Dossier: la solidarité à Fribourg Werbung an der Uni
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Dossier: la solidarité à Fribourg Werbung an der Uni
spectrum Dein MAgAzin An Der Uni FreibUrg / Ton MAgAzine à l’Uni De FriboUrg # 2/2013 April/Avril Werbung an der Uni Sollen wir Reklame reklamieren? Dossier: la solidarité à Fribourg Troquer, échanger, se tourner vers l’autre pour l’aider... un remède à la crise? EDiToRial Plakata non grata? G Emanuel Hänsenberger ute Werbung gehört an einen guten Ort platziert. Denn neue Dinge bleiben nie lange neu. Sobald du dir deinen Traum gekauft hast, reibt dir die Werbung neue Wünsche in die Augen. So funktioniert es — bis jetzt ausserhalb unserer Uni. Die wachsende Studierendenzahl lässt aber die Ausgaben der Uni steigen. Bisher kaum privat finanziert, muss sich die Freiburger Universität Lösungen einfallen lassen. Werbung könnte eine davon sein. Doch wie würde ein plakatierter Unialltag aussehen? Ist Werbung die Rettung der freien Bildung oder haben wir ein Recht auf eine werbefreie Zone? Unsere Redaktion hat sich in den letzten Wochen intensiv mit dem Thema beschäftigt. So konnte Marc Micha Hämmerling endgültig klären, ob sich die Studiengebühren durch Werbung reduzieren liessen (S.3/4). Aliki Eugenidis nimmt sich des Themas auf satirische Art und Weise an und beschreibt, welche Ängste ein „Fri-Pub-Campus“ heraufbeschwört (S.5). Und Salome Eggler liess sich zu einer Werbekampagne fürs Spectrum inspirieren (Titelseite). Schliesslich zieht Joël von Moos mit seiner Kurzgeschichte einen humoristischen Schlussstrich (S.29). Ob wir nun Reklame reklamieren oder nicht: Während viele Hochschulen bereits die Werbetrommel rühren, übte sich die Uni Freiburg bisher in Enthaltsamkeit. Wie keusch unser Haus wirklich ist, soll auf den nächsten Seiten aufgedeckt werden. Mehr Artikel auf www.unifr.ch/spectrum und auf unserer Facebook-Seite. inHalT / SommaiRE Dossier: Structures d’accueil, troc, etc. Où en est la solidarité à Fribourg?/ 7, 8-9, 11 Fribourg & région: Petit tour du monde du graffiti et du tag fribourgeois. / 16 Unipolitik: Werbung an der Uni Freiburg. Das Titelthema wird journalistisch, satirisch und humoristisch abgedeckt. / 4-6, 29 Unileben: Vier Non-Profit Organisationen werden vorgestellt. / 12-13 Vie universitaire: Un étudiant propose une alternative aux Mensas, instrospection. / 20 Société: Les smartphones fleurissent dans toutes les mains, mais sont-ils complètement innocents? Réponse avec Claire Balleys. / 23 Stadtleben: Was ein Maler aus Paris in der Freiburger Altstadt verloren hat. / 24-25 Kultur: Das Fri-Son wird dreissig. Wir feiern mit. / 18-19 2 spectrum 6/2009 2/2013 DECEMBRE avRil Agenda März/Avril 2013 Dienstag/ mardi 26.03.2013 Fotokurs I/ Cours de photographie I Centre Fries/ 18h/ 20.(Teilnehmerzahl beschränkt/ nbr de places limité) Donnerstag/ Jeudi 28.3.2013 Ideenwerkstatt / Échange d’idées Centre Fries/ 20h30/ free Samstag/ Samedi 30.3.2013 Mai Lan (CH) La Spirale/ 21h/ 32.- Sonntag/ Dimanche 31.3.2013 Osterversteckis: Finderlohn! Bad Bonn/ 10h30 Jeudi/ Donnerstag 04.4.2013 Samedi/ Samstag 13.4.2013 Vizir en désir et désir de vizirs (contes en français) Le Tunnel/ 21h/ free mittwoch/ mercredi 17.04.2013 Tod eines Handlungsreisenden Equilibre/ 19h30/ ab-dès 30.- (> 25 yrs.), last minute 15.Marissa Nadler Bad Bonn/ 21h/ 23.- Jeudi/ Donnerstag 18.4.2013 John Francis (USA) - pop folk Le Tunnel/21h /free Freitag/ vendredi 19.4.2013 International Piano Series: Benjamin Gorsvenor Aula Magna (Miséricorde)/ 19h30/ 25.- (< 25 yrs.) Gypsy sound presents: Ziveli Orkestar (FR) Nouveau Monde/ doors 21h - gig 22h30/ 15.- Soussol Rockband (rock) Le Sous-Sol/ 22h/ free mercredi/mittwoch 24.4.2013 vendredi/ Freitag 05.4.2013 La Nuit des Sosies (Nacht des Doppelgängers) Nouveau Monde / 21h/ 10.- (5.- sosie) L’extrémisme de droite en Suisse: un phénomène de jeunes? (Damir Skenderovic) Miséricorde, 3119/ 17h15/ free Dirty Sound Magnet unplugged La Spirale/ 21h/ 15.- Samedi/ Samstag 06.4.2013 Marché aux puces/ Flohmarkt Place du Petit-Saint-Jean/ free Scottish night Banshee’s Lodge/ 20h/ free Freitag/ vendredi 12.4.2013 noch mehr veranstaltungen auf unserer Facebook-Seite! / spectrumunifr Encore plus d’événements sur notre page Facebook! Acoustik Ladyland (FR) Le Sous-Sol/ 22h30/ free 2/2013 aPRil spectrum 3 UniPoliTik Werbung an der Uni Freiburg: Status Quo und aussichten Werbung an der Uni beschwört Ängste herauf, welche die Karikatur von SalomE EgglER treffend ausdrückt. Doch wie sieht die Realität aus? Noch ist Werbung eine Randerscheinung an der Universität Freiburg. Neue Varianten, wie die Werberahmen der Uni Luzern oder die Werbevideos der ETH Zürich, schliesst die Uni Freiburg aber nicht grundsätzlich aus. von maRc micHa HämmERling F Universität durch Vermietungen erzielt. Ein Teil dieser Veranstaltungen, z.B. in der Aula Magna und der Vorhalle, habe zweifellos Werbecharakter. Insgesamt habe die Universität Freiburg im Rechnungsjahr 2011 aus solchen Vermietungen 366‘456 Schweizer Franken eingenommen. Ein Teilbetrag dieser Einnahmen könne als Werbeeinnahmen angesehen werden. rüh am Morgen schwirren uns grüne Werbetrupps entgegen, die eine Zeitung gratis verteilen. Auf dem Weg in den Vorlesungsraum sehen wir verschiedene Inserate an öffentlichen Stellwänden in der Universität. Nach dem Essen in der Mensa kaufen wir einen Kaffee mit dem Logo einer Fluggesellschaft. Wir setzen uns und lesen das Spectrum oder die Universitas. Dort springen uns Inserate von Banken und Einzelhandelsunternehmen entgegen. Am Abend gehen wir zu einer Diplomfeier unserer Fakultät, die durch ein grosses Treuhandunternehmen unterstützt wird, welches im Gegenzug sein Logo auf der Einladung und im Saal anbringen darf. Werbeplakate auf dem Campus der Uni Freiburg? Regeln und Einnahmen an der Uni Freiburg Kommerzielle (und ideelle) Werbetätigkeiten auf den Arealen und in den Gebäuden der Universität bedürfen einer Bewilligung. Das erklärt uns Daniel Schönmann, der Generalsekretär der Universität Freiburg. Die Mensen jedoch werden von den Geranten im Mandat der Universität auf eigene Rechnung geführt. In diesem Rahmen können sie Werbeaktivitäten zulassen. Die Gratisverteilaktionen bringen der Universität in der Regel keine Einnahmen ein. Zu den Werbeeinnahmen von Universitas merkt er an, dass diese zweckgebunden seien und direkt zurück in die journalistische Produktion flössen. Das ist auch 4 spectrum 2/2013 avRil der Fall im Spectrum. Die Werbeeinnahmen werden genutzt um zusätzliche Gelder für die eigene Produktion zu gewinnen. Die Universität Freiburg erzielt bisher keine hohen Gewinne durch Werbung. Laut Daniel Schönmann spielten Werbeeinnahmen im regulären Budget bisher keine signifikante Rolle. Die Einnahmen, die erzielt werden würden, seien Teil der Erträge, welche die An anderen Schweizer Universitäten ist das Ausmass der Werbung schon weiter fortgeschritten. Die ETH Zürich und die Universität Luzern machen vor, wie Hochschulen durch Werbung zusätzliches Geld einnehmen können. An der Universität Luzern gibt es 20 Werberahmen im Format Din A0 (84,1 cm x 118,9 cm). In der Haupthalle der ETH Zürich informieren Grossbildschirme die Studierenden über interne Angelegenheiten und Veranstaltungen. Am Ende einer Programmschlaufe folgt ein Werbespot, der täglich etwa 100 Mal gezeigt wird. Werden wir schon bald von Postern und Werbeschlaufen an der Universität Freiburg überrascht werden? Daniel Schönmann erklärt, dass solche Überlegungen durchaus angestellt werden würden. Die Einnahmenpotentiale sollten allerdings nicht überschätzt werden und es gälte abzuwägen zwischen diesen UniPoliTik Einnahmen und der Qualität der Dienstleistungen und Informationen. Die Qualität würde z. B. dann leiden, wenn die Informationen auf den Bildschirmen zwischen der Werbung nur noch schwer zu erkennen wären. bekanntlich rund 10'000 Studierende – allein um die Semestergebühren um fünf Franken pro Person zu senken, müssten also jährlich Werbeeinnahmen von 100'000 Franken erzielt werden. Mit Bildschirmreklame und Plakatwänden allein ist dies schwer zu erreichen.“ Werbung an der Universität ist eine Gefahr für die akademische Freiheit. Wirtschaftsunternehmen haben ein erhebliches Interesse an den Forschungsleistungen der Universitäten. Auf der anderen Seite stehen Universitäten aber immer stärker unter finanziellem Druck. Dieser Druck wird für die Studierenden immer dann spürbar, wenn die Gebühren erhöht werden. Wären Werbeeinnahmen nicht ein Weg um der Erhöhung von Studiengebühren entgegenzuwirken oder die Gebühren gar zu senken? Mitspracherecht der Studierenden Einnahmepotential von Werbung Daniel Schönmann erteilt solchen Überlegungen eine Absage: „Um auch nur einigermassen substanzielle Werbeeinnahmen zu erzielen, müssten die Werbebotschaften bei den Studierenden dermassen häufig und aufdringlich platziert werden, dass dies zu Recht als erhebliche Einbusse in der Lehrqualität empfunden würde.“ Dezente Werbung (Plakatwände, Bildschirme, Drucksachen) beeinträchtige wohl die Qualität nicht nachhaltig, doch seien die damit zu erzielenden Einnahmen höchstens marginal. „Die Universität Freiburg hat Einnahmen für die Universität in der Höhe von zunächst 80,000 bis 250,000 Schweizer Franken erzielen. Werden weitere Kommunikationskanäle wie beispielsweise Hörsaalpatenschaften, die Vermietung von Flächen für Filialgeschäfte (Reisebüro, Bücherladen, Bankschalter etc.) professionell geöffnet und angeboten, ist der Betrag nach oben offen.“ Erik Streller-Shen von der Go! UniWerbung AG schätzt das Einnahmepotential an der Universität Freiburg optimistischer ein. Eine wichtige Voraussetzung sei, dass die Studierendenschaft und die Universität die Werbemittel akzeptieren und die Werbemittel sichtbar seien. Zweitens sei eine professionelle Vermarktung nötig. Wenn diese Voraussetzungen gegeben seien, „könne ein entsprechendes Konzept mit Plakatrahmen und EScreens an der Universität Freiburg ab dem dritten Jahr jährliche Netto- Derartige Werbeformen an der Universität Freiburg wären ein grosser Einschnitt in das universitäre Leben. Die Möglichkeit besteht, aber würde das Geld den Studierenden zu Gute kommen oder in das reguläre Budget fliessen? Und selbst wenn eine Gebührenerhöhung dadurch vermieden werden könnte, stellt sich die Frage, ob die Studierendenschaft dafür Plakate von Banken und Versicherungen in Kauf nehmen würde. Die Studierenden werden laut Daniel Schönmann in den Entscheidungsprozess einbezogen: „Auf die Meinung der Studierendenschaft zu solchen Fragen wird innerhalb der Studentischen Mitsprache eingegangen, z.B. in der studentischen Vertretung im Senat und in den Fakultätsorganen, und in regelmässigen Sitzungen zwischen dem AGEF-Vorstand und dem Rektorat. Die systematische Lehrveranstaltungsevaluation ist ein weiterer bedeutender Kanal dafür.“ 2/2013 aPRil spectrum 5 Der FriPub-campus EinE SaTiRE von aliki EUgEniDiS W ie den Piccadilly Circus sieht man die ehemalige Uni Miséricorde bereits von weitem leuchten, Reklametafeln in allen Regenbogenfarben strahlen um die Wette. Schon kommen mir die ersten Promoterinnen in neon-orangen Miniröcken entgegen und drängen mir einen neuen Snack auf; andere in giftgrünen Overalls mit rotem Logo verteilen Gratiszeitschriften. Als sie mich einkreisen, packe ich meine Tasche wie einen Football unter den Arm, und renne Kopf voran durch die grün-orange Menschenmenge ins Gebäude. Seit Werbung an der Uni erlaubt wurde, ist es ratsam, eine Stunde früher für diesen Hindernislauf hier zu sein. Entlang der Wände leuchten Banden wie im Fussballstadion, die grelle Werbung wechselt im 20-Sekunden-Takt. Natürliches Licht gibt’s innerhalb des „FriPubCampus“ schon lange keines mehr. Ich ziehe meine Sonnenbrille an. Aus der „BurgerGym“-Sporthalle dröhnen die neusten Hits. Die „Fit4Fat“-Instruktorin schreit wie im Rausch Anweisungen in den Raum, und die Teilnehmer ahmen ihre Bewegungen nach, als ob es darauf ankäme, eine riesige Maschine am Laufen zu halten. Ich gehe weiter; über die Bildschirme flimmern Infos über anstehende Veranstaltungen und ihre 6 spectrum 2/2013 avRil Sponsoren. Auf dem Gang halten mir links und rechts unzählige Hände Flyer unter die Nase. Da ich keine Lust auf kiloweise Altpapier habe, ducke ich mich und „tauche“ durch den murmelnden Klangteppich Richtung Vorlesungssaal. Das „FriCola-Auditorium“ ist schon halb voll. Eine freundlich klingende Frauenstimme kündigt an: „Deine Vorlesung – sponsored by Brainwash 2100, Deinem Waschmittel!