Dossier: la solidarité à Fribourg Werbung an der Uni

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Dossier: la solidarité à Fribourg Werbung an der Uni
spectrum
Dein MAgAzin An Der Uni FreibUrg / Ton MAgAzine à l’Uni De FriboUrg
# 2/2013 April/Avril
Werbung an der Uni
Sollen wir Reklame reklamieren?
Dossier: la solidarité à Fribourg
Troquer, échanger, se tourner vers l’autre pour
l’aider... un remède à la crise?
EDiToRial
Plakata non grata?
G
Emanuel
Hänsenberger
ute Werbung gehört an einen guten Ort
platziert. Denn neue Dinge bleiben nie lange
neu. Sobald du dir deinen Traum gekauft
hast, reibt dir die Werbung neue Wünsche in die
Augen. So funktioniert es — bis jetzt ausserhalb
unserer Uni.
Die wachsende Studierendenzahl lässt aber die
Ausgaben der Uni steigen. Bisher kaum privat
finanziert, muss sich die Freiburger Universität
Lösungen einfallen lassen. Werbung könnte eine
davon sein.
Doch wie würde ein plakatierter Unialltag aussehen?
Ist Werbung die Rettung der freien Bildung oder
haben wir ein Recht auf eine werbefreie Zone?
Unsere Redaktion hat sich in den letzten Wochen
intensiv mit dem Thema beschäftigt. So konnte
Marc Micha Hämmerling endgültig klären, ob sich
die Studiengebühren durch Werbung reduzieren
liessen (S.3/4). Aliki Eugenidis nimmt sich des
Themas auf satirische Art und Weise an und
beschreibt, welche Ängste ein „Fri-Pub-Campus“
heraufbeschwört (S.5). Und Salome Eggler liess
sich zu einer Werbekampagne fürs Spectrum
inspirieren (Titelseite).
Schliesslich zieht Joël von Moos mit seiner
Kurzgeschichte einen humoristischen Schlussstrich (S.29).
Ob wir nun Reklame reklamieren oder nicht:
Während viele Hochschulen bereits die Werbetrommel rühren, übte sich die Uni Freiburg bisher
in Enthaltsamkeit. Wie keusch unser Haus wirklich ist, soll auf den nächsten Seiten aufgedeckt
werden.
Mehr Artikel auf www.unifr.ch/spectrum und auf
unserer Facebook-Seite.
inHalT / SommaiRE
Dossier: Structures d’accueil, troc, etc. Où en est
la solidarité à Fribourg?/ 7, 8-9, 11
Fribourg & région: Petit tour du monde du graffiti et du tag fribourgeois. / 16
Unipolitik: Werbung an der Uni Freiburg. Das
Titelthema wird journalistisch, satirisch und
humoristisch abgedeckt. / 4-6, 29
Unileben: Vier Non-Profit Organisationen werden vorgestellt. / 12-13
Vie universitaire: Un étudiant propose une
alternative aux Mensas, instrospection. / 20
Société: Les smartphones fleurissent dans toutes
les mains, mais sont-ils complètement innocents? Réponse avec Claire Balleys. / 23
Stadtleben: Was ein Maler aus Paris in der
Freiburger Altstadt verloren hat. / 24-25
Kultur: Das Fri-Son wird dreissig. Wir feiern
mit. / 18-19
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6/2009
2/2013
DECEMBRE
avRil
Agenda März/Avril 2013
Dienstag/ mardi 26.03.2013
Fotokurs I/ Cours de photographie I
Centre Fries/ 18h/ 20.(Teilnehmerzahl beschränkt/ nbr de places limité)
Donnerstag/ Jeudi 28.3.2013
Ideenwerkstatt / Échange d’idées
Centre Fries/ 20h30/ free
Samstag/ Samedi 30.3.2013
Mai Lan (CH)
La Spirale/ 21h/ 32.-
Sonntag/ Dimanche 31.3.2013
Osterversteckis: Finderlohn!
Bad Bonn/ 10h30
Jeudi/ Donnerstag 04.4.2013
Samedi/ Samstag 13.4.2013
Vizir en désir et désir de vizirs (contes en français)
Le Tunnel/ 21h/ free
mittwoch/ mercredi 17.04.2013
Tod eines Handlungsreisenden
Equilibre/ 19h30/ ab-dès 30.- (> 25 yrs.), last minute 15.Marissa Nadler
Bad Bonn/ 21h/ 23.-
Jeudi/ Donnerstag 18.4.2013
John Francis (USA) - pop folk
Le Tunnel/21h /free
Freitag/ vendredi 19.4.2013
International Piano Series: Benjamin Gorsvenor
Aula Magna (Miséricorde)/ 19h30/ 25.- (< 25 yrs.)
Gypsy sound presents: Ziveli Orkestar (FR)
Nouveau Monde/ doors 21h - gig 22h30/ 15.-
Soussol Rockband (rock)
Le Sous-Sol/ 22h/ free
mercredi/mittwoch 24.4.2013
vendredi/ Freitag 05.4.2013
La Nuit des Sosies (Nacht des Doppelgängers)
Nouveau Monde / 21h/ 10.- (5.- sosie)
L’extrémisme de droite en Suisse: un phénomène de
jeunes? (Damir Skenderovic)
Miséricorde, 3119/ 17h15/ free
Dirty Sound Magnet unplugged
La Spirale/ 21h/ 15.-
Samedi/ Samstag 06.4.2013
Marché aux puces/ Flohmarkt
Place du Petit-Saint-Jean/ free
Scottish night
Banshee’s Lodge/ 20h/ free
Freitag/ vendredi 12.4.2013
noch mehr veranstaltungen
auf unserer Facebook-Seite!
/ spectrumunifr
Encore plus d’événements
sur notre page Facebook!
Acoustik Ladyland (FR)
Le Sous-Sol/ 22h30/ free
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UniPoliTik
Werbung an der Uni Freiburg:
Status Quo und aussichten
Werbung an der Uni beschwört Ängste herauf, welche die Karikatur von
SalomE EgglER treffend ausdrückt. Doch wie sieht die Realität aus? Noch ist
Werbung eine Randerscheinung an der Universität Freiburg. Neue Varianten,
wie die Werberahmen der Uni Luzern oder die Werbevideos der ETH Zürich,
schliesst die Uni Freiburg aber nicht grundsätzlich aus.
von maRc micHa HämmERling
F
Universität durch Vermietungen erzielt.
Ein Teil dieser Veranstaltungen, z.B. in
der Aula Magna und der Vorhalle, habe
zweifellos Werbecharakter. Insgesamt
habe die Universität Freiburg im
Rechnungsjahr 2011 aus solchen Vermietungen 366‘456 Schweizer Franken
eingenommen. Ein Teilbetrag dieser
Einnahmen könne als Werbeeinnahmen
angesehen werden.
rüh am Morgen schwirren uns
grüne Werbetrupps entgegen, die
eine Zeitung gratis verteilen. Auf
dem Weg in den Vorlesungsraum sehen
wir verschiedene Inserate an öffentlichen Stellwänden in der Universität.
Nach dem Essen in der Mensa kaufen wir
einen Kaffee mit dem Logo einer
Fluggesellschaft. Wir setzen uns und
lesen das Spectrum oder die Universitas.
Dort springen uns Inserate von Banken
und Einzelhandelsunternehmen entgegen. Am Abend gehen wir zu einer
Diplomfeier unserer Fakultät, die durch
ein grosses Treuhandunternehmen
unterstützt wird, welches im Gegenzug
sein Logo auf der Einladung und im Saal
anbringen darf.
Werbeplakate auf dem Campus der
Uni Freiburg?
Regeln und Einnahmen an der Uni
Freiburg
Kommerzielle (und ideelle) Werbetätigkeiten auf den Arealen und in den
Gebäuden der Universität bedürfen einer
Bewilligung. Das erklärt uns Daniel
Schönmann, der Generalsekretär der
Universität Freiburg. Die Mensen jedoch
werden von den Geranten im Mandat der
Universität auf eigene Rechnung geführt.
In diesem Rahmen können sie Werbeaktivitäten zulassen. Die Gratisverteilaktionen bringen der Universität
in der Regel keine Einnahmen ein. Zu
den Werbeeinnahmen von Universitas
merkt er an, dass diese zweckgebunden
seien und direkt zurück in die journalistische Produktion flössen. Das ist auch
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der Fall im Spectrum. Die Werbeeinnahmen werden genutzt um zusätzliche Gelder für die eigene Produktion zu
gewinnen.
Die Universität Freiburg erzielt bisher
keine hohen Gewinne durch Werbung.
Laut Daniel Schönmann spielten
Werbeeinnahmen im regulären Budget
bisher keine signifikante Rolle. Die
Einnahmen, die erzielt werden würden,
seien Teil der Erträge, welche die
An anderen Schweizer Universitäten ist
das Ausmass der Werbung schon weiter
fortgeschritten. Die ETH Zürich und die
Universität Luzern machen vor, wie
Hochschulen durch Werbung zusätzliches Geld einnehmen können. An der
Universität Luzern gibt es 20 Werberahmen im Format Din A0 (84,1 cm x
118,9 cm). In der Haupthalle der ETH
Zürich informieren Grossbildschirme
die
Studierenden
über
interne
Angelegenheiten und Veranstaltungen.
Am Ende einer Programmschlaufe folgt
ein Werbespot, der täglich etwa 100 Mal
gezeigt wird.
Werden wir schon bald von Postern und
Werbeschlaufen an der Universität
Freiburg überrascht werden? Daniel
Schönmann erklärt, dass solche Überlegungen durchaus angestellt werden
würden. Die Einnahmenpotentiale sollten allerdings nicht überschätzt werden
und es gälte abzuwägen zwischen diesen
UniPoliTik
Einnahmen und der Qualität der Dienstleistungen und Informationen. Die
Qualität würde z. B. dann leiden, wenn
die Informationen auf den Bildschirmen
zwischen der Werbung nur noch schwer
zu erkennen wären.
bekanntlich rund 10'000 Studierende –
allein um die Semestergebühren um fünf
Franken pro Person zu senken, müssten
also jährlich Werbeeinnahmen von
100'000 Franken erzielt werden. Mit
Bildschirmreklame und Plakatwänden
allein ist dies schwer zu erreichen.“
Werbung an der Universität ist eine
Gefahr für die akademische Freiheit.
Wirtschaftsunternehmen haben ein
erhebliches Interesse an den Forschungsleistungen der Universitäten.
Auf der anderen Seite stehen Universitäten aber immer stärker unter
finanziellem Druck. Dieser Druck wird
für die Studierenden immer dann spürbar, wenn die Gebühren erhöht werden.
Wären Werbeeinnahmen nicht ein Weg
um der Erhöhung von Studiengebühren
entgegenzuwirken oder die Gebühren gar
zu senken?
Mitspracherecht der Studierenden
Einnahmepotential von Werbung
Daniel Schönmann erteilt solchen Überlegungen eine Absage: „Um auch nur
einigermassen substanzielle Werbeeinnahmen zu erzielen, müssten die
Werbebotschaften bei den Studierenden
dermassen häufig und aufdringlich
platziert werden, dass dies zu Recht als
erhebliche Einbusse in der Lehrqualität
empfunden würde.“ Dezente Werbung
(Plakatwände, Bildschirme, Drucksachen) beeinträchtige wohl die Qualität
nicht nachhaltig, doch seien die damit zu
erzielenden Einnahmen höchstens marginal. „Die Universität Freiburg hat
Einnahmen für die Universität in der
Höhe von zunächst 80,000 bis 250,000
Schweizer Franken erzielen. Werden
weitere Kommunikationskanäle wie
beispielsweise Hörsaalpatenschaften, die
Vermietung von Flächen für Filialgeschäfte (Reisebüro, Bücherladen,
Bankschalter etc.) professionell geöffnet
und angeboten, ist der Betrag nach oben
offen.“
Erik Streller-Shen von der Go! UniWerbung AG schätzt das Einnahmepotential an der Universität Freiburg
optimistischer ein. Eine wichtige
Voraussetzung sei, dass die Studierendenschaft und die Universität die
Werbemittel akzeptieren und die
Werbemittel sichtbar seien. Zweitens
sei eine professionelle Vermarktung
nötig. Wenn diese Voraussetzungen
gegeben seien, „könne ein entsprechendes Konzept mit Plakatrahmen und EScreens an der Universität Freiburg ab
dem dritten Jahr jährliche Netto-
Derartige
Werbeformen
an
der
Universität Freiburg wären ein grosser
Einschnitt in das universitäre Leben. Die
Möglichkeit besteht, aber würde das
Geld den Studierenden zu Gute kommen
oder in das reguläre Budget fliessen?
Und selbst wenn eine Gebührenerhöhung dadurch vermieden werden
könnte, stellt sich die Frage, ob die
Studierendenschaft dafür Plakate von
Banken und Versicherungen in Kauf
nehmen würde. Die Studierenden werden laut Daniel Schönmann in den
Entscheidungsprozess einbezogen: „Auf
die Meinung der Studierendenschaft zu
solchen Fragen wird innerhalb der
Studentischen Mitsprache eingegangen,
z.B. in der studentischen Vertretung im
Senat und in den Fakultätsorganen, und
in regelmässigen Sitzungen zwischen
dem AGEF-Vorstand und dem Rektorat.
