- Der Treasurer

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- Der Treasurer
Ausgabe 11 | 5. Juni 2014
Inhalt
Interimsmanager selten im Treasury
2
Tagessatz liegt zwischen 1.000 und 1.600 Euro / Vorbehalte bei
Unternehmen
„Kein Anschluss unter dieser Nummer“, sagt die freundliche Stimme am
Telefon. „Der alte Telefonanschluss wird einfach gekappt und ein neuer
liegt noch nicht vor – so etwas kann einem Interims-Treasurer bei einem
Carve-out-Projekt schnell passieren“, sagt Hans-Peter Fekter. Der gelernte
Banker und ausgebildete Treasurer weiß, wovon er spricht: Seit 2007 ist er
als Treasurer auf Zeit tätig und hat seitdem zahlreiche Projekte etwa bei
Siemens, Daimler, Grohe und der M+W Group abgeschlossen. Zu seinem
Spezialgebiet zählen Carve-outs. „Ausgründungen von Unternehmensteilen
machen 80 Prozent meiner Mandate aus“, sagt Fekter.
4
8
Zinsschranke könnte kippen
Der Bundesfinanzhof (BFH) bezweifelt, dass die
Zinsschranke in ihrer jetzigen Form verfassungskonform ist.
Zinstief: Geldanlage wird immer teurer
Nach der Zinssenkung der EZB steigt der Leidensdruck bei der Geldanlage weiter. Flexiblere
Anlagerichtlinien bleiben aber die Ausnahme.
Storck poolt Rubel in Eurozone
Werner Brinkkötter und Klaus Hukriede von
Storck über den neuen grenzüberschreitenden
Rubel-Cash-Pool in Russland.
Aufmacher
5
Rena: Spannung vor der
Gläubigerversammlung
Gläubigerabstimmung erreicht Quorum nicht
Personen & Positionen
9
Storck poolt Rubel in Eurozone
Finanzierungsticker
9
HSBC baut ­PCM-Team aus
9
Aktuelle Stellenangebote
2
Interimsmanager selten im Treasury
Cash Management
3
Sepa: Mittelstand sieht kaum Vorteile
Commerzbank-Studie: Desinteresse an Sepa
noch immer ausgeprägt
5
Risiko Management
7
Finanzen & Bilanzen
4
Zinsschranke könnte kippen
Bundesverfassungsgericht entscheidet
5
Top-Finanzierung
Hochtief platziert ungeratete Anleihe über
500 Millionen Euro
„Wir wollen 200 Kunden in
Deutschland“
Interview mit Philippe Gelis, CEO des
britischen Devisenplattformbetreibers Kantox
Asset Management
8
Zinstief: Geldanlage wird immer teurer
8
Veranstaltungen
9
10 QSC platziert Debüt-Schuldschein
Finanzchefin Barbara Stolz legt mit Emission
Gesellenstück ab
Software
11 TIS stärkt Kapital
Der Software-Anbieter will im Ausland
wachsen
Aufmacher 2
Thinkstock/Getty Images
Ausgabe 11 | 5. Juni 2014
Es gibt bei deutschen Unternehmen nur sehr wenige Treasury-Mandate für Interimsmanager.
Interimsmanager selten im Treasury
Tagessatz liegt zwischen 1.000 und 1.600 Euro / Vorbehalte bei Unternehmen
K
ein Anschluss unter dieser Nummer“, sagt ment zu den am schnellsten wachsenden Nischen rer beim Personalvermittler Till & Faber. Harald
die freundliche Stimme am Telefon. „Der am deutschen Arbeitsmarkt gehört.
Linné vom Interimsmanagement-Provider Atreus
alte Telefonanschluss wird einfach gekappt,
Es gebe zwar Treasury-Mandate für Interims- spricht sogar von einem Tagessatz von 1.400 Euro
und ein neuer liegt noch nicht vor – so etwas manager, aber sehr wenige, sagt auch der Per- bis 1.600 Euro. „Gute Leute kosten auch Geld,
kann einem Interim-Treasurer bei einem Carve- sonalvermittler Stilianos Tsikopoulos. „Gründe sind es aber auch wert, und es gibt nicht viele
out-Projekt schnell passieren“, sagt Hans-Peter hierfür können sein, dass in den größeren Un- Interimsmanager, die sich auf das Trea­sury speziFekter. Der gelernte Banker und ausgebildete ternehmen das bestehende Treasury eine Vakanz alisiert haben.“ In anderen Bereichen der FinanzTreasurer weiß, wovon er spricht: Seit 2007 ist mit den eigenen Ressourcen zu überbrücken abteilung sei Interimsmanagement wesentlich
er als Treasurer auf Zeit tätig und hat seitdem versucht“, sagt der Spezialist von Robert Half. stärker ausgeprägt. „Die Bereiche Con­
trolling,
zahlreiche Projekte unter anderem
Werksleitung, Logistik sowie Genebei Siemens, Daimler, Grohe und
ralmanagement-Funktionen stehen
der M+W Group abgeschlossen. Zu
bei den Firmen im Vordergrund“,
Unternehmen brauchen Interimsmanager, wenn ein
seinem Spezialgebiet zählen Carvesagt Linné.
outs. „Ausgründungen von UnterDoch gerade bei Vakanzen
Treasurer beispielsweise in Elternzeit geht oder
nehmensteilen machen 80 Prozent
können
Interimsmanager sinnvoll
kurzfristig wegen Krankheit ausfällt«
meiner Mandate aus“, sagt Fekter.
sein, da sie schnell und flexibel zur
Hans-Peter Fekter, Interim-Treasurer
Für eine derartige Aufgabe sind InVerfügung stehen. „Unternehmen
terimsmanager ideal, da sie direkt
brauchen Interimsmanger, wenn ein
nach dem Closing zur Verfügung
Treasurer beispielsweise in Elternzeit
stehen, nicht gebunden sind und keine Kündi- Manche scheuen sich aus Vertraulichkeitsgründen geht oder kurzfristig wegen Krankheit ausfällt“,
gungsfristen einzuhalten sind.
