Das neue FEV India Technical Center in Pune
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Das neue FEV India Technical Center in Pune
T echnologie-Highlights aus dem FEV-Arbeitsspektrum 88 ° i In d ia n New Delhi g Ya mu n Bhopol Indore Go dav a n P l a i Patna Chota Br ahm t a ap u t r Imphal Dhaka Calcutta l ta ah a ve G anges R i n adi B Cuttack a e r D MYANMAR y f n g t o h B e a l t e n G s E a t t a s C o a h Madras Co l e ro on Madurai Andaman Islands 0 0 100 200 100 300 200 400 500 km S s S Cor om a ndel Coast r r n G a a n A n d a m e Bangalore 300 mi e e a a Das neue FEV India Technical Center in Pune 8° Nicobar SRI LANKA Islands Colombo 72 ° 76 ° 80 ° 84 ° 88 ° Aufgrund der wachsenden Nachfrage nach Entwicklungsdienstleistungen auf dem indischen Subkontinent hat sich FEV Motorentechnik zu einem weiteren wichtigen Ausbau seiner globalen Strategie bekannt und im westindischen Pune ein neues Entwicklungszentrum errichtet. Das neue FEV India Technical Center in Pune 1 NVH-Herausforderungen von 2- und 3-Zylinder-Motoren 4 Weiterentwicklung des kontinuierlichen FEV-VCR-Systems 5 GT 2: 2-stufige Aufladung als Downsizingkonzept für hubraumgroße Ottomotoren 6 Neues Hilfsmittel zur effizienten Datenanalyse 7 Kurznachrichten 8 www.fev.com 92 ° Als Standort der führenden indischen Automobilhersteller TATA, Mahindra + Mahindra, BAJAJ, Greaves, Kirloskar sowie vieler wichtiger ausländischer OEMs wie z.B. GM, VW, JCB und MNEPL gilt Pune als strategischer Spot in diesem Wachstumsmarkt. Das neue Entwicklungszentrum ist primär auf die folgenden Anforderungen ausgelegt: INHALT 42 102 ° Gauhati n Nagpur M I N D I A Krishn Hyderabad a 100 ° 28 ° s a Thimphu BHUTAN BANGLADESH Platea u D e c c a n ar i y e g P l a t e a u s 12 ° ) a A Kathmandu L e Pune a r l a b v e M a d i c a L a c 16 ° s ges l P s W Mumbai e an a R a V i n d h y a N armad a n g e R a r S a t p u Nagpur 20 ° E Lucknow (G Kanpur 98 ° Y a r l u n g Za n g bo a a bal am 24 Ahmadabad n ng Ch Ga Agra Jaipur a 96 ° C H I N A N G ana t ea 94 ° Chind wi n 28 ° e rt Des 92 ° ■ ■ ■ ■ Umfassende Valdierungs- und Dauererprobungstest Motorkonstruktion & CAE Dienstleistungen Qualifiziertes Personal für die Vermarktung Herstellung und Kundenservice moderner Messund Prüfsysteme für die Motorenentwicklung und Produktion Mit einer Fläche von ca. 20.000 m2 und seiner nahen Anbindung an die Stadt Pune und den internationalen Flughafen in Mumbai ist der neue Standort ideal gelegen und Grundlage für die von FEV verfolgten Wachstumsziele. © FEV 2009, based on UN map No. 3665 + 4112 Rev 2 84 ° m Gr ° 80 ° H j dy 76 ° S u tl e Y am s du In 72 ° Ayeyarwa Indu s A usgabe 42, September 2009 FEV SPECTRUM Zum Geleit Lieber Spectrum-Leser, Nichts Neues für Sie: Der Produktionsstart von Fahrzeugen im Ausland, die fertig entwickelt sind und die sich im Heimatmarkt bereits bewährt haben, stellt meist eine Herausforderung dar. Der seriennahe Teil des Entwicklungsprozesses muss wiederholt werden. Die Zulieferer müssen ausgewählt, zum Teil qualifiziert und beim Hochfahren der Fertigung betreut werden, um eine hohe und gleich bleibende Qualität der Teile zu gewährleisten. Auch Einflüsse der Einsatzbedingungen und des Kraftstoffs müssen ermittelt werden, und manchmal sind konstruktive Modifikationen unumgänglich. Von zunehmender Bedeutung ist auch die Entwicklung von Derivaten, die zwar auf bewährten Plattformen basieren, aber auf die spezifischen Anforderungen des Zielmarktes – meist auch gleichzeitig der