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Laubscher-Familien-Nachrichten
Heft 18 – Jahrgang 1972
In Memoriam
Walter Laubscher
1890 - 1971
Wie schon im letzten Heft unserer Familien-Nachrichten vermerkt, ist Direktor Walter
Laubscher-Guenin in Täuffelen am 31. März 1971 verschieden.
Die Daten seines Lebens entnehmen wir der Abdankungsansprache von Pfarrer Prochaska in
Täuffelen. In seiner Predigt zu Psalm 36 führte Pfarrer Prochaska über das Leben des
Entschlafenen aus:
„Geboren am 14.10.1890 in Täuffelen als zweitältestes von sechs Geschwistern, verbrachte er
hier eine überaus glückliche Kindheit. Der Vater Adolf Laubscher und die Mutter Lina geb.
Bieri wussten den Kindern eine selten gewordene Geborgenheit zu vermitteln. Nach seiner
Schulzeit in Täuffelen und Biel absolvierte er die Banklehre in Neuenburg. Im Jahre 1910 trat
er in die Firma der Gebr. Laubscher & Cie A.G. in Täuffelen ein. Bis zu seinem Tode hat er in
sechzigjähriger Arbeitszeit auf der Abteilung Spedition unermüdlich gewirkt.
Hrsg. Jörg Laubscher
„50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“
Laubscher-Familien-Nachrichten
Eine kurze Abwesenheit führte ihn nach Lugano, in eine dortige Bierbrauerei; dann kehrte er
aber wieder nach Täuffelen zurück. 1920 wurde er Sekretär des Verwaltungsrates der Firma,
und seit 1965 gehörte er als Familienvertreter dem Verwaltungsrat an. Die Abteilung
Spedition leitete er als Prokurist.
Im Jahre 1924 verheiratete er sich mit Fräulein Alice Guenin ihrer glücklichen Ehe wurden
die beiden Töchter Eva und Margit geschenkt. Zusammen mit seinem Bruder Werner erbaute
er sich im Jahre 1929 das eigene Heim auf dem Montlig. Seine Verbundenheit mit der Natur
ließ ihn die engste Heimat bis zum letzten Lebenstag intensiv genießen.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit in der Firma haben wir ihn vor allem als künstlerisch
begabten Menschen gekannt. Während sein Bruder Karl Adolf Laubscher sich der Malerei
widmete – wir kennen alle seine Gazellenbilder – liebte Walter Laubscher vor allem das
natürliche Material, das Holz in seiner Vielfalt, aber auch den Stein und den Druck. Unzählige
Kunstwerke sind so in seiner Freizeit entstanden. Alle geprägt von einer stillen
Schaffensfreude. Die Liebe zum Geschöpf, zur Kreatur wurde auch in seinem Schaffen
sichtbar. Seine Bescheidenheit ließ es nicht zu, dass er mit seiner Begabung zu sehr an die
Öffentlichkeit trat. Doch war er stets bereit, mit seiner Kunst den andern zu dienen. So trägt
unsere Dorfkirche sichtbare Zeichen dieser Bereitschaft. Die großen Steinkonsolen weisen die
Wappen unserer sechs Dörfer auf. Den Orgelprospekt ziert eine prächtige Schnitzarbeit. Aber
auch sonst gibt es überall Zeugnisse seines Wirkens. Seit vielen Jahren schmückt die
Gemeindeseite des Sämanns die Titelvignette von Walter Laubscher. Aber auch den Vereinen
half er stets mit seinem Können, und er freute sich, wenn man ihm um Hilfe anging.
Während des letzten Krieges hat Walter Laubscher in der Ortsfeuerwehr gedient. Lange Jahre
kümmerte er sich um die Belange der Ortsfeuerwehr. Unter den Vereinen waren es vor allem
Männerchor, Musikgesellschaft, Feldschützengesellschaft und Turnverein, denen er hilfreich
zur Seite stand.
Doch neben all dem bedeuteten ihm die Familie, Lebensgefährtin und Kinder alles. Wir sind
deshalb dankbar für ihn, dass es ihm vergönnt gewesen ist, in seinem Heim hinübergehen zu
können in jene Welt, die er gerade in seinem künstlerischen Schaffen immer als letzte
Wahrheit erahnte. Mit seinem Hinscheiden verliert unser Dorf eine jener profilierten
Persönlichkeiten, die immer seltener werden. Wenn er auch nicht mehr unter uns weilt, wird
uns dauernd sein Werk an ihn erinnern, und in seiner gütigen und großzügigen Art werden wir
ihn nicht vergessen.
