ERCO Lichtbericht 8

Transcrição

ERCO Lichtbericht 8
E
Amerika ist das zentrale Thema dieses
Lichtberichtes. Szenen aus der Lichtfabrik Edison Price. Das Porträt: Edison
Price — sein Name ist kein Zufall.
Thomas Mayer fotografierte und kommentierte Großstädte. Sein optischer
Streifzug beginnt mit Eingängen und
Lobbys, führt über Arbeitsplätze und
Büroräume bis zum Airport. Ein anderes Thema: Museumsbeleuchtung —die
Kunst, Kunst zu beleuchten, gezeigt
Lichtbericht
u. a. am Beispiel der Nationalgalerie in
Washington. Dazwischen als Farbtupfer — Menschen im Central Park.
Zwischen Snackbar und Luxus-Restaurant pendelt der gastronomische Anspruch für Essen und Speisen in den
USA. Licht als stimulierendes Element
in Warenhäusern und Banken. In New
York mit der Kunst leben: Ein Besuch
in Ben Hellers Art Galerie. Philip Johnson, einer der großen Architekten
Amerikas, zum Thema Licht und Architektur.
8
Erschienen im September
1979
Inhalt
Szenen aus der Lichtfabrik
Edison Price
Edison Price: sein Name ist
kein Zufall
Großstädte
Eingänge, Lobbys
Arbeitsplätze — Büroräume
Ai rport
Menschen im Central Park
Museum
Museumsbeleuchtung
Nationalgalerie in Washington
Essen und Speisen
Warenhäuser
Banken
Art-Galerie Ben Heller
Licht und Architektur
Szenen aus der
Lichtfabrik
Edison Price Inc.,
New York
Seite
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hochkarätige Spezialisten auf dem Gebiet der Lichttechnik, des Designs und
der Konstruktion. Es gibt keine Kataloge über die Produkte, sondern nur
technische Zeichnungen. Viele bedeutende Architekturbüros, wie Philip
Johnson, Mies van der Rohe, Louis
Kahn,I. M. Pei, Marcel Breuer, Skidmore, Owings und Merill, Harry Seidler
usw. usw. arbeiten mit ihm. Sämtliche
Objekte dieses Heftes sind von Edison
Price beleuchtet worden, und viele
haben weltweite Beachtung gefunden.
Die Verbindung ERCO — Edison Price
besteht jetzt seit einer Reihe von Jahren. Ein Lizenzvertrag sowie eine Beteiligung der Firma ERCO an Edison Price
sind die ökonomische Grundlage dieser
Verbindung. Viel wichtiger jedoch ist,
daß bei Edison Price Ideen entwickelt
werden können, die die zukünftige Entwicklung des Leuchtenmarktes entscheidend beeinflussen. So ist dieser
Lichtbericht auch eine respektvolle Verbeugung vor der Leistung eines Mannes, die von internationaler Bedeutung
ist.
Edison Price und Klaus-Jürgen Maack
begutachten eine Beleuchtungsanlage
in New York, die von Paul Marantz geplant wurde.
E
ERCO Leuchten GmbH
Postfach 2460
5880 Lüdenscheid
W-Germany
Telefon 02351/551-1
Telegramm ERCO
Telex 0826722/0826631
Fotos: Architecture plus, Thomas Mayer
Printed in W-Germany, 5880 Lüdenscheid Nr. 609 7
Das hundertjährige Jubiläum der Erfindung der Glühlampe gibt Gelegenheit,
einen Mann und sein Werk vorzustellen,
der, wie kaum ein zweiter, die Entwicklung der modernen Lichtarchitektur
bestimmt hat.
Edison Price erhielt seinen Namen in
Verehrung des Erfinders der Glühlampe
Thomas Alva Edison. Der Einfluß, den
er auf die Architekten hatte, ist Gegenstand eines Artikels von Stanley Abercrombie auf Seite 2, der als Architekturkritiker für zahlreiche Architekturzeitschriften schreibt.
Mit Edison Price verbindet mich seit
Jahren eine enge persönliche Freundschaft, die auf lnteressengleichheit,
gegenseitigem Respekt und nahezu
identischen Auffassungen auf dem Gebiet der Lichtarchitektur beruht. Im
Gegensatz zu ERCO ist Edison Price
Inc. eine relativ kleine Firma mit rund 50
Mitarbeitern. Diese Mitarbeiter sind
Klaus-Jürgen Maack.
1
Edison Price:
sein Name ist
kein Zufall
Zwei typische Edison-Erfindungen:
links eine mit Handgriff zu führende
Fotolampe mit dem sinnigen Namen
„Giraffe”, unten die „Skyhook“ oder
Himmelshaken-Leuchte für Fernsehstudios.
von Stanley Abercrombie
Zu sagen, daß ein Zwinkern in seinen
Augen ist, wäre lächerlich. Ein Laserstrahl trifft es eher. Diese Augen in
einem erstaunlichen Gesicht (seit
Buster Keaton hat es kein so undurchdringliches Gesicht mehr gegeben, das
so fesselnd ist), begleitet von einer
Stentorstimme, sagen einem, daß er
keine Zeit hat, sich mit Dummköpfen
aufzuhalten.
1. Weltkrieg machte William Price die
Display Stage zu New Yorks angesehenstem Hersteller von TheaterbeIeuchtung; er arbeitete für die Theatergilde und für den Bühnenbildner Norman BeI Geddes. Als ein Sohn geboren
wurde, wurde er, wie es damals Mode
war, nach dem anderen Lichtgenie benannt.
1959 im Museum of Modern Art Garden
gezeigt wurde, wurde in Edisons Werkstatt hergestellt, und die Montage war
zum großen Teil Edisons Genialität zu
verdanken.
Zu Edisons Entwicklungen auf dem
Beleuchtungssektor jener Zeit gehörte
der „Skyhook“ und die „Giraffe”. Der
„Skyhook“ war ein seltsam aussehenPrice senior starb, als Edison noch ein
der Scherenarm, ein komischer Apparat,
Warum sollte er auch? Im jugendlichen
Kind war. Seine Mutter führte das Gedessen Prinzip auf den sogenannten
Alter von 60 Jahren hat Edison Price
schäft weiter, aber einige Angestellte
„negators“ beruhte, Federn, die in einer
mehr Architekturobjekte ins rechte
von Display Stage machten sich selbWeise gespannt waren, daß sie in jeder
Licht gerückt als sonst jemand vor ihm. ständig und gründeten Century Lighting, Auszugsstellung einen gleichmäßigen
Zu verschiedenen Zeiten ist er beraten- eine bedeutende Firma, aus der wieder- Zug ausübten. Der „Skyhook“ machte
der Ingenieur für Lichttechnik gewesen, um die Lighting and EIectronics,
es möglich, von oben herunterhänLeuchtendesigner, Leuchtenhersteller,
Gotham, Omega, General Lighting und
gende Leuchten hochzuziehen, herunDesigner und Hersteller seiner eigenen
andere bedeutsame Firmen hervorginterzu lassen, sie horizontal zu verlagern
Werkzeuge, Installateur seiner eigenen
gen. Es ist wohl nicht übertrieben zu
und nach Bedarf zu schalten, und er
Produkte und auf Cocktailparties am
sagen, daß praktisch jede bedeutende
brachte endlich Ordnung in das Chaos
Tage der Eröffnung der witzigste und
Entwicklung in der Branche Architektur- der sonst üblichen Fernsehstudiobegeistreichste Plauderer. In seiner jetzibeleuchtung in Amerika seit den zwanzi- leuchtung. Die „Giraffe“, ein revolutiogen Rolle als Designer und Hersteller
ger Jahren auf Edison Price oder seinen näres Beleuchtungsinstrument für Fotovon internationalem Rang liegt er in
Vater zurückgeführt werden kann.
grafen, war noch seltsamer. Es handelte
seiner Branche an der Spitze, und obsich hier um einen Kompaktspot (ein
gleich er sich nicht mehr als beratender Edison war eine Art Wunderkind in juntypischer Edison-Entwurf, den er auch
Ingenieur bezeichnet, ist er immer noch gen Jahren, und man könnte sagen,
selbst baute) an einer Stange; am andein einer Weise tätig, daß man ihn als
auch ein Bohemien. Der Bildhauer
ren Ende befand sich ein Drehgriff, mit
den beratenden Ingenieur der beratenIsamu Noguchi hat ihm vorgeworfen,
dem der Spot auf einfache Finger- oder
den Ingenieure bezeichnen könnte.
ein prähippischer Hippie zu sein; jedenHandgelenkbewegung in alle möglichen
falls waren seine Interessen nicht darStellungen gebracht werden konnte —
Edison Price, Inc. ist ein relativ kleines
auf beschränkt, seiner Mutter in der
in der Tat eine Leuchte als verlängerter
Unternehmen — keineswegs ein InduFirma zu helfen. Er arbeitete auch mit
Arm des Beleuchters!
striegigant —‚ aber die Architekten, die
Cleon Throckmorton zusammen, einem
Edison-Price-Leuchten für ihre Ge-bäude bedeutenden Bühnenbildner seiner Zeit, Die jetzige Firma Edison Price, Inc., die
gekauft haben, haben in ihrer Branche
und später übernahm er die Lei-tung
sich fast ausschließlich auf ArchitekturRang und Namen. Bezeich-nend für die
von Throckmortons Studio; er entwarf
beleuchtung konzentriert hat, wurde
Price-Qualität ist die Tat-sache, daß so
die Leuchtenschauwerbung für die
1952 mit Hilfe einer 2500-Dollar-Anviele dieser Architekten — diese außer - Schaufenster von Bonwit Teller; er entleihe von Eugene O‘NeiIIs Sohn Shane
ordentlich wählerischen Individuen —
warf einen Projektor für Durchprojektion gegründet und mit der Aussicht auf
zu Dauerkunden geworden sind. Edison- (ein Vorläufer der heutigen „psychedeIi- einen Architekturbeleuchtungsauftrag
Price-Leuchten sind inzwischen in 5
schen” Lichtvorrichtungen) nach desvon der lnnenarchitektin Eleanor LeMaiGebäuden von Louis Kahn, 6 von Marsen ständig wechselnden Lichteffekten re für das DaIIas Neiman Marcel Breuer, 7 von Edward Larrabee Bar- Mary Lou Williams auf dem Klavier
cus Warenhaus. Ein zweiter Auftrag,
nes,13 von I. M. Pei,16 von Philip John- improvisierte.
die Beleuchtung für Kahns Yale Art Galson und in Gemeinschaftsarbeit von
lery in Zusammenarbeit mit dem BeSkidmore, Owings und Merrill installiert, In den frühen vierziger Jahren half
Ieuchtungsingenieur Richard KeIIy,
insgesamt also in 67 Gebäuden.