Produktionsort – Rücksicht nehmen und damit den Markterfolg steigern. Länder, in denen eine solche Vorgehensweise angebracht ist, sind besonders China und Indien. FEV ist jetzt auch in Indien mit einem Entwicklungszentrum für Sie da, um Sie beim Auf- und Ausbau Ihrer Automobil- und Motorenproduktion in diesem Subkontinent zu unterstützen. Durch profunde Kenntnis der Zuliefererstrukturen und der lokalen Herausforderungen in Kombination mit unserem Dauerlaufprüfzentrum in Pune – dem Standort vieler internationaler Hersteller und dem Herz der indischen Fahrzeugindustrie – wollen wir Ihnen die Arbeit erleichtern. Mit der Eröffnung des neuen Entwicklungszentrums geht die erste Baustufe in Betrieb. Weitere Ausbaustufen sind bereits fertig geplant und werden den Bedürfnissen unserer Kunden sukzessive folgen. Die gesamte Standortplanung ist auf möglichst wirtschaftliche Prozessabläufe und hohe Verfügbarkeit der Einrichtungen ausgerichtet. Das FEV India Technical Center ist mit demselben hohen technischen Standard ausgestattet wie alle übrigen FEV-Standorte. Die Prüfstände sind nach den neuesten Erkenntnissen der FEV hinsichtlich der Entwicklung modernster Fahrzeugantriebe ausgelegt. Besonderer Augenmerk wurde auf die Erzielung eines effizienten Workflow und auf die Festlegung möglichst schlanker Prozesse sowohl in den Werkstätten als auch im Prüflabor gelegt. Bei der Planung des Standortes und seiner Gebäude standen ein flexibles Gebäudekonzept sowie eine zukunftssichere Versorgung mit Kraftstoffen, Kühlmedien und Zuluft im Vordergrund. Die realisierte Gesamtlösung erfüllt all diese Anforderungen und sichert eine hohe Verfügbarkeit bei ausreichender Redundanz der wesentlichen und kritischen Einrichtungen. Dabei wurden die auch an den anderen Standorten der FEV üblichen Standards und das modulare Prüffeldkonzept verwirklicht. Damit verfolgen wir die Festlegung auf dieselben Qualitätsstandards, die unsere Kunden weltweit von FEV gewohnt sind und erwarten. Das Prüffeld ist in mehreren zusammenhängenden Gebäudetrakten gegliedert und umfasst eine Gundfläche von etwa 9.000 m2. Auch im FEV India Technical Center kommt die von FEV entwickelte Technologie der standardisierten Container-Prüfstände zum Einsatz. Zusammen mit der klaren Organisationsstruktur und den transparenten Prozessen des Prüffeldes wird ein durchgehender Prüfbetrieb mit 24 Stunden täglich und jährlich 365 Tagen erreicht. Ihr Dr. Ernst Scheid, Geschäftsführer 2 Abb. 1: Prof. Franz Pischinger, Prof. Stefan Pischinger sowie Vertreter der indischen und europäischen Automobilindustrie nach dem „Lighting Lamp“, einer indischen Zeremonie zum Beginn neuer Vorhaben FEV SPECTRUM Der Testbetrieb wurde schon vor der Einweihung mit den ersten zwei Prüfständen aufgenommen und wird in Kürze mit der Inbetriebnahme der weiteren Einrichtungen des ersten Bauabschnitts die volle Leistungsfähigkeit entfalten. Am 2. Juli 2009 wurde das FEV India Technical Center vom Firmengründer Prof. Franz Pischinger und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, Herrn Prof. Stefan Pischinger im Beisein zahlreicher Gäste offiziell seiner Bestimmung übergeben. Mit dem FEV India Technical Center stellt FEV eine bedeutende Einrichtung für die Automobilhersteller, die Zuliefererindustrie, die Mineralölindustrie sowie für andere Forschungseinrichtungen zur Verfügung und stößt damit auf großes Interesse. Dies äußerte sich durch die stattliche Teilnehmerzahl an der Eröffnung und an dem damit verbundenen ersten „FEV