Making Love - Praxis Matthias Jasper

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Making Love - Praxis Matthias Jasper
Making Love
von Barry Long / Übersetzung: Janine Müller Der Autor: "Der Schriftsteller und spirituelle Lehrer Barry Long wurde 1926 in Australien
geboren und lebt an der Gold Coast in Queensland. 1982 begann er in England öffentlich
zu lehren. Seitdem hat seine kompromißlose und praktische Auffassung von der Wahrheit
des Lebens eine wachsende internationale Hörer- und Leserschaft gefunden."
Zitat aus seinem Buch ,,Nur die Angst stirbt", Context-Verlag, Bielefeld 1996
Der Text: Bei der Übersetzung handelt es sich um eine Rohü bersetzung fü r den
Hausgebrauch.
Sie ist nicht von Barry Long autorisiert und wurde aus Zeitgrü nden nicht in eine
sprachlich perfekte Form gebracht. Der Text ist ursprü nglich gesprochene Sprache auf
Kassette. Inhaltlich finde ich ihn zwar oft zu absolut und damit einseitig, aber genauso an
vielen Stellen radikal und mir absolut aus Leib und Seele gesprochen. Keine neue
Wahrheit also, aber eine starke Inspiration fü r die Zusammenarbeit zwischen Männern
und Frauen.
Making Love
Tragödie aller Zeiten, denn es ist die Ursache für das Unglück auf der Erde. Über
tausende von Jahren ist das Vergessen immer weitergegangen. Langsam wird es so
gravierend, daß es inzwischen ein menschliches Problem ist. Nur der einzelne Mann oder
die einzelne Frau haben eine Chance das zu korrigieren. Es kann keine
Allgemeinlösungen geben. Das Problem ist zu persönlich und zu tief. Jede/jeder muß es
für sich selbst machen, oder es wird nicht geschehen. Das grundlegende Unglück der
Frau, ihre dauernde Unzufriedenheit, kommt daher, daß der Mann sie körperlich nicht
mehr erreichen kann. Ihre emotionalen Exzesse, Depressionen, tränenvollen
Frustrationen, sogar ihre Spannungszustände vor der Regelblutung und zu guter Letzt die
Umstände, die zu Gebärmutterproblemen aller Art führen, all diese Dinge rühren von der
Unfähigkeit des Mannes her, im Liebesakt ihre subtilsten, fundamentalsten weiblichen
Energien aufzunehmen und zu erlösen. Diese außerordentlich schönen Energien sind
hochintensiv, und wenn sie, so wie jetzt, in der Frau unberührt bleiben, degenerieren sie
zu psychischen oder emotionalen Verwirrungen. Manchmal kristallisieren sie auch in
physische Störungen. Der Schoß gebiert alle möglichen Dinge. Das grundlegende
Unglück des Mannes, seine ständige Ruhelosigkeit, kommt daher, daß er seine
ursprüngliche göttliche Autorität und damit seine sexuelle Kontrolle über sich selbst
verloren hat. Seine emotionale oder psychische Degenerierung zeigt sich auf
menschheitlicher Ebene als Sexbesessenheit. Alle Männer ohne Ausnahme sind
sexbesessen. Sexbesessenheit ruft im Mann zwanghafte sexuelle Phantasien und
chronisches Masturbieren hervor, auch dann, wenn er mit einer Partnerin zusammenlebt.
Sexuelle Unterdrückung führt zu Wut und Gewalt und zu dem bekannten Symptom, sich
selbst in der Arbeit und in der Jagd nach Wohlstand zu verlieren, um sich von seiner
Unbrauchbarkeit als wahrer Liebhaber abzulenken. Business und die Anhäufung von
Wohlstand sind bei beiden Geschlechtern die Tarnung der Unfähigkeit oder der Angst,
kraftvoll und in Schönheit durch den Körper zu lieben. Durch seine Vernachlässigung der
Liebe zur Frau leidet der Mann unter vorzeitigem Samenerguß, Schuldgefühlen, Angst,
Selbstzweifeln, Impotenz, sexueller Verkümmerung, die sich als Desinteresse maskiert,
sexueller Abstinenz aufgrund unterdrückter Versagensangst, sexueller Draufgängerei und
Mangel an wahrem Wissen. Das alles übertraÅNgt er wiederum auf die Frau und
verschärft damit ihre Unzufriedenheit und seine eigene Rastlosigkeit. Jede Jungfrau, die
heute sexuell mit einem Mann zusammenkommt, ist sofort angesteckt. Sein Mangel an
Liebe legt in ihr den Keim der Unzufriedenheit, wie er in ihrem ganzen Geschlecht
vorhanden ist. Desillusionierung ist unausweichlich. Ein voll integriertes männliches
Wesen zu sein verlangt vom Mann, daß er durch seinen Körper die göttlichen weiblichen
Energien aufnimmt. Diese Energien kann die Frau für ihn nur durch die richtige Art
körperlich sexueller Liebe freigeben. Aber der Mann muß Mann genug sein, d.h.er muß
fähig sein, sie genug zu lieben, sie göttlich und selbstlos genug zu lieben um diese
Energien von ihrem tiefsten Zentrum her zu entnehmen. Das ist nicht von der Technik
abhängig. Es verlangt Liebe, reine Liebe. So lieben zu können ist die Autorität, die der
Mann verloren hat, die einzige wahre Autorität, die er über die Frau haben kann. Die Frau
Making Love nach Barry Long Anmerkungen der
Übersetzerin …
Die Tragödie und ihre
Auswirkungen….
Seite 1 von 21 jedoch will und kann ihre Energien nicht an einen Mann abgeben, der noch nicht er selbst
ist, der noch nicht voll integriert und verbunden ist, egal wie sehr sie ihn liebt und geben
will.
Da heute sehr wenige Männer auf der Erde sie selbst sind, d.h. die Autorität haben,
genügend Liebe durch ihren Körper auszudrücken um damit den höchsten Teil der Frau
zu erreichen, wächst die Kluft des Unglücks immer weiter. Der Mann, der sexuelle
Sachkenntnis erworben hat, weiß immer noch nicht, wie er diese göttliche Liebe machen
soll. Gesteigerte Gefühle und Orgasmen sind erfreulich und geben ihm eine Art Autorität,
aber sie sind nicht die Liebe, nach der eine Frau sich sehnt. Die Frau oder die Frauen, mit
denen er Verkehr hat, befriedigt er, wie es ein gutes Essen tut. Aber bald hungert sie
wieder und schließlich verachtet sie ihren Appetit und sich selbst, weil sie weiß, daß sie
nicht geliebt worden ist. In einer Beziehung ist die Strafe, die der Mann für sein
physisches Versagen, der Frau als der Personifizierung der Liebe zu dienen, bezahlen
muß, ihre tyrannische Emotionalität. WO immer er liebt, oder es versucht, wird sie ihn
eines Tages schockieren, wird ihn sprachlos machen, ihn niedermachen. Plötzlich
offenbart sich ihre Feindseligkeit, der lebendige weibliche Dämon der Emotion. Jeder
Mann, der den Hass dieser Boshaftigkeit noch nicht erfahren hat, kennt die Liebe nicht.
Sie zeigt sich, wenn er abhängig ist und nicht einfach weggehen kann. Jede Frau, die sich
noch nicht in ihrer Boshaftigkeit erlebt hat, war noch nicht mit ihrer Liebe in Berührung.
Die Boshaftigkeit der Emotion in der Frau ist die Hölle auf Erden für den Mann. Das ist der
Teil in ihr, den er nicht handhaben oder verstehen kann, denn es ist der Dämon seines
eigenen Versagens in der Liebe, der ihn beschimpft, mißbraucht und quält. Er ist
erschreckt davon. Er bahnt sich schwindelnd und prahlend seinen Weg, aber wenn er
länger in Beziehungen ist, wird die Boshaftigkeit ihn unvermeidlich besiegen und dazu
zwingen, das letzte Überbleibsel seiner Männlichkeit und Autorität um des lieben Friedens
willen aufzugeben. Sie werden dann zusammen alt werden, sich sicher, aber halb tot
fühlen, aneinandergelehnt in der schrecklichen Welt des Kompromisses. Während die
Welt so weitergeht wie sie ist, wird die Boshaftigkeit dem Mann niemals erlauben, sein
fundamentales Versagen in der Liebe zur Frau zu vergessen. Die Frau muß geliebt
werden. Die Zukunft der menschlichen Rasse hängt davon ab, daß die Frauen geliebt
werden, denn nur dann kann der Mann wahrhaft er selbst sein und seine verlorene
Autorität wiedergewinnen. Nur dann kann es wieder Frieden auf Erden geben. Die Frau
jedoch, wie sie jetzt ist, kann nicht lange oder für immer vom Mann geliebt werden , so
wie er jetzt ist. Zusammen sind sie in einem Teufelskreis gefangen. Und wenn sie noch
länger ihren eigenen Ideen über die Liebe überlassen bleiben, gibt es keinen Ausweg für
sie. Die Liebe ist auf diesem Planeten in furchtbarer Unordnung. Es muß dringend etwas
getan werden. Und ihr müsst es tun.
Männer ohne Autorität
….
Auf diesen beiden Bändern werde ich euch sagen, wie ihr wieder richtigen Sex macht.
Aber zuerst werde ich über die Liebe sprechen und euch eine Idee von ihrem Sinn geben,
von eurem Platz in der Liebe und dem Leben auf der Erde. Liebe ohne Zweck ist
hoffnungslos, wie ihr in der Welt um euch herum wahrnehmen könnt. Die Liebe zu
verstehen wie sie ist, und nicht wie ihr denkt, daß sie ist oder ihr sie euch gerne vorstellen
würdet, ist die erste Lektion beim Erlernen der sexuellen Liebe. Ich werde geradeheraus
und offen sein. Ich werde den körperlichen Akt im einzelnen beschreiben und Worte
gebrauchen wie ,Vagina' und ,Penis' oder andere Begriffe, die Liebende benutzen. Ich
werde sehr intim zu euch sprechen. Ich schlage vor, ihr hört euch beide Tonbänder immer
wieder an. Jedesmal werdet ihr neue Erkenntnisse haben. Ihr könnt nicht
auswendiglernen, was auf diesen Bändern gesagt wird und dann richtig sexuell
zusammen sein. Ihr müsst es so aufnehmen, daß es Teil von euch wird, Teil eures
Verstehens. Überprüft jedoch jede Feststellung durch eure eigene Erfahrung, oder, wenn
ein Gedanke außerhalb eurer Erfahrung zu sein scheint, hört auf den Klang der Wahrheit
darin, auf das Echo des Wissens, das ihr einst hattet. Der tiefste und wahrste Teil von
euch weiß alles. Ich denke, es gibt keinen Grund, warum ein Kind die Bänder nicht hören
sollte. Eigentlich würde es mir gefallen, wenn jeder Junge und jedes Mädchen in der
Pubertät sie immer und immer wieder hört, besonders die jungen Frauen. Das einzige
Problem ist, wenn ein Kind oder ein Teenager danach intelligente Fragen stellt. Wird ein
intelligenter Erwachsener da sein, um diese Fragen ehrlich und aus einer Haltung der
Liebe und des Verständnisses heraus zu beantworten, außerhalb des Teufelskreises? Ich
gehe mal davon aus. Das Hauptproblem beim sexuellen Zusammenkommen ist der
… werde ich euch
sagen, wie ihr wieder
richtigen Sex macht …
Making Love nach Barry Long Die Beschreibung des
Problems ….
Seite 2 von 21 frühzeitige Samenerguß des Mannes. Und die Frau, wie ich später erklären werde,
scheinbar ganz unschuldig, trägt dazu bei. Die Ursache, zu früh zu kommen, sind
Emotionen, die durch Erregung und Vorwegnahme auf beiden Seiten verursacht werden.
Diese Emotion ist, besonders beim Mann, schon lange vor dem Liebesspiel da. Beim
Mann gibt es eine andauernde, vorsexuelle Erregung bzw. einen erhöhten aggressiven
Emotionspegel. Der Grund sind seine ganz normalen Sexphantasien beziehungsweise
seine sexuelle Besessenheit. Durch Witzemachen und Gespräche mit anderen Männern
über Sex, durch lesen darüber, durch doppeldeutige Anspielungen in gemischter
Gesellschaft, dadurch, daß er Frauen in der Öffentlichkeit nachschaut und
gewohnheitsmäßige, unbewußte begierliche Verknüpfungen macht, durch all das hält er
den Grundpegel seiner aggressiven Emotion relativ hoch. Wenn ihr euch den Mann als
ein sexuelles Thermometer vorstellt, liegt er aufgrund seiner Sexbesessenheit
normalerweise bei ungefähr 25 Grad sexueller Emotion, während die Frau normalerweise
nur bei ungefähr 5 Grad liegt. Die Frau ist weniger aggressiv als der Mann, denn sie ist
grundlegend weniger sexbesessen. Infolgedessen ist der Mann jederzeit zum Sex bereit,
unabhängig von seinen zahlreichen Macken und Hemmungen. Die Frau ist es nicht.
Damit sie Verkehr haben will, muß ihre sexuelle Temperatur erhöht werden. Im
Liebesspiel davor erhöht das Flirten, Sich Halten, das Küssen und Streicheln der Brüste
und der Genitalien die sexuelle Temperatur oder Emotion auf beiden Seiten. Kommt das
zu dem sowieso schon erhöhten Stimulierungspegel beim Mann aufgrund seiner
Sexbesessenheit dazu, dann läßt es ihn weit stärker in die Phantasie gehen als sie. Und
wieder steigt seine sexuelle Temperatur viel schneller. Zu dem Zeitpunkt, wo er in sie
eindringen will, ist er bei brennenden 99 Grad. Es steigert sich noch mit
Höchstgeschwindigkeit durch seine Erwartung und Ungeduld.
Sie ist bei angenehmen und genüsslichen 70 Grad und steigt ebenfalls. Manchmal muß
sie nur ihre Beine ihm gegenüber öffnen: das Phantasiebild ist verwirklicht und er kommt.
Oder sein Penis berührt sie, dringt nur durch die Lippen der Vagina, und er kommt. Oder
er schafft es gerade noch, in die Vagina hineinzukommen und in Sekunden fällt seine
sexuelle Temperatur von fieberhaften 100 Grad auf Null, während er sich selbstsüchtig in
einen seltenen Zustand von kühler Wunschlosigkeit hineinejakuliert.
Die Frau ist, gottseidank, Liebe. Liebe ist ihre wahre Natur unter all der Emotion, den
Verstellungen und Macken. Wenn sie ihn liebt, oder wenn sie einfach nur liebt, kann sie
die sexuelle Enttäuschung ertragen. Die Frau repräsentiert auf jeder Ebene die Mutter,
das archetypisch Weibliche, die Mutter Erde, an der alle sich erquicken und erfreuen, sei
es auch nur durch eine Flasche Whiskey, der aus dem Korn und dem Wasser der Erde
gemacht ist. Der Mann, so wie er jetzt ist, ist wie ein Kind gegenüber der grenzenlosen
Liebe in ihr, der wahren Frau, von der jede jenseits von ihrer Neurose weiß. In ihrer Liebe
kann sie ihm vergeben, daß er zu früh kommt und ihren eigenen Mechanismus des
Begehrens ungültig machen. Sie kann seine rastlose Weltlichkeit, wie sie sich im
Orgasmus ausdrückt, annehmen und ihn in sich halten, jungenhaft und neu in seinem
kurzen Augenblick des Friedens. Für die Frau liegt die Erfüllung ihrer Liebe darin, ihn in
sich aufzunehmen mit allem, was er geben kann und sich im Gegenzug ganz in süsser,
vollkommener Liebe hinzugeben. Wenn der Mann zu früh kommt, war er nicht Liebe
genug um ihr alles von sich zu geben. Er hatte die Zeit nicht. Deshalb war sie
wiederum unfähig, ihm all die Liebe zu geben, die sie hat. Dadurch daß er kam, ging er, er
verließ sie. Deshalb ist er etwas weniger ein Mann; sie ist etwas weniger sie selbst.