“. Als ich beginne, meine Notizen einzutippen, wird der Laptop-Screen von Werbebannern traktiert. Auf das Stichwort „Columbus“ will mir ein Onlinehändler Filme des gleichnamigen Regisseurs über einen Zauberlehrling aufschwatzen, alle zum sensationellen Preis von nur 4.99 Euro! Der Pop-Up-Strom will nicht versiegen. Plötzlich schrecke ich hoch: Hologramme riesiger Kaffeetassen erscheinen rechts und links neben dem Podest – bald ist „Werbe“-Pause. Doch anstelle von Ruhe gibt‘s nur noch mehr Rummel. Promoter/innen stürmen das Auditorium und bedrängen uns während 15 Minuten mit ihren Müsterchen, Flyern und Litaneien. Jingles dröhnen durch die Lautsprecher, Werbung wird an die Leinwand gebeamt. Alle 20 Minuten findet so ein Unterbruch statt. Nach vier (!) Stunden verabschiedet sich der Hauptsponsor, und ein weiterer ergänzt roboterhaft: „Dein Professor wurde ausgestattet von CampusWear – Your Fashion!“ Auf dem Smartphone prangt schon das Werbebanner. Die draussen wartenden Promoter versuche ich loszuwerden, indem ich ihnen gegenseitig ihre Produkte empfehle. Es entsteht ein Tumult; die Lawine schiebt mich zum Eingang des neuen „McSOFA“Studentenheims in der Mitte des Campus. Durch einen Türspalt sieht man Möbel aus zusammengeleimten Prospekten, darauf türmen sich Lebensmittel-Probepackungen und weiteres Reklamematerial. Ein Student mit Werbeklamotten tippt seine gesponserte Masterarbeit. Ich haste davon und flüchte in den „CareFri-Rest Room“. Zwei hellblau gewandete, dauerquasselnde Grazien mit festgezurrten Haaren und knallrotem Lippenstift werfen mir im Vorraum Parfumfläschchen hinterher. Ich rette mich in ein WC, und kann es gerade noch verriegeln. Unter der Türe kullern Pröbchen herein, die ich wie Pfefferspray benutze; vom Geruch werde ich selber ohnmächtig. Harfenklänge wecken mich; der Zug ist in Freiburg angekommen. Vor der Uni verteilen drei Promoterinnen gratis Zeitungen. Wir nehmen alle eine. DoSSiER chacun met son grain de SEl! En ces temps de crise, des systèmes alternatifs se développent. Les réseaux d’échanges et d’articles de deuxième main germent un peu partout. À Fribourg, il existe le Service d’Échange Local (SEL). Rencontre avec deux de ses membres, dont un co-fondateur. PaR mona HEinigER / illUSTRé PaR liSEmaRiE PillER L e Service d’Échange Local (SEL) est un réseau local d’échanges de biens, de services ou de savoirs. En Suisse, on en dénombre une vingtaine dont six dans le canton de Fribourg. Ce service permet aux membres de bénéficier d’objets ou de compétences que d’autres membres possèdent. Car, c’est connu, tout le monde a quelque chose d’inutilisé qui ferait le bonheur d’un autre. Échanger sans argent, pas tout à fait. Chaque SEL a sa propre monnaie: sésames à Romont, faînes à Oron. À Fribourg, il s’agit du grain: une heure échangée en représente 20. Le système du grain est pratique pour rendre compte de la réalité de l’échange en réseau. En effet, la transaction ne se fait pas forcément avec la même personne. On ira faire des courses avec une dame âgée, mais une autre personne viendra nourrir notre chat et arroser nos plantes, par exemple. Un outil relationnel d’échange Amélie Eggertswyler, étudiante en Master en développement, éthique et responsabilité à Fribourg est membre du SEL depuis septembre 2012. Elle a notamment déjà reçu un massage, donné des cours de français et emprunté des DVD. La palette des choses échangées est quasi-infinie, selon l’imagination et les «surplus» des membres. «Cela permet de rencontrer des gens d’horizons différents que l’on n’aurait pas abordés autrement. Il y a des Suisses, des gens âgés, des étrangers: toutes les catégories sont mélangées. Le système permet de se créer un vrai réseau social dans la région de la Sarine. Cela peut être très pratique pour les personnes isolées ou nouvelles à Fribourg» s’enthousiasme l’étudiante. De son côté, Julien Gogniat, l’un des trois co-fondateurs, mise sur la proximité et l’égalité des compétences qu’instaure le SEL. Créé en 2011, le SEL Sarine est définit par son co-fondateur comme «un lieu d’échange et de rencontre, une ébauche de vivre ensemble autrement, sans trop compter sur l’État, tout en mettant en avant un type de compétence qui est peu valorisé par l’économie actuelle.» on n’en dénombre aucun» remarque le co-fondateur. Au delà de 500 en négatif ou en positif, le système se bloque: tant que l’on offre nos services à personne –ou que personne ne les sollicite– on ne peut plus rien recevoir. Cela empêche certains membres très actifs à continuer à échanger. La suppression de cette limite ouvrirait-elle la porte aux profiteurs? La question reste ouverte et soulève le débat au sein du groupe SEL Sarine. Un structure jeune qui évolue Le SEL Sarine est le plus grand de Suisse romande avec 200 membres et affiche la plus grande croissance. Julien Gogniat s’en réjouit «à chaque séance, il y a une dizaine de nouveaux. Que les curieux viennent seulement nous voir!». La crise économique et l’anonymisation grandissante de la société moderne sont sûrement un moteur non négligeable de la généralisation de ce type de réseau et de sa popularité dans les autres régions du pays. Il reste au jeune SEL Sarine de se faire la main et de continuer à convaincre ses membres. Julien Gogniat explique que «le SEL est une structure apprenante, en constante évolution. Certaines choses sont susceptibles de changer et cela peut déplaire à quelques membres comme pour la question de la suppression de la limitation des grains.» Il ajoute que «nous avons limité les comptes à plus ou moins 500 grains. Le but est que la balance soit à zéro.» Cette limitation incite ceux qui donnent à recevoir et vise à se prémunir contre d’éventuels profiteurs. L’objectif semble atteint car «à ce jour, Le vent en poupe 2/2013 aPRil spectrum 7 DoSSiER Solidarité et entraide à Fribourg Depuis quelques années, Fribourg peut se vanter de bénéficier de bonnes structures sociales grâce, entre autres, à la Tuile, à Banc Public et au Tremplin. Plongée dans un monde particulier. PaR liSE-maRiE PillER D ans le cadre d’une crise économique galopante atteignant de plus en plus d’individus, tout un chacun peut se retrouver soudainement en situation précaire. Un divorce, un licenciement ou un enchaînement d'évènements malheureux est vite arrivé. Dans ce genre de moments-là, des institutions comme Banc Public entrent en jeu. «Les gens qui viennent ici n'ont besoin de donner ni leur nom, ni la raison pour laquelle ils sont là» explique Anne-Marie Schmid Kilic, directrice de l'association. «La porte est ouverte à tous, il n'y a pas de critères.» Un concept qui marche puisqu'en 2011, le centre a accueilli pas moins de 19’944 visites. Il faut dire que l'offre est attractive: ouverture 7 jours sur 7, repas à 5 CHF (gratuit en échange de la participation aux tâches ménagères), mise à disposition de douches, de lavelinge, etc. Un dîner à Banc Public: reportage Le centre d'accueil Banc Public arbore des couleurs dignes d'Alice au Pays des Merveilles. En cette heure matinale, il y règne un doux mélange de calme et d'effervescence. Boom à la cuisine, où les travailleurs sociaux s'activent. Calme dans les autres lieux: la salle à manger -peuplée par quelques lecteurs de journaux- et la salle annexe, réservée à la télévision et à internet. Là aussi, la tranquillité règne, midi n'est pas encore là. Midi: le point fort de la journée Vers 11h30, la cuisine est en ébullition, un flot de gens arrive. Les bénéficiaires installés dans la salle à manger se dérident, on entend s'élever un brouhaha de discussions. On capte au vol les mots «foot», «église», «‘faut être au social ou à l'AI» ou encore les sonorités caractéristiques d'une langue arabe. «Je viens ici occasionnellement en hiver» témoigne un habitué. «J'étais employé de commerce; on m'a licencié. Après, c'est dur de retrouver une place de travail, surtout quand on a un certain âge» continue-t-il. Même son de cloche chez un jeune au T-shirt XXL: «Les patrons mettent tout le monde dans le même panier. Je sais qu'il ne faut pas baisser les bras, mais parfois c'est difficile.» Recréer le lien social Banc Public joue alors le rôle de «booster» pour aider ceux qui se trouvent dans des situations épineuses: ici, il y a possibilité de se recréer un cercle social. En exemple cet homme qui annonce tout de go à sa tablée qu'il a fêté ses 45 ans la veille. Mobilisation générale, tout le monde le félicite et il est qualifié «d'encore tout jeune!» Banc public fait la nique aux idées reçues et réussit à réunir des personnes de tout horizon dans une ambiance hétéroclite, mais souvent bon enfant. le Tremplin: aider les personnes toxico-dépendantes L e Tremplin –et les personnes qui stationnent devant à tous moments de la journée– n'est plus à présenter aux étudiants en Lettres, puisque ceux qui font le chemin Miséricorde–Gare CFF le longent quotidiennement. Beaucoup de choses circulent sur le lieu, mais qu'en est-il véritablement? En réalité, le bâtiment situé à l'Avenue de l'Europe 6 n'est que la 8 spectrum 2/2013 avRil partie émergée de l'iceberg. Le Tremplin n'est en effet pas un lieu unique mais une fondation possédant de nombreuses ramifications: quatre centres sont disséminés en ville de Fribourg et environs. Tandis qu'à Pensier, le parcours Horizon aide les personnes sorties de cure de désintoxication à se réintégrer dans le monde du travail. Plusieurs lieux, plusieurs fonctions Le Tremplin propose également une permanence téléphonique pour prêter une oreille attentive aux personnes atteintes du virus VIH et apporter des éléments de réponse à leurs questions. / L-MP Dans les Ateliers de Fribourg, on peut confectionner des objets artisanaux. À l'Avenue de l'Europe, il y a la possibilité de manger un menu complet pour quelques francs (grâce à Table Suisse). Une écoute attentive DoSSiER L’étrange personnage, symbole de Banc Public, accueille les visiteurs de l’association. DR la Tuile: une expérience humaine enrichissante Damiano Lepori-Gauthier, collaborateur de l’association la Tuile nous raconte son expérience au sein de ce lieu singulier. PRoPoS REcUEilliS PaR inèS RaDERmEckER F ondée en 1991, la Tuile ouvre chaque jour ses portes à toutes les personnes se trouvant en situation d’urgence. Indifféremment de leur milieu social, leur sexe ou nationalité. Cette association, récemment mise en valeur dans le film «la nuit de l’Ours» des réalisateurs fribourgeois Frédéric et Samuel Guillaume, doit faire face à un nombre d’usagers toujours croissant. Durant l’année 2011, la Tuile a accueilli plus de 400 individus. Un nombre record d’usagers du lieu qu’il faut prendre en charge de la meilleure manière possible. Contrairement aux préjugés, la Tuile n’est pas seulement un lieu «où dorment les clodos de Fribourg», mais aussi un lieu où des gens s’investissent pour le bien des autres, comme nous l’explique Damiano LeporiGauthier. En quoi consiste votre travail à la Tuile? C’est un job varié. Il consiste surtout en l’accueil et l’encadrement des usagers. Il est important d’être à la fois une oreille attentive et discrète, sans oublier les tâches d’intendance, comme le service des repas. Nous sommes aussi parfois amenés à refaire un bandage ou à administrer les premiers soins en cas d’urgence. Chaque usager est aussi tenu de participer aux tâches ménagères. Nous devons donc coordonner le tout pour que chacun puisse vivre dans un espace «tip top». Quelles sont les aides apportées? La Tuile offre un repas et un hébergement pour la somme de 8 CHF . Elle propose aussi un suivi socio-pédagogique qui permet à celles et à ceux qui en ont la volonté de bénéficier d’aides diverses, dont la recherche d’un travail et d’un logement. L’accent est mis sur la responsabilisation pour résoudre rapidement les problèmes qui ont amené les personnes à venir ici. Pourquoi avoir choisi de travailler dans cette association? Par cette activité, je souhaitais me confronter à un univers que nous côtoyons tous les jours, mais que beaucoup ne voient pas ou ne veulent pas voir. Il s’agit aussi, d’une certaine manière, de servir la cité, indépendamment de toute idéologie politique. Un point qui me plaît à la Tuile, c’est qu’il s’agit d’une association qui fonctionne beaucoup grâce aux dons et pas uniquement grâce à l’État. En outre, tous les revenus perçus me permettent de financer une association active dans l’éducation au Burkina Faso. Ainsi, «la boucle est bouclée». Qu'apprenez-vous durant ce travail? L’expérience humaine est très enrichissante. J’ai appris à relativiser beaucoup de mes préoccupations et à remettre en cause certains jugements parfois hâtifs. Surtout, ce travail m’a appris à ne jamais agir par pitié, mais par respect pour la personne en situation d’urgence. D’autant plus que ce genre de situations peut survenir beaucoup plus vite que certains pourraient le croire. Ce travail doit permettre de faire des rencontres intéressantes, mais aussi de montrer «l'envers du décor». Comment concilier ces deux cotés? Je pense qu’il faut faire la part des choses et ne pas tomber dans le sentimentalisme. Il existe parfois des violences entre les usagers ou des situations d’urgence qu’il ne faut pas sous-estimer. En travaillant à la Tuile, nous tentons d’être les garants d’un équilibre qui peut s’avérer fragile. Des personnes de toutes origines sociales et ethniques cohabitent dans un espace restreint, ce qui implique que peu de choses peuvent dérègler la mécanique. Cependant, il ne faut pas oublier que derrière chaque personne, il y a une histoire et un vécu personnels qu’il est nécessaire de respecter. 