davor, Daten in fremde Hände zu geben.
sagt Interimsmanager Fekter, der damit einen
Dennoch ist das Interimsmanagement in
Ein anderer Grund dafür, dass das Interims- guten Teil seines Unterhalts bestreitet. Er strebt
deutschen Treasury-Abteilungen eher die Aus- management im Treasury bislang noch eine rela- keine Festanstellung mehr an. Für ihn ist der Benahme und die Zahl der Spezialisten sehr gering. tiv untergeordnete Rolle spielt, mögen die hohen ruf des Interim-Treasurers inzwischen schon zur
Experten zufolge liegt der Anteil der Treasurer an Kosten für die Unternehmen sein. Denn ein Inte- Berufung geworden: „Treasury ist für mich wie
den rund 15.000 bis 20.000 Interimsmanagern rim-Treasurer ist teuer. „Interimsmanager im Tre- der Hausbau für einen Zimmermann“, sagt Fekter.
in Deutschland im einstelligen Bereich. So dürfte asury können pro Tag zwischen 1.000 und 1.300 „Ich baue das Treasury auf, aber ich ziehe nicht
es auch bleiben, auch wenn das Interimsmanage- Euro verlangen“, sagt Thomas Till, Geschäftsfüh- ein.“sap
»»
Cash Management 3
Ausgabe 11 | 5. Juni 2014
News
Sepa: Mittelstand sieht kaum Vorteile
SEB beendet SepaUmstellung
Commerzbank-Studie: Desinteresse an Sepa noch immer ausgeprägt
Zentralisiertes FXManagement in China
HSBC führt erstmals für ein
deutsches Unternehmen ein
zentralisiertes Fremdwährungsmanagement in der
Freihandelszone Schanghai
ein. Die Lösung, die gerade
implementiert wird, erlaubt
es der Firma, automatisierte,
grenzüberschreitendes Cash
Concentration durchzuführen
und Netting zu nutzen.
A
m Ende scheint sich der Druck
rund um das Sepa-Enddatum
bezahlt gemacht zu haben: Die überwältigende Mehrheit der deutschen
Mittelständler war schon zum ursprünglichen Stichtag am 1. Februar
fertig. Das hat zumindest eine jetzt
vorgestellte Umfrage unter 275 deutschen Mittelständlern mit Umsätzen
zwischen 12,5 und 100 Millionen Euro
ergeben, die die Fachhochschule des
Mittelstands (FHM) im Auftrag der
Commerzbank zwischen Ende März
und Anfang April durchgeführt hat.
Demnach gaben 91,6 Prozent der
Befragten an, dass ihre Sepa-Umstellung zum 1. Februar abgeschlossen
war. Zu einem ähnlichen Ergebnis war
Mitte Mai auch das 12. Treasurer-Panel
von DerTreasurer gekommen, in dem
vor allem Großunternehmen befragt
wurden. Nahezu alle weiteren Befragten (8 Prozent) der CommerzbankStudie wollen bis zum neuen Enddatum am 1. August fertig sein. „Für die
breite Masse der Unternehmen war
die Verlängerung der Deadline nicht
notwendig“, sagt Frank-Oliver Wolf,
Leiter Cash Management und International Business bei der Commerzbank.
Tatsächlich gibt es aber eine Diskrepanz zwischen den Unternehmen,
die sich in Umfragen als Sepa-ready
Julia Schwager, Commerzbank
Die SEB hat in Deutschland
zum 30. April vollständig auf
Sepa umgestellt. Drei Monate
vor dem Enddatum am 1.
August lässt die Bank nun
keine lokalen Zahlungsformate mehr zu. „Die SEB ist so
weit wie kaum eine andere
Bank in Deutschland und ist
die erste, die endgültig den
Schalter umgelegt hat“, sagt
Stefan Schneider, Head of
Transaction Banking.
Commerzbank-Studie: Sepa nicht verstanden
bezeichnen, und denen, die das Verfahren tatsächlich nutzen. Denn laut
EZB wurden im April nur 86,5 Prozent
der Überweisungen in Deutschland
im Sepa-Format ausgeführt, bei den
Lastschriften waren es gerade einmal
61,5 Prozent. „Insbesondere bei der
Einreichung von Lastschriften nutzen
einige Unternehmen weiterhin die
vermeintlich vorteilhaften DTAUS-Verfahren, obwohl technisch auch bereits
die Sepa-Verfahren in den Systemen
nutzbar sind“, sagt Wolf.
Das könnte auch daran liegen,
dass die Mehrheit der befragten Unternehmen die Vorteile von Sepa nicht
spürt: 69 Prozent stellen für ihre Firmen keine Erleichterungen fest – im
Gegenteil: Einige Befragte klagen laut
Studienautor Professor Volker Wittberg von der FHM über erhöhte Fehleranfälligkeit bei der IBAN, verspäteten
Zahlungseingang und eine erschwerte
Zuordnung von Zahlungen.
Zudem ist das Desinteresse an
Sepa unter Mittelständlern ausgeprägt: Auf die Frage, ob sie Anforderungen an den Zahlungsverkehr
haben, die sich mit Sepa beziehungsweise den Banken noch nicht erfüllen lassen, antworten 56 Prozent mit
„Weiß nicht“. Für Wittberg ist diese
Unkenntnis ein krasses Signal: „Der
Mittelstand hat Sepa nicht verstanden.“ Die Möglichkeiten im Zahlungsverkehr würden nicht erkannt.deb
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20.05.14 10:02
Finanzen & Bilanzen 4
Ausgabe 11 | 5. Juni 2014
News
Zinsschranke könnte kippen
Sehr gutes
Finanzierungsumfeld
Bundesverfassungsgericht entscheidet / Unternehmen mit viel Fremdkapital profitieren
KfW sieht gutes Umfeld für Firmen.
