Theaterkinder lernen fliegen
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Theaterkinder lernen fliegen
KULTUR & UNTERHALTUNG KOMPAKT Neues aus der BO-Kultur Ruhrpott-Flamenco. Mit Flamenco-Gitarre und RuhrpottSchrebergarten-Charme ist Musiker und Comedian Helmut Sanftenschneider heute (20.1.) im Biercafé am Shakespeareplatz zu Gast. Er stellt sein Programm „Ruhrpott Banderas“ vor (Beginn: 20.15 Uhr, Eintritt frei). Plattenquiz. Das beliebte Plattenquiz - ein unterhaltsamer Wissenstest im beliebten Ratespiel - gibt’s am Freitag (22.1.) und Samstag (23.1.) wieder im Charivari im Bahnhof Wattenscheid. Los geht’s um 21 Uhr, Eintritt frei. Märchen. „Märchen aus dem Ruhrgebiet“ mit Peter Luthe gibt’s beim nächsten Termin der Reihe „Literatur im Pfarrsaal“ am Dienstag (9.2.) im kath. Pfarrheim Meinolphusstr. 7 (Beginn: 19.30 Uhr). LEUTE Rainer Küster liest aus Schauspielhaus-Krimi Der Bochumer Autor Rainer Küster ist am Freitag (22.1.) in der Mayerschen Buchhandlung, Kortumstraße 69, zu Gast. Küster stellt seinen neuen Kriminalroman „Schuldenspiele“ vor. Hauptkommissar Erich Rogalla vom KK 11 ermittelt darin zu einem Mordfall am Schauspielhaus! Ein berühmter Schweizer Gastschauspieler feiert große Erfolge mit Schillers „Wilhelm Tell“ an der Königsallee. Schade nur, dass er eines Tages spurlos von der Bildfläche verschwindet... Stimmiges Lokalkolorit und eine gute Personenzeichnung machen das Buch aus. Beginn 18 Uhr, der Eintritt ist frei. FOTO: INGO OTTO BOCHUM Mittwoch, 20. Januar 2016 Theaterkinder lernen fliegen KOMPAKT Neues aus der BO-Kultur Im Bühnenprojekt der Anne-Frank-Realschule, geleitet von Theatermacher Arne Nobel. Deutsche und Flüchtlings-Kinder machen gemeinsame Sache Von Jürgen Boebers-Süßmann Die Aula der Anne-Frank-Realschule in Gerthe ist ziemlich groß und ziemlich leer. Jedenfalls, wenn sie nicht für schulische Veranstaltungen genutzt wird. Und doch pulsiert hier zurzeit auch nach dem offiziellen Unterricht – also am Nachmittag — das Leben: Beim Anne-Frank-Theaterprojekt mit Arne Nobel geht es richtig ‘rund! Integration steht im Fokus Nobel, bekannter Bochumer Theatermacher (Rottstraße 5, Schauspielhaus), wirft sich diesmal nicht als Regisseur, sondern als Theatertrainer hinein ins volle Bühnenleben. Und das schon seit letztem Oktober mit einer höchst lebendigen 25-köpfigen internationalen Schüler/innen-Gruppe. „Die Kids sind sehr motiviert“, sagt Nobel, „wir arbeiten zweimal in der Woche intensiv an unserer Aufführung, denn schon übernächste Woche ist Premiere.“ Das Theaterprojekt, das vom Verein Amtshaus Harpen angeregt wurde (siehe Kasten), erfüllt für die Realschule im Schulzentrum Gerthe einen wertvollen Zweck. „Integration spielt bei uns eine wichtige Rolle“, so Schulleiterin Joan KrebsSchmid. Die internationale Klasse der Anne-Frank-Schule wird auch von vielen Flüchtlingskindern be- Die Schüler/innen mit Schulleiterin Krebs-Schmid (ganz links) und Theatermacher Nobel (ganz rechts). sucht; hier lernen sie Deutsch. Das Theaterprojekt ist aber kein reines Flüchtlingsprojekt. „Vielmehr sind hier deutsche und ausländische Schülerinnen und Schüler versammelt“, sagt Krebs-Schmid, „so soll der Zusammenhalt und die Gemeinschaft gestärkt werden.