Edison im Throckmorton Studio bei der
folgte bald — und damit hatte Edison
Herstellung von Bühnenbildern für die
Price Fuß gefaßt.
Es begann 1917, als Edisons Vater, Wil- Ballette von Martha Graham und wurde Edison hat heute ausgezeichnete Geliam E. Price, die Display Stage
durch Noguchi mit Buckminster Fuller
Lighting Company gründete. Nach dem bekannt. Fullers Tensegrity Mast, der
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schäftsbeziehungen mit Claude Engle,
Douglas Baker, Don Bliss und anderen
Top-lngenieuren der Beleuchtungsbranche. Die ältesten Beziehungen hat
er mit Kelly, der Mann, dem viele die Erfindung zahlreicher Fachausdrücke zuschreiben („ambient luminescence” =
Umlicht oder Raumlumineszenz,
„sparkle“ = Reflex, Funken, Brillanz,
„focal glow“ = Fokusglühen).
Kelly und Edison haben bei einer Reihe
von Repräsentativbauten zusammengearbeitet — Kelly als beratender Ingenieur für Lichttechnik, der zu entscheiden hatte, was geschehen sollte, Edison
als Leuchtendesigner, der diese Entscheidung in die Tat umsetzte. Folgende Bauwerke entstanden unter ihrer Zusammenarbeit: Saarinens und SOMs
Vivian Beaumont Theater zum Beispiel,
Philip Johnsons New York State Theater, Johansen and Woolens Clowes
Hall in lndianapolis, Kahns neues Kimbell
Art Museum in Fort Worth —
die Liste könnte endlos fortgesetzt werden.
„Edison tut das, was einige große Unternehmen mit großen Forschungsein-
richtungen nur behaupten zu tun”,
sagte Kelly kürzlich, „und wie er mit
elektrischem Licht umgeht, ist einfach
großartig“.
Ein weiterer Kelly-Kommentar „Edisons
Interessen sind weitreichender als die
anderer Leute“ ist ganz typisch für Menschen, die mit ihm zusammengearbeitet
haben. Gordon Bunshaft von SOM New
York drückte es anders aus: „Wir haben
uns dafür entschieden, mit Ingenieuren
und beratenden Ingenieuren zusammenzuarbeiten, die mehr sind als nur Ingenieure oder beratende Ingenieure — mehr
als nur Klempner. Paul Weidlinger ist ein
gutes Beispiel, Edison ebenfalls“. Prices
außerplanmäßige Begeisterung (normalerweise begei-stert er sich u. a. für
Hatha-Yoga-Übungen, esoterische Stereoanlagen und SEHR KALT BITTE,
OBER, Punt e Mes on the rocks) darf
jedoch niemals seine Arbeit beeinträchtigen. Seine Urlaubsvorstellungen abseits
von Leuchtenaufträgen sind drei
Wochen Arbeit an einer Leuchte, die
noch keiner haben will.
Arbeitsreiche Wochenenden und
Arbeit bis in die Nacht hinein sind für
ihn Routine. Zu einem gewöhnlichen
Abend gehört wenigstens ein Kontrollgang durch die Maschinenräume, nachdem das Personal gegangen ist, wobei
er Zettel hinterläßt, daß dieses oder
jenes Stück NICHT ordnungsgemäß für
die Arbeit am nächsten Morgen eingerichtet ist. Einen unangenehmen Punkt
gibt es — vielleicht den einzigen —‚
wenn Edison sich einer neuen Aufgabe
gegenübersieht: Es sind seine unvermeidlichen Anrufe zu den unmöglichsten Zeiten. Wenn er an einem Projekt
arbeitet, ist sein Interesse jederzeit nur
darauf gerichtet, und er setzt voraus,
daß dies bei allen anderen genauso ist.
„Edison Price ist ein verrückter Erfinder“, sagt Philip Johnson, „und es ist
das Beste, was man über jemanden
sagen kann. Aber“, fügt Johnson
hinzu, „er ist noch mehr, er ist ein vernünftiger verrückter Erfinder.“ Es
stimmt, Edison ist nicht nur ein Mann
mit erstaunlichem Vorstellungsvermögen, er kann seine Vorstellungen
auch brauchbar verwer-ten. Er begeistert sich für Werkzeuge. Wie die
Dinge funktionieren, warum sie
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Edison Price bei der Konstruktion der
Barbizon-Plaza-Leuchte.
Links: Issac Goodbar, der Mathematiker
und Computer-Spezialist.
Links unten: Montage der Decke im
Four Seasons Restaurant.
US-Pavillon auf der Expo in Montreal,
Architektur Buckminster Fuller.
funktionieren, wie man sie verbessern
könnte — davon ist er besessen. Und
nicht nur in bezug auf Leuchtenherstellung, sondern auch im Hinblick auf ihre
Verwendung. Installateure, die für den
Einbau einer Leuchte eine Stunde angesetzt haben, stellen fest, daß EdisonPrice-Leuchten sich in Sekunden einbauen lassen. (Auf einem Gebiet, wo
Installationskosten oft genauso hoch
sind, manchmal doppelt so hoch wie die
Leuchte selbst, ist dies kein geringer
Vorzug.) Auch der Lampenwechsel wird
sorgfältig geplant; Price-Leuchten spenden nicht nur Licht — sie sind zu allerlei
Kunststücken fähig in bezug auf leichten Einbau und Gebrauchstüchtig-
4
keit. In der First National City Bank in
Houston, z. B. (SOM New York mit Wilson, Morris, Crain und Anderson), sind
die großen Quadrate des Deckenrasters
in der Bankhalle exakt ausgerichtet (und
der Zusammenbau erfolgte in Rekordzeit), weil die Quadrate so ge-staltet
waren, daß sie sicher in die anderen
Teile einrasteten. Die neuen Edison
Price „Uminair”-Leuchtstoffleuchten mit
niedriger Leuchtdichte, vielleicht die
interessantesten Leuchten, die die Industrie hervorgebracht hat, gewähren
Zugang zu den Vorschaltgerätekästen
durch Herausklappen, und sie sind so
an Scharnieren auf gehängt, daß die
Verdrahtung und der
Raum über dem Uminair zugänglich ist.
Prices Zielvorgabe ist ein perfektes Wir kungsgradverhältnis — die Reflektoren
werden so geformt, daß mit einer minimalen Strommenge ein maximaler
Effekt erzielt wird, und es werden niemals zwei Teile verwendet, wenn mit
einem Teil das gleiche erreicht werden
kann. Diese Suche nach Leistungsfähigkeit ist vielleicht weniger ein bewußtes
Anliegen im Hinblick auf die Energieverknappung als ein persönliches Vernarrtsein in Einfachheit. Da wir aber leider in einer alles andere als idealen
Welt leben, wird Einfachheit nicht immer belohnt; die meisten amerikanischen Herstellungsverfahren sind auf
große Gewinne aus der Massenproduk tion ausgerichtet, wobei grobe Verschwendung meistens eine Rolle spielt;
Edisons sorgfältige handwerkliche Verarbeitung ist ein himmelschreiender Anachronismus. Leider schmälert
seine Liebe zur Leistungsfähigkeit
manchmal seinen Gewinn. Für einen
Bereich des Connecticut Mutual Building von SOM Chicago verlangte die
Vorplanung Einbaudownlights mit einem
Mittenabstand von fünf Fuß; Price entwickelte eine Leuchte, die den gewünschten Effekt bei einem Mittenabstand der Downlights von zehn Fuß hervorbrachte; hierdurch wurde das Wirkungsgradverhältnis verbessert, aber
er verlor Dreiviertel seiner möglichen
Verkäufe.