Entgegen dem Ziel ihres Ringens um Vereinigung sind sie ein bißchen mehr voneinander
getrennt. Die Frau kann, wenn sie liebt, den größten Teil der Frustration in sich auflösen,
die durch den vorzeitigen Samenerguß des Mannes verursacht wird. Trotzdem wird jede
übriggebliebene Emotion Teil der Boshaftigkeit, die ihn morgen kreuzigen wird. Aber ihre
Liebe kann ihr unerfülltes Bedürfnis, ihre subtilsten Energien auszutauschen, nicht
kompensieren. Im Liebesakt drückt sie gegenüber dem Mann ihre wahre weibliche
Schönheit aus, den göttlichen Duft, der sich kontinuierlich in jeder Frau bildet. Das ist es,
warum der Mann sie braucht. Der Schmerz darüber, daß sie diese unnötige Bürde wegen
des Versäumnisses des Mannes tragen muß, ist die tiefe Kränkung, die den strafenden
Stimmungen und der emotionalen Raserei ihrer Boshaftigkeit zugrunde liegt. Ein Mann,
der zu früh kommt, hat zeitweise seinen Willen zu lieben verloren, sich selbst verloren.
Deshalb kann er die vollkommene Hingabe der Frau nicht annehmen und ist ohne
wirkliche Autorität. Er weiß es und schämt sich dafür. Die einzige wirkliche Autorität, die
der Mann über die Frau haben kann, ist die der Liebe. Diese Autorität wird sie ihm
Making Love nach Barry Long Die Frau ist … Liebe
Das Problem ….
Seite 3 von 21 bedingungslos zugestehen wenn er genügend Liebe zeigt um ihre volle Hingabe zu
akzeptieren. Sie kann nur das geben, was er nehmen kann. Seine aufgeblasene
ökonomische und physische Autorität, die er in den letzten paar tausend Jahren über sie
hatte, war ein widerliches Stück Arbeit um mit ihr für seine eigene Schwäche, den
Verzicht auf seine wahre Autorität, abzurechnen. So selbstlos und herrlich wie eine
wahrhaft liebende Frau auch sein kann, so geht die tragische Trennung zwischen ihr und
ihrem Liebhaber doch von Generation zu Generation weiter. Der Mann hat sich selbst
vergessen, hat vergessen, wie man liebt, und die Frau kann sich nicht geben, kann ihre
natürliche Erfüllung nicht ohne ihn erreichen. Der Grund, warum die Frau nicht annähernd
so viele sexuelle Phantasien wie der Mann hat, liegt darin, daß der Sex für sie nicht in
dem Maße befriedigend ist. Für die Frau geht es im Sex mehr um Liebe, und über Liebe
kann man im Unterschied zum Sex nicht so gut phantasieren. Zu lieben heißt das ruhige
Bild des geliebten Menschen im Bewußtsein zu haben. Der Ausgangspunkt der Phantasie
ist dieses erotische Bild. Der Sex und die Sexshops übernehmen es von der Liebe. Für
den Mann kann Sex auch Liebe sein. Weil er sie aber unverändert als Mittel benutzt um
seine aufgestaute psychische Aggression, seine sexuelle Emotion loszuwerden, enthält
sie einen guten Teil selbstsüchtige Befriedigung - er gebraucht die Frau. Wenn er sich mit
ihr vereinigen könnte ohne zu kommen, könnte er anfangen, sie richtig und wegen ihrer
selbst zu lieben. Für den Mann markiert der Samenerguß meistens das Ende des
Liebesaktes. Für die Frau jedoch gilt, auch dann, wenn er sie zum Orgasmus gebracht
hat, daß er ihre subtileren Energien über den Orgasmus hinaus noch nicht aufgelesen
hat. Ihr Orgasmus wird ihre unmittelbare sexuelle Emotion auflösen, aber die höheren
göttlichen Energien, die unberührt übrigbleiben, werden schließlich zu emotionalen
Forderungen und Unzufriedenheit führen. Alle Emotion in der Frau ist die Forderung oder
der Schrei danach, wirklich geliebt und nicht als sexueller Spucknapf mißbraucht zu
werden.
Am Anfang der Zeit, als die Welt gerade begonnen hatte, war die Rolle von Mann und
Frau sehr anders als heute. Wenn ich das sage, dürft ihr den Anfang der Welt und der
Zeit nicht durcheinanderbringen mit dem Anfang des Universums und der Erde. Laßt es
mich erklären. Die Erde ist nicht die Welt. Die Welt ist menschengemacht. Die Welt und
die Zeit begann erst vor ziemlich kurzer Zeit, vor ungefähr zwölftausend Jahren, als der
Mensch sich zum ersten mal mit dem physischen Tod identifizierte. Davor gab es nur
Vergangenheit, die zurückging bis zu den ersten Lebensformen auf der Erde.
Die Zeit ist nicht die Vergangenheit; die Zeit liefert die Idee, daß es ein Morgen gibt, daß
es Kontinuität gibt. Darauf ist die Welt aufgebaut. Vor dem Leben auf der Erde gab es
nicht nur keine Zeit, sondern auch keine Vergangenheit. Es gab nur die Gegenwart, die
Zeitlosigkeit. Zeit ist kein Prozeß, wo die Dinge immer besser werden; das ist Fortschritt.
Die Zeit ist ein Prozeß, wo die Dinge tendenziell immer schlechter werden. Für den Mann
und die Frau, für ihre Liebe, sind die Dinge viel schlechter geworden, nachdem sie ca.
zehntausend Jahre vor Christus unmerklich in das System der Zeit und des
Selbstvergessens gerutscht sind. Ihr mögt sagen, daß das wie ein Mythos klingt; es ist ein
Mythos, aber nicht so wie eine Fabel oder Fiktion. Was ich jetzt beschreiben werde, ist die
Wahrheit. Der Mythos, der wahre Mythos, ist das einzige Mittel, das uns geblieben ist um
die Wahrheit, den ursprünglichen Daseinszustand von Mann und Frau auf der Erde zu
kommunizieren. Bitte seid innerlich so ruhig und aufnehmend, wie ihr könnt. Entlaßt euren
kritischen Geist und hört zu, während ich euch den Mythos über die Wahrheit von Mann
und Frau darstelle. Es ist euer ursprünglicher Zustand, nach dem ihr durch euer jetziges
Leben und Lieben strebt. Ursprünglich, vor zwölftausend Jahren, waren die
einzelnen Körper von Mann und Frau von einem wunderbaren goldenen Strahlen
umgeben. Dieses Licht, ausgehend vom Solar Plexus, dehnte sich stark aus bis
über den Kopf, in die Erde hinein und über die ausgestreckten Arme hinaus. Das
Strahlen der Frau war von einem etwas tieferen Gold als das des Mannes, aber beide
hatten die gleiche Qualität der Erhabenheit und blendenden Schönheit. Die Frau war reine
Liebe, der heitere passive Pol der menschlich spirituellen Liebe auf der Erde. Der Mann,
der aktive Pol, war auch Liebe, aber nicht reine Liebe im gleichen Sinn. Seine Liebe
bestand aus reiner Autorität, dem männlichen Prinzip.
Am Anfang der Zeit,
war die Rolle von
Mann und Frau ….
Er war Beschützer, Hüter der Liebe und der Frau. Er und seine Liebe waren für den
Fortbestand der göttlichen goldenen Qualität der Liebe zwischen ihnen verantwortlich. Die
Brillianz ihres beständigen Strahlens spiegelte die Intensität und die Reinheit dieser Liebe
Er war Beschützer…
Making Love nach Barry Long … es gab nur die
Gegenwart …
Mann und Frau von
einem wunderbaren
goldenen Strahlen
umgeben …
Seite 4 von 21 wider. Ihr Zusammensein in sexueller Liebe war ekstatisch. Die so hervorgebrachte
göttliche Energie war so kraftvoll, daß ihre Körper danach in unglaublichem Glanz
erstrahlten. Das Strahlen des Geistes und der Liebe, das in jedem von beiden durch die
Vereinigung der Körper geschaffen wurde, war die Manifestation ihrer Göttlichkeit auf der
Erde. Zu Beginn der Zeit waren Mann und Frau Götter und Göttinnen. Indem sie sexuelle
Liebe lebten, hielten sie das Bewußtsein ihrer Göttlichkeit, ihrer Zeitlosigkeit wach. Ihre
goldene Energie war ihr Mittel der Kommunikation, egal, ob sie zusammen oder
getrennt waren. Ihr Strahlen ging weit über das Sichtbare hinaus. Sie waren dadurch in
ungestörter ständiger Berührung miteinander, in Schweigen und Ruhe. Das ist beiden
bewußte, reine Liebe. In Zeiten, wo das Strahlen neue Energie brauchte, kamen der
Mann und die Frau sexuell zusammen um sich zu regenerieren und wieder zum Leuchten
zu bringen. Sie trafen sich als die beiden einzigen bewußten physischen Pole der Liebe
auf der Erde. Er regenerierte ihre Liebe während sie seine Liebe und Autorität wieder
erneuerte. Die Kommunikation zwischen ihnen war so vollkommen, daß es keiner
Sprache bedarf. Die Sprache entwickelte sich mit dem Gefangenwerden in der Zeit. Sie
entwickelte sich in Männern und Frauen, die sich in anderen zeitlichen Dingen verloren,
im Aufbau der Welt, und die darüber das Lieben vergaßen. Sie vergaßen damit, jederzeit
sie selbst zu sein. Als Folge davon scheiterten sie darin, göttliche körperliche Liebe zu
machen. Ihr Strahlen und ihr Bewußtsein verloren die goldene Verbindung und sie
mußten anfangen, die Liebe zu vergessen. Sie mußten anfangen zu sprechen, über die
sich entwickelnde Kluft zwischen ihnen hinweg. Durch die Sprache entstanden dann
Mißverständnisse und Emotion. Während die Zeit und die Lieblosigkeit die Körper von
Mann und Frau zunehmend besetzte, ersetzte die Sprache die Direktheit und Fülle der
Liebe und der Wortschatz wuchs und wuchs. Anstatt Liebe zu SEIN, sagten sie ,,Ich liebe
Dich" und so manche anderen sprachlichen Ersatzstücke für die Liebe. Manche Einzelnen
bewahrten die Intensität des Strahlens länger als andere, aber in dem Maße, wie sich
immer mehr Zeit und Vergangenheit in jedem ansammelte, wurden die Dinge unerbittlich
schlimmer. Einige tausend Jahre später hatten Männer und Frauen vergessen, wie man
liebt und sexuell richtig zusammen ist. Obwohl sie offensichtlich die gleiche physische
Handlung taten, waren sie unfähig, die göttliche Energie einzulösen oder hervorzubringen
und in sich selbst den Geist einer lebendigen, gegenwärtigen, zeitlosen Liebe zu
manifestieren. Die Körper von Mann und Frau waren nicht länger in liebendem Einklang
sondern gefangen in Zeit und Emotion. Anstatt sich rein und sexuell zu lieben, waren ihre
Begegnungen bestimmt von Emotion und Forderung. Anstatt daß sie spirituell erleuchtete
Kinder zeugten, zeugten sie emotional abhängige Kinder. Die Frau, die einmal die reine
Liebe war, war jetzt verwirrt und dauernd unzufrieden. Der Mann, der seine Autorität
verloren hatte, war ungeduldig mit ihr. Auf der Suche nach einem Ersatz dafür wurde er
permanent geschäftig und rastlos. Zur Kontrolle der Frau benutzte er darüber hinaus
seine größere physische und ökonomische Stärke um sie in eine untergeordnete soziale
Position hineinzuzwingen, besonders indem er ihre Liebe zu ihren Kindern ausbeutete.
Dies machte sie so wütend und boshaft, daß sie, solange die Zeit anhält, seine
Ungerechtigkeit und Korruptheit in der Liebe niemals vergessen oder verzeihen wird.
Einige Männer und Frauen, die sich bewußt der sexuellen Liebe enthielten, konnten sich
die Fähigkeit, göttlich zu lieben, teilweise in sich selbst bewahren. Dies waren die
Mystiker, die Heiligen und Asketen aller Nationen. Sie richteten ihre Aufmerksamkeit nach
innen und liebten die göttlichen Energien in ihren eigenen Körpern. Indem sie sich
weigerten, sich mit anderen Körpern, angefüllt mit Zeit und Emotion in Form von
Unzufriedenheit und Rastlosigkeit, zu vereinigen, erhielten sich die Mystiker selbst relativ
rein. Gemessen an der Fülle und dem Reichtum der ursprünglichen Ausstrahlung war die
ihre jedoch trotzdem blass und unbalanciert. Indem sie auf das irdische Bedürfnis nach
Vereinigung mit dem gegenteiligen Pol oder Geschlecht verzichteten, war die mystische
Alternative trotz Idealismus und erhabener Frömmigkeit grundlegend exklusiv, unnatürlich
und egoistisch. Folglich entstanden halbintegrierte und nur teilweise göttliche Wesen. Die
Dinge wurden unmißverständlich schlimmer.
Das Resultat spiegelte sich in den Ausstrahlungen dieser mystischen Männer und Frauen
wider. Ihr goldenes Strahlen war in Umfang und Helligkeit zu einem kleinen Kreis um den
Kopf geschrumpft. Heute kann man solche Darstellungen bei alten Gemälden und Ikonen
sehen, besonders von christlichen Heiligen. Diese geschrumpften Miniaturheiligenscheine
zeigen, wie beschränkt die Vorstellung des Menschen von der irdischen Liebe im Lauf der
Zeit geworden ist. Indem die Ganzheit ihres oder seines Körpers von der göttlichen
Vereinigung mit dem anderen Geschlecht ausgeschlossen wurde, indem die Liebe sich
Making Love nach Barry Long Doch das Problem
begann….
Die Entwicklung der
Frömmigkeit … und
ihre Beschräkung…
Seite 5 von 21 lediglich auf die Abstraktion im Geiste gründete, wurde das Strahlen darauf reduziert, nur
noch den Kopf oder zumindest den oberen Teil des Körpers zu umrahmen. Man könnte
argumentieren, daß die Mystiker und Heiligen, als die Zeit einströmte, keine andere Wahl
hatten, als dem Zölibat zu folgen. Wenigstens gelang es ihnen so, etwas von dieser
reinen göttlichen Liebe auf der Erde zu bewahren, bis die Heiligkeit selbst unter dem
Gewicht der Zeit verschwand. In Wirklichkeit jedoch war die Wahl, die sie getroffen haben,
nämlich nicht sexuell zu lieben, oder die Interpretation dieses Impulses, eine große
Tragödie für die menschliche Rasse. Die Mystiker und Heiligen hätten genausogut den
Tag, oder die Welt, retten können, wenn sie anders und selbstloser gehandelt hätten.
Trotz ihrer göttlichen Liebe hatten die zölibatären Heiligen genauso vergessen, sexuell zu
lieben, wie der Rest der in der Zeit versunkenen Menschheit auch. Sie haben es nur nicht
gemerkt. Und sie waren damit äußerst emotional verhaftet. Aus ihrem Vergessen haben
sie sogar eine Tugend gemacht. Verblüfft und schuldbeladen angesichts der Macht ihrer
eigenen gnadenlosen Leidenschaft, haben die meisten christlichen Heiligen die
körperliche Liebe heftig abgelehnt.
Und immer aus den falschen Gründen. Die Wahrheit ist, daß es sie selbst waren, die nicht
genug liebten. Sie liebten den Mann nicht mit ausreichender goldener Intensität, um durch
sexuelle Vereinigung in das göttliche Bewußtsein einzutauchen und sich
wiederzuerinnern, wie die sexuelle Liebe funktioniert. Sie hätten so Anleitung und ein
inspiriertes Beispiel geben können. Das war einfach zu viel an Selbstverleugnung. So
haben sie, genauso wie der Mob, der geschrien hat ,,Kreuzigt ihn", die Liebe verdammt,
die sie fürchteten und nicht verstanden. Die Heiligen hielten sich weiterhin der Menschheit
fern. Sie waren mitfühlend und sich der äußeren Leiden der Menschheit wie Armut,
Krankheit und Gewalt bewußt, aber immer haben sie sich vor dem zentralen Thema der
physischen Liebe, der Ursache des meisten Unglücks auf der Erde einschließlich ihres
eigenen, gedrückt. Sogar Jesus Christus hat, wenn wir seinen Interpreten glauben sollen,
das Thema völlig ignoriert. Er hat der Menschheit nicht ein einziges Wort wirklicher
Führung hinterlassen, die doch, damals wie heute, ständig mit dem Versuch sexueller
Liebe beschäftigt ist. Der Messias hat, durch seine eklatante Auslassung der Sexualität
aus seinen Lehren, viele Fragen zu beantworten, nicht wahr? Wenn man seinen
Interpreten glaubt. Die Heiligen haben ihre Hände in Unschuld gewaschen. Sie haben
sich aus dem wahren Morast der Liebe herausgehalten, in dem normale Männer und
Frauen leben müssen. ,,Gott ist genug" haben sie gesagt.