Die Finanzierungssituation
für deutsche Unternehmen ist
im Moment sehr gut. Sie hat
sich in den zurückliegenden
12 Monaten der KfW zufolge
nochmals verbessert. „Seit
Beginn der Befragung im
Jahr 2001 haben noch nie
so viele Unternehmen aller
Größenklassen das Finanzierungsklima so positiv beurteilt wie derzeit“, erklärt die
staatliche Förderbank in einer
Pressemitteilung. Nur noch
18 Prozent der Unternehmen
berichten demnach von gestiegenen Schwierigkeiten bei
der Kreditaufnahme. Davon
seien insbesondere kleine
und junge Firmen betroffen.
nternehmen könnten schon bald
neue Möglichkeiten bekommen,
um ihre Steuerlast zu drücken. Denn
die Zinsschranke könnte kippen. Der
Bundesfinanzhof (BFH) bezweifelt,
dass die Zinsschranke in ihrer jetzigen
Form verfassungskonform ist – und
Steuerexperten halten es für gut möglich, dass das Bundesverfassungsgericht dieser Auffassung folgen wird.
„Die Gründe des BFH sind sehr stichhaltig“, sagt Stefan Süß, Steuerexperte
und Partner bei der Wirtschaftskanzlei
Latham & Watkins. Eine Entscheidung
könnte noch in diesem Jahr oder Anfang kommenden Jahres folgen.
Die Bundesregierung hatte die
sogenannte Zinsschranke 2008 eingeführt, um zu verhindern, dass Firmen
ihre Gewinne ins Ausland verlagern,
die Zinsaufwendungen dann aber
hierzulande geltend gemacht werden,
um Steuern zu sparen. Der BFH bezweifelt jedoch, dass die Zinsschranke
Missbrauch verhindert, die Vorschrift
sei dafür nicht ausreichend zielgenau
formuliert. Darüber hinaus widerspre-
che die Zinsschranke dem Prinzip, dass
nach Leistungsfähigkeit besteuert
wird. Denn die Höhe, bis zu der Zins­
aufwendungen abgezogen werden
können, orientiert sich am Ebitda: „Je
geringer also das Ebitda ausfällt, umso
weniger Zinsaufwand können Unter-
Thinkstock/Getty Images
KfW
U
Ist die Zinsschranke verfassungswidrig?
nehmen steuerlich absetzen“, sagt
Thomas Schänzle, Tax-Partner bei PwC.
In der Wirtschaftskrise wirkte die Zinsschranke daher als Brandbeschleuniger: Unternehmen, denen es schlecht
ging, wurden durch die Zinsschranke
zusätzlich belastet.
Sollte die Regelung nun kippen,
dürften die Unternehmen mit hohem
Fremdfinanzierungsaufwand profitieren, die derzeit von der Zinsschranke
betroffen sind. „Seit der Gesetzgeber
die Freigrenze für uneingeschränkt
abzugsfähigen Zinsaufwand von 1 auf
3 Millionen Euro pro Jahr erhöht hat,
trifft die Zinsschranke insbesondere
größere Unternehmen und weniger
den typischen mittelständischen Betrieb“, sagt Schänzle.
Steuerexperten raten betroffenen Unternehmen nun, die Steuerbescheide offenzuhalten. Dafür
müssen sie Einspruch erheben – um
das gezahlte Geld am Ende wiederzubekommen. Auch eine Aussetzung
des Vollzugs ist möglich – in diesem
Fall müssten Unternehmen ihre Steuern zunächst gar nicht zahlen. Doch
darauf zu wetten birgt Risiken: Denn
sollte das Bundesverfassungsgericht
die Zinsschranke für verfassungskonform erklären – oder der Bundesregierung eine Frist für die Nachbesserung
einräumen – müsste das Unternehmen zuzüglich zu den Steuern 6 Prozent Strafzinsen zahlen.deb
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Finanzen & Bilanzen 5
Ausgabe 11 | 5. Juni 2014
News
Top-Finanzierung
EnBW begibt
Benchmark-Anleihe
Hochtief platziert ungeratete Anleihe über 500 Millionen Euro
Air Berlin erhält erste
Kapitalspritze
Air Berlins Großaktionär
Etihad Airways hat der
Fluggesellschaft die erste
Kapitalspritze gesetzt. Vor
kurzem sei die erste Tranche
der insgesamt 300 Mio. Euro
schweren Wandelanleihen
mit unbegrenzter Laufzeit
gezeichnet worden, teilte
Deutschlands zweitgrößte
Fluggesellschaft mit. Ende
April hatte Etihad zugesagt,
in drei Schritten eine nachrangige Anleihe mit unbegrenzter Laufzeit zu zeichnen,
die nach IFRS-Rechnungslegung als Eigenkapital zählt.
Positiver Ausblick für
Lufthansa
Deutsche Lufthansa
Moody‘s hat den Ausblick
für die Bonitätseinstufung
der Deutschen Lufthansa von
stabil auf positiv angehoben.
Das Rating selbst hat sie bei
Ba1 bestätigt. Das Verschuldungsprofil der Lufthansa
habe sich 2013 trotz eines
sinkenden operativen Ergeb-
Lufthansa verbessert 2013 Ergebnis.
nisses deutlich verbessert,
begründeten die Ratinganalysten diesen Schritt. Die
Verschuldung dürfte zudem
von Erfolgen des Effizienzprogramms Score profitieren.
