Sex in the City - Berliner Behindertenzeitung
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Sex in the City - Berliner Behindertenzeitung
Ausgabe September 2010 21. Jahrgang 2010 Postvertriebsstück A 11 803 Berliner Behinderten-Zeitung ehemals BERLIN KONKRET Herausgeber: Berliner Behindertenverband e.V. „Für Selbstbestimmung und Würde“ IN EIGENER SACHE Liebe Leserinnen und Leser der BBZ, auf der BBV Mitgliederversammlung - bist DU interessierter Mitstreiter. Auf unseren Aktionen - bist DU aktiver Mitkämpfer. Bei der kürzlich stattgefundenen Menschenkette - warst DU helfendes Bindeglied. Bei unseren Feiern bist DU gern gesehener Gast. Nun bringe DU Dich - mit Deiner Zuverlässigkeit und Erfahrung ehrenamtlich aktiv ein! BBZ www.berliner-behindertenzeitung.de Jahres-Abonnement: 15 EURO • Einzelpreis: 1,50 EURO Große Einschränkungen beim Angebot „Bus & Bahn-Begleitservice“ des VBB Wir brauchen DICH! Der BBV Vorstand Aus dem Inhalt n n n n n n n n n n Neues vom Landesbeirat Seite 2 BBV Verbandstag 2010 Seite 3 Die Verbraucher organisation „foodwatch“ Seite 5 Integrationspreis 2010 Seite 7 Eine Stadt für ALLE Seite 11 Reise durch die USA und Kanada Seite 13 Sportliches Seiten 14-16 LeserInnenbeitrag zu „Taten & Visionen“ Seite 17 Informationstag bei LIFE e.V. Seite 18 Kultur & Termine Seiten 19-22 q Die BBZ-Ausgabe Oktober 2010 erscheint am: 30.09.2010 Redaktionsschluss: 16.09.2010 q Der BBV im Internet: www.bbv-ev.de E-Mail: [email protected] BU: Fahrtbegleitservice, Foto: VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH „Bus & Bahn-Begleitservice“ schränkt Angebot massiv ein“, so eine Presseerklärung des Verkehrsverbundes BerlinBrandenburg (VBB) vom 26. Juli 2010. Was besorgt auch schon auf dem BBVVerbandstag am 10. Juli 2010 angesprochen worden war, hat sich jetzt noch dramatischer bestätigt: Trotz monatelanger Bemühungen sei es, so der VBB, noch nicht gelungen, von den zuständigen Job-Centern rechtzeitig die Bewilligungen für den weiteren Einsatz der erforderlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhalten. „Gemeinsam unterwegs“ ist das Motto für dieses Angebot des VBB, das sich an Seniorinnen und Senioren, an mobilitätseingeschränkte Fahrgäste und an alle richtete, die für die Fahrt mit Bus oder Bahn Unterstützung und Orientierungshilfe benötigen. „Es profitieren die Kunden, die begleitet werden, die Verkehrsunternehmen, die Fahrgäste gewinnen, und die Begleiter, die sinnvolle Arbeit tun“, so VBB Geschäftsführer Hans-Werner Franz. Angesichts dessen bleibt es unverständlich, dass jetzt, am 31. Juli 2010 die meisten Arbeitsverträge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Begleitservices endeten -, obwohl es für seine Leistungen, so der VBB, eine „stetig steigende Nachfrage“ gibt. Hinzu kommt, dass hierzulande die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen schon länger in Kraft ist, so dass Menschen mit Behinderungen immer ungeduldiger auf konkrete Aktionspläne zur Umsetzung der UN-Konvention warten. Deren Artikel 9 beinhaltet Folgendes: „(1) Um Menschen mit Behinderungen ein selbstbestimmtes Leben und die volle Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermöglichen, treffen die Vertragsstaaten geeignete Maßnahmen mit dem Ziel, für Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen Zugang zur physischen Umwelt, zu Transportmitteln, Information und Kommunikation, (…) , zu gewährleisten. (…).“ Auch wenn es jetzt um die Umsetzung dieser UN-Konvention gehen müsste und trotz der steigenden Nachfrage nach Leistungen des „Bus & Bahn-Begleitservices“, sind ab dem 1. August 2010 aber statt der bisherigen 60 Begleiterinnen und Begleiter erst einmal nur noch 9 im Einsatz. Werktags sind damit offenbar statt wie bisher rund 50 nur noch 12 bis 15 Begleitungen möglich. Und am Wochenende wird der Service vorerst ganz eingestellt wie auch die telefonische Erreichbarkeit des Servicebüros: Ab August können bis auf weiteres Buchungen nur montags bis freitags von 9.00 bis 15.00 Uhr entgegengenommen werden. Auch wenn der VBB die eigene Stimmungslage zu diesem Problem als „zuversichtlich“ charakterisiert, stellt sich unseres Erachtens die Frage, wie die Betroffenen und ihre Interessenvertretungen etwas für die Sicherung des „Bus & Bahn-Begleitservices“, aber auch etwas für gute, sichere Arbeitsbedingungen der Begleiterinnen und Begleiter tun können. Denn beides hat für viele mobilitätseingeschränkte Fahrgäste große Bedeutung, die eventuell im kommenden Winter wieder noch größer werden kann. Die UN-Konvention begründet einen Anspruch behinderter Menschen auf Teilhabe, auf ein Leben mitten drin in der Gesellschaft und nicht am Rand. Dieser Service des VBB bietet dafür eine wertvolle, ja, eine für viele unersetzliche Unterstützung. Leider erhielten wir zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch keine neueren und bestätigten Informationen vom VBB. R. S Aktuell September 2010 BBZ Neues vom Landesbeirat Landesbeirat für Menschen mit Behinderung tagte zum 1. Mal in seiner 3. Wahlperiode I m Juli 2010 war es so weit. Nach der konstituierenden Sitzung am 19. Mai trat der Landesbeirat zu seiner ersten Sitzung in der neuen Wahlperiode zusammen. q Die neue Mitgliederliste finden Sie auf der Homepage: http://www.berlin.de/lb/ behi-beirat/mitglieder . Der neu gewählte Vorsitzende und seine Stellvertreterinnen begrüßten die Mitglieder des Beirats in seiner aktuellen Besetzung. Vorsitzender Hartwig Eisel (Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e. V.): „Natürlich ist laut alter und neuer Geschäftsordnung in der Regel der Vorsitzende auch Versammlungsleiter. Ich freue mich aber sehr, mit Dörte Gregorschewski (Netzwerk behinderter Frauen e. V.) und Sabine Schwarz (Hauptschwerbehindertenvertretung des Landes Berlin) zwei starke Frauen an meiner Seite zu haben. Abgesehen davon, dass eine Versammlung von über 40 Personen schwer zu überschauen ist, ermöglicht die gemeinsame Behandlung von Problemen, die in die Zuständigkeit des Landesbeirats fallen, eine weitaus objektivere Entschei- dung. Klar ist: Die Verantwortung als Versammlungsleiter trägt man allein, doch für jede Unterstützung darf und muss man dankbar sein!“ Als Novum zu verzeichnen ist, dass noch auf Initiative des alten Beirats im neuen Landesbeirat als stellvertretendes Mitglied erstmals eine Organisation vertreten ist, die sich für behinderte Menschen mit Migrationshintergrund einsetzt. Frau Sema Özcan-Sarigül hat das Mandat der türkischen Frauenorganisation BETAK e. V. und ist wie in der aktuellen Sitzung auch schon in der konstituierenden Sitzung mit engagierten Diskussionsbeiträgen aufgefallen. Man darf gespannt sein, was sich aus dieser Mitwirkung einer Migrantenorganisation Positives für Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund entwickelt. Die wesentlichen Tagesordnungspunkte betrafen interne Fragen: Beschlussfassung über die neue Geschäftsordnung, die von der konstituierenden Sitzung vertagt werden musste, die Besetzung der beiratseigenen Arbeitsgruppen und die Delegierung von Beiratsmitgliedern in die Arbeitsgruppen „Menschen mit Behinderung“ bei den diversen Se- natsverwaltungen sowie in diverse Gremien (Fachbeirat der Berliner Pflegestützpunkte, AG Qualitätssicherung der Berliner Pflegestützpunkte, Landespflegeausschuss, Krankenhausbeirat, Stiftung Invalidenhaus, Stiftung „Arbeit für Behinderte“, Fahrgastbeirat). Die Besetzung der Gremien zur Umsetzung des neuen Pflegegesetzes war noch vom alten Landesbeirat erstritten worden. Die Beteiligung im Krankenhausbeirat soll nun ebenfalls bei der zuständigen Senatsverwaltung eingefordert werden. Bei der Arbeitsgruppe „UN-Konvention“ waren sich die Beiratsmitglieder einig, sie über die Mitarbeit in der entsprechenden interministeriellen Arbeitsgruppe hinaus weiter aktiv bleiben zu lassen, um auf diesem wichtigen Feld die Meinungshoheit zu bewahren. Leider blieb keine Zeit, um den wichtigen Tagesordnungspunkt „Strategische und taktische Überlegungen zur Umsetzung der UNKonvention“ zu behandeln. Der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung, Dr. Jürgen Schneider, gab in seinem Bericht an den Landesbeirat wichtige Impulse. Bei mehreren Gesetzesvorha- ben sind eindeutige Verstöße gegen das Landesgleichberechtigungsgesetz eingetreten, weil der Landesbeauftragte nicht rechtzeitig gehört wurde, so zum geplanten Gaststättengesetz und zum Straßenreinigungsgesetz. Beim Entwurf zum Integrations- und Partizipationsgesetz wurde eine Stellungnahme des Landesbeirats für Menschen mit Behinderung innerhalb von 6 Tagen (!) erwartet. Aber auch dazu hat sich der Vorsitzende des Landesbeirats für Menschen mit Behinderung in Abstimmung mit seinen Stellvertreterinnen und dem Landesbeauftragten klar positioniert und vom Landesbeirat die Zustimmung eingeholt. Einen Tag nach der Sitzung wurde die Stellungnahme dem Integrationsbeauftragten des Senats übergeben. Für die nächste Sitzung am 1. September hat sich der Beirat als Schwerpunkt den Bereich Bildung vorgenommen, wo sich mit den Themen Inklusive Schulbildung und Schulhelfer für behinderte Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf gewaltiger Diskussions- und Handlungsbedarf aufgebaut hat. Hartwig Eisel NACH RU F Eine große alte Dame der deutschen Behindertenbewegung E ine gute Seele, ein nimmermüder Mensch, eine erfahrene Frau, ein hilfsbereites Wesen, kurz: unsere Erika Richter ist verstorben. Man darf sie, die am 19. Dezember 1922 geboren wurde und am 26. Juli 2010 ihre Augen für immer schloss, ohne Übertreibung eine der „großen alten Damen der gesamtdeutschen Behindertenbewegung“ nennen. In frühen Jahren ereilte sie die Kinderlähmung. Trotzdem absolvierte sie in der DDR das hervorzuheben, war ihr immer sehr wichtig - nicht nur eine Berufsausbildung mit anschließendem Studium, sondern auch ein volles und erfülltes Berufsleben. So konnte sie jederzeit stolz auf ihre Eigenständigkeit verweisen, zu der sie ihre wohlerworbene Rente in die Lage versetzte. Wir aber, die Mitglieder des Berliner Behindertenverbandes „Für Selbstbestimmung und Würde“ e.V. (BBV), kannten und schätzten sie nicht so klug argumentieren konnten wie sie, offen ins Gesicht. Viele Jahre lang bereicherte sie die Arbeit des BBV-Vorstands mit ihren Erfahrungen, davon die meisten als ehrenamtliche Schatzmeisterin. Nur wenige Menschen können sich rühmen, in beiden deutschen Staaten hoch geehrt worden zu sein. Erika Richter konnte es: Sie war sowohl Trägerin der Verdienstmedaille der DDR als auch des Bundesverdienstkreuzes. ERIK A RICHTER * 19. Dezember 1922 † 26. Juli 2010 vor allem als jederzeit zuverlässige Streiterin für die Rechte von Menschen mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen. Sie fürchtete weder Minister noch Senatoren, weder Parteivorsitzende noch Medienvertrer: Allen sagte sie die Wahrheit über die Situation so vieler, die In den letzten Jahren und Monaten musste unsere gute Freundin sich immer stärker zurückziehen. Die Spätfolgen ihrer Polioerkrankung forderten hohen Tribut. Jetzt werden wir sie nicht mehr sprechen können. Ab jetzt fehlt uns ihre Erfahrung. Ab jetzt müssen wir ohne sie auskommen. Es wird uns schwer fallen. Dr. Ilja Seifert & der gesamte BBV-Vorstand Aktuell BBZ September 2010 BBV Verbandstag 2010 Mitglieder lehnten BGH-Urteil zur Präimplantationsdiagnostik kategorisch ab und fordern die unverzügliche Umsetzung der UN-Konvention Die Anwesenden verfolgten mit Interesse den Bericht ihres Vorsitzenden, der einstimmig bestätigt wurde. Text & Fotos von Uwe Gieche D er Berliner Behindertenverband (BBV ) hat auf seinem jüngst durchgeführten Verbandstag einstimmig das BGH-Urteil zur Zulässigkeit der Präimplantationsdiagnostik abgelehnt. Gleichzeitig stellten sich die Anwesenden hinter die Forderung ihres Vorsitzenden, dass die U NKonvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen nun endlich umzusetzen ist. Dafür erntete Berlins Verbandschef, Dr. Ilja Seifert, tosenden Applaus. Im Verbandsbericht stellte Seifert zu dem BGH-Urteil zur Präimplantationsdiagnostik (PID) fest, dass nunmehr womöglich auch jeder einzelne behinderte Mensch sich demnächst wieder für seine bloße Existenz rechtfertigen muss. „Dagegen protestieren wir von dieser Stelle aus energisch: Wir wollen keine Selektion. Weder am Beginn des Lebens, noch während unserer K indheit, Jugend oder dem Er wachsen-Sein, noch am Ende des Lebens; also auch nicht in der Petrischale!“ Im Weiteren setzte sich Seifert auch mit der Umsetzung der U NKonvention für Menschenrechte in Deutschland auseinander und grif f die gegenwärtige Regierungskoalition scharf an, weil sie nur durch Lippenbekenntnisse glänze. In diesem Zusammenhang untermauerte er erneut die Forderungen des Berliner Behindertenverbandes. Erstens müsse dort, wo es möglich ist, eine kurzfristige Umsetzung erfolgen. Zweitens müsse mittelfristig die Einleitung von Maßnahmen vorgenommen werden, die eine strukturelle Umwandlung erfahren sollen und Auch Neumitglieder des BBV (hier Peter Dominik) ergriffen in der Diskussion das Wort. drittens müsse langfristig der Übergang zur Nutzen–für AllePolitik vollzogen werden. Im Bericht setzte sich auch Seifert mit aktuellen Befürchtungen auseinander, die in der anschließenden Diskussion für eine lebhafte Beteiligung sorgten. Die Frage Wohnungen stand ganz oben. Die auslaufende Zinsbindung in der Stadt sorgt für große Unsicherheit bei den Betroffenen. Als positives Beispiel hob Seifert die GRÜ NBerlin GmbH her vor. Das Unternehmen ist zuständig für Planungen der Parklandschaft Tempelhof. Hier wurde ausdrücklich vom Unternehmen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit dem BBV gelegt. Zwei BBV-Vorstandsmitglieder werden hier ihre Erfahrungen aktiv einbringen. Einen großen Raum in der anschließenden Diskussion nahm die Frage der Abnahme von Barrierefreiheit bei den Berliner Gaststätten ein. Frank Wolf, selbst fast 30 Jahre Gastronom und Betreiber einer Einrichtung, pf lichtete dieser Aussage im Bericht bei und informierte, dass sich die Eigentümer und Investoren nur zögerlich diesen Fragen stellen. Hier muss oftmals das nicht zu akzeptierende Argument herhalten: „Das ist sehr teuer.“ Hier schaltete sich Uwe Hoppe in die Diskussion ein. Er betonte, dass die Bauvorschriften zwar Regelungen für Berlin beinhalten, aber diese nunmehr durch die Investoren klammheimlich unterlaufen werden. „Ein Wischiwaschi sondergleichen bahnt sich hier an. Hier müssen wir genau hinschauen und unsere Forderungen lautstark artikulieren. In Berlin waren wir schon weiter“, Thomas Golka (li), Pressesprecher der Fürst DonnersmarckStiftung, übergab zu Beginn des Verbandstages an Gerd Thiele den Hauptpreis, den die Einrichtung anlässlich des 20. BBZGeburtstages stiftete. unterstrich erregt das BBV-Vorstandsmitglied. Auch das Problem der Barrierefreiheit in der neuen GrimmeBibliothek der Humboldt-Uni erregte die Gemüter. K laus-Dieter Wüstermann, ehemaliger Architekt, und Christina Vogt haben sich dieser Problematik angenommen. Wüstermann weiß, wovon er bei Barrierefreiheit redet, denn er selbst ist stark sehbehindert und hat natürlich ein Interesse daran, dass hier in der neuen Bibliothek eine Änderung eintritt. Er bleibe gemeinsam mit Christina Vogt am Ball und sei sich sicher, dass sie für eine Verbesserung der Nutzung durch Behinderte in dieser Einrichtung sorgen können. „Man hat uns eine Veränderung fest zuanzeige gesagt“, informierte der engagierte Wüstermann, der auch noch andere Baustellen für den Berliner Behindertenverband ehrenamtlich begleitet. Die Diskussion war lebendig, herzerfrischend, aber auch sachorientiert. Die rund 50 Teilnehmer waren sich am Schluss des Verbandstages, der erneut bei der BVG stattfand, einig: „Man kommt an uns nicht vorbei, lasst uns stark bleiben“, lautete die Botschaft für den nächsten Abschnitt. Verbandsmitglied Bernd Schimkow fasste seine Eindrücke, die sich der von anderen TeilnehmerInnen deckte, wie folgt zusammen: „Ich nehme hier viel mit. Vor allem wurde sichtbar, dass das Zusammengehörigkeitsgefühl weiter ausgeprägt wird. Das gibt K raft!“ Soziales September 2010 BBZ „Du sollst das Recht der Armen nicht beugen“ (2. Mose, 23,6) A m Samstag, den 19 Juni 2010 fand in der Heilig-Kreuz-Kirche in Kreuzberg ein „Berliner Kongress zur Zukunft von Hartz IV“ statt. „Du sollst das Recht der Armen nicht beugen“, dieser Satz war der Veranstaltung als Motto vorangestellt und machte deutlich, dass die Veranstalter einen kritischen Blick auf diese „Reform“ richten wollten. Hier soll der einleitende Vortrag von Dr. Friedhelm Hengsbach, Professor für christliche Sozialwissenschaft und Mitglied von attack, zusammengefasst werden. Für Herrn Hengsbach ist dieses Gesetzeswerk mehr als ein Gesetz, eher ein „sozioökonomisches Denkmuster“, ja, eine Weltanschauung mit seines Erachtens „gef ährlichen Welt- und Menschenbildern“. Mit dem, wie die Organisation von Hartz IV Gestalt angenommen habe, habe sich der Sozialstaat zum Wettbewerbsstaat gewandelt, „suche die Regierung den Schulterschluss zu den Großbanken und Industriekonzernen“. Sie verfolge das Ziel, „die Bevölkerung f it zu Ergänzung Second Hand FAIR im Rollstuhl I n der letzten BBZ-Ausgabe berichteten wir auf Seit 7 über das „FAIRKAUFHAUS“ in Spandau, in dem für alle zugänglich gute Gebrauchtwaren eingekauft werden können. Es gibt die FAIRKAUFCARD, eine institutionalisierte Rücksicht auf die Lebensumstände von Benachteiligten, mit der sozial bedürftige Menschen 30 % Preisnachlass bekommen. q Hier nun die Daten zur Erreichbarkeit: FAIRKAUFHAUS Altonaer Str. 6 13581 Berlin-Spandau Tel.: 030-35 10 51 62, [email protected], www.fairkaufhaus.de. geöffnet: Mo.