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EDITORIAL
Inhalt
Bethanien aktuell
Seite 2
Wenn Clowns für Clowns
spenden
Schwerpunkt
Seite 4
Mensch am Schlauch
Seite 7
Geschichte der Dialyse
Seite 8
Von Zellophan und
Trommelniere
Menschen in Bethanien
Seite 11
Personalien, Kurz gemeldet
Seite 12
Alt und Jung zu Besuch
Im Fokus
Seite 14
Lächelnd in den Spiegel
schauen
Seite 18
Hand in Hand
beim Darmzentrum
Freundeskreis
Seite 20
Feste pusten, Gabriel
Altenkrankenheim
Seite 21
Interview:
„Hospizarbeit bedeutet
Zuwendung und Sorge“
Aus den Abteilungen
Seite 24
Riesenmagnet rollte
in die Radiologie
Seite 26
Krankenhaustagebuch
Vor zehn Jahren
Seite 27
Vor zehn Jahren im
Bethanien Forum
Serie
Seite 28
6.000 Taler für ein
„kleines Bethanien“ in Moers
Die letzte Seite
Seite 32
Im Gespräch
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
Almut Gätjen
die einen machen Urlaub, haben Zeit füreinander in der Familie, mit Freunden, genießen die schönsten Wochen im
Jahr. Und andere liegen im Krankenhaus, haben zu kämpfen. Wenig schöne Wochen im Jahr. „Gott schuf den Menschen nach seinem Bild.“ (1.Mose 1) und „Jesus heilte viele,
die an allen möglichen Krankheiten litten.“ (Mk 1,32ff) Wie
geht dieser Widerspruch zusammen? Ist der gut geschaffene
Mensch doch nicht so gut gelungen und bedarf der Nachbesserung durch Jesus? Und wenn Jesus viele Menschen heilt
– wieso nur die einen und nicht alle? Und warum gibt es
heute für so viele Krankheiten immer noch keine Heilung?
Fragen über Fragen – an das Leben, an den Sinn, an die Gerechtigkeit, an Gott. Im Krankenhaus werden sie gestellt.
Patienten sagen manchmal: „Ich habe doch nie geprasst,
getrunken, geraucht, habe immer geholfen, wo ich konnte,
und heute bin ich krank und andere bleiben quicklebendig
und gesund.“ Es ist schwer zu verstehen, dass Gesundheit
nicht Belohnung für den Lebenswandel ist und Krankheit
nicht Bestrafung. Die eine Antwort auf diese Fragen gibt es
nicht, oder ist noch nicht gefunden.
Aber manchmal findet eine oder einer die Antwort ganz für
sich selbst. Und dann kann er oder sie sagen: „Ich war gesund und doch heillos und jetzt bin ich krank und doch heil.
Ich bin glücklich und hoffe täglich darauf, dass ich Erleichterung und Besserung erfahre. Aber mein Leben in seiner Fülle
für Leib und Seele ist davon unabhängig. Mein Leben ist gut
und heil, so wie es ist, auch wenn ich krank bin. Es ist reich
an Erfahrung von Schönem wie auch Schwerem, es ist ein
erfülltes Leben. So wie es heute ist und – darauf hoffe ich –
wie es sein wird.“ In der Bibel heißt es: „Gott sah alles an,
was er gemacht hatte: es war sehr gut.“ Gott sei Dank.
Almut Gätjen
ist evangelische Pfarrerin im Seelsorgeteam Bethanien
Heft 23
2/2009
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BETHANIEN AKTUELL
BETHANIEN AKTUELL
Wenn Clowns für
Clowns spenden
Clownskollegen unter sich: Die Kinderclowns
von der Moerser Eichendorffschule übergaben eine Spende an ihre „großen“ Kollegen,
die Bethanien-Klinikclowns Flocke (hinten li.)
und Schlatke (hinten re.)
S
o etwas passiert in Bethanien nun
wirklich nicht alle Tage: Ein gutes
Dutzend Clowns fand sich im Juni
zu einem ungewöhnlichen Besuch in
der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ein. Die kleinen Clowns aus der Moerser Eichendorff-Grundschule waren
gekommen, um eine Spende über 500
Euro an ihre großen Kollegen, die beiden Klinikclowns Flocke alias Silke Eumann und Schlatke alias Holger Voss zu
übergeben. Die beiden speziell für die
Arbeit im Krankenhaus geschulten
Schauspieler vom Verein Clownsvisite
e.V. besuchen jeden Montag in Bethanien kranke Kinder auf der Station G0.
Den Spendenbetrag hatten die Eichendorff-Clowns während einer in der
Schule durchgeführten Zirkus-Aufführung beim Publikum eingesammelt. Als
ganz besonderen Spendenscheck
brachten die Schülerinnen und Schüler
schließlich einen selbst gebastelten
Clown aus Pappe mit ins Krankenhaus,
der als Fliege um den Hals einen 500Euro-Schein trug. In der Kinderklinik
war die Freude groß.
Angesichts der überbordenden guten Laune, mit der die von der Kinderklinik zu einer Tasse heißem Kakao eingeladene Gruppe kleiner und großer
Clowns in der Patientencafeteria binnen
kürzester Zeit alle Besucher und Patienten angesteckt hatte, packte selbst
Chefarzt Dr. Michael Wallot das
Clownsfieber. Spontan setzte er sich bei
der Begegnung eine rote Clownsnase
auf, um seine Sympathie für die charmante Art des Spendens zu bekunden.
Den Nachwuchsclowns Lisa Marie Janssen, Gizem Karabiyik, Simon Krenz, Justin Kawohl, Justin Monsees, Sven und
Lars Steinmann, Altan Baglan, Emely
Bettges, Steffen Wimmer und Thomas
Frank dankte der Chefarzt bei dieser
Gelegenheit ganz besonders.
Gut vier Dutzend Spenderinnen und
Spender unterstützten die Kinder- und
Jugendklinik seit Beginn des Jahres mit
bis zu vierstelligen Beträgen. Dass beispielsweise die Klinikclowns ihre wöchentlichen Besuche zumindest bis zum
Jahresende weiter regelmäßig durchführen können, verdankt die Kinderklinik dem finanziellen Engagement der
Familien Dahmen, Wrede, Schäpertöns,
Bahrs, Heuer, Duckheim, Janzen, Märtens, Noock, Malbrecht, Ganzow, der
Evangelischen Kirchengemeinde Moers
und dem Moerser Sport- und Modecenter Braun. Die jährlich von der Kin-
derklinik durchgeführten Ferienfreizeiten für nierenkranke Kinder wurden von
den Familien Neu, Pelzer und Wolske
freundlich unterstützt sowie von den
Grünen Damen im Rudolf-Schloer-Stift
und dem SC Rheinkamp. Die DiabetesSchulungen für Kinder und das Sozialpädiatrische Zentrum freuen sich über
Spenden von den Familien Wagner, Mikosch, von Loe und Cordes. Auch für
das am 27. und 28. August 2009 für
Kindergarten-Kinder durchgeführte
Teddy-Krankenhaus gingen verschiede-
ne Spenden ein. Weitere Zuwendungen
aus Moers und Umgebung erhielt die
Kinder- und Jugendklinik von den Familien Wehren, Sanchez, Dr. Vossmeier,
Aumeier, Köstermann, Schutt sowie aus
Kollekten der Evangelischen Kirchengemeinden Lintfort und Moers. Spenden
kamen auch vom Turnverein Utfort, der
Firma Union-Getränke, dem Möbelhaus
Kleier, dem Alcorde Verlag in Essen und
nicht zuletzt von den Grünen Damen
und Herren im Krankenhaus Bethanien.
Beim Frühlingscafé in diesem Jahr hat-
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ten die ehrenamtlichen Helferinnen und
Helfer mit dem grünen Kittel wieder
Kaffee und Kuchen zum guten Zweck
kredenzt. „Ich bin immer wieder überwältigt von der unablässigen Treue, mit
der Menschen in Moers und Umgebung die Kinder- und Jugendklinik unterstützen“, sagt Chefarzt Dr. Michael
Wallot. „Alle Spenderinnen und Spender sollen wissen, dass jeder Betrag, ob
groß oder klein, dazu beiträgt, dass es
kranken Kindern bald wieder besser
geht.“
Kai David Weierstahl
SPENDENKONTO
KINDERKLINIK
Krankenhaus Bethanien
Sparkasse am Niederrhein
Konto-Nr. 1 120 000 656
BLZ 354 500 00
Bitte unbedingt den gewünschten Spendenzweck „Klinikclowns“, „Ferienfreizeit
Kinder-Nephrologie“, „Teddy-Krankenhaus“ oder „Kinderklinik allgemein“ angeben.
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SCHWERPUNKT
SCHWERPUNKT
Mensch am Schlauch
Von Kai David Weierstahl
Vor vierzig Jahren gründete Bethanien eine eigene Dialyse-Abteilung. Nahezu geräuschlos übernehmen heute moderne, computergesteuerte Geräte die Reinigung des Blutes von nierenkranken
Patienten. Doch wer an der „künstlichen Niere“ hängt, braucht nach wie vor Zeit und Geduld:
Drei Mal in der Woche müssen die Patienten für mehrere Stunden an die Maschine.
Chefarzt Dr. Wolfgang Groß im
Gespräch mit Dialyse-Patient
Visanu Neumann
Z
wei rote Schläuche verbinden Herrn
Neumann mit einer Maschine. Vor sechs
Jahren war der heute 37-jährige Moerser
Handwerker nach einem Zusammenbruch als
Notfall ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Chronische Nierenerkrankung nach einem
eigentlich harmlosen Infekt, lautete damals die
Diagnose. Seither kommt er regelmäßig zur Dialyse nach Bethanien. Dabei werden die Giftstoffe
aus dem Blut „gewaschen“, für deren Abbau eigentlich die Nieren zuständig sind. Weil die von
Visanu Neumann aber nicht mehr richtig arbeiten, muss eine Maschine den Job übernehmen.
Das dauert fast sechs Stunden – drei Mal in der
Woche. Um sich die Zeit zu vertreiben, sieht
Visanu Neumann fern oder er liest. „Die Ärzte
und Pfleger sind sehr freundlich. Ich kenne auf
der Station fast jeden, weil man während der
langen Behandlungszeit das Gespräch mit den
Leuten sucht“, sagt er. Vom Bett seines Einzelzimmers kann Visanu Neumann durch Glassscheiben direkt in die Nachbarzimmer rechts
und links gucken. Will man ungestört sein, zieht
man einfach die Jalousien zu. Rumlaufen geht
nicht, wegen der Schläuche.
Krankenschwester Iris kommt ins Zimmer, um
die Blutwerte zu überprüfen. „Wie geht es Ihnen,
Herr Neumann?“, fragt sie. „Ich habe ein wenig
Durst“, antwortet der Patient. Nachdem Schwester Iris die vom Gerät angezeigten Werte kontrolliert hat, holt sie ein Glas Wasser. „Herr Neumann muss wie alle nierenkranken Menschen
streng darauf achten, was und wie viel er trinkt.
Außerdem müssen Nierenkranke eine strenge
Diät einhalten.“ Visanu Neumann nickt. „Wenn
man vorher nie eine Diät machen musste, ist es
anfangs sehr schwer. Cola darf ich nur in geringen Mengen trinken. Gemüse muss ich vor dem
Verzehr abkochen und Bananen sind ganz tabu.“
Inzwischen hat er sich ausreichendes Wissen über
seine Krankheit angeeignet. „Ich habe zwei Jahre
gebraucht, um das Wichtigste zu lernen. Beispielsweise wie die Dialyse überhaupt funktioniert“, sagt er.
Vor vierzig Jahren fing Bethanien an, nierenkranken Patienten mit dem Dialyse-Verfahren zu
behandeln. „Das war noch echte Pionierarbeit“,
berichtet der heutige Chefarzt Dr. Wolfgang
Groß, „denn die damals verfügbaren Geräte waren noch nicht sehr ausgereift.“ Seit den vierziger Jahren des vergangen Jahrhunderts war das
Dialyseverfahren zwar erprobt, aber mehr als
zwanzig Jahre später, 1969, immer noch nicht
sehr weit verbreitet, als die Moerser damit begannen. „Die Station bot bei ihrer Einrichtung
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Dialyse im Krankenhaus Bethanien in den 80er Jahren.
vier Dialyse-Plätze, später neun“, so Dr. Groß.
Die Nephrologie hatte sich damals gerade als
neues Fach innerhalb der Inneren Medizin gebildet mit dem Ziel, Nieren- und Hochdruckkrankheiten zu erkennen und zu therapieren. Erster
Chefarzt der Bethanien-Dialyse war in den siebziger Jahren Dr. Dietmar Bielert, der sich schon
früh für dieses faszinierende Gebiet der Medizin
interessierte. „Doktor Bielerts Tradition führen
wir heute fort, allerdings mit viel moderneren
diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten und mit neuester Technik“, erzählt Dr. Groß.
Vor sechs Jahren hat Dr. Groß die Leitung der
Dialyse von seinem Vorgänger Bielert übernommen.
Erste Dialyse-Geräte kamen aus den USA
Was heute computergesteuerte Dialyse-Maschinen ziemlich geräusch- und fehlerlos mit der
Erstellung von sogenannten Messprotokollen leisten, stellte sich vor vierzig Jahren allerdings
noch etwas schwieriger dar. Mit komplizierten
Formeln mussten die Ärzte in den Sechzigern jeweils berechnen, wie lange und wie intensiv die
Maschine zu arbeiten hatte. Wenn der Arzt sich
nur minimal verrechnete, entzog die Maschine
dem Körper des Patienten zu viel Flüssigkeit –
und der Patient konnte ein heftiges Kreislaufproblem bekommen. Erst mit der Anschaffung
besserer Apparate aus den USA durch Dr. Dietmar Bielert wurde die Dialyse für die Patienten
sicherer.