2/2013 aPRil spectrum 9 kommEnTaR/gloSSE gewitter der Entrüstung Ein Unternehmen mit einem Auftritt in sozialen Netzwerken ist heutzutage ganz normal. Egal ob auf Facebook oder Twitter: Die Präsenz auf solchen Plattformen wird für die Geschäftswelt immer wichtiger. Der direkte Kontakt zu den Kunden wird gesucht. Dafür eignen sich soziale Netzwerke äusserst gut. Für eine Institution sind soziale Plattformen eine ausgezeichnete Werbefläche. Doch es lauert eine Gefahr im Haifischbecken Internet-Marketing: „Shitstorm“. Wort des Jahres 2012 in der Schweiz und Schrecken aller Unternehmen auf sozialen Netzwerken. Bei dieser doch sehr kreativen und anstössigen Wortkreation handelt es sich um einen Sturm der Entrüstung im Kommunikationsmedium Internet. Nehmen wir das Beispiel Facebook: Jede Person, die einen Account besitzt und sich über etwas nervt oder sich ungerecht behandelt fühlt, kann mit einem Post ihren Ärger öffentlich machen. Preiserhöhungen oder Zugsverspätungen sind besonders beliebte Shitstorm-Themen. Trifft ein User mit seiner Kritik einen Nerv in der Gesellschaft, folgen ihm Gleichgesinnte irrsinnig schnell. Das führt zu tausenden von Kommentaren und Gefällt-mir-Klicks. Sachliche Kritik wird somit mit vielen unsachlichen von oliviER und agressiven Beiträgen vermischt, es entsteht ein goETScHi Schwall der Entrüstung. Sind Unternehmen gegen solche Angriffe gewappnet? Eine Umfrage des Hightech-Verbands BIKOM in Deutschland hat gezeigt: Nein! Über 50 Prozent der befragten Unternehmen haben keinen Krisenplan für die Kommunikation in sozialen Netzwerken. Einige haben nicht einmal einen festen Verantwortlichen für den Auftritt im Internet. Welche Imageschäden solche negativen Inszenierungen wie Shitstorms auf das eigene Unternehmen haben können, ist Vielen noch nicht bewusst. Daher liegt die Zukunft für die erfolgreiche Nutzung sozialer Netzwerke in der Einstellung von spezialisiertem Personal. Sogenannte Social Media Manager braucht es, um auf sozialen Netzwerken zu bestehen. Diese neue Berufsgattung wird im Zusammenhang mit der Präsenz von Unternehmen auf sozialen Netzwerken immer wichtiger. Unzufriedene Kunden werden nie aussterben. Wie man aber mit dieser neuen Art von Kritik umgeht, muss erst noch gelernt werden. Zweitsemester Nun bin ich also kein Erstsemester mehr. Ich weiss auf Anhieb, wo meine Säle sind, finde mich in der Bibliothek zurecht und lasse mich kaum mehr von gut aussehenden Assistenten beeindrucken. Aber anders als vor sechs Monaten bin ich mir mittlerweile bewusst, in welch unbequemer Lage ich mich befinde. Da das erste Semester nicht so grandios verlaufen ist, frage ich mich, ob ich das richtige Studienfach gewählt habe – oder lag es etwa an der Art und Weise, wie ich meine Work-Life-Balance eingerichtet hatte? Um die Antwort auf diese existenzielle Frage zu finden, habe ich einen Kurs über den Sinn des Lebens belegt (so was gibt es tatsächlich!). Hoffentlich hilft er mir! Denn was, wenn es darauf keine befriedigende Antwort gibt? Der sympathische Dozent wirkt selber nicht wirklich überzeugt. Schon am Anfang des Semesters ertrinke ich in Arbeit und bin dauergestresst. Ich will alle Fehler vermeiden, die ich im ersten Semester begangen habe – naja, Kurse auslassen, ausschlafen, im letzten Augenblick anfangen zu lernen... Da ich bislang massiv in mein soziales Umfeld investiert habe, kann ich mich ja jetzt verstärkt dem Studium widmen. Gut so! Der schräge Blick meines bis vor Kurzem verantwortlichen Erziehungsberechtigten dient mir als zusätzliche Motivation. Weiter habe ich mir vorgenommen, dieses Semester von dem unglaublichen, nicht enden 10 spectrum 2/2013 avRil wollenden Sportprogramm der Universität zu profi- von milEna tieren – mit dem klaren Ziel, meinen Geist auf Trab STolDT zu halten. Bodysculpt und Pilates – hört sich irgendwie schmerzvoll an. Aber wenn es mich körperlich und seelisch fit macht, ertrage ich alles. Ich bereue es keinen Tag, nach Freiburg gekommen zu sein. Die Altstadt ist wunderschön! Wenn ich durch die Gassen hoch zur Uni stapfe, sehe ich lauter alte Leute an den Fenstern, die offenbar den ganzen Tag darauf gewartet haben, dass ich vorbei komme. Das einzige, was hier fehlt, ist ein Park. Aber die grüne Fläche, die man auf dem Weg zur Uni Pérolles vorfindet, ist ja gar nicht so schlecht. Im Sommer werde ich mich neben die anderen dicht an dicht liegenden Menschen legen und die Sonne und den Schweiss meiner Nachbarn geniessen. Bis dahin habe ich aber immer noch einige Schwierigkeiten zu bewältigen. Sei es bei der Wahl meiner Kurse, den Mensa-Menüs oder den Fitnesskursen. Das Sich-Klein-Fühlen wird wohl nie aufhören, ausser ich falle hier in den Brunnen der Erkenntnis. Und der soll ja auch nicht so erfrischend sein. Denn was hat das Leben noch zu bieten, wenn man immer im Voraus weiss, was es zum Mittagessen gibt? Vielleicht wird mir der Kurs über den Sinn des Lebens diese schöne Frage beantworten. DoSSiER Des confitures «au goût de bisou» Marre de la confiture M-Budget? Il y a plus simple que de supplier sa grandmère tous les week-ends: le Confitrok. Dans cette association fribourgeoise, on échange des pâtes ou du riz contre de la confiture faite maison. Zoom sur ce concept de solidarité original. PaR laURa cHavaZ ET maTHilDE monFRini T out a commencé comme dans l’histoire que nous conte Isabelle: celle d’Arf le Dragon, obligé d’habiter dans un container de supermarché et de «travailler pour les deux sœurs siamoises Fin et Faim.» Tous les soirs, Arf brûle pour leur compte tous les invendus du supermarché. Un jour arrivent Pouf et Fifi. En voyant ce gaspillage, ils décident avec Arf de voler les produits encore consommables pour les redistribuer aux plus démunis. Leur affaire marche bien, jusqu’à ce que Fin et Faim s’en aperçoivent et répandent de l’eau de Javel dans les containers pour souiller les produits. Arf a une idée: «il va marquer d’un bisou les produits qui n’ont pas été aspergés d’eau de Javel» pour permettre à Pouf et Fifi de les récupérer. Mais Pouf et Fifi ne savent plus quoi faire de tous les légumes et les fruits frais qu’ils obtiennent. Sur le conseil de leur mamie, ils commencent à en faire des confitures. Et lorsqu’ils les lui font goûter, leur mamie remarque qu’en plus du goût des fruits, elle retrouve «comme un goût de bisou». Cette histoire, c’est celle d’Isabelle Kallenborn, ethnologue et de ceux qui l’ont aidée dans la réalisation de son projet: le Confitrok. La naissance de Confitrok Choquée par la quantité de denrées que l’on jette, l’ethnologue décide d’employer son énergie pour que cela profite aux plus démunis. Isabelle se rend ainsi tous les soirs pendant des mois aux containers des supermarchés pour y récupérer les produits encore consommables et les redistribuer. Mais cette pratique est dangereuse pour Isabelle et potentiellement nocive pour la santé. Isabelle Kallenborn, une femme engagée pour un avenir meilleur - LC/MM Lors d’une journée de travail en tant que démonstratrice dans un magasin en gros, elle rencontre le gérant et lui fait part de ses inquiétudes quant aux quantités de nourriture jetées chaque soir. Ce dernier accepte de l’aider. Cependant, pour qu’il puisse lui donner les invendus, il faut qu’Isabelle Kallenborn ait un statut d’association. C’est pourquoi l’ethnologue fonde FreeSuisse. «Je vais seule jusqu’au supermarché avec ma voiture les mardis et vendredis, et il y a parfois des bénévoles qui viennent m’aider avec un camion quand il y a vraiment beaucoup de denrées à récupérer» raconte Isabelle Kallenborn. Ils récupèrent ainsi les fruits, légumes, viandes, et produits laitiers périmés et donc invendables sur le marché. «Cela représente entre 15 000 et 20 000 CHF par semaine» explique-telle. Elle apporte ensuite ces denrées à différentes personnes: «ce sont principalement des personnes âgées, mais aussi des familles en difficulté. Ils entendent parler de mon association grâce au bouche-à-oreille et ensuite ils prennent contact avec moi» poursuit la fondatrice. Riz contre confiture Un problème persiste: FreeSuisse récolte beaucoup de fruits et légumes, mais pas de produits secs, car l’association ne peut pas les obtenir auprès des supermarchés. La Fribourgeoise d’adoption et ses «mamies», comme aime les appeler Isabelle Kallenborn, ont une idée pour y remédier: transformer le trop-plein de fruits et légumes en confitures. C’est ainsi que naît Confitrok. Le concept est simple: échanger de la nourriture dite «sèche» (à savoir de la farine, des pâtes, du riz) contre un pot de confiture. Être solidaire près de chez soi Les participants à cet échange viennent ainsi en aide aux personnes dans le besoin, tout en se régalant. Pour cela, il suffit pour cela de prendre contact avec Isabelle Kallenborn pour arranger une rencontre. Idéal non? Comme dirait l’ethnologue, «c’est bien de vouloir faire de la solidarité mondiale, mais on peut déjà commencer par faire de la solidarité de proximité». À méditer! 