India Day of Powertrain“ am 3. Juli 2009. Abb. 2: Prof. Stefan Pischinger und Sushil Berry (Managing Director FEV India) beim „Coconut Breaking“, einem weiteren indischen Brauch, der das glückliche Gelingen des Vorhabens sicherstellt. Abb. 3: Phase I der Ausbaustufe in Pune FAKTEN UND HIGHLIGHTS DES NEUEN ENTWICKLUNGSZENTRUMS Die Phase I der Ausbaustufe umfasst: 3 stationäre Motorprüfstände für Leistungsmessung bis zu 400 kW und vollständiger Emissionsanalyse ■ 1 dynamischer Motorprüfstand zur Leistungs- und Emissionsentwicklung von Motoren bis zu 250 kW ■ 2 Dauerlaufprüfstände (je 130 kW) ■ 2 Inbetriebnahmeprüfstände ■ Prüfstandsaufbauwerkstatt, mechanische Werkstatt, Labors ■ Eigenes Konstruktionsbüro ■ Produktions- & Montagebereich für Mess- und Prüfsysteme ■ ■ urchgehender Prüfbetrieb mit 24 Stunden täglich und D jährlich 365 Tagen utomatische Sicherheitsüberwachung mit frei definierA baren Schwellwerten ■ An alle Messaufgaben anpassbare Messkanalzahl und Taktrate ■ Datenschnittstellen zum Auslesen von Kenngrößen aus der Motorsteuerung ■ Belastungseinrichtungen für Nebenaggregate ■ Mehrkanalige Abgasanalyse für Rohabgas und Abgas nach Katalysator ■ Konditionierungssysteme für Ansaugluft, Kraftstoff, Motoröl und Kühlwasser für stationäre und dynamische Messaufgaben ■ Betriebsstoffanalyse (< 24 Stunden) ■ Verwendung konventioneller, alternativer und auch speziell gemischter Kraftstoffe ■ Einrichtungen zur Bewertung von Motorbauteilen ■ Umfassende Messdatenprotokollierung und Auswertung ■ 3 FEV SPECTRUM NVH-Herausforderungen von 2- und 3-Zylinder-Motoren Trends of Newly Registered Vehicles in Europe 135 Power Vehicle Weight Displacement 130 Relative to 1995 [%] Ein akustisch gut entwickelter 3-Zylindermotor wird bei einer guten NVH-Integration ins Fahrzeug zu einer hohen Kundenakzeptanz führen. 125 2009: Jan - Apr 120 115 110 105 100 95 1994 1996 Source: European Commission Abb. 4: PKW-Trend bzgl. Leistung, Gewicht und Hubraum in Europa 1998 2000 2002 2004 YEAR 2006 2008 2010 2012 2014 Remark: Vehicle weight data 2002/2003 influenced by wrong report from one EU member Die Motorenentwicklung der letzten Dekade war geprägt von Leistungssteigerung und Kostenreduzierung bei gleichzeitiger Einhaltung der Emissionsgesetzgebung. Dieser Entwicklungsschwerpunkt hat sich hin zu sehr verbrauchsarmen und weiterhin kostengünstigen Motoren verlagert. Gründe hierfür sind der verstärkte Kundenwunsch nach kleineren, verbrauchs- und preisgünstigen Fahrzeugen sowie die sich weltweit verschärfende Gesetzgebung zur Verbrauchsreduzierung. Die sich bereits in 2008 ankündigende Trendwende des Käuferverhaltens hat sich infolge der Abwrackprämie noch verstärkt [Abb. 4]. Downsizing wird dazu führen, dass 3-Zylinder-Motoren einen nennenswerten Marktanteil einnehmen. Sie werden vom unteren Fahrzeugsegment bis zur Mittelklasse zum Einsatz kommen. Hingegen werden 2-Zylinder-Aggregate in Zukunft als Einstiegsmotorisierung nur für sehr kleine Fahrzeugklassen dienen. Interessanter ist diese Motorisierung für den noch stärker kostenbewussten Schwellenländermarkt. Durch den zukünftig verstärkten Einsatz von 2- und 3-Zylindermotoren erscheint der Blick auf die besonderen NVH-Herausforderungen sehr interessant. Mit dem Wissen vieler Projekte in diesem Bereich können wir sagen, dass 3-Zylinder-Motoren zu keinem höheren Fahrzeuginnengeräusch führen. Im Gegenteil: der Innengeräuschpegel ist ab mittleren Drehzahlen geringer als bei vergleichbaren 4-Zylinder-Motoren [Abb. 5]. Jedoch wird häufig der Klangcharakter als rau empfunden. Gründe hierfür sind insbesondere die geänderten Verhältnisse von Gas- und Massenkräften im Kurbeltrieb sowie der hohe Körperschalleintrag über die Motorlagerung. Gegenmaßnahmen müssen an diesen Punkten ansetzen. 