Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt
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Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt
2 Februar 2012 63. Jahrgang berg bau K 10978 Offizielles Organ des RDB e.V. Ring Deutscher Bergingenieure Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt Bergmannstradition Einweihung der Grube Bendisberg !"#RDBKameraden aus Moers und Mitgliedern der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition Linker Niederrhein $%&' () (!"#& *( ++),-)+-,,( & ./0/ & "/1//) % 2 " ,3)-- 4 1" 5 6/ " 7) 8 ( ./ # % 9 Josef Schrupp6 Helmut Schmidt 6" Sebastian Sobiech ':./ ); '': #Lécot, LonquichMozart5 2 )%6#Sebastian Sobiech* 5" ( 5 ( " & # " & : # / < &" 7 2 " 5 =" * / () ; < 2 & (&" /) 6#/( < (6"1 "; ((97 )2*),3" 7"12" +' 6# ") 7 // 2 / " # %7' 7 :/)9; :# % & * #1// ) ; $ *< * Alfred Schomisch &" "(5 = 56"# . %)Weiland. %)Saftig 0 * Heilmann) % & 2" # (' 0 6>"2 / . ?& Peter Auen, Peter MüllerJosef Rausch !/ &" /// ") 7 5< %" Manfred Stratenhoff 9 21 //*& ."/*< (* @ / #6 : 5 (;/ #/= ")7 2(@ / 1)4./ ':./ () 2 / Stollenmundloch der Grube Bendisberg Ökumenischer Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Quirinus zu Langenfeld Manfred Stratenhoff bei seiner Danksagung vor der Bergmannshütte Alfred Schomisch beim Auspacken der schönen Gastgeschenke .%)Alexander Saftig :# 5 /" A # B// 5 ! 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Titelbild: Caterpillar liefert elftes Kohlenhobelsystem nach China – Caterpillar hat kürzlich einen Vertrag mit der chinesischen Gesellschaft Gasification Co. Ltd. (Lvliang Dongyi Group) zur Lieferung eines automatisierten Hobelsystems unterzeichnet. Dieser Auftrag markiert bereits das elfte Hobelsystem von DBT/Bucyrus/Caterpillar, welches an einen Kunden in China geliefert wird. Ausgeliefert wird der Cat® GH800 Kohlenhobel im ersten Quartal 2013 – zum Einsatz im Bergwerk Xinyan in der Provinz Shanxi Mehr Informationen unter: mining.cat.com Foto: Caterpillar Inhaltsübersicht 50 bergbau aktuell Tagebau 52 Vollautomatisierung der Beladewagen in den Tagebauen der RWE Power AG Dipl.-Ing. Arne Vestweber, Frechen, Dipl.-Ing. Reik Winkel, Aachen, Dipl.-Ing. Wilfried Gau, Eschweiler, Dipl.-Ing. Hartwig Ressing, Köln Bergbaufolgelandschaft 59 Suhl – Stadt- und Gewerbeentwicklung im Gefolge des Erzes Dr.rer.nat.Berthold Weiß, Suhl 72 Erstsemesterfahrt der TU Bergakademie Freiberg 74 Industrie 76 Journal 78 Journal/Veranstaltungen 79 Veranstaltungen 73 80 3. Umschlagseite Die Oberpfälzer Flussspat-Anthologie Exkursion nach Schottland – Bergwerk Lady Victoria in Newtongrange RDB e.V. RDB-Mitteilungen Gebirgsbeherschung 88 RDB-Veranstaltungen 67 89 RDB-Ehrung 89 RDB-Mitteilungen Vorschau 3/2012 L Langzeitverhalten von Beton unter salinaren Bedingungen für langzeitstabile Verschlussbauwerke L Hochfrequent aktivierte Werkzeuge als möglicher Schlüssel zur Effizienzsteigerung von Abbaumaschinen L Tagebau Garzweiler – Elektrotechnische Grundinstandsetzung – Bagger 262, 284 und Absetzer 738 / Bandschleifwagen 938 Dipl.-Ing. Matthias Nitschke, Kassel Veranstaltung Aus- und Fortbildung 71 Fester Boden wird berechenbar – TFH-Absolvent entwickelt Computermodell für Geogitter-Boden Verbundkonstruktion Sprachkenntnisse zum Businessvorteil machen RDB-Reisebericht 87 Firstsicherheit und Ankertechnik im Kaliund Steinsalzbergbau Buchbesprechungen 95 Filme über den und aus dem Bergbau 96 RDB-Info/Impressum Stellenanzeigen Seite 50/51 bergbau 2/2012 49 berg ll e u t bau ak Die erste bauma Africa findet im September 2013 in Johannesburg statt Die Messe München International baut ihr internationales Netzwerk für den Baumaschinensektor mit einer neuen Veranstaltung in Südafrika weiter aus: Die erste bauma Africa findet im September 2013 in Johannesburg statt. Die Messe München wird zur Durchführung dieser Veranstaltung in Südafrika eine Tochterfirma gründen. Für die erste Ausgabe der Internationalen Fachmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen und Baufahrzeuge rechnet die Messe München mit ca. 200 Ausstellern und 20 000 m2 Ausstellungsfläche. Die Messe richtet sich besucherseitig vor allem an Kunden aus der Subsahara-Region. „Südafrika ist ein Zukunftsmarkt mit viel Potenzial für die Baumaschinenindustrie. Die Messe München hat bei der Durchführung von Baumaschinenmessen nicht nur am Standort München, sondern auch im Ausland eine hohe Branchenkompetenz bewiesen. Nach der bauma China und der Messekooperation bC India wird mit der bauma Africa eine weitere professionelle, internationale Plattform geschaffen. Auch deshalb ist das Feedback der Industrie auf solch eine Branchenveranstaltung sehr positiv“, sagt Eugen Egetenmeir, Geschäftsführer der Messe München GmbH. Die amerikanische Association of Equipment Manufacturers (AEM), Partner der Messe München bei der Baumaschinenmesse bC India, wird als offizieller Supporter der ersten bauma Africa agieren: „Bei der bauma Africa hat die Messe München die volle Unterstützung von AEM. Als Teil der Strategie von AEM, weltweit zu kooperieren, um die branchenbeste regionale Messe für Kunden zu organisieren, haben wir die bC India - A BAUMA CONEXPO SHOW mit veranstaltet. Die Premiere dieser Messe im Februar 2011 war eine einzigartig erfolgreiche, von der Industrie mitgetragene Veranstaltung. Aus dem gleichen Grund unterstützt AEM die bauma Africa als Messe für die Subsahara-Region. Wir haben unsere Bemühungen verstärkt und mit der Messe München ein Memorandum für eine globale Zusammenarbeit unterzeichnet - und ein Teil davon ist ein mögliches Joint Venture mit der Messe München in Afrika. Wir sind überzeugt, dass die Messe München ihre außergewöhnliche Kompetenz bei der Organisation der bauma Africa einbringen wird, um den Messeteilnehmern den Zugang zu einem vielversprechenden Markt zu ermöglichen“, so Dennis Slater, Präsident von AEM. Internet: www.messe-muenchen.de Neue DERA-Kurzstudie – Biomining bietet neue Perspektiven für Bergbau und Metall-Recycling Biomining zur Metallgewinnung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Kurzstudie der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). „Die Produktion von Metallen mit Hilfe von Biomining hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen, besonders in den Neue Fachzeitschrift mining+geo Der VGE-Verlag GmbH fasst seine Fachzeitschriften „Glückauf“, „mining reporter“ und „Felsbau Magazin“ zu einem neuen Nachrichtenpaket zusammen. Ab sofort erscheint die Fachzeitschrift für Bergbau, Rohstoffe, Felsbau und Geotechnik: mining+geo. Informationen und Bestellungen unter www.vge.de oder telefonisch unter 02054/9240. VGE Verlag GmbH Montebruchstraße 2 45219 Essen 50 bergbau 2/2012 Stellenanzeige 1LHGHUVlFKVLVFKHV0LQLVWHULXPIU:LUWVFKDIW $UEHLWXQG9HUNHKU ,P/$1'(6$07)h5%(5*%$8(1(5*,(81'*(2/2*,(/%(* LVW]XPQlFKVWP|JOLFKHQ=HLWSXQNWGHU'LHQVWSRVWHQGHU /HLWXQJGHU$EWHLOXQJ/ QHX]XEHVHW]HQ'HU'LHQVWSRVWHQLVWQDFK%HVROGXQJVJUXSSH$%%HV2EHZHUWHW %HZHUEXQJHQYRQ%HVFKlIWLJWHQVLQGP|JOLFK 'DV$XIJDEHQJHELHWXPIDVVWLP:HVHQWOLFKHQ 3ODQXQJ.RRUGLQLHUXQJXQG&RQWUROOLQJGHU)DFKDXIJDEHQGHU$EWHLOXQJ/DXIGHP *HELHWGHUEHUJEHK|UGOLFKHQ*HQHKPLJXQJVYHUIDKUHQXQG(QGODJHUEHUJZHUNHLQIRO JHQGHQ%HUHLFKHQ *HQHKPLJXQJVYHUIDKUHQPLWXQGRKQHgIIHQWOLFKNHLWVEHWHLOLJXQJ (QGODJHUEHUJZHUNH$VVHXQG.RQUDGXQG(UNXQGXQJVEHUJZHUN*RUOHEHQ %HUJEHK|UGOLFKHV-XVWL]LDULDW )HOGHVXQG)|UGHUDEJDEH 0DULWLPHU%HUJEDX 0DUNVFKHLGHUHL%HUHFKWVDPVEXFK6WDWLVWLN 'HU$EWHLOXQJVLQG5HIHUDWHPLWFD%HVFKlIWLJWHQ]XJHRUGQHW 'LH$XVVFKUHLEXQJULFKWHWVLFKDQ,QWHUHVVLHUWHPLWLQJHQLHXUZLVVHQVFKDIWOLFKHP+RFK VFKXODEVFKOXVV*HVXFKWZLUGHLQHHUJHEQLVXQGOHLVWXQJVRULHQWLHUWH)KUXQJVSHUV|Q OLFKNHLWGLHPLW(QJDJHPHQWXQG'XUFKVHW]XQJVYHUP|JHQGHQNRPSOH[HQ9HUDQWZRU WXQJVEHUHLFKDXVIOOHQNDQQ (UIRUGHUOLFKLVWGLH)lKLJNHLW]XPNRQ]HSWLRQHOOHQ$UEHLWHQXQG]XUVHOEVWlQGLJHQ(QW ZLFNOXQJXQG5HDOLVLHUXQJYRQ3URMHNWHQ'LHVPXVVGXUFKEUHLWH.HQQWQLVVHXQG(U IDKUXQJHQ LQ GHU /HLWXQJ YHUVFKLHGHQHU$UEHLWVJUXSSHQ XQG 3URMHNWH QDFKJHZLHVHQ VHLQ *XWH .HQQWQLVVH GHV %HUJUHFKWV VRZLH GHV %HUJEDXV LQ 1LHGHUVDFKVHQ XQG (UIDKUXQJHQ LQ GHU =XVDPPHQDUEHLW PLW /DQGHVPLQLVWHULHQ VLQG YRQ 9RUWHLO 9RUDXV VHW]XQJVLQGZHLWHUKLQDXVJHSUlJWHDGPLQLVWUDWLYH.HQQWQLVVHXQG(UIDKUXQJHQVRZLH JXWHPQGOLFKHXQGVFKULIWOLFKH.HQQWQLVVHGHUHQJOLVFKHQ6SUDFKH 'DUEHU KLQDXV ZHUGHQ GLH %HUHLWVFKDIW ]XU .RRSHUDWLRQ GLH )lKLJNHLW ]XU H[DNWHQ $QDO\VH XQG IXQGLHUWHQ IDFKOLFKHQ %HXUWHLOXQJ EHUGXUFKVFKQLWWOLFKH (LQVDW]EHUHLW VFKDIW XQG .RPPXQLNDWLRQVIlKLJNHLW VR]LDOH .RPSHWHQ] XQG DXVJHSUlJWH .XQGHQR ULHQWLHUXQJVRZLH.HQQWQLVVHLP%HUHLFKGHU)|UGHUXQJGHU*OHLFKVWHOOXQJYRQ)UDXHQ XQG0lQQHUQHUZDUWHW 'LHQVWRUWHVLQG&ODXVWKDO=HOOHUIHOGXQG+DQQRYHU $QHUNDQQWVFKZHUEHKLQGHUWH0HQVFKHQZHUGHQEHLJOHLFKHU(LJQXQJ%HIlKLJXQJXQG IDFKOLFKHU/HLVWXQJEHYRU]XJWEHUFNVLFKWLJW'DV/%(*VWUHEWLQDOOHQ%HUHLFKHQXQG 3RVLWLRQHQDQ8QWHUUHSUlVHQWDQ]HQLP6LQQHGHV1LHGHUVlFKVLVFKHQ*OHLFKEHUHFKWL JXQJVJHVHW]HV 1** DE]XEDXHQ %HZHUEXQJHQ YRQ )UDXHQ VLQG GDKHU EHVRQGHUV HUZQVFKW 'HU'LHQVWSRVWHQLVWEHGLQJWWHLO]HLWJHHLJQHW %HZHUEXQJHQ VLQG ELV ]XP XQWHU GHP .HQQZRUW Ä$EWHLOXQJVOHLWXQJ / /%(*³DQGDV1LHGHUVlFKVLVFKH0LQLVWHULXPIU:LUWVFKDIW$UEHLWXQG9HUNHKU 5HIHUDW=)ULHGULFKVZDOO+DQQRYHU]XULFKWHQ7HOHIRQLVFKH$XVNXQIWHU KDOWHQ6LHXQWHUGHU5XIQXPPHU Schwellen- und Entwicklungsländern. Neben der primären Gewinnung von Kupfer aus Erzen spielen auch Wertmetalle wie Nickel, Kobalt, Zink und Gold eine immer größere Rolle bei der Anwendung dieser modernen Biotechnologie“, erklärt Prof. Dr. Axel Schippers, Mitautor der Kurzstudie und Leiter des BGR-Arbeitsbereichs Geomikrobiologie. Inzwischen stammen bereits mehr als 8 % des weltweit primär produzierten Kupfers aus biologischer Produktion. Nickel, Kobalt, Zink und Kupfer werden mittlerweile auch in Europa biotechnologisch im industriellen Maßstab gewonnen. Biomining wird vorzugsweise bei Erzen mit niedrigen Metallgehalten eingesetzt, für die eine herkömmliche Erzaufbereitung unwirtschaftlich ist. Der Anteil der biotechnologischen Metallgewinnung nimmt mit zunehmender Ausbeutung der bekannten Lagerstätten zu. Wichtigster Prozess des Biominings ist die Biolaugung von Erzhalden mit Mikroorganismen. Im Gegensatz zur Aufbereitung in Schmelzöfen ist bei der Metall-Biolaugung der Energiebedarf sehr gering. Zudem entstehen keine umweltschädlichen Abgase wie Kohlendioxid (CO2) und Schwefeldioxid (SO2). Industriell wird Biomining bislang lediglich in der Gewinnung sulfidischer Lagerstätten eingesetzt. „Es existieren aber bereits biotechnologische Labor- bzw. Pilotverfahren zum Aufschluss silikatischer und oxidischer Erze wie z.B. Laterite. Biomining bietet aber auch Perspektiven für das Metall-Recycling“, so Schippers. Beispiele sind die Laugung von Aufbereitungsrückständen bzw. Bergbauhalden (mine tailings) sowie die Extraktion von Metallen aus industriellen Rückständen und Abfällen wie Schlacken oder Aschen (Sekundärrohstoffe). Einige Metall-Biolaugungs-Verfah- berg ll e u t bau ak Stellenanzeige Stellenanzeige Anzeige berg bau Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt 9" %"95 = 6 <, 35 " !)@-+-I-3- 2@-+-I--3 E-Mail: [email protected] Internet: makossa.de /( $%&)0) $% & Tatsächlich verbreitete Auflage im Jahresdurchschnitt 10.000 Exemplare monatlich e-Mail „Redaktion“ in Essen: [email protected] in Gelsenkirchen: [email protected] ren zur Metallgewinnung aus Industrieabfällen sind bereits patentiert worden. Die im Rahmen der Newsletter-Reihe „Commodity Top News“ (Ausgabe Nr. 39) veröffentlichte DERA-Kurzstudie „Biomining – Entwicklung der Metallgewinnung mittels Mikroorganismen im Bergbau“ steht auf der Homepage der DERA als kostenloser Download zur Verfügung. Internet: www.bgr.bund.de/CTN-39-biomining bergbau 2/2012 51 Tagebau Vollautomatisierung der Beladewagen in den Tagebauen der RWE Power AG Dipl.-Ing. Arne Vestweber, Frechen, Dipl.-Ing. Reik Winkel, Aachen, Dipl.-Ing. Wilfried Gau, Eschweiler, Dipl.-Ing. Hartwig Ressing, Köln* Der Wettbewerb gegenüber anderen Energieträgern und die komplexen politischen Rahmenbedingungen erfordern kontinuierliche Effizienzsteigerungen in der gesamten Wertschöpfungskette der Braunkohlengewinnung, -verstromung und -veredelung. Um dieses Ziel nachhaltig zu erfüllen, verfolgt die Sparte Tagebaue der RWE Power AG u. a. die Strategie, die Bergbauprozesse – soweit wirtschaftlich sinnvoll und technisch machbar – zu automatisieren. Die Zielsetzungen sind dabei Personalkostensenkungen sowie ein gleichmäßiger reproduzierbarer Betrieb der Anlagen zur Vermeidung von Überlastungen und Minimierung von Schäden. In einer mehrstufigen Strategie [1] wird der Automatisierungsgrad der Großgeräte sukzessive erhöht. Derzeit befindet sich der zweite Automatisierungsschritt, in dem die Vollautomatisierung der Beladewagen Kernmodul ist, in der Umsetzung. Der Beladewagen ist das Bindeglied zwischen Schaufelradbagger und Bandanlage. Er ist üblicherweise über eine Teleskopbrücke mit dem Hauptgerät verbunden und folgt diesem in den Grenzen des Brückenauszugs (Bild 1). Im Rheinischen Braunkohlenrevier der RWE Power AG werden 20 Schaufelradbagger betrieben, von denen 17 über einen Beladewagen mit angehängtem Aufgabetisch verfügen. Die Aufgabe des Materials auf das Förderband erfolgt dabei, indem der mit Girlanden ausgestattete Aufgabetisch das Band am Punkt der Materialaufgabe führt und präzise positioniert. Bis 2004 wurden viele Beladewagen im Zuge des ersten Automatisierungsschrittes teilautomatisiert [2]. In dieser Betriebsart wird der Aufgabetisch in der vom Geräteführer eingestellten Position gehalten und der Geradlauf des Förderbandes überwacht. Somit muss der Beladewagen nur dann mit einem Geräteführer besetzt werden, wenn er verfahren werden soll (ca. 30% der Betriebszeit). Ziel der Voll- 1 Übersicht über die Anstellmöglichkeiten des Beladewagens und die verwendete Sensorik am Bagger 282 52 bergbau 2/2012 Tagebau automatisierung ist, zusätzlich die Lenkung und die Anstellantriebe des Aufgabetisches zu steuern und somit sämtliche Bedienfunktionen zu automatisieren. Das Projekt stellt eine besondere Herausforderung an die Ingenieure dar, da keine fertige Komplettlösung verfügbar ist, auf die zurückgegriffen werden kann. Vielmehr mussten neue Techniken entwickelt und existierende Produkte so integriert werden, dass sie sowohl den rauen Umgebungsbedingungen des Tagebaubetriebes standhalten als auch die sicherheitstechnischen Erfordernisse erfüllen. Die Umsetzung des Pilotprojektes „Vollautomatisierung Beladewagen“ erfolgte durch die Firma Cegelec am Bagger 282 im Tagebau Inden, wobei die Firma indurad als Unterlieferant der Radarsensorik fungierte. Das im Folgenden exemplarisch vorgestellte Konzept ist auf sämtliche Beladewagen anwendbar, die über einen angehängten Aufgabetisch verfügen. Systemübersicht und Automatisierungskonzept Die Vollautomatisierung des Beladewagens deckt nahezu alle Betriebssituationen ab. Nur in wenigen Sondersituationen, wie Gerätetransporten außerhalb der Bandanlagen oder dem Umfahren von Hindernissen (z.B. Entwässerungsbrunnen) ist eine manuelle Bedienung des Gerätes erforderlich. Um Synergieeffekte zu nutzen, basiert die Vollautomatik auf der Technik und den Erfahrungswerten der Teilautomatik. Darüber hinaus existiert als Rückfallebene stets die Möglichkeit, die Automatikfunktionen zu deaktivieren und die Geräte manuell zu bedienen. Um dem hohen Innovationsgrad des Projektes und den komplexen Anforderungen gerecht zu werden, wurde das Pilotgerät in 3 Automatisierungsstufen sukzessive bis zur Herstellung der geplanten Gesamtfunktionalität entwickelt. ● Regelung des Aufgabetisches ● Lenkungsregelung des Beladewagens ● Generierung der Fahrbefehle des Beladewagens. 2 iDRR Sensor mit Messbereich und Justagebereich *Dipl.-Ing. Arne Vestweber Elektrotechnik – Technische Unterstützung (PCH-EU) RWE Power AG Am Tagebau 52382 Niederzier Tel.: 02428 / 9 50-5 45 00 Fax: 0201 / 12 12 32 105 E-Mail: [email protected] Internet: www.rwe.com Dr.-Ing. Reik Winkel, MBA Geschäftsführer indurad GmbH – The Industrial Radar Company Marienbongard 10 52062 Aachen Tel.: 0241 / 53 80 70 70 Fax: 0241 / 53 80 70 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.indurad.com Dipl.-Ing. Wilfried Gau Technikzentrum Tagebaue/Hauptwerkstatt Abteilung Elektrotechnik, Prozessdatenverarbeitung (PCZ-EP) RWE Power AG Frechener Straße 12 50226 Frechen Tel.: 02234 / 9 35-3 35 10 Fax: 02234 / 9 35-8 83 35 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.rwe.com Dipl.-Ing. H. Ressing, Projektleiter Automatisierung Fördergeräte Cegelec Automatisierungstechnik GmbH & Co. KG, Widdersdorfer Straße 205 50825 Köln Tel.: 0221 / 54 91 261 Fax: 0221 / 54 91 271 E-Mail: [email protected] Internet: www.cegelec.com Die Vollautomatik ist so konzipiert, dass die Anwahl der Automatik aus dem Beladewagenführerstand erfolgt. Danach können sämtliche Unterbetriebsarten und Funktionen vom Hauptgeräteführerstand aus angewählt werden, sodass kein Personal mehr an den Beladewagenführerstand gebunden ist. Detaileinstellungen einzelner Parameter der Automatik können ausschließlich von geschultem Elektrofachpersonal in der Schaltanlage des Beladewagens vorgenommen werden. Funktionale Sicherheit Bei der Integration neuer Technik ist die Einhaltung der sicherheitstechnischen An- forderungen stets die oberste Prämisse. Zu Beginn des Automatisierungsvorhabens wurde daher auf Basis der neuen Norm DIN EN ISO 13849-1 eine Sicherheitsbetrachtung systematisch von einem interdisziplinären Team entwickelt. Zentraler Bestandteil einer Sicherheitsbetrachtung ist die Gefahrenanalyse (hier durchgeführt nach Norm DIN EN ISO 14121-1), in der die Gefahren identifiziert und die sich daraus ergebenden Anforderungen an den sicherheitsgerichteten Teil der Steuerung ermittelt werden. Die Analyse zeigte, dass sich neue Gefahren durch die Automatisierung und die damit einhergehende Reduzierung der Gerätebesatzung ergeben. In erster Linie sind dies Kollisionen des Aufgabetisches mit den Bandgerüsten durch eine Fehlfunktion der Automatik sowie Kollisionen des Aufgabetisches mit Front- oder Heckstationen. Um diesen Gefahren zu begegnen wurde eine Kollisionsschutzeinrichtung (Bild 3) konstruiert, welche durch Prüfung auf einen elektrischen Erdschluss bei Berührung mit geerdeten Teilen sämtliche Anstellantriebe des Beladewagens vor Eintreten einer Kollision stoppt. Durch eine Schaltungsstruktur mit 2 parallelen Pfaden, von denen einer in konventioneller Schütztechnik realisiert ist, wird das geforderte Sicherheitsniveau (Performance Level c) erreicht. Die Sicherheitsbetrachtung zeigte darüber hinaus, dass die implementierten RWE Power Normschaltungen den Anforderungen genügen und der 1963 in Betrieb genommene Bagger 282 auch mit Vollautomatisierung des Beladewagens nach wie vor sicher betrieben wird. Sensortechnik Zentraler Bestandteil von Automatisierungssystemen ist neben der Regelungsund der Steuerungstechnik die Messung der relevanten Größen, die hier durch die in Bild 1 dargestellte Sensorik realisiert wird. Wesentliche Aufgabe bei der Projektumsetzung ist die Integration der unterschiedlichen Sensoren in das Gesamtsystem. 3 Montageposition und Ausrichtung der iDRR Sensoren sowie der Kollisionsschutzeinrichtungen bergbau 2/2012 53 Tagebau Zur Erfassung der Querneigung des Aufgabetisches wurde ein Neigungssensor installiert, der die absolute Neigung zur Erdoberfläche bestimmt. Den seitlichen Gurtversatz im Aufgabetisch detektieren vier Ultraschallsensoren [2] durch Ermittlung des Abstandes zu den Bandkanten. Ein Winkelkodierer ermittelt die Drehung des Aufgabetisches, ein Geber den Auszug des Abwurfbandes. Darüber hinaus werden Messgrößen bereits vorhandener Sensorik verwendet, wie z.B. die Spindelstellung der Fahrwerks-Lenkspindel oder Brückenwinkel und -auszug. Zur Realisierung der relativen Positionsbestimmung zwischen Aufgabetisch und Bandgerüsten existierte keine bekannte ausgereifte und erprobte Lösung. Im Rahmen umfangreicher Feldversuche wurden verschiedene Ultraschallsensoren, RFID Systeme und Radarsensoren für den Einsatz am Aufgabetisch erprobt [3]. Darüber hinaus wurde die Einsatzmöglichkeit der erst vor einigen Jahren für die Automatisierung der Bandschleifenwagen [4] ausgewählten Lasersensoren beurteilt. Die RFID Systeme stellten sich als nicht geeignet heraus. Auch die Ultraschallsensoren schieden aufgrund mangelnder Zuverlässigkeit in der notwendigen Messdistanz und wegen des lediglich eindimensionalen Messbereichs aus. Dank des erheblichen Fortschritts in der Radartechnik standen für die Versuche zweidimensional abbildende Radarsensoren zur Verfügung. Eindimensionale Füllstandsradarsensoren haben sich in vielen anspruchsvollen Messumgebungen bereits als Stand-der-Technik etabliert. Radartechnik hat im Vergleich zu Lasertechnik den Vorteil, dass die Messungen von Umgebungsfaktoren wie Staub, Nebel, Regen und Schnee nicht signifikant beeinflusst werden. Dies liegt an der unterschiedlichen Wellenlänge der jeweils genutzten elektromagnetischen Strahlung (Laser=1m; Radar=4mm). Sind die schwebenden Partikel in der Luft größer als die zum Messen genutzte Wellenlänge, verursachen diese ungewollte Streuungen und Reflektionen. Da fast alle in der Luft frei schwebenden Partikel größer als die Laserwellenlänge sind, kommt es in der rauen Umgebung bei einer Lasermessung zu Fehlergebnissen. Aufgrund der größeren Wellenlänge liefert die Radarsensorik nicht nur zuverlässige Messwerte, sondern ermöglicht auch Messungen bei verschmutzter Sensorscheibe. Ein weiterer bedeutender Vorteil der Radartechnik ist die robuste Ausführung der Komponenten. Am Beladekopf (Montageposition der Radarsensoren) bestehen hohe Vibrationsbelastungen, sodass Schäden an der Optik und Feinmechanik der Lasersensoren zu befürchten sind. Radarsensoren dagegen haben sich bereits bei starken Schwingungs- und Schockbelastungen beim Einsatz auf einem Walzenschrämlader im untertägigen Steinkohlenbergbau als robust erwiesen [5]. Aus diesen Gründen wurde die Radarsensorik als geeignete Technik für diesen Anwendungsfall identifiziert. Die zur Automatisierung benötigte genaue Entfernungs- und Winkelauflösung wurde lediglich durch den indurad DualRangeRadar (iDRR) erreicht. Radarsensorik Die Aufgabe der Radarsensoren besteht darin, Höhe (x) und seitlichen Versatz (y) des Aufgabetisches relativ zu den Bandgerüsten und den Winkel zwischen Beladewagen und Bandanlage zu bestimmen. Genutzt werden diese Daten als Basis für die Regelung des Aufgabetisches und die Lenkung des Beladewagens. Da die Integration der Radarsensoren in das Gesamtsystem eine Aufgabe mit hohem Entwicklungsanteil und innovativem Charakter darstellte, wird diese Sensorik und Verfahrensweise im Folgenden näher beschrieben. Hardware Der genutzte iDRR verfügt über einen breiten Messbereich von ± 25° (Bild 2) und kann eine durchgehend hohe Winkelgenauigkeit liefern. Auch mehrere Objekte in gleicher Entfernung lassen sich sauber in einzelne Reflexionszentren trennen (z.B. Bandrollen und Gerüstkante oder Wasserrohr und Gerüstkante). Zudem lässt sich der iDRR senkrecht zur 2 D Bildsrichtung noch um ± 16° elektronisch nachjustieren, 4 Anordnung der iDRR Sensoren (oben links), Position-Zeit-Diagramm der Messwerte über 3 Bandgerüste (oben rechts) und x,y Punktdiagramme über ca. 15 Bandgerüsten (unten) 54 bergbau 2/2012 Tagebau wodurch die Verdrehung des Aufgabetisches von ca. ± 3° kompensiert und die Rückstreuung der Millimeterwellen maximiert wird. Installation Auf dem Beladewagen werden 3 iDRR Sensoren mit einem Abstand von ca. 2,50 m eingesetzt. Als Referenz für die Positionsbestimmung des Beladewagens wurden die jeweiligen Bandgerüste definiert. Damit Lücken zwischen den etwa 7,50 m langen Bandgerüsten überbrückt werden können und stets valide Daten als Basis der Positionierung vorhanden sind, wurden pro Beladewagen 3 Sensoren montiert. Die Ausrichtung der iDRR Sensoren wurde dahingehend optimiert, dass sie a) senkrecht zu dem Außenblech der Bandgerüstkanten stehen, damit möglichst viel Energie zurück gestrahlt wird und b) soweit entfernt angebracht sind, dass auch bei maximalen Bewegungen des Gerätes die Gerüstkanten erfasst werden. Um den Fahrweg nicht zu beeinträchtigen, wurden sie auf dem Bagger 282 in max. 1,20m Entfernung zur Bandgerüstkante installiert (Bild 3). Datenerfassung und -verarbeitung Alle Radarsensoren erfassen das Umfeld 15 Mal/s und leiten die Rohdaten per CAN-Bus an die indurad RadarProcessingUnit (iRPU) weiter. Die iRPU basiert auf einer Industrie-PC (IPC) Plattform mit einem Linux Betriebssystem und dem indurad Software Framework. Auf der iRPU wird die Lage der Reflexionszentren in Entfernung, Winkel und Intensität bestimmt und anhand geometrischer Kriterien klassifiziert und gefiltert (in Bandgerüstkante, Wasserrohr, Boden, Girlanden usw.). Die Daten werden in 500ms Intervallen verarbeitet, um bereits am Anfang der Verarbeitungskette das durch Schwingungen und andere Störgrößen hervorgerufene Rauschen durch Mittelung zu eliminieren. Mit Hilfe von Trackingfiltern wird der Abstand zur Bandgerüstkante von allen Sensoren einzeln ermittelt und in kartesische Koordinaten (x,y) umgerechnet. Daraufhin werden die drei Wertepaare verglichen. Weiterhin berechnet die iRPU mit einem Rechenmodell eine virtuelle Regressionsgerade, die den Winkel zwischen Beladewagen und Bandanlage als „Fahrtrichtungsoffset“ mit einer Genauigkeit von etwa 0,1° darstellt. Dieser über mehrere Bandgerüste ermittelte Winkel wird als Eingangsgröße der Lenkungsregelung des Beladewagens verwendet. Datenanalyse In Bild 4 sind oben links die Positionen der 3 iDRR Sensoren sowie eine Gerüst- lücke beispielhaft gekennzeichnet. Die nebenstehende Grafik oben rechts zeigt den Verlauf der x und y Werte über etwa 3 Bandgerüste bei Automatikfahrt. Deutlich wird, dass die von den 3 Sensoren unabhängig erfassten Werte in einem engen Korridor von ± 0,05 m präzise und plausibel erfasst werden, obwohl der jeweils überfahrene Punkt zeitversetzt gemessen wird. Die untere Grafik in Bild 4 zeigt den Bereich, in dem der Aufgabetisch relativ zu den Bandgerüstkanten im Automatikbetrieb bewegt wird. In den 3 x und y Punktdiagrammen sind die Positionen über ca. 100 m Fahrweg bzw. 15 Bandgerüste akkumuliert aufgetragen. Der Bewegungsbereich liegt in einem engen Korridor von ca. ± 0,15 m und verkleinert damit sogar den im manuellen Modus üblichen Bewegungsbereich. Die Radarlösung stellt auf Basis der 2D iDRR Radarsensoren und einem leistungsfähigen und fehlertoleranten Auswertealgorithmus eine zuverlässige witterungsunabhängige Grundlage für die nachfolgenden Regelungen zur Verfügung. Regelung des Aufgabetisches Die Positionierung des Aufgabetisches wird mit Hilfe von 4 Anstellantrieben durchgeführt, von denen beim Pilotgerät 3 Antriebe hydraulisch (Verfahrantrieb Abwurfband, Drehwerk Aufgabetisch, Horizontierung Aufgabetisch) und ein Antrieb elektrisch (Hubwinde Aufgabetisch) ausgeführt ist. Auch wenn sich die konkreten Aufgabenstellungen an die Regelungen der einzelnen Anstellantriebe unterscheiden, muss stets eine Optimierung zwischen Regelgüte und Beanspruchung der Antriebe erfolgen, da sich diese Faktoren im Normalfall gegenseitig negativ beeinflussen. Regelung der Höhe des Aufgabetisches über dem Bandgerüst Der Aufgabetisch kann mittels Hubwinde in seiner Höhe verstellt werden. Ist der Aufgabetisch zu niedrig positioniert, droht Kollision mit den Gerüsten. Bei zu hoher Positionierung werden Aufmuldung und Durchhang des Bandes erhöht, die Rollen des Aufgabetisches zu hoch belastet und, insbesondere bei schlechten Wetterbedingungen, der Schieflauf des Bandes gefördert. Als Grundlage für die Höhenregelung des Aufgabetisches dienen die gemittelten Höhenmesswerte der Radarsensoren. Ein Dreipunktregler sorgt dafür, dass die Abweichung von Soll- und Istwert stets in einem definierten Bereich liegt. Die Schaltpunkte wurden experimentell so ermittelt, dass diese eine ausreichend genaue Positionierung bei gleichzeitig geringer Anzahl von Anstellbewegungen zulassen. Wird der Beladewagen verfahren, erhöht sich der Höhensollwert automatisch um einen parametrierbaren Betrag, da sonst wegen Unebenheiten des Planums während der Fahrt Kollisionsgefahr bestehen würde. Regelung der seitlichen Lage des Aufgabetisches und des Gurtlaufes innerhalb des Aufgabetisches Verändert sich der Abstand des Beladewagens zu den Bandgerüsten, muss dies, um den Fördergurt weiterhin mittig über die Gerüste führen zu können, über den Verfahrantrieb des Abwurfbandes ausgeglichen werden. Wird von den Radarsensoren ein zu großer seitlicher Versatz des Aufgabetisches detektiert, erfolgt nach vergleichbarem Prinzip - wie bei der Höhenregelung - die Ansteuerung des Antriebs. Weicht die seitliche Position des Förderbandes im Aufgabetisch deutlich von der Mittellage ab, kann dies zu Materialabladungen neben dem Band oder zum Umklappen des Bandes führen. Durch Verdrehen des Aufgabetisches kann dem entgegen gewirkt werden, da dadurch ein Querversatz des Gurtes herbeigeführt wird. Mit Hilfe der Ultraschallsensordaten wird eine Lageerfassung des Bandes durchgeführt und daraus ein Sollwert für die Winkelstellung des Aufgabetisches errechnet. Durch eine automatische Ansteuerung des Drehwerkes erfolgt die Positionierung auf den Sollwert. Regelung der Querneigung des Aufgabetisches Um auch bei wechselnden Lastverhältnissen eine präzise Einstellung des Gurtlaufs über das Drehwerk vornehmen zu können, muss die Querneigung des Aufgabetisches stets im Bereich der Null-Lage gehalten werden. Die Automatik wirkt Abweichungen, auf Basis der Messdaten eines Neigungssensors, durch Ansteuerung der Horizontierung entgegen. Lenkungsregelung des Beladewagens Die größte regelungstechnische Herausforderung bestand in der Realisierung der Lenkungsregelung. Diese hat zum Ziel, eine mit gleichem Abstand konstant parallele Fahrt des Beladewagens zu den Bandgerüsten, unter Einhaltung der benötigten Regelgüte, zu gewährleisten. Die einzige Stellgröße ist dabei die Lenkspindel, über die der Winkel (Bild 5) der beiden lenkbaren Fahrwerke in gegenläufiger Richtung verändert werden kann. Über den Auszugweg des Abwurfbandauslegers und die x-Werte der Radarsensoren wird der Abstand zwischen dem Beladewagen und den Bandgerüsten bestimmt. Der Winkel ergibt sich aus der in der inbergbau 2/2012 55 Tagebau durad RadarProcessingUnit berechneten Regressionsgerade. Diese Daten stellen die Eingangsgrößen der Regelung dar. Die Regelung ist kaskadiert aufgebaut, wobei der Winkelregler den inneren Regelkreis bildet und der Abstandsregler den übergeordneten äußeren Regelkreis. Aus dieser Regelung wird ein resultierender Spindelstellungssollwert gebildet. Weicht dieser vom Istwert ab, wird bei Fahrbewegungen des Beladewagens die zur Korrektur benötigte Anstellbewegung der Lenkspindel ausgelöst. Die Umsetzung wies aus verschiedenen Gründen einen komplexen Charakter auf. Diese waren: 5 Prinzipdarstellung des Lenksystems des Beladewagens ● Ungenauigkeiten in der Bestimmung von Abstand und Winkel zwischen Beladewagen und Bandanlage durch Messungenauigkeiten, notwendige Glättungseffekte in der Auswertealgorithmik und raue Umgebungsbedingungen ● Nicht lineares Lenkverhalten aufgrund Lastabhängigkeit bei Ansteuerung der Lenkspindel ● Eingeschränkte Testmöglichkeiten wegen hohen Zeitbedarfs und hoher Instandhaltungskosten ● Gegenseitige Abhängigkeit der Stellgrößen Abstand und Winkel durch die Charakteristik des Tandemfahrwerks ● Einflüsse auf das Lenkverhalten des Beladewagens durch unebenes Planum, variierende Horizontalkräfte der Brückenauflage und Lose in der Lenkmechanik. Optimierungsbedarf bestand im Hinblick auf die Parameter der Lenkungsregelung. In Fahrtests wurde beobachtet, dass die Regelgüte in einigen Situationen nicht ausreichend war. Dies war dann der Fall, wenn bei schräg zur Bandanlage stehendem Beladewagen häuge Fahrtrichtungswechsel vorgenommen wurden und dazwischen nur kurze Fahrstrecken von maximal 60 m lagen. Begründet werden 56 bergbau 2/2012 kann dies durch Lose im Lenksystem, die hier besonderen Ein¢uss erhalten, da bei schräg stehendem Beladewagen die benötigte Lenkungsrichtung je nach Fahrtrichtung entgegengesetzt ist. Behoben wurde das Problem durch verstärkte Lenkbewegungen in einem kurzen Zeitbereich nach der Fahrtrichtungsumkehr. Generierung der Fahrbefehle des Beladewagens Das Automatisierungskonzept sieht vor, auch die Fahrt des Beladewagens automatisch durchzuführen. Die Hauptaufgabe der zur Erzeugung der Fahrbefehle entwickelten Logik ist dabei, den Beladewagen so zu positionieren, dass er den Geräteeinsatz des Bagger-Hauptgerätes nicht einschränkt. Unter Einhaltung dieser Vorgabe wurde die Logik weiter optimiert, sodass möglichst geringe Fahrdistanzen zurückgelegt werden müssen. Die Basis der Berechnungen sind die Gerätegeometrien. Dabei ist nicht nur die relative Position zwischen Beladewagen und BaggerHauptgerät von Bedeutung, die anhand des Brückenauszugs und Brückenwinkels ermittelt wird, sondern auch die Einsatzsituation des Großgerätes. Es werden unterschiedliche Parametersätze verwendet, abhängig davon, ob der Bagger in oder entgegen der Arbeitsrichtung fährt. Neben der Einhaltung der vorgegebenen typischen Abbauverfahrensweisen hat dies den Hintergrund, dass je nach Geräteeinsatz unterschiedliche Fahrstrecken zu erwarten sind. In Sondersituationen, die nicht durch diese Logik abgedeckt werden können, ist es jederzeit möglich, die Fahrbefehle vom Hauptgeräteführerstand aus manuell abzusetzen. Dabei bleibt die übrige Funktionalität der Vollautomatik in vollem Umfang erhalten. Implementierung Um die Bergbauprozesse in möglichst geringem Maß zu beeinflussen, wird die Inbetriebnahme neuer Anlagenteile stets in kurzen Gerätestillständen oder in Absprache mit parallelen Maßnahmen durchgeführt. Um eine effizientere Umsetzung zu ermöglichen, kommen bei RWE Power vermehrt Techniken der virtuellen Inbetriebnahme [6] zum Einsatz. Im Zuge einer Diplomarbeit [7] wurde ein Modell zur Simulation des Fahrverhaltens, der Lenkungsregelung und der damit zusammenhängenden Störgrößen entwickelt. Dadurch konnte die Machbarkeit der Regelung nachgewiesen und der Einfluss verschiedener Störgrößen ermittelt werden. Zudem wurden Optimierungen ohne zeit- und kostenintensive Tests am realen Gerät möglich. Da die Automatikfunktionen in die be- stehende Steuerungsstruktur integriert werden, ist ein reibungsloses Zusammenspiel aller eingesetzten Komponenten von hoher Bedeutung. Bild 6 zeigt die wesentlichen Steuerungsbausteine sowie die Anbindung der Sensorik. Das Kernstück des Systems ist ein Automatisierungssystem mit integrierter Regelungsbaugruppe, welche sämtliche Steuerbefehle erzeugt. Um eine effektive Optimierung zu ermöglichen, kamen leistungsfähige Werkzeuge zur Aufzeichnung der Daten des Automatisierungssystems zum Einsatz, die auch die Anwendung komplexer mathematischer Funktionen auf die gespeicherten Daten ermöglichen. Es wurden ca. 60 digitale und analoge Signale ständig aufgezeichnet und ausgewertet. Ein Fernzugriff auf die verwendeten PC’s aus den Büros der Systemlieferanten und -integratoren war für schnelle Analysemöglichkeiten und zeitnahe Fehlerbeseitigungen wichtig. Darüber hinaus konnten Videoaufnahmen jederzeit vertiefte Informationen zu außergewöhnlichen Ereignissen liefern. Betriebserfahrungen Die Montagearbeiten der Technik für die Beladewagenautomation am Bagger 282 und die Grundinbetriebnahmen wurde während der Grundinstandsetzung des Gerätes in 2008/2009 durchgeführt. Nachdem die Systeme grundsätzlich betriebsbereit waren, wurde in einem mehrstufigen Programm zuerst die Sensorik kalibriert und soweit optimiert, dass für die Aufgabenstellung ausreichende Stabilität erreicht war. Mit den in den theoretischen Betrachtungen entwickelten Parametersätzen für alle Regelungen wurde die zweite Stufe gestartet. In mehreren Schritten wurden einzelne, teils aufeinander aufbauende Regelungen getestet und verbessert. Die einzelnen Fahrversuche wurden während des laufenden Betriebes und bei Stillständen durchgeführt. Wesentliche Randbedingung war, dass definierte Betriebszustände reproduzierbar gefahren werden konnten. Essenziell war im Anfangsstadium, dass bei ebenem Planum gearbeitet wurde, weil hierdurch die Störgrößen einzeln injiziert werden konnten und wertvolle Rückschlüsse für die Weiterentwicklung ermittelt wurden. Mit nachgewiesener Stabilität wurden später auch definierte Kombinationen der Störgrößen geprüft. In letzten Testreihen wurden Extremsituationen simuliert, wie z.B. starke Unebenheiten des Planums. Nach Erreichen einer ausreichenden betrieblichen Stabilität wurde ein Testbetrieb gestartet, der vor Beginn des vertraglich vereinbarten Probebetriebs systematische Optimierungen des Systems ermöglichen sollte. In diesem Testbetrieb dokumentierte Tagebau 6 Übersicht über die wesentlichen Steuerungsbausteine und die Anbindung der Sensorik die Betreiberbesatzung im dreischichtigen Betrieb nicht plausible Bewegungen und Störungen, die dann anhand der Messaufzeichnungen analysiert wurden. Auch die Freiheitsgrade der selbstständigen Fahrbewegungen des Beladewagens wurden gemeinsam mit dem Personal vor Ort in mehreren Stufen implementiert. Dabei wurde mit den Fahrbewegungen begonnen, die das Gerät mit der höchsten Häufigkeit durchführt. In den Folgeschritten wurden die Freiheitsgrade erweitert und Sondersituationen eingebracht. Vorteilhaft an diesem Vorgehen war auch, dass sich die Besatzungen sukzessive an die automatisierten Fahrbewegungen gewöhnten und intensiv eingebunden wurden. Hierdurch stieg die Akzeptanz und das Engagement. Auch die Inbetriebnehmer profitierten von der Vorgehensweise, weil durch Zwischenschritte die Grenzen deutlich aufgezeigt wurden und Detailfehler zügig herausgearbeitet werden konnten. Nach Durchführung des Testbetriebs wurde, zum Nachweis einer ausreichend hohen Gesamtverfügbarkeit des Systems, der Probebetrieb absolviert. Ergebnisse Der Probebetrieb wurde bei unbesetztem Beladewagenführerstand über einen Zeitraum von einem Monat durchgeführt und im November 2010 erfolgreich beendet. Während dieser Zeit war die Vollautomatisierung ca. 700 h aktiv und der Beladewagen legte eine Fahrstrecke von rund 15 km im Automatikbetrieb zurück. Die Verfügbarkeit, das zentrale Bewertungskriterium der Qualität des Gesamtsystems, lag mit über 99% im Bereich der vertraglichen Anforderungen. Die Positionierung des Aufgabetisches in vertikaler und horizontaler Richtung sowie die Einstellung von dessen Querneigung erfolgte stets in ausreichender Genauigkeit. Dies schaffte die Grundbedingungen zur Realisierung der Gurtlage- und der Lenkungsregelung. Die Gurtlageregelung konnte die Zahl der Stillsetzungen des Förderbandes aufgrund von Gurtschieflauf im Vergleich zum ungeregelten Betrieb anderer teilautomatisierter Beladewagen signifikant reduzieren. Die Funktionalität der Lenkungsregelung kann durch Betrachten des Abstandes zwischen Beladewagen und Bandgerüsten bei Fahrbewegungen bewertet werden. Die Regelgüte lag dabei im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen. Insbesondere bei langen Fahrstrecken wurde der Beladewagen sehr präzise positioniert, wie das obere Diagramm in Bild 7 zeigt. Beim Einleiten der Fahrbewegung weist der Beladewagen einen deutlichen Versatz zum Sollabstand auf. Er wird mit leicht überschwingendem Regelverhalten gelenkt, bis er eine sehr präzise parallele Fahrt mit konstantem Abstand zu den Bandgerüsten erreicht. Das zweite Diagramm verdeutlicht die Korrelation der dargestellten auszuregelnden Größen. Die Abweichung des Gurtes von der Mittelposition hängt hier offensichtlich vom Lenkverhalten des Beladewagens ab. Das Drehwerk muss entsprechende Abweichungen korrigieren. Ausblick Die Vollautomatisierung wird zunächst an 3 weiteren Geräten umgesetzt. Eine besondere Herausforderung stellt dabei bergbau 2/2012 57 Tagebau 7 Messaufzeichnung einer Testfahrt des Beladewagens der Bagger 275 im Tagebau Inden dar, weil dort die Aufgabe des Materials auf das Förderband nicht durch einen Aufgabetisch realisiert wird, sondern durch ein schwenkbares Abwurfband in Kombination mit einem Aufgabewagen. Da zwischen diesen beiden Komponenten keine mechanische Verbindung besteht, wird zusätzliche Sensorik für die relative Positionsbestimmung benötigt. Für diese Aufgabe ist der Einsatz von 3 weiteren iDRR Radarsensoren geplant. Ein Großteil der weiteren Beladewagen des Rheinischen Braunkohlenreviers der RWE Power wird voraussichtlich im Zuge der Realisierung sämtlicher Automatisierungsmodule des zweiten Automatisierungsschrittes an den jeweiligen Großgeräten sukzessive vollautomatisiert. Zur weiteren Reduzierung der Instandhaltungskosten könnte die Automatik zukünftig dahingehend weiterentwickelt werden, dass die Generierung der Fahrbefehle des Beladewagens nicht nur auf Basis der Gerätegeometrien durchgeführt wird, sondern zusätzlich auf Basis der geplanten Fahrbewegungen des Bagger-Hauptgerätes. Durch Kenntnis der zukünftigen Baggeraufträge sowie der GPS-Koordinaten 58 bergbau 2/2012 des Hauptgerätes und des Beladewagens sind diese Fahrbewegungen prognostizierbar, sodass der Beladewagen ideal positioniert werden kann und so die Fahrstrecken minimiert werden. Zusammenfassung Durch ineinander greifende Automatisierungsmodule können in den Tagebauen der RWE Power AG weitere Potenziale zur Kostensenkung genutzt werden. Die Vollautomatisierung der Beladewagen stellt hierfür eine wichtige Kernkomponente dar. Wegen der Komplexität der Aufgabe und dem hohen Entwicklungsanteil war ein intensiver Optimierungsprozess und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Elektro-, Maschinen-, und Bergbauingenieuren notwendig. Die Radarsensorik kann in verschiedenen Anwendungsbereichen neue Wege eröffnen. Simulationstechniken, die virtuelle Inbetriebnahmen ohne zeit- und kostenintensive Tests am realen Gerät ermöglichen, haben sich als sinnvoll erwiesen und werden vermehrt bei zukünftigen Automatisierungsprojekten Anwendung finden. Für die Unterstützung einer effizienten Inbetriebnahme komplexer Automatisierungsaufga- ben helfen leistungsfähige Werkzeuge zur Aufzeichnung und Analyse in Verbindung mit Fernzugriffen, wirtschaftlicher und effizienter zu arbeiten. Literaturverzeichniss [1] Ballmann, S. (2007): Teilautomatisierung von Großgeräten im Braunkohlentagebau. World of Mining 59.3: 162 [2] Ballmann, S., Hardt, F.-P. & Kulik, L. (2004): Automatisierungsprojekte an den Großgeräten im Tagebau Hambach. Bergbau 55: 108 bis 114 [3] Nienhaus, K., Winkel, R. (2006): Automatische Positionierung von Bandübergaben mittels RFID basierter Distanzbestimmung. Kolloquium für Innovation im Braunkohlenbergbau, DEBRIV 11/2006: 47 [4] Pelzer, W., Jacobs, H. (2005): Fahrerloser Förderbetrieb von Bandschleifenwagen auf Raupenfahrwerken bei RWE Power AG. Surface Mining 57: 2 bis 11 [5] Stuckmann, W. (2010): Innovativer Walzenlader SL 750 EiControlPlus Technik mit menschlichen Zügen, Eickhoff Bochum, Presseerklärung bauma Innovationspreis, München [6] Mittmann, R., Rosenberg, H., Nieß, T. (2010): Simulator für Schaufelradbagger in Braunkohlentagebauen der RWE Power AG. World of Mining 62.2:82. [7] Sobol, A. (2010): Entwicklung und Simulation eines mehrstufigen Konzeptes zur automatischen Lenkungsregelung eines Beladewagens. Diplomarbeit Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Campus Sankt Augustin, Fachbereich EMT. Bergbaufolgelandschaft Suhl – Stadt- und Gewerbeentwicklung im Gefolge des Erzes Dr.rer.nat. Berthold Weiß, Suhl* Suhl – durch Waffen zu Weltruf „Unstreitig ist das Vorhandensein von Metallen in der Umgegend von Suhl nicht nur schon früh bekannt gewesen, sondern hat das, Gewinn hoffende, Verlangen wohl bald zu Fleiß und reger Thätigkeit angeregt. Je reichlicher aber des Bergmannes Fleiß und Arbeit vergolten ward, desto mehr fleißige Hände setzten sich in Bewegung, um der Tiefe der Erde Schätze abzugewinnen.“ WERTHER, F. (1846 Seite 121) – Chronik der Stadt Suhl in der gefürsteten Grafschaft Henneberg „Alles kommt vom Bergwerk her“ heißt es im Erzgebirge. Doch ist es nur dort so? Ursächlich lassen sich die Güter der menschlichen Produktion, materieller Reichtum und Wohlstand überall mittel- oder unmittelbar auf die Gewinnung mineralischer Rohstoffe zurückführen. Je tiefer wir unseren Blick in die Vergangenheit richten umso mehr wird dieser Zusammenhang im regionalen oder gar lokalen Rahmen deutlich. Wirtschaftliche Entwicklung war vor der Einführung eines modernen Transportwesens, der Entwicklung weltumspannender Handelsbeziehungen oder gar einer alle Lebensbereiche prägenden Globalisierung bodenständig und mit den natürlichen Ressourcen am Ort auf das Engste verwurzelt. Suhl, am Südrand des Thüringer Waldes gelegen, ist dafür ein eindrucksvolles Beispiel. Der vor etwa 700 Jahren begonnene Bergbau auf Eisenerze setzte eine Entwicklung von Handwerk, Gewerbe und Industrie in Gang, die über Jahrhunderte die Stadt wirtschaftlich, sozial und auch kulturell prägte. Vieles hat, wie auch der Bergbau, die Zeit nicht überdauert, andererseits aber auch nicht nur Spuren hinterlassen sondern einem Prozess die Richtung gegeben, dessen Ergebnisse die Stadt- und wirtschaftliche Standortentwicklung bis in unsere Tage nicht unberührt lassen. Aus Erz wurde Eisen, aus Eisen Stahl und aus Stahl Schilde, Schwerter, Harnische und schließlich Handfeuerwaffen und auch anderes militärisches Gerät, das 1 Stadtwappen von Suhl, zwischen den Türmen Symbole des Bergbaus Keilhaue und Erztrog den Ruf der Stadt als „Rüstkammer“ oder „Waffenschmiede“ Europas begründete. Suhl war und ist „Waffenstadt“. Die Geschichte hat ihr diesen Stempel verliehen und damit nicht immer eine segensreiche Entwicklung beschert oder ein allseits akzeptables Image verliehen. „Zu beiden Seiten des Kamins, ... , waren auf kleinen Tischen die Gaben ausgebreitet, ... . Lieblingswünsche hatten ihre Erfüllung gefunden, sonst waren sie nicht reichlich. An Lewins Platz lag eine gezogene Doppelbüchse, Suhler Arbeit, sauber, leicht, fest, eine Freude für den Kenner.“ Aus Theodor Fontane: Vor dem Sturm. Suhler Waffen haben seit jeher einen international hervorragenden Ruf. Auch heute sind Jagdwaffen Suhler Fabrikation weltweit geschätzt; verbinden sie doch traditionelle Büchsenmacherkunst mit technischem und technologischem Fortschritt. „Waffenstadt“ ist in diesem Sinne zweifellos ein ehrenvolles Prädikat. Die „Bergstadt“ Suhl ist Vergangenheit. Dennoch - das Bergeschrei hat über die Metallerzeugung nicht nur die Waffenproduktion hervorgebracht, sondern weit mehr Gewerbe nach sich gezogen, das lokale Wirtschaftsgeschichte schrieb. Eisenerze am Südrand des Thüringer Waldes 2 Das Wahrzeichen der Stadt: Waffenschmied auf dem Marktbrunnen *Dr. rer. nat. Berthold Weiß Geschäftsführer Beratender Geowissenschaftler, BDG TERRA MONTAN Gesellschaft für angewandte Geologie mbH Dombergweg 1 98527 Suhl Tel.: 03681 / 7 10 60 Fax: 03681 / 71 06 20 E-Mail: [email protected] Internet: www.terra-montan.de Die Gewerbeansiedlung im Tal der Lauter war rohstofforientiert und hat den örtlichen, kleinen aber geschichtlich bedeutsamen Lagerstätten ihr Entstehen zu verdanken. Geologische Position und Lagerstättengenese verdienen daher entsprechende Beachtung. Die Stadt Suhl ist hinsichtlich ihrer geologischen Zuordnung zweigeteilt. Bewirkt hat dies die Südrandverwerfung des Thüringer Waldes. Sie quert mit ihrem NW – SE Verlauf den Marktplatz. Das nördlich davon befindliche Stadtgebiet gehört mit seinen Eruptiv- und Sedimentgesteinen des Unterrotliegenden und dem Granit karbonischem Alters zum Thüringer Wald. Der sich südlich anschließende Ausstrichbereich des Buntsandsteins ist bereits dem Südwestthüringischen Triasgebiet zuzuordnen. Gegenstand der bergmännischen Arbeiten, die sich hier bis in das Jahr 1350 zurückverfolgen lassen war der Blutstein oder Hämatit, Fe2O3. Urgeschichtlich ist es das Mineral, welches auf Grund seiner Farbwirkung für spirituelle Handlungen Anwendung fand und damit ganz am Anfang einer zielgerichteten Suche und Gewinnung von Bodenschätzen und damit bergbau 2/2012 59 Bergbaufolgelandschaft des Bergbaus steht (FOBER, L. et al. 1989). Eisen (Fe) ist am Aufbau der Erde mit etwa 40 % beteiligt und damit das vierthäufigste Element. Im Gegensatz dazu sind Anreicherungen bis zu einer Bauwürdigkeit auf relativ wenig Lagerstätten von Hämatit (Fe2O3 ), Magnetit (Fe3O4), Limonit (Fe2O3•H2O) oder Siderit (FeCO3) beschränkt. Die Suhler Hämatitlagerstätten sind jungvariszische Gangmineralisationen postunterrotliegenden Alters und gehören wahrscheinlich zur (Baryt-) Quarz-Hämatit-Abfolge (REH, H.; SCHRÖDER, N. 1974). Sie gehören nach MEINEL, G. (1993) zur stockwerkseigenen Gangmineralisationen in der silesisch - unterpermischen (Oberkarbon/Rotliegendes) Hydratationszone des Thüringer Waldes. Der Mineralgehalt steht ursächlich mit den sedimentär - vulkanogenen Gesteinen des Rotliegenden in Verbindung. Verwitterungslösungen infiltrierten über Rupturen (Klüfte) in den Untergrund, wurden hier aufgeheizt und führten bei dem dadurch bewirkten Wiederaufstieg zu einer, entsprechend der Mobilität der Elemente differenzierten Ausscheidung im 3 Geologie im Umfeld von Suhl (nach Weber, H. 1955) oberflächennahen Bereich. Die Gangminerale, zu welchen neben HämaDas herzynische Streichen (NW – SE) tit, auch Quarz, Manganoxide, Kalzit, Flu- sowohl der Südrandverwerfung als auch orit, Baryt und Anhydrit gehören können, der Mineralgänge ist auf eine in der geolozeigen mitunter krustig - kollomorphe Ab- gischen Entwicklungsgeschichte häufiger satzgefüge (Glaskopf). auftretende Reaktivierung älterer StöDie Bildung der Mineralgänge von rungssysteme zurückzuführen. So wurden Suhl wurde vielfach mit der parallel und bereits variszisch (Devon-Perm) angelegdamit ebenfalls NW – SE streichenden te Lineamente in saxonischer Zeit wieder Südrandstörung des Thüringer Waldes mobilisiert. Hierin liegt die Ursache für den in Verbindung gebracht. Ein kausaler Zu- parallelen Verlauf von Südrandstörung sammenhang besteht zwischen beiden und den lokalen Erzgängen. jedoch nicht. Die Ruptur, an deren NE Flanke der Horst des Thüringer Waldes durch die saxonische Tektogenese zwischen Jura und Kreide herausgehoben wurde ist jünger als die Vererzung. Damit erklärt sich auch die Tatsache, auf die bereits BEYSCHLAG, F. u.a. (1908) hinwiesen, dass nämlich von ihr lediglich die Porphyre, Porphyrite, Tuffe oder Sedimente der Gehren Stufe erfasst werden; eine Mineralisation des die Südflanke der Randstörung bildenden Buntsandsteins jedoch an keinem Ort bekannt ist. Vererzungen treten dagegen bis zu 5 km nördlich davon und sogar im Bereich des Suhler Granites auf. 4 Hämatit, derb und als Eisenglanz 60 bergbau 2/2012 Ihre Mächtigkeit „...schwankt zwischen mehreren Zentimetern bis einigen Metern, wobei aber ein großer Teil als taubes Mittel entwickelt ist“ (FREYBERG, B. v. 1923 Seite 99). Mehr noch ist eine Mineralisation von schmalen Klüften und Trümern bei scharenartigem Auftreten feststellbar. Das Erz ist als dichtes Roteisen, als Eisenglimmer, „Eisenrahm“ oder als Glaskopf ausgebildet. Es kann reich an Kieselsäure sein, ist selten manganführend und insbesondere frei von Schwefel und Phosphor (ebenda). Als Gangarten treten Quarz aber auch Schwerspat, seltener Kalkspat und Flussspat auf. Suhler Eisenerze waren rein, ergaben einen zähen Stahl und garantierten die hohe Qualität der Produkte. FREYBERG gibt folgende Gehalte an: Fe 49,0 % Mn 0,3 SiO2 30,0 % P Spuren S .. CaO .. Cu .. Die hydrothermale Gangmineralisation hat Bergbau vor allem in den nachfolgenden Regionen hervorgebracht: ● Nördlich und nordwestlich von Suhl in den Gesteinen des Rotliegenden am Domberg, am Sauerberg und am Bock ● Östlich und nordöstlich der Stadt am Döllberg und Ringberg, ebenfalls in den Gesteinen des Rotliegenden ● Nordnordöstlich des Stadtzentrums im Granit an der Röder, am Ziegenberg und an der Struth. Die Schwerpunkte bergbaulicher Tätigkeit lagen am Domberg und insbesondere auch am Döllberg. Das Dombergrevier wird von dem, unmittelbar auf der Randstörung verlaufenden, 1,5 km langen Kirschbaum – Gangzug von etwa 5 m Mächtigkeit und steilem Einfallen nach NE, sowie dem etwa 40 m weiter nördlich streichenden Friedrich-Gangzug geprägt. Am östlich der Stadt gelegen Döllberg sind ebenfalls 2 Gangzüge ausgebildet. Der südliche ist etwa 0,7 km lang und bis zu 20 m mächtig; der nördliche stellt eine 60 m breite Zone geringmächtiger Hämatittrümer dar. Bergbaufolgelandschaft 1,9 m3) Erz mit einem Wert von 1239 Gulden und 8 Gnacken zu Tage gefördert. Siedlungsgeschichte, StadtDer Suhler Bergbau erlebte gründung und auch der Eisenbis weit in das 17. Jahrhundert erzbergbau Suhls lassen sich eine stetige Entwicklung in Benur schwerlich bis zu ihren Anzug auf die Anzahl der Beschäffängen zurückverfolgen. Mehtigten und die Höhe der Förderrere verheerende Stadtbrände menge. Selbst der 30-jährige (1590, 1634, 1753) vernichteten Krieg konnte diese Entwicklung wertvolle Archivalien und damit zunächst nicht stoppen. Suhler Urkunden und Dokumente, die Kriegsgerät war gefragt; Erzförheute Mutmaßungen und Spederung, -verhüttung und -verarkulationen erübrigen würden. beitung liefen auf Hochtouren. Die meisten Veröffentlichungen Nachdem jedoch am Galluszu Stadtgeschichte greifen datag (16.10.) 