, die
für Wash-Backlight und Farbe verwendet
werden. All diese Schweinwerfer werden
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curr e n t
i ss u e
The New World Center
in miami beach, Florida
Interactive music experience
with futurist technology
The new concert hall and music academy of
the ”World Symphony Orchestra“ is unique,
not only because of Frank Gehry‘s spectacular architecture. The institution is equipped
with interactive technology that opens new
ways of communication between musicians,
composers, students and public,
Please find the English version of the text
under www.btronline.de/en_EN/magazine.
▲
über eine grandMA2 gesteuert, die an ein
Netzwerk ETC Cat-5 angeschlossen ist, das
durch das gesamte Gebäude verläuft. Der
Lichtgestalter kann die Cues für die Vorstellungen von seinem Büro aus vorprogrammieren und auf die Konsole uploaden, die
Voreinstellungen in dem großen Saal verändern und die Beleuchtung in allen Übungsund Ensemble-Proberäumen überwachen.
Die gesamte Infrastruktur wurde für ein
Gebäude geplant, das Veranstaltungen an
vielen Plätzen durchführt und das gleichzeitig mit seinem Vermietprogramm andere
Veranstaltungen aufnimmt.
Foto: Claudia Uribe
Die Handschrift von Frank
Gehry: Helle Innenräume mit
geschwungenen Flächen.
Blick ins Foyer
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P rojek T beT eil igT e
Bauherr:
Bauherr: New
NewWorld
WorldSymphony
Symphony
Architektur:
Architektur:Frank
FrankGehry
Gehryand
andPartners
Partners
Planung
Planung und
und Beratung
BeratungVeranstaltungsVeranstaltungstechnik:
technik:Theatre
TheatreProjects
ProjectsConsultants
Consultants
Akustik:
Akustik:Agata
AgataAcoustics
Acoustics
Ton
Ton und
und Projektion:
Projektion:Acoustic
AcousticDimensions
Dimensions
Ausführende
Ausführende Firmen
Firmen(Auszug)
(Auszug)
Orchesterpodien:
Orchesterpodien:Macton;
Serapid Serapid
Beleuchtung:
Beleuchtung:
grandMa
grandMa--ACT
ACTLighting
Lighting
ETC
eTC
Audiosysteme:
Audiosysteme: Fa.
Fa. Sonitus
Sonitus
Projektionen
und Videosysteme
ein weiteres wesentliches element des Gebäudes sind die internet2-Übertragungsund Videosysteme. internet2 hat eine
hohe Bandbreite (bis zu 10 Gige) mit einer
sehr niedrigen Netzwerklatenz. Das New
World Symphony benutzt internet2 schon
seit einigen Jahren als Teil seiner Aufführungs- und Ausbildungspraxis. Mit dieser
Hochgeschwindigkeits-internetverbindung
können die Studierenden mit ihren Privatlehrern weiterarbeiten, auch wenn sie nicht
vor Ort sind. Übungsräume sind mit einem
großen Flachbildschirmfernseher ausgestattet, einem Sony-H700 mit PTZ-Kamera,
JBL LSR4326 Lautsprechern und einem
Mikrofon. ein Videogespräch wird zwischen Lehrer und Studierendem in echtzeit
geschaltet, und in dem i2-Netzwerk wird
Platz reserviert, der nur für diese spezielle
Sitzung genutzt wird. Dies, zusammen mit
der hohen Bandbreite, stellt sicher, dass
es in der Verbindung keine Latenz gibt. es
kann nicht nur zur Unterstützung von Studierenden und Lehrern verwendet, sondern
auch in Veranstaltungen genutzt werden.
Komponisten können in echtzeit zu einer
Veranstaltung zugeschaltet werden und
über ein Musikstück diskutieren. Weiterhin
können sie an Gesprächen mit Studierenden und Zuschauern teilnehmen.
Das 360° Videosystem wurde vom Kunden entwickelt, Theatre Projects und Gehry
Partners waren daran schon früh beteiligt.
Das NWS benutzte Videos schon früher
in seinen Veranstaltungen, allerdings eher
in einer schlichten Art. Für das neue Haus
wurde jetzt eine infrastruktur zur Verfügung gestellt, die Video- und Fernsehsendungen in professioneller Weise unterstützen kann. Gehry Partners nahmen diese
idee auf und beschlossen, dass es ein Teil
ihre Konzeptes werden sollte. indem sie einen Saal planten, der als große Projektionsfläche genutzt werden kann, erstellten sie
eine Architektur, die visuell veränderbar ist,
eine sehr reizvolle idee. Die Firma Acoustic
Dimensions aus Texas wurde ins Team geholt, um diese komplexen Projektionssysteme zu entwickeln.
Das System besteht aus mehreren Projektoren. Der Konzertsaal hat fünf gebogene
Wände, als Segel bekannt. Um die gewünschte Lichtintensität zu erreichen, sodass die Projektionen sichtbar sind, wenn
das Veranstaltungslicht angeschaltet ist,
wurden mehrere Projektoren für jedes Segel eingebaut. Zum Beispiel projizieren fünf
30K-Projektoren von Christie auf das mittlere Segel. Vier Projektoren sind auf die gebogene Oberfläche gerichtet und benutzen
dafür Coolux Pandora Box Mediaserver. ein
fünfter Projektor in der Mitte der Segel ist
nicht über die Mediaserver geroutet, sodass
er iMAG und das Realzeit-internet2 unterstützen kann. Die Projektionen auf die vier
Segel erfolgen über zwei 30K Christie-Projektoren, die durch die Mediaserver laufen.
