Tollkühner Flieger räumt ab - Flying
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Tollkühner Flieger räumt ab - Flying
26 K A N TO N L U Z E R N / F R E I A M T NACHRICHTEN Gemeinde will eBike-Vermietung Hildisrieden – Die Gemeinde nimmt sich in verschiedenen Projekten dem Thema Sonnenenergie an. Den Start macht eine eBike-Vermietung, die bis 31. Oktober läuft. Für später plant die Gemeinde die dauerhafte Vermietung solcher Fahrzeuge. Am letzten Wochenende fand ein Testtag statt. (red) Kommission wieder aktiv Ballwil – Der Gemeinderat hat beschlossen, die Ortsgesundheitskommission wieder zu aktivieren. Grund sei auch eine mögliche Grippepandemie, wie der Gemeinderat schreibt. Die Kommission nimmt Koordinationsaufgaben zwischen Gemeinde, Schule, Bevölkerung, Zivilschutz und Mitarbeitenden der Gemeinde wahr. Vorsitzende ist Gemeinderätin Vreny Brun. (red) Sicherheitszentrum Korporation sagt Ja zu Landverkauf HRW. Die Korporation Sempach verkauft dem Kanton Luzern im Gewerbegebiet Allmend 13 000 Quadratmeter Land für die Realisierung des geplanten Sicherheitszentrums. Mit nur einer Gegenstimme hat eine von rund 50 Stimmberechtigten besuchte Korporationsgemeindeversammlung am Montag einem entsprechenden Kaufrechtsvertrag klar zugestimmt. Der Kaufpreis beträgt 2,38 Millionen Franken. Damit ist eine zweite Hürde für das geplante Sicherheitszentrum genommen, das der Kantonspolizei ab 2013 als Einsatzzentrale für alle Einsätze dienen soll. Am 14. September hatte die Sempacher Bevölkerung einer Umzonung des Korporationslandes von der Landwirtschafts- in die Arbeitszone zugestimmt. Damit das 35-Millionen-Projekt gebaut werden kann, braucht es in den kommenden Jahren noch die Zustimmung durch den Kantonsrat und das Luzerner Stimmvolk. Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Mittwoch, 23. September 2009 / Nr. 219 Triengen Tollkühner Flieger räumt ab Bruno Müller ist Schweizer Meister im Kunstfliegen. Er ist Fluglehrer und führt den Flugplatz Triengen bereits in der dritten Generation. VON LUKAS SCHARPF An den Flugtagen in Yverdon, vor gut einer Woche, wurde Bruno Müller, 48, gleich doppelter Schweizer Meister im Kunstflug. Sowohl in der Königsklasse, der Kategorie «Unlimited», als auch im Freestyle. Die Titel kommen überraschend für den Trienger: «Ich konnte während des Jahres fast nicht trainieren.» Sein Ziel sei darum nur gewesen, so nah wie möglich ans Podest zu kommen. In der Woche vor der Meisterschaft trainierte er in Triengen intensiv mit einem russischen Trainer. Müller: «Ich konnte ein Maximum aus dem kurzen Training herausholen.» Untrainierte würden bewusstlos Kunstflug erfordert neben einer hohen Konzentration einen fitten Körper. Wenn er mit seiner 400 PS starken russischen Sukhoi einen «Knopf» in die Luft macht, drückt es ihn mit dem Zehnfachen seines Körpergewichts in den Sitz. Ein Untrainierter verliert bereits bei wesentlich kleinerer Belastung das Bewusstsein. «Kunstflug ist Spitzensport», sagt Bruno Müller. Nach 20 Minuten Flug sei er jeweils bachnass. Wie wird man Kunstflieger? «Nach dem Privatpilotenbrevet kann man eine Weiterbildung zum Kunstflieger machen. Auch hier bei uns in Triengen», so Müller. Es sei vergleichbar mit einem Schleuderkurs für Autofahrer. «Man lernt sehr präzises Fliegen und das Flugzeug in Extremsituationen zu beherrschen.» Keine Zeit für Weltmeisterschaft Bruno Müller war auch schon an internationalen Wettbewerben erfolgreich. «Leider war ich dieses Jahr zu sehr beschäftigt.» Mit ihm im Team erreichte die Schweiz 2006 an den Kunstflug-Europameisterschaften in Grenchen ihr bestes Resultat: Platz drei in der Teamwertung. Bruno Müller belegte den ausgezeichneten 15. Rang. «Die vorderen Plätze machen die Franzosen und Russen jeweils unter sich Kurz vorm Abheben: Bruno Müller startet seinen Sukhoi-Kunstflieger auf dem Flugfeld in Triengen. aus. Sie sind die absolute Elite in diesem Sport.» Die Teams würden in ihren Heimatländern vom Staat unterstützt. Davon könne das Schweizer Team nur träumen. Bruno Müller hofft aber, dass er bald wieder mal an einem internationalen Wettbewerb teilnehmen kann. «Auch mein russischer Trainer fand, ich müsste unbedingt wieder antreten.» Die Fliegerei hat eine lange Tradition in Triengen. Bereits in der dritten Generation führt die Familie Müller den Flugplatz. 