Die systematische Lehrveranstaltungsevaluation ist ein weiterer bedeutender
Kanal dafür.“
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Der FriPub-campus
EinE SaTiRE von aliki EUgEniDiS
W
ie den Piccadilly Circus sieht
man die ehemalige Uni
Miséricorde bereits von
weitem leuchten, Reklametafeln in allen
Regenbogenfarben strahlen um die
Wette. Schon kommen mir die ersten
Promoterinnen in neon-orangen Miniröcken entgegen und drängen mir einen
neuen Snack auf; andere in giftgrünen
Overalls mit rotem Logo verteilen
Gratiszeitschriften. Als sie mich
einkreisen, packe ich meine Tasche wie
einen Football unter den Arm, und renne
Kopf voran durch die grün-orange
Menschenmenge ins Gebäude. Seit
Werbung an der Uni erlaubt wurde, ist
es ratsam, eine Stunde früher für diesen
Hindernislauf hier zu sein. Entlang der
Wände leuchten Banden wie im Fussballstadion, die grelle Werbung wechselt
im 20-Sekunden-Takt. Natürliches
Licht gibt’s innerhalb des „FriPubCampus“ schon lange keines mehr. Ich
ziehe meine Sonnenbrille an. Aus der
„BurgerGym“-Sporthalle dröhnen die
neusten Hits. Die „Fit4Fat“-Instruktorin
schreit wie im Rausch Anweisungen in
den Raum, und die Teilnehmer ahmen
ihre Bewegungen nach, als ob es darauf
ankäme, eine riesige Maschine am
Laufen zu halten. Ich gehe weiter; über
die Bildschirme flimmern Infos über
anstehende Veranstaltungen und ihre
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Sponsoren. Auf dem Gang halten mir
links und rechts unzählige Hände Flyer
unter die Nase. Da ich keine Lust auf
kiloweise Altpapier habe, ducke ich mich
und „tauche“ durch den murmelnden
Klangteppich Richtung Vorlesungssaal.
Das „FriCola-Auditorium“ ist schon
halb voll. Eine freundlich klingende
Frauenstimme kündigt an: „Deine
Vorlesung – sponsored by Brainwash
2100, Deinem Waschmittel!“. Als ich
beginne, meine Notizen einzutippen,
wird der Laptop-Screen von Werbebannern traktiert. Auf das Stichwort
„Columbus“ will mir ein Onlinehändler
Filme des gleichnamigen Regisseurs über
einen Zauberlehrling aufschwatzen, alle
zum sensationellen Preis von nur 4.99
Euro! Der Pop-Up-Strom will nicht versiegen. Plötzlich schrecke ich hoch:
Hologramme riesiger Kaffeetassen erscheinen rechts und links neben dem
Podest – bald ist „Werbe“-Pause. Doch
anstelle von Ruhe gibt‘s nur noch mehr
Rummel. Promoter/innen stürmen das
Auditorium und bedrängen uns während
15 Minuten mit ihren Müsterchen,
Flyern und Litaneien. Jingles dröhnen
durch die Lautsprecher, Werbung wird
an die Leinwand gebeamt. Alle 20
Minuten findet so ein Unterbruch statt.
Nach vier (!) Stunden verabschiedet sich
der Hauptsponsor, und ein weiterer
ergänzt roboterhaft: „Dein Professor
wurde ausgestattet von CampusWear –
Your Fashion!“ Auf dem Smartphone
prangt schon das Werbebanner. Die
draussen wartenden Promoter versuche
ich loszuwerden, indem ich ihnen gegenseitig ihre Produkte empfehle. Es entsteht ein Tumult; die Lawine schiebt mich
zum Eingang des neuen „McSOFA“Studentenheims in der Mitte des
Campus. Durch einen Türspalt sieht
man Möbel aus zusammengeleimten
Prospekten, darauf türmen sich Lebensmittel-Probepackungen und weiteres
Reklamematerial. Ein Student mit
Werbeklamotten tippt seine gesponserte
Masterarbeit. Ich haste davon und
flüchte in den „CareFri-Rest Room“.
Zwei hellblau gewandete, dauerquasselnde Grazien mit festgezurrten Haaren
und knallrotem Lippenstift werfen mir
im Vorraum Parfumfläschchen hinterher. Ich rette mich in ein WC, und kann
es gerade noch verriegeln. Unter der
Türe kullern Pröbchen herein, die ich
wie Pfefferspray benutze; vom Geruch
werde
ich
selber
ohnmächtig.
Harfenklänge wecken mich; der Zug ist
in Freiburg angekommen. Vor der Uni
verteilen drei Promoterinnen gratis
Zeitungen. Wir nehmen alle eine.
DoSSiER
chacun met son grain de SEl!
En ces temps de crise, des systèmes alternatifs se développent. Les réseaux
d’échanges et d’articles de deuxième main germent un peu partout. À Fribourg,
il existe le Service d’Échange Local (SEL). Rencontre avec deux de ses
membres, dont un co-fondateur. PaR mona HEinigER / illUSTRé PaR liSEmaRiE PillER
L
e Service d’Échange Local (SEL) est
un réseau local d’échanges de
biens, de services ou de savoirs. En
Suisse, on en dénombre une vingtaine
dont six dans le canton de Fribourg. Ce
service permet aux membres de bénéficier d’objets ou de compétences que
d’autres membres possèdent. Car, c’est
connu, tout le monde a quelque chose
d’inutilisé qui ferait le bonheur d’un
autre. Échanger sans argent, pas tout à
fait. Chaque SEL a sa propre monnaie:
sésames à Romont, faînes à Oron. À
Fribourg, il s’agit du grain: une heure
échangée en représente 20. Le système
du grain est pratique pour rendre compte
de la réalité de l’échange en réseau. En
effet, la transaction ne se fait pas forcément avec la même personne. On ira
faire des courses avec une dame âgée,
mais une autre personne viendra nourrir
notre chat et arroser nos plantes, par
exemple.
Un outil relationnel d’échange
Amélie Eggertswyler, étudiante en
Master en développement, éthique et
responsabilité à Fribourg est membre du
SEL depuis septembre 2012. Elle a
notamment déjà reçu un massage, donné
des cours de français et emprunté des
DVD. La palette des choses échangées
est quasi-infinie, selon l’imagination et
les «surplus» des membres. «Cela permet de rencontrer des gens d’horizons
différents que l’on n’aurait pas abordés
autrement. Il y a des Suisses, des gens
âgés, des étrangers: toutes les catégories
sont mélangées. Le système permet de se
créer un vrai réseau social dans la région
de la Sarine. Cela peut être très pratique
pour les personnes isolées ou nouvelles à
Fribourg» s’enthousiasme l’étudiante.
De son côté, Julien Gogniat, l’un des
trois co-fondateurs, mise sur la
proximité et l’égalité des compétences
qu’instaure le SEL. Créé en 2011, le SEL
Sarine est définit par son co-fondateur
comme «un lieu d’échange et de rencontre, une ébauche de vivre ensemble
autrement, sans trop compter sur l’État,
tout en mettant en avant un type de
compétence qui est peu valorisé par l’économie actuelle.»
on n’en dénombre aucun» remarque le
co-fondateur. Au delà de 500 en négatif
ou en positif, le système se bloque: tant
que l’on offre nos services à personne
–ou que personne ne les sollicite– on ne
peut plus rien recevoir. Cela empêche
certains membres très actifs à continuer
à échanger. La suppression de cette limite ouvrirait-elle la porte aux profiteurs?
La question reste ouverte et soulève le
débat au sein du groupe SEL Sarine.
Un structure jeune qui évolue
Le SEL Sarine est le plus grand de Suisse
romande avec 200 membres et affiche la
plus grande croissance. Julien Gogniat
s’en réjouit «à chaque séance, il y a une
dizaine de nouveaux. Que les curieux
viennent seulement nous voir!». La crise
économique et l’anonymisation grandissante de la société moderne sont
sûrement un moteur non négligeable de
la généralisation de ce type de réseau et
de sa popularité dans les autres régions
du pays. Il reste au jeune SEL Sarine de
se faire la main et de continuer à convaincre ses membres.
Julien Gogniat explique que «le SEL est
une structure apprenante, en constante
évolution. Certaines choses sont susceptibles de changer et cela peut déplaire à
quelques membres comme pour la question de la suppression de la limitation
des grains.» Il ajoute que «nous avons
limité les comptes à plus ou moins 500
grains. Le but est que la balance soit à
zéro.» Cette limitation incite ceux qui
donnent à recevoir et vise à se prémunir
contre d’éventuels profiteurs.
L’objectif semble atteint car «à ce jour,
Le vent en poupe
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DoSSiER
Solidarité et entraide à Fribourg
Depuis quelques années, Fribourg peut se vanter de bénéficier de bonnes structures sociales grâce, entre autres, à la Tuile, à Banc Public et au Tremplin.
Plongée dans un monde particulier. PaR liSE-maRiE PillER
D
ans le cadre d’une crise
économique galopante atteignant
de plus en plus d’individus,
tout un chacun peut se retrouver
soudainement en situation précaire.
Un divorce, un licenciement ou un
enchaînement d'évènements malheureux est vite arrivé. Dans ce genre
de
moments-là, des institutions
comme Banc Public entrent en jeu.
«Les gens qui viennent ici n'ont besoin
de donner ni leur nom, ni la raison
pour laquelle ils sont là» explique
Anne-Marie Schmid Kilic, directrice
de l'association. «La porte est ouverte
à tous, il n'y a pas de critères.» Un
concept qui marche puisqu'en 2011, le
centre a accueilli pas moins de 19’944
visites. Il faut dire que l'offre est
attractive: ouverture 7 jours sur 7,
repas à 5 CHF (gratuit en échange de la
participation aux tâches ménagères),
mise à disposition de douches, de lavelinge, etc.
Un dîner à Banc Public: reportage
Le centre d'accueil Banc Public arbore
des couleurs dignes d'Alice au Pays des
Merveilles. En cette heure matinale, il y
règne un doux mélange de calme et d'effervescence. Boom à la cuisine, où les
travailleurs sociaux s'activent. Calme
dans les autres lieux: la salle à manger
-peuplée par quelques lecteurs de
journaux- et la salle annexe, réservée à la
télévision et à internet. Là aussi, la tranquillité règne, midi n'est pas encore là.
Midi: le point fort de la journée
Vers 11h30, la cuisine est en ébullition,
un flot de gens arrive. Les bénéficiaires
installés dans la salle à manger se dérident, on entend s'élever un brouhaha de
discussions. On capte au vol les mots
«foot», «église», «‘faut être au social ou
à l'AI» ou encore les sonorités caractéristiques d'une langue arabe. «Je
viens ici occasionnellement en hiver»
témoigne un habitué. «J'étais employé
de commerce; on m'a licencié. Après,
c'est dur de retrouver une place de travail, surtout quand on a un certain âge»
continue-t-il. Même son de cloche chez
un jeune au T-shirt XXL: «Les patrons
mettent tout le monde dans le même
panier. Je sais qu'il ne faut pas baisser les
bras, mais parfois c'est difficile.»
Recréer le lien social
Banc Public joue alors le rôle de «booster» pour aider ceux qui se trouvent dans
des situations épineuses: ici, il y a possibilité de se recréer un cercle social. En
exemple cet homme qui annonce tout de
go à sa tablée qu'il a fêté ses 45 ans la
veille. Mobilisation générale, tout le
monde le félicite et il est qualifié «d'encore tout jeune!» Banc public fait la
nique aux idées reçues et réussit à réunir
des personnes de tout horizon dans une
ambiance hétéroclite, mais souvent bon
enfant.
le Tremplin: aider les personnes toxico-dépendantes
L
e Tremplin –et les personnes
qui stationnent devant à tous
moments de la journée– n'est
plus à présenter aux étudiants en
Lettres, puisque ceux qui font le
chemin Miséricorde–Gare CFF le
longent quotidiennement. Beaucoup
de choses circulent sur le lieu, mais
qu'en est-il véritablement?
En réalité, le bâtiment situé à
l'Avenue de l'Europe 6 n'est que la
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partie émergée de l'iceberg. Le Tremplin
n'est en effet pas un lieu unique mais
une fondation possédant de nombreuses
ramifications: quatre centres sont disséminés en ville de Fribourg et environs.
Tandis qu'à Pensier, le parcours
Horizon aide les personnes sorties de
cure de désintoxication à se réintégrer dans le monde du travail.
Plusieurs lieux, plusieurs fonctions
Le Tremplin propose également une
permanence téléphonique pour prêter
une oreille attentive aux personnes
atteintes du virus VIH et apporter des
éléments de réponse à leurs questions. / L-MP
Dans les Ateliers de Fribourg, on peut
confectionner des objets artisanaux. À
l'Avenue de l'Europe, il y a la possibilité
de manger un menu complet pour
quelques francs (grâce à Table Suisse).
Une écoute attentive
DoSSiER
L’étrange personnage, symbole de Banc Public, accueille les visiteurs de l’association. DR
la Tuile: une expérience humaine enrichissante
Damiano Lepori-Gauthier, collaborateur de l’association la Tuile nous raconte son
expérience au sein de ce lieu singulier. PRoPoS REcUEilliS PaR inèS RaDERmEckER
F
ondée en 1991, la Tuile ouvre
chaque jour ses portes à toutes
les personnes se trouvant en situation d’urgence. Indifféremment de
leur milieu social, leur sexe ou nationalité. Cette association, récemment
mise en valeur dans le film «la nuit de
l’Ours» des réalisateurs fribourgeois
Frédéric et Samuel Guillaume, doit
faire face à un nombre d’usagers toujours croissant. Durant l’année 2011,
la Tuile a accueilli plus de 400 individus. Un nombre record d’usagers
du lieu qu’il faut prendre en charge de
la meilleure manière possible.
Contrairement aux préjugés, la Tuile
n’est pas seulement un lieu «où dorment les clodos de Fribourg», mais
aussi un lieu où des gens s’investissent pour le bien des autres, comme
nous l’explique Damiano LeporiGauthier.
En quoi consiste votre travail à la
Tuile?