Erfindungsgeist war seinerzeit auch bei der
leidigen Wasserfrage vonnöten. Die Dialyse-Maschinen benötigen für die ihre Arbeit bis heute
sehr viel Wasser, das extra aufbereitet werden
muss. So etwas zu konstruieren wäre damals sehr
teuer und zeitaufwändig gewesen. Bethanien
INFO
Am 6. Juni 2009 beging
die von Chefarzt Dr.
Wolfgang Groß geleitete
Medizinische Klinik IV
mit einem Tag der Offenen Tür das vierzigjährige Jubiläum der Dialyse
in Bethanien.
KONTAKT
Medizinische Klinik IV
Sekretariat
Tel. 02841 200-2337
Mail: dr.gross@
bethanienmoers.de
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SCHWERPUNKT
SCHWERPUNKT
Chefarztvisite bei einer
Dialyseplatientin im Jahr
1977 mit Prof. Dr. Günther Worth (mit Brille).
Prof. Worth leitete seit
1950 die gesamte Innere
Medizin des Krankenhauses. Mit dem Ausscheiden
Prof. Worths wurde die Innere Medizin in vier spezifische Fachabteilungen
aufgegliedert. Erster Chefarzt wurde Dr. Dietmar
Bielert, der auf diesem Foto ganz links als junger
Arzt zu sehen ist.
half sich mit einem raffinierten Trick und installierte kurzerhand Deutschlands erste Umkehrosmose-Anlage in einem Krankenhaus. Die tonnenschwere Anlage stammte aus Dänemark – ausgebaut aus einer alten Zuckerfabrik. Heute ist das
Ungetüm längst durch einen kühlschrankgroßen
Kasten ersetzt, der die gleiche Aufgabe ohne
Murren auf einfachen Knopfdruck erledigt.
Alle Patientenbetten auf der Station stehen
auf einer Waage. Bevor es mit der Dialyse losgeht, kann der Patient so bequem gewogen werden. Das ist wichtig wegen der großen Mengen
Flüssigkeit, die dem Patienten entzogen werden.
Darum wird das Gewicht vor und nach der Behandlung kontrolliert. Wenn der Wert nicht übereinstimmt, ist dem Körper des Patienten zu viel
oder zu wenig Flüssigkeit entzogen worden.
„Beim Wiegen kann man schummeln, indem
man irgendetwas aufs Bett legt. Wenn man sich
schwerer macht, hat man schneller sein Ausgangsgewicht wieder erreicht und die Dialyse
dauert nicht ganz so lange“, sagt Visanu Neumann. Heute hat er allerdings keine Chance.
„Die Pflegerinnen und Pfleger kennen sämtliche
Tricks.“
Insgesamt stehen der Station heute zehn im
Drei-Schichten-System genutzte Dialysebetten
zur Verfügung, dazu zwei gesonderte Räume für
Patienten mit Hepatitis-Infektionen, die getrennt
behandelt werden müssen, damit sie andere Patienten nicht anstecken. Dazu gibt es zwei AkutRäume, in denen Notfallpatienten versorgt werden können. Das Team, dass sich neben den ambulanten Dialysepatienten auch um die stationären Patienten mit Nierenerkrankungen und um
die nephrologische Ambulanz kümmert, besteht
insgesamt aus sechs Ärzten und etlichen speziell
für den Bereich Dialyse aus- und fortgebildeten
Krankenpflegerinnen und -pflegern. Jeweils zu
Schichtbeginn trifft sich das Personal zur Dienstbesprechung. Welcher Patient ist da? Welcher
Patient kommt noch? Wer wird auf eine andere
Station zur Weiterbehandlung verlegt?
„Die Betreuung von Dialyse-Patienten, die ja
für viele Stunden in der Woche bei uns sind, verlangt viel Aufmerksamkeit und Zuwendung“, erläutert Dr. Groß. Patienten, die die Dialyse zu
Hause durchführen können, werden vom Ärzteund Pflegeteam sorgfältig geschult und alle vier
Wochen anhand der Messprotokolle optimal eingestellt. Die einzige Möglichkeit für nierenkranke
Menschen, von der Dialyse unabhängig zu werden, ist bis heute die Transplantation einer Spenderniere. „Man wartet im Durchschnitt bis zu
fünf Jahre auf eine neue Niere“, erzählt Patient
Neumann. Die Wartezeit ist deshalb so lang, weil
es zu wenige Spenderorgane gibt. Bis zu dem
Tag an dem er plötzlich krank wurde, hatte Visanu Neumann ein völlig normales Leben. „Ich bin
früher mit meinem eigenen Auto gefahren und
besaß sogar ein Motorrad. Heute kann ich wegen der Krankheit nur noch Taxi fahren.“ Als
Handwerker, der immer irgendwie beschäftigt
ist, sei es ihm anfangs nicht leicht gefallen, drei
mal pro Woche einen halben Tag im Sitzen oder
Liegen an der Maschine zu hängen. Doch seine
Freunde, Eltern und auch das Ärzte- und Pflegeteam machen ihm Mut. Nach einer Transplantation in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft
könnte er wieder ein weitgehend unabhängiges
Leben führen – ohne Dialyse und die zwei roten
Schläuche im Arm. Wie allen Dialyse-Patienten
wurde auch Visanu Neumann eine Gefäßverbindung, ein so genannter Shunt, in den Arm implantiert. Der Shunt wölbt sich etwas unter der
Haut hervor, wenn man genau hinguckt. Hier
wird Herr Neumann regelmäßig an die Maschine
angeschlossen.
Mit seinen knapp vierzig Jahren ist Neumann
noch relativ jung. Zwar verfügt Bethanien auch
über eine der Kinderklinik angeschlosene Kinderdialyse, doch glücklicherweise müssen nur sehr
wenige Kinder an die Dialyse – die meisten kleinen Patienten können von den speziell ausgebildeten Kinderärzten mit immer besser werdenden
Medikamtenten behandelt werden. Der Beginn
einer Dialyse-Therapie lässt sich damit unter Umständen um Jahre hinauszögern. Für Dr. Groß
und sein Team bilden hingegen ältere Patienten
einen Schwerpunkt, die um die Dialyse nicht
mehr herumkommen. Oft leiden sie an mehreren
Krankheiten zugleich, was die Behandlung komplexer macht. „Mit dem medizinischen Fortschritt können wir heute Patienten helfen, die
schon sehr alt sind und die beispielweise dauerhaft in Altenheimen oder Altenkrankenheimen leben. Allerdings verlangt die Behandlung ein spezielles medizinisches Wissen.“ Das haben sich Dr.
Groß und sein Team seit 1994 bei der Behandlung der Seniorinnen und Senioren im Bethanien-Altenkrankenheim angeeignet. Von den geradezu experimentellen Anfängen der ersten Jahre ist die Dialyse am Krankenhaus Bethanien damit inzwischen weit entfernt. Und noch etwas
stellt heute kein Problem mehr dar: Noch vor
vierzig, fünfzig Jahren standen viel weniger Dialyse-Plätze zu Verfügung, als benötigt wurden. Ärzte mussten damals auswählen – und damit eine
schmerzliche Entscheidung über Leben und Tod
treffen. Heute stehen in den Industriestaaten für
alle Patienten genügend Plätze zur Verfügung.
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Die Geschichte der Dialyse
Ca. 400 v. Chr. Den Ärzten Hippokrates und Galen ist bereits bekannt, dass
die Haut eine durchlässige Membran darstellt und der Körper durch Schwitzen giftige Stoffe auf natürlichem Wege ausscheiden kann. Die Ärzte der Antike empfahlen deshalb heiße Bäder für Nierenleiden und andere Krankheiten.
10. Jahrhundert n. Chr. Der persische Gelehrte Avicenna
(979 – 1037) kombiniert Schwitzen und Abführen als Mittel gegen toxische Substanzen.
1748 – 1812 In einem Zeitraum von 64 Jahren entdecken
gleich drei Wissenschaftler die Hydrodiffusion: Jean Antione Nollet (1748), Georg Friedrich Parrot (1802) und Nico-
Avicenna
laus Wolfgang Fischer (1812).
1826 Der Mediziner René-Joachim-Henri Dutrochet prägt für das inzwischen
mehrfach beobachtete Phänomen der Hydrodiffusion die Begriffe Endosmose
(Flüssigkeitseintritt) und Exosmose (Flüssigkeitsaustritt).
1833 Der Chemiker Henry Branconnot stellt die erste brauchbare künstliche
Membran aus „Schießbaumwolle“ (Kollodium) her. Frühere Membranen aus
Kükendärmen, Schilf oder Harnblase eigneten sich nicht für Versuche außerhalb von Laboratorien.
1854 Unter dem Einfluss Dutrochets beschreibt der britische Chemiker und Physiker Thomas Graham in seiner Abhandlung „On Osmotic Force“ (Über die osmotische Kraft)
die Bewegung von in Flüssigkeit gelösten Stoffen unterschiedlicher Konzentration durch Membranen: „Es möge
mir erlaubt sein, die mittels Diffusion durch eine Scheidewand von gallertartiger Substanz bewirkte Scheidung als
Dialyse zu bezeichnen.“
Thomas Graham
1898 Der Schweizer Chemiker Jacques Brandenberger erfindet das „Zellglas“
(Zellophan). Mit dieser Membran wurde eine signifikante Leistungssteigerung
der Dialysatoren erreicht – die Erfolgsgeschichte der Hämodialysebehandlung
begann. Zellophan wurde bald durch ein besseres Produkt ersetzt: Curophan.
Neben Cellulose ist Cuprophan bis in die 1980er Jahre die am häufigsten verwendete Dialysemembran. Die typischen Flachmembranen wurden abgelöst
von Schlauchmembranen und später, in den 1980ern, folgten die Kapillarmembranen.
1915 Der Gießener Internist Georg Haas führt erste Versuche an Hunden
durch, die jedoch misslingen, da die Hunde die gerinnungshemmenden Substanzen nicht vertragen, die bei der Dialysebehandlung notwendig sind.
1916 Der US-Amerikanische Medizinstudent Jay McLean gelingt es erstmals,
das körpereigene Heparin als gerinnungshemmende Substanz zu isolieren. Ab
1928 kann gereinigtes Heparin klinisch beim Menschen eingesetzt werden.
1923 An der Universität Peking entwickelt der Deutsche Heinrich Necheles
den „Plattendialysator“, der eine signifikante Verbesserung darstellt. Als Membran verwendet er das Oberhäutchen vom Blinddarm des Rindes („Goldschlägerhaut“).
->
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SCHWERPUNKT
SCHWERPUNKT
Von Zellophan und
Trommelniere
Von Chefarzt Dr. Wolfgang Groß
Schon vor 150 Jahren begannen Wissenschaftler mit der Entwicklung des Dialyse-Verfahrens. Bis
zum sicheren Einsatz beim Patienten war es allerdings noch ein weiter Weg. Auch Techniker und
Ärzte in Bethanien leisteten dabei echte Pionierarbeit. Ein Rückblick.
D
en Begriff Dialyse prägte der schottische
Physiker Thomas Graham im Jahre 1854.
Dialyse bezeichnet die Trennung von gelösten Stoffen durch Verwendung von durchlässigen Membranen. Während die ersten Experimente nur im Labor gemacht wurden, folgten
im Jahre 1913 erste Tierversuche, bis Gießener
Internisten um Dr. Georg Haas (1886–1971) im
Jahre 1926 die erste Dialyse am Menschen gelang. Seine Ergebnisse veröffentlichte der Mediziner unter dem Titel „Über Versuche der Blutauswaschung am Lebenden mit Hilfe der Dialyse“.
Helfen konnte er dem Patienten jedoch noch
nicht, da die Behandlungszeit viel zu kurz und
Chefarzt Dr. Wolfgang Groß und sein Team
die Technik noch unvollkommen war. So geriet
die Dialyse wieder in Vergessenheit. Erst der niederländische Mediziner Willem Kolff (1911-2009)
konnte mit der von ihm entwickelten „Trommelniere“ 1945 dem ersten Patienten mit Nierenversagen das Leben retten.
Die Trommelniere verwendete Schläuche als
Dialysemembran, die aus dem erst kurz zuvor
entwickelten Zellophan bestanden. Es folgten
weltweit viele Experimente und Eigenentwicklungen, die bekannteste deutsche im Jahre 1959
durch Dr. Curt Moeller in Hamburg. Zehn Jahre
später, im Jahr 1969 gab es in Deutschland nur
35 Kliniken mit 169 Dialysegeräten. Es wurden
ganze 450 Patienten behandelt. Zum Vergleich:
Heute werden in 1.100 deutschen Zentren
66.000 Patienten dialysiert.
Die Dialyse war damals technisch noch sehr
aufwändig und nicht ganz ohne Risiko. Die Geräte waren längst nicht so ausgereift konstruiert,
wie heute. Bei den Ärzten und KrankenhausTechnikern war deshalb ziemlicher Erfindergeist
gefragt, als in Bethanien die ersten Patienten dialysiert werden sollten. Die damaligen BethanienÄrzte Bernd Tersteegen und Udo Smidt sowie die
Techniker Alexander Lass und Horst Krekeler konstruierten schließlich eigene „Tanknieren“ – so
nannte man die Dialysegeräte damals. Mit den
selbst gebauten Tanknieren konnten ab 1971 die
ersten vier Patienten behandelt werden.
Wie sah ein solches Gerät aus? Auf eine Spule gewickelte Cellophanschläuche führten das Blut der
Patienten. Die Spule wurde in einen 200-LiterTrog gehängt, in dem die selbst zurechtgemischte und mit Tauchsiedern erwärmte Dialysierlösung von einem Rührwerk in Bewegung gehalten wurde. Mit diesem heute etwas eigenwillig
anmutenden Eigenbau wurden die Patienten tatsächlich erfolgreich behandelt. Probleme boten
allerdings die unberechenbaren Flüssigkeits- und
Blutverluste beim Patienten sowie die nicht immer optimale Sterilität der Dialysierlösung.