-Fr. 10-18h, Sa. 10-14h, DB-, U- und S-Bahn Rathaus Spandau, Busse M32, M37, M45, 134, 135, 136, 236, 237, machen, zu olympiareifen Athleten, die sich im globalen Wettbewerb behaupten“. Und auch die „Versteckspieler“, die sich unter der Armutsdecke verbergen, sollen jetzt beschäftigungsf ähig gemacht werden. Für Friedhelm Hengsbach beinhaltet Hartz IV kein geduldiges Zureden, sondern nur „Dressur“ und einen „Reiz-Reaktions-Mechanismus“, da nur dies im „Umgang mit Arbeitstieren zum Erfolg“ führe: Finanzielle Druckmittel seien die Kürzung und der Entzug von Sozialleistungen. Psychische Druckmittel seien die Strafandrohung schlechter Arbeit, längerer Fahrtzeiten, eines Umzugs, von Arbeit auf Abruf, einer prekären Beschäftigung und eines 1Euro-Jobs. Außerdem erzeuge Hartz IV entwürdigte Menschen, wenn Fallmanager auch unter erschwerten Bedingungen einen souveränen Umgang mit knappen Finanzmitteln erwarten und eheähnliche Partnerschaften und Wohnungen „beschnüffelt“ werden. Dabei sei doch „die Ursache von Arbeitslosigkeit und Armut und auch die Erfolglosigkeit der Wiedereingliederung in eine reguläre Beschäftigung“ nicht individuelles Versagen, kriminelle Energie, fehlende Arbeitsbereitschaft oder -f ähigkeit der Betroffenen, „sondern das Fehlen von Arbeitsgelegenheiten, die ein angemessenes Einkommen, sichere Perspektiven und ein angenehmes Betriebsklima in Aussicht stellen“. Nicht bei den Einzelnen sei das Problem zu suchen, sondern bei der Gesellschaft, die ihre Bringschuld als indirekter Arbeitgeber nicht einlöse. Doch Hartz IV erzeuge nicht nur Entwürdigte, sondern auch Entrechtete: erzwungene Wohnungskontrollen und auch die Überprüfung von Angaben in den Anträgen durch Callcenter seien widerrechtlich wie auch die Umkehr der Beweislastforderung bei eheähnlichen Beziehungen und die Missachtung der Datenschutzbestimmungen durch die Bundesanstalt für Arbeit. Doch seien Wütende, gegen Hartz IV Protestierende bereits zu politischen Subjekten geworden, die die Montagsdemonstrationen in Magdeburg belebt haben. „Im Besitz von Gegenmacht haben sie Landtagswahlen und eine Bundestagswahl beeinf lusst und den Hartz-Kanzler zum Abschied und die SPD an den Abgrund gedrängt.“ Ein weiteres Hoffnungszeichen sei, dass es offenbar noch eine politische Gegenmacht, nämlich die Gerichte gebe. Von den zahlreichen Klagen gegen Hartz IV waren bislang offenbar rund 40% erfolgreich. Und jetzt habe auch das Bundesverfassungsgericht den Bedürftigen soziale Grundrechte auf ein menschenwürdiges Existenzminimum zuerkannt und bestätigt, dass sie fünf Jahre lang verfassungswidrig behandelt wurden: „Die Hartz IV-Regierungen haben Regelsätze ins Blaue hinein geschätzt, den Inf lationsindex falsch eingeschätzt, Kinder unangemessen eingestuft und Härtef älle nicht berücksichtigt.“ R. S. Pflegewohnheim für obdachlose Senioren braucht behindertengerechten Aufzug und barrierearme Bäder D as Wohnprojekt der Ev. Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion im Gemeindehaus Nostitzstraße 6/7 bietet Platz für 46 Männer, die vor ihrem Einzug lange kein Zuhause hatten – Männer im Seniorenalter und Männer, die frühzeitig gealtert sind. Die ehemals obdachlosen Bewohner leiden unter vielen chronischen Krankheiten. Im Wohnprojekt unserer Kirchengemeinde erhalten sie seit 11 Jahren notwendige Pflege und soziale Betreuung in einem menschenwürdigen Umfeld. Hier werden sie angenommen, so wie sie sind - zumeist schwer gezeichnet von ihrem jahrelangen Überleben auf der Straße. Einige verleben ihren letzten Lebensabschnitt im suchtakzeptierenden Wohnprojekt, andere wohnen hier bereits seit mehren Jahren: sie haben sich wieder einigermaßen gesundheitlich erholt, sich ihr Zimmer mit Sachspenden eingerichtet. Viele trinken nach und nach weniger Alkohol und essen gesünder. Sie sind integriert in der Gemeinde und im Kiez. Sterbende Bewohner werden nicht allein gelassen und können in dem ihnen vertrauten Umfeld betreut werden. Das Wohnprojekt Nostitzstraße bietet alkoholkranken Obdachlosen Hilfe an – auch wenn diese nicht (mehr) in der Lage sind, einen Alkoholentzug zu überstehen. Ziel ist hier die „Beheimatung“ von Menschen, die oftmals von den zuständigen Behörden als „wohnunfähig“ bezeichnet wurden. Damit ist das Wohnprojekt eine ganz besondere Einrichtung in Berlin. Gehbehinderte sollen hier weiterhin wohnen können Viele der Bewohner werden nun zunehmend gehbehindert – trotzdem will die Obdachlosen-arbeit Heilig KreuzPassion für sie weiterhin hier mitten im Kiez und mitten im Gemeindehaus ein Zuhause bieten. Da das Wohnprojekt sich über vier Etagen erstreckt, ist der Einbau eines behindertengerechten Aufzuges dringend notwen- dig. Barrierearme Sanitäranlagen werden ebenfalls gebraucht. Leider sind diese Wünsche mit einer großen finanziellen Hürde verbunden, die die Kirchengemeinde Heilig Kreuz-Passion nicht allein überwinden kann. Das Gemeindehaus wird seit Herbst 2009 mit EU-Mittel-Unterstützung energetisch saniert. Deshalb leben die Bewohner zur Zeit in einem Ausweich-Domizil in Charlottenburg. Sie haben aber schon Heimweh nach der Nostitzstraße und freuen sich sehr auf ihre Rückkehr ins Gemeindehaus. Wenn Sie dieses Wohnprojekt unterstützen möchten oder/und weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte an das Gemeindehaus. q KOORDINATION: Christiane Pförtner (Obdachlosenarbeit Heilig Kreuz-Passion) Tel. 030/ 691 26 71, [email protected] Schwerpunkt Teil 20 BBZ September 2010 Ernährung Die Verbraucherorganisation „foodwatch“ I n den letzten Jahren führten zahlreiche Lebensmittelskandale dazu, dass die Menschen sich immer mehr für die Dinge, die in ihren Magen ‚wandern’, interessieren. Verbraucherschutz ist in der Öffentlichkeit zum wichtigen Thema geworden. In Deutschland gibt es kein spezielles „Verbraucherschutzgesetz“. Gesetze, wie das „Bürgerliche Gesetzbuch“, das „Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch“, das „Arzneimittelgesetz“, das „Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb“ sowie entsprechende Verordnungen regeln die Fragen des Verbraucherschutzes. Dafür gibt es wichtige Institutionen wie z.B. in Berlin die „Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz“, aber auch die „Stiftung Warentest“ sowie die „Verbraucherzentrale“. Neben diesen Einrichtungen und Behörden gibt es Verbraucherorganisationen. Sie sind Ansprechpartner zu Fragen der Ernährung und Gesundheit. Einen besonderen Namen haben sich das „Greenpeace-Einkaufsnetz“ und „foodwatch“ gemacht. Foodwatch ist ein gemeinnütziger Verein, der unabhängig sein will und deshalb kein Geld vom Staat nimmt; er finanziert sich ausschließlich durch Beiträge und Spenden von Förderern. Er „beobachtet“ sehr aufmerksam die Lebensmittelindustrie, besonders die Einhaltung der Verbraucherrechte. Da heutzutage die Konsumenten immer weniger über das, was sie in ihren Einkaufskorb legen, Bescheid wissen, muss sich foodwatch mehr denn je mit „Täuschung und Etikettenschwindel“ auseinandersetzen. Der ‚Gründer und Chef’ der Verbraucherorganisation, Thilo Bode, hat dazu 2007 ein empfehlenswertes Buch herausgebracht: „Abgespeist – Wie wir beim Essen betrogen werden und was wir dagegen tun können“. Hierin schildert er nicht nur Missstände auf dem Lebensmittelmarkt, sondern zeigt auch, wie man sich als Verbraucher dagegen wehren kann. Die Reaktionen der Industrie auf dieses Buch reichten von Stillschweigen zu den aufgeworfenen Frage bis zu Empörung. Foodwatch „liefert unabhängige Recherchen und Analysen.... macht Gesetzesvorschläge und bringt die Politik in Zugzwang.“ So werden die Verbraucher aufgerufen, mit gezielten E-Mail-Aktionen ihre Empörung über „Praktiken“ der Lebensmittelindustrie zum Ausdruck zu bringen. Aktuelle Themen und Kampagnen sind z.B.: - Die Ampelkennzeichnung – d.h. Nährwertangaben mit Hilfe von Ampelfarben. Inzwischen gibt es einen regelrechten Streit um die Ampelkennzeichnung. Verbraucherorganisationen, Ärzte- und Patientenverbände, Ernährungs- und tlw. Wirtschaftswissenschaftler und Krankenkassen plädieren für deren Einführung. Die Industrie, deren Wirtschaftsverbände und die Regierung sind dagegen. Sie favorisieren ein anderes Modell der Nährwertkennzeichnung, welches aber viele Verbraucher eher verwirrt. Es basiert nämlich auf Zahlen- und Prozentangaben. Das EU-Parlament hat erst einmal gegen die Ampelkennzeichnung gestimmt – mit relativ knapper Mehrheit. Diese Entscheidung ist aber noch nicht endgültig! In Großbritannien wird die Ampelkennzeichnung bereits angewendet. Die britischen Verbraucher verstanden sie schnell und richtig. Viele Hersteller ändern nun schon teilweise ihre Rezepturen, um nicht so viele negative – rote – Punkte zu bekommen. - Umfassende Kennzeichnungspflicht für „Gentechnik“-Lebensmittel, da. tierische Lebensmittel wie Milch, Käse, Joghurt, Eier, Fleisch nicht gekennzeichnet werden müssen (s. Zeitungsausgabe 11/09). - Werbelügen, irreführender Etikettenschwindel, „unverständliche“ bzw. „versteckte“ Verpackungsangaben. Sie sollten nicht nur von Verbrauchern mit „höherer“Bildung verstanden werden. - Warnung vor konkreten Mogelpackungen: z.B. „nimm2“ von STORCK – Durch die zugesetzten Vitamine könnten Kinder denken, dass Süßigkeiten aufgrund des Vitamingehaltes genauso gesund sind wie z.B. Obst/Gemüse. z.B. „Actimel“ von DANONE - Das ist ein Joghurt-Getränk, dessen Gesundheitswirkung nicht unbedingt erwiesen ist. Gewöhnlicher Naturjoghurt, der viermal billiger ist, enthält keinen Zucker; aber erfüllt einen ähnlichen Effekt: z.B. „Kinder-Riegel“ von FERRERO – Durch die Werbung: „Extra-Portion-Milch“ wird suggeriert, dass viel gesundes Calcium enthalten ist. - Fleischskandale – z.B.: Was passiert mit den Schlachtabfällen? Die negativen Erfahrungen mit der BSE-Seuche sollten Grund genug für eine Kontrolle sein. Z.B. Frischfleisch, welches verpackt wurde, enthält oft Sauerstoff. So kann die rote Farbe länger erhalten werden. - Beitrag der Landwirtschaft zur Klimaschutzpolitik; bislang produziert sie nämlich einen großen Teil der klimaschädlichen Gase. - Deutschlandweite Einführung des „Smiley-Systems“ – einer Art Qualitätssiegel Der Berliner Bezirk Pankow hat sehr positive Erfahrungen mit diesem verbraucheranzeige freundlichen Bewertungssystem gemacht. Hierbei werden gastronomische Einrichtungen und Lebensmittelbetriebe von der amtlichen Lebensmittelüberwachung mit einem „Smiley“ (in Form eines Aufklebers + Urkunde) für überdurchschnittliche Qualität und Hygiene ausgezeichnet. Das wird dann z.B. auf Positivlisten im Internet bekannt gegeben (www.berlin.de/ba-pankow/verwaltung/ordnung/smiley. html). Die Beteiligung ist freiwillig. Der „Smiley“, welcher bald in der ganzen Stadt eingeführt wird, soll auch bundesweit angewendet werden. In Dänemark werden schon seit Jahren die Verbraucher mit „Smiley“-Aufklebern – z.B. an Gaststätten – über gute hygienische Bedingungen informiert. A. Szardning q Literatur, u.a.: - www.foodwatch.de Soziales „Leitfaden Schulassistenz“ q Elternzentrum Berlin, e.V., c/o S. Behringer, Ginsterring 36, 16321 Schönow, per E-Mail über: [email protected], per Fax über: 030/2123 7430. BBZ NAC H RU F Fachtagung 2010 Es erreichte uns eine traurige Nachricht. Unterstütztes Wohnen II Neue Ziele − andere Wege Politik in Europa und regionale Netze für Menschen mit Behinderung © Privat D ie Situation um die adäquate Beschulung von Kindern mit Behinderungen, insbesondere was ihren rechtmäßigen Anspruch auf Schulbegleitung durch so genannte Schulhelfer/innen angeht, wird offenbar immer schwieriger. Da das Informationsdefizit unter Eltern und Schülern diesbezüglich groß ist, die Verfahrensweise hier in Berlin besonders kompliziert ist, gibt das Elternzentrum Berlin seit Ende Juni 2010 den so genannten „Leitfaden Schulassistenz“ heraus. Inhaltlich unterstützt wird dieser Leitfaden unter anderem von • Eltern beraten Eltern von Kindern mit und ohne Behinderung e. V. • Eltern für Integration e.V. • Landesvereinigung Selbsthilfe Berlin e.V. • Lebenshilfe Berlin e.V. • Netzwerk Förderkinder • Rechtsanwältin Jana Jeschke • tandem SH Auf der Internetseite des Elternzentrums findet sich unter www.elternzentrum-berlin.de/leitfaden-schulassistenz ein Link zum Leitfaden. Postalisch können gedruckte Exemplare bestellt werden beim: September 2010 D Datum: Dienstag, 5. Oktober 2010 Uhrzeit:8:30 Uhr bis 18 Uhr Die Themen • Sozialraumorientierung in Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie • Menschen mit Behinderung: Experten und Akteure in eigener Sache Susanne Krumpholz † 8. Juli 2010 S usanne Krumpholz ist unerwartet nach kurzer, schwerer Krankheit am 8. Juli 2010 gestorben. Nicht nur ihr lockiges Haar und ihre weiten Röcke werden uns in Erinnerung bleiben. Vielmehr ihre aktive Arbeit in der Behindertenpolitik – noch am 05.05.2010 war sie sehr engagiert bei der Vorbereitung und Durchführung der Menschenkette vom Brandenburger Tor zum Reichstag… Susanne gehörte seit Jahren zu den Aktivistinnen der Frauen mit Behinderung. Seit September 2009 war sie im Vorstand des Netzwerks behinderter Frauen Berlin e.V. Ihr großes Interesse galt den Themen Gesundheit und Frauen in der UN-Behindertenrechts konvention. Hier, aber auch in vielen anderen Bereichen wurde ihr leidenschaftlicher Tatendrang immer wieder spürbar. Im ‚Netzwerk Frauengesundheit Berlin‘ und dem ‚Arbeitskreis Barrierefreies Gesundheitswesen‘ setzte sie sich aktiv für die Belange behinderter Frauen ein. Mit ihrem Engagement und Enthusiasmus hat sie uns beeindruckt. Ihre Herzlichkeit wird uns fehlen, in unseren Gedanken wird sie gegenwärtig bleiben. Mit Susanne ist eine liebenswerte Kämpferin von uns gegangen. Susanne, wir werden dich vermissen. Netzwerk behinderter Frauen Berlin e. V. & Der BBV-Vorstand q Veranstaltungsort Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz, 10825 Berlin Anfahrt: U 4, Bus 104 Halt Rathaus Schöneberg Weitere Informationen, Tagungsprogramm und Anmeldung finden Sie unter: www.verein-die-reha.de/ Fachtagung.html Teilnahme an der Fachtagung nur mit Anmeldung möglich. Verein für Rehabilitation Behinderter e. V. q DIE REHA - WOHNEN UND FREIZEIT Weydemeyerstraße 2/2a 10178 Berlin Tel.: 030 29 34 13 28 Fax: 030 29 34 13 10 E-Mail: [email protected] Stellungnahme zum Leserbrief „Integrationsfachdienste …“ vom Juni 2010 N atürlich haben Leserbriefe ihre Berechtigung und jeder kann seinem Ärger Luft machen. Trotzdem möchten wir diesen Leserbrief nicht unkommentiert stehen lassen, zumal Herr W. sich bei uns im IFD nicht beschwert hat – außer dass er die Wartezeit bis zur Aufnahme in die Betreuung zu lange fand. Während dieser Wartezeit wurden dennoch verschiedene Dinge für ihn geklärt, z.B. ob der Rehaträger für ihn zuständig ist, ob er einen Bildungsgutschein bekommen kann und welche Fortbildungslehrgänge es in der nächsten Zeit gibt. Herr W. war durchaus in der Lage dann bei den Fortbildungsträgern anzurufen und abzufragen, welche Angebote barrierefrei sind und welche nicht. Während der Wartezeit gab es mit ihm, dem Jobcenter und der Rentenversicherung 23 telefonische Kontakte. Auf Grund des großen Bedarfs gibt es nicht „angebliche Wartelisten“, sondern wir sind derzeit tatsächlich gezwungen, arbeitsuchende Klienten zunächst auf eine Warteliste zu setzen, um sie dann, sobald die notwendigen Vermittlungskapazitäten frei sind, möglichst intensiv betreuen und gut vermitteln zu können. Inzwischen ist Herr W. regulär in die Betreuung aufgenommen, was im Übrigen auch ohne Leserbrief geschehen wäre. Auch die Überschrift hat uns als Integrationsfachdienst sehr geärgert. Wir verstehen uns ausdrücklich als Mittler (und nicht als Knüppel!) zwischen Jobcenter, schwerbehinderten arbeitslosen Menschen und zukünftigen Arbeitgebern und setzen uns mit allen unseren Möglichkeiten für die Teilhabe von behinderten Menschen am Arbeitsleben ein. I.Schneider-Klomfaß, Bereichsleitung IFD Nord BBZ September 2010 Soziales Berlin sucht das behindertenfreundliche Unternehmen des Jahres Bewerbungen um den Integrationspreis 2010 bis 15. September möglich! Soziales I Von Horst Dieter Ladewig anzeige BBZ Altpapier für den Bau einer Schule im Süden Chiles Leserbeitrag n ihrem Beitrag für die Behindertenzeitung Juli/August berichtete Frau Rossbach (Deutsche Rheuma-Liga Berlin) von der Preisverleihung der Stiftung Wolfgang Schulze 2010, an der auch ich am 05.06.2010 teilnahm. Für mich war die Vorstellung der ausgezeichneten Arbeit aus folgenden Gründen ein besonderes Erlebnis: Das Thema der Forschungsreihe war „Antibiotikatherapie bei Sapho-Syndrom“. Sapho-Syndrom