Wild HOG Gardasee - Schwaben Chapter

Transcrição

Wild HOG Gardasee - Schwaben Chapter
15 Years Wild HOG’s
Ausfahrt an den Gardasee
zur Feier des 15-jährigen Bestehens des Schwaben-Chapters
Gerhard, Photographer des Schwaben-Chapters und während der Tour umbenannt in
Wild Hog Dudley, gab seinem Präsidenten Gogi zu Beginn der Tour die falsche
Antwort auf die Frage: “Gerhard, kannst Du schreiben?“
Er hätte besser “nein“ gesagt, aber wir im Chapter sind eben ehrliche Leute!
So habt ihr nun den Dreck und müßt Euch mit Gerhards Gekritzel zufrieden geben …
Der Bericht ist wie folgt gegliedert:
- Teilnehmer und ihre Bikes
- Route und die Entfernungen
- Die gefahrenen Pässe
- Hotels
- Kosten
- Tour-Ablauf
1. Die Teilnehmer und ihre Bikes
Uwe
mit einer Fat Boy 2007
Martin
mit einer Sportster 1200
Gerhard
mit einer Sportster 1200 Custom
Gogi
mit einer Sportster
Sigurd
mit einer Softail Night Train
Dieter
mit einer Electra-Glide Classic
Achim
mit einer Honda 750
Werner
mit einer Dyna Wide Glide
Mike
mit einer Dyna Wide Glide
Anton
mit einer Ultra Classic Electra-Glide
Rolf
mit einer Dyna
Horst
mit einer Softail Heritage
2. Die Route und die Entfernungen
1. Tag: Stuttgart – Merklingen – Ochsenhausen – Pfronten – Fernpass – Imst –
Sölden – Obergurgl (396 km)
2. Tag: Obergurgl – Timmelsjoch – Jaufenpass – Sterzing – Penser Joch – Bozen –
Arco – Gardasee – San Zeno di Montagna (287 km)
3. Tag: Zur freien Verfügung um und am Gardasee (Gruppe mit Tourguide Uwe fuhr
110 km)
4. Tag: San Zeno di Montagna – Madonna di Campiglio – Gavia Pass – Bormio –
Stilfser Joch – Umbrail Pass – Müstair (248 km)
5. Tag: Müstair – Ofenpass – Flüelapass – Davos – Vaduz – Bregenz – Weingarten –
Riedlingen – Reutlingen – Stuttgart (398 km)
3. Die gefahrenen Pässe
Allein die Anfahrt zum Hotel San Zeno am Gardasee war mit einer Passfahrt
vergleichbar, 17 Serpentinen waren zu meistern. Da waren die anderen Pässe
teilweise nicht so schwierig zu fahren. In der Reihenfolge erklommen wir die Pässe
Fernpass,
Längenfeld – Gries mit 15 Spitzkehren,
Timmelsjoch,
Jaufenpass,
Penser Joch,
Gavia Pass,
Stilfser Joch,
Umbrail Pass,
Ofenpass,
Flüelapass
Den höchsten Schwierigkeitsgrad hatte der Gavia Pass in Italien, sehr schmale
Fahrbahn mit Gegenverkehr und steilem, ungesichertem Abgrund. Erschwerend
kamen die unbeleuchteten Tunnels hinzu, und die Lichtveränderungen von hell zu
dunkel waren mit den Sonnenbrillen eine richtige Mutprobe für jeden von uns.
Aber ein super Gefühl oben heil angekommen zu sein.
Das Stilfser Joch
4. Die Hotels
1. Nacht im Hotel Josl, Obergurgl im Ötztal
2. Nacht und 3. Nacht im Hotel San Zeno in San Zeno di Montagna am Gardasee
4. Nacht im Hotel Liun, Müstair (Schweiz)
5. Die Kosten
Jeweils Übernachtung mit HP
im Hotel Josl 63.- €, im Hotel San Zeno 35.- € und im Hotel Liun 65.-€,
Fähre Gardasee 7.50 € (einfach),
Maut Timmelsjoch 10.- €,
die Tankkosten für meine Sportster 1200 beliefen sich für die gefahrenen 1439 km und
einem Verbrauch von insgesamt 72 Liter Superbenzin auf 106.- €.
