AWS Business Newsletter

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AWS Business Newsletter
Angewandte
Wirtschaftssprachen
und Internationale
Unternehmensführung
AWS Business Newsletter
Ausgabe 5 - Juli 2012
Liebe AWS-Studierende
und -Ehemalige, liebe
AWS-Interessierte,
Neues aus Bremen
wiederum in einem
Newsletter des Studiengangs „Angewandte Wirtschaftssprachen
und Internationale Unternehmensführung“ wird Sie hoffentlich erfreuen.
Es geht in dieser Ausgabe um unsere
Ehemaligen, zu denen wir auf mehreren
Wegen Kontakt halten, vor allem aber
über eine Gruppe im Internet-Portal
XING. Zu dem Alumni-Treffen am 15. Juni
im asiatischen Bistro Jackie Sue kamen zu
einem gemeinsamen Abend eine bunte
Mischung Alumni, Studierende und
AWS-Verantwortliche zusammen. Viele
von ihnen hatten zuvor am AWS-Forum
teilgenommen, dem studiengangsspezifischen Teil der SIB-BusinessWeek (siehe
www.sib-business-week.de). Nächstes
Jahr wird noch mehr daraus. Wir freuen
uns auf eine vielfache Teilnahme im
kommenden Jubiläumsjahr zum 25. Geburtstag von AWS und hoffen auf reges
Reiseinteresse.
Es grüßt vielmals
Prof. Dr. Günther Dey,
Studiengangsleiter
Darin Massri verschlägt es in die Vereinigten Emirate
(Arabisch-Absolventin 2011)
Als Absolventin des Studienganges
AWS-Arabisch bin ich erstaunt, wie
schnell meine Kommilitonen und ich
unseren Weg in das wahre Berufsleben gefunden haben. Die einen hat
es in die Golfgebiete verschlagen,
die anderen nach Nordafrika, weitere
in den Nahen Osten und wiederum
haben einige ihre Zukunft im europä-
AWS Business Newsletter ischen Raum gefunden, oder planen
diese hier zu gestalten. Mich selbst
soll es Ende des Jahres beruflich in
die Emirate bringen, nachdem ich
in Frankfurt meine ersten richtigen
Projekte vollendet habe. Was ich mit
richtig meine, wird im Folgenden
deutlich: Beherrscht man die arabische Sprache, besteht die Möglichkeit, daraus viele Vorteile im Berufsleben zu ziehen, da nicht Jedermann
diese exotische Sprache in Wort und
Schrift beherrscht. Neben meinem
Studium habe ich für ein Unternehmen im Bereich Medizintourismus als
freie Mitarbeiterin Patienten aus dem
arabischen Raum betreut, internationale Messen besucht und verschiedene kleine Aufgaben erfüllt. Heute
kann ich behaupten, mich in meiner
Position bewiesen zu haben, da ich
nach Beendigung der Unternehmensprojekte die Zelte in Abu Dhabi
aufschlagen darf, um die dortige
Niederlassung zu leiten. Solch ein
Vertrauen wird in Deutschland leider
keinem Absolventen
mit auf den Weg gegeben und dieser hat
sich im Dschungel
der Unternehmen
über Jahre hinweg
unter dem Stichwort „Erfahrung“ zu
beweisen, was leider
Massri, Arabischzur Auswanderung Darin
Absolventin 2011
der ohnehin fehlenden Fachkräfte führt.
Ich kann jedoch jedem AWS-Studierenden nur raten, an der Erlernung
dieser Sprache festzuhalten und den
Mut zu haben, auch neben dem Studium die eine oder andere Tätigkeit
ausfindig zu machen, die das theoretisch belastete Studium mit Praxiserfahrung füllt und neue Türen für die
berufliche Zukunft öffnet. Aus
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Erfahrung sage ich nämlich: nicht
nur das Praktikum kann zu einem
guten Beruf führen, sondern auch ein
Nebenjob.
