Inhalt - Hase und Igel Verlag
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Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Ausschneidebilder für das Poster . . . . . . . . . . . . . 6 1. Kapitel: Rom – Ein Weltreich entsteht Lehrerteil mit Anmerkungen zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Kopiervorlagen 7, 5, 3 – Rom schlüpft aus dem Ei . . . . . . . . . . . . . . . Die Ausdehnung des Reiches . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Alltag eines Legionärs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Ausrüstung eines Legionärs . . . . . . . . . . . . . . . Im Legionslager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das bewegte Leben eines Zenturios . . . . . . . . . . . . . Reger Handel im Römerreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cäsar und der Kaiserkult . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 12 14 15 16 17 18 20 Römische Kinderspiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Essgewohnheiten der Römer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „Exotische Leckerbissen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Im Speisezimmer eines Römers . . . . . . . . . . . . . . . . Einkaufszettel eines Römers . . . . . . . . . . . . . . . . . . Römische Rezepte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mein Mosaik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Meine Öllampe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Musik bei den Römern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Meine Panflöte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wandmalerei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Römische Mode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Meine Römerkleidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thermen und Latrinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „Brot und Spiele“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Götter-Memory . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Römische Kultur kompakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 51 52 53 54 55 58 62 63 65 67 69 71 73 74 75 76 3. Kapitel: Die Römer bei uns Lehrerteil mit Anmerkungen zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Kopiervorlagen Bevor die Römer kamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Runenstäbe – Buchstaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „… landschaftlich ohne Reiz, rau im Klima …“ . . . Die Varusschlacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Schatz im Rhein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Limes – römische Grenze . . . . . . . . . . . . . . . . . Kreise im Kornfeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grab 23 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ärger in der Ziegelei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Das Erbe der Römer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Kapitel: Alltag im Römischen Reich Lehrerteil mit Anmerkungen zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Kopiervorlagen Cäsar oder Kaisar? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Auch du kannst Latein! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tag für Tag Latein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Meine Schreibtafel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Römische Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petronius und der Geldverleiher . . . . . . . . . . . . . . . . Römische Längenmaße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Römische Gewichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufgewachsen im Römerreich . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 33 34 35 39 40 41 44 46 81 83 84 87 88 89 91 93 95 96 4. Kapitel: Ein Weltreich vergeht Lehrerteil mit Anmerkungen zu den Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 Kopiervorlagen Der Vesuv bricht aus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sklaventum im Römerreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „In hoc signo vinces“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Imperialismus damals und heute . . . . . . . . . . . . . . . Wer hat’s gesagt? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Macht hat viele Gesichter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 103 105 106 107 108 Anhang: Museen, Internet, Literatur . . . . . . . . . 