Eine regelrechte Pionierleistung der Bethanien-Techniker war der Einsatz einer damals nur
in der Zuckerindustrie bekannten Wasseraufbereitungs-Anlage, die nach dem UmkehrosmosePrinzip funktionierte: Wasser aus der städtischen
Leitung wurde in der Umkehrosmose-Anlage unter hohem Druck durch Membranen gepresst
und von Bakterien und Salzen komplett gereinigt. Die erste für die Dialyse genutzte Anlage
Deutschlands stand damals in Bethanien, wog
etwa eine Tonne und benötigte ein eigenes Zimmer. Heute ist diese Technologie weltweit Standard. Die Anlagen sind inzwischen allerdings
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1924 Nach zehnjähriger Forschung über die „Blutauswaschung am Lebenden mit Hilfe der Dialyse“ gelingt dem Gießener Internisten Georg Haas der
Nachweis, dass eine „Blutwäsche“ an Nierenkranken ohne Schädigung des
Patienten möglich ist. In den folgenden zwei Jahren führt Dr. Haas das Verfahren mit der von ihm entwickelten „Schlauchniere“ sechs Mal am Menschen durch. Vermutlich ab 1928 setzt Dr. Haas bei der Dialyse eine Blutpumpe ein. Als sogenanntes „peripheres Herz“ entlastet die Pumpe den
Kreislauf während der Blutwäsche. Die Schlauchniere ist das erste künstliche
Organ in der Geschichte der Patientenversorgung.
1945 Mit der von ihm entwickelten und auf dem von Dr. Haas konzipierten
Prinzip beruhenden Trommelniere behandelt der niederländische Arzt
Willem Korff am 11. September eine 68-jährige Patientin mit akutem Nierenversagen, die dadurch überlebt. Der Durchbruch für die Behandlung nierenkranker Patienten ist geschafft.
1948 Der Hamburger Arzt Dr. Curt Moeller entwickelt
die künstliche „Moeller-Niere“. Der verwendete Zellophanschlauch wird als künstlicher Wurstdarm hergestellt und für die Dialyse „zweckentfremdet“. Am
8. März 1950 erfolgt die erste erfolgreiche Dialyse in
Deutschland. Weil das Problem des Anschlusses der
Maschine an die menschlichen Gefäße noch nicht gelöst ist, kann die Dialyse nur kurzzeitig bei Patienten
angewendet werden. Bei akutem Nierenversagen, das
über einen längeren Zeitraum behandelt werden
muss, ist die Dialyse damals noch überfordert.
Trommelniere
1950 Der schwedische Arzt Nils Alwall entwickelt eine vertikale Trommelniere und eröffnet das erste Dialysebehandlungszentrum.
1954 Am 23. Dezember gelingt dem US-Chirurgen Joseph Edward Murray
die erste erfolgreiche Nierentransplantation zwischen zwei eineiigen Zwillingen – Hoffnung für viele Dialyse-Patienten.
1960 Frederik Kiil entwickelt einen Plattendialysator – die Geräte werden
kleiner und effektiver.
1969 Ärzte und Techniker im Bethanien entwickeln eigene „Tanknieren“. Ab
Anfang der 70er Jahre gibt es vier Dialyseplätze.
1976 Eröffnung der Dialysestation am
Krankenhaus Bethanien. An neun Geräten können 26 Menschen dialysiert
werden.
1983 Die „Limited-Care-Dialyse“-Abteilung wird als zweite
Dialyse-Station in Bethanien eröffnet.
2003 Der langjährige Chefarzt Dr. Dietmar Bielert übergibt
die Bethanien-Dialyse an seinen Nachfolger, den heutigen
Chefarzt Dr. Wolfgang Groß.
Dr. Bielert
Quellen: Wikipadia, Dialysemuseum Fürth (www.dialysemuseum.de), „Spiegel der Forschung“ (Nov. 2005), Archiv Bethanien
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MENSCHEN IN BETHANIEN
SCHWERPUNKT
Die vom leitenden Kinderarzt Prof. Dr. Klaus Pistor
in den 80er Jahren aufgebaute Kinderdialyse stellt
einen eigenen Bereich der
Kinderklinik dar. Dank
moderner Medikamente
bleibt heute vielen nierenkranken Kindern die Dialyse erspart.
deutlich kleiner geworden und weniger störanfällig als ihre Vorläufer.
Bei den Dialysemaschinen gab es 1973 einen
Quantensprung, denn nun standen hochmoderne amerikanische Geräte zur Verfügung, die ohne einen Tank oder eine Trommel auskamen.
Diese Maschinen konnten die für die Dialyse benötigte Flüssigkeit kontinuierlich selbst herstellen
und erwärmen. Der damals für die Dialyse zuständige Facharzt, der spätere Chefarzt Dr. Dietmar Bielert, setzte sich energisch für diese Technologie ein. Mit den Geräten aus den Vereinigten Staaten wurde die Dialyse zu einem leicht
und sicher anwendbaren Verfahren. In Bethanien
wurde 1976 die jetzige Dialysestation errichtet,
ein Jahr später konnten bereits 26 Patienten am
Dialyseprogramm teilnehmen. 1983 eröffnete eine zweite Station. Anfang der neunziger Jahre
wurden dann bis zu 120 Patienten regelmäßig
dialysiert.
Die Technologie hat sich seitdem selbstverständlich weiter verbessert. Heute bieten die
computergesteuerte Maschinen ein hohes Maß
an Sicherheit. Die Hygiene ist durch Verwendung
ultrareinen Wassers unproblematisch geworden.
Die Bedienung der Geräte ist einfach, die Kosten
der Materialien sind geringer und nicht zuletzt
werden die eingesetzten Materialien von den Patienten besser vertragen. Zudem stehen uns heute effektive Medikamente wie etwa Erythropoetin
(EPO) zur Behandlung von Blutarmut bei Dialysepatienten zur Verfügung. EPO machte in der Vergangenheit Schlagzeilen, weil es im Profisport als
Dopingmittel missbraucht wird. Für nierankranke
Patienten ist es allerdings unverzichtbar.
Bei allem modernen Komfort bleibt für unsere Patienten aber weiterhin die Belastung einer
drei mal in der Woche notwendigen, vier bis
sechs Stunden dauernden Behandlung an der
Maschine. Wir Ärzte müssen den Patienten eine
Diät mit Verzicht auf bestimmte Speisen und Salz
und zudem eine Flüssigkeitseinschränkung verordnen. Regelmäßig müssen Medikamente eingenommen werden. Die Dialysezugänge (Shunt
oder Katheter) bereiten den Patienten nicht selten Probleme. Deswegen gilt: Sowohl in den vergangenen vierzig Jahren wie auch heute spielt
die Betreuung und Behandlung von Dialysepatienten durch erfahrenes Pflegepersonal und Ärzten selbstverständlich eine große Rolle für den
Erfolg der Behandlung.
Die Dialyse sollte immer die letzte Möglichkeit sein, nierenkranken Menschen zu helfen. Ich
setze mich als Chefarzt daher besonders für die
Früherkennung und eine rechtzeitige sowie
effektive Behandlung der Nierenkrankheiten
insbesondere mit ausgewählten modernen Medikamenten ein. Vielen Patienten kann man heutzutage damit das Schicksal der Dialyse glücklicherweise ersparen.
Personalien
Chefarzt Dr. Eckart Cillis feierlich verabschiedet
Mit einem Festakt verabschiedete das
Bethanien-Krankenhaus im Februar
2009 den langjährigen Chefarzt Dr.
Eckart Cillis in den Ruhestand. Dr. Cillis hatte ein knappes Vierteljahrhundert die Chirurgische Klinik I für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie
des Krankenhauses geleitet und in dieser Zeit mehr als 20.000 Operationen
Dr. Eckart Cillis
durchgeführt. „Mit ihm geht ein
Stück Bethanien“, sagte Karl-Heinz
Tenter als Vorstandsvorsitzender der Krankenhausstiftung Bethanien, der der Chirurgen-Zunft dafür dankte, mit Cillis dem
Krankenhaus einen exzellenten Fachmediziner geschenkt zu
haben. 1943 in Wilhelmshaven geboren, hatte Cillis 1971 in
Kiel sein Medizinstudium abgeschlossen und war nach Zwischenstationen in Bielefeld und Münster seit 1985 erster Chefarzt der seinerzeit gegründeten Chirurgischen Klinik I des Moerser Krankenhauses geworden. Zugleich hatte er seither die
Bethanien-Krankenpflegeschule ärztlich geleitet. In der Zeit
zwischen 1990 und 1996 war er schließlich Ärztlicher Direktor
des Krankenhauses.
Prof. Dr. Dieter Opherk ging in den Ruhestand
Einen „Kardiologen mit dem Herzen
auf dem rechten Fleck“ verabschiedete das Krankenhaus Bethanien Ende
August 2009: Als Chefarzt hatte Prof.
Dr. Dieter Opherk seit 1983 die Kardiologie geleitet. Mit der Pensionierung gehe eine Ära zu Ende, „die von
fruchtbarer und vertrauensvoller Arbeit geprägt war“ dankte ChefärzteSprecher Dr. Rainer Götz bei der Ver- Prof. Dr. Dieter Opherk
abschiedungsfeier am 29. August.
Prof. Opherk hatte 1971 seine Promotion an der Universität
Heidelberg mit der Bestnote „summa cum laude“ abgeschlossen und anschließend beim Vater der deutschen Herzmedizin,
dem berühmten Prof. Dr. Franz Loogen, in Düsseldorf gearbeitet. Ab 1990 lehrte er zudem als außerplanmäßiger Professor
an der Universität Heidelberg. Mit seiner Frau Ursula hat Prof.
Opherk drei Kinder, die ebenfalls in die Medizin gingen: Sohn
Patrick ist Radiologe, Christian Neurologe und Kathrin Kinderärztin. Der Wunsch, Arzt zu werden, kam Opherk, als er im Alter von 16 Jahren mit Blinddarmentzündung ins Krankenhaus
kam – nach Bethanien.
Drei Jahrzehnte Engagement für Bethanien
Kurz nach dem 80. Geburtstag verabschiedete Bethanien den
Moerser Rechtsanwalt Dr. Günter Schardey im Juli feierlich aus
dem Vorstand der Krankenhaus-Stiftung. Der namhafte Jurist
und langjährige Präsident des Deutschen Anwaltvereins (DAV)
Heft 23
gehörte seit 1982 dem Vorstand und
dem Verwaltungsrat der BethanienStiftung an. „In Dr. Schardey wusste
die Stiftung Bethanien drei Jahrzehnte
lang einen kompetenten und engagierten Mitstreiter an ihrer Seite“, so
der Bethanien-Stiftungsvorsitzende
Karl-Heinz Tenter. Nach dem Jurastudium hatte Dr. Schardey 1959 in Mo- Dr. Günter Schardey
ers eine Anwaltskanzlei gegründet.
Seit 1983 im Präsidium des Deutschen Anwaltvereins, amtierte
er von 1991 bis 1994 als dessen Präsident.
KURZ GEMELDET
Für seinen Einsatz bei einer dramatischen Rettungsaktion auf
der Zugspitze sprach NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers
dem Bethanien-Krankenpfleger und Feuerwehrmann Georg
Milkereit im Juni 2009 eine öffentliche Belobigung aus. Bei einem Extremberglauf im Juli 2008, an dem er selbst teilnahm,
war es zu einem Schneesturm gekommen, der viele Läufer in
Lebensgefahr brachte. Milkereit rettete einer erschöpften Läuferin das Leben, das Foto ging um die Welt. Zwei andere Läufer waren gestorben. • Neuer Chefarzt der Chirurgischen Klinik
I ist seit Frühjahr 2009 Dr. Hans-Reiner Zachert. Der Mediziner gilt als „Meister der kleinen Zangen“: Schwerpunkt seiner
Arbeit werden darum sanfte „Schlüsselloch-Operationen“ vor
allem bei Patienten mit Krebs sein. • Von einem benachbarten
Krankenhaus in die Bethanien-Radiologie gewechselt ist Oberarzt Dr. Derk Veelken. Der Facharzt für Diagnostische Radiologie mit Schwerpunkt Neuroradiologie verstärkt seit dem 1.
April das Team um Chefarzt Dr. Hans Bender. • Den Ruhestand
im Sommer 2009 aufgeschoben hat Chefarzt Prof. Dr. Samuel
Manouguian. Der herausragende Gefäßchirurg wird somit
weiterhin die Chirurgische Klinik III in Bethanien leiten. • Über
die erfolgreiche Re-Zertifizierung des mehrere Standorte und
Kooperationspartner umfassenden Brustzentrums Linker Niederrhein freuen sich deren Leiter, Oberarzt Dr. Lubos Trnka
vom Wilhelm-Anton-Hospital in Goch und Oberarzt Dr. Kourosh Taghavi von der Frauenklinik Bethanien. Bei der alle drei
Jahre durch externe Fachleute vorgenommenen Prüfung
schaffte es das Brustzentrum unter die zehn besten von 52 Einrichtungen in ganz NRW. • Am 8. Januar 2009 verstarb Emma
Siebraße, die seit 1993 als Krankenschwester in der Dialyse,
der Kardiologie und der Gastroenterologie auf der Station G4
beschäftigt war. • Durch einen tragischen Unfall kam am 9. Juli
Monika Oeckel ums Leben. 1969 hatte sie an der BethanienKrankenpflegeschule die Ausbildung zur Krankenschwester absolviert und war seither im OP tätig. • Für die Teilnahme am
Wettbewerb „Clever Mobil und fit zur Arbeit“ im Mai erhielt
Bethanien eine Urkunde von der Schirmherrin, der Landtagsabgeordneten Marie-Luise Fasse. Eine Woche lang waren Bethanien-Mitarbeiter „clever“ mit dem Rad oder dem öffentlichen Nahverkehr zur Arbeit gekommen. Das Projekt betreut
hatte „Fahrrad-Botschafter“ Stefan Schneider aus der Personalabteilung.