C’est un job varié. Il consiste surtout
en l’accueil et l’encadrement des
usagers. Il est important d’être à la
fois une oreille attentive et discrète,
sans oublier les tâches d’intendance,
comme le service des repas. Nous
sommes aussi parfois amenés à refaire
un bandage ou à administrer les premiers soins en cas d’urgence. Chaque
usager est aussi tenu de participer aux
tâches ménagères. Nous devons donc
coordonner le tout pour que chacun
puisse vivre dans un espace «tip top».
Quelles sont les aides apportées?
La Tuile offre un repas et un hébergement pour la somme de 8 CHF . Elle propose aussi un suivi socio-pédagogique
qui permet à celles et à ceux qui en ont la
volonté de bénéficier d’aides diverses,
dont la recherche d’un travail et d’un
logement. L’accent est mis sur la responsabilisation pour résoudre rapidement
les problèmes qui ont amené les personnes à venir ici.
Pourquoi avoir choisi de travailler
dans cette association?
Par cette activité, je souhaitais me confronter à un univers que nous côtoyons
tous les jours, mais que beaucoup ne
voient pas ou ne veulent pas voir. Il
s’agit aussi, d’une certaine manière, de
servir la cité, indépendamment de toute
idéologie politique. Un point qui me
plaît à la Tuile, c’est qu’il s’agit d’une
association qui fonctionne beaucoup
grâce aux dons et pas uniquement grâce
à l’État. En outre, tous les revenus
perçus me permettent de financer une
association active dans l’éducation au
Burkina Faso. Ainsi, «la boucle est
bouclée».
Qu'apprenez-vous durant ce travail?
L’expérience humaine est très
enrichissante. J’ai appris à relativiser
beaucoup de mes préoccupations et à
remettre en cause certains jugements
parfois hâtifs. Surtout, ce travail m’a
appris à ne jamais agir par pitié, mais
par respect pour la personne en situation d’urgence. D’autant plus que ce
genre de situations peut survenir
beaucoup plus vite que certains pourraient le croire.
Ce travail doit permettre de faire
des rencontres intéressantes, mais
aussi de montrer «l'envers du
décor». Comment concilier ces deux
cotés?
Je pense qu’il faut faire la part des
choses et ne pas tomber dans le sentimentalisme. Il existe parfois des
violences entre les usagers ou des situations d’urgence qu’il ne faut pas
sous-estimer. En travaillant à la Tuile,
nous tentons d’être les garants d’un
équilibre qui peut s’avérer fragile. Des
personnes de toutes origines sociales
et ethniques cohabitent dans un
espace restreint, ce qui implique que
peu de choses peuvent dérègler la
mécanique. Cependant, il ne faut pas
oublier que derrière chaque personne,
il y a une histoire et un vécu personnels qu’il est nécessaire de respecter.
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kommEnTaR/gloSSE
gewitter der Entrüstung
Ein Unternehmen mit einem Auftritt in sozialen
Netzwerken ist heutzutage ganz normal. Egal ob auf
Facebook oder Twitter: Die Präsenz auf solchen
Plattformen wird für die Geschäftswelt immer
wichtiger. Der direkte Kontakt zu den Kunden wird
gesucht. Dafür eignen sich soziale Netzwerke äusserst
gut.
Für eine Institution sind soziale Plattformen eine ausgezeichnete Werbefläche. Doch es lauert eine Gefahr
im Haifischbecken Internet-Marketing: „Shitstorm“.
Wort des Jahres 2012 in der Schweiz und Schrecken
aller Unternehmen auf sozialen Netzwerken. Bei
dieser doch sehr kreativen und anstössigen
Wortkreation handelt es sich um einen Sturm der
Entrüstung im Kommunikationsmedium Internet.
Nehmen wir das Beispiel Facebook: Jede Person, die
einen Account besitzt und sich über etwas nervt oder
sich ungerecht behandelt fühlt, kann mit einem Post
ihren Ärger öffentlich machen. Preiserhöhungen oder
Zugsverspätungen sind besonders beliebte Shitstorm-Themen. Trifft ein User mit seiner Kritik
einen Nerv in der Gesellschaft, folgen ihm
Gleichgesinnte irrsinnig schnell. Das führt zu
tausenden von Kommentaren und Gefällt-mir-Klicks.
Sachliche Kritik wird somit mit vielen unsachlichen von oliviER
und agressiven Beiträgen vermischt, es entsteht ein goETScHi
Schwall der Entrüstung.
Sind Unternehmen gegen solche Angriffe gewappnet?
Eine Umfrage des Hightech-Verbands BIKOM in
Deutschland hat gezeigt: Nein! Über 50 Prozent der
befragten Unternehmen haben keinen Krisenplan für
die Kommunikation in sozialen Netzwerken. Einige
haben nicht einmal einen festen Verantwortlichen für
den Auftritt im Internet. Welche Imageschäden
solche negativen Inszenierungen wie Shitstorms auf
das eigene Unternehmen haben können, ist Vielen
noch nicht bewusst. Daher liegt die Zukunft für die
erfolgreiche Nutzung sozialer Netzwerke in der
Einstellung von spezialisiertem Personal. Sogenannte
Social Media Manager braucht es, um auf sozialen
Netzwerken zu bestehen. Diese neue Berufsgattung
wird im Zusammenhang mit der Präsenz von
Unternehmen auf sozialen Netzwerken immer
wichtiger.
Unzufriedene Kunden werden nie aussterben. Wie
man aber mit dieser neuen Art von Kritik umgeht,
muss erst noch gelernt werden.
Zweitsemester
Nun bin ich also kein Erstsemester mehr. Ich weiss
auf Anhieb, wo meine Säle sind, finde mich in der
Bibliothek zurecht und lasse mich kaum mehr von gut
aussehenden Assistenten beeindrucken. Aber anders
als vor sechs Monaten bin ich mir mittlerweile
bewusst, in welch unbequemer Lage ich mich befinde.
Da das erste Semester nicht so grandios verlaufen ist,
frage ich mich, ob ich das richtige Studienfach
gewählt habe – oder lag es etwa an der Art und Weise,
wie ich meine Work-Life-Balance eingerichtet hatte?
Um die Antwort auf diese existenzielle Frage zu finden, habe ich einen Kurs über den Sinn des Lebens
belegt (so was gibt es tatsächlich!). Hoffentlich hilft er
mir! Denn was, wenn es darauf keine befriedigende
Antwort gibt? Der sympathische Dozent wirkt selber
nicht wirklich überzeugt.
Schon am Anfang des Semesters ertrinke ich in Arbeit
und bin dauergestresst. Ich will alle Fehler vermeiden,
die ich im ersten Semester begangen habe – naja,
Kurse auslassen, ausschlafen, im letzten Augenblick
anfangen zu lernen... Da ich bislang massiv in mein
soziales Umfeld investiert habe, kann ich mich ja jetzt
verstärkt dem Studium widmen. Gut so! Der schräge
Blick meines bis vor Kurzem verantwortlichen
Erziehungsberechtigten dient mir als zusätzliche
Motivation. Weiter habe ich mir vorgenommen,
dieses Semester von dem unglaublichen, nicht enden
10
spectrum
2/2013 avRil
wollenden Sportprogramm der Universität zu profi- von milEna
tieren – mit dem klaren Ziel, meinen Geist auf Trab STolDT
zu halten. Bodysculpt und Pilates – hört sich irgendwie schmerzvoll an. Aber wenn es mich körperlich
und seelisch fit macht, ertrage ich alles.
Ich bereue es keinen Tag, nach Freiburg gekommen zu
sein. Die Altstadt ist wunderschön! Wenn ich durch
die Gassen hoch zur Uni stapfe, sehe ich lauter alte
Leute an den Fenstern, die offenbar den ganzen Tag
darauf gewartet haben, dass ich vorbei komme. Das
einzige, was hier fehlt, ist ein Park. Aber die grüne
Fläche, die man auf dem Weg zur Uni Pérolles
vorfindet, ist ja gar nicht so schlecht. Im Sommer
werde ich mich neben die anderen dicht an dicht
liegenden Menschen legen und die Sonne und den
Schweiss meiner Nachbarn geniessen.
Bis dahin habe ich aber immer noch einige
Schwierigkeiten zu bewältigen. Sei es bei der Wahl
meiner Kurse, den Mensa-Menüs oder den
Fitnesskursen. Das Sich-Klein-Fühlen wird wohl nie
aufhören, ausser ich falle hier in den Brunnen der
Erkenntnis. Und der soll ja auch nicht so erfrischend
sein. Denn was hat das Leben noch zu bieten, wenn
man immer im Voraus weiss, was es zum Mittagessen
gibt? Vielleicht wird mir der Kurs über den Sinn des
Lebens diese schöne Frage beantworten.
DoSSiER
Des confitures «au goût de bisou»
Marre de la confiture M-Budget? Il y a plus simple que de supplier sa grandmère tous les week-ends: le Confitrok. Dans cette association fribourgeoise, on
échange des pâtes ou du riz contre de la confiture faite maison. Zoom sur ce
concept de solidarité original. PaR laURa cHavaZ ET maTHilDE monFRini
T
out a commencé comme dans
l’histoire que nous conte Isabelle:
celle d’Arf le Dragon, obligé
d’habiter dans un container de supermarché et de «travailler pour les deux
sœurs siamoises Fin et Faim.» Tous les
soirs, Arf brûle pour leur compte tous les
invendus du supermarché. Un jour
arrivent Pouf et Fifi. En voyant ce
gaspillage, ils décident avec Arf de voler
les produits encore consommables pour
les redistribuer aux plus démunis. Leur
affaire marche bien, jusqu’à ce que Fin et
Faim s’en aperçoivent et répandent de
l’eau de Javel dans les containers pour
souiller les produits. Arf a une idée: «il
va marquer d’un bisou les produits qui
n’ont pas été aspergés d’eau de Javel»
pour permettre à Pouf et Fifi de les
récupérer. Mais Pouf et Fifi ne savent
plus quoi faire de tous les légumes et les
fruits frais qu’ils obtiennent. Sur le conseil de leur mamie, ils commencent à en
faire des confitures. Et lorsqu’ils les lui
font goûter, leur mamie remarque qu’en
plus du goût des fruits, elle retrouve
«comme un goût de bisou». Cette histoire, c’est celle d’Isabelle Kallenborn,
ethnologue et de ceux qui l’ont aidée
dans la réalisation de son projet: le
Confitrok.
La naissance de Confitrok
Choquée par la quantité de denrées que
l’on jette, l’ethnologue décide d’employer son énergie pour que cela profite aux
plus démunis. Isabelle se rend ainsi tous
les soirs pendant des mois aux containers des supermarchés pour y récupérer
les produits encore consommables et les
redistribuer. Mais cette pratique est
dangereuse pour Isabelle et potentiellement nocive pour la santé.
Isabelle Kallenborn, une femme engagée pour un avenir meilleur - LC/MM
Lors d’une journée de travail en tant que
démonstratrice dans un magasin en gros,
elle rencontre le gérant et lui fait part de
ses inquiétudes quant aux quantités de
nourriture jetées chaque soir. Ce dernier
accepte de l’aider. Cependant, pour qu’il
puisse lui donner les invendus, il faut
qu’Isabelle Kallenborn ait un statut
d’association. C’est pourquoi l’ethnologue fonde FreeSuisse. «Je vais seule
jusqu’au supermarché avec ma voiture
les mardis et vendredis, et il y a parfois
des bénévoles qui viennent m’aider avec
un camion quand il y a vraiment beaucoup de denrées à récupérer» raconte
Isabelle Kallenborn. Ils récupèrent ainsi
les fruits, légumes, viandes, et produits
laitiers périmés et donc invendables sur
le marché. «Cela représente entre 15 000
et 20 000 CHF par semaine» explique-telle. Elle apporte ensuite ces denrées à
différentes personnes: «ce sont principalement des personnes âgées, mais
aussi des familles en difficulté. Ils entendent parler de mon association grâce au
bouche-à-oreille et ensuite ils prennent
contact avec moi» poursuit la fondatrice.
Riz contre confiture
Un problème persiste: FreeSuisse récolte
beaucoup de fruits et légumes, mais pas
de produits secs, car l’association ne
peut pas les obtenir auprès des supermarchés. La Fribourgeoise d’adoption et
ses «mamies», comme aime les appeler
Isabelle Kallenborn, ont une idée pour y
remédier: transformer le trop-plein de
fruits et légumes en confitures. C’est
ainsi que naît Confitrok. Le concept est
simple: échanger de la nourriture dite
«sèche» (à savoir de la farine, des pâtes,
du riz) contre un pot de confiture.
Être solidaire près de chez soi
Les participants à cet échange viennent
ainsi en aide aux personnes dans le
besoin, tout en se régalant. Pour cela, il
suffit pour cela de prendre contact avec
Isabelle Kallenborn pour arranger une
rencontre. Idéal non? Comme dirait
l’ethnologue, «c’est bien de vouloir faire
de la solidarité mondiale, mais on peut
déjà commencer par faire de la solidarité
de proximité». À méditer!
2/2013 aPRil
spectrum
11
UnilEbEn
im Einsatz für die gesellschaft
Der Jusstudent, der liebend gerne Chauffeur wäre; die Zeitgeschichtsstudentin, die
passionierte Gärtner, der im Psychologiestudium nicht erfährt, wie er am besten To
ungewöhnlichen Menschen in Kontakt kommen oder Dinge lernen, die man im Hö
Nonprofit-Organisationen (NPOs) in Freiburg vor, die immer wieder freiwillige Helf
Echo’Roulotte
W
er im Studium genug Buchstaben hat und
lieber bastelt oder baut und gleichzeitig
etwas für die Umwelt tun möchte, ist bei
„Echo’Roulotte“ am richtigen Ort. Die Organisation,
die aus rund 25 Mitgliedern besteht, setzt sich für
nachhaltige Entwicklung ein. Sie will zu nachhaltigem Handeln animieren, einen Raum für
Ideenaustausch bieten und Informationen verbreiten. Wichtiger Bestandteil ist der Wohnwagen, der
im Moment zur rollenden Bibliothek, zum fahrenden
Infostand und Restaurant umfunktioniert wird.