1634 auch die hier her auf die Chronik der Stadt produzierten Waffen gegen die von WERTHER (1846) und 5 Hämatitvererzungen um Suhl (in Anlehnung an Dreger, Schmidt 1998) Suhler Bevölkerung eingesetzt hinsichtlich des Bergbaus auf Legende: 1 Döllberg / 2 Domberg / 3 Sauerberg und Bock / und die Stadt durch kroatische GLÄSER, F.G. (1775) zurück. 4 Ringberg / 5 Struth / 6 Ziegenberg Truppen in Schutt und Asche „Suhl wurde um das Jahr 1000 oder 1050 n.Chr. Geb. von Sorben = Wen- Der Betrieb der zahlreichen Eisenhämmer gelegt wurde, erlebte auch der Bergbau den gegründet“ (WERTHER, F. 1846 Seite hatte den Waldreichtum der Umgebung einen Niedergang. Nur wenige Gruben 89). Dass Sorben oder Wenden hier auch schrumpfen lassen. Ein Eisenhammer be- überlebten. Die Herren von der Thann den Bergbau initiiert haben ist eine gerecht- nötigte jährlich 400 Klafter (etwa 3,5 m3) hatten sich zurückgezogen, so dass es fertigte aber nicht belegbare Annahme. Holz. Der Bedarf bei Schmieden und Büch- sowohl an Geld als auch an einer fachkundigen Leitung mangelte. Suhl hatte seine Dass dieser bis in die Latene´- Zeit senmachern war nicht geringer. (ca. 500 v.u.Z.) zurückreicht und mit der Zum Bergwesen gehörten seit 1590 Bedeutung als Bergstadt eingebüßt. Erst Ansiedlung der Kelten, im Zusammen- auch ein Bergamt und ein Berggericht. Be- im ausgehenden 17. Jahrhundert beganhang steht, kann ebenso angenommen sonders ergiebig soll nach GLÄSER auch nen sich wieder Gewerkschaften zu bilwerden. Einen Beleg gibt es jedoch auch die Gewinnung in der Grube am Bock, den, und neue Gruben wurden in Betrieb hierfür nicht. Bei der Gründung der Stadt nordwestlich des Domberges, betrieben genommen. Der sich belebende Bergbau und seiner wirtschaftlichen Entwicklung worden sein. 1592 wurden hier zwischen veranlasste den Herzog Moritz Wilhelm hat jedoch nachweislich neben dem Ei- Januar und September 723 Fuder (etwa von Sachen-Naumburg-Zeitz, in der Stadt wieder ein Berggericht zu schaffen, einen sen das Vorkommen von CaCl - haltigen Bergmeister einzusetzen und eine BergSolequellen als siedlungsgeographischer ordnung zu erlassen. Faktor gewirkt. Sie haben der Siedlung „Aber alle Gruben bei der Stadt konnden Namen gegeben, die 1232 erstmalig ten zusammen doch schon längst nicht als „Sule unter der Leube“ genannt wird mehr so viel Eisen schaffen, wie die Suh(KAISER; E. 1956). ler Gewehrindustrie brauchte“ (PERKOW, Die Herstellung von Salinensalz wurde M. 1928 Seite 31). Mit Beginn des 18. Jh. bis Mitte des 16. Jh. betrieben. Sowohl wurde dementsprechend bereits Eisen der für Feuerungszwecke notwendige und der Crux-Zechen von Vesser und aus den erhebliche Holzbedarf als auch die offenGruben bei Schmalkalden und Kamsdorf sichtlich zu geringe Konzentration der Sole verwendet (ebenda). bewirkten einen Rückgang und letztendUnter kurfürstlich-sächsischer Herrschaft lich die Einstellung der Siedesalzprodukließ man nichts unversucht, Suhl in eine Reition. Hierdurch wurden Ressourcen frei, he mit den sächsischen Bergstädten zu steldie nicht nur das Holz umfassten, und nun len. Rentabel war indes der Bergbau kaum einem bereits entwickelten Eisenerzbergnoch. Die gewonnenen Erzmengen konnbau zu weiterem Aufschwung verhalfen. ten die Aufwendungen nicht mehr decken. Nach WERTHER ist es wahrscheinlich, „ 6 Schlägel und Eisen Die sächsischen Landesherren sahen sich dass gerade das Aufblühen dieser Bergveranlasst, den Abbau mit Staatsmitteln zu werke das Verblühen jenes Salzwerkes fördern. Insbesondere „Eigenlöhnergruben“ mit herbeiführte“ (Seite 121). Am Döllberg, waren nicht in der Lage dem sich aus der dem damaligen Zentrum des Suhler Bergtechnologischen Entwicklung resultierenden baues sollen bis zu 300 Bergleute eingeErlösrückgang durch entsprechende Invesfahren sein. titionen zu begegnen. Das königlich-säch„An der Spitze der Bergbautreibenden sische Bergamt registrierte 1813 für Suhl 9 stand die hennebergische Adelsfamilie Gruben mit insgesamt 45 Bergleuten. Ein von der Thann, die gute Kenntnisse des Niedergang des Suhler Eisenerzbergbaues Bergbaues hatte und außerdem das nöließ sich nicht aufhalten. tige Geld besaß, ...“ (PERKOW, M. 1928 Suhl kam 1815 mit dem Kreis SchleuSeite 28). singen zu Preußen. Neuen Landesherren Eine gewisse Einschränkung erfuhr der folgte eine neue Standortpolitik. 1838 wurSuhler Bergbau mit der Einführung der de das örtliche Bergamt nach GroßkamsHennebergischen Holzordnung von 1553. 7 Der Butterbrunnenstollen am Ringberg Bergbau bestimmt den Aufbruch bergbau 2/2012 61 Bergbaufolgelandschaft 8 Schild des Königl. Preußischen Bergamtes in Suhl (aus Manig, Schellenberg 2002) dorf verlegt. Als letzter Versuch einer bergbaulichen Belebung ist wohl jener von Carl Joseph Meyer, Unternehmer und Verleger aus Hildburghausen (Meyers Lexikon) zu werten, 1844 in der Grube „Segen Gottes“, oberhalb Linsenhof gelegen, den Betrieb wieder aufzunehmen und eine Verhüttung mit Stockheimer Steinkohle (Oberfranken) ins Auge zu fassen. Der Erfolg jedoch blieb aus. Der Suhler Eisenerzbergbau wurde endgültig Geschichte. Vom Erz zum Stahl Der Erzeugung des Eisens dienten bis in das 15. Jahrhundert vorwiegend Rennfeuer (WAGENBRETH, O.; WÄCHTLER, E. 1983). In den 1,5 bis 2 m hohen Öfen konnte entsprechend den erreichbaren Temperaturen lediglich ein zähflüssiges Schmiedeeisen hergestellt werden, das durch mehrfaches Ausschmieden von der Schlacke befreit werden musste. Die Rennöfen waren in der Nachbarschaft der Gruben angelegt und gewährleisteten somit die Rentabilität auch kleinerer Lagerstätten. Betrieben wurden sie von sogenannten Waldschmieden, die neben der Rohstoffgewinnung auch die erste Stufe der „Verhüttung“ realisierten. Die Winde auf den Höhen oder an Talhängen wurden dabei zur Erzeugung möglichst 9 Pingenzüge auf dem Kirschbaumgangzug am Domberg 62 bergbau 2/2012 hoher Temperaturen genutzt. Reste von Rennfeuern wurden um Suhl jedoch bisher nicht gefunden. Mit der Einführung des Blasebalges und insbesondere mit der Nutzung der Wasserkraft für dessen Antrieb verlagerte sich der Schmelzprozess auch um Suhl in die Talregionen. Durch wasserbetriebene Blasebälge waren Ofentemperaturen erreichbar, die die Herstellung von Gusseisen ermöglichten. Zugleich konnten, etwa um das Jahr 1500 höhere Öfen, die Blauöfen (Blasöfen) errichtet werden. Das Gusseisen wurde zu Gusswaren weiter verarbeitet oder in Frischöfen durch Verringerung des Kohlenstoffanteils zu Schmiedeeisen umgewandelt. In Zainhämmern erfolgte das Schmieden zu Stabeisen oder anderen Halbfabrikaten. Im Jahr 1614 waren in und um Suhl bereits 6 Eisenhämmer in Betrieb (KÜHNERT, H. 1967). Der zunehmend arbeitsteilige Produktionsprozess hatte nicht nur eine immer weiter fortschreitende technologische Entwicklung zur Folge, sondern bewirkte auch die Entstehung immer größerer Betriebe mit einer zunehmenden Zahl an Beschäftigten und höheren Durchsatzmengen. „Im Zuge der Ausweitung der Kleineisenindustrie, der Anlegung von Eisenhütten und der Intensivierung der Gewehr- und Munitionsfabrikation, eines stetigen Bevölkerungswachstums und eines im Rahmen der merkantilistischen Wirtschaftsförderung zunehmenden Energiebedarfs macht sich eine Knappheit an Holz als Primärenergie drastisch bemerkbar“ (FOBER, L. et al. 1989 Seite 48); eine Entwicklung, die im ausgehenden 18. Jahrhundert auch das Suhler Eisenhüttenwesen traf. Schließlich waren zur Erzeugung von 1 t Roheisen 8 t Holzkohle erforderlich, die wiederum die Bereitstellung von 30 t Holz erforderlich machten (Holzmasse, die in 5 ha Buchenwald in 1 Jahr wächst) (STEUER, H. ZIMMERMANN, U. 1993). Eine neue Stufe der Metallurgie wurde mit der Einführung des Kokshochofens ab etwa 1800 eingeleitet. Eisenwerke entwickelten sich zunehmend in den Steinkohlerevieren und erlangten eine Marktdominanz, die die Eisenerzeugung in ihren Ursprungsregionen zurückdrängte und mit dem Niedergang der mit Holzkohle betriebenen Hammer- und Hüttenwerke verbunden war. Die hiesigen 6 Hammerwerke mit einem Jahresbedarf von 1800 Zentnern Stahl für die Gewehrfabrikation (PERKOW 1928) wurden 1859 bereits größtenteils von der Eisenhütte „Neue Werk“ beliefert (SCHWERDT, H. 1859), die etwa 1km südlich von Schmiedefeld/ a. Rst. lag und den Rohstoff aus der Magnetitlagerstätte „Schwarze Crux“ bei Vesser bezog. 10 Abgebauter Bereich des Kirschbaumganges Ein Wandel war angebrochen, der eine Nachnutzung der Suhler Eisenwerke in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts erforderlich machte. Suhl – Stadt der Waffe Aus heutiger Sicht scheint die Entwicklung Suhls von der Berg- zur Waffenstadt zwangläufig gewesen zu sein. Doch auch eine rohstoffgebundene Standortentwicklung ist kein geradliniger Prozess, der nur jenen Verlauf nehmen konnte, den wir heute kennen. Die Verbreitung hochwertiger Eisenerze war wohl das grund- 11 Erzeugung von Schmiedeeisen in einem „Rennwerk“ (Agricola 1557) Bergbaufolgelandschaft legendste Kriterium der StandDoch die Stadt behielt auch ortentwicklung insbesondere nach dem 30-jährigen Krieg im 16. Jahrhundert aber allein ihre im In- und Ausland anerkein ausreichendes. Eine Lakannte Stellung in der Gewehrgerstätte ist nicht nur ein geolofabrikation, stand jedoch in gisches Gebilde, sondern auch zunehmender Weise auch im eine ökonomische Kategorie, Wettbewerb. Ein Mittel um sich die neben der bergmännischen der in- und ausländischen KonGewinnbarkeit des Erzes auch kurrenz zu erwehren war der dessen Verwertbarkeit vorausErlass der Landesherrschaft setzt. Rohstoffbedarf, Tech1665 zur Einführung einer Benologien für Gewinnung oder schießordnung. Sie garantierte Verhüttung und Produktionseinen hohen Qualitätsstandard potenzial am Ort sind hierbei der Waffen aus Suhl. Kriegsebenso ausschlaggebend, wie zeiten hatten immer wieder ein der Einfluss von HandelsbeAufblühen der Produktion zur ziehungen oder auch der anFolge und lösten Zeiten eines derenorts bereits entwickelter wirtschaftlichen Niederganges Produkte und Technologien. ab. Allein in den ersten 4 JahWERTHER, F. (1846 Seite ren des Siebenjährigen Krie122) verweist auf eine Urkunde ges lieferten hiesige Gewehraus dem Jahre 1436, die behändler an Preußen 25 000 legt, „... daß die EisenfabrikaGewehre. Die Produktion von tion in Suhl damals schon sehr Militärgewehren und Pistolen beträchtlich gewesen sein muß. ließ Suhl, nachdem es 1815 ...“ und obwohl Suhler Plattner, preußisch wurde, zu einer fesPanzerer und Harnischschmieten Rüstungsbasis werden. de seit Jahrhunderten RüsDie Herstellung von Jagd- und tungen sowie Hieb- und StichLuxusgewehren war zu dieser waffen in erheblichem Umfang Zeit wie auch in späteren indusfertigten, Stabeisen seit Genetriellen Produktionsperioden lerationen nach Erfurt transportiert diglich ein Nebengewerbe und wurde. Wertschöpfungsketten, umfasste in Suhl 1820 nicht mal die sich am Ort realisieren las500 Stück (PERKOW, M. 1928). Vorhandene Manufakturen sen, bringen dessen wirtschaftliund Werkstätten wurden mit Unche Entwicklung im besonderen 12 Herstellung von Stahl im Rennfeuerverfahren (aus Steuer, terstützung der Armeezeugämter Maße voran. Ob das Büchsen- Zimmermann 1993) zu ersten größeren Fabriken. macherhandwerk von Nürnberg, Im Jahr 1838 entstanden die wo man im Jahre 1551 das RadGewehrfabriken Spangenberg, schloß erfand, von LaufschmieSauer, Sturm und 1840 im Aufden nach Suhl gebracht wurde, trag des preußischen Kriegsmioder sich aus dem handwerknisteriums die Firma Haenel. Die lichen Können ortsansässiger Herstellung von Militärgewehren Meister entwickelt hat, war biswurde zu Haupterwerbszweig in her nicht endgültig zu klären. Suhl. Die Stadt lieferte KriegsgeTatsache ist jedoch, dass mit rät in über 22 Staaten. Die FerBeginn der Gewehrfabrikation in tigung von Waffen erlebt mit der der Mitte des 16. Jahrhunderts Gründerzeit einen ungeheuren der Bergbau und das HüttenAufschwung in Suhl. Es entwiwesen im Umfeld der Stadt ihre ckeln sich Fabriken, ManufaktuHochzeit erlebten oder gar an ren, Büchsenmachereien und ein ihre Grenzen stießen. ganzes Netzwerk von RohrmaBereits 1563 ermöglichte Graf Georg Ernst den Schlos- 13 Rekonstruktion eines Rennfeuerofens (aus Steuer, Zimmermann chern, Kleinteileherstellern und sern, Büchsenmachern, Spo- 1993) Schäftern, die als Zulieferer den rern und Windenmachern sich ständig wachsenden Bedarf an zur Zunft zu organisieren. Die Produk- nents. „Brachten aber auch der Stadt die Handfeuerwaffen abdeckten. Jagdwaffen tion von Hakenbüchsen und Musketen Waffen und das Feuer, in welchem sie finden eine weitere Verbreitung. Sie unterlawurde zunehmend durch die Herstellung geschmiedet, und selbst der Krieg, in wel- gen der Prüfung der Staatlichen Beschussdes Radschlossgewehres verdrängt. Die chem sie gebraucht wurden, Nahrung und anstalt, die es in Suhl seit 1893 gibt. Waffenherstellung begann im Manufaktur- Wohlstand, so brachten doch auch wieder In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunbetrieb. Am Anfang des 17. Jahrhunderts die Waffen, das Feuer und der Krieg der derts waren in Suhl über 400 Unternehmunfüllten Suhler Waffen die meisten Zeug- Stadt furchtbares Verderben.“ (WERTHER, gen mit der Waffenproduktion beschäftigt. häuser Europas und besonders während F. Seite 2). 1643 wurde Suhl durch kroati- Zu Berühmtheit brachten es als Jagdwaffendes 30-jährigen Krieges wurde Suhl zur sche Truppen großflächig in Brand gesetzt hersteller die Gebrüder Merkel, die als erste Bockgewehre auf industrielle Art und Weise „Rüst- und Waffenkammer“ des Konti- und nahezu restlos verwüstet. bergbau 2/2012 63 Bergbaufolgelandschaft 14 Meiler zur Holzkohleerzeugung im Pfanntal bei Goldlauter 16 Traditionelle Herstellung von Laufgruppen (Hartlötung der Laufhaken) fertigten. Auf der Weltausstellung 1937 in Paris wird dem Sortiment der Merkel Jagdwaffen der „Grand Prix“ verliehen. Diese Auszeichnung beflügelt das Exportgeschäft und begründet den Weltruhm der Firma Merkel, der bis heute anhält. Erster und insbesondere zweiter Weltkrieg machten Suhl zu einem Zentrum der Kriegswaffenproduktion. Neben Maschinengewehren wurden Gewehr- und Handgranaten, aber auch Flugzeuggeschütze und -motore sowie Flakgeschütze hergestellt. Durch den genialen Konstrukteur der Fa. Hänel, Hugo Schmeißer, wird 1918 die Maschinenpistole MP18, nachfolgend der MK 42 und das SG 44 entwickelt, mit dem das deutsche Heer ausgerüstet wurde. Die Friedenszeit nach dem 2. Weltkrieg brachte einen dramatischen Einschnitt in den Fortbestand der Suhler Waffenindustrie. Nach der Enteignung aller Waffenproduzenten verließen die meisten Waffenhersteller Suhl und gründeten sich neu in verschiedenen Teilen Westdeutschlands. Einzig die Firma Merkel, die während der Kriegsjahre nur sehr untergeordnet Teilelieferant für militärisches Gerät war (Vergasermotoren, Karabiner und Entfernungsmesser), erhielt 1946 die Erlaubnis der SMAD die Produktion von Jagdwaffen wieder aufzunehmen. Merkel Gewehre werden noch heute hergestellt und erfolgreich verkauft. Das Sortiment ist in seiner Breite einmalig in der Welt. Neben den weiterhin traditionell gefertigten Jagdwaffen wurde das Programm durch Jagdgewehre moderner Konstruk- tion und Fertigung und in der letzten Zeit auch durch Repetiergewehre und Halbautomaten ergänzt. Merkel ist heute mit ca. 200 Beschäftigten ein bedeutender Industriebetrieb in Suhl. Zur Branche gehören noch ca. 15 Büchsenmacher, die die Waffenkunst durch die Anfertigung individueller Jagdwaffen weiterführen. Der Nachwuchs für dieses alte Handwerk wird durch die in Suhl ansässige Büchsenmacherfachschule und die Schule für Graveure herangebildet. Das neu gestaltete Suhler Waffenmuseum ist Anlaufpunkt für Interessenten der ganzen Welt. Es gibt einen umfangreichen Überblick über diese wesentliche Tradition der Stadt. Das Bild von der Waffenstadt Suhl rundet die sehr verbreitete Vorliebe für das sportliche und jagdliche Wettkampfschießen ab. 1971 wurde eine Schießsportanlage errichtet, in der viele nationale und internationale Wettkämpfe stattfanden und auch heute noch stattfinden. 15 Zainhammer und Nagelschmiede aus dem 19. Jh., Neue Hütte in Schmalkalden 64 bergbau 2/2012 Suhler Porzellan – der Versuch einer Umgestaltung Der Bergbau am Südrand des Thüringer Waldes hat im Tal der Lauter Hochöfen und Hammerwerke entstehen lassen. Mit dem Niedergang der Eisenerzgewinnung und -verhüttung in der zweiten Hälfte des 19 Jh. drohten diese brach zu liegen. Vorhandene Arbeitsmittel und Gebäude waren nur durch eine neue Bestimmung vor dem Verfall zu bewahren. Als Eigentümer oder Teilhaber verschiedener Eisenhämmer von Suhl wagte 17 Büchsenmacher bei der Arbeit 18 Warenzeichen der Gewehrfabrikanten Haenel, Merkel, Simson die Familie Schlegelmilch einen Neubeginn. 1861 wurde der erste in eine Porzellanfabrik umgewandelt. In der Folgezeit wurde 3 weiteren Hammerwerken eine gleiche Perspektive gegeben. Einerseits verfügten die zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte über kunsthandwerkliche Fertigkeiten (Graveure) oder Kenntnis der Ofenprozesse (Schmelzer), die sie aus der Waffenproduktion oder der Metallurgie mitbrachten. Andererseits offenbarte sich auch bald das Fehlen an Erfahrungen über das neue Metier. Schwerwiegender wirkte sich jedoch der Mangel an einheimischen Rohstoffen zur Porzellanerzeugung aus. Quarz, Kaolin, Feldspat zur Herstellung der Masse mussten aus Sachsen, Böhmen, Skandinavien oder England und die Kohle aus dem Rheinland importiert werden. Der nächste Bahnanschluss lag 20 km südlich von Suhl. Bis zur Eröffnung einer Bahnverbindung im Jahr 1882 wurden von dort die Rohstoffe per Ochsenkarren nach Suhl befördert. Trotz ungünstiger Verhältnisse entwickelte sich die Porzellanproduktion in Suhl zunächst sehr vorteilhaft. Die Schlegelmilch`schen Fabriken wurden zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor der Stadt. Sowohl hochwertiges Zier- als auch Gebrauchsporzellan fand seine Abnehmer in vielen europäischen Ländern und in Übersee. Mit etwa 1000 Arbeitskräften waren 1890 die Porzellanfabriken der größte Arbeitgeber der Stadt (WEISKE, F. 2010) und blieben es in gleicher Stärke bis zum ersten Weltkrieg. Absatzrückgang und vor allem die aufwendige Rohstoffbeschaffung führten in der Nachkriegszeit zu Produktionsverlagerung und 1935 zum Aus für diesen Industriezweig. Produktionsanlagen, Verwaltungsgebäude und Fabrikantenvillen aus der Gründerzeit prägen auch heute noch das Stadtbild des Suhler Oberlandes und Suhler Porzellan hat seinen Wert bei Sammlern. Bergbaufolgelandschaft 19 Safaridoppelbüchse mit Seitenschlossen 20 Merkel-Halbautomat mit luxuriöser Handgravur Geschützrichtmittel und -fahrzeuge, untergeordnet Jagdgewehre aber auch Fahrräder und Automobile fertigten. Der Simson Supra wurde legendär. Verschiedene Modelle waren vor allem in der Mitte der 20-er Jahre bis Anfang der 30-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts auf dem Markt. 21 Das Waffenmuseum 24 Simson Supra „A“, „Rolls Royce aus Suhl“, Baujahr 1932, Fahrzeugmuseum Suhl Fahrzeugbau auf zwei und vier Rädern Man würde es heute in der Standortentwicklung und Wirtschaftsförderung Clusterbildung nennen, was sich an der Wende zum 20. Jahrhundert in Suhl vollzog. Das Metall verarbeitende Gewerbe nimmt eine rasante Entwicklung und umfasst bald eine Erzeugnisstruktur, die weit über Herstellung von Handfeuerwaffen hinausgeht. Beispielgebend ist hierfür die Firma Simson & Co., die sich 1856 am Standort eines ehemaligen Stahlhammers gründete und zunächst auch mit der Stahlproduktion und Gewehrfertigung begann. Bereits 1896 wurde hier wie in der Firma Haenel die Herstellung von Fahrrädern aufgenommen. 1918 beschäftigte das Unternehmen 3500 Mitarbeiter, die 22 Warenzeichen der Porzellanfabrik Reinhold Schlegelmilch Suhl 23 Schlegelmilch Porzellan, Ausstellung im Waffenmuseum Suhl Doch negative Effekte für die einheimische Wirtschaft durch die Globalisierung gab es auch damals schon, worauf PERKOW verweist. 1926 befand sich das Automobilgeschäft nach seiner Einschätzung in einer schweren Krise. „Nachdem am 1. Oktober d.J. die Einfuhr ausländischer Fabrikate freigegeben wurde, ist das Geschäft nahezu zum Stillstand gekommen; denn manche der wenigen zurzeit noch vorhandenen Käufer halten mit der Anschaffung eines deutschen Fahrzeuges zurück, um eine ausländische, in Sonderheit eine amerikanische Marke zu erwerben“ (Ebenda Seite 286). Mit Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft wurde nicht nur die jüdische Familie Simson enteignet, auch ihr Produkt, der „Suhler Rolls Royce“ musste vom Straßenbild verschwinden. Die Simsonwerke wurden zu einem NS-Rüstungsbetrieb, der Ma- schinengewehre, Flakgeschütze, Karabiner und Pistolen produzierte. Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Suhl durch verschiedene Unternehmen gestartete Herstellung von Krafträdern machte den Ort in der 2. Hälfte auch als ein Zentrum des Fahrzeugbaues weltbekannt. Der Befehl der Sowjetischen Militäradministration zur Konstruktion und Produktion eines Motorrades gehörte zu den ersten, und für die Stadt wohl wirtschaftlich auch maßgeblichsten, nach dem 2. Weltkrieg. Hierdurch wurde eine Entwicklung in Gang gesetzt, die das Fahrzeug- und Gerätewerk Simson mit seiner „Awo“ wieder zum größten Betrieb werden ließ. Die weithin bekannten Kleinkrafträder wie z.B „Star“ oder „Schwalbe“ liefen bis Anfang der 90- er Jahre des vergangenen Jahrhunderts vom Band. Verschiedene Versuche Suhl als Standort der Fahrzeugproduktion auch unter marktwirtschaftlichen Bedingungen zu erhalten schlugen jedoch fehl. Das Suhler Fahrzeugmuseum würdigt mit dem Fahrzeugbau einen prägnanten Industriezweig der Stadt. 