Nach langjähriger Zusammenarbeit mit
Architekten hat Price keine Illusionen
mehr bezüglich ihrer Ansprüche an Leistungsfähigkeit. Price erinnert sich, daß
ihm während seiner Zusammenarbeit
mit Louis Kahn an einer frühen Fassung
des Salk Institutes eine Zeichnung von
Kahn gezeigt wurde, die einen quadratischen Laborturm darstellte,
der von einem größeren Rundturm mit
gelegentlichen Öffnungen umschlossen
war. Nach dem Sinn des Rundturms
befragt, antwortete Kahn, daß er den
Einfall des Sonnenlichtes verhindern
und die Laborfenster von direktem
Licht abschirmen sollte. Price wies darauf hin, daß einige Fenster den Blick
der bezüglich der Kontrolle des Sonnenlichtes eher nachteilig als von Vorteil ist? Dürfen wir annehmen, daß Sie
in diesem Fall darauf verzichten wür den?“ „Nur über meine Leiche“, sagte
Kahn.
auf eine lichtbeschienene Betonwand
freigeben würden; die Blendung würde
schrecklich sein. Nach eingehender
Diskussion wurde beschlossen, daß
Price die Formen untersuchen und für
Kahn berechnen sollte, wo die Öffnungen in dem Außenturm am besten angebracht werden sollten. Aber dann
kam die Kardinalfrage von Price: „Und
was ist, wenn unsere Untersuchungen
erweisen sollten, daß der Außenzylin-
Edison Price, Inc. ist natürlich kein EinMann-Betrieb. Zu den früheren Mitarbeitern gehörte Shoji Sadao, ein Architekt, der jetzt Partner von Buckminster
Fuller in der Firma Fuller and Sadao ist;
ferner Carroll Cline, der Edison von
SOM „geliehen“ wurde, zwölf Jahre
blieb und jetzt selbständiger beratender Ingenieur ist. Außer dem Betrieb
mit wirklichen Handwerkern gehören
zum augenblicklichen Team Bill Turner,
der aus dem Betrieb kommt und jetzt
Produktions-Manager ist und Vizepräsident der Firma, zwei Spitzendesigner
(die, wie Edison sagt, die Arbeit von
sechs erledigen), Frank Abad und Fulgencio „Bengo“ Gengochea sowie ein
Ingenieur und Mathematiker, der gebürtige Argentinier lsaac Goodbar. Niemand, mit dem ich über die Firma Price
gesprochen habe, hat bei der Beschreibung Goodbars im ersten Satz das
Wort „genial“ ausgelassen, und es ist in
erster Linie Goodbar, der die Fernschreibanschlüsse der Firma an diverse Computerdienste in der Hand hat. Schließlich sitzt im Auge des Hurrikans die Sekretärin und Empfangsdame der Firma,
Dena Richardson, deren sanftes „einen
Augenblick bitte, ich verbinde mit Edison
Price“ oft die Ruhe vor dem Sturm ist.
Das Design der Edison-Price-Leuchten
ist meistens so, daß sie ihre Wirkung
ganz unauffällig entfalten. Paul Mayen
von Habitat charakterisierte es so:
„Price interessiert sich mehr für Licht
als für Leuchten“. Das perfekte Beispiel, auf das Mayen (und jeder andere
aus der Beleuchtungsbranche) als sehr
bedeutsam hinweist, ist Prices Pionierarbeit in Leuchten für Glühlampen und
Leuchtstofflampen mit niedriger Leuchtdichte (seine Patente, die unter seinem
und Isaac Goodbars Namen laufen, sind
bekannt als „Darklite“). Einfach ausgedrückt: Price nahm ein typisches, blendendes DeckeneinbauDownlight und
verformte es so, daß es aus jedem
Winkel, außer unmittelbar darunter,
wie ein schwarzes Loch in der
5
Der Architekt Eliot Noyes entwarf diesen Ausstellungsraum für IBM in New
York.
Beinecke Rare Book and Manuscript
Library, New Haven, Conn.
Planung: Architekturbüro Skidmore,
Owings and Merill.
Marcel Breuer und Hamiiton Smith
arbeiteten zusammen am Cleveland
Museum of Art, Cleveland, Ohio.
Decke wirkte. Spätere Verfeinerungen
machten seine Leuchten noch unsichtbarer, blendfrei, nicht schwarz, sondern
der Beleuchtungsstärke der umgebenden Decke angeglichen.
Die eleganten Edison-Price-Schienensysteme sind ebenfalls weniger sichtbar als die der Konkurrenten. Während
die früheren Schienen durch Anschlußkästen unter der Decke klobig wirkten,
hat Price elegant alles in der Schiene
untergebracht, einschließlich der Sicherungen. Ein weiterer Vorteil seiner
Downlights und Wandfluter besteht
darin, daß eine Serie vieler verschiedener Leuchten so hergestellt ist, daß
sie gleich aussehen — eine einfache
Anderung, die aber von unschätzbarem
Wert bei der Gestaltung von Decken
ist. Zeitweilig hat er sogar am Design
von Leuchten, die sichtbar sein sollten,
mitgearbeitet — Zusammenarbeit mit
Richard Kelly an einem neuartigen
Lüster für das New York Barbizon Plaza
Hotel, zum Beispiel; Zusammenarbeit
mit Kelly und Philip Johnson an einer
Stehleuchte mit Deckenmetallreflektor
und im Alleingang der Entwurf von einigen hübschen einfachen Rechteckleuchten (für winzige Lampen japanischer Herstellung) für die privaten Speisezimmer des Pei‘s John HancockTurms.
Eine simple Aufzählung der Leuchtentypen kann Edisons Fähigkeiten nicht
gerecht werden, denn so viele seiner
Erfindungen haben sich aus oft eigenartigen Kundenwünschen ergeben —
im Pei‘s Place Ville Marie in Montreal
Wandfluter, die eine Wand in der unglaublichen Höhe von 50 Fuß gleichmäßig ausleuchten und im Dow Chemic Development, das von SOM Chicago geplant wurde, Leuchten, die riesige Parkflächen aus 110 Fuß Höhe
blendfrei beleuchten.
Wegen seiner Fähigkeit, in Probleme
einzusteigen, wird Edison oft in einer
sehr frühen Projektierungsphase eingeschaltet. Seine genialen Abblendvor-
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Mittelsmänner werden von vielen aus
der Beleuchtungsbranche als unnötige
Parasiten angesehen, aber wenige außer Edison haben eine so ausgeprägte
Einstellung zu ihnen. Er möchte so wenig wie möglich mit ihnen zu tun
haben, was wahrscheinlich zu Lasten
seines Umsatzes geht. Er schätzt den
direkten Kontakt mit dem Vorarbeiter
des jeweiligen Projektes, und EdisonPrice Leuchten werden fast immer
direkt von Edison Price, Inc. gekauft,
niemals als Teil eines Gesamtprojektes.
richtungen für die Leuchten in den
Spitzen der Deckenpyramiden im Upjohn-Gebäude, meint Bruce Graham von
SOM, waren ein maßgebendes Element
für die Gestaltung des Gesamtgebäudes. Und als Chuck Bassett von SOM
San Francisco das Tenneco-Gebäude in
Houston entwarf, äußerte er Edison
gegenüber den Wunsch, das um die
zurückliegenden unteren Geschosse
umlaufende Vordach sollte „nicht wie
eine Decke“ aussehen, sondern wie
„die Unterseite eines Gebäudes“. Edison entwarf ein sanft leuchtendes Vordach mit einer Beleuchtung für die darunterliegende Böschung und den Platz.
Ein Modell in Originalgröße wurde in
Edisons Werkstatt (die 18 Fuß hoch ist)
aufgebaut und von Bassett in Augenschein genommen. Er legte sich auf
den Betonboden und starrte lange Zeit
auf das leuchtende Modell. „Verbreitern
Sie die Trennstreifen auf dreiviertel
Zoll“, ordnete er schließlich an, und mit
dieser einen Änderung hatte das Tenneco-Gebäude seine „Unterseite“. Glücklicherweise ist dies eine Kundenleuchte,
die wieder verwendet worden ist: Das
anspruchsvolle Büro von Mies van der
Rohe hatsie in abgewandelter Form für
die Decke von Canada‘s Toronto Dominion Bank verwendet.
Der Drang nach Perfektion war in der
Vergangenheit nicht immer vereinbar
mit dem Einhalten von Herstellungsfristen; die Gesellschaft hat sich aber
in den letzten Jahren ganz bewußt (und
mit Erfolg) bemüht, sowohl ihre Lieferfristen als auch ihr Produkt zu verbessern. Die Zahl der Anschlußaufträge
ist jetzt doppelt so hoch wie vor einem
Jahr, und der derzeitige Auftragsbestand läßt den Schluß zu, daß Shane
O‘Neills 2.500 Dollar eine recht gute
Anlage waren.
Lösungen für allgemeine Beleuchtungszwecke, speziell für Bürobeleuchtung,
sind vielleicht Prices bedeutungsvollsten Beiträge, aber sein Ansehen auf
dem Gebiet der Museumsbeleuchtung,
das spezielle Kenntnisse und Einfühlungsvermögen voraussetzt, ist vielleicht noch bedeutsamer. Price-Leuchten wurden von den Cambridge Seven
Associates im U.S.-Pavillon auf der
Expo 67 in Montreal verwendet, einem
stolzen Bau von Buckminster Fuller,
der einige noch nicht dagewesene Beleuchtungsprobleme aufwarf. Sie wurden von Marcel Breuer in seinem Whit ney Museum und in seinem Cleveland
Museum eingesetzt. Sie befinden sich
im neuen Flügel von Philip Johnson
(und in dem neugestalteten alten Flügel) des Museum of Modern Art in
New York, ferner in Alfonso Reidys Museum of Modern Art in Rio de Janeiro;
in Gunnar Birkerts‘ Houston Museum
zeitgenössischer Kunst und in John
Andrews‘ Mirvish Galerie in Toronto.
Ein Anzeichen für die wachsende Stärke und den Einfluß der Edison Price,
Inc. sind die Konzessionen, die sie
ausländischen Herstellern seit kurzem
gewährt. Onecor, S.A., Buenos Aires,
produziert seit Jahren nach Edison
Designs, und es gibt jetzt schon Verträge mit Crown Corning, Ltd., Australien,
und ERCO Leuchten GmbH, Deutschland. Verhandlungen sind jetzt im
Gange bezüglich einer vierten Konzes sion (für den asiatischen Markt) für
lwasaki Electric, Japan.
Edison Prices Arbeit basiert auf brillantem Erfindungsreichtum, daran besteht gar kein Zweifel. Um diesen Bericht mit einer Mahnung abzuschließen:
Sie basiert ebenfalls auf Unabhängigkeit, Offenheit und auf einer Verpflichtung zur Qualität, die so vollkommen
ist, daß sie seine Gesellschafter manchmal in Rage bringt, aber von diesen
Grundsätzen weicht er nicht ab. „Er ist
stur“, sagt Gordon Bunshaft, aber er
lächelt anerkennend, als er es sagt.
