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GIFT IN DER KLEIDUNG • Kampagnen • Reports • Ergebnisse • Infos • Links SCHMUTZIGE WÄSCHE URWALDZERSTÖRER www.greenpeace.at Weiterführende Infos: Detox Umweltgifte in der Textilproduktion In einer Untersuchung im Juli 2011 deckte Greenpeace Zusammenhänge zwischen mehreren internationalen Textilkonzernen und ihren Zulieferbetreiben in China auf, deren Abwässer gefährliche Chemikalien enthalten. Hier sind die Fakten ... Das Problem Die Chemikalien Sauberes Wasser ist nicht nur ein grundlegendes Menschenrecht; es ist die am stärksten bedrohte lebenswichtige Ressource. Gefährliche Chemikalien, die durch die Industrie an Flüsse abgegeben werden, stellen sowohl für die menschliche Gesundheit, als auch für die Ökosysteme eine Bedrohung dar. Die UNO schätzt, dass die Industrie dafür verantwortlich ist, dass jährlich 300-500 Tonnen Schwermetalle, Lösungsmittel, giftiger Schlamm und anderer Abfall in unsere Gewässer eingeleitet werden. Ganze 70% von Chinas Flüssen, Seen und Stauseen sind von Wasserverschmutzung betroffen. 20 bis 30% der Wasserverschmutzung Chinas sind eine Folge der Exportgüterproduktion. In der Greenpeace Untersuchung „Schmutzige Wäsche“ wurde aufgedeckt, dass Textilfabriken in China problematische Chemikalien in Gewässer in China einleiten. Warum sind diese gefährlichen Stoffe besorgniserregend? Von perfluorierten Verbindungen (PFC) ist bekannt, dass sie die Leber schädigen, das Hormonsystem stören und die Anzahl der Spermien reduzieren können. Alkylphenole können die Fortpflanzungsorgane schädigen und das Immunsystem beeinflussen. Nachdem der Einsatz solcher Chemikalien in Europa verboten oder stark eingeschränkt ist, stehen mittlerweile weniger gefährliche Ersatzstoffe zur Verfügung, die von der Textilindustrie in anderen Ländern bereits verwendet werden. Die Marken Zahlreiche internationale Textilkonzerne wie Nike, Adidas und Puma sind Kunden der Zulieferbetriebe, die gefährliche Chemikalien in chinesische Flüsse einleiten. Die Greenpeace-Untersuchung ist eine Momentaufnahme und stellt dar, wie die Gesundheit von Menschen gefährdet und die Gewässer in China und an anderen Orten auf der ganzen Welt bedroht werden. www.greenpeace.at Schmutzige Wäsche Umweltgifte in Textilien Schmutzige Wäsche II enthüllt das Vorhandensein von Nonylphenolethoxylat in bekannten Textil-Marken. Schmutzige Wäsche III zeigt die Gefahr bei uns: Beim Waschen der Import-Textilien gelangen die Chemikalien auch in heimische Gewässer. „Schmutzige Wäsche“, Teil 2 Textilien und Stoffschuhe großer Bekleidungsmarken enthalten Nonylphenolethoxylate (NPE). Zu diesem Ergebnis kommt eine großangelegte Laboranalyse von Sport- und Freizeitbekleidungsartikeln im Auftrag von Greenpeace, die im August 2011 veröffentlicht wurde. NPE werden für Wasch- und Färbeprozesse in der Textilproduktion genutzt und wandeln sich durch Abbauprozesse im Wasser in giftiges Nonylphenol (NP) um. Nonylphenol ist eine langlebige Chemikalie mit hormonell wirksamen Eigenschaften. Sie reichert sich in der Nahrungskette an und ist für Wasserlebewesen auch in sehr niedrigen Konzentrationen schädlich. Greenpeace hat über 78 Sport- und Freizeitbekleidungsartikel sowie Schuhe mit den Logos 15 führender Bekleidungsmarken untersucht. Die 15 Marken sind: Abercrombie & Fitch, adidas, Calvin Klein2, Converse, GAP, G-Star RAW, H&M, Kappa, Lacoste, Li Ning, Nike, Puma, Ralph Lauren, Uniqlo und Youngor. In 52 (zwei Drittel) der insgesamt 78 analysierten Artikel wurden NPE in Konzentrationen oberhalb der Nachweisgrenze von einem Milligramm NPE pro Kilogramm Material festgestellt. „Schmutzige Wäsche“, Teil 3 Nonylphenolethoxylate (NPE) aus ImportTextilien verschmutzen auch die Gewässer in europäischen Ländern. Dies ist das Ergebnis der im März 2012 veröffentlichten Untersuchung von Greenpeace. Durch das Waschen von Import-Textilien internationaler Marken wird ein signifikanter Anteil dieser Chemikalien freigesetzt und in heimische Gewässer eingeleitet, da selbst moderne Kläranlagen diese Chemikalien nicht restlos herausfiltern können. Dort