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MENSCHEN IN BETHANIEN
MENSCHEN IN BETHANIEN
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Der Kamp-Linforter Seniorenladen Mobilé präsentierte
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Blick ins O P-Zelt des Teddy -Kr ankenhauses: Stofftier mediziner
besprechen den Verlauf einer geplanten Operat ion.
Diagnose Beinbruch: Die Rön tgenabteilung sorgte mit Flachbettscannern und diskret platzierten Papierschnipseln für „eindeutige“
Befun de bei den kr anken Stofftieren.
Reges Interesse fand die "Wellness Oase" auf der Seniorenmesse,
in der K osmetikerin Nadesha Bachmann (re.) die hohe Kunst
dezenten Schminkens zelebrierte.
V
iele kleine und große Besucher
strömten im August wieder zu den
zwei traditionellen Sommerveranstaltungen in Bethanien: Im Altenkrankenheim fand am 22. August 2009 die
4. Moerser Seniorenmesse statt, für die
erneut Bürgermeister Norbert Ballhaus
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Kolleginn
und Landrat Dr. Ansgar Müller die
Schirmherrschaft übernommen hatten.
Eine Woche später luden Kinderklinik,
AOK und Rotes Kreuz wieder ins TeddyKrankenhaus ein.
Knapp 800 Knirpse aus Kindergärten in
Moers und Umgebung konnten dabei
zwei Tage lang kranke Kuscheltiere von
Fachärzten für Stofftierheilkunde behandeln lassen. In einer im Park hinter der
Kinderklinik eigens aufgebauten Zeltstadt lernten die Kleinen dabei die
Abläufe in einer Klinik kennen – vom
ersten Arztgespräch bis zur Operation.
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Klar, dass dort durchgeschmuste Kuscheltiere von erfahrenen „Nahtologen“
des Ärzte- und Pflegteams Bethanien
geflickt wurden. „Ob blauer Delfin oder
grüne Schlange – alle Stofftiere wurden
gesund wieder entlassen“, freute sich
Organisatorin Sabine Robakowski von
Heft 23
12
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der Kinderklinik. Strahlender Sonnenschein hatte in der Woche zuvor für eine erfolgreiche Seniorenmesse gesorgt.
„Es besuchten deutlich mehr Leute die
Veranstaltung. Leute, die noch keine
Senioren sind, die aber über Angebote
informiert sein wollen, bevor sie selbst
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in das entsprechende Alter kommen“,
bilanzierte das Altenkrankenheim.
Gesundheit- und Wellness-Beratung –
etwa zu Patientenverfügungen – , interessante Workshops und ein konkurrenzlos günstiges Speise- und Getränkeangebot erwiesen sich als Highlights.
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IM FOKUS
IM FOKUS
Lächelnd in den
Spiegel schauen
Von Anne Horstmeier
Manche Krankheiten schreiben sich buchstäblich ins Gesicht. Patientinnen, die an Krebs erkrankt
sind, lädt das Krankenhaus Bethanien mehrmals im Jahr zu einem kostenlosen Kosmetikkurs ein.
Unter fachkundiger Anleitung erobern die Teilnehmerinnen ihr Selbstbewusstsein zurück und
erfahren, was Körper und Seele gut tut.
D
er große Raum mit der Holzvertäfelung
sieht nicht gerade nach Schönheitsfarm
aus. Krankenschwester Gabi Bartel deckt
die zum Rechteck gruppierten Tische mit Spiegeln, kleinen Abfallbehältern, Kosmetiktüchern,
Wattepads und Mineralwasser. An jeden Stuhl
hängt die Leiterin der Frauenstation BC2 eine
gelbe Stofftasche. Nach und nach treffen die
Teilnehmerinnen des Kosmetikkurses ein. Als alle
da sind, werden die grünen Vorhänge vor den
Glastüren zugezogen. Schließlich beginnt Marion Wehmeier mit ihrem Kurs. Alle Anwesenden
sind Patientinnen im Krankenhaus Bethanien. „Es
sind die kleinen Dinge, die das Leben lebenswert
machen“, sagt Wehmeier. Dann rät sie den Frauen, für die Gesichtsreinigung, immerhin Auftakt
jeder Kosmetikbehandlung, die Perücken abzunehmen.
Keine Angst vor dem Blick in den Spiegel: Unter fachkundiger Anleitung lernen Frauen mit Krebs die sichtbaren
Zeichen der Krankheit „wegzuschminken“.
Beauty-Nachmittag mit „Zweitfrisur“
Perücken, die man kaum von echtem Kopfhaar unterscheiden kann, sind bei diesem Kurs
kein ungewöhnliches Bild. Denn bei diesem
Beauty-Nachmittag in Bethanien geht es nicht
um den lästigen Pickel auf der Nase oder andere
Kleinigkeiten. Die neun Moerserinnen die heute
am Kurs teilnehmen, gehören zu den rund
200.000 Frauen in Deutschland, die jährlich an
Krebs erkranken. Acht von ihnen haben Brustkrebs, eine ist an Lungenkrebs erkrankt. Manch
eine Patientin hat bereits sechs Chemotherapien
hinter sich, andere haben damit gerade angefangen – mit den üblichen Folgen: Allen sind nach
und nach die Haare ausgefallen. Das sei für sie
schlimmer gewesen als die Chemo, sagt eine.
Noch nicht einmal ihr Ehemann habe sie bislang
ohne Perücke gesehen. Auch an diesem Nachmittag setzt sie den Haarersatz nicht ab.
Heft 23
Die erste große Überraschung ist, dass alle
Frauen tatsächlich „Zweitfrisuren“ tragen. Würden sie sie nicht zu Beginn des Kurses abnehmen, wäre es nicht zu erkennen. Zweitfrisuren,
so nennen sie es selbst. Die sind so natürlich gestaltet und perfekt passend zur Trägerin gearbeitet, dass kein Außenstehender auf die Idee käme,
die Haare seien gar nicht die echten. „Mich hat
ein Bekannter gefragt: Du bist doch in der Chemo, warum hast du deine Haare denn noch?“,
berichtet eine Frau lächelnd. Eine Teilnehmerin
trägt keine Perücke. Sie hat sich für ein praktisches Käppi entschieden.
INFO
Der nächste Kosmetikkurs für an Krebs erkrankte Bethanien-Patientinnen findet statt
am 10. November 2009
von 15 bis 17 Uhr. Anmeldung bei Stationsleitung Gabi Bartel auf der
Station BC2 unter Telefon 02841 200-2628.
Der Kurs ist kostenlos.
Die Zahl der Teilnehmerinnen ist begrenzt.
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IM FOKUS
IM FOKUS
Die Krankheit, die Chemotherapie und die
Bestrahlung – beim Schminkkurs bleiben all die
körperlichen und psychischen Belastungen, das
Bangen um Leben und Tod wenigstens für zwei
Stunden außen vor. Der für die Patientinnen kostenfreie Kurs wird etwa ein Mal im Quartal von
der Frauenklinik Bethanien angeboten. Kooperationspartner ist die DKMS Life, eine Schwestergesellschaft der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS).
Knapp tausend Kurse stellt die DKMS Life pro
Jahr auf die Beine, bereits seit 1997 wird der Kurs
in der Bethanien-Frauenklinik von Krankenpflegerin Gabi Bartel organisiert. Ihr liegen die Frauen mit Krebserkrankungen besonders am Herzen.
Als speziell geschulte Fachkraft kümmert sie sich
auf der Station BC2 besonders darum, dass Frauen mit Brustkrebs ihren Lebensmut wiederfinden.
Firmen spenden hochwertige
Kosmetikartikel
Kosmetikerin Marion Wehmeier kommt unüberhörbar aus Köln. Mit ihrem breiten Kölner
Dialekt berichtet sie, dass die Kurse 1995 aus den
USA nach Deutschland kamen. Bethanien war also ganz früh schon dabei. Wehmeier deutet auf
den mit hochwertigen Kosmetikartikeln gefüllten
gelben Stoffbeutel, den jede Frau als Geschenk
bekommen hat. Die von einer namhafte Firma
gespendeten Produkte sind im Laden nicht ganz
billig. So etwas gönnen sich wohl die meisten
Frauen sonst nur zum Trösten oder Verwöhnen.
Sich verwöhnen, sich in die Hand nehmen, Streicheleinheiten genießen: das legt Marion Wehmeier den Teilnehmerinnen zwischen 45 und 69
Jahren ans Herz.
Für alle krebskranken Frauen ist eine
Sonnenschutzcreme mit Lichtschutzfaktor 50
Pflicht – im Schatten
Nicht „Bauernmalerei“ wird hier geübt, sondern eine kosmetische Basisbehandlung. Zu Hause die Badezimmertür zumachen, sich nicht stören lassen, wiederholen. „Alle Produkte, die fürs
Gesicht sind, können auch für den Kopf verwendet werden“, sagt Marion Wehmeier zum Auftakt des „Pflichtprogramms“: Reinigung, Sonnenpflege, Gesichtwasser, Tages- oder Nachtpflege.
„Richtig aasen“ sollen die Frauen mit dem
Gesichtswasser, das die Durchblutung der Haut
fördert. Und dann zaubert sie noch eine Sprayfla-
Krankenschwester Gabi Bartel (li.) leitet die Frauenstation BC2 und organisiert die Kosmetikkurse für krebskranke Frauen. Die
Kurse werden von der Kölner Kosmetikerin Marion Wehmeier (re.) geleitet.
sche mit Thermalwasser aus ihrem Koffer und
sprüht allen die Erfrischung ins Gesicht. „Das
können Sie übrigens auch trinken.“ Lichtschutzfaktor 50 ist Pflicht. „Sie wissen, dass Sie nicht in
die Sonne gehen sollen, Sie brauchen Ihr Immunsystem jetzt für etwas anderes.“ Der hohe
Lichtschutzfaktor ist deswegen keineswegs für
Sonnenbäder gedacht. Er reicht für acht Stunden
draußen. „Aber nur im Schatten“, mahnt Wehmeier.
Die „Kür“ beginnt mit Knirschen. Abdeckstifte werden gedreht, die dunkle Schatten und rote
Flecken verschwinden lassen. Das Make-up wird
zuerst am Arm getestet. „Neenee, der ist zu dunkel.“ – „Und der sieht gelb aus.“ – „Das geht
gleich weg.“
Ein heikles Problem sind Augenbrauen und
Wimpern. Denn während die Kopfhaare schon
nach der ersten oder zweiten Chemo ausfallen,
dauert das bei Augenbrauen und Wimpern länger. Sie können sich noch nach dem Ende der
Chemo verabschieden. „Bloß kein PermanentMake-up in dieser Phase“, warnt die Fachfrau vor
dem Tätowieren: „Entzündungsgefahr!“ Viel einfacher ist es, sich die Augenbrauen aufzumalen.
„Seien Sie mutig, so nahe kommt Ihnen kein
Fremder, dass er das sieht.“ Stimmt. Wehmeier
lobt. „Für diese Augenbrauen gebe ich eine Eins
plus.“
Gemalt, getüpfelt, gewischt: Mit dem
Kajalstift das leidige Wimpernproblem
in den Griff bekommen
„Und jetzt die Kopfnote: die Wimpern“,
ermuntert die Kursleiterin. Die werden mit Kajalstift gemalt, getüpfelt, gewischt. Denn wer
darauf hofft, die Zeit mit falschen Wimpern überbrücken zu können, wird enttäuscht. Wehmeier:
„Das geht nicht, dazu benötigen Sie eigene
Wimpern als Stütze. Außerdem verhindert der
Kleber, dass die neuen Wimpern nachwachsen
können.“
Ein regelrechtes Zaubermittel ist Gesichtspuder – damit wird das Make-up fixiert, es macht
aber kleinste Wimpern sichtbar und die Tusche
haltbarer. Und dann gaaanz vorsichtig das
Rouge. „Ja, das hat gefehlt. Sieht frisch aus.“
Ganz zum Schluss sind die Lippen dran. Konturenstift, ausmalen – fertig.
Ein bisschen zögerlich sind die Frauen ins
Seminar unter dem Motto „Freude am Leben“
gestartet und schließlich locker ins Ziel gekommen. Jetzt noch schön ausgehen, das wär' die
Krönung…
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Tupfen und Konturen ziehen: Beim Kosmetikkurs erwacht das Selbstbewusstsein wieder.
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IM FOKUS
IM FOKUS
Arbeiten beim Darmzentrum Bethanien Moers schon ziemlich gut
Hand in Hand (v.r.n.l.): Privatdozentin Dr. Maria-Lieselotte MlynekKersjes vom Institut für Pathologie Moers, Bethanien-Chefarzt Dr.
Hans-Reiner Zachert als Leiter des Darmzentrums, Franz Lücker von
der Strahlentherapie Duisburg-Rheinhausen, Bethanien-Chefarzt Dr.
Rainer Götz als stellvertretender Zentrums-Leiter, Oberarzt Dr. Thomas Blankertz als Onkologe und Oberärztin Dr. Susanne DöhrmannSohr von der Chirurgie. Nicht auf dem Foto zu sehen sind Jochen
Eggert, Dr. Jörg Wiegand und Dr. Paul Jehner von der
Moerser Praxis für Onkologie.