“ Aufführung am 15. Februar : Angeregt und organisatorisch eingestielt hat das Theaterprojekt der Verein Amtshaus Harpen. Er bemüht sich nicht nur um die Neunutzung des alten Amtshauses, sondern ist auch in der Flüchtlingsarbeit vor Ort aktiv. : Fördermittel aus dem „Kulturrucksack“ und Vereinsgelder machen das Projekt möglich. Die öffentliche Abschlussaufführung ist am Samstag (15.2.) um 18 Uhr im Amtshaus, Harpener Hellweg. Der Eintritt ist frei. Das klappt – erfahrene Theaterleute wie Arne Nobel wissen es – gerade bei der Bühnenarbeit über alle Sprachgrenzen hinweg. „Theater ist eine universelle Sprache“, sagt Nobel. Es komme ihm weniger auf das Einstudieren eines bestimmten Stückes an, als vielmehr auf die Vermittlung theater-aktiver Grundlagen. „Der Weg ist das Ziel. Wir machen Stimm- und Sprechtraining, aber auch Gruppenübungen“, erläutert Nobel. „Theaterspielen ist das, was die Kinder und Nationen vereint“, so hat er festgestellt. „Überredet“ werden zum Mitmachen musste übrigens keines der Kinder. „Das Angebot ist sehr gut angenommen worden“, sagt die FOTO: INGO OTTO Schulleiterin. Sie schaute gestern bei den Proben vorbei, um sich vom Fortgang zu überzeugen. Denn die Zeit für das Theaterprojekt läuft langsam ab. Am 15. Februar gibt es eine öffentliche Aufführung der Anne-Frank-Theaterkids im Amtshaus Harpen. Arne Nobel verspricht eine „performative Show“, also eine Aufführung, die von der Spontaneität und Ausdruckskraft jedes einzelnen der 10- bis 16-jährigen Teilnehmer lebt. Dass die Theaterkinder in diesem fordernd-fördernden Projekt nicht nur das Darstellen auf einer Bühne, sondern auch jede Menge Selbstbewusstsein lernen, verrät schon der Titel der Aufführung: „Wir fliegen!“ Bochumer Literaten haben auch 2016 viel vor Autorengruppe knüpft künstlerische Kontakte nach Georgien. Zwei Gemeinschaftslesungen Von Jürgen Boebers-Süßmann Birgit Iserloh und Ralf Lambrecht vom Theater Traumbaum. FOTO: POLLKLÄSENER Die 1. Staffel des Kindertheaterkurses „Kleine Haie 2016“ für Kinder von 8 bis 15 Jahren bietet das KiJuKuMa – Kinder- & Jugendtheater im Kultur Magazin Lothringen/ Theater Traumbaum – vom 26. Januar bis 8. März an. „Kleine Haie“ bietet Kindern & Teenies die Möglichkeit, in der Entwicklung eigener Szenen die Grundlagen des Schauspiels und des Zusammenspiels im Ensemble spielerisch zu erfahren. Von den Kindern werden Rollen und Charaktere entwickelt, wobei gleichzeitig die Grundlagen des Schauspiels vermittelt werden. In der zweiten Phase werden eigene Szenen in kleineren Gruppen entwickelt, geprobt und zu einem Gesamtprogramm zusammengesetzt, das in der abschließenden Werkstattaufführung präsentiert wird. Die Kursstaffel „Kleine Haie“ mit sieben Terminen findet jeweils dienstags von 16 bis 17.30 Uhr statt. Die Kosten betragen 50 Euro pro Kind. i Anmeldung: 0234/85 45 58, www.theater-traumbaum.de Die Bochumer Literaten (BO-Lits) machen sich seit Jahren um die Förderung der Literatur verdient, und das nicht nur in unserer Stadt. Immer wieder wurden und werden Kontakte auch ins Ausland geknüpft, nach Israel, nach Armenien. 