Rosch Haschana 5776 / 2 / 2015 25. Jahrgang
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Rosch Haschana 5776 / 2 / 2015 25. Jahrgang
Rosch Haschana 5776 / 2 / 2015 25. Jahrgang Tischrei 5776 KH-Journal Die Zeitschrift des Keren Hayesod Deutschland – Vereinigte Israel Aktion e.V. www.keren-hayesod.de Keren Hayesod Deutschland Vereinigte Israel Aktion e. V. Budapester Straße 41 · 10787 Berlin Mode fürs fenster. 25 JAHRE JALOUCITY 25 % AUF DIE JUBILÄUMSKOLLEKTION Vorzulegen bei Bestellung in der Filiale! 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Antrittsbesuch des Vorsitzenden des Welt-Kuratoriums David Koschitzky 15 „Es gibt keinen anderen Weg“ 16 Mehr Sicherheit für Kinder im Kibbuz 16 „Ein jüngeres Image mit mehr Spaß“ 17 Kunstauktion für den guten Zweck Magbit-Eröffnung Frankfurt 17 Das Personalkarussell dreht sich in Frankfurt 18 shutterstock.com (grafnata) Mit 94 Jahren ist Jerzy Kanal sel. A. gestorben 19 Alinas Spende wärmt die Herzen 21 Impressum Hauptbüro: Keren Hayesod Berlin Budapester Straße 41, 10787 Berlin Fon: +49 (0)30 - 88 71 93 3 Fax: +49 (0)30 - 88 71 93 50 E-Mail: [email protected] Herausgeber: Keren Hayesod Deutschland V.i.S.d.P.: KH Deutschland www.keren-hayesod.de Redaktion: Angelika Brecht-Levy M. A. [email protected] Keren Hayesod Frankfurt Querstraße 4, 60322 Frankfurt Fon: +49 (0)69 - 61 09 38 0 Fax: +49 (0)69 - 61 09 38 50 E-Mail: [email protected] Layout und Druck: Lothar Schwarzer Druck & Werbung Berlin [email protected] Keren Hayesod München Schillerstraße 7, 80336 München Fon: +49 (0)89 - 91 04 97 57 Fax: +49 (0)89 - 91 07 24 76 E-Mail: [email protected] Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion oder des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Texte gibt es keine Veröffentlichungsgarantie. 3 4 Grußwort von Nathan Gelbart, Vorsitzender des Keren Hayesod Deutschland Die dunkle Seite des Atom-Deals mit dem Iran Liebe Freunde, die P5 + 1-Verhandlungen mit dem Iran sind abgeschlossen. Mit Spannung, vor allem aber mit großer Besorgnis erwarten wir die Entscheidung im USKongress zu diesem mit heißer Nadel gestrickten Deal. Ein Arrangement mit einem Terrorstaat, das sich auch, aber nicht nur um Atomwaffen dreht. Während Iran rechtskräftige Urteile von US-Gerichten auf Zahlung von Schadensersatz an Terroropfer lächelnd ignoriert, soll derselbe Iran nunmehr 150 Milliarden US $ an eingefrorenen Geldern erhalten. Sehenden Auges würden damit die mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz Hisb’allah im Libanon sowie die Hamas im Gaza-Streifen noch mehr finanzielle, aber auch logistische Unterstützung erhalten. Terrorgangs, deren Existenzberechtigung und Haupt beschäftigung die Ermordung von Juden ist. Zur Belohnung für die jahrzehntelange Nichtbeachtung von Auflagen der IAEA und Resolutionen des UN-Sicherheitsrates wird das Mullah-Regime unter Aufhebung sämtlicher Sanktionen und bei Einhaltung des Vertrages in zehn Jahren offiziell zum Atom-Staat, bei Nichteinhaltung noch deutlich früher. Zugleich darf der Iran weiterhin Lang streckenraketen entwickeln, die bekanntlich zu kon ventionellen Zwecken nicht geeignet sind und jedes Ziel auf dem Erdball, also auch Europa und Amerika, erreichen können. Kein Wunder, dass nach aktuellen Umfragen die deutliche Mehrheit der US-Bürger gegen diesen Vertrag ist, gefährdet er doch zuerst und vor allem auch die Vereinigten Staaten. Dennoch wird besonders jüdischen Kongressabgeordneten Illoyalität vorgeworfen und auch Deutschlands Medienlandschaft wärmt die Verschwörungstheorie der jüdischen Weltbeherrschung erneut auf. Die Westbank wird zurzeit von einer neuen