Hand in Hand
beim Darmzentrum
Von Chefarzt Dr. Hans-Reiner Zachert und Chefarzt Dr. Rainer Götz
Als erstes Krankenhaus im Kreis Wesel wurde das Krankenhaus Bethanien gemeinsam mit seinen
Kooperationspartnern als „Darmzentrum Bethanien Moers“ zertifiziert. Der Zertifizierung im Juli
war eine zweijährige Aufbauarbeit vorangegangen.
M
it der Anerkennung als zertifiziertes
Darmzentrum hat das Krankenhaus
Bethanien in Moers zusammen mit
seinen Kooperationspartnern die hohen Anforderungen der Deutschen Krebsgesellschaft erfüllt.
Damit gehört das Bethanien-Krankenhaus nun
neben Universitätskliniken zu den anerkannten
Behandlungszentren für Darmkrebserkrankungen
in der Bundesrepublik Deutschland. In ganz
Nordrhein-Westfalen gehören derzeit 24 Krankenhäuser zu diesem Kreis.
Ein von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziertes Darmzentrum ist spezialisiert auf die
Behandlung von Patienten mit Tumorerkrankungen des Darms. Das gilt insbesondere für Krebserkrankungen des Dickdarms und des Mastdarms, die zu den häufigsten Krebserkrankungen
in unserem Land zählen.
Ein Experten-Netzwerk aus stationären
und ambulanten Partnern
Die Abteilung für Gastroenterologie und Onkologie und die Abteilung für Allgemein- und
Viszeralchirurgie am Krankenhaus Bethanien bilden das Rückgrat des Darmzentrums. Zusammen
mit der Röntgenabteilung des Krankenhauses,
dem auf dem Krankenhausgelände befindlichen,
eigenständigen Institut für Pathologie sowie der
Praxis für Onkologie in Moers und der Praxis für
Strahlentherapie in Duisburg-Rheinhausen bilden
sie als sogenannte Kernleistungserbringer den
engeren Kreis der Kooperationspartner.
Das gesamte Darmzentrum umfasst ein Netzwerk von stationären und ambulanten Leistungserbringern im medizinischen, pflegerischen und
sozialen Bereich, auch die Patienten-Selbsthilfegruppen sind mit eingebunden. Insgesamt sind
über fünfzig Personen für das Darmzentrum aktiv. Es finden wöchentliche Tumorkonferenzen
der Fachärzte inner- und außerhalb des Krankenhauses und regelmäßige Treffen aller Kooperationspartner des Darmzentrums statt. Die Hausärz-
Heft 23
te werden durch ständige Informationen in die
Betreuung des Patienten eingebunden. Sie übernehmen auch die vom Krankenhaus gesteuerte
Nachsorge ihrer Tumorpatienten, die sich in der
Regel über fünf Jahre erstreckt.
Behandlung nach neuesten
wissenschaftlichen Erkenntnissen
Ein zertifiziertes Darmzentrum garantiert dem
dort behandelten Patienten in allen Stadien der
Erkrankung eine zügige und an den jeweils neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtete Behandlung auf hohem Niveau. Durch die
Vielzahl der Kooperationspartner reicht die Betreuung weit über die reine operative Behandlung oder die Chemotherapie hinaus.
Alle im Darmzentrum tätigen Ärzte müssen
von der Deutschen Krebsgesellschaft vorgegebene Anforderungen hinsichtlich ihrer Qualifikation
und der Anzahl der von ihnen durchgeführten
Untersuchungen und Behandlungen wie Darmspiegelungen, Operationen, Chemotherapien
oder Strahlentherapien erfüllen. Die Qualität der
erbrachten Leistungen wird nach bestimmten
Kriterien und im stetigen Vergleich mit anderen
Krankenhäusern überprüft. Die geforderte Qualität der Behandlung wird regelmäßig kontrolliert
und die Ergebnisse dieser Überprüfungen veröffentlicht.
Die Anerkennung als Darmzentrum stellt für
das Krankenhaus und alle Kooperationspartner
zugleich Lohn, Verpflichtung und Ansporn dar.
Die Zertifizierung als Darmzentrum ist für das
Krankenhaus Bethanien zudem ein wichtiger
Schritt auf dem Weg zum anerkannten Krebszentrum. Nach der bereits 2006 erfolgten Zertifizierung als Kooperatives Brustzentrum strebt das
Krankenhaus Bethanien die Anerkennung weiterer Organzentren an, um schließlich offizielles
„Cancer-Center“ (CC) zu werden und damit zum
Spitzenbereich in der Krebsversorgung Deutschlands zu gehören.
INFO
Das Darmzentrum Bethanien Moers wird von
Dr. Hans-Reiner Zachert
geleitet, der seit dem
Frühjahr 2009 die Abteilung für Allgemein- und
Viszeralchirurgie
am
Krankenhaus Bethanien
als Chefarzt leitet. Sein
Stellvertreter ist Bethanien-Chefarzt Dr. Rainer
Götz von der Abteilung
für Gastroenterologie
und Onkologie. Patienten können sich nicht
selbst im Darmzentrum
vorstellen, sondern werden jeweils von Ihren
Hausärzten oder von
niedergelassenen Fachärzten zur weiteren Diagnose oder Behandlung
ins Darmzentrum überwiesen.
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ALTENKRANKENHEIM
FREUNDESKREIS
„Hospizarbeit bedeutet
Zuwendung und Sorge”
Die würdevolle Begleitung von sterbenden Menschen ist ihm ein besonderes Anliegen, seitdem er
Anfang 2005 die Leitung des Altenkrankenheims Bethanien übernahm: Als gelernter Krankenpfleger weiß Ingo Ludwig worauf es dabei ankommt. Im Interview mit dem BETHANIEN FORUM
spricht er über die Anstrengungen seines Hauses, Menschen in der letzten Lebensphase nicht
allein zu lassen.
Der Freundeskreis in Aktion (v.l.n.r.): Oberarzt Dr. Gündüz Selcan als Lungenexperte der Kinderklinik, Chefarzt Dr. Rainer Götz als Vorsitzender des BethanienFreundeskreises, Freundeskreis-Gründerin Ursula Boldt, Chefarzt Dr. Michael Wallot als Leitender Kinderarzt, Lungenexperte Dr. Thomas Geerkens von der
Kinderklinik und Kinderkrankenschwester Marion Gaidt mit dem kleinen Gabriel, der das neue Lungenfunktionsgerät als erster Patient testen durfte.
FREUNDESKREIS STIFTUNG BETHANIEN e.V.
H
Name, Vorname
Straße Hausnummer
PLZ Wohnort
Telefon
ICH MÖCHTE SPENDEN.
ICH MÖCHTE MITGLIED WERDEN
IM FREUNDESKREIS STIFTUNG BETHANIEN e.V..
Meinen Mitgliedsbeitrag/ meine Spende in Höhe von ____________________ €
in Worten (jährlicher Mindestbeitrag für Mitglieder 26 Euro)
überweise ich auf das Konto des Freundeskreises bei der Sparkasse am
Niederrhein | Kontonummer 1 125 002 764 | Bankleitzahl 345 500 00
bitte ich, von meinem Konto abzubuchen.
Kontonummer
Bankleitzahl
bei der
Die Einzugsermächtigung wird hiermit erteilt.
Datum
Feste pusten, Gabriel!
Unterschrift
Ihre Beitrittserklärung schicken Sie bitte an:
Freundeskreis Stiftung Bethanien e.V., Krankenhaus Bethanien,
Bethanienstraße 21, 47441 Moers | Fax 02841 200-2623
Fragen? Rufen Sie uns an: Tel. 02841 200-2598 (Anna-Maria Lappeneit)
eißluftballons fliegen neuerdings durch die Lungenambulanz der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin – allerdings
nur in virtueller Form. Die über einen Computerbildschirm
schwebenden, bunten Ballons sind Teil eines hochmodernen
Geräts zur Messung der Lungenfunktion bei Kindern, das der
Freundeskreis Stiftung Bethanien e.V. mit knapp 13.000 Euro
finanzierte. „Mit dem Gerät können wir auf spielerische Weise
die Lungenfunktion bei Kindern mit Atemwegsproblemen
testen“, freuen sich Dr. Gündüz Selcan und Dr. Thomas Geerkens. Je mehr man in ein Pusteröhrchen bläst, desto höher fliegen die Ballons, erklären die beiden Lungenexperten der Kinderklinik. Bodyplethysmographie heißt das Diagnoseverfahren
im Ärztedeutsch.
„Während der Untersuchung sitzen die kleinen Patienten in
einer Kabine, pusten in ein Mundstück und lassen so die Ballons fliegen“, so Oberarzt Dr. Selcan. „Das Mundstück ist über
Messsonden direkt mit dem Computer verbunden und ein
spezielles Programm errechnet genaue Daten“, ergänzt Kollege Dr. Thomas Geerkens. Beim ersten Testlauf des Geräts dankte Kinderklinik-Chefarzt Dr. Michael Wallot der FreundeskreisGründerin Ursula Boldt und Chefarzt Dr. Rainer Götz als Freundeskreis-Vorsitzenden für das finanzielle Engagement. „Das
neue Gerät hilft uns, das Lungenvolumen, den Atemwegswiderstand und das Flussvolumen genau zu bestimmen, um die
bestmöglichste Therapie für Kinder mit Atemwegsbeschwerden zu finden“, so Chefarzt Dr. Wallot. Der 1991 gegründete
Freundeskreis finanziert besondere Anschaffungen für das
Krankenhaus allein aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen. kbm
Herr Ludwig, in den letzten Jahren haben viele
Seniorenheime für eine ambulante Hospizbetreuung der Bewohner in der eigenen Einrichtung
gesorgt. Zeigt sich durch diesen Trend, dass auch
Seniorenheime Hospizarbeit zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit machen?
Alten- und Pflegeheime sind Orte, in denen
Leben und Sterben der Bewohnerinnen und Bewohner nah beieinander liegen. Alte Menschen
sind auf umfassende Hilfe angewiesen. Da gibt es
zahlreiche medizinische oder pflegerische Bedürfnisse. In Senioreneinrichtungen hat sich in
den letzten Jahren sehr viel verändert. Das Pflegeversicherungsgesetz (SGB XI) sieht vor, dass
ambulante Versorgung vor stationärer Versorgung gilt. Es geht darum, ältere Menschen so
lange wie möglich ein Leben in ihrer gewohnten
Umgebung zu ermöglichen und ihnen dort die
nötige Unterstützung zu geben, etwa durch ambulante Pflegedienste. Darum kommen immer
mehr Bewohnerinnen und Bewohner erst recht
spät, häufig hochbetagt und schwer pflegebedürftig in die Einrichtungen der stationären Altenhilfe. Auch eines der externen Kontrollgremien, der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) hat dies in seinen aktuellen Prüfungsrichtlinien für stationäre Senioreneinrichtungen
in den Paragraphen 114ff. des Pflegeversicherungsgesetzes festgeschrieben, dass Einrichtungen wie die unsere ein würdevolles Sterben zu
gewährleisten haben.
Wie zeigt sich die von Ihnen beschriebene
Situation im Altenkrankenheim Bethanien?
Es gibt immer weniger Bewohnerinnen und
Bewohner, die aktiv am Heimgeschehen teilnehmen können. Andererseits kommen immer mehr
Menschen zu uns, die aufgrund eines längeren
Krankheitsverlaufes dazu nicht mehr in der Lage
sind. Deswegen ist die Begleitung dieser Menschen zu einer unserer wichtigsten Aufgaben ge-
Heft 23
20
Menschliche Bedürfnisse berücksichtigen – dieses Ziel hat sich Ingo Ludwig als Leiter des
Altenkrankenheims Bethanien gesetzt.
2/2009
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ALTENKRANKENHEIM
ALTENKRANKENHEIM
worden. Die Begleitung schwerkranker, sterbender Menschen versucht, die physischen, psychischen, spirituellen und sozialen Bedürfnisse des
Menschen im Blick zu behalten und somit ein lebenswertes Leben bis in die letzte Lebensphase
zu ermöglichen.
Ihre Einrichtung hat sich sehr früh Gedanken darüber gemacht, wie eine Hospizbetreuung im eigenen Haus gewährleistet werden kann…
Im Jahre 2005 entstand auf der Leitungsebene unseres Hauses der Wunsch einer intensiven
Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Hospizgruppen. Bei den ersten von den ambulanten
Hospizdiensten betreuten Sterbebegleitungen
haben wir sehr positive Erfahrungen gemacht.
Dennoch hat sich uns dabei die Frage nach der
zwischenmenschlichen Beziehung zwischen Begleiter und dem zu Begleitenden gestellt. Oft
begann die Hospiz-Begleitung erst in der finalen
Lebensphase, in der es schwer war, noch mit
dem oder der Sterbenden in einen vertrauensvollen und menschlich engen Kontakt zu kommen.
Unser Haus entschied sich deswegen im Jahr
2006 für den Aufbau einer eigenen stationären
Hospizgruppe. Unser Ziel ist es, ehrenamtliche
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schulen und
festen Wohnbereichen zuzuordnen, um so eine
regelmäßige Präsenz direkt bei den Bewohnerinnen und Bewohnern zu erreichen. Durch die
regelmäßige Anwesenheit auf dem Wohnbereich
ist es dem ehrenamtlich tätigen Hospizteam
möglich, schon frühzeitig mit den bei uns lebenden Menschen Kontakt aufzunehmen.
Ingo Ludwig beim Interview mit dem BETHANIEN FORUM. Der gelernte Krankenpfleger hat
berufsbegleitend Diplom-Pflegemanagement studiert.
Können Sie beschreiben, wie sich die Kontaktaufnahme zu den Bewohnerinnen und Bewohnern
gestaltet?