Seine letzten Jahre hindurch beschäftigte er sich auch sehr mit den ungelösten Problemen
unserer Zeit, so vor allem mit dem Umweltschutz. Es berührte ihn sehr, wie gerade die Natur,
die er über alles liebte, durch den Menschen mehr und mehr bedroht wird. Da konnte er denn
aus seiner Reserve heraustreten, und zum beredten Mahner werden“.
Pfarrer Prochaska hat zu Anfang von der Herkunft und glücklichen Kindheit des Verewigten
gesprochen. In der Biographie seines ältesten Bruders Karl Adolf Laubscher „Auf den Spuren
des Lichts“ (Heft 14 der Familien-Nachrichten) finden sich die Stammtafel und Bilder der
Familie Adolf Laubscher-Bieri mit den drei ältesten Söhnen Karl, Walter und Werner sowie
der Großvater Rudolf Bieri und Samuel Laubscher.
In seiner Abdankungsansprache bemerkte Pfarrer Prochaska noch: „Es ist zu hoffen, dass uns
sein künstlerisches Wirken, das so sehr seinem innersten Wesen entsprang, noch einmal
sichtbar gemacht wird.“ Wenigstens einige wenige Beispiele dieses seines Schaffens möge
dieses Gedenkheft der Familien-Nachrichten zeigen:
Hrsg. Jörg Laubscher
„50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“
Laubscher-Familien-Nachrichten
Der Posaunenengel der Kirche zu Täuffelen
Walter Laubscher bei der Arbeit an der Konsole für die Dorfkirche von Täuffelen mit den je
drei Ortswappen der Dörfer, die zum Kirchspiel gehören.
Walter Laubscher an dem Steinrelief seines Großvaters
Samuel Laubscher im Garten seines Hauses auf dem Montlig.
Hrsg. Jörg Laubscher
„50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“
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Der Treppenaufgang im Büro- und Empfangsgebäude der Firma mit dem hier in die Wand
eingelassenen Bildnis Samuel Laubschers, des Gründers der Fabrik.
Jahr um Jahr ging als Neujahrsgruß ein Linolschnitt von Walter Laubscher zu seinen
Verwandten und Bekannte in aller Welt. Wir nehmen den Gruß als sein Vermächtnis an uns
alle in der großen Laubscher-Familie;
Friede als Hoffnung, als Mahnung, als Ermutigung
Hrsg. Jörg Laubscher
„50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“
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Die künstlerische Begabung hat er vor allem seiner Tochter Eva weitergegeben. Zwei
Beispiele auch ihres Schaffens möge dieses Gedenkheft für den Vater vorstellen:
Der Engel an der Außenwand der Täuffelener Kirche
Den neuen Eingang für die Betriebsangehörigen der Fabrik ziert eine Darstellung der Arbeit
mit den Automaten als Großmosaik von Eva Laubscher.
Hrsg. Jörg Laubscher
„50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“
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Familienereignisse, die uns bekannt wurden
Geboren:
21.06.1971:
Dirk Rockenmeyer, Sohn von Kurt Rockenmeyer und Sigrid geb. Barz in
Kaiserslautern (Urgroßmutter Elise Hager, geb. Laubscher aus Lambrecht).
22.06.1971:
Susanne Stoller, Tochter von Roland Stoller und Doris geb. Laubscher in
Weidenthal.
03.12.1971:
Barbara Laubscher, Tochter von Harald und Luzia Laubscher in Mainz.
06.12.1971:
Markus Laubscher, Sohn von Eberhard und Elisabeth Laubscher.
07.06.1972:
Nicole Laubscher, Tochter von Klaus und Irene Laubscher in Wiesbaden.
Geheiratet:
26.06.1970:
Roland Stoller (*11.11.1949) und Doris Laubscher (*07.09.1951) in Lambrecht
07.08.1971:
Hermann Laubscher (*26.01.1944) und Irmgard Kern (*09.01.1943) in
Frankenstein.
03.12.1971:
Klaus Laubscher und Irene Linsner in Wiesbaden.