6. Der Tour-Ablauf
Donnerstag, 24.07.2008
Fahrt durch Oberschwaben ins Allgäu bei herrlich sonnigem Wetter,vorbei am
Clubhaus eines Harley-Clubs mit hängendem Bike an der Hütte. Mittagessen im Adler
in Pfronten mit Riesenportionen (Semmelknödel wie Handbälle!), gut und preiswert.
Pause hinter dem Fernpass am Fernsteinschlösschen und Fernsteinsee. Weiter über
Imst ins Ötztal. Tourguide Gogi bog in Längenfeld links ab nach Gries und hoch gings
über 500 Höhenmeter und 15 Spitzkehren als erste Übung für die bevorstehenden
Alpenpässe. Nach einem einstündigen Einkehrschwung in Harley’s Rock Bar in
Sölden erreichten wir am Abend unser Tagesziel, das Hotel Josl in Obergurgl.
Beeindruckend im Josl war der Garagenlift, das Feinschmeckermenü (Tatar von der
Regenbogenforelle, Boullion, Würfel von der Argentinischen Stierhuft oder gefülltes
Naturschnitzel vom Schwein, Eisbecher Heisse Liebe) die Superzimmer mit
Glaswänden ums Bad und WC, sowie die gemütliche Kellerbar mit Pool-Billard.
Nach dem Einchecken folgte die Schrecksekunde für Martin: Der Aufzug im Josl blieb
stehen, weil Martin das Gewichtslimit der Kabine überschritt! Das Display im Aufzug
zeigte „Apfelallee bitte aussteigen“…
Die Kellerbar war am Abend fest in unserer Hand,
die Kings beim Pool-Billard waren Gerhard, Anton
und Uwe bis sie gegen 24.00 Uhr im Knast landeten.
Freitag, 25.07.2008
Nahezu pünktlich um 8.30 Uhr verabschiedeten uns 10 Kühe, die an unseren Mopeds
vorbeizogen. Mikes Dyna schmeckte ihnen vorzüglich und wurde im Vorbeigehen mal
kurz abgeschleckt. Um 10.00 Uhr hatten wir den Gipfel am Timmelsjoch erreicht,
nachdem unser Starfotograf Horst in einer der obersten Kehre alle einzeln im Bild
festgehalten hatte. Wir starteten in Zeitabständen von ca. 30 Sekunden um ihm diese
Möglichkeit zu geben. Darauf folgte der Jaufenpass mit Fototermin des SchwabenChapters.
Das Schwaben-Chapter auf dem Jaufen Pass
Beim Tankstopp in Sterzing wollte die Batterie von Rolfs Dyna partout nicht mehr Saft
geben – Gogi und Mike blieben bei Rolf und Gogi besorgte ihm vom HD-Händler in
Bozen eine neue Batterie. Wir trafen sie erst wieder am späten Abend gegen 22.00
Uhr im Hotel San Zeno. Sie hatten bei Trento die falsche Richtung eingeschlagen und
merkten dies daran, weil die Sonne das linke Ohr bestrahlte. Ergo: Fahrtrichtung
Norden!
Alpenpanorama, Blick vom Penser Joch
Wir, die anderen 9 Biker mit Tourguide Uwe, machten erstmal ausgiebig Rast im
Restaurant oben am Penser Joch. Das war auch nötig, weil wir in den talwärts
kommenden 25 Tunnels bis Bozen hinter einem Bus herfahren mußten. Das präzise
Anton-Navi-System leitete uns in Bozen zuerst in eine Einbahnstrasse in verkehrter
Richtung und dann noch in eine Sackgasse – wir lernten Bozen so erst richtig
kennen… Endlich erreichten wir die Black & Orange GmbH, den Harley-Dealer in
Bozen. Ein feiner aber teurer Laden.
