Guter Start ins Leben

Transcrição

Guter Start ins Leben
Das Magazin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein
Ausgabe
Januar 2013
Guter Start ins Leben
Geburtshilfe am UKSH
Wissen schafft Gesundheit
Editorial
(v.l.) Prof. Dr. Jens Scholz: Vorstandsvorsitzender, Christa Meyer: Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice, Peter Pansegrau: Kaufmännischer Vorstand
das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein zeigt Mut und geht
neue Wege, um seine Zukunft
zu planen und zu sichern: Wir
starten mit der „Strategie 2015“
in das Jahr 2013. Gemeinsam
haben rund 160 Vertreter aller
Berufsgruppen des Klinikums
anspruchsvolle Ziele für das
Universitätsklinikum der Zukunft
entwickelt. Sie sollen künftig die
Leitlinien des Handelns und der
Entscheidungen aller Mitarbeiter
sein. Zurzeit wird in Projektgruppen daran gearbeitet, für die
einzelnen Themenfelder konkrete
Schritte zu formulieren.
weiterhin bestmöglich erfüllen.
Wir tragen als einziges Klinikum
der höchsten Versorgungsstufe die
Verantwortung für die Gesundheit
der Menschen im Land. Und wir
fühlen uns ihnen und den Ressourcen in diesem Land als größter
Arbeitgeber, innovative Forschungsstätte und Ausbildungsort
für hervorragende Mediziner,
Pflegekräfte und andere Gesundheitsberufe verpflichtet. Deshalb
wollen wir unsere Qualität und
Leistungsfähigkeit überprüfen,
festschreiben und entwickeln. Nur
so können wir den Wert unseres
Handelns nachvollziehbar machen
und die Situation für jeden Einzelnen verbessern.
Mit dem neuen Strategieplan wollen wir den großen gesellschaftlichen Auftrag, den das UKSH
für Schleswig-Holstein hat, auch
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind herzlich eingeladen, sich
mit Ideen und Anregungen für die
gemeinsame Zukunft einzusetzen.
Liebe Leserinnen und Leser,
für uns, Ihnen die Geburtshilfe
in unserem Klinikum hier näher
vorzustellen.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
rund 3000 Kinder erblicken jedes
Jahr in den beiden Frauenkliniken des UKSH in Kiel und Lübeck
das Licht der Welt. Grund genug
Bei den meisten Geburten in unserem Hause gibt es keine Komplikationen. Sollte es dennoch
einmal dazu kommen, besitzen
unsere Gynäkologen und Neonatologen eine besondere Expertise.
Falls ein Kaiserschnitt notwendig
wird, eine Frühgeburt droht oder
Probleme bereits während der
Schwangerschaft auftreten, sind
werdende Mütter bei uns in den
Anfang des Jahres bezieht die
Verwaltung des UKSH ihr neues
Gebäude am Campus Lübeck. Erstmals wird dann ein Großteil der
Dezernate und Stabsstellen, die
bisher über den gesamten Campus
verstreut waren, unter einem Dach
arbeiten. Die neuen Büros befinden sich in einem Doppelneubau,
den Multifunktionscentern (MFC)
V und VI, an der Maria-GoeppertStraße und am Carlebach-Park in
unmittelbarer Nähe zur Fachhochschule. Durch die neuen Räumlichkeiten, die das UKSH vom
Technikzentrum Lübeck mietet,
ergeben sich erhebliche Kosteneinsparungen für die Verwaltung.
Kurze Wege werden die Kommunikation, die Effizienz der Arbeitsabläufe und die Arbeitszufriedenheit fördern.
Ihr Vorstand
besten Händen. Um Frühgeborene
kümmern sich auf unseren modernen Neugeborenen-Intensivstationen hochspezialisierte Ärzte
und Pflegemitarbeiter. Mutter und
Kind profitieren von der Interdisziplinarität und der Kompetenz,
die wir als Universitätsklinikum
zu bieten haben.
Mehr zu diesen und vielen anderen
interessanten Themen finden Sie
auf den folgenden Seiten.
Ihr Oliver Grieve, Pressesprecher
3
Inhalt
Kinderorthopädie
Seite 14
Editorial
3
Engagierter
Einsatz in Afrika
UKSH-Strategie
2015
Seite 31
Seite 34
Blickpunkt
Im Prozess: UKSH-Strategie 2015
Titelthema:
Guter Start ins Leben
34
Gesundheitsministerin wirbt im UKSH für Organspende37
Geburtserlebnis auch bei Kaiserschnitt
6
Gute Chancen für Frühgeborene
9
Neue Strukturen im Dezernat Personal
39
Nachrichten
Medizin und Wissenschaft
Zwei Kliniken am Campus Lübeck unter neuer
Leitung
22
Lübeck setzt Zeichen gegen Diabetes
41
Wenn der Schlaf gestört ist
11
Leben retten kann jeder
13
Durch Früherkennung zu besseren Ergebnissen
14
Diabetestagesklinik für Kinder und Jugendliche
eröffnet
41
Essstörungen: Hunger löscht Gefühle aus
17
Kurse für pflegende Angehörige
42
Neues Diagnoseverfahren für Morbus Fabry 19
Neue Ausbildung
42
Gewinner der Fotoaktion 2012
44
Schonende OP-Verfahren bei Nierentransplantationen 21
Massenspektrometer des höchsten Standards
23
Großzügige Spende für die UKSH-Kitas
45
Epigenetische Spurensuche:
Wie Krankheiten entstehen
25
Ministerpräsident Torsten Albig lobt KitaSpenden-Projekt
45
Neue Matratzensysteme sollen Wundliegen
verhindern 27
Radiosynoviorthese: Schonende Alternative zum
Gelenkersatz 28
Porträt
Engagierter Einsatz in Afrika
Bi uns to Huus
Mensch und Meer: Opulente Gemälde im
NordseeMuseum
48
Personalien/Auszeichnungen
43
Jubilare
47
Rätsel
50
31
Pflege
Pflegevisite auf der Intensivstation
33
Impressum:
Herausgeber: UKSH | Redaktionelle Gesamtleitung V.i.S.d.P.: Oliver Grieve
Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Anette Cornils, Marlis Müller-Frommeyer, Maximilian Hermsen, Guido L. Weinberger
Grafik: Guido L. Weinberger | Anzeigenverwaltung: IPV GmbH (www.ipv-medien.de)
5
Hebamme Emely Reese freut sich mit Elvira Marten über die Geburt der kleinen Lotta Lucia.
6
Titelthema
Geburtserlebnis
auch bei Kaiserschnitt
Als einziges Klinikum der höchsten Versorgungsstufe in Schleswig-Holstein bietet das UKSH eine
moderne und sichere Begleitung während der Schwangerschaft, der Geburt und der Zeit danach.
Mit vielfältigen Angeboten unterstützen die Experten die Schwangeren und ihre Familien auf
dem Weg zum „Erlebnis Geburt“ – und reagieren schnell, wenn außerplanmäßige Hilfe nötig wird.
„Wir freuen uns mit den Familien
auf die Geburt ihres Babys, und
trotz jährlich etwa 1400 Geburten
in unserer Klinik ist jede einzelne
etwas Einzigartiges“, sagt Prof.
Dr. Dr. Walter Jonat, Direktor
der Klinik für Gynäkologie und
Geburtshilfe am Campus Kiel. Das
geburtshilfliche Team der Klinik
steht den Frauen und ihren Partnern während der aufregenden
Monate vor und nach der Geburt
mit zahlreichen Angeboten zur
Seite. „Zusammen mit unserem
Hebammenteam bieten wir werdenden Eltern die Möglichkeit,
nach den eigenen Vorstellungen
ihr Kind auf die Welt zu bringen“,
sagt Prof. Dr. Alexander Strauss,
stellvertretender Direktor der
Klinik. „Zur Geburt bieten wir
von Entspannungstechniken über
Akupunktur und Wassergeburten
bis hin zur schmerzarmen Entbindung mit Hilfe einer Periduralanästhesie das gesamte Spektrum
an.“ Auf der Wöchnerinnenstation kann der Partner während des
Klinikaufenthaltes auch nach der
Entbindung auf Wunsch in ein gemeinsames Familienzimmer mit
einziehen. Das sogenannte Rooming-In lässt den jungen Eltern
die Wahl, wann sie ihr Kind selber
betreuen möchten oder wann
ihnen etwas Ruhe gut tut.
„Gerade weil jede Geburt einzigartig ist, muss in jedem einzelnen
Fall der passende Weg nicht nur
für ein individuelles, sondern
auch möglichst sicheres Geburtserlebnis gefunden werden“, sagt
Prof. Strauss. Dies beginnt am
UKSH bereits mit der Früherkennung bzw. dem Ausschluss von
Schwangerschaftsrisiken in der
Schwangerenambulanz durch
erfahrene und speziell geschulte
Fachärzte und modernste Technik. Sollten tatsächlich Risiken
bestehen, findet eine gemeinsame
Betreuung in enger Zusammenarbeit mit Kinderärzten der Klinik
für Allgemeine Pädiatrie statt. Bei
Bedarf werden Experten weiterer
Fachdisziplinen einbezogen. Die
hochmoderne NeugeborenenIntensivstation schließt direkt an
den Kreißsaal an.
„In bestimmten Fällen kann dann
ein geplanter Kaiserschnitt, eine
sogenannte primäre Sectio angeraten sein“, sagt Prof. Strauss.
Für diese Entscheidung, die die
werdenden Eltern nach intensiver
Beratung gemeinsam mit den Experten am UKSH treffen, können
unterschiedliche medizinische
Gründe vorliegen. „Dazu gehören
beispielsweise eine ungünstige
Größenrelation zwischen Mutter
und Kind oder eine risikobehaftete
Lage des Kindes im Mutterleib“,
erklärt der Mediziner. „Anfragen
nach sogenannten Wunsch-Kaiserschnitten, wie sie in den Medien oft diskutiert werden, nehmen
dagegen in der Praxis einen verschwindend geringen Anteil ein“,
sagt Prof. Strauss. Grundsätzlich
müsse ein medizinischer Grund
vorliegen, um gemeinsam mit der
Patientin eine verantwortungsvolle Entscheidung zu treffen, bevor
eine Sectio veranlasst werde. „In
den allermeisten Fällen ist allerdings die vaginale Geburt der optimale Weg für Mutter und Kind“,
sagt der Mediziner.
Doch auch wenn eine Sectio
notwendig ist, tut das Klinikteam alles dafür, dass die Eltern
die Geburt positiv erleben können. Durch intensive Gespräche
bereitet das Klinikteam die Eltern
auf die Geburt vor. Wie bei einer
7
Titelthema
vaginalen Geburt auch werden sie
im freundlich gestalteten OP von
einer Hebamme betreut. „In über
95 Prozent der Fälle ist die werdende Mutter während der Entbindung wach“, sagt Prof. Strauss.
„Zu ihrer Unterstützung kann
der Partner im OP anwesend sein
und die Eltern können das Neugeborene fast unmittelbar nach der
Entbindung in den Arm nehmen.“
So können sie auch den ersten
Schrei ihres Kindes hören – ein oft
sehr emotionaler Moment für die
jungen Eltern.
Neben den primären, also geplanten Kaiserschnitten unterscheiden die Mediziner zwischen
sekundären, d.h. im Laufe des
Geburtsvorganges erforderlich
werdenden Kaiserschnitten und
Notfall-Kaiserschnitten, auf die
in lebensbedrohlichen Situationen für das Kind oder seltener die
Mutter zurückgegriffen werden
muss. Zu sekundären Kaiserschnitten kann es kommen, wenn
sich während des Geburtsverlaufs
eine Symptomatik bei Kind oder
Mutter ergibt, die eine Änderung
der bis dahin verfolgten vagina-
8
len Entbindungsintention nötig
macht. Dies kann beispielsweise
ein Geburtsstillstand oder eine
bedrohliche Herztonveränderung
des Kindes sein.
Die Möglichkeit eines NotfallKaiserschnittes muss jede Geburtsklinik für echte, sehr seltene
Notfälle vorhalten, bei denen es
zu lebensbedrohlichen Situationen für Mutter oder Kind kommt.
Die Leitlinie der Deutschen
Gesellschaft für Gynäkologie
und Geburtshilfe sieht vor, dass
die Zeitspanne vom Entschluss
zum Notfall-Kaiserschnitt bis zur
Geburt des Kindes nicht mehr als
20 Minuten betragen darf. „Untersuchungen haben gezeigt, dass
eine kurze sogenannte E-E-Zeit
(Entschluss-Entbindungs-Zeit)
die Gefährdung von Kind und
Mutter verringert. Durch die
routinierte Zusammenarbeit der
beteiligten Fachkräfte am UKSH
liegt die E-E-Zeit in unserer Klinik
im Mittel bei acht Minuten“, sagt
Prof. Strauss.
„Bei allen Risiken, für die wir
gewappnet sind, ist es das oberste
Ziel unseres Geburtshilfe-Teams,
eine möglichst natürliche und
familienorientierte Geburt zu
gewährleisten und eine hohe Patientenzufriedenheit zu erreichen“,
sagt Prof. Strauss. Ein Schlüssel
dazu – so belegen Untersuchungen – ist neben den praktischen
Angeboten der Klinik eine gute
Information und Vorbereitung
werdender Eltern auf die Geburt. Dabei ist es unerheblich,
ob es sich um eine vaginale oder
eine Schnittentbindung handelt.
Grundsätzlich versuchen Mediziner und Hebammen daher, mit
Professionalität, Kommunikation
und intensiver Zuwendung, offene
Fragen und Verunsicherung bei
den werdenden Eltern auch in
unvorhergesehenen Situationen so
gering wie möglich zu halten und
das „Erlebnis Geburt“ individuell
zu begleiten.
Maximilian Hermsen
Weitere Informationen:
Klinik für Gynäkologie und
Geburtshilfe
Campus Kiel
0431 597 -20 92
Titelthema
Gute Chancen
für Frühgeborene
Risikoschwangerschaften und Frühgeburten sind für Gynäkologen eine große Herausforderung. Im Kreißsaal der Frauenklinik am Campus Lübeck kommen jedes Jahr rund 1400 Kinder
zur Welt, 20 Prozent von ihnen zu früh. Rund 16 Prozent der Frühchen wiegen weniger als
2500 Gramm, 3 Prozent unter 1000 und 0,3 Prozent unter 500 Gramm.
Die Klinik für Frauenheilkunde und
Geburtshilfe am Campus Lübeck
ist ein Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe. Erfahrene
Pränatalmediziner, Geburtshelfer und Neugeborenen-Notärzte
(Neonatologen) stehen rund um die
Uhr in räumlicher Nachbarschaft
zur Verfügung und arbeiten eng
mit anderen Fachgebieten wie z.B.
Kinderchirurgie, Neurochirurgie,
Augenheilkunde oder Humangenetik zusammen. „Wir sind für die
Betreuung von Risiko- und Frühgeburten exzellent aufgestellt“,
betont Dr. David Hartge, Oberarzt
im Kreißsaal. „Viele Risiko-Patientinnen kommen zu uns, weil sie
sich genau die Sicherheit und Kompetenz wünschen, die wir ihnen
bieten können.“
Nur wenige Schritte vom Kreißsaal
entfernt – sozusagen Wand-anWand – befindet sich die Neugeborenen-Intensivstation 12n. Hier
stehen sechs hochmoderne Inkubatoren, in denen die Frühchen von
erfahrenen Schwestern und Ärzten
optimal versorgt werden. „Die
Nähe unserer Station zum Kreißsaal
bietet für die Frühchen einen ganz
entscheidenden Vorteil. Sie erleiden
auf dem Transport keinen Wärmeverlust und können sofort intensivmedizinisch versorgt werden“,
erklärt Privatdozent Dr. Christoph
Härtel, Oberarzt in der Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin und
verantwortlich für die Station 12n.
Weitere zehn Intensivbetten für
Frühgeborene stehen in der Kinderklinik zu Verfügung.
Viele Frühgeburten kündigen sich
an, z.B. durch Krankheiten des
Kindes oder der Mutter oder durch
eine Unterversorgung des Ungeborenen im Mutterleib. Mehrlingsschwangerschaften gelten immer
als Risikoschwangerschaften. Auch
vaginale Infektionen, Harnwegentzündungen, Schwangerschaftsdiabetes oder das Alter der werdenden
Mutter können Risikofaktoren für
eine Frühgeburt sein. „Die enge
Zusammenarbeit mit der Abteilung
für Pränataldiagnostik im Hause
sowie die Behandlung von solchen
Schwangeren in speziellen Risikosprechstunden tragen zu einer
optimalen Vorsorge bei“, unterstreicht Privatdozent Dr. Michael
Bohlmann, Oberarzt der Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe.
Betroffene Frauen stehen bereits
Enger Kontakt zu den Eltern ist für Frühgeborene
auf der Intensivstation besonders wichtig.
während ihrer Schwangerschaft
unter besonderer ärztlicher Beobachtung. Manchmal kommt es aber
auch ohne erkennbaren Grund zu
frühzeitigen Wehen oder einem
plötzlichen Blasensprung. „Mit
wehenhemmenden Mitteln können
wir in vielen Fällen einer drohenden Frühgeburt erfolgreich entgegenwirken“, sagt Dr. Hartge. Jeder
9
Titelthema
Dr. Christoph Härtel versorgt ein Frühgeborenes in einem der sechs hochmodernen Inkubatoren auf der Station 12 n.