D
er Baukonzern Hochtief hat seine Der Zeitpunkt der Emission für Hoch- aufgelegt hat. „Die positive Kursentbislang günstigste Anleihe plat- tief war günstig, denn institutionelle wicklung unserer bereits begebenen
ziert. Der fünfjährige Bond über 500 Investoren suchen zurzeit hände­ Anleihen trug als Pricing-Referenz
Millionen Euro wird mit 2,625 Prozent ringend nach Anlagemöglichkeiten mit erheblich zu den günstigen Konditiop.a. verzinst. Noch vor zwei
nen hinsichtlich Kupon- und
Jahren hatte der Essener
Emissionsrendite bei“, ist
Konzern für eine ebenfalls
Bräuning überzeugt.
fünfjährige Anleihe über
Mit dem Emissionserlös
500 Millionen Euro einen
will der Baukonzern besteKupon von 5,5 Prozent biehende
Verbindlichkeiten
ten müssen.
ablösen und den Rest für
Der neue Bond kommt
generelle Unternehmensohne die Note einer Ratinzwecke nutzen. Die Comgagentur daher, wie die beimerzbank, die ING, die RBS
den anderen von Hochtief in
und die UniCredit Bank
den Jahren 2012 und 2013 Der Baukonzern Hochtief hat seine bislang günstigste Anleihe emittiert.
agierten als Joint Lead Maplatzierten Anleihen. Hochnager/Bookrunner der Emistief prüft zwar immer wieder, ob ein jedem noch so kleinen Rendite-Pickup. sion. Die Bayerische Landesbank war
Rating für Finanzierungsinstrumente Besonders gefragt sind dabei liquide als Co-Lead-Manager im Boot.
in Frage kommt. Eine Notwendigkeit Anleihen mit Benchmark-Volumen.
Kurz zuvor hatte Hochtief schon
dafür existiert zurzeit aber nicht: „Die Das Orderbuch der Hochtief-Anleihe eine bestehende Bar- und AvalkreditNachfrage auf den Kapitalmärkten lag bei fast 2,3 Milliarden Euro und linie im Umfang von 2 Milliarden Euro
nach unseren nicht gerateten Papie- war damit um mehr als das Vierfache vorzeitig bis April 2019 verlängert und
ren ist unverändert positiv, so dass wir überzeichnet.
sich dabei deutlich bessere Konditiouns bislang nicht für ein Rating entNeben dem guten Marktumfeld nen gesichert. Zu deren konkreter Ausschieden haben“, sagt Rudolf Bräunig, dürfte Hochtief bei der Emission ge- gestaltung äußerte sich der Essener
Leiter der Abteilung Konzernfinanzen holfen haben, dass dies schon die Baukonzern allerdings auf Nachfrage
von Hochtief.
dritte Anleihe ist, die der Baukonzern nicht. sap
©HOCHTIEF CZ a.s.
Der Energieversorger EnBW
hat über seine Tochter EnBW
International Finance B.V.
eine Anleihe mit einem
Volumen von 500 Mio. Euro
begeben. Das Papier läuft
zwölf Jahre und ist mit einem
Kupon von 2,5% ausgestattet. „Mit einem Credit Spread
von 72 Bsp. über Midswaps
konnte die Anleihe mit einer
Stückelung von 1.000 Euro
bei Investoren langfristig
platziert werden“, teilte der
Energieversorger mit. BNP Paribas, Citigroup und DZ Bank
haben die Emission als Joint
Lead Manager geführt.
Rena will mit Gläubigern Zukunft abstimmen
Schuldenschnitt beim Schwarzwälder Maschinenbauer durchaus möglich
B
ei Rena denkt man optimistisch.
Und so wertet das Schwarzwälder Unternehmen die Eröffnung des
Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung am 1. Juni durch das Amtsgericht Vil­lingen-Schwenningen als „ein
positives Signal für die Zukunft des
Maschinenbauers“. Für eine dauerhaft gesicherte Zukunft braucht Rena
allerdings ein gutes Konzept. Daher
soll nun mit den Hauptgläubigern ein
Zukunftsplan abgestimmt werden.
Wie der aussehen soll, ist noch
weitestgehend offen. Er enthält Rena
zufolge „eine klare strategische Ausrichtung des Unternehmens und der
definierten Geschäftsfelder und hat
die Werterhaltung des Unternehmens
und damit eine möglichst hohe Befriedigung der Gläubiger zum Ziel.“ Details zur neuen Strategie nannte Rena
bislang nicht.
Ein Schuldenschnitt ist durchaus möglich, fürchten auch Anlegerschützer. Das operative Geschäft
ist nach der Abtrennung der SH+EGesellschaften deutlich geschrumpft.
Der Auftragsbestand im Restkonzern
beträgt bislang gerade mal 30 Millionen Euro für das laufende Jahr. Für
die beiden 2010 und 2013 emittier-
ten Mittelstandsanleihen im platzierten Gesamtvolumen von 78 Millionen
Euro fallen pro Jahr aber schon allein
rund 6 Millionen Euro Zinsen an. Es ist
zu befürchten, dass Rena die Altlasten
nicht wird tragen können.sar
Finanzierungsticker
+++ Claas schließt fünfjährige Betriebsmittelkreditlinie über 300 Mio. Euro ab +++
VW sammelt mit Kapitalerhöhung 2 Mrd. Euro ein +++ RAG begibt Wandelanleihe
auf Evonik-Aktien +++ Metalcorp stockt Mittelstandsanleihe um 10,44 Mio. Euro
auf insgesamt 31,24 Mio. Euro auf +++ Von Roll Holding will unbesicherte Wandelanleihe über 61 Mio. Schweizer Franken emittieren +++ HanseYachts sammelt
über Mittelstandsanleihe 13 Mio. Euro ein, ursprünglich hatte der Yachthersteller bis
zu 20 Mio. Euro platzieren wollen +++ Vedes will Mittelstandsanleihe über bis zu
20 Mio. Euro begeben, die Schuldverschreibung 2014/2019 wurde von Feri EuroRating Services mit BB geratet +++ SeniVita Sozial platziert Genussschein an der
Börse +++ Gebr. Sanders zahlt die zum 31. Mai 2014 fällige Unternehmensanleihe
zurück +++ Der Multi Asset Manager LFPI-Gruppe wirbt für ihren neuen LFPI
European Debt Fund 200 Mio. Euro ein +++ Fitch bestätigt die Bonitätsnote von
Daimler bei A-, Ausblick stabil +++
6 | DerTreasurer | Ausgabe 11 | 5. Juni 2014
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25. JUNI 2014 – WOLKENBURG, KÖLN
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Risiko Management 7
Ausgabe 11 | 5. Juni 2014
News
„Wir wollen 200 Kunden in Deutschland“
Terminbörse Eurex
bringt neue Derivate
Interview mit Philippe Gelis, CEO des britischen Devisenplattformbetreibers Kantox
»»Herr Gelis, Sie haben mit Kantox
soeben die zweite Finanzierungsrunde abgeschlossen und wollen
vor allem in Deutschland wachsen.