25 Simson – eine Marke macht Suhl bekannt bergbau 2/2012 65 Bergbaufolgelandschaft 26 Touren AWO von 1955 27 Moped Simson „SR2“ von 1958 28 Mokick Simson „Star“ von 1974 Haushalts- und feinmechanischer Gerätebau setzten. Neben der Waffenproduktion entwickelte sich in beachtlicher Weise der Fahrzeugbau, der bis zu seinem Niedergang in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts tausenden Menschen Arbeit bot. Auch die Produktion von Haushaltsgeräten ist Geschichte. Der feinmechanische Gerätebau und die Herstellung von Medizintechnik haben sich dagegen über gesellschaftliche Umwälzungen hinweg bis heute behauptet. Literaturverzeichnis AGRICOLA, G. (1557): Vom Bergkwerck. Basel: Froben und Bishoff BEYSCHLAG, F. et al. (1908): Geologische Karte v. Preußen und den Thüringischen Staaten, Blatt Suhl. Berlin DREGER, Th.; SCHMIDT, R. (1998): Suhl und der Bergbau. Faltblatt; Suhl: Geowiss. Verein FOBER, L. et al. (1989): Deutsches Bergbaumuseum Bochum. Bochum: Westermann FREYBERG, B. v. (1923): Erz- und Minerallagerstätten des Thüringer Waldes. Berlin: Bomträger GLÄSER, F.G. (1775): Versuch einer mineralogischen Beschreibung der gefürsteten Grafschaft Henneberg Chursächßischen Antheils. Leipzig KAISER, E. (1956): Südthüringen. Gotha: Hermann Haack KÜHNERT, H. (1967): Aus der Geschichte des Suhler Eisen- und Stahlhüttenwesens. In: Tradition 12, Seite 457 bis 483. München: Bruckmeyer MANIG, G.; SCHELLENBERGER, D. (2002): 475 Jahre Suhl. – Die Reihe Archivbilder. Erfurt: Sutton MEINEL, G. (1993): Die Bildung der Gangmineralisation Thüringens. – Geowiss. Mitt. Thür. 1: 1 bis 111; Weimar. MERKEL Jagd- und Sportwaffen GmbH (2009): Merkel. Die Jagd. – Stammbuch. Suhl PERKOW, M. (1928): Suhl in alter und neuer Zeit. Suhl: J. W. Müllers REH, H; SCHRÖDER, N. (1974): Erzlagerstätten in: HOPPE, W.; SEIDEL, G.: Geologie von Thüringen. Gotha, Leipzig: Hermann Haack SCHWERDT, H. (1859): Album des Thüringer Waldes. Leipzig: Georg Wiegand Stadtverwaltung Suhl (Hrsg. 1996): Suhl – Die Stadt der Waffen., Prospekt. Suhl STEUER, H.; ZIMMERMANN, U. (Hrsg. 1993): Alter Bergbau in Deutschland. Stuttgart: Theiss WAGENBRETH, O.; WACHTER, E. (hrsg. 1983): Technische Denkmale in der Deutschen Demokratischen Republik. Leipzig: Dt. Verlag f. Grundstoffindustrie WEBER, H. (1955): Einführung in die Geologie Thüringens. Berlin: Dt. Verlag der Wissenschaften WEISKE, F. (2010): Schlegelmilch-Porzellan Suhler Porzellan aus dem Eisenhammer. Kleine Suhler Reihe (30). Suhl: Stadtverwaltung WERTHER, F. (1846): Chronik der Stadt Suhl in der gefürsteten Grafschaft Henneberg. Suhl: Manitius Internetquellen: Simson (Suhl) http://de.wikipedia.org/wiki/Simson (Suhl) Die Produktion von Haushaltsgeräten, feinmechanischen Apparaten und Medizintechnik war neben dem Fahrzeugbau wesentlicher Teil des wirtschaftlichen Wiederaufbaues nach dem 2. Weltkrieg in der Stadt und führte später zur Bildung des VEB Kombinat Elektrogerätewerk, des VEB Feinmesszeugfabrik und des VEB Orthopädiemechanik. Den Ursprung für diese Produktionen schufen Unternehmen, die sich um 1900 gründeten. Dies waren z.B die Metallwarenfabrik W. Kober, die Haarschneidemaschinen, Rasiermesser, Rasierapparate u.a. herstellte, oder die Firma F. Keilpart, die Mess- und Lehrinstrumente produzierte. Andere Erzeugnisse die das Wirtschaftsleben der Stadt seit Beginn des 20. Jahrhundert belebten waren Spielwaren, Werkzeuge und Werkzeugmaschinen, chirurgische Instrumente, Eisenmöbel, Gießereierzeugnisse, Schreibmaschinen u.v.a.m.. Suhl heute 29 Blick vom Ottilienstein Vom Bergbau um Suhl blieben Bingen, Halden und wenige, weitgehend verfallende Stollenmundlöcher. Bergbauwander- und -lehrpfade vermitteln heute Informationen über Geologie und Rohstoffgewinnung, die Suhl einst zu einer Bergstadt werden ließen. Sieht man von der 1951 bis 1954 auf dem Suhler Friedberg betriebenen Urangewinnung unter Tage ab, ruht der Bergbau im Stadtgebiet seit etwa 150 Jahren. Die Besiedlung und Wirtschaftsentwicklung im Tal von Lauter und Hasel haben ihren Ursprung in der Zeit der Rennfeuer. Die Eisengewinnung, -verhüttung und die Metallverarbeitung wurden zu Haupterwerbszweigen der Stadt und blieben es über Jahrhunderte. Der Erzreichtum am Gebirgsrand und der Holzvorrat in den Wäldern initiierten diese Entwicklung. Das anfangs rohstofforientierte Gewerbe entwickelt sich zu einer arbeitsorientierten Industrie. Die mit den Gründerjahren in Vielzahl entstandenen Fabriken konnten über handwerklich begabte Arbeiter der Stadt und des Umlandes verfügen. Die Herstellung von Porzellan blieb dabei eine wirtschaftliche Episode, der letztendlich die am Ort fehlenden Rohstoffe ein Ende Die Gewerbe- und Wirtschaftsstruktur ist im 21. Jahrhundert kleinteiliger und nicht mehr durch dominierende Betriebe und Erzeugnisschwerpunkte geprägt wie unter planwirtschaftlichen Verhältnissen. Wirtschaftsstandorte unterliegen dem Wandel konjunktureller, struktureller und immer auch schon politischer Art. Suhl hat davon ebenso profitiert, wie darunter gelitten. Der Niedergang der Großbetriebe im Zuge der 1989 eingeleiteten politischen Wende und der massive Rückgang des produzierenden Gewerbes führten zu einem bisher nicht zu stoppenden Bevölkerungsrückgang mit weit reichenden Konsequenzen für die kommunale Entwicklung. Der Weg von einer sozialistischen Bezirksstadt zu einer attraktiven Kleinstadt ist schwierig und lange nicht zu Ende. Identität schaffen und fördern kann dabei hilfreich sein. Bekenntnis zu seiner Stadt hat auch mit Geschichte zu tun, mit der Wertschätzung von Tradition und deren Wurzeln und vor allem auch dem Anerkenntnis ihres produktiven, zukunftsgerichteten Wandels. Die Entwicklung von der Berg- zur Waffenstadt Suhl ist dafür hinreichender Beleg. 66 bergbau 2/2012 Vortrag, gehalten auf dem 3. Thüringer Bergmannstag vom 02. bis 04.09.2011 in Sondershausen Veranstalter war der Landesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine Thüringen e.V. Das Bergbausymposium „Thüringer Bergbau – gestern, heute und morgen“ fand im Haus der Kunst in Sondershausen statt Gebirgsbeherschung Firstsicherheit und Ankertechnik im Kali- und Steinsalzbergbau Dipl.-Ing. Matthias Nitschke, Kassel* Die Ankertechnik wird im deutschen Bei der Gewinnung von Kali und Kali- und Steinsalzbergbau seit Ende der Steinsalz in den Grubenbetrieben der K+S-Gruppe kommt es durch 1950er-Jahre systematisch zur Firstsicherung eingesetzt. Davor bestand die die Auffahrung der Grubenbaue Zielsetzung der Ankertechnik darin, die zu Spannungsumlagerungen Verdünnung des Kalirohsalzes durch und Beanspruchungen im nachbrechende Steinsalzplatten zu vermeiden. Der Sicherheitsgedanke stand Gebirge, welche die Stabilität zum damaligen Zeitpunkt noch nicht im der aufgefahrenen Grubenbaue Vordergrund. beeinflussen. Dafür sind mehrere Heute werden zur Firstsicherung in den Einflussfaktoren verantwortlich: Grubenbetrieben der K+S jährlich mehr ● Geologische Verhältnisse als 1 Mio. Gebirgsanker gesetzt. Dafür ● Gebirgsmechanische Einflüsse sind konzernweit mehr als 70 Firstankerbohrwagen im Einsatz. ● Geometrische Verhältnisse ● Bergtechnische Einflüsse Grundlagen ● Ausbau/Ankerung. Die Anwendung der Ankertechnik erDurch die Beanspruchung des folgt gemäß der im Jahr 1999 vom daGebirges kann es zu Ablösungen maligen Kaliverein – heute Verband der von Salzpartien an den Firsten Kali- und Salzindustrie e.V. (VKS), Berlin – und Stößen der Grubenbaue herausgegebenen „Ankerrichtlinie“[1]. kommen. Insbesondere die Damit besteht für die Grubenbetriebe eine Handlungsanweisung zur Beurteilung und Löserbildung an der Firste stellt Verwendung der Gebirgsanker im Kalieine potenzielle Gefährdung der Belegschaft dar. Für die Sicherheit der Gruben*Dipl.-Ing. Matthias Nitschke belegschaft ist die Herstellung H-BT der First- und Stoßsicherheit von K+S Aktiengesellschaft Bertha-von-Suttner-Straße 7 höchster Bedeutung. 34131 Kassel In den Grubenbetrieben der Tel.: 0561 / 93 01 16 91 Fax: 0561 / 93 01 11 85 K+S-Gruppe werden dazu E-Mail: [email protected] Beraube- und Ankertechnik Internet: www.k-plus-s.com eingesetzt. Mithilfe der Beraubetechnik werden Ablösungen, die sich bereits gebildet haben, entfernt, während das Setzen der Anker vorbeugend wirkt. Bei der auf den Bergwerken der K+S-Gruppe in Deutschland eingesetzten Ankertechnik werden zur Sicherung der Firsten ausschließlich Spreizhülsenanker verschiedener Bauarten als Gebirgsanker verwendet. Dabei werden die Spreizhülsenanker mithilfe von Firstankerbohrwagen 1 Firstankerbohrwagen und Spreizhülsenanker gesetzt (Bild 1). und Steinsalzbergbau. Neben einem theoretischen Teil werden Beispiele zur Bemessung des Ankerausbaus hinsichtlich Ankersetzdichte, Mindestankerlänge und der Nachgiebigkeit der Anker gegeben. Der Ankerausbau erfüllt folgende grundsätzliche Aufgaben: ● Gesteinsschichten werden durch die Anker zu einem tragfähigen Paket verbunden und erhöhen somit das Widerstandsmoment der Gesteinsschichten gegen Durchbiegung ● Durch den Ankerausbau wird die Last der unteren Gesteinsschichten in höhere, noch ungestörte Schichten der Firste eingeleitet ● Durch die vorgespannten Anker wird der natürliche Mineralzusammenhalt im Firstbereich vergrößert und damit der Trennung einzelner Gesteinsschichten entgegengewirkt ● Der Ankerausbau muss während und nach erfolgter Ablösung die statische Löserlast aufnehmen, um so das Ausbrechen von Hangendpartien zu verhindern. Die in der K+S-Gruppe als Gebirgsanker eingesetzten Spreizhülsenanker bestehen aus den Bauteilen: ● Spreizkopf ● Ankerstange ● Ankerplatte ● Ankermutter. Mit den Ankern können Zugkräfte von 115 kN beziehungsweise 145 kN übertragen werden. Die Ankerlängen sind je nach Anforderung unterschiedlich. Häug verwendete Längen sind 1 250 mm, 1 450 mm und 1 800 mm. Die Länge der Anker wird unter anderem durch die Lage der Löser¢äche im Hangenden bestimmt. Über die aus Lamellen und Konus zusammengesetzten Spreizköpfe erfolgt der Verbund des Ankers mit dem Gebirge. Durch das Einziehen des Konus in die Lamellen werden diese im Bohrloch verspreizt und sorgen für den Halt des Ankers im Bohrloch. Die Wirkungsweise des Spreizkopfs wird dadurch bestimmt, dass die Reibung zwischen Konus und Lamelle geringer ist als die zwischen Konus und Bohrlochwand. bergbau 2/2012 67 Gebirgsbeherschung Als Ankerstange findet eine Stahlsorte mit großer Nachgiebigkeit Verwendung. Für den 16 mm Stab der bei K+S eingesetzten Anker wird ein Gewindestahl mit der Güte 450/700 verwendet. Dabei entsprechen 450 N/mm² der Streckgrenze und 700 N/mm² der Zugfestigkeit (Bild 2). Die Kennlinie des verwendeten Materials zeigt, dass die Ankerstange eine ausgeprägte Streckgrenze sowie eine große Dehnung bis zum Erreichen der Zugfestigkeit (Bruchlast) aufweist. Das heißt, der Anker kann um etwa 10 % 2 Ankerkennlinie seiner Gesamtlänge gedehnt werden, ohne zu versagen. Dieses duk- wendung der Gebirgsanker durch einen tile Verhalten soll die bei den zuvor ein- Kreis von Sachverständigen beurteilen gesetzten Glattstahlankern häufig aufge- zu lassen. Diese in der flachen Lagerung tretenen Gewindebrüche im Bereich der bauenden Kaliwerke setzten in großem Mutter beziehungsweise des Spreizkopfs Maß vielfältige Ankertypen zur Firstsicheverhindern. Die Umstellung von den Glatt- rung ein. Dem Ausschuss, der zunächst stahlankern auf die jetzt gebräuchlichen der Leitung des Kalivereins unterstand, Gewindestahlanker erfolgte sukzessive in wurden die Aufgaben der Zulassung von den Jahren 1994 bis 1997. Ankern für den systematischen Einsatz Schließlich wird die Ankerkraft von der im Kalibergbau und die Erarbeitung von Ankerstange über die Ankermutter auf die Richtlinien für das Setzen und in den AnAnkerplatte und von dieser in das Gebirge fängen auch für das Rauben von Ankern übertragen. Die Bauart der Mutter ist maß- übertragen. geblich dafür, ob mit dem Anker Kräfte von Voraussetzung für die Zulassung eines > 145 kN oder > 115 kN übertragen wer- Gebirgsankers und damit eines Einsatzes den können. in den Bergwerken von K+S sind neben dem Vorliegen der entsprechenden GeAnkerbeurteilungsausschuss nehmigungsunterlagen, wie einer techniDie Beurteilung eines Ankers hinsichtlich schen Beschreibung und Zeichnungen, seiner prinzipiellen Eignung erfolgt durch die Durchführung umfangreicher Versuche den „Ausschuss zur Beurteilung von Ge- mit dem Anker und eines Probeeinsatzes. birgsankern für die systematische Verwen- Zudem erfordert die Verwendung der Gedung im Kali- und Steinsalzbergbau“, kurz birgsanker eine betriebsplanmäßige Zu„Ankerbeurteilungsausschuss“, des VKS. lassung durch die jeweilige Bergbehörde. Im „Ankerbeurteilungsausschuss“, der seit In der praktischen Anwendung wird die mehr als 50 Jahren besteht, sind neben Ver- sicherheitliche Bedeutung der Anker durch tretern von K+S auch die Bergbehörden der diverse Maßnahmen zur QualitätssicheBundesländer Sachsen-Anhalt, Hessen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen vertreten. Durch die Beteiligung der Bergbehörden an der Arbeit des „Ankerbeurteilungsausschusses“ können frühzeitig genehmigungsrelevante Anregungen und Hinweise in den Zulassungsprozess neuer Ankertypen einbezogen und dieser dadurch zielführend gestaltet werden. Der „Ankerbeurteilungsausschuss“ wurde im Jahr 1959 auf Initiative der hessischen Bergbehörde ins Leben gerufen. Das damalige hessische Oberbergamt in Wiesbaden – in dessen Wirkungsbereich die Kaliwerke des Werra-Fulda-Reviers liegen – hatte den Wunsch, die Ver- 3 Stoppmutteranker 68 bergbau 2/2012 rung, die in Abstimmung mit den Herstellern eingeführt worden sind, ebenfalls erkennbar. Zum Beispiel wird bei der Wareneingangskontrolle auf den Werken der allgemeine visuelle Zustand der Gebirgsanker überprüft, die wichtigsten Abmessungen werden mit entsprechenden Lehren kontrolliert. Entwicklung „Stoppmutteranker“ Wesentliche Entwicklungen der letzten Jahre auf dem Gebiet der Ankertechnik in der K+S-Gruppe waren die Einführung eines „Stoppmutterankers“ im Grubenbetrieb Hattorf/Wintershall des Werkes Werra sowie die Entwicklung von Laststufenindikatoren. Die Einführung des „Stoppmutterankers“ wurde mit dem Vorrücken des Bergbaus in geringmächtige Lagerstättenbereiche der Grube Hattorf/Wintershall erforderlich. Bei den bis zu diesem Zeitpunkt eingesetzten Ankern bestand die Gefahr, dass durch die Schaufeln der Lader die Ankerköpfe, die aus der Firste herausragen, verbogen beziehungsweise abgeschert werden. Daher stellte sich die Aufgabe, einen Anker mit einem Kopf zu entwickeln, welcher der Laderschaufel möglichst wenig Angriffsfläche bietet. Zu Beginn des Jahres 2006 wurde ein neu entwickelter Anker mit Stoppmutter sowie mit geänderter Ankerplatte versuchsweise unter Tage eingesetzt. Mit der neuen Mutter konnte der Überstand des Ankers von 60 auf 30 mm reduziert werden (Bild 3). Die wirksame Länge der Mutter durfte dabei nicht verändert werden, da eine Gewindeüberdeckung von 40 mm für die erforderliche Kraftübertragung von mindestens 145 kN unerlässlich ist. An der Ankerplatte wurde der Durchmesser der Bohrung vergrößert. Durch die Stoppmutter wird die bis zu diesem Zeitpunkt übliche Funktionsweise beim Setzen des Ankers nicht unwesentlich verändert. Das Verspreizen der Lamellen im Bohrloch erfolgt beim Standardanker dadurch, dass durch das Verschrauben der Ankermutter der Konus über den Stab in die Lamelle gezogen wird. Beim „Stoppmutteranker“ wird das Verspreizen der Lamellen im Bohrloch dadurch erreicht, dass durch das Drehen des Ankerstabs der Konus über das Gewinde nach unten bewegt wird. Der „Stoppmutteranker“ Gebirgsbeherschung gilt als korrekt gesetzt, wenn das geforderte Drehmoment von 300 Nm erreicht wurde. Dieses muss in der Praxis nach 5 Umdrehungen der Ankernuss erreicht sein. Bei den im Frühjahr 2006 durchgeführten Versuchen kam es bei schräg gesetzten Ankern zum Abrutschen der Ankernuss des Ankerbohrwagens und zum teilweisen Versagen des Gewindestopps der Ankermutter. Daraufhin wurde in die Ankernuss des Firstankerbohrwagens eine 45° Phase gedreht. Damit konnte das Abrutschen der Ankernuss bei unebener Firste oder schräg gesetzten Ankern vermieden werden. Die Ankernuss ist auch mit der herkömmlichen Mutter weiterhin einsetzbar. Das Problem des Versagens des Gewindestopps wurde durch eine Änderung der Gussqualität der Mutter behoben. Im Probeeinsatz traten weitere Probleme auf. So drehten 4 Laststufenindikator sich die Muttern durch Erschütterungen Metallhülse mit 2 definiert geschwächten des Ankerturms zurück. Dieses Problem Stellen. Diese wird über den Ankerstab wurde durch eine Fixierung der Mutter auf geschoben und zwischen Ankerplatte und der Ankerstange mittels eines Klebers ge- Ankermutter eingebaut (Bild 4). löst. Bei Aufnahme einer entsprechend defiNach erfolgreichem Abschluss des Pro- nierten Last von etwa 80 kN wird die Hülse beeinsatzes wurde im Sommer 2008 der an der ersten Stufe zusammengedrückt. „Stoppmutteranker“ auf Empfehlung des Bei Überschreitung einer Last von etwa „Ankerbeurteilungsausschusses“ in den 100 kN spricht die zweite Stufe an. Hauptbetriebsplan der Grube Hattorf/WinIn der Grube Neuhof-Ellers wurden umtershall aufgenommen. Seit Einführung fangreiche Versuche zur Erprobung der Lastdes „Stoppmutterankers“ sind dort bis zum stufenindikatoren durchgeführt. Bei SetzverFrühjahr 2010 fast 1 Mio.„Stoppmutteran- suchen mit dem Ankerbohrwagen knickten ker“ erfolgreich gesetzt worden. die Laststufenindikatoren trotz exakt eingestelltem Anzugsmoment teilweise bereits in der ersten Laststufe, also schon beim Setzen ein. Das Problem wurde durch Schaffung eines Neigungsausgleichs zwischen Ankerplatte und Laststufenindikator gelöst. Der Neigungsausgleich wird durch einen konvexen beziehungsweise einen konkaven Übergang erreicht. Laststufenindikatoren bieten eine schnelle und unkomplizierte visuelle Überwachung, die qualitative Aussagen über die Beanspruchung des Ankers liefert. Zurzeit befinden sich in den Gruben Neuhof-Ellers, Zielitz, Merkers und Hattorf/Wintershall Laststufenindikatoren im Probeeinsatz Die Laststufenindikatoren sind in Bereichen mit hohen Firsten, wie sie insbesondere im Steinsalzbergbau üblich sind, nur schwer erkennbar. Daher wurden die ringförmigen Quetschkörper, die zum Beispiel in der Grube Zielitz zur Firstüberwachung verwendet werden, für den Einsatz auf dem Steinsalzbergwerk Borth modifiziert. Dazu wird in den Quetschkörper eine Indikatorkappe eingebaut. Bei Beanspruchung von etwa 80 kN springt die Kappe aus dem Quetschkörper. Damit ist eine gute und einfache Erkennbarkeit auch bei hohen Firsten gewährleistet. Die Laststufenindikatoren und Quetschkörper können in Verbindung mit Fühlhakenlöchern eingerichtet werden. Es ist beabsichtigt, erst nach Ansprechen der Laststufenindikatoren beziehungsweise der Quetschkörper dann eine Überprüfung der Fühlhakenlöcher durchzuführen. Laststufenindikatoren und Quetschkörper Eine weitere Innovation im Bereich der Ankertechnik ist die Entwicklung von Laststufenindikatoren mit variablem Ansprechverhalten zur visuellen Überwachung der Ankerbeanspruchung [2]. Diese wurde bisher mittels Fühlhakenlöchern überprüft. Daneben sind auf einzelnen Werken auch ringförmige Quetschkörper als Indikatoren im Einsatz. Eine Entwicklung von zweistufigen Laststufenindikatoren zur visuellen Überwachung der Ankerung war notwendig, um für schlecht einsehbare Firsten oder Strecken mit großer Höhe, bei denen eine Fühlhakenmessung sehr zeitaufwändig oder sogar unmöglich ist, ein entsprechendes Hilfsmittel zu besitzen. Die Dimensionierung der Laststufen erfolgt im elastischen Bereich der Ankerkennlinie. Der Laststufenindikator besteht aus einer 5 Versuchsort Zielitz bergbau 2/2012 69 Gebirgsbeherschung Wissenschaftliche Begleitung Die Neuentwicklung von Ankerbauarten und Ankerzubehör sowie die Grundsätze zur Dimensionierung des Ankerausbaus werden im Sinne der Grundlagenforschung seit den 1970er-Jahren wissenschaftlich begleitet. Während in den Anfängen des Ankerausbaus die Dimensionierung aufgrund fehlender mathematischer Modelle noch empirisch erfolgte, wurde in den 1950er-Jahren mit der analytisch begründeten Ankerdimensionierung begonnen. Zu Beginn der 1970er-Jahre wurden die Grundlagen über die Beherrschung des Hangenden durch systematische Firstankerung untersucht. Die daraus entwickelten Erkenntnisse und Erfahrungen flossen in die „Ankerrichtlinie“ ein. Seit etwa 10 Jahren werden intensive Untersuchungen zur numerischen Modellierung des Ankerausbaus im Rahmen von Promotionsarbeiten am Institut für 6 Wellenausbreitung in Stoß und Firste Geotechnik der TU Bergakademie Freiberg In der Firste wurden 6 Messanker eindurchgeführt. Für die Untersuchung des Verhaltens gebaut, die zur Kraftmessung mit Dehvon Gebirge und Anker wurden komple- nungsmessstreifen versehen wurden. xe, dreidimensionale Modelle entwickelt 3 Anker wurden in der Streckenachse [2]. Die Modelle bilden das elasto-visko- angeordnet, wobei die Entfernung des plastische Gebirgsverhalten sowie das nächst gelegenen Ankers etwa 1,3 m zur elasto-plastisch-verfestigende Verhalten Firstkante betrug. Der zweite Anker hatte der Ankerstähle ab. Mit diesen komplexen eine Entfernung von rund 6,3 m (entspreModellen wurden numerische Untersu- chend einer Abschlagslänge) und der dritchungen zum prinzipiellen Firstverhalten te Anker wurde in einer Entfernung von ca. unter Variierung geometrischer und mate- 14,5 m (entsprechend 2 Abschlagslängen) rialspezifischer Eigenschaften von Trenn- gesetzt. In der Reihe des zweiten Ankers flächen und zur prinzipiellen Ankerwirkung wurden 3 weitere Anker rechtwinklig zur an einer typischen Abbausituation durch- Streckenachse gesetzt. Außerdem wurden im Stoß für Schwingeführt. Zur Verbesserung der Anker- und Gebirgs- gungsmessungen 3 Geophone in Horimodellierung werden auch Berechnungen zontalbohrlöchern angeordnet. Die Entferhinsichtlich der dynamischen Beeinflussung nungen der Geophone von der Ortsbrust unter besonderer Berücksichtigung des Sprengeinflusses auf Gebirge und Anker durchgeführt. Da für solche Untersuchungen, insbesondere zur Erfassung des Sprengeinflusses, bisher keine Daten vorlagen, wurde ein insitu Sprengversuch im Lehrrevier des Werks Zielitz durchgeführt. Dabei wurde ein typischer Streckenvortrieb – bestehend aus Vortrieb, Abklappen und Heruntersprengen (Drücken) der Firste mit einer Abschlagslänge von 7 m – modelliert (Bild 5). Die Auffahrung der Messstrecke erfolgte im Sylvinit des Kaliflözes Ronnenberg mit einer Breite von etwa 14 m und einer Höhe von rund 5,4 m. Im Bereich des Vortriebs beträgt die Streckenhöhe etwa 3,4 m. Die Ankerung der Strecke erfolgte mit Spreizhülsenankern im 7 Maximale Schwinggeschwindigkeit in Abhängigkeit von üblichen Ankerraster. Ladungsmenge und Distanz 70 bergbau 2/2012 betrugen etwa 3 m, 10 m und 17 m. Das Bild 6 zeigt im Ergebnis dieser Messungen die Ausbreitung der Wellen im Stoß und in der Firste. Die Einsätze der Wellen sind deutlich trennbar und ermöglichen eine eindeutige Bestimmbarkeit der Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen im Gebirge. Als weiteres Ergebnis werden im Bild 7 die Schwingungsgeschwindigkeiten in Abhängigkeit vom Abstand der Sprengung und der Sprengmenge exemplarisch für eine Zündzeitstufe dargestellt. Mit den Messwerten des Versuchs ist es erstmals möglich gewesen, die in der Literatur beschriebenen Extrapolationen zu bestätigen und genauere Aussagen zum Verlauf der Schwingungsgeschwindigkeiten im unmittelbaren Nahbereich der Sprengung zu treffen. Aus dem Versuch konnten auch Aussagen hinsichtlich der Auswirkungen der Sprengerschütterungen auf den Festsitz der Anker getroffen werden. Die Ankervorspannung kann um etwa 1 bis 5 kN abnehmen, welches einer elastischen Längenänderung der Ankerstange von rund 0,1 mm entspricht. Der maximale Kraftabfall wurde für den Gebirgsanker mit geringstem Abstand zur Firstkante gemessen. Die sprenginduzierte Schwingungsausbreitung im Gebirge wurde erfolgreich in das 3-D-Modell implementiert. Zur Modellierung des dynamischen Ankerverhaltens werden in der Bearbeitung derzeit die Zündzeitpunkte bei der Sprengung angepasst. Gebirgsbeherschung Das statische Verhalten der Anker sowie das statische und dynamische Verhalten des Gebirges werden durch die entwickelte Modellierungstechnik realitätsnah wiedergegeben. Die Interpretation des dynamischen Verhaltens der Anker ist zurzeit noch in Bearbeitung. Ein weiterer Schritt könnten Untersuchungen zur Ermittlung des optimalen Ankersetzzeitpunkts unter Berücksichtigung gebirgsmechanischer und technischer Gesichtspunkte sein. Ausblick Die vorgestellten Entwicklungen von Stoppmuttern für den Abbau in geringmächtigen Lagerstättenbereichen sowie der Laststufenindikatoren helfen die First- sicherheit in der praktischen Anwendung zu erhöhen. Die Anker- und Gebirgsmodellierung bietet ein Werkzeug mit modernster Technik, mit dem spezielle Situationen im Vorfeld schwieriger Auffahrungsverhältnisse bewertet oder gegebenenfalls bei besonderen Ereignissen besser untersucht werden können. Sämtliche Arbeiten und Entwicklungen in der Ankertechnik – sowohl in praktischer als auch in theoretischer Hinsicht – haben das Ziel, die Sicherheit in den Grubenbetrieben der K+S-Gruppe zu erhöhen. Eine Überprüfung der „Ankerrichtlinie“ hinsichtlich der Ergebnisse der jüngsten Forschungsergebnisse, die gemeinsam mit dem Institut für Gebirgsmechanik der TU Bergakademie Freiberg erarbeitet wurden, ist erforderlich. Falls sich daraus ein Bedarf zur Überarbeitung der „Ankerrichtlinie“ ableitet, wird diese unter Führung des „Ankerbeurteilungsausschusses“ erfolgen. Quellennachweis [1] Grundsätze zur Beurteilung und Verwendung von Ankerausbau zur systematischen Firstsicherung im Kali- und Steinsalzbergbau (Ankerrichtlinie), unveröffentlicht. [2] Frühwirt; Schleinig; Jahnke: Stand und Entwicklung der Firstankermodellierung und Firstüberwachung im Salzbergbau der K+S) Gruppe. 