109 Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit zu den Römern © Hase und Igel Verlag, Garching b. München Name: 7, 5, 3 – Rom schlüpft aus dem Ei Im 8. Jahrhundert v. Chr. entstand in Mittelitalien ein neuer Stadtstaat – Rom. Um den Ursprung der Stadt ranken sich viele Geschichten. Der Sage nach wurde Rom von den Zwillingen Romulus und Remus gegründet. Die Söhne der Rhea Silva und des Kriegsgottes Mars wurden von ihrem Großvater auf einem Floß im Fluss Tiber ausgesetzt. Das Floß strandete am Fuße des Palatin, einem der sieben Hügel, auf denen Rom erbaut wurde. Eine Wölfin fand die Zwil linge und säugte sie, bis sie von einem Hirten und seiner Frau gefunden und aufgezogen wur den. Als sie erwachsen waren, gründeten sie die Stadt Rom, konnten sich aber nicht einigen, wer regieren sollte. Schließlich tötete Romulus Relief mit der kapitolinischen Wölfin von Aventicum im Streit seinen Bruder Remus und die Stadt wurde nach Romulus benannt. Eine andere Geschichte verknüpft den Unter gang Trojas mit der Gründung Roms. Der Le gende nach war Troja eine reiche und mächtige Handelsstadt am Bosporus, dem Eingang zum Schwarzen Meer. Sie wurde schließlich wegen einer unglücklichen Liebesgeschichte von den Griechen zerstört. Davon berichtet der große Dichter Homer in seinem Buch „Ilias“. Äneas, ein trojanischer Krieger, schaffte die Flucht aus der brennenden Stadt. Lange irrte er auf dem Mittelmeer herum, bis sein Schiff in Nordafrika landete. Dort ließ er sich mit Dido ein, der Grün derin und Königin Karthagos. Er verließ sie je doch, um ein neues Reich zu errichten. Das be gründete die jahrhundertelange Urfeindschaft Karthagos mit Rom. In Italien angekommen, heiratete Äneas die Tochter des Königs von La tium, so heißt die Gegend um Rom. Sein Sohn Iulus gründete schließlich die Stadt Alba Longa. Das war die Vorläuferin von Rom. ie Geschichte des Römischen Reiches ist kompliziert. Damit man sich so viele JahresD zahlen besser merken kann, bildet man Eselsbrücken. Verbinde richtig. 7, 5, 3 – Rom schlüpft aus dem Ei. • Die Hunnen ziehen von Zentralasien aus in Rich • tung Westen und überfallen Europa. Das ist gleich zeitig der Beginn der Völkerwanderung 375 n. Chr. 2, 0, 2 – Zwaa null zwaa, Schlacht von Zama. • • Der römische Gelehrte Varro hat dieses Datum für die Gründung der Stadt Rom festgelegt. Iden Märzen vierzig vier, packten Brutus Neid und Gier. • • Mitte März des Jahres 44 v. Chr. ermordet Brutus seinen Ziehvater Cäsar. 3, 7, 5 – Die Hunnen machen sich auf die Strümpf. • • Ende des Weströmischen Reiches 476 n. Chr. • Das römische Heer unter dem Feldherrn Scipio • siegt über die Karthager und Hannibal in der Schlacht bei Zama in Nordafrika. 4, 7, 6 – mit Rom ist es ex. Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit zu den Römern © Hase und Igel Verlag, Garching b. München 11 Name: Die Ausrüstung eines Legionärs Das Weltreich Rom verfügte über einen großen und machtvollen Militärapparat. Dieser war streng organisiert und hierar chisch gegliedert. Zwischen 4600 und 6000 Mann bildeten eine Legion, eine selbstständig agierende Truppe von Solda ten. Die Männer standen unter dem Befehl eines Konsuls. Eine Legion bestand aus zehn Kohorten, wobei eine Kohorte (480 – 600 Mann) aus drei Manipeln gebildet wurde. Ein Manipel bestand wiederum aus zwei Zenturien. Eine Zenturie, angeführt vom Zenturio, war die kleinste Einheit (etwa 80 Mann). Am Ende dieses recht komplizierten Systems stand der einzelne Soldat. So durchdacht wie die gesamte Legion, so ausgeklügelt waren auch die Waffen und die Ausrüstung, die jeder einzelne Legio när mit sich führte. ie römische Legion war streng geordnet. Auch heute sind Gruppen organisiert. D Welche kennst du? Wie sind sie aufgebaut? ies den folgenden Text über die Ausrüstung eines Soldaten. Streiche die falschen L Begriffe durch und verbinde sie mit den richtigen Wörtern. Tuniken Wolle P ferdehaaren Schild Schildkröte Spaten Eisennägeln 40 Jeder Soldat trug eine Rüstung. Sie war sehr leicht und die Män ner mussten sich beim An- und Ausziehen gegenseitig helfen. schwer Der Brustpanzer bestand aus Stoffplatten, die mit Lederstreifen verbunden waren. Unter der Rüstung trug man halblange