Warum gerade Deutschland, und
welche Ziele haben Sie mittelfristig?
««Wir sehen in Deutschland sehr
großes Potential. Es ist nicht nur die
größte Volkswirtschaft in Europa und
damit aus einer Export- und Devisenperspektive bedeutend. Die Wirtschaftsstruktur wird noch dazu von
mittelständischen Unternehmen geprägt – genau die Zielgruppe, die wir
mit unserer FX-Plattform ansprechen.
Wir haben bereits einige deutsche
Kunden, die auf Kantox handeln. In
zwei Jahren wollen wir diese Zahl auf
mindestens 200 ausbauen.
»»Warum sollten Treasurer FX-Geschäfte über Kantox abwickeln?
««Wir bieten Treasurern eine kostengünstige und transparente Alternative
zum Devisenhandel über Banken und
Makler in mittlerweile 25 Währungen.
Wann immer möglich, können Treasu-
rer über Kantox ihre Devisengeschäfte
zu Mittelkursen direkt miteinander
abwickeln. Falls eine Transaktion nicht
direkt gematcht werden kann, springt
Kantox ein und schließt das Geschäft
auf dem FX-Interbankenmarkt und
Kantox
Die Terminbörse Eurex baut
ihr Angebot an Zins- und
Währungsderivaten aus.
Am 7. Juli wird der Handel
mit Futures und Optionen
auf sechs der wichtigsten
Währungspaare aufgenommen. Das Angebot war
bereits im vergangenen Jahr
angekündigt worden, ist
wegen Problemen mit dem
Währungsabwicklungssystem
Continuous Linked Settlement aber immer wieder
verschoben worden. Am 1.
September will Eurex zudem
den Handel mit Euro-SwapFutures mit unterschiedlichen
Laufzeiten aufnehmen. Am
10. September soll dann noch
ein Futures-Kontrakt, der auf
Zinssätzen von kurzfristigen
Repo-Transaktionen basiert,
dazukommen, mit dem das
Hedging von Risiken im besicherten Geldmarkt möglich
sein wird.
Philippe Gelis
damit zu Konditionen, die Treasurer
bei traditionellen Devisengeschäften
in der Regel nicht bekommen. Diese
Architektur ermöglicht – abhängig
von der Unternehmensgröße und der
Verhandlungsposition bei Banken und
Brokern – zum Teil substantielle Einsparungen gegenüber dem Status quo
im Devisenhandel.
»»Wie hoch ist denn der Peer-toPeer auf Kantox abgewickelte Teil
der Devisentransaktionen?
««Darüber möchten wir zu diesem
Zeitpunkt keine offiziellen Zahlen nennen. Nur so viel: Es ist schon jetzt ein
substantieller Teil der Transaktionen,
der mit der Anzahl der Handelspartner
auf Kantox zunimmt. Vor dem Hintergrund unserer Wachstumsraten der
vergangenen drei Jahre ist es realistisch, dass der Anteil von Peer-to-PeerTransaktionen künftig bei 90 Prozent
liegen wird. Für dieses Jahr rechnen
wir mit Transaktionen im Gegenwert
von mehr als 1 Milliarde Euro.
»»Was berechnet Kantox seinen
Kunden?
««Unser Preismodell ist einfach und
transparent: Abhängig vom Umsatzvolumen berechnen wir unseren Kunden
eine Transaktionsgebühr zwischen 9
und 29 Basispunkten. Versteckte Gebühren, Bid-Ask-Spreads oder Registrierungsgebühren gibt es bei Kantox
nicht.
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Asset Management 8
Ausgabe 11 | 5. Juni 2014
News
Zinstief: Geldanlage wird immer teurer
BMF lockert
Anlagevorschriften
Leidensdruck im Asset Management steigt / Flexiblere Anlagerichtlinien sind Ausnahmen
Prämien für W&IPolicen sinken
Die Prämien für Gewährleistungsversicherungen
(W&I) sind Marsh zufolge im
Rückgang. Im vergangenen
Jahr lag der durchschnittliche
Prämiensatz in der Region
EMEA bei 1,5% der Deckungssumme, verglichen mit
2,1% im Jahr 2010.
M
it der erneuten Leitzinssenkung nete Rolle spielen, über CPs bis hin
der EZB steigt der Leidensdruck zu Repo-Geschäften“, sagt Thomas
für Treasurer bei der Geldanlage noch Gerke, Treasurer beim Kasseler K+Seinmal an. Im GeKonzern, der zurgensatz zu Banzeit rund 2 Milken müssen die
liarden Euro an
Unternehmen der
liquiden Mitteln
Realwirtschaft
vorhält. Trotz der
zwar noch keine
relativen Freiheit
negativen Nomibei der Geldannalzinsen bei der
lage muss Gerke
Anlage fürchten.
mit dem leben,
An negative Rewas der Markt
alzinsen haben Mario Draghi ist bei Anlegern nicht wohlgelitten.
aktuell
bietet.
sich viele TreaUnd das ist bei
surer dagegen schon gewöhnt. Zwar der Maßgabe einer hohen Sicherheit
dominiert bei der Geldanlage nach eben nicht viel. Viele Treasurer haben
wie vor der Sicherheitsaspekt. Gleich- weitaus engere Fesseln, was unter anwohl haben einige Unternehmen auf derem auch mit bilanziellen Aspekten
das veränderte Umfeld reagiert und während der Laufzeit zusammenhängt
ermöglichen eine größere Flexibilität und der Frage, wie volatil das Zinserbei der Anlage liquider Mittel. „Unsere gebnis sein darf – oder eben nicht.