Gestorben:
25.07.1971:
Ernst Laubscher-Bork in Münchenstein/Schweiz
12.08.1971:
Hans Müller-Schafir in Aarberg/Schweiz. Präsident des Verwaltungsrates der
Gebr. Laubscher & Cie. AG in Täuffelen. Bei der Trauerfeier für Walter
Laubscher hielt er noch die Gedenkrede und seine Ansprache bei der
125-Jahrfeier der Täuffelener Fabrik gab er einen lebendigen Rückblick auf die
Entwicklung der Firma. Wer ihn dabei sah und hörte, war völlig überrascht, als
wenige Wochen später die Nachricht kam von seinem Hinscheiden.
12.08.1971:
Theo Kornberger, geb. 20.06.1925 als Sohn von Paul Kornberger und
Katharina geb. Laubscher, war Schulleiter der Gäuschule Böbingen in der
Pfalz. Landrat und Schulrat, Lehrerkollegium und Schulverband widmeten
Dem im Alter von 46 Jahren jählings Verstorbenen ehrende Nachrufe und
Rühmten ihn als beliebten und aufgeschlossenen Pädagogen, lieben und
verehrten Kollegen.
27.08.1971:
Anna Müller geb. Laubscher, geb. 14.07.1920, Ehefrau von Johann Müller in
Weidenthal.
Hrsg. Jörg Laubscher
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06.09.1971:
Katharina Laubscher, geb. 12.02.1899 als Tochter von Heinrich Laubscher und
Elisabeth geb. Dietzel. Neben drei Brüdern war sie die einzige Tochter und
Lebte als Waldarbeiterin nach dem frühen Tod des Vaters mit der Mutter
zusammen bis zu deren Ableben in Weidenthal. Sie ist unverheiratet geblieben.
Der Familienverband hat ihr zu danken, dass sie jahrelang in Weidenthal die
Familiennachrichten verbreiten half. Beim letzten Familientag war sie noch
Dabei und freute sich an dem von Hans-Walter Gutheil gedrehten und beim
Festabend vorgeführten Film, bei dem sie so lebendig ins Bild gekommen war.
09.09.1971:
Dr. Albert Laubscher, im Alter von 62 Jahren, Sohn von Karl Laubscher und
Elisabeth geb. Collofong in Lambrecht, Arzt in Pirmasens.
Nachruf in der „Rheinpfalz“ vom 13.09.1971:
„Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht in Pirmasens, dass der von seinen
zahlreichen Patienten verehrte Arzt Dr. Albert Laubscher durch Herzversagen plötzlich
verstorben sei. Er hatte am Steuer seines Wagens noch sein Haus „Am Mühlberg“ erreicht, als
ihn der Tod ereilte. Wenn je, so kann gerade in diesem Fall von einer allgemeinen
Erschütterung über diesen unersetzlichen Verlust gesprochen werden.
Dr. Laubscher, 1908 in Lambrecht geboren, übernahm 1937 die Praxis von Dr. Ramm in
Pirmasens, wurde bereits 1940 zur Wehrmacht eingezogen und geriet 1941 in
Gefangenschaft. Von 1941 bis 1946 in Kanada, ein weiteres Jahr in England, lebte Dr.
Laubscher hinter Stacheldraht als Kriegsgefangener, übernahm nach der Heimkehr zunächst
in seinem Geburtsort Vertretungen und machte Ende 1948 wieder in Pirmasens im Hause
Heisel, später in der Löwenapotheke der Hauptstraße seine Praxis auf.
Das alte Vertrauen zu seinen Fähigkeiten führte dem idealen Arzt aus Berufung die große
Schar der Kranken aus allen Bevölkerungsschichten zu. Im Laufe aufopfernder Jahre wurde
ihm die Schicksale ganzer Familien jeden Standes bewusst. Der Natur- und Kunstfreund,
leidenschaftliche Jäger, begeisterter Burschenschaftler der Allemannia Heidelberg war
zugleich ein Menschenfreund, verband die Nüchternheit der Fachkenntnis mit der Weisheit
des Herzens und brüderlicher Menschlichkeit.
Eine psychosomatische Behandlungsweise, die Ganzheit von Leib und Seele, war ihm
Voraussetzung aller ärztlicher Hilfe. Nie, auch im Drange überhandnehmender,
gesundheitsgefährdender Überlastung, war Dr. Laubscher ein Mediziner eiliger Routine,
sondern eine von ethischer Berufsauffassung geprägte Persönlichkeit mit starker
Ausstrahlung.