AWS als Einstieg in
eine ungewöhnliche
Karriere: Anja Obst
(Chinesisch-Absolventin 1996)
Im Gegensatz zu mir scheinen die
meisten jungen Leute zu wissen, was
sie später eigentlich mal machen
möchten. Sie haben genaue Vorstellungen ihrer Karriere, und oft sogar
von dem zu erwartenden Gehalt. Bei
mir war das noch nie so und deswegen ist wohl mein Weg mit dem
AWS-Studium auch ein völlig anderer.
Er wich allerdings erst nach einigen
Jahren in Peking ab. Anfangs arbeitete
ich noch studiengetreu für ein Bremer
Unternehmen, das Möbel nach China
importierte. Einarbeitung der chinesischen Mitarbeiter, Kostenkalkulationen und Leitung der Verkaufsräume
hielten mich in Atem. Bis das Projekt
aufgegeben wurde. Da ich noch nicht
wieder nach Deutschland zurück wollte, suchte ich mir vor Ort eine neue Arbeit, begann, halbtags für die ARD zu
arbeiten und machte mich nebenbei
mit einer Wirtschaftsberatung selbstständig. Und obwohl mein Geschäft
gut lief, entschied ich mich doch, der
Wirtschaft den Rücken zu kehren und
meiner wahren Berufung zu folgen: zu
Schreiben. Ich machte ein Fernstudium zur Journalistin, bekam hier und
da kleine Aufträge und konnte mich,
dank der kleinen Medienenklave in
Peking, unter den Kollegen etablieren.
Am Ende war ich
die Korrespondentin für das
FOCUS Magazin,
für mich ein
Höhepunkt auf
der sonst so
verschmähten
Karriereleiter. Der
Gipfel war dann
Anja Obst, ChinesischAbsolventin 1996
das Buch, das ich
schreiben durfte
- den Fettnäpfchenführer für China.
Ihn zu ersinnen, bewies mir erneut,
dass ich besser in die kreative, als die
wirtschaftliche Schiene passe. Tja, wie
gesagt, einige wissen schon beim Abitur, wohin sie wollen. Ich musste erst
Chinesisch studieren und jahrelang
die Pekinger Winter aushalten, bis ich
gemerkt habe, dass ich für meinen
Berufswunsch im Grunde nur einen
Computer und
Ideen brauche. Aber jeder Schritt
dahin war ein kleines Abenteuer, und
keines dieser Abenteuer möchte ich
missen.
Michael Wagner kam
über „Umwege“ nach
Hamburg
(Arabisch-Absolvent 2007)
Mein bisheriger beruflicher Werdegang verlief kurvenreich und führte
mich nach dem Studium in Bremen
über Kairo und St Andrews (Schottland) nach Hamburg, wo ich zurzeit in
einem mittelständischen Unternehmen für Geschäftspartner und Kunden in der arabischen Welt zuständig
bin.
nach drei Jahren in Ägypten dazu,
das Land zu verlassen, um in Schottland einen Master in orientalischer
Geschichte zu absolvieren.
Meines Erachtens bietet der Studiengang in Bremen den Studierenden
ein breites Spektrum an beruflichen
Möglichkeiten. AWS ist eine große
Chance für Alle, die sich wirtschaftlich
oder kulturell mit der Studienregion
auseinandersetzen wollen und die
modernes Arabisch lernen möchten,
was in dieser praktischen Form in
geisteswissenschaftlichen Studiengängen schwieriger ist. Perspektiven
gibt es viele und der Studiengang
ermöglicht eine Schwerpunktsetzung
in verschiedenste Bereiche. Obwohl
AWS sehr praktisch orientiert ist und
sich auf wirtschaftliche Aspekte konzentriert, umfasst der Studiengang
auch eine intensive Beschäftigung
mit der arabischen Geschichte und
Kultur. Somit war mir - auch nach
einem „Wirtschaftsstudium“ - eine
Zulassung zu einem geisteswissenschaftlichen Master nicht verwehrt.
Arabisch gelernt und die Region und
Kultur erkundet zu haben, stellt für
mich persönlich eine große Bereicherung dar, die weit über die berufliche
Thematik hinausgeht.