2/2013 aPRil spectrum 11 UnilEbEn im Einsatz für die gesellschaft Der Jusstudent, der liebend gerne Chauffeur wäre; die Zeitgeschichtsstudentin, die passionierte Gärtner, der im Psychologiestudium nicht erfährt, wie er am besten To ungewöhnlichen Menschen in Kontakt kommen oder Dinge lernen, die man im Hö Nonprofit-Organisationen (NPOs) in Freiburg vor, die immer wieder freiwillige Helf Echo’Roulotte W er im Studium genug Buchstaben hat und lieber bastelt oder baut und gleichzeitig etwas für die Umwelt tun möchte, ist bei „Echo’Roulotte“ am richtigen Ort. Die Organisation, die aus rund 25 Mitgliedern besteht, setzt sich für nachhaltige Entwicklung ein. Sie will zu nachhaltigem Handeln animieren, einen Raum für Ideenaustausch bieten und Informationen verbreiten. Wichtiger Bestandteil ist der Wohnwagen, der im Moment zur rollenden Bibliothek, zum fahrenden Infostand und Restaurant umfunktioniert wird. Jérôme Gosteli, Präsident von Echo’Roulotte, meint, man erlebe nicht nur tolle Momente. Man lerne bei einer Tätigkeit der Echo’Roulotte viel über die kleinen Dinge, die man für den Planeten tun kann. Für den Bau der Roulotte sucht die Organisation kreative und handwerklich begabte Menschen, die sie in der Umsetzung ihres Vorhabens unterstützen. Frischer Wind sei in der kleinen Organisation immer gern gesehen, ergänzt Gosteli. Zudem sucht die Organisation auch immer wieder Leute, die mithelfen, Events zu organisieren oder als Promoter/-in die Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung bekannt zu machen. Alle nötigen Informationen zur Organisation und zur Kontaktaufnahme bietet die Homepage: www.echo-roulotte.ch lecture à la carte M al auf der anderen Seite sein und nicht in Vorlesungen sitzen, sondern selber vorlesen? Wer dies gerne tun möchte, kann sich an Lécture à la Carte wenden. Der Zusammenschluss von 20 Personen hat sich zur Aufgabe gemacht, regelmässig Lektürestunden anzubieten. Die Vorleserinnen und Vorleser gehen dabei in Altersheime im Grossraum Freiburg oder zu älteren Menschen (z.B. mit Sehbehinderungen) nach Hause. Manchmal alleine, meist zu zweit werden während 45 bis 60 Minuten Geschichten erzählt, Texte rezitiert, Abenteuerliches und Alltägliches vorgelesen. Der Austausch mit dem Publikum kommt dabei nie zu kurz, wie Catherine Jordan-Gross von Lécture à la Carte betont. Man erhalte sehr viel für sein Engagement zurück – der Einsatz werde sehr geschätzt. Und auch junge Menschen hören gerne zu: Zum Beispiel bei den Lektürestunden im Rahmen des Belluard-Festivals, beim Parcours des Légendes von Hubert Audriaz in der Unterstadt von Freiburg oder am Ferien(s)pass für Kinder. Auch da seien die Lesestunden sehr gut angekommen, meint Catherine Jordan-Gross. Vorlesen sei also auch in der heutigen Zeit, trotz der Konkurrenz durch neue Medien, noch aktuell. Wer also gerne Geschichten hat, und die Equipe von Lécture à la Carte ergänzen möchte, findet weitere Infos auf: www.benevolat-fr.ch UnilEbEn sich das Gelernte viel leichter im Gespräch mit Zeitzeugen merken könnte, und der omaten anpflanzt – was können die drei tun? Ob eine zweite Identität ausleben, mit örsaal nie erfahren wird: Eine Freiwilligentätigkeit hilft dabei. Spectrum stellt vier ferinnen und Helfer vermitteln oder brauchen können. von myRiam PlanZER Rotes kreuz Fribourg W er sich gerne als Chauffeur oder Lehrerin engagieren und dadurch Menschen in schwierigen Situationen helfen möchte, ist beim Roten Kreuz Freiburg gut aufgehoben. Die NPO sucht regelmässig Freiwillige. Je nachdem, wie viel Zeit man einsetzen möchte, kann man sich dort für einen längeren Zeitrahmen, aber auch nur für punktuelle Einsätze melden. Zu den regelmässigen Engagements gehören zum Beispiel der Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder die Leitung von Deutsch- und Französischsprachkursen für Migrantinnen und Migranten. Alle nötigen Informationen finden sich auf der unten stehenden Website. Zudem sind die Tätigkeiten auch auf der Jobbörse des RBN ausgeschrieben. www.croix-rouge-fr.ch Réseaubénévolatnetzwerk Rbn S eit kurzem hat das RBN eine OnlineStellenbörse für Freiwilligenarbeit etabliert. Dort inserieren die vielen Organisationen, die in Freiburg tätig sind. Wer sich freiwillig engagieren möchte, hat die Qual der Wahl: Informatikerin, Buchhalter, Übersetzerin, Chauffeur, Köchin oder Ludothek-Betreuer, Sprachlehrerin, Gartenpfleger, Kameramann beim Rugby-Verein, Vorleserin, Assistentin bei der AIDS/HIV-Prävention oder Ansprechperson für Jugendliche in der Jugendseelsorge – es bleibt also bloss, das Richtige auszuwählen. Für weitere Informationen zur Organisation: www.benevolat-fr.ch www.benevol-jobs.ch anZEigE cUlTURE le Requiem d’un Soupir, la puissance d’un souffle Fin 2011, Le Requiem d’un Soupir paraît aux éditions Val Sombre. PaR maEva PlEinES Le troisième roman de Tiffany Schneuwly relate la vie agitée d’une jeune asthmatique forcée de grandir trop vite. M ercedes a dix-neuf ans et souffre d’asthme depuis ses quatorze ans. Dès lors, la maladie a envahi sa vie, lui dictant tous ses choix. Cependant, un beau jour, la demoiselle se fait sortir du lit par une mystérieuse petite fille venue lui vendre du mimosa. Guidée par cette dernière, ainsi que par ses deux fidèles amies, elle se lance dans un apprentissage progressif de ce que devrait être la vie d’une jeune adulte normale. Un mélange d’amitiés inconditionnelles et d’amour naissant, accompagné de la redécouverte de l’insouciance. Ainsi, Le Requiem d’un Soupir, troisième roman de l’auteure fribourgeoise Tiffany Schneuwly paru en décembre 2011, nous plonge dans le quotidien houleux d’une collégienne qui n’aspire qu’à la normalité. Cette héroïne se révèle touchante, sans pour autant tomber dans le pathos. Tant est si bien qu’au fil des pages, on se surprend à s’inquiéter pour elle à chacune de ses crises. Quant au style, il est résolument simple et fluide malgré quelques maladresses qui témoignent de la jeunesse de la plume. Tiffany Schneuwly, Le Requiem d'un Soupir, Éditions Val Sombre, 2011 «il fut une époque où l’asthme dictait tous mes choix» Dans Le Requiem d’un Soupir, Tiffany Schneuwly a à cœur de sensibiliser à l’asthme. Ce faisant, la jeune fribourgeoise de 23 ans, révèle une part d’elle-même. PaR maEva PlEinES D’où t’est venue l’impulsion de rédiger un roman avec l’asthme pour sujet central? Il faut tout d’abord savoir que je suis asthmatique comme Mercedes. Par conséquent, les crises qui rythment sa vie, je les ai moi-même vécues. Si j’ai choisi ce thème c’est que je tenais à lever le voile sur cette maladie trop souvent sousestimée alors qu’elle peut être très grave. Il faut savoir la reconnaître sans pour autant mettre les personnes concernées dans la catégorie des «handicapés». On peut également considérer Le Requiem d’un Soupir comme un livre-thérapie. Il m’a aidée à communiquer des choses que je n’arrivais pas à exprimer et peut-être même à exorciser certaines inquiétudes. On remarque bien ton attachement pour ton personnage principal. À quel point t’identifies-tu à Mercedes? Pour imaginer sa vie, j’ai commencé par 14 spectrum 2/2013 avRil m’inspirer de l’histoire d’une fille dont on m’avait parlé. Mais il est vrai que j’ai aussi beaucoup fait appel à mon expérience. Il fut une période où l’asthme dictait tous mes choix et j’ai dû apprendre à vivre avec. Cependant j’ai tenu à établir une certaine distanciation entre moi et Mercedes. Par pudeur notamment. Et puis ma fin à moi n’est pas encore écrite! En tant que jeune auteure suisse, que peux-tu dire des débouchés disponibles aux écrivains en herbe? La jeune auteure fribourgeoise Tiffany Schneuwly - MP Ils sont malheureusement très limités, surtout dans mon genre de prédilection, le fantastique. J’ai d’ailleurs généralement trouvé mes maisons d’édition en France. Les éditions Val Sombre étaient un tremplin et mon prochain roman, 28 Allée des Ormeaux, paraîtra en avril aux éditions Nergäl. Décrocher de la visibilité n’est jamais aisé, d’où l’importance du bouche-à- oreille et des bloggeurs littéraires. J’ai eu la chance d’apparaître dans La Liberté, à Radio Fribourg et de faire des lectures publiques et de séances de dédicaces, mais il faut en avoir l’initiative à chaque fois. Cela dit, je pense conserver l’écriture en tant que passion, pour l’instant en tout cas. Et puis, heureusement, mon travail fixe chez Apartis me plaît beaucoup! WiE STUDiERT ES SicH ... ...in moskau inTERviEW von niklaS ZimmERmann A nna Fatyanova ist Freiburger Masterstudentin in Gesellschafts-, Kultur- und Religionswissenschaften. Die 26-jährige Russin studierte während fünf Jahren Internationale Beziehungen in ihrer Geburtsstadt Moskau, bevor sie im Herbst 2012 den Weg nach Freiburg fand. Gegenüber Spectrum erzählt Anna, wie sie sich in Freiburg eingelebt hat, und gibt einen interessanten Einblick in das Leben und Studium in Russland. Anna, weshalb hast du deine russische Heimat ausgerechnet in Richtung Freiburg verlassen? Ich interessiere mich seit jeher für den Austausch zwischen den verschiedenen Kulturen. Hier in der Schweiz konzentrieren sich so viele Sprachen und Kulturen in einem Land und es funktioniert. Das ist das, was ich immer bewundert habe und weshalb ich schon seit langem in die Schweiz kommen wollte. Auch möchte ich etwas erleben, solange ich noch jung bin und die Möglichkeit dazu habe. Dank einem Schweizer Bundesstipendium kann ich nun in Freiburg studieren und die kulturelle Vielfalt hautnah miterleben. War nach Freiburg zu kommen die richtige Entscheidung oder würdest du es im Nachhinein anders machen? Ich habe keinen Zweifel, dass es die richtige Entscheidung war, und mit jedem Monat bin ich umso stärker davon überzeugt. Hier habe ich auf jeden Fall sehr viele Möglichkeiten, neue Perspektiven zu entdecken. Mein interdisziplinäres Studium ist sehr spannend und auch die Zweisprachigkeit beeindruckt mich. Was ist anders am Studium in Freiburg, verglichen mit deiner russischen Heimatuniversität? Der grösste Unterschied ist, dass das Studium in Russland nur wenige Wahlmöglichkeiten vorsieht. Dies hat den Nachteil, dass man nicht dasjenige aus- Anna Fatyanova konzentriert sich in Freiburg auf ihr Studium. suchen kann, was einen wirklich interessiert. Andererseits hat das russische System den Vorteil, dass unter den Studierenden ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl herrscht. Wie in der Schule studiert man vom ersten bis zum letzten Studienjahr zusammen und fühlt sich fast wie in einer Familie. Hier in Freiburg ist alles viel individueller, weshalb ich mich am Anfang ein bisschen verloren gefühlt habe. Inzwischen sehe ich es aber als grossen Vorteil, sich mit unterschiedlichen Leuten auseinanderzusetzen. Inwiefern unterscheidet sich das alltägliche Leben in der Schweiz von jenem in Moskau? Moskau ist eine riesige Metropole, die niemals schläft. Das Leben dort ist anstrengender aber man kann andererseits auch viel mehr unternehmen. Das Angebot an kulturellen Events, Ausstellungen, Festivals, Theater und Nachtleben ist gross und alles ist 24 Stunden geöffnet. Dass in Freiburg nicht so viel läuft, finde ich aber insofern nicht schlecht, dass ich mehr Zeit in das Studium investieren kann. Ich mag Freiburg, es hat hier viele schöne Sachen Foto: Hu Wei und ich geniesse auch die Schweizer Natur. Was vermisst du aus deiner russischen Heimat? Natürlich meine Freunde und meine Familie in Moskau. Und selbstverständlich ist das Studium in der Fremdsprache viel zeitaufwändiger, gerade wenn hier so viele Essays und Seminararbeiten anstehen. In Russland schreibt man fast nur klassische Prüfungen. Würdest du Freiburger Studierenden ein Auslandssemester in Russland empfehlen? Auf jeden Fall. Moskau ist in allen Belangen eine Stadt der Extreme, was für in harmonischeren Verhältnissen aufgewachsene Westeuropäer sicher eine bereichernde Erfahrung ist. Meine Heimatuni, die RGGU Moskau, nimmt innerhalb Russlands die meisten Austauschstudierenden auf und bietet ihnen durch ein eigenes Wohnheim und die zentrale Lage (15 Minuten Fussmarsch bis zum Kreml) gute Bedingungen. Aber man sollte vorher schon etwas Russisch gelernt haben. 2/2013 aPRil spectrum 15 FRiboURg & Région graffer en toute légalité à Fribourg Comparé à Berne, Fribourg arbore bien moins de graffitis et de tags. Mais cela ne signifie pas forcément que la scène fribourgeoise souffre d’un déficit d’activité. Elle se révèle au contraire extrêmement vivante et diversifiée. Panorama du Street Art en Nuithonie. PaR blaiSE FaSEl / PHoTo PaR amy ngUyEn O riginaire des États-Unis, le graffiti a atteint la Suisse à la fin des années septante. D’abord illégaux et peints sur les murs bordant les voies ferrées, les «graffes» ont migré vers des espaces spécialement réservés à cet usage. Aujourd’hui, l’art de la rue a fait son entrée dans le cercle plutôt fermé des réalisations artistiques. Plusieurs communes suisses aménagent même des surfaces à l’intention des graffeurs: c’est le cas à Fribourg, où «la Retour sur l’affaire Harald naegeli Le graffiti a connu en Suisse des périodes moins drôles que d’autres. Comme tout mouvement artistique, les graffeurs suisses ont aussi leur résistant phare: Harald Naegeli. Précurseur du genre, il spraie anonymement des chiffres et des personnages sur les murs des villes suisses à la fin des années 1970. Arrêté en 1979 pour déprédation de la propriété privée, il s’enfuit en Allemagne et est condamné par contumace. Se rendant finalement aux autorités suisses en 1984, il purge une peine de neuf mois de prison. Revendiquant environ 1'000 graffes, Harald Naegeli est aujourd’hui réhabilité à Zurich, où la commune a fait restaurer certaines de ses œuvres en 2004. Tout est bien qui finit bien... 16 spectrum 5/2010 aPRil 2/2013 novEmbRE ville nous a donné officiellement le skate park» affirme Yann, 30 ans, artiste-graffeur. Une scène fribourgeoise vivante Animateur du magasin Asphalt Kreatorz de la Rue de Lausanne, Yann évolue au centre de la scène fribourgeoise du Street Art, qui compte «une quarantaine de jeunes qui pratiquent le graffiti» dont une bonne quinzaine dans la ville même. Ce n’est que «la face légale de l’iceberg», pour reprendre les termes de Yann. De nombreux jeunes taguent hors des lieux autorisés, faute de place à disposition (le skate park de la ville ne pouvant accueillir plus de cinq à six graffitis). De cette manière, tous les graffeurs ne sont pas à l’abri d’éventuelles poursuites. C’est aussi le cas de Yann. «J’ai eu environ 20'000.d’amendes dans ma vie» explique-t-il. De quoi décourager les jeunes talents souhaitant se lancer dans l’exercice. Mais Yann se veut optimiste: «grâce à des privés, nous recevons davantage de surfaces pour nos projets.» a notamment pour tâche de nettoyer des graffitis. Marc-André Neuhaus, responsable du service «DéchetsChantiers-Transports» témoigne des coûts engendrés par les dégâts occasionnés sur les bâtiments publics. «Les coûts peuvent s'élever jusqu'à 3'000.