37. Geomechanik Kolloquium, Freiberg, 2008. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung aus der Zeitschrift „Glückauf“, Heft 7 / 2011, des VGE-Verlages, Essen Aus- und Fortbildung Fester Boden wird berechenbarer – TFH-Absolvent entwickelt Computermodell für Geogitter-Boden Verbundkonstruktion Geogitter sind großflächige Gitter aus Kunststoffen, die zur Stabilisierung von ungebundenen Untergründen aus Erde, Sand oder losem Gestein eingesetzt werden. Anwendungsbeispiele sind die Bewehrung von Böschungen, die Gründung von Gebäuden, der Bau von Feldwegen, aber auch die Abdeckung von Schächten. Wie sich Geogitter und Untergrund miteinander verzahnen, konnte Michael Stahl, Absolvent der Technischen Fachhochschule (TFH) Georg Agricola zu Bochum, in seiner Doktorarbeit nun erstmals im Computermodell berechnen. Der Vorteil von Geogittern liegt darin, Setzungen oder andere unerwünschte Bewegungen von Böden durch Verzahnungseffekte verhindern zu können. Der Einsatz von Geogittern ist deutlich kostengünstiger als der Austausch des Bodenmaterials. Außerdem sind Geogitter wasserdurchlässig, so dass die Versiegelung des Untergrunds vermieden werden kann. Geogitter werden seit rund 30 Jahren verwendet. Aufgrund der komplexen Eigen- Prof. Dr. Frank Otto (lks.)gratulierte Michael Stahl in Freiberg zu seiner Promotion schaften des ungebundenen Materials war es bisher jedoch nicht möglich, das Zusammenspiel von Gitter und Boden genau berechnen zu können. Michael Stahl gelang in seiner Dissertation „Interaktion Geogitter-Boden: Numerische Simulation und experimentelle Analyse“ als Erstem, ein Computermodell für die auftretenden mikromechanischen Kräfte und Bewegungen zu entwickeln und in umfangreichen Laborversuchen am realen Objekt zu überprüfen. Auf der Basis von Michael Stahls Arbeit können neuartige Verfahren entwickelt werden, um die Standfestigkeit und Materialeffizienz beim Einsatz von Geogittern weiter zu er- höhen. Michael Stahl absolvierte an der Technischen Fachhochschule Georg Agricola zu Bochum ein Studium der Geotechnik und Angewandten Geologie, das er 2007 als Diplom-Ingenieur (FH) abschloss. Stahls Diplomarbeit wurde mit dem Preis des Vereins der Freunde der TFH für herausragende Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Danach arbeitete er zunächst parallel bei der WBG GmbH und als wissenschaftlicher Mitarbeiter der TFH. Zeitgleich begann Stahl sein Dissertationsprojekt an der Technischen Universität (TU) Bergakademie Freiberg, das in Kooperation mit der TFH Georg Agricola sowie der Gelsenkirchener Ingenieurberatung ITASCA Consultants GmbH und dem britischen Geokunststoff-Hersteller Tensar International durchgeführt wurde. Betreuer von Stahls Dissertation waren Professor Dr. Heinz Konietzky von der TU Freiberg und Professor Dr. Frank Otto von der TFH Georg Agricola. Dr. Lothar te Kamp (ITASCA Consultants GmbH) und Dr. Ansgar Emersleben (Technische Universität Clausthal) gaben eine Stellungnahme zur Dissertationsschrift ab. Am 16.12.2011 wurde Michael Stahl an der Fakultät für Geowissenschaften, Geotechnik und Bergbau der TU Bergakademie Freiberg zum Doktor der Ingenieurwissenschaften promoviert. Er erhielt die Bestnote summa cum laude Internet: www.tfh-bochum.de bergbau 2/2012 71 Aus- und Fortbildung Erstsemesterfahrt der TU Bergakademie Freiberg ;&" >! 7 17 /* 2 5"& / )C @% Braunkohletagebau WelzowSüd) C / 0/ 0 (# 0/ 7 5" & )%0 / 5" %)Hausdorf7 Mittelbach7:( !/ " 16/)%) Amro$& %:)A)Noll%)Fahning# )%; 0 %" 7 6/) %)Kudla(0/ 7:(/ )& %" 6/ ( . ( $) ;24.06.2011 5: :#?7E&,F#2 ¨: "$() ( * & / ,)?- 4 0/ :9;5#! %:)A) A. Redlich '%:)A) S. Alexander ! : /) "( ;/ ((5 /) C 7/ ,3,7$ H?--0 ( ( +); / ")% 7/ 2 Blick auf die Förderbrücke F60 72 +I+-,+ 1 Studenten aus dem 4. Semester des Studienganges Geotechnik und Bergbau an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg organisierten eine Erstsemesterfahrt in den Braunkohletagebau Welzow-Süd % #, ! #/?-----© 1)%% H?--) % C ! =: ; /1 *"2H-E&+F?" ) % "1 = !/ ( . > +-; ( )7 91"2H-5 " # H- ( /1) %0" /*1; /1 1)9.#":: H-- 1< ; ) % ? " + # !G: ?3-/# !G: ?,3-/ ; / ; /* 21 *") % " !G: 1<) % ( /* 7 ! 5 ) CC +). ('/1( 9"#,- ,H )C217 / #!G:7$ ,?-, ( E& ?F) A 21( / * # 8'( & : 7 " ' ") 3 Kohleförderung in der Grube mittels Schaufelradbagger SRs 1301 4 Der Vortrag über das Stipendiatenprogramm hat unser Interesse geweckt % ! : ' / ( * &' " # * 7 Aus- und Fortbildung ( # ( '/" ); 9 7(6:)%4/ (*" 7( & 5 /?H-") ( / % 5< 5: () : 7 % / +-,, 4 " # % < # A/! ) 7 )7 % 9/ 1 2 5" 7 # & C2 E& 3F) // 2" / . / 2 /* ("*/ 7 ;( ) ! 4 =( $ # &"2 ! # 5 "( )" ) *" 7: &/ 21 0 ) ( ● ;A;;5 = !:'(0 ● ;9;%5 =ª¨)'5 /:9;5 ● & 25 = ! ; /* ● % &"A * ) 1 5 Organisatoren der Erstsemesterfahrt vor dem Institutsgebäude 0)0 und Bergbau (v.l.n.r.): Tristan Boehm, Martin Luge, 0 Geotechnik ● 2 & 5 = Kenny Auerswald, Maximilian Hertrampf, Tom Schreiter, * 7:: Frank Rackwitz, Jan Engel ● '«7;5 2 ● $%& )0) $ % & / 91" '( "*:/) 5 +,)--4 0/ : 9 ;5 / 4"/=1() ● 0/:9;5 (E&F); < % /* ! " ● 02 5")0)) Tom Scheiter / ( ) ./ Frank Rackwitz C 91" &" / # Kenny Auerswald 5 &/9 7 / " &0&"2 5 :(")% ) ! 9 ; " '" 7 7 Buchbesprechung Sprachkenntnisse zum Businessvorteil machen A 5 / 2 :" /* ( '" : % ) # > 4 7:" "#"()%7# >4 & ;5 *( 0) ;?9)'"#2&1 08 :) 7 '" "1 / " www.branchenbuch.ag/sprachen.html :( 2"()& (39 ; 7:" %9; 7 2(C ( #( )7#2 &1 * 7#/ . (/*)%& ;5 ( (; " ¬/ 7 < #; )G:)G) ""),,-))7"1(/6 * --- 7 // 7GG 7: ) Bettina Fürnrohr,0 & ;5@ & ' ; "1 # 7# ; " 5 ) ; ":: H----5 / % 9 7# * /* C::9)7"1( : ; ""( ' % ( 7:" / ; :: ) %( (9)% &* 6#: C::) : 7 '1 2 (1 : 7¨ / ¨ 7 ")% : '": #( ()A" & /www.branchenbuch. ag 5/& ( 2'"=: (3; : :; :2 : > "%9; ) Die Übersetzung der Websites in 9 Sprachen erfolgte in Zusammenarbeit mit der Langenscheidt KG. Die rund 8 000 Suchbegriffe wurden ins Englische, Französische, Russische, Griechische, Spanische, Italienische, Portugiesische und Türkische übersetzt. Internet: www.branchenbuch.ag +I+-,+ 73 Industrie Neuer Hydraulikhammer HB 4100 von Atlas Copco ; ¨: =G " =& ,-- # * 0 5. 1/ /((:") 5 . =G" " " =G" ( "1 )4=G" < "& ")% :A# & " ) Gordon Hambach@ % 2" A# =G" 0/ 1 ; // " ) &7" 2" : # $ ; ( . "/ "(: ) 0 = 2* G =G" # /()7< =G" ( &/ (= ); " = 7( : ( & =G" ( ) ; 7#/ ; /* 7"# # ") %* /0 < ( =G" #; ¨: ) % =& ,-- % # ,-- " /* ! - -' ) ; 2 =G" #; ¨: / =&,--@ 0 7 7G ( 7( # .0 6;: = G ;¨/*; : #7/¬(7 5 ¨. !9AA 7)977 " & ;/ ; # =G" / ) 4 : 7 (% 6=G " # 7 5 :" = *() Internet: www.atlascopco.com/cto Neur Hydraulikhammer HB 4100 von Atlas Copco Foto: Atlas Copco 7 . //(( 7 * 0 " Gordon Hambach 6 . 9 /* =G" " 7 ( 6( () 74 +I+-,+ (7 : ;/ "@ % 7 7G 5 = " / ?-> / (*"),, *17( 9"'! 0"9 G ! ! 9 A ! /*¨$!!2!9!" G " // ") % %9& # ( 2")A9:" 4 5< :" # !9 6A! !" ! ) $ - ! A 2* 5 / /* 9 './ # / $ ) 8 7# * ' (/ 4 ) ,--: ( '(/ . ( # ) 4 . ( / / Wolfgang Ebert 75 / /*) % = ( ' " " 6"/ / ( Joachim Schreiweis) % 4 # ?- 33--- 7G 9 ': /) A > 7 (/( : /* 5 / " 1//) 9 0 " < 2 ' #"*(./( )%& # & 7 ) Internet: www.wes-electronic.de WESTKALK-Maschinenpark bekommt Verstärkung aus Japan WES Ebert Systeme Electronic GmbH feiert 30-jähriges Firmenjubiläum 97=1A/ G 9 !9 7// 2 G ' # " ! 9 :" 2 "")% ' 5 # - 7 7: ()9 = Industrie /9/( $"" ; " * <2 "(") H$"" 05/ ,?"&>: 2 = A/ / 3 ©.1// /) ; 1" 5 :" * ( ; @ 4 4; ( : ! ; # $< < 7"; EF #)C H-/ =G" G / # "" B /*)A " 9 =G" 5< / 6"# ! //// ((* "19 (# (( /* 9)€ A# ) Hitachi-Zaxis-670-LCH Foto: Westkalk 2*( : "" < # &./ # H () ,+--- & )%1- 3& 5< ( 9 :" 2 7 * '@ % & 0/* " C * :< " %) Guido Mausbach ! . 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( ( 2 / ) A;/ : &:>" < ' +9$!3?-+ 5 "#5#(& # () 9 ,H--- $:" !/" # -- . 6>" : ; ª¨$¨:)' =: 3::=/ )%'"=: .#,?+ ); : '/++.' ( ( ) Internet: www.manitowoc.com +I+-,+ 75 Journal Promotion an der TU Bergakademie Freiberg – Doktorwürde an Hagen Müller Am 18.11.2011 wurde Dipl.-Ing. Hagen Müller (1978), seit 2009 Mitarbeiter von HAVER ENGINEERING Meißen, durch die TU Bergakademie Freiberg in Sachsen der Doktortitel verliehen. An der Verleihung der Doktorwürde war Sachsens Finanzminister Professor Dr. Georg Unland beteiligt. Er war Rektor der Freiberger Universität als Hagen Müller dort Maschinenbau mit einer Spezialisierung im Bereich Aufbereitungsmachen sowie Spezialtiefbau- und Gewinnungsmaschinen studierte. nen. Die dabei gefundenen Abhängigkeiten sind wichtige Voraussetzungen für die Anlagenplanung sowie Neuentwicklung entsprechender Maschinentechnik. Dieser Aufgabe widmet sich Dr. Müller nun im Rahmen seiner Tätigkeit bei HAVER ENGINEERING Meißen. Kontakt Andrea Stahnke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit HAVER & BOECKER OHG Maschinenfabrik Carl-Haver-Platz 3 59302 Oelde Tel.: 02522 / 30 820 Fax: 02522 / 30 710 E-Mail: [email protected] Internet: www.haverboecker.com Bergmannskalender 2012 – Glückauf zur letzten Schicht der saarländischen Bergleute Dr. Hagen Müller Foto: Privat Seine Dissertation mit dem Titel „Beitrag zur systematischen Untersuchung von Reinigungs- und Läuterprozessen“ befasst sich mit den Reinigung- und Läuterprozessen und ihren maschinen- als auch prozesstechnischen Einflussparametern. Dr. Müller widmete sich diesem Thema vor dem Hintergrund, dass Reinigungsund Läutermaschinen für die Aufbereitung mineralischer Rohstoffe sehr bedeutend sind und wesentlich zur Steigerung der Produktqualität und zur Entlastung nachgeschalteter Prozessstufen beitragen. Auf diesem Gebiet fehlten bislang systematische Untersuchungen. Dr. Müllers Dissertation ist ein grundlegender Beitrag dazu, das Gebiet der Reinigungsmaschinen zu strukturieren und zu systematisieren. Dazu wurden die derzeitigen Maschinen in eine Systematik eingeordnet und anhand technisch-wirtschaftlicher Kennzahlen verglichen. Grundlegende experimentelle Untersuchungen mündeten in die Entwicklung eines Ringkanalschergerätes, um maschinen- und prozesstechnische Haupteinflussgrößen des Läuterprozesses untersuchen zu kön76 bergbau 2/2012 Der Bergmannskalender begleitet den Saarbergbau seit 1873, also seit fast 140 Jahren. Zum Jahr der Stilllegung des letzten Bergwerks im Saarland 2012 und dem Ende einer über zweieinhalb Jahrhundert dauernden Epoche wird auch er zum letzten Mal erscheinen. Das Set, bestehend aus dem Wandkalender im Querformat 49 x 34 cm und dem Jahrbuch mit 280 Seiten, ist für 10,- € erhältlich. In den Mittelpunkt der Bilder für den Wandkalender hat Fotograf Ralf Grömminger den Menschen gerückt. Und die Geschichte, die die Bilder erzählen, ist die einer ganz normalen Schicht - oder eben keiner normalen Schicht, denn es ist ja: die letzte Schicht der saarländischen Bergleute. Die Monatsblätter zeigen eindrucksvolle Aufnahmen von Männern, die ihren Beruf lieben. Im Jahrbuch widmet sich die Journalistin Traudl Brenner der Geschichte dieser traditionsreichen Publikation. Sie beschreibt in ihrem Beitrag das wechselhafte Erscheinungsbild und die Inhalte des Kalenders unter dem Einfluss der jeweiligen Herausgeber. Seine Rolle als Chronist der saarländischen Bergbauhistorie, wertvolles Instrument der Kommunikation des Unternehmens sowie Botschafter der bergmännischen Kultur wird darin deutlich herausgearbeitet. Die Beiträge von Delf Siotta beleuchten das Steinkohlerevier an der Saar über einen Zeitraum von mehr als 250 Jahren und skizzieren die große Bedeutung der Kohle für die Industrie- und Landesgeschichte ebenso wie für Kunst, Kultur und Tradition. Historiker Dr. Albert H. V. Kraus beschreibt in bekannt pointiertem Stil die Blütezeit, die Krisen und das Ende des Saarbergbaus aus gesellschaftspolitischer Sicht. Georg Fox widmet sich der Identität der Saarländer in mehreren amüsanten Kurzbeiträgen und entdeckt darin viele Parallelen zur Welt der Bergleute. Die Entwicklung der Hirschbacher Werkstätten von den Anfängen bis zum professionellen Service-Dienstleister der Bergwerke schildern wiederum Werner Thomas und Joachim Wollschläger. Bezugsquelle RAG Aktiengesellschaft Hafenstraße 25 66111 Saarbrücken Tel.: 0681 / 40 51 185 Fax: 0681 / 40 51 074 E-Mail: [email protected] Das Set aus Wandkalender und Jahrbuch kostet 10 ,- € Für den Versand fallen weitere 3,90 € je Bestellung an. Die Saarländischen Bergbehörden trauern um Dipl.-Ing. Gustav Seyl – Der Berghauptmann verstarb am 08.12.2011 im Alter von 80 Jahren Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums des Bergfachs an der Technischen Hochschule Aachen und anschließendem Vorbereitungsdienst als Bergreferendar an den Bergämtern Saarbrücken-Ost und Diez sowie an den damaligen Oberbergämtern Saarbrücken und Bad Ems wurde Dipl.-Ing. Gustav Seyl nach Bestehen der Großen Staatsprüfung 1961 als Bergassessor in den saarländischen Landesdienst übernommen. Er war danach an allen saarländischen Bergämtern sowie beim Oberbergamt tätig. Berghauptmann a.D. Dipl.-Ing. Gustav Seyl Foto: Privat Nach mehrjähriger Leitung des Bergamts Saarbrücken-West wurde Dipl.-Ing. Gustav Seyl Ende 1971 im saarländischen Wirtschaftsministerium mit der Übernah- Journal me des Referats Bergaufsicht, Geologie und Rohstoffe betraut, bevor er durch Wirtschaftsminister Klumpp mit Wirkung vom 01.04.1977 zum Berghauptmann und Leiter des Oberbergamts ernannt wurde. Dieses Amt hatte er nahezu 2 Jahrzehnte inne, als er am 30.06.1995 in den Ruhestand trat. Das Berufsleben von Dipl.-Ing. Gustav Seyl war geprägt durch unermüdlichen Einsatz für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Bergleute. Sein hervorragender bergmännischer Sachverstand und sein großes technisches Detailwissen waren auch über die Landesgrenzen hinaus geschätzt, so dass er in zahlreichen Ausschüssen auf Landes- wie auf Bundesebene vertreten war und zum Teil dort auch den Vorsitz innehatte. In Trauer nehmen die saarländischen Bergbehörden mit den Angehörigen Abschied von Dipl.-Ing. Gustav Seyl, den sie stets in guter Erinnerung behalten werden. Dr. Franz-Rudolf Ecker Berghauptmann Piet Leys neuer Geschäftsführer der Atlas Copco Holding Piet Leys ist seit dem 01.01.2012 neuer Geschäftsführer der deutschen Atlas Copco Holding GmbH mit Sitz in Essen. Er löst Ulrich Schoene ab, der in den Ruhestand wechselt. Neuer Atlas Holding Geschäftsführer Piet Leys Foto: Atlas Copco Der Belgier Piet Leys ist seit 1986 für Atlas Copco tätig und war zuletzt Geschäftsführer der Holding in Südafrika. In seiner Zeit im Konzern hatte er mehrere Positionen inne, unter anderem noch in Spanien und Schweden. Ab sofort ist er als HoldingGeschäftsführer neben Deutschland auch für die Geschäfte in Österreich und der Schweiz verantwortlich. Weitere Informationen Thomas Preuß Pressebüro Turmpresse Jägerstraße 5 53639 Königswinter Tel.: 02244 / 87 12 47 Fax: 02244 / 87 15 18 E-Mail: [email protected] Internet: www.atlascopco.com Die energiewirtschaftliche Bedeutung der Braunkohle wächst Die Förderung von Braunkohle hat in Deutschland im vergangenen Jahr um rund 4 % auf 176,5 Mio. t zugenommen. Rund 90 % der Produktion wurden in Kraftwerken zur Erzeugung von Strom und Fernwärme eingesetzt. Braunkohle war damit nach Angaben des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins (DEBRIV) in Köln der mit Abstand wichtigste heimische Energieträger. Braunkohle hatte 2011 einen Anteil von 12 % am gesamten inländischen Energieverbrauch. Auch in der Stromerzeugung belegt die Braunkohle mit einem Anteil von knapp 25 % die Führungsposition. Die Stromerzeugung der Braunkohlenkraftwerke stieg um gut 3 % auf 150,5 Mrd. kWh. Die subventionsfreie Gewinnung des wichtigsten heimischen Energieträgers konzentriert sich derzeit auf 4 Reviere. Im Rheinland stieg die Förderung um mehr als 5 % auf gut 95 Mio. t und in der Lausitz gab es einen Zuwachs in vergleichbarer Höhe auf nahezu 60 Mio. t. In Mitteldeutschland lag die Förderung mit 19,5 Mio. t um knapp 3 % unter dem Vorjahr und im Helmstedter Revier erreichte die Produktion eine Höhe von gut 1,6 Mio. t. In den Veränderungsraten der Produktionsmengen spiegelt sich vornehmlich die jährlich schwankende Verfügbarkeit der Braunkohlenkraftwerke wider. Zunehmend zwingen jedoch auch Netzengpässe dazu, die Leistung der Braunkohlenkraftwerke zeitweilig zu verringern. Insgesamt, so der DEBRIV, entwickelten sich Förderung und Stromerzeugung aus Braunkohle 2011 in den Größenordnungen der Vorjahre. Veredlungs-und Rohstoffsektor positiv Der Einsatz von Braunkohle zu Veredlungszwecken stieg 2011 ebenfalls deutlich auf rund 16 Mio. t. Die Herstellung von Wirbelschichtkohle nahm um fast ein Viertel zu, die Produktion von Braunkohlenstaub erhöhte sich um 13 % und die Brikettproduktion erhöhte sich um rund 6 %. Rund 1 Mio. t Braunkohlenprodukte wurden exportiert. Nach Stilllegung der letzten Brikettfabrik in Tschechien wird ein Teil des Bedarfs durch Braunkohlenbriketts aus deutscher Produktion gedeckt. Die Initiativen von Industrie, Wissenschaft und Politik zur Nutzung der Braunkohle als Rohstoff für die chemische und petrochemische Industrie mit Schwerpunkt im Chemiedreieck Halle-Leipzig sowie den bergbaunahen Hochschulen in Ostdeutschland haben zahlreiche Fortschritte gemacht. Beschäftigung stabil Die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Braunkohlenindustrie stieg 2011 leicht auf knapp 22 800. In dieser Zahl sind rund 1 600 Auszubildende sowie etwa 6 000 Mitarbeiter in den Braunkohlenkraftwerken der allgemeinen Versorgung enthalten. Auf das Rheinische Revier entfielen etwa 11 600 Beschäftigte. Das Lausitzer Revier zählte über 8 000 Beschäftigte und im Mitteldeutschen Revier sind etwa 2 500 Menschen in der Braunkohlenindustrie beschäftigt. Durch direkte und indirekte Effekte werden in Deutschland durch die Braunkohlenindustrie insgesamt rund 86 000 Arbeitsplätze gesichert. Internet: www.braunkohle.de Manfred Freitag neuer Geschäftsführer der DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung – Die DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH (DMT-LB) hat einen neuen Geschäftsführer. Manfred Freitag stellte sich auf der Belegschaftsversammlung der DMT-LB vor Foto: DMT Manfred Freitag trat zum 01.01.2012 die Nachfolge von Bernhard Czapla an, der zum 31.12.2011 aus dem Unternehmen ausgeschieden ist. Auf einer Belegschaftsversammlung stellte sich der neue Geschäftsführer am 11.01.2012 den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DMT-LB vor. bergbau 2/2012 77 Journal/Veranstaltungen Die DMT-LB ist die Trägergesellschaft des Deutschen Bergbau-Museums (DBM) und der Technischen Fachhochschule (TFH) Georg Agricola zu Bochum. „Die DMT-LB gehört zu den wichtigsten Akteuren von Bildung und Kultur im Herzen des Ruhrgebietes und übernimmt damit ein hohes Maß an gesellschaftlicher Verantwortung. „Ich verfolge die erfolgreiche Arbeit der TFH und des DBM seit Jahren und freue mich deshalb sehr über meine neue Aufgabe“, kommentierte Manfred Freitag den Beginn seiner Geschäftsführungstätigkeit. Professor Dr. Jürgen Kretschmann, Vorsitzender der DMT-LB Geschäftsführung begrüßte seinen neuen Kollegen und dankte dessen Vorgänger für die geleistete Arbeit: „Bernhard Czapla hat die Entwicklung der DMT-LB in den letzten 6 Jahren entscheidend geprägt. Ich bin sicher, dass wir mit Manfred Freitag den erfolgreichen Weg von Modernisierung und Wachstum weiter fortsetzen können. Seine Wahl zum Geschäftsführer ist ein gutes Signal für die Zukunft.“ Manfred Freitag war bis zum 31.12.2011 bei der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) Bezirksleiter des Bezirks Hamm. Zuvor war er in unterschiedlichen Funktionen bei der IG BCE tätig. Manfred Freitag wurde auf Vorschlag des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG BCE von den zuständigen Gremien der DMT-LB in die Geschäftsführung gewählt und bestellt. Internet: www.tfh-bochum.de/pressestelle.html PAUS setzt auf personelle Verstärkung für den Vertrieb von Berg- und Tunnelbaumaschinen Steigende Kundenanforderungen, ein konstant hohes Auftragsvolumen und Märkte, die sie sich immer schneller entwickeln – dies sind einige Gründe, die den norddeutschen Maschinenbauer Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH dazu bewegten, den Bereich Vertrieb personell aufzustocken. Seit Jahresanfang ist Michael Schümann bei PAUS als neuer Vertriebsleiter für den Bereich Berg- und Tunnelbau tätig. Der 45-Jährige war in den vergangenen Jahren bei namenhaften internationalen Konzernen im Vertrieb und Kundendienst beschäftigt. Seine dabei angeeigneten Marktkenntnisse sowie Erfahrungen im Umgang mit Kunden und deren Wünschen, möchte er nun auch für PAUS anwenden. Kenntnisse im Business Development und der internationalen Bergbauindustrie prä78 bergbau 2/2012 destinieren Michael Schümann zusätzlich für sein neues Aufgabengebiet als Vertriebsleiter bei der Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH. Neuer Vertriebsleiter Berg- und Tunnelbaumaschinen bei der Hermann Paus Maschinenfabrik GmbH: Michael Schümann Fotos: Paus „Das Kümmern um den Kunden“ diesen Anspruch verfolgt Schümann. Die internationale Kundenstruktur der Firma PAUS stellt zudem eine besondere Herausforderung dar, bei der Schümann sein ganzes Knowhow sowie seine Erfahrung einsetzen kann. Seit November 2011 unterstützt zudem Oliver Wilke den Vertrieb im Bereich Bergund Tunnelbau. Durch seine vorherigen Tätigkeiten als Vertriebs- und Projektingenieur bei internationalen Unternehmen der Berg- und Tunnelbaubranche hat auch er ein umfangreiches Fachwissen erworben, welches er nun für seine Aufgabe als Vertriebsingenieur bei PAUS einsetzen möchte. Zu den Verkaufsgebieten des 39-Jährigen gehören die Türkei, Südamerika, Südafrika und Australien. „Meine Ziele sind Paus weltweit noch mehr zu etablieren und neue Märkte für Paus zu erschließen“ so der gebürtige Dortmunder. PAUS Spezialmaschinen ebenso wie Serienfahrzeuge für Kunden. Oftmals werden solche Anfertigungen nur in kleinen Stückzahlen aufgelegt und fordern daher ein breit angelegtes technisches Wissen. Um auf die Anforderungen der Kunden reagieren zu können, muss ein ständiger Informationsaustausch zwischen den Bereichen stattfinden. „Durch eine konsequente Information kann PAUS weiterhin Kunden auch nach dem Kauf von sich überzeugen“, sind sich die beiden neuen Paus-Mitarbeiter einig. Kontakt Herrmann Paus Maschinenfabrik GmbH Ansprechpartnerin Marketing Anke Stevens E-Mail: [email protected] Siemensstraße 1 bis 9 48488 Emsbüren Tel.: 0 59 03 / 70 70 Fax: 0 59 03 / 70 73 33 E-Mail: [email protected] Internet: www.paus.de Anzeige Informationen RDB e.V. Juliusstraße 9 45728 Essen Tel.: 0201/232238 Fax: 0201/234578 E-Mail: [email protected] Internet: www.rdb-ev.de 3. Tag der Metallurgie 14. bis 16.03.2012, Goslar Unterstützt seit November 2011 den Vertrieb im Bereich Berg- und Tunnelbau, Oliver Wilke Paus produziert Baumaschinen, Lifttechnik sowie Maschinen für den Berg- und Tunnelbau. Dabei plant, entwickelt und baut Aus dem Editorial von Dr. Reimund Westphal, Recylex GmbH Der Blick zurück auf die letzten beiden Jahre zeigt viel Bewegung für die gesamte Branche. Die GDMB hat viele Tagungen und Fachseminare erfolgreich durchgeführt. Höhepunkte waren sicherlich die internationale Kupfer-Konferenz „Copper 2010“ in Hamburg mit knapp 700 Teilneh- Veranstaltungen mern aus 40 Ländern und die zum 6. Mal durchgeführte internationale EMC European Metallurgical Conference 2011 in Düsseldorf mit über 400 Teilnehmern. Die WirtschaftsVereinigung Metalle hat mit Unterstützung der Mitgliedsunternehmen der Unternehmensinitiative Metalle pro Klima und den Mitarbeitern in den dortigen Werken erfolgreich bereits 9 Regionalkonferenzen an den Unternehmensstandorten zu den Themen Klimaschutz, Energie- und Ressourceneffizienz durchgeführt. Die Industrie hat in Großanlagen investiert – aber leider haben die Phase der Wirtschafts- und Finanzkrise nicht alle unbeschadet überstanden, so wurden auch Produktionen gedrosselt, wie z. B. in der Aluminiumindustrie auf Grund der hohen Stromkosten. In der Zinkindustrie blicken wir in Nordenham auf die letzte verbleibende Primärzinkhütte in Deutschland, deren Produktionsausweitung mit hohen Investitionen und einigen hundert Arbeitsplätzen, aufgrund der internationalen Benchmark innerhalb des Unternehmens zur Debatte steht. Und schließlich fuhren die Metallpreise Achterbahn. Die noch immer währende Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 hat die Unternehmungen verpflichtet, bei der Unternehmenssteuerung noch mehr auf die Liquidität zu achten. Neben den tagespolitischen Themen beherrscht die Staatsschulden- und Eurokrise das Geschehen in Europa. Für unsere Branche zweifellos bedeutungsvoll, aber die Nichteisen-Metallindustrie wird gleichzeitig von anderen Themen tangiert, wie wohl nie zuvor: Energiewende, Rohstoffversorgungssicherheit, Elektromobilität, Umweltgesetze, Klimaschutz, Recyclingstrategien und viele Belastungsszenarien mehr. Daneben steht der chinesische Markt unter großer Beobachtung. In diesen Themenfeldern liegen für uns Chancen und neue Herausforderungen aber auch Risiken. Die Energiewende wird die Energiekosten steigen lassen; mit entscheidenden Ergebniseinbußen ist zu rechnen. Die sinnvolle Kürzung der Förderung von Solarstrom bringt die Solarindustrie, die zu den Kunden unserer Metalle zählt, in ein schwieriges Fahrwasser. Eine sichere und wettbewerbsfähige Versorgung der energieintensiven Industrien mit Energie ist derzeit nicht in Sicht. Die drohende Rohstoffverknappung, die sich insbesondere auf die „wirtschaftsstrategischen Metalle“ bezieht (was durch die Katastrophe in Japan Anfang 2011 deutlich wurde), treibt die Metallpreise in die Höhe, wodurch diese zunehmend ein Werkzeug der Finanzanleger werden und uns eine steigende Planungsunsicherheit bescheren. Die Elektromobilität, von der Bundesregierung mit dem Ziel 1 Mio. Fahrzeuge in 2020 auf deutschen Straßen fahren zu lassen hoch dynamisiert, hat sich zwar deutlich verlangsamt, aber konkretisiert sich durch die ersten marktfähigen Angebote der Indus-trie. Umwelt- und Klimaschutz und Elektromobilität, haben zur Senkung der CO2-Emissionen einen gemeinsamen Nenner: Modernisierte Bleibatterien für den „Start und Stopp Betrieb“ des Autos, dem größten Markt für unser Blei. Ein positives Signal. CO2– Reduzierung als Wettbewerbsfaktor zwischen Stahl und Aluminium im Automobilbau wird weiterhin die Kreativität und Innovation der Ingenieure beanspruchen. Diese technischen Beispiele könnte man beliebig fortsetzen. Das machen auch der Einsatz effektiverer Elemente und Werkstoffe in Flugzeugtriebwerken durch neue Legierungen deutlich. Unsere Ingenieure arbeiten mit Hochdruck an weiteren Lösungen. Und das ist gut so. Einladung und Programm des 3. Tag der Metallurgie vom 14. bis 16.03. in Goslar unter: Internet: www.gs-metallurgie.gdmb.de sind im Moment ca. 36 000 ha Kippenfläche Sperrgebiet. Im Kolloquium werden Forschungsergebnisse, Erkenntnisse aus der Sanierungspraxis und rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen erörtert. Organisator ist Prof. Dr.