2016 rückt Georgien in den Fokus der Autorengruppe. „Recke im Tigerfell“ Anlass, den Blick auf das Land im Osten zu werfen, ist der 850. Todestag des georgischen Dichters Schota Rustaweli (1172-1216). Er gilt als einer der bedeutendsten Literaten des Mittelalters, das Manuskript seines höfischen Epos’ „Der Recke im Tigerfell“ (georgisch: Vepkhis t’q’aosani) wurde 2013 zum Weltdokumentenerbe erklärt. Mit Moisei Boroda gehört den BO-Lits ein aus Engagierte Bochumer Literaten: Heide Rieck und Dr. Moisei Boroda mit verschiedenen Veröffentlichungen der Gruppe. FOTO: INGO OTTO Georgien stammender Musikwissenschaftler und Schriftsteller an, der den Kontakt in den KaukasusStaat hergestellt hat. „Es ist geplant, eine literarische Reise nach Tbilissi/Tiflis zu unternehmen“, sagt Boroda. Keinesfalls sei dabei an einen rein touristischen Ausflug nach Georgien gedacht. Vielmehr will jede/r aus dem Kreis der BO-Lits sich mit einem speziellen Aspekt aus Rustawelis Opus auseinandersetzen. „Darin geht es zum Beispiel um Liebe, Treue, Freund- schaft, aber auch um Einsamkeit und Mut“, erläutert BO-Lits-Sprecherin Heide Rieck. Mit den jeweiligen Beiträgen im Gepäck wollen sich die Bochumer Schriftsteller mit Gleichgesinnten in Tiflis austauschen. Die Reise könnte im Herbst erfolgen, spätestens aber Anfang 2017. Daneben stehen für die Bochumer Literaten auch 2016 wieder zwei Gemeinschaftslesungen auf dem Programm: eine Sommerlesung im Juni auf Einladung der Literarischen Gesellschaft. Und die Herbstlesung am 11. November in der Stadtbücherei. Dazu kommen Lese- und Veröffentlichungs-Aktivitäten sowie Gastbeiträge der einzelnen Mitglieder Alma E. Lück, Anja Liedtke, Anton Schlösser, Marc Burrows, Friedrich Grotjahn, Sophie Reich, Heide Rieck und Moisei Boroda. www.bochumerliteraten.de Ausflüge führen zu den kulturellen Stätten des Ruhrgebiets Angebot der städtischen Familienbildungsstätte. Info-Vormittag am nächsten Montag Die städtische Familienbildungsstätte FBS bietet einen Kulturkurs an. Es werden pro Trimester zwei Exkursionen unternommen, ein Regio-Guide führt durch die kulturellen Stätten des Ruhrgebietes. Wer weiß schon, wie viel Kultur es im Ruhrgebiet zu bestaunen gibt? In diesem Entde- Psychodrama im Theater Rottstraße Eine sehenswerte Repertoire-Aufführung hat das Theater Rottstraße 5 morgen (21.1.) mit „Der Tod und das Mädchen“ zu bieten. Es geht um Rache und Gerechtigkeit. Irgendwo in Südamerika nach dem Ende der Diktatur meint Paulina, in ihrem Gast Dr. Miranda den Mann zu erkennen, der sie zu Zeiten der Diktatur gefoltert und vergewaltigt hat, während dabei Schuberts „Der Tod und das Mädchen“ lief. Ein eindringliches Psychodrama, eingerichtet von Alexander Ritter. Es spielen Jessica