Manege frei! - Textilzeitung
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Manege frei! - Textilzeitung
P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45, 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 23. Oktober 2014 © Eider © Tommy Hilfiger 20/14 Manege frei! Salzburger Gespräche 2014 Internationale Schauen: Rock 'n' Roll im Zirkus CASAMODA Heinrich Katt GmbH & Co. KG · Gutenbergstraße 7 · 26135 Oldenburg · Postfach 9111 · 26139 Oldenburg Telefon +49(0)441/2066-0 · [email protected] · www.casamoda.com Thomas Rudofsky · Mobil +43(664)/2104455 · [email protected] inhalt 27 19 32 34 © 10: SES, 14: Mara Corsino/LACOSTE, 19: Elisabeth Kessler, 27: Elisabeth Kessler, 32: KissKissBangBang, 34: MASCULIN/TRUZZI business 05 Orientierungslosigkeit bei eybl HANDEL 08 Gap-start im Donauzentrum 09alcott NEU in österreich Einkaufszentren 10 Hauptbahnhof hat eröffnet Schauen 14 Die Tendenzen für F/S 2015 Salzburger Gespräche 19 Der Mehrwert Macht's 22 Die Vorträge Stores pos messen mode aktuell 27fotogalerie 32 Kompromissloser Store 34 Antrieb Passform in der HAKA 36 Trends von der Prèmiere Vision 38 Mustergültiges von Wilvorst 40lycra bewegt More Service, please! Eine Reise nach Italien bringt einen immer weiter. Die Düfte, die Ruhe, die alten Männer, die Tag für Tag tratschend an der immer gleichen Kreuzung stehen – einfach schön! So schaut »Chillen« wirklich aus. Dieses unendlich kreative Land hat jetzt allerdings eine neue Leidenschaft für sich entdeckt, die Italien-Liebhaber schon auch einmal auf die Palme bringt: die Selbst bedienung! Gut, an den Tankstellen sitzt zwar ein Tankwart in der Herbstsonne und schaut dem Treiben zu, wer allerdings tatsächlich tanken will, muss eine gefühlte Viertelstunde gegen einen Automaten kämpfen. Kreditkarten? Heute nicht! Rückgeld? Auch nicht! Mit einem 100-€-Schein bezahlen? So weit kommt’s noch. Selbst in der geheiligten Gastronomie wird man, man traut sich’s ja kaum auszusprechen bzw. zu schreiben, »systemisch«. Die beste Fleischhauerei im Chianti-Land hat auf Selbstbedienung umgestellt, das System ist eine Mischung aus McDonald’s in Zeitlupe und Chaos pur, spätestens am Weinautomaten (!!) scheitert man, gut, wer sagt, dass man im Chianti auch welchen trinken soll? Italiener, bitte bleibt bei dem, was ihr gut könnt. Designt tolle Mode, bietet sie in anachronistischen Läden an, schert euch um nichts, macht es so (schön) wie bisher. Aber bitte, bitte: werdet nie, wirklich nie systemisch. Überlasst das mitteleuropäischen, vor allem deutschen Konzernen. Die können euch in puncto Kreativität zwar nicht das Wasser reichen, kommen aber schon rundum geordnet auf die Welt – und kriegen die Leidenschaft für Ordnung, Präzision – und eben System ein Leben lang nicht aus dem Kopf! Ihr Italiener bleibt bitte anders! Und zwar für immer. VON BRIGITTE PFEIFER-MEDLIN © Breneis 14 editorial 10 TZ 20 2014 3 © Closed/Knilli business news Holy-Gruppe holt DOB in die Schweiz D Closed-Store neu in Wien S tephan Lanzer, Chef des Grazer Modehandelsunternehmens Knilli, hat den Schritt in die Hauptstadt gewagt. Als Franchisepartner betreibt er seit Ende September einen Store der deutschen Marke Closed in Wien. Nach Kitzbühel ist es der zweite Closed-Shop für Lanzer, in eigener Regie führt das Hamburger Label mit italienischen Wurzeln eine Niederlassung in Linz. Das Geschäft mit den Schwerpunkten Sportswear und Denim befindet sich in der Innenstadt an der Adresse Brandstätte 8, in direkter Nachbarschaft zu Marken wie True Religion und Replay, mit 120 m2 ist es der größte Store der Marke in Österreich. Das Interieur ist von hochwertigen Materialien wie Marmor, Massivholz und Edelstahl geprägt. Closed betreibt neben der Hauptstütze Wholesale in Summe mittlerweile 33 Mono marken-Stores und hat jüngst einen kräftigen finanziellen Schub erhalten: Die Beteiligungsgesellschaft Genui, hinter der Detlev Meyer steht, einer der beiden Gründer der CBR-Gruppe (Street One, Cecil), hat sich im Zuge einer Kapital erhöhung an der Marke beteiligt. Meyer wird auch Beirat von Closed. Modehandel verbessert Bonität L aut jüngster Analyse des KSV1870 liegt der Modehandel bei der Kreditwürdigkeit annähernd im Durchschnitt der österreichischen Gesamtwirtschaft: 88 % der Unternehmen haben eine gute bis sehr gute Bonität (Durchschnitt über alle Branchen: 91 %). Über das beste KSV-Rating darf sich die Landesgesellschaft von H&M (204 Punkte) freuen. Nur einen Punkt dahinter (205) folgt die Fussl Modestraße Mayr GmbH. Dahinter rangieren Zara Österreich (220), Mango Österreich (221) sowie die Hilfiger Stores GmbH (228). Als einziger Mittelständler in den Top Ten rangiert die Mode von Feucht GmbH (248 Punkte) auf Platz sieben der Wertung. 4 TZ 20 2014 top NEWS OnlineWachstum nur mehr gering I n Ausgabe 19/14 hatte die Textil Zeitung über stark rückläufige Wachstumsraten im deutschen Onlinehandel berichtet. Nun legt auch der heimische Handelsverband seine jüngsten Zahlen vor, die diesen Trend auch für Österreich bestätigen. Laut der Statistik, die sich auf Kunden- und Unternehmens befragungen stützt, lag der Anteil des Online- und Versandhandels am gesamten Einzelhandelsvolumen im Jahr 2013 bei 11 %. Damit rangiert Österreich zwar vor Deutschland (9,6 %) und deutlich vor der Schweiz (6 %). Gegenüber dem Jahr davor wäre das aber nur noch eine Steigerung des Marktanteils um 0,1 % (2012: 10,9 %). 2011 hatte der Online- bzw. Versandanteil 10,1 % betragen. Wichtigster Umsatzträger waren auch 2013 wieder die Textil- und Schuhsortimente. Laut Handelsverband wurden in diesem Bereich 2013 im Versand- und Onlinehandel 1,9 Mrd. € brutto umgesetzt – und damit ganz genau gleich viel wie schon 2012 (2011: 1,8 Mrd. €, 2010: 1,7 Mrd. €). © Picturedesk ie Holy Fashion Group gibt ihren Standort in Bielefeld auf und bündelt die Aktivitäten ihrer beiden Marken Joop! und Windsor am Hauptsitz in Kreuzlingen (Schweiz). Die Geschäftstätigkeit am Standort Bielefeld wird per Mitte 2015 beendet, teilt CEO Marcel Braun mit. Windsor wurde vor 125 Jahren als Herrenkleiderfabrik Roos & Kahn in Bielefeld gegründet und 1983 von den Brüdern Jochen und Uwe Holy übernommen. Zuletzt war der Standort für die DOB beider Konzernmarken zuständig, während die HAKA in der Schweiz angesiedelt war. Durch die Bündelung aller Aktivitäten in der Kleinstadt Kreuzlingen am Bodensee erwarte man sich eine »strategische Stärkung« von Joop! und Windsor, erklärt Braun, sowie eine Vereinfachung der Abläufe, was sowohl intern als auch für Kunden und Partner Vorteile bringen werde. Am Standort Bielefeld waren bisher rund 200 Mitarbeiter beschäftigt. Künftig sollen nur noch rund 50 Mitarbeiter im Outlet weiterarbeiten. business news Orientierungslosigkeit © Picturedesk bei Eybl/Sports Direct E ine neue Wortschöpfung im Handelskalender: Nach dem »normalen« Sale und dem »Mid Season Sale« gibt es nun den »Winter Pre-Sale«, also einen Abverkauf, bevor der Winter auch nur ansatzweise begonnen hat. Zumindest bei Sport Eybl/Sports Direct. »−50 % auf Winterware« wird Eybl-Kundenkarteninhabern in einer E-Mail vom 13. Oktober versprochen. Statt mit der angepriesenen Winterware begrüßt die Website die Kunden dann jedoch mit Jogginghosen um 4,79 € und Einwegrasierern um 0,35 € im Doppelpack. Wer am gleichen Tag in der auf Sports Direct umgeflaggten Filiale in der Wiener Favoritenstraße vorbeischaut, sieht als einzige Werbebotschaft in den Schaufenstern »Ausverkauf −60 %«. Aufgrund dieser mehr als unklaren Sortimentsstrategie hat jüngst (nach Jack Wolfskin, Schöffel, Mammut und mehreren anderen) auch die Marke Kjus verkündet, die Zusammenarbeit mit dem größten Sporthändler Österreichs einzu stellen und damit »demonstrativ den Premiumfachhandel zu stärken«, so das Unternehmen in einer Aussendung. Gleichzeitig gibt es überraschenderweise auch Signale, die in eine andere Richtung – zurück zum Qualitätsanspruch von Eybl – deuten: Laut einem Bericht der Tageszeitung Standard sollen zumindest die Standorte in Vösendorf (der sogenannte »World Store«), in der PlusCity, in Innsbruck sowie in Salzburg-Bergheim als »Eybl« erhalten (bzw. wieder rück-umbenannt) werden. Aus der Konzernzentrale sind dazu keine Statements zu erhalten, auch der Standard beruft sich auf ungenannt bleibende Insider. Ebensolche Insider erzählen hinter vorgehaltener Hand, dass gleichzeitig über den Ausstieg aus mehreren Mietverträgen verhandelt wird. Zuletzt hatte die neue britische Unternehmensführung auch Betriebsrat und Gewerkschaft gegen sich aufgebracht: Laut neuer Bekleidungsvorschrift dürfen Verkaufsmitarbeiter keine Hosen mit Taschen mehr tragen – um Diebstähle zu vermeiden. �sie wickelt tag für tag� 35.000 online-bestellungen� �50.000 �am laufenden band ab.� �ana zuparic, logistik team� Das Geheimnis erfolgreicher Online-Shops ist nicht nur die einfache Bestellung, sondern auch eine schnelle und verlässliche Logistik im Lager, beim Versand und bei der Zustellung. Wir sorgen mit unseren maßgeschneiderten Lösungen jeden Tag aufs Neue für zufriedene Kunden. Mehr online unter post.at/logistik Wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post. musterseite Vier neue Mieter im DOC Parndorf M © Palmers cArthurGlen meldet gleich vier Neueröffnungen für sein Designer Outlet in Parndorf. Den Beginn des Eröffnungsreigens markierte kürzlich das österreichische Familienunternehmen Liska, das nun auch in Parndorf neben der Eigenmarke Top-Brands wie Yves Saint Laurent, Christian Dior, Fendi, Kenzo und Sonia Rykiel anbietet. Weiters neu: Brooks Brothers, der älteste Herrenausstatter der USA, der Präsidenten von Abraham Lincoln bis Barack Obama zu seinen Kunden zählt(e), sowie die Luxus-Lingerie-Marke La Perla. Anfang November folgt L’Oréal. PR-Panne bei Palmers W © McArthurGlen o ist der Haken, fragten sich schon zu Beginn der PR-Aktion zum 100-Jahr-Jubi läum von Palmers viele Kundinnen. Jetzt wissen sie’s: Ein »Gratisflug zu jedem Einkauf ab 100 € im September« wurde versprochen – und als »heißeste PromotionAktion, die es in Österreich je gab«, massiv beworben. Nun ist die Facebook-Seite des Unternehmens voll mit Hunderten verärgerten Kommentaren. »Echt eine Frechheit«, ist da zu lesen und: »War wohl mein letzter Einkauf«. Der Grund für die dicke Luft: Wie Palmers-Geschäftsführer Andreas Hammerl erklärt, haben doppelt so viele Kunden als erwartet an der Aktion teilgenommen, wodurch es zu großen Verzögerungen und ungünstigen Flugzeiten käme. Der mit der Aktion betraute Reisebüropartner Inspire zeigte sich ebenfalls massiv überfordert und schaffte es nicht, die Kundenanfragen und -beschwerden abzuarbeiten. »Die Abwicklung läuft aktuell auf Hochtouren«, teilt Palmers mit. Bei den betroffenen Kunden möchte man sich »aufrichtig entschuldigen«. Esprit launcht Every.day.counts © every.day.counts D 6 TZ 20 2014 ie Anfangsbuchstaben der neuen Konzernmarke Every. day.counts sind wohl nicht zufällig gewählt, wenn man Esprit kennt. Doch die modische Aussage der neuen Linie für Damen und Herren unterscheidet sich klar von jener von edc. »Moderne Einfachheit« und »leistbare Premium-Styles« lauten die Schlagworte, die den Markenstrategen zur neuen, sehr erwachsenen und deutlich skandinavisch beeinflussten Kollektion einfallen, die künftig viermal pro Jahr auf den Markt kommen soll. Vorgestellt wurde Every.day.counts gleich im ersten eigenen Monobrand-Store der Marke, der am 16. Oktober in Amsterdam auf 160 m2 eröffnet wurde. Auch der Online-Store ging am selben Tag in Betrieb. Auf der jüngsten Finanzkonferenz stellte CEO Jose Manuel Martínez klar, dass es sich bei dem Store und dem dazugehörigen E-Shop um einen Test handle, der je nach Reaktionen der Kunden angepasst werden müsse. business news Deutlicher Einbruch im Shopping-Tourismus D © Picturedesk er Mehrwertsteuer-Rückerstatter Global Blue legt nun aktuelle Zahlen zu den Umsätzen mit Touristen in Österreich vor und beweist damit, welche handfesten Folgen die aktuelle Ukraine-Krise auch für den österreichischen Handel hat. Aufgelaufen bis Ende August gaben Touristen aus Russland heuer um 16 % weniger im österreichischen Handel aus als im Vorjahreszeitraum. Während die wohl habenden Russen ihr Reise- und Shoppingverhalten kaum geändert haben, bleiben v. a. Gäste aus der Mittelschicht wieder verstärkt zu Hause, erklärt Gerd Gfrerer, Country Manager von Global Blue für Österreich. Gäste aus der Ukraine haben heuer um 17 % weniger geshoppt. Nach Umsatz betrachtet, bleiben die Russen jedoch nach wie vor die wichtigsten Shoppingreisenden, gefolgt von China, der Schweiz short cuts und der Ukraine. Überraschenderweise und entgegen dem langjährigen Trend ging auch der Umsatz mit Chinesen zurück, und zwar um deutliche 5 %. Country Manager Gfrerer führt das auf das neue chinesische Tourismusgesetz zurück. Da auch der Umsatz mit Thailändern (−40 %!), Serben (−10 %) und Japanern (−21 %) dramatisch einbrach, steht in der bisherigen Jahreszwischenbilanz der Touristenumsätze unterm Strich ein deutliches Umsatzminus von 16 %. Nach Produktgruppen betrachtet, kam der Modesektor mit −5 % mit einem blauen Auge davon. Uhren und Schmuck hatten mit −13 % ein weit höheres Minus zu verkraften. Regional betrachtet, fielen die Umsatzrückgänge gerade in den klassischen Shopping-Hochburgen Salzburg (−34 %) und Wien (−28 %) am stärksten aus. +++AIRFIELD-STORE IN SPANIEN+++ Nach Deutschland, Russland und der Ukraine eröffnet das österreichische Fashion-Label Airfield seinen ersten Store in Spanien. Gelegen ist die neue Boutique im Zentrum von Palma de Mallorca, in der schicken Calle Jovellanos, unweit von Escada und Thomas Sabo. +++NEUES MODEMAGAZIN VON RED BULL +++»Ich« nennt sich das neue Modemagazin aus dem Red Bull Media House. Die erste Ausgabe ist am 7. Oktober in einer Auflage von 80.000 Exemplaren erschienen und kostet im Einzelverkauf 3 €. Das Heft richtet sich »an junge, urbane Frauen, die Mode und Beauty nicht als Diktat verstehen«, so Chefredakteurin Waltraud Hable. Künftig sind zehn Ausgaben jährlich geplant. +++PESSIMISTISCHE KONSUMSTIMMUNG+++ Die Mehrheit der Österreicher ist überzeugt, dass die Krise noch nicht vorbei ist und der Tiefpunkt erst bevorsteht. Laut einer IMAS-Umfrage glauben derzeit 52 % der Bevölkerung, dass sich die Wirtschaftslage »noch einmal verschlechtern« wird. Insbesondere Personen über 50 Jahren, Menschen aus urbanen Zentren und Personen der mittleren bis einfacheren Schichten sind skeptisch. Nur 19 % der Bevölkerung glauben hingegen, die Krise sei bereits vorbei. +++ABSTIMMUNG ÜBER SONNTAG IN WIEN+++ Ab 29. Oktober werden alle Wiener Wirtschaftskammer-Mitglieder zur Schaffung von Tourismuszonen, in denen eine Geschäftsöffnung auch am Sonntag möglich sein soll, befragt. Das Ergebnis der anonymen Abstimmung soll am 9. Dezember vorliegen. Insgesamt sind 100.000 Unternehmer aller Sparten zur Teilnahme an der Urbefragung aufgerufen. Für eine entsprechende Verordnung wäre Landeshauptmann Michael Häupl zuständig, auch die Gewerkschaft pocht auf Mitsprache. +++HARALD GLÖÖCKLER PLANT WIEN-STORE +++ Der Berliner Modemacher Harald Glööckler will 2015 einen Store in Wien eröffnen. Seit April 2014 betreibt die Glamour-Ikone eine pompöse Niederlassung in Berlin – samt lebensgroßer Wachsfigur, die auf einem funkelnden Thron sitzt und mit einer mit 35.000 Swarovski-Kristallen besetzten Krone geschmückt ist. Derzeit wird in Wien nach einem passenden Objekt für einen »Harald Glööckler Lifestyle Store« Ausschau gehalten, berichtet Lebens- und Geschäftspartner Dieter Schroth. NEW PROJECTS IN AUSTRIA citypark GRAZ weberzeile RIED 2015 2015 COMING SOON CONNECT WITH US. huma VIENNA 2016 AUSTRIA SLOVENIA HUNGARY ITALY CZECH REPUBLIC Connect with the Spirit of Retailing SES ist darauf spezialisiert, erstklassige Shopping-Center in bester Lage zu entwickeln und zu managen – selbst im Eigentum oder auch für Investoren. Von Center- über AssetManagement bis hin zur Abwicklung großer Bauprojekte bietet SES alle Dienstleistungen an. Urbane, pulsierende und beliebte Shopping-Destinationen als zeitlos moderne Marktplätze mit höchster Aufenthaltsqualität sind das Ergebnis einer jahrzehntelangen Erfolgsstory. SES managt derzeit 28 Shopping-Malls und ist weiter auf Expansionskurs. Unsere Erfahrung, starke Verbindungen und verantwortungsvolles Handeln begleiten uns dabei. Connect with us: SES Spar European Shopping Centers GmbH, T: +43 662 44 71-7041, [email protected] www.ses-european.com handel mal normal T ragen Sie noch Logo oder sind Sie schon Normcore? Die Modeströmung, die eine New Yorker Trendagentur Ende 2013 ins Leben gerufen hatte, griff in der Szene Anfang dieses Jahres um sich. In der Front Row saß man nun in schlichten Jeans, weißem Shirt und Turnschuhen. No prints, no logos. Schwarz, Dunkelblau, Weiß, Grau. Unbestritten ist, dass Mode etwas sehr Individuelles ist. Normcore geht aber trotz simpler Kleidung nicht mit einem Identitätsverlust einher. Ganz im Gegenteil, die Anhänger dieser Bewegung sehen die Persönlichkeit gerade durch diese Schlichtheit unterstrichen. The art of dressing normal. Der findige, amerikanische Handelsriese Gap Inc. (Intermix, Banana Republic, Gap, Old Navy), der seit jeher auf einen entspannt reduzierten Casual-Chic setzt, machte sich diesen Trend zu eigen. In den USA wirbt man für die aktuelle Herbstkampagne der Marke Gap mit Stars wie Schauspielerin Anjelica Huston, Elisabeth Moss aus der Kultserie »Mad Men« oder Zosia Mamet aus der Aufregerserie »Girls«. Der Slogan? »The art of dressing normal.