Nichts war ihm zuviel, bei Tag und Nacht jahrzehntelang, beansprucht über das Maß seiner
Kräfte hinaus durch den Dienst am Kranken, dem er alles unterordnete. Kein Wunder, dass
seine Patienten jeweils, wenn ihn ein Herzinfarkt heimsuchte, in rührender Anhänglichkeit um
sein Leben bangten.
In kargen, allzu wenigen Stunden betrieb Dr. Laubscher, bewegt von letzten Fragen nach dem
Sinn des Daseins, intensive philosophische Studien. Was nur wenige wussten, war, dass er
neben seiner Tätigkeit ein musischer, ein künstlerischer Mensch war. Dafür gibt es
ernstzunehmende literarische Zeugnisse“.
22.09.1971:
Anna Elisabetha Laubscher geb. Gebhardt. Nachdem sie am 09. Juli 1971
fünfzig Jahre verheiratet war mit Adam Laubscher in Frankenstein.
Hrsg. Jörg Laubscher
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02.11.1971:
Ludwig Ackermann, Postbetriebsassistent und Presbyter in Maikammer (seine
Mutter war eine geborene Laubscher). Auch er war beim letzten Familientag
auf der Morschbach noch fröhlich dabei, wie es das Foto festgehalten hat:
23.12.1971:
Elisabeth Acker geb. Laubscher, geb. 02.04.1915 in Frankenstein als Tochter
Martin Laubscher und Rosine geb. Wissmann, als Geschäftsfrau und überall
Hilfsbereit lebend in Landau.
15.04.1972:
Theresia Laubscher (*1896) in Bad Dürkheim.
01.05.1972:
Helene Budik geb. Laubscher, im 94. Lebensjahr in Wien. Sie war die Tochter
von Daniel Laubscher in Lambrecht. In der Mittagsstunde des 09. Mai wurde
sie auf dem Wiener Zentralfriedhof bestattet.
21.05.1972:
Adolf Asel, geb. 12.11.1895 in Kaiserslautern. Um ihn trauern seine Witwe
Elisabeth Asel geb. Baumann, die Kinder Erwin Asel und Familie, Dorothea
Asel, Rosa Ammann und Max Gerstle.
04.06.1972:
Anna Laubscher geb. Manger, Witwe von Georg Laubscher in Kaiserslautern.
06.06.1972:
Charlotte Laubscher geb. Spieß, im Alter von 83 Jahren in Lambrecht.
Geburtstage:
10.08.1971:
Heinrich Laubscher in Weidenthal wurde 80 Jahre alt.
05.01.1972:
Eduard Laubscher in Weidenthal wurde 85 Jahre alt.
08.04.1972:
Maria Laubscher, Witwe von Wilhelm Laubscher wurde 75 Jahre alt.
Hrsg. Jörg Laubscher
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125jähriges Geschäftsjubiläum der Firma Gebr. Laubscher & Cie AG in Täuffelen
Am 18./ 19.06.1971 feierte die Firma Gebr. Laubscher & Cie. AG in Täuffelen ihr
125jähriges Geschäftsjubiläum.
In einem großen Festzelt auf der Schulmatte in Täuffelen aufgebaut, fand ein Festbankett
statt, das denen, die es miterleben durften, lange in lebendiger und dankbarer Erinnerung
bleiben wird.
In seiner Festansprache ging Direktor Hans Laubscher auf die Entstehung und Entwicklung
des Betriebes ein. Dabei erzählte er:
„Samuel Laubscher, der damalige Gründer unserer Firma, zog als junger Mann gegen Mitte
des letzten Jahrhunderts in den Jura, wo er vorerst als Landarbeiter tätig war. Er hatte jedoch
während der langen Wintermonate auch Einblick in verschiedene Uhrenateliers. Er sah, wie
auf einfachen Drehbänken Schrauben für die Uhrenindustrie hergestellt wurden. Das bewog
ihn, sich mehr der Mechanik zuzuwenden und in der Herstellung von Schrauben eine eigene,
neue Erwerbsmöglichkeit zu suchen und zu beginnen. Zusammen mit Rudolf Iseli, ebenfalls
einem gebürtigen Täuffeler, begann er 1846 in Malleray mit der Fabrikation von Schrauben.