ist eine seltene, für den Betroffenen langwierige Erkrankung. Während meiner Tätigkeit in der AG Chronisch Kranke im Landesbeirat für Menschen mit Behinderungen wurde ich mehrfach von Betroffenen mit seltenen Erkrankungen angesprochen und lernte ihre Probleme kennen. Sie gehen einen langen Leidensweg. Der bereits bei der Diagnose beginnt, weil es keine oder nur wenige spezialisierte Ärzte gibt. Wurden dann doch glücklicherweise Diagnosen erstellt, beginnt der Leidensweg der Medikation. Denn wir können uns vorstellen, dass diese seltenen Erkrankungen keinen Anreiz für die im Wettbewerb stehende Pharmaindustrie bietet um Forschung für diese wenigen Patienten zu betreiben. Unsere Gespräche mit solchen Betroffenen enden immer wieder in der Hoffnungslosigkeit. Aus diesem Grund war meine Freude groß, dass mit Stiftungsmitteln der Rheuma-Liga ein Anreiz geboten wurde, sich mit den medizinischen Problemen seltener Krankheiten forschend auseinanderzusetzen und somit einen Beitrag für die Betroffenen zu leisten. Ich rufe die Vertreter der Pharmaindustrie auf: Gründen Sie eine Stiftung, die die medizinische Forschung auf dem Gebiet der seltenen Erkrankungen fördert, um auch den wenigen Patienten mit solchen Erkrankungen helfen zu können und sie nicht ihrem Schicksal zu überlassen. September 2010 I m Folgenden soll hier ein Projekt vorgestellt werden, ein Projekt zum Bau einer interkulturellen Integrationsschule im Süden Chiles, im Gebiet San Juan de la Costa, Provinz Osorno. Eine Initiative mit dem Namen „El Cultrún“ arbeitet seit 6 bis 7 Jahren an diesem Projekt; seit März 2010 steht ihr dafür ein Büro am Franz-Mehring-Platz 1 zur Verfügung. Die geplante Schule wird als eine „Schule zwischen zwei Welten“ bezeichnet, soll eine Schule für die Urbevölkerung im Süden Chiles, die Mapuche, werden und soll dazu beitragen, dass diese ihr kulturelles Selbstverständnis bewahren und ins neue Jahrtausend tragen können. In der Sprache der Mapuche, dem Mapudungun, bedeutet Mapu Erde und Che so viel wie Mensch. Somit bedeutet Mapuche also „Menschen der Erde“. Die Mapuche besaßen nach Darstellungen einiger Autoren bis zum Auftauchen der spanischen Kolonisatoren in Südamerika eine gesellschaftliche Struktur, die weitgehend frei von Herrschaft war und keine festen territorialen Grenzen oder Barrieren zwischen den gesellschaftlichen Schichten kannte. Der andauernde Widerstand der Ureinwohner zwang die Spanier 1641 zur Anerkennung einer unabhängigen MapucheNation. Dass so dem Volk der Mapuche Souveränität zugebilligt wurde, war ein in der Geschichte indigener Bevölkerungen in Südamerika einzigartiger Vorgang. Zwar kam es auch danach immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen und Eroberungsversuchen, doch hatte die damals vorgenommene Grenzziehung im Wesentlichen bis zum Ende der Kolonialzeit Bestand. 1825 erkannte auch das mittler weile unabhängige Chile die Unabhängigkeit der Mapuche ausdrücklich an. Erst 1861 wurde das MapucheGebiet gewaltsam an Chile angegliedert und im Jahre 1883 endgültig unter worfen. Anschließend wurden die bislang von den Mapuche bewohnten Gebiete in Südchile von neuen Einwanderern aus Europa besiedelt. 1934 scheiterte ein großer Aufstand der Mapuche bei Ranquil. Bedingt durch den Verlust ihres Landes an Großgrundbesitzer und Holzf irmen wanderten im 20. Jahrhundert viele Mapuche in die Städte ab. Gewisse Verbesserungen ergaben sich für die Mapuche unter der Regierung Salvador Allendes (1970 - 1973). Unter a n z e i g e der Pinochet-Diktatur (1973 – 1990) folgten allerdings schwere Repressalien. Seit Jahren ist das Verhältnis zwischen den Mapuche und dem chilenischen Staat durch Landrechtskonf likte getrübt. Die rechtliche Stellung der Mapuche ist auch deshalb schwierig, weil die chilenische Verfassung indigenen Gruppen (anders als in den meisten südamerikanischen Ländern) keine ethnisch-kulturelle Sonderstellung einräumt. Die geplante Schule in der Provinz Osorno soll mit ihrer Organisation und ihrem Unterricht zum Auf baueines Erziehungs- wesens beitragen, welches eine sachgemäße Ausbildung ermöglicht. Darüber hinaus den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bieten, ihre Identität und ihr kulturelles Selbstverständnis als Mapuche zu wahren. Die Initiative hof ft, dass die Realisierung dieses Projektes eine nachhaltige Wirkung sowohl auf die Dorfgemeinschaften in der Umgebung der Schule als auch auf das gesamte Erziehungswesen in Chile haben wird. Genaueres ist auf der Internetseite des Projektes (w w w. cultrun.de) zu f inden. El Cultrún versucht hier mit der Sammlung von Altpapier das Projekt voranzubringen. Initiativen, Einrichtungen oder auch Privatleute, bei denen sich größere Mengen Altpapier sammeln, könnten sich bei El Cultrún (Tel.: 030/2978 4203 oder 0179/67 81 098) melden, dann würde es abgeholt. R. S BBZ September 2010 M o b i l i tät anzeige Neue Aufzüge, modernisierte Aufzüge, Möbilität trainieren n Neue Aufzüge n Mobilität trainieren Nachdem im Juni sowohl der U-Bahnhof Friedrichsfelde als auch der U-Bahnhof Theodor-Heuss-Platz (Bahnsteig in Richtung Pankow) mit Aufzügen barrierefrei erschlossen wurde, wurde im Juli auch auf dem U-Bahnhof Turmstraße ein Aufzug in Betrieb genommen. Damit sind jetzt 82 der 173 Berliner U-Bahnhöfe für Menschen mit Mobilitätsbehinderungen barrierefrei erreichbar. Noch in diesem Jahr soll die ,magische Schwelle‘ überschritten werden, nach der statistisch jeder 2. Berliner U-Bahnhof mit Aufzügen oder baulichen Rampen barrierefrei erreichbar sein wird. Darüber hinaus sind bisher 100 U-Bahnhöfe mit taktilen Leitsystemen für blinde und sehbehinderte Menschen ausgebaut worden. Zeit in aller Ruhe zu üben – das ist das Ziel bei unseren bewährten Mobilitätstrainings in den Fahrzeugen der BVG. Mobilitäts- und sinnesbehinderte Fahrgäste und ihre Begleiter lernen, wie sie sich mit ihrem Rollator, Rollstuhl oder ihrem Begleithund sicher in Bus und Bahn bewegen können. Unser fachkundiges Personal steht am 23. September zum 9. Mal in diesem Jahr bei einem der dieser Mobilitätstraining mit Rat und Tat zur Seite: n Modernisierte Aufzüge Während noch viele U-Bahnhöfe darauf warten, dass sie Aufzüge erhalten, sind einige Aufzüge auf anderen U-Bahnhöfen bereits in die Jahre gekommen und müssen ausgetauscht werden. Die notwendigen Arbeiten sind zeitaufwendig, aber am Ende stehen unseren Fahrgästen Aufzüge zur Verfügung, die moderner und robuster als ihre Vorgänger sein werden. Bereits seit Anfang August werden auf dem U-Bahnhof Osloer Straße die beiden Aufzüge ausgetauscht, die den U-Bahnhof seit 1989 barrierefrei zugänglich machen und auch das Umsteigen zwischen den Linien U 9 und U 8 ermöglichen. Der barrierefreie Zugang zu diesem U-Bahnhof steht unseren Fahrgästen voraussichtlich ab Mitte November wieder zur Verfügung. Fahrgäste, die auf die Barrierefreiheit dringend angewiesen sind, informieren sich bitte im Internet auf www.fahrinfo-berlin.de/barrierefrei oder im Call Center der BVG unter 030/19449 über ihre individuellen Umfahrungsmöglichkeiten. Auf dem U-Bahnhof Rathaus Spandau werden die Aufzüge, die von den Bahnsteigen der U 7 in die Vorhalle 2 des Bahnhofs (Ladenpassage) führen, durch neue ersetzt. Dieser U- Bahnhof bleibt trotzdem barrierefrei zugänglich, da am anderen Ende der Bahnsteige jeweils ein weiterer Aufzug vorhanden ist, der in die Vorhalle 1 führt. Von dort aus kann per Aufzug die Straßenebene direkt vor dem Bahnhof Spandau erreicht werden. Die Arbeiten am Aufzug vom Ankunftsbahnsteig der U 7 dauern voraussichtlich von Anfang September bis Mitte November. Der Aufzug zum Bahnsteig der U 7 in Richtung Rudow wird von Anfang Oktober bis kurz vor Weihnachten saniert. 23. September, 10-12 Uhr (Bus, Tram) in Marzahn, auf dem Betriebshof der BVG, Landsberger Allee 576A. Die Veranstaltung ist kostenlos. 18. November, 10-12 Uhr - U-Bahn U-Bahnhof Alexanderplatz, Ankunftsbahnsteig der U 5 Einzelpersonen müssen sich nicht anmelden, Gruppen melden sich bitte unter [email protected] oder telefonisch unter (030) 19449 an. Fahrgäste, die eine Begleitung zu diesem Termin wünschen, wenden sich bitte an den Bus- & Bahnbegleitservice des VBB unter der Telefonnumer 25 414 414. Informationen zur barrierefreien Fahrt mit der BVG erhalten Sie hier: BVG Call Center 030/19 44 9 Internet www.BVG.de Aufzugsstörungen der U-Bahn Tel. 030/25 62 20 96 M o b i l i tät 10 Barrierefreie Bibliotheken Friedrichshain-Kreuzberg. Keiner der fünf öffentlichen Büchereistandorte im Bezirk ist derzeit absolut behindertengerecht. Das ändert sich in diesem Herbst, wenn im September der Umbau der Mittelpunktbibliothek in der Adalbertstraße abgeschlossen ist und zwei Monate später die Bezirkszentralbibliothek ihre neuen Räume an der Frankfurter Allee bezogen hat. In beiden Gebäuden gibt es dann zum Beispiel Zugänge für Rollstuhlfahrer, automatische Türöffner, Fahrstühle, entsprechend eingerichtete Arbeitsplätze oder Behindertentoiletten. Barrierefreie WC fehlen bisher in den Büchereien Duden- und Oranienstraße. Nahezu unmöglich ist für Menschen mit einem Handicap der Zugang zum Standort in der Glogauer Straße. Die Bestände sind im zweiten Stock untergebracht, bereits vor dem Haupteingang des Gebäudes befindet sich eine Treppe. Geprüft wird derzeit eine Veränderung zumindest des Zugangsbereichs. Quelle: Berliner Woche / August 2010 Ü von Frau Stahlbaum BBZ Leserbrief zum SFD I von Evelyn Borchert m April diesen Jahres diskutierte Swen Schulz (MdB der SPD) im Kulturhaus Spandau mit Experten über das Thema: „Probleme mit dem Sonderfahrdienst, Einzelfälle? Haben die Nutzer zu hohe Ansprüche? Experten diskutieren“. Aufgrund meiner gesundheitlichen Konstellation bin ich erst jetzt in der Lage mich zu der oben genannten Veranstaltung zu äußern. Da mich das Thema der Defizite des Sonderfahrdienstes als Nutzerin und deswegen als Expertin persönlich betrifft und ich auch nicht aufgebe, mich für eine Verbesserung einzusetzen, melde ich mich Zeitverzögert zu Wort. Allein die veröffentliche Ankündigung, von der SPD so formuliert, ist entweder ein Ausdruck grenzenloser Ahnungslosigkeit oder ein unverschämt gewollter Tritt in den Allerwertesten der Nutzer des SFD, den Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern. Ersteres kann ich nicht glauben, die zweite Möglichkeit der Interpretation ist wahrscheinlicher und ungeheuerlich. Die Experten sind eigentlich die Nutzer des SFD und nicht Herr Ein weiterer Leserbrief zum SFD ber den Sonderfahrdienst wurde schon oft berichtet. Häufig werden durch das Nichtabnehmen des Telefons unsere Fahrtwünsche abgeschmettert. Das so viele Massen angerufen haben, ist gelogen. Wie denn, wenn niemand ans Telefon geht? Besonders schlimm ist es vor Feiertagen. Mein Mann, der im Heim leben musste, durfte weder am 1. Weihnachtstag noch am 1. Ostertag zu Hause sein. Was jedoch dann geschah, werde ich nie vergessen oder verzeihen können. Es war unmenschlich. Mein Mann lag nach einer OP mit September 2010 einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus. Es bestand Lebensgefahr. Das schrieb ich auch auf meine Bestellung. Eine Dame der Zentrale, lehnte am 18.06.2010 meine Fahrt zu meinem Mann ab. Sie meinte, von der Lebensgefahr hätte ich nur geschrieben, weil ich ihr ein schlechtes Gewissen machen möchte. Wie wichtig nimmt sich diese Frau? Es muss ihr eine besondere Freude bereiten, Abhängige zu beherrschen. In dieser Nacht starb mein Mann. Danke, Frau H. ! Ich bin unendlich traurig, weil ich nicht bei ihm sein konnte. Im vergangenen Jahr hat Deutschland bei der UNO unterschrieben, dass allen Behinderten so viel Hilfe zuteil wird, wie sie brauchen, um so normal wie möglich zu leben. Leistungen kürzen kann man woanders. Wir wüssten schon wo. Swen Schulz, Herr Ploke (SFD), Frau Albrecht (BVG) und Kathrin Scholz (Senatsverwaltung). Der Verlauf dieser Veranstaltung war dann auch dementsprechend! Als ob das Problem nicht bekannt ist. Seit Jahren diskutieren wir Betroffene auf allen Ebenen über die Behindertenvereine mit den Bezirksbeauftragten, mit den Landesbeauftragten, mit den SenatorInnen und Staatssekretären. Die Erreichbarkeit des SFD ist nach wie vor unzulänglich, die Wartezeit ist zu lang bis man Kontakt erhält oder auch nicht. Abends ist der Notruf oft nicht zu erreichen. Es ist nicht geklärt wer die Polizeitransporte finanziert, welche gestrandete Rollis, die vom SFD vergessen worden sind, in den häuslichen Bereich bringt usw. usw. usw. ... Nicht Betroffene können sich offensichtlich nicht vorstellen, was man durchmacht, wenn man gestrandet ist und zu einer hilflosen Person wird. Nun wurde in Spandau dem Geschäftsführer des SFD, Herr Ploke, ermöglicht, die Entwicklung des SFD in der Zeit von 2005 bis 2010 ausgiebig vorzutragen. Inhaltliche Lösungen wurden nicht angeboten – von wem auch? Die Stimmung war angeheizt, weil die Diskutanten auf die Verärgerung der SFD Nutzer gereizt reagierten. Die eigentlich zuständige Frau Senatorin Bluhm war ja nicht geladen. Es ist einfach ärgerlich, immer wieder vorgeführt zu werden, die gleichen Fragen gestellt zu bekommen, die gleichen Antworten zu geben und es ändert sich nichts. Es ist ein organisatorisches und finanzielles Problem welches zu lösen ist, wenn der Berliner Senat das will. Ich hatte zum Verlauf der Veranstaltung den Eindruck, dass wir Nutzer das eigentliche Problem der Misere des SFD sind. Herr Swen Schulze sollte wissen, dass wir Nutzer auf solche effekthascherischen Veranstaltungen - insbesondere im Hinblick auf die Berliner Landtagswahlen 2011 - verzichten können. Mit solchen Veranstaltungen erweist man uns einen Bärendienst. Herr Swen Schulz verließ seine Veranstaltung mit Chauffeur und Dienstwagen pünktlich. Chapeau das nenne ich einen gelungenen Auftritt. Eine kleine BVG bzw. ÖPNV Geschichte von Frau Meichsner Ich möchte ihnen hier eine kleine Geschichte erzählen, in der Hoffnung, dass sie mir helfen können. Im Mai schenkte ich meinem 17 jährigen Sohn eine Eintrittskarte für die Waldbühne am 21.08.2010. Die drei ??? Live! Und das mit seinem Lieblingsleser Andreas Fröhlich! Welch eine Freude für den spastischen Rollstuhlfahrer!!! Beginn 20.00 Uhr, also ab auf die BVG Seite und eine Verbindung heraussuchen. Mit dem 155´er Bus bis Pankow, dann mit der S-Bahn bis Friedrichstraße und noch mal S-Bahn nach Pichelsberg. Fahrzeit ca. 1 1/2 Stunden. Aufzugstörungen liegen für die Verbindung laut Internet nicht vor! Also starten wir 18.00 Uhr um noch ein bisschen Luft zu haben. Bis zur Friedrichstraße geht alles gut und dann: Aufzug defekt! Auf meine sachliche Anfrage beim Abfertigungspersonal ob die Dame eine Idee hätte, wie ich jetzt zur S-Bahn nach Spandau komme wurde ich erstmal angeschnauzt! „Woll´n se jetzt ihr´n Frust an mir auslassen???“ Nun, ich bin nicht vor ihr auf die Knie gefallen, aber ich war in keinster Weise unfreundlich!!! Sie überwand sich dann doch mich eine Station weiter zum Brandenburger Tor zu schicken, ich sollte doch die U 55 zum Hauptbahnhof nehmen und dann in die S-Bahn steigen. Gesagt - getan - Hauptbahnhof erreicht .... und: Aufzug defekt! Auf Anfrage beim Fahrer bekam ich die Auskunft das dieser Fahrstuhl wohl noch eine Woche nicht fahren würde. Alles wieder auf ANFANG! Was jetzt? Nach gründlicher Studie des Planes haben wir uns auf den Weg zurück zum Gesundbrunnen gemacht um mit der Ringbahn über Westkreuz zu unserem Ziel zu gelangen. Mittlerweile ist es 19.30 Uhr. Angekommen in Gesundbrunnen ab zum Aufzug - und - DEFEKT!!!!! Ich pflege seit 17 Jahren mein schwerstbehindertes Kind allein und bin wirklich hart im Nehmen! Aber in diesem Moment kamen mir die Tränen. Wir haben unser Ziel nicht erreicht und mussten wieder nach Hause fahren. Nun meine Frage: Muss ich mir das gefallen lassen? Habe ich eine Möglichkeit das Geld für die Eintrittskarte zurück zu bekommen? Über einen Tipp, wie ich hier vorgehen kann wäre ich sehr dankbar. BBZ September 2010 M o b i l i tät 11 Eine Stadt für ALLE U von Franziska Littwin m ihre Bemühungen hin zu einem barrierefreien öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) auch nichtbehinderten Fahrgästen näher zu bringen, lud die BVG am 06.07.2010 zu einem „besonderen“ Mobilitätstraining ein. Das „Besondere“ bestand darin, dass die geladenen Vertreter aus Funk und Presse, in Rollstühlen (Elektro oder Falter), mit Rollator oder mit Alterssimulationsanzug die Notwendigkeit eines barrierefreien ÖPNV deutlich gemacht wurde. Anders gesagt: Perspektivwechsel durch Selbsterfahrung. Wie, wenn nicht selbst erfahren, © SCANDIC Berlin Potsdamer Platz A m 1. Oktober dieses Jahres wird in zentraler Lage Berlins das größte barrierefreie Hotel der Hauptstadt eröffnet: das Scandic Berlin Potsdamer Platz. Bei Scandic ist jeder willkommen, denn unter den insgesamt 563 Zimmern gibt es 60 barrierefreie Zimmer und sowohl das gesamte Haus als auch die Tagungsräumlichkeiten sind für Rollstuhlfahrer zugänglich. So gibt es z.B. extra breite Türen, elektrisch höhenverstellbare Betten und für Rollstuhlfahrer in passender Höhe montierte Spiegel. Dies und Wecker mit Vibrationsalarm gehören genauso zur Ausstattung, wie etwa Hörschleifen an der Rezeption und im Tagungsbereich oder Einhandmischer (automatische Wasserhähne). Selbst an zwei an der Rezeption montierte Gehstockhalter wurde gedacht, die dazu beitragen sollen, dass sich jeder Gast hier wohlfühlen kann. Dazu beitragen soll zudem, dass es zur Unterstützung eines gesunden Lebensstils immer auch gluten- und laktosefreies Brot gibt, werden nichtbehinderte Mitreisende dafür sensibilisiert, dass der Buseinstieg mit Rollstuhl länger dauert. Da wird erstens die Rampe benötigt. Womöglich parkt ein Auto falsch und der Bus muss ein Stück vorfahren, um die Rampe ausklappen zu können. Der Stress ist für den Rollstuhlfahrer aber noch lange nicht vorbei – mit Schwung die Rampe meistern, möglicherweise „störende“ Fahrgäste um Platz bitten oder zirkelnd neben einem Kinderwagen Platz nehmen. Bei alldem: immer locker bleiben und böse blickende oder lamentierende Fahrgäste ignorieren... Auch Nichtbehinderte werden älter – auch deren Hüften und Knie fahren dann lieber mit dem Aufzug... Aber nicht nur dieses war mit dem Alterssimulationsanzug 70+ erfahrbar. Die Brille zum Anzug vermittelte die oft altersbedingte körnige Unschärfe des Sehens sowie die Gesichtsfeldeinschränkung, einhergehend mit der veränderten räumlichen Wahrnehmung - “Oh, da war doch eine Stufe?!