« Gap stellt infrage, was es heißt, sich »normal« anzuziehen, und betont so, dass Wohlfühlen immer noch oberste Priorität hat. Auch in Österreichs erstem Store, der Anfang Oktober seine Pforten im Donau Zentrum öffnete und sich mit »Hello Austria«-Plakaten ankündigte, wird diese Kampagne aufgegriffen. Mit entsprechenden Sujets und dem Claim »Black is a colour« an einer Wand. Davor zig Modelle in unaufgeregtem Schwarz: Hoodies, Hemden, Shirts und Jeans. Dieses Konzept hat eine angenehme Nebenwirkung: Die Flächen wirken ruhiger, das Ambiente ist entspannter. Und doch sagt Stefan Laban, Senior Vice President von Gap Specialty International, ganz klar: »Als erstes werden Hoodies und Shirts mit Logo ausverkauft sein.« Neben all dem Normcore existiert also doch noch eine Art Trophäendenken bei den Käufern. Man wäre schon gerne früher nach Österreich gekommen, berichtet der deutsche Manager, der in Gaps Niederlassung in London arbeitet, im Gespräch. Doch der richtige Standort ließ auf sich warten und dann kam die Ungarn-Expansion zuvor. Nun plant das Handelsunternehmen für die nächsten drei Jahre fünf bis sechs Stores in Österreich – mit einem Schwerpunkt auf Wien. »Schließlich kommen wir nicht nach Österreich, um nur einen Laden aufzumachen«, scherzt Laban. Franchisenehmer ist die israelische Trimera Group, die Exklusivpartner in Österreich ist, berichtet das WirtschaftsBlatt. Schwerpunkt Kids- und Babywear. Für einige heimische Konsumenten ist Gap bereits eine vertraute Marke, denn seit 2010 bedient die amerikanische Brand mit ihrem Onlineshop auch den österreichischen Markt. »Das war zur Eröffnung unseres ersten Stores ein enormer Vorteil. Wir konnten die Onlinekäufe analysieren und interpretieren. Fakt ist, dass hierzulande eine große Nachfrage nach Kids- und Babywear besteht.« Entsprechend diesen Schwerpunktkäufen wurde dann auch die 600 m2 große Fläche gestaltet. 60 % der 8 TZ 20 2014 Der US-Handelsriese Gap Inc. entert den österreichischen Markt. Mit seinem ersten Gap-Store im Donau Zentrum bläst der Casual-Gigant zur weiteren Expansion. © GaP Mach’s Stefan Laban, Senior Vice President von Gap Specialty International, im neuen GapStore im Donau Zentrum. Verkaufsfläche entfallen somit auf Baby- und Kidswear, 40 % auf Damenund Herrenkollektion, wobei die Bereiche für Damen und Herren nahezu gleich groß sind. Ein typisch amerikanischer Casual Lifestyle zieht sich durch das gesamte Sortiment, das auch Schuhe und Accessoires beinhaltet. »Es gibt eine globale Kollektion, aus der für die unterschiedlichen Märkte selektiert wird. In Österreich kommt unser ›europäisches Sortiment‹ zum Einsatz«, so Laban. Es scheint sich aber nicht sehr vom amerikanischen zu unterscheiden: Bei einem Lokalaugenschein Anfang September in einer New Yorker GapFiliale sah man die gleichen Karoshirts, Denimkleider und schmalen Chinos. Frischen, d. h. skandinavischen Wind bringt die neue Designerin Rebekka Bay, die von COS kommt und seit Anfang des Jahres für Gap entwirft. Rekordumsatz und neue Führungsspitze. Auch an der Spitze gibt es News: Art Peck, der schon seit 2005 für Gap Inc. tätig ist und zuletzt als Head of Growth, Innovation and Digital arbeitete, übernimmt Anfang 2015 die Rolle des CEO von Glenn Murphy, der sich nach sieben erfolgreichen Jahren aus dieser Position zurückzieht. Ein starkes Zeichen für die Zukunft, den Innovations- und Digitalverantwortlichen zum Firmenboss zu machen. Keine Frau an der unmittelbaren Spitze, aber 70 % Frauen auf Führungsebene, erzählt Stefan Laban nicht ohne Stolz für sein Unternehmen. Anfang des Jahres erhöhte Gap Inc. außerdem den Mindestlohn und zahlt nun den Angestellten in allen Filialen von Gap, Banana Republic und Old Navy mehr als gesetzlich vorgeschrieben. Rund 65.000 Mitarbeiter erhalten demnach 2014 einen Stundenlohn von neun Dollar, 2015 soll er dann zehn Dollar betragen. Im Budget scheint diese Erhöhung drin zu sein: 2013 verzeichnete Gap Inc. einen Gesamtumsatz von 13 Mrd. € – laut WirtschaftsBlatt ein Rekordergebnis. SA Above and beyond Alcott: Start in Österreich Aussteller aus über 60 Ländern treffen. Innovationen des textilen Interior Designs entdecken. Kommende Trends so intensiv wie nie zuvor erleben. Impulse für Ihr Unternehmen direkt umsetzen. Diese Chancen haben Sie nur auf der weltweit größten Messe für Wohn- und Objekttextilien. Weitere Informationen und Tickets unter heimtextil.messefrankfurt.com [email protected] Telefon 01/867 36 60 60 © ALCOTT 14. – 17. 1. 2015 V ergangene Woche eröffnete die italienische Marke Alcott ihren ersten österreichischen Store in der Shopping City Süd in Vösendorf. Kalifornische Lässigkeit, kombiniert mit italienischem Lifestyle, prägt den 400 m2 großen Shop. Das Gleiche gilt für die junge Mode des Herrenlabels Alcott und des Damenlabels Alcott Los Angeles. Die Marke für die junge, trendbewusste Zielgruppe gehört zur Capri Srl, welche 1988 gegründet wurde. 1990 öffnete dann der erste Alcott-Store – damals ausschließlich für Männer – in Neapel seine Tore. Der Flagship-Store mit mittlerweile 2.000 m2 Verkaufsfläche ist auch heute noch der erfolgreichste Laden von Alcott. Ende der 1990er-Jahre erwarb Capri die Marke Gutteridge, im Jahr 2013 wurde aus der bereits eingeführten Damenkollektion ein eigenes Label unter dem Namen Alcott Los Angeles. Heute betreibt Capri 150 Alcott-Shops in neun Ländern sowie weitere 30 der Marke Gutteridge. Mit Alcott setzt man auf Fast Fashion zu niedrigen Preisen. Die Läden werden wöchentlich mit neuer Ware versorgt. Bei der Preislage orientiert man sich an der überwiegend jungen Kundschaft. Produziert wird die Mode der Italiener vorwiegend in Fernost. Das Unternehmen befindet sich derzeit im Aufschwung. 2013 erzielte Capri einen Umsatz von 157 Mio. €, was einer Steigerung von 38 % gegenüber dem Jahr 2012 entspricht. Für dieses Jahr rechnet man mit einer weiteren Erhöhung auf einen Gruppengesamtumsatz von 200 Mio. €. Das Geld wird in die weitere Expansion investiert. Nach der österreichischen Premiere legt das Unternehmen den Fokus auf Großbritannien, wo man den Markteintritt im nächsten Jahr plant. BN Heimtextil Theme Park „Experience“ – Trends 2015/2016. Jetzt neu in Halle 4.0 Nächster Halt: Shoppingcenter © Picturedesk Mit dem Hauptbahnhof hat in Wien das dritte Bahnhofscenter innerhalb von vier Jahren eröffnet. Dabei hat Wien bereits heute mehr als doppelt so viel Shoppingfläche wie Paris oder London. N ach mehr als einem Jahrzehnt Planungs- und Bauphase hat der neue Wiener Hauptbahnhof seine Pforten geöffnet. Genauer: das dort angesiedelte Einkaufszentrum. Denn die ersten Züge werden an den neuen Bahnsteigen erst Mitte Dezember ankommen. Die Eckdaten sind längst bekannt: 20.000 m2 Verkaufsfläche misst die neue BahnhofCity – und damit etwas mehr als das Einkaufszentrum am Westbahnhof (17.000 m2), das ebenfalls von der Hamburger ECE gemanagt wird, aber deutlich weniger als das Einkaufszentrum The Mall am Bahnhof Wien Mitte-Landstraße (30.000 m2, nicht voll vermietet). Der Mietermix birgt durchaus einige Überraschungen: Einziger Ankermieter ist ein sehr hochwertiger Interspar-Markt mit 2.200 m2, der auf das übliche NonFood-Angebot (Textil, Spielwaren, Haushaltsartikel) verzichtet und stattdessen einige Spezialitäten für Gourmets im Angebot hat. Viele der üblichen IntersparSortimente werden dafür gleich nebenan bei Müller, der ja längst vom Drogerie anbieter zum »Kleinkaufhaus« gewachsen ist, angeboten. Auf einen großen Elektroanbieter wurde hingegen ganz verzichtet. Kein Wunder, befindet sich doch keine fünf Gehminuten weiter, im Columbus-Center in der Favoritenstraße, eine große Saturn-Filiale, und eine Schnellbahnstation entfernt, in The Mall, lockt ein Media Markt. Kleinteiliger Textilhandel. Überraschend jedoch, dass das Center über keinen einzigen wirklich großen Textilanbieter verfügt. Kein H&M, kein C&A, kein P&C, kein Zara … Das Zeitalter des »More of the same« geht offensichtlich tatsächlich zu Ende, zumindest für die ECE. »Wir haben 4.000 m2 Mode hier«, 10 TZ 20 2014 erklärt Centermanager Stefan Schneider, der mit seinen 36 Jahren für die ECE schon Center in Köln, Viernheim (Hessen), Litauen und Spanien betreut hat und nun seit Jänner in Wien lebt. Größter und bekanntester Modemieter ist New Yorker, eine ähnliche Zielgruppe sprechen Colloseum und Mister*Lady an. Den hochwertigen Denimmarkt deckt in gewohnt kompetenter Weise der Wiener Lokalmatador Turek ab. »Wobei wir im höherwertigen Multilabel-Modebereich durchaus noch mehr Angebot vertragen könnten«, so Centermanager Schneider. Camp David hat gemeinsam mit Franchisenehmer Ludwig Bach seinen ersten Monolabel-Store in Wien eröffnet, ein weiterer wird bald im Auhof Center folgen. Tom & Mike haben an prominenter Stelle gleich in der Eingangshalle einen ihrer bekannten Socks-&-More-Stores eröffnet. Desigual bringt am Hauptbahnhof seinen mittlerweile sechsten Monolabel-Store innerhalb der Wiener Stadtgrenzen ans Netz, beschränkt sich hier aber auf das Damen sortiment. Apropos beschränken: Die Bestseller-Gruppe ist im Gegensatz zum Westbahnhof hier nur mit einem Konzept, und zwar mit Vero Moda, ver treten. Stores von Zero, Promod, Intimissimi und Tezenis komplettieren das Textilangebot. Sehr kompetent wirkt Fashionista, ein Multilabel-Konzept von Jimmie Khan, das auf Taschen, Reisegepäck, Mützen, Geldbörsen, Regenschirme und sonstige Accessoires setzt, die man an Bahnhöfen so brauchen könnte. Das Marken spektrum umfasst u. a. Bree, Guess, Samsonite, Coccinelle, Fossil und Esprit. Erste positive »Bahnhofserfahrungen« hat Khan am Westbahnhof gesammelt, außerdem ist er auch als Großhändler für Taschen im MGC Wien aktiv. Schuhe einkaufszentren Wohnbevölkerung, Arbeitspendler, Touristen. Wobei: Reisende im klassischen Sinn sind für ECE-Manager Schneider gar nicht die Hauptzielgruppe: »Im Umkreis von 15 Gehminuten und fünf Minuten Fahrzeit leben 350.000 Menschen. Dazu kommen noch die Arbeitsplätze im Umfeld und die Pendler, die zwischen Zügen, S-Bahnen, U1, Straßenbahnen und Buslinien umsteigen.« 700 S-Bahnen verkehren an Arbeitstagen über den Hauptbahnhof, dazu 300 Nah- und Fernverkehrszüge. Ende 2015, wenn auch die Züge der Westbahn bis an den Hauptbahnhof geführt werden, kommen noch einmal 100 Züge hinzu. Weiters entsteht südlich und nördlich des Bahnhofs ein komplett neues Wohnund Arbeitsviertel, in dem mehr als 30.000 Menschen leben und arbeiten w erden. Für Frequenz sollte also gesorgt sein. »Unsere Herausforderung ist es, all diese Personengruppen auch zu Kunden zu machen«, erklärt der Centermanager. Zwar braucht der Handel hohe Frequenzen – doch ein Selbstläufer aus Handelssicht ist ein Hochfrequenzstandort wie ein Bahnhof nicht automatisch. Schließlich haben Pendler und Reisende oft nur für einen Snack oder eine Zeitung Zeit. Das zeigen auch die bereits eröffneten Wiener Bahnhöfe. Der Westbahnhof wird von vielen Mietern gelobt, doch zugute kommt diesem Center vor allem die perfekte Anbindung ans Nahverkehrsnetz und an die Mariahilfer Straße, die es zu einem gut geeigneten innerstädtischen Treffpunkt macht. Ähnliches gilt für Wien Mitte. Doch zu beiden Zentren gibt es auch kritische Stimmen. Denn die Fußgängerfrequenz innerhalb der Center ist ungleich verteilt, Mieter abseits des Frequenzstroms sind stark benachteiligt. Einige Mieterwechsel sowie Sortimentsumstellungen zeigen das deutlich. Während in Wien Mitte vor allem Geschäfte im 2. Obergeschoß leiden, ist im Westbahnhof besonders im Untergeschoß und im Bereich rechts der Kassenhalle nicht jeder Mieter zufrieden. Manche Westbahnhof-Mieter leiden auch etwa aufgrund baulicher Details unter eingeschränkter Sichtbarkeit. Daraus hat man am Hauptbahnhof durchaus seine Lehren gezogen, berichtet Schneider. »Wir haben zum Beispiel alle Rolltreppenwangen hier durchsichtig gemacht, und auch die Aufzüge sind voll verglast. Das erhöht die Sichtbarkeit der Shops deutlich.« Auhof Center und Citygate folgen. Der Hauptbahnhof war nicht die letzte Centereröffnung in Wien für dieses Jahr: Am 3. November geht die nächste Erweiterungsstufe des Auhof Centers an der Wiener Westeinfahrt in Betrieb. Durch die Investition von 40 Mio. € entstehen rund 40 neue Geschäfte, die Shopanzahl steigt damit auf 140. Die Fläche des Centers wächst um 7.000 m2 auf 48.000 m2. Dezidiertes Ziel von Centerbetreiber Peter Schaider war es von Anfang an, mehr Mode ins Center zu bringen. Dieser Plan dürfte aufgegangen sein: Neue Mieter sind u. a. Zara, Mango, Desigual (genau: Wien-Store Nummer sieben) und [schrankraum], das Multilabel-Konzept der F. Haanl GmbH, das soeben seine Store-Premiere in der BahnhofCity Wien West feierte. Haanl war bisher als Franchisenehmer von Marc O’Polo und Mexx bekannt, nun wurde der Mexx-Store am Westbahnhof auf Multilabel umgestellt und das Konzept ins Auhof Center, wo Haanl auch einen Marc-O’Polo-Store betreibt, ausgeweitet. Weitere neue Mieter im Auhof Center: Intimissimi, Calzedonia, CCC sowie – erst ab März 2015 – die Erfolgslabels Bik Bok und Dressmann der skandina vischen Varner-Gruppe. Und auch die erste Eröffnung des Jahres 2015 ist längst fixiert: Wenn der Zeitplan hält, soll am 26. Februar das Citygate im Norden Wiens eröffnet werden. Zu den 54 Shops zählen u. a. s.Oliver, Gerry Weber, Fussl, Palmers, New Yorker, Bik Bok, Dressmann, Ernsting’s Family, Colloseum, Mister*Lady und CCC. Die Flächenausstattung in Wien erreicht damit einen neuen Rekord. Laut Regio Plan ist die vermietbare Fläche in den Einkaufszentren der Hauptstadt durch die Eröffnung des Hauptbahnhofs auf 700.000 m2 angewachsen – und da sind die außerhalb der Stadtgrenzen liegenden Riesen SCS und G3 gar nicht mit eingerechnet. Damit kommen auf 100 Wiener rund 40 m2 Shoppingcenter-Fläche, was mehr als doppelt so viel wie in Paris (18 m2) und mehr als dreimal so viel wie in London (11 m2) ist. Dass dieses Flächenwachstum nun langsam wirklich an seine Grenzen stößt, zeigt sich an der kleiner werdenden Pipeline an neuen Investi tionen. Laut RegioPlan sind derzeit nur noch zwei neue Center und drei Erweiterungsprojekte für Wien in Planung. »Dies ist nicht verwunderlich«, gibt Geschäftsführer Wolfgang Richter zu bedenken, »einerseits weil die Verkaufsflächendichte bereits sehr hoch ist, andererseits weil die Onlineanteile im Einzelhandel immer mehr steigen.