Fast siebzig Museen und Galerien sind
mit Edison-Price-Leuchten ausgestattet, und die Zahl wächst ständig.
So passend es für einen Leuchtenhersteiler scheint, Edison zu heißen, so
hat Price auch seine Kritiker und
Konkurrenten, die meinen, daß auch
sein Zuname (Price = Preis) seine
Berechtigung hat. Die meisten fügen
allerdings hinzu, daß selbst wenn PriceLeuchten teuer sind, die Kosten durch
die Qualität gerechtfertigt sind, und
daß in vielen Fällen ihre Leistungsfähigkeit tatsächlich Kostenersparnisse
bringt. Gleich was sie kosten, Edisons
Leuchten haben ihm bis jetzt mehr
Respekt als Wohlstand gebracht, und
die Firma hat mehr als einmal harte Zeiten durchgestanden. Eine Erklärung
dafür ist vielleicht die Tatsache, daß es
Edison Price, Inc. nie gelungen ist,
einen Leuchtenkatalog zusammenzustellen, so seltsam das auch klingen
mag. Der Grund dafür ist einfach: Edison läßt keine Leuchte in Ruhe, er verbessert sie und verbessert sie und verbessert sie. Wie kann etwas katalogisiert werden, wenn nichts konstant
bleibt.
Eine weitere Erklärung ist vielleicht
Prices ziemlich absonderliche Haltung
Zwischenhändlern gegenüber. Diese
7
Großstädte
Thomas Mayer (33), gebürtiger Schweizer, wohnt in Neuß, ist Fotograf— ständiger Mitarbeiter für den Lichtbericht —
arbeitet u. a. für Geo und Zeitmagazin.
Hier schreibt er über
seine Eindrücke, die er fotografiert hat.
Häuserschluchten beeindruckender,
und hier mittendrin kann man sogar
kleinbürgerlich wohnen in schmalen
Straßen, die Häuser zwei Stock niedrig,
Bäumchen vor der Tür. Die Slums überraschen weniger, die hatten wir erwartet. Aber daß man in China(town)
essen gehen kann und anschließend
den Kaffee ein paar Schritte weiter in
(Klein-) Italien nehmen kann, das finden
wir toll.
Die Stadtverwaltung ist fast pleite, sie
kann die Slums nicht vermeiden, den
Dreck nicht beseitigen, die Löcher im
Asphalt nicht flicken. Es sind Privatinitiativen, die Bäumchen pflanzen.
Radfahrerfahren Einbahnstraßen ver-
kehrt rum, damit sie besser gesehen
werden, auf der Madison Avenue fährt
ein Geschäftsmann im Nadelstreif,
Samsonite-Köfferchen unter dem Arm,
Rollschuh.
Fifth Avenue, hier gibt‘s so was wie
europäische Perfektion der Geschäfte
und Häuser. Ist‘s deshalb hier etwas
langweiliger? Bei Edison Price, dem
Lichtpapst der Kunstlichtwelt, hatten
wir solche Perfektion erwartet. Aber
er balanciert auf zwei Beinen eines
einfachen Hockers am Resopal-Tisch
unter Neonröhren, von seinen Mitarbeitern nur durch einfache Metallregale
getrennt, und beweist uns, daß wichtiger ist, was man tut als wie man‘s
zeigt. Wir werden das noch oft erleben
auf dieser Reise durch die amerikanische Architektur, keine steril perfekte
Repräsentation, sondern Abwechslung zwischen Understatement,
Schlichtheit und Gigantismus. Und
Menschlichkeit.
Meine Frau und ich sitzen im Zug nach
Washington, Pappbecher mit Cola in
der Hand, der Unterschied zwischen
New York und Amerika huscht am Fenster vorbei. Das normale Amerika sozusagen, Holzhäuser in allen Größen,
Autos, Tankstellen, nur keine Fußgänger mehr.
Chicago erinnert an New York. Hier
gibt‘s das höchste Haus der Welt. Von
seinem Observationsdeck sehen wir
ein paar der interessantesten. Eines
hat eine Kirche als Dachabschluß, das
Schiff ist 50 Stock tiefer im Erdgeschoß, dazwischen Büros. Stundenlang fahre ich mit der „elevated”, der
Hochbahn. Sie bleibt meine liebste
Erinnerung an Chicago, ich möchte
noch länger mit ihr fahren, aber wir
müssen weiter nach Houston, letzte
Station der ERCO Reise.
Wir erleben die amerikanische Dimension. Es ist am heißesten, die Steaks
sind am größten, die Stadt am zersiedeltsten, Downtown nach Feierabend
am leersten und der Wolkenhimmel am
schönsten. Texaner ertragen es nur
schwer, daß Alaska größer ist.
Zum Abschied fährt uns Jay Daniel mit
seinem Boot auf dem Golf von Mexico
spazieren, denn er meint, Arbeit muß
sein, aber mehr als drei Lobbys am
Tag zu fotografieren ist zuviel, jetzt
kommt das Vergnügen. Und abends finden wir tatsächlich einen kleinen
Fischerhafen mit einer kleinen Fischer kneipe. Großmutter bringt uns Langusten, die Grillen zirpen, die Frösche
quaken, und jetzt spätestens, Herr
Maack, sind auch wir Amerika-Freaks.
Eigentlich hatten wir uns alles schwieriger vorgestellt. Dann ließ ich bei einer
Besprechung in Lüdenscheid Herrn
Maack gegenüber beiläufig fallen, wir
würden im Herbst die USA bereisen
und da gäbe es vielleicht für ERCO was
zu fotografieren. Herr Maack war Feuer
und Flamme und wir auch, hatten wir
doch endlich die Richtschnur gefunden,
die uns der Schwierigkeit enthob, wo
beginnen wir unsere Reise, zu welchen
Orten geht sie und was für einem roten
Faden folgt sie.
Und jetzt sitzen wir im Aluminium-Bus
und fahren Richtung New York City.
Überraschungen, es ist heimeliger als
unsere vorurteiligen Vorstellungen, die
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9
Eingänge
Lobbys
Tageslicht und künstliches Licht ergänzen sich zu einem farblich ausgewogenen Lichtklima im Bürobereich
einerLobby.
Die Eingangsbereiche von Hochbauten
in den Großstädten der Welt zeigen
eine ausgeprägt eigenständige Architektur. Diese Bereiche ähneln sich in
Funktion und Gestaltung, gleich, ob es
sich um die Lobby der Chicago-TokyoBank, das One Illinois Center in Chicago oder das Houston Center in Houston handelt.
Auffällig sind zunächst die Geschoßhöhen, in denen die aufragenden Stahlbetonstützen trotz ihres großen Durchmessers noch schlank und die Versorgungskerne mit ihren unzähligen Aufzugsschächten wohlproportioniert
erscheinen.
Die Fassade ist generell über die volle
Beleuchtung Edison Price
Geschoßhöhe als Glaswand ausgebildet, um soviel Tageslicht als nur möglich einfallen zu lassen. Hinter dieser
Glasfassade präsentiert sich der Eingangsbereich aber auch als eine überdimensionale Visitenkarte des gesamten Baukomplexes.
Künstliche Beleuchtung ist in diesen
Lobbys das Mittel, mit dem sich die
gewünschte Raumtransparenz steigern läßt. Gezielt werden die im Blick feld dominierenden vertikalen Flächen
durch deckenintegrierte Wandfluter
gleichmäßig aufgehellt oder durch
streifend herabfallendes Licht aus
Reihenwandflutern zur Geltung gebracht.
Die Wandaufhellung erleichtert nicht
nur den Einblick von draußen, sondern
sorgt auch innerhalb der Lobbys für
eine angenehme Helligkeitsverteilung
zwischen der taghellen Fassade und
den übrigen Raumbegrenzungen.
Der Farbunterschied zwischen Tageslicht und künstlichem Licht trägt
gleichzeitig zu einer Belebung des
Lichtklimas bei.
In den Dunkelstunden schließlich bildet die Wandfluter-Beleuchtung eine
Kulisse, vor der sich Stützen und die
Fassadenstruktur silhouettenhaft abheben und sich miteinander zu einer
eigenständigen Lichtarchitektur verbinden. Die Eingangsbereiche sind
nicht nur die Hauptverkehrsadern dieser Hochhäuser, von denen aus über
Rolltreppen und Aufzüge das Gebäude erschlossen wird; Teile der
Lobby werden häufig in den Bürobereich mit einbezogen. Hier wird das
seitlich einfallende Tageslicht häufig
durch Downlights in der Bestückung
mit Hochdrucklampen oder Halogenglühlampen ergänzt.
Das hochragende Eingangsgeschoß
läßt Stützen und Verkehrsversorgungskerne in ausgewogener Proportion erscheinen.
Darklights in der auskragenden Geschoßdecke des Illinois Centers in Chicago kennzeichnen den Eingang zurLobby.
10
Doppelwandfluter geben dem schma len Zugang zu den Aufzügen eine ausreichende Helligkeit.
Eine enge Reihung von Wandflutern
beleuchtet den Zugang zu den Fahrstühlen und schafft den Eindruck einer
ausgewogenen Raumhelligkeit.
Der Gebäudewegweiser der ChicagoTokyo-Bank im Licht von Wandflutern.