4 Beim 3-Zylindermotor stellt sich auch die Frage nach der Notwendigkeit einer Ausgleichswelle. Wie die Untersuchungen bei FEV zeigen, ist deren Einfluss auf das Innengeräusch jedoch von untergeordneter Bedeutung. Erst bei sehr hohen Drehzahlen (> 5.000 min-1) sind Innengeräuschunterschiede mit und ohne Welle hörbar. Somit erscheint ein Entfall der Ausgleichswelle für Motoren mit einem Hubraum kleiner als 1,3 l durchaus möglich, was zu Gewichts-, Kosten- und Verbrauchsvorteilen führt. Die Konzeptentscheidung über den Einsatz oder Entfall der Ausgleichswelle sollte in jedem Einzelfall sorgfältig bewertet werden. Mit Hilfe von Datenbanken und schnellen NVH-Tools sind hier bereits in einer sehr frühen Phase belastbare Prognosen möglich. 90 80 70 60 Vehicle AA - -33Cyl. Vehicle Cyl. 50 Vehicle AA - -44Cyl. Vehicle Cyl 1000 2000 3000 4000 5000 6000 40 engine speed [rpm] Abb. 5: Innengeräuschpegel eines Fahrzeuges mit 3- und 4-Zylinder-Otto-Motor Beim 2-Zylinder sind die Freiheitsgrade im Grundmotorenkonzept ungleich größer. Konzepte wie Boxer-, Reihen- oder V-Motor sind heute bereits als Motorradmotoren im Serieneinsatz. So wie die verschiedenen Konzepte Auswirkungen auf Bauraum, Kosten etc. haben, so beeinflussen sie auch das NVH-Verhalten erheblich. Es kann ein Geräuschcharakter ähnlich dem eines BMW-Boxer-Motorrades bis hin zu einem Ducati- bzw. Harley-Davidson-Sound erzeugt werden. Auch hier bedarf es eines Abwägens aller Bewertungskriterien, um für den jeweiligen Einsatzfall die richtige Entscheidung zu treffen. Bei FEV werden zur Erstellung einer Entscheidungsmatrix umfangreiche Datenbanken sowie vielfach erprobte und schnelle Berechnungstools verwendet, die innerhalb von wenigen Wochen zu einer belastbaren Bewertung führen. [email protected] L/dB(A)[SPL] 140 FEV SPECTRUM Weiterentwicklung des kontinuierlichen FEV-VCR-Systems Abb. 6: Präzisionsreibungsprüfstand für PKG-Optimierung Das Prinzip einer exzentrisch gelagerten Kurbelwelle zur Darstellung eines variablen Verdichtungsverhältnisses im Verbrennungsmotor bildet die Basis für die Entwicklung der VCR-Technologie bei FEV seit bereits 10 Jahren. In mehreren Entwicklungsprojekten wurde dieses VCR-System auf verschiedene Motorarchitekturen angepasst und sowohl in Versuchsmotoren als auch im Fahrzeug erfolgreich erprobt. Eine besondere Herausforderung bei diesem VCRSystem stellt die Überbrückung des Achsversatzes zwischen der ausgelenkten Kurbelwelle und der feststehenden Getriebeeingangswelle dar. Grundsätzlich stehen hierzu unterschiedliche Lösungen zur Verfügung. Ein so genanntes Parallelkurbelgetriebe (PKG) stellt aus Sicht von FEV hinsichtlich Robustheit und Bauraumbedarf hierfür eine besonders attraktive Lösung dar. Das Hauptaugenmerk bei der Weiterentwicklung des PKGs ist auf die Reduzierung der Reibverluste im PKG, auf die Dauerhaltbarkeit sowie auf die Herstellbarkeit gerichtet. Zwecks Durchführung einer systematischen Reibungsoptimierung wurde ein PKG-Präzisionsreibungsprüfstand entwickelt [Abb. 6] welcher mit einer entsprechend hoch auflösenden Drehmomentmesswelle ausgerüstet ist. Anhand der durchgeführten Schleppversuche hat sich gezeigt, dass eine „geöffnete“ Bauweise des PKGs den größten Beitrag dazu leistet