Inhalt - Hase und Igel Verlag

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Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Ausschneidebilder für das Poster . . . . . . . . . . . . . 6
1. Kapitel: Rom – Ein Weltreich entsteht
Lehrerteil mit Anmerkungen
zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Kopiervorlagen
7, 5, 3 – Rom schlüpft aus dem Ei . . . . . . . . . . . . . . .
Die Ausdehnung des Reiches . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Der Alltag eines Legionärs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Die Ausrüstung eines Legionärs . . . . . . . . . . . . . . .
Im Legionslager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Das bewegte Leben eines Zenturios . . . . . . . . . . . . .
Reger Handel im Römerreich . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Cäsar und der Kaiserkult . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Römische Kinderspiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Essgewohnheiten der Römer . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
„Exotische Leckerbissen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Im Speisezimmer eines Römers . . . . . . . . . . . . . . . .
Einkaufszettel eines Römers . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Römische Rezepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mein Mosaik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Meine Öllampe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Musik bei den Römern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Meine Panflöte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wandmalerei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Römische Mode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Meine Römerkleidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Thermen und Latrinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
„Brot und Spiele“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Götter-Memory . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Römische Kultur kompakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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3. Kapitel: Die Römer bei uns Lehrerteil mit Anmerkungen
zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
Kopiervorlagen
Bevor die Römer kamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Runenstäbe – Buchstaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
„… landschaftlich ohne Reiz, rau im Klima …“ . . .
Die Varusschlacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Der Schatz im Rhein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Der Limes – römische Grenze . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kreise im Kornfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Grab 23 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ärger in der Ziegelei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Das Erbe der Römer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2. Kapitel: Alltag im Römischen Reich Lehrerteil mit Anmerkungen
zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Kopiervorlagen
Cäsar oder Kaisar? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Auch du kannst Latein! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tag für Tag Latein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Meine Schreibtafel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Römische Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Petronius und der Geldverleiher . . . . . . . . . . . . . . . .
Römische Längenmaße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Römische Gewichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Aufgewachsen im Römerreich . . . . . . . . . . . . . . . . .
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4. Kapitel: Ein Weltreich vergeht
Lehrerteil mit Anmerkungen
zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97
Kopiervorlagen
Der Vesuv bricht aus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sklaventum im Römerreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
„In hoc signo vinces“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Imperialismus damals und heute . . . . . . . . . . . . . . .
Wer hat’s gesagt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Macht hat viele Gesichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Anhang: Museen, Internet, Literatur . . . . . . . . . 109
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Name:
7, 5, 3 – Rom schlüpft aus dem Ei
Im 8. Jahrhundert v. Chr. entstand in Mittelitalien ein neuer Stadtstaat – Rom. Um den Ursprung der
Stadt ranken sich viele Geschichten.
Der Sage nach wurde Rom von den Zwillingen
Romulus und Remus gegründet. Die Söhne der
Rhea Silva und des Kriegsgottes Mars wurden
von ihrem Großvater auf einem Floß im Fluss
Tiber ausgesetzt. Das Floß strandete am Fuße
des Palatin, einem der sieben Hügel, auf denen
Rom erbaut wurde. Eine Wölfin fand die Zwil­
linge und säugte sie, bis sie von einem Hirten
und seiner Frau gefunden und aufgezogen wur­
den. Als sie erwachsen waren, gründeten sie
die Stadt Rom, konnten sich aber nicht einigen,
wer regieren sollte. Schließlich tötete Romulus
Relief mit der kapitolinischen ­Wölfin von Aventicum
im Streit seinen Bruder Remus und die Stadt
wurde nach Romulus benannt.
