Klinik Sonnenbichl KONZEPT

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Klinik Sonnenbichl KONZEPT
Klinik Sonnenbichl
gemeinnützige GmbH
Prävention und Rehabilitation für Mutter und Kind
Am Sonnenbichl 1
83229 Aschau im Chiemgau
e-mail: [email protected]
www.klinik-sonnenbichl-aschau.de
KONZEPT
Gesellschafter:
FrauenWerk Stein e.V
www.frauenwerk-stein.de
Mitgliedseinrichtung des Müttergenesungswerkes
und des Diakonischen Werkes
Gliederung der Konzeption
1.
Konzeptionsgrundlage für Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen
im Rahmen der Müttergenesung
2.
Gesellschafter
3.
Lage
4.
Kapazität, Belegung und Dauer der Maßnahme
5.
Ausstattung
6.
Konzeption und Therapieziele
7.
Kinderbetreuung im Kinder- und Jugendtreff
8.
Medizinische Versorgung und Psychosoziale Präsenz
9.
Diakonisch christliche Angebote
10.
Indikationsgebiete / Mütter
10.1. Indikationen nach ICD 10
10.2. Gegenindikationen Mütter
11.
Indikationsgebiete - Kinder
10.1. Indikationen nach ICD 10
10.2. Gegenindikationen Kinder
12.
Schwerpunkt-Kur Übergewicht Leichter leben
13.
Kooperationen
14.
interne Kommunikation
15.
Besondere Leistungen des Gesellschafters
15.1. Qualitätsmanagement
interne und externe Qualitätssicherung
15.2. Beratung vor der Kur
15.3. Kurnachsorge
15.4. Familienpflege
1. Konzeptionsgrundlagen für Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen
im Rahmen des Müttergenesungswerks
1.1. Rechtliche Grundlagen
§ 24 SGB V
Medizinische Vorsorge für Mütter und Väter
§ 40 SGB V
Leistungen zur medizinischen Rehabilitation
§ 41 SGB V
Medizinische Rehabilitation für Mütter und Väter
§ 111a SGB
Versorgungsverträge mit Einrichtungen des Müttergenesungswerks
§ 30 GWO
Konzession zum Betrieb einer privaten Krankenanstalt.
1.2 Medizinische / Psychologische Grundlagen
Grundlage für unser frauenspezifische Kurprogramm sind Untersuchungen in Krankenhäusern und Arztpraxen:
Frauen erhalten 30% mehr ärztliche Verordnungen - Migränemittel werden zu fast 100% an Frauen verabreicht - 2/3
aller Psychopharmaka, Schlaf- und Beruhigungsmittel erhalten Frauen - Frauen werden zwischen dem 20. und 55.
Lebensjahr doppelt so viele Tranquilizer verordnet als Männern. Frauen sind häufig überfordert und gehetzt bei der
Aufgabe, Familie, Kinder, Haushalt und Beruf, sowie die Pflege und Betreuung von Kranken Angehörigen zu
bewältigen und miteinander zu vereinbaren. Unzufriedenheit, schlechtes Gewissen, geringes Selbstbewusstsein,
Gefühl der Abhängigkeit vom Partner und Angst vor der Zukunft bei ausschließlicher Konzentration auf Familie,
Kinder und Haushalt sind oft Probleme, unter denen Frauen leiden. (Vgl. Frauen und Gesundheit , Themenreihe
des Evang. Fachverbandes für Frauengesundheit e.V., 1991).
Daten aus der Statistik des Müttergenesungswerkes belegen, dass der Gesundheitszustand von Müttern umso
schlechter ist, je mehr Kinder sie haben. Ist ein Kind oder sind mehrere Kinder gesundheitlich sehr belastet, ist von
einer kontinuierlichen Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Mutter auszugehen. Die jüngeren Mütter
leiden häufiger an den Erkrankungen, die mit den wachsenden Umweltbelastungen in Zusammenhang gebracht
werden: Erkrankung der Atemwege 27%, Hauterkrankungen und Allergien 21%.
