Erfahrungsbericht Udayana Uni.docx

Transcrição

Erfahrungsbericht Udayana Uni.docx
Erfahrungsbericht: Udayana Universitaet (Bali - Indonesien)
1. Indonesien
2. Bali
3. Universitas Udayana (Unud)
4. Reisen in Suedostasien
5. Kosten
6. Fazit
1. Indonesien
Indonesien
Indonesien ist eine Republik und der weltgrößte Inselstaat sowie mit rund 240 Millionen
Einwohnern der viertbevölkerungsreichste Staat der Welt.
Das Land verteilt sich auf ca. 17.000 Inseln. Indonesien zählt zum größten Teil zum asiatischen
Kontinent, sein Landesteil auf der Insel Neuguinea gehört jedoch zum australischen Kontinent.
Die Unabhängigkeitserklärung erfolgte am 17. August 1945, damit stellt Indonesien ein sehr
junges Land in seiner jetztigen Form dar. Die Hauptstadt Jakarta zählt 9,6 Millionen Einwohner
und liegt auf der Insel Java, auf der mehr als die Hälfte der Einwohner des Landes leben. Der
Name Indonesien ist eine Wortschöpfung aus dem Griechischen und setzt sich aus Indo- für
Indien und nesos für Insel zusammen.
Mit ungefähr 200 Millionen Muslimen stellt Indonesien den Staat mit der größten muslimischen
Bevölkerung der Welt dar. Der Islam ist jedoch nicht Staatsreligion. Allerdings müssen sich alle
Bürger des Inselstaates zu einer von fünf Weltreligionen bekennen. Dies wird durch die
Staatsideologie Pancasila fest vorgeschrieben. Die Bürger können demnach den Lehren von
Islam, Christentum (katholisch und evangelisch), Buddhismus, Hinduismus oder
Konfuzianismus folgen. Manche Volksgruppen geben eine offizielle Religion an, praktizieren
jedoch einen animistischen Glauben.
Die Wirtschaft des Next-Eleven-Staates (wirtschaftlich geranktes Schwellenland mit Potential
zum Aufstieg) Indonesien basiert auf dem Prinzip der Marktwirtschaft, wird an vielen Stellen
aber von der Regierung beeinflusst. Einige große Unternehmen sind in Staatsbesitz. 1997/1998
erschütterte eine Wirtschaftskrise verschiedene Staaten in Ost- und Südostasien, wovon auch
Indonesien stark betroffen war (Asienkrise). Die Währung verlor 75 % ihres Wertes und viele
Betriebe gingen bankrott. Derzeit ist die indonesische Wirtschaft aber stabil und hat eine
Wachstumsrate von etwa 5 - 6 %.
Das Bruttoinlandsprodukt betrug im Jahr 2010 4300 USD pro Kopf, jedoch lebt ein Viertel der
Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Fast die Hälfte der Beschäftigten ist in der Landwirtschaft
tätig. Viele multinationale Unternehmen nutzen den Reichtum an natürlichen Bodenschätzen im
Land und haben Niederlassungen. Der Gold- und Kupferproduzent PT Freeport Indonesia
betreibt in West-Papua die größte Goldmine der Welt.
Quelle: Wikipedia u.a., Stand: Januar 2015
2. Bali
Bali ist eine zu Indonesien gehörende Insel im Indischen Ozean mit einem tropisch warmen
Durchschnittsklima. Hauptstadt der Insel ist Denpasar. Bali hatte rund 3,9 Millionen Einwohner
bei der Volkszählung 2010 und 4,22 Millionen im Jahr 2012 laut einer Schätzung.
Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 95 km, von seiner Westspitze bis zur Ostspitze sind es 145
km.
Jaehrlich heist die Insel ca. 3,5 Millionen Touristen willkommen.
Bali weist eine reiche Vielfalt an Flora und Faune auf und ist mit 93 % der Bewohner die einzige
Region außerhalb Indiens, Nepals und Mauritius' mit einer hinduistischen
Bevölkerungsmehrheit.
Quelle: Wikipedia u.a., Stand: Januar 2015
3. Universitas Udayana (Unud)
Die Uni in Bali, welche gaengiger unter der Abkuerzung Unud bekannt ist, ist eine staatliche
Universität in Denpasar in Indonesien. Sie wurde 1962 gegründet und nach dem indischen
Philosophen Udayana benannt. Auf insgesamt drei Campusbereichen werden 18.000
Studierende unterrichtet.
Der Komplex in dem die internationalen Studenten untergebracht sind, erstreckt sich ueber 5
Gebaeude und eine angeschlossene kleine Cafeteria. Fuer mein Auslandsemester waehlte ich
eine finnische Vermittlungsorganisation um einen moeglichst hohen Grad an Internationalitaet
zu wahren. Neben dem Gebaeude meiner Organisation, existieren noch weitere Organisationen
in jeweiligen Gebaeuden die allerdings zum groesstenteil und teilweise auch ausschliesslich
deutsche Studenten aufweisen. In meinem Semester belief sich die Gruppengroese auf ca. 150
Studenten aus u.a. Finnland, Schweden, Oesterreich, Australien, USA, Brasilien und
Deutschland.