Jérôme Gosteli, Präsident von Echo’Roulotte, meint,
man erlebe nicht nur tolle Momente. Man lerne bei
einer Tätigkeit der Echo’Roulotte viel über die
kleinen Dinge, die man für den Planeten tun kann.
Für den Bau der Roulotte sucht die Organisation
kreative und handwerklich begabte Menschen, die
sie in der Umsetzung ihres Vorhabens unterstützen.
Frischer Wind sei in der kleinen Organisation immer
gern gesehen, ergänzt Gosteli. Zudem sucht die
Organisation auch immer wieder Leute, die mithelfen, Events zu organisieren oder als Promoter/-in
die Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung bekannt
zu machen. Alle nötigen Informationen zur Organisation und zur Kontaktaufnahme bietet die
Homepage:
www.echo-roulotte.ch
lecture à la carte
M
al auf der anderen Seite sein und nicht in
Vorlesungen sitzen, sondern selber vorlesen? Wer dies gerne tun möchte, kann
sich an Lécture à la Carte wenden. Der Zusammenschluss von 20 Personen hat sich zur Aufgabe
gemacht, regelmässig Lektürestunden anzubieten.
Die Vorleserinnen und Vorleser gehen dabei in
Altersheime im Grossraum Freiburg oder zu älteren
Menschen (z.B. mit Sehbehinderungen) nach Hause.
Manchmal alleine, meist zu zweit werden während
45 bis 60 Minuten Geschichten erzählt, Texte rezitiert, Abenteuerliches und Alltägliches vorgelesen.
Der Austausch mit dem Publikum kommt dabei nie
zu kurz, wie Catherine Jordan-Gross von Lécture à la
Carte betont. Man erhalte sehr viel für sein Engagement zurück – der Einsatz werde sehr geschätzt.
Und auch junge Menschen hören gerne zu: Zum
Beispiel bei den Lektürestunden im Rahmen des
Belluard-Festivals, beim Parcours des Légendes von
Hubert Audriaz in der Unterstadt von Freiburg oder
am Ferien(s)pass für Kinder. Auch da seien die
Lesestunden sehr gut angekommen, meint Catherine
Jordan-Gross. Vorlesen sei also auch in der heutigen
Zeit, trotz der Konkurrenz durch neue Medien, noch
aktuell. Wer also gerne Geschichten hat, und die
Equipe von Lécture à la Carte ergänzen möchte, findet weitere Infos auf:
www.benevolat-fr.ch
UnilEbEn
sich das Gelernte viel leichter im Gespräch mit Zeitzeugen merken könnte, und der
omaten anpflanzt – was können die drei tun? Ob eine zweite Identität ausleben, mit
örsaal nie erfahren wird: Eine Freiwilligentätigkeit hilft dabei. Spectrum stellt vier
ferinnen und Helfer vermitteln oder brauchen können. von myRiam PlanZER
Rotes kreuz Fribourg
W
er sich gerne als Chauffeur oder Lehrerin
engagieren und dadurch Menschen in
schwierigen Situationen helfen möchte,
ist beim Roten Kreuz Freiburg gut aufgehoben. Die
NPO sucht regelmässig Freiwillige. Je nachdem, wie
viel Zeit man einsetzen möchte, kann man sich dort
für einen längeren Zeitrahmen, aber auch nur für
punktuelle Einsätze melden. Zu den regelmässigen
Engagements gehören zum Beispiel der Fahrdienst
für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder
die Leitung von Deutsch- und Französischsprachkursen für Migrantinnen und Migranten. Alle
nötigen Informationen finden sich auf der unten stehenden Website. Zudem sind die Tätigkeiten auch
auf der Jobbörse des RBN ausgeschrieben.
www.croix-rouge-fr.ch
Réseaubénévolatnetzwerk Rbn
S
eit kurzem hat das RBN eine OnlineStellenbörse für Freiwilligenarbeit etabliert.
Dort inserieren die vielen Organisationen, die
in Freiburg tätig sind. Wer sich freiwillig engagieren
möchte, hat die Qual der Wahl: Informatikerin,
Buchhalter, Übersetzerin, Chauffeur, Köchin oder
Ludothek-Betreuer, Sprachlehrerin, Gartenpfleger,
Kameramann beim Rugby-Verein, Vorleserin,
Assistentin bei der AIDS/HIV-Prävention oder
Ansprechperson für Jugendliche in der Jugendseelsorge – es bleibt also bloss, das Richtige
auszuwählen. Für weitere Informationen zur
Organisation:
www.benevolat-fr.ch
www.benevol-jobs.ch
anZEigE
cUlTURE
le Requiem d’un Soupir, la puissance
d’un souffle
Fin 2011, Le Requiem d’un Soupir paraît aux éditions Val Sombre.
PaR maEva PlEinES
Le troisième roman de Tiffany Schneuwly relate la vie agitée d’une
jeune asthmatique forcée de grandir trop vite.
M
ercedes a dix-neuf ans et
souffre d’asthme depuis ses
quatorze ans. Dès lors, la maladie a envahi sa vie, lui dictant tous ses
choix. Cependant, un beau jour, la
demoiselle se fait sortir du lit par une
mystérieuse petite fille venue lui vendre
du mimosa. Guidée par cette dernière,
ainsi que par ses deux fidèles amies,
elle se lance dans un apprentissage
progressif de ce que devrait être la vie
d’une jeune adulte normale. Un
mélange d’amitiés inconditionnelles et
d’amour naissant, accompagné de la
redécouverte de l’insouciance.
Ainsi, Le Requiem d’un Soupir, troisième
roman de l’auteure fribourgeoise Tiffany
Schneuwly paru en décembre 2011, nous
plonge dans le quotidien houleux d’une
collégienne qui n’aspire qu’à la normalité. Cette héroïne se révèle touchante,
sans pour autant tomber dans le pathos.
Tant est si bien qu’au fil des pages, on se
surprend à s’inquiéter pour elle à chacune de ses crises. Quant au style, il est
résolument simple et fluide malgré
quelques maladresses qui témoignent de
la jeunesse de la plume.
Tiffany Schneuwly, Le Requiem d'un
Soupir, Éditions Val Sombre, 2011
«il fut une époque où l’asthme dictait tous mes choix»
Dans Le Requiem d’un Soupir, Tiffany Schneuwly a à cœur de sensibiliser à l’asthme. Ce
faisant, la jeune fribourgeoise de 23 ans, révèle une part d’elle-même. PaR maEva PlEinES
D’où t’est venue l’impulsion de rédiger un roman avec l’asthme pour sujet
central?
Il faut tout d’abord savoir que je suis
asthmatique comme Mercedes. Par conséquent, les crises qui rythment sa vie, je
les ai moi-même vécues. Si j’ai choisi ce
thème c’est que je tenais à lever le voile
sur cette maladie trop souvent sousestimée alors qu’elle peut être très grave.
Il faut savoir la reconnaître sans pour
autant mettre les personnes concernées
dans la catégorie des «handicapés». On
peut également considérer Le Requiem
d’un Soupir comme un livre-thérapie. Il
m’a aidée à communiquer des choses que
je n’arrivais pas à exprimer et peut-être
même à exorciser certaines inquiétudes.
On remarque bien ton attachement
pour ton personnage principal.
À quel point t’identifies-tu à
Mercedes?
Pour imaginer sa vie, j’ai commencé par
14
spectrum
2/2013 avRil
m’inspirer de l’histoire d’une fille dont
on m’avait parlé. Mais il est vrai que j’ai
aussi beaucoup fait appel à mon expérience. Il fut une période où l’asthme
dictait tous mes choix et j’ai dû
apprendre à vivre avec. Cependant j’ai
tenu à établir une certaine distanciation entre moi et Mercedes. Par pudeur
notamment. Et puis ma fin à moi n’est
pas encore écrite!
En tant que jeune auteure suisse, que
peux-tu dire des débouchés
disponibles aux écrivains en herbe?
La jeune auteure fribourgeoise Tiffany
Schneuwly - MP
Ils sont malheureusement très limités,
surtout dans mon genre de prédilection, le fantastique. J’ai d’ailleurs
généralement trouvé mes maisons
d’édition en France. Les éditions Val
Sombre étaient un tremplin et mon
prochain roman, 28 Allée des Ormeaux,
paraîtra en avril aux éditions Nergäl.
Décrocher de la visibilité n’est jamais
aisé, d’où l’importance du bouche-à-
oreille et des bloggeurs littéraires. J’ai
eu la chance d’apparaître dans La
Liberté, à Radio Fribourg et de faire des
lectures publiques et de séances de
dédicaces, mais il faut en avoir l’initiative à chaque fois. Cela dit, je pense
conserver l’écriture en tant que passion, pour l’instant en tout cas. Et puis,
heureusement, mon travail fixe chez
Apartis me plaît beaucoup!
WiE STUDiERT ES SicH ...
...in moskau
inTERviEW von niklaS ZimmERmann
A
nna Fatyanova ist Freiburger
Masterstudentin in Gesellschafts-, Kultur- und Religionswissenschaften. Die 26-jährige Russin
studierte während fünf Jahren Internationale Beziehungen in ihrer Geburtsstadt Moskau, bevor sie im Herbst 2012
den Weg nach Freiburg fand. Gegenüber
Spectrum erzählt Anna, wie sie sich in
Freiburg eingelebt hat, und gibt einen
interessanten Einblick in das Leben und
Studium in Russland.
Anna, weshalb hast du deine russische
Heimat ausgerechnet in Richtung
Freiburg verlassen?
Ich interessiere mich seit jeher für den
Austausch zwischen den verschiedenen
Kulturen. Hier in der Schweiz konzentrieren sich so viele Sprachen und
Kulturen in einem Land und es funktioniert. Das ist das, was ich immer
bewundert habe und weshalb ich schon
seit langem in die Schweiz kommen
wollte. Auch möchte ich etwas erleben,
solange ich noch jung bin und die
Möglichkeit dazu habe. Dank einem
Schweizer Bundesstipendium kann ich
nun in Freiburg studieren und die kulturelle Vielfalt hautnah miterleben.
War nach Freiburg zu kommen die
richtige Entscheidung oder würdest du
es im Nachhinein anders machen?
Ich habe keinen Zweifel, dass es die
richtige Entscheidung war, und mit
jedem Monat bin ich umso stärker davon
überzeugt. Hier habe ich auf jeden Fall
sehr viele Möglichkeiten, neue Perspektiven zu entdecken. Mein interdisziplinäres Studium ist sehr spannend
und auch die Zweisprachigkeit beeindruckt mich.
Was ist anders am Studium in
Freiburg, verglichen mit deiner russischen Heimatuniversität?
Der grösste Unterschied ist, dass das
Studium in Russland nur wenige Wahlmöglichkeiten vorsieht. Dies hat den
Nachteil, dass man nicht dasjenige aus-
Anna Fatyanova konzentriert sich in Freiburg auf ihr Studium.
suchen kann, was einen wirklich interessiert. Andererseits hat das russische
System den Vorteil, dass unter den
Studierenden ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl herrscht. Wie in der
Schule studiert man vom ersten bis zum
letzten Studienjahr zusammen und fühlt
sich fast wie in einer Familie. Hier in
Freiburg ist alles viel individueller,
weshalb ich mich am Anfang ein bisschen verloren gefühlt habe. Inzwischen
sehe ich es aber als grossen Vorteil, sich
mit unterschiedlichen Leuten auseinanderzusetzen.
Inwiefern unterscheidet sich das
alltägliche Leben in der Schweiz von
jenem in Moskau?
Moskau ist eine riesige Metropole, die
niemals schläft. Das Leben dort ist
anstrengender aber man kann andererseits auch viel mehr unternehmen. Das
Angebot an kulturellen Events, Ausstellungen, Festivals, Theater und
Nachtleben ist gross und alles ist 24
Stunden geöffnet. Dass in Freiburg nicht
so viel läuft, finde ich aber insofern nicht
schlecht, dass ich mehr Zeit in das
Studium investieren kann. Ich mag
Freiburg, es hat hier viele schöne Sachen
Foto: Hu Wei
und ich geniesse auch die Schweizer
Natur.
Was vermisst du aus deiner russischen Heimat?
Natürlich meine Freunde und meine
Familie in Moskau. Und selbstverständlich ist das Studium in der
Fremdsprache viel zeitaufwändiger, gerade wenn hier so viele Essays und
Seminararbeiten anstehen. In Russland
schreibt man fast nur klassische
Prüfungen.
Würdest du Freiburger Studierenden
ein Auslandssemester in Russland
empfehlen?
Auf jeden Fall. Moskau ist in allen
Belangen eine Stadt der Extreme, was für
in harmonischeren Verhältnissen aufgewachsene Westeuropäer sicher eine
bereichernde Erfahrung ist. Meine
Heimatuni, die RGGU Moskau, nimmt
innerhalb Russlands die meisten Austauschstudierenden auf und bietet ihnen
durch ein eigenes Wohnheim und die
zentrale Lage (15 Minuten Fussmarsch
bis zum Kreml) gute Bedingungen. Aber
man sollte vorher schon etwas Russisch
gelernt haben.