Anlagerichtlinien erlauben uns, in ei- Auch auf der Sell-Side reagiert man
nen relativ breitgefächerten Strauß an auf das historisch niedrige Zinsniveau.
Instrumenten zu investieren – ange- So positionieren sich die Anbieter von
fangen bei Bankeinlagen, die inzwi- Geldmarktfonds aktuell eher in längeschen aber nur noch eine untergeord- ren Laufzeiten. „Wir sind zurzeit am
EZB
Das Bundesfinanzministerium
(BMF) will die Anlagevorschriften für Versicherer und
Pensionsfonds lockern. Wie
aus einem Entwurf der Anlageverordnung hervorgeht,
sollen Investments „in potentiell ertragsreichere Anlagen“
erleichtert werden. Explizit
genannt wurden Investitionen
im Bereich Infrastruktur über
Fremdkapitalinstrumente. Lockerungen soll es auch beim
sogenannten Konzernverbot
geben.
oberen Ende der Maximalduration von
60 Tagen investiert“, sagt der Manager eines Liquidity Fonds. Darüber hin­
aus erwägen die Fondsgesellschaften,
auf Gebühren zu verzichten, um das
Renditeniveau nach Abzug der Kosten
über der magischen Nulllinie zu halten. Viele Fondsmanager sehen das
herausfordernde Umfeld allerdings
gelassen: „Es ist immer auch eine
Frage der Alternativen. Bei vergleichbaren Risikoprofilen gibt es momentan schlichtweg keine“, bringt es ein
Fondsmanager auf den Punkt.ank
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Personen & Positionen 9
Ausgabe 11 | 5. Juni 2014
Head of Accounting,
Werner Brinkkötter
(links), und Group Trea­
surer Klaus Hukriede,
können nun endlich
auch täglich und automatisiert auf das Cash
der Storck-Tochter in
Russland zugreifen.
Schaeffler
Deutsche Pfandbriefbank
Die Hypo Real Estate (HRE)
und die Deutsche Pfandbriefbank (dpp) müssen sich einen
neuen CEO suchen. Vorstands­
chefin Manuela Better hat
mit sofortiger
Wirkung alle
Ämter niedergelegt. Diesem Schritt
war ein Streit
über die im Mai abgewickelte
Tochterbank Depfa vorausgegangen. Better hätte einen
Verkauf der Depfa vorgezogen. „Nach der Entscheidung
habe ich keine Basis mehr für
die Ausübung meiner Mandate gesehen“, wird Better
zitiert. Der bisherige CFO der
HRE und der dpp, Andreas
Arndt, werde die Vorstandsarbeit „bis auf weiteres“
koordinieren, heißt es.
Edgar Schoepal
Die Eigentümer von Schaeffler haben Klaus Rosenfeld
für weitere
fünf Jahre
zum CEO des
Automobilzulieferers
berufen.
Georg und Maria-Elisabeth
Schaeffler haben damit in
letzter Minute entschieden,
dass der ehemalige KnorrBremse-Manager Klaus Deller
nun doch nicht am 1. Juli
seine Position als CEO antreten wird. Ursprünglich sollte
der langjährige CFO Rosenfeld nur übergangsweise auch
als CEO tätig sein. Er hatte
die Position im vergangenen
Oktober interimistisch nach
dem Ausscheiden von Jürgen
Geißinger übernommen.
S
torck hat Russland geknackt: Seit als etwa in Indien nicht verboten, der
einigen Wochen betreibt der Süß- Devisentransfer ist aber stark reguwarenhersteller einen grenzüber- liert. Banken unterliegen bei grenzschreitenden Rubel-Cash-Pool in überschreitenden Rubel-Transaktionen
Moskau und in Wien. Die Konten der aufwendigen Dokumentationsanforrussischen Tochtergesellschaft werden derungen – was die Automatisierung
jetzt täglich vollautomatisiert abge- erheblich erschwert. Storck ist nun
räumt oder gefüllt („Zero Balancing“), Pilotkunde für eine neue Lösung der
das Cash landet auf oder kommt von RBI. Im Namen der Mutter hat das
einem Masteraccount bei der Raiffei- Unternehmen bei der Bankzentrale in
sen Bank International (RBI) in Wien.
Wien einen Masteraccount eröffnet,
„Für uns ist die automatisierte der Poolaccount bei der RBI Moskau
Zentralisierung von Cash ein ganz läuft auf den Namen der Storck-Tochwichtiges Thema“, sagt Werner Brink- ter. Jeden Tag zieht die Bank das überkötter, Head of Accounting bei Storck. schüssige Cash aus Russland ab oder
„Sie hilft uns, den Überblick über die füllt das Konto in Moskau.
Liquidität zu bewahren, Kosten zu
Doch damit ist leider noch nicht
sparen und den Ein-Mann-Betrieb Schluss: Um der Regulierung Rechim Trea­sury zu ermöglichen.“ Hinter- nung zu tragen, liegt der Struktur ein
grund: Group Treasurer Klaus Hukriede konzerninternes Darlehen („Intercomist der einzige lupenreine Treasurer pany Loan“) zugrunde. Daher müsdes Unternehsen die beiden
mens. Das ist nur
Konten alle drei
möglich, weil der
Monate abgeZentralisierung von
Süßwarenherstelglichen werden.
ler aus Halle vor
Storck zahlt das
Cash ganz wichtig.«
gut acht Jahren
Darlehen ebenso
Werner Brinkkötter
– wo erlaubt –
wie die angefalfür alle Töchter
lenen Zinsen per
das Zero BalanÜberweisung an
cing eingeführt hat. Storck führt sein seine Tochter – nur um das nach RussCash nun in zwölf Euro-Cashpools land transferierte Geld gleich wieder
und 13 Fremdwährungs-Cashpools über den Cash Pool nach Österreich
am Ende des Tages auf einen Master- zu schaffen. Dieser Extraschritt ist notaccount pro Währung und pro Bank wendig, da Netting in Russland nicht
in Deutschland zusammen. MultiCash erlaubt ist. „Dieser Zusatz wäre aus
Transfer von Omikron räumt diese unserer Sicht natürlich nicht notwenKonten dann mit Eilzahlungen ab und dig, er hat aber letztendlich keine
legt die Liquidität auf nur einem Konto Auswirkungen für uns“, sagt Brinkkötan: „Am Ende des Tages liegt der ter. Storck hat sein Ziel erreicht: Das
Großteil unseres Cashs auf nur einem russische Cash steht für das zentrale
Konto“, sagt Treasurer Hukriede.