11
Die Überlegungen zur Energieeinsparung in Bürogebäuden beziehen folgerichtig auch vor allem die Beleuchtungskonzeptionen am Arbeitsplatz mit
ein. Ein Überdenken der Ansätze konventioneller Beleuchtungsplanung im
Bürobereich erscheint notwendig. Bis her war man allgemein von der Annahme ausgegangen, daß mit zunehmendem Beleuchtungsniveau grundsätzlich auch ein Mehr an Sehkomfort zu
erreichen sei. Von dieser Ansicht wird
man in Zukunft mehr und mehr abweichen, und statt dessen werden
Direktblendung, Reflexblendung sowie
die räumlich-zeitliche Verteilung von
Helligkeit und Farbe in der Umgebung
des Arbeitsplatzes wichtige Planungs parameter werden. Die Energiediskussion hat mit dazu beigetragen, daß
man von einer unüberlegten Aneinanderreihung von Leuchtstoffbändern
absieht und differenzierten Beleuchtungslösungen den Vorzug gibt. Ver stärkt wird die Einbeziehung von
Tageslicht in das Konzept einer künstlichen Beleuchtung diskutiert, Kombinationen von Direkt- und lndirektbeleuchtung sowie von Tisch- und Allgemeinbeleuchtung werden im Hinblick
auf ihre Wirtschaftlichkeit untersucht,
auch wenn das letztere Konzept wie
ein Rückfall in die Beleuchtungssitten
einer vergangenen Generation erscheint.
Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten erscheint vor allem die Differenzierung der Beleuchtungsplanung in
Arbeitsbereichen mit unterschiedlichen Sehanforderungen wichtig zu
sein.
Ziel einer anspruchsvollen Planung
muß es sein, Arbeitsbereiche, Verkehrsbereiche und Pausenbereiche
nicht nur im Hinblick auf das Beleuchtungsniveau unterschiedlich zu planen,
sondern auch in den einzelnen Bereichen die qualitativen Merkmale einer
Beleuchtung, wie Farbgebung, Wahl
der Lichtfarbe und Verteilung des
Lichtes, stärker als bisher in konventionellen Planungen zu berücksichtigen. Neben dem allgemeinen Lichtklima werden in Zukunft die Ansprüche
an die Begrenzung von Direktblendung
und Reflexblendung ganz sicher steigen.
Hoher Wirkungsgrad und Blendungs freiheit sind zunächst die Voraussetzungen für wirksame Beleuchtung.
Vorzüglich bewährt haben sich blendfreie Leuchten mit relativ hohem Beleuchtungswirkungsgrad. bei denen
große parabolische Leuchtenraster
aus halbspiegelndem eloxiertem Aluminium bestehen.
Gleichzeitig besteht eine immer stärkere Tendenz, die Leuchten so anzuordnen und zu planen, daß ein hoher
Wirkungsgrad unter Vermeidung von
Reflexblendung erreicht wird. Die
12
Arbeitsplätze
Büroräume
Die anscheinende Endlosigkeit des
Ganges erfährt durch Leuchtenanordnung und durch Lichtkegelschnitte auf
den Seitenwänden eine erwünschte
Belebung.
Beleuchtung Edison Price
Das RolIing-Stones-Office in New York
Hohe Decken, offene Klimainstallationen, tiefe Fenster.
Abgependelte Uminair-Leuchten passen sich der Raumarchitektur an.
Optimale Sehbedingungen durch
hohe ESI-Werte bei gleichzeitig niedri2
gem Energieverbrauch von 13 W/m
für 750 lx horizontale Beleuchtungsstärke:
Das Loring‘s Office in New York
Der Empfangsbereich ist die Visitenkarte des Unternehmens. Zur unaufdringlichen Möblierung paßt das Beleuchtungskonzept, das sich darauf
beschränkt, die Helligkeiten von Fensterbereich und lnnenzone anzupassen.
Bewußt werden warm-weißes Flutlicht
und Tageslicht in Kontrast zueinander
gesetzt und erzeugen ein angenehmes
Lichtklima.
Arbeitsplätze werden dabei räumlich
so angeordnet, daß die Reflexblendung reduziert, die Kontrastwiedergabe erhöht und damit die Sehbedingungen für den Arbeitenden verbessert
werden. Bleistiftschrift und die meisten Tinten, getippte und gedruckte
Zeichen haben allgemein spiegelnde
Bestandteile. Die Leuchtdichte solcher
Schriftzeichen ist daher größer, wenn
Leuchten, Fenster oder andere lichtgebende Elemente ungünstig vor oder
über der arbeitenden Person im sogenannten Störbereich liegen. Da die
Schriftzeichen unter bestimmten Blickwinkeln stärkeren Glanz aufweisen,
wird der Kontrast zwischen den
Zeichen und dem Papier reduziert, so
daß die Sehleistung und somit die
Geschwindigkeit und die Genauigkeit
reduziert werden. Es deutet sich daher
eine Tendenz an, daß in Zukunft die
Beleuchtungsstärken in Equivalent
Sphere Illumination (ESI) angegeben
werden. ESI ist dabei das Beleuchtungsniveau in einer Kugel, das gleiche
Sehmöglichkeiten für die Arbeit schafft
wie die vorgesehene Beleuchtungsanordnung. Je höher also die
ESI-Werte sind, um so besser und um
so wirtschaftlicher ist die Beleuchtungsanlage. In Großbüros, Klassenräumen, Zeichenbüros usw. macht es
die dichte Arbeitsplatzbelegung und die
oft zufällige Anordnung und Orientierung der Arbeitsplätze schwierig
oder sogar unmöglich, daß die Leuchten außerhalb des sogenannten Störbereichs einer Person angeordnet
werden können. In solchen Situationen
kommt auf den Planer die Aufgabe zu,
auch für solche Arbeitsplätze gute
Sichtmöglichkeiten ohne allzu große
Reflexblendung zu schaffen. Hier sind
Leuchten mit einer sehr breiten Lichtverteilung, einer sogenannten Batwing-Lichtverteilung, geeignet, in Zukunft auch in solchen Fällen zu günstigen ESI-Werten zu führen.
13
Airport
Beleuchtung Edison Price
Durch die Lichtfülle scheint der National
Airlines Terminal des Kennedy Airports
New York nach allen Seiten offen. Die
schlanken, der Glasverkleidung vorgelagerten Betonstützen verstärken diese
Empfindung.
Architekt: I. M. Pei.
Die Weiträumigkeit vor dem TWATerminal erweckt die Assoziation zur
scheinbaren Unbegrenztheit des Luftraumes.
Spätestens seit Arthur Haileys Bestseller,,Airport” ist die faszinierende
Welt von Großflughäfen auch den Teilen der Bevölkerung bekannt geworden, die nicht zum modernen JetSet gehören und in der Regel nur einmal jährlich anläßlich der schönsten
Wochen des Jahres bei Urlaubs-Charterflügen den Duft der großen weiten
Welt kennenlernen.
Die Bedeutung des Flugverkehrs
wächst ständig, was sich leicht an den
steigenden Passagierzahlen ablesen
läßt. Rund ein Dutzend großer Flughäfen in der Welt sind die Drehscheiben des internationalen Luftverkehrs.
Nach London-Heathrow ist derJ. F.
Kennedy-Airport in New York der Flugplatz mit dem höchsten Verkehrsaufkommen. Daß New York so beliebt ist,
liegt nicht an der eher verwirrenden
Bauweise mit ihren „airline-terminals“.
Ein großer Vorteil ist die Nähe zu
14
Europa, zum anderen ergeben sich für
Reisende, die aus der Alten Welt kommen, preisliche Vorteile. Denn nach
der Landung auf amerikanischem Boden
können für den Weiterflug bil-lige
lnlandstickets gekauft werden und der
Fluggast erscheint in der Statistik nur
noch als „domestic passenger”.
Der Stellenwert, den das Fliegen beim
„american way of life“ genießt, drückt
sich auch in der Architektur der Flughafengebäude aus. Weiträumig angelegt, stellen sie bereits auf der Erde
eine Verbindung zur Unendlichkeit des
Luftraumes her.
Licht spielt hier — wie in der gesamten
amerikanischen Architektur — eine bedeutende Rolle.
15
Menschen im
Central Park
Text von Renate Mayer, assistierende
Ehefrau von Thomas Mayer, die für die
Organisation zuständig ist. Sie war natürlich bei dieser Reise dabei.
Am Anfang unseres ERCO Auftrages
standen die Museen. Um diese möglichst kräftesparend aneinanderzureihen, wollten wir den Central Park
durchqueren, der zwischen Amerikanischem Museum, Carnegie Hall, Lincoln Center und Guggenheim Museum,
Whitney- und Metropolitan Museum
liegt, 350 Hektar groß, grüne Oase
Manhattans.
Doch aus dem Durchqueren wurde
nichts, denn bereits nach den ersten
hundert Metern war uns klar, daß wir
nicht durch irgendeinen Park gingen.
Für unvorbereitete Gemüter ist es
schier unglaublich, was man hier alles
machen, erleben, sehen kann.
Die geschwungenen Asphaltstraßen,
die den Park großzügig unterteilen und
auf denen zwischen all den schwarzen,
gelben und weißen Besuchern ungewohnt viel Polizei zu Pferd und im Auto
zu sehen ist, werden zu Skateboard-,
Rollschuh- und Radrennpisten umfunktioniert. Da zischt man abwärts und
keucht aufwärts, daneben, auf dem
Rasen genießen Großfamilien ihren
Sonntagsbrunch, plastikverpackt.
Wem der Sinn nach Höherem steht,
16
dünnen Zöpfchen wippen lassen. Sie
alle bewegen sich mit einer Anmut, die
wir Weißen, und bemühen wir uns
noch so sehr, nie haben werden.
Noch jetzt, ein Jahr später, erinnern wir
uns leicht an diesen Nachmittag.
Er gehört zu den intensivsten Erlebnissen unserer USA-Reise.
der bummelt zur Freiluftbühne und
hört sich die Generalprobe zur „Lustigen Witwe“ an oder meldet sich zum
Mitmachen beim nächsten Tennessee
Williams Stück an. Man kann auch ein
(verbotenes) Spiel um Dollars und
Cents wagen, Football oder Baseball
spielen, Eichhörnchen beobachten,
dösen oder das Ganze versuchen zu
fotografieren.
