Zukunfts(wohn-)modelle

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Zukunfts(wohn-)modelle
ROTENBURGER WERKE
Angebote für Menschen
mit Behinderung
Lindenstr. 14
27356 Rotenburg (Wümme)
Im Verbund der Diakonie
»Ich brauche nicht die Stadt.
Ich brauche Tiere.«
Peter Ebert liebt Tiere. Das kommt nicht von ungefähr, denn
seine Schwester betreibt einen Bauernhof in Schwaben. Da hat
er immer schon gerne mitgeholfen. »Am schönsten ist es im
Kuhstall«, sagt er. Er mag den Geruch der Tiere und die Wärme,
die sie verströmen. Leben und arbeiten auf einem Bauernhof,
das wäre genau sein Ding.
Daraus könnte was werden. Auf dem Hartmannshof nahe bei
Rotenburg werden wir unsere Angebote erweitern, neue
Wohnungen mit zeitgemäßen Standards bauen und Arbeitsmöglichkeiten bieten, die den Umgang mit Tieren und ökologische Landwirtschaft ermöglichen. Ein geplantes Kleintiergehege
soll ein schönes Ausflugsziel für Familien mit Kindern werden.
Peter Ebert plant schon mit. »Einen Hofladen sollte es geben«,
meint er, »und ganz wichtig ist ein Hofhund, am besten ein
Leonberger. Diese Hunde sind groß und kräftig und absolut
kinderlieb.«
»Mein Wunsch: Näher bei den
Eltern wohnen«
Sarah Kehlert ist eine fröhliche Frau, die gern Musik hört. »Nicht
unbedingt Heino«, sagt sie. Da sie wegen ihrer Körperbehinderung im Rollstuhl sitzt, ist sie auf intensive Hilfe im Alltag
angewiesen. Sarah möchte viel an der frischen Luft sein, aber
dazu müsste ihr jemand den Rollstuhl schieben. Das ist nicht
immer möglich in einem Haus mit zwölf Mitbewohnern, die
ebenso viel Assistenz benötigen. Ihre Eltern wohnen im ca. 50
Kilometer entfernten Schneverdingen und besuchen Sarah fast
jedes Wochenende.
In Schneverdingen wohnen? Ganz in der Nähe ihrer Eltern? »Das
kann ich mir gut vorstellen«, lacht die junge Frau. »Dann könnte
ich meine Eltern öfter sehen«.
Dezentrale Wohnangebote der Rotenburger Werke, das bedeutet: Auch Menschen mit schweren Behinderungen sollen die
Möglichkeit bekommen, in der Nähe zu wohnen. In der Nähe von
Verwandten und Freunde, in der Nähe all dessen, was ihnen
wichtig ist.
»Wir wollen, dass es unserem
Kind gut geht.«
Die Eltern von Dennis wollen Sicherheit. Die Sicherheit, dass ihr
Sohn an einem Ort leben kann, wo er sich wohl fühlt. Und wo
zuverlässig für ihn gesorgt wird, denn der junge Mann ist schwer
geistig behindert und braucht viel Assistenz, zum Beispiel bei der
Körperpflege oder beim Anziehen.
Zurzeit lebt Dennis noch bei seinen Eltern und geht zur Schule.
Nach der Schule befürworten die Eltern einen Schritt in einen
neuen Lebensabschnitt, am besten in einer Wohngemeinschaft
mit anderen jungen Männern und Frauen, wo er Freundschaften
schließen kann. Eltern wollen, dass es ihrem Kind gut geht, und
sollten sie sich für die Rotenburger Werke entscheiden, werden
wir eng zusammenarbeiten.
Und was will Dennis selber? Das ist aufgrund der Schwere seiner
Behinderung nicht leicht herauszufinden. Die Eltern und
Mitarbeiter der möglichen Einrichtung müssen gut wahrnehmen,
wie Dennis auf eine neue Situation reagiert. Damit das Wohlfühlen zur Sicherheit wird.
Zukunfts(wohn)modelle
ROTENBURGER WERKE
Angebote für Menschen
mit Behinderung
Im Verbund der Diakonie
Wie wollen Menschen mit
Behinderung wohnen?
Zum Beispiel: Eine Frauen-WG
und jede Menge Katzen
Chen Yi Strack hat nicht nur einen interessanten Namen, sie hat
auch klare Vorstellungen, wie ihre Wunsch-Wohnung aussehen
müsste. Allein wohnen wäre nichts für sie. Am liebsten wäre ihr
eine Wohngemeinschaft, bitte nur Frauen, gerne in einem
großen Haus mitten in der Stadt. Und Tiere? Katzen und nichts
anderes, dafür dürften es aber gerne gleich ein paar mehr sein.
Chen Yi lebt seit acht Monaten in den Rotenburger Werken.
In einer gemischten WG hat sie ihr Einzelzimmer in einem neuen
Wohnhaus. Zurzeit macht sie Praktikum in einer Cafeteria. Das
ist alles schon ganz schön und gut. Aber Wünsche und Träume
wollen formuliert werden, sonst werden sie nie wahr.