die Reibungsverluste zu reduzieren. Weiterhin konnte nachgewiesen werden, dass eine Wälzlagerung der Koppeln einen vergleichsweise geringen Reibungsvorteil gegenüber einer entsprechenden Gleitlagerung aufweist. Die Reibverluste konnten dank dieser gewonnenen Erkenntnisse gegenüber vorherigen Baustufen mit „geschlossenem“ PKG und Wälzlagerung mehr als halbiert werden. Als Bindeglied zwischen Kurbelwelle und Schwungrad ist das PKG im motorischen Einsatz einer sehr hohen Wechselmomentbelastung ausgesetzt. Die Ertüchtigung des PKGs für die sehr hohe Belastung, wie sie bei zukünftigen Downsizingkonzepten zu erwarten ist, wurde durch intensiven CAE-Einsatz, insbesondere durch Mehrkörpersimulationen und FEM-Strukturberechnungen unterstützt. Die Dauerhaltbarkeit des PKG-Konzeptes wurde anhand von gefeuerten Dauerlauftests, basierend auf früheren Baustufen mehrfach unter Beweis gestellt. Innerhalb dieser Erprobungen wurden jeweils komplette Drehzahlbänder quasistationär unter Volllast durchlaufen, so dass sämtliche kritische Betriebszustände mit erfasst worden sind. Während und nach diesen Tests konnten keinerlei nennenswerte Anzeichen von Verschleiß oder Bauteilversagen festgestellt werden. Zusätzlich zu den Verbesserungen der funktionalen Eigenschaften wurde die PKG-Konstruktion auch hinsichtlich Herstellbarkeit optimiert, beispielsweise durch eine komplette Vormontierbarkeit. Die Summe dieser beschriebenen Maßnahmen stellen einen weiteren wichtigen Meilenstein dar, auf dem Weg zur Serieneinführung des VCR-Systems. [email protected] 5 FEV SPECTRUM GT²: 2-stufige Aufladung als Downsizingkonzept für hubraumgroße Ottomotoren 400 350 -10.5% Torque [Nm] 6 -2.2% -17% 300 350 -10.5% -23% 250 3.5l NA 1.8l TC 1.8l 2-stage TC (GT 2) 200 80-120 km/h 6th gear 150 400 base 3.5l-V6-NA, VVT FEV GT2 FEV GT2, VCR Torque [Nm] 3.5l-V6-NA, VVT GT2 GT2, VCR 1000 2000 3000 4000 5000 300 250 200 6000 CO2-NEDC Engine Speed [rpm] 0-100 km/h 80-120 km/h 6th gear Abb. 7: Vollastdrehmomentenvergleich Abb. 8: CO2-Emissionen und Fahrleistungsvergleich des GT2-Konzeptes Zur CO2-Emissionsreduktion hat sich Downsizing in Verbindung mit Turboaufladung inzwischen bei fast allen Fahrzeugherstellern als relativ einfache und kostengünstige Maßnahme etabliert. Vereinzelt findet sich auch die Kombination von mechanischer und Abgasturboaufladung im Markt. Bei beiden Ausführungen ist jedoch unter Berücksichtigung der Grenzen heutiger Turboladerkennfelder und des Ansprechverhaltens bei kleinen Motordrehzahlen die spezifische Leistung auf ca. 90 kW/L begrenzt und stellt somit eine Limitierung des Downsizinggrades auf ca. 40 % dar, sofern die Fahrleistungen im Vergleichsfahrzeug denen des hubraumgrößeren Saugmotors mindestens entsprechen sollen. Diese Grenze kann durch Einführung einer zweistufigen Abgasturboaufladung erweitert und zur weiteren CO2-Emissionsreduktion genutzt werden. Das GT2-Fahrzeug (Gasoline-2-stage Turbo) zeigt gegenüber einem vergleichbaren 3,5 L-6-ZylinderSaugmotor im europäischen Fahrzyklus eine CO2Emissionsreduktion von 17 % [Abb. 8]. Die Verwendung eines variablen Verdichtungsverhältnisses würde dieses Potenzial auf ca. 23 % vergrößern. Hierbei werden durch die hohe spezifische Leistung von 120 kW/ L bei gleichzeitigem maximalem Drehmoment von 370 Nm @ 1500 min-1 (pme = 26 bar) [Abb. 7] bessere Fahrleistungen gegenüber dem etwa doppelt so großen Saugmotor erreicht [Abb. 8]. Auch im realen Fahrbetrieb ergibt sich aufgrund der hohen Drehmomentreserven bei niedrigen