Beratungscouch statt Planungskoje - ART

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Beratungscouch statt Planungskoje - ART
Immobilien
diepresse.com/immobilien
Samstag, 25. März 2006, Seite I 1
Schwerpunkt Luxus
Ab aufs Eiland
Vergleichen, aber richtig
Wie und wo die Superreichen
wohnen. [ I love property ]
Seite I 2
Fahrplan für künftige Inselbesitzer. [ Vladi Private Islands ]
Seite I 3
Benchmarking für den
globalen Markt. [ Fabry ] Seite I 10
Beratungscouch statt Planungskoje
WOHNEN. Asia-Style, Landhaus-Flair, Modern Look? Wer keine Ahnung hat, wie er einrichten oder umgestalten soll,
kann „Personal Wohnraum-Trainer“ engagieren. Sie helfen, herauszufinden, welche Lösungen zu einem passen.
res Unternehmens „art-mosphäre“ bereits verrät, vor allem Wert
auf Flair, Ambiente und den
künstlerischen Zugang. Auch sie
will „den Menschen dahin führen,
dass er ist, was er wirklich ist, auch
beim Wohnen. Und Anstoß geben,
damit eigene Ideen entwickelt
werden.“ Dass das auch nicht jedermanns Sache ist, weiß die ausgebildete Kunsttherapeutin. „Das
hat mit Innenschau zu tun, ist etwas sehr Persönliches. Das liegt
nicht jedem.“ Eine Stunde Beratung kostet hier 60 Euro – Einkaufstipps und Adressen aus ihrem Fundus inklusive.
VON ASTRID MÜLLNER
W
enn Tine und Almuth,
Enie und Mark anrücken,
wird nicht lange gefackelt.
Die Verschönerungsexperten von
Shows wie „Wohnen nach
Wunsch“ oder „Einsatz in vier
Wänden“ besuchen desperate
Wohnungs- und Hausbesitzer,
verschaffen ihnen – ohne viel
nachzufragen – neue Wohnräume,
bunte Küchen, durchgestylte
Schlafzimmer. Diese Art der
(Zwangs-)Beglückung mag nicht
jedermanns Sache sein – das Abgrasen von Möbelcentern und
Durchforsten von Hochglanzmagazinen ist es für viele aber genauso wenig. Eine Alternative: sich in
Sachen „pimp my home“ Hilfe
von Dienstleistern zu holen. In
den vergangenen Jahren haben
sich – abseits von Innenarchitekten und Raumausstattern – Anbieter am Markt positioniert, die für
frischen Wind in ihrer Kunden
Wohnungen sorgen möchten.
In Hausbesuchen werden Wohnwünsche und -bedürfnisse erarbeitet, dann kommen ausgefeilte
Raumkonzepte und Shopping-Vorschläge. Die Consultants in Sachen
Wohnen werden auch für knappe
Budgets aktiv.
Hier ein Vorher-Nachher-Beispiel
der Plattform „SO“. Sabine Honisch
und Andreas Raicher gestalteten
den Wohn-Schlafraum einer Kundin
neu, die den Landhaus-Stil schätzt.
Mixen, je nach Style
[ Galerie SO ]
Auch für knappere Budgets
Ihre Kennzeichen: Sie sind meist
produkt- und provisionsunabhängig, kosten nicht die Welt und beraten auch jene ausführlich (und
vor Ort), die nicht die ganze Wohnung auf den Kopf stellen, sondern nur ein wenig verändern
möchten. Und sie betonen, dass
„der Mensch und seine Wohnbedürfnisse“ im Mittelpunkt ihrer
Arbeit stehen. Anders als bei Tine
oder Enie darf man also auch
mehr als ein Wörtchen mitreden.
Und weil die Menschen, ihre
Wohnwünsche und Geschmäcker
nun mal verschieden sind, haben
sich unterschiedliche Beratungsrichtungen entwickelt. Hier drei
Beispiele: für Coaching-Willige,
Künstlerische und Pragmatiker.