Strumpfhosen aus Seide. Im Kampf schützte ein Gürtel mit brei Metallbändern ten, herabhängenden Wollfäden – das sogenannte cingulum – die Leistengegend. Es wurde über der Tunika getragen. Durch Beschläge an den Lederstreifen, die beim Marschieren aneinan Lederstreifen derschlugen, entstand ein klingelndes Geräusch, das die Gegner schon von Weitem einschüchtern sollte. Den Kopfschutz bildete ein verzierter Helm, der Gesicht und Ohren frei ließ. Die Helmzier der Offiziere aus meist roten Federn sorgte dafür, dass die Legio S pee r näre sie aus der Entfernung gut sehen konnten. Jeder Soldat kämpfte mit einem kurzen Schwert, dem gladius, und einem rechteckigen Kantholz. Beim Angriff bildeten die Soldaten damit Hacke die berühmte Kaulquappe. Die Ausrüstung wurde durch eine Wurfwaffe ergänzt: das pilum, ein sehr leichter Bumerang, der sogar den Schild des Gegners durchdringen konnte. Zur Ausstat tung gehörte schließlich auch eine Gabel zum Ausheben von Wolldecke Gräben, ein Kran für den Bau von Schutzwällen und eine Dau nendecke als Schutz vor der nächtlichen Kälte. An den Füßen trugen die Männer Stiefel aus grobem Leder, deren Sohlen mit Hufeisen beschlagen und deshalb auch nach langen Märschen Sandalen nicht durchgelaufen waren. So kam leicht eine Last von über vier Kilogramm zusammen, die jeder Soldat täglich mit sich he rumtragen musste. Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit zu den Römern © Hase und Igel Verlag, Garching b. München 15 Name: Auch du kannst Latein! Die Wörter für einige wichtige Dinge des Alltags haben die Germanen von den Römern übernommen und in ihren Sprachschatz aufgenommen. Wir benutzen sie heute noch. Ordne die deutschen Wörter den lateinischen Begriffen zu und verbinde sie richtig. Feier • • cellarium Frucht • • insula Insel • • feriae Keller • • murus Markt • • fructus Mauer • • oryza Münze • • via strata Reis • • mercatus Sack • • moneta Straße • • diabolus Teufel • • tegula Ziegel • • saccus An welche Wörter der heutigen Zeit denkst du bei folgenden Begriffen? Schreibe auf. comis (lustig) bonus (gut) arma (Waffen) adventus (Ankunft) trahere (ziehen) videre (sehen) uche weitere Wörter, die in die deutsche Sprache aufgenommen wurden. S Finde heraus, welche lateinischen Begriffe dahinterstecken. Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit zu den Römern © Hase und Igel Verlag, Garching b. München 33 Meine Schreibtafel (2) 2. Tacker oder klebe nun jeweils die 12 cm langen Leisten kantenbündig an die anderen beiden Seiten, sodass sie auf der Holzplatte einen Rahmen bilden. 3. Lass den Kleber gut trocknen. Folge dann Punkt 6 der anspruchsvollen Variante. Anspruchsvolle Variante Du brauchst: •zwei Holztafeln 16 x 10 cm, 8 mm dick, aus Fichte, Ahorn oder Linde, • • • • • möglichst ohne Äste und fein gemasert drei Lederschnüre jeweils 10 cm lang Stecheisen 16 oder 20 mm, Klüpfel (Holzhammer) Bohrmaschine, Holzbohrer 4 mm kleine Schraubzwingen, 80er-Schleifpapier Bleistift, Lineal So geht’s: 1. Z eichne mit Lineal und Bleistift auf der schönen Seite der Holztafel rundum einen etwa 1,5 cm breiten Rand ein. Spanne die Tafel nun mit zwei Schraubzwingen auf dem Arbeitstisch fest. 2. Setze das Stecheisen auf die Bleistiftlinie auf und schlage vorsichtig mit dem Holzhammer darauf, sodass es etwa 1 – 2 mm ins Holz eindringt. Verfahre so rundherum. Nun ist der Rand durch die Einstiche vom Tafelinneren abgetrennt. 3. Setze das Stecheisen in einer Ecke des Tafelinneren quer zur Holzfaserrichtung auf und schlage ein- oder zweimal etwas fester auf das Stecheisen, sodass es etwa 4 mm tief in das Holz eindringt. Kippe es ganz leicht vor und zurück. Ziehe es wieder heraus, setze es 2 mm daneben wieder auf und wiederhole den Vorgang. Wenn du eine ganze „Zeile“ des Inneren eingeschlagen hast, machst du daneben weiter, bis das ganze Tafelinnere eingeschlagen ist. 4. S etze nun das Stecheisen am Rand an und schabe vorsichtig nacheinander die kleinen Holzbrocken heraus. Achtung: Am Rand musst du sehr sorgfältig arbeiten, sonst hebelst du ihn ab! 36 Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit zu den Römern © Hase und Igel Verlag, Garching b. München Name: Im Speisezimmer eines Römers „HUNGRIG DIE GÄSTE UND ANGSTVOLL DIE DIENER“ Horaz, Satiren I, 5 In den ersten Jahrhunderten der