2/2013 aPRil
spectrum
15
FRiboURg & Région
graffer en toute légalité à
Fribourg
Comparé à Berne, Fribourg arbore bien moins de graffitis et de tags. Mais cela
ne signifie pas forcément que la scène fribourgeoise souffre d’un déficit d’activité. Elle se révèle au contraire extrêmement vivante et diversifiée. Panorama
du Street Art en Nuithonie. PaR blaiSE FaSEl / PHoTo PaR amy ngUyEn
O
riginaire des États-Unis, le graffiti a atteint la Suisse à la fin des
années septante. D’abord illégaux et peints sur les murs bordant les
voies ferrées, les «graffes» ont migré
vers des espaces spécialement réservés à
cet usage. Aujourd’hui, l’art de la rue a
fait son entrée dans le cercle plutôt
fermé des réalisations artistiques.
Plusieurs communes suisses aménagent
même des surfaces à l’intention des
graffeurs: c’est le cas à Fribourg, où «la
Retour sur l’affaire
Harald naegeli
Le graffiti a connu en Suisse des
périodes moins drôles que d’autres.
Comme tout mouvement artistique,
les graffeurs suisses ont aussi leur
résistant phare: Harald Naegeli.
Précurseur du genre, il spraie
anonymement des chiffres et des
personnages sur les murs des villes
suisses à la fin des années 1970.
Arrêté en 1979 pour déprédation de
la propriété privée, il s’enfuit en
Allemagne et est condamné par contumace. Se rendant finalement aux
autorités suisses en 1984, il purge
une peine de neuf mois de prison.
Revendiquant environ 1'000 graffes,
Harald Naegeli est aujourd’hui réhabilité à Zurich, où la commune a fait
restaurer certaines de ses œuvres en
2004. Tout est bien qui finit bien...
16
spectrum
5/2010 aPRil
2/2013
novEmbRE
ville nous a donné officiellement le skate
park» affirme Yann, 30 ans, artiste-graffeur.
Une scène fribourgeoise vivante
Animateur du magasin Asphalt Kreatorz
de la Rue de Lausanne, Yann évolue au
centre de la scène fribourgeoise du
Street Art, qui compte «une quarantaine
de jeunes qui pratiquent le graffiti» dont
une bonne quinzaine dans la ville même.
Ce n’est que «la face légale de l’iceberg»,
pour reprendre les termes de Yann. De
nombreux jeunes taguent hors des lieux
autorisés, faute de place à disposition (le
skate park de la ville ne pouvant accueillir plus de cinq à six graffitis).
De cette manière, tous les
graffeurs ne sont pas à l’abri
d’éventuelles poursuites.
C’est aussi le cas de Yann.
«J’ai eu environ 20'000.d’amendes dans ma vie»
explique-t-il.
De
quoi
décourager les jeunes talents
souhaitant se lancer dans
l’exercice. Mais Yann se
veut optimiste: «grâce à des
privés,
nous
recevons
davantage de surfaces pour
nos projets.»
a notamment pour tâche de nettoyer des
graffitis.
Marc-André
Neuhaus,
responsable du service «DéchetsChantiers-Transports» témoigne des
coûts engendrés par les dégâts occasionnés sur les bâtiments publics. «Les coûts
peuvent s'élever jusqu'à 3'000.- francs
par graffiti, selon la surface touchée»
calcule-t-il. La procédure mise en place
en cas de graffe sur une installation
communale est stricte: recouvrement
immédiat avec de la peinture, en attendant le printemps ou l’été pour nettoyer
le mur. Et une plainte est systématiquement déposée. Une bonne raison pour
les graffeurs de se concentrer sur les
espaces
officiellement
mis
à
disposition…
La voirie réactive
Du côté de la commune de
Fribourg, le son de cloche est
moins enthousiaste. Un
sous-département de la
voirie fort de 45 employés y
Les graffeurs ont colonisé les terrains vagues de Fribourg.
FRiboURg & Région
«catillon», sorcière bien-aimée
En septembre 1731, Catherine Repond est condamnée à mort pour sorcellerie. Elle
sera la dernière sorcière exécutée dans le Canton de Fribourg. Retour sur les faits
avec Jean-Pierre Dorand, ancien député et professeur d’histoire au collège SaintMichel. PaR SébaSTiEn molliET
D
ébut du XVIIIe siècle. Le pays
de Fribourg est ancré dans ses
traditions: on y est catholique
et superstitieux. Fribourg est une
oligarchie, dirigée par une dizaine de
familles, dites patriciennes. L’inquisition
n’existe pas: l’État fribourgeois se
réserve le monopole de la chasse aux
hérétiques. Dans tout le canton, la mendiante Catherine Repond, dite la
«Catillon», inspire la méfiance: elle n’est
pas mariée, va rarement à la messe, commerce avec les Bernois, ces protestants!
Aux yeux du peuple, elle a le profil
typique d’une hérétique.
Quand la mendiante devient sorcière
Le bailli de Corbières, Béat-Nicolas de
Montenach, s’adonne à son loisir favori:
la chasse. Un renard passe à sa portée: il
tire et le blesse à la patte gauche. De
Montenach lance les chiens à la poursuite de l’animal, mais celui-ci réussit à
disparaître. Quelques semaines plus
tard, ce même bailli entend dire que la
fameuse Catherine Repond boite,
sévèrement blessée à un pied. Il fait tout
de suite la relation avec sa mésaventure:
peut-être que le renard n’est-il autre que
la «Catillon», métamorphosée en bête,
qui, blessée, aurait repris apparence
humaine pour s’enfuir?
Aveux arrachés
Le bailli de Montenach prend l’initiative
d’engager un procès contre la «Catillon».
D’abord, Catherine Repond nie tout: ce
sont les Purro, une famille près de
Villargiroud, qui après l’avoir accueillie,
l’ont mutilée et chassée. Sous la torture,
elle ne résiste pas longtemps et se
reconnaît coupable de sorcellerie. Elle
est envoyée à la prison de la Mauvaise
Tour à Fribourg pour y être torturée une
seconde fois. Reconnue coupable, elle est
conduite au Guintzet et brûlée vive le 15
septembre 1731.
annoncE
La «Catillon», une victime politique?
En 1967, l’historien Nicolas Morard a
émis une thèse selon laquelle la
«Catillon» aurait été condamnée à mort
pour des raisons politiques. «Catherine
Repond voyageait beaucoup pour mendier et aurait appris des informations
embarrassantes pour le bailli de
Montenach et certaines familles patriciennes. En la condamnant à mort pour
sorcellerie, on dévalorise tout ce qu’elle
avait dit, puisqu’elle aurait été inspirée
par le démon» explique Jean-Pierre
Dorand.
L’héritage de la «Catillon»
Autrefois responsable de toutes les misères du peuple, la «Catillon» est aujourd’hui la sorcière bien-aimée des
Fribourgeois. En 2009, le conseil d’État
a réhabilité moralement Catherine
Repond, soit 279 ans après les faits. «Le
député De Roche et moi-même avons eu
l’idée de réhabiliter Catherine Repond et
toutes les autres victimes innocentes de
l’Ancien Régime» raconte Jean-Pierre
Dorand. «Nous avons déposé une motion
au Grand Conseil, en leur demandant
deux choses: une réhabilitation générale
et un crédit d’étude car beaucoup de
questions demeurent.
La première
proposition a été acceptée, la deuxième a
été rejetée, malgré l’appui d’Erwin
Jutzet, directeur de la Justice.» En 2008,
une place Catherine-Repond a été inaugurée au Guintzet, à l’endroit exact de
son exécution. Peut-être tentons-nous
ainsi d’effacer un sentiment d’injustice,
encore vif dans nos mémoires?
2/2013 aPRil
spectrum
17
kUlTUR
mehr als ein konzertsaal
Das Fri-Son gibt es nun schon seit genau dreissig Jahren. Ein normaler
geschichtlicher Abriss würde diesem mystischen Ort nicht gerecht werden.
Deshalb hat sich Spectrum auf die Suche nach langjährigen Konzertbesuchern
begeben, um einen Erfahrungsbericht einzuholen. Mit Erfolg. Beda Künzle hat
die Entwicklung des Fri-Sons vom ersten Moment an als Besucher miterlebt.
von aDRiEn WoEFFRay
W
er kennt es nicht, das FriSon, Ort kultureller Leckerbissen,
Anziehungspunkt
avantgardistischer Kunst. Ein Ort, der
schon oftmals musikalische Geschichte
schrieb. Viele Studierende haben entweder schon ein Konzert besucht oder
haben an einer der legendären Partys am
Donnerstagabend teilgenommen. Beda
Künzle war seit den Anfangstagen des
Fri-Sons dabei. Durch die Freundschaft
mit einem der Gründerväter steht ihm
die Tür immer weit offen. „Damals
wurde das Fri-Son eröffnet, damit es
überhaupt einen Ort für Kultur gibt in
Freiburg. Denn das damalige offizielle
Kulturangebot der Stadt lag verdächtig
nahe bei Null“, klagt Beda Künzle.
einen Ort, wo sie hingehen konnten.“,
erzählt er. „Sie lungerten nicht auf der
Strasse herum.“ Man merkt Künzle an,
dass er die Historie des Fri-Sons nicht
nur erlebt hat, sondern den Mindstate
auch lebt. Seine Augen funkeln und ein
schelmisches Lächeln breitet sich auf
seinen Lippen aus.
Ein Standortwechsel wäre nicht
tragisch
Das Fri-Son ist ein Mindstate
Nachdem er den Start dieses in der
Schweiz einzigartigen Projektes hautnah
mitverfolgt hatte, wurde das Fri-Son wie
sein zweites Zuhause. Künzle besucht
noch heute, im stolzen Alter von 66
Jahren, regelmässig Konzerte. „Je nach
Programm trifft man mich auch heute
noch ein- bis zweimal pro Monat im FriSon an, immer auch in der Hoffnung,
dort neue Musik zu entdecken. Klar gibt
es auch Konzerte von Musikgrössen, die
ich noch gerne besuche, doch das FriSon hat immer schon grossen Wert auf
Neuentdeckungen gelegt.“ Diese Vorliebe hat er übernommen. Nebst dem
musikalischen Interesse am Fri-Son
gefällt ihm vor allem der soziale Aspekt.
„Die Jugendlichen hatten nun endlich
18
spectrum
2/2013 avRil
spielten drei Konzerte innerhalb von drei
Tagen im Fri-Son und ich glaube, ich
habe drei Tage durchgemacht.“, sagt er
lachend. Es habe auch viele Enttäuschungen gegeben, explizit nennt er
jedoch keine. Aber in der Frequenz, in
welcher er Konzerte besucht hat, sei das
ganz normal, fügt er lächelnd hinzu.
Drei Tage wach
Nach den besten Konzerten gefragt, die
er im Fri-Son besucht hat, kommt
unverzüglich die Antwort: „Die ersten
Konzerte der Young Gods [eine PostIndustrial Band aus Freiburg, A. d. A.]
sind schon heavy eingefahren“, erzählt
er in nostalgischem Ton. Auch in guter
Erinnerung bleibt ihm der Austausch
mit der New Yorker Knitting Factory,
einem Jazzclub, der zum Zentrum der
alternativen und Avantgarde-Musikszene für Jazz und Rock avancierte. „Sie
Seit einigen Wochen kursieren Gerüchte
über einen möglichen Standortwechsel
des Fri-Sons. Darauf angesprochen,
meint Künzle, dass der Standort nicht so
wichtig sei, „solange sie die Seele mitnehmen. Wenn sie den Standort wechseln, ist das wie ein Kleiderwechsel. Es
ist die Message, die zählt“. Grössere
Bedenken äussert er hingegen, falls das
Fri-Son sich auf grössere Strukturen
einlassen würde. Denn mit einem
grösseren Konzertsaal und der dazugehörigen Infrastruktur müssten natürlich
auch bekanntere Bands gebucht werden,
damit alles wieder rentiert. Dieser „Sellout“ wäre seiner Meinung nach jedoch
genau das, was das Fri-Son nie sein
wollte und bisher immer gut zu vermeiden gewusst hat.
Künzlis Augen funkeln noch immer,
wenn er seine persönliche Geschichte
vom Fri-Son erzählt. In seiner Stimme
schwingt ein kleines bisschen Melancholie und vor allem grosser Stolz, von
Anfang an Teil dieses Mikroorganismus
gewesen zu sein.
cUlTURE
Trente ans de frissons musicaux
La salle de concert Fri-Son fête ses trente ans cette année. Lumière sur l’histoire
de cet endroit désormais incontournable, ainsi que sur les évènements prévus à
l’occasion de cet anniversaire. PaR FloRian moTTiER / PHoTo PaR amy ngUyEn
F
ri-Son! Qui à Fribourg n’a pas
entendu parler de cette salle
mythique? Après des débuts
modestes, elle est devenue un
incontournable de la vie nocturne en
proposant un programme varié qui
fait le bonheur de tous les amateurs
de musique. Or, Fri-Son s’apprête à
fêter dignement son trentenaire. Une
belle occasion de revenir sur l’histoire
mouvementée de ce lieu.
Sous le signe de l’alternatif
Fondé en 1983, Fri-Son prend place sur
une scène nocturne fribourgeoise relativement vide. Il occupe d’abord l’Hôpital
des Bourgeois, d’une modeste capacité de
150 places, à côté du site de Miséricorde.
Le collectif doit rapidement déménager
dans des locaux plus grands. Il passe
alors en 1985 à la rue de l’Industrie, avec
600 places disponibles. L’association
déménage une dernière fois route de la
Fonderie 13, ce qui fait passer le nombre
de places à 1'300. Ce dernier déménagement lui permet d’inviter des groupes de
plus grande ampleur. Au début de son
existence, Fri-Son accueille plutôt des
groupes de punk-rock, darkwave et
funk, mais la salle diversifie rapidement
son offre. Elle finit par intégrer un large
panel de genres, allant du métal au hiphop en passant par l’électro ou le reggae.