Mit ihren Kunden die „persönlichen Wohnbedürfnisse zu erarbeiten, damit sie wissen, was sie wirklich wollen“, ist das Ziel von Re-
nate Längauer. Die ehemalige Linienpilotin (sie ist an die 40-mal
umgezogen) hat vor sechs Jahren
„Wohncoaching“ als Marke ins Leben gerufen. Zum Coach ausgebildet, bietet sie Veränderungswilligen verschiedene Services – von
zweistündigen Gesprächen samt
Raumbesichtigung (270 Euro)
über ausgefeilte Wohnprofil-Analysen mit Tests, Fragebögen und
praktischen
Umsetzungsideen
(erste Person 490 Euro, jede weitere 350) bis hin zur Begleitung
von Hausbauprojekten (nach Vereinbarung).
Dank der intensiven Beschäftigung mit den eigenen Wohnwünschen „erkennen die Menschen,
was zu ihnen passt. Und laufen
nicht dem aktuellen Trend nach“,
so Längauer. Die Profession strei-
tig machen will die Expertin niemanden. Sie sieht sich als Brücke
zwischen den Bewohnern und der
Umsetzung ihrer Wünsche. „Wissen die Menschen, was sie wollen,
können sie das auch klar kommunizieren, wenn sie einen Innenarchitekten engagieren, Möbel aussuchen oder mit dem Installateur
verhandeln.“ Coachen ließen sich
bisher die unterschiedlichsten
Leute: vom 27-jährigen Sozialarbeiter (mit 30 m2-Apartment und
einem Budget von 1000 Euro für
das Projekt samt Möbeln) über die
Dame in Prada (mit mehr Budget)
bis hin zur vierköpfigen Familie.
Gabriele Kerschbaummayr legt
bei ihren Beratungen in Sachen
Raumgestaltung, wie der Name ih-
NACHHILFE für die Wohnungsverschönerung
Consultants in Sachen Wohnen besetzen immer öfter die Nische zwischen Konsumenten und Professionisten. Sie helfen, die eigenen Wohnwünsche und -bedürfnisse zu erarbeiten und liefern Vorschläge für Raumgestaltungen. Interessant für jene, die
keine Eckhäuser ausgeben möchten:
Gearbeitet wird auch für kleine Wohnbudgets, Beraterstunden gibt es ab 60
Euro.
Webtipps: www.innenarchitekten.at,
www.art-mosphaere.at, www. wohncoaching.at, www.so-wien.com,
„Warum nimmt mir das niemand
ab?“ All jenen, die schon bei der
Wohnraumgestaltung in Wehgeschrei ausbrachen, wollen Sabine
Honisch und Andreas Raicher helfen, die Gründer von „SO“, einer
Plattform für Lifestyle, Design und
Kunst. Nach einem Gespräch über
Wünsche und Budget erstellen sie
ausgefeilte 3D-Skizzen und liefern
einen Shopping-Guide gleich mit.
Oder erledigen den Einkauf – wobei die Liste variieren kann. „Wir
scheuen uns nicht, falls erwünscht, zu mixen. Der Tisch vom
Flohmarkt, die Couch von Minotti,
das Regal von Ikea“, umreißt Honisch das Spektrum. Bezahlt wird
nach Quadratmetern – von 250
Euro (bis 14 m2) bis 580 Euro (31
bis 60 m2).
Wie Innenarchitekten diese Angebote sehen? „Nicht als Konkurrenz“, so Fridolin Schwaiger, Präsident des Bunds Österreichischer
Innenarchitekten. „Aus Sicht des
Konsumenten sind solche Dienstleister sicher vernünftig.“ Auch er
meint, dass sie ein gutes Bindeglied zwischen Laien und Professionisten abgeben. Und da sich für
Büros kleine Aufträge oft nicht
rentieren, könnten so auch jene
mit knapp kalkulierten Budgets zu
Hilfe in Sachen Wohnen kommen.
inkürze
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der kürzlich erschienen ist. Neben Trends und Neuheiten werden Kurzbeschreibungen von Geschäften gelistet – von Möbelhäusern über Licht- und Wohntextilanbieter bis hin zu Accessoire-Shops. Der Guide kostet
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www.seg.at
Wer in Sachen Wohnraumgestaltung selbst tätig werden möchte –
und dabei auf ein wenig BasisKnow-how zurückgreifen will –
kann sich dieses bei einem Seminar in der VHS Brigittenau holen.
In Kursen am 25. April und am 2.
Mai werden Grundlagen wie
Farbgestaltung, Materialeinsatz,
Dekoration und Licht vermittelt.
Kostenbeitrag 30 Euro, Infos unter 01/330 41 95 und
www. vhs.at