Tag, den die Geburt hinausgezögert
werden kann, ist wertvoll. Dies
erhöht die Überlebenschancen des
Kindes und reduziert das Risiko für
bleibende Schäden.
Doch manchmal lässt sich trotz
aller Vorsorge und vorgeburtlichen Maßnahmen eine Frühgeburt
nicht verhindern. Zumeist werden
extrem kleine Frühgeborene per
Kaiserschnitt auf die Welt gebracht.
Dann ist ein erheblicher logistischer
Aufwand nötig. Sowohl das OPTeam als auch die Neonatologen
müssen vor Ort sein, um sofort zu
entscheiden, welche Maßnahmen
eingeleitet werden sollen.
Laut Definition der WHO gelten
alle vor der abgeschlossenen 37.
Schwangerschaftswoche lebend
geborenen Kinder als Frühgeborene.
„Die 24. Woche markiert zurzeit
offiziell die unterste Grenze der
Lebensfähigkeit eines Kindes. Eine
intensivmedizinische Versorgung
von Frühchen ab der abgeschlosse-
10
nen 22. Schwangerschaftswoche
ist in Einzelfällen möglich, wenn
es die berechtigte Hoffnung gibt,
dass das Kind eine Chance zum
Leben hat“, schildert Dr. Härtel
die schwierige Entscheidung über
Maßnahmen zur Lebenserhaltung
bei extrem früh geborenen Kindern
in der 22. oder 23. Schwangerschaftswoche. Die Eltern werden in
solchen Situationen umfassend aufgeklärt und beraten. Sie entscheiden
gemeinsam mit dem Geburtshelfer
und dem Neonatologen über das
weitere Vorgehen. „Dabei müssen
wir immer individuell abwägen, ob
eine mögliche intensivmedizinische Versorgung ethisch vertretbar
ist oder ob sie dem Kind unnötiges
Leid zufügt“, gibt Dr. Härtel zu
bedenken.
Folgen. „Wir haben viele intensivmedizinische Möglichkeiten, um
hier einzugreifen und die Kinder zu
behandeln“, sagt der Kinderarzt. Bei
Frühgeborenen an der Grenze der
Lebensfähigkeit stoße aber auch die
Medizin an ihre Grenzen.
Die Überlebenschancen von Frühchen ab der 24. Schwangerschaftswoche sind dagegen mittlerweile
gut. Sie liegen bei 60 Prozent, für
Frühgeborene der 28. Schwangerschaftswoche sogar bei nahezu 100
Prozent. „Trotz ungeplant frühem
Start ins Leben kann die überwiegende Mehrzahl kleiner Frühgeborener heutzutage ohne Langzeitprobleme die Klinik verlassen“, freuen
sich die Mediziner.
Marlis Müller-Frommeyer
Zu den häufigsten gesundheitlichen
Komplikationen bei Frühgeborenen zählen das Atemnot-Syndrom,
Infektionen und Erkrankungen
des Gehirns wie Hirnblutungen
mit zum Teil schwerwiegenden
Weitere Informationen:
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Campus Lübeck
Tel.: 0451 500-21 34
© Gregor Buir - Fotolia.com
Medizin und Wissenschaft
Wenn der Schlaf
gestört ist
Rund ein Drittel der Bevölkerung wird regelmäßig von Schlafstörungen geplagt. Schlafprobleme haben viele Gesichter und zahlreiche Ursachen. Im Schlaflabor des Zentrums für Integrative Psychiatrie wird der menschliche Schlaf erforscht, werden Störungen untersucht und
Therapien aufgezeigt.
Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen kennt fast jeder. Doch ab
wann wird aus einer gelegentlichen
Schlafstörung ein behandlungsbedürftiges Leiden? „Grundsätzlich
gelten Schlafstörungen dann als
Krankheiten, wenn sie zu einer starken Beeinträchtigung des Lebens
führen“, sagt PD Dr. Robert Göder.
Der Schlafforscher ist stellvertretender Direktor der Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie auf
dem Kieler Campus des Zentrums
für Integrative Psychiatrie (ZIP) des
UKSH. Hier leitet er das Schlaflabor, in dem nicht nur Patienten mit
Schlafstörungen untersucht und
behandelt werden, sondern wo auch
die Funktion des menschlichen
Schlafs erforscht wird.
„Für die Behandlung einer Schlafstörung ist es zunächst wichtig
herauszufinden, um welche Art es
sich handelt. Es gibt drei Gruppen
von Schlafstörungen, unter denen
etwa 80 verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst werden:
Insomnien, Hypersomnien und
Parasomnien“, erklärt Dr. Göder.
Die erste Gruppe der sogenannten
Insomnien ist am verbreitetsten
und bezeichnet Störungen des
Schlafs beim Ein- und Durchschlafen. Rund 30 Prozent der
Bevölkerung leiden unter gelegentlichen Störungen dieser Art. Etwas
weniger verbreitet sind die Hypersomnien wie beispielsweise die
Narkolepsie. Betroffene Menschen
leiden trotz vermeintlich geregeltem Nachtschlaf unter Müdigkeit
am Tage, Sekundenschlaf und sogar
Einschlafattacken. Sogenannte
Parasomnien sind besonders bei
Kindern zwischen dem 5. und 10.
Lebensjahr verbreitet und äußern
sich während des Schlafs durch Reden, unkontrollierte Bewegungen
oder gar Schlafwandeln.
kungen oder Schilddrüsendysfunktionen ausgelöst. Bestimmte
Ursachen stehen im direkten
Zusammenhang mit der Schlafstörung. So können beispielsweise
beim sogenannten SchlafapnoeSyndrom Atempausen den Schlaf
beeinträchtigen: Kommt es durch
eine Erschlaffung der Muskulatur
an den oberen Luftwegen zur Behinderung oder gar einem Stillstand der Atmung während des
Schlafes, so führt das dazu, dass
der Körper zeitweise mit zu wenig
Sauerstoff versorgt wird. Ein unruhiger und wenig erholsamer Schlaf
ist die Folge.
„Die Gründe für Schlafstörungen
sind äußerst vielfältig“, sagt Dr.
Göder. „Deshalb ist eine genaue
Diagnostik sehr wichtig.“ Zu den
harmloseren Ursachen, die oft zu
Ein- und Durchschlafproblemen
führen, zählen äußere Faktoren
wie Lärm- und Lichtbelästigung
oder Stress. Doch auch psychische
Erkrankungen wie Depressionen
oder Suchterkrankungen können
Schlafprobleme auslösen. Einige
Störungen werden durch körperliche Ursachen wie Schmerzen,
Parkinson- oder Demenzerkran-
Wer unter regelmäßigen Schlafstörungen leidet, die er selbst nicht auf
äußere Umstände wie Stress oder
Lärm zurückführen und regulieren
kann, sollte zunächst den Hausarzt oder einen niedergelassenen
Facharzt aufsuchen, rät Dr. Göder.
Gegebenenfalls wird der Patient
dann zur weiteren Untersuchung
und Behandlung an die Spezialisten
des Zentrums für Integrative Psychiatrie überwiesen. Sie verfügen
nicht nur über das Expertenwissen
über sämtliche möglichen Erkrankungen, sondern auch über ein
11
Medizin und Wissenschaft
PD Dr. Robert Göder analysiert mit seinen Kollegen die Messergebnisse, die im Schlaflabor aufgezeichnet wurden.
Schlaflabor, in dem die Schlafgewohnheiten der Patienten mithilfe
moderner Messtechnik überwacht
und untersucht werden können.
Basis der apparativen Untersuchungen im Schlaflabor ist die
Polysomnographie, mit deren
Hilfe Schlaftiefe und Störungen
des Schlafes bestimmt werden
können. Im Rahmen der Untersuchung werden fortlaufend
beispielsweise die elektrischen
Aktivitäten von Gehirn (EEG),
Muskeln (EMG) und Herz (Langzeit-EKG), der Sauerstoff- und
Kohlendioxidgehalt des Blutes,
die Körpertemperatur sowie
Atemfluss und Atmungsbewegung gemessen. Zudem werden
Augenbewegungen zum Nachweis
des Traumschlafes und Körperbewegungen aufgezeichnet. Je nach
diagnostizierter Art der Störung
wird dann eine individuelle Therapie empfohlen.
Um die Therapiemöglichkeiten in
Zukunft zu verbessern und mehr
über die grundsätzlichen Funk-
12
tionen von Schlaf zu erfahren,
gehen die Wissenschaftler des ZIP
gemeinsam mit Kollegen anderer
Fachrichtungen am UKSH der
Frage nach, weshalb Menschen
überhaupt schlafen. „Inzwischen
wissen wir relativ sicher, dass der
Schlaf wichtig für unser Gehirn
ist. Es handelt sich um einen Zustand, in dem das Hirn von Umwelteinflüssen abgekoppelt ist“,
sagt Dr. Göder. „So kann Erlebtes
geordnet werden und verfestigt
sich im Gedächtnis.“ Dies lege
nahe, dass Lernprozesse durch den
Schlaf unterstützt werden – eine
Erkenntnis, die sich für Verhaltenstherapien und damit die Behandlung psychischer Störungen
nutzen lasse.
Maximilian Hermsen
Weitere Informationen:
Schlaflabor
ZIP, Klinik für Psychiatrie und
Psychotherapie, Campus Kiel
Tel.: 0431 9900-26 64
Tipps
für einen erholsamen Schlaf
• E
rst ins Bett gehen, wenn Müdigkeit eintritt
• A
ufregung oder Anstrengung vor
dem Schlafengehen vermeiden
• A
usreichend Bewegung und frische Luft wie kleine Spaziergänge
sorgen für Entspannung
• M
öglichst regelmäßige, feste
Bettgehzeiten
• S
chlaf bedarf ist individuell – der
persönliche Bedarf lässt sich z.B.
im Urlaub gut herausfinden
• S
chlaf lässt sich nicht erzwingen
– nach 20 Minuten Schlaflosigkeit aufstehen, sich mit leichter
Tätigkeit ablenken (Bügeln, Lesen) und nach ¾ Stunde erneut
versuchen
• B
ei Einschlafproblemen möglichst gelassen bleiben, Schlaf
lässt sich nachholen, Vorschlafen
geht hingegen nicht
Medizin und Wissenschaft
Leben retten
kann jeder!
In nur einem von sechs Unglücksfällen beginnen medizinische Laien mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Um dies zu ändern, veranstaltete die Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Campus Kiel, einen Aktionstag im Kieler Citti-Park. UKSH forum hat mit PD Dr. JanThorsten Gräsner, Ärztl. Leiter Notfallmedizin, Campus Kiel, über Laienreanimation gesprochen.
UKSH forum: In welchen Fällen
wird es notwendig, eine Wiederbelebung zu machen?
Dr. Gräsner: Ein Notfall kann
immer und überall eintreten. In
80 Prozent der Fälle, in denen eine
Reanimation notwendig wird,
liegen kardiale Ursachen vor. Das
heißt, der Patient hat aufgrund einer
Herzrhythmusstörung oder eines
schweren Herzinfarktes plötzlich
das Bewusstsein verloren. Andere
Ursachen können Unfälle, Vergiftungen oder Sauerstoffmangel sein.
Beim Weltanästhesietag im CittiPark haben Sie von Kindern zeigen
lassen, wie man richtig reanimiert.
Ist das wirklich so leicht?
Unsere Botschaft ist: Jeder kann
Leben retten. Auch wenn es körperlich anstrengend und für kleinere
Kinder oder ältere Menschen eine
große Kraftanstrengung ist, sollte
jeder zumindest versuchen zu helfen. Denn nichts ist schlimmer als
nichts zu tun!
Wie funktioniert eine einfache Wiederbelebungsmaßnahme?
Der erste Schritt ist immer ein Notruf über 112. Danach sollte man mit
der Rettungsmaßnahme beginnen.
Ist die Person nicht mehr ansprechbar, sollte man zunächst den Kopf
des Betroffenen leicht nach hinten
strecken und genau hinhören, ob er
normal atmet. Ist die Atmung unregelmäßig oder fehlt ganz, beginnt
man mit der Herz-Druckmassage.
Dafür legt man die Handballen in
die Mitte des Brustbeins des Betroffenen, drückt seine eigenen Arme
durch und beginnt den Brustkorb
schnell etwa fünf Zentimeter tief
einzudrücken. Innerhalb einer
Minute sollte man ungefähr 120
Mal drücken, also zweimal pro
Sekunde. Wenn man sich dazu das
Lied Stayin´alive von den BeeGees
vorstellt, hat man in etwa den richtigen Takt. Die Herz-Druckmassage
sollte so lange gemacht werden, bis
die professionellen Retter da sind.
Sollten Laien auch versuchen zu
beatmen?
Wer schon einmal beatmet hat und
sich das zutraut, sollte auch Mundzu-Mund beatmen. Nach 30 Herzmassagen sind zwei Beatmungen
sinnvoll. Viele Menschen haben
Hemmungen, einen Fremden zu
beatmen. Dabei sollten man wissen:
70 Prozent der Kreislaufzusammen-
brüche ereignen sich zu Hause. Die
Opfer sind also meist gar keine Fremden, sondern Familienmitglieder.
Warum sollen medizinische Laien
nicht auf die Profis warten?
Es dauert durchschnittlich acht Minuten, bis die Profis eintreffen. Haben Sie schon einmal versucht, acht
Minuten die Luft anzuhalten? Das
Problem ist, dass bei einem Kreislaufstillstand das Hirn nicht mehr
mit Sauerstoff versorgt wird. Nach
acht Minuten können bereits schwere Hirnschäden eingetreten sein.
Viele Menschen haben Angst, etwas
falsch zu machen und beschränken
sich auf den Anruf bei der 112.
Genau diese Angst wollen wir mit
Aktionen wie im Citti-Park
abbauen. Beim Helfen kann man
nichts falsch machen, denn nichts
ist schlechter als nichts zu tun!
Was könnte denn schlimmer sein,
als dass der Betroffene wegen zu
später Rettungsmaßnahmen stirbt?
Statistiken belegen, dass sich durch
Laienreanimation die Überlebenschance der Betroffenen verdoppelt
bis verdreifacht.
Maximilian Hermsen
13
Porträt
Kinderorthopädin Dr. Barbara Behnke untersucht per Ultraschall die Hüfte der kleinen Patientin.
14
Medizin und Wissenschaft
Durch Früherkennung
zu besseren Ergebnissen
Das UKSH ist das einzige Klinikum in Schleswig-Holstein mit einem eigenen Schwerpunkt
für Kinderorthopädie. Am Campus Lübeck behandelt das Team der Kinderorthopädie in enger
Zusammenarbeit mit Kinderärzten und Neuropädiatern pro Jahr rund 150 junge Patienten
stationär und 700 ambulant. Und es werden immer mehr.
„Seit die Kinderorthopädie bei uns
zu einem eigenen Schwerpunkt
geworden ist, steigen die Patientenzahlen stetig an“, stellt Dr. Barbara
Behnke, Kinderorthopädin und
Funktionsoberärztin in der Sektion
für Orthopädie am Campus Lübeck
fest. Unter Leitung von Prof. Dr.
Martin Russlies und gemeinsam mit
ihren Kollegen Dr. Hendrik Krieger
und Dr. Hagen Mittelstädt (Leitender
Oberarzt) betreut die Kinderorthopädin die jungen Patienten, für die es
bisher nur wenige Anlaufstellen in
Schleswig-Holstein gab. Durch die
neue Struktur des Schwerpunktes
Kinderorthopädie erfolgt dies in enger Zusammenarbeit mit der Klinik
für Kinder- und Jugendmedizin, hier
insbesondere mit Funktionsoberarzt
Dr. Stefan Ortfeld, dem Sozialpädiatrischen Zentrum und der Neuropädiatrie. „Wir freuen uns, unseren
Patienten durch die interdisziplinäre
Zusammenarbeit das gesamte Spektrum der Kinderorthopädie und auch
komplexe Eingriffe bei mehrfach
behinderten Kindern anbieten zu
können“, sagt Dr. Behnke.
Diagnostiziert und behandelt werden
am Campus Lübeck alle angeborenen Fehlbildungen des Skeletts wie
z.B. Hüftdysplasien und -luxationen, Fußdeformitäten wie Klump-,
Spitz-, Hohl- und Knick-Senkfuß,
Achsdeformitäten der Beine sowie
Fehlstellungen oder Erkrankungen
des Bewegungsapparates, die sich
während des Wachstums oder durch
neurologische Begleiterkrankungen
entwickeln. „Uns stehen alle Möglichkeiten zur Verfügung, um jeden
unserer jungen Patienten individuell
behandeln zu können. Durch die
gute Zusammenarbeit mit unserer
Kinderintensivstation können auch
große operative Eingriffe z.B. am
knöchernen Becken realisiert werden“, erklärt Dr. Barbara Behnke.
Prophylaxe und Früherkennung spielen eine entscheidende Rolle für das
gesunde Wachstum der Knochen.