Bereits in der Eingewöhnungsphase nimmt
unsere Hospizkoordinatorin Gisela Kapitza Kontakt mit den Bewohnern und deren Angehörigen
oder anderen Bezugspersonen auf. Das heißt, wir
sprechen zu einem Zeitpunkt miteinander, an
dem eine Bewohnerin oder ein Bewohner gerade
in unser Haus eingezogen ist. Gisela Kapitza ist
Diplom-Pädagogin mit speziellen Weiterbildungen in Psycho-Onkologie und palliativer Pflege
(Palliative Care) und als solche die erste Ansprechpartnerin für die Hospizarbeit unseres
Hauses. Ziel der ersten Kontaktaufnahme mit
den Bewohnern ist es, Zeit und Raum zu bieten,
um über Wünsche und Vorstellungen im Hinblick
auf die letzte Lebensphase zu sprechen. Dabei
kann es beispielsweise auch um Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten gehen.
Inwieweit ist es möglich, dabei auf persönliche
Umstände, persönliche Bedürfnisse des Bewohners
oder der Bewohnerin einzugehen?
Durch die intensive Zusammenarbeit mit den
Ärzten des Bethanien-Krankenhauses und der
speziell ausgebildeten Palliativpflegefachkraft ist
es möglich, eine individuelle Begleitung, auch
bei schwierigen Symptomen des Krankheitsverlaufes sicher zu stellen. Durch die Zusammenarbeit des multidisziplinären Teams aus Ärzten,
Pflege, Sozialem Dienst, Hauswirtschaft, Verwaltung und Hospizgruppe wird in Abstimmung mit
Angehörigen die palliative Begleitung in der letzten Lebensphase eng auf die Bedürfnisse der
Menschen abgestimmt. Dadurch können wir den
Bewohnerinnen und Bewohnern unseres Hauses
das Versprechen geben, dass sie in jeder Phase
ihres Lebens, und besonders in der letzten Phase,
hier in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.
Wie geht Ihr Haus mit dem Thema Sterben um?
Ein Sterben in Würde zu ermöglichen ist für
uns ein besonderes, aber vor allem selbstverständliches Anliegen. Wir bekennen uns dazu
ausdrücklich in unserem Leitbild, das für alle Mitarbeiter eine verbindliche Richtschnur des Handels darstellt. Wir verstehen Hospizarbeit als eine
Haltung der Zuwendung und Sorge, der Wahrnehmung individueller Bedürfnisse, aber auch
der Nöte. Dazu gehört eine wertschätzende Empathie. Nur so gelingt es, den sterbenden Bewohnern die größtmögliche Nähe zu geben.
Wie bereitet das Altenkrankenheim Bethanien die
stationäre Hospizgruppe auf diese nicht ganz
einfache Aufgabe vor? Die Hospizgruppe wird ja
ausschließlich durch ehrenamtliche Helferinnen
und Helfer getragen, die in der Regel keine entsprechenden Vorkenntnisse bei der Betreuung
Sterbender haben. Das sind Menschen, die sicher
an einem ganz anderen Punkt im Leben stehen,
die zum Teil jünger sind, andere Lebenserfahrungen haben. Ist deren Einsatz nicht schwierig?
Es geht nicht allein um sterbende Menschen,
sondern um lebende und sterbende Menschen.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der stationären Hospizgruppe werden in
mehrmonatigen Schulungen auf ihre Einsätze
vorbereitet. Inhalte dieser Fortbildungen sind
spezielle Themen der Hospizarbeit, der Begegnung mit sich selbst, Begegnungen mit anderen
in der stationären Begleitung, die Begleitung demenziell veränderter Menschen, Angehörigenbegleitung oder Trauerarbeit. Eine kontinuierliche
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Hospizkoordinatorin Gisela Kapitza steht jederzeit als Ansprechpartnerin für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Hospizgruppe zur Verfügung.
Begleitung der HospizmitarbeiterInnen und ihrer
Einsätze ist uns ein besonderes Anliegen. Es ist
klar, dass wir ehrenamtliche Helferinnen und
Helfer mit ihrer Aufgabe nicht allein lassen.
Und wenn es doch mal Fragen oder Gesprächsbedarf gibt?
Als Hospizkoordinatorin ist Gisela Kapitza immer zur Stelle. Sie kümmert sich intensiv um die
Begleitung der Ehrenamtlichen und sie leitet
auch die Schulungen der Hospizgruppe unseres
Hauses.
Vermutlich ist eine aus Freiwilligen bestehende
Hospizgruppe immer für tatkräftige personelle
Unterstützung dankbar …
Selbstverständlich. Das Altenkrankenheim Bethanien ist immer offen für Menschen, die sich
auf diese Weise engagieren wollen. Die nächste
Schulung für Ehrenamtler beginnt übrigens im
Oktober 2009 und läuft bis in den Frühsommer
2010. Interessenten können sich für die Schulung noch anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos. Wer an der Hospizarbeit interessiert ist, kann
sich hier auf ein wirklich gutes Team freuen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Kontakt
Stationäre Hospizgruppe
Altenkrankenheim
Bethanien
Gisela Kapitza
Hospizkoordinatorin
Tel. 02841 200-2140
Mail kapitza@
bethanienmoers.de
Oliver Hering
Leitung Sozialer Dienst
Tel. 02841 200-2104
Mail hering@
bethanienmoers.de
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AUS DEN ABTEILUNGEN
AUS DEN ABTEILUNGEN
Riesenmagnet
rollte in die
Radiologie
Von Dirk Ruder
Vor Kurzem erhielt das Krankenhaus Bethanien einen Magnetresonanztomographen (MRT) für
die strahlungsfreie Untersuchung von Patienten. Mit 1,5 Tesla erzeugt das MRT ein Magnetfeld,
das um ein Vielfaches stärker ist, als das der Erde. Für den Einbau des tonnenschweren Geräts
musste extra eine Außenmauer des Krankenhauses fallen.
D
ie Mauer muss weg – damit der RiesenMagnet ins Krankenhaus reinpasst. Anders geht es nicht, denn sämtliche Türen
wären zu klein für den Koloss mit einem Gesamtgewicht von vier Tonnen. Der Magnet ist Herzstück eines Magnetresonanztomographen (MRT)
neuester Bauart, mit dem in Bethanien seit Juni
Patienten untersucht werden. „Das MRT-Verfahren ermöglicht einen schonenden Blick in das Innere des Körpers und kann zur Diagnostik von
orthopädischen und neurologischen Beschwerden hervorragend eingesetzt werden“, freut sich
Chefarzt Dr. Hans Bender über den Abschluss des
Projekts. „Fast alle Organe und Gewebe des
menschlichen Körpers lassen sich mit MRT sehr
gut abbilden“, erläutert Chefarzt Dr. Bender. „Eine Ausnahme ist einzig die Lunge. Die MRT-Diagnose ist auf die Wassermoleküle in de Körperzellen angewiesen. In der Lunge befindet sich jedoch im Normalfall kein Wasser, daher können
wir dieses Organ mit dem Verfahren so gut wie
nicht sehen.“ Mit dem Magnet-Tomographen
wird die Bethanien-Radiologie ihr Leistungsspektrum deutlich erweitern, denn bislang verfügte
das Krankenhaus nicht über ein solches Gerät.
Um das tonnenschwere Kernstück des Tomographen mit den Maßen eines Kleinbusses und
dem Aussehen einer überdimensionalen Waschtrommel in die späteren Behandlungsräume zu
befördern, musste bei Beginn des Einbaus im
April extra eine Außenwand der Radiologieabteilung fallen. „Anders war es nicht möglich, den
Tomographen ins Gebäude zu bekommen“, so
Dr. Bender. Und ohne Muskelkraft ging bei der
Aktion schon gar nichts. Auf einer großen Hebebühne und mit der vereinten Kraft etlicher starker Männer von einer auf besondere Transporte
spezialisierten Spedition musste der mit einem
Schwertransporter angelieferte Magnet an seinen
endgültigen Platz gehievt werden.
„Alles kein Problem. Unsere Firma ist auf solche Transporte spezialisiert“, meint Jörg Coussement von der Dortmunder Spedition Kühne.
„Wir bringen Tomographen in alle Krankenhäuser Europas und sind von Finnland bis Zypern
unterwegs.“ Transport nach Moers und Einbau
seien für ihn und seine Kollegen daher keine besondere Herausforderung gewesen, zumal das
Loch in der Außenmauer groß genug war, um
den Tomographen hindurchzuhieven, ohne
irgendwo stecken zu bleiben. Damit das Untersuchungsgerät nicht irgendwann durch den Boden
kracht, war das Fundament des Behandlungsraums zuvor mit viel Beton verstärkt worden. Zudem musste der gesamte Raum wegen des bei
der Untersuchung entstehenden starken Magnetfeldes vollständig mit Kupferplatten isoliert
werden.
Gut eine Woche lang waren Elektriker und
technische Installateure damit beschäftigt, den
Tomographen mit den für die Bildverarbeitung
zuständigen Rechnern zu verkabeln. Zudem
musste das Kühlsystem funktionstüchtig gemacht werden. Zum Schluß wurde eine ferngesteuerte Liege eingesetzt, die später die Patientinnen und Patienten sanft in die Röhre hineinund hinausgleiten lässt. Nach dem Abschluss der
Handwerkerarbeiten stand noch das Feintuning
des Tomographen an – auch das dauerte seine
Zeit. „Da diese Technik sehr komplex ist, nahmen allein die Probeläufe des Tomographen
mehrere Tage in Anspruch. Anfang Mai waren
wir für den regulären Betrieb bereit“, erklärt Dr.
Bender. In der Bethanien-Radiologie werden seither täglich bis zu zwanzig Patienten untersucht.
Anders als beim Computertomographen (CT)
werden bei der MRT-Diagnostik keine Röntgenstrahlen oder andere Strahlen für den Blick ins
Körperinnere eingesetzt. „Ein MRT erzeugt ein
sehr starkes Magnetfeld, das die Wasserstoffatome in den Körperzellen zwingt, sich in eine Richtung auszurichten, etwa so wie Kompassnadeln.
Hochfrequente Radiostrahlen versetzen die Wasserstoffprotonen dann in Schwingungen. Diese
Schwingungen wiederum verursachen schwache
elektromagnetische Felder, aus denen der Computer ein Bild errechen kann“, erläutert der Chefarzt die Funktionsweise des Geräts. Patienten
müssen sich bei der Untersuchung übrigens keine Sorgen machen, denn Nebenwirkungen hat
die Untersuchung mit dem MRT nicht. Und vom
starken Magnetfeld – der Tomograph in Bethanien erzeugt eine Stärke von 1,5 Tesla, ein Tausendfaches im Vergleich zum natürlichen Magnetfeld der Erde – spüren Patienten während
der Untersuchung nicht viel. Manchen Patienten
wird es ein wenig warm, weil das in Schwingung
versetzte menschliche Gewebe die Körpertemperatur minimal ansteigen lässt.
Vor Nebenwirkungen müssen sich eher schon
die Ärzte in acht nehmen. Bei der Arbeit sollten
sie streng darauf achten, keine Ohrringe, Uhren
oder andere metallische Gegenstände am Körper
zu tragen. Denn die entwickeln durch das bei
der Untersuchung entstehende Magnetfeld ein
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Eigenleben und begeben sich unter Umständen
pfeilschnell auf Wanderschaft. „Das ist der
Grund, warum Radiologen im Dienst das Tragen
von Armbanduhren vermeiden“, berichtet Bender. Ein gutes Stück habe er als junger Arzt selbst
schon an einen kompromisslosen Tomographen
verloren. Aber das scheint nicht bei allen Uhren
gleichermaßen der Fall. Als erfahrener Radiologie
hat Dr. Bender eine eigene Theorie: „Teure Uhren gehen durch das Magnetfeld garantiert
kaputt, billige überleben manchmal.“
Das neue MRT ist da: Für den Einbau und die Installation
des Tomographen benötigten Techniker Jörg Coussement
(oben li.) und seine Kollegen mehrere Tage.
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VOR ZEHN JAHREN
AUS DEN ABTEILUNGEN
Krankenhaus-Tagebuch
Dienstag, 31. März Das bestandene Krankenpflegeexamen
feiern sieben Schülerinnen der Bethanien-Krankenpflegeschule.
Gemeinsam mit Schulleiter Karsten Hartdegen sowie den beiden Lehrerinnen Birsel Tosun und Nicole Meinus freuen sich
die zukünftigen Krankenpflegerinnen Stephanie Hentschke,
Jasmin Mainzer, Sonja Herzinger, Miriam Schülling, Natasa
Gardijan, Kirstin Lavall und Daniela Reidick über den Start in
den Pflegeberuf. Während Stephanie Hentschke das Examen
als Gesundheits- und Krankenpflegerin ablegte, erlangten ihre
fünf Kolleginnen den Abschluss als Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen.
Donnerstag, 27. August Ein hochmotiviertes Bethanien-Team
nimmt am Citi-Run der Betriebsmannschaften in Duisburg teil.
Mit T-Shirts in der Hausfarbe orange und dem Motto „Krankenhaus Bethanien-Power hilft bei jedem Aua“ schafft es das
Team erfolgreich ins Ziel. Für die Teilnahme getrommelt hatte
Chefarzt Dr. Christoph Chylarecki. „In der Kategorie Kampfgeist haben wir zweifellos gewonnen“, so der Chefarzt.
Krankenpflegeexamen bestanden
Mittwoch, 1. April Zum zweiten „Wundsymposium“ des Bethanien-Krankenhauses treffen sich knapp 200 Pflegekräfte
und Mediziner aus Moers und Umgebung im Eurotec. Eine gute pflegerische Versorgung von Wunden ist wichtig, weil
schwerkranke oder chronisch kranke Patienten oft an Wunden
leiden, die nur sehr langsam oder gar nicht heilen, betont Hubert Wachs, Pflegemanager in Bethanien. Ein „Stammtisch
Moderne Wundversorgung“ soll wundversorgende Pflegekräfte aus der Region künftig besser vernetzen.