Die meisten dieser „fancy people“ sind
Schwarze. Ihnen zuzusehen ist ein
Vergnügen, ob sie nun in kurzen bunten Shorts und Sneakers an uns vorbeisausen oder die Mädchen ihre
kunstvoll geflochtenen makkaroni-
17
Museum
Die Wirkung dieses über drei Wände
reichenden Bildes, welches vom Motiv
an ausgestreute Stecknadeln erinnert,
wird in erheblichem Maße noch durch
die Beleuchtung unterstützt.
Beleuchtung Edison Price
Auf diesem Foto zeigt sich die gegenseitige Ergänzung von Kunstwerk und
Kunstlicht. Die Lichtkegel der vier auf
das Gemälde gerichteten StrahIer umspielen die Farbkreise auf der Leinwand. Da die Radien fast gleich erscheinen, wird der Eindruck eines weiteren, in diesem Falle aus Licht gemalten Kreises erweckt.
Die Firma Edison Price stellt in New
York eine große Zahl von Leuchten für
die verschiedensten Anwendungsbereiche her, aber der Schwerpunkt
während der letzten 25 Jahre lag ohne
Zweifel in der Entwicklung von
Museumsbeleuchtungen. Die Entwicklung begann 1953 mit einem Auftrag
für Louis Kahns Yale Art Gallery.
Danach folgten Aufträge für mehr als
3 Dutzend andere Museen, woraus
sich ein relativ einfaches Beleuchtungskonzept entwickelte, welches
aber höchsten Museumsansprüchen
genügte: Es handelt sich um eine
Leuchte in der Bestückung mit 75 Wbzw, 150 W-Preßglaslampe in Spot-
18
oder Flood-Ausführung. Bei derType
„Parhoop 0“ wird der Lampe eine einstellbare Streulinse, der sogenannte
Skulpturenvorsatz, vorgeschaltet. Dadurch wird ein ovaler Lichtkegel in
jeder beliebigen Richtung erzeugt, so
daß sich diese Anordnung hervorragend für die Beleuchtung frei stehender Objekte im Museumsbereich eignet. Die zweite Version dieser Leuchte,
die 1958 für Philip Johnsons Erweiterungsbau des Museums of Modern Art
in New York entwickelt wurde, besitzt
zusätzlich zur Streulinse noch einen
Schaufelreflektor, durch den eine
gleichmäßige Lichtverteilung über der
gesamten Höhe einer Ausstellungs-
wand erreichbar ist. Mit diesen beiden
Leuchten sowie mit einigen anderen
Entwicklungen, wie z. B. Einbau-Wandflutern und Reihen-Wandflutern, wur den so bedeutende Museen wie das
Whitney-Museum in New York und die
National Gallery, Washington, das
Munson-Williams-Proctor Institute
und zahlreiche andere Museen beleuchtet.
Bei den relativ niedrigen Beleuchtungsniveaus, wie man sie für die
objektschonende Beleuchtung im
Museum benötigt, ist die warm-weiße
Lichtfarbe der Glühlampe bei ausschließlich künstlicher Museumsbeleuchtung besonders zu empfehlen.
Selbst als Ergänzung des Tageslichtes
wird als künstliche Beleuchtung das
warm-weiße Glühlampenlicht vielfach
bevorzugt. Bezüglich der Farbwiedergabe erfüllt die Glühlampe bekanntlich
die höchsten Ansprüche.
Bei der Beleuchtung von Museen
taucht immer wieder die Frage nach
dem günstigen Abstand zwischen
Wand und Leuchte bei unterschiedlichen Raumhöhen auf. Edison Price
und seine Mitarbeiter führten 1958
Untersuchungen durch und fanden
den Wand-/Leuchtenabstand optimal,
wenn die vertikale Ausstellungsfläche
unter einem Lichteinfallswinkel von
60° (gemessen gegen die Horizontale)
beleuchtet wird. Ist der Lichteinfall
steiler, so entstehen unerwünschte
Schattenwürfe durch Bilderrahmen
und eine Überbetonung der Bildtextur.
Ist der Lichteinfall zu flach, so kann
Reflexblendung das Erkennen der
oberen Bildteile erheblich beeinträchtigen.
Wenn darüber hinaus eine gleichmäßige Wandausleuchtung angestrebt
wird, dann sollte der Abstand der
Leuchten untereinander gleich dem
Wand-/Leuchtenabstand gewählt
werden.
19
Museumsbeleuchtung
Das ERCO Leuchtenprogramm enthält
zahlreiche Leuchten, die speziell für
den Einsatz in Museen und Gemäldegalerien entwickelt wurden.
Zu diesen Leuchten gehört in erster
Linie ein Skalenstrahler mit Streulinse
und Schaufelreflektor, der TM-Spot mit
Streulinse und Schaufelreflektor für die
Beleuchtung vertikaler Flächen, der
TM-Spot mit Skulpurenvorsatz und
Kreuzraster für die Objektbeleuchtung
sowie der TM-Spot in Verbindung mit
einem Objektiv als Konturenstrahler zu
randscharfen Ausleuchtung beliebig
begrenzter Flächen. Das „Museums programm“ wird ergänzt durch Downlights mit unterschiedlicher Größe und
Lampenbestückung als Einbau- und
Aufbauwandfluter. Zur diesjährigen
Hannovermesse wurden ein Einbauwandfluter mit Linsenvorsatz in der
Bestückung mit 300 Watt R, ein Reihenwandfluter sowie ein Einbaukonturenstrahler als Neuentwicklung vorgestellt, wobei der Einbaukonturenstrahler auch in Verbindung mit einem
Downlight lieferbar ist.
Mit diesem Instrumentarium ist dem
Beleuchtungsplaner die Möglichkeit
gegeben, entsprechend den jeweiligen
Anforderungen, zwischen gleichmäßigflächiger oder dramatisch akzentuierter
Beleuchtung zu variieren.
77460 q
150 W PAR 38, E27.
Gehäuse: Druckguß, schwarz. Skala für
Neigungswinkel. H 230, B 205,
AL 175. Gewicht:1,50 kg.
Für Coolbeam-Lampe zugelassen.
77460 +70515
Skulpturenvorsatz mit Kreuzraster und
Streulinse. Druckguß/Metall, schwarz.
Passend zu 77460.
20
77428 q
Wandfluter, 150 W PAR 38, E27.
Gehäuse: Druckguß, grau. Skala für
Neigungswinkel. Streulinse. Reflektor:
Aluminium, eloxiert. H 155, ∅ 135,
AL 280. Gewicht:1,20 kg.
80287 q e
Wandfluter, 150 W A matt, ∅ 65, E27.
Reflektor: gold. Gewicht: 0,90 kg.
ET 200, DA 214.
80288 - Reflektor: silber
81550
Reihenwandfluter. 4 x 150 W PAR 38,
mit Streulinsen, E 27. Gehäuse: Metall,
weiß. Schwenkbereich 20°. Gewicht:
5,70 kg. H 205, B 998, T 159.
77460 +70500
Wandfluter mit Reflektor und Streulinse. Druckguß, schwarz. Passend zu
77460.
83111 e
Einbau-Richtstrahler. 150 W PAR 38, E
27. Gehäuse: Metall, schwarz. Reflektor:
silber. Schwenkbereich: 0°- 25°. Drehbereich ca. 360°. ET 310, DA 190.
Gewicht: 5,20 kg.
82110 - Reflektor, gold.
82112 - Reflektor, schwarz.
83186 e
Downlight, Abblendwinkel 40°. 150 W
A matt, E 27. Reflektor: silber. Konturenstrahler 100 W/24 V HAL, G 6,35.
Gehäuse: Metall/Druckguß. ET 300, DA
258. Gewicht: 12,00 kg.
83185 - Reflektor, gold.
83187 - Reflektor, schwarz.
82120 q
Halbeinbau-Wandfluter. 150 W PAR 38,
E 27, mit Streulinse und Kickreflektor.
Gehäuse: bronze. Abdeckung: Kunststoff,
schwarz. Gewicht: 2,95 kg. H 316, Q
151, ET 150, DA 174, Eckenradius 125.
82120 - weiß.
Für Coolbeam-Lampe zugelassen.
21
Nationalgalerie in
Washington
Dieser Artikel von Paulhanns Peters
erschien im „Baumeister”, Heft 3/79.
Der Hauptbau von John Russel Pope, in
der Tradition der Pinakotheken und in
historisierenden Stilformen entworfen,
stammt aus den vierziger Jahren unseres Jahrhunderts: doppelaxial konzipiert,
voller Formenzitate historischer Stile,
zwischen Constitution Avenue und
Madison Drive gelegen.
Pei hatte das östlich anschließende
Grundstück zur Verfügung. Hier schneidet die Pennsylvania Avenue schräg
hinein, das Grundstück wird zum Trapez. Und das Trapez mit seiner Geometrie wird die entscheidende Rolle für
den „Ostflügel” des Museums spielen,
das im Juli 1978 eröffnet wurde.
Drei Fragen beantwortet der Bau auf
seine Weise:
1. Wie kann sich ein Neubau einem Altbau, der schon nicht mehr Originalformen zeigt, annähern und gleichzeitig
seine stadtbaukünstlerische Rolle spielen?
2. Wieweit sind Straßenfluchten verbindlich für Stellung und Form eines
Gebäudes? Und
3. muß auch die innere Raumstruktur
eines Gebäudes ausschließlich aufgrund
seiner äußeren Umrißform entwickelt
werden, und wenn ja, welche funktionalen Komplikationen muß man in Kauf
nehmen?