Stimmt das, wenn Du nicht ein Heiliger bist?
Stimmt das für euch? Oder sehnt ihr euch danach, körperlich zu lieben und darin vielleicht
etwas Göttliches zu fühlen, rein und göttlich, von dem ihr weißt, daß es da sein und
gefunden werden muß? Die Heiligen haben uns verlassen; sie haben den gesegneten
Planeten Erde verlassen. Sie gingen aus der Realität der irdischen Liebe hinaus und
liebten woanders, dort, wo man keine Liebe braucht. Die Liebe wird hier auf der Erde
gebraucht, und sie beginnt zwischen mir und Dir, Mann und Frau. Gott braucht keine
Liebe, er, der an diesem anderen Ort die Quelle der Liebe ist. Wenn Du Dich in Deiner
Liebe zu Gott retten und Mann und Frau hinter Dir lassen willst, dann helfe Dir Gott. Du
wirst zurückkommen müssen um Dich zu korrigieren, um den Irrtum Deiner Liebe zu
sehen, so wie es alle Heiligen im Lauf der Zeit tun müssen. Mann und Frau brauchen
diese Liebe, diesen Gott der Liebe, und zwar in ihrem Brennpunkt hier auf der
Erde, nicht irgendwo anders, wo sie schon ist, aber sie selbst nicht sind. Und nur
ihr und ich zusammen können diese Liebe, diesen Gott hier kreieren. Es ist dieser
Mangel an Liebe, oder dieser Mangel an Göttlichem zwischen uns, daß die Welt heute an
den Rand der Selbstvernichtung gebracht hat. Außerdem haben diese Heiligen der
Menschheit ihre eigenes furchtbares schlechtes Gewissen aufgeladen, das schlechte
Gewissen, das besagt, daß sexuelle Liebe Sünde ist und man dafür in der Hölle büssen
muß. Wieviele Billionen unschuldiger Jungen und Mädchen, Männer und Frauen haben
die Hölle auf Erden erlitten, weil sie sich sexuell schuldig fühlten und es immer noch tun?
Und das alles, weil die Heiligen keinen Mut zur Liebe hatten. ,,Gott lasse mich im Zölibat
leben - aber nicht heute!" betete der heilige Augustinus. Warum bat er Gott nicht darum
ihm zu zeigen, warum er die Frau so sehr liebte, daß er nicht von ihr wegbleiben konnte?
Stattdessen betete er für ein intellektuelles Ideal, daß einfach nicht der Wahrheit
entsprach. Und woher überhaupt bekam er die Idee, daß er im Zölibat leben sollte?
Zweifellos von irgendeinem anderen selbstquälerischen Heiligen oder Priester. So haben
die Heiligen, Mystiker und Asketen aller Nationen die ringende Masse der Menschen
Making Love nach Barry Long Die Sehnsucht nach
wahrer Liebe ….
Seite 6 von 21 verlassen, die gegen die Zeit kämpft, und es immer noch tut, um zur Liebe und zum
Frieden zu kommen. Hat euch ein Heiliger jemals erklärt, wie ihr liebenden Sex macht,
der ja der Ursprung aller Liebe auf der Erde ist, sogar der Ursprung der Gottesliebe? Und
sind nicht wir alle, die Heiligen sogar auch, aus solchem Zusammensein entstanden? Ist
es intelligent, das süsseste, natürlichste Körpergefühl, daß zwei Menschen
miteinander haben können, zu ignorieren, wobei es doch eine mögliche Realität
andeutet? Ist das nicht ganz offensichtlich der Ort, an dem wir anfangen müssen,
nach göttlicher Liebe zu suchen, in der wir alle verbunden sind, die Heiligen und alle
anderen? Die Heiligen sagen uns wir sollten Gott lieben. Wahrscheinlich kann das
niemand aus eigenem Willen heraus. Wie könnt ihr lieben, wenn ihr nicht liebt? Was für
eine Ermahnung ist das? Was würdet ihr sagen, wenn ich sage: ,,Seid hungrig", wenn ihr
gar nicht hungrig wärt? Oder vielleicht hat man euch gesagt, daß es darum geht, jeden zu
lieben. Wie könnt ihr jeden lieben? Liebt ihr wirklich jeden? Könntet ihr es vielleicht? Ist
jeder so liebenswert? Liebt ihr wirklich eure Feinde? Habt ihr eurem Kind heute, nicht
letzte Weihnachten, gesagt, daß es denjenigen lieben soll, der es quält oder schlägt?
Wenn euch heute jemand über den Weg läuft, beobachtet ob ihr ihn liebt. Laßt uns
geradeheraus sein. Laßt uns ehrlich gegenüber uns selbst sein. Gerne würden wir
jedermann lieben, aber könnten wir bitte einfach nur mit unserem Partner anfangen?
Vielleicht sagt ihr, daß genau das die Aufgabe ist, jeden zu lieben, trotz der nicht
liebenswerten Seiten. In der Liebe gibt es keine Aufgabe, keine Pflicht, keine Mühsal. Zu
lieben weil es eine Aufgabe ist, bedeutet, dem beschämenden, schuldbeladenen Weg zu
folgen. So fängt man nicht an zu lieben. Ihr fangt an zu lieben, indem ihr sexuell liebt,
denn das ist das was ihr und jeder andere auf der Erde sowieso am liebsten tut. Aber ihr
müsst lernen, wie ihr das richtig macht, ohne euch gehen zu lassen, ohne emotionale
Befriedigung und egoistischen Genuß zu suchen.
Wenn ihr sexuell richtig zu lieben gelernt und euer goldenes Strahlen langsam wieder
aufgebaut habt, werdet ihr entdecken, daß ihr jetzt auch euren Mitmenschen liebt, euren
Feind, Gott und euch selbst. Bei sehr wenigen Frauen ist die obere Körperhälfte, oberhalb
der Taille, mit der unteren Körperhälfte verbunden. Die obere Hälfte, mit den Brüsten und
dem Solar Plexus, ist von einer sehr subtilen Liebesenergie durchströmt. Dort ist die
reinste Liebe im Körper.
Sie gibt dem Kind die Milch und nimmt ans Herz, was sie liebt, ohne Irritation durch die
Sexualität. Diese Liebe wird oft als das Sehnen nach dem Unerreichbaren, das Verlangen
nach Reinheit und idealistischer Schönheit empfunden. Es ist der Impuls, der hinter der
ganzen Idee der platonischen Liebe steht. Diese obere Körperhälfte ist der obere Pol der
Liebe. Der untere Pol der Liebe unterhalb der Taille ist auf die Genitalien konzentriert. Die
Energie dieser Liebe ist ständig, aber normalerweise unbemerkt, im unteren Rücken
vorhanden, am Ursprung des Rückgrats und der Oberschenkel. Wenn ihr euch ganz ruhig
verhaltet, könnt ihr vielleicht das ganz bestimmte Gefühl dieser Energie isolieren. Wenn
man diese untere Liebesenergie so wahrnimmt, ohne Emotion und sexuelle
Assoziationen, fühlt sie sich genauso rein an, nur gröber und greifbarer. Das schmälert
ihre Schönheit und Reinheit nicht, denn diese Energie, die durch die Beine aus der Erde
selbst hochsteigt, ist reine Lebensenergie, bevor sie zur sexuellen Empfindung wird. Die
Aufgabe des Mannes, des männlichen Prinzips, ist es, diese beiden Liebespole in der
Frau zu verbinden, so dass ihr ganzes System frei und erfüllend von göttlicher Liebe
durchströmt wird. Die Vereinigung der oberen und der unteren Hälfte des menschlichen
Körpers, d.h. des Ideals und des Irdischen, des Unerreichbaren und des Erreichbaren,
schafft diesen einzigartigen Fluss göttlicher Liebe und strahlender goldener Energie.
Wenn das voll erreicht ist, ist die Frau wieder mit ihrem wahren Selbst verbunden,
körperlich, geistig und spirituell. Ihre Unzufriedenheit verschwindet, und sie ist nicht mehr
abhängig von ihrer Arbeit, der Kunst, der Mutterschaft oder irgendeiner anderen äußeren
Aktivität, um ein Gefühl von Sinn oder Erfüllung zu haben. Sie wird sich dann immer noch
in solchen Dingen engagieren, aber nicht mehr als Bedürfnis an sie gebunden sein. Die
ganze sexuelle Motivation der Frau ist es, die göttliche Verbindung durch den Mann
herzustellen. Ihr Verlangen, Kinder zu haben, ist sekundär und ein Ersatz dafür. Weil
diese göttliche Verbindung so selten entsteht, ist heute keine Frau wirklich sie
selbst. Sie bleibt meistens in der romantischen oberen Hälfte des Körpers, voller
Sehnsucht nach dem Unerreichbaren. In der erfolglosen Bemühung, die Verbindung
herzustellen, lässt sie sich mit ihrer unteren Hälfte gelegentlich auf Sex ein. Aber sie
weicht damit nur aus. Sie bleibt praktisch zwei Personen, in sich selbst gespalten, bis sie
Making Love nach Barry Long Wenn ihr sexuell
richtig zu lieben
gelernt und euer
goldenes Strahlen…
Die Pole der Liebe …
Seite 7 von 21 sich schließlich desillusioniert oder alt vom Sex abwendet. Sie führt ein halblebiges
Dasein idealisierter Liebe in ihrer oberen Hälfte.
Die Frigidität der Frau wird durch die fehlende Vereinigung der Liebesenergien in ihrem
Körper verursacht. Dies kann auch beim Mann Impotenz hervorrufen. Wie diese Dinge
überwunden werden können, wird später klarer werden. Damit Mann und Frau heute
erfüllende sexuelle Liebe miteinander erleben können, braucht es im Penis und in der
Vagina eine fundamentale Veränderung. Der Teil des Gehirns, der sie kontrolliert, muß
bewußt von der Emotion und der Unbewußtheit der Vergangenheit befreit werden, von
aller Gewohnheit, falscher Auffassung und Unwissenheit.
Erfahrung IST die Vergangenheit. Wir können alles außer der sexuellen Liebe aus
Erfahrung lernen. Die Liebe kommt nicht durch Erfahrung. Die Liebe ist. Der Körper
braucht sie nicht zu lernen; er liebt ganz natürlich von sich aus. Was wir aus der
sexuellen
Erfahrung lernen, ist nicht, wie wir lieben, sondern wie wir uns um uns selbst drehen, wie
wir schlau projizieren und uns gleichzeitig dabei schützen. Das ist natürlich ein
Kompromiß. Ihr könnt euch einfach nicht schützen, irgendetwas zurückhalten und
gleichzeitig sexuell lieben. Das ist jedoch so, wie jeder heutzutage Sex macht. Die
Erfahrung, die Vergangenheit, hat uns gelehrt, vorsichtig zu sein, uns nicht ganz zu
geben.
Das Problem…
Die frigide Frau, der
impotente Mann ….
Erfahrung ist
Vergangenheit…
Die Liebe ist!
Wir könnten etwas verlieren und verletzt werden. Und so gehen wir alle auf Nummer
sicher. Angst gibt es im Überfluß. Wir wüssten auch gar nicht mehr, wie wir im Sex alles
geben sollten. Das haben wir vergessen. Wie oft fühlen Verliebte den zerreißenden
Impuls alles zu geben, sich ganz aufzumachen. Und doch sind sie nicht dazu in der Lage.
Bestimmt habt ihr dieses Gefühl auch schon einmal gehabt. Wärt ihr jetzt in der Lage,
wenn ihr die Möglichkeit hättet, eurem Geliebten oder eurer Geliebten alles zu geben, jetzt
in diesem Moment? Die Antwort ist nein. Ihr könntet es jedesmal beim Sex, und ihr habt
es noch nicht fertiggebracht, nicht wahr? Sexuelle Liebe ist heute ein Kompromiß, das
Beste, worauf man unter den Umständen hoffen kann. Im günstigsten Fall schafft es für
die Liebenden das beste Gefühl, das man von einem Kompromiß erwarten kann Befriedigung, ein dürftiger Ersatz für das andauernde, herrliche Gefühl, körperlich geliebt
zu werden und Liebe zu geben, ohne Kompromiß, ohne Zurückhaltung, ohne
Schutzmaßnahmen, während man sich öffnet. Dieses betäubende Gefühl der
Befriedigung, das jeden nach dem Liebesakt einschläfert, ist in dieser Welt durch den
Orgasmus, den vom Mann gemachten Gott der Liebe personifiziert. Der Mann ist verrückt
nach dem Orgasmus. Und die Frau, die Göttin der Liebe selbst, angesteckt und entzündet
durch den männlichen Wahnsinn, hat angefangen, den falschen Gott zu verehren. Als ob
es ein Zeichen der Liebe wäre, zu kommen'. Jedes Tier kann ohne ein Zeichen der Liebe
zum Orgasmus gebracht werden. Laßt uns uns also nicht selbst lächerlich machen oder
von anderen zum Narren halten lassen. Wenn ihr einen Orgasmus wollt, geht und
masturbiert. Wenn es euch um Liebe geht, hört weiter zu.
Das Problem … und
die Angst.
Wenn der Mann kommt, ohne daß er genügend geliebt hat um die göttlichen Energien der
Frau aufzulesen, handelt es sich um lieblose Gefräßigkeit. Der Orgasmus bei der
Frau ist einfach und natürlich, süss und selbstverständlich, wenn nur der Mann und
ihr Selbstschutz ihr die Chance geben würden, natürlich zu sein und natürlich zu kommen.
Der Mann hat ihr, mit Hilfe seines jahrhundertealten Egoismus und ihrer
Täuschungskunst, beigebracht, dem Orgasmus hinterherzujagen. Das lenkt ihre
Aufmerksamkeit von dem liebenden Sex ab, den er ihr nicht geben kann. Wenn ihr hinter
dem Orgasmus herjagt, könnt ihr euch des Gefühls der Liebe nicht bewußt sein. Wenn Du
ein Mann bist und versuchst, den Orgasmus zu verhindern, kannst Du Dir des Gefühls der
Liebe nicht bewußt sein. Wenn Du eine Frau bist und daran glaubst, daß der Orgasmus
wichtig ist und Du selbst keinen haben kannst, wirst Du Dich heruntergesetzt fühlen. Oder
Du wirst die Suche nach Liebe oder dem Orgasmus aufgeben und dem Sex den Rücken
zukehren wie so viele Frauen. Und wieder wirst Du das Wunder und die Schönheit der
Liebe und Deiner selbst verpassen.
Wenn die Frau sich nicht länger beim Sex anstrengt, wenn sie nicht mehr länger von
einem emotionalen Penis angelockt oder vom Orgasmus zum Narren gehalten wird, wenn
sie rein genug ist um im Liebesakt sie selbst zu sein, ohne einen Gedanken im Kopf, wird
sie mühelos und natürlich einen Orgasmus haben. Sie braucht dann nichts dazuzutun. Es
Der Mann und seine
lieblose Gefräßigkeit
….
Making Love nach Barry Long Die Kraft der Liebe
führt mühelos und
natürlich zum
Orgasmus der Frau …
Seite 8 von 21 wird durch die Kraft der Liebe passieren, durch die Kraft des liebenden Penis tief in ihrem
Inneren. Heute kann sie einen Orgasmus haben und es kaum spüren. Die Fähigkeit zu
fühlen, zu lieben, ist in der Vagina immer schwächer geworden. Sie ist so angefüllt mit
Vergangenheit, Anspannung und Emotion, daß sie ihre Wahrnehmung nicht mehr ganz
dort unten hinbringen kann, besonders nicht in den hinteren Bereich, in die Nähe der
Gebärmutter. Dort ist sie praktisch desensibilisiert, und mit jeder Generation wird es
schlimmer. Tatsächlich hat die Frau in der unteren Hälfte der Vagina ein größeres
Lustgefühl als in der oberen. Weil der Mann mit seiner Liebe nicht mehr bis zum
tiefsten Punkt der Vagina reichen kann, zu ihrem spirituellen Garten, dort, wo die wahre
Göttin der Liebe regiert, und weil er dort nicht lange genug und mit der angemessenen
Autorität bleiben kann, hat er ihre Empfindungen und ihren Orgasmus hinunter an den
Anfang der Vagina gebracht. Er hat ihre Wahrnehmung um die Klitoris herum, in die Nähe
des Eingangs, konzentriert. Auf zwei Arten hat er das getan: indem er beharrlich vorzeitig
und sofort nach dem Eindringen gekommen ist, und indem er die Klitoris beharrlich mit
seinen Fingern stimuliert hat, um den Orgasmus, den sie nicht hat, zu kompensieren.