Drehzahlen – das stationäre Drehmoment des GT2 ist ab 1150 min-1 höher als das des Vergleichssaugmotors – ein geringerer Verbrauch durch intuitive Wahl höherer Gänge durch den Fahrer. Auf Basis der bei FEV für zukünftige Antriebstechniken realisierten Fahrzeugentwicklungsplattform „SGT“ (Spray Guided Turbo), mit einem eigenentwickelten, direkteinspritzenden, turboaufgeladenen 1,8 LOttomotor mit zentraler Injektorlage und λ = 1-Betrieb wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Borg-Warner eine serielle 2-stufige Abgasturboaufladegruppe im Fahrzeug integriert. Weiterhin wurde neben einer Absenkung des Verdichtungsverhältnisses auf ε = 8,5 das Ladungsbewegungsniveau im Brennraum für eine schnellere Energieumsetzung angepasst. Die zur Regelung der Aufladegruppe notwendigen Funktionen wurden wie schon vorher die komplette Motorsteuerungssoftware auf Basis eines d-Space RP-Systems integriert und appliziert. Das GT2-Konzept ist somit geeignet, sowohl im Fahrzyklus als auch im realen Kundenbetrieb die CO2-Emissionen bei gleichen oder besseren Fahrleistungen weiter zu reduzieren. [email protected] 150 FEV SPECTRUM FEVALYS – Neues Hilfsmittel zur effizienten Datenanalyse Abb. 9: Screenshots der neuen FEVALYS-Software Der FEV ist es gelungen, das eigene Know-How im Bereich Auswertung von Versuchsdaten mit den Vorzügen der marktführenden Grundsoftware DIAdem von National Instruments zu kombinieren. Durch Hinzufügen weiterer Funktionalitäten, wie Analyse-Vorlagen, Projektverwaltung oder grafischer Dateninspektion, erweitert FEVALYS die Produktpalette der FEV Motorentechnik um ein effizientes und auf die jeweilige Mess- und Prüfaufgabe optimal zugeschnittenes Auswertewerkzeug und schließt so die Lücke zwischen der Versuchsdatengewinnung und der Präsentation der hieraus gewonnenen Erkenntnisse. Die Windows-basierte Software unterstützt die Analyse verschiedenster Datenformate von Prüfstandsdaten, stationären und transienten Daten, über Indizierdaten und Daten von Applikationssystemen, bis hin zu Berechnungsergebnissen. Über kundenspezifische Importfilter können beschreibende Daten von Prüfstand und Prüfling und Messdaten aus der Datei- oder Datenbank-basierten Datenablage importiert werden. Die Analysen können sowohl im Online-Modus (z.B. während der Versuchsdurchführung) als auch im Offline-Modus, basierend auf zuvor abgespeicherten Daten, manuell, automatisiert oder im Stapelbetrieb durchgeführt werden. [email protected] FEVALYS IM ÜBERBLICK F ile-basierte Datenablage: Import beschreibender Daten und Messdaten über kundenspezifische Importfilter ■ ASAM-ODS Datenbank: Einfache Anpassung an das kundenspezifische ODS-Datenmodell ■ Benutzerdefinierte Kanalnamen für Messdaten und Berechnungsergebnisse ■ Vordefinierter FEV-Formelkatalog zur Analyse von Berechnungsergebnissen ■ Berechnungs-Vorlagen zur schnellen Auswahl von aufgabenspezifischen Berechnungen ■ DIAdem Berechnungsfunktionen (2D und 3D, Statistik, Filter) ■ Benutzerspezifische Grafik-Vorlagen; vordefinierter Katalog mit FEV-Grafik-Vorlagen ■ Grafische Dateninspektion: Automatische Darstellung der Rohdaten zu gemittelten Versuchsreihenergebnissen ■ Projekt-Navigator zum schnellen Zugriff auf bereits durchgeführte Analysen ■ Zahlreiche Datenformate enthalten, weitere kundenspezifische Datenformate realisierbar ■P ack and Go: Einfacher Austausch mit anderen FEVALYS Nutzern ■ 7 N EU 8 FEV, Inc. 4554 Glenmeade Lane Auburn Hills, MI 48326-1766 ∙ USA Telefon +1 248 373-6000 Fax +1 248 