-Ing. Wolfram Kudla, Professor für Erdbau und Spezialtiefbau. Anmeldung unter www.tu-freiberg.de/forschungsforum/2012/ Karin Küttner Tel.: +49 3737 / 39 2893 E-Mail: [email protected] Informationen Dipl.-Ing. Jörg Weißbach Institut für Bergbau und Spezialtiefbau Technische Universität Bergakademie Freiberg Gustav-Zeuner Straße 1A 09596 Freiberg Tel.: ++49 / (0)3731 / 39-2357 Fax: ++49 / (0)3731 / 39-3581 E-Mail: [email protected] Internet: www.tu-freiberg.de 63. Berg und Hüttenmännischer Tag in Freiberg in Sachsen Freiberger Forschungsforum Im Rahmen des Freiberger Forschungsforums - 63. Berg- und Hüttenmännischer Tag vom 13. bis 15.06. veranstaltet das Institut für Bergbau und Spezialtiefbau der TU Bergakademie Freiberg ein Kolloquium zum Thema „Bodenverflüssigung bei Kippen des Lausitzer Braunkohlebergbaus“. Zum Hintergrund: Als Hinterlassenschaft des Braunkohlenbergbaus gibt es in der Lausitz Kippen, die aus locker gelagerten Sanden und gemischtkörnigen Böden bestehen. In großen Teilen des Bergbaureviers entspricht der Grundwasserspiegel wieder nahezu dem vorbergbaulichen Stand. Die Kombination des instabilen Kippenbodens mit der Wassersättigung sorgt etwa seit 2007 vermehrt zu spontanen Bodenverflüssigungsereignissen auch in flachgeneigten Kippenarealen, die eine Größe von über 100 ha einnehmen können. Mit klassischen Methoden der Bodenmechanik können diese Ereignisse nicht erfasst werden, vor allem kann die Sicherheit derzeit nicht nachgewiesen werden. Aus diesem Grund Sensorgestützte Sortierung Eine Fachtagung des Instituts für Aufbereitung der RWTH Aachen und der GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik e.V. zum Thema Neuentwicklungen und Anwendungen im Bereich der sensorgestützten Sortiertechnik bei der Aufbereitung von Primär- und Sekundärrohstoffen findet vom 17. bis 19.04. im Eurogress, Aachen statt. Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr.- Ing. Thomas Pretz und Prof. Dr.- Ing. Hermann Wotruba. Vorläufiges Programm zum Download: Internet: www.ifa.rwth-aachen.de bergbau 2/2012 79 RDB-Reisebericht Exkursion nach Schottland – Bergwerk Lady Victoria in Newtongrange Samstag 01.10.2011 Ahlen – Amsterdam Fährhafen Ijmuiden/Newcastle-Nordengland In aller Frühe begann die Fahrt des BV Ahlen-Heessen mit dem Bus ab der Stadthalle in Ahlen. Über Bockum-Hövel und Dortmund ging es nach Amsterdam. Hier nahmen wir die Stadtführerin für Amsterdam, Frau Anneke Sterk, an Bord. Es begann eine ca. 3-stündige Besichtigungsfahrt. Sie führte an historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten vorbei. Der Name der Stadt leitet sich von einem im 13. Jahrhundert errichteten Damm mit Schleuse im Fluss Amstel ab. Dieser in der Amstel gelegene Damm verband die zuvor auf beiden Seiten entstandenen Siedlungskerne. Zu den meistbesuchten Attraktionen zählen hauptsächlich Museen, aber auch der Vogelpark und der Artis Zoo sowie das einzigartige Rot-Licht-Viertel. Hier herrscht 24 h lang eine ganz besondere Atmosphäre. Mitten darin steht die älteste und interessanteste Kirche Amsterdams. Heutzutage beherbergt der gotisch geprägte Gebäudekomplex große Ausstellungen wie die World Press Photo Show. Der Königspalast und der dazugehörige Vorplatz, der Dam, befinden sich im Herzen der Amsterdamer Innenstadt. Auf dem Dam findet man Schausteller und das angrenzende Wachsfiguren-Kabinett Madame Tussaud`s. Der Königspalast fungierte zu früheren Zeiten als Rathaus. Durch Napoleon, der seinen Bruder Louis als König der Niederlande einsetzte, wurde das Rathaus wieder zum Palast. Der Central Park von Amsterdam, der Vondelpark, ist von Menschenhand angelegt worden und befindet sich im Süden der Amsterdamer Innenstadt. Er ist nur 5-min.-Fußweg vom Vergnügungsviertel entfernt und wird jährlich von über 10 Mio. Menschen besucht. Der Albert-Cuip-Markt ist der bekannteste und meistbesuchte Straßenmarkt von Amsterdam. Weiter befinden sich hier im Szeneviertel der Pip und ganz in der Nähe die Heinecken-Brauerei. Auf Grund der 165 Grachten wird die Stadt gern als Venedig des Nordens bezeichnet. Zu den Hauptgrachten zählen Singel, Heeren-, Keizer- und Prinzengracht, welche die Innenstadt Amsterdams durchziehen. An der Prinzengracht steht das Anne Frank Haus, in welchem sie ihr weltberühmtes Tagebuch während des 2. Weltkrieges 80 bergbau 2/2012 1 Windmühle in Amsterdam verfasste. Nach ihrem Tod entschied sich ihr Vater, ihr Tagebuch zu veröffentlichen. Das Rijksmuseum (Reichsmuseum) beherbergt die Ausstellung niederländische Meisterwerke wie Rembrandts „Nachtwache“. Der Artis Zoo besitzt ein riesengroßes Areal, in dem altbekannte Tiere zu sehen sind. Ein nachgebauter Regenwald für Nachttiere oder eine Simulation des Amsterdamer Kanalsystems sind dargestellt. Das Tropenmuseum befindet sich ganz in der Nähe des Artis Zoo. Zum Inventar gehören lebensechte Nachbildungen eines afrikanischen und südostasiatischen Dorfes sowie eine Ausstellung über Süd-Amerika und Musikinstrumente aus der ganzen Welt. Die Amsterdam Arena wird nicht nur von Fußballfans besucht. Im Sommer spielen dort bekannte Bands wie die Rolling Stones oder U2 (Bild 1). Nach der Stadtrundfahrt und dem Dank des Vorsitzenden, Friedrich Haumann, an die Stadtführerin, Frau Anneke Sterk, ging es zum Fährhafen von Amsterdam-Ijmuiden und dem Fährschiff „KING of Scandinavia“, der DFDS SEAWAYS Flotte. Der Abend wurde in den verschiedenen Restaurants des Schiffes in gemütlicher Runde verbracht. Die Fahrt über die ruhige See in Richtung Newcastle ließ alle Teilnehmer eine geruhsame Nacht verbringen. 2 „Landesgrenze“ England – Schottland Sonntag 02.10. Newcastle – Newtongrange – Bergwerk „Lady Victoria Colliery“ – Edinburgh Nach einem ausgiebigen Frühstück verließen wir gegen 9.00 Uhr Ortszeit in Newcastle das Schiff und nahmen unsere Reisebegleiterin, Frau Inge Speitel, an Bord unseres Reisebusses. Die Stadt, die eigentlich Newcastle upon Tyne heißt, liegt am Ufer des Flusses Tyne. An der Stelle der heutigen Stadt, befand sich früher Pons Aelii, eine der römischen Festungen entlang des Hadrianwalles. Die Normannen erkannten die strategische Bedeutung der Anlage und bauten an gleicher Stelle im Jahre 1080 eine hölzerne Festung, die erste „neue Burg“ ein „new castle“. Später wurde diese durch einen Bau aus Stein ersetzt und im 13. und 14. Jahrhundert kamen die Stadtmauern hinzu. Durch den Kohleexport gelangte die Stadt zu großem Reichtum. Zu diesem Zeitpunkt entstand die Redewendung „Carry Coals to Newcastle“ (Kohlen nach Newcastle bringen), die im Englischen die gleiche Bedeutung hat wie Eulen nach Athen tragen im Deutschen, das heißt etwas völlig überflüssiges und unsinniges tun. Im 17.Jahrhundert begann der Schiffbau in dieser Gegend. Zeitweise wurden 25% aller Schiffe weltweit in Newcastle und Umgebung gebaut. Im 20. Jahrhundert entstand die erste Fabrik für den Bau von Dampflokomotiven, gegründet von Robert Stephenson. 7 Brücken führen über die Tyne. Die Tyne-Brücke, gebaut Anfang des 20. Jahrhunderts, die High Level Bridge aus der Mitte des 10. Jahrhunderts, die von Robert Stephenson gebaut wurde und die Anfang des 21. Jahrhunderts gebaute Gateshead Millennium Bridge. Zu den in der Stadt hergestellten Industriegütern zählen unter anderem Maschinen, Arzneimittel sowie das berühmte malzig-dunkle Bier „Newcastle Brown Ale“. In den letzten Jahren hat die Stadt versucht, den Wandel von einer florierenden Industrieregion (insbesondere Stahl- und Rüstungsindustrie) hin zu einer kosmopolitischen Metropole zu vollziehen. Aus alten Fabrikanlagen wurden Theater und Museen. Nachdem wir Newcastle in Richtung Newtongrange/ Edinburgh verlassen hatten, war unser erster Zwischenstopp die „Landesgrenze“ England – Schottland (Bild 2). Unser nächster längerer Stopp waren die Ruinen Jedburgh Abbey aus dem 12. Jahrhundert. Hier in Jedburgh lag Maria Stuart in dem Mary Queen of Scots House 1566 mehrere Wochen schwer krank darnieder (Bild 3). RDB-Reisebericht Newtongrange ist ein ehemaliger Standort des Kohlebergbaus. Der Schacht der Zeche Lady Victoria, von der Lothian Coal Company, wurde 1890 auf 500m Teufe geteuft. 1894 begann die Produktion. Mit der Verstaatlichung im Jahre 1947 wurde die Gründung der National Coal Board durchgeführt. Im Jahre 1981 wurde die Zeche geschlossen. 1984 wurde das Scottish Mining Museum gegründet. 1998 wurden weitere neue Einrichtungen für Besucher geöffnet. Die Übertage stehenden Grubengebäude wurden zur Besichtigung erhalten. Nach der Begrüßung im Museum, wurden wir mit Helm, Kopfhörern und einem Translater ausgerüstet. Besichtigt wurden nachgebildete Strecken und ein Streb mit Fördermittel und Walzenlader. Anschließend wurde die Tagesanlage mit der Fördermaschine von Grant und die Spindelstöcke, gebaut von der Arrols Glasgow, befahren. Nach der Besichtigung wurden wir im Gästeraum des Museums mit Tee und Gebäck bewirtet (Bild 4). Nach einer Rundfahrt durch den südlichen Stadtteil von Edinburgh gelangten wir zum Carlton Hotel, unserem heutigen Ziel. Nach Eincheck und einer Pause war unser Treffpunkt der Vorraum des Restaurants. Hier wurden wir von einem Dudelsackspieler im Kilt mit schottischen Melodien und einem Malt Whisky begrüßt. Mit einem guten Abendessen und anschließendem gemütlichem Beisammensein wurde der Tag beendet. Montag 03.10. Edinburgh – Luftkurort Pitlochry – Inverness Mit einer Stadtrundfahrt begann unsere weitere Reise in den Norden Schottlands. Edinburgh ist wahrscheinlich benannt nach dem gododdinischen König Clinog Eitin als Din Eitin (Eitins Festung). Anderen Quellen zufolge stammt der Name von der gälischen Bezeichnung „Dun Eideann“ ab, was „Festung am Hügelhang“ bedeutet. Edinburgh ist seit 1437 die Hauptstadt Schottlands im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland. Seit 1999 ist sie außerdem Sitz des schottischen Parlaments. Mit mehr als 477 600 Einwohnern ist sie nach Glasgow die zweitgrößte Stadt Schottlands. Sie liegt an Schottlands Ostküste und gilt als eine der schönsten und touristisch attraktivsten Städte Europas. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen das Edinburgh Castle, die National Gallery of Scotland und die Museen of Scotland, die Royal Mile bestehend aus den Straßen Canongate, High Street und Castlehill. Sie beginnt am Edinburgh Castle und führt über die ehemalige Highland Tolbooth Church, die St. Gilles Cathedral, das People’s Story Museum, das Museum of Edinburgh und das John Knox-Haus bis zum Palace of Holyroodhouse. Gegenüber 3 Klosterruine in Jedburgh 4 Streb Lady Victoria dem Palast befindet sich das schottische Parlament. Außerdem sind in der Altstadt mehrere große Märkte. Der Park Princes Street Gardens erstreckt sich zwischen dem Castle Rock, auf dem die Burg erbaut wurde und der Princes Street. Mit der Princes Street beginnt die georgianische „New Town“ (Neue Stadt), die sich mit ihren rechtwinklig angelegten Straßen weiter nach Norden erstreckt. In der Neustadt befindet sich am Picardy Place die römisch-katholische Kathedrale von Edinburgh, die St. Marys Cathedral, ein neugotischer Bau von 1814. Eine herrliche Aussicht über die Stadt bietet sich von dem vulkanischen 251 m hohen Arthurs Seat. Im Hafen von Leith, am sogenannten Ocean Terminal, liegt die ehemalige königliche Yacht Britannia, die besichtigt werden kann. Das Panora- 5 Edinburgh 6 Brücke bei Queen Mary mabild der Altstadt hat dazu beigetragen, dass Edinburgh auch das Athen des Nordens genannt wird. Seit dem 14. Jahrhundert führt Edinburgh ein Stadtwappen. Im Schild, über dem die schottische Krone und ein Admiralitätsanker prangen, ist der schwarze Basaltfelsen mit der Burg zu erkennen, deren Türme rote Fahnen tragen. Schildhalter sind ein Mädchen und eine Hirschkuh, das Symbol des hl. Ägidius, des Schutzpatrons der Stadt. Sie war im Mittelalter als Burg der Mädchen bekannt, der Überlieferung nach ein sicherer Hort für Prinzessinnen. Die meisten Einwohner Edinburghs sind Schotten, daneben gibt es viele Iren, Deutsche und andere Nationalitäten. Zwar gibt es, anders als in Glasgow, in Edinburgh keinen religiösen Fanatismus, doch erfolgt auch hier eine Trennung der Schulen für katholische und protestantische Kinder. Zu den zahlreichen internationalen Partnerstädten zählt auch München (Bild 5). Das Schloss Edinburgh Castle gilt als eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten von Schottland. Es steht im Zentrum von Edinburgh auf dem Castle Rock. Das Plateau des Kegels liegt etwa 120 m über dem Meer. Von der Ostseite ist die Steigung so gering, dass das Plateau problemlos zu Fuß zu erreichen ist. Die Lage machte Castle Rock zu einem idealen Platz für den Bau einer Verteidigungsanlage bzw. zu einem Rückzugsort bei drohender Gefahr. Auf dem Gelände der heutigen Anlage konnten bei mehreren archäologischen Ausgrabungen Besiedlungsspuren, die bis etwa ins 9. Jahrhundert vor Christus zurückreichen, nachgewiesen werden. Allgemein wird angenommen, dass eine Burg im 7. Jahrhundert auf dem Castle Rock gebaut wurde. Das älteste erhaltene Gebäude, die St. Margaret’s Chapel, stammt vom Anfang des 12. Jahrhunderts. In den folgenden Jahrhunderten wurde Edinburgh Castle oft belagert, zerstört und wieder aufgebaut. Da Teile des Castles noch heute von der Britischen Armee genutzt werden, stammen die neuesten Bauten aus dem 21. Jahrhundert. Nach der Stadtrundfahrt wurde auf dem Weg nach Pitlochry in der Nähe von Queen Mary eine Pause eingelegt. Hier waren 2 Brücken, die Forth Bridges, eine Bahn- und eine Autobrücke, die über eine Meeresenge führten, zu bestaunen (Bild 6). Weiter ging es nach Pitlochry, einem kleinen Ort, der fast in den Highlands und so ziemlich in der Mitte Schottlands liegt. Es werden Töpferwaren aus der Pitlochry Pottery angeboten und für Tierbeobachter hat man die Salmon Ladder, eine Lachstreppe, angelegt. Diese kann man unterirdisch zur Beobachtung des Lachsaufstieges begehen. Anschließend wurde die Edradour Distillery besucht. Vor der Führung durch die bergbau 2/2012 81 RDB-Reisebericht Distillery wurde uns bei einer Whisky Probe die Geschichte der Distillery erklärt. Edradour ist die kleinste schottische Whisky-Distillery. Sie liegt inmitten von umliegenden Bergen, östlich von Pitlochry. Da jährlich bis zu 100 000 Besucher in dieser Distillery erscheinen, werden in der Hochsaison ca. 20 Fremdenführer aus ganz Europa, beschäftigt. Die Distillery wurde wahrscheinlich bereits 1825 von Bauern der Umgebung zur Deckung des Eigenbedarfs gegründet. 1841 wurde die Kooperative dann in John McGlashan and Company umbenannt. Es fanden im Laufe der Zeit mehrere Übernahmen durch andere Konzerne statt. Am 22.07.2002 wurde die Distillery an den unabhängigen schottischen Abfüller Signatory weiterverkauft. Wären die beiden Brennblasen der Distillery nur geringfügig kleiner, würde sie nach den schottischen Gesetzen als Schwarzbrennerei gelten (Bild 7). Nach der Besichtigung ging es auf dem Territorium von Pitlochry weiter zum Blair Castle. Blair Castle ist eine Burg, die von John Comyn 1269 erbaut worden ist. Es ist der Sitz der Familie Murray, dessen Familienoberhaupt der Duke of Atholl ist. Im 18. Jahrhundert hatte der damalige Duke ein Infanterieregiment aus privaten Mitteln für das britische Heer aufgestellt. Nachdem die Truppe aufgelöst werden musste, wurde sie 50 Jahre später als Leibwache des Duke erneut aufgestellt. Das Regiment stellte 1842 und 1844 die Leibwache von Königin Victoria bei ihrem Besuch in Schottland als sie sich für längere Zeit auf dem Stammsitz des Duke of Atholl Blair Castle aufhielt. In Anerkennung dieses Dienstes erhielten die Atholl Highlanders auf Veranlassung der Königin eine Regimentsstandarte und dadurch offiziellen Status. Heute ist auf Blair Castle eine Einheit von etwa 125 Mann stationiert und sie ist die einzige legale Privatarmee Europas und kein Teil der britischen Armee. Sie steht vielmehr unter dem Kommando des jeweiligen Duke of Atholl, eines schottischen Adeligen. Ihre Aufgabe ist die Verteidigung der Burg und ihrer Umgebung. Das Regiment trägt den Tartan (Schottenkaro) vom Clan Murray of Atholl. Bei festlichen Anlässen wird auch ein Wacholderbüschel an der Mütze getragen (Bild 8). Am späten Nachmittag erreichten wir unser Tagesziel Inverness. Unser Hotel war das „Columba“. Nach Eincheck und kurzem Bummel in den Ort genossen wir das Dinner und den restlichen Abend. Dienstag 04.10. Inverness – Gairloch – Inverewe Garden – Beinn Eighe Loch Maree Inverness liegt an der Mündung des Flusses Ness. Es ist die nördlichste Stadt im Vereinigten Königreich. Sie ist die Hauptstadt des schottischen Verwaltungs82 bergbau 2/2012 7 Brennmeister - Brennblase bezirks Highland und besitzt seit Dezember 2000 als einzige Stadt des Bezirks den Status einer City. Der Ort und seine Umgebung sind geschichtsträchtig. Im 11.Jahrhundert regierte auf der Burg von Inverness Macbeth (Bild 9). Seit dem 19. Jahrhundert steht anstelle einer Burg das repräsentative Burgschloss auf dem Hügel. Der durch das Great Glen und damit durch Loch Ness führende Kaledonische Kanal verläuft diagonal durch Inverness und hat in der Stadt seinen Zugang von der Nordsee. Wenige km östlich liegt das Schlachtfeld von Culloden, wo 1746 die letzte Schlacht der Jakobiten gegen britische Regierungstruppen stattfand, die mit einer verheerenden Niederlage der Jakobiten endete. Die erste britische Kabinettsitzung außerhalb Londons fand am 07.09.1921 im Stadthaus von Inverness statt. Zum damaligen Zeitpunkt befand sich der britische Premierminister, David Lloyd George im Urlaub in Gairloch und berief eine außerordentliche Sitzung ein, um die Situation in Irland zu erörtern. Die Inverness Formula war die Grundlage des Anglo-Irischen Vertrags. Zu den wichtigsten Gebäuden von Inverness zählt die Andrew’s Cathedral. Die Kathedrale der Scottish Episcopal Church 8 Blair Castle 9 Burg von Inverness und Sitz der Diözese von Moray Ross und Caithness ist dem schottischen Schutzpatron St. Andreas gewidmet. Die Kirche wurde am Ufer des Ness in den Jahren 1866 bis 1869 von Alexander Ross im neogotischen Stil errichtet. Das Taufbecken modellierte der berühmte dänische Bildhauer Bertel Thorvaldsen. Der Zar von Russland stiftete 5 goldene Ikonen. Von Inverness führte uns die Fahrt zunächst zum Loch Maree. Das Loch Maree ist ein Süßwassersee in Wester Roos und mit einer Fläche von 28,5 km2 der viertgrößte See Schottlands bei einer Ausdehnung von circa 20 x 4 km. Er ist in der Eiszeit durch Gletscher entstanden. 25 kleinere und 5 größere Inseln befinden sich in dem See. Eine davon ist Maree Island, auf der sich Überreste einer Kapelle, ein heiliger Baum, ein heiliger Brunnen sowie ein Friedhof befinden. Hier soll die Eremitage des Heiligen Maol Rubha gewesen sein, der im Jahr 672 das Kloster Applecross gründete. Loch Maree gilt als einer der schönsten Seen der Highlands. Die Fahrt ging weiter nach Gairloch mit einer Pause im Fischereihafen. Gairloch ist ein kleines Dorf am Ufer des Loch Gairloch an der Nordwestküste von Schottland. Die Ländereien um Gairloch wurden im 15. Jh. vom Clan der Mackenzies erworben (Bild 10). Danach wurde Inverewe Garden angefahren. Er ist der nördlichst gelegene botanische Garten der Welt. Durch den warmen Golfstrom kann er mit vielfältigem Bewuchs aufwarten. Besonders interessant und umfangreich sind die Sammlungen der unterschiedlichen Rhododendren sowie der verschiedenen Eukalyptus-Bäume, die sich über den Garten verteilen. Die Pflanzen stammen vor allem aus Australien, Tasmanien und Neuseeland, China, Japan und dem Himalaya sowie dem gemäßigten Süd- und Nordamerika. Der Gründer der Gärten von Inverewe war der Schotte Osgood Mackenzie. Als er das ca. 20 ha große Grundstück erbte, handelte es sich um einen felsigen Hügel mit nur einem einzigen Baum darauf. Der ursprüngliche Name war Am Ploc Ard, zu Deutsch „hoher Brocken“. Es wurden riesige Mengen von Erde herbeigeschafft mit welchen der Boden fruchtbar gemacht wurde. Nach und nach wurden dann unterschiedliche Pflanzen zusammengetragen. Sein besonderes Augenmerk lag auf dem Walled Garden, einem ummauerten Teil des ehemaligen Strandes. Hier wurden unterschiedliche Nutzpflanzen angebaut. Als Osgood Mackenzie 1922 starb, wurde der Garten von seiner Tochter Mairi Sawyer übernommen. Sie und ihr Ehemann bauten 1935 auch das heutige Inverewe House. Kurz vor ihrem Tod im Jahre 1953 übergab Mairi Sawyer den Garten dem National Trust for Scotland, welcher ihn bis heute betreut. Der Garten wird jährlich von über 200 000 Besuchern bewundert (Bild 11). RDB-Reisebericht Nach dem Aufenthalt im Inverewe Garden wurde auf der Rückfahrt zum Hotel zunächst eine Pause am Wasserfall Black Water, in Garve, eingelegt. Danach ging es zurück zum „Hotel Inverness Columba“. Mittwoch 05.10. Inverness – Schiffsanleger Loch Ness Ruine Urquhart Castle – Schleusenanlage Caledonian in Fort Augustus – Fort William Nach dem Auscheck ging es zum Schiffsanleger von Loch Ness in Drumnadrochit. Mit einem Schiff der Jacobite Flotte fand eine einstündige Rundfahrt auf dem See statt. Loch Ness ist ein Süßwassersee im schottischen Hochland etwa 10 km südwestlich von Inverness. Er ist 56,4 km2 groß und nach Loch Lomond der zweitgrößte See Schottlands. Er verfügt aufgrund seiner Tiefe über das mit Abstand größte Wasservolumen aller schottischen Seen. Seine Tiefe beträgt circa 230 m. Gegen Ende der Eiszeit vor etwa 12 000 Jahren war Loch Ness vermutlich noch eine Meeresbucht. Doch als sich das vom Gletschereis befreite Land bei Inverness hob, wurde der Zugang zum Meer abgeschnitten. Loch Ness ist seit 1822 in die Wasserstraße des Caledonian Kanal integriert. Dieser wurde als Verbindungsweg zwischen der Atlantikküste und der Nordsee gebaut, um kürzere Transportzeiten für Industriegüter zu erreichen und die Unwetter der See nördlich von Schottland zu meiden. Für den Bau des Kanals wurde der Wasserstand im See um ca. 3 m künstlich angehoben, wodurch sich auch Länge und Breite des Sees vergrößerten. Seit Jahrhunderten wird immer wieder von „Nessie“, einem angeblichen Seeungeheuer, in Loch Ness berichtet. Aufgrund dieser Berichte ist Loch Ness ein beliebtes Ziel für Touristen. Zentrum des NessieTourismus ist Drumnadrochit („Clansman Hotel Harbour“). Durch das angeblich vorhandene Ungeheuer ist Loch Ness der bekannteste aller schottischen Seen. Es wird als Seeschlange bezeichnet und soll in der Nähe der Stadt Inverness leben. Durch angebliche Beobachtungen soll die Länge des Ungeheuers 20 m betragen. Zusammen mit Bigfoot und Yeti ist Nessie wahrscheinlich eines der bekanntesten Kryptidien. Die erste bekannte Erwähnung war im Jahre 568. Danach häuften sich die Sichtungen. Einer Chronik zufolge soll im 16. Jahrhundert ein riesiges Tier aus dem Loch Ness gestiegen sein und 3 Männer erschlagen haben. Berühmt wurde das Wesen erst am 02.05.1933, als erstmals regionale Zeitungen von der Sichtung eines Ungeheuers berichteten. Londoner Zeitungen sendeten Reporter nach Schottland. So häuften sich die angeblichen Sichtungen. Theorien und Argumente für und 10 Fischerhafen von Gairloch 11 Einige trotzten dem Regen gegen die Existenz des Monsters folgten noch bis in die heutige Zeit. Täuschungen und Fälschungen bei vielen Sichtungen und Photographien sprechen die teilweise stark voneinander abweichenden Darstellungen von Nessie. In diesem Zusammenhang wäre zu erwähnen, dass die ersten Berichte über das Aussehen von Nessie als Art Plesiosaurus aus dem Jahre 1933 stammen (Bild 12). 