- francs par graffiti, selon la surface touchée» calcule-t-il. La procédure mise en place en cas de graffe sur une installation communale est stricte: recouvrement immédiat avec de la peinture, en attendant le printemps ou l’été pour nettoyer le mur. Et une plainte est systématiquement déposée. Une bonne raison pour les graffeurs de se concentrer sur les espaces officiellement mis à disposition… La voirie réactive Du côté de la commune de Fribourg, le son de cloche est moins enthousiaste. Un sous-département de la voirie fort de 45 employés y Les graffeurs ont colonisé les terrains vagues de Fribourg. FRiboURg & Région «catillon», sorcière bien-aimée En septembre 1731, Catherine Repond est condamnée à mort pour sorcellerie. Elle sera la dernière sorcière exécutée dans le Canton de Fribourg. Retour sur les faits avec Jean-Pierre Dorand, ancien député et professeur d’histoire au collège SaintMichel. PaR SébaSTiEn molliET D ébut du XVIIIe siècle. Le pays de Fribourg est ancré dans ses traditions: on y est catholique et superstitieux. Fribourg est une oligarchie, dirigée par une dizaine de familles, dites patriciennes. L’inquisition n’existe pas: l’État fribourgeois se réserve le monopole de la chasse aux hérétiques. Dans tout le canton, la mendiante Catherine Repond, dite la «Catillon», inspire la méfiance: elle n’est pas mariée, va rarement à la messe, commerce avec les Bernois, ces protestants! Aux yeux du peuple, elle a le profil typique d’une hérétique. Quand la mendiante devient sorcière Le bailli de Corbières, Béat-Nicolas de Montenach, s’adonne à son loisir favori: la chasse. Un renard passe à sa portée: il tire et le blesse à la patte gauche. De Montenach lance les chiens à la poursuite de l’animal, mais celui-ci réussit à disparaître. Quelques semaines plus tard, ce même bailli entend dire que la fameuse Catherine Repond boite, sévèrement blessée à un pied. Il fait tout de suite la relation avec sa mésaventure: peut-être que le renard n’est-il autre que la «Catillon», métamorphosée en bête, qui, blessée, aurait repris apparence humaine pour s’enfuir? Aveux arrachés Le bailli de Montenach prend l’initiative d’engager un procès contre la «Catillon». D’abord, Catherine Repond nie tout: ce sont les Purro, une famille près de Villargiroud, qui après l’avoir accueillie, l’ont mutilée et chassée. Sous la torture, elle ne résiste pas longtemps et se reconnaît coupable de sorcellerie. Elle est envoyée à la prison de la Mauvaise Tour à Fribourg pour y être torturée une seconde fois. Reconnue coupable, elle est conduite au Guintzet et brûlée vive le 15 septembre 1731. annoncE La «Catillon», une victime politique? En 1967, l’historien Nicolas Morard a émis une thèse selon laquelle la «Catillon» aurait été condamnée à mort pour des raisons politiques. «Catherine Repond voyageait beaucoup pour mendier et aurait appris des informations embarrassantes pour le bailli de Montenach et certaines familles patriciennes. En la condamnant à mort pour sorcellerie, on dévalorise tout ce qu’elle avait dit, puisqu’elle aurait été inspirée par le démon» explique Jean-Pierre Dorand. L’héritage de la «Catillon» Autrefois responsable de toutes les misères du peuple, la «Catillon» est aujourd’hui la sorcière bien-aimée des Fribourgeois. En 2009, le conseil d’État a réhabilité moralement Catherine Repond, soit 279 ans après les faits. «Le député De Roche et moi-même avons eu l’idée de réhabiliter Catherine Repond et toutes les autres victimes innocentes de l’Ancien Régime» raconte Jean-Pierre Dorand. «Nous avons déposé une motion au Grand Conseil, en leur demandant deux choses: une réhabilitation générale et un crédit d’étude car beaucoup de questions demeurent. La première proposition a été acceptée, la deuxième a été rejetée, malgré l’appui d’Erwin Jutzet, directeur de la Justice.» En 2008, une place Catherine-Repond a été inaugurée au Guintzet, à l’endroit exact de son exécution. Peut-être tentons-nous ainsi d’effacer un sentiment d’injustice, encore vif dans nos mémoires? 2/2013 aPRil spectrum 17 kUlTUR mehr als ein konzertsaal Das Fri-Son gibt es nun schon seit genau dreissig Jahren. Ein normaler geschichtlicher Abriss würde diesem mystischen Ort nicht gerecht werden. Deshalb hat sich Spectrum auf die Suche nach langjährigen Konzertbesuchern begeben, um einen Erfahrungsbericht einzuholen. Mit Erfolg. Beda Künzle hat die Entwicklung des Fri-Sons vom ersten Moment an als Besucher miterlebt. von aDRiEn WoEFFRay W er kennt es nicht, das FriSon, Ort kultureller Leckerbissen, Anziehungspunkt avantgardistischer Kunst. Ein Ort, der schon oftmals musikalische Geschichte schrieb. Viele Studierende haben entweder schon ein Konzert besucht oder haben an einer der legendären Partys am Donnerstagabend teilgenommen. Beda Künzle war seit den Anfangstagen des Fri-Sons dabei. Durch die Freundschaft mit einem der Gründerväter steht ihm die Tür immer weit offen. „Damals wurde das Fri-Son eröffnet, damit es überhaupt einen Ort für Kultur gibt in Freiburg. Denn das damalige offizielle Kulturangebot der Stadt lag verdächtig nahe bei Null“, klagt Beda Künzle. einen Ort, wo sie hingehen konnten.“, erzählt er. „Sie lungerten nicht auf der Strasse herum.“ Man merkt Künzle an, dass er die Historie des Fri-Sons nicht nur erlebt hat, sondern den Mindstate auch lebt. Seine Augen funkeln und ein schelmisches Lächeln breitet sich auf seinen Lippen aus. Ein Standortwechsel wäre nicht tragisch Das Fri-Son ist ein Mindstate Nachdem er den Start dieses in der Schweiz einzigartigen Projektes hautnah mitverfolgt hatte, wurde das Fri-Son wie sein zweites Zuhause. Künzle besucht noch heute, im stolzen Alter von 66 Jahren, regelmässig Konzerte. „Je nach Programm trifft man mich auch heute noch ein- bis zweimal pro Monat im FriSon an, immer auch in der Hoffnung, dort neue Musik zu entdecken. Klar gibt es auch Konzerte von Musikgrössen, die ich noch gerne besuche, doch das FriSon hat immer schon grossen Wert auf Neuentdeckungen gelegt.“ Diese Vorliebe hat er übernommen. Nebst dem musikalischen Interesse am Fri-Son gefällt ihm vor allem der soziale Aspekt. „Die Jugendlichen hatten nun endlich 18 spectrum 2/2013 avRil spielten drei Konzerte innerhalb von drei Tagen im Fri-Son und ich glaube, ich habe drei Tage durchgemacht.“, sagt er lachend. Es habe auch viele Enttäuschungen gegeben, explizit nennt er jedoch keine. Aber in der Frequenz, in welcher er Konzerte besucht hat, sei das ganz normal, fügt er lächelnd hinzu. Drei Tage wach Nach den besten Konzerten gefragt, die er im Fri-Son besucht hat, kommt unverzüglich die Antwort: „Die ersten Konzerte der Young Gods [eine PostIndustrial Band aus Freiburg, A. d. A.] sind schon heavy eingefahren“, erzählt er in nostalgischem Ton. Auch in guter Erinnerung bleibt ihm der Austausch mit der New Yorker Knitting Factory, einem Jazzclub, der zum Zentrum der alternativen und Avantgarde-Musikszene für Jazz und Rock avancierte. „Sie Seit einigen Wochen kursieren Gerüchte über einen möglichen Standortwechsel des Fri-Sons. Darauf angesprochen, meint Künzle, dass der Standort nicht so wichtig sei, „solange sie die Seele mitnehmen. Wenn sie den Standort wechseln, ist das wie ein Kleiderwechsel. Es ist die Message, die zählt“. Grössere Bedenken äussert er hingegen, falls das Fri-Son sich auf grössere Strukturen einlassen würde. Denn mit einem grösseren Konzertsaal und der dazugehörigen Infrastruktur müssten natürlich auch bekanntere Bands gebucht werden, damit alles wieder rentiert. Dieser „Sellout“ wäre seiner Meinung nach jedoch genau das, was das Fri-Son nie sein wollte und bisher immer gut zu vermeiden gewusst hat. Künzlis Augen funkeln noch immer, wenn er seine persönliche Geschichte vom Fri-Son erzählt. In seiner Stimme schwingt ein kleines bisschen Melancholie und vor allem grosser Stolz, von Anfang an Teil dieses Mikroorganismus gewesen zu sein. cUlTURE Trente ans de frissons musicaux La salle de concert Fri-Son fête ses trente ans cette année. Lumière sur l’histoire de cet endroit désormais incontournable, ainsi que sur les évènements prévus à l’occasion de cet anniversaire. PaR FloRian moTTiER / PHoTo PaR amy ngUyEn F ri-Son! Qui à Fribourg n’a pas entendu parler de cette salle mythique? Après des débuts modestes, elle est devenue un incontournable de la vie nocturne en proposant un programme varié qui fait le bonheur de tous les amateurs de musique. Or, Fri-Son s’apprête à fêter dignement son trentenaire. Une belle occasion de revenir sur l’histoire mouvementée de ce lieu. Sous le signe de l’alternatif Fondé en 1983, Fri-Son prend place sur une scène nocturne fribourgeoise relativement vide. Il occupe d’abord l’Hôpital des Bourgeois, d’une modeste capacité de 150 places, à côté du site de Miséricorde. Le collectif doit rapidement déménager dans des locaux plus grands. Il passe alors en 1985 à la rue de l’Industrie, avec 600 places disponibles. L’association déménage une dernière fois route de la Fonderie 13, ce qui fait passer le nombre de places à 1'300. Ce dernier déménagement lui permet d’inviter des groupes de plus grande ampleur. Au début de son existence, Fri-Son accueille plutôt des groupes de punk-rock, darkwave et funk, mais la salle diversifie rapidement son offre. Elle finit par intégrer un large panel de genres, allant du métal au hiphop en passant par l’électro ou le reggae. Grâce à cette diversité, un public très différent arrive de toute la Suisse dans la salle fribourgeoise. Si la nature de public est changeante, chacun est uni par ce que Gil Vassaux, secrétaire général de l’association, appelle «l’esprit Fri-Son». En effet, «on ne peut pas parler d’un seul public cible mais plutôt de plusieurs publics qui aiment le caractère de cette salle» explique-t-il. Un programme spécial anniversaire Cette année, la salle planifie une série de concerts placés sous le signe du trentenaire de Fri-Son. «On ne voulait pas faire un évènement unique et continuer comme si de rien n’était» raconte Gil Vassaux. «L’idée est de labelliser une série d’évènement comme ‘30 ans Fri-Son’ qui rappelleront les activités passées, présentes et futures de la salle. On terminera l’année par un évènement surprise, mais je ne peux pas en dire plus» sourit le secrétaire général. Par exemple, les organisateurs ont entre autres planifié une «soirée olive», marque de fabrique de l’association il y a quelques années. Autre réalisation notable, Fri-Son va publier un livre retraçant son épopée. De quoi réjouir les inconditionnels de la salle de concert. Concilier grands noms et groupes inconnus À propos, quelle est la plus grande réussite du Fri-Son? «Je dirais plutôt l’évènement qui a eu le plus de rayonnement» corrige Gil Vassaux. «Pour moi, il s’agit sans conteste du concert de Nirvana en 1989 qui passait alors en première partie du groupe Tad, puis Muse dans les années 2000. Ces groupes n’étaient pas très connus à l’époque, ils étaient venus avec des têtes d’affiche.» S’il fallait trouver une unité à Fri-Son à travers ses trente ans d’histoire, ce serait précisément cela: l’association fait le pari de soutenir des groupes moins connus du public à côté de groupes beaucoup plus populaires et rentables. Manière pour les musiciens en herbe d’avoir une première visibilité et éventuellement d’être repérés. «Mais une de nos plus grandes fiertés est que nous sommes une des rares