“. Die Gewichtsmanschetten des Anzuges hätten selbst einem gut trainierten Sportler von der nachlassenden Kraft im Alter überzeugt. Die Spezialhandschuhe im Einsatz – Simulation der eingeschränkten Greiffähigkeit und des Verlustes des Fingerspitzengefühls – würden deutlich machen, dass vom kassierenden Busfahrer viel Geduld abverlangt wird. Stolz ist die BVG darauf, dass Berlin in punkto Barrierefreiheit vor Städten wie London oder Paris genannt werden kann. Die Busf lotte der BVG ist zu 100% barrierefrei, bei der TRAM sind es 40%. Bis 2016 werden die alten Tatra-Bahnen durch die Niederf lurbahn FLEXITY-Berlin ersetzt. Rund jeder zweite U-Bahnhof er- leichtert die (Weiter)Reise durch vorhandene Aufzüge oder Rampen – auch Familien mit Kinderwagen und schwerbeladene Einkäufer sind dankbare Nutzer. Geplant ist, langfristig jeden der 173 U-Bahnhöfe mit einem Aufzug und Blindenleitsystem (derzeit sind es 100 U-Bahnhöfe) auszustatten. Immerhin, dem RBB war das „besondere“ Mobilitätstraining nebst Martin Marquard (lang jähriger Berliner Landesbehindertenbeauftragter) ein Interview und eine Reportage im Inforadio wert. Leider nur „schmerzliche“ 3 Minuten. Die Firma Otto Bock stellte verschiedene Rollstühle und Rollatoren zur Verfügung. Die „richtigen“ Mobilitätstrainings der BVG werden gut angenommen und lassen Rollstuhl- und Rollatornutzer immer wieder erkennen: „So schlimm ist es ja gar nicht...“. Angesichts des reduzierten Angebots des VBB Begleitservices wird die Bedeutung der Mobilitätstrainings und des barrierefreien ÖPNV sicher noch zunehmen. Sich nicht abwimmeln lassen, heißt es übrigens für Fahrer mit einem 10km/h schnellen Rollstuhl – er darf mit! Scandic Berlin Potsdamer Platz zugänglich für ALLE keine Staub anziehenden Teppiche verwendet werden und vieles anderes. Um in allen 150 Scandic Hotels eine möglichst große Barrierefreiheit zu erreichen, wurde zum einen ein Maßnahmenkatalog entwickelt, der ein hohes Maß an Barrierefreiheit in allen Hotels gewährleisten soll. Zudem wurde eine Ausbildung zum Thema Barrierefreiheit entwickelt, die alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchlaufen müssen: In dieser geht es insbesondere um die Frage, was jede/r Mitarbeiter/in in ihrer/ seiner Abteilung tun kann, um Barrierefreiheit für so viele Gäste wie möglich zu schaffen. Und nicht zuletzt wurde ein so genannter Botschafter für Menschen mit Behinderung angestellt: Seit Herbst 2003 ist Herr Magnus Berglund (mit seinem Hund Ada) als solcher bei Scandic tätig. Angefangen hatte man mit der Schaffung verbesserter Barrierefreiheit bei Scandic, so berichtet Herr Berglund, im Jahre 2003 mit folgender Maßnahme: „Wir begannen damit, drei Rollstühle für unsere Zentrale zu mieten. Dann ließen wir alle Mitarbeiter, gut 100 Personen, jeweils zwei Stunden im Rollstuhl verbringen, um das Dasein aus dieser Perspektive zu erleben. Wir ließen den Rollstuhl drei Monate lang im Büro herumwandern.“ Interessant ist auch, dass im Internet, auf den Seiten von Scandic für die Vorbereitung von Reisen sehr detaillierte Informationen zu den Scandic-Hotels und insbesondere zu Möglichkeiten ihrer Nutzung durch Menschen mit individuell besonderen Bedürfnissen zur Verfügung stehen. Dort können sich Menschen mit Behinderungen (bislang auf Englisch) Antworten auf etwa 80 Fragen holen, die für sie mit ihrer jeweiligen Behinderung von individuellem Interesse sind. Gelangt man zur Rubrik „Special needs“, auf der sich zu einzelnen Scandic-Hotels detaillierte Informationen finden lassen, sofern sie besonderen Bedürfnissen gerecht werden. Dort lässt sich unter anderem nachlesen, wie weit beim jeweiligen Hotel der Weg vom Parkplatz bis zum Eingang tatsächlich ist, ob es im Haus Induktionsschleifen gibt und vieles mehr. Im Jahre 2009 hat Scandic all seine Hotels befragt. Es wurde nachgemessen und geprüft, wurden vorhandene Barrieren erfasst. Die dabei ermittelten und jetzt auf den Internetseiten von Scandic einsehbaren Informationen können für Menschen mit Behinderungen eine erhebliche Erleichterung bei der Vorbereitung der Reise sein. Interessierte Leser sind herzlich eingeladen, sich am 02.10.2010 das Haus am Platze anzuschauen. Für eine Führung durch das Haus wird um Anmeldung gebeten. Vielen Dank. R. S. q Scandic Berlin Potsdamer Platz Gabriele-Tergit-Promenade 19 10963 Berlin, Germany Tel.: +49 30 700 779 0 Fax: +49 30 700 779 2211 E-mail: [email protected] Internet:www.scandichotels.com Reisen 12 September 2010 BBZ Barrierearmes Reisen im Sächsischen Elbland Viele interessante Einrichtungen im sächsischen Elbland sind zum Thema Wein und 300 Jahre Meissener Porzellan barrierefrei. Souvenir-Tipp: Wein vom Winzer, Minibuch „Europas erstes Porzellan mit geprägter Porzellan-Plakette“ (BuchVerlag für die Frau) sowie MemorySpiele Meißener-, Moritzburger-Doppel (NOTschriften V.) und Dresden-Memo (E.A. Seemann V.). Reisevorbereitung: Als Reisevorbereitung können die Broschüren „Weisses Gold erleben“, „Elbland-Tipps“ oder das „Gastgeberverzeichnis“, welche vom Tourismusverband Sächsisches Elbland e.V. herausgegeben werden, dienen. Auch bei der Touristinfo Meißen gibt es mit dem „Stadtführer Meißen“ und einer DVD gutes Infomaterial. Spezielles ist allerdings telefonisch vorab zu klären. Die Bücher (Info-Kasten) sind aktuell, sehr hilfreich, geben Touren-Vorschläge und nützliche Infos. Um 1100 begründete Bischof Benno den Weinbau in Meißen. Für August dem Starken sollte Böttger Gold machen, stattdessen gelang ihm 1708 mit Tschirnhaus Europas erstes Porzellan, das kostbare Weisse Gold. Meißen mit mittelalterlichem Stadtbild, Kopfsteinplaster, Meissener Porzellanpfad (Führung) und Meissener Porzellan Glockenspiel (Frauenkirche) feiert das Porzellan- und Weinfest ab 24.9., das am 26. mit dem „Lebendigen Fürstenzug“ mit 100 Darstellern, Pferden und historischen Kostümen endet. Die Albrechtsburg, gotisches Schloss, Manufaktur-Sitz von 1710 - 1863, bietet einen tollen Ausblick ins Elbtal auf die Weinberge. In historischen Räumen ist zudem die Sonderausstellung „Der Stein des Weis(s)en - 300 Jahre Mythos der Manufaktur Meissen“ zu besichtigen. Der erste Teil „Experiment und Produktion“ (Dauerausstellung) geht auf Augusts Liebe zum Luxusgut Porzellan, die Erfindung und Manufaktur- Meissen: Albrechtsburg Dresden: Fürstenzug anfänge ein. Der zweite Teil „Kunst oder Kommerz?“ zeigt bis 31.10. die künstlerische Porzellangestaltung im 19. Jh. mit technischen Neuerungen, hochwertigen Souvenirs und ExportPrunkporzellanen. Die Kataloge „Experiment und Produktion“ und „Kunst oder Kommerz“ (Sandmann Verlag) gehen ausführlich und gut bebildert auf die Ausstellungen ein. Joachim Baldaufs Fotoausstellung „Meissen macht Ikonen“ (bis 31.10./Katalog) setzt Stücke der Jubiläums-Edition in Bezug zu Sachsens Mythen und Sagen. Der Dom beherbergt Kruzifix und Leuchter aus Meissener Porzellan des berühmtesten Porzellangestalters, Johann Joachim Kändler. Ferner auch die Begräbniskapelle der Wettiner Fürsten und den Altar von Lucas Cranach d. Ä. Das Stadtmuseum zeigt (- 7.11.) mit „Manufakturisten als Bürger der Stadt“ Rückblicke und in der Dauerausstellung (Treppen) Meissener Porzellan und Grabdenkmale Kändlers. Die Manufaktur Meissen, seit 1864 in der Talstraße, führt in Schauwerkstätten das Drehen/Formen, Bossieren und die Auf- und Unterglasurmalerei vor. Es gibt Cafeteria, Restaurant, Boutique und Outlet. Die Jubiläumsausstellungen „All Nations are Welcome“ mit herausragenden Exponaten zum Einfluss von Kulturen, Epochen, Religionen, Weltanschauungen und Wettbewerb mit anderen Manufakturen und der „Der Meissen Porzellan Zoo“ mit Tierplastiken werden bis 31.12. gezeigt. Das Museum of Meissen Art (Schauhalle) zeigt immer Exponate ab 1710. Tipp: „Meissener Zeitreise“ ist ein Drei-Gang-Menü auf Meissener Porzellan (Schwanendessin, Voller grüner Weinkranz, Wellenspiel „Waldflora“) im Manufaktur-Restaurant. Gaststätten (Empf. Sächsische Weinstraße) servieren beim „Menü auf Weissem Gold“ bis zu drei Gänge auf „Wellenspiel“. Weingüter bieten Besichtigungen und Weinproben. Mortizburg, Augusts barockes Jagdund Lustschloss, hat Räume mit einzigartigen Ledertapeten, Jagdtrophäen, asiatischem und Meissener Porzellan (barocke Tafel) und das Federzimmer. Das Historische Porzellanquartier (nur geführt) beherbergt Meissener Tierfiguren und Porzellane mit jagdlichen und exotischen Dekoren des 18. Jh. Dresden zeigt Meissen Porzellanwandbilder: Den 102 m langen „Wettiner Fürstenzug“ (25.000 Fliesen) am Schloss und „Die schönsten Schlösser und Burgen Sachsens“ (900 Fliesen/90 m2) im Bahnhof Neustadt. Im Zwinger ist die kostbare Porzellan-Sammlung August des Starken neu als Porzellanschloss-Traum gestaltet worden. Das Sächsische Elbland bietet so viel, dass man bei jedem Besuch Neues entdecken kann! q Infos: www.elbland.de + www.meissen2010.com Tel. 03521/76350 www.touristinfo-meissen. de Tel. 03521/41940 q Nützliche Bücher: Im Elbland Meißen (Hendrik Bäßler, 930388-45-5) Sächsisches Wein-Lexikon (Chemnitzer, 937025-53-7) Schloss Moritzburg (Schnell+Steiner,7954-1385-9) Meissener Porzellan im Schloss Moritzburg (Sandstein,940319-70-8) Dresden on Tour (Meißen + Moritzburg), (Polyglott, 493-55651-3) Dresden mit Meißen, Radebeul und Sächsische Schweiz (Trescher, 89794-156-4) Merian live! Dresden (Travel House Media, 8342-0718-0) Meissen Porzellan - Das weisse Gold (Winnenden, 9809-283-2-8) Meissener Porzellan 1900 bis in die 30er Jahre (Winnenden, 9809-283-8-0) Exotische Welten, der Schulz-Codex und das frühe Meissene Porzellan (Hirmer, 7774-2361-6) © Gabriele Becker Neue Internetplattform Barrierefreies Reisen in Brandenburg A b September ist es soweit- dann startet das Reiseland Brandenburg seine neue barrierefreie Internetseite www.barrierefrei-brandenburg.de. Reisende können sich über 500 Angebote in den Bereichen Übernachten, Freizeit und Gastronomie informieren. Alle Anbieter wurden von der Tourismusakademie Brandenburg und geschulten Erhebern mit den in Brandenburg gültigen Fragebögen zu barrierefreier Ausstattung und Ser- vice überprüft. Für Gäste mit Mobilitätseinschränkungen, Seh- oder Höreinschränkungen, Lernschwierigkeiten/ „geistiger Behinderung“ und Gäste mit Allergien und speziellem Ernährungsbedarf bietet die Internetseite eine Suche von Anbietern zu denen detaillierte Informationen zur Barrierefreiheit dargestellt sind. Zusätzlich finden Sie dort auch Tipps zu einzelnen Anbietern, die sich besonders auf die Wünsche von Gästen mit Behinderung eingestellt haben. Ob eine Schloss- oder Stadtführung für alle Sinne, außergewöhn- liche kulinarische Erlebnisse oder einen unbeschwerten Zugang zum Wasser, in Brandenburg haben Sie die Möglichkeit aktiv zu sein oder einfach nur zu genießen. Lassen Sie sich unter www.barrierefrei-brandenburg.de inspirieren! Vorteile der Internetseite: • Informationen für fünf Gästegruppen • Suche nach Themen und Regionen • individuell einstellbare Suchfilter • Anzeige der kompletten, geprüften Detailinformationen • Kennzeichnung aller Einträge in ei- ner Übersichtskarte • Informationen in Leichter Sprache • Internetseite barrierefrei nutzbar q Informationen: Tourismusakademie Brandenburg c/o TMB Tourismusmarketing Brandenburg GmbH Telefon bei Fragen zur Internetseite: 0331/29873786 Telefon Informations- und Buchungsservice: 0331/2004747 E-Mail: barrierefrei@ reiseland-brandenburg.de BBZ September 2010 Reisen 13 Noch einmal mit dem eigenen VW-Bus 32.300 km durch die USA und Kanada Ein Reisebericht von Bärbel Reichelt - Teil 4 N ach so vielen Naturerlebnissen freuten wir uns auf Salt Lake City, die Stadt der Mormonen, im Norden Utahs gelegen. Der Tempelbezirk, in dem wir im Tabernakel mit seiner guten Akustik dem berühmten Chor lauschen konnten, beherrscht tatsächlich den wesentlichen Teil der Stadt. Im nahen Salt Lake, dem größten Salzsee der Welt, dessen Salzgehalt nur vom Toten Meer übertroffen wird, befindet sich ein Statepark auf dem Antelope Island, zu dem wir fuhren. Als wir in Richtung Nevada unsere Reise fortsetzten, kamen wir am bereits verdunsteten Teil des Sees, der großen Salzwüste vorbei, die in eine trockene, einsame Sand- und Steinwüste wechselt, die uns bis zum Great Bassin Nationalpark am Rande der Sierra Nevada begleitete. Ely hieß der winzige Ort in ca. 2000 m Höhe, in dem wir unterkamen. Von hier aus erkundeten wir den Great Bassin Nationalpark, in dessen weiten Tälern sich Wüste mit karger Vegetation befindet und dessen höchster Berg 3982 m in die Höhe ragt! Unsere Fahrt auf der einzigen Teerstraße des Parks führte uns durch die verschiedenen Vegetationszonen bis fast auf den Gipfel, vorbei an bis zu 3000 Jahre alten Borstenzapfenkiefern, phantastisch herbstlich golden gefärbten Espen und Büschen in flammendem Rot! An der Bergflan- ke befindet sich eine Tropfsteinhöhle, deren filigrane Gebilde und Formationen auch von uns zwei Rollis wenigstens teilweise, im vorderen Bereich der Höhle, bestaunt werden konnten. Schade, dass wir hier nicht länger bleiben konnten, aber es rannte uns die Zeit weg! Für Ende September hatten meine Mitreisenden ihren Heimflug ab Las Vegas gebucht und vorher wollten wir unbedingt noch den Bryce Canyon Nationalpark, den Lake Powell und andere außergewöhnliche Felsen und Schluchten dieser beeindruckenden Gegend nordwestlich vom Grand Canyon besichtigen! So gab ich also Gas und täglich steuerten wir einem anderen Höhepunkt entgegen! Am Bryce Canyon war ich nun schon zum 3. Mal gewesen, aber auch hier würde ich immer wieder herkommen wollen, nie könnte mir diese überwältigende Landschaft mit den filigranen, senkrecht in den Himmel ragenden Steinsäulen in allen erdenklichen Rosa- Orange- und Brauntönen mit den fast weißen oder auch gelblichen Streifen über werden! Und dazwischen befinden sich dunkelgrüne Nadelbäume! Eine unbeschreibliche Pracht tut sich da vor einem auf! Die Schöpfung zwingt besonders hier zu ehrfürchtigem, staunendem Betrachten! Ich persönlich mag den Bryce Canyon mehr als den Grand Canyon, der gewaltig, wuchtig und gigantisch, aber nicht so himmlisch verspielt, filigran und - einfach schön ist! Für den Grand Canyon fehlte uns leider die Zeit, wir verbrachten stattdessen noch 2 Nächte in Page, am Lake Powell und sahen uns dort u.a. den riesigen Glen Canyon Damm an, der die Wassermassen des Colorado Rivers aufstaut, wodurch u.a. Las Vegas erst lebensfähig ist! Diese Stadt befindet sich mitten in der Wüste, verschwendet aber das Wasser, als wäre es im Überfluss vorhanden. Alles in Las Vegas ist irrwitzig, verrückt und überspitzt: Die Architektur, bei der von den Pyramiden Ägyptens bis zum Pariser Eiffelturm alles nur irgend erdenkliche gebaut wurde, die Anzahl der Spielcasinos, die Shows, bei denen u.a. Vulkanausbrüche simuliert werden, der gigantische Stromverbrauch...! Las Vegas vermittelt eine imaginäre Traumwelt, die irreal ist und insofern schon wieder beeindruckend! Es war für meine netten Mitreisenden ein wunderschöner Abschluss. Nun war ich für 3 Tage alleine. Für erforderliche Hilfeleistungen nutzte ich meine nette Umwelt, das Zimmermädchen, den Hotelboy etc. Ich fuhr weiter nach Palm Springs und weiter zum Joshua Tree Nationalpark. Auch hier war ich vor 9 Jahren schon einmal, aber viel zu kurze Zeit, ohne Fotoapparat und mit einem Mietauto, in dem ich meinen E-Fix-Rolli nicht selbst verladen konnte. Nun genoss ich hier die einzigartige Vegetation ganz intensiv, ist sie doch ebenso bezaubernd, exotisch und phantastisch, wie im Bryce Canyon die geologische Konfiguration...! In San Diego ruhte ich mich bei meinen Freunden 4 Tage aus, Jackie wusch meine Wäsche, Bob kümmerte sich um meine Fahrzeuge, der Rolli benötigte einen Radwechsel. Ich hatte mein Etappenziel erreicht: Ich war im Juli von Halifax in Kanada losgefahren und befand mich