Grâce à cette diversité, un public très
différent arrive de toute la Suisse dans la
salle fribourgeoise. Si la nature de public
est changeante, chacun est uni par ce que
Gil Vassaux, secrétaire général de l’association, appelle «l’esprit Fri-Son». En
effet, «on ne peut pas parler d’un seul
public cible mais plutôt de plusieurs
publics qui aiment le caractère de cette
salle» explique-t-il.
Un programme spécial anniversaire
Cette année, la salle planifie une série
de concerts placés sous le signe du
trentenaire de Fri-Son. «On ne voulait
pas faire un évènement unique et
continuer comme si de rien n’était»
raconte Gil Vassaux. «L’idée est de
labelliser une série d’évènement comme
‘30 ans Fri-Son’ qui rappelleront les
activités passées, présentes et futures
de la salle. On terminera l’année par un
évènement surprise, mais je ne peux pas
en dire plus» sourit le secrétaire
général. Par exemple, les organisateurs
ont entre autres planifié une «soirée
olive», marque de fabrique de l’association il y a quelques années.
Autre réalisation notable, Fri-Son va
publier un livre retraçant son épopée. De
quoi réjouir les inconditionnels de la
salle de concert.
Concilier grands noms et groupes
inconnus
À propos, quelle est la plus grande réussite du Fri-Son? «Je dirais plutôt
l’évènement qui a eu le plus de rayonnement» corrige Gil Vassaux. «Pour
moi, il s’agit sans conteste du concert de
Nirvana en 1989 qui passait alors en
première partie du groupe Tad, puis
Muse dans les années 2000. Ces groupes
n’étaient pas très connus à l’époque, ils
étaient venus avec des têtes d’affiche.»
S’il fallait trouver une unité à Fri-Son à
travers ses trente ans d’histoire, ce
serait précisément cela: l’association fait
le pari de soutenir des groupes moins
connus du public à côté de groupes
beaucoup plus populaires et rentables.
Manière pour les musiciens en herbe
d’avoir une première visibilité et
éventuellement d’être repérés. «Mais
une de nos plus grandes fiertés est que
nous sommes une des rares associations
culturelles à être autonome financièrement à 80%. Ce qui démontre qu’avec
une bonne gestion, et en gardant le
même esprit depuis trente ans, notre
salle attire toujours plus de public malgré la concurrence de plus en plus forte»
déclare Gil Vassaux, enthousiaste.
L’heure est aux rétrospectives pour
l’association, mais elle n’oublie pas de
penser à l’avenir. En effet, Fri-Son
prévoit dans un futur proche de
déménager dans une salle plus grande. Le
collectif envisage notamment le site de
l’ex-brasserie Cardinal. «Cependant, le
vrai défi pour nous à l’avenir sera de
gérer les changements rapides du
paysage musical et les nouveaux publics
de notre salle» conclut Gil Vassaux.
DEZEMBER
6/2009
6/20096/2009
DEZEmbER
DEZEmbER
2/2013
aPRil
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viE UnivERSiTaiRE
Enfin un espace pour pique-niquer
Le semestre passé, des panneaux «pique-nique interdit» sont apparus sur les tables
des restaurants universitaires et n’ont laissé personne indifférent. En réaction, Piero
Schmidt, étudiant, ouvre ce semestre les portes du Centre Fries, les lundis à midi.
PaR liSE-maRiE PillER
C
es fameuses pancartes ont fait
remonter
l’absence
d’aires
disponibles aux pique-niqueurs
et celle de micro-ondes à la surface.
Réchauffer son repas à l’Uni relève du
parcours du combattant: il faut être
assistant pour avoir accès aux cafétérias
«VIP», ou encore parvenir à s'infiltrer
incognito à l'École d'ingénieurs et
d'architectes. Est-ce mission impossible
pour les étudiants de manger un plat
chaud apporté de la maison?
Faire réfléchir les gérants des Mensas
Cette situation a fait réagir Piero
Schmidt, étudiant en géosciences. Il a
décidé de proposer une alternative aux
restaurants universitaires. Dans son
viseur notamment, les prix des Mensas,
jugés excessifs pour une nourriture «à la
chaîne» et une viande «pas toujours de
très bonne qualité.» Comme l'explique
l'étudiant, dans d'autres Mensas suisses,
il y a la possibilité d'acheter un plat de
pâtes à moindre coût. Enquête menée, il
s'avère que l'assiette végétarienne avec
salade ou pomme coûte 6.90 CHF à
Lausanne tandis qu'à Berne, son prix est
fixé à 6.60 CHF. «Je ne cherche pas à
faire de la concurrence aux Mensas, mais
à faire réfléchir leurs gérants afin qu'ils
améliorent leur système» précise Piero
Schmid.
Mise en route
Avant de lancer le projet d'une Mensa
alternative, la question épineuse était de
trouver un lieu: où pouvait-on accueillir
les participants? Le Centre Fries s'est
profilé comme le candidat idéal grâce à sa
position centrale (entre Miséricorde et
Pérolles) et sa grande cuisine. En plus,
coup de chance, Piero Schmidt y avait
travaillé durant deux ans. Il contacte
l'équipe du Centre, laquelle se montre
tout de suite intéressée. «Ce semestre,
comme nous ouvrons nos portes dès
l'après-midi, le projet d’une ‘Pic Nic
Area’ tombait à pic» explique l'une des
membres de l'équipe. «Avec ce projet,
nous rappelons aux étudiants que le
Centre Fries leur est avant tout destiné.»
Une fois la collaboration entamée, tout
va très vite. Des affiches sont placardées
un peu partout dans l'Université tandis
des mails présentant le projet rassemblent cinq étudiants prêts à s'embarquer
dans l'aventure.
Premier tour de manivelle
C'est le 25 janvier que Piero Schmidt,
épaulé par son équipe, assure une première permanence au Centre Fries.
Objectif: accueillir les étudiants et veiller
à ce que tout le monde respecte les lieux.
Pas question de laisser une cuisine sale!
Hélas, cette «première» se révèle un peu
décevante: on compte à peine dix participants. Piero Schmidt ne s'en décourage
pas pour autant; il sait qu'il faut compter
sur le bouche-à-oreille. Après tout,
l'avenir réserve souvent des surprises.
«Si plusieurs étudiants sont motivés à
assurer une permanence, on pourrait
étendre l'offre à d'autres jours»
explique-t-il. Et de s'enthousiasmer: «Je
pourrais aussi mettre en place des
groupes de cuisine.» Affaire à suivre, du
moins pour tous ceux qui n’ont pas un
porte-monnaie extensible.
annoncE
viE UnivERSiTaiRE
Une Université durable pour
une planète vivante
Quand on parle de protection de la planète, d’écologie et de développement
durable, toutes les opinions concordent: il faut agir pour sauvegarder l’environnement, qui est un bien irremplaçable. Un nouveau groupe s’est formé pour
amener l’Université de Fribourg vers la durabilité. Présentation. PaR viola
maRTinElli ET Tania binSacca / PHoTo PaR Tania binSacca
Q
ue la nature soit un élément précieux qu’il faut protéger est une
notion bien acquise de nos jours.
Les discours concernant les actions à
mener et les changements à adopter se
multiplient, mais que se passe-t-il
vraiment à l’Université de Fribourg en
matière d’écologie?
par les associations écologiques de leurs
instituts. Le message est clair: il est
impératif de s'engager personnellement
dans l’écologie pour créer un équilibre
entre les trois piliers fondamentaux de la
durabilité: société, environnement et
économie.
Un groupe pour un futur durable
Le groupe au nom encore indéfini est
partisan de l’adage «l’union fait la force».
En effet, «pour changer véritablement les
choses, la collaboration est un facteur
clé» affirment les quatre fondatrices.
«Nous visons ainsi à engager toutes les
facultés car, grâce aux différentes connaissances de leurs membres, on peut
envisager plusieurs solutions possibles»
sourient-elles. Cette union, pour être
véritablement décisive, devra aussi
envisager
une
coopération
avec
l’Université. Cela semble bien parti: le
groupe est soutenu par Hansruedi
Völkle, professeur à l’Université de
Fribourg. De plus, le vice-recteur Titus
Jenny confirme l’engagement de l’Alma
Mater pour diminuer l’empreinte
écologique de l’Université, sans détériorer la sécurité proposée aux étudiants.
Depuis le début du semestre, une nouvelle association vient marquer la scène
universitaire en matière de développement durable. Elle est née de la volonté
de quatre étudiantes -Nathalie Reinau,
Lara Di Virgilio, Bettina El Ouakhoumi et
Linda Schellhammer- lors d'un cours sur
la durabilité dans le cadre des sciences de
l'environnement. Elle vise à agir
concrètement avec des actions locales.
En exemple de projets envisagés pour le
futur, on peut citer le recyclage,
l’installation de panneaux solaires, la
favorisation des aliments à bas impact
écologique dans les Mensas et les
cafétérias. Le but ultime est celui de
donner une meilleure empreinte durable
à l'Université de Fribourg.
Lors de leur deuxième rencontre
informelle fin février dernier, les quatre
fondatrices ont exposé leurs intentions.
Invité à cette réunion pour représenter
l’Université, le vice-recteur Titus Jenny
s’est réjoui de la naissance de ce groupe.
Pendant la soirée, des étudiants d’autres
universités suisses se sont succédés
pour présenter les projets mis en place
Collaborer pour être efficace
activement en ce sens. Pour ce qui est de
l’écologie, l’incitation doit arriver des
étudiants pour les étudiants. Entre
pairs, c’est plus facile de mettre en place
un engagement commun.» Titus Jenny
adresse à tous les habitués du campus un
conseil sous forme de métaphore, afin de
les inciter à participer à un combat qui
nous touche tous, qu’on le veuille ou
non: «Fermer une fenêtre qui reste
ouverte longtemps pendant l’hiver au
lieu de fermer les yeux.»
Le groupe est ouvert à tous: étudiants,
assistants et professeurs peuvent en faire
partie. Une rencontre ouverte est fixée le
25 mars prochain au Centre Fries. À cette
occasion, l’association se présentera au
public et il sera possible, non seulement
de s’informer sur ce projet, mais aussi
d’échanger des idées avec les membres du
groupe. Inutile de le rappeler: la planète a
besoin de l’engagement de chacun!
Des actions au quotidien
Mais que pourrait-on faire concrètement
dans notre quotidien? «Les étudiants»
explique le vice-recteur «ne sont pas
seulement des consommateurs de
l’Université, mais aussi des membres
actifs: ils disposent en effet d’une marge
importante de manœuvre pour participer
2/2013 aPRil
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21
UnilEbEn
Die Hälfte seiner lebensqualität
Louis Bosshart wird diesen Sommer pensioniert. Der gebürtige Thurgauer
erinnert sich für Spectrum noch einmal an die schönen und weniger schönen
Erfahrungen seiner Lehrzeit. Ein Interview mit einem Dozenten, der die
Medienwissenschaft geprägt hat. von cRiSTina büRgi
Herr Bosshart, 31 Jahre waren Sie als
Dozent für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität
Freiburg tätig. Wie kamen sie zu
diesem Lehrstuhl?
Es ging im Januar 1982 los. Die Stelle war
neu geschaffen worden und ich war mehr
oder weniger der einzige valable Kandidat, der mit dem schweizerischen
Mediensystem vertraut war. Das war für
mich von grossem Vorteil.
Christa Rigozzi… Ich habe noch einen
Höhenpunkt erlebt mit der Publikation
„Media Entertainment“, die in den USA
unter den „Six Most Relevant Sources“
aufgeführt worden ist. Das hat sehr wohl
getan.
Und weniger schöne Erinnerungen?
Was mich immer noch ärgert: Mit
meinem Vorgänger konnte ich ein semiprofessionelles Fernsehstudio eröffnen.
die Leute derart vorbereitet, dass es fast
nicht möglich war, diese nicht zu bestehen. Die erste negative Erfahrung dieser
Art habe ich im letzten Jahr gemacht: Da
habe ich im Internet geschaut, was alles
an Material zu meinen Lehrveranstaltungen erhältlich war, und habe dann
bewusst neue Fragen generiert – die
Prüfung ging dann für einige Studierende
etwas in die Hose.
Was wird Ihnen von der Uni Freiburg
fehlen?
Der Umgang mit den jungen Leuten, die
mit sehr vielen Ideen und Kenntnissen
aus der Medienrealität kommen. Die, die
interessiert sind und dann Arbeiten
schreiben, die Innovationspotenzial
haben, aus denen man stets etwas lernen
kann.
Louis Bosshart unterrichtet seit 31 Jahren an der Universität Freiburg.
Was waren die Highlights Ihrer
Lehrtätigkeit?
Ich bin sehr stolz auf den quantitativ
messbaren Erfolg. Ich habe 1982 mit
etwa 60 Leuten angefangen, und gegen
2007 waren es dann 1‘200. Der Erfolg
misst sich in der Nachfrage. Es war sehr
klar: Journalismus – das ist Freiburg.
Tatsächlich haben wir Leute hier gehabt,
die Sie heute aus dem Fernsehen kennen.
Zum Beispiel Franz Fischlin von der
Tagesschau, Andrea Jansen von MusicStar oder die ehemalige Miss Schweiz
22
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2/2013 avRil
EH
Als wir dann von der Miséricorde in die
Pérolles umzogen wollte ich dieses
Studio Unicam und Uniflash vermachen.
Anstattdessen wurde der Raum von der
Verwaltung für eine Telefonzentrale
reklamiert. Da ging viel Geld und
Goodwill verloren.