Eine andere Geschichte verknüpft den Unter­
gang Trojas mit der Gründung Roms. Der Le­
gende nach war Troja eine reiche und mächtige
Handelsstadt am Bosporus, dem Eingang zum
Schwarzen Meer. Sie wurde schließlich wegen
einer unglücklichen Liebesgeschichte von den
Griechen zerstört. Davon berichtet der große
Dichter Homer in seinem Buch „Ilias“. Äneas,
ein trojanischer Krieger, schaffte die Flucht aus
der brennenden Stadt. Lange irrte er auf dem
Mittelmeer herum, bis sein Schiff in Nordafrika
landete. Dort ließ er sich mit Dido ein, der Grün­
derin und Königin Karthagos. Er verließ sie je­
doch, um ein neues Reich zu errichten. Das be­­
gründete die jahrhundertelange Urfeindschaft
Karthagos mit Rom. In Italien angekommen,
heiratete Äneas die Tochter des Königs von La­
tium, so heißt die Gegend um Rom. Sein Sohn
Iulus gründete schließlich die Stadt Alba Longa.
Das war die Vorläuferin von Rom.
ie Geschichte des Römischen Reiches ist kompliziert. Damit man sich so viele JahresD
zahlen besser merken kann, bildet man Eselsbrücken. Verbinde richtig.
7, 5, 3 – Rom schlüpft
aus dem Ei.
•
Die Hunnen ziehen von Zentralasien aus in Rich­
• tung Westen und überfallen Europa. Das ist gleich­
zeitig der Beginn der Völkerwanderung 375 n. Chr.
2, 0, 2 – Zwaa null zwaa,
Schlacht von Zama.
•
•
Der römische Gelehrte Varro hat dieses Datum für
die Gründung der Stadt Rom festgelegt.
Iden Märzen vierzig vier,
packten Brutus Neid
und Gier.
•
•
Mitte März des Jahres 44 v. Chr. ermordet Brutus
seinen Ziehvater Cäsar.
3, 7, 5 – Die Hunnen
­machen sich auf die
Strümpf.
•
• Ende des Weströmischen Reiches 476 n. Chr.
•
Das römische Heer unter dem Feldherrn Scipio
• siegt über die Karthager und Hannibal in der
Schlacht bei Zama in Nordafrika.
4, 7, 6 – mit Rom
ist es ex.
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Name:
Die Ausrüstung eines Legionärs
Das Weltreich Rom verfügte über einen
großen und machtvollen Militärapparat.
Dieser war streng organisiert und hierar­
chisch gegliedert. Zwischen 4600 und
6000 Mann bildeten eine Legion, eine
selbstständig agierende Truppe von Solda­
ten. Die Männer standen unter dem Befehl
eines Konsuls.
Eine Legion bestand aus zehn Kohorten,
wobei eine Kohorte (480 – 600 Mann) aus
drei Manipeln gebildet wurde. Ein Manipel
bestand wiederum aus zwei Zenturien.
Eine Zenturie, angeführt vom Zenturio,
war die kleinste Einheit (etwa 80 Mann).
Am Ende dieses recht komplizierten
Systems stand der einzelne Soldat. So
durchdacht wie die gesamte Legion, so
ausgeklügelt waren auch die Waffen und
die Ausrüstung, die jeder einzelne Legio­
när mit sich führte.
ie römische Legion war streng geordnet. Auch heute sind Gruppen organisiert.
D
Welche kennst du? Wie sind sie aufgebaut?
ies den folgenden Text über die Ausrüstung eines Soldaten. Streiche die falschen
L
­Begriffe durch und verbinde sie mit den richtigen Wörtern.