wandeln sich NPE in die giftige und hormonell wirksame Chemikalie Nonylphenol (NP) um. Diese belastet die heimischen Gewässer und kann durch den Verzehr von Süßwasserfischen auch auf unsere Teller gelangen. Weiterführende Infos: Urwaldzerstörung Lederproduktion in Brasilien JBS, der größte Fleischproduzent der Welt und große brasilianische Lederexporteur versprach 2009 keine Rinder von Amazonas-Regenwaldflächen mehr zu verarbeiten. Ein neuer Greenpeace-Bericht vom Oktober 2011 belegt, dass JBS sein Versprechen nicht einhält. Rinderzucht in Brasilien – Amazonas Im Juni 2009 deckt der Greenpeace-Report „Slaughtering the Amazon“ auf, dass für die Lederproduktion Amazonas-Regenwald abgeholzt wird, um Weideflächen für Rinder zu schaffen. Aufgrund der darauf folgenden Greenpeace Kampagne unterschrieben im Oktober 2009 die vier größten Fleisch- und Lederproduzenten – JBS /Friboi, Bertin, Minerva and Marfrig – eine Selbstverpflichtung. Rinder von frisch gerodeten Urwaldflächen sollten nicht mehr gekauft, die Produkte nicht mehr in den Handel gebracht werden. JBS hat sein Versprechen gebrochen Im Oktober 2011 hat Greenpeace den Bericht „Broken Promises“ veröffentlicht. Der Bericht zeigt, dass der Konzern JBS nach wie vor Rinder von Farmern bezieht, die den Regenwald für neues Weideland roden; von Farmern, die zu diesem Zweck auch in Schutzgebiete eindringen. Zu den Leidtragenden gehört das kleine Volk der Xavante im Bundesstaat Mato Grosso. Die Xavante sind heute gezwungen, auf zwanzig Prozent ihres Landes zu leben. Der Rest ist meist von Farmern in Weiden umgewandelt worden, heute grasen Rinder darauf – illegal. Die Flüsse liegen oft trocken oder sind durch landwirtschaftliche Dünger verseucht. Fisch – eine wichtige Nahrungsquelle – ist daher kaum noch verfügbar. Nike, Adidas, Clarks, Ikea sagen nein Weltweit führende Leder- und Fleischkäufer haben bereits reagiert und ihre Verträge mit JBS suspendiert, darunter der Schuhhersteller Clarks oder etwa IKEA, das Leder für Sofabezüge verwendet. Als erster Großkunde gab Nike im Juli 2009 bekannt, in Zukunft kein Leder aus Urwaldzerstörung mehr zu verarbeiten. Adidas gab am 6. Juni 2012 nach etlichen Gesprächen mit Greenpeace bekannt, für die Produktion ab Herbst 2013 kein Leder von JBS mehr zu beziehen. www.greenpeace.at Chinesische Jeans Das schmutzige Geschäft Jeansproduktion in China: Fluss Dong und weiter flussabwärts in Bis zu 70 Prozent der Flüsse, Seen und das Pearlfluss-Delta fließt, befinden sich Fabriken. Der Fluss ist zu einem schwar- Wasserreservoirs in China sind von Wasserverunreinigung betroffen. Die Herstellung von Jeans verdeutlicht eine der sichtbarsten und krassesten Verschmutzungen, verursacht durch die Textil- und Bekleidungsindustrie Chinas. Die Wirtschaft von Xintang bedient den gesamten Produktionsprozess von Jeans: vom Spinnen, Färben und Weben zum Schneiden, Bedrucken, Waschen, Nähen und Bleichen. Xintangs Jeans- und Bekleidungsgeschäft begann in den 1980er Jahren. Seitdem ist seine Leistung sprunghaft angestiegen. Entlang des Flusses, der in den zen Graben geworden, der das Dorf Xizhou vom Industriegebiet trennt. Die Dorfbewohner von Xizhou sagen, dass durch die Einleitungen der Fabrik, wenn sie besonders schlimm sind, das Flusswasser nicht bloß verschmutzt, sondern giftig ist. Der Geruch ist faulig und unerträglich und jeder Hautkontakt führt zu Juckreiz und sogar eitrigen Hautausschlägen. Die Dorfbewohner angeln nicht mehr im Fluss und trinken nicht mehr daraus. Forderungen von Greenpeace • Die Verschmutzung von Gewässern durch die Textilindustrie muss gestoppt werden. • In China und anderswo müssen für die Textilproduktion und Abwasserbelastung dieselben Regeln gelten wie in Österreich oder Europa! • Gefährliche Chemikalien müssen durch nicht schädliche Substanzen in der Textil- und Schuhproduktion ersetzt werden. • Die Modekonzerne müssen sich öffentlich zum Vorsorgeprinzip und der Verantwortung für ihre Produkte verpflichten. • Bekleidungshersteller müssen einen konkreten Zeitplan mit dem Ziel eines Komplettausstiegs aus der Verwendung