« Besonders dramatisch ist die Lage derzeit im Norden Wiens. Aus dem G3 in Gerasdorf gibt es zwei Jahre nach Eröffnung weiterhin fast nur negative Meldungen, die Zahl der Leerstände liegt bereits im zweistelligen Bereich. Trotzdem hat der neue Wettbewerber auch Mieter im Donau Zentrum wichtige Umsätze gekostet – was man vonseiten des Betreibers Unibail-Rodamco freilich dementiert. Modeanbieter im Donau Zentrum beharren gegenüber der Textil Zeitung jedoch auf ihrem Standpunkt. Und auch für den dritten und gleichzeitig kleinsten Wettbewerber, die Shopping City Nord (SCN), war die Eröffnung des G3 ein schwerer Schlag (siehe auch Seite 13). Alle Bilder © Picturedesk kommen von Deichmann und CCC, der Sportbereich wird von Hervis, im Untergeschoß gleich neben Intersport platziert, abgedeckt. Zweiter Schwerpunkt des Mietermixes neben Fashion ist die Gastronomie, die weitaus vielfältiger und deutlich liebevoller ausgewählt als am Westbahnhof scheint. Der Schwerpunkt liegt trotzdem auf Systemgastronomie, bei der sich die hungrigen und durstigen Reisenden an einer Verkaufstheke anstellen müssen. Nächster Halt: Linz? Für die ECE ist der Hauptbahnhof nach den beiden Eigenentwicklungen City Arkaden Klagenfurt und BahnhofCity Wien West sowie den Zukäufen DEZ (Innsbruck), G3 (Gerasdorf) und Haid Center (Linz) bereits das sechste Einkaufszentrum in Österreich – und es wird nicht das letzte bleiben. Durchaus möglich sogar, dass gemeinsam mit den ÖBB noch eine weitere BahnhofCity entsteht. Denn noch bevor das Einkaufszentrum am Wiener Hauptbahnhof eröffnet wurde, hat die ÖBB-Immobilientochter längst mit dem nächsten Projekt begonnen. Auch in Linz soll künftig Shoppen am Bahnhof ein heißes Thema werden. Denn östlich des Hauptbahnhofs, in der Wiener Straße, hat die ÖBB noch ein Grundstück vorrätig, an dem sich rund 50.000 m2 Bruttogeschoßfläche realisieren ließen. ÖBB-Immo-Vorstand Herbert Logar sprach jüngst in der Tageszeitung Standard von einem »städtischen Gegenpol zur PlusCity« in Pasching, der dort entstehen könnte. Für die ÖBB ist das Standbein Handelsimmobilien durchaus ein lukratives Geschäft: Alleine durch die 90 Shoppartner am Hauptbahnhof erwartet man sich Mieterträge von 11 Mio. € jährlich. mf TZ 20 2014 11 einkaufzentren »Raus aus der © SES/Weberzeile Alltäglichkeit« Die Weberzeile in Ried im Innkreis wird nächsten Sommer eröffnet. Ankermieter sind Kastner & Öhler, Media Markt, H&M, Eurospar und Hervis. M ehr als 450.000 m2 Einzelhandelsfläche betreibt SES Spar European Shopping Centers bereits in Österreich. Damit ist das Salzburger Unternehmen der mit Abstand größte Einkaufszentrenbetreiber des Landes. Der zweitplatzierte, Unibail-Rodamco, kommt mit SCS und Donau Zentrum auf 206.000 m2. Dass sich dieser Abstand nächstes Jahr weiter vergrößern wird, steht bereits fest. Denn 2015 wird für die SES ein großes Jahr. 2007 hat die Textil Zeitung erstmals über ein geplantes Einkaufszentrum in Ried im Innkreis berichtet. Im Sommer 2015 soll dieses nun unter dem Namen »Weberzeile« eröffnet werden. Soeben wurde Dachgleiche gefeiert. »Die Weberzeile wird Ried zu einer stärkeren Handelsstadt machen«, ist SESGeschäftsführer Marcus Wild überzeugt. »Das Center fügt sich perfekt in die Stadtlandschaft ein und ist super an den Verkehr angebunden, obwohl es mitten in der Innenstadt liegt.« 90 bis 95 % der 22.000 m2 Mietfläche sind laut Wild bereits vergeben. Außer den Ankermietern Kastner & Öhler, MediaMarkt, Eurospar, Hervis und H&M werden noch keine Namen verraten. In der zweiten Jahreshälfte soll dann die Gesamteröffnung des Fischaparks in Wiener Neustadt über die Bühne gehen. Bekanntlich wird das Einkaufs zentrum – schon bisher eines der besten der Gruppe – ordentlich vergrößert. 12 TZ 20 2014 2015 wird für SES ein großes Jahr: Weberzeile Ried und Fischapark eröffnen, die Arbeiten an der Seestadt Bregenz starten. Und erstmals wird eine Einkaufsstraße zentral gemanagt. Ein erster Zubau wurde heuer im April in Betrieb genommen. Nächstes Jahr folgt ein weiterer Bauteil, der anstelle des bisherigen Parkdecks errichtet wird. Die vermietbare Fläche wächst so um weitere 13.000 m2 auf 42.800 m2. Wichtigste Neumieter aus Modesicht: Peek & Cloppenburg und Zara. »Auch im Fischapark sind wir bei der Vermietung bereits jenseits der 90 %«, freut sich Wild. »Die Vermietung läuft fantastisch!« Die »Seestädte« Aspern und Bregenz. Nächstes Jahr wartet auch eine völlig neue Herausforderung auf die SES: die Eröffnung einer zentral gemanagten Einkaufsstraße im neuen Wiener Stadtteil Seestadt Aspern. Inmitten von Wohnhausanlagen soll direkt beim U-Bahn-Ausgang eine Shoppingmeile mit 5.500 m2 bzw. 25 Geschäften, Gastronomielokalen und Dienstleistungseinrichtungen für 20.000 Menschen entstehen. »Das neue daran ist, dass der Einzelhandel schon von Beginn der Planung an mit berücksichtigt wurde und dafür Fachleute mit Retail-Know-how eingebunden w urden«, erklärt Marcus Wild. Mit Anforderungen wie Parkplätzen, Zulieferung etc. müsse man sich frühzeitig beschäftigen, um eine gut funktionierende Struktur zu schaffen. Im Zentrum des Mietermixes stehen Nahversorgung und Gastronomie, »in der zweiten Projektphase wird auch Textil eine Rolle spielen«, so Wild. Bei der zweiten Seestadt, jener in Bregenz, wird derzeit an der Bauein reichung gearbeitet. »Wir gehen davon aus, dass wir 2015 den Baustart schaffen«, kündigt der SES-Boss an. »Nachdem wir Zara als einen der Ankermieter fixieren konnten, haben wir sehr viele Anfragen bekommen. Auch viele lokale Händler sind an Flächen interessiert«, verrät Wild. Besonders die Nähe des Centers zur Schweiz sei für den Handel reizvoll. Vorstoß zur Sonntagsöffnung. Abseits der aktuellen Entwicklungsprojekte ist dem Handelsmanager noch ein anderes Thema wichtig: Nachdem sich jüngst die Wiener Wirtschaftskammer für die Schaffung von Tourismuszonen ausgesprochen hat, um eine begrenzte Sonntagsöffnung in Wien zu ermöglichen, will Marcus Wild das Thema Sonntag aus einer allgemeineren Perspektive beleuchten: »Im stationären Handel gibt es so viele Regulierungen, was die Verkaufsfläche, die Beschäftigung von Mitarbeitern, die Öffnungszeiten betrifft – und das vielfach zurecht. Doch wir konkurrieren immer stärker mit dem Internet, wo es all diese Regulierungen nicht gibt. Hier herrscht ein frappierendes Ungleichgewicht«, ärgert sich Wild. »Wenn der Handel seine Funktion als Rückgrat der Wirtschaft weiter ausüben soll, muss er noch mehr auf Inszenierung, auf Erlebnis, auf das Ausbrechen aus der Alltäglichkeit setzen. Dafür wäre eine Sonntagsöffnung an sechs Sonntagen mit jeweils sechs Stunden ein hervorragendes Instrument, und zwar unabhängig von willkürlich festgelegten Tourismuszonen. Stattdessen soll sich jede Stadt aussuchen können, an welchen Sonntagen sie die Öffnung der Geschäfte erlaubt.« In Ried könne das etwa zur Rieder Messe sein, in Bregenz zu den Festspielen, anderswo zu einem Weinfest oder zum Adventmarkt. »In Zukunft wird es noch wichtiger werden, dass sich alle lokalen Kräfte zusammentun, um die Kunden von den Onlineshops in die Städte zu locken.« Mf einkaufszentren © Picturedesk Wird es auch neue Ankermieter geben, oder sollen eher kleinere Mieter neu gewonnen werden? Um das Center für Kunden attraktiv zu gestalten, ist mindestens ein weiterer Ankermieter notwendig. Ebenso wichtig ist eine sinnvolle Ergänzung mit kleineren Mietern, ohne die eine Einkaufsvielfalt nicht geboten werden kann. »Gründe zum Wiederkommen bieten« Im Jänner wurde das Wiener Shopping Center Nord an den Investor Tristan Capital Partners verkauft, bald darauf ein Komplettumbau angekündigt. Dirk Löffler leitet als Development Manager die Arbeiten. Die Wettbewerbssituation im Norden Wiens hat sich durch die Erwei terung des Donau Zentrums und die Eröffnung des G3 in Gerasdorf stark verschärft. Welche Rolle will das SCN in diesem Match der Standorte künftig spielen? Das SCN ist eine Institution im Norden Wiens und sieht sich als erstes als Nahversorgungszentrum für Floridsdorf und die angrenzenden Bezirke. Diese Rolle soll durch das derzeitige Refurbishment und einen ausgewogeneren Branchenmix gestärkt werden, sodass in Zukunft das Shopping Center Nord wieder als attraktiver und interessanter Handelsstandort wahrgenommen wird. Sie haben eine »Aufwertung« des Branchenmixes angekündigt. Wie ist das zu verstehen? Welche Marken – und damit welche Kunden – sollen künftig verstärkt angesprochen werden? In der Rolle als Nahversorgungszentrum ist es unser Ziel, einen ausgewogenen und interessanten Branchenmix zu bieten. Hierfür muss zum einen der Bereich Textil weiter ausgebaut werden, zum anderen bisher nicht oder nur gering vertretene Bereiche wie z. B. Kinderkleidung, Spielwaren, Elektronik. Wird sich durch die laufenden Umbauarbeiten auch die Verkaufsfläche vergrößern? Der Grundgedanke ist, das Einkaufszentrum zeitgemäß und für den Kunden übersichtlich neu zu gestalten sowie die Technik dem heutigen Standard anzupassen. Hiermit einhergehend wird in Teilbereichen zusätzliche Verkaufsfläche geschaffen. Ein Wettbewerbsnachteil des SCN ist die eher schlechte Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Wollen und können Sie darauf irgendwie reagieren, besonders in Zeiten, in denen der motorisierte Individual verkehr immer unattraktiver wird? Eines der wichtigsten Themen im »Zielgebiet Floridsdorf-Brünner Straße« sind neue Verkehrslösungen. An der Achse Brünner Straße sollen besser abgestimmte Ampelphasen die Öffis beschleunigen. Ein weiteres Großprojekt im Nahbereich des SCN ist die Errichtung des Krankenhauses Nord. Hier steht die Einrichtung einer neuen Buslinie in Diskussion, die das Krankenhaus an die U-Bahn-Linien U1 und U6 anbinden soll. Wir wollen aber auch den Rad- und Fußgängerverkehr attraktivieren und unser Parkhaus modernisieren. Wie sollen Einkaufszentren auf den Onlinehandel reagieren? Einkaufen im Shoppingcenter bedeutet Unterhaltung, Freizeit und Erlebnis in Kombination mit Handelsangeboten. Das Einkaufserlebnis, das man in einem Shoppingcenter hat, kann man im Internet nicht erleben. Trotzdem muss sich das Center dem veränderten Kaufverhalten anpassen und den Kunden durch ein breiteres Sortiment, durch Events und Aktionen an das Center binden. Dies ist eine der größten Herausforderungen, denen sich die Center in der heutigen Zeit stellen müssen. Shopping heißt nicht nur Einkaufen, sondern auch Essen, Freizeit und Dienstleistung. Wir müssen dem Kunden mehr Gründe zum Wiederkommen geben. mf schauen In die Tiefe Die internationalen Schauen haben ihre Schuldigkeit getan: In unzähligen Shows manifestierten sich die Trends für Frühjahr/Sommer 2015. Die Würfel sind gefallen. Die Tendenzen sind klar. K lar, es gibt sie: Die Ausreißer, die möglichst crazy bis hin zu untragbar sind. Aber unterm Strich konzentrieren sich die Designer von Alexander Wang bis Stella McCartney auf ihre Stärken. Die Kreativität leidet darunter nicht – im Gegenteil: Durch das Eintauchen in die Tiefe ihrer DNA erhalten die Kollektionen eine neue Dichte, die der Gesamtaussage guttut. Man muss nicht auf allen Kirtagen tanzen, wenn eine Idee so stark ist, dass sie die komplette Kollektion trägt. Meisterlich umgesetzt etwa bei Marc Jacobs (Military!), Kenzo (Oversized!) und Erdem (3D-Optik!). Durch diese konzeptionelle Tiefe kehrt eine gewisse Ruhe ein. Nicht im Sinne von Stillstand, sondern im Sinne von Ausgeglichenheit. Die wichtigsten Tendenzen sind somit so klar wie selten. Rock ’n’ Military. Es wurde zum Sieger gewählt: Das Beatles-Album »Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band« wurde vom Rolling Stone zum besten Album aller Zeiten gekürt. Weil es das einflussreichste Rock-’n’Roll-Album sei, das jemals produziert wurde. Unter den Designern scheint es viele Gleichgesinnte zu geben, denn der Coverlook der Beatles steht Pate für ein Revival der frühen 70er-Jahre. Ein Mix aus militärischen Elementen, Kostümjacken, Hippiefransen und Rock-’n’-Roll-Attitüde mit jeder Menge Leder. Tommy Hilfiger baut für seine Show gleich einen kompletten Laufsteg in Sgt.-Pepper-Manier auf. XL-Blumenlaufsteg, Zirkusatmosphäre und live Rockband inklusive. Ein Megasetting für Mode, die sagt: »Hier bin ich! Schaut her!« Schiebermützen aus Leder, knackig gestreifte Anzüge in Military-Anmutung, Flickenjeans, Totenkopf- Strickpullover, üppige Fellwesten mit Sternintarsien, Miniröcke und Ankle Booties. Rockig geht es auch bei Diesel Black Gold zu. Allerdings orientiert sich Designer Andreas Melbostad eher an der New-WaveBewegung der späten Siebziger. Das Rock-Girl ist cooler, tough und Die Top 3 © Tommy Hilfiger © picturedesk / erdem © picturedesk / Kenzo © picturedesk / Marc Jacobs Rock ’n’ Military schauen »Koi-Karpfen und Handwerk« © diesel black gold © Louis Vuitton © tibi © tibi Amy Smilovic, Chefdesignerin beim US-Premiumlabel Tibi Sie haben lange bei einem Kreditkarten unternehmen gearbeitet – warum haben Sie sich dann für einen Neustart im Mode business entschieden? Ich habe mich immer schon sehr für Kunst und Mode interessiert und hatte das Bedürfnis, mich selbstständig zu machen. Da mein Vater Künstler ist, war ich immer schon ermutigt worden, Neues zu erkunden. Also zog ich nach Hongkong und wurde prompt vom Gründergeist der Leute dort angesteckt. Ich überlegte, welches Business in Asien Sinn machen würde – Kleidung lag da auf der Hand. Ich konnte zeichnen, kannte das Geschäft, wusste, wie Marketing läuft – und ich war in China! Die Fabriken direkt vor der Nase, arbeitete ich eng mit Stoffproduzenten zusammen und entwickelte Drucke mit lokalen Künstlern. Wie genau sahen Ihre ersten Schritte mit Tibi aus? Der Prozess verlief sehr natürlich. Ich hatte keinen Businessplan entwickelt, ich war jung und naiv – hätte ich gewusst, was alles auf mich zukommt, wäre ich wohl eingeschüchtert gewesen. Ich empfehle diese Vorgehensweise nicht unbedingt weiter, aber ich war so leidenschaftlich und neugierig, nutzte jede Minute, um zu reisen und zu sourcen – und schließlich ging alles auf. Mir war immer wichtig, dass der Spaß nicht zu kurz kam. Vor allem meine vielen Reisen nach Bali und der ständige Austausch mit neuen Leuten haben mich vorwärtsgebracht. Was inspiriert Sie? Meine Inspiration schöpfe ich meist aus Reisen. Gerade bin ich ganz verliebt in Stockholm, aber auch Prag ist ein All-Time Favourite. Außerdem liebe ich es, durch Bücher zu blättern, Fotografien und Zeichnungen zu betrachten und alte Filme anzusehen. Wie hat sich Tibi über die Jahre verändert? Ich habe das Label 1997 gegründet und legte meinen Fokus zunächst auf Kleider in kräftigen Farben und Prints. In den letzten Jahren hat sich die Kollektion weiterentwickelt und ist relaxter und minimalistischer geworden – mit einzelnen starken Prints als Akzenten. Aber mein Ziel war immer dasselbe: Ich wollte es Frauen einfach machen, gut auszusehen und sich dabei selbstbewusst und mühelos chic zu fühlen. Die Frühjahr/Sommer-2015-Kollektion ist von Japan und Peru beeinflusst. Die Kollektion führt uns in eine Zeit, in der Handwerk großgeschrieben und die meisten Materialien per Hand gefertigt wurden. Ich verbinde diese Authentizität und Natürlichkeit mit der Kunst, sich modern zu kleiden. Man sieht Steppungen, Stickereien, Fältelungen, Wickelungen und Knoten. Eine andere Inspirationsquelle waren Koi-Karpfen und ihre Teiche. Dieses Bild spiegelt sich in der starken Farbpalette wider: Erdtöne, Steingrau, Weiß, Sand, aber auch wässriges Blau, Orange und Dunkelgrün. Der Hut kehrt als wichtiges Accessoire zurück und ist eine Hommage an peruanische Hutmacher. Dafür habe ich mit Designer Reinhard Plank zusammengearbeitet und Hüte kreiert, die stückgefärbt wurden und leicht ausgefranste Kanten haben. Meine Lieblingsstücke aus der Kollektion sind plissierte Kleider, Jacken im Kimono-Style, Veloursleder-Pants und fließende Röcke. Sie haben Ihr Unternehmen in Hongkong gegründet, sind dann nach New York gezogen. Heute ist Ihr Headquarter in Soho. Was fasziniert Sie an New York? Ich kann mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu leben als in New York! Es ist