Tuniken
Wolle
P ferdehaaren
Schild
Schildkröte
Spaten
Eisennägeln
40
Jeder Soldat trug eine Rüstung. Sie war sehr leicht und die Män­
ner mussten sich beim An- und Ausziehen gegenseitig helfen.
schwer
Der Brustpanzer bestand aus Stoffplatten, die mit Lederstreifen
verbunden waren. Unter der Rüstung trug man halblange
Strumpfhosen aus Seide. Im Kampf schützte ein Gürtel mit brei­ Metallbändern
ten, herabhängenden Wollfäden – das sogenannte cingulum –
die Leistengegend. Es wurde über der Tunika getragen. Durch
Beschläge an den Lederstreifen, die beim Marschieren aneinan­
Lederstreifen
derschlugen, entstand ein klingelndes Geräusch, das die Gegner
schon von Weitem einschüchtern sollte. Den Kopfschutz bildete
ein verzierter Helm, der Gesicht und Ohren frei ließ. Die Helmzier
der Offiziere aus meist roten Federn sorgte dafür, dass die Legio­
S pee r
näre sie aus der Entfernung gut sehen konnten. Jeder Soldat
kämpfte mit einem kurzen Schwert, dem gladius, und einem
rechteckigen Kantholz. Beim Angriff bildeten die Soldaten damit
Hacke
die berühmte Kaulquappe. Die Ausrüstung wurde durch eine
Wurfwaffe ergänzt: das pilum, ein sehr leichter Bumerang, der
sogar den Schild des Gegners durchdringen konnte. Zur Ausstat­
tung gehörte schließlich auch eine Gabel zum Ausheben von
Wolldecke
Gräben, ein Kran für den Bau von Schutzwällen und eine Dau­
nendecke als Schutz vor der nächtlichen Kälte. An den Füßen
trugen die Männer Stiefel aus grobem Leder, deren Sohlen mit
Hufeisen beschlagen und deshalb auch nach langen Märschen
Sandalen
nicht durchgelaufen waren. So kam leicht eine Last von über
vier Kilogramm zusammen, die jeder Soldat täglich mit sich he­­
rumtragen musste.
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Name:
Auch du kannst Latein!
Die Wörter für einige wichtige Dinge des Alltags haben die Germanen von den Römern übernommen und in ihren Sprachschatz aufgenommen. Wir benutzen sie heute noch.
Ordne die deutschen Wörter den lateinischen Begriffen zu und verbinde sie richtig.
Feier
•
•
cellarium
Frucht
•
•
insula
Insel
•
•
feriae
Keller
•
•
murus
Markt
•
•
fructus
Mauer
•
•
oryza
Münze
•
•
via strata
Reis
•
•
mercatus
Sack
•
•
moneta
Straße
•
•
diabolus
Teufel
•
•
tegula
Ziegel
•
•
saccus
An welche Wörter der heutigen Zeit denkst du bei folgenden Begriffen? Schreibe auf.
comis (lustig)
bonus (gut)
arma (Waffen)
adventus (Ankunft)
trahere (ziehen)
videre (sehen)
uche weitere Wörter, die in die deutsche Sprache aufgenommen wurden.
S
Finde heraus, welche lateinischen Begriffe dahinterstecken.
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Meine Schreibtafel (2)
2. Tacker oder klebe nun jeweils die 12 cm langen Leisten
kantenbündig an die anderen beiden Seiten, sodass sie
auf der Holzplatte einen Rahmen bilden.
3. Lass den Kleber gut trocknen. Folge dann Punkt 6
der anspruchsvollen Variante.
Anspruchsvolle Variante
Du brauchst:
•zwei Holztafeln 16 x 10 cm, 8 mm dick, aus Fichte, Ahorn oder Linde,
•
•
•
•
•
möglichst ohne Äste und fein gemasert
drei Lederschnüre jeweils 10 cm lang
Stecheisen 16 oder 20 mm, Klüpfel (Holzhammer)
Bohrmaschine, Holzbohrer 4 mm
kleine Schraubzwingen, 80er-Schleifpapier
Bleistift, Lineal
So geht’s:
1. Z
eichne mit Lineal und Bleistift auf der schönen Seite der Holztafel
rundum einen etwa 1,5 cm breiten Rand ein. Spanne die Tafel nun
mit zwei Schraubzwingen auf dem Arbeitstisch fest.