373-8084 E-Mail [email protected] LESERSERVICE FEV China Co., Ltd. No. 35 Xinda Street Qixianling High Tech Zone ∙ 116023 Dalian ∙ China Telefon +86 411 8482-1688 Fax +86 411 8482-1600 E-Mail [email protected] FEV India Pvt, Ldt. Technical Center India A-21, Talegaon MIDC Tal Maval District ∙ Pune-410 507 ∙ India Telefon +91 2114 666 - 000 E-Mail [email protected] Ihre Anschrift hat sich geändert ? Eine Kollegin / ein Kollege soll auch regelmäßig SPECTRUM bekommen ? Senden Sie Firma, Name, Anschrift – per E-Mail an: [email protected] 24. - 25. November 2009 Aachener Akustik Kolloquium München – 13. - 15. Oktober 2009 IMPRESSUM FEV Motorentechnik GmbH Neuenhofstraße 181 52078 Aachen ∙ Germany Telefon +49 241 5689-0 Fax +49 241 5689-119 E-Mail [email protected] 5. - 7. Oktober 2009 FEV China Co., Ltd. Shanghai Vehicle Center Yuan Da Road 388 Shanghai 201805 PR China eCarTec 2009 Wird der Elektromotor des Hybridgetriebes durch einen kleineren 12 V oder 42 V Elektromotor ersetzt, erhält man eines der höchst entwickelten AMT für Front / Quer-Einbau mit zusätzlichen Mikro- oder Mildhybridfunktionen wie z.B. Start / Stopp und intelligente Batterieladestrategie. Mit einer axialen Baulänge von nur 356 mm ist der 7H-AMT Prototyp bereits vergleichbar mit modernsten 6-Gang Handschaltgetrieben im selben Drehmomentbereich. are registered Trade Marks of FEV Motorentechnik GmbH in the States of the European Community and the United States of America. Neue Adresse: and Die Räumlichkeiten befinden sich auf dem Gelände der Firma EDAG Shanghai, wodurch sich Synergien bei den Einrichtungen sowie bei gemeinsamen Projekten erschließen lassen. Das Gelände ist durch umfassenden Sichtschutz prototypsicher. Emissionsrollen sowie eine vollwertige Versuchsstrecke sind in unmittelbarer Nähe verfügbar. Weiterhin haben wir Zugriff auf Akustikrollen und Kältezellen. Alle Fahrzeugaktivitäten können so im Portfolio der FEV in Shanghai abgedeckt werden. Das Getriebe mit einem Auslegungsmoment von 320 Nm basiert auf konventioneller AMT-Technologie (Automated Manual Transmission) unter Einbindung eines zusätzlichen Elektromotors. Der innovative Radsatzaufbau kombiniert dabei die Vorteile eines modernen AMT, wie: bester Wirkungsgrad, niedrige Kosten und wenige Komponenten mit voller Hybridfunktionalität und elektrischer Drehmomentunterstützung während aller Schaltungen der verbrennungsmotorischen Gänge. Außerdem erlaubt dieser Radsatzaufbau sehr kurze Schaltzeiten aufgrund der günstig verteilten Massenträgheiten. Ein weiteres Merkmal ist der auch während der Start / StoppPhasen durch den Elektromotor des Getriebes angetriebene Klimakompressor. 18. Aachener Kolloquium Im Rahmen des „Europa-Hybrid“-Projektes (Förderer: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie) entwickelt FEV derzeit ein neues 7-Gang Hybridgetriebe für den Front / Quer-Einbau. Besuchen Sie unseren Stand Seit mehr als einem Jahr besteht nun unser Fahrzeugzentrum in Shanghai, das sich bisher schwerpunktmäßig mit der Verfolgung von Serienproblemen im Feld, der Fahrwerksentwicklung für den chinesischen Markt sowie der Begleitung von Entwicklungsprojekten beschäftigt. Um für weitere Themenfelder gerüstet zu sein, wurde am 1. August 2009 in neue Räumlichkeiten umgezogen, zu denen auch eine Fahrzeugwerkstatt gehört. Besuchen Sie unseren Stand Neues 7-Gang H-AMT 9/2009 © FEV -- all rights reserved Umzug FEV Shanghai Besuchen Sie unseren Stand KURZNACHRICHTEN Redaktion: A. Wittstamm Layout: FEV FEV SPECTRUM