Maria Garbe, Jost Grix und Felix Lampert (19.30 Uhr, AK 13 Euro). Erinnerungslesung in Bücherei Querenburg BÜHNE Theaterkurs für Kinder und Teenies WBO_4 ckerkurs werden Ausflüge mit Bus und Bahn unternommen, und zwar nach Duisburg-Ruhrort (Rundgang auf den Spuren von Haniel, Schimanski & Co., Besichtigung des Haniel-Museums) und nach Essen (Siedlung Margarethenhöhe, AaltoOper). Während der Exkursionen gibt es die Gelegenheit zur Einkehr bzw. es wird zusammen eingekehrt; es wird auch Rücksicht auf Teilnehmer genommen, die nicht ganz so gut zu Fuß sind. Die Fahrten beginnen am Bochumer Hauptbahnhof, sie findet jeweils donnerstags in der Zeit von 10-16 Uhr statt. Kursgebühr 29 Euro. Eintrittsgelder und Bahnkarten müssen separat beglichen werden. Eine Info-Veranstaltung findet am Montag (25.1.) von 10-11.30 Uhr in der FBS, Zechenstr. 10, statt. Bitte anmelden: Tel. 0234-910 5110 Mitglieder des Büchereifreundeskreises lesen heute (20.1.) aus den Erinnerungen des Ex-OpelArbeiters Gerhard Kalle – einem Zeitzeugen von Nazi-Herrschaft und Krieg – in der Bücherei im UniCenter, Querenburger Höhe 270. Den musikalischen Rahmen gestaltet Barbara Hoppen-Bodarwé (Veeh-Harfe). Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Alzheimergesellschaft, dem Freundeskreis der Bücherei, der IFAK und dem Seniorenbüro Süd statt. Beginn: 18 Uhr, Eintritt frei. DJ Klaus Märkert zweimal im Einsatz Zwei DJ-Termine stehen für Klaus Märkert im Januar auf dem Plan: Am kommenden Samstag (23.1.) legt der bekannte Bochumer DJ (Ex-Logo, Ex-Zwischenfall) bei der „80’s Dance Night“ im Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108, auf. Einige Klassiker des kürzlich verstorbenen David Bowie sind garantiert (ab 22 Uhr, Eintritt 6 Euro). Am Samstag (30.1.) steigt dann, ebenfalls im Kulturbahnhof, die mittlerweile 4. Ausgabe der „Logo vs. Zwischenfall“-Party gemeinsam mit DJ Ralf Odermann. Zauberer Calvero bittet zur Neujahrsshow Im eleganten Rahmen der 1920er Jahre präsentiert das Salon-Zaubertheater Calvero seine Neujahrsshow. Die Zauberkünstler laden zu einer magisch-unterhaltsamen Reise ein. Die Veranstaltung findet am Freitag (29.1.) um 15 Uhr im Salon-Zaubertheater, Maximilian-Kolbe-Straße (Ecke Humboldtstraße), statt. Karten (begrenztes Kontingent) gibt’s nur im Vorverkauf unter Telefon 0234 / 355025 oder www.salon-zaubertheater.de. „Consortium“ reicht Texthappen im Thealozzi Bei „Auf’m Sofa“ erwarten das Publikum am Sonntag (24.1.) im Thealozzi, Pestalozzistr. 21, Texthappen: vorgetragen vom Ensemble „Consortium“. Von humoristisch über satirisch bis zu skurril und bizarr spannt sich das Programm mit messbarem Spaßfaktor. Es lesen und spielen Britta Diedrich, Dirk „Olly“ Oltersdorf, Juliane Regener, Wolfgang Bachmann und Frank Hoelz. Beginn: 16 Uhr, Eintritt frei. SO IST’S RICHTIG Die Ruhrtriennale eröffnet nicht mit dem Elektro-Musik-Abend „Ritournelle“. Ritournelle findet am 13.8. statt. Die offizielle Eröffnung erfolgt jedoch bereits am Tag zuvor, also am 12. August 2016.