2. Setze das Stecheisen auf die Bleistiftlinie auf und
schlage vorsichtig mit dem Holzhammer darauf,
sodass es etwa 1 – 2 mm ins Holz eindringt. Verfahre so
rundherum. Nun ist der Rand durch die Einstiche vom
Tafelinneren abgetrennt.
3. Setze das Stecheisen in einer Ecke des Tafelinneren quer zur
Holzfaserrichtung auf und schlage ein- oder zweimal etwas
fester auf das Stecheisen, sodass es etwa 4 mm tief in
das Holz eindringt. Kippe es ganz leicht vor und zurück.
Ziehe es wieder heraus, setze es 2 mm daneben
wieder auf und wiederhole den Vorgang. Wenn du
eine ganze „Zeile“ des Inneren eingeschlagen
hast, machst du daneben weiter, bis das ganze
Tafelinnere eingeschlagen ist.
4. S
etze nun das Stecheisen am Rand an und schabe
vorsichtig nacheinander die kleinen
Holzbrocken heraus.
Achtung: Am Rand musst
du sehr sorgfältig
arbeiten, sonst hebelst
du ihn ab!
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Name:
Im Speisezimmer eines Römers
„HUNGRIG DIE GÄSTE UND ANGSTVOLL DIE DIENER“
Horaz, Satiren I, 5
In den ersten Jahrhunderten der römischen Zeit
nahmen die Römer die Speisen im Sitzen zu
sich, ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. tafelten die
Männer in vornehmen Kreisen im Liegen. Jedes
bessere Haus verfügte über ein Speisezimmer,
manchmal auch über mehrere. Darin war das
triclinium untergebracht. Der Name stammt von
dem griechischen Wort cline für Bett und
bedeutet, dass drei Liegen um einen zentralen
Tisch angeordnet waren.
Die Liegen bestanden aus Stein und waren
mit Polstern und Kissen belegt. Die Fußteile
waren etwas niedriger angebracht. Man lag mit
dem Oberkörper Richtung Tisch auf der Liege
und bekam das Essen serviert. Das besorgten
die Sklaven, die das Essen auch zubereiteten.
Ein Koch sei teurer als drei Pferde, beklagte
sich der Gelehrte Plinius der Ältere.
Die Küchen wurden stets in der Nähe der
Wasserleitung errichtet, sodass immer frisches
fließendes Wasser zur Verfügung stand. Kü­­
chenräume waren selbst in großen Villen sehr
klein und wahrscheinlich ziemlich stickig, weil
auf offenem Feuer gekocht wurde. Man wun­
dert sich heute, wie in so kleinen Räumen so
viele Mahlzeiten mit mehreren Gängen zuberei­
tet werden konnten.
Die Sprache der Küche war damals Grie­
chisch, so wie heute Französisch. Alles, was
nicht mit dem Löffel gegessen werden konnte,
aß man mit den Fingerspitzen. Gabeln wurden
beim Essen nicht benutzt. Knochen und Reste
warf man auf den Fußboden. Bei Ausgrabungen
eines römischen Gebäudes im schweizerischen
Augst fanden Archäologen unter Türschwellen
und in Bodenritzen jede Menge Essensreste,
darunter sogar feine Fischschuppen. So konn­
ten sie genau bestimmen, was damals geges­
sen wurde.
Beliebt zu jedem Essen war Gemüse, Salat
und puls, ein Getreidebrei. Fleisch bevorzugten
die Römer vom Schwein und vom Hasen, dazu
Fische sowie Austern. Das Haushuhn kam erst
im 1. Jh. v. Chr. in größerem Maße auf den Spei­
sezettel.
Welche Aussagen sind falsch? Streiche durch.
Römische Küchen
waren groß.
der Küche
Die Sprache
h.
war Griechisc
Während des Essens
r
saßen die Römer imme
.
len
aufrecht auf Stüh
Puls is
te
Getreid in
ebrei.
Die Römer aßen auch
mit den Fingern.
Fleisch war bei den Rö
mern
nicht sehr beliebt.