„Je früher eine Fehlbildung erkannt
wird, desto einfacher und kürzer ist
die Behandlung“, betont die Kinderorthopädin. So wird am Campus
Lübeck bei allen Neugeborenen noch
in der Frauenklinik von den Kinderorthopäden eine Hüftgelenkssonographie vorgenommen. Ziel ist es,
bei auffälligen Befunden möglichst
schnell eingreifen zu können. Die
häufigste angeborene Fehlbildung in
Europa ist die Hüftdysplasie (Fehl-
stellung des Hüftgelenks beim Neugeborenen). Sie lässt sich meistens
mit einer Spreizhose oder -schiene,
die für einige Wochen getragen wird,
erfolgreich behandeln. Auch hier gilt:
Je früher die Therapie beginnt, desto
besser sind die Ergebnisse.
Eine besondere Expertise besitzt
das UKSH bei der Behandlung des
angeborenen Klumpfußes. Dr. Barbara Behnke ist auf die Therapie dieser
Fehlstellung spezialisiert. „Bis vor
einigen Jahren waren dafür mehrere
Operationen und eine langwierige
Gipsbehandlung nötig“, sagt sie.
„Jetzt wenden wir eine neue ambulante und schmerzlose Behandlungsmethode an. Dabei richten wir
den Fuß schrittweise in den ersten
Lebenswochen einmal pro Woche
und korrigieren so nach und nach
die Fehlstellung“, erklärt die Kinderorthopädin das Verfahren (PonsetiTherapie). Danach wird jeweils ein
Oberschenkelgips angelegt, der
wöchentlich gewechselt wird.
Bereits nach sechs bis acht Wochen
ist die Fehlstellung meistens soweit
korrigiert, dass nur noch die Achillessehne in einem kleinen operativen
Eingriff verlängert werden muss. In
15
Medizin und Wissenschaft
den ersten fünf Lebensjahren tragen
die Kinder spezielle orthopädische
Schienen. „Mit dieser Methode
erzielen wir gute Ergebnisse ohne
bleibende Behinderung“, freut sich
Dr. Barbara Behnke.
Wenn Fußdeformitäten früh behandelt werden,
bleibt meist kein Schaden zurück.
16
Achsdeformitäten der Beine – XBeine oder O-Beine – lassen sich
ebenfalls im Kindesalter durch
einen kleinen Eingriff korrigieren,
während später komplizierte knöcherne Umstellungsoperationen
notwendig wären. Sie werden durch
eine minimal-invasive Wachstumslenkung behoben. „X- oder O-Beine
entwickeln sich meist im Bereich des
Kniegelenks. Sie sollten behandelt
werden, um Folgeschäden im Erwachsenenalter, wie z.B. Arthrose im
Kniegelenk, zu vermeiden “, erläutert
Dr. Behnke.
Bei dem Eingriff blockieren die Ärzte
die Wachstumsfuge entweder innen
(bei X-Beinen) oder außen (bei OBeinen). Über einen kleinen Hautschnitt wird dazu eine kleine Platte
am Knochen angebracht, die nach
Abschluss der Therapie wieder entfernt werden kann. Das Wachstum
auf der anderen Seite der Fuge gleicht
die Fehlstellung dann langsam aus.
Meistens braucht es nur ein Jahr, bis
die Beine wieder „gerade“ sind.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Klinik für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsaparates, Sektion für Orthopädie, Campus Lübeck
Tel.: 0451 500-23 01
Essstörungen:
Hunger löscht Gefühle aus
© Filipebvarela - Fotolia.com
Medizin und Wissenschaft
Essstörungen entstehen in den meisten Fällen nicht durch übertriebenen Schlankheitswahn.
Meistens stecken gravierende Defizite im Umgang mit psychischen Problemen dahinter. In
der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Lübeck wird jetzt eine neue Therapiemethode angewandt.
Risikofaktoren, die zur Entwicklung
einer Essstörung führen können,
sind negative Erfahrungen in der
Kindheit wie fehlende Freundschaften, Verhaltensprobleme, schwere
körperliche oder psychische Erkrankungen der Eltern, Erfahrungen von körperlicher und sexueller
Gewalt, auffälliges Essverhalten in
der Familie, Übergewicht der Eltern
oder eigenes Übergewicht, negative
Selbstbewertung, Hang zu Perfektionismus.
Prof. Dr. Ulrich Schweiger
Wenn Psychologen von einer
Essstörung sprechen, müssen zwei
Kriterien zusammenkommen: Zum
einen verändertes Essverhalten wie
intensives Fasten, Essanfälle, Erbrechen von Mahlzeiten, zum anderen
eine körperliche Gefährdung, die
aus dem Essverhalten resultiert, z.B.
Untergewicht, Störung im Mineralstoffwechsel oder eine psychische
Funktionsbeeinträchtigung wie eine
Depression. Betroffen sind meistens
Frauen, doch auch Männer können an
Essstörungen leiden.
Obwohl es gute Therapiemöglichkeiten für Patienten mit Essstörungen gibt, ist der Krankheitsverlauf
oft langwierig. Nicht immer führt
die Behandlung zu einer Remission (dauerhaftes Nachlassen der
Krankheitssymptome). Erschwerend
kommt hinzu, dass Essstörungen oft
in Begleitung mit anderen Erkrankungen auftreten. Viele Patientinnen
leiden gleichzeitig an Depressionen,
Angsterkrankungen, Panikattacken,
sozialen Phobien oder posttraumatischen Belastungsstörungen. In
der Regel werden Essstörungen mit
komplexen verhaltenstherapeutischen Programmen behandelt. Dabei
steht das mangelnde Selbstwertgefühl der Patientinnen im Mittel-
punkt. Die neue Therapiemethode –
entwickelt und erprobt von Prof. Dr.
Ulrich Schweiger, Stellvertretender
Direktor der Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie, und Dr. Valerija Sipos, Leitende Psychologin der
Klinik – setzt auf Emotionsregulation. Sie geht davon aus, dass es vielen
essgestörten Patientinnen an Fertigkeiten im Umgang mit Emotionen
mangelt. „Durch extreme Kontrolle
des persönlichen Essverhaltens
versuchen die Betroffenen, unangenehme Emotionen abzuschwächen.
Der Hunger löscht dann alle anderen
Gefühle aus“, erklärt Prof. Schweiger.
Restriktives Essverhalten und die
intensive Beschäftigung mit dem
Thema Essen stärken das Gefühl
von Selbstkontrolle und steigern
gleichzeitig das Selbstwertgefühl.
„Niemand möchte ständig negative
Gefühle wie Angst oder Scham erleben. Durch die Konzentration auf das
Essen versuchen unsere Patientinnen, Gefühle komplett zu vermeiden
und sich dadurch zu schützen“, fügt
Dr. Valerija Sipos hinzu.
Bei der Therapie durch Emotionsregulation lernen die Patientinnen
zunächst, Gefühle zu erkennen, zu
benennen und abzugrenzen gegen
17
Medizin und Wissenschaft
Vergangenheit soll nicht länger als
handlungsleitend für die Gegenwart
begriffen und empfunden werden.
Alle Aspekte der Therapie helfen dabei, Spannungen besser abzubauen.
Dr. Valerija Sipos
Gedanken und Tatsachen. Beispiel:
„Ich fühle mich zu dick“ heißt nicht
automatisch „Ich bin zu dick“. Die
Emotionen werden nicht bewertet,
sondern einfach wahrgenommen.
In einem zweiten Schritt geht es um
den Umgang mit Gefühlen. Ist es
sinnvoll, dem Gefühl entsprechend
zu handeln, gegen das Gefühl oder
trotz des Gefühls? „Die Patientinnen sollen erfahren, dass es nicht
schädlich ist, Emotionen zuzulassen
und dass man sie sogar verändern
kann“, erklärt Prof. Schweiger. „Da
sich Ängste häufig auf traumatische
Erlebnisse in der Vergangenheit
beziehen, ist es auch wichtig zu vermitteln, dass das Hier und Jetzt nicht
kontinuierlich mit der Vergangenheit
verbunden ist“, sagt Dr. Sipos. Die
18
Neben dem theoretischen Wissen
über Emotionen, das in praktischen
Übungen verfestigt und umgesetzt
wird, spielt auch der Auf bau eines
strukturierten Essverhaltens eine
entscheidende Rolle bei der Behandlung von Essstörungen. Die
Patientinnen führen ein Tagebuch,
in dem sie täglich notieren, was
und wie viel sie zu welchen Zeiten
gegessen haben. Auch die mit dem
Essen verbundenen Gefühle werden
festgehalten.
In der Klinik gibt es drei Mahlzeiten
zu festen Zeitpunkten, die alle gemeinsam einnehmen. Zum Angebot
gehören auch ein Mittagessen in
therapeutischer Begleitung sowie
eine Kochgruppe und ein Einkaufstraining zur Vorbereitung einer
gemeinsamen Mahlzeit. Ausgewogene Ernährung und ausreichende
Kalorienzufuhr stehen im Vordergrund. Da bei einer Essstörung viele
Nahrungsmittel mit Ekelvorstellun-
gen belegt sind, kann das Spektrum
dessen, was gegessen wird, langsam
erweitert werden. „Ein wichtiges
Signal für die Angemessenheit von
Ernährungsmengen ist es, wenn erst
kurz vor der nächsten Mahlzeit wieder eine mentale Beschäftigung mit
dem Thema Essen einsetzt“, erläutert
Valerija Sipos. „Ob die Kalorienzufuhr angemessen ist, entscheiden wir
nach dem Gewichtsverlauf.“
Der stationäre Aufenthalt ist bei der
Therapie von Essstörungen auf zwölf
Wochen begrenzt. Danach werden
die Patientinnen in die häusliche
Situation entlassen. Gut die Hälfte
von ihnen kommt danach allein oder
mit ambulanter Unterstützung klar.
„Manche Patientinnen sehen wir
mehrmals auf unserer Station“, sagen
Prof. Ulrich Schweiger und Dr. Valerija Sipos. „Für schwerstkranke Patientinnen ist eine Intervallbehandlung
über mehrere Jahre ein möglicher
Weg zum Behandlungserfolg.“
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
ZIP, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Campus Lübeck
Tel.: 0451 500-24 50
Medizin und Wissenschaft
Neues Diagnoseverfahren
für Morbus Fabry
Die Fabry-Krankheit ist selten, weitgehend unbekannt und äußert sich auf sehr unterschiedliche Weise. Daher ist die Diagnose schwierig und es dauert oft viele Jahre, bis die Krankheit
erkannt wird, die ohne Behandlung tödlich verläuft. Nun haben Neurologen des UKSH mit dem
„FabryScan“ ein Verfahren entwickelt, dass die Diagnose erheblich vereinfacht.
Prof. Dr. Ralf Baron
Dr. Dennis Naleschinski
Morbus Fabry, Fabry-Syndrom oder
Fabry-Anderson-Krankheit – die
Fabry-Krankheit hat nicht nur viele
Namen, sondern kann sich auch
durch sehr viele unterschiedliche
Symptome zeigen. Durch eine
Mutation auf dem X-Chromosom ist
bei Betroffenen die Aktivität eines
Enzyms (α-Galactosidase A) so stark
reduziert, dass das Stoffwechselprodukt Gb3 nicht mehr ausreichend
abgebaut werden kann. Die folgende
Anreicherung, die unter Umständen
Jahrzehnte dauern kann, führt im
Laufe der Zeit zu lebensbedrohlichen
Organschäden. Abhängig von den
betroffenen Organen können sehr
unterschiedliche Symptome auftreten. Bei den überwiegend männlichen Patienten können die Nerven,
das Herz, die Nieren oder das Hirn
betroffen sein.
Mit einer Enzymersatztherapie ist die
Krankheit seit dem Jahr 2001 zwar
gut behandelbar. Die Patienten erhalten dabei ihr Leben lang gentechnisch
produziertes α-Galactosidase A,
welches wöchentlich gespritzt wird.
Wird die Fabry-Krankheit jedoch
nicht erkannt, sterben die Betroffenen häufig im Alter von rund 50
Jahren. Die Hauptursachen für die
frühe Sterblichkeit sind chronisches
Nierenversagen, Schädigung des
Herzens und eine Beeinträchtigung
der Blutversorgung des Gehirns. Wie
viele Menschen erkrankt sind, ist
weitgehend unklar. Derzeit geht man
davon aus, dass einer von 40.000
Menschen betroffen ist. Neugeborenenscreenings deuten jedoch auf
eine wesentlich höhere Häufigkeit
hin. „Sicher ist, dass die Erkrankung
deutlich unterdiagnostiziert ist
und viele Betroffene bis zu 20 Jahre
auf eine richtige Diagnose warten
müssen“, sagt Prof. Dr. Ralf Baron,
Leiter der Sektion für Neurologische
Schmerzforschung und -therapie am
Campus Kiel.
Im Rahmen eines Forschungsprojektes hatten sich der Mediziner
und seine Mitarbeiter intensiv mit
der Erkrankung beschäftigt und
dabei erkannt, dass alle männlichen
Patienten von Schmerzen in den
Händen und Füßen während ihrer
Jugend berichteten. Demnach traten
die Schmerzen besonders bei Wärme
19
Medizin und Wissenschaft
und körperlicher Anstrengung wie
beispielsweise im Sportunterricht
auf. „Die Kombination aus Unterdiagnostik, guter Therapierbarkeit und
dem identifizierten Frühsymptom
der Hand- und Fußschmerzen lange
bevor es zu Organschädigungen
kommt brachte uns auf die Idee, ein
Diagnoseverfahren zu entwickeln,
mit dem wir die Krankheit möglichst
frühzeitig und einfach erkennen
können“, sagt Prof. Baron. Bisher war
eine Diagnose nur durch aufwändige
Laboruntersuchungen möglich. Um
weitere Erkenntnisse zu gewinnen,
befragten die Mediziner 140 Betroffene nach ihren Jugend-Symptomen
und führten Messungen durch.
Dabei erkannten sie, dass nicht nur
die schmerzenden Hände und Füße,
sondern auch ein abnormales Kälteempfinden bei den Betroffenen
festzustellen ist. „Statt Kälte wahrzunehmen, beschrieben die Patienten einen brennenden Schmerz auf
ihrer Haut“, berichtet Mitarbeiter Dr.
Dennis Naleschinski.
Martina Freyer, MTA an der Sektion Neurologische Schmerzforschung und -therapie, demonstriert, mit
welch einfachen Mitteln der FabryScan durchgeführt werden kann.
schluss testet der Arzt mit einfachen
Mitteln die Wärme-Kälte-Empfindung und die Druckempfindlichkeit
der Haut des Patienten“, erklärt Dr.
Naleschinski. Die Ergebnisse können
sofort mithilfe eines Punktesystems ausgewertet werden und geben
einen Hinweis, ob ein Morbus Farby
vorliegt oder nicht. Ist das Ergebnis
positiv, können weitergehende Untersuchungen vorgenommen und ein
Therapieverfahren festgelegt werden.
Auf dieser Basis entwickelten die
Wissenschaftler den sogenannten
FabryScan, einen einfachen Test, der
in jeder Arztpraxis ohne weiteren
Aufwand anwendbar ist. „Aufgrund
unserer Daten haben wir 15 einfache
Fragen entwickelt, die der Patient auf
einem DIN A4-Bogen durch An411729/3320_1/8_Medizintechnik_Deventer_. 23.07.12 14:05 Seite 1
kreuzen beantworten kann. Im An„Das Entscheidende ist, dass unser
Diagnoseverfahren ohne großen
Aufwand in
jeder Arztpraxis verwendet
werden kann“, so
Prof. Dr. Baron.
Medizintechnik
„Zudem sind
Deventer
wir mit dem
Maria-Goeppert-Straße 1
FabryScan in
23562 Lübeck
der Lage, schon
!.DOLEULHUVWHOOHI¾U0HGL]LQWHFKQLN
Telefon 04 51-8819265
lange bevor es
!67.07.DQPHGL]LQLVFKHQ*HU¦WHQ
!%*9$0HVVXQJHQ(81RUP
Fax
04 51-8819257
zu ernsthaften
Organschäden
Mit freundlicher Unterstützung von
20
kommt, die richtige Diagnose zu
stellen“, ergänzt Dr. Naleschinski.
Damit werde ein wichtiger Schritt
getan, den Patienten möglichst
frühzeitig eine geeignete Behandlung zukommen zu lassen und sie vor
einer langwierigen Ursachensuche zu
bewahren. „Durch eine frühzeitige
Behandlung kann die Lebensqualität
der Betroffenen erheblich verbessert
werden und die Organschädigungen
zumindest reduziert oder verzögert
werden.“ Nun beschäftigen sich die
Wissenschaftler mit der Frage, wie
ihre neue Untersuchungsmethode in
den Praxisalltag der niedergelassenen
Ärzte eingebunden werden kann, um
möglichst vielen Patienten frühzeitig
zu helfen.
Maximilian Hermsen
Weitere Informationen:
Sektion für Neurologische Schmerzforschung und -therapie, Campus Kiel
Tel.: 0431 597-85 05
www.uksh.de/schmerztherapie-kiel
Medizin und Wissenschaft
Schonende OP-Verfahren
bei Nierentransplantationen
Seit mehr als 30 Jahren werden im Interdisziplinären Transplantationszentrum am Campus
Lübeck Nieren transplantiert, insgesamt sind es mehr als 1.800. Immer weiter erhöht hat sich
im Laufe der Jahre die Anzahl der Lebendspenden. Pro Jahr werden in Lübeck ca. 20 bis 22
Nierenlebendspenden vorgenommen.