jetzt in San Diego, am pazifischen Ozean! Toll! Ich war mit mir sehr zufrieden! Ich war nie ernstlich krank gewesen, mein VW-Bus hatte nur die eine Reparatur der Glühkerzen benötigt. Jetzt gönnte ich ihm einen Ölwechsel, einen neuen Keilriemen und eine Inspektion... Aber länger konnte ich mich leider nicht in San Diego aufhalten, denn am 8. Oktober holte ich eine neue Reisepartnerin in Albuquerque, Neu Mexiko, am Flughafen ab. In dieser Stadt fand gerade noch 2 Tage lang das Finale des Ballooning-Festivals statt, an dem alljährlich mehr als 500 Heißluftballons teilnehmen. Das sieht wunderschön aus, besonders auch abends! Aber Albuquerque hat noch mehr zu bieten, z.B. den Sandia Peak, auf den eine Drahtseilbahn fährt und die historische spanische Plaza, wo es sich wunderbar bummeln und einkaufen lässt... a n z e i g e 030 325 984 680 AKTIV FÜR IHRE MOBILITÄT Scheveninger Str. 20-22, 12359 Berlin, [email protected] , www.reha.com S p o rt 14 Zwei deutsche Leichtathletikerfolge in Manchester Lokalmatador Matthias Schröder wird Zweiter Die Erfurterin Marie Seifert siegte in Manchester über die 100 und 200m. Foto: R.Otto Z BBZ 50.000 beim ISTAF in Berlin Katrin Green und Marie Seifert dominierten Von Uwe Gieche wei deutsche Erfolge konnten jüngst Katrin Green und Marie Seifert beim traditionellen Paralympics-Worldcup der Leichtathletik im englischen Manchester erzielen. Über die 100 und 200m in ihrer Leistungsklasse konnte die in den USA lebende Green ihre ärgsten Konkurrentinnen aus den USA, Neuseeland, Japan und Großbritannien klar bezwingen. Gleiches gelang auch über die 100 und 200m der Erfurterin Marie Seifert. Bei böigem Gegenwind überquerte sie nach14,47 sec die 100mZiellinie und sicherte sich auch den Erfolg mit 30,24 sec über die 200m. Der Berliner PSC-Athlet Matthias Schröder konnte über die 400m in 50, 98 sec einen beachtlichen 2. Rang erzielen. Schröder legte damit einen gelungenen Saisonstart hin, die ihren Höhepunkt im Januar nächsten Jahres mit der WM in Neuseeland haben wird. „Insgesamt konnten wir mit dem Abschneiden der deutschen AthletenInnen zufrieden sein“, resümierte Dr. Ralf Otto vom Deutschen Behindertenleichtathletikverband. September 2010 Matthias Schröder mit seinem Guide Thobias Schreier (re) unterlag nur knapp dem Sieger Luis Gonvalves. Text & Foto von Uwe Gieche D as 69. Internationale Stadionfest im Berliner Olympiastadion (ISTAF) am 22. August bescherte auch den 50.000 Zuschauern ein Einladungslauf über die 400m der stark sehbehinderten Sportler (T12-Klasse). Berlins Paralympiasieger von Peking, Matthias Schröder, musste sich mit den beiden gegenwärtig führenden in der Jahresweltbestenliste, Luis Gonvalves aus Portugal und Abderrahim Zhiou aus Tunesien, auseinandersetzen. Bis 50m vor dem Ziel sah der Berliner Lokalmatador mit seinem Guide, Tobias Schreier, wie der sichere Sieger aus. Wenige Meter vor dem Ziel fing der Jahresweltbeste Gonvalves jedoch den PCS-Athlet ab und überquerte die Ziellinie in 50,45 Sekunden. Schröder lief respektable 50,64 Sekunden und ist nach eigenen Angaben weiter auf dem Weg nach oben. „Mit der Zeit bin ich zufrieden, wenn man bedenkt, dass ich infolge einer längeren Verletzung drei Monate nicht trainieren konnte. Ich habe schon gemerkt, dass mich das Publikum hier fantastisch unterstützte. Bei jedem Wettkampf läuft man ja auch nicht vor 50.000 Zuschauern“, so der Berliner ausgepumpt nach dem Lauf. Er und sein Guide liefen überhaupt zum ersten Mal in einem Wettkampf zusammen, der auch für Thomas Schreier eine völlig neue Erfahrung beinhaltete. Der Ex-400m Spezialist wollte bereits die Spikes an den Nagel hängen. „Matthias hat mich gefragt, ob ich sein neuer Guide werden möchte. Ich habe sofort zugesagt, was wohl eine richtige Entscheidung war. Nun bereiten wir uns konzentriert auf die WM Anfang nächsten Jahres in Neuseeland vor“. Clubkamerad Thomas Ulbricht war mit seinen 52,21sec. über die Stadionrunde nicht unzufrieden. Als Mehrkämpfer konzentriert auch er sich auf die WM-Vorbereitung und will unbedingt aufs Treppchen. Eine Medaille ist sein Ziel. Berlins PSC-Chef Dr. Ralf Otto, der das Starterfeld organisierte, war mit den Ergebnissen als auch dieser Möglichkeit der Dokumentation der paralympischen Sportart sichtbar zufrieden. „Für die Athleten war es enorm wertvoll und lehrreich vor einer solchen Kulisse zu laufen, was ihnen sonst nur alle 4 Jahre bei den Paralympics vergönnt ist. Noch wichtiger aber war mir die vollständige und selbstverständliche Integration eines Handicap-Wettbewerbes in ein Weltklasse-Meeting als Zeichen für weitere solcher Wettkämpfe in der Zukunft.“ Das ISTAF war gekennzeichnet durch eine Reihe von überragenden Leistungen. Zu dem auch deutsche AthletenInnen beitrugen. Hochspringerin Ariane Friedrich siegte mit 1.97m und Berlins Diskusweltmeister Robert Harting gewann ebenfalls seine Disziplin mit 68.24m wie auch Speerwerferin Christina Obergföll mit Saisonbestweite in 67,57m.Weitsprungeuropameister Christian Reiff wurde seiner Favoritenrolle auch gerecht und gewann mit 8.06m. Einen neuen 800m-Weltrekord konnte das fachkundige Publikum durch den Kenianer Rudisha David Lekuta live miterleben. Er schraubte den neuen Rekord auf fantastische 1:41.09 min. und erntete auf der Ehrenrunde frenetischen Applaus. Strampeln für einen guten Zweck 47 Freizeitradler traten mächtig in die Pedalen F Von Uwe Gieche ahrrad fahren gehört in Deutschland mittlerweile zu einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Und wenn dann noch für einen guten Zweck gestrampelt wird, wird gleich eine Doppelwirkung erreicht. Zum einen wird etwas für die eigene Gesundheit getan und der berühmte innere Schweinehund überwunden und zum anderen erfährt die Leistung eine soziale Anerkennung. So geschehen jüngst im Potsdamer SternCenter im Rahmen der von der CentralKrankenversicherungs-AG organisierten deutschlandweiten Aktion. „Gesundheit bewegt uns“. Der Modus ist ganz einfach. Auf zwei Mountainbikessimulatoren müssen Akteure aus einer Stadt innerhalb einer Stunde so viel Kilometer strampeln, was das Zeug hält. Bei tropischen Temperaturen wagten sich 47 Frauen und Männer aus der Brandenburger Landeshauptstadt Potsdam in das Strampelabenteuer und legten insgesamt 91km zurück. Ein ordentliches Ergebnis unter Berücksichtigung extremer Hitzebedingungen, die während des Wettkampfes herrschten. Alle waren mit Begeisterung dabei und besonders freute sich Dr. Uwe Plenzke, Potsda- mer Schulleiter der Oberlinschule. Er konnte einen Scheck in Höhe von 1000 Euro durch die Central Krankenversicherung AG in Empfang nehmen. Für jeden zurückgelegten Fahrkilometer spendiert nämlich die Krankenversicherung satte 10 Euro für eine soziale Einrichtung. In diesem Fall für jene Schule, die jeden Cent dringend gebrauchen kann. Die Schule wird komplett saniert und erhält viele bauliche Veränderungen. „Das Geld wird für die Inneneinrichtung verwendet“, informiert Schulleiter Plenzke bei dem Scheckempfang von Jens-Olaf Melzow, Leiter des Central ServiceCenters Potsdam. Im nächsten Jahr sollen die 260 Mädchen und Jungen der sonderpädagogischen Einrichtung mit Förderschwerpunkten körperliche und motorische Entwicklung sowie Hörsehbehinderung von dem neuen Schmuckstück Besitz ergreifen können. Potsdam liegt gegenwärtig in der Rankingliste der besten Städte an siebenter Stelle in diesem Wettbewerb. Unangefochtener Spitzenreiter ist nach wie vor Willingen mit 123,68 km, das im Vorjahr dieses sensationelle Ergebnis erreichte. S p o rt BBZ September 2010 »Der Norden macht mobil« Ein neuer Schwimmstern am Berli ner Nachwuchshimmel 1. MobiCup Nord in Flensburg Zehnjähriger räumte bei den IDM 2010 kräftig ab Erster Aktionstag für Menschen mit und ohne Handicap M it Musik, Action, Sport und vor allem viel Spaß wird am 25. September 2010 in Flensburg der erste Aktionstag »MobiCup Nord« begangen werden. An diesem Tag wird sich in und um die Sporthalle der Hannah-Arendt Schule herum alles um Sport-Disziplinen drehen, die man nicht „ jeden Tag“ zu sehen bekommt. Einer der Höhepunkte bei diesem Sportaktionstag wird das Turnier der Rollstuhlbasketballer sein, die sich rasante Ballwechsel und spannende Duelle auf dem Parkett liefern werden. Und Rollstuhlrugby: Wer das bereits einmal erleben durfte, weiß, wie heftig es dort „zur Sache geht“. Des Weiteren wird es spannende Vorführungen geben im Fechten, Selbstverteidigung, Tischtennis, Karate und auch Footballspieler mit ihren Cheerleadern werden dabei mitmachen. In der neuen Sportart EL-Hockey wird erstmalig ein Ländercup Deutschland - Dänemark ausgespielt. q Wo: Sporthallen der Hannah-Arendt Schule, Friesische Lücke 17, 24937 Flensburg Wann: 25. September 2010 Beginn: 10:00 Uhr Ende: 18:00 Uhr Seine Medaillen bei der IDM 2010 sind der ganze Stolz. Fotos: F. Ludwig W Von Uwe Gieche elcher zehnjährige junge Bursche kann schon von sich behaupten, vierfacher Internationaler Deutscher Schwimmmeister zu sein? Er schon. Malte Braunschweig, ganze 40kg schwer, 146cm groß und fortan Eleve einer 5. Klasse aus Berlin-Marzahn. Dem neuen Schwimmstern vom BSV Medizin Marzahn gelang gleich ein vierfacher Erfolg bei den jüngst stattgefundenen Internationalen Schwimm-Meisterschaften der Behindertensportler im Velodrom an der Landsberger Allee. Und selbstbewusst gibt er nach den Siegen zu verstehen: „Ich dachte die Konkurrenz wäre größer gewesen“. Malte schwimmt seit fünf Jahren und ist durch seinen zwei Jahre älteren Bruder Ole zu dieser Sportart gelangt. Seit der Geburt ist er am rechten Arm am Ellenbogen eingeschränkt und fand beim Probetraining gefallen. Er fühlt sich wie ein Fisch im Wasser wohl. Schwimmen bezeichnet er als seine große Leidenschaft. Wöchentlich ist er bis zu fünfmal im Wasser in der Marzahner Schwimmhalle anzutreffen und will hoch hinaus. Britta Steffens, Mike Phelps und Paul Biedermann sind seine großen Vorbilder, die ihn motivieren. Und motiviert wird er ganz besonders durch seinen Coach Ulrich Höhne. Seit fast 20 Jahren leitet er die nunmehr 600 Mitglieder umfassende Abteilung Schwimmen des BSV Medizin Marzahn. Der engagierte Trainer kümmert sich besonders um den Nachwuchs, so beispielsweise wie Malte Braunschweig. Er habe wirklich Talent und ist im Training außerordentlich konzerniert bei der Sache meint Höhne. Natürlich war auch er, wie sein Schützling selbst, stolz auf den Medailliensegen bei den Internationalen Meisterschaften. „Malte hat wirklich alles abgerufen, was er konnte. Der Lohn war überragend“, freut sich der 63-Jährige. Zurecht, denn noch nie in der Vereinsgeschichte ist solch ein internationaler Erfolg eines/ r BSV-AthletenIn gelungen. Daran hat auch zweifelsohne Maltes Mutti einen großen Anteil. Sie selbst ist im Vereinsgeschehen eingebunden und sichert oft die Begleitung zu den Wettkämpfen. Durch Bekannte erfährt sie vom Leistungszentrum beim PSC Berlin und meldet ihren Schützling dort an. Hier kommt er unter die Fittiche der Trainerprofis, die seine Fähigkeiten sofort erkennen. „Zuerst hatte ich offengesagt Bedenken, dass es vielleicht für meinen Sohn zu viel wird, aber die sind schnell abgebaut worden. Hier wird sehr professionell gearbeitet und sich sehr um Malte gekümmert“, so Eike Braunschweig. Auch in der Schule zeigt der neue Schwimmstern Flagge. Sein Zeugnis ist ein lebendiger Beweis dafür, dass Sport und gute schulische Leistungen eine Einheit bilden können. „Hier achte ich als Mutter natürlich darauf, dass die Schule eben nicht wegen des Schwimmens vernachlässigt wird“, bekennt seine Mutti. In den Fächern Mathematik und Englisch stand eine glatte Eins, in Deutsch ein gut. Die neue Saison wirft ihre Schatten voraus. Hier will sich der Marzahner nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Vor allem an der Verbesserung der Technik muss gefeilt werden und die Grundschnelligkeit soll einen Schub erfahren. Ein Ziel, das Malte motiviert, denn er hat noch viel vor. Britta Steffens und Paul Biedermann schwimmen immer mit. anzeige 15 Berliner Gold fisch: Daniela Schulte 3x Gold und 2x Bronze bei der Schwimm-WM Daniela Schulte vom PSC war die überragende Athletin in Eindhoven. Foto: DBS D as zierliche Mädchen aus Berlin avancierte sich zur erfolgreichsten Schwimmathletin bei den soeben im holländischen Eindhoven beendeten Schwimmweltmeisterschaften. Im „Pieter van den Hoogenbad Swim Stadium“ fischte die 28-jährige Schwimmerin vom Paralympischen SportClub Berlin (PSC) drei Goldmedaillen aus dem Wasser und fügte zwei weitere dritte Plätze hinzu. Sie distanzierte ihre Konkurrenz über die 200m Lagen, 100m Schmetterling und krönte ihre Siegesserie über die 400m Freistil in neuer Weltrekordzeit von 05:10,77 Min. Berlins Landesvater, Klaus Wowereit, übermittelte sogleich der überragenden PSC-Athletin die herzlichsten Glückwünsche und ließ wissen:“ Berlin ist stolz auf diese Ausnahmeathletin“. Insgesamt kehrten die deutschen SchwimmerInnen mit 6 x Gold, 6 x Silber und 8 x Bronze aus den Niederlanden in die Heimat zurück. „Es gibt weiterhin noch viel zu tun. Trotzdem sind wir zufrieden und möchten uns herzlich bei allen unseren Förderern, Sponsoren, Freunden und Familienangehörigen bedanken, die uns das auch ermöglicht haben und den Weg für London 2012 ebnen“, so das Fazit von DBS-Teamchef Bernhard von Welck. S p o rt 16 September 2010 BBZ BSV-Chefin: „Nachwuchs gehört unsere volle Aufmerksamkeit“ 13.000 aktive Mitglieder zählt der Behindertensportverband und Nachwuchssport hat der Behindertensportverband der Hauptstadt (BSV) beachtliche Erfolge aufzuweisen. BBZ-Sportredakteur, Uwe Gieche, traf jüngst die Chefin des Berliner Behindertensportverbandes, Kirstin Fusan, und konnte ihr im eng gestrickten Terminkalender drei Fragen stellen. 1. Frau Fusan, der BSV ist auf Wachstumskurs. Wie geht es weiter? Antwort: Ganz einfach, weiter hart arbeiten. Natürlich bin ich froh, dass wir die Mitgliederzahl in den letzten Jahren ständig steigern Kirstin Fusan ist Berlins Chefin des Berliner Behindertenkonnten und nun bei sportverbandes. Foto: BSV der beachtlichen Zahl er Berliner Behindertensportvon 13.000 angelangt sind. Das verband ist längst den Kindermacht mich persönlich als auch den schuhen entwachsen. Die magische gesamten Sportverband natürlich Grenze von 13.000 Mitgliedern stolz. Es ist wirklich ein Ausdruck wurde jüngst geknackt und der Verkontinuierlicher Arbeit auf allen band ist weiter auf Wachstumskurs. Ebenen. Sowohl im Leistungs-, als Sowohl im Hochleistungs-, Breiten auch Breiten- und Nachwuchssport. D Hier gilt zu allererst mein Dank den vielen ehrenamtlichen Trainern, Betreuern und Übungsleitern. Ohne dieses Engagement würden wir heute nie so gut dastehen. 