2. Gesellschafter
Das FrauenWerk Stein ist eine überregional tätige Einrichtung innerhalb der Evang.-Luth. Kirche in Bayern und steht
von Beginn an besonders in der Verantwortung von Frauen. Im Rahmen seiner kirchlichen Arbeit ist es das Ziel des
FrauenWerkes Stein, vor allem Frauen und Familien bei der Erfüllung ihrer Aufgaben in Privatbereich, Beruf,
Ehrenamt und Öffentlichkeit zu fördern und zu unterstützen. Diesem Ziel dienen soziale und erwachsen-bildnerische
Maßnahmen.
Grundlage des Auftrages des FrauenWerkes Stein ist es, die befreiende Botschaft des Evangeliums mit der
Lebenswirklichkeit von Frauen zusammenzubringen. Das FrauenWerk Stein ist Teil der Frauenbewegung und der
weltweiten ökumenischen Gemeinschaft von Frauen. Die Frauenarbeit steht im Vordergrund der Aufgaben des
Vereins. Dieser Kerntätigkeit sind alle anderen Arbeitsbereiche zugeordnet und in ihren Zielen verpflichtet.
Das FrauenWerk Stein sieht seine Aufgaben insbesondere in folgenden Arbeitsfeldern:
Ökumenische gemeinde- und gesellschaftsbezogene Frauenarbeit
Frauengesundheit, Müttergenesung und Familienpflege
Die Einrichtungen des Frauenwerkes Stein für Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen 1. Klinik Sonnenbichl für Mutter und Kind in Aschau gemeinnützige GmbH
2. Klinik Hohes Licht für Mütter und Frauen in Oberstdorf gemeinnützige GmbH
- sind anerkannte Einrichtungen des Müttergenesungswerkes. Das FrauenWerk Stein e.V. ist Mitglied des
Evangelischen Fachverbandes für Frauengesundheit e.V. (EVA) in Deutschland und im Diakonischen Werk.
In Nürnberg gibt es eine trägereigene Einsatzleitstelle für Familienpflegerinnen.
Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke im Sinne des
Abschnitts Steuer begünstigte Zwecke der Abgabenordnung, in der jeweils gültigen Fassung.
3. Lage
Aschau im Chiemgau ist ein Luftkurort mit Reizklima (615 - 1808 m).
Die Gemeinde liegt in einem für Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen idealen Gebiet im Voralpenland,
zwischen München und Salzburg, am Fuße der Kampenwand (1669 m).
Die Klinik Sonnenbichl für Mutter und Kind mit ihrem ca. 11.000 qm großen Gelände ist, trotz ihrer Lage am Rande
der Ortschaft, nur wenige Gehminuten vom Ortskern entfernt.
4. Kapazität, Belegung und Dauer der Maßnahme
Die Klinik verfügt über 83 Plätze (37 Mütter/ 46 Kinder)
Es werden 16 Vorsorge- und REHA - Maßnahmen pro Jahr (=336 Belegtage) mit einer Dauer von 21 Tagen
durchgeführt. Maßnahmeverlängerungen sind bei entsprechend ärztlich begründeten Verordnungen und der
Zustimmung durch den Kostenträger im Haus möglich.
Die Anreise aller Kurpatientinnen erfolgt am selben Tag. Die Kurgruppe bleibt während drei Wochen konstant.
Die Kurberatung/Vermittlung erfolgt sowohl im Haus als auch 1 x monatlich an der Familienbildungsstätte Elly
Heuss-Knapp in München, sowie in Zusammenarbeit mit den Diakonischen Werken in Bayern und den
Landesstellen des Fachverbandes für Frauengesundheit.
5. Ausstattung
Die Klinik Sonnenbichl für Mutter und Kind verfügt über geräumige Zimmer mit Telefon, Dusche und WC, mit Balkon.
Von jedem Zimmer aus haben die Patientinnen einen wunderschönen Blick ins Grüne.