Das Interdisziplinäre Lübecker
Transplantationszentrum, eine gemeinsame Einrichtung der Klinik
für Allgemeine Chirurgie und der
Medizinischen Klinik I, gehört mit
rund 80 Eingriffen pro Jahr zu den
größten Einrichtungen dieser Art
in Deutschland. Eine besondere
Expertise hat das Zentrum bei der
Transplantation der Nieren von
lebenden Spendern. Ungefähr ein
Drittel aller Nierenspenden in Lübeck sind Lebendspenden. Damit
liegt Lübeck über dem Bundesdurchschnitt.
„Wir haben bisher 262 Nierenlebendspenden durchgeführt. Seit
2001 entnehmen wir die Organe
ausschließlich minimal-invasiv“,
berichtet Privatdozent Dr. Conny
Bürk, Chirurgischer Leiter des
Transplantationszentrums. Die
Schlüsselloch-Technik bei der
Organentnahme konnten die Lübecker Transplanteure inzwischen
soweit perfektionieren, dass die
OP-Zeiten sogar kürzer sind als
bei dem konventionellen Eingriff
über einen Bauchschnitt.
Die laparoskopische Entnahme
einer Niere dauert rund zwei Stun-
den. Der Eingriff wird mit einem
Pfannenstielschnitt durchgeführt
ohne auch nur einen einzigen
Muskel zu durchtrennen – für den
Patienten eine besonders schonende Methode. Auch für die Transplantation selbst haben die Ärzte
im Transplantationszentrum eine
spezielle Operationstechnik entwickelt. Sie ermöglicht es, mit sehr
kleinen Schnitten von nur sieben
bis zehn Zentimetern zu arbeiten
und so das OP-Trauma zu minimieren. Sowohl Organspender als
auch Organempfänger profitieren
also von modernster medizinischer Technik.
„Seit 2008 werden bei uns auch
Organspenden bei inkompatiblen
Blutgruppen durchgeführt. In
solchen Fällen passt die Blutgruppe des Spenders nicht zu der des
Empfängers“, erläutert Oberarzt
Dr. Martin Nitschke, Nephrologe
in der Med. Klinik I. Die Transplantation erfordert dann eine besondere Vorbereitung. Aufgrund
der Spezialisierung des Zentrums
auf die Nieren- und Pankreas­
transplantation werden hier
überdurchschnittlich viele Patienten betreut, die schon die zweite,
dritte oder gar vierte Nierentransplantation benötigen. Auch die
Anzahl von Organempfängern,
die älter als 65 Jahre alt sind, ist
überdurchschnittlich hoch. Daneben bieten die minimalinvasiven
OP-Techniken besondere Vorteile
für adipöse Patienten.
Das Interdisziplinäre Transplantationszentrum verfügt über eine
Station mit 14 Betten. Die fachliche Versorgung der Patienten
erfolgt in enger Zusammenarbeit
zwischen Nephrologen (Dialyseärzte, Nierenspezialisten) und
Chirurgen. Vorteil für die Patienten: Sprechstunde, Transplantation und Nachsorge finden unter
einem Dach und aus einer Hand
statt. 60 Prozent der Patienten
kommen aus dem Hamburger
Raum, viele aber auch aus dem
gesamten Bundesgebiet.
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen:
Transplantationszentrum
Campus Lübeck
Tel.: 0451 500-32 97
21
Nachrichten
Zwei Kliniken am Campus Lübeck unter neuer Leitung
„Wir freuen uns, dass wir mit Prof.
Dr. Achim Rody einen ausgezeichneten Gynäkologen für die Leitung
unserer Frauenklinik am Campus
Lübeck gewinnen konnten“, sagt
Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, zur Begrüßung
des neuen Klinikchefs. Prof. Rodys
Schwerpunkt liegt auf der gynäkologischen Onkologie und hier besonders auf dem Mammakarzinom. Spezialisiert ist er auf minimal-invasive
Operationsverfahren bei gynäkologisch-onkologischen Eingriffen.
Über große Erfahrung verfügt Prof.
Rody auch bei Operationen zur Rekonstruktion der Brust. Langfristig
möchte der neue Klinikdirektor das
„Next Generation Sequencing“ in der
onkologischen und geburtshilflichen
Forschung an der Frauenklinik etablieren. „Diese nächste Generation der
DNA-Sequenzierung wird uns einen
großen Schritt bei der Diagnostik
genetisch bedingter Erkrankungen
voranbringen“, ist sich Prof. Rody
sicher. Gestärkt werden soll unter
seiner Leitung auch die translationale
Forschung an der Schnittstelle zwischen präklinischer Forschung und
medizinischer Entwicklung. Prof.
Rody ist Initiator des Combating
Breast Cancer Meetings, das jährlich
an verschiedenen Orten stattfindet.
Das Treffen ist eine im deutschsprachigen Raum einzigartige Konferenz
für Kliniker und Forscher. Regelmäßig werden dabei Ergebnisse der
kliniknahen Forschung dargestellt.
versitätsklinik Freiburg tätig. Sein
Studium absolvierte der 40-Jährige
in Erlangen, Stanford und San Diego.
„Mit Prof. Dr. Tobias Keck übernimmt ein renommierter Chirurg die
Leitung der Klinik für Allgemeine
Chirurgie am Campus Lübeck. Wir
freuen uns auf die Zusammenarbeit
mit ihm“, sagte Prof. Scholz, UKSHVorstandsvorsitzender, anlässlich
der Berufung Prof. Kecks. Besondere
Erfahrung besitzt der Chirurg im
Bereich der konventionellen und
laparoskopischen Leber- und Pankreaschirurgie. Er ist einer der wenigen
Chirurgen weltweit, die in der Lage
sind, die technisch sehr anspruchsvolle Entfernung des Pankreaskopfes
minimal invasiv durchzuführen. Als
Wissenschaftler war Prof. Keck für
einige Jahre an der renommierten
Harvard Medical School tätig. Er und
seine Forschungsgruppe beschäftigen sich mit der Forschung zum Pankreaskarzinom. Studien dazu und
zur Pankreaschirurgie, die Prof. Keck
und sein Team mit nach Lübeck bringen, sollen die Forschungsschwerpunkte der Molekularen Onkologie
und Medizintechnik der Klinik für
Allgemeine Chirurgie ergänzen.
Prof. Keck möchte die bestehenden
Schwerpunkte der Klinik vor allem
im Bereich der Krebschirurgie weiter
ausbauen. Durch die Etablierung der
Metabolischen und der Chirurgie der
krankhaften Fettsucht möchte Prof.
Keck neue klinische Schwerpunkte
und Forschungsschwerpunkte setzen. Zusätzliche Professuren, die in
der Klinik für Allgemeine Chirurgie
in den Bereichen Thoraxchirurgie
und Metabolische Chirurgie in den
nächsten Monaten entstehen, sollen
diese Entwicklungen unterstützen.
„Die schonenden Operationsverfahren der minimal-invasiven Schüssellochchirurgie, die in Lübeck traditionell in hoher Expertise durchgeführt
werden, sollen auch für die Leberund Pankreaschirurgie weiter ausgebaut werden“, so Prof. Keck.
Rody (43). Der Arzt und Wissenschaftler war zuvor am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg
als Stellvertretender Direktor der
Frauenklinik tätig. Weitere Stationen seiner medizinischen Lauf bahn
waren Mainz, Trier, Münster und
Frankfurt.
Prof. Dr. Achim Rody, Direktor der Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Neuer Direktor der Klinik für
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
des UKSH, Campus Lübeck, ist seit
1. Oktober 2012 Prof. Dr. Achim
Prof. Dr. Tobias Keck
Direktor der Klinik für Allgemeine Chirurgie
Neuer Direktor der Klinik für Allgemeine Chirurgie am Campus Lübeck
ist seit dem 1. Dezember 2012 Professor Dr. Tobias Keck. Er war zuletzt
als Stellv. Direktor und Leitender
Oberarzt an der Chirurgischen Uni-
22
Medizin und Wissenschaft
Massenspektrometer
des höchsten Standards
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
im Rahmen der Initiative „Bildgebende Massenspektrometrie in den Lebenswissenschaften“
mit innovativer Hochtechnologie ausgestattet. Die bildgebende Massenspektrometrie ist eine
neue und vielversprechende Methode zur Analyse von Gewebeproben.
Das neue Gerät, das Ende 2012 in
Betrieb genommen werden konnte, sieht auf den ersten Blick recht
unspektakulär aus. Doch mit der
Förderung der DFG im Wert von
rund einer dreiviertel Million Euro
hat das UKSH innovative Spitzentechnologie erhalten, mit der die
Experten komplexe Gewebeproben
im Zusammenhang mit Krebserkrankungen, Eiweißspeicherkrankheiten (Amyloidosen) und
Krankheitsprozessen auf der Haut
molekular erforschen können. „Die
bildgebende Massenspektrometrie
bedeutet für uns eine neue Dimension der Forschung“, sagt Prof. Dr.
Christoph Röcken, Direktor des
Instituts für Pathologie am Campus
Kiel. „Mit dieser Innovation können
wir in Zukunft Proteine im Gewebe
ohne vorherige Kenntnis des Zielproteins zweidimensional sichtbar
machen. So ist der Nachweis und
die Analyse von tausenden Zellund Gewebekomponenten gleichzeitig möglich.“
Eine Bewilligung zur Anschaffung
eines entsprechenden Großgerätes
hatte die Arbeitsgruppe unter der
Federführung von Prof. Röcken
erhalten, unter Beteiligung von
Prof. Dr. Andreas Tholey, Leiter der Abteilung Systematische
Proteomforschung des Instituts
für Experimentelle Medizin der
Christian-Albrechts-Universität
zu Kiel, Prof. Dr. Jens-M. Schröder,
Leiter der Klinischen Forschergruppe „Mechanismen Kutaner
Entzündungsreaktionen“ der Klinik
für Dermatologie, Venerologie und
Allergologie, Campus Kiel, sowie
Prof. Dr. Holger Kalthoff, Leiter
des Instituts für Experimentelle
Tumorforschung, Campus Kiel.
Die neue Technologie verspricht
wichtige Fortschritte beispielsweise
bei der Erkennung von sogenannten
Biomarkern in der molekularen Pathologie. Dabei handelt es sich um
charakteristische biologische Merkmale, die gemessen werden können
und auf einen normalen biologischen oder krankhaften Prozess im
Körper hinweisen können. Einer
Reihe von Erkrankungen wie zum
Beispiel bestimmten Krebserkrankungen, der Alzheimer-Erkrankung
oder der rheumatoiden Arthritis
geht häufig ein frühes, symptomloses Krankheitsstadium voraus. In
dieser Phase helfen Biomarker, symptomfreie Risikopersonen rechtzei-
tig und zuverlässig zu identifizieren. Die Massenspektrometrie kann
bei der Suche nach diagnostischen
und prognostischen Markermolekülen in der personalisierten
Medizin der Zukunft helfen. In der
Krebstherapie können beispielsweise die Bestimmung verschiedener
Krebsarten verfeinert, genauere
Voraussagen zum Krankheitsverlauf gemacht und personalisierte
Therapien besser gelenkt werden.
Bei der Erforschung der Eiweißspeicherkrankheiten bedeutet das neue
Großgerät zudem einen Technologiesprung für das Amyloid Register
Kiel unter der Leitung von Prof. Röcken. Das größte derartige Register
Deutschlands sammelt und dokumentiert Fälle von Amyloidose für
Forschungszwecke, um neue Diagnose- und Klassifikationsmethoden
zu entwickeln und die Therapie der
Eiweißspeicherkrankheiten damit
zu verbessern.
Die Arbeitsgruppe um Prof. Röcken
überzeugte die zehn Experten der
internationalen Prüfungsgruppe
der DFG unter anderem durch die
Qualität der Vorarbeiten und durch
ihr schlüssiges Konzept zur Durchführung der wissenschaftlichen
23
Medizin und Wissenschaft
Projekte. Insbesondere durch die
Ausgewogenheit von Anwendung
und methodischer Entwicklung
konnten die UKSH-Forscher
überzeugen. Neben dem UKSH
erhalten deutschlandweit acht
Universitäten nun Massenspektrometer des höchsten Standards, um
den Wissensvorsprung Deutschlands in diesem Bereich zu erhalten
und weiter auszubauen. Das neue
Massenspektrometer am UKSH
wird innerhalb der Arbeitsgruppen
um Prof. Röcken auch von Wissenschaftlern des Forschungsverbundes „Exzellenzcluster Entzündungsforschung“ genutzt werden.
Maximilian Hermsen
Weitere Informationen:
Institut für Pathologie, Campus Kiel
Prof. Dr. Christoph Röcken
213570/3324_1/2_SovD_180x131_SoVd_180x
Tel.: 0431 597-34 00
24
Prof. Dr. Andreas Tholey (li.) und Prof. Dr. Christoph Röcken mit dem neuen, hochmodernen Massenspektrometer
03.12.12 09:31 Seite 1
Medizin und Wissenschaft
Epigenetische Spurensuche
Wie Krankheiten entstehen
Im September 2012 hat eine neue Ära der Genomforschung begonnen. 21 Forschergruppen
aus ganz Deutschland, darunter auch Forscher des UKSH, haben sich im deutschen EpigenomProgramm (DEEP) zusammengefunden, um 70 Epigenome menschlicher Zelltypen zu entschlüsseln. So wollen sie den Ursachen von Erkrankungen auf die Spur kommen.
Dass unsere Gene Erbinformationen
und damit die Anlage für bestimmte
Krankheiten enthalten, ist schon
länger bekannt. Doch warum
erkrankt jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt an einer bestimmten
Krankheit? Dieser Frage gehen
Forscher des UKSH im Rahmen des
deutschen Epigenom-Programms
DEEP nach. „Erstmals können wir
verstehen, wie Gene mit der Umwelt
in Wechselwirkung treten und langfristig an- und ausgeschaltet werden.
Dies führt zu den Veränderungen,
die wir als Krankheit wahrnehmen.
In diese Programmierung gezielt
einzugreifen, könnte den Verlauf von
Krankheiten zurückdrehen oder die
Entstehung verhindern“, sagt Prof.
Dr. Philip Rosenstiel, Direktor des
Instituts für Klinische Molekularbiologie (IKMB), Campus Kiel.
Die Epigenetik erforscht, wie Gene
in den Zellen programmiert werden
und welchen Einfluss die Umwelt
auf sie hat. Denn nicht nur die Gene
allein regulieren die Funktionen des
Körpers. Eiweiße, die wie eine Hülle
um die Gene herum liegen, spielen
für die Funktion der Gene ebenfalls
eine wichtige Rolle. Zudem gibt es
chemische Veränderungen der Gen-
Prof. Dr. Philip Rosenstiel und MTA Dorina Oelsner untersuchen epigenetische Muster auf dem Micro­
array, einem mikrobiologischen Untersuchungssystem zur Analyse geringer Mengen biologischen
Probenmaterials.
bausteine, die diese mit zusätzlichen
„epigenetischen“ Informationen
versehen, die sogenannte Methylierung. Gemeinsam bestimmen diese
epigenetischen Modifikationen,
welche Gene wann und wo an- und
abgeschaltet werden. Die Kenntnis
dieser epigenetischen Markierungen
wird Auskunft darüber geben, wie
etwa die Lebensführung bestimmte
Genfunktionen ändert.Das IKMB
und die Klinik für Innere Medizin I,
Campus Kiel, leiten in dem Projekt
die Untersuchungen zu chronisch-
entzündlichen Darmerkrankungen
und haben bereits wichtige Erkenntnisse zu den Ursachen dieser Erkrankungen gewonnen. So haben die
Forscher zeigen können, wie erworbene Veränderungen der Erbsubstanz
zu chronischen Entzündungen des
Darmes führen – ein erstmaliger
Hinweis, dass Einflüsse der Umwelt
auf das Erbgut des Darmes wirken
und langfristig an Krankheitsentstehungen beteiligt sein könnten.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen stellen eine Gruppe un-
25
Medizin und Wissenschaft
heilbarer Erkrankungen des Darmes
dar, deren Auftreten in westlichen
Industrienationen in den letzten 50
Jahren sprunghaft angestiegen ist.
Obwohl viele Krankheitsgene in
den letzten Jahren entdeckt wurden,
ist weiter völlig unklar, warum die
Krankheit zu einem bestimmten
Zeitpunkt ausbricht. Es ist lediglich
bekannt, dass Umweltfaktoren wie
Ernährung und Lebensstil den Ausbruch der Erkrankung beeinflussen.