Katja Jähnig entschied
sich für einen Masterstudiengang
(Japanisch-Absolventin 2010)
Durch meine Bachelorarbeit zum Thema „Städtepartnerschaft“ und mein
Praktikum während meines JapansIch war von 2003 bis 2007 AWSaufenthalts 2009/2010 im Bereich
Student; das Auslandsjahr verbrachÖffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungste ich in Alexandria und Kairo und
planung und -durchführung liegen
setzte auch während des Studiums
meine Interessen eher im kulturellen
in Bremen meinen Fokus auf Ägypund sprachlichen Bereich. Deshalb
ten. Da ich nach dem Studium gerne
entschied ich mich nach meinem
eine Zeit in Ägypten
Abschluss für ein Japanololeben und meine
gie-Masterstudium. Ich wollte
Arabischkenntnisse
mein Wissen diesbezüglich
vertiefen wollte,
noch weiter vertiefen und
entschloss ich mich,
meine sprachlichen Fähigkeinach Kairo zu gehen,
ten weiter ausbauen, da es
um dort zu arbeiten.
mir zu jener Zeit noch schwer
Die Zeit in Kairo, wo
Michael Wagner, Arabischfiel literarisch anspruchsvolle
Absolvent 2007
ich für deutsche UnterTexte zu lesen.
nehmen arbeitete, war erfüllend und
Ich entschied mich für ein Studium
spannend und weckte in mir den
an der Universität Leipzig, da ein
Wunsch, mich noch tiefgehender mit
besonderer Fokus auf den kulturwisder arabischen Welt auseinanderzusenschaftlichen und geschichtlichen
setzen. Besonders mein Interesse an
Bereich gelegt wird. Auch politische
arabischer Geschichte brachte mich
und sozialwissenschaftliche Aspekte
AWS Business Newsletter kommen hier nicht zu kurz. Außerdem behandelt die Japanologie in
Leipzig auch moderne japanbezogene Phänomene.
Neben dem Sprachunterricht belege
ich Module zum klassischen Japanisch („Kanbun/Kobun“), „Fukushimaron“ (in dem wir über gesellschaftliche und mediale Prozesse seit der
„Dreifach-Katastrophe“ debattieren),
ein Modul zur Entwicklung der Medien in Japan und zwei Module zur Literatur- und Ideengeschichte Japans.
Sowohl inhaltlich als auch sprachlich
sind alle Module sehr anspruchsvoll. Umso hilfreicher ist es, dass das
Institut klein ist, die Professoren sehr
gut erreichbar sind und gemeinsam
geforscht und sich
ausgetauscht wird.
Auch außerhalb der
Seminare finden fast
wöchentlich Vorträge
und Veranstaltungen
statt. Besonders im
Fokus steht dabei die
Fukushima-Problematik. Seit April 2011
Katja Jähnig, JapanischAbsolventin 2010
veröffentlichen wir auf
unserer Homepage
www.textinitiative-fukushima.de
regelmäßig Beiträge und Übersetzungen dazu. Ich arbeite derzeitig mit
einer Kommilitonin daran, das Buch
„Fukushima no kodomotachi kara
no tegami“ (Briefe von Kindern aus
der Region Fukushima) ins Deutsche
zu übersetzen. Es beschreibt die
Gedanken und die Gefühlswelt von
Flüchtlingskindern und Kindern, die
in der Region zurückbleiben mussten.
Für meine Masterarbeit möchte ich
noch einmal für mindestens 6 Monate
nach Japan. Aufgrund der geringen
Anzahl an Masterstudenten und
einem gut ausgebauten bilateralen
Netz an Partner-Unis (Waseda, Chiba,
Shinshû, Aichi) ist mir wohl auch ein
Platz sicher. In Zukunft könnte ich mir
vorstellen, als Lehrkraft in Japan tätig
zu werden. Ansonsten liegen meine
Interessen im kulturellen und pädagogischen Austausch sowie Universitätskooperationen.
Hochschule Bremen, Fakultät 1
Redaktion:
Prof. Dr. Günther Dey
Tatjana Erlewein, Nina Wellnitz
www.aws.hs-bremen.de
[email protected]
Werderstraße 73, 28199 Bremen
Copyright Juli 2012
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