Das Haus bietet Platz für 37 Mütter mit 46 Kindern (2 12 Jahre, Ausnahmen auf Anfrage möglich)
Weiterhin stehen zur Verfügung:
- Medizinisch / physikalische Abteilung
- Bewegungsbad mit Sauna
- Gymnastikraum
- Lehrküche
- gemütliche Aufenthaltsräume
- Wintergarten mit Cafeteria
- Räume für Gesprächsgruppen
- Räume für Kreativität und Gestalten
- Raum der Stille
Kinder- und Jugendtreff:
- großzügige, helle Spiel- und Gruppenräume
- Teeküche und Essräume
- kindgerechte sanitäre Anlagen
- Mehrzweckraum und Spielflur mit Tischtennis und Kicker und Spielhäuschen
Im Garten:
- großer Kinderspielplatz
- abgetrennter Kleinkinder-Spielbereich
- Spiel und Sportplatz
- Tischtennis
- Tipizelt (im Sommer)
- Liegewiese
6. Konzeption und Therapieziele
Die Klinik Sonnenbichl für Mutter und Kind orientiert ihre Arbeit an einem ganzheitlichen frauenspezifischen
Behandlungskonzept, basierend auf der Erkenntnis des Zusammenwirkens von Körper, Geist und Seele.
Es geht um die Gesundheit von Müttern und um die ihrer Kinder.
Die Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahme ist Initialzündung und Übungsfeld für neues Verhalten. Erleichtert und
unterstützt wird dieser Prozess durch die Anreise aller Patientinnen am selben Tag.
Wichtige Ziele dieser Maßnahme sind Zusammenhänge von Krankheitssymptomen und Lebensalltag erkennbar zu
machen, neue, gesunde Verhaltensweisen sowie Eigenaktivität und Eigenverantwortung zu entwickeln, das
Selbstbewusstsein und die Mutter-Kind-Beziehung zu stärken und zu stabilisieren.
Entscheidend für den Erfolg der Heilmaßnahme ist nicht allein das indikationsspezifische Angebot, sondern ebenso
das Ausbalancieren von aktiven und passiven Anteilen und die fachliche Begleitung durch alle Kurphasen hindurch.
Die überschaubare Anzahl der Patientinnen und der MitarbeiterInnen in der Klinik Sonnenbichl ermöglichen, im
Kontext interdisziplinären Zusammenwirkens, eine spezifische Dynamik im Kurprozess, die starke Verbindlichkeit
und Vertrauen schafft: Diese Beziehungsqualität auf der Basis eines diakonisch-christlichen Menschenbildes der
MitarbeiterInnen wirkt ermutigend auf große wie kleine PatientInnen und befähigt zur Entwicklung eines eigenen
tragfähigen Wertesystems.
Halt gewinnen, Balance finden und Sich- Öffnen -Können gelingen in diesem akzeptierenden Umfeld.
Zu den verlässlichen, Orientierung gebenden Rahmenbedingungen eines klar strukturierten Wochenplanes gehört
insbesondere das Erleben einer stabilen Gruppe als therapeutische Gemeinschaft (Indikationsgruppen)
Hier werden zusätzliche gruppendynamische Wirkungen erzielt, die Vertrauen sichern, Ängste und Hemmungen
abbauen. Belastende Situationen werden untersucht, entschärft, und neue Spielräume eröffnet, um zu mehr
Lebensfreude und Ausgeglichenheit zu kommen Es entsteht ein wirkungsvolles Lernfeld für einen angemessenen
Umgang mit sich selbst , mit den anderen Patientinnen und mit den eigenen Kindern. Klare Strukturen,
Regelmäßigkeit im Tagesablauf und wiederkehrende Rituale werden als grundlegende, entspannende Faktoren für
die Mutter-Kind-Beziehung und -Interaktion erlebt und in die Erziehung übernommen. Durch diese neuen aktiven
Erfahrungen werden Krankheitsstörungen auf beiden Seiten gelindert und ein Heilungsprozess in Gang gesetzt.
