Klettern und Yoga in Orpierre, Südfrankreich - adagio
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Klettern und Yoga in Orpierre, Südfrankreich - adagio
Klettern und Yoga in Orpierre, Südfrankreich (1. – 6. Oktober 2007) Am Montag-Morgen früh haben wir unsere Gruppe in Sarnen am Bahnhof erstmals getroffen. Nach einer kurzen Vorstellung und Einführung durch Rolf haben wir den Kleinbus geladen und sind voller Erwartung losgefahren. Nachdem wir in Bern noch Marianne in unserer Gruppe begrüsst haben, führte uns die Fahrt ruhig und ohne Zwischenfälle nach Orpierre. Einige kannten sich bereits – die Anderen konnten sich während der Fahrt zum ersten Mal „beschnuppern“. Bei der Ankunft haben wir als Erstes unsere Unterkunft für die kommende Woche bezogen. Diese hat nicht wirklich überzeugt, aber im Vordergrund stand ja eigentlich das Klettern. Rolf führte uns anschliessen gleich zum ersten Mal an den Berg. Dieser überraschte uns mit einem tollen Panorama und am Fusse mit einem netten Dörfchen. Nach einem gemütlichen „Einklettern“ haben wir in diesem natürlich auch gleich das Café getestet. Bei Gelati, Bier, Pastis usw. haben wir die ersten Eindrücke auf uns wirken lassen. Zufrieden ging’s nun zurück zur Unterkunft. Umziehen und auf zur ersten Jogastunde. Einigen waren schon im Joga geübt, für andere war es Neuland. Lucia schaffte es, mit einem guten Mix, allen eine besinnliche und erholsame Stunde zu bereiten. Nach dem anschliessenden Nachtessen rief dann auch schon bald das Bett. Der Dienstag-Morgen startete, für alle welche Lust hatten, mit einer Joga-Stunde. Danach erwartete uns das für Rolf typische „Birchermüsli“. All jene, die schon mit ihm auf Reisen waren, wissen sehr gut, wovon ich schreibe. Allen anderen empfehle ich, geht mit ihm auf Reise, dann lernt ihr es kennen. Den Tag verbrachten wir bei wunderschönem Wetter und einer tollen Stimmung beim Klettern. Unser Tagesablauf für die kommenden Tage war: Joga, Frühstück, Klettern, Apéro in einem netten Dorf, Joga und Abendessen. Ich kann allen diese Kombination wärmstens empfehlen. Abgesehen von sehr wenig Regen – der uns nicht wirklich gestört hat – war auch der Wettergott sehr gnädig – oder waren wir einfach alle brav genug ? Der Besuch von Sisteron am Abend mit Abendessen im Dorf hat ebenso wenig gefehlt wie der Marktbesuch in Serre am Samstag vor unserer Rückreise. In absolut toller Erinnerung bleibt mir persönlich auch die Jogastunde in Mutter’s freier Natur. Am Samstag, nach Marktbesuch und letztem guten Kaffee, hiess es Abschied nehmen und die Rückreise antreten. Diese verlief zu Beginn ja auch ganz gut. Bis kurz vor Annency. Die Diskussion, ob wir in Annecy Halt machen wollen oder nicht, war noch nicht abgeschlossen, als rund 20 Kilometer vor der schönen Stadt der Kleinbus nicht mehr zur Weiterfahrt zu bewegen war. Erste Rücksprachen mit meinem Mann in der Schweiz ergaben, dass wohl etwas mit der Einspritzung der Dieselpumpe nicht in Ordnung sei. Kein Problem, war ich jedenfalls der Meinung. Meine Anmeldung beim TCS / ETI ergab, dass diese Versicherung nicht bei Mietfahrzeugen gilt. Toll. Der französische „TCS“ fand sich dafür ebenfalls nicht zuständig. Da standen wir nun also auf der Autobahn. Hier zeigte sich einmal mehr, wie absolut toll unsere Gruppe die ganze Woche funktioniert hat. Während Rolf und Madeleine sich zu Fuss aufmachten, die letzte Raststätte aufzusuchen, startete der Rest eine Massagerunde im Multipack. Hinter der ersten Kurve nach unserem unfreiwilligen Standplatz war die Wanderung von Rolf und Madeleine auch schon vorbei. Just in dem Moment hat sie ein Betriebsfahrzeug der Autobahnarbeiter aufgenommen. Diese organisierten für uns dann doch noch den französischen TCS. Dieser schleppte auf einem Lastwagen den Kleinbus und in seiner riesigen Kabine uns alle in das nächste Dorf ab. Wie so üblich, war die Garage natürlich bereits geschlossen, und solche Ersatzteile müssten eh bestellt werden. Wie also nun nach Hause ? – oder doch ein Hotel suchen ? Schliesslich war es schon gegen 16.00 Uhr. Lucia und Regula machten sich auf, einen Bahnhof zu suchen. Währenddessen wurde auf dem Garagenplatz diskutiert und debattiert. Dann ging plötzlich alles ganz schnell. In rund 15 Minuten solle der nächste – und letzte – Zug bis nach Annency fahren. In Windeseile wurde alles Gepäck – inklusive der gesamten Kletterausrüstung – zusammengeklaubt und wir joggten zum Bahnhof. Hier hat es gerade so eben noch gereicht, dass alle den Zug besteigen konnten. Der Schaffner war sehr nett und hat uns geholfen, gleich direkt bis Genf Tickets zu lösen. Wir wiegten uns somit in Sicherheit, in Annecy umzusteigen und somit bis Genf weiterfahren zu können. Rolf’s Vorsicht sei Dank, hat er in Annecy sicherheitshalber nachgefragt. Der Zug, den uns der nette Schaffner empfahl, fuhr nur an Wochentagen. Nun waren es Lucia und Rolf, welche beim Busbahnhof Erkundigungen einholten. Auch hier hatten wir wieder grosses Glück. In rund einer Stunde sollte der letzte Bus nach Genf fahren. Nachdem Rolf und ich die Tickets umgetauscht hatten, genehmigten wir uns noch etwas zu Trinken, bevor es auch schon wieder hiess, ab in den Bus. Nachdem sich die erste Aufregung etwas gelegt hatte, kehrte Ruhe im Bus ein und jeder hing so seinen Gedanken nach. In Genf schafften wir es sogar, dass alle rund 10 Minuten nach Ankunft im selben Zug – ausser Madeleine, ihre Reise führte sie nach Bellwald – sassen. Alle hatten ihre Fahrpläne und Tickets. Die Heimreise war „gerettet“. Während der Zugfahrt haben wir – trotz Ruheabteil – viel über unsere Odyssee gelacht. Die Gruppe war bis zum letzten Augenblick, bis zur letzten Verabschiedung eine Einheit und hat einfach nur Spass gemacht. An dieser Stelle möchte ich mich bei jedem Einzelnen nochmals bedanken. Ich bin um eine absolut riesige und tolle Erfahrung reicher in meinem Leben. Eine Anmerkung noch für alle fleissigen Leser. Klar ist der zweite Teil des Berichtes (welcher eigentlich „nur“ die Heimreise betrifft) etwas länger geworden. Dies hat natürlich nichts damit zu tun, dass der erste Teil nicht genial gewesen ist. Eine solche Rückreise erlebt man ja auch nicht alle Tage. Ich würde mich über neue Gesichter bei neuen Reisen freuen. Lasst euch verzaubern und überraschen. Inge Steiner-Molenaar