22
23
Neu neben alt
Der Ostflügel ist ein Anbau zum Hauptgebäude, getrennt von ihm durch eine
Straße, die durch eine hochgelegene
Platte überbrückt wird. Hier liegt der
Eingang in einer pseudoaxialen Anordnung der Fassade, der einzigen formalen Verneigung dem Altbau gegenüber,
auf den er bezogen ist. Nur noch das
Material der Außenwände — rosa-gelber, heller Marmor — ist beim Ostflügel
das gleiche wie beim Hauptbau. Damit
enden die Gemeinsamkeiten. Wenn
man Maße und Baumassen der beiden
Gebäude miteinander vergleicht, ist
Peis Lösung einleuchtend: Es kann
keine Angleichung, geschweige denn
eine räumliche Verbindung geben; nur
der gegenseitige Abstand und die Wahrung städtebaulicher Maßstäbe
lassen das Nebeneinander sinnvoll werden. Doch trotz der Geschlossenheit
des Obergeschosses im Altbau ist die
Geschlossenheit der angrenzenden
Neubaufassade keine Entsprechung,
denn der Altbau hat eine traditionell
gegliederte Fassade mit horizontaler
Gliederung durch Kranzgesims, Fensterbänder, Zwischengesimse und
Basis, während Pei auf alle diese Elemente verzichtet und seinem Bau abstrakte Aufrißflächen als Außenbegrenzungen gibt: keine Kleingliederung,
nur Flächen, auch dort, wo Fenster —
wieder als Flächen — die Marmorver kleidung ablösen.
Straßenflucht und Baulinie
Die normale Lösung der Gebäudefront
an der Pennsylvania Avenue heißt, hier
den Gebäuderaster entsprechend abzutreppen. Das bedeutet: Verzicht auf
Fassade, Weiterführung der inneren
Baustruktur nach außen. Pei tat das
Gegenteil, er anerkannte Pierre L´Enfants Stadtbaukonzept (1799) mit seiner barocken Axialität und den pavillonartig am Straßenrand stehenden
Gebäuden auch auf Kosten eines funktional-konsequenten Grundrisses.
Doch blieb er hier viel stärker der Stra-
ßenflucht verhaftet als am Madison
Drive (der nördlichen Fahrstraße der
MalI), wo das Gebäude in der Dreiecksgeometrie stark zerklüftet, fast wie in
Einzelteile aufgelöst wirkt. Parallel zur
Straßenfront stehen nur zwei im Grundriß messerscharf endende geschlossene
Marmorwände.
Die Konsequenz eines Moduls
Das Dreieck als Grundelement resultiert aus dem Trapezgrundriß, der entsprechend den Funktionen zweigeteilt
wurde: in den Ausstellungsteil (gleichschenkliges, großes Dreieck) und den
Verwaltungs- und Forschungsteil
(rechtwinkliges, kleines Dreieck). Zwischen beiden liegt als Mittelpunkt des
gesamten Gebäudes die riesige Halle.
Sie wird von manchen als Gigantomanie und als für ein Museum absolut
ungeeignet, weil zu groß als Ausstellungsraum auch größter Objekte, ver-
24
morebenen spitzwinkelig aufeinandertreffen und enden. Das ist mit einer
solchen Perfektion im Technischen
durchgeführt, daß es schon wieder wie
selbstverständlich wirkt.
Konstruktion
Der Kern ist eine Stahlbetonkonstruk tion, gemischt aus Skelett und tragenden Scheiben sowie Trägerrostdecken.
Nachgespannte Träger bis zu 30 m
Länge. Sichtbeton mit Zusatz von weißem Kies und Marmorsand aus den
Brüchen, woher auch die Plattenverkleidung stammt.
Atriumdach: Raumfachwerk mit 69
bzw. 45 m Kantenlänge, geschweißte
Stahlkonstruktion, Aluminium-Sonnenblenden. Verglasung aus lsolierglas
mit einer Scheibe aus Verbundsicherheitsglas mit UV-Filtern. Marmorverkleidung: Platten 60 mal 150 cm groß, 7,6
cm dick, an rostfreien Klammern befestigt, die in die Tragwände eingelassen
sind: keine Dehnungsfugen, sondern
Neoprene zwischen den einzelnen Platten. Eckstücke aus massiven Blöcken
hergestellt.
urteilt. Doch diese scheinbare Raumverschwendung wird nur mit funktionalen Kategorien bewiesen, was sicher
ungerechtfertigt ist. Denn dieser Raum
gibt den Besuchern wieder Raumerlebnisse, die gerade durch die Vielfalt
der Ebenen, Durchbrüche, Treppen
und Rolltreppen, differenzierte Tageslichtquellen ungeheuer aufregend und
stimulierend sind. Daß ein Mäzen —
Paul Mellon, Sohn jenes Andrew Mellon, der den Hauptbau gestiftet hatte —
bereit war, nicht ein nur praktisches
Gebäude zu finanzieren, sondern eines,
das den Besuchern ob seiner Schönheit
Freude macht, ist unserer zweckorientierten und ökonomiebedachten Zeit
natürlich fremd. Aber dieser 1600 m2
große Innenraum mit dem stählernen
Raumfachwerk der Decke ist gleichzeitig auch Orientierung für das
gesamte Museum. Denn wenn man
sich zwischen den drei Türmen
(an den Ecken des großen Dreiecks)
bewegt, überquert man den Raum über
Brücken und Stege, gelangt aus der Intimität der Bilderkabinette in eben diesen Türmen wieder in die Weite der
Öffentlichkeit und geht weiter in die
Kleinmaßstäblichkeit anderer Bildergalerien. Was im Atrium groß und befreiend wirkt: die eindeutige Grundrißform des Dreiecks, verwirrt in den kleineren Bereichen: Hier ist der Raster
oft hinderlich, führt zu unverständlichen Raumformen und -folgen,
schafft aber auch an der Südseite
durch die vielen Aussparungen überraschende Raumerlebnisse, wenn
sich Ausblicke gleichzeitig nach draußen und ins Atrium ergeben. Von einer
für Museumsleute notwendigen logischen Raumsequenz kann man jedoch
nicht sprechen.
Eine technische Delikatesse sind jene
Ecken des Außenbaues, wo zwei Mar-
25
Essen und
Speisen
Die Beleuchtung ist ein bedeutendes
Gestaltungselement zur Erzielung einer
gewünschten Restaurant-Atmosphäre.
Das Spektrum der mit Licht verwirklichbaren Stimmungen kann von gedämpft bis gemütlich und schließlich
bis zur Lebendigkeit einer Schnellgaststätte reichen.
In einer Schnellgaststätte soll sich ein
Gast im Interesse eines hohen Durchsatzes nur zur Einnahme seiner Mahlzeit
aufhalten. Entsprechend wird der Besucher mit einem hohen Beleuchtungsniveau und einem oft blendendweißen Leuchtstofflampenlicht konfrontiert, welches ihn im ergotropen
Zustand der Betriebsamkeit hält und
ihn veranlaßt, den Raum schnell wieder zu verlassen.
Ganz anders ein anspruchsvolles
Speiserestaurant: Hier sollte der Gast
in eine Atmosphäre versetzt werden,
die auf ihn anregend wirkt und ihn zum
langen Verweilen einlädt. Der Spiel-raum
für mögliche und akzeptable Beleuchtungslösungen ist im Bereich
des Restaurants sehr breit. Die Wirkung der Beleuchtung hängt hauptsächlich vom Beleuchtungsniveau, der
Lichtfarbe, der Lichtverteilung der
Leuchten und der Größe der Leuchten
ab. Downlights in Darklighttechnik mit
einem begrenzten Ausstrahlungswinkel rufen einen belebenden Glanz hervor
und lassen Speisen frisch und
appetitlich erscheinen. Sie schaffen
darüber hinaus eine intime Atmosphäre dadurch, daß die Hauptkomponente der Beleuchtung auf der Tischebene als der im Blickfeld hellsten Zone liegt. Gleichzeitig wird damit
ein optisch abgegrenzter Bereich
geschaffen.
Die meisten Pendelleuchten dagegen
strahlen ihr Licht diffus ab, führen zu
gleichförmig beleuchteten Räumen
und oft zu ungewünschter Blendung.
Werden sie als Tischbeleuchtung zu
tief abgependelt, versperren sie den
Blick, hängen sie höher, sind sie störende Blendquellen.
Eine indirekte Beleuchtung schafft dagegen in Restaurants einen insgesamt
26
hellen Raumeindruck und lenkt die Auf merksamkeit verstärkt auf den gesamten Raum. Eine Kombination aus
direkter Darklight-Beleuchtung, indirekter
Deckenbeleuchtung und zusätzlichen
Reizlichtern, wie z. B. mittels stark
gedimmter Klarglaslampen, ergänzt sich
im Beispiel des abgebildeten Restaurants zu einer offensichtlich anregenden
Beleuchtungssituation. Die-ses Beispiel
zeigt außerdem, daß sich die Anwendung farbiger Lichter als Planungswerkzeug hervorragend bewäh-ren
kann. Stark gesättigte Farben soll-ten
jedoch nur als Effektbeleuchtung
auf Wänden und Dekorationen zur Anwendung kommen. Im übrigen kommen
nur Glühlampenlicht oder warm-weiße
Leuchtstofflampen mit hervorragender Farbwiedergabe für die Beleuch-tung
in Frage. Die Veränderbarkeit des
Beleuchtungsniveaus ist gerade dort
erwünscht, wo Tageslicht in das Beleuchtungskonzept mit einbezogen
wird. Hier empfiehlt sich, am Tage ein
wesentlich höheres Niveau einzustellen als während der Dunkelstunden.
Auf jeden Fall sollte das Tageslicht
darüber hinaus auch durch Fenstervorhänge geeignet gedämpft werden.