7. Kinderbetreuung im Kinder- und Jugendtreff:
Gruppe 1 Zwerge:
Gruppe 2 Trolle:
Gruppe 3 Riesen:
2 - 4 Jahre, maximal 12 - 14 Kinder
4 - 7 Jahre, maximal 16 - 18 Kinder
6 - 13 Jahre, maximal 18 - 20 Kinder
Betreuungszeiten:
Montag Freitag: 8:15 Uhr
14:00 Uhr
12:30 Uhr
16:30 Uhr
Wissenserhaltender Unterricht:
(nicht in den jew. Ferienzeiten)
Montag Freitag: 10:00 Uhr 11:30 Uhr
8. Medizinische Versorgung und Psychosoziale Präsenz
Die ärztliche Begleitung erfolgt durch eine leitende Ärztin (Fachärztin für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren)
und deren Stellvertretung (Fachärztin für Allgemeinmedizin mit Zusatzqualifikation Homöopathie) in der
Aufnahmeuntersuchung mit Anamnese und Befunderhebung, in der Verlaufsuntersuchung sowie in der
Abschlussuntersuchung mit ärztlichem Schlussbericht. Darüber hinaus sind tägliche Sprechstunden, medizinische
Vorträge und eine ständige medizinische und pflegerische Bereitschaft sichergestellt
Die Präsenz von psychosozialen Fachkräften, über die terminierte psychosoziale Therapie im Tagesverlauf
hinaus, ermöglicht informelle Interaktionen auch ohne feste Gesprächszeiten. Dieses Angebot schafft einen
atmosphärischen Rahmen, indem sich die Patientinnen sicher fühlen und in dem alternative
Konfliktbewältigungsstrategien oder neue Verhaltensweisen in der Praxis erprobt werden können. Der Kurprozess
bietet so ein Übungsfeld für eine am Frieden orientierte Beziehungsgestaltung als wesentliche, stabilisierende
Komponente während der Maßnahme.
Regelmäßiger multidisziplinärer Informationsaustausch sowie eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und
Teambesprechungen stellen einen gewünschten Synergieeffekt her und sichern den, im ganzheitlichen Sinn
umfassenden individuellen Therapieerfolg der Patientinnen und deren Kinder.
Ziel der Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahme ist die Förderung einer gesundheitsbewussten
Selbstverantwortung der Frauen unter Einbeziehung von Risiko- und psychosozialen Kontextfaktoren sowie
geschlechtsspezifischen und individuellen Lebenszusammenhängen.
9. Diakonisch christliche Angebote
Diakonisch-christliche Angebote bereichern das Vorsorge- und Rehabilitationsangebot und bieten den Patientinnen
Möglichkeit zur Reflexion, Entlastung, Orientierung und Lebensgestaltung.
Die diakonisch-christlichen Angebote umfassen zum einen tägliche angeleitete Besinnungen im Raum der Stille . In
jeder Kur findet eine Andacht mit der ortsansässigen Seelsorgerin statt. Zum anderen werden die Patientinnen
informiert und eingeladen zu den im Umfeld der Einrichtung bestehenden seelsorgerischen (Beratungs-) Angeboten
(z. B. Gottesdienste, Bibelabende, etc.) Die Feste im kirchlichen Jahreskreis werden in die Gestaltung der Vorsorgeund Reha -Maßnahmen und in die Gestaltung der Räumlichkeiten aufgenommen
Die Förderung und Unterstützung der Patientinnen aus religiöser Perspektive ist sichergestellt.
10. Indikationsgebiete - Frauen
Mütter sind aufgrund der divergierenden Anforderungen weiblicher Lebenszusammenhänge in Folge von
Überforderung komplexen Gesundheitsgefährdungen ausgesetzt.
Die von Prof. Dr. Collatz, bereits 1996 und 1998 formulierten, Leitsyndrome beschreiben die Grundproblematiken,
die zur Einweisung in die Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahme in unseren Einrichtungen führen:
Tiefe Erschöpfungszustände (Burn-Out-Syndrome in den letzten Phasen, V-VII nach Burisch 1989)
Multimorbidität: Lustlosigkeit, Schlafstörungen, Unruhe, Angstgefühle
Multiaxialität: finanzielle Probleme, Partnerschafts- und Erziehungsprobleme, Sorge um
Pflegebedürftige und Überlastungskrisen
10.1. Indikationen nach ICD 10
Frauen mit:
Krankheiten des Herz- und Kreislaufsystems
Hypertonie
I10
Hypotonie
Funktionelle Herz- Kreislaufstörungen
Krankheiten der Venen und des Lymphsystems
psychosomatischen und psychovegetative Störungen und Krankheitsbilder
schwere Erschöpfungszustände/ Burn Out;
Neurotische somatoforme - und Belastungsstörungen
reaktive, depressive Syndrome, Zustand /Trauma nach Schicksalsschlägen
I 95
I 51.6,
I 83, I 87, I 89
F(00-99)G (00-99),L (00-99)
F 40- F 48
F 32, F 33, F 43.1, F 43.2
Schlafstörungen
Migräne
Spannungskopfschmerz
Allergien, Neurodermitis
Nervosität
Ruhelosigkeit und Erregung
Unwohlsein und Ermüdung, körperlicher Abbau
F 51
G 43
G 44.2
L 20
R 45.0
R 45.1
R 53
Krankheiten bzw. chronische Schmerzzustände des Stütz- und Bewegungsapparates
degenerative Gelenkserkrankungen, Arthrose
M 15 - M 19
WS -Syndrome und chronische Schmerzzustände des Bewegungsapparates
M 50, M 51,, M 53, M 54, M 75, M 77
Fehlhaltungen, Deformitäten
M 40, M 43
Osteoporose ohne path. Frakturen
M 81
Entzündliche Gelenkerkrankungen, Rheuma, Arthritis
M 05, M 06, M 10 - M 14
Fibromyalgie
M 79
Atemwegserkrankungen
Chronische Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege
Asthma
Infektanfälligkeiten
J 40., J 42., J 44.8
J 45.0
D 89.9
10.2. Gegenindikationen Frauen
Erkrankungen im Akutstadium
Psychiatrische Krankheitsbilder
Akute Alkohol- und Drogenabhängigkeit
Neurologische Anfallsleiden
Erkrankungen, die eine ständige medizinische oder psychologische Betreuung erfordern
11. Indikationsgebiete - Kinder
11.1. Indikationen nach ICD 10
Kinder mit
Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates
Skoliose
Haltungsschwäche
Psychosomatischen Erkrankungen, Verhaltens- und emotionale Störungen
Schlafstörungen
Ängste und emotionale Störungen
Ängste
Kopf- und Bauchschmerzen/ somatoforme Störungen
Unruhe
Aggressionen
Einnässen
Konzentrationsschwierigkeiten
Trauerreaktionen
Allergien, Neurodermitis
Adipositas alimentär
M 41
M 40
F 51
F 93
F 93.8
F 45
F 90
F 91.3
F 18.0
F 98.8
F 43
L 20
E 66.0
Atemwegserkrankungen
Chronische Erkrankungen der Atemwege
Asthma
Infektanfälligkeiten
J 40., J 42., J 44.8, H 65.2, H 65.9
J 45.0
D 89.9
11.2. Gegenindikationen Kinder
Erkrankungen im Akutstadium
Anfallsleiden
Erkrankungen, die eine ständige medizinische oder psychologische Betreuung erfordern
12. Schwerpunkt - Kur Übergewicht, Leichter Leben Unsere Schwerpunktkur Leichter Leben wendet sich an Familien, in denen die Mutter bzw. das Kind (ab 6 Jahre)
oder Mutter und Kind übergewichtig sind.
Ausgehend von unserem ganzheitlichen Behandlungskonzept wurde hierfür ein spezielles Therapieprogramm
entwickelt, welches die übergewichtigen Frauen und Kinder in ihren spezifischen Belastungen anspricht, ihre
Veränderungsmotivation aufgreift und einen aktiven Weg aus der Schwere in die Leichtigkeit anregt und
ermöglicht.
Mit einer Kombination aus
ausgewogener Ernährung und Ernährungsschulung,
Essen als sinnlicher Erfahrung,
Erleben von Freude an Bewegung,
Sensibilisierung der eigenen Körperwahrnehmung,
Stärkung der Selbstannahme und Selbstfürsorge
und für sich selbst neu entdeckten Stressbewältigungsstrategien,
begleiten wir Mütter und Kinder im therapeutischen Prozess in ein neues Körper- und somit Selbstbewusstsein,
bestärken damit die ersten wesentlichen Schritte, die zu einem dauerhaftem Erfolg führen.
13. Kooperationen
In der Klinik Sonnenbichl sind Kooperation die systematische, ggf. vertraglich geregelte und auf längere Zeit
ausgerichtete Zusammenarbeit zwischen Partnerinnen.
Potenzielle Kooperationspartnerinnen für die Klinik Sonnenbichl sind z.B.: Ärztinnen, Apotheken,
Physiotherapeutinnen, Dienstleisterinnen, Beratungsstellen, Lieferantinnen, Ausbildungsstätten, Kirchengemeinden
etc..