Die Steuerung für die Mediaserver ist in
dem Steuerstand untergebracht, sodass die
Programmierung vor und während der Proben erfolgen kann. Die Mediaserver sind
auch mit dem Beleuchtungsnetzwerk verbunden, sodass mit der grandMA2 gespeicherte Cues während der Vorstellung abgerufen werden können, falls erforderlich.
audio- und
Übertragungssysteme
Diese ganzen Videosysteme erfordern ein
robustes Audiosystem. Neue Musik wird
heute nicht nur mit akustischen, sondern
auch mit verstärkten instrumenten komponiert. Fred Vogler von Fa. Sonitus wurde
mit der Planung eines Audiosystems beauftragt, das das Video unterstützen und
die Musik verstärken kann. Dieses System
beinhaltet als ergänzung maßgeschneiderte
ATC-Lautsprecher, die in die Segel eingebaut sind. Mit den Lautsprechern kann der
Ton in den Segeln lokalisiert werden, sodass
Bilder und Ton zusammenpassen. Sonitus
plante auch ein Lautsprecher-Hauptsystem,
das für die größeren Verstärkungstätigkeiten genutzt werden kann.
Zeichnugn: Theatre Projects
Grundriss und Längsschnitt des Konzertsaals
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Drei Beispiele für Gestaltungen des
Konzertsaales: Bankett, Konzert
und Kabarett
stützen. Dieses eindrückliche Soundsystem
in Kombination mit dem Video wird zufälligen Passanten die Möglichkeit geben, die
Musik zu genießen und sie hoffentlich anregen, sich mehr mit dieser Art von Musik
zu beschäftigen.
Die Bedeutung des New World Centre
sollte nicht unterschätzt werden. Die New
World Symphoniker versuchen, eine neue
Art des Denkens darüber anzustoßen, wie
Technologie, das Web und unsere interaktion mit ihnen funktionieren und ihnen
neue Zuschauergruppen erschließen kann.
Da die Zahl der Konzertbesucher insgesamt
abnimmt, ist es umso wichtiger, dass die
Orchester und Darsteller neue und interessante Wege finden, um ein Publikum zu
erreichen, das nicht in der gleichen Art in
Musik ausgebildet wurde wie noch unsere
eltern und Großeltern. Kunstorganisationen
müssen die Werkzeuge benutzen, die für
die jüngere Generation des Publikums normal sind, um eine Verbindung zu ihrer Musik zu schaffen. Wir denken, dass die New
World Symphoniker einen weiten Weg in
eine Richtung gegangen sind, die diese experimente möglich macht.
Der Autor:
Autor:
Benton Delinger
Theatre
Projects
Benton
Delingerististbei
bei
Theatre
Projects
South Norwalk,
alsleitender
leitender
South
Norfolk, Connecticut,
New York, als
Ingenieur beschäftigt.
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ProjektIngenieur
beschäftigt.ErErwar
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Projektleiter an
Center
beteiligt.
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NewWorld
World
Center
beteiligt.
Übersetzung: Karin Winkelsesser
3D-Zeichnungen: Theatre Projects
Die Begrenzungen des Konzertsaals zu überschreiten, war für dieses Projekt sehr wichtig. Wir sollten nicht nur einen Saal schaffen, der die Zuschauer in die Handlung hineinziehen würde, sondern wir sollten auch
neue Wege für die Zuschauer schaffen, um
Musik in einer eher lockeren Atmosphäre
zu erforschen. Dafür wurde das Gebäude
so ausgestattet, dass Veranstaltungen von
allen Räumen aus ins internet und in den
Park außerhalb des Haupteingangs übertragen werden können. Dies erfolgt mit einem
System von Roboterkameras, Schaltern und
einer großen Servergruppe, mit der Veranstaltungen aufgenommen, gespeichert und
wieder ausgesendet werden können.
Die infrastruktur zum Senden ist für das
Zentrum wesentlich. Während der eröffnungswoche des Zentrums wurde diese
Möglichkeit genutzt, um ein ganzes Konzert in den Park draußen zu übertragen. Der
Park ist so ausgestattet, dass Konzerte und
andere Vorstellungen auf einer großen Projektionswand übertragen werden können,
die in das Gebäude integriert wurde. Diese
Wand – 21 x 30,5 m groß – ist ein integraler Bestandteil in dem Bemühen, die Wirkung der Symphoniker zu vergrößern und
gegen das image einer elitären institution
zu steuern. Zweimal im Monat sollen freie
Konzerte auf dem Außenteil des Gebäudes
übertragen werden. Um eine ausreichende
Helligkeit zu erzielen, wurden vier Projektoren in einem geschlossenen Raum im Park
installiert, die direkt auf die Wand scheinen. ein Meyer Constellation-Audiosystem
wurde in die tragenden Gebäudeteile eingebaut, um die Übertragungen zu unter-
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