so kreativ, divers und energetisch – ich liebe die Street Art, die Museen und das Essen. Jeden Tag sehe ich etwas Neues, wenn ich vor die Tür gehe. Dann spaziere ich durch den Central Park, durch Chinatown oder durch Secondhand-Läden. Zu meiner Resortkollektion 2015 inspirierte mich ein Mann, den ich in der U-Bahn entdeckte. Er hatte einen Vollbart und einen Arm voller Tattoos, die von der Sonne schon ganz ausgebleicht waren. Dieser Mann erinnerte mich an einen Seemann, der vom Wetter gezeichnet ist – und schon entwickelte ich eine nautisch inspirierte Kollektion. Was sind Ihre persönlichen Lieblingsplätze in New York? Ich bin ein Downtowner – hier gibt es so viele einzigartige Möbelgeschäfte, Boutiquen und Galerien. Ich liebe Area oder Canvas für Home-Dekor. Außerdem schaue ich regel mäßig bei Kirna Zabete rein, denn ihre Mode und Accessoires sind einmalig. Wenn man nicht sofort zugreift, sind die schönsten Teile sofort weg! Zum Essen liebe ich The Waverly Inn oder Juice Press, wenn es mal gesünder sein soll. SA TZ 20 2014 15 schauen urban. Die taillenhohe Karottenhose zum kurzen Nietenshirt lässt die Haut durchblitzen. Das Bustier unter dem rot-schwarz gestreiften Blazer verdeckt nur das Nötigste. Der Knaller aber ist ein sündig rotes Shirtkleid, das über und über mit sternförmigen Nieten dekoriert ist und die Taille mit einem rockigen Ledergürtel betont. Nicolas Ghesquière wirft für Louis Vuitton einen Blick in die frühen Siebziger – allerdings subtiler als Tommy Hilfiger. Seine Models tragen zwar Schlaghosen aus Samt und gewöhnungsbedürftig geblümte Jacken und Anzüge, aber den Looks haftet ein Gothic-Touch an. Ein leicht morbider 70ies-Chic. Aber auch hier: Streifen für Lederröcke in diesem typischen Senf-Schwarz-Bordeaux-Mix. Dazu aufwendig verarbeitete Lederstreifen, die verwebt fast an Spitze erinnern. Bei Saint Laurent ein ähnliches Bild – im Gesamteindruck aber trashiger als bei Louis Vuitton. Natürlich gewollt. Mit dieser Art von dreckigem Understatement spielt Designer Hedi Slimane seit Beginn seiner Ära beim französischen Traditionshaus. Die Kollektion hat jede Menge Sex-Appeal. Aber auch der ist irgendwie schmutzig. Längst läuft der entsprechende Film im Kopfkino: Rockkonzert, Groupie, eine stickig-heiße Nacht … Die Frau, die Gucci-Designerin Frida Giannini im Blick hat, ist aus dieser Phase längst raus. Sie mag es gepflegter und trotzdem weltoffen. Ihr 70iesLook hat etwas Exotisches. Asia-Prints treffen auf Uniformdetails. Denim verbindet sich mit Spitze. Der Seidenanzug in Pyjama-Manier wird locker geknotet, der Rock sitzt hoch in der Taille. Bei Chloé trifft man die jüngere Schwester dieser elitären Jetsetterin. Sie ist adrett, aber ein wenig kokett im kurzen Rock mit aufgesetzten Military-Taschen zur weit geschnittenen, zart transparenten Bluse mit Spitzeneinsätzen. Eine ungewohnt praktische und bodenständige Chloé-Kollektion. Denim Days. Im Fahrwasser des 70ies-Revivals kommt der blaue Wunder stoff ganz groß raus. Bei Fendi gibt’s den Komplettlook: Denim in Jogginghosenoptik, kurz-kastiges Langarmshirt, Bolerojacke. Gucci präsentiert die Chic-Variante als Hemdblusenkleid mit militärischen Details. Besonders erwachsen wirkt Denim in Verbindung mit Spitze. Die mit Abstand coolsten Jeanslooks hat aber Kenzo. Die Designer Carol Lim und Humberto Leon ließen sich von Kaliforniens Skater-Szene inspirieren und zauberten Oversize-Modelle, die das Wort »cool« neu definieren. Ein XL-Mantel aus Denim wird über einem bodenlangen Rock mit Logoprint getragen. New Cool. Die neue Coolness ist feminin, tough. Irgendwie abgeklärt, aber nicht ignorant gegenüber ihrer Umwelt. Stellvertretend steht die Handschrift von Jason Wu für Hugo Boss. In seinen Entwürfen paart er zarte Transparenz und schimmernde Denim Days © picturedesk / gucci © picturedesk / kenzo © picturedesk / balenciaga © picturedesk / proenza schouler 16 TZ 20 2014 © hugo boss New Cool TEXTILZEITUNGS APP neu im iTunes Store © Fotolia BIS JA ZUM K HRESEND E OSTEN LOSEN DOWN LOAD schauen wilden Mix Nummernshirts aus dem Basketball. Jacken werden mittels Gürtel an die Taille gebunden und hängen locker wie eine Schleppe im Rücken. Die Farben sind kräftig: Rot, Pink, Lila, Gelb, Blau. Bei Fendi knallt’s auch, aber anders: Eine irre Collage aus Camouflage, Transparenz, Faltenröcken, Jodhpurhosen und Leder-»Sweatshirts«. Wesentlich cleaner, weil strenger, wirken die Entwürfe von Alexander Wang. Stromlinienförmig, leicht unterkühlt – die Models muten wie Spioninnen aus einem James-Bond-Film an. Trackpants und hautenge Oberteile aus technischer Ware stehen im Fokus. Ebenfalls clean, aber gar nicht streng sind die Outfits, die Tibi-Designerin Amy Smilovic entworfen hat. Sie strahlen viel mehr etwas Organisches, Relaxtes aus. Gleichzeitig sind sie durch aufwendige Steppungen, fließende Materialien, bewusst platzierte Prints und raffinierte Perforationen extrem edel. Natürlich-grobe Leinenstrukturen unterstreichen die ungekünstelte Optik der Kollektion. Auf diesen natürlichen Zugang zur Mode setzt auch Stella McCartney. Seit jeher soll ihre Mode vor allem eines hervorrufen: Wohlbefinden. In dieser Comfort-Zone hält sich die McCartney-Frau auch in dieser Saison auf: Lounge Suits sind im Lose Cut geschnitten, auch die Farbe ist unaufSpo(r)tlight. Diese feine Dosis ist es, von ihr hängt alles ab. Denn der dringlich. Highlights sind Outfits aus wallender Seide. Stella McCartney Überdrüber-Active-Look hat ausgedient. Nun sind die Sportswear- hat für Frühling/Sommer 2015 ihre DNA auf den Punkt gebracht. Einflüsse leiser. Doch sie sind unverkennbar da: Bei Lacoste schwelgt Ohne große Ablenkung drumherum. Aufregung gibt es abseits der man diesmal in der Form- und Printsprache des Segelns. Dazu im Modewelt sowieso schon genug. SA Pailletten mit klaren Nichtfarben und hochgeschlossener Silhouette. Schwarz, Weiß, Sand, Grau. Taillenhoher Pencil Skirt und weiße Bluse. Diese Basic Cuts sind dabei aber so rattenscharf, dass einem trotz dieser Reduktion Hören und Sehen vergehen. Im luxuriösesten Sinne »new cool« sind auch die Entwürfe von Balenciaga. Schlicht ist hier nur die Gesamterscheinung, weil die Looks auf die Farben Schwarz und Weiß reduziert sind. In den Oberflächen spielt Balenciaga-Designer Alexander Wang mit den unterschiedlichsten Strukturen. 3D-Applikation, Raffung, Netz, seidig, haarig. Dabei sind alle Elemente so harmonisch zueinander gestellt, dass eben jene Reduktion auch in dieser Kollektion den Ton angibt. Meisterlich auch die Kreationen von Acne und Proenza Schouler, die eigene Zugänge zum neuen Cool Look haben. Bei Acne greift man auf satte Farben und ungewöhnliche Kombinationen zurück: Weiß zu unterschiedlichen Grünnuancen. Dafür bleiben die Schnitte clean. Bei Proenza Schouler sind die Outfits üppiger: Perforiertes Leder, wolliger Glencheck, Tischtuchkaro, Schlangenleder, Fransen an den Schuhen. Dazu eine feine Dosis Sport-Appeal in den Schnitten. © yannis vlamos / lacoste © picturedesk / fendi © picturedesk / alexander wang © tibi 18 TZ 20 2014 © picturedesk / stella mccartney Spo(r)tlight musterseite Der Mehrwert macht’s Die Wege zum Erfolg in der Mode werden immer verschlungener. Bei den Salzburger Gesprächen im Gwandhaus von Gössl wurde der Bogen zwischen Gründerenergie und Online-Euphorie gespannt. TZ 20 2014 19 Alle Bilder © Elisabeth Kessler SALZBURGER musterseite SALZBURGER W as braucht ein Unternehmen, um erfolgreich zu sein? Einen charismatischen Gründer? Geschichte und Tradition? Ein Omnichannel-Konzept, das den Kunden am Bildschirm, im Magazin, im Laden – einfach überall »abholt«? Vermutlich ist es ein Mix aus all diesen Komponenten, den ein Modeunternehmen heute besitzen muss, um im immer härter werdenden Wettbewerb zu bestehen. Annette Roeckl, Bogner-Vorstand Oliver Pabst und s.Oliver-Wholesale-Chef Mathias Eckert gaben in ihren Referaten bei den Salzburger Gesprächen Einblick in unterschiedliche Unternehmen – und noch unterschiedlichere Unternehmenskonzepte. »Online oder offline? Beides, aber wie kombinieren? Online reservieren und stationär abholen? Oder online bestellen und stationär retournieren? In jedem Fall: dem Kunden (so gut wie) überall begegnen.« Den Start der Veranstaltung nahm die ÖTZ zum Anlass, über die soeben lancierte App zu berichten. Manstein-Verlag-Geschäftsführerin Dagmar Lang zeigte einen weiteren Schritt des Printmediums in Richtung Digitalisierung – mit überraschenden Features. Die Texte der ÖTZ kann man sich ab sofort vorlesen lassen, Bildergalerien und Verlinkungen sollen die Printinhalte auch elektronisch »greifbar« machen. Wie so oft kommen Veränderungen im Konsumverhalten von oben, von der Spitze. Auch Luxus wird neu definiert. Es geht nicht mehr um Glanz und Glitzer, zumindest nicht in Europa, nicht um Status und Position und nicht einmal mehr um Erlebnis und Erfahrung – sondern um Wissen und Erkenntnis. Statt »mehr ist mehr« gilt »weniger ist mehr«. In einer aktuellen Studie zum Thema Luxus heißt es: »Luxus dreht sich nicht mehr ums Verschwenden, sondern ums Verschwinden.« Gemeint ist eine konsumtechnische Existenz, die aus der Perspektive der eigenen Endlichkeit besser und sinnvoller geführt wird. Frei Auf Unternehmen, in welchem Bereich sie auch tätig sein mögen, kommen neue Herausforderung zu, getrieben vom permanenten Wandel des Kunden. Das Verbrauchsverhalten des hybriden Kunden setzt sich aus unendlichen vielen Komponenten zusammen. Die Suche nach dem besten Preis, die Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit, der Wunsch nach totaler Individualität, nach Bequemlichkeit, die Lust auf Erlebniseinkauf oder das neue Motto vom »Teilen statt kaufen«: Noch nie war es so schwierig, Kunden einzuordnen und ihr Verbrauchsverhalten vorauszusagen. Einmal ist Einkaufen eine Freizeitbeschäftigung, einmal Lifestyle, einmal Bedarfskauf. Manchmal findet es im Laden, manchmal im Outlet, manchmal online und manchmal gar nicht statt. Man kann neuerdings auch ruhig einen Trend auslassen, ohne gleich als Konsumverweigerer dazustehen. Denn die Verbraucher fragen nicht mehr nur, wann sie wo was und zu welchem Preis kaufen können – sondern sie fragen auch immer öfter, warum sie etwas kaufen sollen. übersetzt: Was brauche ich wirklich für mein Glück? Und was soll konsum technisch von mir übrig bleiben? Keine Ausschlusskriterien mehr. Auch im Massenmarkt wird Konsum neu definiert. Heute billig und morgen teuer – das ist gelernt. Jetzt kommen weitere Parameter dazu. Heute online, morgen im Laden. Heute vernünftig, morgen verschwenderisch. Heute im drögen Outlet, morgen in einer bunten Erlebniswelt. In der Mode kommt ein weiterer Aspekt dazu. Nicht nur die Art des Kaufens, auch die Einstellung zum Produkt unterliegt einem ungeheuren Wandel. Ist der Look jung? Ist der Trend neu? Der Schweizer Journalist Jeroen van Rooijen, ein Kenner der Modeszene und stets in kritischer Distanz zu ihr, sagt dazu: »Das sind alte Fragen, die die Kunden so nicht mehr stellen.« Harte Ausschlusskriterien, frei nach dem Motto: der Look funktioniert heute, morgen ist er ein No-Go, seien total aus der Zeit gefallen. Die Mode befinde sich vielmehr in einer Phase des permanenten Hinzufügens und Vervielfachens. Noch nicht einmal das Diktat des Laufstegs, das früher mal für eine gewisse Ordnung sorgte, sei noch 20 TZ 20 2014 gelassen: Allein im Zeitraum zwischen 1992 und 2012 ist das Marktvolumen im deutschen Modehandel um 13 Mrd. € gesunken. Es ist aber bei Weitem nicht nur der Onlinehandel, der die Erosion vorantreibt. In der Mode ist ein extrem hoher Sättigungsgrad erreicht. Der abgeklärte Verbraucher kann heute an jeder Ecke kaufen: Beim Multilabel-Händler und im Baumarkt, beim Online-Resteverwerter und im Outletcenter: Mode ist überall, wird überall verkauft und manchmal verschleudert. Und während man sich fragt, wie diese Vermassung zu stoppen sei, tauchen immer neue Fast-Fashion-Konzepte auf. Schnell, billig, rücksichtslos. Online oder Offline? Wer den Referenten in Salzburg aufmerksam zuhörte, kommt klar zum Schluss: beides! Aber wie soll eine sinnvolle Kombination von On- und Offline aussehen? Online reservieren und stationär abholen? Oder online bestellen und stationär retournieren? Eines ist klar: Der Auswahlstress der Konsumenten hat im Internetzeitalter deutlich zugenommen. H ändler, wenn sie es geschickt machen, könnten als Kuratoren fungieren und sich so gegen die Netz- Alle Bilder © Elisabeth Kessler aufrechtzuerhalten. Schaut her, was ich trage! Soziale Netzwerke sind die Laufstege von heute. Der eigene Style wird mit Gleichgesinnten geteilt, so einfach war nachshoppen noch nie. Die Generation Google ist schnell, wissbegierig und mit günstigen Marken sozialisiert. Sie ist immer auf der Suche nach den neuesten Onlineshops, dem jüngsten Pop-up Store. Auch sie will mehr als Klamotten oder Accessoires kaufen. Zum Beispiel mit ihrem Einkauf soziale Projekte unterstützen. Bleibt die Frage, wie der (vor allem mittelständische) Modehandel mit dieser Fülle an Herausforderungen umgehen soll. Der hybride Kunde verändert sich permanent und damit auch den Handel. Ganze Shopgruppen verschwinden aus dem Stadtbild, und auch das profillose Warenhaus findet keinen Ausweg aus seiner Dauerkrise. Der Handelsverband Deutschland sieht für den gesamten Einzelhandel schwarz. Bis 2020 könnten 50.000 Läden vor allem aus den Innenstädten verschwinden. Der Modehandel, rechnet der HDE vor, werde davon besonders betroffen sein. Sein schmales Umsatzplus würde ausschließlich durchs Onlinegeschäft erzielt. Dabei hat die Mode schon bisher kräftig Federn giganten behaupten. Ganz ohne Emotionen, ganz ohne Kundenbindung geht es offenbar auch online nicht. Selbst Zalando, seit Kurzem börsennotiert und – nach sechs Jahren – erstmals rentabel, will nicht mehr nur Technikgetriebener Onlineversender sein, sondern plötzlich auch ein Kompetenzzentrum in Sachen Mode. Wachstum online – Stagnation offline. Das ist die verkürzte Lesart, die zumindest in Österreich der Entwicklung der Handelsszenerie überhaupt nicht entspricht. Eher im Gegenteil. Denn da wird auf vielen Ebenen gerade bewiesen, dass stationärer Einzelhandel nach wie vor kein Anachronismus ist. Die Expansion bei Einkaufszentren hat wieder an Fahrt aufgenommen. Die neue BahnhofCity am Wiener Hauptbahnhof (siehe Bericht auf Seite 10), das Citygate in Wien 21, die Erweiterung des Auhof Centers, der Ausbau des Fischaparks in Wr. Neustadt hat sich verdoppelt: Noch mehr Flächen bedeuten noch mehr Konkurrenz, denn die Hauptmieter der neuen Agglomerationen sind Modefirmen. Stationärer Einzelhandel ist deshalb aber noch lange nicht gefährdet, obsolet zu werden, wie spektakuläre Neueröffnungen der letzten Monate zeigen. Einer dieser neuen Läden, Poesie 1895 im malerischen Bad Ischl, lieferte den Beweis, dass der Modehandel überall dort Konjunktur hat, wo er mit Herz und Hirn betrieben wird. BPM TZ 20 2014 21 © Elisabeth Kessler SALZBURGER Annette Roeckl Gründerenergie 175 Jahre. Sechs Generationen. Ein Unternehmen, das noch immer von der Gründerfamilie geführt wird. Roeckl, Hersteller von Luxusaccessoires, im Porträt. A nnette Roeckl steht fast schüchtern auf der Bühne der Salzburger Gespräche. Doch trotz sanfter Stimme ist spürbar, dass die Unter nehmerin voller Überzeugung, Power und Leidenschaft an der Spitze eines Traditionsbetriebs steht, der auf eine lange und beeindruckende H istorie zurückblicken kann. Seit 175 Jahren gibt es Roeckl, seit 175 Jahren werden feinste Lederhandschuhe produziert. Außergewöhnlich ist, dass die Firma nach wie vor von der Gründerfamilie geführt wird – in sechster Generation, wohlgemerkt. »Statistisch erleben nur 3 % der Familienbetriebe eine vierte Generation. In sechster Generation werden sogar nur weniger als 1 % der Unternehmen geführt«, berichtet die Münchnerin stolz. 