römischen Zeit nahmen die Römer die Speisen im Sitzen zu sich, ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. tafelten die Männer in vornehmen Kreisen im Liegen. Jedes bessere Haus verfügte über ein Speisezimmer, manchmal auch über mehrere. Darin war das triclinium untergebracht. Der Name stammt von dem griechischen Wort cline für Bett und bedeutet, dass drei Liegen um einen zentralen Tisch angeordnet waren. Die Liegen bestanden aus Stein und waren mit Polstern und Kissen belegt. Die Fußteile waren etwas niedriger angebracht. Man lag mit dem Oberkörper Richtung Tisch auf der Liege und bekam das Essen serviert. Das besorgten die Sklaven, die das Essen auch zubereiteten. Ein Koch sei teurer als drei Pferde, beklagte sich der Gelehrte Plinius der Ältere. Die Küchen wurden stets in der Nähe der Wasserleitung errichtet, sodass immer frisches fließendes Wasser zur Verfügung stand. Kü chenräume waren selbst in großen Villen sehr klein und wahrscheinlich ziemlich stickig, weil auf offenem Feuer gekocht wurde. Man wun dert sich heute, wie in so kleinen Räumen so viele Mahlzeiten mit mehreren Gängen zuberei tet werden konnten. Die Sprache der Küche war damals Grie chisch, so wie heute Französisch. Alles, was nicht mit dem Löffel gegessen werden konnte, aß man mit den Fingerspitzen. Gabeln wurden beim Essen nicht benutzt. Knochen und Reste warf man auf den Fußboden. Bei Ausgrabungen eines römischen Gebäudes im schweizerischen Augst fanden Archäologen unter Türschwellen und in Bodenritzen jede Menge Essensreste, darunter sogar feine Fischschuppen. So konn ten sie genau bestimmen, was damals geges sen wurde. Beliebt zu jedem Essen war Gemüse, Salat und puls, ein Getreidebrei. Fleisch bevorzugten die Römer vom Schwein und vom Hasen, dazu Fische sowie Austern. Das Haushuhn kam erst im 1. Jh. v. Chr. in größerem Maße auf den Spei sezettel. Welche Aussagen sind falsch? Streiche durch. Römische Küchen waren groß. der Küche Die Sprache h. war Griechisc Während des Essens r saßen die Römer imme . len aufrecht auf Stüh Puls is te Getreid in ebrei. Die Römer aßen auch mit den Fingern. Fleisch war bei den Rö mern nicht sehr beliebt. Gegessen wurde auf triclinium. dem Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit zu den Römern © Hase und Igel Verlag, Garching b. München 53 Bevor die Römer kamen (1) A NG L II S AV IONE Es heißt, die Römer hätten die Germa auch von den Römern gekauft wurden. nen besiegt und deren Heimatland Ger Zur Jagd gingen die Germanen eher sel manien besetzt. Tatsächlich gab es DIE ten, meist nur wegen der Pelze von wil Germanen jedoch nicht. Die Einwohner den Tieren. Diese wurden ebenfalls ins des Gebietes östlich von Rhein und Römische Reich exportiert. Man wohnte Elbe waren kein einheitliches Volk. Sie in Häusern aus Lehmfachwerk, die Vieh gehörten verschiedenen kleineren und ställe waren unter demselben Dach. So größeren „Stämmen“ an und hatten hatte man es auch im Winter warm. Trotzdem wurden die Menschen häufig keinen gemeinsamen König. Als die Römer das Land überfielen, das sie krank: Kaputte Zähne, Gelenkkrank Germanien nannten, trafen sie aber heiten und Wirbelsäulenschäden kamen nicht auf primitive Hinterwäldler. Die sehr oft vor. Viele starben in jungen Jah Germanen waren große Kämpfer, aber ren, die Menschen wurden im Durch ihre Wirtschaftsweise war eher bäuer schnitt nur halb so alt wie wir heute. lich. Sie lebten in Siedlungen mit bis zu zwei Medizinische Versorgung gab es so gut wie gar nicht. hundert Menschen zusammen, ähnlich den späteren Haufendörfern. Ihre Gesellschafts Auf der Landkarte stehen die Bezeichnungen ordnung war wohl patriarchalisch. Kleinkönige der einzelnen Volksstämme, die in Germanien und Fürsten herrschten über ihre kleinen Reiche, aber die einzelnen Haus RUGII gemeinschaften standen REUDIGNI NUITONES unter besonderem Schutz. SA XO SIDINI NE S Des Königs Arm reichte LA NG VARINI OB CHAUCI nur bis zum Hoftor. Der FRISII LEMOVII AR DI Vater einer Familie hatte BURGUNDIONES CHASUARII die Verfügungsgewalt über I ANGRIVARII CHAMAVI R E alles, was zu seinem Hof T UC BATAVI BR CHERUSCI gehörte. An bestimmten SE I MN S R Tagen trafen sich die Män ON A M ES ner zur Volksversammlung, VANDALI TU zum Thing. Dort wurde über BA NT SUNUCI ES die Angelegenheiten der TI I AT DUR CH