Nach und nach hat er sich auf klitorale Befriedigung beschränkt, klitoralen Kompromiß
gemacht, der Preis der sexuellen Liebe. Sie weiß, daß es keine Liebe ist, aber was kann
sie sonst tun? Was gibt es sonst noch? Weil der Mann darin versagt, sie richtig zu lieben,
befriedigt sie sich manchmal selbst klitoral, so wie der Mann es sie gelehrt hat.
Wenn sie geliebt würde, würde sie das nicht tun. Sie hat nicht den gleichen Zwang zur
Selbstbefriedigung wie er um seine sexuelle Aggression loszuwerden. Sie hat die
Gewohnheit von ihm übernommen.
Nur der Penis, nicht die Finger und auch kein anderes Hilfsmittel, kann die Frau lieben.
Nur der lebendige Penis am Körper eines Mannes ist dazu bestimmt, ihr zu dienen.
Nur der Penis - ein selbstloser, leidenschaftlicher, geduldig liebender Penis - kann den
Orgasmus dorthin zurückbringen, wo er hingehört, wo er natürlicherweise geschieht oder
nicht geschieht, ohne störende Emotionen. Die Frau weiß durch ihre Empfindungen, ihr
Bewußtsein in der Vagina, daß sie geliebt wird. Der Orgasmus ist ein Ende, ein
emotionales Ende. Sexuell lieben hat kein Ende. Wahrhaft Liebende gehen im Sex immer
weiter, bis schließlich, vielleicht Stunden später, der Körper des Mannes natürlich und
bewußt ejakuliert, oder das Paar auseinandergeht und Stunden später weitermacht.
Vielleicht auch am nächsten Tag, und am nächsten, und am nächsten ohne daß der
Mann notwendigerweise kommt. Der Orgasmus ist ein Teil der sexuellen Liebe. Aber
er ist wahrhaftig geringer als die Schönheit und der Sinn des Ganzen. Er wird für
beide zum jeweils richtigen Zeitpunkt passieren und hinterher keine emotionalen
Traumata produzieren, vorausgesetzt, die beiden sind gegenwärtig genug, um sich nur
dem Sex und der Liebe zu widmen. Die Erfahrung der meisten Frauen ist enttäuschend.
Die Erfahrung der meisten Männer besteht aus Erregung angesichts der Ejakulation.
Zwischen ihren untergründigen Ängsten, Vorbehalten und Hoffnungen, gegründet auf
Erfahrungen der Vergangenheit, und seiner untergründigen tanzenden Erregung, auch
gegründet auf die Vergangenheit, zwischen diesen beiden gibt es eine nur sehr geringe
Chance auf sinnlich sexuelle Liebe in der Gegenwart. Mehr Emotion als Liebe wird
entstehen. Wenn wir versuchen, eine gute sexuelle Erfahrung wie den Orgasmus zu
wiederholen, werden wir erwartungsvoll und emotional.
Wenn wir versuchen, die Wiederholung einer schlechten Erfahrung zu vermeiden, werden
wir emotional wachsam und vorsichtig. In keinem Fall können wir lieben.
Die erstaunliche, kaum bemerkte Wahrheit ist, daß die entstandene Emotion in einigen
Minuten, Stunden oder Tagen in uns auftaucht und, besonders in Frauen, einen Anfall von
Unzufriedenheit oder Depression hervorruft. Im Mann wird diese Emotion als Reizbarkeit,
Wut oder aggressives Verhalten an die Oberfläche kommen. Er wird sich wahrscheinlich
weiterhin durch Masturbation entspannen. Die grundlegende Veränderung im Penis und
in der Vagina muß von Mann und Frau dadurch hervorgebracht werden, daß sie lernen,
bewußt zu werden, d.h. psychologisch und dann spirituell während des Liebesaktes
präsent zu bleiben. Aufgrund der massiven Ansammlung von Vergangenheit im Körper
haben Männer und Frauen meistenteils Sex in einem unbewußten Traumzustand. Was
geschieht ist, daß ihre aufsteigenden Gefühle sexueller Liebe die Emotionen erregen.
Diese Emotionen, die Ansammlung der Erfahrung sexuellen Verlangens in der
Vergangenheit, ziehen ihre Aufmerksamkeit und ihre Wahrnehmung in Form von
Phantasiebildern und -stimmungen zurück in die Vergangenheit. Indem sie sich dann in
diese Vergangenheit vertiefen, schneiden sie sich als bewußte Wesen von der Liebe und
Making Love nach Barry Long Der Penis und seine
Aufgabe …
Nur der lebendige
Penis am Körper eines
Mannes ist dazu
bestimmt, ihr zu
dienen.
Das Problem …
Die Emotionen und
ihre Auswirkungen …
Seite 9 von 21 dem Sex ab, den ihre Körper gerade machen. Psychologisch sind sie bei dem Geschehen
abwesend, sie sind nicht wirklich bei dem Partner. Sie sind abgedriftet in eine eigene
Welt. Bestimmt habt ihr das schon in sexuellen Situationen beobachtet, möglicherweise
bei euch selbst, aber ganz besonders bei eurem Partner. In jenen Momenten, in denen ihr
beim Sex bewußt in der Gegenwart wart, und jeder ist das von Zeit zu Zeit, werdet ihr
festgestellt haben, daß euer Geliebten eure Geliebte abgedriftet ist in eine persönliche
Euphorie. Sie sind nicht bei euch und lieben euch, hier, jetzt. Sie sind ganz klar nicht in
der Gegenwart, in der ihr seid. Sie haben sich in sich selbst gefangen. Es ist ähnlich wie
wenn man mit jemandem redet und plötzlich feststellt, daß er nicht zuhört und ganz
woanders ist. Sie sind Meilen entfernt und denken an etwas anderes. Kurz gesagt, Dein
Liebhaber hat Dich verlassen und in der Kälte stehenlassen. Und Du, lieber als daß Du da
draußen alleine bist, strebst danach, so schnell wie möglich in Deinen persönlichen
Traumzustand zurück zu finden und Dich selbst auch in Deiner emotionalen
Vergangenheit zu verlieren. Ihr werdet merken, das tut man durch die Vorstellung, indem
man die sexuelle oder erotische Bilderwelt benutzt, was wiederum die Emotionen anregt.
Und dann segelst Du weg ins Traumland. Anstatt, daß ihr beide in bewußter körperlicher
Vereinigung zusammen seid, was ja der Zweck der sexuellen Liebe ist, seid ihr nun
Traumwelten voneinander getrennt. Das Zusammensein ist auf die eigene Befriedigung
hin orientiert.
Jeder von euch beiden hat in Wirklichkeit die Vagina oder den Penis des anderen
ausgeliehen um mit den eigenen Emotionen und der eigenen Vergangenheit Sex zu
machen.
In so einer isolierten, aber normalen Begegnung gibt es keine bewußte, zeitlose
Vereinigung des weiblichen und des männlichen Prinzips. Es gibt keine Verwirklichung
der Bewußtheit oder der Liebe selbst, keine Verbindung der beiden einzigen Pole der
Göttlichkeit auf der Erde. Sie würde wahrgenommen als die eine, unaussprechliche
göttliche Gegenwart, die eigene Realität und der feine selbstlose Geist der Liebe und des
Lebens gleichzeitig. Da mehr Emotion und Selbstbezogenheit als Liebe geschaffen wird,
und da dies immer isoliert, trennt ein solcher Sex die Partner mehr und mehr. Sexuell
werden sie einander müde und die Magie verschwindet. Ihr Zusammensein wird
gewohnheitsmäßig, oder zur Pflicht und zur emotionalen Erleichterung, ganz ähnlich wie
ein Wutausbruch. Mißverstehen, Unzufriedenheit und Ruhelosigkeit wachsen.
Ursprünglich bringt die Interaktion zwischen Penis und Vagina Liebe hervor. Diese Liebe
ist das intensivste Liebesempfinden, woran sich ein menschlicher Körper erfreuen kann.
Die Intensität dieser Freude ist jedoch ernsthaft durch die Existenz von Emotion oder
Vergangenheit in den Genitalien geschmälert.
Das Problem …
Je mehr Emotion oder Vergangenheit da ist, desto tauber und distanzierter ist das Gefühl
der Liebe dieser Person und ihre Wahrnehmungsfähigkeit für die Bedeutung der Liebe.
Da heutzutage jeder Penis und jede Vagina mehr oder weniger mit Emotion und
Vergangenheit verseucht sind, vermutet niemand, daß das köstliche Körpergefühl, daß
man normalerweise beim Sex hat, abgestumpft und verzerrt ist. Infolgedessen kommt es
niemandem in den Sinn, nach dem auf natürliche Weise erreichbaren Ziel zu suchen.
Das Ziel ist das unglaubliche, direkte Gefühl der Liebe und des Glücks, das für den Mann
und die Frau erreichbar ist, die ihren Penis und ihre Vagina von der Vergangenheit
befreien und sich so im Liebesspiel der göttlichen Gegenwart bewußt sein können. Es ist
dieser außergewöhnliche, ursprünglich menschliche Daseins- und Verstehenszustand, zu
dem ich euch und hoffentlich euren Partner hinführen möchte. Deshalb werde ich noch
etwas mehr darüber sagen, wie er sich anfühlt und wahrgenommen wird.
Die Emotionen der
Vergangenheit….
Ein Penis und eine Vagina, die frei werden von Emotion oder Vergangenheit, fangen an,
sich ekstatisch zu lieben. Die Empfindungen sind so erhöht, daß man zuerst glaubt, das
Bewußtsein verlieren zu können. Die Freude scheint fast unerträglich.
Wenn der Prozeß weitergeht, merkt man, daß man vollkommen gegenwärtig und sich
der göttlichen Liebe bewußt ist, die man gerade erschafft. In dieser Weite der Freude
und des Daseins, in der Direktheit des Geistes, von dem man weiß, daß er die
Vereinigung zwischen Menschen und zwischen Mensch und Gott bedeutet, gibt es keine
Grenze. Und weil es allein Liebe ist, die entsteht, und keine Emotion oder Phantasie, und
da die Liebe, im Unterschied zur Emotion und dem Orgasmus kein Ende hat, wird die
gleiche physische und spirituelle Leidenschaft in allen nachfolgenden Situationen
Ein Penis und eine
Vagina, die frei werden
von Emotion oder
Vergangenheit, fangen
an, sich ekstatisch zu
lieben.
Making Love nach Barry Long Seite 10 von 21 sexueller Liebe da sein. Mit anderen Worten: der Sex hat keine Aufs und Abs, keine
Stimmungen, keine Verwirrungen, keine persönlichen oder gemeinsamen emotionalen
Desaster. Er wird immer besser, immer verfeinerter, göttlicher und wirklicher, immer
bewußter, gegenwärtiger und erstaunlicher in seiner subtilen Wahrnehmung der Liebe,
der Göttlichkeit und der ewigen Bestimmung Aber wie ihr euch wohl denken könnt,
passiert das nicht so einfach. Ein guter Teil emotionales und intellektuelles Sterben muß
durchlaufen werden. Das erfordert eine Menge harter individueller und gemeinsamer
Arbeit. Aber der Punkt ist: es ist möglich. Während wir langsam zu den praktischen Seiten
der sexuellen Liebe kommen, erinnere ich euch daran, daß die Vergangenheit Emotion
ist. Wenn Deine Worte oder Gefühle aus der Vergangenheit kommen, aus jedem Moment
vor dem jetzigen, dann bist Du emotional. Du bist nicht geradeheraus, nicht Du selbst.
Also kannst du nicht Liebe sein und keinen guten Sex machen. In Wirklichkeit ist die
Emotion die lebendige Substanz der Vergangenheit, Vergangenheit, die in Dir lebt. Wenn
Du Dich emotional fühlst, zum Beispiel wenn Du einen inneren Groll oder Depressionen
hast, dann fühlst Du diese Substanz, und Du bist diese Substanz.
Du bist dann diese Vergangenheit, und damit nicht diese Person, die mir gerade jetzt
zuhört. Die Vergangenheit, diese erregbare Emotion, die versucht, wieder lebendig zu
werden, beherrscht Dich, benutzt Dich. Denkt bitte auch daran, daß die Substanz eines
jeden vergangenen Verlangens seit der Pubertät sich in Deinen Genitalien niedergelassen
hat, oder in dem Teil des Gehirns, daß sie kontrolliert. Die Vergangenheit sammelt sich
dort als unverdächtige Spannung an. Bei den Frauen manifestiert sie sich als feine
Anspannung in der Vagina, beim Mann als eine Verhärtung des Penis, was sich als
ungewollte Erektion während des Tages oder in der Nacht zeigt.
Bei beiden Geschlechtern verursacht diese genitale Spannung alle Ruhelosigkeit,
Schwere und Unzufriedenheit.
Eine emotionale Vagina ist unmerklich steif, muskulös, erwartend, vorsichtig, angespannt
und in ihrer Empfänglichkeit beschränkt. Sie wird frei von Vergangenheit und Emotion,
wenn ein Mann sie wahrhaft und ohne egoistisches Begehren liebt. Eine Vagina, die von
mehreren emotionalen Penissen benutzt wurde, wird hart, gierig und räuberisch.
Sie ist auf den Orgasmus konzentriert, nicht auf die Liebe. Wird eine Vagina durch einen
Penis, der sich bewußt und hebend in ihr bewegt, von Emotion befreit, wird sie
nachgiebig, weich, gebend, einfach, still und ohne Fordern. Das weibliche Organ der
Liebe ist im wesentlichen passiv und unschuldig. Es lernt alle seine schlechten
Angewohnheiten vom männlichen. Der Penis ist der Guru oder Lehrer der Vagina, im
Guten wie im Bösen. Eine Vagina, die durch falsche Penisse hungrig gemacht wurde, ruft
sehr wenig Liebesgefühl in der Frau selbst hervor, denn das erzeugte Bewußtsein oder
Vergnügen basiert auf momentaner emotionaler Befriedigung. Das ist die Ursache für ihr
tiefes inneres Unglücklichsein. Dabei ist unbedeutend ob sie wenige oder viele Partner
hat. Auch das ist nur die verzweifelte Suche nach Liebe. Die Vagina antwortet mit der
Energie dessen, was sie in der Vergangenheit aufgenommen hat, d.h. wie sie informiert
wurde. Kontakt mit einem von Emotionen gereinigten Penis, oder mit einem, der damit
gerade anfängt, leitet auch den Reinigungsprozess in der Vagina ein.
Die emotionelle
Vagina …
Sogar eine jungfräuliche Vagina ist heute relativ angespannt und mit persönlicher
Vergangenheit oder persönlichem Gefühl belastet. Ursache sind die sexuellen und
emotionellen Vorstellungen der Mädchen und die damit verbundenen Erfahrungen,
einschließlich Masturbation und Berührungen durch Männer. Auch hier wird die Jungfrau,
sobald die Penetration Lust bereitet, d.h. sobald der Schmerz des Eindringens, der sie
zeitweilig in der Gegenwart hält, zur Ruhe kommt, in alte Vorstellungsbilder und Gefühle
abdriften. Es wird ihr nicht gelingen, bei dem Wunder zu bleiben, dass jetzt gerade durch
ihre Vagina Liebe gemacht wird. Die grundlegende Anspannung in der Vagina einer
Jungfrau rührt jedoch von der Unwissenheit über die Liebe. Einst, als die Zeit und die
menschliche Rasse noch sehr jung war, verstand jede junge Frau die Liebe, denn sie war
die Liebe selbst. In ihrem Bewußtsein gab es kein Unwissen darüber, denn es gab keine
Emotion in ihrer Vagina. Der Mangel an körperlicher Erfahrung brachte keine Anspannung
hervor, denn sie verstand die Liebe, ehe sie sie physisch erlebt hatte. Das ist etwas, dass
wir uns heute nicht mehr vorstellen können. Sie war frei von den unwirklichen
Das Problem auch der
jungfräulichen Frau ….