1839 wurde die Firma von Jakob Roeckl gegründet. Sein Ziel: hochwertige Lederhandschuhe für die feine Münchner Gesellschaft fertigen. Und bereits an dieser Stelle fällt zum ersten Mal das entscheidende Stichwort in Annette Roeckls Vortrag: Gründer energie. »Ohne sie hätten meine Vorfahren all die Krisen, Naturkatastrophen und Kriege nicht bewältigen können«, so Roeckl. Solch substanzielle Verän derungen fordern den Mut und die Entschiedenheit jedes Unternehmers. Doch Jakob Roeckl war bereits Mitte des 19. Jahrhunderts überzeugt davon, dass gute Produkte immer ihre Kunden und ihren Markt finden. 22 TZ 20 2014 Filialisierung zur Jahrhundertwende. 1867 übernahm Sohn Christian Roeckl. Er führte die geschäftlichen Geschicke mit »Mut und Weitsicht«, betont Annette Roeckl. Der Innovator starb viel zu früh bei einem Unfall mit einer Kutsche – seine Frau Therese übernahm die Leitung. In dieser Zeit startete Roeckl bereits mit einer Expansion in Großbritannien und den USA, auf Filialbetriebe setzte Christian Roeckl bereits 1870. Im Jahr 1911 (!) wird die erste Filiale in New York City eröffnet. Außerdem betreibt der Hand schuhhersteller eigene Gerbereien, um die bestmögliche Verarbeitung des Leders zu garantieren. In dritter Generation hält Heinrich Anton Roeckl seit 1892 das Ruder in der Hand – mit gerade einmal 24 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt ist Roeckl bereits k. u. k Hoflieferant von Bayernkönig Ludwig II. und Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn. Um 1900 ist der Handschuh produzent der zweitgrößte Arbeitgeber in München. Ein strategischer Markenaufbau beginnt. Der Ladenbau der eigenen Geschäfte wird überar beitet und mit üppig-prächtiger Ausstattung versehen. Weder Erster noch Zweiter Weltkrieg konnten Roeckl umbringen. Trotz einer verheerenden Verwüstung weiter Teile des Unternehmens und einer Zerstörung der Filial geschäfte (nur eine Filiale blieb bestehen!) ließ sich der Familienbetrieb von seiner ureigenen Gründerenergie nicht abbringen. Sortimentserweiterung. In vierter Generation schritt 1949 Heinrich Franz Roeckl, Annette Roeckls Großvater, zur Tat. Vater Stefan Roeckl übernahm schließlich 1966 die Geschäfte. 1968 stand alles im Zeichen der Revolu tion – das Establishment stand auf dem Prüfstand. Die feinen Lederhand schuhe interessierten nicht mehr. Dafür rückte die Bedeutung von Freizeit und Sport immer mehr in den Fokus. Stefan Roeckl erkannte diese Entwick lung rechtzeitig und ließ die Roeckl-Sports-Handschuhe patentieren. Das Segment wurde ausgebaut. Die Geschäfte zogen wieder an. Doch die deutschlandeigene Produktion war nicht mehr zu halten. Der unrentable Standort musste aufgegeben werden – in Rumänien fand man die idealen Bedingungen vor und baute eine eigene Manufaktur, die bis heute Kern stück der Roeckl-Produktion ist. Und ja: Auch an dieser Stelle machte sich die Gründerenergie bezahlt. 2000 bzw. 2003 feierte schließlich die sechste Generation Einstand: Annette Roeckl übernahm 2003 die Geschäftsleitung der Roeckl Handschuhe und Accessoires, ihr Bruder Stefan junior verant wortet seit 2000 den Bereich Roeckl Sports. Seit zwölf Jahren gibt es neben Handschuhen auch Tücher im Sortiment, seit nunmehr fünf Jahren komplettieren Handtaschen das Portfolio. »Handschuhe sind nach wie vor unsere Leidenschaft – und in diesem Segment sind wir Marktführer«, betont Annette Roeckl. Und fügt am Ende ihres Vortrags einen bemerkens werten Spruch hinzu: »Unter Tradition verstehe ich nicht die Anbetung der Asche sondern das Weitertragen der Glut.« SA Annette Roeckl steht seit 2003 an der Spitze von Roeckl Handschuhe und Accessoires. Gemeinsam mit ihrem Bruder, der seit 2000 in der Geschäftsleitung von Roeckl Sports ist, führt die Münchnerin das Familienunternehmen in sechster Generation. 2014 feiert der Hersteller von Luxusaccessoires sein 175-jähriges Jubiläum. salzburger gespräche Auf drei Regelbrüche führt Oliver Pabst den anhaltenden Erfolg der globalen LifestyleMarke zurück. Pionierleistung und Querdenken zeichnen Bogner heute wie damals aus. Aus Tradition anders V orm Blick zurück zur Markengründung greift der Manager das heiße Eisen der Gegenwart an: »Ich sehe die Digitalisierung der Welt als Chance – als relativ leichten Zugang dafür, die Konsumenten zu erreichen. Sie gibt uns als Marke die Möglichkeit, wie eine Art Leuchtturm zu fungieren und Sicherheit in der Wirrnis der Angebotsvielfalt zu geben.« Dann rückt Oliver Pabst mit »Bogner ist anders aus Tradition« die Firmenhistorie in den Mittelpunkt und macht den Unternehmenserfolg an drei Regelbrüchen fest: »Sportsfashion«, »Branded Entertainment« sowie »Omnichannel«. Sportsfashion. Willy Bogner senior gründete 1932 in München ein Importgeschäft für Ski, Zubehör und Strickwaren aus Norwegen. Tagsüber wurde im Unternehmen gearbeitet, abends trainiert. Die Popularität als Sportler wuchs: elfmal Deutscher Meister in der nordischen Kombination, Dritter in der WM, Olympiade-Teilnehmer. Der Legende nach soll ein Wortwechsel die Kollektion begründet haben: »Kommst du mit mir auf den Berg?«, fragte Willy seine Gattin Maria. Diese, eine Erscheinung mit Eleganz und Grazie, entgegnete: »Nicht mit diesen Klamotten.« Darauf er zu ihr: »Dann mach andere!« Dieser initiale Moment und Marias Gespür für Material, Funktion und Sportlichkeit führten zur Entwicklung der Keilhose – erstes sexy Outfit auf der Piste und heute noch ein ikonisches Produkt, das als »Bogners« sogar Eingang in ame- © Elisabeth Kessler Oliver Pabst rikanische Wörterbücher fand. 1955 erfand Maria Bogner den Zipper-Puller mit dem charakteristischen »B«. »Über den Daumen gepeilt haben wir seitdem 55 bis 60 Millionen Reißverschlüsse solcher Art ausgeliefert«, schätzt Pabst. Die Synthese von Sport und Mode war Pionierleistung und ist auch heute noch mit viel Emotion aufgeladener Markenkern von Bogner. Branded Entertainment. Willy Bogner junior – jüngstes von drei Kindern – stand den skisportlichen Erfolgen des Vaters kaum nach: Bei 300 Rennen holte er 70 Pokale, auch die berühmte Lauberhorn-Abfahrt konnte er gewinnen. Trotzdem zog er sich vom Rennzirkus zurück, um sich seinem zweiten Hobby – dem Filmemachen und Fotografieren – zu widmen. Für eine Stunt-Sequenz des James-Bond-Films »Im Geheimdienst Ihrer Majestät« fuhr er 1969 mit 100 km/h und einer 30 kg schweren Spezialkamera vor dem Bauch durch einen Eiskanal. Den größten Coup landete er 1986 mit »Feuer und Eis«: Die Mischung aus Kunst, Tanz und Action wird zum erfolgreichsten Sportfilm, der je in die Kinos kam – und zum Namensgeber der erfolgreichen Subbrand Fire + Ice, die heuer 25-jähriges Jubiläum feiert. »Die Begeisterung für das Movie mit unglaublichen 4,7 Millionen Besuchern trägt uns noch heute. Nun haben wir einen Kern des Films in die Neuzeit übertragen: acht Künstler und acht Sportler – allesamt einzigartige Charaktere, die in Summe 30 Millionen Fans in den sozialen Medien haben«, beschreibt Pabst das neueste Marketingprojekt. »Branded Entertainment ist für uns die Anreicherung der Marke durch Content außerhalb der üblichen Kommunikationswege. Film spielt dabei eine enorme Rolle. Geschichten erzählen wir auch in acht Magazinen im Jahr: unsere Magalogs, wo wir Unterhaltung, Marke und Produkt verbinden.« Omnichannel. Neben dem Wholesale-Business generiert Bogner seine Umsätze auch mit eigenen Vertriebssäulen: 10 % über das Magazin, 30 % über die Website und 60 % in den selbst geführten Stores. »Schon seit 2004 sind wir im Mailorder-Geschäft tätig. Heute müssen wir unserem Kunden alle Touchpoints anbieten, die er von uns möchte. Denn kauft ein Kunde in zwei Kanälen, kauft er indexiert nicht 2-, sondern 2,4-mal. Führt man ihn in einen dritten Kanal, kauft er bis zu 4,7-mal!« Oliver Pabst gibt zu, dass es ein Kraftakt sei, den Kunden über die Eigenmotivation hinaus zum Kanalwechsel zu bringen. »Da haben wir eine Menge falsch gemacht, aber nun auch die ersten Dinge richtig gut: Heute haben wir rund 9 % unserer Kunden in allen drei Kanälen, ungefähr 22 % in zweien davon.« CD Oliver Pabst ist Berliner, promovierte an der Hochschule St. Gallen und verdiente sich erste Sporen bei McKinsey. Bevor er in die Geschäftsführung der Boards & More AG (Mistral, North Sails etc.) wechselte, war er im väterlichen Familienunternehmen Sales Manager der Marke Sandra Pabst. Seit 2006 verantwortet er als Mitglied des Vorstands bei der Willy Bogner GmbH den weltweiten Vertrieb, alle Retail- Aktivitäten sowie das Lizenzgeschäft. TZ 20 2014 23 Alex Kristan SALZBURGER Saint Laurent? Lieber Zweigelt! Auf jeder gelungenen Veranstaltung muss auch ausgiebig gelacht werden. Bei den Salzburger Gesprächen war Comedian und Stimmenimitator Alex Kristan für diesen Part zuständig. E inen »Expertentalk mit prominenten Gästen« rief Kristan aus – und Promis kamen dann auch sonder Zahl, um ordentlich durch den Kakao gezogen zu werden. »Schee, dass i do bin«, begrüßte gleich »Hans Krankl« das Publikum. Kristan blieb ganz beim Thema Mode und befragte seine »Gäste« zu diversen Modeikonen (Krankl zu Yves Saint Laurent: »Kommt auf den Jahrgang an, aber prinzipiell ist mir ein Zweigelt lieber«), zur aktuellen Alex Kristan startete seine Karriere schon in der Schule damit, in den Pausen Lehrer zu imitieren. Der etwas ernstere Teil seines Lebenslaufs bestand aus Werbe Akademie, einem Job als Brand-Manager der Automarke Lancia und als Reporter für die Formel 1. Nach einem Gastspiel im öffentlich-rechtlichen Radio ist Kristan seit 2003 selbstständiger Comedian, der beruflich mit Vorliebe Promis durch den Kakao zieht. Konjunktur im Handel (Frank Stronach: »Geld allein ist nicht alles. Es muss einem schon auch gehören!«), zu modischen Trendsettern (»unser Bundes präsident hat einen runden Geburtstag gefeiert. Sein Anzug ist 40 g eworden«) und dem konservativen Bekleidungsstil der Fußballer (Jogi Löw: »Elf Mann und alle gleich angezogen!«). Auch Armin Assinger war zu Gast, ausgestattet von »Karl Lagerhaus«, während Niki Lauda zu seinem Ruf als Sparfuchs befragt wurde (»i hob in mein Leben scho genug brennt«). Lauda, ganz sach lich wie immer, war es auch, der für die etwas ernsteren Aussagen zuständig war. »Die Zielgruppe muss im Handel wieder in die Poleposition kommen«, lautete etwa einer der Tipps der Motorsportlegende. »Wenn man sich da nicht rechtzeitig drum kümmert, wird man Letzter sein.« Niki Lauda nahm sich dann auch das Schlusswort. Als Kristan seinem Publikum schon viel Glück und Gesundheit gewünscht hatte, setzte der Rennsportunternehmer noch eins drauf: »Glück ist wichtiger als Gesundheit. Weil auf der Titanic waren alle g’sund.«MF salzburger gespräche Drei Labels, ein Name Alle Bilder © Elisabeth Kessler Sir Oliver und QS sind Geschichte. Wholesale-Geschäftsführer Mathias Eckert schilderte die Notwendigkeit und die Umsetzung der einheitlichen Dachmarke, s.Oliver D Mathias Eckert as Rottendorfer Unternehmen hat in den letzten Monaten viel Energie in eine neue, zukunftsträchtige Strategie gesteckt. »Mit dem Eintritt von Reiner Pichler Anfang des Jahres haben wir vieles auf den Prüfstand gestellt«, bekräftigt Mathias Eckert, Geschäftsführer Wholesale bei der s.Oliver Bernd Freier GmbH, in seinem Vortrag. Seit der ehemalige Holy-GroupChef Pichler im Jänner zum CEO in Rottendorf wurde, war man gemeinsam auf der Suche nach Wachstumsmöglichkeiten. Schon in den letzten Jahren hat s.Oliver immer wieder versucht, seine Markenwelten neu zu ordnen und den Bedürfnissen der Kunden entgegenzukommen. Zuletzt geschah das mit der Schaffung der Marke Sir Oliver. Dieser Name ist nun wieder Geschichte – s.Oliver schlägt ein neues Kapitel auf, in dem alle Sublabels unter einer Dachmarke zusammengefasst werden. Nötig ist diese Maßnahme nicht nur geworden, um in Zukunft wachsen zu können, sondern auch aufgrund der aktuellen Tendenzen in der Gesellschaft und der veränderten Marktsituation. Zu den großen Zukunftstrends gehört etwa das Thema Connectivity, also die weit räumige Vernetzung, die einen bestens informierten Kunden hervorbringt. Und dieser stellt ganz andere Anforderungen an den Handel als früher. Auch Individualisierung ist ein großer Trend, auf den der Handel reagieren muss. Das kann über mehr Betreuung auf der Fläche oder ein Angebot an Maßmode passieren, so Eckert. Die Kunden sind aber heute nicht nur bestens informiert, auch die Einteilung der Zielgruppen in verschiedene Alterskategorien funktioniert nicht mehr: »Die Alten werden immer jünger«, stellt Eckert fest. Dieser Trend kann dem Handel aber durchaus nützen, denn bei der sogenannten »Silver Society« handelt es sich um eine konsumierende Zielgruppe, die bereit ist, Geld für Mode auszugeben – und die es auch hat. Neben den wichtigsten Zukunftstrends gilt es für die Rottendorfer aber auch, die veränderte Marktsituation zu berücksichtigen. Dazu zählen Frequenzverlust, gestiegene Bedeutung des Onlinehandels und Rückgang des Mittelpreissegments. Letzteres ist von 2001 bis 2013 von 64 % auf 53 % gefallen. Davon profitieren der Discount-Handel mit mittlerweile 35 % Marktanteil und das Premiumgeschäft mit 12 %. Farbcodes, neuer Ladenbau. Es gab also viele Gründe, die eine neue Strategie für s.Oliver notwendig machten. Das Ziel ist klar definiert: Man will mehr Marke werden. Und zwar nicht durch Differenzierung wie zuletzt durch Sir Oliver, sondern durch eine klare Fokussierung auf die Dachmarke. Eine Marschrichtung, die durchaus Sinn ergibt, wenn man bedenkt, dass eben dieser Marke in der deutschen »Spiegel Outfit 8.0«-Studie eine Bekanntheit von 98 % attestiert wurde. Künftig wird also alles, wo s.Oliver drinsteckt, auch (wieder) s.Oliver heißen. Der einheitliche Auftritt zeigt sich auch in den neu gestalteten Logos. Die Hauptkollektion bleibt s.Oliver und kommt in starkem Rot. Aus Sir Oliver wird s.Oliver Premium im grauen Gewand. Und die junge Linie QS wird in s.Oliver Denim umbenannt und zeigt sich in Blau. Letztgenannte Kollektion stellte schon immer ein wenig das Sorgenkind der Rottendorfer dar. Denn obwohl man in der Kinderbekleidung stark ist, hat s.Oliver es nicht geschafft, diese Kunden dann auch als Jugendliche mit zu QS zu nehmen, wie Eckert eingesteht. Gerade in dieser preissensiblen Zielgruppe ist die Konkurrenz sehr groß. So hat man sich nun auch entschieden, auf Einstiegspreislagen zu verzichten, und damit den Anspruch ein wenig nach oben geschraubt. Damit die neuen Farbcodes Rot, Grau und Blau auch in den Köpfen der Kunden ankommen, wird das Unternehmen nächstes Jahr einen hohen zweistelligen Millionenbetrag in das Rebranding investieren. Dazu gehört auch ein neuer Ladenbau, der Schritt für Schritt umgesetzt werden soll. Dass man in der Vergangenheit zu oft am Auftritt der einzelnen Sublabels herumgebastelt hat, gestand Eckert ein. Die Konsequenz daraus hat man gezogen. Eine starke Dachmarke, die alle Sublabels unter ihrem Schirm vereint, soll nun in eine erfolgreiche Zukunft führen. BN Mathias Eckert ist bereits seit 19 Jahren bei s.Oliver tätig. Er startete 1995 als Sales Representative für die Segmente Casual men und Selection men. Seit Jänner 2012 verantwortet er als Managing Director Sales das internationale Wholesale- und Franchise geschäft der s.Oliver-Group sowie Conces sions weltweit. Gemeinsam mit CEO Reiner Pichler und den übrigen Geschäftsführern entwickelte Eckert die neue Markenstrategie von s.Oliver. TZ 20 2014 25 © raumbau architekten © Elisabeth Kessler SALZBURGER Andreas Lorch, Hauptgesellschafter der dfv Mediengruppe, überreicht den Salzburger Preis an Angelika Schauer. Alle Macht der Poesie Und wieder holte sich ein Unternehmen aus Oberösterreich den Salzburger Preis. Angelika Schauer hat mit Poesie 1895 ein modisches Zeichen in Bad Ischl gesetzt. A ngelika Schauer wuchs mitten in der Mode auf. Schauer, so heißt die modische Dynastie in Bad Ischl, die Gründung klingt nach Legende – ist aber keine. 