MUN Gemeinde beraten sowie HER Recht gesprochen. SUGAMBRI TR Die Menschen waren EV ER MATTIACI I in drei Stände aufgeteilt: S E SUDINI ION NG Freie, Unfreie (Knechte) VA S NARISTI TOUTONI TE ME und Rechtlose (Kriegsge NE VARISTI fangene, Sklaven). Viele I Germanen waren Bauern, ELIC MARKOMANNI V IND sie züchteten Schweine, RAURACI TOUGENI Kühe und Pferde und be TAURISCI BOII stellten ihre Felder mit Ge NORICI treide. Es gab außerdem RAETI geschickte Tischler, Schmie de und Töpfer unter ihnen. Sie produzierten Waren, die AM PS I VA RI I T EN C TE RI - U I IN UR TIG SE QU AN I TRIB OC I SIPI Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit zu den Römern © Hase und Igel Verlag, Garching b. München 81 Der Vesuv bricht aus (1) Wir schreiben den 24. August des Jahres 79 n. Chr. An der Bucht von Neapel am Mittelmeer liegt die römische Stadt Pompeji. Direkt über der Stadt erhebt sich der Berg Vesuv. Er ist bekannt dafür, dass er manchmal Feuer auf die Felder regnen lässt. Erdbeben gibt es häufiger und die Menschen sind daran gewöhnt. Trotz der Gefahr durch den nahen Vulkan haben sie an seinen Hängen ihre Häuser gebaut und bewirtschaften ihre Äcker, denn der Boden ist fruchtbar und die Gegend wunderschön. Auch an diesem Tag summt die Stadt vor Geschäftig keit und Lebensfreude: Kinder spielen in den Straßen, Verkäufer preisen ihre Waren an, Hausfrauen kaufen ein. Niemand ahnt etwas von der Katastrophe, die in wenigen Augenbli cken über die Gegend hereinbrechen wird: Der Vesuv bricht aus. er Gelehrte Plinius der Jüngere hat das schreckliche Ereignis aus nächster Nähe erlebt D und in einem Brief aufgeschrieben. Lest folgenden Bericht. „Bereits einige Tage zuvor hatte es ein Erdbe ben gegeben – weniger furchterregend, als man es in Campania gewohnt war. In jener Nacht jedoch wurde es so stark, dass man glauben konnte, alles würde […] einstürzen. Ich erhob mich, um meine Mutter zu wecken. Wir setzten uns in den Hof des Hauses, der das Meer in geringem Abstand vom Haus trennte. Schon war die erste Stunde des Tages und es war noch dämmrig. Die umliegenden Gebäude waren stark in Mitleidenschaft gezogen und wir hatten große Furcht, dass sie einstürzen könn ten. Schließlich schien es uns ratsam, die Stadt zu verlassen. Zusammen mit einer großen Men schenmenge drängten wir in einem langen Zuge aus der Stadt. Nachdem wir die Häuser hinter uns gelassen hatten, blieben wir stehen. Wir mussten beängs tigende Dinge sehen, denn die Wagen, die wir dabei hatten, rollten hin und her, obwohl sie auf einem ebenen Gelände standen. Außerdem sahen wir, dass das Meer zurückflutete und durch das Erdbeben gleichsam zurückgetrieben wurde. Die Küste war vorgerückt und viele Mee reslebewesen wurden auf dem trockenen Sand zurückgehalten. Auf der anderen Seite wurde eine furchterre gende schwarze Wolke von Feuerschein in Zick zacklinien zerrissen und spaltete sich in Flam 100 mengebilde, die Blitzen ähnlich, aber größer waren. Nicht viel später sank jene Wolke auf die Erde herab, bedeckte das Meer, umgab Capri, verbarg das Vorgebirge von Misenum und entzog es unseren Augen. Daraufhin befahl meine Mutter mir, dass ich mich selbst in Sicher heit bringen sollte. Schon fiel Asche, jedoch nur wenig. Ich sah mich um: Der dichte Rauch, wel cher sich wie ein Sturzbach über die Erde ergoss, bedrohte uns und kam auf uns zu. Wir hatten uns kaum hingesetzt, da wurde es dunkel. Es war nicht wie eine mondlose Nacht oder wie bei Bewölkung, sondern wie in geschlossenen Räu men, wenn das Licht ausgelöscht worden ist. Man hörte das Wehklagen der Frauen, das Jammern der Kinder und die Schreie der Män ner. Die einen suchten ihre Eltern, die anderen suchten ihre Kinder, wieder andere riefen nach ihren Ehefrauen und versuchten, sie an ihren Stimmen zu erkennen; diese beklagten ihr Un glück, jene das Unglück ihrer [Angehörigen]; es gab Leute, die aus Furcht vor dem Tod um den Tod baten; viele erhoben die Hände zu den Göt tern, manche erklärten, dass es überhaupt kei ne Götter mehr gäbe und dass jetzt die letzte und für die Welt ewige Nacht gekommen sei. Und es gab Leute, die durch ausgedachte und erlogene Schreckensgeschichten die wahre Ge fahr noch vergrößerten. Materialien für den Unterricht: Wulf Hein, Komm mit zu den Römern © Hase und Igel Verlag, Garching b. München