12 Nessie in Drumnadrochit 13 Urquhart Castle Nach der Schifffahrt, die bis zum Urquhart Castle führte, wurde dieses auf dem Landweg angefahren und besichtigt. Mit einem Kurzfilm, der die Geschichte des Castle mit allen Höhen und Tiefen darstellte, begann die Begehung von Urquhart Castle, einer oberhalb des Sees gelegenen und in seiner Größe alles überragende Burgruine. Sie wurde 1230 erbaut. 1296 wurde sie von den Engländern eingenommen, fiel dann aber unter die Kontrolle von Robert the Bruce, nachdem dieser schottischer König geworden war. Die letzte Garnison verließ die Burg 1692 (Bild 13). In den 1930er Jahren erwarb ein Mr. Chewett die Ruine. Heute gehört sie der Gesellschaft Historic Scotland und kann besichtigt werden. Urquhart Castle ist ein beliebter Aussichtspunkt über Loch Ness und für Nessie-Beobachter. Danach wurde die Schleusenanlage am Caledonian Canal bei Fort Augustus, am südlichen Ende von Loch Ness, angefahren. Fort Augustus ist eine kleine Ortschaft, die ihren Namen von der Festung Fort Augustus, die 1729 bis 1742 errichtet wurde, erhielt. Benannt wurde die Festung nach William Augustus, Duke of Cumberland und Schlächter von Culloden. 1867 erwarb Thomas Alexander, 12. Lord Lovat, das Fort und nutzte es als Jagdschloss. Sein Sohn, Simon Fraser, 13. Lord Lovat, vermachte das Fort Augustus den Benediktinermönchen. 1876 wurde die Festung Benediktinerkloster. Die letzten Mönche verließen das Kloster im Dezember 1998. Bei Fort Augustus ist eine fünfstufige Schleusengruppe als Weiterführung des Caledonian Canals zu besichtigen (Bild 14). Der Caledonian Canal ist die Verbindung der Ost- und Westküste Schottlands. Nur etwa ein Drittel des Kanals wurde künstlich geschaffen. Bei Inverness beginnend verläuft er durch natürliche Gewässer bis zum Atlantischen Ozean. Er wurde von 1803 bis 1822 gebaut. Um die Höhenunterschiede der einzelnen Seen auszugleichen, benötigte man insgesamt 29 Schleusen. Die Gesamtlänge des Kanals beträgt 97 km. Heute dient er hauptsächlich der Erholung und dem Tourismus. Fort William, unser Tagesziel, ist die größte Stadt der westlichen schottischen Highlands und liegt am Ufer des Loch Linnhe sowie an den Mündungen der Flüsse Nevis und Lochy. Die Stadt und ihre Stadtteile sind durch sehenswerte Berge wie dem Ben Nevis umgeben und liegen an der kurvenförmigen Küste der längsten Meeresbucht Schottlands. Die Stadt hat sich um eine 1650 durch Oliver Cromy, unter dem Namen Fort Inverlochy gegründete Festung, entwickelt. Während der Ort selbst zuerst den Namen Maryborough führte, dann in Gordonsburgh und später in Duncansborough umbenannt bergbau 2/2012 83 RDB-Reisebericht wurde, nahm er schließlich den Namen der Festung an, Fort William.In Fort William checkten wir in das „Alexandra Hotel“ ein. Donnerstag 06.10. Fort William – Aonach Mor mit Nevis Range-Bergbahn – Glenfinnan – Glen Nevis – Lower Wasserfall Nach dem Frühstück führte uns die Fahrt durch das Tal in das Gebiet des Ben Nevis, mit 1344 m höchster Berg Großbritanniens. Unser Vorhaben, mit der Seilbahn in das Aonach Mor zu fahren, um zu einem Aussichtspunkt auf 663 m Höhe, dem Sgurr, zu kommen, um einen traumhaften Ausblick auf Seen und Landschaft zu haben, scheiterte an den Wetterverhältnissen. Durch einen Temperatursturz waren die Berge bis zu einer Höhe von 500 m schneebedeckt. Die Temperatur betrug 3°C und die Seilbahn war gesperrt. Das nächste Tagesziel war Glenfinnan mit einem Infozentrum und dem Denkmal eines unbekannten Highlanders. Auf dem Weg dahin kamen wir an dem „The Commando Memorial“, das 3 Soldaten Denkmal, vorbei. Das Glenfinnan Monument mit der Kilt tragenden Statue eines Highlanders erinnert an eine Rede, die der glücklose Stuart-Spross Bonnie Prince Charles den schottischen Clan-Chefs gehalten hatte, um sie gegen London aufzustacheln (Bild 15). Ein Haltepunkt der Jakobite Dampfeisenbahn, die parallel des Caledonian Canals verläuft, befindet sich unmittelbar im Bereich des Monuments um dann über das aus den Harry Potter Filmen berühmt gewordene Viadukt nach Westen den Blicken zu entschwinden (Bild 16). Über eine Single Road führte uns die Fahrt nach Fort William zu unserem Hotel zurück. Am Nachmittag wurde das Café und Restaurant „Glen Nevis“ zur Tea-Time besucht. Am Lower Wasserfall mit einem Fotostopp ging es wieder zurück nach Fort William (Bild 17). Freitag 07.10. Fort William – Glen Coe – Loch Lomond – Glasgow – Gretna Green Nach Auscheck aus dem Hotel ging unsere Fahrt entlang dem Loch Eil zum Glen Coe (Tal der Tränen). Das Tal und 16 Viadukt bei Glenfinnan 84 bergbau 2/2012 14 Schleusengruppe Fort Augustus 15 Glenfinnan Monument des unbekannten Highlanders die Berge wurden vom König Robert nach einer Schlacht um das Tal, dem Clan der McDougals zur Kontrolle überlassen. Um 1500 begannen die ärmeren HighlandClans wie die McDonalds sich als Viehdiebe gegen die reicheren Lowland-Clans zu verdingen. Durch immer zahlreichere Raubüberfälle über Jahrzehnte geriet der Glen Coe-Clan schließlich bei allen Nachbarn in Verruf. Anfang Februar 1692 wurden unter dem Kommando von Robert Campbell etwa 120 königliche Soldaten beim Clan der MacDonalds in Glencoe als Gäste einquartiert. Am 12.02.1692 kam ein Captain Drummond nach Glencoe und überbrachte einen Befehl vom Major Duncanson an Robert Campbell. Er wurde beauftragt, an den im Tal lebenden MacDonalds ein Exempel für alle widerstrebenden Schotten zu statuieren und keinen unter 70 am Leben zu lassen. Die als Gäste aufgenommenen Engländer gehorchten aufs Wort und richteten ein grausames Blutbad an. Alastair MacDonald wurde getötet, als er morgens aufstehen wollte, seine Söhne konnten fliehen. Viele der Geflohenen starben draußen durch Erfrieren im tobenden Schneesturm. Rund 200 Menschen vom Clan der MacDonalds fanden damals den Tod. Die Geschichte berichtet hier vom „Massaker von Glencoe“. Jedes Jahr findet am 13.02. von der „Clan Donald Society of Edinburgh“ eine Kranzniederlegung am Denkmal des Massakers in Glencoe statt. Dazu reisen Mitglieder des MacDonald Clans aus der ganzen Welt an. Nach dem Massaker normalisierte sich das Verhältnis der weiter den Glen beherrschenden Maclans, einem Zweig der MacDonalds, zu den anderen Clans wieder. In der heutigen Zeit wurden in diesem Tal oder in der Nähe viele bekannte Filme gedreht, unter anderem „Highlander – Es kann nur einen geben“, „Braveheart“, „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ (Bild 18). Weiter ging es in Richtung Loch Lomond, ein See nordwestlich von Glasgow, seit 2002 Teil des „Nationalparks Loch Lomond and the Trossachs“ und gilt als der schönste See Schottlands. Mit einer Länge von 39 km, einer Breite von 8 km und einer Fläche von 71 km2 ist er auch der größte See Schottlands. Je nach Wasserstand gibt es 30 bis 60 Inseln verschiedener Größe in dem See. Einige der Inseln werden als „Sites of Special Scientific Interest“ (SSSI) also „Stätten von besonderem wissenschaftlichem Interesse“ behandelt. Die größte davon ist die 2,4 km lange, nach dem Nationalheiligen Mirin benannte Insel Inchmurrin. Sie ist für die Allgemeinheit zugänglich. In Luss, einem kleinen Fischerdorf am Loch Lomond, wurde eine Pause eingelegt (Bild 19). Unser nächstes Ziel war Glasgow. Glasgow ist mit mehr als 580 600 Einwohnern die größte Stadt Schottlands und die derzeit drittgrößte Stadt des Vereinigten Königreichs. Sie liegt am Fluss Clyde und gilt im Gegensatz zur schottischen Hauptstadt Edinburgh als „Arbeiterstadt“. Seit Jahrtausenden wurde die Stelle des heutigen Glasgow von Menschen besiedelt. Um 80 n. Chr. besiedelten die Römer den Ort, der damals Cathures hieß. Um 140 n. Chr. errichteten sie den Antoniuswall, dessen Reste noch heute in Glasgow zu sehen sind. Der Wall wurde errichtet, um das römische Britannien vom keltischen und piktischen Caledonia zu trennen. Glasgow selbst wurde vom christlichen Missionar Sankt Mungo im 6. Jahrhundert gegründet. An der Stelle der heutigen Kathedrale errichtete er eine Kirche. Die St. Mungo zugeschriebenen Wunder finden sich noch heute auf dem Stadtwappen. Im 12. Jahrhundert ist Glasgow zur Stadt gewachsen. 1451 wurde die Universität zu Glasgow durch päpstliches Dekret gegründet. Anfang des 16. Jahrhunderts war sie zu einem bedeutenden religiösen und akademischen Zentrum gewachsen. 17 Lower Wasserfall RDB-Reisebericht Durch den Schiffsverkehr über den Clyde wurde sie zu einem idealen Handelszentrum sowie zum Tor nach Edinburgh und dem Rest Schottlands. Durch den Überfluss an Kohle und Eisen aus Lanarkshire wurde Glasgow eine Industriestadt. Auch die Baumwollindustrie und die Textilherstellung 18 Am Ende des Glen Coe in Nähe des Loch Tulla florierten. Nach dem Ersten Weltkrieg litt Glasgow am weltweiten Nie- te seinerzeit zur Eheschließung lediglich dergang der Wirtschaft. Die Lage der Ar- die Anwesenheit von 2 Zeugen. In Gretna beiterklasse in der Stadt verschärfte sich, Green war der Schmied die Amtsperson die Politisierung und das Bewusstsein (Standesbeamter) zur Eheschließung. über die Situation nahm zu. In den 1970er Der Ort der Hochzeiten war seine Schmieund 1980er Jahren verschlechterte sich de und der Amboss hatte eine besondere die Situation nochmals. Stahlwerke, Koh- Bedeutung, da der Hammerschlag auf den leminen, Motorwerke und andere Schwer- Amboss die Eheschließung bekräftigte. industrie in und um Glasgow wurden ge- Seit 1929 war das Mindestalter 16 Jahre schlossen, was zu Massenarbeitslosigkeit und ein vorhergehender Aufenthalt von und zum Zerfall der Stadt führte. Seit den 3 Wochen in Schottland Bedingung. Die 1990er Jahren hat sich Glasgow kontinu- Schmiede aus dem Jahr 1712 wurde zum ierlich von seinem Niedergang erholt. Sie Zentrum schneller Trauungen in ganz Euhat in den vergangenen 15 bis 20 Jahren ropa und wurde bereits im Jahr 1887 zur große Summen zur Renovierung und Res- Touristenattraktion. Heute kommen täglich taurierung von Gebäuden investiert. 1990 viele Touristen aus dem In- und Ausland wurde Glasgow die 6. Europäische Kultur- nach Gretna Green um diesen musealen stadt. 2003 wurde sie Europäische Sport- Heiratstempel zu besuchen. Es gibt eine stadt. Mit dem Glasgow Science Center, Ausstellung und 3 Trauzimmer, alle mit eidem Glasgow Tower und dem Clyde Au- nem Amboss versehen. Der Vorsitzende, ditorium von Norman Foster hat die Stadt Friedrich Haumann, hatte eine nachgeauch einiges an moderner Architektur zu stellte Trauung in der Hochzeitsschmiede bieten. Sie ist über die beiden Flughäfen angemeldet. Die Exkursionsteilnehmer Glasgow International und Glasgow Prest- Monika und Rolf Molzahn, deren 29. Hochwick an den Luftverkehr angebunden. Das zeitsdatum auf unseren Besuchstag fiel, sportliche Geschehen in Glasgow wird wurden zu dieser Zeremonie ausgewählt. von den beiden Fußballclubs Celtic und Als Trauzeugen fungierten der EhrenvorRangers dominiert. Die Kirchengebäude sitzende Volker Richter und seine Frau Inder Glasgower Kathedrale sind im Be- geborg. Der Vollzug dieser Trauung wurde sitz der Krone und werden von „Historic durch einen Hammerschlag auf den AmScotland“ instandgehalten. Die Kirche St. boss besiegelt (Bild 21). Andrews ist die Kathedrale der römischkatholischen Gemeinde. Sie ist der Sitz der Erzdiözese und des Erzbischofs von Glasgow (Bild 20). Zu erwähnen wäre noch, dass die Stadt Nürnberg eine Städtepartnerschaft mit Glasgow hat. Nach der Stadtrundfahrt ging es weiter nach Gretna Green und zur dortigen Hochzeitsschmiede. Gretna Green, ein Dorf in Südschottland nahe der 19 Ort Luss am Loch Lomond Landesgrenze zu England gelegen war zur Zeit der Postkutschen, die zwischen London und Edinburgh verkehrten, der erste Haltepunkt in Schottland. Es gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Hochzeitsorten der Welt. Ca. 5 000 Vermählungen werden im Jahr in Gretna Green geschlossen. Der Ort wurde 200 Jahre lang von minderjährigen Paaren aus England, bald aber auch aus allen Teilen Europas zur Eheschließung aufgesucht, da sie hier ohne Erlaubnis der Erziehungsberechtigten eine Ehe schließen konnten. Das schottische Gesetz verlang- 20 Glasgow Nach der Besichtigung der restlichen Museumsräume wurde unser Hotel angefahren. Die letzte Übernachtung auf schottischen Boden fand im „Hotel Gretna Hall“ statt. Da unsere Reisebegleiterin, Frau Inge Speitel, uns am nächsten Tag in York verlassen würde, wurde es am Abend feierlich. Der Vorsitzende, Friedrich Haumann, dankte Inge Speitel im Namen aller Teilnehmer, für ihre hervorragenden Erklärungen während der Exkursion und übereichte ihr zur Erinnerung eine Wetterlampe. Anschließend wurde ihr zu Ehren das Bergmannslied „Glück Auf der Steiger kommt“ gesungen. Frau Inge Speitel bedankte sich und sagte: „Diese Wetterlampe wird ihren Ehrenplatz neben der Hl. Barbara, die ich bereits habe, erhalten.“ Auch bedankte sie sich bei den Organisatoren dieser Exkursion, Jutta und Friedrich Haumann, für die gute Zusammenarbeit während der Exkursion. Ein Lob sprach sie dem Fahrer unseres Busses, Michael Schröder, aus, der den Bus ohne Probleme durch Schottland gesteuert hatte. Samstag 08.10. Gretna Green – York – Hull – Rotterdam Nach Frühstück und Auscheck im Hotel ging es satt und ausgeruht nach York. Hier stieß Frau Regina Longjaloux, eine gebürtige Hannoveranerin, zu uns. Sie übernahm die Hälfte der Gruppe zur Stadtführung. York, eine Stadt im Norden von England am Fluss Ouse, nahe der Mündung des Foss in die Ouse ist eine der ältesten Städte im Vereinigten Königreich. Der Ort, an dem sich die Stadt heute befindet, wurde von den Römern Eboracum genannt, was wahrscheinlich „Ort der Eibenbäume“ heißt. Um 400 n. Chr. eroberten die Angelsachsen die gesamte Region, die Stadt wurde in Eoforwic umbenannt. Die folgende Besiedlung durch die Wikinger führte zu einer erneuten Umbenennung. Sie wurde nach der schwedischen Stadt Jorvik benannt, was „Pferdebucht“ bedeutet. Nach der Normannischen Invasion 1066 wurde dieser Name in „York“ geändert. Eboracum wurde während der Regierungszeit des römischen Kaisers Vespasian im Jahre 71 n. Chr. gegründet. Das hölzerne Lager diente als Militärfort und wurde erstmalig 81 n. Chr. erneuert, um es dann zwischen 107 und 108 n. Chr. endgültig in Stein zu errichten. Für die Römer war York die wichtigste Militärbasis im Norden von Britannien und nach der Teilung des Landes im dritten Jahrhundert nach Chr. die Hauptstadt von Nordbritannien (Britannia inferior). Nachdem sich die Römer zu Beginn des 5. Jahrhundert n. Chr. aus Britannien zurückgebergbau 2/2012 85 RDB-Reisebericht zogen hatten, wurde die Stadt Humber-Brücke, welche direkdie Hauptstadt des britischen te Verbindungen in das Gebiet Königreichs Ebrauc (um 470 südlich des Humbers ermögn. Chr.) Später wurde die Stadt licht. Sie wurde von 1972 bis unter den Angelsachsen Haupt1981 erbaut und war während stadt des Königreichs Deira und dieser Phase die längste einseischließlich der Grafschaft Nortlige Hängebrücke der Welt. Am humbria. Im Jahre 866 n. Chr. 27.02.2008 gegen 1 Uhr Ortswurde York durch eine große zeit befand sich Hull etwa 48 km skandinavische Armee erobert, nördlich des Epizentrums eines die sich ab 879 n. Chr. ansieErdbebens mit der Stärke 5,3 delten. Bis 954 n. Chr. regierten auf der Richterskala. Das Beben skandinavische Könige. Dann dauerte etwa 10 s und war für verschmolz das Reich mit dem diese Breiten ein ungewöhnlich angelsächsischen Reich. Nach starkes Beben. Nun wurde der der Invasion der Normannen im Hafen von Hull angefahren. Jahre 1066 wurde der Norden Die P&O Ferries bietet tägdurch Wilhelm den Eroberer 21 Hochzeitsschmiede Gretna Green während der Trauung lich Fährverbindungen vom völlig verwüstet. Innerhalb der King George Dock in Hull nach Stadt wurde an jedem Ufer der Ouse eine ungewöhnlich hohe Sturmfluten erwartet Rotterdam in den Niederlanden an. Die Burg errichtet. Da York königlicher Besitz werden. Dies geschieht 8 bis 12 Mal/a und Verbindung von Hull nach Rotterdam wird war, gab es auch eine starke jüdische Ge- schützt somit etwa 10 000 Menschen vor von der Pride of Rotterdam sowie der Primeinde, die unter dem Schutz des Sheriffs Überflutungen. Wegen der niedrigen Höhe de of Hull betrieben. Dies sind die beiden stand. Bei einem Progrom am 16.03.1190 der Stadt, lediglich 2 bis 4 m über dem größten Schiffe im Linienbetrieb zur Ostgegen die jüdische Bevölkerung der Stadt Meeresspiegel, wird davon ausgegangen, küste Englands. Nach Abendbrot und geflohen diese in den Clifford`s Tower, der dass im Zuge der globalen Erderwärmung mütlicher Runde begann die letzte Nacht unter dem Schutz des Sheriffs stand. Die- die Gefahr von Überflutungen bleibt. Wal- unserer Exkursion auf dem Schiff in Richser wurde jedoch in Brand gesetzt und fang spielte für die Stadt bis Mitte des 19. tung Rotterdam. alle darin befindlichen getötet. Im Verlauf Jahrhunderts eine wichtige Rolle. Im Jahre des Mittelalters florierte diese Stadt bis 1897 wurde Hull der Stadtstatus bewilligt. Sonntag 09.10. zum 15. Jahrhundert immer mehr, um In den Nachkriegsjahren wurde der größte Rotterdam – Ahlen Nach dem Verlassen des Fährschifffes anschließend durch eine allgemeine Re- Teil des Stadtzentrums neu aufgebaut. zession an Bedeutung abzunehmen.Von Die bedeutenden Kirchen Hulls sind: die wurde die Heimreise nach Ahlen angetreden 20 erhaltenen Kirchen werden noch 8 Holy Trinity Church (Dreifaltigkeitskirche), ten. Während der Rückfahrt bedankte sich für Gottesdienste genutzt. Die 3 mittelal- erbaut 1320 bis 1500, größte Gemeindekir- der Vorsitzende, Friedrich Haumann, bei terlichen Stadtmauern mit den Stadttoren, che Englands, bezogen auf den Grundriss, unserem Busfahrer, Michael Schröder, für den sogenannten „Bars“, sind fast in ihrer die Mary Lowgate aus dem 15. Jahrhun- seine hervorragende Fahrweise und überkompletten Ausdehnung noch heute zu se- dert, 1861 restauriert, die St. Charterhouse reichte ihm dafür eine kleine Anerkennung hen. Am 22.03.1739 wurde der Raubritter (1778 bis 80), Kapelle eines aus einer mit- im Kuvert. Ebenso dankte er auch seiner „Dick“ Turpin am York Grand Jury House telalterlichen Kartause hervorgegangenen Frau Karin für die Betreuung im und am Bus des Pferderaubes überführt und am 07.04. Altenheims. Untypisch für englische Städte und überreichte ihr ebenfalls ein Kuvert. durch den Strick hingerichtet. Nach Bela- besitzt Hull keine Kathedrale. Hull gehört Kurz vor dem Ende der Exkursion ergriff gerungen und Kriegen ergab sich die Stadt der Diözese York an und besitzt einen Suf- der Ehrenvorsitzende des BV Ahlen-Heesam 16.07.1644. Danach gewann York wie- fraganbischof. In der Stadt befindet sich sen, Volker Richter, das Wort. Er bedankte der seine Bedeutung für den Norden Eng- zudem die Hull Arena, eine große Eis- und sich im Namen aller Teilnehmer bei allen lands und war 1660 die drittgrößte Stadt Konzerthalle, in welcher der Eishockeyclub Akteuren, die zum Gelingen dieser ExkurEnglands nach London und Norwich. 1796 Stingrays beheimatet ist. Hull liegt nahe der sion beigetragen haben. Einen besonderen Dank richtete er an den Vorsitzenden, gründete der Quäker William Tuke das Friedrich Haumann und seine Frau Jutta, psychiatrische Krankenhaus The Retreat die diese Strecke im Voraus abgefahren außerhalb der Stadtmauern. 1963 wurde und alles geregelt hatten. Er beendete seidie weltweite University of York gegründet. ne Laudatio mit den Worten: „Fritz, wir freuIm Oktober und November 2 000 erlebte en uns schon auf die nächste Exkursion, York die schlimmsten Überflutungen seit die Du hoffentlich zum kommenden Jahr 375 Jahren, über 300 Häuser waren daplanst. Dann werden wir, wenn wir gesund von betroffen (Bild 22). bleiben, wieder mit dabei sein“. Ein Danke Nach der Stadtbesichtigung von York sei aber auch an die Fa. Behringer Touristik verließ uns die Reisebegleiterin, Frau Inge Speitel. Unser letztes Ziel in England war Giessen gerichtet, die mit viel Fachwissen der Hafen Kingston upon Hull, kurz Hull geeinen großen Beitrag zu dieser Exkursion nannt. Hull ist eine Stadt, die am Nordufer geliefert haben. (namentlich ist Frau Iris der Flussmündung des Hull River in den Schwing hervorzuheben). Friedrich Haumann Humber gelegen ist. Im Jahre 1299 wurJosef Kleinepähler de die Stadt durch Eduard I. nach Kings BV Ahlen-Heessen Town benannt. Das Flutschutzwehr des Fotos: Verfasser Hull River befindet sich an der Mündung ins Humberdelta und wird gesenkt, wenn 22 Fußgängerzone von York 86 bergbau 2/2012 RDB-Mitteilungen Nachruf Karl Poly, BV Clausthal, 83 Jahre Herbert Lucht, BV Niederrhein, 78 Jahre Karl-Heinz Ehrlich, BV Oberhausen, 83 Jahre Wilfried Stolletz, BV Recklinghausen, 77 Jahre Heinrich Anton Welke, BV Recklinghausen, 81 Jahre Johann Portz, BV Rheinische Braunkohle, 54 Jahre Werner Schmidt, BV Saar, 82 Jahre Günter Arnold, BV Unna, 91 Jahre Der RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden wir stets ein ehrendes Andenken bewahren Der Hauptvorstand Bergmannsjubiläen März 2012 Siegerland Gisbert Weber Wanne-Eickel Peter Monka 25 Jahre Clausthal-Harz Bernd Scholte 35 Jahre Bergkamen Manfred Kolodziejski Clausthal-Gorleben Thomas Fehrensen Dorsten Mathias Rosenstraeter Langendreer Jörg Habicht Lünen Robert Wiemann Neuhof Holger Schmidt Niederrhein Detlev Nöcker Peter Klockmann Niederrhein-Moers Norbert Schroeder Mitgliedsjubiläen RDB e.V. 01.03.2012 25 Jahre Erdöl und Erdgas Celle Peter Apmann Recklinghausen Burghard Krause Heinrich Schuessleder Ulrich Sprick Saar Konrad Thull Peter Steinmetz 35 Jahre Brambauer Franz Bartscherer Buer Udo Freisewinkel Oberhausen Heinz Koschig Saar Edmund Bohlen 40 Jahre Clausthal-Lehrte Fred Brandes Josef Lubetzky Lünen Gerhard Schmidt Werra Harald Engelhardt Karl-Heinz Mansius 50 Jahre Rheinische BraunkohleTagebau, Garzweiler Heinrich Engel Rheinische BraunkohleTagebau Inden Arno Menn 60 Jahre Clausthal-Peine-Salzgitter Erich Grundmann Geburtstage März 2012 Einzelmitglied Heinz Thiemann 80 Jahre, 27.03. Aachen-Mayrisch Andreas Zoons 50 Jahre, 09.03. Guenther Faust, 80 Jahre, 01.03. Aachen-Sophia-Jacoba Peter Garczarek 50 Jahre, 31.03. Peter Spiertz 60 Jahre, 06.03. Hans-Juergen Mueller 70 Jahre, 21.03. Georg Dambor 80 Jahre, 25.03. Baden-Württemberg Christian Proß 60 Jahre, 18.03. Brambauer Günther Spaeth 85 Jahre, 29.03. Ferdinand Linnenweber 90 Jahre, 12.03. Buer Reinhard Dörnenburg 75 Jahre, 29.03. Paul Köhl, 75 Jahre 09.03. Joseph Maidhof 75 Jahre, 15.03. Clausthal-Helmstedt Helmut Müller 80 Jahre, 29.03. Clausthal-Kassel Klaus Herbst 80 Jahre, 04.03. Clausthal-Oker Manfred Glaß 70 Jahre, 31.03. Jürgen Heldt 85 Jahre, 25.03. Clausthal-Peine-Salzgitter Helmut Hecht 75 Jahre, 22.03. Gerhard Bornat 80 Jahre, 01.03. Willi Spiessl 80 Jahre, 22.03. Dortmund-Mengede Herbert Friedrich 80 Jahre, 30.03. Erdöl und Erdgas Celle Alexander Matusevitch 50 Jahre, 15.03. Heinz Jahn 85 Jahre, 18.03. Essen-Süd Horst Grote 75 Jahre, 24.03. Hamm Michael Groß 50 Jahre, 19.03. Manfred Zöllner 50 Jahre, 05.03. Ibbenbüren Arne Ambrock 50 Jahre, 08.03. Reinhold Dierkes 75 Jahre, 03.03. Langendreer Thomas Ahlbrecht 50 Jahre, 13.03. Jürgen Korten 50 Jahre, 28.03. Dieter Hermesmeyer 75 Jahre, 27.03. Lausitzer Braunkohle Guntram Hennlein 50 Jahre, 09.03. Klaus-Dieter Schulze 60 Jahre, 03.03. Eckhard Wiegand 70 Jahre, 14.03. Lünen Artur Peschel 75 Jahre, 24.03. Helmut Reimer 75 Jahre, 28.03. Helmut Horacek 85 Jahre, 24.03. Mitteldeutsche Braunkohle Lothar Mohaupt 60 Jahre, 26.03. Mittelrhein Willi Schardt 75 Jahre, 22.03. Niederrhein Carsten Moeller 50 Jahre, 04.03. Manfred Möhring 50 Jahre, 21.03. Cavit Lacin 60 Jahre, 21.03. Heinz Pirc 85 Jahre, 02.03. Gerhard Quetting 85 Jahre, 26.03. Niederrhein-Moers Jürgen Tratler 50 Jahre, 17.03. Fritz Hans 75 Jahre, 16.03. Ulrich Schauenburg 75 Jahre, 26.03. Klaus Winkelmann 75 Jahre, 30.03. Erwin Barann 80 Jahre, 19.03. Nordbayern Klaus Bürmann bergbau 2/2012 87 RDB-Veranstaltungen BV Bergkamen Aus besonderem Anlass wechselt der BV zum 01.02. sein Vereinslokal. Das neue Vereinslokal wird die Gaststätte „Haus Heil“, Rotherbachstraße 120 in 59192 Bergkamen - Oberaden sein. Außerdem möchte sich der Vorstand bei Peter Lenz, Gastwirt des ehemaligen Vereinslokals „Zum Schrägen Otto“, für die jahrelange gute Zusammenarbeit herzlichst bedanken und ihm und seiner Familie für die Zukunft alles Gute wünschen. BV Brambauer Am Sonntag, den 11.03. findet im Lokal „Bürgerkrug“ in Brambauer, Ferdinandstrasse 18 um 10.00 Uhr unsere Jahreshauptversammlung statt. 