associations culturelles à être autonome financièrement à 80%. Ce qui démontre qu’avec une bonne gestion, et en gardant le même esprit depuis trente ans, notre salle attire toujours plus de public malgré la concurrence de plus en plus forte» déclare Gil Vassaux, enthousiaste. L’heure est aux rétrospectives pour l’association, mais elle n’oublie pas de penser à l’avenir. En effet, Fri-Son prévoit dans un futur proche de déménager dans une salle plus grande. Le collectif envisage notamment le site de l’ex-brasserie Cardinal. «Cependant, le vrai défi pour nous à l’avenir sera de gérer les changements rapides du paysage musical et les nouveaux publics de notre salle» conclut Gil Vassaux. DEZEMBER 6/2009 6/20096/2009 DEZEmbER DEZEmbER 2/2013 aPRil spectrum spectrum 19 viE UnivERSiTaiRE Enfin un espace pour pique-niquer Le semestre passé, des panneaux «pique-nique interdit» sont apparus sur les tables des restaurants universitaires et n’ont laissé personne indifférent. En réaction, Piero Schmidt, étudiant, ouvre ce semestre les portes du Centre Fries, les lundis à midi. PaR liSE-maRiE PillER C es fameuses pancartes ont fait remonter l’absence d’aires disponibles aux pique-niqueurs et celle de micro-ondes à la surface. Réchauffer son repas à l’Uni relève du parcours du combattant: il faut être assistant pour avoir accès aux cafétérias «VIP», ou encore parvenir à s'infiltrer incognito à l'École d'ingénieurs et d'architectes. Est-ce mission impossible pour les étudiants de manger un plat chaud apporté de la maison? Faire réfléchir les gérants des Mensas Cette situation a fait réagir Piero Schmidt, étudiant en géosciences. Il a décidé de proposer une alternative aux restaurants universitaires. Dans son viseur notamment, les prix des Mensas, jugés excessifs pour une nourriture «à la chaîne» et une viande «pas toujours de très bonne qualité.» Comme l'explique l'étudiant, dans d'autres Mensas suisses, il y a la possibilité d'acheter un plat de pâtes à moindre coût. Enquête menée, il s'avère que l'assiette végétarienne avec salade ou pomme coûte 6.90 CHF à Lausanne tandis qu'à Berne, son prix est fixé à 6.60 CHF. «Je ne cherche pas à faire de la concurrence aux Mensas, mais à faire réfléchir leurs gérants afin qu'ils améliorent leur système» précise Piero Schmid. Mise en route Avant de lancer le projet d'une Mensa alternative, la question épineuse était de trouver un lieu: où pouvait-on accueillir les participants? Le Centre Fries s'est profilé comme le candidat idéal grâce à sa position centrale (entre Miséricorde et Pérolles) et sa grande cuisine. En plus, coup de chance, Piero Schmidt y avait travaillé durant deux ans. Il contacte l'équipe du Centre, laquelle se montre tout de suite intéressée. «Ce semestre, comme nous ouvrons nos portes dès l'après-midi, le projet d’une ‘Pic Nic Area’ tombait à pic» explique l'une des membres de l'équipe. «Avec ce projet, nous rappelons aux étudiants que le Centre Fries leur est avant tout destiné.» Une fois la collaboration entamée, tout va très vite. Des affiches sont placardées un peu partout dans l'Université tandis des mails présentant le projet rassemblent cinq étudiants prêts à s'embarquer dans l'aventure. Premier tour de manivelle C'est le 25 janvier que Piero Schmidt, épaulé par son équipe, assure une première permanence au Centre Fries. Objectif: accueillir les étudiants et veiller à ce que tout le monde respecte les lieux. Pas question de laisser une cuisine sale! Hélas, cette «première» se révèle un peu décevante: on compte à peine dix participants. Piero Schmidt ne s'en décourage pas pour autant; il sait qu'il faut compter sur le bouche-à-oreille. Après tout, l'avenir réserve souvent des surprises. «Si plusieurs étudiants sont motivés à assurer une permanence, on pourrait étendre l'offre à d'autres jours» explique-t-il. Et de s'enthousiasmer: «Je pourrais aussi mettre en place des groupes de cuisine.» Affaire à suivre, du moins pour tous ceux qui n’ont pas un porte-monnaie extensible. annoncE viE UnivERSiTaiRE Une Université durable pour une planète vivante Quand on parle de protection de la planète, d’écologie et de développement durable, toutes les opinions concordent: il faut agir pour sauvegarder l’environnement, qui est un bien irremplaçable. Un nouveau groupe s’est formé pour amener l’Université de Fribourg vers la durabilité. Présentation. PaR viola maRTinElli ET Tania binSacca / PHoTo PaR Tania binSacca Q ue la nature soit un élément précieux qu’il faut protéger est une notion bien acquise de nos jours. Les discours concernant les actions à mener et les changements à adopter se multiplient, mais que se passe-t-il vraiment à l’Université de Fribourg en matière d’écologie? par les associations écologiques de leurs instituts. Le message est clair: il est impératif de s'engager personnellement dans l’écologie pour créer un équilibre entre les trois piliers fondamentaux de la durabilité: société, environnement et économie. Un groupe pour un futur durable Le groupe au nom encore indéfini est partisan de l’adage «l’union fait la force». En effet, «pour changer véritablement les choses, la collaboration est un facteur clé» affirment les quatre fondatrices. «Nous visons ainsi à engager toutes les facultés car, grâce aux différentes connaissances de leurs membres, on peut envisager plusieurs solutions possibles» sourient-elles. Cette union, pour être véritablement décisive, devra aussi envisager une coopération avec l’Université. Cela semble bien parti: le groupe est soutenu par Hansruedi Völkle, professeur à l’Université de Fribourg. De plus, le vice-recteur Titus Jenny confirme l’engagement de l’Alma Mater pour diminuer l’empreinte écologique de l’Université, sans détériorer la sécurité proposée aux étudiants. Depuis le début du semestre, une nouvelle association vient marquer la scène universitaire en matière de développement durable. Elle est née de la volonté de quatre étudiantes -Nathalie Reinau, Lara Di Virgilio, Bettina El Ouakhoumi et Linda Schellhammer- lors d'un cours sur la durabilité dans le cadre des sciences de l'environnement. Elle vise à agir concrètement avec des actions locales. En exemple de projets envisagés pour le futur, on peut citer le recyclage, l’installation de panneaux solaires, la favorisation des aliments à bas impact écologique dans les Mensas et les cafétérias. Le but ultime est celui de donner une meilleure empreinte durable à l'Université de Fribourg. Lors de leur deuxième rencontre informelle fin février dernier, les quatre fondatrices ont exposé leurs intentions. Invité à cette réunion pour représenter l’Université, le vice-recteur Titus Jenny s’est réjoui de la naissance de ce groupe. Pendant la soirée, des étudiants d’autres universités suisses se sont succédés pour présenter les projets mis en place Collaborer pour être efficace activement en ce sens. Pour ce qui est de l’écologie, l’incitation doit arriver des étudiants pour les étudiants. Entre pairs, c’est plus facile de mettre en place un engagement commun.» Titus Jenny adresse à tous les habitués du campus un conseil sous forme de métaphore, afin de les inciter à participer à un combat qui nous touche tous, qu’on le veuille ou non: «Fermer une fenêtre qui reste ouverte longtemps pendant l’hiver au lieu de fermer les yeux.» Le groupe est ouvert à tous: étudiants, assistants et professeurs peuvent en faire partie. Une rencontre ouverte est fixée le 25 mars prochain au Centre Fries. À cette occasion, l’association se présentera au public et il sera possible, non seulement de s’informer sur ce projet, mais aussi d’échanger des idées avec les membres du groupe. Inutile de le rappeler: la planète a besoin de l’engagement de chacun! Des actions au quotidien Mais que pourrait-on faire concrètement dans notre quotidien? «Les étudiants» explique le vice-recteur «ne sont pas seulement des consommateurs de l’Université, mais aussi des membres actifs: ils disposent en effet d’une marge importante de manœuvre pour participer 2/2013 aPRil spectrum 21 UnilEbEn Die Hälfte seiner lebensqualität Louis Bosshart wird diesen Sommer pensioniert. Der gebürtige Thurgauer erinnert sich für Spectrum noch einmal an die schönen und weniger schönen Erfahrungen seiner Lehrzeit. Ein Interview mit einem Dozenten, der die Medienwissenschaft geprägt hat. von cRiSTina büRgi Herr Bosshart, 31 Jahre waren Sie als Dozent für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Freiburg tätig. Wie kamen sie zu diesem Lehrstuhl? Es ging im Januar 1982 los. Die Stelle war neu geschaffen worden und ich war mehr oder weniger der einzige valable Kandidat, der mit dem schweizerischen Mediensystem vertraut war. Das war für mich von grossem Vorteil. Christa Rigozzi… Ich habe noch einen Höhenpunkt erlebt mit der Publikation „Media Entertainment“, die in den USA unter den „Six Most Relevant Sources“ aufgeführt worden ist. Das hat sehr wohl getan. Und weniger schöne Erinnerungen? Was mich immer noch ärgert: Mit meinem Vorgänger konnte ich ein semiprofessionelles Fernsehstudio eröffnen. die Leute derart vorbereitet, dass es fast nicht möglich war, diese nicht zu bestehen. Die erste negative Erfahrung dieser Art habe ich im letzten Jahr gemacht: Da habe ich im Internet geschaut, was alles an Material zu meinen Lehrveranstaltungen erhältlich war, und habe dann bewusst neue Fragen generiert – die Prüfung ging dann für einige Studierende etwas in die Hose. Was wird Ihnen von der Uni Freiburg fehlen? Der Umgang mit den jungen Leuten, die mit sehr vielen Ideen und Kenntnissen aus der Medienrealität kommen. Die, die interessiert sind und dann Arbeiten schreiben, die Innovationspotenzial haben, aus denen man stets etwas lernen kann. Louis Bosshart unterrichtet seit 31 Jahren an der Universität Freiburg. Was waren die Highlights Ihrer Lehrtätigkeit? Ich bin sehr stolz auf den quantitativ messbaren Erfolg. Ich habe 1982 mit etwa 60 Leuten angefangen, und gegen 2007 waren es dann 1‘200. Der Erfolg misst sich in der Nachfrage. Es war sehr klar: Journalismus – das ist Freiburg. Tatsächlich haben wir Leute hier gehabt, die Sie heute aus dem Fernsehen kennen. Zum Beispiel Franz Fischlin von der Tagesschau, Andrea Jansen von MusicStar oder die ehemalige Miss Schweiz 22 spectrum 2/2013 avRil EH Als wir dann von der Miséricorde in die Pérolles umzogen wollte ich dieses Studio Unicam und Uniflash vermachen. Anstattdessen wurde der Raum von der Verwaltung für eine Telefonzentrale reklamiert. Da ging viel Geld und Goodwill verloren. Bei der Prüfung zu Ihrer letzten Vorlesung zur journalistischen Berufsfeldforschung sind sehr viele Studierende durchgefallen. Warum? Ja – das war ärgerlich! Und zwar hab ich Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus? Wir haben einen Sohn mit Familie in Shanghai. Meine Frau lernt aus diesem Grund Chinesisch und möchte mich gerne in einen Chinesisch-Kochkurs schicken. Ausserdem bin ich seit einigen Jahren in den Sommerferien an der Uni Stanford aktiv und werde dort noch ein bisschen im Bereich Medienunterhaltung unterrichten. Hin und wieder besuche ich auch meine Schwester in Namibia, die dort ein Spital, ein Waisenhaus und zwei Suppenküchen betreut. Ich bin ihr erster Fundraiser in Europa! Was geben Sie Ihrem Nachfolger mit? Ich würde ihm empfehlen, das gute Arbeitsklima, das hier seit langem herrscht, und die guten Kontakte zu den Studierenden zu pflegen. Das macht für mich die Hälfte der Lebensqualität aus. SociéTé Smartphone: arme à double tranchant Notre société fait de plus en plus face aux smartphones. Pratiques, multifonctionnels, portables. Un triptyque gagnant pour la liberté de l'individu? Pas vraiment si l’on en croit Claire Balleys, sociologue. Analyse. PaR laURa Dick / illUSTRé PaR liSE-maRiE PillER T out le monde connaît le smartphone. C'est un objet portable, multifonctionnel, à la mode. Il offre une grande liberté. Ses utilisateurs peuvent téléphoner, surfer sur internet, ou encore filmer n'importe où. Dans la réalité d'aujourd'hui, la mobilité embrasse l'ubiquité: nous entrons dans l'ère de la mobiquité. Toutefois, le smartphone cache aussi un côté obscur et contradictoire: il limite la liberté de l'individu. De quelle façon? Le Docteur en sociologie Claire Balleys de l'Université de Fribourg nous l’explique. Si