Making Love nach Barry Long Seite 11 von 21 Vorstellungen über die Liebe, denen alle Jungfrauen von heute huldigen. Die Jungfrauen
von heute phantasieren und spekulieren ganz automatisch, denn sie verstehen sich selbst
und auch die Liebe nicht mehr. Außerdem hat es für sie auf der Welt keine wirklichen
Lehrer oder Gurus gegeben, die sie gelehrt hätten, bevor sie falsche Eindrücke durch
körperliche Erfahrung bekommen. Ohne irgendein Verständnis über die Liebe fangen sie
an, sich vorzustellen, was körperliche Liebe ist, und das ruft vaginale Spannung oder
Hysterie hervor. Heute, mit soviel menschheitlicher Zeit und Vergangenheit im Körper, ist
die Vagina des Mädchens bei der Geburt schon potentiell emotional. Nach der Pubertät,
wenn ein emotionaler Penis in die jungfräuliche Vagina eindringt, sie informiert und
energetisiert, wird das emotionale Potential des Mädchens aktualisiert, und dann folgen
die gewöhnlichen und vorhersagbaren Liebesprobleme zwischen Mann und Frau. Du
mußt den Penis und die Vagina spirituell sehen. Beide sind spirituelle Organe und
zusammen sind sie Werkzeuge, Medien für alle Liebe auf der Erde. Wenn Liebe Gott
ist, wenn die Liebe unsere eigene Göttlichkeit ist, dann sind der Penis und die Vagina der
Weg dorthin. Jeder Mann und jede Frau, jede Wahrnehmung von Schönheit auf der Erde,
erwächst aus der Verbindung von Penis und Vagina.
Homosexuelle Liebe ist, wie jede Liebe, der Versuch, in diesen göttlichen Zustand
zurückzufinden, wo das männliche und das weibliche Prinzip vereint sind. Es ist dies der
Zustand des Einsseins, der Personen und persönliche Liebe transzendiert. Der Penis ist
das sensibelste Empfangsorgan des männlichen Körpers. Er hat ein eigenes Bewußtsein
und eine eigene Wahrnehmung. Er ist das positive, das aktive Organ der Liebe auf der
Erde. Er weiß genau, was in der Vagina zu tun ist. Um voll sexuell zu lieben, muß der
Mann lernen, während des Liebesaktes der Penis zu sein und sich damit einer
größeren Intelligenz hinzugeben. Gegenwärtig zwingt er ihm seine niedere,
sexbesessene, emotionale Intelligenz auf, mit dem Ergebnis, dass der Penis den Job
nicht machen kann, für den er da ist. Gelegentlich jedoch ist das Bewußtsein des Penis in
der Lage, auch beim normalen Liebesspiel die Regie zu übernehmen. Dann ist es
überraschend gut und richtig, aber das ist die Ausnahme. Meistens jedoch spielt sich die
sinnliche Begegnung auf einer Skala zwischen befriedigend, mittelmäßig bis hin zu einem
Nicht-Ereignis oder einem Desaster ab. Der Penis wird benutzt als ein Instrument zur
Befriedigung männlicher Sexbesessenheit oder emotionaler Aggression und weiblichen
Selbstvergessens. Die vaginale Höhle repräsentiert die Leere in der Frau, ihr ewiges,
ursprüngliches Verlangen, mit Liebe gefüllt zu werden. Der Penis steht für die einzige
Liebe, die diese Höhle füllen kann. Und erst wenn der Penis dort ist, können Mann und
Frau zufrieden sein. Der Penis in der Vagina symbolisiert die Füllung einer riesigen Kluft,
die sich die Zeiten hindurch zwischen den Geschlechtern gebildet hat - die Kluft, die die
Welt erschaffen hat und durch die die Welt sich weiterhin gebiert. Der vaginale Kanal ins
Dasein hinein ist dann theoretisch bestätigt; die Höhle und die fehlende Füllung haben
einander gefunden und sind vollständig. Das Dasein als die Suche nach Verschmelzung
ist für die männlichen und weiblichen Wanderer nicht mehr nötig. Das Leben als Geburt
und Tod geht jedoch weiter; sogar in der Vereinigung sind Penis und Vagina zur
Trennung verdammt. Über dem Ort der Vereinigung liegt die Gebärmutter - und sie wird
Mann und Frau nicht lange erlauben, zusammen auszuruhen. Der Schoß kann nie in
Frieden erfüllt sein so wie die Vagina es kann. Er verlangt Geburt und Werden, nicht
Ruhe. Während Mann und Frau. Penis und Vagina, Ruhe und Ergänzung ineinander
finden, saugt die Gebärmutter darüber die Samenkörner des Lebens in sich hinein - und
ein nächster ruheloser Teil, ein neuer Penis oder eine neue Vagina, wird geboren. Der
Penis ist nur glücklich, wenn er sich erigiert in der vaginalen Leere der Frau befindet.
Wenn er in der Leere des Raums außerhalb der Vagina steht, ist er ungeduldig, erregbar
und emotional. In diesem unnatürlichen Zustand wird er oft als obszön und von beiden
Geschlechtern als bedrohlich wahrgenommen. Ein Penis, der außerhalb seines
natürlichen vaginalen Zuhauses steht, reagiert auf eine Projektion aggressiver Bilder oder
Emotionen. Für jeden Mann ist so eine Erektion herausfordernd und unangenehm. Häufig
muß er masturbieren um den Druck seines fehlgeleiteten, einsamen Lebens loszuwerden.
Wenn die Grundnatur der Frau Liebe ist, was ist dann mit ihr geschehen? Warum ist sie
so oft verwirrt und lieblos? Wie genau trägt sie zum Samenerguß ihres Geliebten bei, zu
seiner Impotenz und seiner Unfähigkeit zur Erektion? Denn sie trägt tatsächlich dazu bei.
Durch die Jahrtausende hindurch hat der Mann sich die Frau mit seinem Penis nach und
nach sexuell gleichgemacht. Er hat in sie eine dem Mann ähnliche sexuelle Emotionalität
eingegeben, eine sich selbst entfremdete sexuelle Persönlichkeit, die sie selbst nicht
Making Love nach Barry Long Homosexualität…
Der Penis… hat ein
eigenes Bewusstsein
…
Die vaginale Höhle …
Der Penis steht für die
einzige Liebe, die
diese Höhle füllen
kann.
Die Verwirrung der
Frau und ihre Folgen
….
Seite 12 von 21 länger von ihrem eigenen Wesen unterscheiden kann. Unter seiner sexuellen
Bevormundung hat sie teilweise eine aktive männliche Haltung angenommen, die ihrer
wahren Natur völlig entgegengesetzt ist. Sie tut dies anstatt bei ihrem reinen, heiteren,
passiven weiblichen Prinzip der Liebe zu bleiben.
Darunter bleibt sie pures Weib, pure Liebe - falls sie so weit zu ihrem wahren Selbst
hinunterreichen kann. Was sich jedoch sexuell an der Oberfläche widerspiegelt, ist jetzt
zum Teil männlich. Ein Ergebnis davon ist, daß ihre männliche Emotionalität in der
Hinführung zum Liebesakt erregt wird. Die direkte Wirkung auf sie ist geringfügig, aber er
ist elektrisiert. Sobald sein Penis in Kontakt mit ihrem Körper kommt, ergießen sich diese
stark aufgeladenen männlichen Vibrationen wie eine Welle von Erregung von ihr zu ihm,
und er kommt frühzeitig. Das andere männliche Problem, die Impotenz, die Unfähigkeit
zur Erektion, wird durch den Mangel an Liebe oder Bewußtheit auf der Seite des Mannes
und der Frau verursacht. Beide Partner sind daran beteiligt. Der Penis wird entweder
durch Emotion oder durch Liebe steif. Das ist die entscheidende Tatsache hinter alledem.
Ohne Emotion oder Liebe wird er nicht steif werden. Das passiert oft, wenn Paare sich
miteinander langweilen und Verkehr aus Pflichtgefühl heraus haben. Der Mann wird nicht
zu einer Erektion fähig sein, wenn es zu diesem Zeitpunkt weder emotionalen Drang und
Schwung zwischen ihnen gibt noch Liebe und Bewußtsein.
Aber wenn er emotionalen Antrieb hat und keine Liebe, wird er keine Schwierigkeit mit der
Erektion haben. Wie jede Frau weiß, braucht ein emotionaler Penis keine Liebe für den
Sex, aber es wird wahrscheinlich eine einseitige Sache sein. Der Penis wird aus
emotionalen Gründen steif um sich selbst zu befriedigen, um das angestaute sexuelle
Verlangen und die Aggressionen loszulassen, die beide aus der sexbesessenen
männlichen Bilderwelt gespeist werden. Wenn die Frau sich in den gleichen
Geisteszustand bringen kann, und sie kann das aufgrund ihrer künstlichen männlichen
Seite, dann sind sie fähig, sich gegenseitig zu befriedigen. Aber es wird keine Liebe sein.
Die Impotenz existiert nicht im Sinne einer männlichen Entartung oder Unzulänglichkeit.
Viele gesunde junge Männer leiden an Impotenz. Auch psychologisch ist es nicht so wie
es die Therapeuten erklären. Impotenz wird einzig und allein verursacht durch den
Mangel an Emotion oder Liebe. Wenn ein Mann also älter wird und das Leben so einiges
an emotionaler Erregung aus ihm herausgeklopft hat, dann ist im Bett oft keine Liebe
mehr im Körper und auch nicht in dem der Frau. Er ist dann eher unfähig zur Erektion.
Impotenz ist der natürliche Zustand des Penis außerhalb der Vagina. Es ist emotionale
sexuelle Aggression, nicht Liebe, die eine Erektion außerhalb der Vagina bewirkt.
Ein Penis, der auf Liebe reagiert, wird erst in der Vagina steif, oder kurz vor dem
Eindringen. Ein liebender Penis hat eine Erektion nur um den Job zu machen für den er
geschaffen ist. Und das passiert in der Vagina, nicht außerhalb in irgendeiner
phantasierten Frau oder in einem kopfgemachten Zustand von Erregung. Eine liebende
Vagina hat keine Schwierigkeit, einen halbschlaffen, liebenden Penis hereinzulassen.
Er wird dann sofort fest werden und sich in voller Autorität zum Zweck der Liebe
erheben. Jedoch - und das kann wichtig sein für den Mann, der bestrebt ist sich zu
reinigen - wird ein reiner und liebender Penis keine Erektion haben, wenn es in dem
Augenblick keine oder zu wenig Liebe in der Vagina der Frau gibt; wenn sie sich
wegträumt, emotional abgelenkt oder sexuell fordernd ist. So ein Mann benutzt die
Bilderwelt nicht so wie es andere normalerweise tun. Für den liebenden Mann ist der
Augenblick, die Gegenwart, die Frau, mit der er zusammen ist, genügend Anreiz.
Reinheit der Liebe bedeutet, jenseits des Bedürfnisses nach den Vorstellungsbildern,
Kunstgriffen und Hilfsmitteln zu stehen, die der emotionale Sex erfordert.
Die Frau hat durch den Mann gelernt, Liebe zu machen. Der jedoch weiß nicht wie das
geht. Das Ergebnis ist Chaos und Verwirrung. Von Anfang an wurde sie manipuliert und
zu dem Gefühl ermutigt, daß der reinste Ausdruck ihrer Liebe dazu da ist, ihm sexuelles
Vergnügen zu bereiten. Die Wahrheit ist genau andersherum: Der subtilste Ausdruck
der Liebe beim Mann liegt darin, SIE sexuell zu beglücken. Das kann er jedoch nur
dann tun, wenn er seine vorgefertigte Meinung über den Orgasmus vergessen kann. Und
wenn er hebend und gegenwärtig genug sein kann um ihre göttlichen Energien, die der
Ausdruck ihrer Liebe sind, aufzunehmen. Indem er sie seit Jahrhunderten lehrt ihn zu
befriedigen, hat er sie gelehrt, ihn zu begehren und sich selbst sexuell zurückzustellen.
Das führt dazu, daß sie den Mann wählt, den sie will. Ihr Begehren und ihre Wahl
entstammen einer männlichen Emotionalität, dem aktiven, nach außen gehenden Prinzip,
Making Love nach Barry Long Die Frau ist pure Liebe
…
Impotenz..
Potenz und die
Voraussetzungen….
Problembeschreibung
…
Der subtilste Ausdruck
der Liebe beim Mann
liegt darin, SIE sexuell
zu beglücken.
Seite 13 von 21 das die Welt zu dem gemacht hat, was sie ist. So wählt sie ihren Mann mit ihren männlich
infiltrierten Schwingungen, und fast ohne Ausnahme, ist es der falsche Kerl. Die Frau
begehrt von ihrem wahren Selbst her den Mann nicht. Sie braucht es nicht. Sie ist das
passive, anziehende Prinzip. Von ihrem wahren Selbst her ist sie wie ein
unwiderstehlicher, lebender Magnet, der ohne Wahl und Irrtum den richtigen Mann
anzieht, der sie wahrhaft und göttlich liebt. Anders als der Mann, kann die Frau von ihrem
wahren Selbst her ohne sexuellen Verkehr oder Selbstbefriedigung leben. Sie wartet auf
Liebe, nicht auf Sex. Babys waren oft ihr Ersatz für sexuelle Liebe.
Der einzige Grund warum sie beim Sex in die Traumwelt abgetaucht ist, war der, dem
wachsenden Mangel an Liebe zu entfliehen. Die Frau fühlt dem Mann gegenüber nur
dann diese Begierde, wenn sie sich mit ihrer männlichen Emotionalität identifiziert.
Nymphomanie ist eine vollkommen männliche Erfindung und Projektion, genauso wie
Sexshops, Pornographie und Prostitution. Der Mangel an Liebe und die männliche
Emotionalität, die alle Beteiligten prägt, hält sie in Gang. Die Frau hat durch den Mann
eine Gehirnwäsche erfahren. Heute beglückwünscht sie sich dazu, die männliche
Herrschaft in der Welt immer mehr abzubauen. Dabei übersieht sie, daß er sie immer
noch hat und daß sie wie eh und je mit seinem orgasmischen und klitoralen Ersatz für die
sexuelle Liebe verhakt ist. Liebe, nicht Gleichheit, ist es, worum es in ihren feministischen
Protesten geht. Die männliche Herrschaft hat im Sex angefangen und geht unvermindert
im Sex weiter. Es ist die Welt des Mannes, und er hat sie auf der Stärke sexueller
Aggression aufgebaut. Die Frau jedoch kann ihre Position nicht ändern, indem sie sich
lediglich vom Sex zurückzieht oder andere Kunstgriffe anwendet. Durch die Jahrhunderte
hat sie sie alle ausprobiert. Keiner hat funktioniert und keiner wird funktionieren.
Das Problem muß nun, über den persönlichen Bereich hinaus, von allen Beteiligten gelöst
werden. Nur richtige Handlung oder richtige Haltung können helfen. Wir fragen Dich, die
Frau die jetzt zuhört: Hast Du eine Idee, wie Du Dich selbst von männlicher sexueller
Herrschaft befreien kannst? Wie Du wirkliche Liebe in Dein Leben zurückbringen kannst?
Wie Du Dich und Deinen Mann dazu bringen kannst, wahrhaft sexuelle Liebe zu leben,
etwas Greifbares, daß ihr zusammen erschaffen könnt, solange ihr zusammen seid? Hast
Du? Wenn Du etwas weißt, bitte sage es. Sage es jetzt, sage es laut vor allen. Sage es
jetzt, bevor Du hinterher versuchst zu sagen, Du hättest es ja schon immer gewußt. Denn
wenn Du das hinterher sagst, kannst Du alles vergessen. Du wirst Dich nicht ändern. Du
wirst nicht sexuell lieben. Um wieder Liebe in Dein sexuelles Leben zu bringen, wirst Du
sehr viel neue Energie brauchen. Diese Energie fängt mit Ehrlichkeit an, Ehrlichkeit Dir
selbst gegenüber und gegenüber dem Leben, das bestrebt ist, Dir zu helfen.