1947 packte den Grossvater Heinrich Müller bei einem Rundflug das Fliegervirus. Bald darauf landete Heinrich Müller zum ersten Mal auf dem Moos in Triengen. Vom Bauernhof in Triengen aus wurden Rundflüge mit Verwandten und Bekannten gemacht. Ein Start oder eine Landung mit dem «Rössliheiri» am Steuer galt als Attraktion, und die Leute sammelten sich auf dem Moos. «Früher gab es in der Bevölkerung viel mehr Begeisterung für das Fliegen.» Als sein Vater den Flugplatz führte – in den 1970ern –, kamen die ersten Proteste gegen den Lärm. Heute sei es schwieriger als zu Zeiten des Grossvaters, aber die Trienger Bevölkerung stehe hinter dem Flugplatz. Es sieht aus, als werde die Familientradition weitergeführt. «Mein Sohn Lino eifert mir bereits nach und sitzt oft im Flieger.» Bis zu seinem Jungfernflug muss sich der Junior aber noch zwei Jahre gedulden. Falls es einmal einen Schweizer Weltmeister im Kunstflug BILD ROGER GRÜTTER EXPRESS Bruno Müller ist SchweizerMeister im Kunstflug. Er vergleicht das Fliegerbrevet mit einem Schleuderkurs. gibt, besteht also eine grosse Chance, dass es sich dabei um einen fliegenden Müller aus Triengen handelt. Video: Impressionen aus Kunstflügen von Bruno Müller unter www.zisch.ch/bonus FREIAMT NACHRICHTEN Ammann heisst bald Präsident Aargau – Die grossrätliche Kommission empfiehlt, das 2. Paket der Gemeindereform Aargau (Ge-RAG) zu genehmigen. So sollen etwa die Bezeichnungen «Gemeindeammann» und «Vizeammann» durch «Gemeindepräsident» und «Vizepräsident» und deren weibliche Formen ersetzt werden. Die Änderung sollen 2011 in Kraft gesetzt werden. (red) Kantonsstrasse wird ausgebaut Bünzen/Besenbüren – Der Ausbau der Kantonsstrasse zwischen Bünzen und Besenbüren wird angegangen. Die Planung für die Ausführung beginnt nun inklusive der Erarbeitung der Submissionsunterlagen. Die Ausschreibung erfolgt noch dieses Jahr. Die Bauarbeiten folgen ab 2010. (red) Urnen sind nur kurz geöffnet Oberrüti – An diesem Wochenende finden eidgenössische und kantonale Abstimmungen sowie die Gemeinderatswahlen statt. Die Urnen sind in Oberrüti nur am Sonntag von 9 bis 9.30 Uhr geöffnet. Vorher kann brieflich abgestimmt und gewählt werden. (red) Sins Jetzt dreht sich hier alles ums Handy JUGENDFILMTAGE Normalerweise ist das Telefon im Unterricht tabu. In der Oberstufe Sins gilt das derzeit nicht. «Dass wir keine Hausaufgaben haben, ist fast das Schönste an den Projektwochen», findet die 12-jährige Adriana Deda. Sie und vier andere Mädchen hecken in einer Gruppe Formulierungen aus, die ein Handy umschreiben könnten. «Auf jeder Taste hat es drei Buchstaben», lautet eine davon. Ihre Arbeit fliesst in einen Kurzfilm ein, den eine 21-köpfige Gruppe während der laufenden Projektwoche der Oberstufe Sins in den kommenden Tagen drehen wird. Der Film nimmt am Wettbewerb für die Schweizer Jugendfilmtage im nächsten Jahr teil (siehe Box). «Schön ist auch, dass wir mal mit Jugendlichen aus anderen Klassen zusammenkommen», nennt die 11-jährige Suzana Kqita einen weiteren Vorteil der Projektwoche. Handy verrottet im Wald Aus den fünf Geschichtsideen wurden schliesslich zwei ausgewählt und gestern weiter ausgearbeitet. Sie hatten den geforderten Kriterien am besten entsprochen. «Der ein- bis fünfminütige Film dreht sich um den nachhaltigen Umgang mit Handys beziehungsweise darum, dass Komponenten des Gerätes fachgerecht entsorgt werden müssen», erklärt Lehrer und Projektleiter Stefan Diethelm. Eine der zwei ausgewählten Projekt verbindet rund um die Welt Im März finden in Zürich die 34. Schweizer Jugendfilmtage statt. 2010 geht es um das Thema «Konsum/Abfall». Unter dem Titel «Wanted» drehen Jugendliche rund um den Erdball einen Beitrag dazu; sie werden in den verschiedenen Kontinenten gegenseitig ausgetauscht und sollen zur Diskussion und zur Horizonterweiterung dienen. In der Schweiz wurden die Klassen von der Stiftung für Bildung und Entwicklung, der Erklärung von Bern, Helvetas und der Stiftung myclimate in die Themen eingebts führt. Szeneprobe: Lehrer Stefan Diethelm (rechts) gibt seinen Schülern BILD CHRISTOF BORNER-KELLER Anweisungen. Geschichten hat die Gruppe um die 14-jährige Karin Hufschmid erfunden. «Wir mussten noch Hintergrundinfos einbauen.» R E B E K K A LÜ C K L , S C H Ü L E R I N Darin geht eine Gruppe Jugendlicher im Wald spazieren, es gibt einen Unfall mit einem Velofahrer – das Handy wird gestohlen und landet schliesslich auf dem Waldboden, wo es von der Polizei gefunden wird. «Unsere Geschichte hatte zwar Action, doch wir mussten nun noch Hintergrundinformationen einbauen. So beispielsweise, dass ein Handy, das in der Natur verrottet, umweltschädigend ist», sagt Rebekka Lückl. Sie und die meisten anderen Teilnehmer des Projektes hat vor allem das Schauspielern interessiert. «Wir finden HINWEIS www.jugendfilmtage.ch es jetzt aber ganz toll, dass wir auch die Geschichte schreiben können und die Technik kennen lernen», sagen Laura Mattaboni und Yasmin Hinze. Die Sinser Schüler erhalten für die technische Umsetzung Unterstützung vom Weggiser Regisseur Stefan Krapf. Falls der Film in die Auswahl für die Jugendfilmtage kommt, darf er erstmals dort gezeigt werden. Wenn nicht, können die anderen Schüler ihn bereits vorher sehen. BIANCA THEUS