1895 kam der Schneidermeister Wilhelm Schauer in jene Stadt, die Kaiser Franz Josef mit seinen SommerfrischeAufenthalten zum Marbella der Kaiserzeit machte. Dass man in der »englischen & französischen Kostüm-Schneiderei« am Kreuzplatz 22 tolle Kleidung kaufen konnte, sprach sich unter den adeligen Feriengästen rasch herum. Seit der Kaiser Schauer zum k. u. k. Lieferanten erhob, war der Schneider aus der Kurstadt nicht mehr wegzu denken. Stetig wuchs das Unternehmen über vier Generation. Als Angelika Schauer 2009 die Geschäftsführung von ihrem Vater und ihrem Onkel übernahm, verfügte man über vier Standorte, darunter ein Stoffgeschäft (eine wahre Fundgrube für Dirndlstoffe) und ein Trachtenfachgeschäft, das zu 26 TZ 20 2014 den besten Adressen des Landes zählt. Angelika Schauer, 35 und Nagold-Absolventin, wollte aber mehr, als das Bestehende gut zu verwalten. Also eröffnete sie im März 2014 einen 600-m2-Laden im Herzen von Bad Ischl – an der prominenten Ecke Auböckplatz/Schulgasse. Eine Gastgeberin will die Modehändlerin sein, aber auch eine Unternehmerin, die mit ihrem Engagement den Standort, die Heimatstadt absichert. Mit Poesie 1895 will sie nicht nur mit ihrem modischen Sortiment und den überaus herzlichen Mitarbeitern punkten, das Modegeschäft aus zwei Ebenen sollte auch mit moderner Architektur (beauftragt wurden Raumbau Architekten, die sich unter anderem mit dem Münchner Meindl-Store und dem »Zeitlos«-Konzept von Adelsberger in St. Johann Lorbeeren verdienten) bestechen. Weißer Granit, ein pompöser Treppenaufgang in den ersten Stock – und freskenartige Decken konstruktionen sollen verdeutlichen: Hier soll Mode mit Flair, mit Atmosphäre verkauft werden. Der steirische Maler J.K. Stromberger entwarf auf Leinen in Aktbild (das drei Männer und eine Schnecke zeigt). Dieses wurde wieder fototechnisch auf Leinen übertragen und bildet nun (mit 6 m Durchmesser) den absoluten Hingucker in der Modewelt der Angelika Schauer. Auch die Beleuchtung will Kunst vermitteln: Moderne Glasleuchten sind in ihrer äußeren Form den Konturen historischer Kristallluster in berühmten Gebäuden wie z. B. der Mailänder Scala nach geformt. Scala-Feeling, gemischt mit der Wohlfühlatmosphäre eines Jahrhundertwende- Boudoirs: Altes und Neues wurde »poetisch« miteinander verbunden, großflächige Sitzbe reiche und eine eigene Bar für Kundinnen runden das Einkaufserlebnis und besondere Ambiente des Shops ab. Beim Markenmix setzt Angelika Schauer auf Bewährtes und Ambitioniertes: Gerry Weber, Cambio, Marc Cain Sports, Boss Orange, Sport alm Emotion, 7 For All Mankind, Margittes, Marc O’Polo, Pepe Jeans, Piu Piu. Wichtig, sagt die Modehändlerin, seien nicht nur die Labels, sondern kompetent zusammengesetzte Sortimente, eine kluge und auf die Stammkundinnen abgestimmte Auswahl und Zusammenstellung, die erst aus einzelnen Teilen einen Look formt. Über hundert Jahre besteht das Unternehmen Schauer in Bad Ischl, im Herzen des Salzkammerguts. Heute ist der Betrieb lebendiger denn je. Vermutlich auch, weil die Preisträgerin Kraft, Zeit und Geld in die Mitarbeiterförderung steckt: »Es ist für mich eine große Freude, die Entwicklung meiner Mitarbeiter zu sehen, die Ideen und die Kreativität, die sie in das Unternehmen stecken.« Von Angelika Schauer wird man noch hören. Die Preisträgerin hat noch einiges vor, das ausgezeichnete Haus Poesie 1895 sieht sie als »ersten Schritt«. Gratulation! BPM SALZBURGER Alle Bilder © Elisabeth Kessler Fotogalerie NOCH MEHR FOTOS GIBT ES MIT DER neuen TEXTILZEITUNG-APP. NEU IM ITUNES STORE! TZ 20 2014 27 Sonja Ernsting (Gerry Weber), Roswitha Eigner (E (Gerry Weber), Barbara Schmideder (Eigner Texti Elma Gogalic, Alfred Vrana (beide Vrana) SALZBURGER Brigitte Pfeifer-Medlin (ÖTZ), Markus Holas (Modeagentur Holas) Norbert Hofmann (Marc O’Polo), Wolfgang Mann (Modeagentur Holas) Alle Bilder © Elisabeth Kessler Timon Bernsmeier, Patricia Wunsch (beide Brax) Oliver Pabst (Willy Bogner) Clemens Friemel, Hiltrud Brendel, Manuela Brandes (alle Anita Dr. Helbig), Birgit Nemec, Stefanie Stradel (beide ÖTZ) Doris Neuhauser, Wilfried Antlinger (beide Reed Exhibitions Messe Salzburg) Oliver Schneider (Schneider Consult), Sonja Erhart (Purset K. Erhart KG) Gertraud Hubmann (Kaufhaus Hubmann), Brigitte Pfeifer- Medlin (ÖTZ), Jutta Pemsel (Kaufstraße) Gottfried Steinecker (Steinecker Moden), Markus Kamsteeg, Sebastian Holzschuh (beide S. Leithäuser GmbH) fotogalerie Eigner Textilhandel), Walter Eigner ilhandel), Andrea Wallner (Vera Mont) Wolfgang Bischoff (People at Work), Michael Settelmayer (Andre Berger), Jörg Weber (Rabe) Dagmar Lang (Manstein), Sibylle Schön (Etienne Aigner) Marco und Christian Klaus (beide Modeagentur Klaus), Andreas Gotschke (Marc Aurel) Gabriele Maderthaner, Roman Maurer (beide Modeagentur Maurer) Andrea Dité (Lerros Moden), Ulrike Martin (Brandboxx) Christian Merl (Hajo), Gerhard Steinhuber (Tracht Mode Steinhuber), Andreas Stepina (Hajo) Manuela Brandes (Anita Dr. Helbig), Arnd-Gerrit Rösch (Gerhard Rösch), Hiltrud Brendel, Clemens Friemel (beide Anita Dr. Helbig) Maximilian Gössl (Gössl) Christian Adelsberger (Kastner & Öhler), Jens Polumsky (Bogner) Angelika Schauer (Schauer Moden), Joseph Payr (Steinbock Mode) Manfred Sokopp, Ralf Hoogenhuizen (beide s.Oliver), Sylvia Linner (Opus Fashion) Helga Dolzer (Dolzer), Robert Theijssen (Just Brands), Sunny Gansch (ÖTZ) SALZBURGER Daniela Hubegger (Romy Hubegger), Peter Zelger (Zelger Josef KG), Romy Hubegger (Romy Hubegger) Christian Krenn (Palmers), Andreas Klefisch (Wolford) Alle Bilder © Elisabeth Kessler Günter Saverschel, Julia Doser (beide Heidi) Marita Dotter (Stefanel), Dagmar Lang (Manstein), Horst Perdacher (Air Creative) Hannes Lindinger (Bogner), Ulli Ehrlich (Sportalm) Karl Parth, Gerald Malinanek (beide Fashionet) Gerhard Gössl (Gössl) Manuel Friedl (ÖTZ), Markus Holas (Modeagentur Holas), Armin Ranegger (Armin Ranegger) fotogalerie Claudia Jordan (ÖTZ), Gottfried Steinecker (Steinecker Moden), Simone Bauernfeind (Zero) Bärbel Derflinger (Hutner Training), Simone Arlits (ÖTZ) Andreas Wenz (Wenz & Mergenthaler), Jörg Labatz (Betty Barclay), Alexander Massing (Gelco) Wolfgang Sima (Fachverband TextilBekleidungs-, Schuh-, Lederindustrie), Muriel Negre-Wolmeringer (Casamoda) Markus Kamsteeg (S. Leithäuser GmbH) Edeltraud Bayer (Souris), Maria-Theresia Stodola (Mode Socketti) Silvia Rachbauer, Timon Bernsmeier (beide Brax) Marita Dotter, Elvina Candic, Zejna Bekric (alle Stefanel) Alain Moreaux (Vente-privée), Oliver Pabst (Willy Bogner) Alle Bilder © KissKissBangBang neue läden Kein E Kompromiss in Film von Regisseur Shane Black lieferte die Inspiration für den Namen: KissKissBangBang taufte Sasa Ridel sein mittlerweile mehrere Läden umfassendes Konzept. Gerade eben eröffnete er den neuesten Shop in der Johannesgasse in 1010 Wien. Ridel, im Bild umringt von Models bei der Opening-Party zu sehen, ist vielen als langjähriger ORF-Stylist bekannt. Seine modische Laufbahn startete er aber schon viel früher. Er war unter anderem bei Blaumax und Turek tätig. Nach einem Zwischenspiel in der Musikszene übernahm er die Filialleitung von Don Gil am Bauernmarkt. Später arbeitete er parallel zu seiner Tätigkeit als Shopmanager und Mitarbeiter im Ein- und Verkauf für Helmut Lang an der Entwicklung der Marke Gil mit. Hierfür übernahm er dann auch die Filialleitung im Kaufhaus Steffl. Auf die sieben Jahre beim ORF folgten einige private Tiefschläge. Davon erholt, machte sich Ridel auf zu neuen Pfaden und eröffnete im Juni 2011 den ersten KissKissBangBang-Store in der Wiener Lerchenfelder Straße. Auf knapp 40 m2 präsentierte er erstmals sein Konzept. Die Mode: Eine Mischung aus Rock ’n’ Roll und Hollywood-Glamour mit einer Prise Sportswear. Der Laden wurde bald zu klein und ein halbes Jahr später feierte bereits der zweite Store in der Neubaugasse Eröffnung. Relativ schnell entstand dann die Idee eines Franchisemodells, und so gab Ridel den Standort in der Lerchen felder Straße ab. »Dabei sind wir aber leider einem Betrüger aufgesessen«, bedauert er, um gleich hinzuzufügen: »Aber egal, denn man muss Fehler machen, um daraus zu lernen.« Die Reise führte ihn dann weiter in den ersten Bezirk. Im April letzten Jahres entstand ein Store in der Singerstraße, der mittlerweile auch von einem Franchisepartner geführt wird. Ebenso wie der Shop in der Grazer Herrengasse, den Yvonne Stankovic als vorläufig einzige Dependance außerhalb Wiens betreibt. Mit dem soeben eröffneten Geschäft in der Johannesgasse und der geplanten Neueröffnung Ende Oktober in der Riemergasse verfügt KissKissBangBang über drei Filialen in fußläufiger Entfernung voneinander. Bildet man da nicht seine eigene Konkurrenz? »Nein«, ist Sasa Ridel überzeugt, »denn obwohl alle Läden die gleiche Aussage haben, sind die Sortimente doch individuell geprägt.« So steht etwa der Store in der Johannesgasse ganz unter dem Motto »Black and White«, denn hier werden ausschließlich schwarze, weiße und schwarz-weiße Modelle verkauft. 32 TZ 20 2014 In seinem neuen KissKiss BangBang-Store in der Wiener Johannesgasse setzt Sasa Ridel ausschließlich auf Mode in Schwarz und Weiß. Aber nicht nur beim Thema Mode zeigt sich Ridel kompromisslos. Auch beim Einkauf verzichtet er komplett auf eine Vororder und setzt stattdessen auf Fast Fashion: »Ich möchte sofort auf den Markt reagieren können und kaufe mein komplettes Sortiment nach dem Prinzip Cash and Carry in Bologna ein.« Das Angebot ist im mittleren Preissegment angesiedelt. Neben Marken wie Absolut Joy, Mexicana, Rush und Plomo o Plata umfasst das Sortiment auch Kreationen wie T-Shirts der Eigenmarke KissKissBangBang. Die hauptsächlich in Italien produzierenden Marken müssen aber nicht nur schnell liefern. Auch bei der Auswahl der einzelnen Modelle tickt Ridel ein wenig anders. »Basics sind eigentlich nicht mein Ding«, bemerkt er: »Ich setze eher auf den Kern der Kollektion, auf die wirklich neuen und aussagekräftigen Teile.« Er greift also zu den echten Showpieces, zu denen, die andere höchstens für das Schaufenster ordern würden. Seine Franchisepartner nimmt er auch gerne mit zum Einkauf. Die Marken und Kollektionen in den Läden unterscheiden sich dann oft auch voneinander, denn: »Die Individualität sollte immer gegeben sein. Ich stelle zwar mein Know-how zur Verfügung, aber die Partner müssen sich dann auch wohlfühlen.« Genau das Gleiche gilt auch für den Ladenbau in den Stores. Apropos Möbel: Gerade arbeitet Ridel an seiner ersten eigenen Interieur-Kollektion. Bei so viel rasantem Wachstum ist es an der Zeit für Unterstützung. Daher holt Ridel sich einen Partner ins Boot, einen Anwalt, der auch dabei mithelfen soll, Strukturen im wachsenden Unter nehmen zu schaffen. »Bis vor Kurzem war ich ja eine One-Man-Show«, lacht er. Nun kann er sich wieder vermehrt auf den kreativen Part konzentrieren und sich neue, kompromisslose Konzepte einfallen lassen. BN Gute Aussichten S Alle Bilder © Candido Insgesamt 14 Standorte gehören zum Familienunternehmen Candido. Nun hat man dem Stammhaus einen ganz neuen Auftritt gegönnt. aalfelden ist den meisten vor allem als Urlaubsziel ein Begriff. Doch gleichzeitig ist es auch die Wiege des Modeunternehmens in Familienhand, das mittlerweile 14 Standorte betreibt. Begonnen hat alles im Jahr 1936, als Hans Candido das Stammhaus erwarb und darin einen Gemischtwarenhandel einrichtete. Im Jahr 1986 sattelte mit Anna und Edgar Candido die nächste Generation auf Mode- und Textilhandel um. Heute führt Claus Candido das Unternehmen in dritter Generation. 2001 startete der Aufbau des Filialnetzes mit einem Esprit-Store in Saalfelden. Mittlerweile betreibt Candido neben dem Stammhaus in Saalfelden noch vier weitere Multilabel-Flächen unter dem eigenen Namen in Zell am See, Abtenau, Fieber brunn und Oberndorf sowie je einen Store von CBR Companies, Tom Tailor und Triumph sowie den bereits erwähnten Esprit-Shop im Heimatort Saalfelden. Ein weiterer Esprit-Store befindet sich in St. Johann/Tirol, Filialen von Street One betreibt man in Zell am See sowie im bereits umgebauten Teil des Salzburger Shopping Centers Alpenstraße. In Oberndorf bietet man im MultilabelKonzept Soho außerdem einen jungen Markenmix aus Tom Tailor Denim, Vero Moda, Madonna, LTP, Khujo und Bench. Zudem war Candido einer der ersten, der in Österreich einen Laden mit dem neuen Konzept »Favors! by cbr« eröffnete, welches nach der Einstellung der CBR-Marke One Touch nach und nach die Shops von CBR Companies ersetzen soll. Claus Candido bekennt sich mit seinem Angebot also klar zur Mitte des Marktes: »Wir wollen in unserem Segment mit unserem Markenportfolio am Puls der Zeit sein.« Holz, Glas und Rost. Um diesem Anspruch auch architektonisch und das Shop-Design betreffend gerecht zu werden, investierte Candido nun 1,2 Mio. € in den Umbau des Stammhauses in Saalfelden, der im September fertig gestellt wurde. In nur drei Monaten wurde das Gebäude ausgehöhlt, das gesamte Innenleben erneuert, ein Aufzug installiert und die Fläche mit einem Zubau erweitert, der nun auch einen barrierefreien Zugang ermöglicht. Ladenbau, Licht und Böden wurden dabei ebenso rundum erneuert wie die Nebenräume mit Büros und Schneiderei. Zudem wurde die nun sehr einladend gestaltete Glasfassade auch thermisch saniert. Die hohe Fensterfront gibt nun Einblick in den Store, der sich auf zwei Etagen in einem Ladenbau mit einer Mischung aus warmem Holz und coolen Oberflächen in Rostoptik präsentiert. Drinnen findet man eine Mischung aus Shop-in-Shops und Multilabel-Flächen. Auch das Sortiment hat sich mit dem Umbau verändert – die Trachten abteilung wurde aufgelassen, dafür steht dem Damensegment nun mehr Platz zur Verfügung. Dort finden sich Marken wie Frank Walder, Bianca, Rabe, Toni, Zerres und Fuchs Schmitt, Comma, Taifun, Zero und Gaastra sowie Vero Moda, Tom Tailor Denim oder Khujo. Die Herren dürfen sich über ein Angebot von Strellson und Pierre Cardin über Casa Moda, Digel und Alberto bis zu Wellensteyn, Mustang und M.O.D. freuen. Zum Entspannen lädt außerdem die neue Hausbar ein. Die nächste Eröffnung in Hause Candido steht übrigens schon an. Im Frühjahr öffnet gemeinsam mit dem nächsten Bauteil des Shopping Centers Alpenstraße ein Cecil-Store seine Pforten ebendort. Wie es danach weitergehen wird? »Das ist natürlich immer auch von der Gelegenheit abhängig«, sagt Claus Candido: »Aber wir sind immer offen für Neues.« BN TZ 20 2014 33 © MASCULIN/ ETRO musterseite pos »Passform ist der Antreiber« © MASCULIN/TRUZZI Was läuft bei Hemd, Strick und Hose? Wohin weist der Trend? Was überzeugt, was enttäuscht? Ein Rundruf quer durchs Land – mit einem Blick über die Grenze. W enn die Verkaufssaison erst jung ist, ist’s müßig, über konkrete Plus- und Minuszahlen zu reden. Zum Renner wird so manches Teil durchs »Bauchgefühl«, bei Pennern gilt noch das »Prinzip Hoffnung«. Nichtsdestotrotz zahlt es sich aus, bei Modeprofis und Trendsettern ein Stimmungsbild einzuholen – hier zum Herrenartikelbereich, in der nächsten ÖTZ-Ausgabe zu Konfektion und Outdoor. Christian Adelsberger, Einkaufsleitung Mode/Herren bei Kastner & Öhler, Graz: »Mikrodessinierungen im City- bzw. Semidress-Hemdenbereich sind weiterhin auf sehr hohem Niveau – Tendenz steigend. Der Karotrend bei modischen Casual-Hemden gibt neue Impulse, das altgediente Karohemd ist hingegen schwierig. Strick teilt sich im Moment in drei Richtungen: Erstens cleane Optiken in wertigen Qualitäten, zweitens neue Strukturen. Und drittens – momentan der Burner – die Strickweste in verschiedenen Facetten! Bei Hosen ist die Grey Denim endlich mengenfähig geworden. Jogg Pants werden weiter forciert, sind aber immer noch nicht beim Endkonsumenten angekommen. Als repräsentativen Key Look, der kennzeichnend für diese Herbstsaison ist, sehe ich ein Outfit in monochromer ›Nichtfarbenstimmung‹.