Geballte Bethanien-Power beim Citi-Run
Samstag, 12. September Beim Infotag stellen sich die Kooperationspartner des neuen Darmzentrums Bethanien Moers der
Öffentlichkeit vor. Das Darmzentrum war erst kurz zuvor als erste Einrichtung dieser Art im Kreis Wesel offiziell anerkannt
worden. Besucher konnten im OP mit speziellen Geräten selbst
Schlüsselloch-Operationen durchführen und die Endoskopie
besichtigen. Für ungewohnte Einblicke in den menschlichen
Körper sorgte ein begehbares Darm-Modell.
Wundsymposium mit Chefarzt Dr. Alexander Risse aus Dortmund, Bethanien-Wundmanager Hubert Wachs, Sören Schiffers von einem Wundverbände-Hersteller, dem Hamburger Apotheker und Wundexperten Werner
Sellmer und Bethanien-Pflegedirektorin Luise Werner
Dienstag, 5. Mai Anlässlich des Internationalen Hebammentages am 5. Mai treffen sich mehr als hundert Hebammen aus
der Region zu einer Fortbildung im Krankenhaus Bethanien.
Zur Begrüßung winken sie mit blauen Fähnchen. „Hebammen
sind mit dem Auto, dem Roller, dem Fahrrad und zu Fuß unterwegs. Die kleinen blauen Fahnen am Fortbewegungsmittel
bedeuten: Hebamme unterwegs“, so Petra Onasch-Szerman,
die Leitende Hebamme im Krankenhaus Bethanien und zugleich regionale Vorsitzende des Deutschen Hebammen-Verbandes ist.
Polypen bestaunen im begehbaren Darm
Vor zehn Jahren…
IM BETHANIEN-FORUM
I
m Juli 1999 zeigte das Cover von
BETHANIEN FORUM (Heft Nr. 10) eine Seniorin und ein junges Mädchen,
dazu das Logo vom Internationalen Jahr
der Senioren. „Das Logo besteht aus
konzentrisch kreisenden Linien, die sowohl Vitalität, Vielfalt und wechselseitige Anhängigkeit, als auch Bewegung
und Fortschritt symbolisieren.“ Nach
dem Prinzip einer „Gesellschaft für alle
Lebensalter“ tauschen Jung und Alt
demnach gegenseitig Unterstützung,
Hilfe und Fürsorge.
Passend zum internationalen Seniorenjahr berichtete BETHANIEN FORUM
(BF) über besondere Angebote im Altenkrankenheim Bethanien: „Als ich die Eingangshalle unseres Altenkrankenheims
am 24. März betrat, glaubte ich, in einem Schuhgeschäft zu sein. Es waren
viele Stellagen mit Schuhen in allen Größen aufgestellt und es herrschte reges
Treiben,“ so die damalige BF-Redakteurin Margarete Schmidt. Wie es sich für
gute Kunden gehört, gaben sich die Bewohnerinnen und Bewohner natürlich
„sehr wählerisch“, wie es in dem Bericht
heißt. „Die meisten Käufer wurden von
den Schwestern oder den Angehörigen
begleitet, die auch beratend zur Seite
standen und bei der Anprobe halfen. Es
war ein außergewöhnliches, aber schönes Bild, das sich hier bot.“
An anderer Stelle des gleichen Hefts
schildert BF-Redakteurin Schmidt unter
der Schlagzeile „Was darf es sein?“, dass
auch ein anderer spezieller Service bei
den Seniorinnen und Senioren gut ankam. „Ein Kleid, eine Bluse oder vielleicht doch lieber ein Rock oder gar eine
Hose? Modische Kleidung in den schönsten Frühjahrs- und Sommerfarben gab
es in der“ – allerdings nur für einen Tag
– „zu einer Boutique umgestalteten Cafeteria des Altenkrankenheims zu sehen
und natürlich auch zu kaufen.“
Zum Frühjahr und zum Herbst findet
jeweils ein Verkauf von seniorengerechter Kleidung direkt vor Ort statt. „Eine
Modenschau dazu rundet die Sache ab
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und findet besonders großes Interesse.“
Am großen Andrang sei zu sehen, dass
die Heimbewohnerinnen und -bewohner gern „in aller Ruhe ihre Kleidung bei
Kaffee und Kuchen aussuchen“. Und die
Models? „Die Models waren übrigens
Damen vom Seniorenkreis der evangelischen Kirchengemeinde Repelen. Sie
machten ihre Sache ausgezeichnet.“ Als
Dank habe es am Ende der Modenschau
„großen Applaus der Anwesenden“ gegeben und Blumen vom Altenkrankenheim Bethanien – Für alle, die es noch
nicht wussten: Die Textilverkäufe für Seniorinnen und Senioren finden bis heute
regelmäßig im Bethanien-Altenkrankenheim statt. Die nächste Verkaufsaktion
ist für Donnerstag, 5. November 2009
von 10 bis 17 Uhr in der Cafeteria von
Haus II geplant.
Ebenfalls im BETHANIEN FORUM
vom Juli 1999 erinnerten die beiden
Mitarbeiter Detlef Kanthak und DialysePfleger Lothar Ruppelt an die Geschichte des Bethanien-Fußballteams und
nicht zuletzt an ein geradezu historisches Derby gegen den „Erzrivalen“
vom benachbarten Krankenhaus St. Josef: „Zugegeben, sehr erfolgreich ist die
Fußballmannschaft des Krankenhauses
Bethanien noch nie gewesen. Spaß war
aber immer dabei, und in den entscheidenden Momenten war auf das Team
auch Verlass.
Ein Ortsderby ist nun mal etwas Besonderes, und wenn es gegen den
Nachbarn St. Josef geht, laufen alle doppelt so schnell. 4:1 hieß es am Ende für
Bethaniens Kicker.“ Anfangs hatten die
Bethanien-Fußballer im Moerser Freizeitpark gekickt, später in der Turnhalle
des Adolfinums. Selbstverständlich wurden bei einem kühlen Bier nach den
Spielen „die Szenen noch einmal diskutiert, die Fehler analysiert, die Taktik, sofern vorhanden, kritisiert.“ Daran hat
sich beim Team wohl auch in den Jahren
ziemlicher Erfolglosigkeit nicht viel geändert. Denn: „Die dritte Halbzeit ist
nun mal die schönste.“
Das BETHANIEN-FORUM vom Juli 1999
IMPRESSUM
BETHANIEN FORUM Nr. 23 | 2/2009 – Informationen aus dem Krankenhaus und Altenkrankenheim Bethanien in Moers. Erscheint alle 6 Monate jeweils im Sommer
und im Winter
ISSN 1866-8968
HERAUSGEBER – Stiftung Krankenhaus Bethanien
für die Grafschaft Moers
V.i.S.d.P. – Dirk Ruder (Pressesprecher)
REDAKTIONSTEAM DIESER AUSGABE – Dr. Wolfgang Groß (Chefarzt), Dr. Hans-Reiner Zachert (Chefarzt),
Dr. Rainer Götz (Chefarzt), Anne Horstmeier (Redaktion
WAZ), Dr. Iris Kamphausen (Moers), Oliver Hering, Gisela
Kapitza (beide Sozialer Dienst Altenkrankenheim), Kornelia
Höchter (Radiologie), Cornelia Koch (Dialyse), Sabine
Robakowski (Pflegedienstleitung Kinderklinik), Ute Nass
(Mitarbeitervertretung) sowie Dirk Ruder, Kai David
Weierstahl und Barbara Schirner (alle Pressestelle)
LEKTORAT & SCHLUSSKORREKTUR – Nadine
Magiera (Sekretariat Pflegedienstleitung)
FOTOS – Klaus Dieker (S.26), Archiv Krankenhaus Bethanien Moers (S.1, S.5, S.6, S.10), wikipedia (S.9, S.28, S.30),
Dialysemuseum Fürth (S.11), alle anderen Fotos:
Bettina Engel-Albustin (Fotoagentur Ruhr)
TITELFOTO – Philipp Schumacher, Duisburg
KONZEPT & LAYOUT – Carolin Wrede
(hausbusch text + design, Hagen)
DRUCK & VERARBEITUNG – zero.kommunikation
GmbH, Moers
ANZEIGEN – Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 1
vom Mai 2008
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Krankenhaus Bethanien Moers
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SERIE: Die Geschichte des Krankenhauses Bethanien
SERIE: Die Geschichte des Krankenhauses Bethanien
6.000 Taler für ein „kleines
Bethanien“ in Moers
TEIL 1 Die Gründung im Jahr 1852
Von Dr. Iris Kamphausen
Betrachtet man das Krankenhaus Bethanien in Moers
lularpathologie (1858) durch Virchow, die antisepti-
heute von außen, so sieht man mehrere mehrge-
sche Wundbehandlung (1867) durch Lister und die
schossige, miteinander verbundene Ziegelbauten. Bei
Entdeckung pathogener Keime von Krankheiten, wie
einer genaueren Betrachtung erkennt man, dass die
Tuberkulose (1882, Koch), Diphterie (1883, Krebs,
Gebäude nicht alle aus derselben Zeit stammen und
Löffler) und Pest (1894, Kitasato). So kam es 1907
dass vor allem der Gebäudeteil mit dem Hauptein-
zum Umzug in ein neu errichtetes Krankenhaus, das
gang des Krankenhauses architektonisch abweicht.
auch die nächsten knapp hundert Jahre bis heute
Dieses Gebäude ist der älteste Teil des Bethanien an
überdauert hat. Dieser ursprüngliche alte Bau wurde
seinem heutigen Standort und steht seit dem Neubau
trotz der Modernisierungen und Erweiterungen im
des Krankenhauses 1906.
20. Jahrhundert erhalten und fügt sich heute architek-
Die Stiftung Krankenhaus Bethanien für die Grafschaft
tonisch in die Neubauten ein.
Moers wurde aber bereits 1852 gegründet. Damit fiel
Das Krankenhaus war insbesondere in den ersten
diese Gründung in das Ende einer Krankenhausgrün-
fünfzig Jahren seines Bestehens stark auf die finanziel-
dungswelle, die in Deutschland in der ersten Hälfte
le Unterstützung der Bürger angewiesen. Immer wie-
des neunzehnten Jahrhunderts stattgefunden hatte.
der gab es Aufrufe an die Bevölkerung, mit Spenden
In dieser Periode waren über dreißig größere Kran-
dem Krankenhaus zu helfen. Diese schlechte finanziel-
kenhäuser entstanden.
le Lage von Krankenhäusern war in Deutschland in
Mit der Gründung des Krankenhauses Bethanien kam
der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht selten,
es aber nicht direkt zu Errichtung eines eigenen Hau-
da die Einnahmen eines Krankenhauses hauptsächlich
ses. Die erste Versorgung der Kranken fand stattdes-
aus den Verpflegungsgeldern der Kranken bestanden.
sen ab 1856 in einem gemieteten Herrensitz statt, der
Nur selten gab es weitere Einkünfte, etwa aus Ver-
dafür mit dem medizinischen Bedarf eingerichtet
pachtungen. Das Verpflegungsgeld konnte aber nur
wurde. Das erste eigene Krankenhaus wurde dann
ungefähr ein Drittel der Ausgaben decken und so war
1859 am Ostring in Moers eröffnet und diente über
das Krankenhaus auf Zuschüsse von den Kommunen
INFO
fünfzig Jahre als Krankenhaus für die Bürger von Mo-
angewiesen. Außerdem wurden, gerade in kleinen
ers und den umgebenen Grafschaften. Es war vor al-
Städten und so auch in Moers, oft Sammlungen bei
lem ein Krankenhaus für die finanziell schwachen
der Bevölkerung durchgeführt. Weitere Unterstützung
Kranken. Das evangelische Bethanien pflegte seine
bekam das Krankenhaus Bethanien von den Bergbau-
Kranken durch Diakonissen, die aus der benachbarten
gesellschaften des Niederrheins, sowie von großzügi-
Kaiserswerther Diakonie des Pfarrers Theodor Fliedner
gen und wohlhabenden Privatpersonen.
stammten, nach christlichem Glauben und dem Ge-
Das Krankenhaus Bethanien hat sich in über 150 Jah-
bot der Nächstenliebe.
ren von einer Pflegestätte für mittellose Kranke mit
In seinem über hundertfünfzigjährigen Bestehen wur-
einer Kapazität von zwölf Betten zu einem sich den
de die Entwicklung des Krankenhauses Bethanien
wirtschaftlichen, medizinischen und menschlichen
stets von gesellschaftlichen, technischen und wirt-
Verhältnissen angepassten städtischen Krankenhaus
schaftlichen Veränderungen geprägt. Die Räumlich-
mit 521 Betten entwickelt.
Mit der Dissertation
über „Die Entwicklung
eines deutschen Krankenhauses am Beispiel
der Stiftung Bethanien
für die Grafschaft Moers“ erlangte Iris Kamphausen am 3. September 2008 an der Medizinischen Fakultät der
Universität Köln die
Doktorwürde (vgl. BETHANIEN FORUM Nr.
22, S.30). Die Redaktion
des BETHANIEN FORUM dankt Frau Dr.