Die UKSH-Forscher, die auch Teil des
Exzellenzclusters Entzündungsforschung sind, haben erstmals einen
epigenetischen Fingerabdruck im
Erbgut von Personen mit chronischentzündlichen Darmerkrankungen
identifiziert, der eine Erklärung für
den Ausbruch der Krankheit liefern
könnte. Dazu haben die Wissenschaftler das Methylierungsmuster
26
der Erbsubstanz im Darm von eineiigen Zwillingspaaren untersucht,
von denen lediglich ein Zwilling
erkrankt war. Durch den Vergleich
dieser chemischen Veränderung
der sonst identischen DNA konnte
erstmals ein komplexes Programm
von epigenetischen Veränderungen
beschrieben werden. Da epigenetische Modifikationen Gene an- oder
abschalten können, wurde gleichzeitig die Genaktivität untersucht,
um die funktionellen Konsequenzen
dieser molekularen Fingerabdrücke
für die Darmschleimhaut zu ermitteln. „Die Studie zeigt erstmals an
einer entzündlichen Krankheit die
Erbsubstanz des befallenen Organs
als eine Art Tagebuch unserer Lebensgeschichte und gibt Aufschluss,
welche Gene beim Ausbruch der
Erkrankung langfristig an- und ausgeschaltet werden. Ziel ist es jetzt, in
diese Programmierung gezielt einzugreifen, um den Verlauf der Erkrankung zu verändern“ sagt Prof. Philip
Rosenstiel. „Der hier entschlüsselte
funktionelle Code der Erkrankung
gibt erstmals einen Hinweis, warum
jemand zu einer bestimmten Zeit
krank wird und welche Programme
in der Schleimhaut dann nicht mehr
funktionieren“, so Prof. Dr. Stefan
Schreiber, Direktor der Klinik für
Innere Medizin I und des IKMB. „Es
muss jetzt geklärt werden, in wieweit
sich solche Muster eignen, auch vor
dem eigentlichen Ausbruch Krankheiten vorherzusagen und zu beeinflussen.“
Maximilian Hermsen
Weitere Informationen:
Institut für Klinische Molekularbiologie
Campus Kiel
Tel.: 0431 597-13 33
Medizin und Wissenschaft
Neue Matratzensysteme
sollen Wundliegen verhindern
Die Vermeidung von Druckgeschwüren (Dekubitus) ist eine große Herausforderung für die
Krankenpflege. Am UKSH wird jetzt die Versorgung der Patienten mit Anti-Dekubitus-Systemen neu organisiert. Die Patienten profitieren von den neuesten Erkenntnissen der Pflegeforschung, gleichzeitig werden die Pflegekräfte entlastet.
Druckgeschwüre können bei
bettlägerigen Patienten am ganzen Körper auftreten. Besonders
gefährdet sind alle Stellen, die nur
durch eine dünne Gewebe- und
Hautschicht geschützt sind und
die im Liegen oder Sitzen vermehrt Druck- und Schwerkräften ausgesetzt sind, z.B. Gesäß,
Fersen und Hinterkopf. Wenn es
zu einem Dekubitus gekommen
ist, erfordert er eine aufwändige
Therapie und heilt nur langsam.
Umso wichtiger ist eine effektive
Dekubitus-Prophylaxe.
Um die bestmögliche Versorgung
für die Patienten sicherzustellen,
den Pflegenden eine Entlastung zu
verschaffen und dabei möglichst
wirtschaftlich zu arbeiten, ist am
UKSH ein Anti-Dekubitus-Projekt initiiert worden. Mit Robert
Green, Pflegerischer Direktor
am Campus Kiel, Michaela Berlich, stellvertretende Leiterin des
Dezernats Wirtschaft und Versorgung, Renate Schrader, Strategische Einkäuferin, Katrin Balzer,
Sektion für Forschung und Lehre
in der Pflege, und Sandra Cordts,
Pflegerische Teamleitung, ist das
Kernteam bereichsübergreifend
besetzt. Entscheidend für die Dekubitus-Prophylaxe sind spezielle
Betten- und Matratzensysteme,
die für eine bessere Druckverteilung sorgen und den Patienten so
vor dem Wundliegen schützen. Sie
wirken durch die Vergrößerung
der Auflagefläche (Weichlagerung) oder durch Wechseldruck.
Darüber hinaus sind die neuen
Matratzen so konstruiert, dass sie
z.B. bei Rückenschmerzen auch
schmerzlindernd wirken.
Miettage pro Jahr abschließen.
Die Entscheidung basiert auf den
Kriterien Klinische Bewertung,
Servicekonzepte und Kosten. Das
UKSH mietet die Geräte tageweise, die Firma übernimmt den
Service hinsichtlich der Lieferung,
Bereitstellung und Abholung sowie die Auf bereitung der Systeme
nach einem festgelegtem ServiceLevel, z.B. der Verfügbarkeit einer
Standardmatratze innerhalb von
sechs Stunden.
In Vorbereitung auf die europaweite Ausschreibung wurde die
Ist- Situation u.a. dahingehend
analysiert, welche Systeme wann
zum Einsatz kommen. In Gesprächen mit den Anwendern und
anlässlich zweier „Marktplätze“,
bei denen Pflegende und Ärzte
die Möglichkeit hatten, Systeme
verschiedener Hersteller zu testen
und zu bewerten, wurden die
Anforderungen definiert. Zwischenzeitlich sind die Systeme
auf Stationen in Kiel und Lübeck
einem Praxis-Test unterzogen
worden.
Die Ausschreibung umfasst auch
bariatrische Bett- und Hilfssysteme, d.h. Hilfsmittel extra für die
Behandlung stark übergewichtiger
Patienten. Von April 2013 an soll
mit den neuen Systemen gearbeitet werden. Im März beginnt die
Schulung für die Pflegekräfte. Jede
Pflegende bekommt die Gelegenheit, sich während der Arbeitszeit
mit der neuen Technik vertraut zu
machen.
Marlis Müller-Frommeyer
Das UKSH wird einen Vollversorgungsvertrag für etwa 51.000
27
Dr. Ulf Lützen prüft am SPECT/CT die Verteilung des radioaktiven Strahlers im behandelten Gelenk.
28
Medizin und Wissenschaft
Radiosynoviorthese
Schonende Alternative zum Gelenkersatz
20 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Gelenkschmerzen. Ist die Gelenkinnenhaut
dauerhaft entzündet, können im Laufe der Zeit auch andere Gelenkstrukturen wie Knorpel
oder Knochen geschädigt werden. Die sogenannte Radiosynoviorthese kann dann eine bewährte Alternative zum Gelenkersatz sein.
Schmerzen in den Gelenken machen
vielen Menschen das Leben schwer.
Nicht nur ältere, sondern zunehmend
auch junge Menschen sind betroffen.
Sie leiden nicht nur unter Schmerzen,
sondern sind auch in ihrer Bewegung
eingeschränkt. Bleiben die Schmerzen aufgrund einer Gelenksentzündung trotz Therapien dauerhaft, wird
als letzte Konsequenz häufig nur der
Gelenkersatz in Erwägung gezogen.
Was viele Patienten nicht wissen: Es
gibt eine Alternative zur Operation
und einem künstlichen Gelenk. Als
eines der wenigen Krankenhäuser in
Norddeutschland bietet der Bereich
Nuklearmedizin der Klinik für Radiologie am Campus Kiel die sogenannte Radiosynoviorthese (RSO)
für nahezu alle Gelenke des menschlichen Körpers an. Die seit über 50
Jahren bewährte Therapie wird hier
seit Jahren erfolgreich angewandt.
„Bei der Radiosynoviorthese wird
die entzündete Gelenkschleimhaut mittels radioaktiver Strahlung
wiederhergestellt. Die Behandlung
gleicht einer Gelenkpunktion und ist
relativ schnell durchführbar“, sagt
Dr. Ulf Lützen, komm. Direktor der
Klinik, Bereich Nuklearmedizin. Aus
Gründen des Strahlenschutzes und
da das behandelte Gelenk ruhigge-
stellt werden muss, wird der Patient
dafür zwei bis drei Tage stationär
aufgenommen. Für eine Behandlung
stehen drei unterschiedliche „Strahler“, sogenannte Radionuklide, je
nach Größe des Gelenks und mit unterschiedlicher Reichweite zur Verfügung. „Die Strahlung wirkt nur im
Millimeterbereich und nur innerhalb
des Gelenks. Es besteht also keine
Strahlungsgefahr für den Patienten
und selbstverständlich geht auch
keine relevante Strahlung von ihm
aus“, erklärt Dr. Lützen. Aufgrund
der kurzen Halbwertzeit der Radionuklide ist sichergestellt, dass bereits
nach wenigen Tagen keine relevante
Radioaktivität im Körper des Patienten nachgewiesen werden kann.
Zunächst machen sich die Mediziner
mittels einer sogenannten Mehrphasen-Skelettszintigraphie ein genaues
Bild der entzündlichen Prozesse im
Gelenk und eventueller Veränderungen im knöchernen Bereich. Dabei
wird dem Patienten ambulant ein
schwach radioaktives Arzneimittel
in die Vene gespritzt, um mit einer
speziellen Kamera Aufnahmen des
betroffenen Gelenks anzufertigen.
Ist die Diagnose gestellt, erfolgt die
eigentliche Behandlung. Bei der
Gelenkpunktion führt ein Nukle-
armediziner kontrolliert eine Nadel
in das betroffene Gelenk ein, durch
welche die exakt für den Patienten
vorbereitete radioaktive Substanz in
die Gelenkhöhle gelangt. Ein entzündungshemmendes Kortisonpräparat
beruhigt die Entzündung zusätzlich.
Nach der Injektion, die unter Röntgenkontrolle durchgeführt wird,
sorgt eine mindestens 48 Stunden
dauernde Ruhigstellung des Gelenks
für einen optimalen Wirkungsgrad.
Einige Patienten spüren bereits nach
wenigen Stunden bis Tagen eine
Verbesserung ihrer Beschwerden.
Bis die Entzündung der Schleimhaut
dauerhaft abgeklungen ist, können
je nach Gelenk circa zwei bis sechs
Monate vergehen. Eine Nachuntersuchung erfolgt erneut ambulant nach
drei bis vier Monaten in Form einer
erneuten Mehrphasenskelettszintigraphie. In der Regel ist die RSO eine
einmalige Therapie. Ihr Effekt hält
meist mehrere Monate bis Jahre an.
Die Therapie kann mehrfach wiederholt werden.
Maximilian Hermsen
Weitere Informationen:
Klinik für Radiologie / Bereich Nuklearmedizin, Campus Kiel
Tel. 0431 597-30 59
29
UNIVERSITÄTSKLINIKUM
Schleswig-Holstein
www.uksh.de/Blutspende
Kiel
Blutspende
UKSH Blutspendezentrum im CITTI-Park
Mühlendamm 1 | 24113 Kiel | 0431- 260 77 88
Lübeck
UKSH Blutspende, Haus 31
Ratzeburger Allee 160 | 23538 Lübeck | 0451 500- 28 47
Blut spenden hilft Leben retten.
Porträt
Engagierter Einsatz
in Afrika
Heidi Anguria arbeitet als Krankenschwester in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am
Campus Lübeck. Manchmal ist sie aber auch monatelang nicht auf ihrer Station. Dann fährt
sie nach Afrika und kümmert sich dort für „Ärzte ohne Grenzen“ um Menschen in Not. Die
Arbeit für die Nothilfeorganisation ist ein wichtiger Teil ihres Lebens.
Die Frage, ob sie lieber in Deutschland oder in Afrika lebt, kann Heidi
Anguria nicht wirklich beantworten. „Die Arbeit in Afrika ist mir
sehr, sehr wichtig. Aber ich hänge
auch an meiner Familie und an
meinen Freunden hier in Lübeck“,
sagt die 54-Jährige. Mit großem Engagement setzt sich Heidi Anguria
bei ihren Aufenthalten in Afrika
für die Menschen ein, die dort unter
schwierigsten Umständen und oft
ohne medizinische Versorgung
leben. Dass auch viel Herzblut und
Empathie dabei sind, spürt man,
wenn sie davon erzählt.
Die Lübeckerin kümmert sich vor
Ort um mangelernährte Kinder,
um Schwangere, TuberkulosePatienten, Menschen mit den
verschiedensten Erkrankungen.
Da meist nur wenige Ärzte in den
Krankenstationen sind, untersucht
sie als Krankenschwester die Patienten und entscheidet, welche Behandlung sinnvoll ist. Unterstützt
wird sie dabei von einheimischen
Mitarbeitern, deren medizinischer
Wissenstand in der Regel jedoch
sehr niedrig ist. Ihnen so viel wie
möglich beizubringen, gehört auch
zu Heidi Angurias Aufgaben.
Viele der Kinder, um die sich Heidi Anguria kümmert, sind mangelernährt und krank.
Bereits 1986 ging sie erstmals nach
Uganda, um dort für eine Hilfsorganisation zu arbeiten. Ihre Ausbildung als Krankenschwester hatte
sie Ende der 70er Jahre am Campus
Lübeck absolviert. 1989 folgte ebenfalls in Uganda ihr erster Einsatz für
„Ärzte ohne Grenzen“. Die private
Nothilfeorganisation – 1999 mit
dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – leistet medizinische Hilfe in
Krisengebieten, nach Naturkata­
strophen oder bei Hungersnöten
und hat Projekte in rund 60 Ländern
der Welt. „Ärzte ohne Grenzen“
wurde 1971 gegründet und finanziert sich nahezu ausschließlich
über private Spenden.
Bei ihrem zweiten Aufenthalt in
Uganda lernte Heidi Anguria ihren
Mann kennen. Gemeinsam gingen
die beiden nach Lübeck, wo auch
ihr Sohn zur Welt kam. Nach dem
Tod ihres Mannes 1997 war für
Heidi Anguria viele Jahre an ein
31
Porträt
erneutes Engagement für „Ärzte
ohne Grenzen“ im Ausland nicht zu
denken. „Mit einem Kind kann man
diese oft gefährliche und anstrengende Arbeit gar nicht leisten“,
sagt sie. Seit 1991 arbeitet sie im
Pflegedienst am Campus Lübeck,
lange Zeit in der Kinderchirurgie,
jetzt auf der neuropädiatrischen
Station der Kinderklinik. Erst als ihr
Sohn erwachsen war, nahm Heidi
Anguria ihre Auslandsarbeit für die
Organisation wieder auf und wurde
seitdem sowohl in Nigeria als auch
im Süd-Sudan eingesetzt. Möglich
sind die Auslandseinsätze, weil das
UKSH seine engagierte Mitarbeiterin immer wieder beurlaubt und
freistellt. „Dafür bin ich sehr dankbar“, betont Heidi Anguria.
Erst vor ein paar Wochen ist die
Lübeckerin aus dem Süd-Sudan
zurückgekehrt. Mitte 2011 erlangte
das Land nach einem jahrelangen
Bürgerkrieg seine Selbstständigkeit. Die Bevölkerung leidet unter
Hunger und Armut, Infrastruktur und medizinische Versorgung
sind in einem miserablen Zustand.
Mitten im Busch, nur per Flugzeug
zu erreichen, lag die Krankenstation, in der Heidi Anguria mit einem
internationalen Team von „Ärzte
ohne Grenzen“ und vielen einheimischen Helfern arbeitete. Jeweils
eine Ernährungs-, Entbindungsund eine TB-Station standen für die
Patienten zur Verfügung. Eines der
größten Probleme: die Mangelernährung und daraus resultierenden
schweren Erkrankungen vieler Kinder. Um ihnen zu helfen, hat „Ärzte
ohne Grenzen“ mehrere ambulante
Ernährungsprogramme aufgelegt.
„Kinder bis fünf Jahre werden
regelmäßig gewogen und behandelt
und bekommen von uns eine mit
vielen lebenswichtigen Stoffen
angereicherte Erdnusspaste“, berichtet Heidi Anguria. Die Paste ist
in kleinen Portionen zu jeweils 500
Kalorien abgepackt, die die Mütter
den Kindern zwei- bis fünfmal am
Tag geben, ohne dass zur Zubereitung evtl. verschmutztes Wasser
nötig ist. „Damit haben wir bereits
sehr gute Erfolge erzielt“, freut sich
Heidi Anguria.
Dass sie selbst im Süd-Sudan unter
sehr erschwerten Bedingungen
gelebt hat, erwähnt sie nur auf
Nachfrage. Aber Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit und die katastrophalen
hygienischen Verhältnisse machten
ihr schon zu schaffen. Beunruhigend für alle im Camp waren die
nächtlichen, mit Waffen ausgetragenen Stammeskonflikte, in denen
es um die Verteilung von Land und
Vieh geht. „Wir haben oft nachts
Schüsse in unmittelbarer Nähe
unserer Hütten gehört“, erzählt
Heidi Anguria. Zum Glück haben
die Sicherheitsvorkehrungen von
„Ärzte ohne Grenzen“ Schlimmes
verhindert. „Die Sicherheit ist bei
unseren Einsätzen aber immer ein
großes Thema“, betont sie.