2. Der Leistungssport ist in Berlin wohl zu allererst in der Leichtathletik und Schwimmen angesiedelt. Wird das so bleiben, oder schielt man auch auf weitere Sportarten? Antwort: Dort, wo wir stark sind, werden wir natürlich auch weiterhin unsere volle Aufmerksamkeit schenken. Wir haben das Glück mit dem Paralympischen SportClub Berlin einen Verein zu haben, der gerade im Schwimmen und der Leichtathletik nicht nur national brilliert, sondern auch international mit seinen SportlerInnen für Furore sorgt. Das ist für eine Sportstadt, wie Berlin, sehr wichtig. Damit erreichen wir auch mediale Aufmerksamkeit, was im Behindertensport leider oftmals nur zu den Paralympics der Fall ist. Die Internationalen Schwimmmeisterschaften beispielsweise in der Stadt sind ein Beweis dafür. Was die Weiterentwicklung angeht, kann ich mitteilen, dass wir vor allem die Kooperationen mit mehreren Verbänden verstärken werden. Mit dem Fußball wurde erst jüngst eine Vereinbarung abgeschlossen. Der Volleyball wird folgen. Wir sind auf dem richtigen Weg. 3. Was muss im Nachwuchsbereich getan werden, um hier sichtbare Fortschritte zu erzielen? Antwort: Ich bin Ihnen für diese Frage sehr dankbar. Hier sehe ich in der Tat erhebliche Reserven. Vor allem auch unter dem Aspekt, dass ja auch unsere SpitzensportlerInnen nicht jünger werden. Wir müssen aber bereits in den Vorschuleinrichtungen und den Schulen selbst unsere Aktivitäten erheblich verstärken. Das ist natürlich nicht einfach, weil eben alles bei uns auf ehrenamtlicher Arbeit basiert. Dennoch gibt es Überlegungen, wie wir dieses Potential noch gezielter einsetzen können, um dem Nachwuchs unsere gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Ich kann Ihnen versichern, dass ich als Vorsitzende meine ganze Kraft einsetze, um hier wirklich einen Schritt nach vorn zu kommen. Im Übrigen danke ich auch Ihrer Zeitung, die hier in der Sportberichterstattung in der Vergangenheit viel dazu beigetragen hat und hoffentlich auch zukünftig den Nachwuchsbehindertensport berücksichtigt. Sportlicher Jahreshöhepunkt: 30. Internationales Stadionfest der Lebenshilfe Text & Foto von Uwe Gieche Sie haben den sportlichen Jahreshöhepunkt akribisch vorbereitet. Ein ganzer Stab um Cheforganisator Gerd Heinrich und Vorstandsmitglied Stefan Schenck von der Lebenshilfe e.V. waren fast 12 Monate im Einsatz, um das 30. Internationale Stadionfest der Einrichtung im Berliner Jahnstadion an der Kantianstraße am 11. September 2010 zu einem Erfolg zu führen. „Im Vorjahr waren über 1200 Akteure dabei. Hier gab es schon einen echten Vorgeschmack auf die diesjährige Jubiläumsveranstaltung“, bekennt Schenck. In der Tat. Die TeilnehmerInnen kamen nicht nur aus Berlin, Brandenburg und Nor- Hindernislauf war auch im Vorjahr eine von 7 Wettkampfmöglichkeiten. drhein-Westfalen, sondern reisten auch aus Polen, der Slowakei und Tschechien an und stellten sich den sportlichen Vergleichen. Ob beim Hindernislauf, Schlagballweitwurf, Medizinballstoßen, Tennis, Kugelstoßen oder dem Sprint- alle werden Sieger sein, denn hier kommt es bei den SportlerInnen mit dem DownSyndrom in erster Linie auf die Teilnahme an. Während noch bis vor einigen Jahren die Experten selbst nicht daran glaubten, dass die Leistungsfähigkeit dieser Mädchen, Jungen, Frauen und Männer denen der Nichtbehinderten ebenbürtig sein können, wurden längst eines Besseren belehrt. „Sport fördert dieses Leistungsvermögen und stärkt vor allem das Selbstbewusst- sein“, weiß Sportmediziner Prof. Dr. Holm Schneider von der Uniklinik Erlangen zu berichten. „Alle in der Lebenshilfe freuen sich auf diesen Saisonhöhepunkt. Ich wünsche mir, dass auch viele Interessenten diesem Stadionfest beiwohnen. Wir haben jedenfalls in der Vorbereitung alles dafür getan, dass dieses Ereignis erfolgreich verlaufen kann“, so Stefan Schenck. Zudem lässt er durchblicken, dass auch für tolle Überraschungen gesorgt worden sind. Am besten man überzeugt sich selbst von diesem Sportereignis und begibt sich am Samstag, 11. September 2010 in das Jahnstadion. Veranstaltungsbeginn ist um 11 Uhr. S ta d g e s p r äc h BBZ September 2010 17 UN-Behindertenrechtskonvention als Chance zur Einheit LeserInnenbeitrag zu „Taten & Visionen“ der BBZ Juli/August 2010 D von Claire Weckesser er Kritik an der Auf bereitung politischer Themen ist zweifelsohne zuzustimmen. Tatsächlich vermag auch ich zu beobachten, dass der Zuschauer mehr und mehr mit politischen Diskussionen konfrontiert wird, ohne vorher tiefer gehende Informationen oder gar eine umfangreiche Auf bereitung des Diskussionsthemas zu erhalten. Hierzu zählt beispielsweise die Behauptung die Sozialausgaben im Bundeshaushalt seien die größte Position. Die Zuschauer, insbesondere wenn sie behindert sind, gelangen so zu schnell zu der Vermutung, dass sie diejenigen seien, welche so viel kosten würden. Tatsächlich ist es jedoch so, dass zu den Sozialausgaben vor allem auch die Kosten der Rentenversicherung zählen, deren Reserven durch die Wiedervereinigung erheblich geschrumpft sind. Auch historische Aspekte bleiben in politischen Diskussionssendungen oftmals außen vor. Allein die Tatsache, dass die Bundesrepublik Deutschland als Nachfolger des Dritten Reichs in der Verantwortung für den Zweiten Weltkrieg ist und bleibt, wird meistens nur unter bestimmten Aspekten, wie der deutschen Flüchtlinge, Juden, Zwangsarbeiter u. ä. beleuchtet. Das Ausmaß an Zerstörung, welches mit diesem Ereignis einherging und die „normalen“ oder „einfachen“ Bürger Europas betraf, die nicht zu Minderheiten zählten, wird oft als gegebene schicksalhafte Entwicklung dargestellt ohne jeglichen Bezug zur deutschen Politik oder Frage nach historischer Verantwortung. Ich gehe ebenso wie Frau Angstmann-Koch davon aus, dass diese Vorenthaltung von wichtigen Informationen oftmals kein Zufall ist. Je mehr wirtschaftliche Gewinne in einem Bereich zu realisieren sind oder auch Verluste durch den Wegfall von Begünstigungen zu befürchten, desto mehr erfolgt ein Aufgebot von „ Experten“, die dem Zuschauer vermitteln, dass es zu diesem oder jenem Zustand keine Alternativen gäbe. Tatsächlich werden jedoch diese Experten zum Teil mit immensen Honoraren versorgt, um diesen oder jenen „Sachverstand“ in Diskussionen einzubringen. Es erfolgt eine gezielte Irreführung des Publikums. An der These, dass Talkshows eine personifizierte Lethargie seien, ist unter diesem Aspekt aus meiner Sicht etwas dran. Doch sicherlich haben auch die Zuschauer selbst ihren Beitrag für diese Entwicklung geleistet. Sind nicht sie es, die sich am Abend müde vor den Fernseher setzen und eigentlich nicht bereit sind, eine Sendung anzuschauen, deren Informationsinhalt eine ernsthafte Herausforderung darstellt. Ist es nicht so, dass erwartet wird, Probleme innerhalb von 45 Minuten auf bereitet und gelöst zu erhalten? Ist es nicht so, dass der Bürger sich von einer Regierung erhofft innerhalb von fünf Jahren gesellschaftliche Probleme gelöst und Gesetzesvorhaben vollständig abgeschlossen zu haben? Noch zu Anfang des 20. Jahrhundert benötigten bestimmte Reformen von Gesetzen um die 20 Jahre. Viele Entwicklungen aufgrund unglücklicher Gesetzesfassungen oder auch gesetzliche Schlupflöcher wurden zunächst ausgewertet, bevor neue Entwürfe zur Diskussion standen. Hierfür ist heute oftmals keine Zeit mehr. Jedenfalls nimmt sich kaum eine Regierung diese Zeit, weil sie befürchten muss, sich dem Vorwurf der Untätigkeit auszusetzen, wenn sie nicht möglichst schon nach einem halben Jahr Regierungszeit Ergebnisse präsentiert. Demokratie gibt die Macht dem Volk. Diese Idee hat etwas Faszinierendes. Mir ist auch keine alternative Staatsform bekannt, welche ich gegenüber der Demokratie bevorzugen würde. Dennoch wird oft vergessen, dass Macht auch immer etwas mit Verantwortung und Verständnis zu tun hat. Erhält das Volk die Macht, so liegt bei ihm auch die Verantwortung. Wenn, wie in der Bundesrepublik Deutschland, eine repräsentative Demokratie vorhanden ist und sich die Macht des Volkes im Wesentlichen durch Bundes- und Landtagswahlen ausdrückt, so sollten sich alle Bürger darüber bewusst sein, dass sie gerade mit ihrer Wahlentscheidung dieser Verantwortung gerecht zu werden haben. Nicht nur der Umstand, dass viele Bürger sich an Wahlen überhaupt nicht mehr be- teiligen, sondern auch der Umstand, dass viele Bürger nur kurz vor der Wahl sich mit politischen Themen ernsthaft beschäftigen, begünstigt die von Herrn Dr. Seifert aufgezeigte Fehlentwicklung politischer Diskussionen. Aus meiner Sicht setzt verantwortliches politisches Handeln eines jeden Bürgers voraus, dass auch außerhalb von Wahlperioden Informationsprozesse und Auseinandersetzungen stattfinden. Die Bürger als Zuschauer müssten offensiv nach Fernsehsendungen verlangen, die beispielsweise historische Entwicklungen so auf bereiten, dass ein Bezug zur gegenwärtigen Rechtslage deutlich wird. Die meisten historischen Sendungen bleiben jedoch in der Historie stecken. Hier liegt aus meiner Sicht ein wesentliches Problem unzureichender Information. Weiterhin wäre es auch erforderlich, aktuelle Themen wie Umgestaltung der Sozialversicherungssysteme oder Erhöhung/Senkung verschiedener Steuern in Sendungen vertieft informatorisch aufzuarbeiten. Welcher Bürger weiß denn tatsächlich, wie sich die Staatseinnahmen und -ausgaben zusammensetzen? Welcher Bürger hat tatsächlich eine genaue Vorstellung davon, was die Ursachen für die Defizite in der Renten- und Krankenversicherung sind? Würde es den Medien unter dem Druck der Zuschauer gelingen, Abhilfe zu schaffen, könnten sich die politischen Talkshows als sinnvoller Beitrag zur politischen Auseinandersetzung erweisen. Die weitere These von Herrn Dr. Seifert, dass Menschen mit Behinderungen sozusagen besonders geeignet seien, den oben dargestellten Fehlentwicklungen entgegenzutreten, vermag ich ebenso wie Frau Angstmann-Koch nicht zu teilen. Ich kann aufgrund meiner eigenen Behinderung und Erfahrung nicht bestätigen, dass eine Behinderung tatsächlich zu sozialerem Verhalten beiträgt oder behinderte Menschen die umsichtigeren oder sozial kompetenteren Menschen sein sollten. Den vermehrten Erfahrungen mit Assistenten stehen häufig Defizite an Erfahrungen durch freiwillig entstandene persönliche Beziehungen gegenüber. Die Beziehung zu beschäftigten Assistenten ist nach meinen Beobachtungen auch sehr unterschiedlich ausgestaltet. Zum Teil liegt das sicherlich daran, dass eine Assistenz von mehreren Stunden pro Tag Beziehungen mehr fördert, als partielle Hilfestellungen von ein bis drei Stunden. Doch auch dies vermag die Unterschiede in den Gehaltszahlungen, der Handhabung von Krankheit und Urlaub des Assistenten etc. nicht ausschließlich zu erklären. Soziale Kompetenz und Verantwortung gegenüber Beschäftigten sind aus meiner Sicht Charaktereigenschaften, deren Wachstum durch eine Behinderung gefördert werden kann aber nicht zwingend gefördert werden muss. Besonders bedauere ich jedoch, dass die behinderten Menschen untereinander sich selten einig sind, ein Gefühl von Zusammengehörigkeit nur zwischen Betroffenen mit ähnlichen Beeinträchtigungen und ähnlichem Schicksal praktisch besteht. Wie viele Körperbehinderte vermögen sich auch nur ansatzweise mit geistig Behinderten oder auch seelisch Behinderten tatsächlich zu identifizieren und wollen mit diesen gleichgestellt werden? Was und wie viel wissen wir von den alltäglichen Problemen und Barrieren, welche Menschen mit andersartigen Beeinträchtigungen treffen? Wie viel Geduld und Verständnis bringen wir im alltäglichen Leben auf, uns für Probleme von behinderten Menschen zu begeistern, die nichts mit unseren eigenen zu tun haben? Wollen wir das auch aus meiner Sicht erstrebenswerte Menschenbild der Behindertenrechtskonvention vorbildlich nach außen hin transportieren, so liegt insoweit sicherlich noch ein großes Stück Arbeit an uns selbst vor uns. Doch sollte uns dies gelingen und könnten wir die UN-Behindertenkonvention als neue Chance begreifen, dass sich Menschen mit Behinderungen unter ihrem Dach vereinigen und langfristig miteinander verbünden, könnte zumindest ein Beitrag geleistet werden, den oben aufgezeigten Fehlentwicklungen politischer Diskussionsprozesse entgegenzuwirken. S ta dt g e s p r äc h 18 September 2010 BBZ Informationstag bei LIFE e.V. Die Integrationsfachdienste Mitte und Ost stellen Ihre Tätigkeiten und die Aufgaben des Integrationsamtes bei LIFE e.V. vor D ie Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit Behinderung – insbesondere von Frauen – ist noch immer keine Selbstverständlichkeit. Unsicherheiten im Umgang miteinander, fehlendes Wissen und Vorurteile erschweren einen unbefangenen Kontakt im Bewerbungsverfahren und verringern die Beschäftigungschancen von behinderten Menschen. Die Veranstaltungsreihe Arbeit Inklusive - Unternehmen und Menschen mit Behinderung im Dialog, initiiert durch Regina Ostholt von LIFE e.V., setzt sich das Ziel, Arbeitgeber und Menschen mit Behinderung zusammen zu bringen, um Vorurteile und Hemmnisse abzubauen, sowie Wissenslücken zu schließen. Sie startete am 15.06.2010 mit zwei Vorträgen über die Aufgaben und Fördermöglichkeiten der Integrationsfachdienste (IFD) und des Integrationsamtes. Knapp 30 Gäste, eine bunte Mischung von Unternehmensvertretern und Menschen mit Behinderungen sowie Interessensvertretern, nahmen an der Veranstaltung teil. Vermittlung und Sicherung von Arbeitsplätzen lautet die Hauptaufgabe der IFD. Dauerhafte Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt von Menschen mit Behinderung ist das Ziel der Beratung. Menschen mit anerkannter Schwerbehinderung, ihnen Gleichgestellte sowie Rehabilitanden können kostenlos unterstützt werden. Aber auch Leistungen für Arbeitgeber wie passgenaue Personalauswahl und Förderberatung gehören zum Angebot. „Zur Erstberatung können alle Menschen mit Behinderung kommen. Sie findet bei allen Integrationsfachdiensten jeden Donnerstag von 15-18 Uhr statt.“ Mit diesen Worten lädt Frau Karaciyan-Bernd vom IFD Mitte, in ihrem Vortrag die Betroffenen zur Kontaktaufnahme ein. „Arbeitgeber können sich an uns wenden, wenn sie Personal suchen oder wenn sie Unterstützung bei der Einstellung oder dem Erhalt eines Arbeitsplatzes wünschen“, rundet sie ihre Einladung an alle Teilnehmer/ innen der Veranstaltung ab. „Sind Fördergelder eine Motivation, um Menschen mit Behinderung einzustellen?“, diese Frage wurde gleich zu Anfang aus dem Publikum gestellt. „Fördergelder allein reichen nicht für die Einstellung, die/der Bewerber/in muss zum Stellenprofil und zum/r Arbeitgeber/in passen, und außerdem braucht es eine Bereitschaft und ein Entgegenkommen von beiden Seiten, sonst klappt es nicht“, antwortet Frau KaraciyanBernd. Franziska Kühnelt als Vertreterin für Öffentlichkeitsarbeit, erklärt den Anwesenden folgende Aufgaben des Integrationsamtes: Erhebung und Verwendung der Ausgleichsabgabe, Begleitende Hilfen im Arbeitsleben sowohl als finanzielle Leistung als auch persönliche Beratung, die Strukturverantwortung für die Integrationsfachdienste, der Kündigungsschutz sowie Schulungs- und Bildungsmaßnahmen. Für die Anwesenden behinderten Menschen sind vor allem Leistungen wie Technische Arbeitshilfen, Kraftfahrzeughilfen sowie Arbeitsassistenz interessant. Die LeserInnenbrief zu BBZ Juli/August 2010, Artikel „Mitten unter uns“, S. 22 E Von Heike Oldenburg s stimmt nicht, dass „Menschen mit psychischen sozialen Störungen anfällig(er) für kriminelle Kontakte“ sind als andere Menschen. Sie mögen aufgrund früher schlechter Erfahrungen mit Vertrauensbrüchen leichter manipulierbar oder missbrauchbar sein. In „Irre! Wir behandeln die Falschen – unser Problem sind die Normalen“ schreibt Manfred Lütz sehr schön, wie viele „Normale“ behaupten, Hitler sei ein ganz Verrück- ter gewesen. Lütz stellt gerade, dass ein wirklich Verrückter nie dieses Ausmaß an außerordentlich guter Organisation gehabt hätte, die es brauchte, diesen gefährlich-kriminellen Staat samt Mordmaschinerie zu planen und umzusetzen. Also: Stopp mit dem auch nur nebeneinander erwähnten „psychisch sozial gestört“ und kriminell, also gefährlich sein. Da werden zu leicht Eigenschaften in einen Pott geworfen, die absolut nichts miteinander zu tun haben. anwesenden Arbeitgeber interessieren Hilfen für die Schaffung von behindertengerechten Arbeitsplätzen, sowie Förderungen aus dem Sonderprogramm SCHWOB 2010. „Das Amt prüft schon genau, wofür das Geld ausgegeben wird, denn schließlich sind das Mittel aus der Ausgleichsabgabe,“ ist eine Aussage von Frau Kühnelt die einerseits beruhigt, andererseits aber auch Bürokratie vermuten lässt. Dass beide Zielgruppen in einem Raum sind und offen über alle Themen geredet wird, ist eine Bereicherung für die Gäste. Es entstehen eine anregende und fruchtbare Diskussion sowie ein reger Austausch von Informationen und Visitenkarten. q Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter www.lageso.de. Wenn Sie Interesse an der Veranstaltungsreihe haben, können Sie sich bei LIFE e.V. informieren oder direkt mit Frau Ostholt Kontakt aufnehmen. D Podiumsdiskussion am Montag, den 13.09.2010, von 15:00 Uhr bis 18:30 Uhr Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Arbeit Inklusive – Unternehmen und Menschen mit Behinderung im Dialog, eine Podiumsdiskussion zum Thema Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung - engagieren sich Unternehmen. Die Berliner Wasserbetriebe, die Siemens AG Berlin und die AWO Berlin Kreisverband Südost e.V. berichten und stellen sich der Diskussion. q Wo: bei LIFE e.V. Dircksenstr. 47 (Aufgang E, 1. OG) 10178 Berlin Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.life-online.de/aktuelle_projekte/p_arbeit_inkl.html Anmeldungen bitte an: [email protected] Tel.: 030 / 30 87 98 30 Arbeit inklusive wird gefördert durch das Landesprogramm Lokales Soziales Kapital, die Senatsverwaltung für Integration Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds. S ta dt g e s p r äc h / T e r m i n e BBZ September 2010 DanceAbility Sex in the City – Kurse und Workshop der Initiative „Tanzfähig“ „Neuer Tanz in körperlicher Vielfalt“ und „Tanz, wer tanzen will!“ heißen die beiden DanceAbility-Kurse, die gleich Anfang September beginnen. Das Besondere an dem Angebot, das die Initiative „Tanzfähig“ nunmehr seit mehr als drei Jahren macht, liegt darin, dass nicht zwischen behindert und nicht-behindert unterschieden wird. Jede Körperlichkeit, wie trainiert oder behindert sie auch ist, ist für das Zustandekommen des gemeinsamen Tanzes von gleicher Bedeutung. Deshalb ist tänzerische Vorbildung zwar willkommen, aber nicht erforderlich. Viel wichtiger ist die Neugier, sich auf das Geschehen einzulassen, und die Bereitschaft, den Tanz aus den körperlichen Gegebenheiten zu entwickeln. DanceAbility beruht auf Improvisation und will den zeitgenössischen Tanz allen zugänglich machen, die daran interessiert sind. Es ist eine Methode, die von Alito Alessi zusammen mit Emery Blackwell, einem Tänzer mit Behinderung, und vielen anderen entwickelt worden ist: Ein Tanz entsteht im Augenblick – in der Improvisation und im Kontakt zu sich und den Anderen, in der Zeit und in dem Raum, in dem man sich befindet – unabhängig von körperlichen Möglichkeiten oder Behinderungen. Für alle, die aus eigener Anschauung wissen wollen, was DanceAbility eigentlich ist und was man dabei erleben kann, oder für die, denen ein regelmäßiger Termin nicht zusagt, oder für die, die nach zwei Stunden nicht gleich wieder aufhören wollen, gibt es im September auch einen ganztägigen Workshop. Er wird von den beiden DanceAbility-Lehrern Evelyne Wohlfarter, Choreographin, Musik- und Tanzpädagogin, und Bernhard Richarz, Behinderter, Tänzer und Psychoanalytiker, gemeinsam geleitet. D Kurs Prenzlauer Berg „DanceAbility - Neuer Tanz in körperlicher Vielfalt“ Ort: ada-Studio, Schönhauser Allee 73, 10437 Berlin Zeit: donnerstags, ab 2. 