Bei der Prüfung zu Ihrer letzten
Vorlesung zur journalistischen Berufsfeldforschung sind sehr viele
Studierende durchgefallen. Warum?
Ja – das war ärgerlich! Und zwar hab ich
Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft
aus?
Wir haben einen Sohn mit Familie in
Shanghai. Meine Frau lernt aus diesem
Grund Chinesisch und möchte mich
gerne in einen Chinesisch-Kochkurs
schicken. Ausserdem bin ich seit einigen
Jahren in den Sommerferien an der Uni
Stanford aktiv und werde dort noch ein
bisschen im Bereich Medienunterhaltung unterrichten. Hin und wieder
besuche ich auch meine Schwester in
Namibia, die dort ein Spital, ein
Waisenhaus und zwei Suppenküchen
betreut. Ich bin ihr erster Fundraiser in
Europa!
Was geben Sie Ihrem Nachfolger mit?
Ich würde ihm empfehlen, das gute
Arbeitsklima, das hier seit langem
herrscht, und die guten Kontakte zu den
Studierenden zu pflegen. Das macht für
mich die Hälfte der Lebensqualität aus.
SociéTé
Smartphone: arme à double tranchant
Notre société fait de plus en plus face aux smartphones. Pratiques, multifonctionnels, portables. Un triptyque gagnant pour la liberté de l'individu? Pas vraiment si l’on en croit Claire Balleys, sociologue. Analyse. PaR laURa Dick /
illUSTRé PaR liSE-maRiE PillER
T
out le monde connaît le smartphone. C'est un objet portable,
multifonctionnel, à la mode. Il
offre une grande liberté. Ses utilisateurs
peuvent téléphoner, surfer sur internet,
ou encore filmer n'importe où. Dans la
réalité d'aujourd'hui, la mobilité
embrasse l'ubiquité: nous entrons dans
l'ère de la mobiquité. Toutefois, le smartphone cache aussi un côté obscur et
contradictoire: il limite la liberté de
l'individu. De quelle façon? Le Docteur
en sociologie Claire Balleys de
l'Université de Fribourg nous l’explique.
Si cette dernière a concentré sa thèse sur
les adolescents, elle a néanmoins effectué des observations concernant aussi
les universitaires.
Le smartphone, remède à l'ennui?
Pendant les cours, les étudiants tripotent souvent leur téléphone portable. Le
smartphone devient-il un remède à
l'ennui? «Ce n'est pas nouveau: les
étudiants ont toujours cherché des
échappatoires pendant les cours» répond
Claire Balleys. «Si avant, on se perdait
dans ses pensées, aujourd'hui, il y a le
réflexe d’attraper le smartphone et de
surfer sur internet. Le temps est vide et
les gens recherchent de plus en plus
quelque chose à faire pour le remplir».
Toujours connecté
C’est avéré, les usagers sont de plus en
plus inséparables de leur téléphone
portable. Un sondage paru sur le site
comparis.ch a montré que le matin, 10%
des Suisses regardent leur smartphone
avant de se lever du lit. «Avec les nouvelles technologies, nous faisons face à
une volonté de connexion permanente»
commente Claire Balleys. Ainsi, le
smartphone a-t-il révolutionné notre
comportement? «Oui, ce changement-là
Mon smartphone et moi, c’est pour toujours! / L-MP
avait déjà commencé avec les premiers
portables» répond la sociologue.
Toutefois, être toujours connecté rime
avec être toujours joignable. Cette
situation peut très vite rogner les ailes à la
liberté de l’homo technologicus. «Tout le
monde peut atteindre n'importe qui, à
n'importe quel moment. Et si quelqu'un ne
répond pas au téléphone» relève Claire
Balleys «on commence à se poser des questions, voire se faire du souci.»
Le smartphone est donc une arme à double
tranchant: il nous donne de la liberté, mais
il nous poste aussi sous un contrôle plus
fort venant de nos contacts.
À ce propos, un autre facteur intervient: les
réseaux sociaux. Comme l’explique Claire
Balleys, ceux-ci sont aussi desoutils de
contrôle social. Avec Facebook, Twitter et
compagnie, nos contacts peuvent être toujours au courant de ce que nous faisons,
pensons et voulons. Smartphone et
réseaux sociaux sont donc le couple gagnant pour un contrôle presque total...
les universitaires
et leurs smartphones
«
Je suis contre ce type de téléphone portable. Il contient le
coltan, source de conflits au
Congo» explique Aurélie, 25 ans.
«Pour les étudiants, le smartphone
est inutile, mais je comprends qu’il
puisse être indispensable pour un
homme d'affaire.» Jan, 21 ans, a aussi
regard critique: «le smartphone est
une technologie superflue et empêche
l'homme d'atteindre son vrai objectif:
être heureux.» Le cœur de Selin, 24
ans, balance entre deux sentiments.
«Le smartphone nous permet de
vérifier une info. Il nous donne de la
liberté, mais il nous en prive également parce que chacun de nos faits et
gestes est traçable.» /LD
2/2013 aPRil
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STaDTlEbEn
Die kunst auf der Strasse
Guendouz Bensidhoum malt die Freiburger Altstadt aus jeder Perspektive. Der
Pariser Künstler erzählt, warum er nach Freiburg gekommen ist, und weshalb
seine knapp hundert Gemälde im Atelier verstauben. von naDJa SUTTER
D
er Maler steht auf der Strasse. Er
hat eines seiner Bilder vor sein
Atelier in der Rue de la Samaritaine gestellt und prüft aus einigen
Metern Entfernung, wie das Gemälde aus
der Ferne wirkt. Denn sein Atelier ist
viel zu klein, um Bilder mit mehr als zwei
Meter Abstand zu betrachten. Überdies
ist dieses winzige Altstadtatelier zum
Bersten voll mit Bildern in allen
Formaten, Pinseln, Farbtuben und töpfen, Rahmen, Leinwänden, Spiegeln
und ja – noch mehr Bildern.
Nichtregierungsorganisation. Vor ungefähr vier Jahren suchte der verhinderte
Künstler eine neue Herausforderung –
er hatte genug von Paris, der grossen
Ein liebenswerter Messie
Guendouz Bensidhoum heisst der Maler,
der schlicht mit „Guendouz“ signiert. Er
lacht, als er zugibt, seit Monaten nicht
mehr aufgeräumt zu haben: „Ich kann gar
nicht mehr aufräumen – hier drin hat es
zu viele Bilder.“ Ungefähr achtzig sind es
insgesamt; einige sehr grossformatige
Gemälde hat Guendouz bei Freunden
untergebracht. Viele seiner Werke
verkauft der Künstler also nicht. Darum
geht es ihm aber gar nicht.
24
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2/2013 avRil
„Ich male, um mich im Malen zu üben“,
erklärt Guendouz. Er will nach der langen Pause wieder einen Einstieg finden
in die Kunst, in das Handwerk. Daher
auch die Bilderfülle. Ein Werk nach dem
anderen stellt er her; die meisten zeigen
Szenen aus der Freiburger Altstadt,
andere Landschaften oder Stillleben. Die
grössten sind zwei Meter lang, die kleinsten haben A5-Format. Guendouz malt
realistische Ölbilder, mit kräftigen
Farben und einem Auge fürs Detail.
Die Kunst auf der Strasse
Von der École des Beaux-Arts ins
Informatikbüro
Aufgewachsen in Paris als Kind
algerischer Einwanderer, hat Guendouz
als Jugendlicher sein Interesse fürs
Zeichnen und Malen entdeckt. Darum
entschied er sich nach der Schule für ein
Studium an der École des Beaux-Arts in
Paris. Er malte eine Zeit lang, konnte
sich mit der Kunst aber kaum über
Wasser halten; immer war er daneben
auf
Gelegenheitsjobs
angewiesen.
Irgendwann liess er das Malen ganz sein
und war während langer Jahre in einem
Informatikbüro tätig.
Später wechselte Guendouz zu einer
Prozent bei der Organisation, daneben
hat er genug Zeit zum Malen.
Guendouz malt in seinem Atelier.
EH
Stadt, und wollte für eine Weile ins
Ausland. Ausserdem fehlte ihm nach
über zwanzig Jahren Pause die Malerei.
Sein Arbeitgeber bot ihm die Möglichkeit, in der Schweiz für ihn tätig zu
sein. So kam er vor drei Jahren nach
Freiburg. Jetzt arbeitet er zu fünfzig
Die halb fertigen und fertigen Gemälde
stellt er ins grosse Fenster seines
Erdgeschoss-Ateliers, für alle sichtbar.
Manchmal macht er gar den Entstehungsprozess der Bilder öffentlich:
von der leeren Leinwand über die Skizze
mit dem Bleistift und die ersten
Farbtupfer bis hin zum fertigen Gemälde
stellt er täglich ein Werk aus. Und öfters
steht er draussen auf der Strasse, um
seine Bilder zu betrachten. Dabei kommt
er mit den Bewohnern des Quartiers ins
Gespräch; viele schauen beim Vorbeigehen ins Fenster.
Guendouz mag das: „L’art doit être dans
la rue“, konstatiert er – die Kunst soll
auf der Strasse stattfinden, der Austausch mit den Leuten ist ihm sehr
wichtig. „Kunst ist nicht für Experten
gemacht, sondern für alle Menschen“,
meint er. Quartierbewohnerinnen und bewohner die regelmässig vorbeischauten und mit dem Künstler über die Bilder
diskutieren, entwickeln dabei ein
Feingefühl für die Bildanalyse, beobachtet Guendouz erfreut.
STaDTlEbEn
Die Freiburger Altstadt - aus jeder Perspektive - gehört zu Guendouz’ Lieblingsmotiven.
Ist Guendouz eine Art Kunstlehrer für
die Unterstadt? Er winkt ab: Kunst zu
vermitteln, sei ein ganz anderes Métier,
davon verstehe er nichts. Aber: „Ich will
den Menschen gerne helfen, ihr Auge für
die Betrachtung der Kunst zu schulen“,
sagt der Maler. Jeder habe Augen, also
das Instrument, Kunst wahrzunehmen.
Er will lediglich helfen, dieses Instrument richtig anzuwenden.
einfall passt in seinen Bildern alles
zusammen“, bewundert Guendouz.
Auch Guendouz strebt diese freiere Art
des Malens an. Drei Jahre lang hat er nun
geübt und geübt; alle drei bis vier
Wochen ein Bild fertig gestellt. Nun
sieht er den Moment gekommen, um
sich weiterzuentwickeln und wegzukommen von der realistischen Malerei.
Matisse als Vorbild
Selber bewundert Guendouz viele
Künstler. Von modernen Malern wie
Jackson Pollock über die Impressionisten
des 19. Jahrhunderts bis hin zu Künstlern
aus der Renaissance oder sogar vorbiblischen Zeiten dienen ihm alle Möglichen
als Inspiration. Am meisten bewundert
er Henri Matisse und dessen freien
Umgang mit Licht, Farben und Formen.
Matisse konnte fantastisch exakt malen,
doch die Richtigkeit der Perspektive, von
Licht und Schatten und die Exaktheit der
Formen spielten bei ihm eine untergeordnete Rolle. „Trotz verkehrter Perspektive und unrealistischem Licht-
„ich will meine Zeit
nicht damit vertrödeln,
ausstellungen zu
organisieren.“
Guendouz Bensidhoum
Grossformatige Bilder in einem neuen
Stil schweben ihm vor, in Anlehnung an
die Werke Chagalls. Dafür müsste er
aber ein anderes Atelier suchen – das
Jetzige ist für diese Art Bilder schlicht zu
klein.
EH
Die erste Ausstellung
Guendouz zieht es weiter. Vielleicht
werde er noch zwei Jahre in Freiburg
bleiben, meint er, danach wolle er einen
anderen Flecken Erde entdecken. Die Rue
de la Samaritaine wird mit dem Künstler
und seinen Gemälden einen Farbtupfer
verlieren. Zuvor präsentiert er seine
Bilder noch in seiner ersten richtigen
Ausstellung: Im April und Mai werden
sie in der Galerie Plexus in Marly zu
sehen und zu kaufen sein.
Die Ausstellung sei eine schöne
Möglichkeit für ihn, sagt Guendouz.
Doch: „Ich will meine Zeit nicht damit
vertrödeln, Ausstellungen zu organisieren“. Zwar liesse sich damit Geld
verdienen. Geld, von dem der Künstler
nicht viel hat. Doch er ist glücklich mit
seiner Situation. Viel wichtiger als der
Verkauf seiner Werke ist ihm der
alltägliche Austausch mit den Menschen.
Und natürlich: „Das Allerwichtigste ist
das Malen.“
2/2013 aPRil
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lESEnSWERTES
Sibylle berg: vielen Dank für das leben
T
otos Ankunft auf dieser Welt in
einer Nacht in den Sechzigern ist
alles andere als dankenswert.
Gezeugt irgendwo im trostlosen Ostdeutschland, wird er bereits von der
Hebamme verpönt. Die Mutter ist Alkoholikerin und als "Besitzer eines Kleinkindes"
nicht geeignet. Toto ist ein Hermaphrodit,
halb Mädchen und formal doch Junge.
Grund genug für die andern im Kinderheim,
ihn auszulachen – wenn sie ihn denn überhaupt beachten. Keiner will Toto zu nahe
kommen. Die Heimleiterin verkauft ihn auf
einen Bauernhof, gegen ein bisschen
frisches Gemüse und ein Haus am See. Dass
sie in diesem später grausam ermordert
wird, schildert Sibylle Berg als zynische
Gerechtigkeit. Toto geht unterdessen weiter, auch die meisten Kapitel tragen sein
Lebensmotto als Überschrift: "Und weiter."