Beweggründe für Kooperationen sind u.a.: Erweiterung und Ausbau des Leistungsangebotes, Konzentration auf
Kernleistungen und damit einhergehend die Fremdvergabe (Outsourcing) von unterstützenden Prozessen und
Tätigkeiten, Erschließen von (wirtschaftlichen) Synergieeffekten, Verbesserung der Dienstleistung, kostengünstigerer
Einkauf oder Vertrieb/Verkauf.
14. interne Kommunikation
In der Klinik Sonnenbichl umfasst die Interne Kommunikation alle geplanten und strukturierten Gespräche zum
Informationsaustausch der Mitarbeiterinnen untereinander und mit der Leitung der Einrichtung. Sie beinhaltet
Patientinnen- und einrichtungsrelevante Informationen zwischen Abteilungen und Mitarbeiterinnen, die für die
allgemeine Organisation des Arbeitsalltags und dessen Abläufe erforderlich sind.
Regelmäßiger multidisziplinärer Informationsaustausch sowie eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und
Teambesprechungen stellen einen gewünschten Synergieeffekt her und sichern den, im ganzheitlichen Sinn
umfassenden individuellen Therapieerfolg der Patientinnen und deren Kinder.
15. Besondere Leistungen des Gesellschafters
Das FrauenWerk Stein e.V. - vormals Bayerischer Mütterdienst der Ev. - Luth. Kirche e.V. - ist seit 50 Jahren Träger
von Mütterkur-Einrichtungen und wirkt hier richtungweisend. Entwicklungen im Gesundheitswesen und in der
Medizin werden zur Sicherung des Leistungsstandards der Kureinrichtungen fortlaufend einbezogen.
Frauen, Familien und Kinder sind die Klientel des FrauenWerkes Stein e.V. nicht nur im Bereich der Kurarbeit. Die
Fachbereiche Frauenarbeit und Familien- und Erwachsenenbildung sind anerkannt für ihre innovative und
zukunftsweisende Arbeit für Frauen, Familien und Kinder. Hier erschließen sich fachliche Synergieeffekte aus der
regelmäßigen trägerspezifischen internen Zusammenarbeit, Fortbildungsveranstaltungen und Kooperationsprojekte.
15.1 Interne und externe Qualitätssicherung
Die Klinik Sonnenbichl ist an der Entwicklung von Qualitätssicherungsmaßnahmen auf mehreren Ebenen beteiligt.
Seit 1998 erhalten wir das Qualitätszeichen der AOK Bayern, dem wir uns im 3-jährigen Rhythmus zur Prüfung
stellen.
Seit 2006 führen wir auch das Qualitätszeichen der Barmer Ersatzkasse Barmer plus .
Mit dem Ziel der Zertifizierung voraussichtlich in 2010 erarbeiten wir ein internes Qualitätsmanagementhandbuch
in Zusammenarbeit mit dem Evang. Fachverband für Frauengesundheit e.V. (EVA)
An der Pilotstudie zum externen Qualitätsmanagement Qualitätssicherungsverfahren für Einrichtungen der
Vorsorge und Rehabilitation von Müttern und Vätern einschl. Mutter-/Vater-Kind-Maßnahmen sind wir beteiligt.
Das Müttergenesungswerk nimmt laufend Qualitätsprüfungen vor für die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität.
Moderne Räumlichkeiten, fachlich qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ausgereifte konzeptionelle
Rahmenbedingungen sichern ein hohes Leistungsniveau. Die konzeptionelle und praktische Arbeit profitiert
unmittelbar von der stetigen Lernbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen. Für die
Kurpatientinnen bedeutet dies ein Höchstmaß an individueller Versorgung. Geboten wird eine Atmosphäre, die von
Freundlichkeit, Toleranz und Interesse geprägt ist.
Zur Effektivität und Effizienz der stationären Maßnahmen für Frauen und Kinder tragen weitere Faktoren bei, die im
Kontext des gesamten Kurablaufs und des Trägers liegen.
15.2. Beratung vor der Kur
Entscheidend für den Erfolg einer Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahme ist in aller Regel schon der Einstieg in
die Kur. Über spezifische Beratungsangebote des FrauenWerkes Stein e.V., der Diakonischen Werke und der
Trägergruppen des Müttergenesungswerkes werden bayern- und bundesweit Interessentinnen informiert und
begleitet. Sie erhalten Hilfestellung bei allen rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Fragen im
Zusammenhang mit einer Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahme.