Cash- und Währungsmanagement zur
Russland hat sich bislang aber als Verfügung.deb
schwierig erwiesen: Zwar ist grenz- Lesen Sie den vollständigen Artikel
überschreitendes Cash Pooling anders auf der Website von DerTreasurer.
»»
­PCM-Team aus
D
ie HSBC Deutschland verstärkt
ihren Bereich Payments & Cash
Management (PCM): Um der Wachstumsinitiative der HSBC Rechnung zu
tragen, konzentriert sich Franz-Xaver
Puy Michl als Head of PCM Sales
künftig auf den Auf- und Ausbau des
PCM-Geschäfts mit deutschen Kunden. Die Gesamtverantwortung des
Bereichs hat Gabriele Schnell (vormals
Spies) bereits zum 1. Mai übernommen. Schnell kam
von der Royal Bank
of Scotland, bei
der sie zuletzt als
Executive Director
Network Coordination tätig war.
Früher begleitete
Franz-Xaver Puy
sie Cash-ManageMichl
ment-Aufgaben
bei der BASF.
HSBC Trinkaus will
im deutschen Mittelstand wachsen.
Rund 500 Millionen Euro sollen in
den kommenden
Gabriele Schnell
drei Jahren in das
Firmenkundengeschäft fließen. Mit dem Geld will das
Kreditinsitut 500 neue Mitarbeiter einstellen, vier Niederlassungen eröffnen
und die IT-Systeme ausbauen. HSBC
will dadurch die Firmenkundenbasis
verdoppeln und das kreditfinanzierte
Geschäft deutlich ausbauen.sap
HSBC
Werner Brinkkötter und Klaus Hukriede von Storck über
den grenzüberschreitenden Rubel-Cash-Pool
Bayer
Johannes Dietsch rückt
zum 1. September in den
Vorstand des
Chemie- und
Pharmakonzerns Bayer
auf und übernimmt im Oktober den CFO-Posten von
Werner Baumann, der zum
gleichen Zeitpunkt zum
Vorstand für Strategie und
Portfoliomanagement von
Bayer ernannt worden ist.
Storck poolt Rubel in Eurozone HSBC baut
HSBC
News
Aktuelle Stellenangebote
Schaeffler: sucht Referent/in
Corporate Treasury
Schaeffler: sucht Manager/in
Treasury Capital Markets
Norma Group Holding: sucht
Referent Treasury w/m
GfK: sucht (Senior) Specialist (m/w)
Treasury - Middle Office
Daimler: sucht Teamleiter/-in
Treasury Accounting in Stuttgart
Zalando: sucht (Junior) Treasury
Analyst (m/w)
FTI Group: sucht Junior Treasurer
(m/w)
Germania Fluggesellschaft:
sucht Sachbearbeiter (m/w) Treasury
/ Payment Transactions
Personen & Positionen 10
Ausgabe 11 | 5. Juni 2014
Gerry Weber
Der ostwestfälische Modekonzern Gerry Weber hat
einen neuen Vorstandssprecher. CFO David Frink wird
ab dem 1. November 2014
diesen Posten
übernehmen.
In seiner
neuen Rolle
verantwortet
er künftig die
Ressorts Finanzen, Logistik,
IT, Administration und Personal, meldet das Unternehmen
nach der Hauptversammlung.
Firmengründer und CEO
Gerhard Weber rückt – wie
seit längerem geplant – im
November in den Aufsichtsrat
des Modekonzerns auf.
Weber, der das Unternehmen
seit 41 Jahren leitet, wird
seinen am 31. Oktober
auslaufenden Vorstandsvertrag nicht verlängern. Mit
diesem Wechsel vollzieht das
Familienunternehmen den
bereits seit längerem vorbereiteten Generationswechsel.
QSC platziert Debüt-Schuldschein
Finanzchefin Barbara Stolz legt mit Emission Gesellenstück ab
P
remiere für den ITK-Dienstleister
QSC und seine Finanzchefin Barbara Stolz: Das Unternehmen aus
Köln-Ossendorf hat erstmals einen
Schuldschein platziert. „Ursprünglich
wollten wir nur 50 bis 100 Millionen
Euro einsammeln“, sagt Barbara Stolz,
die schon seit 2009 den Finanzbereich
bei QSC verantwortet und im Juni
2013 Finanzvorstand wurde. Aufgrund
der starken Nachfrage konnte QSC das
Emissionsvolumen auf 150 Millionen
Euro deutlich erhöhen.
Diese hohe Überzeichnung ist für
einen Debütemittenten enorm. Aber
die Investoren suchen händeringend
nach Anlagemöglichkeiten. „Deshalb
sehen wir im Moment das Phänomen,
dass die Orderbuchgrößen überdurchschnittlich groß sind und früh geschlossen werden“, sagt Raoul Heßling, Director Loan Capital Markets bei
der Commerzbank, die QSC bei dem
Deal begleitet hat.
Den Schuldschein von QSC haben
zu etwa 30 Prozent Sparkassen, zu
einem Viertel Geschäftsbanken, zu 17
Prozent genossenschaftliche Institute
und zu 23 Prozent Landesbanken gezeichnet. „Wir hatten den Luxus und
die Freiheit, uns die Investoren selbst
auszusuchen, und haben diejenigen
bekommen, die wir gerne gehabt hät-
QSC
News
Barbara Stolz, Finanzchefin von QSC
ten“, sagt Stolz, für die der direkte
Kontakt mit den verschiedenen Kapitalmarktteilnehmern neu gewesen ist.