« Gerhard Schmidtmayer, Geschäftsführer von Gerard, Wels: »Die Kunden suchen neue Hemdendessins, die Klassik haben alle im Schrank. Mikrodessins laufen folglich sehr gut – vor allem, wenn sie auch eine weiche Struktur aufweisen. Ausgesprochen erfolgreich sind dünne Jeanshemden, die sowohl zu Casual als auch zur HAKA kombiniert werden. Strick geht am besten schlicht, darf aber besondere Details haben. Wir verkaufen auch modische Cashmere-Pullis in Dégradé, zum Beispiel in der Schattierung von Dunkelblau zu Mittelgrau. Stretchige Hosen in schmaler Optik können überzeugen – am besten sind Chinos und Five-Pockets in hochwertigem Jerseymaterial sowie Jeans in eher dunklen Waschungen. Grey Denim geht gut, Black ist eher verhalten. Etablieren konnten sich Hosen in Wolloptik in den für diesen Typ so charakteristischen Webmustern. Der Key Look von Kopf bis Fuß setzt sich für mich aus einem lässigen Sakko in Wolljersey mit typischem HAKA-Muster, einer leicht gewaschenen, schmal gekrempelten Jerseyhose, einem Jeanshemd und klassisch englischem Schuhwerk mit breiten Leisten vom Typ Tricker’s zusammen. Dazu: gut abgestimmte gemusterte Socken.« Elisabeth Mühlberger, Geschäftsleitung Herren bei Penz Mode, Linz: »Mikro dessinierungen laufen ungebremst gut. Wichtig sind auch attraktive Ausputze bei weißen und hellblauen Hemden, das schätzen selbst Anzug- und Krawattenträger. Dunkelbödige Hemden ziehen spürbar an, allen voran Dunkelblau und satte Beerentöne. Immer wieder angesagt, aber stets schwierig im Verkauf: Grobstrick. Auch, wenn er im Gegensatz zum restlichen Strick noch am ehesten mit neuen Ideen punktet. Es sind wohl die Jersey- und die unkonstruierten Stricksakkos, die sich mit dem Grobstrick-Jackensortiment matchen … Bei Hosen tut sich modisch sehr viel, darum haben wir Verkaufserfolge weit über das Jeanssortiment hinaus. Selbst für den reifen Mann gilt heute: Der Schnitt muss schmal, die Fußweite eng sein. Im Vorjahr genascht, heuer bereits gut angenommen: Hosen in Wolle oder Woll-Baumwoll-Mischung in Hahnentritt, Pepita oder Glencheck. Ganz modische Männer lassen sich von Chino-Modellen mit Strickbund als Beinabschluss, z. B. von Michael Kors, begeistern und kombinieren eine Stiefelette dazu. Eine wichtige Ergänzung sind Gürtel in schönen Prägungen und besonders strukturierten Ledern wie Büffel, Python oder Kudu-Antilope. Solch ein Zusatzverkauf bringt oft einen höheren Bon als die Hose selbst!« Hannes Schmitt, Geschäftsführer von Schmitt & Lair, Innsbruck: »Der Wechsel auf die schmale Passform hat wirklich Breitenwirksamkeit erreicht. Egal ob Shirt, Hose oder Konfektion, man verspürt einen Aufholbedarf bei unseren Kunden. Bei Hemden gehen klein gemusterte gut, Unis fast noch besser, wenn sie ein bisschen was Besonderes haben – so, wie’s Eton oder Stenströms zeigen. Antreiber schlechthin ist die Passform: Auch ein leicht Untersetzter mag’s heute knackig! Dynamik beim Strick ist dagegen Fehlanzeige. Clean, gedeckt und abgeräumt gefällt uns hier sehr gut. Man reduziert sich aber ein bisschen die Möglichkeiten: Wenn Farbvielfalt angesagt ist, dann ist das dem Pulloverumsatz einfach förderlicher. Schon zum frühen Zeitpunkt geht hochwertiger CashmereStrick. Von scheinbar günstigen Einstiegspreislagen lasse ich dabei aus Prinzip die Finger: Ab 299 € für Basics geht’s bei uns erst los, dafür bekommt der Kunde Qualität und wird nicht getäuscht. Grobstrick hinkt hinterher, nur wenn er inspiriert, wird er gekauft – wie die derben Teile von Mason’s, die eher in Richtung Outerwear gehen. Bei Hosen ist es sehr befreiend, dass wir nicht mit Farben spielen müssen und wegen dem Thema ›Schmal‹ mit Marken wie PT01 oder Jacob Cohen trotzdem gut unterwegs sind. Überdurchschnittlich gut ist Denim, tolle Steigerungsraten bringt uns unter anderem Care Label. Ob unserer Sortimentspflege und Kompetenz verkaufen wir immer noch verblüffend viele Kombihosen in Schurwolle. Nun gibt’s modern geschnittene Styles, die selbst Kunden interessieren, die mit Sicherheit noch nie eine Wollhose anprobierten.« Christine Teiml, Bereichsleitung Herren im Modehaus Garhammer, Wald kirchen/Niederbayern: »Mikrodessins entwickeln sich im City- und im CasualHemdenbereich außerordentlich gut. Des Weiteren sind Denimhemden und Jeanshemden-Optiken sehr gefragt. Blaudessinierungen stehen über allem, doch das weiße Hemd ist stark am Aufrücken. Beim Strick sind kleine Minimuster auf dem Vormarsch – Hugo und Michael Kors haben hier schöne Dessins. Der Unipullover zieht noch nicht so an, Westen ohne Arm zählen dagegen zu den Aufsteigern. Bei den Jeans geht’s ganz stark in Richtung dunkle Töne und schmale Schnitte. Grauer Denim setzt sich durch, muss jedoch ›intelligent‹ angewaschen sein. Ansonsten legen Chinos wieder gehörig zu, jedoch nur in den Basic-Farben wie Marine, Beige und – was sensationell gut läuft – Grau sowie Schwarz. Kleine Zugaben wie schmale Gürtel à la Scotch & Soda kommen sehr gut an. Die JoggJeans ist immer noch Nischenprodukt und nicht wirklich in Fahrt. Da glaube ich auch, dass sich das Thema nicht so schnell spürbar umsetzen lässt.« CD TZ 20 2014 35 messe die DNA von Stoffen und Mustern. Ein Crossover-Mix aus nordischen Prints und Garnen trifft auf östliche und asiatische Akzente, zeitgenössische Designs und Stoffqualitäten auf Traditionelles, rohe, unbehandelte Qualitäten auf feinste kunsthandwerkliche Details. Hart & zart Die Pariser Stoffmesse Prèmiere Vision präsentierte sich mit vielen innovativen und hochwertigen Stoffqualitäten. M it 62.431 Gästen aus 120 Ländern konnte die Pariser Stoffmesse trotz massiven Air-France-Streiks die Besucherzahlen des Vor jahres fast halten (−0,8 % versus September 2013) und auch wirtschaftlich war das Ergebnis für viele Aussteller durchaus zufrieden stellend. Dies lag unter anderem an der großen Auswahl neuer Optiken und Materialien sowie an den hochwertigen Qualitäten, die auch preislich entsprechend gehoben waren, eine Konjunktur der Textilwirtschaft wird es wohl weniger gewesen sein. Das von den Trendbüros schon seit einigen Saisonen angekündigte StoffUpgrade scheint langsam zu greifen. Sie prognostizierten, dass viele Designer versuchen werden, sich mit ihren Kollektionen durch entsprechend aufwändig gearbeitete, sichtbar hochwertige Materialien von den Billigherstellern abzugrenzen. Diese können zwar Schnitt und Farbe kopieren, nicht aber die gleichen Materialien günstig herstellen. Vielleicht wurde deshalb bei den Neuheiten auf visuellen Impact, Oberflächen, Haptik, Verarbeitung und Qualität so großes Augenmerk gelegt. Diese Liebe zu Details und innovativen Techniken vermag auch klassisch geschnittener Womens- und Menswear neue, zeitgeistige Looks zu verleihen. Generell verschwimmen die Themen zunehmend. So mischen sich die saisonalen winterlichen Stoffqualitäten mit feinen Sommergarnen, Day-Wear- und Evening-Wear-Elemente wurden raffiniert miteinander kombiniert, Outerwear-Details finden sich im City-Chic und umgekehrt – auch typische Damenbzw. Herrenstoffe haben ihre genaue Zuordnung verloren. Das Gleiche gilt für 36 TZ 20 2014 Details Stoffe H/W 2015. Viel Innovation war auch bei den Materialien zu finden. Eines der stärksten Themen waren Doubleface-Stoffe aus Wolle bzw. Baumwolle, die mit synthetischen Geweben und Materialien beschichtet wurden, wobei Letztere oft eine Hightech-Optik aufwiesen. Ebenfalls bei diesen Qualitäten allgegenwärtig: wattierte bzw. gesteppte Versionen, ultraweiche, haarige Stoffe und 3D-Optiken. Letztere zählen zu den absoluten Bestellern und waren ebenso bei Jacken- und Mantel- wie auch bei Blusen-, Kleider- und Kostümstoffen zu sehen. Sehr ambitioniert präsentieren sie sich gefältelt, drapiert, gecrasht, aufgeblasen, üppig dekoriert oder so locker gewebt, dass sie eine gewisse Transparenz bekommen. Eine andere Variante, klassischen Winterstoffen neue, spannende Looks zu verleihen, war, diese dreidimensional so zu weben, dass sich Muster ergeben, bzw. sie in Mustern zu beschichten oder zu gummieren. Auch Doublefaces aus Wirkware in Verbindung mit gewebten Stoffen waren oft zu sehen. Auf die taktilen Eigenschaften der Materialien wurde ebenfalls viel Wert gelegt. So präsentierten sich mehrere Webstoffe in einer extrem leichten, weichen, flauschigen Textur, die sich wie geschäumt anstatt gewebt anfühlte und aussah. Diese luftigen »Körperschmeichler« waren sowohl in Naturfasern als auch in synthetischen Materialien erhältlich. Auffallend viele linke Stoffseiten punkteten ebenfalls mit einer attraktiven Optik sowie einer komfortablen Haptik. Im Oberbekleidungsbereich waren verschiedenste Samt- und Cordqualitäten sowie bedruckter Samt überproportional vertreten. Gleichfalls ein Trend: besonders markante Oberflächen wie beispielsweise erhaben strukturiert, extrem glatt, plastifiziert, gewachst, haarig, superglossy, ultramatt oder üppig dekorativ verziert. Auch bei der Abendmode waren opulent wirkende Qualitäten gefragt. Sparkling-Effekte, oft aus Metall, edle, aufwendig ge- und bearbeitete Oberflächen, Jacquards, Fransen, dekorative Applikationen, Pailletten, Doubleface-Satins oder mit Tüll beschichtete Stoffe – je aufwendiger und prächtiger, desto besser, scheint das Motto der Saison H/W 2015 zu lauten. Details Muster und Farben. Im Allgemeinen präsentierten sich die Farb themen etwas gedeckter als in den letzten Saisonen und verliehen so den Stoffen eine besondere Wertigkeit. Die Messe präsentierte als Farbfokus dunkle Nuancen wie Bordeaux, dunkle Schokolade und Petrol, die mit den Noncolours Schwarz und Asche kombiniert wurden. Ergänzend dazu: zarte Töne wie warme Sandvarianten, heller Flieder, kühle Jade, Kürbis und Puderlila. Kühle Himbeernuancen, Tomate und Maisgelb setzen kräftige Akzente. Einen Glamour-Touch, besonders in der Evening Wear, verleihen prickelnde Silber- und Goldnuancen sowie verschiedenfarbige Metalloptiken, die sich von edel bis schrill präsentieren. Bei Mustern allgegenwärtig waren grafische, architektonische Prints in allen nur erdenklichen Farbkombinationen und Designs, die oft eine gewisse Referenz zum Bauhaus-Stil bzw. zu den 60er-Jahren aufwiesen. Darüber hinaus gab es fantasievolle, klassische Drucke mit opulenten Ornamenten, Blüten – zumeist dekorativ und grafisch, einige Fotomotive und sehr viele Trompe-l’Œil-Effekte. Ein besonderer Eyecatcher waren sogenannte »Scary Prints«. D arunter versteht man die Kombination herkömmlicher Muster, die durch grelle oder schrille Farb- oder Mustereffekte einen verstörenden, aber höchst interessanten Aspekt erhält. Trend Präsentationen. Die Messe gab auch einen spannenden Überblick über die Makrotrends der Saisonen H/W 2015 und F/S 2016, die von verschiedensten internationalen Trendbüros präsentiert wurden. Einig sind sich Peclers, WGSN und Trendvision über die Wichtigkeit von Volumeneffekten in Schnitten und Materialien sowie dreidimensionalen Strukturen und Optiken. Ebenfalls bei allen ein Thema: Opulenz, die sich in überbordenden dekorativen Details und Mustern manifestiert und einen exzentrischen Gegenpol zu klassischer Couture und minimalistischen Looks schafft. Dies gilt übrigens auch für Mäntel, die laut dem »PV-Trendvision Forecast« zu extravaganten Eyecatchern werden. Auch stilistisch ließ sich ein Konsens finden – Bauhaus und das Comeback der 60er-Jahre, deren stilistische Wurzeln ebenfalls im Bauhaus liegen. »Die Form der Mode ist essenziell«, so die Sprecherin der von der Première Vision veranstalteten Trendvision-Präsentation, »das müssen auch die Stoffe transportieren können. High Volume und 3D-Effekte sind mehr als eine Modeerscheinung, es ist eine neue Art, die Welt zu sehen, die Mode als Architektur zu verstehen.« Bis zur Realisierung der nahtlosen Maßkleider aus 3D-Druckern wird es wohl noch etwas dauern, und so sind wir weiterhin an traditionelle Schnitt- und Verarbeitungstechniken gebunden. Neuerungen können daher über die Materialien passieren – und dies war auch eindeutig auf der Messe zu spüren. Einen ganz eigenen Weg ging wieder einmal Li Edelkoort, die ihre Präsen tation auch nicht auf der Messe, sondern in ihrem Trendstudio abhielt und, speziell die künftigen Männertrends betreffend, ebenfalls eine Reminiszenz an den Bauhaus-Stil sehen ließ. Es ginge jedoch dabei nicht darum, das Alte zu regenerieren, sondern es neu zu erfinden – das Spiel der Geometrie, der Kontraste, der Abstraktion der Materie, das harmonische Ausbalancieren von Asymmetrie. Die allgemeine Präsentation hingegen war den verschiedenen Archetypen gewidmet. Selfies als allseits um sich greifender Exhibitionismus sind nicht nur ein globaler Kult, sondern werden auch zur Mystifizierung des Selbst genützt. Sich auf ein Podest zu stellen, als außergewöhnliche Figur zu inszenieren, in verschiedensten Situationen und Rollen – allerdings natürlich immer nur von seiner besten Seite, und – wichtig! – immer wieder neu. Die Selbstdarstellung als verschiedenste Archetypen in ihren individuellen Lifestyle-Welten erlaubt uns, unsere Fantasien in der Realität zu materialisieren: tagsüber als Elf, dann als Druide, bei der Party abends dann als Amazone, Model oder Kurtisane und, wer weiß, vielleicht sogar als lebende Legende oder Zwilling. Apropos Zwillinge, koordiniertes Styling von Freundinnen, Ehepartnern oder Müttern mit Kindern als Doubles ist eine Variante, die bereits heute in Japan ein großer Trend ist. Der gleiche Zugang wurde ü brigens auch in der PV-Trendvision präsentiert. Als Faktum, dass wir immer mehr in einer Diversität und Multiplizität leben und daher viele(s) sind – einmal maskulin, dann wieder feminin, ein andermal exzentrisch, futuristisch oder retro. Zum Abschluss bezog sich Li Edelkoort auf die Wichtigkeit und die Schönheit von Textilien sowie ihre Vielfalt. Es besteht die Notwendigkeit, so die Trendforscherin, das Wissen darüber aktiv zu kultivieren, da es sonst auszusterben droht. Sogar in der französische Vogue, Elle und Marie Claire würden Jacquard-Webstoffe fälschlicherweise als Prints bezeichnet werden – ist dieser Unterschied beispielsweise den Konsumenten nicht bewusst, können sie auch keine Wertschätzung für hochwertige Stoffe entwickeln. Aufklärungsarbeit ist in Zukunft gefragt, damit die Konsumenten die Produkte auch verstehen – und das ist wichtig, denn der Sommer 2016 lebt vom Revival schöner und einzigartiger Gewebe. Die zukünftige Mode wird vor allem durch die Wahl hochwertiger Stoffe, Muster und Strukturen interessant – ein Trend, der sich schon jetzt auf der Première Vision abzeichnete. irmie Schüch-Schamburek TZ 20 2014 ALLE BILDER © Première Vision messe 37 mode aktuell TATONKA GUT DURCHDACHT D © Tatonka as neue »M’s Ferron Jacket« ist genau richtig für herbstliches Schmuddelwetter. Schutz bietet das wasser- und windabweisende Material »T-Travel Cotton Epic«, die Hohlräume dieses robusten Baumwollmischgewebes werden mit Silikon ausgekleidet: So ist der Stoff besonders witterungsbeständig. Mehrere Lagen eines flauschig-wattierten und hochisolierenden Futtermaterials sorgen für den nötigen Gemütlichkeitsfaktor. Das Modell bietet mit seinen großen Balg-, Brust- und Innentaschen genug Platz für kalte Hände, Autoschlüssel, Geldbörse und Handy. Tatonka bedeutet Bison in der Sprache der Lakota-Indianer. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet und wird heute in zweiter Generation von Andreas Schechinger geleitet. Hohe Sozial- und Umweltstandards zeichnen das Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern aus. WILVORST BURTON © Burton B F ashionistas hatten schon im Sommer lange Socken als großes Thema ausgerufen. Wurden sie in da noch aus Styling-Gründen getragen, erfüllen sie im Winter ihren eigentlichen Zweck und halten weibliche wie männliche Beine cosy und warm. Burton präsentiert nun mit Multicolored Prints und augenzwinkernden Strickmotiven die mit Abstand coolsten Socken der Saison. Die M arke wurde 1977 von Jake Burton Carpenter in einer Scheune in Vermont gegründet. In der Entwicklung des Snowboardens vom Hinterhofhobby zum Weltklassesport spielt Burton eine zentrale Rolle: durch innovative Produktlinien, ein Team aus Topfahrern und das stetige Bemühen um Akzeptanz des Sports an weltweiten Wintersportdestinationen. Heute produziert Burton neben den »Hard Goods« (Boards, Boots und Bindungen) auch marktführende Produkte rund um den dazugehörigen Lifestyle. Die im Privatbesitz von Jake und seiner Frau D onna Carpenter befindliche Firma hat ihren Sitz in Burlington (USA) sowie internationale Niederlassungen in Österreich, Japan, Australien und Kalifornien. 