Weiter gings ab Bozen an der Wein-Panoramastrasse nach Trento, dann Richtung
Gardasee, an der Uferstrasse entlang und gegen 19.00 Uhr waren wir im Hotel San
Zeno.
Als Gogis Gruppe im Hotel San Zeno gegen 22.00 Uhr ankam leerten wir erstmal
einen „Gentleman Jack“ Rare Tennessee Whiskey, den Rolf spendierte.
Samstag, 26.07.2008
Nach ausgiebigem Frühstück teilten wir uns in zwei Gruppen, die unermüdlichen
Pässejäger (Uwe, Werner, Sigurd, Horst, Anton und Gerhard) und die sich in
Hotelnähe ausruhende Gruppe um Gogi mit Rolf, Mike, Dieter, Martin und Achim.
Die Gruppe um Gogi fuhr, nachdem an Achims Honda 4 Kerzen gewechselt waren,
gen Bardolino zum Harley-Dealer. Dieser zeigte sich arrogant, unfreundlich und
abweisend. Also blieb er auch auf seinen Sachen sitzen. Promenaden-Tour durch
Bardolino mit anschließendem Mittagessen und Kauf von Souveniers. Das Baden im
Gardasee sah so aus: Rolf mit den Händen, Dieter mit den Schuhen und Mike war
sogar komplett im Wasser und wurde von Martin gerettet. Achim war der Beobachter,
ihm steckte noch der Vorabend in diversen Körperteilen. Zurück ins Hotel und baden
am Pool.
Obwohl die Gruppe um Uwe sich relativ früh auf den Weg machte sahen wir die Fähre
von Torri del Benaco nach Maderno nur noch von hinten und mußten eine halbe
Stunde auf die nächste warten. Die Fahrt am anderen Ufer ging über Gargano,
Serpentinen hinauf ohne Ende nach Navazzo, am Lago di Valvestino entlang nach
Idro. Ein Biker aus Kempten auf einer nagelneuen Fat Boy mit seinem 10-jährigen
Sohn Max schloss sich uns an, nachdem wir die Fähre verlassen hatten. Beide fuhren
mit uns die gleiche Strecke an diesem Tag. Als Max von uns noch einen Chapter Pin
zum Abschied erhielt freute er sich wie ein Schneekönig.
Die Pässejäger um Uwe
Tourguide Uwe zog es förmlich in die Berge, es dauert ja eh nur 20 Minuten. Damit
hatte er einen Spruch getan, der ihn die ganzen Tage verfolgte, nicht nur 20 Minuten.
Nach dem Mittagessen in einer Pizzeria in Idro folgte ein unvergesslicher Ritt zurück
zum Gardasee, durch enge „Weinberggassen“ die immer schmäler wurden. Fast im
Tal angekommen kam uns ein Holländer mit Wohnwagen entgegen – die Situation war
typisch und komisch zugleich. Der kam bestimmt nicht weit, doch wie will er zurück???
Mit der Fähre gings wieder zurück nach Torri del Benaco.
Auf der Fähre hatte Anton sein Erlebnis, das ihn den ganzen Abend beschäftigte: Ein
junges Gör hob ungeniert ihr Röckchen indem sie ihr Bein provozierend aufs Geländer
stellte – zur Freude von Anton. Minutenlang. Immer ein bisschen mehr gezeigt.
Die Ursache für Antons schlaflose Nacht
Das Bad bei 24Grad Wassertemperatur im Gardasee bedeutete eine willkommene
Erfrischung für Sigurd, Uwe, Anton und Gerhard an diesem heissen Sommertag und
half besonders Anton wieder den aufgekommenen Druck abzubauen...
An diesem Abend feierten wir den 15. Geburtstag des Schwaben Chapters um
Mitternacht mit Jacky-Cola. Gucci-Anton suchte die Flasche Whiskey aus, die Horst
spendierte.
Blitze, Donner und Regen sorgten für die Untermalung unserer Feier, wir saßen im
Trockenen unter der Pergola vor dem San Zeno Hotel.