gefährlicher Stoffe wie NPE vorlegen. Weiterführende Infos: Gütesiegel für Öko- und faire Mode Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Textilindustrie entstehen immer mehr Gütesiegel. Beim Kauf führt kein Weg daran vorbei. Die folgenden sind laut Greenpeace sehr empfehlenswert. Die angeführten Links gibt es natürlich auch online auf marktcheck.at – der QR-Reader auf der nächsten Seite bringt Sie direkt hin. www.global-standard.org www.naturtextil.com Und zwei empfehlenswerte Firmensiegel: http://flashdba4.continental-europe.com/category.php? LangID=18&CategoryID=173 www.biore.ch Die folgenden Siegel stehen für fair produzierte Mode: fairtrade.at http://www.fairwear.org/ www.eza.cc www.greenpeace.at Links & Tipps Interessante, weiterführende Infos Alles über Greenpeace Kampagne „Detox – Mode entgiften“: http://www.greenpeace.org/austria/de/themen/umweltgifte/was-wir-tun/detox/ „Gefahr aus dem Kleiderschrank“ Sendung im ZDF mit Kirstin Brodde: Sie kämpft seit Jahren mit Greenpeace für schadstofffreie Mode in unseren Kleiderschränken. http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1729684/Gefahr-aus-demKleiderschrank#/beitrag/video/1729684/Gefahr-aus-dem-Kleiderschrank Hier können Sie die Greenpeace-Textil-Fibel bestellen: http://www.greenpeace-magazin.de/warenhaus/products/Print-Produkte/Buecher/Textil-Fibel-4.html Der Wearfair Shopping-Guide informiert über Modelabels, Shops, und Gütesiegel: http://www.wearfair.at/index.php?id=81shopping-guide Immer schlau – „die umweltberatung“: http://www.umweltberatung.at/start.asp?list=yes&sw=not376,not417,not417,not208,n ot284,not355,not354&suchstr=textil Die Clean Clothes Kampagne (CCK) setzt sich für faire Arbeitsbedingungen in der Bekleidungs- und Sportartikelproduktion ein: http://www.cleanclothes.at/de/firmen-check/ marktcheck.at – die Plattform für verantwortungsvollen Konsum: http://marktcheck.greenpeace.at/mode.html http://marktcheck.at ist der Online-Einkaufsratgeber von Greenpeace und elf Partnerorganisationen. Auf der Plattform finden sich viele Tipps und Infos zu nachhaltigem Konsum und zwar speziell in den Bereichen Ernährung und Mode. Kernstück der Seite ist eine Produkt-Datenbank mit mehr als 5000 Lebensmittel- und Kosmetik-Produkten, die nach ökologischen, sozialen bzw. Tierschutz-Kriterien bewertet sind. Alle Links und noch mehr Infos auf marktcheck.at Was kann ich tun? Ideen für den ökologischen Einkauf In vielen Geschäften gibt es noch keine 100 Prozent ökologischen und sozial fair produzierten Textilien. Wer Mode kaufen möchte, die ökologisch und fair produziert wurden, findet hier und auf http://marktcheck.greenpeace.at/mode viele Tipps und Infos. • Bedarf prüfen: Nicht von Angeboten locken lassen, sondern nur dann kaufen, wenn man wirklich etwas braucht. • Kleider möglichst vor dem Kauf probieren. • Schadstoffgeprüfte, umweltfreundliche und sozial gerechte Mode mit Gütesiegeln wie GOTS, FAIRTRADE bevorzugen. • Waschbare Kleidung kaufen; Produkte nur zur chemischen Reinigung vermeiden. • Vorsicht, wenn Kleider zu viel „können“! Oft stecken aggressive Chemikalien, die auch scharf riechen können, hinter Bezeichnungen wie „bügelfrei“, „fußpilzhemmend“, „sanitized“, „actifresh“, „easywash“, ... • Kleidung mit Kennzeichnung „separat waschen“ oder „fade out“ enthält viele lose Farbstoffe. • Einkaufen im Second-Hand-Laden: Der Vorteil ist, dass die Textilien bereits (mehrmals) gewaschen wurden. Spezielle Kinderkleidung gebraucht kaufen oder tauschen. • Sogenannte „Swap“-Partys im Freundeskreis veranstalten: Jede/r bring Kleidungsstücke mitbringt, die er/sie los werden will und tauscht sie gegen andere ein. • Für die Kreativen unter uns: Selber Hand anlegen und bestehende Sachen „aufpimpen“. Die Arbeit von Greenpeace zu gefährlichen Chemikalien in der Textilindustrie geht weiter. Der marktcheck.at-Newsletter informiert über aktuelle Entwicklungen: http://marktcheck.greenpeace.at/nl.html Impressum: Für den Inhalt verantwortlich: Claudia Sprinz, Gundi Schachl, Greenpeace CEE. Grafik: Eva Rührnößl. Druck: Druckerei Plöchl, Werndlstraße 2, 4240 Freistadt.