Fachkräfte klären mit den Interessentinnen Anlass des Kurantrages, die Versorgung der Familie während der
Maßnahme z.B. über Familienpflegedienste und insgesamt die Erwartungen an die Maßnahme.
Dabei werden Inhalte und Leistungen, aber auch Grenzen von Mütterkuren/ Mutter-Kind-Kuren aufgezeigt.
Möglicherweise zeigt sich im Verlauf der Beratung, dass eine Kurmaßnahme zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht die
geeignete Maßnahme zur Gesundheitsförderung darstellt. In diesen Fällen wird mit einer örtlichen Krankenkassen/
Beratungsstelle der Kontakt zur Weiterarbeit aufgenommen.
15.3 Kur-Nachsorge
Ziel der nachgehenden Kurberatung ist die Festigung der in der Kur gewonnenen Erkenntnisse und
Verhaltensweisen, so dass sie auch im gewohnten Familien- und Berufsalltag ihren Platz finden.
Der in der Kur begonnene Prozess braucht vor Ort Unterstützung, um sich weiter entfalten und festigen zu können.
Die Kur-Nachsorge ist ein Spezifikum der Trägereinrichtungen des Müttergenesungswerkes und weist
unterschiedliche Formen auf. Zum Ende der Kur werden die Frauen über geeignete Nachsorgemaßnahmen
informiert. ggf. individuelle Maßnahmen eingeleitet.
Gespräche mit der Mitarbeiterin der Vermittlungs- und Beratungsstelle,
in denen gemeinsam geprüft wird, welche Angebote am Heimatort vorhanden sind, um die in der Kur begonnenen
und weiterhin geplanten Schritte zu verwirklichen, z.B. Aktivangebote der Krankenkassen und Volkshochschulen
oder anderer Beratungsstellen.
Wochenendseminare,
zu denen Frauen alleine oder gemeinsam mit ihrem Partner eingeladen werden. Hier sind vorrangig die Partner- und
Familienbeziehungen Themenschwerpunkte, die in vielfältiger Weise methodisch und didaktisch aufbereitet werden.
Gesprächsgruppen nach der Kur,
für die spezifische Konzepte entwickelt wurden, bieten in Kursabschnitten mit jeweils 6 - 10 Treffen an den
Heimatorten der Kurteilnehmerinnen die Möglichkeit, die in der Kur gefundenen positiven Ansätze für eine neue
Lebensgestaltung weiterzuentwickeln. Die sozialpädagogisch bzw. psychologisch ausgebildeten Kursleiterinnen
erarbeiten mit den Teilnehmerinnen Strategien für den Alltag, die Stress abbauen, Belastungen verringern und im
Gegenzug Wohlbefinden fördern.
15.4. Familienpflege
Rechtliche Grundlage ist § 38 SGB V - Haushaltshilfe. In Nürnberg betreibt das FrauenWerk Stein eine eigene
Einsatzstelle für Familienpflegerinnen. Bayernweit besteht ein Netzwerk mit anderen Anbietern von Familienpflege
von Diakonie und von Caritas.
Familienpflegerinnen vertreten die Mutter bei Kuraufenthalten, Krankenhausaufenthalten und unterstützen den
Tagesablauf der Familien, wenn dadurch ein Krankenhausaufenthalt der Mutter vermieden werden kann.
Schlussbemerkung:
In unserer Therapiekette - Beratung vor der Kur, Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Frauen,
Familienpflege und Kurnachsorge - geht es nicht um die Konsumierung von Dienstleistungen, sondern um die
Aktivierung von Eigenverantwortlichkeit der Patientinnen.
Ziel aller Schritte und Maßnahmen ist es, Frauen und Mütter darin zu unterstützen, krankmachende Bedingungen im
individuellen Umfeld aufzudecken, den Auswirkungen von Krankheit aktiv entgegenzuwirken und diese zu
bewältigen - verbunden mit der Steigerung des körperlichen, geistigen und seelischen Wohlbefindens, von
Leistungsfähigkeit, Motivation und Lebensfreude.
Dies entspricht dem christlichen Grundverständnis unseres Hauses: Heilung bedeutet Heilwerden der ganzen
Person, ihres Leibes, ihres Geistes und ihrer Seele.

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