Zuerst mußt Du Dich selbst hören, wie Du eingestehst, daß Dein Liebesleben nicht gut
genug ist. Du mußt es formulieren, sagen, hören, so daß es kein Verstecken, kein
psychologisches Entschlüpfen mehr gibt. Es ist nicht genug, es innendrin zu wissen. Das
ist genau die Art wie die Liebe zwischen den Liebenden stirbt. Sie glauben, es ist genug,
zu wissen, daß sie sich lieben und es nicht mehr zu sagen. Dann, wenn es zu spät ist,
schluchzen und schreien sie ihre Liebe hinaus, aber die Tür ist schon zugeschlagen, das
Haus ist leer. Du mußt es jetzt sagen, so daß Dein ganzes Wesen es hört. Zweitens mußt
Du Dir selbst erklären, daß es wahr ist, wenn Du die Wahrheit dessen siehst, was ich
über die Liebe gesagt habe. Drittens mußt Du Dir eingestehen, daß Du persönlich nicht
weißt, was Du mit dem Problem anfangen sollst, und daß Du kraftlos bist, wenn Du
bewußt nicht auf die alten Verhaltensweisen zurückgreifst. Zu denen haben die Menschen
schon immer in Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit erfolglos gegriffen seit sich Mann
und Frau ineinander verliebt haben und die Zeit, oder die Emotion, anfing, sich zwischen
sie zu schieben. Sei ehrlich. Wenn Du schon die Antwort weißt, warum hast Du es dann
nicht schon getan? Und wenn Du schon die Antwort hast, warum hörst Du dann dieses
Band? Es ist wahr, daß ihr, Mann und Frau, einmal gewußt habt, wie die Liebe
funktioniert. Wenn Du die Wahrheit dessen hörst, was ich sage, heißt das nicht nur, daß
Du bereit bist, Dich wiederzuerinnern, sondern daß Du schon damit angefangen hast. Und
wenn Du dann, während ich weitermache, auch fortfährst, die Wahrheit dessen verbal
einzugestehen, so daß Dein Körper, oder irgendein anderer Körper, Deine Ernsthaftigkeit
und Demut hört, dann wird genügend Energie in Dir sein um einen praktischen Start zu
machen. Solche Ernsthaftigkeit und Selbstkenntnis erzeugt inneres Feuer. Das innere
Feuer ist die Kraft der Liebe und des wahren Einsatzes. Diese Leidenschaft ist die einzige
Making Love nach Barry Long Problembeschreibung
…
Das Problem muss
von allen Beteiligten
gelöst werden….
.. es fängt mit
Ehrlichkeit an….
Gestehe dir ein: dein
Liebesleben ist nicht
gut genug…. Jetzt –
und nicht erst wenn es
zu spät ist….
Seite 14 von 21 Energie, die kraftvoll genug ist um den Job zu machen. Es wird nicht einfach sein. Du
wirst jedes bißchen Kraft und Selbstkenntnis brauchen, die in Deinem Wesen vorhanden
ist. Sich an die Wahrheit erinnern und sie sich eingestehen ist das eine; sie leben oder in
die Praxis umsetzen ist das Nächste. Sie zu leben ist natürlich das, was zählt; und das ist
hart. Wenn Du jedoch den Mut und die Wahrheitsliebe hast, und wenn Du Deine Freiheit,
Deine Liebe willst, werde ich Dich dahin führen, es zu leben. Bitte frage Dich diese Fragen
noch einmal: Ist Dein Liebesleben gut genug? Ist das, was ich bis jetzt gesagt habe, die
Wahrheit, oder hat es einen Klang von Wahrheit in sich? Kannst Du selbst durch Dein
eigenes Wissen, Deine eigenen Anstrengungen das Problem lösen? Brauchst Du Hilfe?
Untersuche die letzte Frage genau. Wenn die Antwort ja ist, sage: ,,Ja, ich brauche Hilfe."
Gestehe ein, daß Du es nicht alleine machen kannst, denn wenn Du aufgibst, wenn Du
Dich wahrhaft in Demut ergibst, ist Hilfe immer in Dir selbst vorhanden; und dann taucht
sie auch außerhalb von Dir auf. Stelle Dir weiterhin diese Fragen jedesmal, wenn Du die
Bänder hörst. Affirmiere nochmal die Energie der Wahrheit und der wirklichen
Notwendigkeit. Und während Du tust und erfährst, was ich Dir sage, bestätige die
Wahrheit dessen. Erhalte das innere Feuer durch Dankbarkeit gegenüber der Liebe und
dem Leben. Sonst wirst Du nach und nach vergessen was Du gelernt und ausprobiert
hast. Du wirst den Kampf aufgeben und zurückfallen in den Teufelskreis wo nichts getan
werden kann. Um wieder göttliche Liebe zu machen, mußt Du zuerst lernen, wie Du Dich
von der Vergangenheit befreien kannst. Du mußt alles ablegen, was Du emotional schon
in Dir angesammelt hast. Wenn Du in der Vergangenheit eine gescheiterte
Liebesgeschichte hattest, oder üble sexuelle Erfahrungen, dann wird diese Emotion
immer noch in Dir sein, besonders wenn Du eine Frau bist. Wenn Du ein Mann bist und
Pornomagazine studierst, oder andere sexuell suggestive Bilder, dann ist diese Regung in
Dir. Sie wartet nur darauf, aufzubrechen und bei der ersten sexuellen Gelegenheit in Form
von Erregung und vorzeitigem Samenerguß die Regie zu übernehmen.
Aber natürlich können wir wohl nicht alle Erfahrungen der Vergangenheit bis in unsere
Kindheit hinein nennen, die mit sexueller Emotion verknüpft sind. Sie sind alle
verschmolzen in einen tiefen dunklen Komplex hinein, der zu kompliziert und düster ist um
jemals benannt zu werden. Wie fangen wir also an? Was tun wir? Bei unserer
Herangehensweise an sexuelle Begegnungen lassen wir alle persönlichen
Emotionen weg. Wir lieben ohne jede Erregung, jede Erwartung, jede Vorstellung.
Wir müssen sehr wir selbst sein, sehr gegenwärtig, sehr aufmerksam und sehr
bewußt in allem was wir tun, wenn wir zusammen sind. In dem was jetzt folgt, werde ich
davon ausgehen, daß Du einen intelligenten Partner hast, der mit Dir die beiden Bänder
angehört hat. Ich gehe davon aus, daß ihr beide in dieser neuen Art Liebe machen wollt.
Auch davon, daß ihr entschieden habt, den Anweisungen zu folgen und sie sensibel
eurer eigenen Situation anzupassen. Ich gehe davon aus, daß ihr entschieden habt,
nicht aufzugeben, egal wie hart es kommt oder wie oft ihr zu versagen scheint. Behaltet
den größeren Sinn im Auge. Erinnert euch daran, ihr müsst oft sexuell zusammen
sein, so oft wie ihr könnt, denn nur indem ihr es tut, könnt ihr Liebe zwischen euch
erschaffen. Je seltener ihr Sex habt, desto mehr entfernt ihr euch voneinander. Ihr
werdet es weiterhin tun ohne Emotion oder Vorstellung. Der Sinn des Ganzen ist es, euer
gewohnheitsmäßiges Selbst aus dem Spiel zu nehmen, denn ihr lernt, es den beiden
Körpern zu überlassen. Am Anfang mag das euch seltsam, sogar kalt erscheinen. Ihr
werdet vielleicht beim ersten Versuch den Sinn des Ganzen nicht verstehen, oder
vielleicht doch. Wenn ja, werdet ihr früher oder später einen Rückfall erleben, wenn die
Emotion hineinkommt. Aber seid nicht entmutigt. Macht weiter. Macht weiter Sex und
Liebe. Die Verbindung wird wiederkommen, oder sie wird ganz plötzlich kommen und
wieder verschwinden, wenn ihr durch eine andere Welle von trennender Emotion geht. Ihr
könnt euch nicht auf einmal und auch nicht in ein paar Wochen von eurer Vergangenheit
befreien.
Tatsächlich müsst ihr für den Rest eures Lebens daran arbeiten. Aber ständig werdet
ihr mehr Liebe möglich machen und liebendere und bewußtere Wesen werden. Manche
dieser emotionalen Phasen können einige Tage andauern. Währenddessen mögt ihr euch
sogar vielleicht nicht. Sei kann unmöglich erscheinen. Versucht es jedoch.
Laßt nicht zu, daß eine zu große Kluft aufkommt. Wenn jedoch die Emotion in einem
oder in beiden von euch zu groß ist um Direktheit oder Liebe zuzulassen, brecht ab und
versucht es am nächsten Tag wieder. Aber, ich wiederhole, macht Sei, macht Liebe,
Making Love nach Barry Long Gestehe ein „Ja, ich
brauche Hilfe….“
Sich befreien aus der
Vergangenheit….
ihr müsst oft sexuell
zusammen sein, so oft
wie ihr könnt, denn
nur indem ihr es tut,
könnt ihr Liebe
zwischen euch
erschaffen
.. für den Rest eures
Lebens daran arbeiten
Seite 15 von 21 macht keine Ausweichmanöver. Bringt die Körper zusammen und seht, was passiert.
Versteht, daß ihr beim Vorspiel und beim Liebesakt selbst keine Gedanken unabhängig
voneinander haben dürft, daß ihr keine Alleinentscheidungen treffen dürft.
Alles muß zusammen getan und besprochen werden. Alles muß zusammen beobachtet
werden. Kein langes Schweigen. Ihr müsst einander ständig eure körperlichen
Empfindungen mitteilen. Wenn Du es genießt, sage es. ,,Das ist wunderbar". Sage,
was Du wirklich fühlst, nicht was Du denkst. Es kommt nicht darauf an zu denken. Es
geht darum zu sein. Das heißt, schaue in Deinen Körper hinein, was er fühlt, nicht was Du
denkst. Verständige Dich in Worten. Das allein wird euch ermöglichen, bewußt und
gegenwärtig zu sein.
Breitet euch sexuell nicht aus. Bleibt bei dem einen Partner, sobald ihr ihn gefunden habt.
Emotionale Partner, die sich dieser Arbeit nicht verschreiben, werden euch schwächen
und ihr werdet den Glauben verlieren. Bewahrt die Energie. Sie ist kostbar.
Verbindliche, verantwortliche Partner werden nicht einfach zu finden sein. Wenn Du im
Moment ohne Partner bist, rate ich Dir, nur dann sexuellen Kontakt einzugehen, wenn es
genug Liebe gibt um anzufangen. Emotionale Befriedigung, egal auf welcher Seite, ist
nicht genug. Sonst warte. Wenn Du jemanden triffst und ihr anfangt, euch zu mögen, sei
geradeheraus von Anfang an. Sage dem anderen die Wahrheit darüber, daß es Dir auf
Liebe ankommt und darauf, Dein Bewußtsein durch Liebe zu erweitern.
Bleibt einander Treu!
Übernimm Verantwortung. Spreche darüber, was das mit sich bringt. Spiele ihnen die
Bänder vor. Wenn Du in der Liebe ernsthaft und ehrlich bist, wirst Du möglicherweise
einen Menschen anziehen, der den Beginn dieses großen Abenteuers mit Dir teilt.
Wenn die Partnerschaft nach einiger Zeit zu Ende geht, ist nichts wirklich verloren. Beide
werdet ihr an Liebe und Bewußtheit hinzugewonnen haben und beim nächsten Mal
liebender und direkter sein. Es ist wichtig, besonders für Frauen, sich der Liebe
ungeschützt zu öffnen, Emotionen aber zu vermeiden. Du weißt den Unterschied jetzt.
Schneide Dich nicht selbst ab weil Du einmal verletzt worden bist. Sei mutig in der Liebe.
Gehe nach außen. Die Liebe wird Dir helfen. Laß Dich nicht durch die Angst verhärten.
Auf beiden Seiten war es Emotion und fehlende Liebe, die verletzt hat. Es ist vorbei. Laß
es los. Jetzt, wo Du anfängst zu verstehen, was sexuell lieben heißt, hast Du die einfache
Antwort und den einfachsten Schutz von allen. Lasse Dich nur da ein, wo genug Liebe da
ist um von Anfang an direkt und gegenwärtig zu sein. Und verliebe Dich nicht. Wenn Du
Dich verliebst, schließt Du Deine Augen, schaltest Dein Bewußtsein aus und
entschwindest mit offenen Augen ins Traumland. Das alles muß im Desaster enden, denn
Du befindest Dich in einer Bilderwelt und siehst nicht, was vor sich geht. Aber liebe'. Liebe
immer, wenn Du liebst. Denn zu lieben und die Liebe immer wach und neu zu
erhalten, das erfordert ungeheuer viel Wahrnehmung, ungeheuer viel
Gegenwärtigkeit von der Art, wie ich sie auf diesen Bändern beschrieben habe.
Liebe so, und Deine Liebe wird nicht enden. Die Liebe hat kein Ende. Verliebe Dich und
Deine Liebe wird zu Ende gehen.
Übernimm
Verantwortung... starte
das Projekt mit
deinem Partner.....
Ihr beiden solltet vorher entscheiden, wann ihr sexuell zusammen sein werdet. Nehmt
euch reichlich Zeit. Keine Eile. Keine Ablenkungen. Es ist dringend erforderlich, daß die
Frau bei ihrer Entscheidung bleibt. Wenn es eine Zeitverzögerung wegen der Arbeit oder
der Kinder gibt, muß sie dem Mann gegenüber klarmachen, daß sie zu der verabredeten
Zeit keine Kopfschmerzen haben und nicht zu müde sein wird. Sie muß für sich selbst
Verantwortung übernehmen, genau so wie er es muß. Ihre erklärte Einstellung muß sein:
,,Ich werde mit Dir Sex haben. Es gibt keinen Grund, ungeduldig oder zweifelnd zu sein.
Ich werde meine Meinung nicht ändern." Andernfalls wird er, wenn der Zeitpunkt näher
kommt, ängstlich erregt und ungeduldig sein. Er kann nichts dagegen tun, sobald die
Möglichkeit der Einlösung naheliegt. Seine tiefste unbewußte Angst ist, daß sie ihre
Meinung ändern wird und er sie aus irgendeinem Grund nicht bekommt. Die Erregung
entsteht durch die Vorwegnahme eines Endes, in diesem Fall eines Orgasmus. Und er
hat noch zu lernen, daß sexuell lieben kein Ende ist, kein Orgasmus.
Und daß Du, sein Weib, wenn er weiter und weiter lieben kann, jederzeit und immer für
ihn bereit bist. Wer ist nicht bereit für die Liebe? Nur die, die sie nicht kennen. So
muß die Frau also in der Zwischenzeit ganz bewußt seine anwachsende Erregung
vertreiben indem sie ihre Erreichbarkeit und Bereitschaft bestätigt. Es ist die
innewohnende Unerreichbarkeit der Frau, die den Mann erregt und ihn als Liebhaber
Ihr entscheidet
gemeinsam wann ihr
zusammenkommen
wollt... und es bleibt
dabei.....
Making Love nach Barry Long Seite 16 von 21 hoffnungslos macht. Er begehrt sie dann statt sie zu lieben. Und Begehren geht vorbei,
wie jede Frau entdeckt, die je einen Mann erregt hat.
Wenn eure körperliche Beziehung alt und müde ist, wird nicht die Erregung das Problem
sein sondern die Fähigkeit, neu, frisch und gegenwärtig zu sein in jedem Moment, in dem
eure Körper beieinander sind. Sexuell lieben so wie ich es beschreibe, wird euch beiden
eine neue Herangehensweise geben, ein neues energetisches Interesse um
herauszufinden ob es funktioniert. Das wird euch helfen, das alte, gewohnheitsmäßige
Selbst draußen zu halten und die Gegenwart hereinzulassen. Ihr braucht euch keine
Gedanken darüber zu machen, ob euch nach Sex zumute ist. Die Körper tun es
gerne. Der Teil von Dir, dem es danach ist, oder dem es nicht danach ist, ist das
Problem. Es ist der emotionale Denker, der im Weg steht. Überlasse es den Körpern,
Penis und Vagina, und sie werden sich lieben. Halte Dich raus so gut Du kannst. Die
Frau ist von Geburt an weniger erregbar als der Mann. Deshalb wird sie am Anfang
wahrscheinlich die Stärkere und Direktere sein, besonders, wenn der Mann unter
vorzeitigem Samenerguß leidet. Wahrscheinlich erfaßt sie schnell den Geist dessen, was
ich vermitteln will. Sie muß dafür sorgen, daß der Mann dabeibleibt. Sie achtet darauf,
daß er nicht in eine Bilderwelt gleitet, denn ohne es zu merken, wird sein Geist anfangen,
erotische und sexuelle Bilder aufzuwerfen, die nichts mit der Frau zu tun haben, mit der er
gerade zusammen ist. Sie muß ständig daran arbeiten, seine sexuelle Temperatur
niedrigzuhalten. Sie selbst kann aber auch durch ihre angenommene männliche
Emotionalität ganz plötzlich aus der Balance geraten, besonders dann, wenn sie nahe an
der Regelblutung ist. Die Regel erinnert sie an die geschichtliche Ausbeutung der Frau
durch den Mann über die Kinder. Das macht sie in dieser Zeit ihm und sich selbst
gegenüber äußerst mißtrauisch. Ihre weibliche Wahrnehmung ist erhöht und kollidiert mit
ihrer männlichen Emotionalität, die versucht, sich in die Welt des Mannes
hinauszubewegen. In diesen Zeiten wird sie oft verwirrt und ihrer Rolle unsicher. Er
seinerseits muß auch dafür sorgen, daß sie dabeibleibt. Er muß wach sein und
zusehen, daß sie gegenwärtig bleibt. Aber keiner von beiden darf den anderen der
Emotionalität anklagen, denn das wird noch mehr Emotion erzeugen. Wenn einer den
Verdacht schöpft, daß der andere emotional ist, muß er oder sie dem anderen Fragen
stellen wie: "Was fühlst Du jetzt? oder ,,Ist das jetzt ehrlich?" Bezieht euch immer auf
jetzt, nicht auf gestern. Wenn jeder ehrlich antwortet und dabei bleibt, wird der, der
emotional ist, sich selbst so sehen und es ohne Streit oder Rechtfertigung eingestehen.