38 TZ 20 2014 MUSTERGÜLTIG lau ist die Trendfarbe der Saison, Jacquard-Musterungen für Sakkos gelten als modern und sind gefragt. Warum nicht beides kombinieren? Zum Beispiel in Form eines Ein-Knopf-Sakkos mit Zierpaspeln und Posamentenverschluss in blau changierendem Oberstoff. Individuelle Anfertigungen binnen acht Wochen gehören genauso zum Angebot von Wilvorst wie ein trendweisendes Lagerprogramm. Mehr als 1.000 Oberstoffe stehen zur Wahl, dazu über 200 Anzug modellvariationen. 100 Knopfdesigns und 60 Futterstoffe tragen ein Übriges zur Individualisierung bei. Damit empfiehlt sich Wilvorst nicht nur für individuelle Einzelbestellungen nach Maß, sondern auch für Kleinserien zur kurzfristigen Warenversorgung des Fachhandels. © Wilvorst LANG UND COOL Die Premiummarke aus Stockholm führt mit Tiger of Sweden/Jeans ein jüngeres, kantigeres Label im Port folio, das sich einem derben Vintage-Look verschrieben hat. Im Vordergrund stehen der Einsatz von Leder in unterschiedlicher Ausprägung, beschichtete Baumwolle und das Gefühl, dass die Kleidung eine raue Hülle dar stellt. Unter dieser Oberfläche soll sich jedoch stets etwas Gemütliches verbergen – also Styles, die gleich zeitig attraktiv, modern und bequem sind. Das aktuelle Kollektionsmotto, »Lost Industry«, erklärt die schwedi sche Marketingabteilung so: »Wir befinden uns an einem Punkt, an dem sich die Branche wandelt und Liebhaber des Rauen und Derben einen gewissen Hang zur Nostal gie erkennen lassen. Verlassene Schiffswerften, alte Fabriken und verfallende Betonkonstruktionen bieten demnach auch die Kulisse für die neue Kollektion von Tiger of Sweden/Jeans. Die glatten Flächen und das polierte Äußere der letzten Jahre wirken zu oberfläch lich. Stattdessen wird die harte und schmutzige Welt bevorzugt: das Heruntergekommene und Lebensnahe mit einem Hauch von Punk. Für die Herbst/Winter-Saison 2014 wird den Looks also etwas Patina verliehen.« TIGER OF SWEDEN PUNK MIT PATINA Mango Von Geburt an Morgan Lerros mbyM go Fracomina n © Ma © Tiger of Sweden mode aktuell 6.11.2014 R FLASHORDE 9 –18 Uhr ion Italian Fash (Show) 11– 23 Uhr D er Filialist Mango bringt im Jänner 2015 erstmals Kleidung für die Allerkleinsten auf den Markt. Die neue Bekleidungslinie Mango Baby passt von der Geburt bis zu einem Alter von 24 Monaten und bietet Strampler, Schlafanzüge, Bodys, Lätzchen und Schuhe. Hergestellt werden die Modelle aus Baumwolle oder Wolle. Zudem sollen sie einer umfassenden chemischen Analyse sowie weiteren Qualitätskontrollen unterzogen werden. Erhältlich wird Mango Baby ab Jänner an 40 Verkaufspunkten von Mango Kids in Europa sowie im Onlineshop sein. Mango Kids wurde im Jahr 2013 lanciert und betreibt derzeit 230 Verkaufspunkte in 48 Ländern. Madonna Extasy Opus Pepe Jeans Guess Chilli Ana Alcazar r Catwalk frei fü Markenmode internationale h– mpt erhältlic mit Flair – pro hr: tage ab 18 U und live on S Fashion aus Italien UNO de 50 UNO PIU UNO MAC Calamar MGC Mode- und Textilgroßhandelscenter St. Marx GmbH [email protected] | www.mgcwien.at 1030 Wien, Modecenterstraße 22 T +43 (0)1 797 33-0 ICHI Vito Vergelis © Invista mode aktuell Invista Lycra bewegt D er Faserspezialist Invista, Eigentümer der Marke Lycra, hat eine neue Verbraucherkampagne unter dem Motto »Lycra moves you« entwickelt, die das Resultat eines zweijährigen, auf mehreren Märkten durchgeführten Marktforschungsprogramms ist. Nun starten nach und nach die einzelnen Aktivitäten der groß angelegten Markeninitiative. Soeben wurden die Kampagnenbilder, fotografiert von Rankin, sowie ein TV- und Digital-Channel-Commercial von Regisseur Philippe André lanciert. Lycra-Global-Brand-Director Denise Sakuma: »Die Kampagne ›Lycra moves you‹ ist die perfekte Botschaftsplattform, um beim Konsumenten erstmals zu kommunizieren, dass Lycra ein Markenname für eine Faser und die magische Komponente ist, die den Trägerinnen und Trägern zu Passform, Komfort und Bewegungsfreiheit verhilft.« Um die Marke für die Kunden zusätzlich sichtbar zu machen, wurde auch an neuen Anhängeetiketten und einer neuen Markenbildsprache gearbeitet. Alle Elemente der Kampagne sind auf www.connect.lycra.com zu finden. NOBIS BORN IN CANADA © Nobis E 40 TZ 20 2014 rst 2007 gegründet, verkauft Nobis seine Modelle inzwischen in weltweit 27 Ländern. Die Outerwear-Premiummarke aus Ontario pflegt von Beginn an die »Core Collection« (mit Schwerpunktpreisen bei Jacken zwischen 600 und 1.500 € im VK), die jede Saison mit besseren funktionellen Elementen auf neuestem technologischen Stand besticht. Aktuell State of the Art sind die spezielle Daunenfüllung (auf Basis besonders voluminöser kanadischer Entendaunen) und das optimierte Obermaterial (eine Woll-Polyester-Außenseite mit dauerhaft wasserabweisender Sympatex-Membranbeschichtung). Diese sorgen für höheren thermischen Widerstand, an die Körpertemperatur angepasste Wärmeregulation, optimalen Feuchtigkeitsausgleich und sind natürlich winddicht, wasserfest und atmungsaktiv. Komfort bieten Kapuzen (mit Kojotenfell oder Kunstpelz), dicke, elastische Bündchen mit Daumenloch sowie magnetische Verschlusselemente. © Copenhagen Fashion Week DOB Hosen in der ÖTZ 21/2014 Machen Sie den österreichischen Modehandel aufmerksam auf Ihre Kollektion! Wir freuen uns über Ihren Anruf! Crestyle Copenhagen Fashion Week Messeneulinge Z ur kommenden Veranstaltung zur Saison Herbst/Winter 2015 stellt sich die Copenhagen Fashion Week neu auf. Die Messen Gallery und Vision werden nicht mehr abgehalten, dafür wird das Portfolio um zwei neue Formate ergänzt. Neben der CIFF Bella wird es nun auch CIFF Raven geben, eine Plattform für HAKA und Lifestyle in der Forum Arena. Die frischen skandinavischen und internationalen Herren-Labels werden von einer Brand-Jury ausgewählt. Der zweite Neuzugang ist Revolver. Die Messe präsentiert Damen- und Herrenmode sowie einen Bereich, der dem Handel Inspirationen bieten soll. Alle drei Messen starten am 29. Jänner, die Fashion Shows beginnen bereits einen Tag früher. Kurz davor findet von 25. bis 27. Jänner die CIFF Kids statt. Erscheinungstermin: 06.11.2014 Druckunterlagen-Schluss: 29.10.2014 Mag. Claudia Jordan [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 222 NYDJ Zuwachs D © ZERRES © NYDJ as amerikanische Denim-Label NYDJ erweitert zur Saison Herbst 2014 sein Angebot. Neben den Jeans bringt die Marke nun auch Oberteile auf den Markt. Im Fokus steht dabei – genau wie bei den Hosen – die Passform. Die erste Kollektion umfasst 40 Styles, die sich selbstredend bestens mit den Denims kombinieren lassen. Das Sortiment reicht von Blusen über Pullover und leichte Sweater bis zu Blazerjacken und Mänteln. Präsentiert werden sie auch von der neuen Markenbotschafterin. Ab dem Herbst ist Bridget Moynahan, amerikanisches Model und Schauspielerin, das neue Gesicht von NYDJ. © Klaus firmen&personen Für unsere Lifestylemarke suchen wir im Rahmen einer Nachfolge zum 01.07.2015 Sie als Handelsvertreter m/w für den Raum Wien und Ost-Österreich Ihre Aufgaben Mit der Unterstützung eines leistungsstarken, internationalen Teams von Spezialisten Schuhkollektionen kümmern. Als werden Sie sich um den Vertrieb der Spitzenverkäufer tragen Sie mit Ihrem leidenschaftlichen Einsatz dazu bei, dass wir unseren erfolgreichen Weg mit der Marke weiter fortsetzen. Ihr Profil - Verkaufsprofi mit Vertriebserfahrung und sehr guten Fachhandelskontakten in der Schuhbranche - engagierter Kundenservicepartner - unternehmerisch denkend - erfolgsorientiert und kontaktstark - Englischkenntnisse von Vorteil Wortmann KG Internationale Schuhproduktionen, Personalmanagement Klingenbergstraße 1-3, 32758 Detmold, www.wortmann-group.com LENZING AG: VORSTAND OHNE WENINGER © Lenzing AG Friedrich Weninger, derzeit Chief Operating Officer bei der heimischen Lenzing AG, wird sein mit 31. Dezember 2014 auslaufendes Vor standsmandat nicht verlän gern. Weninger ist seit über 25 Jahren bei Lenzing und leitete zuletzt die Produktionsstandorte mit mehr als 6.000 Mitarbeitern. Er hat sich aus persön lichen Gründen gegen die Verlängerung seines Mandats entschieden, steht der Lenzing Gruppe aber weiterhin als Berater zur Verfügung. Seine bis herigen Aufgaben werden ab Jahresbeginn 2015 von den verbleibenden Vorstandsmitgliedern Peter Untersperger (CEO), Robert van de Kerkhof (CCO) und Dr. Thomas Riegler (CFO) übernommen. Die neue NICOWA Kollektion ist sofort lieferbar! Besuchen Sie uns unter www.NICOWA.com 42 TZ 20 2014 Die Salzburger Modeagentur Klaus wird mit der Order saison Herbst/Winter 2015 die Österreich-Vertretung der Marke Marc Aurel über nehmen. Das Label reagiert damit auf Veränderungen der Märkte im In- und Ausland, die eine Anpassung der Vertriebsstrate gien und -strukturen erfordert hätten. Christian Klaus (Bild) wird künftig die Philosophie der Marke in Österreich vertreten und die Neupositionierung vorantreiben. Zudem soll er die Markenpräsenz und Visibilität von Marc Aurel ausbauen und die Nähe zum POS intensivieren. SCHÜLLER: MANAGEMENTBUCH DES JAHRES HOUSE OF BRANDS: TEAMVERSTÄRKUNG Seit September ergänzt Kristina Nissen als Mana gerin International Sales das Verkaufsteam der House of Brands GmbH. Mit der neu geschaffenen Position baut das Unter nehmen der Otto Group die Kompetenzen und Synergien im internationalen Vertrieb der Mar ken Arqueonautas (Casual-Lifestyle-Mode mit maritimen Wurzeln) und H.I.S. (Denimmarke mit New Yorker Ursprung und Passformspezialist) aus. Ihre berufliche Karriere begann die 34-jäh rige Absolventin eines Master-Studiums in Management Studies vor knapp zehn Jahren bei La Martina in Buenos Aires. Weiters war Nissen bei der Golfino AG in verschiedenen Positionen tätig und arbeitete zuletzt für Olsen, wo sie die Verantwortung für den internationalen Groß handel, den Markenaufbau im Ausland sowie die Akquise und Betreuung internationaler Key Accounts trug. Das Werk »Das TouchpointUnternehmen« von Anne M. Schüller, im Vorjahr Referen tin der Salzburger Gespräche, wurde auf der Frankfurter Buchmesse zum Manage mentbuch des Jahres gekürt. »Ein stimmiges und vor allem umsetzbares Konzept, mit dem sich die Vordenkerin in die allererste Riege der Manage ment-Autoren schreibt«, so Wolfgang Hanfstein, Chefredakteur von managementbuch.de. »Schüller erklärt, welch weitreichende Folgen die Macht verlagerung hin zu Kunden und Mitarbeitern für die Gestaltung und Führung von Unternehmen hat, und liefert sofort umsetzbare Tipps, wie Führungskräfte ihre Mitarbeiter auf das Wohlergehen der Kunden ausrichten können.« © Schüller Sie sind ein verantwortungsbewusster und äußerst engagierter Teamplayer, schätzen die konstruktive Zusammenarbeit in einem jungen Team und trauen sich zu, den Erfolg der Lifestylemarke in Wien und Ost-Österreich weiter auszubauen? Dann freuen wir uns auf Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen. Bitte nutzen Sie unser Online-Bewerbungssystem unter www.career.wortmann-group.com. © House of Brands Der Name Wortmann steht international für junge, modische Schuhe aus aller Welt. Unsere innovative und leistungsstarke Unternehmensgruppe erzielte mit der Produktion und dem Vertrieb von Schuhen im letzten Geschäftsjahr weltweit einen Umsatz von über einer Milliarde Euro. Wir sind mit mehreren Standorten in Europa und Asien vertreten. Topmodische Produkte und ein unschlagbares Preis-LeistungsVerhältnis sind die Basis unseres Erfolges. Mit einem Team von hochmotivierten Mitarbeitern sind wir der Marktführer unserer Branche in Europa. MARC AUREL: KLAUS ÜBERNIMMT VERTRETUNG MIH: ERSTER CEO Das britische Denim-Label MiH hat Anfang Oktober seinen ersten CEO der Firmenge schichte eingestellt. Beverly Hill wechselte von Issa London, wo sie seit 2012 als CEO tätig war, zu MiH. Die Markengründerin Chloe Lonsdale und ihr Partner Johan Quintus beklei den nun die Position des Chief Creative Officers und jene des Chief Operating Officers. Vor ihrer Stelle bei Issa London war Beverly Hill bei Club Monaco, wo sie unter anderem den euro päischen Launch der Marke verantwortete. Davor war sie als International Sales Manager bei Donna Karan International tätig. Die nun mehrige Bestellung von Hill zum CEO markiert einen wichtigen Schritt in der Entwicklung des Labels MiH, sie wird das internationale Wachs tum vorantreiben, das Retail-Business weiter entwickeln und das Ready-to-wear-Angebot ausbauen. firmen&personen T T O O L L L L Y Y SCHAUFENSTERPUPPEN W W W . T O L L Y S . D E p u p p e n @ t o l l y s . d e FA R B K ATA L O G E . T E L 0 0 4 9 8 9 1 6 1 1 1 1 FA X 1 6 3 3 3 3 impressum Mode & Genuss ist nicht nur unser Slogan, es ist unsere gelebte Philosophie. neben unserer Tagesbar mit Dachterrasse lassen Trendmarken die Herzen unserer Kunden auf rund 3.500 Quadratmeter höher schlagen. Kommen Sie in unser junges Team. Sie werden sich wohlfühlen. Im offenen Atelier-Stil mit einem Mix aus coolem Industrie-Look und natürlichem Ambiente mit viel Holz und menschlicher Wärme. zur Verstärkung unseres Teams suchen wir: eInKäufer/In trendfAshIon In VOLLzEIT Ihre AufgAben · Sie ordern Trendmarken wie Diesel, Please, Guess, Tigha, Tom Tailor Denim etc. · Sie handeln ergebnisorientiert für „Ihre“ Fläche (750 m²) und kontrollieren die Kennzahlen · Sie sind dem Team ein Vorbild in der serviceorientierten Beratung und Kundenorientierung · Sie sind verantwortlich für das Visual Merchandising Ihr ProfIl · Sie verfügen über mehrjährige Verkaufserfahrung und Markenkenntnis im Trend-Fashion-Segment · Sie haben bereits 3 Jahre Einkaufserfahrung · Hohe einsatzbereitschaft sowie Kommunikationsfähigkeit und Innovationsfreudigkeit gehören zu Ihren persönlichen Markenzeichen · Sie leben idealerweise im Berchtesgadener, Traunsteiner oder Salzburger Land WIr bIeten · Ein innovatives Arbeitsumfeld, bei dem der Spaß nicht zu kurz kommt · Eine erfolgsorientierte Vergütung und individuelle Weiterbildungsmaßnahmen · Verantwortungsvolle Aufgaben und spannende Projekte · Ein sympathisches Team · Markenbewusste Stammkunden Juhasz gmbh & Co. Kg z. Hd. Oliver Juhasz · Ludwigstraße 23 · D-83435 Bad Reichenhall · Tel: +49 (0) 86 51/ 9 73 80 [email protected] · juhasz.de HILTL: GRÜNDERIN VERSTORBEN Mit 87 Jahren verstarb die Hosenfabrikantin Hedwig Hiltl. 1955 gründete sie mit ihrem Mann Fritz Hiltl das Unternehmen in Sulzbach-Rosenberg (Oberpfalz), widmete sich der Produktion von Herren hosen im gehobenen Marktsegment und führte die Marke zu internationaler Bedeutung, was u. a. mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande gewürdigt wurde. Erst im Februar dieses Jahres zog sich die bis zuletzt alleinige Gesellschafterin aus der aktiven Geschäftsführung zurück. Die Geschäftstätigkeit wird nun von den beiden Geschäftsführern Martin Merkl und Jörg Weickart sowie dem Generalbevollmächtigten Markus Schock weitergeführt. Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: [email protected], Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, Vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, [email protected], Stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, [email protected], Redaktion: Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, [email protected], Christian Derflinger (cd), [email protected], Birgit Nemec (bn), DW 230, [email protected], Online-Redaktion: Mag. Christiane Jördens, Bakk., DW 220, [email protected] Anzeigenleitung: Mag. Claudia Jordan, DW 212, [email protected], Anzeigenberatung: Mag. 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Dagmar Lang (dl), MBA, Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Grundlegende Richtung: Offizielles Organ des Bundesgremiums und aller Landesgremien des Textilhandels Web: www.textilzeitung.at Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar. TZ 20 2014 43