cette dernière a concentré sa thèse sur les adolescents, elle a néanmoins effectué des observations concernant aussi les universitaires. Le smartphone, remède à l'ennui? Pendant les cours, les étudiants tripotent souvent leur téléphone portable. Le smartphone devient-il un remède à l'ennui? «Ce n'est pas nouveau: les étudiants ont toujours cherché des échappatoires pendant les cours» répond Claire Balleys. «Si avant, on se perdait dans ses pensées, aujourd'hui, il y a le réflexe d’attraper le smartphone et de surfer sur internet. Le temps est vide et les gens recherchent de plus en plus quelque chose à faire pour le remplir». Toujours connecté C’est avéré, les usagers sont de plus en plus inséparables de leur téléphone portable. Un sondage paru sur le site comparis.ch a montré que le matin, 10% des Suisses regardent leur smartphone avant de se lever du lit. «Avec les nouvelles technologies, nous faisons face à une volonté de connexion permanente» commente Claire Balleys. Ainsi, le smartphone a-t-il révolutionné notre comportement? «Oui, ce changement-là Mon smartphone et moi, c’est pour toujours! / L-MP avait déjà commencé avec les premiers portables» répond la sociologue. Toutefois, être toujours connecté rime avec être toujours joignable. Cette situation peut très vite rogner les ailes à la liberté de l’homo technologicus. «Tout le monde peut atteindre n'importe qui, à n'importe quel moment. Et si quelqu'un ne répond pas au téléphone» relève Claire Balleys «on commence à se poser des questions, voire se faire du souci.» Le smartphone est donc une arme à double tranchant: il nous donne de la liberté, mais il nous poste aussi sous un contrôle plus fort venant de nos contacts. À ce propos, un autre facteur intervient: les réseaux sociaux. Comme l’explique Claire Balleys, ceux-ci sont aussi desoutils de contrôle social. Avec Facebook, Twitter et compagnie, nos contacts peuvent être toujours au courant de ce que nous faisons, pensons et voulons. Smartphone et réseaux sociaux sont donc le couple gagnant pour un contrôle presque total... les universitaires et leurs smartphones « Je suis contre ce type de téléphone portable. Il contient le coltan, source de conflits au Congo» explique Aurélie, 25 ans. «Pour les étudiants, le smartphone est inutile, mais je comprends qu’il puisse être indispensable pour un homme d'affaire.» Jan, 21 ans, a aussi regard critique: «le smartphone est une technologie superflue et empêche l'homme d'atteindre son vrai objectif: être heureux.» Le cœur de Selin, 24 ans, balance entre deux sentiments. «Le smartphone nous permet de vérifier une info. Il nous donne de la liberté, mais il nous en prive également parce que chacun de nos faits et gestes est traçable.» /LD 2/2013 aPRil spectrum 23 STaDTlEbEn Die kunst auf der Strasse Guendouz Bensidhoum malt die Freiburger Altstadt aus jeder Perspektive. Der Pariser Künstler erzählt, warum er nach Freiburg gekommen ist, und weshalb seine knapp hundert Gemälde im Atelier verstauben. von naDJa SUTTER D er Maler steht auf der Strasse. Er hat eines seiner Bilder vor sein Atelier in der Rue de la Samaritaine gestellt und prüft aus einigen Metern Entfernung, wie das Gemälde aus der Ferne wirkt. Denn sein Atelier ist viel zu klein, um Bilder mit mehr als zwei Meter Abstand zu betrachten. Überdies ist dieses winzige Altstadtatelier zum Bersten voll mit Bildern in allen Formaten, Pinseln, Farbtuben und töpfen, Rahmen, Leinwänden, Spiegeln und ja – noch mehr Bildern. Nichtregierungsorganisation. Vor ungefähr vier Jahren suchte der verhinderte Künstler eine neue Herausforderung – er hatte genug von Paris, der grossen Ein liebenswerter Messie Guendouz Bensidhoum heisst der Maler, der schlicht mit „Guendouz“ signiert. Er lacht, als er zugibt, seit Monaten nicht mehr aufgeräumt zu haben: „Ich kann gar nicht mehr aufräumen – hier drin hat es zu viele Bilder.“ Ungefähr achtzig sind es insgesamt; einige sehr grossformatige Gemälde hat Guendouz bei Freunden untergebracht. Viele seiner Werke verkauft der Künstler also nicht. Darum geht es ihm aber gar nicht. 24 spectrum 2/2013 avRil „Ich male, um mich im Malen zu üben“, erklärt Guendouz. Er will nach der langen Pause wieder einen Einstieg finden in die Kunst, in das Handwerk. Daher auch die Bilderfülle. Ein Werk nach dem anderen stellt er her; die meisten zeigen Szenen aus der Freiburger Altstadt, andere Landschaften oder Stillleben. Die grössten sind zwei Meter lang, die kleinsten haben A5-Format. Guendouz malt realistische Ölbilder, mit kräftigen Farben und einem Auge fürs Detail. Die Kunst auf der Strasse Von der École des Beaux-Arts ins Informatikbüro Aufgewachsen in Paris als Kind algerischer Einwanderer, hat Guendouz als Jugendlicher sein Interesse fürs Zeichnen und Malen entdeckt. Darum entschied er sich nach der Schule für ein Studium an der École des Beaux-Arts in Paris. Er malte eine Zeit lang, konnte sich mit der Kunst aber kaum über Wasser halten; immer war er daneben auf Gelegenheitsjobs angewiesen. Irgendwann liess er das Malen ganz sein und war während langer Jahre in einem Informatikbüro tätig. Später wechselte Guendouz zu einer Prozent bei der Organisation, daneben hat er genug Zeit zum Malen. Guendouz malt in seinem Atelier. EH Stadt, und wollte für eine Weile ins Ausland. Ausserdem fehlte ihm nach über zwanzig Jahren Pause die Malerei. Sein Arbeitgeber bot ihm die Möglichkeit, in der Schweiz für ihn tätig zu sein. So kam er vor drei Jahren nach Freiburg. Jetzt arbeitet er zu fünfzig Die halb fertigen und fertigen Gemälde stellt er ins grosse Fenster seines Erdgeschoss-Ateliers, für alle sichtbar. Manchmal macht er gar den Entstehungsprozess der Bilder öffentlich: von der leeren Leinwand über die Skizze mit dem Bleistift und die ersten Farbtupfer bis hin zum fertigen Gemälde stellt er täglich ein Werk aus. Und öfters steht er draussen auf der Strasse, um seine Bilder zu betrachten. Dabei kommt er mit den Bewohnern des Quartiers ins Gespräch; viele schauen beim Vorbeigehen ins Fenster. Guendouz mag das: „L’art doit être dans la rue“, konstatiert er – die Kunst soll auf der Strasse stattfinden, der Austausch mit den Leuten ist ihm sehr wichtig. „Kunst ist nicht für Experten gemacht, sondern für alle Menschen“, meint er. Quartierbewohnerinnen und bewohner die regelmässig vorbeischauten und mit dem Künstler über die Bilder diskutieren, entwickeln dabei ein Feingefühl für die Bildanalyse, beobachtet Guendouz erfreut. STaDTlEbEn Die Freiburger Altstadt - aus jeder Perspektive - gehört zu Guendouz’ Lieblingsmotiven. Ist Guendouz eine Art Kunstlehrer für die Unterstadt? Er winkt ab: Kunst zu vermitteln, sei ein ganz anderes Métier, davon verstehe er nichts. Aber: „Ich will den Menschen gerne helfen, ihr Auge für die Betrachtung der Kunst zu schulen“, sagt der Maler. Jeder habe Augen, also das Instrument, Kunst wahrzunehmen. Er will lediglich helfen, dieses Instrument richtig anzuwenden. einfall passt in seinen Bildern alles zusammen“, bewundert Guendouz. Auch Guendouz strebt diese freiere Art des Malens an. Drei Jahre lang hat er nun geübt und geübt; alle drei bis vier Wochen ein Bild fertig gestellt. Nun sieht er den Moment gekommen, um sich weiterzuentwickeln und wegzukommen von der realistischen Malerei. Matisse als Vorbild Selber bewundert Guendouz viele Künstler. Von modernen Malern wie Jackson Pollock über die Impressionisten des 19. Jahrhunderts bis hin zu Künstlern aus der Renaissance oder sogar vorbiblischen Zeiten dienen ihm alle Möglichen als Inspiration. Am meisten bewundert er Henri Matisse und dessen freien Umgang mit Licht, Farben und Formen. Matisse konnte fantastisch exakt malen, doch die Richtigkeit der Perspektive, von Licht und Schatten und die Exaktheit der Formen spielten bei ihm eine untergeordnete Rolle. „Trotz verkehrter Perspektive und unrealistischem Licht- „ich will meine Zeit nicht damit vertrödeln, ausstellungen zu organisieren.“ Guendouz Bensidhoum Grossformatige Bilder in einem neuen Stil schweben ihm vor, in Anlehnung an die Werke Chagalls. Dafür müsste er aber ein anderes Atelier suchen – das Jetzige ist für diese Art Bilder schlicht zu klein. EH Die erste Ausstellung Guendouz zieht es weiter. Vielleicht werde er noch zwei Jahre in Freiburg bleiben, meint er, danach wolle er einen anderen Flecken Erde entdecken. Die Rue de la Samaritaine wird mit dem Künstler und seinen Gemälden einen Farbtupfer verlieren. Zuvor präsentiert er seine Bilder noch in seiner ersten richtigen Ausstellung: Im April und Mai werden sie in der Galerie Plexus in Marly zu sehen und zu kaufen sein. Die Ausstellung sei eine schöne Möglichkeit für ihn, sagt Guendouz. Doch: „Ich will meine Zeit nicht damit vertrödeln, Ausstellungen zu organisieren“. Zwar liesse sich damit Geld verdienen. Geld, von dem der Künstler nicht viel hat. Doch er ist glücklich mit seiner Situation. Viel wichtiger als der Verkauf seiner Werke ist ihm der alltägliche Austausch mit den Menschen. Und natürlich: „Das Allerwichtigste ist das Malen.“ 2/2013 aPRil spectrum 25 lESEnSWERTES Sibylle berg: vielen Dank für das leben T otos Ankunft auf dieser Welt in einer Nacht in den Sechzigern ist alles andere als dankenswert. Gezeugt irgendwo im trostlosen Ostdeutschland, wird er bereits von der Hebamme verpönt. Die Mutter ist Alkoholikerin und als "Besitzer eines Kleinkindes" nicht geeignet. Toto ist ein Hermaphrodit, halb Mädchen und formal doch Junge. Grund genug für die andern im Kinderheim, ihn auszulachen – wenn sie ihn denn überhaupt beachten. Keiner will Toto zu nahe kommen. Die Heimleiterin verkauft ihn auf einen Bauernhof, gegen ein bisschen frisches Gemüse und ein Haus am See. Dass sie in diesem später grausam ermordert wird, schildert Sibylle Berg als zynische Gerechtigkeit. Toto geht unterdessen weiter, auch die meisten Kapitel tragen sein Lebensmotto als Überschrift: "Und weiter." Er rennt vom Bauerhof weg, flieht in den Westen. Er singt in schmutzigen Sexschuppen. Seine Stimme berührt alle, doch keiner will das zugeben. Das Publikum kommt, um sich über seine Andersartigkeit zu amüsieren.Toto merkt das nicht, oder es ist ihm egal. Er schlägt sich durch, von einem schmutzigen Hinterzimmer ins nächste Kellerloch. Stets ein Dach über dem Kopf und doch keine Heimat. Wozu auch Heimat, denkt er. Der Gedanke an Heimat hat die Leute in der DDR nur massenweise in den Selbstmord getrieben. Und das Leben scheint Toto viel zu kostbar, um es sich zu nehmen. Der Titel "Vielen Dank für das Leben" mutet dem, der Sibylle Berg kennt, sarkastisch an. Toto mag den Satz aber durchaus ernst meinen. Er tröstet andere, die wünschten, sie wären nie zum Leben verdammt worden. Sein Trost wird abgewiesen. Die Welt ekelt sich vor ihm, dem zu grossen, zu dicken Zwitter. Und wenn er einmal Liebe erfährt, so ist es doch nur versteckte Hinterhältigkeit. Toto ist eine Figur, so tragisch und trostlos, wie nur eine Sibylle Berg sie zeichnen kann. Auf ihre typisch sarkastische, zuweilen zynisch anmutende Art beschreibt Berg einen liebevollen Menschen, der von keinem gewollt wird. Denn er ist anders, und für das andere hat es keinen Platz. Dabei läge es in der Hand jeder einzelnen Romanfigur – übertragbar auf die Hand jedes einzelnen Lesers –, einen solchen Platz zu schaffen. von mElaniE böSigER Hanser-Verlag 2012 anZEigE viE UnivERSiTaiRE Des «faux patients» bien dans leur peau Directement importée des États-Unis, la méthode des patients standardisés s’est peu à peu imposée en Europe. Instaurée à Fribourg en 2009, cette pratique porte aujourd’hui ses fruits. Description d’un procédé gagnant. PaR inèS RaDERmEckER « Les patients simulés donnent aux étudiants l’occasion d’être confrontés à des situations cliniques proches de la réalité» explique Maria Teresa Alfonso Roca, Medical Educator à l’Université de Fribourg. En réalité, deux sortes de patients simulés contribuent à la formation des étudiants. Les patients standardisés, qui simulent différents problèmes médicaux définis à l’avance, et les patients instructeurs qui sont réellement malades et utilisent leur propre vécu pour instruire les étudiants. «La mise en place de cette méthode s’est faite progressivement, avec un nombre de patients toujours croissant. Aujourd’hui, nous comptons 73 patients standardisés et 20 patients instructeurs. Mais