Er rennt vom Bauerhof weg, flieht in den
Westen. Er singt in schmutzigen Sexschuppen. Seine Stimme berührt alle, doch
keiner will das zugeben. Das Publikum
kommt, um sich über seine Andersartigkeit
zu amüsieren.Toto merkt das nicht, oder es
ist ihm egal. Er schlägt sich durch, von
einem schmutzigen Hinterzimmer ins
nächste Kellerloch. Stets ein Dach über dem
Kopf und doch keine Heimat. Wozu auch
Heimat, denkt er. Der Gedanke an Heimat
hat die Leute in der DDR nur massenweise
in den Selbstmord getrieben. Und das Leben
scheint Toto viel zu kostbar, um es sich zu
nehmen. Der Titel "Vielen Dank für das
Leben" mutet dem, der Sibylle Berg kennt,
sarkastisch an. Toto mag den Satz aber
durchaus ernst meinen. Er tröstet andere,
die wünschten, sie wären nie zum Leben
verdammt worden. Sein Trost wird
abgewiesen. Die Welt ekelt sich vor ihm,
dem zu grossen, zu dicken Zwitter. Und
wenn er einmal Liebe erfährt, so ist es doch
nur versteckte Hinterhältigkeit.
Toto ist eine Figur, so tragisch und trostlos,
wie nur eine Sibylle Berg sie zeichnen kann.
Auf ihre typisch sarkastische, zuweilen
zynisch anmutende Art beschreibt Berg
einen liebevollen Menschen, der von
keinem gewollt wird. Denn er ist anders,
und für das andere hat es keinen Platz.
Dabei läge es in der Hand jeder einzelnen
Romanfigur – übertragbar auf die Hand
jedes einzelnen Lesers –, einen solchen
Platz zu schaffen.
von mElaniE
böSigER
Hanser-Verlag 2012
anZEigE
viE UnivERSiTaiRE
Des «faux patients» bien dans
leur peau
Directement importée des États-Unis, la méthode des patients standardisés
s’est peu à peu imposée en Europe. Instaurée à Fribourg en 2009, cette pratique porte aujourd’hui ses fruits. Description d’un procédé gagnant. PaR
inèS RaDERmEckER
«
Les patients simulés donnent aux
étudiants l’occasion d’être confrontés à des situations cliniques
proches de la réalité» explique Maria
Teresa Alfonso Roca, Medical Educator à
l’Université de Fribourg. En réalité, deux
sortes de patients simulés contribuent à
la formation des étudiants. Les patients
standardisés, qui simulent différents
problèmes médicaux définis à l’avance,
et les patients instructeurs qui sont
réellement malades et utilisent leur propre vécu pour instruire les étudiants. «La
mise en place de cette méthode s’est
faite progressivement, avec un nombre
de
patients
toujours
croissant.
Aujourd’hui, nous comptons 73 patients
standardisés et 20 patients instructeurs.
Mais nous manquons de patients de
langue allemande» continue Maria
Teresa Alfonso Roca. Les patients
standardisés doivent suivre une microformation avec des spécialistes et des
médecins afin que leur rôle soit le plus
vraisemblable possible. Ils sont
employés durant toute l’année scolaire,
pour des séances d’exercices et pour les
examens finaux. Durant ces derniers, les
étudiants sont évalués sur la manière
d’entrer en contact avec le patient et sur
l’anamnèse effectuée ainsi que sur
l’exploration physique.
Une expérience qui n’est pas donnée à
tout le monde
Bien que les situations mises en scène ne
nécessitent pas d’examen invasif
(piqûres, toucher rectal, prise de sang,
etc.), devenir patient simulé n’est pas
donné à tout le monde. «Tout d’abord, il
faut être majeur» explique Maria Teresa
Alfonso Roca. «Par principe, nous n’em-
Un étudiant en médecine conversant avec un patient standardisé - IR
ployons pas d’enfants ou d’adolescents.
Dans les cas où nous devons simuler la
maladie d’un nourrisson, nous prenons
une personne qui joue le rôle de la mère.
Pour les situations qui concernent les
troubles adolescents, nous engageons de
jeunes adultes» continue-t-elle. Chaque
futur patient doit passer un examen
médical et entretien avant d’être
«embauché». «Ce genre de travail nécessite une bonne flexibilité dans les
horaires ainsi qu’une excellente
mémoire car les patients doivent
apprendre comment se comporter
suivant les situations et connaître tous
les symptômes et caractéristiques liés à
leur rôle.»
Pascale Waeber, patiente simulée depuis
le semestre d’automne 2011, partage
l’avis de la Medical Educator. «Ce genre
d’expérience n’est pas anodin. Les
patients se mettent dans la peau d’une
autre personne, ils sont amenés à se
mettre en sous–vêtements et se
soumettent à divers examens médicaux»
poursuit-elle. Les scénarii donnés
varient et les patients doivent endosser
des rôles différents d’une fois à l’autre.
«Je me souviens que lors d’une séance
d’exercices, je me contentais d’être ‘une
épaule’. Les étudiants devaient expliquer
comment cette épaule fonctionnait et
comment l’ausculter. Pendant tout
l’après-midi, j’étais un simple bout de
viande» commente-t-elle en riant. «Il
faut vraiment être bien dans sa peau,
savoir se distancer de l’expérience une
fois celle-ci terminée et surtout ne pas
prendre sur soi les diagnostics établis.
Au patient de fixer ses limites» conclut
Pascale Waeber.
Une expérience gratifiante des deux
côtés
Malgré les côtés contraignants de
l’activité de patient standardisé, l’expérience s’avère positive pour les deux
parties. «C’est un vécu très enrichissant
à la fois pour les étudiants et les
patients. En plus j’y ai appris énormément de choses» commente Pascale
Waeber. Et Maria Teresa Alfonso Roca
de conclure: «Cette méthode fut longue
et coûteuse (pour une cohorte de 80 étudiants, le coût total de la méthode se
monte à 127’100CHF, ndlr.) à mettre en
place, mais nous sommes fiers du travail
accompli.»
2/2013 aPRil
spectrum
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Carte blanche
Les chats, ces êtres mystérieux en ont inspiré plus d’un. Beaudelaire chantait
les étincelles de leurs yeux et les appellait «orgueil de la maison». De son côté,
Apollinaire les considérait comme un élément indispensable du confort d’un logis
douillet. C’est au tour de l’équipe de Spectrum de décliner le chat au gré de sa fantaisie. illUSTRaTion PaR mona HEinigER / monTagE PaR aUDREy molliET
Audrey Molliet
28
spectrum
2/2013 avRil
Sag Du zu mir
Carte Blanche
Ein Text von Joël von Moos
«Sag Du zu mir.», haucht sie. «Whisky.»,
knurre ich. Wie sie mich ansieht. Charlotte ist
eine Augenweide, mit ihren langen Beinen und
ihrem dunklen Haar, das ihr wie eine
Verheissung über die Schultern fällt. Der
Revolver an meinem Gürtel stehe mir gut, sagt
sie, während ich auf den Drink warte.
einen Kaktus. Eine ganze Horde Apache
Indianer reitet johlend vorbei. Einer hält mir
seinen Tomahawk ins Gesicht und sagt, er vergrabe dieses Kriegsbeil, das er selber gefunden
und auch schon gebraucht habe, im Wüstenboden. Dabei steckt er sich eine Friedenspfeife
an.
Schrackmann hat es mit dem Licht übertrieben.
Viel zu hell, meiner Meinung nach. Aber
Schrackmann will es so, also wird es so
gemacht. Das hier ist eine Bar. In einer Bar ist
es dunkel. Normalerweise. Das ist auch gut so,
denn was in einer Bar passiert, passiert in einer
Bar, deshalb ist es ja eine Bar. Seit zehn Uhr
morgens stehe ich hier.
Das ist bestimmt der Häuptling. Oder ein
Schamane. Ein Totengräber läuft vorbei und
winkt. Hier gibts auch noch einen armen Sünder, der mit Teer und Federn übergossen unter
lautem Geklatsche aus der Stadt getragen wird.
Ein Häschen und ein Hase rammeln im
Mondlicht, und der Wüstenfuchs zieht einsam
von dannen. Wär doch viel besser. Nicht so öde
und vorhersehbar. Dann würdens die Leute
kaufen. Aber nicht bei Schrackmanns lahmer
Saloonszene. Der Slogan ist auch scheisse.
Die Pokerrunde rechts am Tisch raucht.
Schwaden steigen auf, dasselbe Blatt immer
wieder. Dieter hat die Arschkarte gezogen, er
muss ständig verlieren. Ist kein leichter Job,
wenn man bedenkt. Mit einer Pik As und einer
Herz Neun auch eher unwahrscheinlich. Auf
dem Tisch liegt alles andere.
Der Hund steckt auch schon zum sechzehnten
Mal die Schnauze in den Napf. Was drin ist,
keine Ahnung. Möchte niemand wissen. Er
schlabbert. Ein guter Tag für ihn. Essen, essen,
fressen. Er frisst sich voll, solange er noch
kann. Zu Mittag mag der bestimmt nicht mehr.
Ein Steak wär echt mal was, mit Bratkartoffeln.
Es ist schon kurz vor eins. Wenn die wüssten,
dass es draussen schneit. Hier im Saloon
kommts einem vor, als wärs ein Sommer in der
Prärie. Die Sonne brennt vom Himmel, irgendwo schreit ein Vogel, ein Geier, wenn man mag,
die Hufe meines frisch gezähmten Gauls zertrampeln einen Büffelschädel, wo gerade noch
eine Giftschlange hindurchgekrochen ist
durchs Auge. Ich mache Schiessübungen auf
Schrackmann passts nicht. Er fuchtelt wild mit
den Armen und brüllt. Ich glaube, ich lade
Charlotte nachher auf einen Drink ein.
Irgendwie muss man ja den ganzen Stress hier
ver-gessen. Haller hat anscheinend wieder was
verpatzt. Das Glas ist wohl nicht sauber genug.
Steht nicht auf der Markierung. Was
Schrackmann da genau meint, bleibt abzuwarten. Er verlangt eine neue Flasche.
Schmeisst sie auf den Boden. Verlangt noch
eine. Knallt sie Haller auf den Tresen. Ob da
wohl nicht der Tresen bisschen kaputt ist,
jetzt? Nie wieder Schrackmann, schwör ich mir.
Jetzt will er noch was mit dem Licht ändern.
Haller stellt das Glas ins Regal zurück.
Schrackmann gestikuliert noch immer. Also
noch mal von vorn, meint er. Ich freu mich
schon auf den Mittag. Hoffentlich hat die
Kantine Fleisch im Angebot.
«Sag Du zu mir.» «Whisky.»
2/2013 aPRil
spectrum
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Uni-bRèvES // in küRZE
Wenn Spielen Wissen schafft
Z
wei Projekte von Wissenschaftlern der Universität
Freiburg aus den Fachbereichen Mathematik und Archäologie werden vom Schweizerischen
Nationalfond (SNF) gefördert. Im
Rahmen des Programmes Agora
unterstützt der SNF 14 wissenschaftliche Projekte, um einen Dialog
zwischen wissenschaftlicher Forschung und der Öffentlichkeit zu
ermöglichen. Professorin Véronique
Dasen und Dr. Ulrich Schädler haben das
Projekt „Veni, Vidi... Ludi“ entwickelt
und bekamen dafür 154‘724 Schweizer
Franken zugesprochen. Sie wollen das
Interesse an der Archäologie mit Fundsachen wecken, mit denen sich fast jeder
identifizieren kann: antike Spielsachen.
Ab Mai 2014 sollen drei Ausstellungen
Klein und Gross in die antike (Spiele-)
Welt einführen. Das Projekt „Bridging
the gap“ von Professor Hugo Parlier und
Dr. Paul Turner wird mit 173‘114
Schweizer Franken gefördert. Auch in
diesem Projekt nimmt das Element
„Spiel“ eine wichtige Rolle ein.
Interaktive Dokumente und mathematische Aufgabenstellungen sollen
die Angst vor der abstrakten Welt
der Mathematik nehmen und zeigen,
dass Mathematik eine wichtige Rolle
in der Entwicklung neuer Technologien spielt. / mmh
le cEPF renonce au doublement des taxes d’études
L
es
étudiants
de
l’École
Polytechnique Fédérale de
Lausanne et de l’Eidgenossische
Technische Hochschule Zürich ont eu
de quoi se réjouir le 5 mars dernier.
Le Conseil des Écoles Polytechniques
Fédérales (CEPF) a suspendu son plan
de doublement des taxes d’études.
Une initiative parlementaire visant la
différenciation des taxes au sein des
deux EPF en fonction du domicile fiscal a été déposée, motivant la
agEF-ZonE
décision du CEPF.
De son côté, l’Union des Étudiant-e-s de
Suisse (UNES) dénonce le texte proposé
qu’elle trouve inégalitaire. S’il ajuste les
taxes sur l’inflation pour les étudiants
suisses, il peut conduire jusqu’à leur
triplement pour les étudiants étrangers.
Un fait inacceptable pour Anina Grob,
secrétaire générale de l’UNES: «les
augmentations des taxes d’études ne
conduisent pas à une augmentation significative du budget des hautes écoles.
Pour les étudiants (…), cela peut
présenter un obstacle financier
insurmontable» déclarait-elle dans
un communiqué. L’Association
Générale des Étudiants de Fribourg
(AGEF), quant à elle, maintient sa
position sur le sujet des taxes, à
savoir «qu’il est dans l'intérêt de
l'État de privilégier un accès basé sur
les capacités des étudiants et non sur
les moyens financiers dont ils disposent.» /AM
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Universität Freiburg. Die Gewinnbestätigung
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06.05.2013
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