Wenn Heidi Anguria aus einem
Land wie dem Süd-Sudan zurückkommt nach Lübeck, braucht sie
zunächst Ruhe und Zeit, um sich
wieder in den Alltag hineinzufinden. „Man hat dann einen ganz
anderen Blick auf die Dinge“, sagt
sie nachdenklich. „Vieles, worüber
wir uns hier in Deutschland Sorgen machen, ist im Vergleich zu
den Problemen der Menschen z.B.
im Süd-Sudan so banal.“ Natürlich
genießt sie die Annehmlichkeiten
ihres Lebens hier, vor allem die Hygiene. Aber meistens dauert es nur
ein paar Monate, bis Heidi Anguria
wieder „weggehen“ möchte, wie
sie es nennt. „Ich habe ein großes
Bedürfnis, Menschen zur Seite zu
stehen, die nicht das Glück haben,
so privilegiert zu leben wie wir hier
in Deutschland“, sagt sie. „Und vielleicht kann ich damit wenigsten ein
kleines Stück dazu beitragen, dass
das Leben für sie etwas besser wird.“
Marlis Müller-Frommeyer
212947/3324_185x65_Bau_Layout 1 26.11.12 08:53 Seite 1
Neubau Hörsaalzentrum Lübeck
Sanierung Bettenhaus Uniklinik Frankfurt
Wir realisieren als unabhängige Projektmanagement-Gesellschaft für
öffentliche und private Auftraggeber Bauvorhaben innerhalb
definierter Qualitäts-, Kosten- und Terminziele. An der Umsetzung
der Projekte arbeiten professionelle Teams aus Architekten und
Ingenieuren mit hohem Fachwissen und Durchsetzungsvermögen.
W i r s e t z e n I h r e P r o j e k t z i e l e u m.
32
Linearbeschleuniger UKSH
Pflege
Pflegevisite
auf der Intensivstation
Patienten auf der Intensivstation sind meist lebensbedrohlich erkrankt und benötigen eine
spezielle Pflege. Auf der neurologischen Intensivstation NC 4 am Campus Kiel soll jetzt eine
Pflegevisite dazu beitragen, dass die Patienten, die sich meist selbst nicht äußern können,
individueller betreut und versorgt werden.
Zusätzlich zur täglichen ärztlichen
Visite, an der auch Pflegekräfte
teilnehmen, ist im Januar 2012 auf
der neurologischen Intensivstation
eine Pflegevisite eingeführt worden.
Die Initiative dazu kam von Burkhard Friese, Pflegedienstleitung
der Station. „Die Pflegevisite dient
der Qualitätssicherung und -steigerung. Sie unterstützt uns dabei,
unseren Pflegestandard regelmäßig
zu überprüfen und zu verbessern,
wenn es Defizite gibt“, sagt Friese,
Fachkrankenpfleger für Anästhesie
und Intensivpflege mit jahrelanger
Erfahrung in verschiedenen Kliniken. Die Visite gibt Aufschluss über
den bisherigen Pflegeverlauf sowie
über die Effektivität der Pflegemaßnahmen und Arbeitsabläufe. Mit der
Pflegevisite sollen ausdrücklich nicht
die Mitarbeiter kontrolliert werden:
„Sie ist eine reine Fachkontrolle“,
betont Friese.
Die Arbeit mit Intensivpatienten, bei
denen es ständig zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen
kann, unterscheidet sich von der
Krankenpflege. Die Patienten sind
in der Regel nicht ansprechbar und
nicht in der Lage, sich selbst zu helfen. Ihre Vitalfunktionen werden mit
Hilfe technischer Geräte unterstützt,
die die Pflegemitarbeiter bedienen.
Die Pflegenden müssen im Sinne
des Patienten handeln, ohne von
ihm Rückmeldungen zu bekommen.
Intensivpflege ist physisch und psychisch anstrengend, auch weil trotz
aller medizinischen Möglichkeiten
das Sterben immer im Raum steht.
Die Pflegevisite auf der Station NC 4
findet zurzeit einmal wöchentlich
statt. „Wir wählen dafür Patienten
aus, bei denen eine Risikoneigung
besteht und die voraussichtlich
länger auf der Station bleiben werden“, erläutert Friese den Ablauf.
An der Visite nehmen die Stationsleitung bzw. Stellvertretung und
zwei betreuende Pflegekräfte teil.
Je nach Bedarf können auch Ärzte,
Therapeuten, Angehörige oder ein
Seelsorger dazu gebeten werden.
Zunächst stellen die Pflegekräfte
direkt am Krankenbett auch anhand
der Pflegedokumente den Patienten
und seinen aktuellen Pflegezustand
vor. Thematisiert werden dabei u.a.
die Aspekte Körperpflege, Ernährung, Behandlung, Mobilisation und
Umgebung. Gemeinsam diskutieren
die Beteiligten eventuell auftretende
Fragen und Probleme und legen dann
die weiteren Pflegemaßnahmen fest.
Die Visite dauert etwa 30 Minuten
und läuft nach einem standardisierten Schema ab. Schließlich wird das
Ergebnis der Pflegevisite ausgewertet
und in eine Tabelle überführt. Bereits
jetzt kann Burkhard Friese daraus
ablesen, dass sich die Pflegequalität
auf seiner Station durch die regelmäßigen Pflegevisiten verbessert hat.
„Die Pflegevisite hat sich als gutes
Instrument zur Reflexion unserer
eigenen Arbeit bewährt“, erklärt er.
Sie stellt die pflegerische Leistung
auf der Station dar und zeigt auf, wo
z.B. Bedarf an Fortbildung besteht.
Nicht zuletzt steigert sie das Selbstbewusstsein der Pflegenden, deren
Verantwortung für den einzelnen
Patienten jetzt deutlicher hervortritt.
„Die Mitarbeiter bekommen bei der
Pflegevisite ein Feedback von ihren
Kollegen. Das gibt ihnen Bestätigung
und Sicherheit“, stellt Friese fest. Die
Einführung der Pflegevisite als eigenständige Leistung der Pflege ist in
Schleswig-Holstein gewissermaßen
ein Pilotprojekt. Auf keiner anderen
Intensivstation des Landes wird nach
Auskunft von Burkhard Friese bisher
mit diesem Instrument gearbeitet.
Marlis Müller-Frommeyer
33
Blickpunkt
34
Blickpunkt
Im Prozess
UKSH-Strategie 2015
Das UKSH mit seinen beiden Standorten in Kiel und Lübeck trägt die Verantwortung für die
Gesundheit der Menschen in unserem Land. Um dieser Verantwortung auch zukünftig gerecht zu werden, macht sich das UKSH mit seiner „Strategie 2015“ auf den Weg zum Universitätsklinikum der Zukunft.
„Unser UKSH hat einen großen
gesellschaftlichen Auftrag“, sagt
Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Wir übernehmen Verantwortung gegenüber
den Menschen und Ressourcen in
unserem Land: als Universitätsklinikum und Maximalversorger, als
größter Arbeitgeber, als innovative
Forschungsstätte und als Ausbildungsort für hervorragende Mediziner, Pflegekräfte und vielfältige
Gesundheitsberufe.“ Um dieser
Verantwortung auch in Zukunft gerecht zu werden, hat sich das UKSH
mit der „Strategie 2015“ auf den Weg
gemacht – zum Universitätsklinikum
der Zukunft. Gemeinsam mit vielen
Teilnehmern aus allen Berufsgruppen des Unternehmens wurden
anspruchsvolle Ziele entwickelt, die
Leitlinie des Handelns aller Mitarbeiter sein sollen.
Damit die guten Vorsätze zu klaren
Ergebnissen führen, arbeitet für jedes
Themenfeld jeweils eine Projektgruppe daran, den Stand, den Weg
und das Ziel aufzuzeigen. „Weil
niemand seinen Arbeitsplatz besser
kennt als unsere Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter selbst, haben wir den
Strategieprozess so angelegt, dass
jede und jeder mit seinen Ideen und
Anregungen mitwirken kann“, sagt
Prof. Scholz. „Wir wollen zeigen: Das
UKSH besitzt den Mut, neue Wege
zu gehen.“ Der Zeitpunkt für die
umfassende Weiterentwicklung des
UKSH ist bewusst gewählt. „Unser
UKSH besteht seit zehn politisch
und wirtschaftlich unsicheren
Jahren. Mit der parlamentarischen
Entscheidung für die Verwirklichung
des baulichen Masterplanes sind wir
erstmalig in der Lage, unsere Geschicke selbst in die Hand zu nehmen
und unsere Zukunft zu planen“, so
Prof. Scholz. Mit dem Bekenntnis des
Landes zu seinem UKSH übernimmt
man aber auch die große Verantwortung für die Zukunftssicherung
des UKSH, betont der Vorstandsvorsitzende. Genauso wichtig wie
die nachhaltige Investition in die
Krankenversorgung an beiden
Standorten in Höhe von 380 Mio.
Euro ist die Entwicklung, Überprüfung und Festschreibung der eigenen
Qualität und Leistungsfähigkeit.
„Nur so können wir den Wert unsers
Handelns nachvollziehbar machen
und die Situation für jeden Einzelnen
verbessern“, sagt Prof. Scholz. Mit der
„Strategie 2015“ werden alle Mitarbeiter eingeladen, sich mit ihren
Ideen einzusetzen.
Die Leitlinien für die Universitätsmedizin der Zukunft in unserem Land:
•Wir sind der spitzenmedizinische
Qualitätsführer – unsere Stärke
sind unsere hervorragenden Mediziner und Pflegekräfte.
•Unsere Prozesse sind einfach und
effizient – denn Menschen brauchen Sicherheit.
•Wir kommunizieren klar, ehrlich
und verantwortlich – weil wir
so das Wohl unserer Patienten
sichern.
• Bei uns arbeiten die Besten – deshalb vertrauen Patienten uns ihre
Gesundheit an.
•Wir expandieren gezielt – um Patienten innovative Therapien und
medizinische Spitzenleistungen zu
bieten.
•Wir steuern unser Universitätsklinikum finanziell unabhängig und
profitabel – für die medizinische
Zukunft unseres Landes.
•Wir treffen unternehmerische Entscheidungen – weil klare Führungsstrukturen Voraussetzung für die
beste Behandlung sind.
•Wir übernehmen gesellschaftliche
Verantwortung – für unser Land
gestalten wir medizinischen Fortschritt und Zukunft.
35
Starke Partner
UNIVERSITÄTSKLINIKUM
Schleswig-Holstein
Qualität, Sicherheit und Hygiene
Textile Vollversorgung in Reinkultur – wenn es um Hygiene
und Schutz am Arbeitsplatz geht, sind Sitex und Wulff verlässliche Partner, auf die man zählen kann.
Das wissen auch die Kliniken in Lübeck und Kiel, denn unsere
Mitarbeiter sind jeden Tag im Einsatz, um höchste Ansprüche
zu erfüllen.
www.uksh.de/piz
Patienteninformationszentrum
PatientenInformations-Zentrum
Information, Schulung und Beratung
Textile Dienstleistungen
www.sitex-service.de
36
www.wulff-munster.de
Blickpunkt
Gesundheitsministerin wirbt
im UKSH für Organspende
Seit dem 1. November 2012 gilt bei Organspenden die „Entscheidungslösung“: Damit wird
jeder Versicherte über 16 Jahre von den Krankenkassen aufgefordert, seinen Willen in einem
Organspendeausweis zu dokumentieren. Um auf die Neuerungen aufmerksam zu machen,
besuchte Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kristin Alheit den Campus Kiel.
Ihren Besuch nutzte die Gesundheitsministerin, um sich ein Bild
von der Transplantationsmedizin
am UKSH zu machen. Zugleich rief
Kirstin Alheit die Bürger zu mehr
Spendenbereitschaft auf und appellierte dafür, den Angehörigen die
Bürde einer Organspende-Entscheidung abzunehmen: „Wer sich zur
Spende bereit erklärt, kann helfen,
andere Leben zu retten. Nutzen Sie
einen Organspendeausweis, um Ihre
Entscheidung festzuhalten.“ Auf der
Rückseite des Ausweises können
Bürger ankreuzen, ob und welche
Organe sie nach ihrem Tod spenden
wollen. Sie können aber auch der Entnahme von Organen oder Geweben
widersprechen oder eine Person
benennen, die darüber entscheiden
soll. Im UKSH fand die Ministerin
mit ihrem Appell Zuspruch: „Wir
Ärzte am UKSH müssen über die
Organspende sprechen, weil unsere
Sicht auf die Dinge von der täglichen
Konfrontation mit Leid und Tod geprägt ist“, sagte Prof. Dr. Jens Scholz,
Vorstandsvorsitzender des UKSH.
„Wir haben auf unseren Wartelisten
allein im Land 500 Menschen. Wir
begrüßen jeden Schritt, der die Bevölkerung zum Nachdenken anregt.“
Prof. Dr. Thomas Becker, Direktor
Gesundheitsministerin Kirstin Alheit und Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH
der Klinik für Allgemeine Chirurgie
und Thoraxchirurgie, sagte: „Pro Tag
sterben bundesweit drei Patienten
auf der Warteliste. Es ist skandalös,
dass man sieben Jahre auf eine Niere
wartet.“ „In Deutschland könnten
wir wohl dreimal so viele Transplantationen durchführen, wenn mehr
Organe zur Verfügung stehen würden“, ergänzte PD Dr. Felix Braun,
der als Inhouse-Koordinator für den
strukturellen Ablauf der Transplantationen im UKSH verantwortlich
ist. Prof. Dr. Jochen Cremer, Direktor
der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, gewährte Kirstin Alheit einen
Einblick in die Abläufe des OP-Zentrums, wo mithilfe hochmoderner
Medizintechnik u.a. auch Organ­
transplantationen durchgeführt
werden. Das Transplantationszentrum des UKSH an den Standorten
Kiel und Lübeck ist eines der wenigen
Zentren in Deutschland, das das
gesamte Spektrum der Organ­
transplantation abdeckt und das
einzige im Land Schleswig-Holstein,
das Transplantationen durchführt.
37
UNIVERSITÄTSKLINIKUM
Schleswig-Holstein
www.uksh.de
Das neue Parkhaus des UKSH
Parken, Information und Service unter einem Dach
Eröffnung am Mittwoch, 16. Januar 2013
Unser neues Parkhaus bietet Ihnen rund 900 Stellplätze und erstmals auch einen zentralen Eingang zum Campus Kiel des UKSH. Im März/April eröffnet zudem das großzügige
Foyer im Parkhaus mit Informations- und Service­leistungen. Hier finden Sie die Information und die Kasse des UKSH, einen EC-Geldautomaten der Förde Sparkasse, die Bäckerei
Günther und die „Apotheke im UKSH“.
Wir freuen uns mit unseren Partnern auf das neue Gesicht des UKSH.
UKSH, Arnold-Heller-Str. 3, 24105 Kiel
Wissen schafft Gesundheit
Neue Strukturen
im Dezernat Personal
contrastwerkstatt - Fotolia.com
Rubrik
Blickpunkt
Das Dezernat Personal begleitet die 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UKSH von
der Einstellung bis zum Ende ihrer Beschäftigung im Unternehmen in allen Personalfragen.
Auch die Aus-, Fort- und Weiterbildung gehört im Rahmen der Personalentwicklung und in
enger Zusammenarbeit mit der UKSH Akademie zum Aufgabenbereich des Dezernats.
tierung und -organisation, Personalentwicklung bis hin zur Entgeltabrechnung. Das Dezernat unterstützt
die Führungskräfte bei der Bewältigung personalwirtschaftlicher
Aufgaben. Den Personalverantwortlichen hilft es bei der Anwendung
und Einhaltung von Dienstvereinbarungen. Sie werden in allen Fragen
des Tarif- und Beamtenrechts, der
Arbeitszeitgesetzgebung, der betrieblichen Altersversorgung sowie
der Mitbestimmung umfassend
betreut und über gesetzliche Änderungen informiert.
Bernd Szczotkowski (Leiter des Dezernats Personal seit März 2011) und Bärbel Buck-Sailer bei ihrer
morgendlichen Arbeitsbesprechung.
Zurzeit stehen umfangreiche Veränderungen für die rund 70 Mitarbeiter des Dezernats in Kiel und Lübeck
an. „Wir sind dabei, die Strukturen
völlig neu zu organisieren, um
für die personalwirtschaftlichen
Herausforderungen der Zukunft gut
aufgestellt zu sein“, berichtet Dezernatsleiter Bernd Szczotkowski.
Die Umstrukturierung wird Anfang
2013 beginnen und Ende des Jahres
umgesetzt sein. „Wenn dann alles
rund läuft, werden wir am UKSH
ein sehr modernes, marktkonformes
und mitarbeiterorientiertes Per-
sonalmanagement haben“, ist sich
Szczotkowski sicher. Der Vorstand
unterstützt die Neuausrichtung, die
Mitarbeiter wurden eng in den Prozess eingebunden und konnten sich
mit eigenen Ideen und individuellen
Wünschen einbringen. Alle Personalvertretungen begleiten diesen
Prozess konstruktiv und unterstützend.
Die Aufgaben des Personaldezernats sind vielfältig: Sie reichen von
der umfassenden Betreuung der
Beschäftigten über Personalrekru-
Ziele der Neustrukturierung des
Dezernats sind die Verbesserung der
Personaldienstleistungen für alle
Beschäftigten und die intensivere
Zusammenarbeit mit den Gremien,
u.a. den sechs Personalräten. Das
Dezernat wird künftig aus spezialisierteren Bereichen bestehen. Dazu
zählen dann die Bereiche Arbeitsund Personalrecht, Recruiting
Center, Soziales sowie Personalsysteme/Human Ressources Projekte
und Strategische Personalentwicklung/Wissensmanagement. Neu
wird auch die direkte gesamtheitliche Betreuung der Beschäftigten
sein, ebenso wie der Bereich Zentra-
39
Blickpunkt
ler Personalservice mit Servicebüro
und Personalbetreuung.
Zentraler Aspekt der neuen Ausrichtung ist die Spezialisierung.