Seine Erzeugnisse fanden rasch guten Absatz.
Fünf Jahre später kehrten die beiden nach Täuffelen zurück. Hier kaufte sich Samuel
Laubscher ein Stück Land und erstellte darauf das erste Fabrikgebäude. Unsere Ortschaft war
damals ein Bauerndorf ohne Industrie, so dass es Samuel Laubscher daran lag, der
Bevölkerung nebst den oftmals kargen Erträgen der Landwirtschaft, die vielmals die Folgen
von Überschwemmungen waren, eine neue Verdienstmöglichkeit zu schaffen. Die
Erzeugnisse der Firma fanden bei der Kundschaft guten Absatz und bald konnte der Betrieb
erweitert werden. Die Zusammenarbeit mit Rudolf Iseli scheint mit der Zeit auf
Schwierigkeiten gestoßen zu sein, so dass 1869 der Vertrag aufgelöst wurde. – Samuel
Laubscher übergab später sein Geschäft das in der Zwischenzeit weiter ausgebaut worden
war, seinen Söhnen und seinem Schwiegersohn. Dadurch entstand die Firma Gebr. Laubscher
& Cie., später eine Kollektivgesellschaft, aus welcher 1920 die heutige Aktiengesellschaft
gebildet wurde und in welcher heute noch fünf Gründerfamilien vertreten sind. Aus den
ursprünglich einfachen Fabrikgebäuden entstand mit den Jahren der Betrieb, wie er sich heute
zeigt.
Zu den beiden alten Gebäuden kam 1911 der Bürobau, das älteste heute noch stehende
Gebäude. 1927, aber vor allem in den Jahren 1939 – 1945 wurden weitere wesentliche
Fabrikationsgebäude erstellt. 1930 wurde zudem in Murten in einem erworbenen
Fabrikgebäude eine Filiale eröffnet, wo vorerst ausschließlich Grammophonnadeln fabriziert
wurden. Heute stellen wir dort auch Schrauben und Drehteile kleinerer Durchmesser her,
ähnlich wie in unserem Betrieb in Täuffelen. Seither sind auch in Murten mehrere
Gebäudeerweiterungen vorgenommen worden, und in wenigen Wochen wird der letzte
Erweiterungsbau bezugsbereit sein. 1946, nach dem zweiten Weltkrieg, konnte, als wichtiger
Markstein das 100jährige Bestehen der Firma gefeiert werden. In Täuffelen wurde vor 10
Jahren der Neubau dem Betrieb übergeben, welcher die Produktionsmöglichkeit wesentlich
vergrößerte. Seither sind viele Ateliers und Büros umgebaut und erneuert worden. Es ist
offensichtlich, wie in jahrzehntelanger, oftmals mühevoller Arbeit aus einem einfachen
Schraubenatelier die heutige Firma entstand, in welcher nun schon seit 5 Generationen
tatkräftig gearbeitet wird“.
Hrsg. Jörg Laubscher
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In der nachfolgenden Jubiläumsansprache sagte Direktor Robert Laubscher zu diesem
geschichtlichen Rückblick:
„Wir konnten feststellen, dass unseren Vorfahren kein roter Teppich ausgerollt war. Der
lange, 125jährige Weg war ab und zu sehr holprig und hindernisreich. Unsere Vorfahren
hatten manchen Kampf auszufechten und Wirtschaftsnöte hinzunehmen“.
Und der wenige Wochen nach dem Fest verstorbene Verwaltungspräsident Ing. Hans Müller
bemerkte in seiner Ansprache zum Festakt:
„Der Stammvater Samuel Laubscher, dessen strenges Gesicht der leider im April 1971
verstorbene Freund und Mitarbeiter Walter Laubscher in Stein gehauen hat, würde wohl ein
gütiges Lächeln überstrahlen, könnte er seine Nachfahren sehen“.
Bei einem Rundgang durch die Fabrikanlagen am Tage vor dem Festbankett konnten wir nach
der Besichtigung der modernen Automatensäle auch noch die mit Fußantrieb ausgestattete
erste Drehbank sehen, auf der Samuel Laubscher vor 125 Jahren seine ersten Schrauben
herstellte. Beim Gang über den Friedhof standen wir dann vor den Grabsteinen von Samuel
Laubscher und seiner Frau, die zum Jubiläum mit einem großen Kranz des Gedenkens und der
Dankbarkeit der Nachfahren geschmückt waren.