Stolz ist noch neu im Geschäft und
hat sich ohne Hochschulabschluss bis
an die Spitze des Finanzressorts von
QSC hochgearbeitet – ihre Karriere ist
mit dem Kölner IT-Unternehmen mitgewachsen. Nach einer Ausbildung zur
Verlagskauffrau merkte Stolz schnell,
dass ihr das nicht reicht. Auf dem zweiten Bildungsweg absolvierte sie noch
eine Ausbildung zur Bilanzbuchhalterin. Nach verschiedenen Positionen im
Finanzbereich unterschiedlicher Unternehmen kam Stolz 2005 schließlich zu
QSC, wo ihr Wunsch entstand, Finanzvorstand zu werden. Die Chance bot
sich ihr, als sich Unternehmensgründer
Bernd Schlobohm zurückzog und ihr
Vorgänger Jürgen Hermann auf den
Chefsessel befördert wurde.
Mit der gerade abgeschlossenen
Finanzierung hat Stolz ihr Gesellenstück als CFO abgeliefert – und das
mit Erfolg. Denn neben der Überzeichnung und der Verbreiterung der Investorenbasis konnte QSC auch noch sein
Fälligkeitenprofil bis in das nächste
Jahrzehnt strecken. Der Schuldschein
läuft fünf und sieben Jahre und wird
sowohl fix als auch variabel verzinst.
Der Festzins für die Fünfjahres-Tranche
liegt bei rund 2,3 Prozent, derjenige
für die siebenjährige Tranche bei etwa
3 Prozent. sap
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Software 11
Ausgabe 11 | 5. Juni 2014
News
TIS stärkt Kapital
Franke Gruppe erneuert
Netting
Software-Anbieter will im Ausland wachsen
Easycash mit neuem
Namen
Die Easycash GmbH, ein
Anbieter für Zahlungsdienstleistungen, tritt jetzt unter der
neuen Dachmarke Ingenico
Payment Services auf. Die
Umfirmierung erfolgt im
Zuge der Neugestaltung des
Markenauftritts des globalen
Mutterkonzerns Ingenico.
Dabei werden die Marken
Easycash, Easycash Loyalty
Solutions, Ogone, Axis und
Tunz unter neuem Namen
zusammengeführt.
D
er Cloud-Plattformanbieter TIS
hat jüngst sein Kapital gestärkt.
4 Millionen Euro haben die VC-Gesellschaften Zobito aus Schweden
sowie Target Partners aus München
beigesteuert, um das Wachstum des
Walldorfer Softwareanbieters zu unterfüttern. Während die Schweden neu
im Gesellschafterkreis sind, hatte sich
die Münchener Target Partners bereits
vor vier Jahren an der ersten Finanzierungsunde beteiligt. „TIS wächst
stark“, sagt Jörg Wiemer, CEO des
Walldorfer Softwareanbieters. „Im
letzten Jahr hat sich unser Umsatz fast
versechsfacht.“ Während er genaue
Umsatzzahlen nicht preisgeben wollte,
beziffert er die Zahl der Kunden auf
inzwischen rund 50.
Mit dem frischen Geld will der
Cloud-Anbieter weiter expandieren:
Nicht nur in der Heimatregion DACH,
sondern zunehmend auch in Großbritannien und in Benelux, wo TIS in
Amsterdam ein eigenes Büro unterhält. „In der Planung ist auch eine
Präsenz in den USA, erste Kunden
Verlag
FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH –
ein Unternehmen der F.A.Z.-Verlagsgruppe
Frankenallee 95, 60327 Frankfurt am Main
E-Mail:
[email protected]
HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main
Geschäftsführer: Dr. André Hülsbömer, Jürgen Kiehl
haben wir bereits“,
sagt der ehemalige
SAP-Treasurer Wiemer. Momentan sei
das aber noch Zukunftsmusik, dafür
sei eine nächste
Jörg Wiemer
Finanzierungsrunde nötig, die
allerdings schon angedacht ist.
Das zentrale TIS-Tool ist das Management des Zahlungsverkehrs in der
SAP-Umgebung, genannt Bank Trans­
action Manager BTM. Daneben bietet
TIS noch Bank Account Management
BAM und einen Gebührenmanager
BFM an. „Wir konzentrieren uns klar
auf das Thema Smart Payments, Better Decisions und wollen kein breites
Treasury-Tool anbieten“, sagt Wiemer. Die zunehmende Konsolidierung
im Bereich Treasury-Software sieht er
deshalb gelassen. „Für unsere Kunden
ist es wichtig, dass die TIS-Lösungen
als Software-as-a-Service, also ohne
großes IT-Projekt, eingeführt werden
können“, sagt Wiemer.mad
TIS
Die Franke Gruppe, ein
­Anbieter von Produkten für
die Haushaltsküche und
­Systemgastronomie, bildet
sein Intercompany-Netting
künftig über tm5 von Bellin
ab. Das Schweizer Unternehmen mit Sitz in Aarburg löst
damit das Netting-Tool einer
Bank ab.
IMPRESSUM
Geschäftsleitung: Bastian Frien
Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich),
Desirée Backhaus (deb), Andreas Knoch (ank),
Sabine Paulus (sap), Sabine Reifenberger (sar)
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Dominik Heyer, Stellvertretender
Geschäftsbereichsleiter Business Development & Sales
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Herausgeber: Boris Karkowski
Mitherausgeber: Bankhaus Lampe KG, BELLIN GmbH,
BNP Paribas, Commerzbank AG, Deutsche Bank, Horváth &
Partner GmbH, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG, Reval,
SEB AG, treasury executives 53° gmbh
Partner: Barclays Bank PLC, Omikron Systemhaus GmbH &
Co. KG, UniCredit Bank AG
Jahresabonnement: kostenlos
Erscheinungsweise
zweiwöchentlich (24 Ausgaben im Jahr)
Layout: Daniela Seidel, FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH
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FRANKFURT BUSINESS MEDIA GmbH, 2014.
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