Die Emotion wird sich zerstreuen und die Liebe wird bleiben. Ihr müsst immer weiter
miteinander sprechen. Immer um den Punkt herum, was ihr beide jetzt tut und fühlt. Ihr
dürft euch nicht wegträumen. Ihr müsst einander gegenwärtig halten. Ihr werdet den Dreh
bald rauskriegen. Vertraut einander; hört einander zu. Seid nicht beleidigt, wenn der
andere sagt, daß ihr nicht bei der Sache seid. Widersteht dem Drang mit Streit zu
reagieren. Hört zu. Entdeckt einander. Es gibt nichts zu verteidigen, wenn Du offen
und ehrlich bist.
... die Fähigkeit, neu,
frisch und
gegenwärtig zu sein in
jedem Moment, in dem
eure Körper
beieinander sind…
Nehmen wir einmal an, die Zeit ist gekommen, die ihr euch zum Zusammensein
genommen habt. Zieht euch im gleichen Raum aus. Laßt das Licht an. Kein Verstecken.
Seid nicht zu verbissen. Liebe ist ein ernstes Geschäft, aber so ernst ist es auch wieder
nicht. Schaut einander an. Eure Augen, euren Körper. Lächelt. Denkt nicht darüber nach,
was geschehen wird oder was ihr tun werdet. Seid zusammen in diesem Raum, jetzt.
Steht dort, nackt, getrennt voneinander. Seht den Körper des anderen, kein Urteil, kein
Denken. Seid gegenwärtig. Bitte seid nicht selbstbezogen. Bleibt bei der Liebe.
Fangt damit an, euch selbst zu lieben, euch selbst zu sein, mit Makeln und allem. Wenn
Du siehst, daß Dein Partner selbstbezogen ist, hilf ihm. Finde etwas Gutes und Wahres,
was Du jetzt sagen kannst. Schaue auf die Schönheit des inneren Wesens, das
durch den Körper hindurchscheint.
die Zeit ist
gekommen...
Zieht euch im gleichen
Raum aus...lasst das
Licht an... kein
verstecken....schaut
euch an, lächelt ....
im hier und jetzt
Es ist da ... sehe es. Sei unschuldig, sei neu. Schaue nicht zurück. Sei Du selbst, genau
wie Du es jetzt auch bist. Sei nackt, seelisch und physisch. Schütze Dich nicht. Du hast
nichts zu verlieren, das nicht schon lange verloren ist. Wenn ihr einander anschaut, und
Schaue nicht zurück.
Sei Du selbst...
Schütze Dich nicht. Du
Making Love nach Barry Long Seite 17 von 21 wirklich wahrnehmt, ohne die Phantasie zu benutzen und ohne aus diesem Moment
hinaus bereits in die nächste Bewegung zu springen, dann könnt ihr nicht nachdenken
und in eure Vorstellungswelt abdriften. Tut ihr das jedoch, werdet ihr projizieren und mit
jemandem Sex haben, der gar nicht da ist. Warum brauchst Du die Phantasie überhaupt?
Um in Stimmung zu kommen? Um eine Erektion zu haben? Um sexuell und sinnlich zu
lieben, brauchst Du Deine Bilderwelt nicht. Du bist zusammen mit der realen
Sache, mit der wirklich vorhandenen Frau oder dem Mann, dem Menschen, der Dir
das köstlichste, das beglückendste Gefühl gibt, das Du haben kannst - und zwar im
Fleisch und nicht nur im Kopf. Kannst Du sehen, wie wir alle durch die Bilderwelt an
der Nase herumgeführt worden sind? Wie sich durch Jahrhunderte Kinder und
Erwachsene beim Sex und beim Masturbieren in der Imagination aufgehalten haben?
Sie waren sich nicht bewußt, daß die Vorstellung, nicht die Handlung selbst, äußerster
Selbstbetrug und grausame Abhängigkeit ist? Ohne darüber nachzudenken, wird dieser
lieblose Eskapismus als normal und sogar notwendig erachtet, weil jeder die gleiche
Droge der Einbildung nimmt. Laßt mich eine Frage vorwegnehmen, die in vielen von euch
aufkommen wird, vor allem in den Männern: Wie masturbiert ihr ohne Phantasiebilder? Ihr
Erwachsenen könnt das nicht. Wenn ihr aufhört zu phantasieren, kommt die Masturbation
zum Stillstand. Die Imagination ist die Gewohnheit, nicht die Masturbation. Die Phantasie
erregt die Gefühle, und das treibt Dich zur Masturbation. Wenn Du masturbieren mußt,
und aufgrund der männlichen Emotionalität ist der Druck es zu tun beim Mann besonders
stark, dann benutze so wenig Bilder als möglich. Benutze keine Gesichter. Niemand hat je
sexuellen Verkehr mit einem Gesicht gehabt, es sei denn in der Phantasie. Wenn Du ein
Mann bist, verwende nur Bilder, die die weiblichen Seite betreffen. Reduziere die Bilder
alleine darauf. Das kommt der aktuellen Situation am nächsten. Gewöhne es Dir im Kopf
ab, indem Du im Alltag nicht an das andere Geschlecht denkst und danach gierst. Der
Impuls zu masturbieren wird nach und nach verschwinden. Fange jetzt an, indem Du die
weltweite Droge der sexuellen Phantasie aufgibst. Sei Du selbst. Sei wo Du bist. Sei
verantwortlich. Fühle Dich jedoch nicht schuldig, wenn Du masturbierst. Und erlaube auch
Deinen Kindern nicht, sich schuldig zu fühlen. Die Schuld verzerrt die Persönlichkeit von
Kindern und Erwachsenen.
Der Irrtum liegt nicht im Masturbieren selbst, sondern im Mißbrauch der Phantasie - nicht
nur während des Aktes selbst, sondern, was noch wichtiger ist, den ganzen übrigen Tag
hindurch beim Arbeiten, Reden und Denken. Der Zwang zum Masturbieren ist ein
Merkmal der menschlichen Rasse. Es ist Teil der Evolutionsgeschichte, des unbewußten
männlichen Triebs aus der Tierwelt, von der wir abstammen. In der Tierwelt paart man
sich mechanisch und instinktiv aus dem einzigen Grund der Reproduktion. Der männliche
Affe masturbiert mit zügelloser Unbeschwertheit und ohne Schuld! Ganz anders ist es
beim Mann. Der Affe kann nicht sexuell lieben. Wenn er die kreative Kraft zu lieben hätte,
würde er auch masturbieren und sich elend fühlen. Aber seine einzige Wahl ist sich
fortzupflanzen oder zu masturbieren.
hast nichts zu
verlieren,
Die Fähigkeit zur sexuellen Liebe besitzt nur der Mensch. Es ist das Bewußtsein seiner
selbst, daß ihn vom Rest der tierischen Art unterscheidet. Wenn er jedoch durch sexuelle
Bilder dieses einzigartige kreative Geschenk der Phantasie mißbraucht, dann geht er
zurück in seine Tiervergangenheit, zurück zu dem mechanischen tierischen Trieb. Er
masturbiert und macht Sei ohne Liebe. So ist er nicht glücklich. Der Mensch kann
niemals glücklich sein bevor er nicht sinnlich liebt und so seinen richtigen Platz
auf der Erde einnimmt. Ist euch, während ich gesprochen habe, die Lust auf Sex
vergangen? Nicht wirklich. Der Körper verliert den Drang danach nicht. Er wird es immer
genießen, wenn Du, die Oberaufsicht, Dich nicht in den Weg stellst. Lächelt euch an und
umarmt euch, noch im Stehen. Das ist der Moment, wenn die Phantasiewelt sich gerne
einmischt, beispielsweise dann, wenn ihr einander über die Schultern schaut oder wenn
ihr die Augen schließt. Also, kein Augenschließen. Fühlt das Fleisch des anderen, seinen
Rücken, seine Arme. Denkt nicht, fühlt. Der Mann kann die Frau streicheln und
liebkosen; sie kann ihn streicheln und hebend halten, aber sie soll seine Genitalien
nicht berühren. Sie bleibt passiv, gelassen und empfänglich. Es ist sein Job, sie zu
entzücken und zu erfreuen, gebend zu sein und sich nicht aufzugeilen. Allein
darauf soll er sein Augenmerk richten. Das wird ihn beglücken, jenseits der
Emotion.
Die Fähigkeit zur
sexuellen Liebe
besitzt nur der
Mensch...
Making Love nach Barry Long Um sexuell und
sinnlich zu lieben,
brauchst Du Deine
Bilderwelt nicht.
Masturbieren und
Phantasie....
Und der Missbrauch
der Phantasie...
Phantasie kann
missbraucht werden....
Der Mensch kann
niemals glücklich sein
bevor er nicht sinnlich
liebt und so seinen
richtigen Platz auf der
Erde einnimmt.
Seine Rolle, Ihre
Rolle..
Seite 18 von 21 Zarte Küsse auf die Lippen und den Körper sind ok, aber keine Zungenküsse. Die
Zunge kann wie ein emotionaler Penis sein. Liebende verlieren und verstecken sich in
dieser Art von Küssen. Liebe wird bewußt in der Vagina gemacht und soweit ist es
noch nicht. Keine Ersatzhandlungen. Wenn ihr dort angelangt seid, und es gelernt habt,
dort ganz gegenwärtig zu sein, dann könnt ihr alles tun, was eure gemeinsame
Leidenschaft verlangt. Zu diesem Zeitpunkt jedoch haltet einander gegenwärtig, indem ihr
laut sagt, was ihr fühlt. Wenn ihr merkt, daß Leidenschaft oder Erregung steigt, sagt
es. Richtet eure Aufmerksamkeit auf den Solar Plexus. Dort beginnt die Leidenschaft,
bevor sie sich in die Genitalien verströmt. Wahrscheinlich ist die Frau vor dem Mann
fähig, den Solar Plexus zu fühlen. In seiner Erregung kann er ihn leicht verpassen und
sich stattdessen mit der Emotion in seinem Penis verbinden. Lächelt, macht einen Witz,
wenn ihr wollt. Vielleicht findet ihr, daß diese Art euch sexuell zu lieben, so klinisch ist wie
ein Arztbesuch. So ist es. So soll es auch sein, bis ihr den Durchbruch macht. Geht bitte
weiter mit mir mit. Möglicherweise wird der Mann keine Erektion haben, oder sie ist wieder
weggegangen. Wenn sie verschwunden ist, weil stimulierende Vorstellungen gefehlt
haben, ist es eine gute Sache. Wenn er dann so weitermacht, wird er nicht mehr so leicht
früh kommen, wenn er in ihr steif wird. Oder er ist so abhängig von seiner
Vorstellungswelt geworden, daß er ohne sie keine Erektion mehr haben kann. Das
passiert eher, wenn Dein sexueller Kontakt in der Vergangenheit gewohnheitsmäßig war.
Denk daran, eine Erektion braucht es nur in der Vagina. In diesem Stadium braucht es
also gar keine. Wenn der Mann jetzt eine volle Erektion hat, ist er emotional und schon
auf dem besten Weg zu einem vorschnellen Höhepunkt. Er sollte sich jedoch nicht
entmutigt fühlen, wenn er eine hat. Er muß nur weiter versuchen, jeden aus Bildern
kommenden Stimulus rauszuhalten. So wird seine Erregung nicht unkontrollierbar, wenn
er in eine Frau eindringt. Sie muß ihn kontinuierlich daran erinnern, so daß er die
Gewalt seines Begehrens unterbrechen kann und seine sexuelle Temperatur im
Blick behält. Wenn der Mann seine Erektion ganz oder halb verliert, kann er es sich
erlauben, ihre Brüste zu küssen und ihre Genitalien zu streicheln, ohne jedoch mit
dem Finger einzudringen. Mit anderen Worten: Er kann ihr seine Liebe mit den
Händen zeigen. Es braucht keine Erektion um feurig und hebend zu sein und den spirituellen Duft ihrer
weiblichen Gegenwart einzuatmen. Wenn er sie so liebt, wird ihr Feuer sich steigern.
Während sie darauf achtet, daß er seine Bilderwelt im Griff behält, muß er
wachsam sein, damit sie wirklich gegenwärtig ist, besonders wenn sie das
Streicheln genießt. Sie sollen weiterhin darüber reden, was sie gerade fühlen. Keine
langen Schweigezeiten. Keine glückselige Euphorie, die nicht verbalisiert und miteinander
geteilt wird.
Wenn das Gefühl süss ist, wunderbar, schön, was auch immer das richtige Wort dafür ist,
sie sollte es sagen. Sein Teil ist es, sie zu lieben, indem er ihr Freude macht. Sie
antwortet darauf und würdigt sein Lieben. Sie muß jedoch aufpassen, daß sie nicht nur
das Gefühl beobachtet, was sie hat: Sie soll versuchen, dieses Gefühl zu sein und ihr
Bewußtsein in den Teil des Körpers zu bringen, wo das Wohlgefühl ist. An diesem
Punkt, nach wenig und gelegentlich auch überhaupt keinem Liebesspiel, solltet ihr beiden
euch zusammen hinlegen und der Mann sanft und liebevoll in die Frau eindringen. Das Liebesspiel vor dem Eindringen total zu reduzieren befähigt euch zu der neuen und
bewußten Erfahrung, das der Penis und die Vagina und nichts anderes es sind, die Liebe
entstehen lassen. Alles andere außerhalb davon entstammt der Bilderwelt und umgeht
die Verantwortung für die Liebe im Jetzt. Das ist die außergewöhnliche, zugleich einfache
Wahrheit, die der Mann und die Frau vergessen haben. Sie zeigen dieses Vergessen
dadurch, daß sie ständig fortgetragen werden von Ersatzbildern der Liebe aus der
Phantasiewelt, die nie funktionieren. Egal wie viele entzückende Liebesgeschichten Du
liest oder hörst, oder wie viel Liebesspiel Du jedes mal vor dem Verkehr machst, die
Magie, die Romantik zwischen Dir und Deinem Geliebten/ Deiner Geliebten schwindet
trotzdem unausweichlich. All dieser Ersatz für Liebe stumpft die Wahrnehmung ab und
verhindert, daß Du dabei bleibst und der einfachen Wahrheit ins Auge siehst, der
Wirklichkeit der Liebe jetzt.
Ich will kurz erklären, wie das physische Liebesspiel entstanden ist, und Du wirst sehen,
daß es mit dem Beginn der Imagination auf der Erde und nichts mit Liebe zu tun hat. Das
Liebesspiel hat sich in den Arten entwickelt, lange bevor der kreative Mensch auf der
Erde erschienen ist. Das kann man an den Paarungsspielen sehen, die alle Geschöpfe
der Natur machen. So hat die Natur die erste Spur der Imagination in das sich
Making Love nach Barry Long Zarte Küsse auf den
Lippen und dem
Körper...
... Achtsam auf den
Solar Plexus – dort
beginnt die
Leidenschaft....
Die Gewalt seines
Begehrens
unterbrechen
können....
.....kann er es sich
erlauben, ihre Brüste
zu küssen und ihre
Genitalien zu
streicheln, ohne
jedoch mit dem Finger
einzudringen. Mit
anderen Worten: Er
kann ihr seine Liebe
mit den Händen
zeigen.
Beide achtsam für den
anderen (Bilderwelt....
Gegenwärtikeit...)
Sein Teil ist es, sie zu
lieben, indem er ihr
Freude macht... Sie
soll versuchen, dieses
Gefühl .. und ihr
Bewußtsein in den Teil
des Körpers zu
bringen, wo das
Wohlgefühl ist.