Hrsg. Jörg Laubscher
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Firma-Stammtafel
Samuel Laubscher
1819 – 1890
Fabrikgründung 1846
Alfred Laubscher
1846 – 1904
Alfred Laubscher
1870 – 1963
Paul Laubscher
1902 –
Hugo Laubscher
1899 Hans Laubscher
1928 -
Numa Laubscher
1856 – 1922
Albert Laubscher
1881 -
Eduard Laubscher
1857 – 1929
Alex. Schafir
1871 – 1951
Adolf Laubscher
1860 – 1925
Heinrich Laubscher
1896 – 1964
Ernst Laubscher
1910 -
Hans Müller
1893 - 1972
Werner Laubscher
1892 Walter Laubscher
1890 – 1971
Jakob L.
1850 – 1932
Armin L.
1886 – 1955
Otto L.
1877 – 1959
Dr. Steiger
1886 – 1957
Ernst L.
1881 – 1959
Ella L.
1891 Robert L.
1924 -
aufgestellt von Herrn Ing. Hans Müller, Präsident des Verwaltungsrates +
Auch in Deutschland gab es ein Geschäftsjubiläum:
Anfang November 1971 waren 80 Jahre vergangen seit der Gründung des
Stammunternehmens der Firma Heinrich Laubscher KG, Feingarnspinnerei in
Erfenstein/Pfalz.
Ein Bild des Gründers der Firma: Karl Laubscher (*01.12.1859 +26.12.1941) in Lambrecht.
Hrsg. Jörg Laubscher
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Weitere Nachrichten:
Spende der Bäckerei Laubscher
Bäckermeister Max Laubscher, der die alte Bäckerei-Tradition in Frankeneck weiterführt,
überreichte Bürgermeister Stremme einen Scheck über 300 DM für den neuen Kindergarten,
dabei assistierten Frau Laubscher und die Gehilfin. Der Bürgermeister quittierte dankend und
mit Freude.
(aus Talpost vom 23.12.1971)
*
Heiderose Laubscher
sicherte sich ihren Stammplatz in der Pfalzauswahl
Am vergangenen Sonntag trafen in Bingen die Handball-Auswahlmannschaften der Jugend
aus der Pfalz, Rheinhessen und Hessen aufeinander, um ihren Landesmeister zu ermitteln.
Nach einem Sieg und einem Unentschieden belegte die Auswahl der Pfalz, in derem Tor die
junge Neidenfelser Torhüterin stand und eine überragende Leistung bot, den ersten Platz. Daß
sich Heiderose Laubscher einen Stammplatz in der Pfalzauswahl gesichert hat, beweist die
Einladung zu einem erneuten Trainingslehrgang am morgigen Mittwoch nach Walsheim.
(aus Talpost vom 14.03.1972)
Hrsg. Jörg Laubscher
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Karl Adolf Laubscher, Kunstmaler und Dichter in Sigriswil wurde schon zu seinen Lebzeiten
zum Ehrenmitglied des Schweizerischen Tierschutzverbandes ernannt. Aus diesen Anlaß
sagte Richard Steiner in seiner Ansprache: „Mit der Ernennung von Karl Adolf Laubscher
zum Ehrenmitglied des Schweizerischen Tierschutzverbandes würdigen Sie auf bescheidene
Weise das lebenslange Wirken eines leidenschaftlichen Kämpfers für eine heilere Welt und
eines entschlossenen mutigen Anwaltes der durch Menschen bedrohten Natur und der durch
ihn leidenden Kreatur. Sein reiches Schaffen als Maler und Dichter legt davon beredtes
Zeugnis ab“.
„Pächter bist du dieser Erde,
Wächter! Und zur Rechenschaft
wirst du einst herangezogen,
und der Wahn ist dann verflogen:
Alles dies gehöre dir!
Wie hast du hier, Mensch geschaltet,
das Geliehene verwaltet,
spricht der Herr auch einst zu mir.“
Und:
„Dinge gibt es,
die sind nicht mehr gut zu machen.
Schwere Wunden bleiben sie der Welt.
Und sie würden sich vertausendfachen,
wenn nicht schützend sich dagegen stellt’
hier und da von diesen schwachen
Herzens eines, das die Welt erhält“.