Jedoch stellten deutsche und finnische Studenten den groessten Teil der Studentschaft dar.
Aus einer vielseitigen Auswahl von Kursen mussten mindestens 5 Kurse im Vorfeld
ausgewaehlt werden, wobei der indonesische Sprachkurs als obligatorisch galt. Die Themen
waren dabei eindeutig wirtschaftlich ausgerichtet, jedoch konnten auch darueber hinaus
Sprache, Schrift und Kultur vertieft werden. Die Vorlesungswoche wurde dabei von kulturellen
und wirtschaftlichen Exkursionen begleitet die einen praxisnahen und tiefen Einblick in die
balinesische und wirtschaftliche Mentalitaet ermoeglichten.
Leider waren die Vorlesungen ausschliesslich mit internationalen Studenten gefuellt, was ich
etwas bedauerte, jedoch gab es genuegend Moeglichkeiten z.B. in der Cafeteria oder im
Hochschulsport, sowie auserhalb des Hochschulalltags mit lokalen Studenten in Kontakt zu
kommen.
Die meisten Studenten teilten sich waehrend ihres Studienaufenthaltes in Bali eine Villa. Diese
sind westlichen Standards entsprechend oft mit Garten, Pool und Zimmerservice ausgestattet.
Zu Buche schlagen diese je nach Lage und Ausstattung mit 250 - 600 Euro im Monat pro
Person. Es gibt jedoch auch andere Moeglichkeiten der Unterbringung. Sehr beliebt und viele in
unmittelbarer Uni naehe sind die sog. "Kos" Unterkuenfte. Diese sind Wohneinheiten
vergleichbar mit Motels aus amerikanischen Familien die auch sehr beliebt bei indonesischen
Gastarbeitern von anderen Inseln waren. Die Kosten belaufen sich dabei auf 85 - 250 Euro, je
nach Ausstattung und Lage.
Geographisch liegen die Vorlesungsraeume im Sueden der Halbinsel "Bukit" hier gibt es auch
eine Reihe an Wohnmoeglichkeiten von Kosanlagen bis hin zu Luxusvillen, jedoch ist die "Bukit"
allgemein etwas ruhiger als die noerdlichen Bereiche wie Kuta, Legian oder Seminyak.
Dennoch gibt es vereinzelt auch auf der Bukit Bars und die eindeutig schoeneren Straende zum
Entspannen wie auch zum Surfen als im Norden.
In meinem Semester haben viele Studenten in dem Viertel Kerobokan gewohnt, es liegt etwa 25
km noerdlich von Unud. Aufgrund des teils katastrophalen Verkers und einem fehlenden
oeffentlichen Verkehrssystem benoetigten die Studenten jedoch mit ihren Rollern 45 - 60 min
fuer eine Strecke. Dies war leider oft auch mit Gefahren und kleineren Verkehrsunfaellen
verbunden, da der Verkehr seinen eigenen Regeln entspricht und es eine gewisse Zeit
benoetigt sich daran zu gewoehnen.
Im Studienalltag wurden die Studenten in Gruppen von etwa 35-40 Studenten eingeteilt. Bei
den Sprachkursen wurde die Gruppengroesse nochmal verkleinert. Im Allgemeinen war ich mit
den Vorlesungen sehr zu frieden, es sollte aber an dieser Stelle der Hinweis erfolgen, dass der
Standard des indonesischen Hochschulsystems nicht mit dem deutschen vergleichbar ist.
Dennoch erhielt man in einigen Vorlesungen einen guten Einblick in die indonesische Wirtschaft
sowie asiatische Bemuehungen von wirtschaflichen Integrationen wie bspw. ASEAN. Der
Sprachkurs war didaktisch und inhaltlich ebenfalls sehr gut aufgebaut, sodass nach wenigen
Wochen Konversationen mit Einheimischen moeglich waren.
Leistungsnachweise wurden in Form von Einzel- sowie Gruppenpraesentationen und Zwischensowie Abschlusstests erhoben. Organisatorisch verlief der Studienalltag im Grossen und
Ganzen sehr gut ab. Teilweise wurden zwar Vorlesungen verschoben doch das internationale
Buero war immer sehr bemueht die Studenten so frueh wie moeglich von Aenderungen in
Kentniss zu setzen. Als Ansprechpartner fuer die internationalen Studenten vor Ort gab es
einerseits einen ehemaligen Unud Studenten sowie das internationale Buero direkt auf dem Uni
Komplex. Stets hilfsbereit und sehr freundlich habe ich beide erlebt von Fragen und Problemen
des Hochschulalltags bis hin zu Visaverlaengerungen. Sehr hilfreich stelle sich auch die
Informationseinfuehrungsveranstaltung heraus die fuer zwei Tage zu Beginn des Semesters
stattfand.
Rueckblickend auf meine Zeit in Bali kann ich die Erfahrungen sowohl akademisch wie kulturell
sehr empfehlen. Obgleich Bali eine sehr fremde Kultur im Gegensatz zu der europaeischen
aufweist, ist speziell im Sueden der Insel der westliche Einfluss stark zu spuehren. Falls
gewuenscht bietet Bali aber z.B. im Norden Moeglichkeiten tief in eine fremde Kultur
einzutauchen.