Das Liebesspiel vor
dem Eindringen total
zu reduzieren Seite 19 von 21 entwickelnde tierische Gehirn gelegt, das sich dann in das menschliche Gehirn, euer
Gehirn, entwickeln sollte. Die Paarungsspiele der Natur riefen ausgedehnte, lustvolle
Gefühle in den einfachen, unbewußten Kreaturen hervor, ohne daß sie sich wirklich
geliebt hätten. Das kann man noch heute im eigenen Körper erfahren. Der permanente
Druck, das Erleben dieser guten Gefühle bald wieder zu haben, schuf die ersten Zeichen
instinktiver geistiger Aktivität oder Imagination im Gehirn. Aber der Mensch, der den
Körper und das für ihn durch die Evolution vorbereitete Gehirn ungefähr vor zwölftausend
Jahren betreten hat, ist ein spirituelles oder kreatives Wesen eigener Art.
Er braucht die auf dem niederen Selbst oder auf Sexspielen basierende Bilderwelt aus der
historischen Vergangenheit seines Gehirns nicht. Alles was er braucht, ist das schließlich
daraus hervorgegangene Instrument, das menschliche Gehirn, das ihm ermöglicht zu
existieren und in der Gegenwart zu sein. Am Anfang hatte der Mensch keine
Schwierigkeit, dem instinktiven Bilderspiel des Gehirns zu widerstehen und die neue
Ordnung spiritueller Liebe und göttlicher Gegenwart zwischen Mann und Frau auf die
Erde zu bringen. Aber im Lauf der Zeit sind beide, wie ich schon beschrieben habe, mehr
und mehr zurückgefallen, haben zu primitiven Phantasiespielen im Sex gegriffen und
vergessen, wie man liebt.
Für den Mann und die Frau, die sie selbst sind, ist all das normale soziale Flirten und das
leidenschaftliche Spiel, daß der sexuellen Liebe vorausgeht, ein Verhalten, das die
direkte Verantwortung für die Liebe im Jetzt umgeht. Es wird ein großer Moment in
Deinem Leben sein, wenn Du diese Wahrheit sehen kannst. Die Tiere können es nicht
besser wissen. Für uns jedoch sind solche Liebesspiele, als müssten wir einen starken
Whisky nehmen, eine Dosis des falschen Geistes, damit wir unseren Mut
zusammenbringen. Oder es ist wie eine Droge, die uns hilft zu vergessen was wir tun,
denn wir sind noch nicht vorbereitet wir selbst zu sein und der Realität ins Auge zu sehen,
daß Liebe in der Gegenwart gemacht wird, nicht in irgendeiner Zukunft. Und so ist es
wie so oft in der Menschen gemachten Welt, daß das Gegenteil dessen, was anerkannt
ist und gelebt wird, wahr ist: Die Welt spielt Spiele und macht nicht Liebe. Die Wahrheit
ist: Mache Liebe und Du spielst keine Spiele. Wenn ihr nun zusammenkommt, sollt ihr
emotional nicht verhaftet sein. Ihr sollt frei sein vom alten Gehirn, von der Vergangenheit,
aber gegenwärtig in Liebe - aufmerksam, geduldig, rücksichtsvoll, gebend und auch fähig,
die humorvolle Seite des Ganzen zu sehen, wenn sie auftaucht. Wenn der Mann keine
volle Erektion hat, kann die Frau ihm dabei helfen, in sie einzudringen.
Aber sie sollte möglichst vermeiden, ihn durch streicheln zu stimulieren. Wenn es
genügend Liebe zwischen beiden gibt, wird er geil genug sein, um hineinzukommen. Es
kann sein, daß er an ihr dran liegen muß, bis die Liebe durchkommt. Sie kann nicht
angetrieben oder beschleunigt werden. Das Gleiche gilt, wenn ein Mann offensichtlich
impotent ist - es ist einfach nur nicht genug Liebe da, und ihr müsst beide geduldig
warten, oder aufstehen oder es am nächsten Tag versuchen. Ihr wechselt gerade über
zur Liebe als der leitenden Kraft und ihr müsst Vertrauen in sie haben. Sobald die Liebe
fließt, während ihr Gesicht an Gesicht daliegt, wird der Penis sich plötzlich wie ein
lebendiges Wesen bewegen und sich in Richtung der Vagina ausdehnen. Das wird euch
erstaunen, besonders den Mann selbst, und ihr werdet anfangen, die wunderbare Kraft
und Intelligenz zu verstehen, mit der ihr euch gerade verbindet. Wenn er erstmal drin ist,
wird der Penis bei genügend Liebe und Gegenwärtigkeit in beiden Partnern immer in der
Vagina steif werden, ohne daß er vorher stimuliert werden muß. Wenn ihr weiter in dieser
Art dranbleibt, werdet ihr in Zukunft zu eurer gegenseitigen Freude und Begeisterung
immer länger sexuell zusammen sein können. Jetzt und in Zukunft jedoch muß der Mann
auf das Einbrechen der männlichen Emotionalität der Frau vorbereitet sein. Das wird dazu
führen daß er kommt, obwohl der Schwanz gerade erst halbsteif ist und ihn ziemlich
erstaunen und verwirren. Je mehr sie lernt, gegenwärtig und mit dem Bewußtsein
und der Lust in der Vagina verbunden zu sein, desto weniger wird das Freiwerden
dieser Energie ihn behindern. Während des Eindringens soll nichts erzwungen werden.
Weiche Kraft ist das Wesen der Liebe. Durch häufigen Sex in dieser Art wird die
Vagina empfänglicher und keine äußere Stimulierung brauchen. Nur emotionale
Spannung macht die Vagina angespannt und nicht bereit zur Liebe. Je mehr sich die
emotionale Spannung verringert und die Bewußtheit und Sensibilität der Vagina sich
erhöht, desto mehr wächst der Genuß der Frau beim Sex.
In dem Maße, wie der Mann seine emotionale Abhängigkeit hinter sich läßt, wird auch
Making Love nach Barry Long Liebe wird in der
Gegenwart gemacht....
Mache Liebe und es
finden keine Spiele
statt...
Die Frau kann helfen
in sie einzudringen.
sie sollte möglichst
vermeiden, ihn durch
streicheln zu
stimulieren...
Die empfängliche
bewusste und
sensible Vagina....
Häufigen Sex macht
sie empfänglicher... Emotionale
Seite 20 von 21 seine Wahrnehmung zunehmen, und er wird spüren, daß ein neues Gefühl von
Bestimmtheit und Autorität in sein Leben tritt. Wenn der Mann vor dem Eindringen schon
eine volle Erektion hat, ist er bereits emotional. Das ist heutzutage normal, aber es heißt,
daß er beim Eindringen sehr bewußt und ruhig bleiben muß. Andernfalls wird er kommen.
Ein Penis, der außerhalb der Vagina steht, hat einen eigenen Willen. In der Vagina kann
dieser Wille, der wirkliches Verlangen ist, den Mann befähigen, den Höhepunkt für einige
Minuten zu unterdrücken. Aber da Unterdrückung nichts mit Liebe zu tun hat, wird es für
keinen von beiden befriedigend sein, es sei denn es handelt sich um einen jener
Momente, wo alles gut zusammenkommt. Er muß langsam in sie eindringen. Währenddessen muß er eins sein mit seinem Fühlen im Penis. Das heißt, er muß in
jedem Augenblick das fühlen, was sein Penis fühlt und nicht nur den Drang, den Druck
seines eigenen Verlangens. Er muß den Unterschied rauskriegen; er muß sein
Bewußtsein dort unten hinbringen, in seinen Schwanz, mit dem er liebt und aus seinem
Kopf hinaus. Er darf seinem Verstand keine Bewegung erlauben. Er muß in der
Gegenwart bleiben, ohne sich vorzustellen, wo sein Penis ist. Sein Penis hat keine
Bilderwelt; er hat nur das Fühlen dessen, was ist und wo es ist. Er muß dieses Fühlen
sein, dieses hochsensible Bewußtsein, das in vollkommener Harmonie auf die
energetischen Bedürfnisse des vaginalen Bewußtseins antwortet. Ein Gedanke daran, wo
sein Penis ist und es kann sein, daß er kommt. Der Moment, in dem er fühlt, daß er es
nicht mehr verhindern kann zu kommen, ist der Moment, wo er es kann. Er braucht nicht
an dieses erste Gefühl der Unausweichlichkeit des Orgasmus zu glauben und sich dem
zu ergeben. Es ist ein Trick der aufgeputschten Emotion, die gerne losgelassen werden
will. Das wiederum ist Teil des alten animalischen Triebes zu masturbieren oder zu
reproduzieren. Wenn dieses Gefühl kommt, muß er jede Bewegung stoppen, vollkommen
ruhig sein oder den Penis sofort herausziehen. Er wird herausfinden, was das Beste für
ihn ist. Er darf sich dem Gefühl nicht ergeben. Dieser Bruchteil einer Sekunde ist
entscheidend. Es ist der Punkt, an dem er seine kreative, spirituelle Autorität und
Gegenwart als Mann wahrnehmen und der animalischen instinktiven Emotion
widerstehen kann.
Ich wiederhole: Er soll sich der Unvermeidlichkeit nicht ergeben, nicht glauben, daß er
nicht stoppen kann - denn er kann. Im nächsten Augenblick schon ist der Orgasmus nicht
mehr zu verhindern. Wenn er mit einer Erektion in die Frau eindringt, soll er so tief
eindringen wie möglich und still liegen. Er soll seinem Penis die Möglichkeit geben,
sie zu fühlen, ihre Energie in der Vagina aufzunehmen. Sie wird den Penis informieren,
was zu tun ist, worum es gerade geht. Er soll nur auf seinen Penis hören, nicht darauf,
was er gelernt oder gehört hat oder woran er sich erinnern kann. Er muß die
Vergangenheit, die ganze vergangene Erfahrung, die als Gedanke in ihm ist, aus dem
Ganzen heraushalten. Er muß so neu sein wie der Augenblick selbst. Dann wird der Penis
sein göttliches Werk tun. Sie darf mit ihrem Körper keine Bewegungen machen wie sie sie
von anderen Liebhabern gelernt oder aus Büchern oder Filmen übernommen hat. Alle
Bewegung muß ihrem Körper überlassen bleiben, auch wenn das überhaupt keine
Bewegung bedeutet. Am Anfang ist es vielleicht nicht einfach für sie, die beiden
auseinanderzuhalten. Die ausgedachten Körperverdrehungen, die unechte Zeichen von
Genuß und Beteiligung geben, und die reinen, unspektakulären, natürlichen Bewegungen
ihres Körpers unter der Kontrolle des vaginalen Bewußtseins.
Später wird sich der Körper nach seiner eigenen Art leidenschaftlich bewegen, aber nicht
unbedingt demonstrativ. Für den Anfang jedoch müssen alle extremen Bewegungen
weggelassen werden. Vor allem alle männlich geprägte Bestimmtheit oder Aggression ist
suspekt.
Die Frau muß sich daran erinnern, daß die Liebe in Ihr keine Projektion ist. Sie ist eine
stille, gelassene, natürlich fließende Bewegung. Die Muskeln in der Vagina zu
kontrahieren ist ein guter Trick und unterhält mit Sicherheit einen emotionalen Penis, aber
es ist keine Liebe. Das Paar sollte fortfahren mit einem liebevollen Dialog darüber, was
sie beide fühlen. Sie sagen einander, wie schön es ist und wie sehr es ihnen gefällt, sich
sexuell zu lieben, wenn das die Wahrheit ist. Sich sinnlich zu lieben ist herrlich, und alle
beide haben einen Gewinn davon, daß Penis und Vagina ehrlich und frei werden.
Anstatt sich eilig raus und rein zu bewegen, könnte der Mann bestrebt sein, am Ende der
Vagina zu bleiben. Die Vagina ist eine Höhle, die mit versteckter Spannung informiert
wurde. Die Spitze des Penis sollte sie öffnen, indem er die noch verbliebene angespannte
Emotion aus dem oberen und hinteren Bereich aufnimmt. Das tut er, indem er sich so tief
wie möglich hin und herbewegt. Wenn ein Mann sexuell ruhig und gegenwärtig wird,
Making Love nach Barry Long Abhängigkeit hinter
sich lassen… dafür ein
neues Gefühl von
Bestimmtheit &
Autorität
Langsam in sie
eindringen Fühlen .. nur mit dem
Penis.
Kein Verstand
einsetzen
Dem Drang des
Orgsamus nicht zu
erliegen
Eindringen… so tief
wie möglich..
Auf den Penis hören…
Sie soll „keine
künstlichen“
Bewegungen machen..
es ihrem Körper
überlassen…. Später… eigene
leidenschaftliche Art
der Bewegung… .. eine stille,
gelassene, natürliche
fließende Bewegung…
Liebevollen Dialog
darüber was sie
fühlen….
… der Penis sollte am
Ende der Vagina
bleiben… Seite 21 von 21 verhält sich die Spitze des Penis wie ein hochsensibilisierter Magnet.
Zuerst nimmt er die vaginalen Spannungen auf, vorausgesetzt, sie lernt authentisch zu
sein und sie nicht mehr als Emotionalität und nutzlose Aktivität hinauszuprojezieren.
Danach fängt er an, ihre göttlichen Energien zu sammeln. Wenn die göttlichen Energien
aufgenommen worden sind, ist der Sinn des Liebemachens erfüllt und der Mann kann
seine Erektion in der Vagina verlieren, ohne einen Orgasmus zu haben.
Die Notwendigkeit, auf dem Planeten die Geburtenrate zu kontrollieren kam nur
deswegen auf, weil der Mann die sexuelle Kontrolle über sich selbst verloren hat. Er
verliert sogar Sperma außerhalb der Vagina, und drinnen sowieso. Als die Zeit und die
Welt noch sehr jung waren, war es ein großes Privileg in einem Körper zu sein. Männer
und Frauen hatten bewußten Sex als die Göttinnen und Götter, die sie sind. Und die
Bevölkerung wurde klein gehalten, weil der Mann die Verantwortung, eine Frau zu lieben,
kannte. Der Mann kam zum Orgasmus, aber sehr selten. Und dann auch nur in dem
Moment, der gegeben war durch die göttliche Intelligenz der Liebe selbst. Denn mit ihr
war er verbunden. Wenn Mann und Frau heute richtig lieben und das Gefühl in der Vagina
oder im Penis sind, und wenn sie nicht versuchen an einer entfremdeten sexuellen
Identität festzuhalten, werden sie das Bewußtsein der Liebe rechtzeitig erfassen, das
hinter dem Teil des Gehirns steht, das die Genitalien kontrolliert. Hier sind die beiden Pole
der Liebe auf der Erde, das Männliche und das Weibliche, dabei, die Magie des
Bewußtseins zu schaffen, die Gegenwart ihrer beider Göttlichkeit. Die Liebe, oder Gott
bedeutet jetzt zu leben und zu handeln, nicht darüber zu spekulieren, nicht darüber
nachzudenken. Ich vertraue darauf, daß ich auf diesen Bändern nicht philosophisch war,
sondern rein und auf dem Boden der gesegneten Erde, damit Gott und der Liebe wirklich
durch euer Verstehen gedient ist - nicht nur, wenn ihr Sex habt, ... sondern jetzt, wenn ihr
die Gelegenheit habt, alle Liebe zu sein, die ihr je gemacht habt. Denn jetzt ist jeder
Moment. Zum Schluß möchte ich auf die Romantik zu sprechen kommen. Romantik ist
nicht eine Schachtel Pralinen, Geburtstage an die man denkt, süsse Worte, schöne
Dinge, Liebesbriefe oder schöne gemeinsame Abende.
Das alles sind Bestandteile der Romantik des Lebens, genauso wie der Tod, der alles
wieder zunichte macht. In der Romanze des Lebens kannst du das Gute ohne den
schrecklichen Schock nicht haben. Die wahre Romanze ist der Mythos des Lebens, das
erstaunliche Abenteuer von Mann und Frau, die durch die Liebe und durch einander
entdecken, daß es keinen Tod gibt, kein Ende des Lebens und kein Ende für eine Liebe,
die Angst ist und an nichts festhält. Danke für eure Gegenwart.
In Liebe verlasse ich euch jetzt.
Geburtenkontrolle
wegen dem Verlust
der sexuellen
Kontrolle des
Mannes… Die Romantik des
Lebens – Tod – Liebe
hat kein Ende
Die Farben:
Allgemeines &
Problembeschreibung
Perspektiven für Mann
& Frau
Mann & Frau machen
Liebe
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