„Wo vorher jeder Mitarbeiter quasi
für alles zuständig war, wird es jetzt
spezielle Ansprechpartner geben“,
erläutert Bernd Szczotkowski das
Konzept. Wer z.B. für „Soziales“
zuständig ist, besitzt die Kompetenz auf genau diesem Gebiet. Wer
im Recruiting Center arbeitet, ist
spezialisiert auf diesen Bereich. Jeder
UKSH-Beschäftigte wird darüber
hinaus künftig einen konkreten
Ansprechpartner für alle Fragen zur
individuellen Betreuung haben.
„Mit der neuen Organisationsstruktur bündeln wir unsere Aufgaben
und harmonisieren die Arbeitsabläufe“, erklärt der Dezernatsleiter.
„Die Personalarbeit am UKSH wird
dadurch deutlich effektiver und für
die Beschäftigten gibt es einen wesentlich besseren Service.“
Marlis Müller-Frommeyer
Weitere Informationen
Dezernat Personal
Campus Kiel
Tel.: 0431 597-10 33
Campus Lübeck
Tel.: 0451 500-36 33
213177/3318_180x30,5_Weigert_411699 22.05.12 14:57 Seite 1
Die IPV bedankt sich
für die freundliche Unterstützung der
Fa. Weigert GmbH & Co. KG
Nachrichten
Lübeck setzte ein Zeichen gegen Diabetes
Die Medizinische Klinik I des
UKSH, Campus Lübeck, hatte
anlässlich des Weltdiabetestages am
14. November 2012 verschiedene
Aktionen initiiert, um auf Diabetes
und die umfangreichen Konsequenzen dieser Erkrankung aufmerksam
zu machen. Nur durch Medikamente zur Senkung des Blutzuckerspiegels ist Diabetes nicht
beherrschbar. „Um die Erkrankung
dauerhaft in den Griff zu bekommen, ist die Auseinandersetzung
mit einer gesunden Ernährung und
regelmäßiger körperlicher Aktivität
unvermeidlich“, betonte Prof. Dr.
Morten Schütt, Diabetologe und
Ernährungsmediziner. „Wer alt
werden möchte, muss aktiv etwas
dafür tun.“
Im Zentrum der Lübecker Aktionen am Weltdiabetestag stand das Holstentor, das gemeinsam mit einer
Vielzahl weiterer Gebäude weltweit blau illuminiert wurde.
Diabetestagesklinik für Kinder und Jugendliche eröffnet
Das zertifizierte Diabeteszentrum
für Kinder und Jugendliche in der
Klinik für Allgemeine Pädiatrie am
Campus Kiel ist um eine Diabetestagesklinik erweitert worden. Damit
sind für Kinder und Jugendliche mit
Diabetes und ihre Familien deutlich
verbesserte Schulungs- und Versorgungsbedingungen geschaffen worden. Typ 1 Diabetes ist mittlerweile
die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen.
Deutschlandweit sind rund 25.000
Kinder und Jugendliche erkrankt, in
Schleswig-Holstein ist eines von 600
Kindern betroffen. Jährlich nimmt
die Zahl der Kinder, die an Typ 1
Diabetes erkranken, um 7,4 Prozent
zu, vor allem bei 3- bis 4-jährigen
Kleinkindern. „Die Erkrankung stellt
für die Betroffenen und ihre Familien
immer eine außergewöhnlich starke
psychosoziale Belastung dar“, sagt
Prof. Dr. Paul-Martin Holterhus,
Leiter des Bereichs Kinderendokrinologie und Diabetologie. „Die Kinder
müssen ihr Leben lang mehrfach
täglich Insulin spritzen, Blutzucker messen und den Zuckergehalt
ihrer Mahlzeiten berechnen. Wenig
bekannt sind zudem die Gesundheitsgefahren durch zu geringe oder
zu hohe Blutzuckerwerte wie Nierenschädigung, Dialyse und Netzhautschädigung bis hin zur Erblindung.“
Um diesen Gefahren vorzubeugen,
bietet die Klinik für Allgemeine
Pädiatrie eine exzellente klinische
Betreuung bei der Versorgung
und Schulung betroffener Kinder,
Jugendlicher und ihrer Familien.
Als Teil des campusübergreifenden
Hormonzentrums Nord des UKSH
umfasst das Angebot der Klinik neben der stationären und ambulanten
Behandlung alters- und familiengerechte Schulungen für den angemessenen Umgang mit der Erkrankung
sowie psychologische und sozialpädagogische Unterstützung. Dafür sind
in den neuen Räumen der Tagesklinik nun hervorragende Vorausset-
zungen geschaffen worden. „Ziel der
Einrichtung ist es, die Eltern sowie
die Kinder und Jugendlichen zu
Experten für Diabetes ausbilden, um
ihnen einen souveränen Umgang mit
den Belastungen zu ermöglichen und
die kurz- und langfristigen Folgen zu
minimieren“, so Prof. Holterhus. Ein
erheblicher Teil der Umbaukosten in
Höhe von fast 30.000 Euro wurde
durch ehrenamtliches Engagement
und Spenden ermöglicht. Anlässlich der Eröffnung bedankte sich
Prof. Holterhus bei allen Beteiligten,
darunter das Marinemusikkorps
Ostsee und die Firma Novo Nordisk.
Einen besonderen Dank richtete er
an die Schülerinnen und Schüler der
Grundschule in Dänischenhagen.
Sie organisierten einen Spendenlauf,
der eine Summe deutlich über 3.000
Euro einbrachte.
Weitere Informationen:
Klinik für Allgemeine Pädiatrie
Campus Kiel
Tel.: 0431 597-38 40
41
Nachrichten
Kurse für pflegende Angehörige
Campus Lübeck
ie geht Pflege zu Hause – AnleiW
tung, Tipps und Tricks
30.01. - 6.03.13 (6x mittwochs)
it Altersverwirrtheit umgehen –
M
Ein Pflegekurs für Angehörige von
Menschen mit Demenz
29.01. - 5.03.13 (6x dienstags)
1. Quartal 2013
Campus Kiel
W ie geht Pflege zu Hause – Anleitung, Tipps und Tricks
30.01. - 6.03.13 (6x mittwochs)
it Altersverwirrtheit umgehen –
M
Ein Pflegekurs für Angehörige von
Menschen mit Demenz
17.01. - 21.02.13 (6x donnerstags)
ns hat der Schlag getroffen –
U
Pflege bei Schlaganfall
4.02. - 11.03.13 (5x montags)
Kursort: UKSH Akademie, Burgstraße 3 / Kieler Schloss, Raum 312.
flegen ohne zu heben und zu traP
gen: Anleitung zur Bewegung und
Mobilisation (Kinaesthetics)
4.02. - 4.03.13 (5 x montags u.
zum Abschluss Sonnabend 16.3.)
Kursort: UKSH, Campus Lübeck,
Haus 73, Seminarraum 2
Informationen und Anmeldung:
PIZ, Beke Jacobs
Campus Lübeck Tel.: 0451 500 - 59 74
Campus Kiel Tel.: 0431 597- 59 76
www.uksh.de/piz
Neue Ausbildung
Die UKSH Akademie hat am Campus Lübeck einen neuen Ausbildungsgang zur Anästhesietechnischen Assistenz (ATA) gestartet.
Während einer 3-jährigen Ausbildung werden die Absolventen
direkt für die Mitarbeit in den
Anästhesieabteilungen und deren
speziellen Disziplinen qualifiziert.
Die UKSH Akademie bietet damit
eine weitere Ausbildung an, die den
Absolventen hervorragende berufliche Perspektiven eröffnet. Damit
ist sie bisher die einzige Einrichtung
im Land, an der der Ausbildungsberuf erlernt werden kann. Der Beruf
erfordert fundiertes Fachwissen im
medizinischen Bereich und verknüpft das Arbeiten mit Patienten
und den Umgang mit komplexen
technischen Geräten.
Gutes tun!
Den bereits mehr als 90 Mitgliedern in unserer Mitte des UKSH Freunde- und Förder-Vereins „Wissen schafft Gesundheit“ danken wir
für ihr besonderes Engagement und die tollen Ideen für die gute Sache. Werden auch Sie Mitglied in unserem gemeinnützigen Verein.
Wir wünschen Ihnen alles Gute für das neue Jahr.
Ihre Hilfe stärkt exzellente Medizin für die Gesundheit in Schleswig-Holstein!
Weitere Informationen:
www.uksh.de/gutestun UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V. · E-Mail: [email protected] · Tel: 0431 597-1144 · Tel: 0451 500-5454
Spendenkonto Förde Sparkasse: Kontonummer: 1400135222 | Bankleitzahl: 210 501 70 | zugunsten UKSH WsG e.V.
42
Personalien
Dr. Sandra Bajorat (33), Assistenzärztin an der Klinik für Ophthalmologie, Campus Kiel, hat den
Poster-Preis der DOG erhalten für
das Thema „Oxyphiles Adenom
(Onkozytom) vom zystischen Typ
der Caruncula lacrimalis“. Es handelt sich dabei um einen seltenen
Tumor am Auge, der oftmals in der
täglichen Routine übersehen werden
kann. Auf dem Kongress der DOG
wurde außerdem Prof. Dr. Johann
Roider (53), Direktor der Klinik
für Ophthalmologie, Campus Kiel,
zum Vizepräsidenten der Deutschen
Ophthalmologischen Gesellschaft
gewählt, was als Folge die Präsidentschaft der Gesellschaft im nächsten
Jahr bedeutet.
Prof. Dr. Günther Deuschl (62),
Direktor der Klinik für Neurologie,
Campus Kiel, hat die Max-NonneGedenkmünze der Deutschen
Gesellschaft für Neurologie (DGN)
erhalten. Die Ehrenmedaille wird
seit 1961 alle zwei Jahre an Kliniker
vergeben, die mit ihren besonderen
wissenschaftlichen Leistungen und
als klinische Lehrer die gesamte
Neurologie auf herausragende Weise
vertreten und gefördert haben. Prof.
Deuschl habe sich um die Einführung neuer Behandlungsmethoden in
der Neurologie und um eine Professionalisierung der Fachgesellschaft
verdient gemacht, hieß es in der
Begründung.
Prof. Dr. Klaus Diedrich (65), em.
Direktor der Frauenklinik am Campus Lübeck, ist die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für
Gynäkologie und Geburtshilfe, die
Carl-Kaufmann-Medaille, verliehen
worden.
Prof. Dr. Jost Hillenkamp (46),
Dr. Felix Treumer (37) und PD Dr.
Alexa Klettner (39) ist der Leonard-Klein-Preis verliehen worden.
Die Preisträger sind an der Klinik für
Ophthalmologie am Campus Kiel
tägig und bekamen den Preis für ihre
Arbeiten auf dem Gebiet der chirurgischen Therapie der altersbedingten Makuladegeneration, einer der
Hauptursachen für eine Erblindung
bei Menschen im Alter von über 50
Jahren.
Dr. Christian Kandzia (43), Oberarzt an der Klinik für Ophthalmologie, Campus Kiel, erhielt auf dem 110.
Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) den
1. Preis für einen wissenschaftlichen
Videobeitrag mit dem Titel „3D in
Kino und Fernsehen – Können wir
noch Schritt halten?“. In seinem
Beitrag beschreibt der Wissenschaftler, in wie weit 3D-Darstellungen in
Kino und Fernsehen das Auge beeinflussen und wie Schwierigkeiten bei
der Wahrnehmung auftreten können.
Prof. Dr. Johannes Knobloch (42),
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene am Campus
Lübeck, sowie Dr. Martin Nitschke
und Dr. Friedhelm Sayk, Medizinische Klinik I, Campus Lübeck,
sind mit dem Wolfgang-Stille-Preis
(Wissenschaftspreis) der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie
(PEG) ausgezeichnet worden. Sie
erhielten den Preis für einen neuen
Therapieansatz bei der HUS-Erkrankung (Hämolytisch-urämisches
Syndrom) im Zusammenhang mit
der EHEC-Epidemie 2011.
Prof. Dr. Sascha Köpke (46), Leiter
der Sektion für Forschung und Lehre
in der Pflege, Campus Lübeck, hat bei
der Verleihung des Forschungspreises 2012 der Fürst DonnersmarckStiftung gemeinsam mit Prof. Dr.
Christoph Heesen aus Hamburg eine
Belobigung erhalten. Im Rahmen
ihrer gemeinsamen Forschung über
Multiple Sklerose haben die Profes-
soren Techniken zum Erlernen eines
Selbstmanagements durch die Patienten entwickelt, darunter auch eine
Übung, die speziell den Umgang mit
Krankheitsschüben zum Inhalt hat.
PD Dr. Sebastian Lippross (35),
Oberarzt an der Klinik für Unfallchirurgie, Campus Kiel, hat den Hans-Liniger-Preis 2012 gewonnen. Er erhielt
den höchstdotierten Preis der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) für eine wissenschaftliche
Arbeit über im Blut enthaltene Faktoren, die vor allem nach ausgedehnten
Weichteilschädigungen wie Brüchen
oder Tumoren die Gewebeheilung
unterstützen können.
Prof. Dr. Dirk Rades (46), Leiter
der Klinik für Strahlentherapie, Campus Lübeck, ist von der Rumänischen
Gesellschaft für Strahlentherapie
und Medizinische Onkologie (RSRMO) zum Ehrenmitglied ernannt
worden. Die Auszeichnung wurde
erstmals überhaupt verliehen. Prof.
Rades wurde damit für seine Verdienste auf dem Gebiet der Strahlentherapie von Metastasen geehrt. Als
einer der weltweit führenden Wissenschaftler in diesem Bereich hat er
hierzu bereits mehr als 100 Arbeiten
veröffentlicht.
Anna-Maria Roth (25), Medizinstudentin am Campus Lübeck, hat
auf dem „World Brachytherapy Congress“ den renommierten Preis „Best
Junior Presentation Award“ erhalten.
Prof. Dr. Werner Solbach (60) ist
für seine Verdienste um die Immunologie in Deutschland ausgezeichnet
worden. Der Direktor des Instituts
für Medizinische Mikrobiologie und
Hygiene am Campus Lübeck und
Sprecher des Zentrums für Infektions- und Entzündungsforschung
erhielt die Ehrenmedaille der Deutschen Gesellschaft für Immunologie.
43
Nachrichten
Gewinner der Fotoaktion 2012
Zum zweiten Mal hat das UKSH eine Fotoaktion gestartet.
Alle Mitarbeiter des UKSH waren aufgerufen, Fotos in
folgenden Kategorien einzureichen: Menschen am UKSH,
Forschung am UKSH und Schleswig-Holstein. Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer für die eingereichten
Bilder! Den 1. Preis erhielt Martin Kray, Kiel, für sein Foto,
das einen Blick auf den Kieler Campus zeigt (s.re). Der 2.
Preis (Kategorie Forschung am UKSH) ging an Beate Thode, Lübeck, und der 3. Preis (Kategorie Schleswig-Holstein)
an Marius Duchrow, Lübeck.
213592/3324_180x65_SunaCare_Layout 1 06.12.12 13:09 Seite 1
die Alternative zum Pflegeheim
individuell - kompetent - kostengünstig
... so lässt es sich leben!
Unsere Vorteile
◆ 24h-Betreuung in Ihrem Zuhause
◆ Erfahrenes und liebevolles Personal
◆ Persönlicher Kundenservice für den gesamten Betreuungszeitraum
◆ Kurze Kündigungsfristen
◆ Kostengünstig
24 Stunden Altenpflege zu Hause · Vermittlung von EU-Betreuungspersonal
www.sunacare.de/schleswig-holstein
44
Nachrichten
Großzügige Spende für die UKSH-Kitas
Mit einem Scheck über 10.000
Euro unterstützt die Förde Sparkasse das Kita-Projekt des UKSH. „Das
UKSH braucht Freunde und Förderer zur Stärkung seiner Funktionen
als größtes Universitätsklinikum
im Norden. Die Stiftung der Förde
Sparkasse ‚200 Jahre Sparkasse
Kiel‘ fördert mit dieser Spende
sehr gern den Ausbau familienfreundlicherer Strukturen, um den
Standort langfristig zu sichern“,
betonte Eckhard Mey, Vorstandsvertreter der Förde Sparkasse, bei
der Scheckübergabe.
„Bis jetzt sind mehr als eine Million
Euro für die Erweiterung unserer Kindertagesstätten gespendet
worden. Das ist ein toller Erfolg.
Dafür sind wir sehr dankbar“, sagte
Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Zudem
freuen wir uns, inzwischen mehr
als 90 Mitglieder in der Mitte un-
Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH, freut sich über die großzügige Spende durch
Eckhard Mey, Vorstandsvertreter der Förde Sparkasse.
seres UKSH Freunde- und FörderVereins ‚Wissen schafft Gesundheit‘ begrüßen zu können, die mit
hervorragenden Ideen bei der guten
Sache sind.“ Pit Horst, Geschäftsführer des Freunde- und FörderVereins des UKSH und Leiter der
Stabsstelle Fundraising ergänzte:
„Dank solcher Engagements unserer Sponsoren und Freunde sind
wir in der Lage, den Bau eines neuen Krippenhauses auf dem Campus
Lübeck und den Erweiterungsbau
des Krippenhauses auf dem Campus Kiel auf den Weg zu bringen.“
Ministerpräsident Torsten Albig lobt Kita-Spenden-Projekt
„Der Ausbau der Krippenplätze
am UKSH als einem der größten Arbeitgeber des Landes ist
ein bedeutsames Signal“, erklärt
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig. Für ihn
ist die Erweiterung der Kitas am
UKSH ein „wichtiger Beitrag zum
Betreuungsangebot in SchleswigHolstein“, der das Land auch als
Standort von Wissenschaft und
Spitzenmedizin stärke. „Gemeinsam mit dem Vorstand und den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des UKSH freue ich mich über dieses wichtige Zukunftsprojekt“, sagt
Ministerpräsident Albig.