Kamphausen für die Erlaubnis, weite Teile ihrer
Arbeit in diesen und den
kommenden Ausgaben
veröffentlichen zu dürfen.
keiten mussten angesichts der wachsenden Patienten-
Ohne den Besuch des preußischen Königs Friedrich
Wilhelm IV am 25. März 1852 in Moers gäbe es heute
vielleicht kein Krankenhaus Bethanien.
zahlen um die Jahrhundertwende und im Zuge des
Königlicher Besuch gab den Anstoß
Fortschreitens der Entwicklungen in der Medizin an-
Die Gründung der Stiftung Krankenhaus Bethanien
gepasst werden. Zu bedeutenden Fortschritten in der
ließ sich auf einem königlichen Besuch zurückverfol-
Medizin in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
gen. Den Anlass zu diesem Besuch des preußischen
zählten die Äther-Narkose (1846) durch Morton, die
Königs Friedrich Wilhelm IV. (1795-1869) in Moers
Blinddarm-Operation (1848) durch Haucock, die Zel-
am 25. März 1852 gaben die Feierlichkeiten über die
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SERIE: Die Geschichte des Krankenhauses Bethanien
SERIE: Die Geschichte des Krankenhauses Bethanien
damals 150-jährige Zugehörigkeit der Grafschaft
Diakonissenkrankenhaus (erbaut von 1845-1847) mit
Moers zu Preußen. Der König war mit den Prinzen
dem gleichen Namen mitgegründet. Der Name des
Wilhelm und Friedrich zu den Feierlichkeiten ange-
Krankenhauses bezog sich andererseits aber auch auf
reist, die später als deutsche Kaiser Wilhelm I. und
das biblische Bethanien: Bethanien, so heißt es im Jo-
Friedrich III. die Geschichte prägen sollten. Eine ent-
hannes- Evangelium Kapitel 11, war eine Ortschaft
scheidende Person für die Gründung der Stiftung Be-
drei Kilometer südöstlich von Jerusalem, in der Laza-
thanien war der Geheime Kommerzienrat Friedrich
rus krank daniederlag. Die Schwestern und Jüngerin-
Heinrich Freiherr von Diergardt, der an dem Tag seinen 57. Geburtstag feierte. Er regte die Grün-
nen Jesu, Maria und Martha, riefen deshalb Jesus
herbei. Als dieser dann von der Krankheit er-
dung eines Krankenhauses mit an, indem er
fuhr und zu Hilfe eilen wollte, sagte er: „Die-
nach dem Festmahl eine Rede hielt:
se Krankheit wird nicht zum Tode führen,
„Wie wäre es daher, wenn wir den heuti-
sondern dient der Verherrlichung Gottes.
gen Tag durch ein lebendiges Denkmal
Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht
des großen Glücks, welches durch den
werden.“ Jesus wurde aber auf sei-
Besuch des Königs der Grafschaft zu
nem Weg nach Bethanien
Teil geworden, zu verewigen such-
aufgehalten. Er kam zu spät,
ten. Lassen sie uns, meine Her-
Lazarus war bereits verstor-
ren, ein kleines Bethanien für
ben. Jesus fragte Martha nach
die Grafschaft stiften, damit
der Hoffnung in dieser Situa-
auch in den späteren Zeiten
tion und ließ wahr werden,
unsere Nachkommen sich mit
Freuden des schönen Festes
erinnern, welches uns vergönnt ist, heute zu feiern. Es
was sie glaubte: Gott schenkt
Anlässlich eines Kaiserbesuchs in Moers regte der
Geheime Kommerzienrat Friedrich Heinrich Freiherr neue Lebensmöglichkeiten
von Diergardt an, ein „kleines Bethanien“ als erstes auch, wo wir nichts mehr
Krankenhaus für die Grafschaft Moers zu stiften.
machen könne, keine sehen,
wird die Zeit kommen, in der
die Zeugen des heutigen Tages ruhen werden im
wie im Tod. Jesus ließ Lazarus
wieder auferstehen.
Schosse der Erde und manche Erinnerung an diesen
Für die Verwirklichung der Pläne von einem eigenen
Tag wird verwehen, wie der Harfe Klänge, dann aber
Krankenhaus fehlten aber noch wesentlich mehr fi-
wird Bethanien noch dastehen als ein lebendiger Zeu-
nanzielle Mittel. So wurde die Bevölkerung zur Unter-
ge dessen, was heute unser Herz bewegt. Und wie die
stützung aufgerufen. Dafür druckte die Zeitung Spen-
Liebe das Haus gebaut, wird Liebe in seinen Räumen
denaufrufe ab, in denen sie die Errichtung des Kran-
walten und Gebete werden aus demselben empor-
kenhauses lobte und die Vorteile für die Bevölkerung
steigen, den Mann zu segnen, der den Grundstein zu
aufzählte: „Nehmet die um eine Gabe euch Bittenden
Bethanien gelegt hat.“
freundlich auf, und schreibt in die euch vorgelegte Li-
Die Rede des Kommerzienrates Diergardt wurde von
ste ein, was ihr gebet oder im Laufe dieses Jahres wil-
den Anwesenden befürwortet. Er selbst zeigte mit ei-
lig seid.“
ner Spende von über 5000 Taler sein Anliegen an der
Auf diese Weise kamen durch die zahlreichen Spen-
Errichtung eines Krankenhauses. Der König Friedrich
den schon wenige Tage nach der Gründung mehr als
Wilhelm IV. unterstützte das Sozialprojekt mit 1000
10000 Taler für die Krankenhausstiftung zusammen
Talern. Damit wurde also am 25. März 1852 der ma-
und ein Baumeister aus Geldern bot sich zudem an,
terielle und geistige Grundstein für das neue Kranken-
unentgeltlich die Pläne für das neue Krankenhaus zu
haus Bethanien gelegt. Später wurde dann im §1 der
erstellen.
Krankenhaus-Satzung festgehalten:
Die Finanznot des Krankenhauses blieb aber nicht auf
„Zum Gedächtnis des durch den huldvollen Besuch
die Zeit der Gründung beschränkt, sondern begleitete
seiner Majestät des Königs verherrlichten Jubeltages
das Krankenhaus noch über Jahrzehnte, obwohl sich
der Grafschaft Moers ist auf Veranlassung des Gehei-
die Honoratioren der Grafschaft Moers – Pfarrer, Leh-
Juli 1856 eröffnete Bethanien erst mal im angemiete-
Das Haus Tervoort wurde von der darin wohnenden
men Kommerzienrats Diergardt zu Viersen im Berei-
rer, Schul- und Bergwerksdirektoren, Gutsbesitzer,
ten Haus Tervoort, einem alten Herrensitz, mit 12 Bet-
Familie Liebrecht zur Verfügung gestellt. Die Familie
che der Stadt Moers für die Grafschaft am 25.März
Beigeordnete und Bürgermeister, Stadtverordnete,
ten. Am 26. Juli 1856 wurde diese Eröffnung des
wurde auch in den folgenden Jahrzehnten zu den
1852 ein Krankenhaus gestiftet worden, dem zur Erin-
Ärzte und Apotheker – sowie viele andere Bürger im-
Krankenhauses in der Zeitung bekannt gegeben:
maßgebliche Förderern des Krankenhauses. Immer
nerung an die königliche Stiftung in Berlin der Name
mer wieder großzügig zeigten. So musste das Kran-
„Das Grafschaft-Moersische Krankenhaus Bethanien
wieder half sie Bethanien mit Tausenden von Talern,
Bethanien beigelegt wird.“
kenhaus im April 1863 wieder in einem öffentlichen
wird am 1. August auf dem Hause Tervoort zunächst
Marken und Bürgschaften. Für das großzügige Enga-
Der Name des Krankenhauses sollte damit einerseits
Aufruf um finanzielle Unterstützung bitten.
für weibliche Kranke öffnen. Näheres bei den Direkti-
gement wurden die Liebrechts, ebenso wie die Dier-
preußischen Patriotismus demonstrieren, hatte König
Zum Grundstückserwerb und dem Bau eines Kran-
onsmitgliedern Pastor Fabricius, Postmeister Pütz, G.
gardts, als Ehrenmitglieder auf Lebenszeit in den
Friedrich Wilhelm IV. doch kurz zuvor in Berlin ein
kenhause am Ostring kam es allerdings erst 1859. Im
Felsinger und dem Anstaltsarzt Dr. Beyer.“
Krankenhausvorstand berufen.
Vorbild für das 1852 gegründete Bethanien-Krankenhaus in Moers war das fünf Jahre zuvor fertiggestellte, gleichnamige Diakonissen-Krankenhaus in Berlin.
Am heutigen Kreuzberger Mariannenplatz gelegen, ließen sich Architekten beim Portal offenbar vom Herzogspalast im italienischen Urbino inspirieren, wie
man bei Wikipedia nachlesen kann: „In den Revolutionsjahren 1848/1849 arbeitete der Dichter Theodor Fontane in dem später immer wieder erweiterten
Gebäudekomplex als Apotheker. Im Jahr 1970 erfolgte die Stilllegung des Krankenhauses, ein Abriss konnte aber durch Bürgerinitiativen verhindert werden.
Das Bethanien wurde daraufhin unter Denkmalschutz gestellt und vom Land Berlin gekauft. Seitdem wird es von sozialen Einrichtungen und selbstorganisierten Initiativen genutzt. Das Bethanien erlangte im Jahr 1971 größere Bekanntheit durch die Besetzung des ehemaligen Schwesternwohnheims Martha-Maria-Haus – ein Nebengebäude auf dem Gelände des Bethanien. Die Besetzer benannten das Haus in ‚Georg-von-Rauch-Haus' um. Mit dem Berliner Senat einigten sie sich auf eine legale Nutzung als Jugendwohnprojekt. Am 19. April 1972 gab es eine Razzia im Rauch-Haus. Davon singt die Band Ton Steine Scherben in ihrem Lied Rauch-Haus-Song. Heute arbeiten in dem Gebäude rund 25 soziale und kulturelle Einrichtungen wie zum Beispiel Ateliers, eine Druckwerkstatt, Galerieräume und eine Musikschule. Außerdem befindet sich hier die einzige türkischsprachige Bibliothek Berlins. Am 11. Juni 2005 besetzte eine Gruppe ehemaliger Bewohner und Unterstützer des Hausprojektes `Yorck59`, das wenige Tage zuvor nach 17 Jahren geräumt worden war, zwei Etagen im linken
Seitenflügel des Bethanien. Diese wurden bis Ende 2004 vom Sozialamt genutzt und standen seitdem leer.“ – Nach Moers entstanden weitere BethanienKrankenhäuser in Leipzig (1900) und Chemnitz (1904).
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DIE LETZTE SEITE
Im Gespräch
F
reitagsgebet in der DITIB-Moschee in Moers-Repelen.
Gläubige und Geistliche im theologischen Gespräch –
eigentlich ein ganz normales Bild. Allerdings zeigt das Foto etwas anderes. Der Mann am Pult ist nämlich kein Vorbeter,
sondern Bethanien-Lungenfacharzt Dr. Akin Yildirim. Auf Einladung der muslimischen DITIB-Gemeinde referierte Dr. Yildirim
nach dem Freitagsgebet am 15. Mai 2009 in der Moschee auf
türkisch über die Schweinegrippe. Das klappte ziemlich gut:
Erst Gebet, dann fliegende Arztsprechstunde. Die ungewöhnliche Begegnung sollte helfen, Unsicherheiten und Ängste in
der muslimischen Gemeinde abzubauen, die zum Teil auf
Sprach- und Verständigungsschwierigkeiten zurückgehen.
Direkt im Anschluss an das Freitagsgebet – dem in der
muslimischen Religion in etwa die Bedeutung des christlichen
Sonntagsgebets zukommt – informierte Dr. Yildirim so an der
Seite des stellvertretenden Vorbeters Yusuf Altunel (links von
Dr. Yildirim sitzend) und des Gemeindevorsitzenden Çetin
Ocakci (rechts von Dr. Yildirim) vor ein paar Dutzend Zuhörern
über den aktuellen Stand medizinischer Erkenntnisse und zu
den Behandlungsmöglichkeiten der Schweingrippe. Anschließend beantwortete er Fragen aus dem Publikum, etwa die, an
welchen Symptomen die Schweinegrippe erkennbar sei.
„Wir waren von dem Angebot, beim Freitagsgebet einen
Gesundheitsvortrag zu halten, zunächst etwas überrascht“, so
Bethanien-Pressesprecher Dirk Ruder. „Aber aus Sicht der gesundheitlichen Aufklärung macht ein solcher Vortrag durchaus
32
Sinn, weil ein Arzt viele aufgeschlossene Zuhörer mit einem
Mal erreichen kann. Schon deswegen haben wir die Einladung
sehr gern und sehr schnell angenommen.“ Das Krankenhaus
sei von der Gemeinde beim Freitagsgebet „mit viel Freundlichkeit und mit offenen Armen empfangen“ worden.
Das beim Thema Schweinegrippe überhaupt Gesprächsbedarf bestehen könnte, überrascht das Krankenhaus nicht. Es sei
bekannt, dass unterschiedliche kulturelle Hintergründe zu unterschiedlichen Wahrnehmungen von Krankheiten und deren
tatsächlichen Übertragungswegen führen können. Das gelte
nicht zuletzt für die Schweinegrippe, die allein wegen ihres
Namens bei Muslimen ganz andere Assoziationen auslöse, als
bei Nicht-Muslimen. Das Schwein gilt in der muslimischen
Tradition bekanntlich als unreines Tier. „Das bedeutet jedoch
nicht, das man vor der Schweinegrippe geschützt ist, wenn
man sich von Schweinen fern hält oder kein Schweinefleisch
isst, denn der Erreger hat ja gerade die Fähigkeit erlangt, sich
von Mensch zu Mensch zu übertragen, wie bei einer normalen
Grippe“, so Ruder. Daher sei es gut, wenn ein versierter Mediziner in solchen Fragen für Klarheit sorge. Das Krankenhaus
und die Gemeinde setzen die Möglichkeiten gemeinsamen
Gesundheitsaufklärung übrigens fort. Ende Juni war Oberarzt
Dr. Kourosh Taghavi von der Bethanien-Frauenklinik zu einem
Frauen-Nachmittag in die muslimische Gemeinde eingeladen.
Als ärztlicher Leiter des Brustzentrums Linker Niederrhein referierte Dr. Taghavi über Brusterkrankungen der Frau. kbm
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