Familientag 1971 in Weidenthal
und auf der Morschbach
Bericht der Lambrechter „Talpost“ vom 13. Juli 1971:
Der 20. Laubscher-Tag vereinte nach zweijähriger Pause die Laubscher-Angehörigen von
überallher wieder in Weidenthal und auf der Morschbach, wo am kleinen Friedhof der Ahnen
Pfarrer Laubscher wieder ein Gedenken hielt. Schon am Samstagabend trafen sich die
einheimischen und von auswärts gekommenen Laubscher-Gäste im Gasthaus Erb zu einem
Filmabend, bei dem Hans Walter Gutheil Aufnahmen vom letzten Familientag in Weidenthal
und von verschiedenen Laubscher-Häusern und Laubscher-Familien zeigte. Sie waren zu
einem schönen Film zusammengefügt, der viel Heiterkeit und Freude auslöste.
Dr. Johannes Keudel aus Kassel erzählte von der Familienzusammenkunft in Kapstadt
(Südafrika) die er anlässlich seiner Weltreise im Januar dort arrangiert hatte. Er wusste sehr
interessant von seinen Erlebnissen zu plaudern und zeigte auch Bilder von der dortigen
Gegend und von den dort ansässigen Laubschern. Die Zuhörer waren gefesselt, als er von
einer großen Farm berichtete, die einen Jan Laubscher gehört.
Hrsg. Jörg Laubscher
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Als Erinnerung an diese Laubscher-Farm mit ihren 80 Pferden brachte er ein Hufeisen mit
und überreichte es Pfarrer Laubscher. Es wurde Mitternacht, bis die sich angeregt
unterhaltende Laubscher-Familie auseinanderging, um sich anderntags auf der Morschbach
wiederzutreffen.
Der Familientag hatte seine besondere Note durch die Anwesenheit prominenter Laubscher,
die aus den USA gekommen waren:
Dr. Roy Laubscher mit seiner jungen Frau, deren Hochzeitsbild das letzte Heft der LaubscherFamiliennachrichten als Titelblatt schmückte, und die Eltern aus Cleveland. Aus der Schweiz
war Ery Charles Laubscher mit seiner Frau gekommen, die in Bern beheimatet sind.
Roy und Cheryl Laubscher aus den USA, dahinter links: Ery Charles Laubscher aus Bern,
rechts Dr. Johannes Keudel, dahinter verdeckt die Eltern von Roy Laubscher und ganz rechts
Pfarrer Laubscher und Frau.
Dr. Roy Laubscher ist zur Zeit in Deutschland. Er ist als wissenschaftlicher Assistent am
Astronomischen Rechen-Institut in Heidelberg, wo er vor zwei Jahren noch studierte, tätig.
Doktordissertation an der Yale-Universität USA 1970: „The Motion of Mars 1951 – 1969“.
Bei der Gedenkfeier am Sonntagnachmittag auf dem Ahnengut, dem Morschbacherhof,
berichtete Pfarrer Laubscher von seiner Reise in die Schweiz zur 125-Jahrfeier der Firma
Gebrüder Laubscher in Täuffelen. Er erinnerte daran, dass der Laubscher-Familientag, schon
im 20. Jahre auf der Morschbach gehalten wird und sagte dazu, dass in jedem Jahr neue
Aspekte in die Familiengeschichte gekommen seien. In diesem Jahr wurde durch Herr Dr.
Keudel die Verbindung mit den südafrikanischen Laubscher-Familien vertieft.
Mit großer Freude erwähnte Pfarrer Laubscher die Lebendigkeit eines Familienverbandes von
126 Angehörigen, die sich im Familienbuch eingetragen haben, als in heutiger Zeit geradezu
aufsehenerregende Tatsache.
Hrsg. Jörg Laubscher
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Für das ungemein heiße Wetter war der in den Wald eingebette Morschbacherhof gerade der
richtige Ort zur geselligen Unterhaltung der vielen Gäste, die sich nach zwei Jahren des
Wiedersehens viel zu erzählen hatten.
Ankunft der Eltern von Roy Laubscher auf dem Frankfurter Flughafen am 02.07.1971:
William John und Florenze Huge Laubscher.
Der nächste Familientag: 1973
Hrsg. Jörg Laubscher
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