Die neue Spendenaktion der
„Kita-Baustein-Patenschaft“ ist
erfolgreich gestartet. Jeweils ein
symbolischer Kita-Baustein für 500
Euro pro Jahr ist bereits von folgenden Firmen und Privatpersonen
erworben worden: Förde Sparkasse,
Gosch & Schlüter, sodexo, Autohaus Süverkrüp, BHF Bendfeldt
Herrmann Franke Landschaftsarchitekten sowie Reimer Tewes. Bis
Ende 2013 werden 1.000 Kita-Bau-
stein-Patenschaften vergeben, um
dann gemeinsam mit allen Paten
und den Kita-Kids aus Kiel und
Lübeck symbolisch ein Kita-Haus
fertig zu stellen.
Weitere Informationen:
www.uksh.de/gutestun
[email protected], Tel.: 0431 597-11 44
45
Jubilare
Campus Kiel
Regina Blöhs
01.11. | Angestellte im ärztlichen
Schreibdienst, Klinik für Ophthalmologie
25 Jahre
Claudia Bahr
01.10. | Ltd. MTRA, Institut für Neuroradiologie
Cornelia Baron-Adam
01.10. | Patientenaufnahme HNO, Dez.
Erlösmanagement
Anja Gehrke
01.10. | Krankenschwester, Klinik für
Dermatologie, Venerologie und Allergologie
Jutta Henke
01.10. | Kodierassistentin in der Gynäkologie,
Dez. Erlösmanagement
Frauke Nederkorn
01.10. | Krankenschwester, Klinik für
Neurologie
Beate Schliewe
01.10. | Verwaltungsangestellte, Kliniken
für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Anke Mielke-Salmassi
02.10. | med.-techn. Laboratoriumsassistentin, Institut für Transfusionsmedizin
Suzanne Mansalis
05.10. | Hebamme, Klinik für Gynäkologie
und Geburtshilfe
Petra Anang
07.10. | Krankenschwester/Stationsleitung,
ZIP gGmbH
Holger Dauksta
01.10. | Mitarbeiter Empfang und Sicherheit
Ursula Först
16.11. | Arzthelferin, Transplantationsambulanz, Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie
Carola Dierke
13.12. | Verwaltungsangestellte, Postzentrum
Barbara Werner
27.12. | Orthoptistin, Klinik für Ophthalmologie
Margarete Dietrich
31.12. | MTLA, Zentrale Einrichtung Medizinaluntersuchungsamt und Hygiene
Helga Frahm
01.01. | Zahnarzthelferin, Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie
Bianka Langer
01.01. | MTRA, Klinik für Radiologie
Monika Wunsch
01.01. | Verwaltungsangestellte, Dez. Finanzen/Rechnungswesen
Campus Lübeck
Joachim Denker
01.10. | Dez. Facility Management
Monika Krause
01.10. | Gesundheits- und Krankenpflegerin,
Poliklinik, Sektion für Orthopädie
Monica Vollmert
01.10. | MTA, Medizinische Klinik I
Cornelia Friedrich
01.11. | Arzthelferin, Medizinische Klinik III
Angelika Metzler
01.11. | Gesundheits- und Krankenpflegerin,
Int. Notaufnahme, Medizinische Klinik II
Jens Kraeft
08.12. | Verwaltungsangestellter, Dezernat
Strategisches Controlling
Jassemien Atici
01.01. | MTLA, Institut für Humangenetik
Heike Kuhlen
01.01. | Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Dr. rer. nat. Uwe Melchert
06.01. | Physiker, Institut für Neuroradiologie
25 Jahre
Martina Korbner
01.10. | Gesundheits- und Krankenpflegerin,
Poliklinik, Klinik für Allgemeine Chirurgie
Jörg Metzler
06.01. | Installateur, Dez. Facility Management
213591/3323_1/4_Vita_Layout 1 23.11.12 13:13 Seite 1
Sie wollen leben wie bisher?
• in Ihrem vertrauten Zuhause? • in Ihrem eigenen Lebensrhytmus
• mit liebgewonnenen Ritualen • selbstbestimmt • voller Lebensfreude
Deshalb heißen wir Vita
weil wir den Menschen
ein schönes Leben in Ihren
eigenen Wänden trotz
Erkarnkung, Gebrechlichkeit
oder Behinderung
ermöglichen.
ambulanter Pflegedienst Vita · Kücknitzer Hauptstr. 21 · 23569 Lübeck
Telefon 04 51 / 30 80 185 · www.vita-pflege.de
47
Blickpunkt
Nachrichten
Bi
uns to Huus
Mensch und Meer
Opulente Gemälde im NordseeMuseum
Vom 25. November 2012 bis zum 7. April 2013 zeigt das NordseeMuseum Nissenhaus in Husum Gemälde des 19. und 20. Jahrhunderts aus der Düsseldorfer Malerschule, die das Meer in
all seinen Facetten darstellen: in seiner ganzen Schönheit, als Naturgewalt und mit all seinen
Gefahren für die damalige Seefahrt.
Andreas Achenbach (1815 - 1910) Havarie am alten Pier, 1861 Bildquelle: Dr. Axe-Stiftung Bonn
Es waren die jungen, aus SchleswigHolstein stammenden Maler Hinrich
Wrage und Hans Peter Feddersen,
die als Studenten der Düsseldorfer
Kunstakademie die motivisch weithin noch unentdeckte Küste ihrer
Heimat um 1870 bei ihren Lehrern
und Kommilitonen populär machten. So reiste etwa der gerade zum
Akademieprofessor ernannte Eugène
Dücker seit 1873 mit seinen Schülern
mehrfach auf die Nordseeinsel Sylt.
Wenig später setzten sich Andreas
Dirks, Heinrich Petersen-Angeln
und Jacob Alberts in gleicher Weise
48
mit den Küstenmotiven ihrer Heimat
auseinander. Auch sie hatten zuvor in
Düsseldorf studiert. Der beginnende Tourismus erschloss im Übrigen
neue, potentielle Käuferschichten.
In den Jahren zuvor hatten u.a. die
„Düsseldorfer“ Maler Andreas und
Oswald Achenbach nicht nur in der
Landschaftsmalerei neue Akzente
gesetzt, indem sie u.a. die allseits geschätzten Küsten- und Marinebilder
der Holländer des 17. und 18. Jahrhunderts studierten, und diese mit
der neuen, naturalistischen Auffassung ihrer Zeit verbanden. Näherte
man sich zunächst noch der Küste
nach einem von außen angetragenen
und populären Regelwerk an, so
entstanden alsbald erstaunlich frei
komponierte, auf höchster Malkultur
begründete Bilder, die das Erlebnis
sphärisch-freier Natur mit Ansichten
von Schiffen oder raffinierte Genreszenen zu verbinden wussten. Das
NordseeMuseum Nissenhaus präsentiert in dieser Ausstellung prächtige
Gemälde aus der Dr. Axe-Stiftung in
Bonn und ergänzt diese mit Werken
aus eigenem Bestand. Auf diese Weise verleiht die Husumer Ausstellung
dem Thema „Mensch und Meer“ einen ganz eigenen, regionalen Akzent.
Dr. Uwe Haupenthal
Lesen Sie weiterhin in der Ausgabe
1/2013 der Zeitschrift „SchleswigHolstein“ ausführliche Hintergrundberichte zum Umzug der
Muthesius Kunsthochschule Kiel,
zum Hebbeljahr 2013, zur deutschen Kirche in Nordschleswig und
vieles mehr.
Weitere Informationen
Mensch und Meer
NordseeMuseum Nissenhaus
Hzg.-Adolf-Str. 25, 25813 Husum
Öffnungszeiten: Di. - So. 11-17 Uhr
UNIVERSITÄTSKLINIKUM
Schleswig-Holstein
Bild: © Monkey Business - Fotolia.com
Besuchen Sie unser Gesundheitsforum in Kiel und
Lübeck. Informieren Sie sich über Neuigkeiten und
Wissenswertes rund um Ihre Gesundheit. Wir bieten
Ihnen ein faszinierendes, für Sie kostenfreies Vortragsprogramm und laden Sie ein, mit unseren Experten ins Gespräch zu kommen.
Anmeldung
Kiel Tel.: 0431 597- 52 12
Lübeck Tel.: 0451 500- 38 80
E-Mail: [email protected],
[email protected]
Weitere Infos: www.uksh.de
Programm Januar
Programm Januar
Campus Kiel
Referent
Zeit
Zeit
Di.
8. Probleme mit künstlichen
Hüft- und Kniegelenken
18 - 20 Uhr
UKSH, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe / Brustzentrum
Dr. Lüdders
9. Mundkrebs – Vorbeugung und Therapie
18 - 20 Uhr
Mo. 7. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht + Co.
18 -20 Uhr
Was ist zu bedenken?
UKSH,Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
PD Dr. Hertrampf, Dr. Dr. Möller
Fr. 11. Geburtsvorbereitungskurs kostenpflichtig
16- 20 Uhr
Sa. 12.
UKSH, Patienteninformationszentrum (PIZ), Beke Jacobs
Di.
8. Knackpunkt Kniegelenk –
18 - 20 Uhr
Das schmerzhafte Knie
UKSH, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Leonie Gerschewski
Anmeldung unter: 0431 597-2171 Kerstin Stiens
10- 16 Uhr
UKSH, Sektion für Unfallchirurgie, PD Dr. Gille
Di. 15. Der Gelenkverschleiß – Welche Therapie hilft?
18 - 20 Uhr
UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Prof. Dr. Gerdesmeyer
Mi. 16. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht + Co.
Was ist zu bedenken?
18 -20 Uhr
UKSH, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Dr. Franke
UKSH, Patienteninformationszentrum (PIZ), Beke Jacobs
UKSH, Zentrum für Integrative Psychiatrie, Prof. Dr. Hohagen
UKSH,Klinik für Innere Medizin I , PD Dr. Ott
Mo. 21. Gesund und erholsam schlafen – (K)ein Problem?
UKSH, Zentrum für Integrative Psychiatrie, Dr. Baier
Di. 22. Kunstgelenk an Knie und Hüfte –
Neu oder bewährt?
18 - 20 Uhr
UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Liebs
Mo. 14. Gefäßerkrankungen der Beine –
18 - 20 Uhr
Operative Therapien
Mo. 21. Burnout und Depression –
18 - 20 Uhr
Erkennen und behandeln
Do. 17. Krankenhauskeime –
Eine unkontrollierbare Gefahr?
18 - 20 Uhr
18 - 20 Uhr
Referent
Do. 3. Krebsforschung aktuell –
18 -20 Uhr
Neue Therapieoptionen
UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Schröder
Mi.
Campus Lübeck
Datum Thema
Thema
Datum
Do. 24. Bewegungsstörungen –
18 - 20 Uhr
Was kann es sein?
UKSH, Klinik für Neurologie,PD Dr. Nitschke
Do. 31. Neurodermitis –
Tipps und Tricks bei der Behandlung
18 - 20 Uhr
UKSH, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie
Dr. Anemüller
Mi. 23. Prostatakrebs – Innovative Therapien
18 - 20 Uhr
UKSH, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Prof. Dr. Jünemann
Do. 24. Akuter Herzinfarkt –
18 -20 Uhr
Diagnostik und Behandlung
UKSH, Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie, Dr. Schöttler
Fr. 25. Geburtsvorbereitungskurs kostenpflichtig
18 - 20 Uhr
UKSH, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Leonie Gerschewski
Anmeldung unter: 0431 597-2171 Kerstin Stiens
Mo. 28. Weg mit dem Weihnachtsspeck
18 -20 Uhr
Die Teilnahme ist für Sie kostenfrei. Spenden zugunsten unseres
gemeinnützigen Vereins UKSH Wissen schafft Gesundheit e.V.
sind herzlich willkommen. Aufgrund der begrenzten Anzahl von
Plätzen bitten wir Sie um Ihre rechtzeitige Anmeldung. Sie haben
die Möglichkeit, montags bis freitags in der Zeit von 9 bis 15 Uhr
eine Anmeldung unter den o.g. Telefonnummern oder per E-Mail
vorzunehmen.
UKSH, Diätassistentenschule, Martina Römer
Di. 29. Schulterschmerzen – Krankengymnastik,
18 -20 Uhr
Arthroskopie oder Kunstgelenk?
UKSH, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Prof. Dr. Varoga
Veranstaltungsorte:
UKSH Gesundheitsforum Kiel: Citti-Park Mühlendamm
1, 24113 Kiel im Erdgeschoss (vom CB Modemarkt kommend,
direkt gegenüber der Blutspende, oder über den Parkplatz durch
den Außeneingang, 2. Tür links vom Haupteingang des CittiPark).
UKSH Gesundheitsforum Lübeck: Altes Kesselhaus, Haus 34,
Ratzeburger Allee 160,23538 Lübeck
Wissen schafft Gesundheit
49
Rätsel
SUDOKU
Gabe,
Spende
Lösen Sie das japanische Zahlenrätsel: Füllen Sie
die Felder so aus, dass jede waagerechte Zeile, jede senkrechte Spalte und jedes Quadrat aus 3 mal 3
Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur je einmal enthält.
kräftiges
Rosa
4
5
8
1
9 6 3
9
2
7
8
6
5
7
Versehen,
Fehler
gefüllter
empfehoder
belegter lenswert
Kuchen
Gewinn,
Ausbeute
dickes,
weiches
Wollgewebe
1
3
5
nicht
scharf
oder
spitz
fast gar
nicht
Schutz,
fürsorgliche
Aufsicht
fläm.
Sitte,
Maler
Gewohn- (Peter
heit
Paul)
angenehm,
behaglich
Schneidegerät
für
Früchte
flüssiges
Fett
Einwohner der
griech.
Hauptst.
Stadt
an der
Donau
niederl.
Fayencenstadt
vom
Arzt behandelte
Person
große
Tür,
Einfahrt
unartig;
schlecht
Geschwindigkeitsmesser
(Kurzwort)
aufgebrühtes
Heißgetränk
sonnig,
wolkenlos und
hell
harzreiches
Kiefernholz
auf
etwas,
jemanden zu
dt.
Komponist
(Werner)
getrocknetes
Gras
kleines
hirschartiges
Waldtier
nordamerik.
Gewässer
Stadt in
Mittelitalien
abwertend:
Feigling
unzufriedener
Mensch
Schreitvogel,
Sichler
Ausbilder,
Meister
starke
nervliche
Belastung
schwarzweißer
Rabenvogel
Pyrenäenbewohner
Geist,
Witz
(französisch)
enge
Straße
wirtschaftlicher Aufschwung
Feuerkröte
8
3
4
8
altgriechischer
Sänger
Farbüberzug
Stinktier
Fluss
durch
Florenz
Wandmalerei;
Stoffart
7
5 1 6
7
2
3
9
4
ungesetzlich
polnische
Stadt a. d.
Weichsel
(dt. Name)
exakt;
pünktlich
Sil-ben-rät-sel
Aus den Silben be - e - e - et - fei - ge - ge - gel - glau - gnal - horn - in - irr - keit - las - le - len - lo - lul - me - na - na - ne - nig - o - on rup - sas - se - se - si - span - sund - the - ti - tik - un - vi - we - zeit sind 12 Wörter nachstehender Bedeutungen zu bilden. Die ersten
und dritten Buchstaben ergeben – jeweils von oben nach unten gelesen – einen Spruch.
50
1 bestimmte Dauer
4 falsche Auffassung
7 Fahrgast; Gefangener
10 etwas ganz Wertloses
2 schädlich für den Körper
5 dehnbares Gewebe
8 ventilloses Blechblasinstrument
11 Vulkanausbruch
3 Südostasiat
6 volkstümlich für eintönig singen
9 Religionswissenschaftler
12 Gerät zur Pflege der Hände
Erfolgreiche Parkinson-Forschung
ebnet den Weg zu mehr
LEBENSQUALITÄT.
Die Erforschung neuer Arzneimittel erfordert Wissen, Zeit und Geld:
10 Jahre intensive Arbeit sind notwendig, um
aus 10.000 Wirkstoffen ein innovatives Präparat
zu entwickeln. Die ORION Corporation investiert
jährlich mehr als 60 Mio. Euro in die Forschung
und verstärkt ihre neurologische Kernkompe-
Haben Sie Fragen?
ORION Pharma GmbH, Notkestraße 9,
22607 Hamburg, Tel. 040 - 89 96 89-85
www.wearingoff.de
www.orionpharma.de
tenz. Die von der ORION Corporation entwickelten Arzneimittel gehören zu den erfolgreichsten
Innovationen der letzten Jahre. Wir investieren
in die Forschung für mehr Lebensqualität und
Gesundheit.