Blick vom Hotel San Zeno über den Gardasee
Sonntag, 27.07.2007
Nach einem Superfrühstück mit Frühstücksei sagten wir Ade zum Hotel San Zeno, das
eigentlich ein Sanatorium war für Ältere. Die geplante Abfahrt verzögerte sich, GucciAnton hatte seinen Wecker nicht gehört nach den ausschweifenden Träumen der
Nacht!
Diesmal wählte Tourguide Rolf einen anderen Weg zum See, unter anderem eine
Abkürzung durch die Altstadt von Castelletto di Branzone. Über Kieselsteinpflaster
durch schmale, steile Gassen wo keine zwei Fussgänger ungestreift aneinander
vobeikommen, fuhr Rolf unbeirrt weiter bis Treppen den Fußweg ablösten. Rolf fuhr
alleine da runter, und er war bestimmt der erste der diese Treppen mit einer Harley
hinabfuhr! Dafür großes Lob, wir trinken Helles!!! Rolf kommt halt aus der Stadt der
Stäffelesrutscher.
Gardasee ade
Rolfs Stäffelesfahrt war noch nicht alles. Wir sagten ade zum Gardasee und es kam
noch schlimmer, der Gavia Pass wartete. Es war eine gefährliche Fahrt über eine
mehr als enge Passstrasse mit Gegenverkehr. Autos, Mopeds, Roller und Radfahrer
kamen uns entgegen bei steilem, ungesichertem Abgrund. Bei der Weiterfahrt im
flachen Gelände und auf der Suche nach einer Tanke war unser Dudley, also der
Schreiber, schon so durcheinander dass er einer Gruppe Mopeds winkte die
entgegenkam - es waren unsere eigenen Leute!
Das Stilfser Joch kündigte sich an, eine sehr gut ausgebaute Passstrasse. Auf halber
Höhe zweigten wir - ausgenommen Uwe, Anton und Horst die noch Uwe’s 20 Minuten
an Kehren dranhängen wollten - links ab in die Schweiz nach Müstair. Die drei
Musketiere hatten noch nicht genug Kurvenluft geschnuppert und fuhren das Stilfser
Joch vollends hoch, aber dabei nicht genug, sie fuhren auf der anderen Seite gleich
nochmal runter und wieder hoch. Insgesamt 122 Spitzkehren! Erschöpft erreichten sie
am Abend unser Quartier.
Werner war mit seinem Einzelzimmer nicht zufrieden, er konnte nur im Sitzen duschen
und „maulte“ den ganzen Abend obwohl der VfB 3:0 im UI-Cup gewonnen hatte.
Einen Kasten Bier und eine Kiste Cola tranken wir auf der Terrasse gegenüber des
Hotels Liun und der Abend war gerettet.
Das Hotel Liun in Müstair
Montag, 28.07.2007
Nach gutem und ausreichendem Frühstück pünktliche Abfahrt um 8.30 Uhr mit vollem
Tank. Tourguide des letzten Tages war Rolf. Er führte uns über den Flüela-Pass nach
Davos, um 10.00 Uhr die erste und einzige Pause. Zügig gings weiter über Vaduz
nach Bregenz. Nur Tankstopps konnten unseren Drang in die Heimat zeitweise
unterbrechen, der Sprit in Österreich war mit 1.25 € pro Liter eben billiger als bei uns.
In der deutschen Region am Bodensee waren die vorgesehenen Restaurants bereits
geschlossen. Halb verhungert erreichten wir in Weingarten gegen 15.00 Uhr den
Burger King, nie schmeckte Fast Food besser als an diesem Tag.
Ein gewaltiger Schauer erwischte uns bei Riedlingen, der einzige während unserer 5Tages-Tour an den Gardasee. Aber auch der konnte uns die Freude am Fahren nicht
verderben. Wir freuen uns schon heute auf die nächste Tour.
Die Wild Hogs vom Schwaben Chapter wieder daheim