Und wie wäre es mit einem Ortswechsel? Nicht so gern, sagt die
Achtzehnjährige deutlich. Sie kommt aus Cuxhaven, aber in
Rotenburg will sie bleiben, es gefällt ihr hier. Sie liebt den
ausgiebigen Bummel in der freundlichen, kleinen Stadt.
In den nächsten Jahren bis
2020 werden sich die Rotenburger Werke verändern. Wir
wollen noch näher an den
Wünschen unserer Kunden
sein. Träume, Visionen und
Ideen stehen am Anfang eines
Prozesses, der Menschen mit
Behinderung neue und bessere
Perspektiven eröffnet.
Diese Unternehmensentwicklung wird zu mehr Wohnangeboten auch in der Region um Rotenburg führen.
Für diesen Prozess haben wir zehn Leitsätze erarbeitet:
01 Wir, die Rotenburger Werke, planen wichtige Veränderungen des Unternehmens für die kommenden zehn Jahre. Diese
Veränderungen werden unter dem Begriff der Konversion
zusammengefasst.
02 Wir entsprechen damit gesellschaftlichen Veränderungen
wie viele andere Einrichtungen der Behindertenhilfe auch, die
sich an zeitgemäßen politischen und fachlichen Entwicklungen orientieren.
03 Wir verstehen unter Konversion Veränderungen, die die
Rechte von Menschen mit Behinderung stärken. Diesen
Veränderungen liegt neben anderen Gesetzen die UN-Behindertenrechtskonvention zugrunde.
04 Wir wollen Heimstrukturen dort abbauen, wo sie Menschen mit Behinderung in der Entfaltung ihrer Persönlichkeit
einschränken.
05 Wir wollen mit ambulanten und personenzentrierten
Angeboten Menschen mit Behinderung eine weitestgehend
selbstständige Lebensführung ermöglichen.
06 Wir wollen Menschen unabhängig von der Schwere ihrer
Behinderung zusätzliche Angebote in Wohnortnähe machen.
Das bedeutet mehr Wahlmöglichkeiten auch außerhalb
Rotenburgs. Die Folge dieser Sozialraumorientierung ist der
Aufbau dezentral vernetzter Angebotsstrukturen.
07 Wir wollen mit allen Beteiligten in den kommenden
Jahren verbesserte Lebensbedingungen für Menschen mit
Behinderung schaffen, die sie gleichberechtigt im Sinne von
Inklusion an der Gesellschaft teilhaben lassen.
08 Wir werden Angebote für spezielle Zielgruppen in Rotenburg weiterentwickeln.
09 Wir bieten auch künftig attraktive Arbeitsplätze für
Mitarbeiter/innen unter sich verändernden Rahmenbedingungen.
10 Wir bleiben dem christlichen Menschenbild und diakonischen Handeln verpflichtet, indem wir uns auch in Zukunft für
soziale Teilhabe, Vielfalt und Toleranz einsetzen.
Der Traum von
mehr Unabhängigkeit
Mit 63 will man keine großen Sprünge mehr machen. »An einem
anderen Ort wohnen? Da hättet ihr mich mal fragen sollen, als
ich 20 war.« Detlev Giese will in Rotenburg bleiben. Hier hat er
Freunde und Bekannte, hier spielt er Gitarre in seiner Rock-BluesBand. Von hier aus ist er schnell mal mit der Bahn in Bremen.
Er hat sein Leben in den Rotenburger Werken verbracht. Früher,
als sie noch die »Rotenburger Anstalten« hießen, gab es auch
schlechte Zeiten. Darum jetzt der Traum von möglichst viel
Unabhängigkeit und einer eigenen Wohnung. »Es muss ja kein
Neubau sein«, sagt Herr Giese, »aber die Heizung muss funktionieren. Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer, vielleicht ein kleiner
Garten.« Das meiste würde er selbstständig schaffen. Kochen
kann er auch: Bratkartoffeln mit Speck. Oder Nudeln. Ein
bisschen Hilfe wäre nötig – etwa beim Putzen. Schön wäre es,
wenn sein Traum bald in Erfüllung ginge. Der körperlich behinderte Detlef Giese weist auf sein Alter hin. Ob er wohl so
selbstständig wohnen kann? Er glaubt es schon. Und möchte es
wenigstens einmal versuchen.
Sie wollen mehr über die
Rotenburger Werke erfahren?
Besuchen Sie unsere Homepage www.rotenburgerwerke.de
Schreiben Sie uns: Lindenstr. 14, 27356 Rotenburg (Wümme)
Wir senden Ihnen gerne ausführliches Infomaterial zu
Besuchen Sie unsere Einrichtung oder vereinbaren Sie einen
Termin für eine Führung
Sie erreichen uns telefonisch unter 04261-9200
Schreiben Sie uns eine E-Mail: [email protected]
Im Rahmen unseres Aufbaus
dezentraler und wohnortnaher
Angebote suchen wir Menschen
mit guten Ideen und Kooperationspartner. Wir freuen uns von
Ihnen zu hören.