9.2010, 20 – 22 Uhr Kosten: Teil 1 (2. 9.- 21. 10.), Teil 2 (28. 10.- 16. 12.), jeweils 8 Termine 40-80 Euro Leitung: Bernhard Richarz D Kurs Neukölln-Britz „DanceAbility - Tanz, wer tanzen will!“ Ort: Musikschule Neukölln, Alt-Britz 81, 12359 Berlin Zeit: Freitags ab 3. 9.2010, 17.30 – 19 Uhr Kosten: 24 Euro / Monat Leitung: Evelyne Wohlfarter D Workshop Ort: Kreativhaus Mitte, Fischerinsel 3, 10179 Berlin Zeit: Samstag, 18. 9.2010, 10 – 16.30 Uhr Kosten: 15-30 Euro Leitung: Evelyne Wohlfarter, Bernhard Richarz Weitere Information oder Anmeldung bei Evelyne Wohlfarter [email protected], 030 / 27 89 04 85, oder bei Bernhard Richarz [email protected], 0174 / 38 50 112. Jeden Freitag, 17-19 h: Info-Café Freitag, 17.9., 19 h: n Finissage der Ausstellung „Damen-Doppel“ – Schwarzweiß- und Farbe fotografien von Traude Bührmann D Sonntag, 19.9., 11-14 h: n Lesbenfrühstück D Freitag, 24.9., 18 h: n Vernissage der Fotoausstellung “Namaste Nepal” Heiligtümer und Abenteuer fotografiert von Rita Lemke mit musikalischem Beitrag vom PhiNa - Flötenconsort D D q RuT – Rad und Tat Offene Initiative Lesbischer Frauen e.V. Schillerpromenade 1 12049 Berlin - Neukölln Fon/Fax 030/621 47 53 [email protected] www.lesbischeinitiativerut.de www.rut-radundtat.de RuT – Termine September 2010 D Jeden Donnerstag, 18.30-21 h: Doppelkopfspielen anzeige 19 Schon mal etwas von dem Familienplanungszentrum (FPZ) BALANCE gehört?! R von Franziska Littwin und fünftausend Männer, Frauen, Migranten, Menschen mit Behinderung, Jung oder Alt haben es. Denn dies ist die Zahl der von 25 MitarbeiterInnen jährlich durchgeführten Beratungen zu Themen wie Familienplanung, Partnerschaft, Sexualität und allem was dazu gehört (Verhütung, Pubertät, Sexualpädagogik, Körper, Geist und Seele u.v.a.m.) – nunmehr seit 18 Jahren. Als „Geburtstagsgeschenk“ konnte mit Mitteln der Lottostiftung ein barrierefreier baulicher Ausbau der Räume durchgeführt werden. Hauptziel ist jedoch der Abbau der Barrieren in den Köpfen. Neben Beratung und medizinischer Versorgung stellen auch Wissensvermittlung der gesammelten Praxiserfahrung in Fortbildungs- und Multiplikatorenberatungen sowie öffentliche Auf klärung und Information einen wesentlichen Bestandteil der Arbeit des FPZ dar. Einladungen zu Fachtagungen rund um gesellschafts- und gesundheitspolitisch aktuellen Themen gehören wie jene am 25.06.2010 zum Thema „ Sexuelle Selbstbestimmung als Menschenrecht und ihre Facetten im gesellschaftlichen Wandel“ dazu. Interessante ReferentInnen waren geladen. Die Teilnehmer des Fachtages hatten die Möglichkeit das Thema in zwei anzeige Workshops zu erarbeiteten. Unbestritten muss es jedem Menschen möglich sein, seine Sexualität entfalten zu können und nicht von der Gesellschaft ausgeklammert zu werden. Jegliche Selbstbestimmung wird vom Grundgesetz als Menschenrecht – ein Freiheitsrecht das weder an Status noch an das Geschlecht gebunden sein darf - festgeschrieben – auch in der noch in Landesrecht umzusetzenden UN-Behindertenrechtskonvention ist dieser Ansatz erkennbar. Der Kampf gegen gesellschaftliche Vorbehalte muss daher weitergehen!!! Was nicht der Norm entspricht, wird diskriminiert. Für Menschen mit Behinderung, denen in einer meist fremdbestimmten „Welt“ jedwede Selbstbestimmung abgesprochen wird, gilt dieses Recht ebenfalls. Durch niedrigschwellige Angebote ermöglicht BALANCE Menschen mit Behinderung die Begleitung in eine selbstbestimmte Sexualität. Es besteht noch immer ein Bedarf an Beratung und Versorgung von Menschen mit Behinderung zum Thema sexuelle Gewalt, aber es fehlt die f inanzielle und die mangelnde Unterstützung aus der Politik. Das Natürlichste der Welt muss erkämpft werden?! K u lt u r 20 Filmvorführung „Am seidenen Faden“ I m Rahmen der Kampagne „Berlin gegen den Schlaganfall“ wird der Film „Am seidenen Faden“ von Katarina Peters gezeigt. Der Film ist ein autobiographisches Dokument über die Krankheit Schlaganfall: Im Mittelpunkt steht der junge Cellist Boris Baberkoff, der kurz nach seiner Hochzeit einen schweren Schlaganfall erleidet. Der Film schildert den Weg durch Intensivstation und Rehakliniken und den täglichen Kampf um selbst noch so kleine Besserungen. D Termin: Sonntag, 12. September 2010, 14:00 bis ca. 17.30 Uhr Ort: Kino Babylon, Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin Der Eintritt ist frei. Barrierefreier Zugang. Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren die Protagonisten des Films mit Ärzten, Forschern und Neuropsychologen über die Auswirkungen eines Schlaganfalls auf das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen sowie über Möglichkeiten der Behandlung und der Rehabilitation. q Diskussionsteilnehmer sind: Boris Baberkoff, Cellist und Schlaganfallbetroffener Katarina Peters, Regisseurin Dr. Sabine Heel, Klinische Neuropsychologin und Psychotherapeutin, Zentrum für ambulante Neuropsychologie und Verhaltenstherapie (ZANV) Prof. Dr. med. Arno Villringer, Arzt für Neurologie, Direktor des MaxPlanck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig Dr. med. Barbara Zynda, Ärztin für Neurologie und Psychiatrie, Chefärztin an der MEDIAN Klinik Grünheide Moderation: Prof. Dr. med. Andreas Meisel, Arzt für Neurologie, Leiter der Berliner Schlaganfall-Allianz, Charité - Universitätsmedizin Berlin. Weitere Informationen zur Kampagne finden Sie unter: www.berlin-schlaganfall.de anzeige September 2010 THEATER THIKWA - SEPTEMBER 2010: Kleine Form: Gastspiel: KONZEPT! - EINE KOSTEN-LEISTUNGSRECHNUNG Theater Zentrifuge/Premiere PONG HOCH FÜNF E ine haha-istische Konzeptverwerfung mit zwei Figuranten, als beliebige Projektionsflächen dienend. McKinsey rät zum Einstellen des Spielbetriebes, um die Kosten zu minimieren. Deswegen stellen wir die Frage: Was kostet eine Stunde Theater - Licht, Heizung, Miete, Kalorienverbrauch der Darsteller? Und, wie können wir es schaffen, Sie am billigsten zu unterhalten? Wir spielen nicht mehr, sondern liefern Ihnen nur noch die Konzepte. Es treten auf (konzeptionell): Veronica Verriss, Armin Müller Strahl, Tom Gruß, Nicole Kidmän u.v.a. | Konzeptionalisten: Roland Strehlke, Torsten Holzapfel und Gäste | Bühne: vorhanden, Licht: gedimmt, Musik: GEMA-freies Vogelgezwitscher sowie das Hintergrundrauschen der defekten Klospülung, Heizung: aus D Fr 10. + Sa 11. September um 20 Uhr im Studio Warum einem Verrückten die Welt gefällt wie sie ist und manchmal nicht -ein Eiertanz in 8 Bildern nach der Erzählung von Sibylle Lewitscharoff ong - Fool on the Hill, Heiliger Franz K. und Denkakrobat – versteht sich darauf, die Geheimnisse der Welt zu ergründen. Bedürftige werden beglückt, die Dummheit vertrieben, Tiere befreit, Juchhe! Pong hört das Gras wachsen, rettet die Erde vor der Menschheit und Kinder vor dem Parfum ihrer Mütter. Im Phantasiegestöber seiner Kopfgeburten trotzt er Heikelräumen, dem Zwing-Ei und schwarzseidener Melancholie. Sein Universum entsteht jeden Tag neu und uns bringt er dazu „aus unserem gehabten Leben auszuwandern, drei Schritte neben dem gewohnten Pfad zu gehen.“ Mit Bernd Ocker Hölters, Karl Jordan, Heinrich Tillmann, Jochen Uth und Clausjörg Walter | Regie/ Dramaturgie: Martha Hölters-Freier D Do 30. September um 20 Uhr P F40 -Spielpl an SEPTEMBER 10 Wenn nicht anders angegeben, beginnen die Vorstellungen um 20 Uhr. D September | 1.-4., 7.-11. | Private Fears In Public Places | ENGLISH THEATRE BERLIN D September | 3. | The Midpoint | ENGLISH THEATRE BERLIN D September | 10.+11. | Kleine Form: Konzept! Eine Kosten-Leistungsrechnung | THEATER THIKWA D September | 12. | The Lab: Molly Eyre | ENGLISH THEATRE BERLIN D September | 14. | Don Winslow | ENGLISH THEATRE BERLIN D September | 17.+18. | Talking Heads | ENGLISH THEATRE BERLIN D September | 19. um 18:30 Uhr | The Lab: The Art Of Love | ENGLISH THEATRE BERLIN D September | 25. | 20 Years ETB Party | ENGLISH THEATRE BERLIN D September | 28.-30. | Squatters | ENGLISH THEATRE BERLIN D September | 30. | Pong hoch fünf | THEATER THIKWA „6. SOMMER-FAMILIENTHEATER-REIHE 2010“ Pippi Lang strumpf AUF DER FREILICHTBÜHNE AN DER ZITADELLE SPANDAU – PRÄSENTIERT VON ZITTY (MEDIENPARTNER) 90 Minuten großer Spaß mit roten Zöpfen auf echtem Pferd inkl. Pause R ote Zöpfe, Sommersprossen - jeder kennt Pippi Langstrumpf, und jeder weiß, dass sie auf strenge Autoritäten und sinnlose Ordnung im Leben ganz wunderbar verzichten kann. Schließlich lautet ihr Motto: „Ich mach‘ mir die Welt, wie sie mir gefällt!“ Deshalb werden auch so gegensätzliche Personen wie landstreichende Diebe und rechtschaffene Polizisten mühelos in die Schranken gewiesen, selbst die sittenstrenge Frau Prysselius! Gemeinsam mit Thomas und Annika erlebt Pippi, was Sachensucher finden. Ob Wunschsterne tatsächlich Wünsche erfüllen? Oder machen das Spunks? Und ist ein Kaffeekränzchen geeignet, gute Erziehung zu beweisen? Als nach einem echten Piratensäbelkampf schließlich eine Seeräuberseereise ansteht, muss sich Pippi entscheiden: bleibt sie oder geht sie? Und Pippi zeigt allen, „(...) dass man Macht haben kann, ohne sie zu missbrauchen.” (Astrid Lindgren). q Tickethotline 030 – 627 059 26 und www.berliner-kindertheater.de Kinder/ALG II/Studenten/ Behinderte 8,- // Erwachsene 10,// Schul- u. Kitagruppen (2 Begleiter frei) 6,- // Freilichtbühne an der Zitadelle Spandau, Am Juliusturm, 13599 Berlin D q F40 - English Theatre Berlin + Theater Thikwa (barrierefrei) Fidicinstraße 40 • 10965 Berlin-Kreuzberg • www.thikwa.de Tickets: 030-69 50 50 922 oder [email protected] Eintrittspreise: 14,- / ermäßigt 8,- / 3-Euro-Kulturticket (Berlinpass) / Gruppen ab 10 Personen zahlen pro Karte 1 Euro weniger / Studio: 12,-/7,- www.etberlin.de Tickets: 030-691 12 11 (Information Eintrittspreise) oder [email protected] BBZ TERMINE: Mi 01.09. 10.30 h vormittags So 05.09.16 h Di 07.09. 10.30 h vormittags Mi 08.09.10.30 h vormittags Do 09.09.10.30 h vormittags So 12.09.16 h Derniere Termine BBZ September 2010 n Leute kennen lernen, D Veranstaltungen der Villa Donnersmarck September 2010 Freunde finden: Ab 14.00Uhr ist Spielezeit, ob modern auf der Wii-Konsole oder klassisch mit Karten und Co. Eintritt frei. Mittwochs, 12.00 bis 18.00 Uhr Literarische Reihe: n „Königin Luise und die Preußen“ Literarischer Spaziergang durchs Leben einer außergewöhnlichen Königin. Dazu Musik von Beethoven. D Sonntag, 5. September 2010, 15.00-18.00 Uhr, Eintritt: 3,00 Euro D n Denken – Spielen – Bewegen D D D D D n Annäherung an Kunst Von Jugendstil bis Funktionalismus: Eine Führung durch das BröhanMuseum. – Eine moderne Schnitzeljagd Wer findet den Schatz durch die GPS-Koordinaten? Neue Schatzsucher herzlich willkommen! Samstag, 25. September 2010, 14.00 Uhr; Teilnahme 5,00 Euro; Treffpunkt wird kurz vorher bekanntgegeben n „Von Kopf bis Fuß auf n Die Offenen Gärten Zwei Tage die Villa-Gärten in ihrer Spätsommerschönheit erleben. Mit Kulturprogramm. Samstag/Sonntag, 11. & 12. September 2010, 10.00– 18.00 Uhr, Eintritt: 2,- Euro für beide Tage und alle teilnehmenden Berliner Gärten; Kinder Eintritt frei. Ganzheitliches Gedächtnistraining für Körper und Geist. Freitag, 17. September 2010, 14.30 – 17.00 Uhr, Teilnahme: 20,- Euro n Geocaching n Drum Circle 50Plus In der Gruppe mit Lebenslust den eigenen Rhythmus finden: der Trommeleinsteigerkurs für Menschen in den besten Jahren. Start: Donnerstag, 2. September 2010, / 14-tägig, 10.00 – 12.00 Uhr; Teilnahme 20,00 Euro pro Halbjahr inkl. Instrumentennutzung Freitag, 17. September 2010, 14.30 – 17.00 Uhr, Teilnahme: 5,- Euro D Kino eingestellt“ Die turbulente Bühnenrevue über die ersten deutschen Tonfilme: Die Theatergruppe der Fürst Donnersmarck-Stiftung präsentiert die „Fesche Lola“ und andere Gassenhauer. Montag, 27. September 2010, 18.00 – 20.30 Uhr, Eintritt: 3,50 Euro q Schädestraße 9-13 14165 Berlin-Zehlendorf Tel. 030/ 847 187 0 Fax: 030/ 847 187 23 [email protected] www.fdst.de q Theater RambaZamba Schönhauser Allee 36 – 39 10435 Berlin - Prenzlauer Berg Kartentelefon: 030 - 43 73 57 44 oder unter Fax: 030 - 43 73 57 43 [email protected] www.theater-rambazamba.org Das total verrückte Theater RambaZamba Spielpl an September 10 D D D D D D D D D D D Der Frieden - Open Air Spektakel Premiere • 01.09.2010, 20:30 Auf dem Hof der Kulturbrauerei/Höhne 22:00 Feuerwerk 22:30 Party im Kesselhaus Der Frieden - Open Air Spektakel • 02. und 03.09.2010, 20:30 Auf dem Hof der Kulturbrauerei/Höhne Der Frieden - Open Air • 03.09.2010, 20:30 Auf dem Hof der Kulturbrauerei/Höhne BEZIEHUNGS-WEISE • 04.09.2010, 16:00 • Theater RambaZamba/Piegl Alice in den Fluchten • 23.09.2010, 12:00 • Theater RambaZamba/Höhne Alice in den Fluchten • 23.09.2010, 19:00 • Theater RambaZamba/Höhne Alice in den Fluchten • 24.09.2010, 19:00 • Theater RambaZamba/Höhne Alice in den Fluchten • 25.09.2010, 19:00 • Theater RambaZamba/Höhne Etwas über die Heiterkeit an trüben Tagen • 01.10.2010, 19:00 Theater RambaZamban/v Etwas über die Heiterkeit an trüben Tagen • 02.10.2010, 19:00 Theater RambaZamba n/v Die Hommage auf Tadeusz Kantor • 15.10.2010, 19:00 Theater RambaZamba/Erforth 21 T V-Maga zin 09/2010 25.09.2010 27.09.2010 02.10.2010 08.10.2010 11:05 Uhr MDR 09:15 Uhr MDR 10:45 Uhr RBB 11:30 Uhr 3sat Thema: Vorurteile … „Der ist aber klein, der bekommt bestimmt nichts auf die Beine gestellt…“. „Die ist aber dick…ist bestimmt total unsportlich….“. „….Anzugträger – der hat bestimmt kein Einfühlungsvermögen….“. Jeder von uns hat seine Vorurteile. Man kann sich kaum dagegen erwehren. Wachsen wir doch schon auf mit Schubladen im Kopf, in die sich angeblich alles viel leichter einsortieren lässt. Um die Welt und wie sie wirklich ist zu durchdringen, müssen wir uns aber frei machen von Vorurteilen; den schwierigeren Weg gehen. Rappen für mehr Selbstvertrauen! Mit vier Jahren ging er das erste Mal zur Psychotherapie. Ivo Ullrich ist heute 20 und er braucht immer noch psychologische Unterstützung. Ivo hat ein deformiertes Ohr - ausgelöst durch eine RötelnInfektion seiner Mutter in der Schwangerschaft. In der Schule, auf der Straße - überall trifft Ivo auf Vorurteile – Blicke, Bemerkungen….selbst in der eigenen Familie. Nach langer Leidenszeit und Rückzug hat Ivo endlich ein Ventil gefunden seine Erlebnisse zu verarbeiten: Ivo rappt; lässt seinen Gefühlen dabei freien Lauf. Die Musik, so sagt er, hat ihm geholfen, mit Vorurteilen besser um zu gehen. Bis zu 1.500 Menschen erleiden jährlich eine Querschnittlähmung. Vor allem Männer sind betroffen. Das Durchschnittsalter liegt bei 40 Jahren. Sex ist dabei ein Thema, welches – nach Erstbehandlung, Rehabilitation und Rückkehr in den Alltag – zunehmend in den Fokus rückt. Das Vorurteil, dass ein querschnittgelähmter Mann keinen Sex mehr haben kann, ist auch heute noch weit verbreitet. Doch Hilfsmittel, Therapien aber auch das Restvermögen an Sensibilität ermöglichen es querschnittgelähmten Männern, Sex auszuleben. „DEN querschnittgelähmten Mann gibt es nicht!“, sagt Dr. Klaus Röhl, Chefarzt - Zentrum für Rückenmarkverletzte, BG Kliniken Bergmannstrost Halle. „Jeder Patient hat sein eigenes Schicksal, seine eigene Lähmung, und da ist eine Beratung und Prognose über den weiteren Ablauf in Bezug auf die Sexualität durchaus möglich“, so der Spezialist. Tim ist kleinwüchsig und misst mit seinen 15 Jahren gerade einmal 117 Zentimeter. Mit seiner Körpergröße fällt Tim überall auf. In seiner Klasse ist er mit Abstand der Kleinste; wird behandelt wie ein 6-jähriger Knirps. Oft wird Tim gehänselt, sein Umfeld traut ihm viel weniger zu als er tatsächlich kann. Doch auf dem Sportplatz entwickelt der Hallenser gigantische Kräfte. Beim Kugelstoßen tritt er sogar gegen „Normalgroße“ an und punktet. Der Kampf des 15-jährigen auf dem Sportplatz ist vor allem auch ein Kampf um Respekt und gegen Vorurteile. Diese und andere Geschichten von Vorurteilen und der Begegnung damit, im September in „selbstbestimmt!“. Durch die Sendung führt Mathes Dues. T e r m i n e & Ve r a n s ta lt u n g e n 22 Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V. n Info-Café q Netzwerk behinderter Frauen Berlin e.V., Leinestr. 51 • 12049 Berlin Tel.: 030/ 617 09 167/ -8 Fax : 030/ 617 09 167 E-Mail: [email protected] www.netzwerk-behinderter-frauenberlin.de Alle Veranstaltungen finden im Netzwerk statt – Ausnahmen werden angekündigt. Rechtzeitige Anmeldung ist für alle Veranstaltungen erforderlich. n Selbsthilfegruppe für Frauen mit D Multipler Sklerose Bärbel Schweitzer, Psychologin und selbst MS-betroffen, begleitet die Gruppe. Mi. 1.9., 16.30-18.30 Uhr Bei Interesse bitte vorab anrufen. n Gesprächskreis für Frauen mit Lern- D schwierigkeiten Leitung: Angelika Kruschat, Monika Schwendt Do. 9.9.+23.9., 18.30-20.00 Uhr q Theater Charlottchen, Droysenstr. 