nous manquons de patients de langue allemande» continue Maria Teresa Alfonso Roca. Les patients standardisés doivent suivre une microformation avec des spécialistes et des médecins afin que leur rôle soit le plus vraisemblable possible. Ils sont employés durant toute l’année scolaire, pour des séances d’exercices et pour les examens finaux. Durant ces derniers, les étudiants sont évalués sur la manière d’entrer en contact avec le patient et sur l’anamnèse effectuée ainsi que sur l’exploration physique. Une expérience qui n’est pas donnée à tout le monde Bien que les situations mises en scène ne nécessitent pas d’examen invasif (piqûres, toucher rectal, prise de sang, etc.), devenir patient simulé n’est pas donné à tout le monde. «Tout d’abord, il faut être majeur» explique Maria Teresa Alfonso Roca. «Par principe, nous n’em- Un étudiant en médecine conversant avec un patient standardisé - IR ployons pas d’enfants ou d’adolescents. Dans les cas où nous devons simuler la maladie d’un nourrisson, nous prenons une personne qui joue le rôle de la mère. Pour les situations qui concernent les troubles adolescents, nous engageons de jeunes adultes» continue-t-elle. Chaque futur patient doit passer un examen médical et entretien avant d’être «embauché». «Ce genre de travail nécessite une bonne flexibilité dans les horaires ainsi qu’une excellente mémoire car les patients doivent apprendre comment se comporter suivant les situations et connaître tous les symptômes et caractéristiques liés à leur rôle.» Pascale Waeber, patiente simulée depuis le semestre d’automne 2011, partage l’avis de la Medical Educator. «Ce genre d’expérience n’est pas anodin. Les patients se mettent dans la peau d’une autre personne, ils sont amenés à se mettre en sous–vêtements et se soumettent à divers examens médicaux» poursuit-elle. Les scénarii donnés varient et les patients doivent endosser des rôles différents d’une fois à l’autre. «Je me souviens que lors d’une séance d’exercices, je me contentais d’être ‘une épaule’. Les étudiants devaient expliquer comment cette épaule fonctionnait et comment l’ausculter. Pendant tout l’après-midi, j’étais un simple bout de viande» commente-t-elle en riant. «Il faut vraiment être bien dans sa peau, savoir se distancer de l’expérience une fois celle-ci terminée et surtout ne pas prendre sur soi les diagnostics établis. Au patient de fixer ses limites» conclut Pascale Waeber. Une expérience gratifiante des deux côtés Malgré les côtés contraignants de l’activité de patient standardisé, l’expérience s’avère positive pour les deux parties. «C’est un vécu très enrichissant à la fois pour les étudiants et les patients. En plus j’y ai appris énormément de choses» commente Pascale Waeber. Et Maria Teresa Alfonso Roca de conclure: «Cette méthode fut longue et coûteuse (pour une cohorte de 80 étudiants, le coût total de la méthode se monte à 127’100CHF, ndlr.) à mettre en place, mais nous sommes fiers du travail accompli.» 2/2013 aPRil spectrum 27 Carte blanche Les chats, ces êtres mystérieux en ont inspiré plus d’un. Beaudelaire chantait les étincelles de leurs yeux et les appellait «orgueil de la maison». De son côté, Apollinaire les considérait comme un élément indispensable du confort d’un logis douillet. C’est au tour de l’équipe de Spectrum de décliner le chat au gré de sa fantaisie. illUSTRaTion PaR mona HEinigER / monTagE PaR aUDREy molliET Audrey Molliet 28 spectrum 2/2013 avRil Sag Du zu mir Carte Blanche Ein Text von Joël von Moos «Sag Du zu mir.», haucht sie. «Whisky.», knurre ich. Wie sie mich ansieht. Charlotte ist eine Augenweide, mit ihren langen Beinen und ihrem dunklen Haar, das ihr wie eine Verheissung über die Schultern fällt. Der Revolver an meinem Gürtel stehe mir gut, sagt sie, während ich auf den Drink warte. einen Kaktus. Eine ganze Horde Apache Indianer reitet johlend vorbei. Einer hält mir seinen Tomahawk ins Gesicht und sagt, er vergrabe dieses Kriegsbeil, das er selber gefunden und auch schon gebraucht habe, im Wüstenboden. Dabei steckt er sich eine Friedenspfeife an. Schrackmann hat es mit dem Licht übertrieben. Viel zu hell, meiner Meinung nach. Aber Schrackmann will es so, also wird es so gemacht. Das hier ist eine Bar. In einer Bar ist es dunkel. Normalerweise. Das ist auch gut so, denn was in einer Bar passiert, passiert in einer Bar, deshalb ist es ja eine Bar. Seit zehn Uhr morgens stehe ich hier. Das ist bestimmt der Häuptling. Oder ein Schamane. Ein Totengräber läuft vorbei und winkt. Hier gibts auch noch einen armen Sünder, der mit Teer und Federn übergossen unter lautem Geklatsche aus der Stadt getragen wird. Ein Häschen und ein Hase rammeln im Mondlicht, und der Wüstenfuchs zieht einsam von dannen. Wär doch viel besser. Nicht so öde und vorhersehbar. Dann würdens die Leute kaufen. Aber nicht bei Schrackmanns lahmer Saloonszene. Der Slogan ist auch scheisse. Die Pokerrunde rechts am Tisch raucht. Schwaden steigen auf, dasselbe Blatt immer wieder. Dieter hat die Arschkarte gezogen, er muss ständig verlieren. Ist kein leichter Job, wenn man bedenkt. Mit einer Pik As und einer Herz Neun auch eher unwahrscheinlich. Auf dem Tisch liegt alles andere. Der Hund steckt auch schon zum sechzehnten Mal die Schnauze in den Napf. Was drin ist, keine Ahnung. Möchte niemand wissen. Er schlabbert. Ein guter Tag für ihn. Essen, essen, fressen. Er frisst sich voll, solange er noch kann. Zu Mittag mag der bestimmt nicht mehr. Ein Steak wär echt mal was, mit Bratkartoffeln. Es ist schon kurz vor eins. Wenn die wüssten, dass es draussen schneit. Hier im Saloon kommts einem vor, als wärs ein Sommer in der Prärie. Die Sonne brennt vom Himmel, irgendwo schreit ein Vogel, ein Geier, wenn man mag, die Hufe meines frisch gezähmten Gauls zertrampeln einen Büffelschädel, wo gerade noch eine Giftschlange hindurchgekrochen ist durchs Auge. Ich mache Schiessübungen auf Schrackmann passts nicht. Er fuchtelt wild mit den Armen und brüllt. Ich glaube, ich lade Charlotte nachher auf einen Drink ein. Irgendwie muss man ja den ganzen Stress hier ver-gessen. Haller hat anscheinend wieder was verpatzt. Das Glas ist wohl nicht sauber genug. Steht nicht auf der Markierung. Was Schrackmann da genau meint, bleibt abzuwarten. Er verlangt eine neue Flasche. Schmeisst sie auf den Boden. Verlangt noch eine. Knallt sie Haller auf den Tresen. Ob da wohl nicht der Tresen bisschen kaputt ist, jetzt? Nie wieder Schrackmann, schwör ich mir. Jetzt will er noch was mit dem Licht ändern. Haller stellt das Glas ins Regal zurück. Schrackmann gestikuliert noch immer. Also noch mal von vorn, meint er. Ich freu mich schon auf den Mittag. Hoffentlich hat die Kantine Fleisch im Angebot. «Sag Du zu mir.» «Whisky.» 2/2013 aPRil spectrum 29 Uni-bRèvES // in küRZE Wenn Spielen Wissen schafft Z wei Projekte von Wissenschaftlern der Universität Freiburg aus den Fachbereichen Mathematik und Archäologie werden vom Schweizerischen Nationalfond (SNF) gefördert. Im Rahmen des Programmes Agora unterstützt der SNF 14 wissenschaftliche Projekte, um einen Dialog zwischen wissenschaftlicher Forschung und der Öffentlichkeit zu ermöglichen. Professorin Véronique Dasen und Dr. Ulrich Schädler haben das Projekt „Veni, Vidi... Ludi“ entwickelt und bekamen dafür 154‘724 Schweizer Franken zugesprochen. Sie wollen das Interesse an der Archäologie mit Fundsachen wecken, mit denen sich fast jeder identifizieren kann: antike Spielsachen. Ab Mai 2014 sollen drei Ausstellungen Klein und Gross in die antike (Spiele-) Welt einführen. Das Projekt „Bridging the gap“ von Professor Hugo Parlier und Dr. Paul Turner wird mit 173‘114 Schweizer Franken gefördert. Auch in diesem Projekt nimmt das Element „Spiel“ eine wichtige Rolle ein. Interaktive Dokumente und mathematische Aufgabenstellungen sollen die Angst vor der abstrakten Welt der Mathematik nehmen und zeigen, dass Mathematik eine wichtige Rolle in der Entwicklung neuer Technologien spielt. / mmh le cEPF renonce au doublement des taxes d’études L es étudiants de l’École Polytechnique Fédérale de Lausanne et de l’Eidgenossische Technische Hochschule Zürich ont eu de quoi se réjouir le 5 mars dernier. Le Conseil des Écoles Polytechniques Fédérales (CEPF) a suspendu son plan de doublement des taxes d’études. Une initiative parlementaire visant la différenciation des taxes au sein des deux EPF en fonction du domicile fiscal a été déposée, motivant la agEF-ZonE décision du CEPF. De son côté, l’Union des Étudiant-e-s de Suisse (UNES) dénonce le texte proposé qu’elle trouve inégalitaire. S’il ajuste les taxes sur l’inflation pour les étudiants suisses, il peut conduire jusqu’à leur triplement pour les étudiants étrangers. Un fait inacceptable pour Anina Grob, secrétaire générale de l’UNES: «les augmentations des taxes d’études ne conduisent pas à une augmentation significative du budget des hautes écoles. Pour les étudiants (…), cela peut présenter un obstacle financier insurmontable» déclarait-elle dans un communiqué. L’Association Générale des Étudiants de Fribourg (AGEF), quant à elle, maintient sa position sur le sujet des taxes, à savoir «qu’il est dans l'intérêt de l'État de privilégier un accès basé sur les capacités des étudiants et non sur les moyens financiers dont ils disposent.» /AM Concours / Wettbewerb Répondez à la question ci-dessous et soyez peut-être les heureux gagnants! Mit LibroPhoros Bons gewinnen. Beantworte dazu die untenstehende Frage! 1x un bon de 50 CHF à faire valoir dans la librairie universitaire Librophoros. Ein 50 CHF Gutschein für die universitäre Buchhandlung Librophoros. À quelle adresse se trouve la librairie Librophoros? Welche Adresse hat die Buchhandlung Librophoros? Réponses admises jusqu’au / Sende die richtige Antwort bis zum 28.04.13 à/an [email protected] Conditions de participation: Ouvert à tous les étudi- Teilnahmeberechtigt sind alle Studierenden der ants de l’Uni de Fribourg. Seules seront prises en compte Universität Freiburg. Die Gewinnbestätigung les réponses envoyées par des adresses @unifr.ch. erfolgt nur auf eine @unifr.ch-Adresse. ot re i b f e of plo ng Participe à Spectrum! a n m e e l Werde Teil der Redaktion! d’ Stel > Tu aimes écrire ou la photo te passionne? > Tu cherches un moyen d’entrer dans le monde du journalisme? 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Parution / Nächste Ausgabe #2/2013 Emanuel Hänsenberger (eh) / Audrey Molliet (am) Marc Micha Hämmerling (mmh) / Marie Voirol (mv) Aliki Eugenidis (ae) / Mona Heiniger (mh) Emanuel Hänsenberger / Amy Nguyen Salome Eggler / Mona Heiniger, Lise-Marie Piller Salome Eggler Jan Kühni / Bastien Boschung, Laura Dick, Audrey Molliet Melanie Bösiger / Mélanie Gobet Niklas Zimmermann, Olivier Goetschi, Nadja Sutter, Milena Stoldt, Melanie Bösiger, Myriam Planzer, Cristina Bürgi, Joël von Moos, Adrien Woeffray Laura Chavaz, Laura Dick, Tania Binsacca, Blaise Fasel, Viola Martinelli, Sébastien Molliet, Mathilde Monfrini, Florian Mottier, Inès Radermecker [email protected] www.unifr.ch/spectrum - (Responsable: Maeva Pleines / Redaktor: Adrien Woeffray) Mona Heiniger Raluca-Ioana Mocanu 06.05.2013 6/20092/2013 DEZEmbER aPRil spectrum 31 Of fr e Correcteur/-trice pour la rédaction francophone d’ em pl oi ! Ton profil: > Tu es de langue maternelle française et tu as toujours eu une passion pour la langue de Molière. > Ton orthographe est absolument irréprochable. > Tu es flexible et organisé(e). > Tu est prêt(e) à travailler le week-end. Intéressé(e)? Alors, envoie-nous ton CV et une lettre de motivation à [email protected] jusqu’au 6 mai 2013! Tu veux en savoir plus? Écris-nous à [email protected] pour convenir d’un rendez-vous ou poser tes questions. Spectrum in deinem Briefkasten? Spectrum dans ta boîte aux lettres? Gönnerabonnement Abonnement de soutien Spectrum bietet ab sofort einen neuen Abonnementsservice: Für einen jährlichen Beitrag ab 35.- (Studierendentarif, 45.für andere Interessierte) kannst du dir Spectrum direkt nach Hause schicken lassen. Spectrum est désormais disponible sous forme d’abonnement: Pour 35.- par année si tu es étudiant, ou 45.- par année pour les autres intéressés (tarifs minimaux), tu reçois Spectrum dans ta boîte aux lettres dès sa parution! 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