Gegessen wurde auf
triclinium.
dem
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Bevor die Römer kamen (1)
A NG L II S
AV IONE
Es heißt, die Römer hätten die Germa­
auch von den Römern ge­­kauft wurden.
nen besiegt und deren Heimatland Ger­
Zur Jagd gingen die Germanen eher sel­
manien besetzt. Tatsächlich gab es DIE
ten, meist nur wegen der Pelze von wil­
Germanen jedoch nicht. Die Einwohner
den Tieren. Diese wurden ebenfalls ins
des Gebietes östlich von Rhein und
Römische Reich exportiert. Man wohn­­te
Elbe waren kein einheitliches Volk. Sie
in Häusern aus Lehmfachwerk, die Vieh­
gehörten verschiedenen kleineren und
ställe waren unter demselben Dach. So
größeren „Stämmen“ an und hatten
hatte man es auch im Winter warm.
Trotzdem wurden die Menschen häufig
keinen ge­­meinsamen König. Als die
Römer das Land überfielen, das sie
krank: Kaputte Zähne, Gelenkkrank­
Germanien nannten, trafen sie aber
heiten und Wirbelsäulenschäden kamen
nicht auf primitive Hinterwäldler. Die
sehr oft vor. Viele starben in jungen Jah­
Germanen waren große Kämpfer, aber
ren, die Menschen wurden im Durch­
ihre Wirtschaftsweise war eher bäuer­
schnitt nur halb so alt wie wir heute.
lich. Sie lebten in Siedlungen mit bis zu zwei­
Medizinische Versorgung gab es so gut wie gar
nicht.
hundert Menschen zu­­sammen, ähnlich den
späteren Haufendörfern. Ihre Gesellschafts­
Auf der Landkarte stehen die Bezeichnungen
ordnung war wohl patriarchalisch. Kleinkönige
der einzelnen Volksstämme, die in Germanien
und Fürsten herrschten
über ihre kleinen Reiche,
aber die einzelnen Haus­
RUGII
gemeinschaften standen
REUDIGNI
NUITONES
unter besonderem Schutz.
SA
XO
SIDINI
NE
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Des Königs Arm reichte
LA
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VARINI
OB
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nur bis zum Hoftor. Der
FRISII
LEMOVII
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Vater einer Familie hatte
BURGUNDIONES
CHASUARII
die Verfügungsgewalt über
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ANGRIVARII
CHAMAVI
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alles, was zu seinem Hof
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gehörte. An bestimmten
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Tagen trafen sich die Män­
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ner zur Volksversammlung,
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zum Thing. Dort wurde über
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die Angelegenheiten der
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­Ge­­meinde beraten sowie
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Recht gesprochen.
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Die Menschen waren
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in drei Stände aufgeteilt:
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SUDINI
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Freie, Unfreie (Knechte)
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NARISTI
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und Rechtlose (Kriegsge­
NE
VARISTI
fangene, Sklaven). Viele
I
Germanen waren Bauern,
ELIC
MARKOMANNI
V IND
sie züchteten Schweine,
RAURACI TOUGENI
Kühe und Pferde und be­­
TAURISCI
BOII
stellten ihre Felder mit Ge­­
NORICI
treide. Es gab außerdem
RAETI
geschickte Tischler, Schmie­
de und Töpfer unter ihnen.