1 / 10629 Berlin, Tel.: 030 / 324 47 17, Fax: 030 / 32 70 22 31 Eintrittspreise: Abendprogramm: 11 Euro /ermäßigt: 8,50 Euro (Hekticket: 5,50 Euro) Kindertheater: (Erwachsene & Kinder): 5 Euro A bend programm Roland T. Prakken: Lass mich nicht allein im Zoo heut` Nacht Am Fr. 03.09. & Sa. 04.09. um 20.30 Uhr Das Programm LASS’ MICH NICHT ALLEIN IM ZOO HEUT’ NACHT kombiniert die neugeschriebenen deutschsprachigen Blues-, Folk- und Popsongs Roland Prakkens mit ihrer wunderbaren Ironie und den ins Ohr gehenden Melodien mit kurzen Glossen, Geschichten und bissigen Kommentaren, die Rainer Jogschies zu Sprachfüllseln und Verwahrlosungen geschrieben hat. Fr. 10.9., 16.00-18.00 Uhr Kosten: 2,- Euro Anmeldeschluss: Mittwoch davor n Kostenlose Rechtsberatung zu allen Fragen rund um die Behinderung bietet Rechtsanwältin Tanja Ruperti. (nur nach vorheriger Terminvereinbarung unter Tel. 617 09-167/-168). D Mi. 15.9., 17.00–19.00 Uhr n Selbsthilfegruppe für Frauen mit psychischen Gesundheitsproblemen Wir treffen uns zum Erfahrungsaustausch, zur gegenseitigen Ermutigung und Unterstützung, zum Lachen und Heulen über seelische Beulen… und sind offen für neue Frauen. Bei Interesse bitte im Netzwerk melden. D Mi. 22.9., 18.00-20.00 Uhr n 20 km auf dem Radweg Berlin-Kopenhagen - Fahrrad- und Handbiketour Wir radeln entlang der Havel vom SBhf Hennigsdorf zum S-/U-Bhf Tegel. Nach den ersten 10 km rasten wir im Fährhaus am Aalemannufer. Dort setzen wir mit der Fähre über nach TeD Frauen wollen reden, Männer tun das auch gerne. Oft leider jedoch nicht über dasselbe Thema. Oder es geht sonst irgendetwas schief. Tagesaktuell und mit einer enormen Wandlungsfähigkeit zelebriert Sylvia Brécko ihre äußerst amüsante Art der Gegenwartsbewältigung. Sie erklärt die Welt, wie sie sie sieht, stellt kluge Zusammenhänge her, auf die Sie vielleicht nie gekommen wären - oder die es am Ende gar nicht gibt. Musikalisch wird den Ohren von Chanson über Schlager bis zu Rap wirklich alles geboten, was die moderne Unterhaltung hergibt. Mitarbeit ist dem Gehirn erlaubt und auch der Augenschmaus ist im Eintrittspreis inbegriffen: so darf das Kabarett der Zukunft aussehen! Theater Charlottchen Jubiläumsprogramm Am Do. 16.09. ab 19.00 Uhr (Eintritt : 5 Euro) Ein Potpourri mit Künstlern aus 20 Jahren Theater Charlottchen. Moderation: Rosemarie Götze In der Jubiläumswoche (12.09. bis 19.09.) gibt es auf alle Theaterkarten 20% Rabatt ! Ret Langmeier : Sylvia Brécko: Liebling, wir müssen reden Am Fr. 10.09. & Sa. 11.09. um 20.30 Uhr (15 Euro / erm. 12 Euro) Walking Blues Am Fr. 17.09. um 20.30 Uhr Ihr Repertoire reicht von Blues und Traditionals bis zu Rocksongs. Alles gelort und fahren entlang des Tegeler Sees weitere 10 km nach Tegel. Bahnhöfe und Fährhaus sind rollstuhlgerecht. Bei Regen fällt die Veranstaltung aus. D Termin: Sa., 11. 09 2010, 12.00 Uhr Treffpunkt: S-Bahnhof Hennigsdorf, auf dem Bahnsteig Teilnehmerinnen: Frauen/Lesben mit und ohne Behinderungen Kosten: S-Bahn-Ticket (ABC 2,80 Euro, Fahrradticket 2 Euro), Fähre (ca. 1 Euro), Mittagessen Anmeldeschluss: Dienstag, 7. 09. 2010 n Engelwurz und Löwenmaul - Besuch des Hexengartens im Britzer Garten - Kooperation mit dem Selbsthilfeund Stadtteilzentrum Neukölln-Süd, Projekt BewohnerNetz Die erfahrene Heilpraktikerin Tina Heß entführt uns in die Apotheke der Natur, macht uns mit Art und Wirkung verschiedener Kräuter bekannt und gibt praktische Tipps für den Alltag. Referentin: Tina Heß, Gärtnerin und Heilpraktikerin D Termin: Sa. 18. 09. 2010, 14.00 bis 17.00 Uhr handgemacht - manchmal laut und erdig, manchmal leise und sensibel, immer von einer Intensität, die kaum jemanden kalt lässt. September 2010 BBZ Treffpunkt: Britzer Garten, Eingang Mohriner Allee, Bus 181 Kosten: Teilnahmebeitrag 1,50 Euro, Eintritt 2 Euro (ermäßigt 1 Euro) Anmeldung bitte im Selbsthilfe- und Stadtteilzentrum, Tel.: 605 66 00 Anmeldeschluss: Mittwoch, 15. 09. 2010 D Vorankündigung Oktober n Auf´s Glatteis geführt - Handicap On Ice Auf Schlittschuhen über´s Eis gleiten? Rechtzeitig bremsen? Pirouetten? Doppelter Rittberger?? Constance Busch, Eiskunstläuferin und Trainerin, selbst schwerbehindert, ermutigt alle Interessierten, sich auf´s Eis zu wagen. Im geschützten Rahmen, in Ruhe und unter erfahrener Anleitung besteht die Möglichkeit, Eislaufen zu lernen. Referentin: Constance Busch, Eiskunstläuferin und Trainerin D Termin: Freitag, 1. Oktober 2010, 17.30 bis 19.30 Uhr Teilnehmerinnen: Frauen mit Behinderungen/chronischen Erkrankungen Teilnahmebeitrag: 2 Euro Anmeldeschluss: Mittwoch, 29. 09. 2010 Mobile Märchenbühne : „ Der Zauberer von Oz“ ( ab 4 J.) Am Sa. 11.09. um 15.30 und So. 12.09. um 11.30 & 15.30 Uhr Arnold Krohne : Pünktchen-Theater : French connection Am Sa. 18.09. um 20.30 Uhr Arnold K. singt seine Lieblingschansons. Am Akkordeon: Dirk Rave Playbacktheater Am Fr. 24.09. um 20.30 Uhr Playbacktheater ist eine besondere Form von Stehgreiftheater. Es nimmt die alte Form des Geschichtenerzählens auf.Menschen aus dem Publikum erzählen aus ihrem Leben und schauen zu, wie ihre persönlichen Geschichten auf der Bühne gespielt werden. Kobold Olav bei den Trollen (ab 3 J.) Am Mi. 15.09. um 10.30 & 16.00 Uhr Der kleine Olav sieht anders aus. Seine Haare sind feuerrot, und er kann einfach nicht böse sein. Aber er lebt bei den garstigen Trollen!Nun ist er alt genug, die Trollprüfung abzulegen. Das ist schwer. Dazu muß er das erste Mal aus der Trollhöhle heraus in den Wald. Da begegnet er ganz neuen Wesen. Sie singen, spielen, sind fröhlich. Und sie helfen ihm, als er verletzt ist. Und das ist ganz und gar nicht trollig. Wie kann er da nun böse sein nach Trollart? Die Tiere des Waldes finden Olav lustig, er sieht eigentlich koboldmäßig aus. Vielleicht ist er ja gar kein Troll? Die Peperonis / Improtheater Am Sa. 25.09. um 20.30 Uhr K I N D E RT H E AT E R Polnisches Puppentheater : Theater Logo : Die kleine Fee Juju (ab 3 J.) Sa. 18.09. um 15.30 / So. 19.09. um 11.30 & 15.30 / Sa. 25.09. um 15.30 / So. 26.09. um 11.30 & 15.30 Uhr Die kleine Fee Juju lebt im Märchenland. Sie ist eine gute Fee. Eines Tages entschließt sie sich, in den Märchenwald zu gehen. Sie weiß, dass sie dort viel zu tun haben wird ... „Mocks Rumpelstilzchen“ (ab 3 J.) Am Sa. 04.09. um 15.30 und So. 05.09. um 11.30 & 15.30 Uhr Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß ...“Troll Mock und seine Freunde ‚Elchi‘ und ‚Mausepups‘erzählen, singen und spielen auf eigenwillige und lustige Weise das Märchen vom Rumpelstilzchen‘. D i e s & Da s BBZ September 2010 I M P R E S S U M Berliner Behinderten-Zeitung BBZ Herausgeber: Berliner Behindertenverband e.V. Jägerstraße 63 D; 10117 Berlin Anschrift der Redaktion: c/o BBV e.V., Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin-Mitte, Tel.: 030/ 2 04 38 47 Fax: 030/ 20 45 00 67 Verantw. Redakteurin (V.i.S.d.P.): Sandy Krohn Redaktion: [email protected] [email protected] Sport-Redaktion: Uwe Gieche, [email protected] Tel.: 0177/2942 922 Abonnentenanfragen: Kathleen Schmidt Tel.: 030/447 65 95 [email protected] Anzeigenaufträge: Franziska Littwin [email protected] [email protected] Satz und Layout: ©ANA TOMIA gfx, Thilo Jiptner • 030/ 61 40 21 23 Druck: BVZ Berliner Zeitungsdruck, www.berliner-zeitungsdruck.de Die Berliner Behindertenzeitung erscheint monatlich, mindestens 10 x im Jahr. Der Jahresabopreis beträgt 15,- EUR. Für Mitglieder des BBV ist der Bezug im Mitgliedsbeitrag enthalten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Zeichnungen und Fotos wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Artikel zu kürzen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Abdruck von Beiträgen (mit Quellenangabe) ist erwünscht. Belegexemplare bitte an die Redaktion schicken. Auflösung aus BBZ Juli/August 2010 23 ER SUCHT SIE W ir hatten in der Ausgabe Juli/ August 10 das neue Buch von Marianne Buggenhagen „Schweres Schicksal? -Leichtathletin! vorgestellt. Anlässlich des 20. Geburtstages unserer Zeitung hatte die Autorin uns ein handsigniertes Buch zur Verlosung zur Verfügung gestellt. Wir fragten nach der Anzahl der Paralympiasiege der deutschen Ausnahmeathletin. Alle, die b-9x ankreuzten lagen richtig und wanderten in den Lostopf. Fortuna hat unter Ausschluss des Rechtsweges Gerlinde Lange aus 10179 Berlin ermittelt. Das Buch geht demnächst per Post auf die Reise. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und danken allen EinsenderInnen für ihre Teilnahme. Eurer BBZ-Team VERK AUFE „Ein frühlings-fröhliches Hallo an alle hübschen Damen! Ich suche eine nette Freundin, egal welchen Alters, die mit mir beim Spazieren oder ins Kino gehen eine schöne Zeit verbringen möchte. Ich bin ein sehr freundlicher und lustiger Mann in den Sechzigern, der gerne genießt und viel lacht. Wenn Du meine Leidenschaft für Tiere, besonders die Eisbären Berlin, teilst, sollten wir uns unbedingt bald bei einem gemütlichen Plausch kennen lernen! Auch würde es mich sehr freuen, wenn die nette Anruferin vom 9. Juni sich mit mir zu einem Kaffee treffen würde! Ich freu mich auf Dich! 030-96 24 95 27 VERK AUFE Ford Focus 1.6 16V Automatik, Farbe dunkelblau, Zul. 01.2006, Hubraum 1596cm 3, 4-türig, Benzin, 74KW, HU 01.2011, grüne Plakette, Kilometerst. 75000 Fahrzeugbeschreibung: ABS, Behindertengerecht, Einparksensoren hinten, el. Fensterheber vorne, el. Wegfahrsperre, ESP, mServolenkung, Zentralverriegelung, Klimaanlage, Radio CD, Behindertengerechte Ausstattung: Multimat (Handgas und Handbremse), elektronischer handbedienbarer Multifunktionsschalter (Blinker, Hupe, Wischer, Licht), Preis VB 11.000,00 netto Fahrschule Geßner Tel.: 09 771 - 21 66 ER SUCHT SIE Biete Opel Astra Caravan Automatik 1,6., 109.000 km ABS, el. Fensterheber, el. Wegfahrsperre, Leichtmetallfelgen, Servolenkung, Standheizung, Zentralverriegelung, Fahrer-Airbag. guter Zustand, Sechswegesitzverstellung, Lenkgetriebe neu, Behindertengerechter umfangreicher Umbau, dem Besitzer fehlte der rechte Arm, technisch optisch OK! VB 3.900 Euro, Tel.: 0330 56 / 745 46 Rollstuhlfahrer, 48 + 2 Katzen suchen, katzenliebende, liebevolle + warmherzige Frau, vertraut mit Toleranz + Humor, Empathie + Selbstkritik. Bin ein eher häuslicher Typ, mag Kino, polit. Kabarett, Rockkonzerte + die Nordsee, Geborgenheit, Tiefgang + Nähe. falls Lust – ruf einfach an oder mail mir unter: 0178 / 146 70 09 / [email protected] Berliner Behindertenverband e.V. Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin Sie erreichen den BBV unter der Telefon-Nr.: 2 04 38 47, Fax: 20 45 00 67. Das Büro ist mittwochs von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Andere Besuchszeiten nach telf. Vereinbarung. Konto-Nummer des BBV: 7083705005, BLZ: 10090000 Berliner Volksbank eG Werden Sie Mitglied im BBV! Auflage dieser Ausgabe: 10.000 Ich möchte die Berliner Behindertenzeitung abonnieren (Bitte ankreuzen!) Adressen & Sprechzeiten Berliner Behindertenzeitung c/o BBV Jägerstr. 63 D • 10117 Berlin Tel.: 030/2 04 38 47 Fax: 030/20 45 00 67 Homepage im Internet: www.berliner-behindertenzeitung.de E-Mail: [email protected] Homepage des BBV e.V.: www.bbv-ev.de E-Mail: [email protected] Geschäftsstelle des Beschäftigungswerkes des BBV e.V. Bizetstraße 51-55 • 13088 Berlin Tel.: 030/9 24 00 50, Fax: 92 40 05 24 Abonnement für 15 EURO im Jahr Förderabonnement für 25 EUR/Jahr oder 50 EUR/Jahr oder Solidar-Abo für ALG II-Empfänger-, Kleinrentner-, StudentInnen Name/Vorname des Abonnenten . . . . . . . EUR/Jahr auf Anfrage möglich Straße/Hausnummer Die Berliner Behindertenzeitung erscheint 10x im Jahr. Konto-Nummer: 7083705021 BLZ: 10090000 Berliner Volksbank eG PLZ/Wohnort Datum/Unterschrift des Abonnenten Senden Sie bitte dieses Formular an die Redaktion der BBZ, c/o BBV, Jägerstr. 63 D, 10117 Berlin Abo-Abschluss ist nur schriftlich möglich! Sie können auch ein Abonnement der Berliner Behindertenzeitung für ein Jahr verschenken. Geschenk-Abo für Name/Vorname Straße/Hausnummer PLZ/Ort O rt e 24 unterwegs D Von Sven Przibilla BBZ Lauter „Zeugs“ Unter den Linden – Das Deutsche Historische Museum Ein Projekt von Albatros gGmbH ie Idee hatte der „Große Kurfürst“ Friedrich Wilhelm von Brandenburg. In seinem politischen Testament aus dem Jahre 1667 verfügte er, dass „ein schönes Zeughaus allda angelegt werden muss“. Doch bis es fertig war, vergingen die Jahre. Der Bau beschäftigte mindestens 4 Baumeister im Laufe der fast 35jährigen Bauzeit (1695 - 1729). Gut Ding will eben Weile haben, wie es so schön heißt. Salopp gesagt, wurde es errichtet, damit das ganze „Zeugs“ des Militärs, wie Rüstungen, Harnische, Helme, Säbel und Pistolen einen angemessenen Platz haben und diese repräsentiert werden konnten. Das Zeughaus Unter den Linden ist heute das älteste Gebäude auf unserem Berliner Prachtboulevard und auch heute findet man darin, despektierlich gesagt, eine ganze Menge „Zeugs“ hinter den rosafarbenen Mauern. Es ist die Heimstadt des Deutschen Historischen Museums. Das Deutsche Historische Museum, kurz DHM, gehört zu den Museen bei denen wir sagen: „Ja, das müssen wir uns mal ansehen“ ....und gehen dann doch nicht hin. Dabei findet man hier September 2010 nicht nur eine überaus interessante Dauerausstellung der 2000 Jahre währenden Deutschen Geschichte, sondern auch immer wieder neugierig machende Sonderausstellungen. Außerdem steht das Zeughaus für die laut Experten gelungene Melange aus historischer und moderner Architektur. Das bezieht sich auf den Erweiterungsbau des Museums des Architekten Ieoh Ming Pei. Gut, Experten haben ihre Meinung, viele Berliner haben auch eine Meinung dazu. Sagen wir mal so, jeder sieht es mit seinen Augen. In diesem Pei-Bau gibt es bis zum 24. Oktober 2010 noch die Ausstellung „Burg und Herrschaft“ zu sehen. Sie zeigt die Geschichte des wehrhaften Baus als Herrschersitz auf. Auf über 1000 qm Ausstellungsfläche glänzen Ritterrüstungen, glitzern Kronen und andere Ausstellungsstücke, die zum Teil zum erstenmal der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Herz des DHM ist/bildet die Dauerausstellung „Deutsche Geschichte in Bildern und Zeugnissen“. Auf einer rund 8000 qm großen Fläche und mit circa 8000 Exponaten bestückt, kann man hier auf zwei Etagen mit viel Muße und einiger Ausdauer die Geschichte Deutsch- lands und des deutschen Volkes verfolgen. Unterteilt ist diese Ausstellung in neun Zeitabschnitte. Sie werden die Ausstellung nicht an einem Tag schaffen. Einmal sind es zu viele Informationen, die Sie bekommen, und zum anderen wird es mit der Zeit auch langweilig, trotz verschiedener Multimedia Elemente. Anders gesagt, die Ausstellung ist nicht ganz so „lebendig“ wie im Prospekt des Museums ausgewiesen. Deshalb lieber ein zweites Mal hingehen. Die 5 Euro Eintritt für Menschen ab 18 Jahren sind auch nicht die Welt. Das Schöne an diesem Museum ist, dass Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre freien Eintritt haben, und sowohl das Zeughaus und auch der Pei - Bau haben das Signet „Berlin Barrierefrei“. Und wie immer mein Tipp: Diesmal als Ergänzung oder als Vorbereitung für Ihren Besuch im Museum. Gehen sie doch einmal auf „LeMo - Das Lebendige virtuelle Museum Online“ (www.dhm.de/lemo) im Internet. Hier sind sehr gut, kurz und bündig Daten und Fakten zur deutschen Geschichte von 1871 bis zur Gegenwart zu finden. Auf über 30.000 Internetseiten stellt das Deutsche Historische Museum in Zusammenarbeit mit dem „Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ Audio-, Video-, Bild und Dokumentdateien zum kostenlosen Surfen und zum Schmöckern bereit. Sie werden sich wundern wie lange Sie auf den Seiten bleiben - sprich online sind. Viel Spaß dabei. q Deutsches Historisches Museum Zeughaus (Altbau) I.M. Pei – Bau (Neubau) Unter den Linden 2 10117 Berlin (Mitte) Infotelefon: 030 / 20 30 44 44 Telefon (Zentrale): 030 / 20 30 40 www.dhm.de [email protected] Öffnungszeiten: Täglich, auch feiertags 10 – 18 Uhr Eintritt: Tageskarte für alle Ausstellungen 5 Euro Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei Angebote / Dienste: Öffentliche Gruppenführungen, Erwachsene 4 Euro, Mindestteilnehmerzahl 3 Personen Weitere Gruppenführungen nach Voranmeldung in deutsch und fremdsprachig (Tel. 030 / 20304-751) Hörführung, Geräte in deutscher, englischer und spanischer Sprache, Gebühren 3 Euro Barrierefreies Museum: Führungen in Gebärdensprache, sowie für Blinde und Menschen mit Sehbehinderung Mittwochsreihe, kostenlos (vorher tel. anmelden) Geschichtswerkstatt, Filmwerkstatt Zugang zum Museum (Zeughaus): Eingangstür, Breite 106 cm Aufzüge für Rollstuhlfahrer geeignet Sanitär / WC für Behinderte: vorhanden, im 1. UG Anfahrt: Bus: Linien 100, 200, TXL Haltestelle: Staatsoper Entfernung ca. 110 m Mobidat D Informationsdienst Albatros gGmbH zur Barrierefreiheit öffentlich zugänglicher Gebäude in Berlin, Langhansstraße 64, 13086 Berlin, (Mo - Fr: 9 - 16 Uhr) Tel.: 030/ 74 77 71 15, Fax: 030/ 74 77 71 20, www.mobidat.net, [email protected] Postvertriebsstück A 11 803 anzeige Berliner Behindertenverband e.V., Jägerstraße 63 D, 10117 Berlin Berliner Behindertenverband e.V.: – Ihre Interessenvertretung in Berlin! –