1. Begrüßung 2. Nachehrung der Jubilare 3. Bericht des Geschäftsführers 4. Bericht des Schatzmeisters 5. Bericht der Kassenprüfer 6. Aussprache über die Berichte 7. Entlastung des Vorstandes 8. Vorstandswahlen 1. Geschäftsführer 2. Geschäftsführer 1. Schatzmeister 2. Schatzmeister 1. Schriftführer 1. Medienbeauftragter Alle Kassenprüfer 9. Bilder aus unserem Vereinsleben 10. Verschiedenes ( u.a. Delegiertentag in Essen am 02.06.) Zu dieser Versammlung lädt der BV herzlich ein und hofft auf eine rege Teilnahme. BV Buer Der Vorstand des BV lädt alle Mitglieder zur Jahreshauptversammlung am 25.02. in Gladbeck, „Wasserschloss Wittringen“ um 18.00 Uhr ein. Einlass ist ab 17.30 Uhr Tagesordnung: 1. Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Heinz Faltin 2. Geschäftsbericht 3. Kassenbericht 4. Bericht der Kassenrevisoren 5. Aussprache zu den Berichten 6. Neuwahlen: a) 1. Vorsitzender b) stellv. Vorsitzender c) Schatzmeister d) stellv. Schatzmeister e) Pressewart f) Kassenresivor g) Delegierte zum Delegiertentag in Essen am 02.06. 7. Verschiedenes: Aktivitäten in 2012 Bei Teilnahme an der Jahreshauptversammlung melden Sie sich bitte bis zum 18.02. bei: K.-H. Bonowski, Heistraße 124, 45894 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/73968 F. Burgunder, Gartenstraße 14, 45968 Gladbeck, Tel.: 02043/65756 H. Faltin, Marlerstraße 169, 45896 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/66447 D. Hörter, Stegemannsweg 46, 45897 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/591027 H. Schneider, Hövelmannstraße 11, 45896 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/206496, J. Wielens, Niefeldstraße 32, 45894 Gelsenkirchen, Tel.: 0209/66685. Nicht Vergessen: Jeden 3. Mittwoch im Monat Stammtisch bei „Seifen“ BV Lünen Die Jahreshauptversammlung des BV findet am Sonntag den 25. 03. ab 10:00 Uhr im „Grubenwehrheim Victoria 1/2“ in der Westfaliastraße in Lünen statt. (Anfahrt Münsterstraße, weiter auf die Barbarastraße und am Ende rechts in die Westfaliastraße) Nachfolgend die geplante Tagesordnung: 1. Begrüßung durch den Vorsitzenden 2. Erstattung des Jahresberichtes 3. Bericht über die Fortbildungsarbeit 4. Kassenbericht für das Geschäftsjahr 2011 88 bergbau 2/2012 5. Kassenprüfbericht 6. Entlastung des Kassierers und des Vorstandes 7. Wahlen Satzungsgemäß sind zu wählen: 7.1 Geschäftsführer 7.2 Kassenprüfer (2+1) Sonstige Wahlen 7.3 Kassierer (außerplanmäßig) 7.4 Beisitzer 7.5 Wahlen zum Delegiertentag am 2.06. 8. Verschiedenes Nachehrung Jubilare 2011 Wir wünschen eine gute Anreise. Bei Rückfragen: Jürgen König, Tel.: 0231 / 8296601 BV Niederrhein Einladung zur Jahreshauptversammlung des BV am Sonntag, dem 18.03., um 10.00 Uhr im Festsaal des „Ledigenheimes“ in Dinslaken-Lohberg, Stollenstraße 1 Tagesordnung: 1. Festlicher Teil Begrüßung Silvo Magerl Totenehrung Jahresrückblick Grußwort des Hauptvorstandes Jubilarehrung unter Mitwirkung des Glückauf-Chor Walsum Laudator: Theo Schlößer Weitere Ehrungen Silvo Magerl 2. Offizieller Teil 1. Eröffnung Kamerad Silvo Magerl 2. Protokoll der Jahreshauptversammlung 2011 Kamerad Georg Brandt 3. Berichte 1. Geschäftsbericht Kamerad Andreas Klare 2. Kassenbericht Kamerad Uwe Grah 3. Kassenprüfungsbericht Kameraden Dietmar Quetting, Cuma Gür, Walter Kirch und Dieter Grell 4. Aussprache zu den Berichten 5. Nachwahl des 2. Schriftführers und Medienbeauftragten 6. Verschiedenes BV Saar www.vsb-saar.de 50. VSB-Treff Am Sonntag, 26.02. lädt der Vorstand der Vereinigung Saarländischer Bergingenieure zum 1. VSB-Treff in 2012 ein. Beginn ist wie immer um 10.00 Uhr im „Naturfreundehaus Friedrichsthal“. Thema: Landmarke Ensdorf „Das Saarpolygon“ und aktueller Stand Bergwerk Saar, Referent: Dipl.-Ing. Friedrich Breinig, Bergwerksdirektor BW Saar und VSB-Mitglied. Eintritt natürlich frei und Gäste wie immer herzlich willkommen Sitzung Arbeitskreis „Betreuung“ Unsere nächste Sitzung des AK „Betreuung“ findet am Dienstag, 28.02. um 16.30 Uhr im „Naturfreundehaus Friedrichsthal“ statt. Wir bitten um rege Teilnahme der Mitglieder. Sitzung des Erweiterten Vorstandes Die 1. Sitzung des Erweiterten Vorstandes findet am Dienstag, 13.03. um 16.30 Uhr im „Naturfreundehaus Friedrichsthal“ statt. Direkt im Anschluss an die Sitzung (ca.17.30 Uhr) hat der Vorstand unser Mitglied und Autor Karl-Josef Boussard eingeladen, sein 2. Buch mit dem Titel „Den Absprung wagen“ vorzustellen. Ausgewogene soziale Grundeinstellung und Ausbildung in unserer Gesellschaft spielen in seinem Buch eine große Rolle. Zu dieser Buchvorstellung sind natürlich alle interessierte VSBMitglieder sowie alle Gäste herzlich willkommen. Jahreshauptversammlung der VSB e.V. Am Sonntag, 25.03. lädt der Geschäftsführende Vorstand der VSB seine Mitglieder zur jährlichen Jahreshauptversammlung in die „Stadthalle Püttlingen“ ein. Beginn ist um 9.30 Uhr. Wir bitten schon heute diesen Termin vorzumerken. Die schriftliche Einladung mit der Tagesordnung wird jedem Mitglied Anfang März zugeschickt. RDB-Ehrung BV Lünen Ehrung von Ingulf Scholz durch den Justizminister des Landes NRW Am 05.12.2011, dem Tag des Ehrenamsem Lande bei. Sie sorgen für Vertrauen tes, zeichnete im Düsseldorfer Landtag in die Justiz des Landes und engagieren Justizminister Thomas Kutschaty den sich für Menschen, die Unterstützung beRDB-Kameraden Ingulf Scholz für seine nötigen. Die Leistung aller ehrenamtlich ehrenamtlichen Dienste aus. Tätigen sei unverzichtbar und ergänze im Ingulf Scholz ist seit 1990 als ehrenamtbesten Bürgersinn die Arbeit der Gerichlicher Richter am Sozialgericht Dortmund te. Das Ehrenamt in der Justiz sei so vieltätig. fältig, wie eine Bürgerbeteiligung an einer Seit 1992 engagiert sich Ingulf Scholz Staatsaufgabe nur sein kann. Das Ehrenin der Erwachsenenbildung und bringt in amt in der Justiz zeige auch, dass die seinen Referaten die SozialgerichtsbarJustiz nicht abgehoben von der Gesellkeit interessierten Bürgerinnen und Bürschaft arbeitet, sondern in der Mitte wirgern näher. ke, umgeben, beobachtet, begleitet von 1993 gehörte er zu den GründungsmitBürgerinnen und Bürgern, die ihre Zeit, gliedern des Vereins der ehrenamtlichen ihre Ideen, ihr Engagement einsetzen, Richterinnen und Richter des Sozialgedamit Rechtsprechung funktioniert“. richts Dortmund. Es ist der erste Verein Ingulf Scholz ist beim BV Lünen seit dieser Art in der Bundesrepublik Deutsch1986 zunächst im erweiterten Vorstand land, seit 6 Jahren ist Ingulf Scholz 1. Vorund seit 2001 im Vorstand als Schriftfühsitzender. rer aktiv. In der Laudatio sagte der Justizminister Justizminister Thomas Kutschaty (li.) und Für sein jahrzehntelanges Engagement Ingulf Scholz Thomas Kutschaty: vor allem in berufsständigen Organisa„Was die Ehrenamtlichen in der Justiz leisten, schafft Werte, tionen wurde ihm am 30.05.2008 die Verdienstmedaille der die sich nicht beziffern lassen. Die ehrenamtlich Tätigen tragen Bundesrepublik Deutschland verliehen. mit ihrem unermüdlichen Einsatz zur Rechtssicherheit in dieJürgen König 80 Jahre, 21.03. Oberhausen Werner Funke 85 Jahre, 01.03. Peißenberg Lorenz Bauer 85 Jahre, 20.03. Recklinghausen Klaus Rothe 50 Jahre, 08.03. Hermann Hinz 80 Jahre, 30.03. Friedrich Kowalik 80 Jahre, 18.03. Guenter Zajonz 80 Jahre, 28.03. Rheinische BraunkohleHambach / Mitte Frank Naeven 50 Jahre, 20.03. Bruno Paternoga 50 Jahre, 25.03. Peter Hartlieb-Wallthor 60 Jahre, 10.03. Rheinische BraunkohleHauptverwaltung Albert Pützer 70 Jahre, 14.03. Johann Klein 90 Jahre, 21.03. Rheinische BraunkohleTagebau Garzweiler Georg Schlömer 70 Jahre, 18.03. Wolfgang Eger 75 Jahre, 12.03. Rheinische BraunkohleTagebau Inden Andreas Michel 50 Jahre, 13.03. RWTH Aachen Jürgen Wolff 50 Jahre, 29.03. Saar Thomas Woll 50 Jahre, 21.03. Rainer Becker 60 Jahre, 02.03. Harald Lion 60 Jahre, 23.03. Josef-Jakob Gross 75 Jahre, 07.03. Kurt Kissel 75 Jahre, 09.03. Ferdinand Lassotta 75 Jahre, 19.03. Siegfried Piontkowski 75 Jahre, 20.03. Theo Schäfer 75 Jahre, 08.03. Unna Heribert Müller 50 Jahre, 08.03. Horst Brinkhoff 85 Jahre, 15.03. Otto Niemann 85 Jahre, 29.03. Wanne-Eickel Werner Horning 75 Jahre, 10.03. Werra Thomas Mohr 50 Jahre, 05.03. Guenter Engelhardt 60 Jahre, 10.03. Jakob Schissler 75 Jahre, 24.03. Westerzgebirge Steffen Schmidt 50 Jahre, 25.03. Der Hauptvorstand des RDB e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“ Anzeige Breewege Wohnen im Privathaus mit Wintergarten und Liegewiese De Haan aan Zee Daniel & Ginette Jonckheere-Huyghe ● B-8420 De Haan aan Zee Bredeweg 44 ● Tel.: 0032/59/235959 Mobil: 0032/494/155966 E-Mail: [email protected] 3 x Übernachtung mit Frühstück für 2 Personen 60,- €/ Tag ab 4 Übernachtungen 55,- €/Tag Besuchen Sie unsere Website unter: www.breewege.be Flämische Nordseeküste 2 DZ mit allem Komfort ● 15 min zum Strand ● 10 km nach Ostende ● 15 km nach Brügge bergbau 2/2012 89 RDB-Mitteilungen BV Clausthal Bez.Gr. Harz Barbarafest 2011 Hans-Georg Braun ! " #$ % & '( ))*+, $ -$) .%)) Traditionsverein Berg- und Hüttenschule Clausthal e.V. % +) /%01) 2%#Kai Rückbrodt 34. )2)5 # Reinhard von Liebenstein 3$ &5 % /$ " 6 +$ $) 7 0 1 '&%%)) #$ Wolfgang Schütze$ 1%# Jürgen Weinknecht ) + 2 $ 8 * +2$ % 9 #Olaf Schubert% .1%*: ; +$ * ' #$ Jürgen Weinknecht 60-jährige Mitgliedschaft im RDB e.V.) Kamerad Jürgen Weinknecht (li.) wird für 60-jährige Mitgliedschaft im RDB e.V. geehrt. Kai Rückbrodt (m.) und Olaf Schubert (re.) #Olaf Schubert%% 1 < $ # Kai Rückbrodt ' = 4.)2) &%$ ,) .Berufsweg in Kurzfassung> # Jürgen Weinknecht ?))@A B !$ & ) ! !$ 1" )C)@6D) ! , % 9 +" 0 .( @6E ! 4) ; !9$ B$ *$ %$ 2 ," ) ' *$ 1 ?$F9 71 & '9%)!@E4$ ) . 4. )2) ( #Jürgen Weinknecht ))@C 1<9: ; 1& ' $ 7 Silverbirds" &9$ * % %" 89 # Wolfgang Schütze 1* . % !%%') /%*88(G$ %2: ,H> # Olaf Schubert *$ 1 1 !$& % H ) ! 7$ & '% ))); ))) 2 % ; %! =% #$ Rückbrodt F . $ Herz aus „Amorit“ für Reinhard von Liebenstein. Kai Rückbrodt, Claus Messerschmidt, Reinhard von Liebenstein und Olaf Schubert (v.l.) 90 Wolfgang Schütze bei der „Damenrede“ ;) . *88: ; % 1 ' 1$ =8&8> # Claus Messerschmidt &" @66 & %$ 9 & 6C 1) +$ 3&51 + !);# 1*&$ ) !1 , % = #%$ > #Olaf Schubert& 7*+$ $!" # 6 $ ).( =8> & * $ " 1 $ # 8 % B% #") . 6) ! 1 !8% ' 7 $ 1:. /% 7 I8$ 9).7 1) # Olaf Schubert 89$ + + Kai Rückbrodt %8'9 %') # Messerschmidt 1> 7 % ))' %))> - 1) ;1%)) -) . ' 3 "5 " )J!) !82#$ 4.)2)$ &> „B e r g s c h u I i t“ ! . 1 F 8$ % ) K 7 ?< +,K 1 /% ! 1 F 9 8 9 0'&).;$ 7 ; „A m o r i t“ ) 3*" J ( "J)!5) * " $ ":;72$ ' #$2" ;: + / Reinhard von Liebenstein ' * " !" 1 /% %$ % % 1, +, 1: 0 +: 7&#Kai Rück- Kai Rückbrodt zelebriert das „Clausthaler Mitternachtsgeschrei“ brodt % - 7" $ ! K) $ 81 : /% . !# 2.$ + 1 1 &Hans-Georg Braun Silverbirds" < + $ * 9%+) Messerschmidt BV Clausthal Bez.Gr. Kassel 1. Veranstaltung Besichtigung der Lokomotivfertigung von Bombardier Transportation in Kassel am 17.06.2011 ;F9* *+$ RDB-Mitteilungen Die Inselgruppe im Eingangsbereich der Blumeninsel ,K'1 &: = . %$ + & #$ Egon Pairan !"#) H)?=11 & + Agim Hysenaj '8)' %9$ % 11 =% &9 ) C * + + 1) ; + Henschel @CD1%H + & $ /$, $ 1 ) 9 & K& +% @AC1 4!1 & 4$ $/*$ : @DA 1 I * * I K *$/ % I$/$ )@@1*3*$ 1$&5 & =$ *$/*)@@A .$% * + *$ .$% 8 * 3*%51$ = $ &1) ,9 / $ &88 #1 $ 1*.$ $% '1 &88% 9& 1)(0 ( 88$ %) !9$ & ,1 3H5 + & ! *$!I & 7 /) * 1$ 88 %)) ' /I #) ,9 / @6C 1 .8& 1 1 $ '$ .$ 1&). &**% @@<1 .& 1%))!%$ A6#, 4 6C 1 . 6 #,6A 1 & % %$ &8$ GG" 1$ 1) ' 1 $ 9 1 & $ '8 &1 !I 3C 2 A ?/% C2 C/% ? 2C2$ 5 & () * !1& 1 %))6CH!$ #&I8KB4' 1 '% 1 # 1 )2E6E&$ 0 ?6 $ &,#) * ;1 1 GG *-? 1I $ . ? #, 6 $ $ % ) B GG .' ! 7$* 6 . & F CD #, F%$ 1). #& K$. '%1$ 0$ ) 1 1$ =!$$ ) . & & $ Geschäftsführerin Elke Rehbein, die Jubilare Günter Herbert, Erhard Wiederer, Günter-W. Seibert, Georg Kruppa und der Vorsitzende Hans-J. Brückner (v.l.) !I %$ 71 9% . & =% & # ElF A #, ) ! ( ke Rehbein # $ F97> % % +50-jährige Mitgliedschaft im ! $ RDB e.V.1#Erhard ) Wiederer 2% ;$ # Hans-J. Brückner '$ # Elke Rehbein $ / Hysenaj ' & 0H)/ /8&4.$=) 1 +55-jährige Mitgliedschaft im 11* RDB e.V.3/8&$ 1& ' &5 1 89$ #> Günter Herbert, 1) / Georg KruppaGünter-W. Sei1 19 bert0 GG$&(0 9) *1!I . ' + 9 881) & K $, # %)): ( ) ?C 7 C)=#$ 18$ Hans-J. Brückner 8 % % ?&1) '$ + /$ +($ )G. Andreas 1Agim Hysenaj %%: 2. Veranstaltung #%?)=1 Rundgang auf der Blumeninsel .7$ Siebenbergen 4" *& % +1)*7$ + # 1 9$ 4 $ 2- #$ ! ) '$ Elke Rehbein ) ! 88 * 019 ') " &( 9 1 8< * # 21 %=% !!(9 () K * /"(!$ Die Bez.Gr. im Restaurant „Bootshaus“ 91 RDB-Mitteilungen 8#K!$ ) + ; 2> . % 2*$ # $ / 1 %1$ D *$ 1 89;$ 111) 31K$ %5 ( /" ) <9$ % & 2%) .29#1 &Wilhelm IV. A)<1) '0%$ !8 /)= Karl E) <$ $ * B 7$ )=Friedrich II. 1 * < DA DD 8 $ 90H$ !)KD@ 1H K ! H%% 4#) K<EWilhelm Hentze .#Wilhelm II. 99 #/")=$ * K!%$ ). #%#$ 9 K$*1& H% ! (% #%88% K &( *$ &)*$ 8 & 48$ 8 % / *, K?') &191 &9, B + 8% & ($ ! %8$ ) K 1 @CC %1)@E1H%$ & 1 8$ #%8&Wilhelm Hentze 1) K ' 8 #8% 14 % ) * ! *8 !" 92 )) H% ; 9 /19) * !8% 1 0 1($ 91 ! E $ 1+9 E Wilhelm Hentze 8%1 1)7 1 , + '$ 9 !L %, 9$ B) . , 8 1( !8%0$ 1( H%1) . 1 88 79 " + %$ ) Egon Pairan BV Lünen Barbarafeier * 6)) &$ #H$ 0$! 2 ) 7 C91' ) . HAndrea Ohm& & H Bernhard Dlugosch&$ /+")H Ohm1K0 ' # $! H Dlugosch H #%1 !I$ ) +1H$ $/"%8 < ) . ' 1 * 1$ )4) Karl-Richard Haarmann &) 11. Schicht vor 35 JahrenJürgen Böhm, Norbert Dyherrn, Reinhard Stock Hans Trittin 1. Schicht vor 45 Jahren Wolfram Fingado 25-jährige Mitgliedschaft im RDB e.V. .) Leopold Breckinghaus, Remo-Fritz Budzahn, Uwe Dobler, Uwe Schickentanz, Bernhard Schulte, Reinhard Stock Uwe Stein 40-jährige Mitgliedschaft im RDB e.V. Jörg Gehle, Erhard Hähnel, Rainer Meier, Günter Steuer Günter BV Dortmund-Nord Mitgliederversammlung . 7& 2 16.01.2012 $ '$ %2> )2%> .)Volker Schacke )2%> Siegfried Gembruch !%> Harald Schröder !> Heinz-Jürgen Leutner 9> .)Volker Schacke %1Karlheinz Droste, Werner Schmidt, Klaus-Herbert SwartGerd Tille) .1#$ Siegfried Gembruch Werner Schmidt19) #8# Reinhard Göpfert, Heinz Both Heinz Skodzig) Evangelischer Posaunenchor Unna-Königsborn Jubilare 2011 *< 1 2 !)" F1D)= > 02.02. 29.03. 24.05. 19.07. 13.09. 08.11.) < . 7 , L $ 8 @)? = ' %+ , !0) , F9'G&1. bis 24.06.2012,) . <$ 24.11. 4$ +% E)? = ) ' 1 % &) .)Volker Schacke Männergesangsverein Harmonie 7 79& / & / Hanns 1 &$ H =$ #(& /Otto) K * ( Zimmermann 50-jährige Mitgliedschaft im RDB e.V. Horst Janczak, Heinz-Werner Schiefelbusch Horst Sieger 60-jährige Mitgliedschaft im RDB e.V. Gerhard Hoppe Adolf Ray) .21 $ RDB-Mitteilungen ) Im Jahr 2012 findet die Barbarafeier des BV in der katholischen St. Franziskus Kirche in DortmundScharnhorst statt. Jürgen König BV Niederrhein Bez.Gr. Moers . ? $ !H8 + %)) ?)) Papierfabrik Walsum&Beate Fischer %9 M$ , 11 (0 7%$ 88$ ; ! #$ % )K?,N 9 '&NCD 7 1$ +9)K,$ %))CH F9H8 6?C H8 &$ !9 8% 3H$ 81 & ?@ E O5) -) C P + 1 29 . % . & #$ 7% ,88 $ B& $ ) '89 # ) 6 P H 4 *) . (0 4 H88 /% +% ;8 !%$ / +1 !91 %%)*%141 & #% 1 * & C P %) . 1 4 ,9 . % &,3? H85% &) . 1 #9 ,&1 9G) Q 41 % 1)KH81 9$ 0!) *E 1H8! H19) .'0D 6C 488 1 ))! #98)? 1* % E 488 36 O5 $ 1 % ! 4$ 1& $ 6 O+ 1392)C5) .2H89 1 # &) . " ,%$ 8 9 % 9 11 &1) K % * 1 4 & # 1 & ? 6 D / ) ; 7! 28 C$ C 4 &$ ) 7H9$ 1 &$ K + Fischer/N. Wieczorek + ,9 H 3 2%$5) K, / 7RRR ) =.Walter Krumm B Orthaus Gruppenbild vor der Papierfabrik Walsum des Norske Skog Konzerns BV Oberhausen Erfahrungsaustausch 2011 < '$ )) 6 # E) = 9 4$ " ) Hans-Werner Nowak ) 2% 0 *1 4 41 Bernd Rohde) / Rohde 1 ,9 1 $2 H$22$ ) . % 1F 7.) < 1 Otto Dietrich Günter Kozlik 50-jährige Mitgliedschaft im RDB e.V.=4.$=$ %) $ 8% ) 7 * * ) Hans-Jürgen Vennemann Die Jubilare Otto Dietrich (2.v.l.) und Günter Kozlik (3.v.l.) eingerahmt durch den Vorstand des BV BV Recklinghausen www.rdb-re.de Herbstfest 2011 * ! C)) 1 . '" /) K& <$ )@9% F9 2($ 8); %0 ) 2% Hans-Günter HennemannHerbert Preising ' < ) + 35 Jahre Berufsjubiläum 1 > Falk Kwaß, Klaus PirsigDieter Wilde)* =9 1 Theo Walczak 40 Jahre Berufsjubiläum ) <$ 25-jährige Mitgliedschaft im RDB e.V. % Alfred Dodot Johannes Kemper)+% 50-jährige Mitgliedschaft im RDB e.V.1Hans Wollschläger = Jubilare 2011 * 4. )2)%);$ +H 8 Heinz Jeders / % * < $ ) ; %!8$ 8) K * 1 (), %< <HI&/% !% 1 G ' %) $ = 1 .FI Stefan Gerstmeier HI Die Rollende Musikbox"4 ) ) = 1 ') . *8$88 Querbeet" 89 $ !1 $ +) Foto: Klaus Pirsig 93 RDB-Mitteilungen Heinz Jeders Foto: Klaus Pirsig . 1 * & $ 1 *89 $ 1 & %) . ( Dieter Wilde ?)? =) *$ & !% Falk Kwaß 1) /81$ (< Monika Quill) ! 1 ! #8) K *Heinz Jeders *$ $ *%) ) ) = $ /) * ! H. 2$ ) Klaus Pirsig BV Saar www.vsb-saar.de St. Barbarafeier 2011 . 2 !) A)) # < 9 %<) * * ;& & 9 Jürgen Podevin 1 8$ + $ 7 & 1 *% 9 1 1 C H!) 1) '21 &1! 1elften St. Barbarafeier!$ H"%%) * ' 0 1 % < Nikolaus $ 9 F ) ; . #89 H / 78) = @) = ( . Stefan Butterbach 3+5 Rafael Klar 385 & % ! 1$ ( K$ &1*) 0)2% 94 43 Jubilare konnten im Rahmen der St. Barbarafeier geehrt werden Reinhard Marian '9$ & ! !) .8)$K) Friedrich Breinig 1 1!4**$ L Martin Speicher $ !HLGerhard Weitzel 4.$9L Walter Fuss . H !% 1 ! 4* *L Klaus Hüls * *. !1 * '$ 2!L Dietmar Geuskens % ! K -'L .) Harald Schneider H9 .$7G ,$ 2$ !/! !9 !9LSiegfried Kraus !$ &+ KL Martin Becker) !&) &% $ 1 ! 4* *$ L Ralf Schmitt 9$ #*L Michael Hoffman 9 !L.)Oliver Schmitt $ 9 ! Roland Schwarz 9 !1%/) K 01 1 $ Martin Speicher ! H % $ =% $ Mitglied des Hauptvorstandes des RDB e.V., Geschäftsführer Gerhard Weitzel bei seinem Grußwort &) . 9 /8$ & 4. )2) 4 . .8)$ K) Gerhard Weitzel 21 2!'%!)$ ! $ 01 4. )2) 4.) /Breinig+$ '8$ 8. * & .! <E)K!1 ?)A)C<$ % # $ ()B1. , 7< * 1 % 4 ' '$ 9&) ; H8 $ ) ' 1 ' 1 < F92$ % 2 $ %%) +50-jährige Mitgliedschaft im RDB e.V.> Karl-Heinz Kiehn, Arno Klein, Manfred Stein, Gerd Bachelier, Paul Baldauf, Emil Bock, Hermann Gawlitza, Rudolf Hell, Ferdinand Ksiondz, Erwin Peters, Martin Schmid, Gottfried Scholl, Rudolf Schug, Rudolf Schwed, Ewald Schwindling, Albrecht RuffingAlbert Recktenwald) + 40-jährige Mitgliedschaft im RDB e.V.1Thomas Keßler ) + 25-jährige Mitgliedschaft im RDB e.V.> Thomas Schmitz, Hubert Cullmann, Harald Hinsberger, Helmut Kreis, Manfred Pfeiffer, Detlef Schmidt, Roland Fotos: Helmut Kreis Schwarz, Uwe Speicher, Thomas Haser, Roland Eckert Franz Josef Alexander Kelkel) 2 35 Jahren verfuhren ihre 1. Schicht> Gerhard Bick, Werner Rettenmeier, Martin Becker, Aloisius Berwanger, Hubert Cullmann, Volker Etgen, Michael Hoffmann, Hans-Peter Jungmann, Alfred Kiemes, Hans-Jürgen Klein, Herbert Schmitt, Peter Schwarz, Ludwig Speicher, Michael Vogelpoth Harald Hinsberger) = 71 .S Stefan ButterbachMichael Klar1 D!8!$ 0$ 8) < + & % %9 '1 ($ 01,) = 9 Jürgen Podevin * %9 9 H8 ) 'G$ + 1 %1 &*%$ -9 Isabell Zuber) * 0 719$ 7 9 & < 2! 4& 8 $ ) / 2! T ! ! $ ! R & Jürgen Podevin $ F9("Isabelle Feld-Hoffmann A8& H 1 ) *7 ! RDB-Mitteilungen Reinhard Marian (2.v.l.) ehrt mit Helmut Kreis (2.v.r.), Gerhard Meiser und Gerhard Weitzel den Schirmherrn Friedrich Breinig * . French Connection) . 2 )*1 4I 7&% % . 1 %9 89 ; % 78 2$ 1) ' 1 % < 1$ * H &!) ) Hans Wolf, Heinz Schäckermann, Ralf Winkler, Friedrich-Wilhelm Kugel (v.l.), hinten stehend Vorstandsmitglieder 2 7 2$ !9 $ )2) 2 2! )2) % % =% < 1 K K$ +<& $ ),1 ! 9 0$ & Jahreshauptversammlung der VSB am Sonntag, 25.03.2012 in der „Stadthalle Püttlingen“ 2 0%) Gerhard Meiser BV Unna Ehrung und Danke für die jahrelange Unterstützung im Vorstand der VSB, Reinhard Marian gratuliert Helmut Kreis (re.) Barbarafeier 2011 = 2% Bernhard Spors ( D) = ) Bernhard Spors0*1 '$ Erwin Kroll 1 #Horst Brinkhoff 1$ 1) ' Bernhard Spors0&# $ 1 1 Paul Engelhardt 50-jährige Mitgliedschaft im RDB e.V. $ 1 ) ' 4 ' $ 1 1 '1 - ,$ '$ Bernhard Spors % *) . ' 7 1> + 50-jährige Mitgliedschaft im RDB e.V.>Hans Wolf, Heinz Schäckermann FriedrichWilhelm Kugel, +35-jähriges Bergmanns- jubiläum: Ralf Winkler) ; ' 1 $ $ 1!8 )Bernhard Spors # 21$ % ) * ! ( ; #$ .( 2% Bernhard Spors & 2) . 1 7 A. Schmitt 0 1 ) = # Bernhard Spors Klaus Schlottmann Friedrich-Wilhelm KugelChristoph Koeh & % !% % ;$ ).H1$ 1 %) = 7 ( %$ 1%)' . & 7$ *)= ?)=1 # 2% Bernhard 88$ , 1 , 1 , $ <) Hans Wolf Veranstaltung Filme über den und aus dem Bergbau Montanhistorisches Dokumentationszentrum präsentiert historische Filmhighlights im Deutschen Bergbau-Museum + N 89 $ ) < > %!%$ 9 + 8 K + 7)< ").K%7% ! , % %1%.*$ H8%).1 + +$ ). &*1 %# 1%9+$+$ 8 1+,) /+4 , '8" 3@CD5 #" 3@?5 4"3@CD51& . 4" 3@E5 $ .4) .+1C)6) )= #8/*X Alfried Krupp von Bohlen und Halbach$!$ 89) *+1%& #G)K *7(%.$ ).') 71 )) @)= Feuer an der Ruhr. Werkstatt für Europa 489& + K$ 4 .@CD +$ D7) 71 D)?) @)= Kameradschaft !8&G. W. Pabst& %( -$ U'%49 . + @? !1%$10 EA7) 71 )?) @)= Besuch im Ruhrgebiet ;11 !8 1/* / .@CD + AD7) ! C)6) ))?)= #8 / *& #88 Alfried von Bohlen und Halbach$ ! Die Ruhrkohle. Ein Film vom Untertage- und Übertage-Betrieb der Ruhrzechen 489&$ 4 ) /9 @$< . @E !1%$ 10 !1 @D7) Infos> .)Michael Farrenkopf 7.% .$7 )>?6 CEDDC6 +G>?6 CEDD Email: [email protected] Internet: www.bergbaumuseum.de 95 RDB-Info/Impressum ✂ Liebes RDB-Mitglied Impressum »bergbau« Ziehen Sie um? Haben Sie ein neues Konto? Dann füllen Sie bitte das Formular aus und senden es an Ihren Bezirksverein bzw. an Ihre Bezirksgruppe. Anschriften nden Sie in der Januarausgabe der Zeitschrift »bergbau« – Heftmitte – Seiten V, VI und VII und im Internet unter www.rdb-ev.de in der Rubrik »Bezirksvereine«. Oder übermitteln Sie es direkt an: RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure Juliusstraße 9 45128 Essen Fax: 02 01/23 45 78 per E-Mail: rdb@ rdb-ev.de Bitte angeben Mitgliedsnummer Geburtsdatum Vorname, Name Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt Ofzielles Organ des RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure. Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften. Im Mitgliedsbeitrag des RDB e.V. ist der Bezug der Zeitschrift »bergbau« eingeschlossen. Herausgeber RDB e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, vertreten durch den 1. Vorsitzenden Dipl.-Ing. Theo Schlößer Juliusstraße 9 45128 Essen Telefon (02 01) 23 22 38 Telefax (02 01) 23 45 78 E-Mail: [email protected] Internet: www.rdb-ev.de Alte Anschrift Redaktionsteam Juliusstraße 9 45128 Essen Telefon (02 01) 23 22 38 (Essen) Telefax (02 01) 23 45 78 (Essen) E-Mail: [email protected] (Essen) Straße/Hausnummer Postleitzahl Ort Umzugstermin Telefon (02 09) 9 80 85-61/-62 (Gelsenkirchen) Telefax (02 09) 9 80 85 85 (Gelsenkirchen) E-Mail: [email protected] (Gelsenkirchen) Neue Anschrift Straße/Hausnummer Postleitzahl Ort Telefon Assessor des Bergfachs Dipl.-Berging. Konrad Hupfer – Hu – Verantwortlich Holtkamp 5 48249 Dülmen Telefon (0 25 94) 15 06 E-Mail: [email protected] Fax E-Mail-Adresse Meine/unsere Bankverbindung Bankleitzahl Dipl.-Ing. Herbert-K. Dwors – Dw – Anzeigenleitung Im Böckenbusch 6a 45701 Herten-Bertlich Telefon und Fax (02 09) 61 01 41 Konto-Nummer Kurzbezeichnung und Ort des Geldinstitutes Kontoinhaber Dr. mont. Volker Schacke – Sch – Apelank 34 44339 Dortmund Tel.: (0231) 85 76 41 E-Mail: [email protected] (falls abweichend vom Mitglied) Unterschrift 96 bergbau 2/2012 ✂ Datum Verlag/Satz/Druck/ Anzeigenverwaltung Makossa Druck und Medien GmbH Pommernstraße 17 45889 Gelsenkirchen Telefon: (02 09) 9 80 85-0 Telefax: (02 09) 9 80 85 85 E-Mail: [email protected] Internet: www.makossa.de Geschäftsführer Werner und Günter Makossa Gültig ist die Anzeigenpreisliste Nr. 35 vom 01.01.2002 Veröffentlichungen Zum Abdruck angenommene Beiträge und Abbildungen gehen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen in das Veröffentlichungs- und Verbreitungsrecht des Verlages über. Überarbeitungen und Kürzungen liegen im Ermessen der Redaktion. Für unaufgefordert eingesandte Beiträge übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr. 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ISSN-Nr.: 0342-5681 .4;$,(B8%$ 7)7$ + !89)@ED+8 B89%4&!0/$ /)1 4#$ < 1 9+8% ) C)A)<& !+89%).% !11$ %89 7) 2 8) & ! #$ H8 9 )* E) < 1 ).1H ;$,( 4& @) ) < +89B8%$ %)K$<%< B89%+8&)CP+8 .4 11AP,($ 8)*C$<* ,8(P) K!$* /&+9+1& 4 F&1089 91- 7 !#) .H;$,(4&19$ &1% 1$ 9'1,(&* ),' %)H9%* &% &) ?7)*" !( H"&1)K '8 ' !( 4 ;$,( %0) ! +8 =).+8$9 $7 #8 = , ! # ; ' 7! ,8&; +!87$ 0 ().1 41%72 F2%).897$ 1%))9 7 &H8 # 2 ! 7I) .;29 = 1&1 29 +8$$7 4;$,().29$ 48G&)' &1 7 8I 9 2$ 9%)2( 7$-$=$7 ,(11 4&) / +8 B8% 7 % , '% B8% 1) . % 1 *%().&$ *% & ' *,(2$ <) Die „Oberpfälzer Flussspat-Anthologie“ vereint Mensch und Natur, schildert das Werden und die Gewinnung der „Bunten Steine“ um den Wölsenberg. DILL, H.G. und WEBER, B. (2011) Die Oberpfälzer Flussspat-Anthologie - „Bunte Steine“ prägen die Region und ihre Menschen um den Wölsenberg Verlag Druckkultur Späthling, Weißenstadt, 311 Seiten ISBN: 978-3-942668-01-9 Der Verkaufspreis liegt bei 18,20 € (Mengenrabatt: 30 %). Parallel zum Buch gibt es einen Kalender, der die schönsten Mineralfotos des Buches in Großformat zeigt Prof.(mult.) Dr. habil. Harald G. Dill Tel.: 0511 / 57 31 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.hgeodill.de Kontakt und Informationen Internet: www.grube-bendisberg.de Das Besucherbergwerk ist ganzjährig geöffnet Führungen - auch für Gruppen - sind möglich Führungsanmeldungen bei Michael Schomisch, Tel.: 02655/962996