Restaurants bieten dem Lichtplaner
eine Vielzahl von Möglichkeiten, mit
Licht eine attraktive, eine anregende,
vielleicht aber auch eine extravagante
Atmosphäre zu schaffen.
27
Warenhäuser
Beleuchtung Edison Price
Banken
In einer Zeit sich wandelnder Verbrauchergewohnheiten kommt der
Warenpräsentation wieder ein steigender Stellenwert zu. Nachdem als
Erkenntnis erster Rezessionserfahrungen geringere Zuwachsraten erwartet
und kalkuliert werden, beginnt sich in
allen Bereichen der Wirtschaft ein Verdrängungswettbewerb abzuzeichnen.
Auch für den Einzelhandel, und hier
speziell bei den Warenhäusern, wird
die Profilierung in Angebot und Dienstleistung Wertmesser für künftige Entwicklungen.
Doch bei der Beleuchtungsplanung in
Warenhäusern spielt neben der Frage
nach einem hohen Beleuchtungs-
Beleuchtung Edison Price
Im Jahre 1668 wechselte für 10 Hemden, 30 Paar Strümpfe, 10 Gewehre,
30 Kugeln, 30 Pfund Pulver, 30 Kessel
und eine kupferne Bratpfanne ein Gelände den Besitzer — die eingewanderten Holländer tauschten für diesen Preis
die Fläche ein, auf der heute New York
steht. Sicher konnten die Indianer
damals nicht ahnen, daß sie den heute
wohl teuersten Baugrund der Welt
praktisch verschenkt hatten.
Die großzügige Verwendung edlen
Materials scheint schon traditionell ein
Privileg der Banken gewesen zu sein.
Nicht immer sind dabei so harmonisch
und nicht protzig wirkende Schalterräume wie hier entstanden. Die überladene, dumpfe Stimmung ist einer vornehmen Zurückhaltung in lichtdurchfluteter Umgebung gewichen — ein
Trend, der auch bei Kreditinstituten in
Europa immer haufiger beobachtet wird.
Die untergehende Abendsonne schafft
inmitten der betriebsamen Rush hour
eine ausgleichende Stimmung. Der Verkehr auf der Straße und die Geschäftigkeit in den Warenhäusern hinter
28
der Fassade lassen sich jedoch nicht
dadurch beeindrucken.
niveau auch die Wirtschaftlichkeit eine
genauso bedeutungsvolle Rolle. Der
Einsatz von Leuchten mit hohem Wirkungsgrad, langlebigen Leuchtmitteln
und geringem Wartungsaufwand wird
nicht zuletzt aus Gründen der rationellen Energieverwendung zwingend erforderlich. Daß sich trotz der gestiegenen Anforderungen beeindruckende
Lösungen finden lassen, zeigen jüngste
Entwicklungen in den USA.
Licht als stimulierendes Element vereint sich bei modernen WarenhausNeubauten als vierte Dimension der
Architektur harmonisch mit den baulichen Gegebenheiten
In Manhattan gruppiert sich in und um
die Wall Street herum die steingewordene Macht der Banken in riesigen
Wolkenkratzern, die im Gegenlicht wie
bizarre Scherenschnitte einer über dimensionalen Bühnendekoration wir ken.
Bei der Inneneinrichtung der Bankinstitute dominieren Glas, Chrom und
Marmor — jene Attribute, die für breite
Bevölkerungskreise eher eine abweisende als anziehende Wirkung aus strahlen.
Doch im Zuge einer zu beobachtenden
Versachlichung unserer Umwelt scheint
sich hier eine gewisse Akzeptanz dieser unterkühlt wirkenden Atmosphäre
durchzusetzen.
Die Einbeziehung des Kunst- wie des
Tageslichtes in das Architektur-Konzept ist allerdings auch bei amerikanischen Bankgebäuden in einem ausgeprägteren Maße festzustellen als in
Europa.
29
Art-Galerie
Ben Heller
Beleuchtung Edison Price
Entsprechend der Objekte wurde eine
unterschiedliche Beleuchtung gewählt:
Die Bilder werden gleichmäßig, die
Skulpturen dramatisch ausgeleuchtet.
Die Beleuchtung im Schlafzimmer er folgt durch verdeckte Lichtquellen, die
oberhalb der abgehängten Decke montiert sind. Die beiden Stehleuchten
haben lediglich dekorativen Charakter.
Ben Hellers halb-private Kunstsammlung wurde bereits in unserem diesjährigen Downlight-Katalog unter der
Überschrift „Darklight — die Technik für
den höchsten Sehkomfort vorgestellt.
Die Ausstellungsräume zeigen nicht nur
den Einsatz einer vollkommenen Leuchtentechnik, sondern sind ein besonderes Beispiel für die vollkommene
Lichtplanung einer Kunstsammlung.
Die Bandbreite der Beleuchtungseffekte reicht von der unaufdringlichen
Ergänzung einer Tageslichtatmosphäre, in der mittels Wandfluter
Wände gleichförmig aufgehellt werden, bis hin zu einer dramatischakzentuierten Beleuchtung, in deren
30
Lichtkegel einzelne Skulpturen scharf
konturiert hervortreten.
Während in der Tageslichtatmosphäre
einer Downlight-Beleuchtung der
Raum ebenso wie die Exponate gleich
gut sichtbar werden, tritt in einer ausschließlich akzentuierten Beleuchtung
die Kontur des Raumes hinter der
dominierenden Erscheinung der Skulpturen fast vollständig zurück.
Eine derart vollkommene Lichtplanung
mit Downlights und Strahlerbeleuchtung ist nur durchführbar, wenn Beleuchtung und Möblierung bzw. Ausstellungskonzept mehr oder weniger
unverrückbar aufeinander abgestimmt
sind.
Dem weniger ambitionierten Kunst-liebhaber bietet ein Lichtschienensystem
demgegenüber einen noch wesentlich
größeren Spielraum für die Verwirklichung von Beleuchtungskonzepten. Die
Vielzahl von Strahlern und ihrem
Zubehör verbunden mit der vielfachen
Schaltmöglichkeit einer MehrleiterSchiene, wie der 3-Phasen-Schiene,
bietet unendliche Möglichkeiten von
Beleuchtungsarten.
Der Blick von der Treppe läßt die
Haumhöhe und die damit verbundenen lichttechnischen Probleme ahnen.
Um so mehr verblüfft die professionelle
Präsentation der Exponate, die vielen
Museen Konkurrenz machen könnte.
31
Licht und
Architektur
Der wohl einzige Architekt der moder nen Architektur, der die Autorität besitzt, eine neue, den internationalen Stil
überwindende Architektur zum Aus druck zu bringen, ist Philip Johnson. Philip Johnson, Seniorchef des Architekturbüros Johnson-Burgee in New
York, Jahrgang 1906, kam 1930 nach
Deutschland, um sich mit der Bauhausarchitektur näher zu befassen. Er traf
dort seine geistigen Väter, Mies van
der Rohe, Walter Gropius und Le Corbusier, und veröffentlichte zusammen mit
seinem Freund Henry RusselHitchcock
1932 das richtungweisende Buch „The
International Style“.
Nach 1940 gelang es Philip Johnson,
Mies van der Rohe in die Staaten zu
holen, und in seiner danach folgenden
langen Schaffensperiode entstanden
die klassischen Werke einer modernen Architektur, wie das Glashaus von
New Canaan 1959 und zusammen mit
Mies van der Rohe das Seagram Building in Manhattan, dem Symbol einer
funktional modernen Glasarchitektur.
Philip Johnson arbeitete sehr eng mit
Beleuchtungsplanern zusammen, u. a.
mit Edison Price und mit dem wohl bedeutendsten Beleuchtungsplaner, dem
kürzlich verstorbenen Richard Kelly.
Anläßlich der Stiftungsversammlung
für das Richard-Kelly-Stipendium,
Mit dem Bau des Seagram-Buildings in
New York setzte Johnson neue Maßstäbe für die Planung von Hochhäusern. Durch eine raffinierte Architektur
schuf er Raum für einen Vorplatz, den
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er mit Downlight-Beleuchtung überflutete und ihm damit einen attraktiven
und repräsentativen Charakter gab.
einem Förderungsstipendium für Beleuchtungsplaner, äußerte sich Philip
Johnson vor Beleuchtungsfachleuten
der Amerikanischen Lichttechnischen
Gesellschaft, der IES, zum Verhältnis
Beleuehtungsplaner und Architekt:
„Vor 40 Jahren sahen wir, die Architekten, die IES als eine Gruppe von
‚footcandle-engineers’ an, die zwar in
der Lage sind, Lieht zu erzeugen, deren
Können aber im Gegensatz stand zu
dem, was wir als die Kunst der Beleuchtung empfanden. Die Beleuchtungs-lngenieure waren nicht immer
das Vorbild der Architekten, aber die Zeiten haben sich geändert, Richard Kelly
und Edison Price sind Namen,
die für die Selbstverständlichkeit einer
Zusammenarbeit zwischen Beleuchtungsplaner und Architekt stehen.“
Oberes Foto: Im Lincoln-Center steht
das von Philip Johnson gebaute New
York State Theater. Auf der nebenstehenden Abbildung sieht man rechts
im Bild die Metropolitan Opera. Hinter
den für dieses Gebäude charakteristischen Rundbogen-Fenstern erkennt man
die beiden von Marc Chagall gemalten
und der „Met“ gestifteten Bilder.
Das Pennzoil Plaza Building in Houston,
Texas, reiht sich aufgrund seiner futuristischen Architektur in Glas und Stahl
in die Kette der unverwechselbar von
Johnson geprägten Gebäude ein.
Verpackung — Als große Masse ein
Problem. Als Detail unerwartet neu zu
entdeckendes Ausdrucksmittel.
Variationen in der Zufälligkeit.
Zertretene Dosen im Central Park, entdeckt und fotografiert von Thomas
Mayer.