Sie produzierten Waren, die
AM
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Der Vesuv bricht aus (1)
Wir schreiben den 24. August des Jahres 79
n. Chr. An der Bucht von Neapel am Mittelmeer
liegt die römische Stadt Pompeji. Direkt über
der Stadt erhebt sich der Berg Vesuv. Er ist
bekannt dafür, dass er manchmal Feuer auf die
Felder regnen lässt. Erdbeben gibt es häufiger
und die Menschen sind daran gewöhnt. Trotz
der Gefahr durch den nahen Vulkan haben sie
an seinen Hängen ihre Häuser gebaut und
bewirtschaften ihre Äcker, denn der Boden ist
fruchtbar und die Gegend wunderschön. Auch
an diesem Tag summt die Stadt vor Geschäftig­
keit und Lebensfreude: Kinder spielen in den
Straßen, Verkäufer preisen ihre Waren an,
Hausfrauen kaufen ein. Niemand ahnt etwas
von der Katastrophe, die in wenigen Augenbli­
cken über die Gegend hereinbrechen wird: Der
Vesuv bricht aus.
er Gelehrte Plinius der Jüngere hat das schreckliche Ereignis aus nächster Nähe erlebt
D
und in einem Brief aufgeschrieben. Lest folgenden Bericht.
„Bereits einige Tage zuvor hatte es ein Erdbe­
ben gegeben – weniger furchterregend, als man
es in Campania gewohnt war. In jener Nacht
jedoch wurde es so stark, dass man glauben
konnte, alles würde […] einstürzen. Ich erhob
mich, um meine Mutter zu wecken. Wir setzten
uns in den Hof des Hauses, der das Meer in
geringem Abstand vom Haus trennte. Schon
war die erste Stunde des Tages und es war
noch dämmrig. Die umliegenden Gebäude
waren stark in Mitleidenschaft gezogen und wir
hatten große Furcht, dass sie einstürzen könn­­
ten. Schließlich schien es uns ratsam, die Stadt
zu verlassen. Zusammen mit einer großen Men­
schenmenge drängten wir in einem langen Zuge
aus der Stadt.
Nachdem wir die Häuser hinter uns gelassen
hatten, blieben wir stehen. Wir mussten beängs­
tigende Dinge sehen, denn die Wagen, die wir
dabei hatten, rollten hin und her, obwohl sie auf
einem ebenen Gelände standen. Außerdem
sahen wir, dass das Meer zurückflutete und
durch das Erdbeben gleichsam zurückgetrieben
wurde. Die Küste war vorgerückt und viele Mee­
reslebewesen wurden auf dem trockenen Sand
zurückgehalten.
Auf der anderen Seite wurde eine furchterre­
gende schwarze Wolke von Feuerschein in Zick­
zacklinien zerrissen und spaltete sich in Flam­
100
mengebilde, die Blitzen ähnlich, aber größer
waren. Nicht viel später sank jene Wolke auf
die Erde herab, bedeckte das Meer, umgab
Capri, verbarg das Vorgebirge von Misenum
und entzog es unseren Augen. Daraufhin befahl
meine Mutter mir, dass ich mich selbst in Sicher­
heit bringen sollte. Schon fiel Asche, jedoch nur
wenig. Ich sah mich um: Der dichte Rauch, wel­
cher sich wie ein Sturzbach über die Erde ergoss,
bedrohte uns und kam auf uns zu. Wir hatten
uns kaum hingesetzt, da wurde es dunkel. Es
war nicht wie eine mondlose Nacht oder wie bei
Bewölkung, sondern wie in ge­­schlossenen Räu­
men, wenn das Licht ausgelöscht worden ist.
Man hörte das Wehklagen der Frauen, das
Jammern der Kinder und die Schreie der Män­
ner. Die einen suchten ihre Eltern, die anderen
suchten ihre Kinder, wieder andere riefen nach
ihren Ehefrauen und versuchten, sie an ihren
Stimmen zu erkennen; diese beklagten ihr Un­­
glück, jene das Unglück ihrer [Angehörigen]; es
gab Leute, die aus Furcht vor dem Tod um den
Tod baten; viele erhoben die Hände zu den Göt­
tern, manche erklärten, dass es überhaupt kei­
ne Götter mehr gäbe und dass jetzt die letzte
und für die Welt ewige Nacht gekommen sei.
Und es gab Leute, die durch ausgedachte und
erlogene Schreckensgeschichten die wahre Ge­­
fahr noch vergrößerten.
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