Terrorwelle heimgesucht, die nicht nur von Arabern, sondern auch von Juden ausgeht. Auf den abscheulichen Brandanschlag jüdischer Attentäter auf eine palästinensische Familie reagierten die israelische Regierung und die Sicherheitsbehörden sofort, was die Palästinensische Autonomiebehörde bei Anschlägen von Palästinensern unterlässt. Das Dilemma der palästinensischen Friedensver weigerung und des Risikos eines einseitigen Abzuges israelischer Truppen bleibt aktuell und wird das Verhältnis der beiden Völker noch lange belasten. Unsere Freunde in Israel brauchen und verdienen weiterhin Ihre Unterstützung. Der Keren Hayesod ist Ihr vertrauensvoller Partner. Die Unterstützung der israelischen Gesellschaft dort, wo sie am schwächsten ist, bleibt auch im Jahr 5776 unsere gemeinsame Herausforderung und unser gemeinsamer Erfolg, zu dem ich Ihnen allen Shana Tova Umetuka wünschen darf. Ihr Nathan Gelbart Keren Hayesod Vereinigte Israel Aktion e.V. Magbit Der Keren Hayesod Deutschland wünscht allen seinen Freunden, Spendern und Gönnern sowie dem Staat Israel und seinen Bürgern und dem jüdischen Volk in aller Welt ein gesegnetes, gesundes und friedliches Neues Jahr 5776. Keren Hayesod Hauptbüro: Budapester Straße 41 D - 10787 Berlin Fon: +49 (0)30 - 88 71 93 3 Fax: +49 (0)30 - 88 71 93 50 [email protected] www.keren-hayesod.de hbwf hnç Keren Hayesod Das Präsidium Keren Hayesod Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE51 1002 0500 0003 2112 00, BIC: BFSWDE33BER 5 vcuy vba Allen Freunden und Geschäftspartnern ein gesundes, erfolgreiches und friedliches Jahr 5776. ucwfw vcuy vbak Andreas Schlesinger Myriam Schlesinger Alon Schlesinger Lara Schlesi Lara Schlesinger vcuy vba Allen Freunden und Geschäftspartnern ein gesundes, erfolgreiches und friedlich Jahr 5776. vcuy vba Allen Freunden Allen Freunden und Geschäftspartnern ein gesundes, erfolgreiches und friedliches Jahr 5776. vcuy vba Allen Freunden und Geschäftspartnern und Gesch und Geschäftspartnern ein gesundes, erfolgreiches Jahr 5776. Andreas Schlesinger Myriam Schlesinger Alon Schlesinger Lara Schlesinger vcuy vba Allen Freunden und Geschäftspartnern ein gesunde erfolgreiches ein gesundes, und friedliches Jahr 5776. Andreas Schlesinger Myriam Schlesing Alon Schlesinger Lara Schlesinger vcuy vba erfolgreiches Allen Freunden und Geschäftspartne Geschäftspartnern ein gesundes, erfolgreiches Jahr 5776. Andreas Schlesinger Myriam Schlesinger Alon Schlesin Alon Schlesinger Lara Schlesinger vcuy vba Allen Freunden und Geschäftspartnern ein gesundes, erfolgreich und friedliches Jahr 5776. und friedliches Andreas Schlesinger Myriam Schlesinger Alon Schle Alon Schlesinger Lara Schlesinger vcuy vba Allen Freunden und Geschäftspartnern ein gesundes, erfolgreiches und friedliches Jahr 5776. Andreas Schlesinger Myriam Schlesinger Jahr 5776. Alon Schlesin Alon Schlesinger Andreas Schlesinger Lara Schlesinger vcuy vba Allen Freunden und Geschäftspartnern ein gesundes, erfolgreiches und friedliches Jahr 5776. Andreas Schlesinger Myriam Schlesinger Alon Schlesinger Lara Schlesinger vcuy vba Myriam Schlesinger Allen Freunden und Geschäftspartner ein gesundes, erfolgreiches und friedliches Jahr 5776. Andreas Schlesinger Myriam Schlesinge Alon Schlesinger Lara Schlesinger vcuy vba Allen Freunden und Geschäftspartnern ein gesund ein gesundes, erfolgreiches und friedliches Jahr 5776. Andreas Schlesinger Alon Schlesinger Myriam Schlesi Myriam Schlesinger Alon Schlesinger Lara Schlesinger Lara Schlesinger vcuy vba Allen Freunden und Geschäfts und Geschäftspartnern ein gesundes, erfolgreiches und friedliches Jahr 5776. Andreas Schlesinger Myriam Sch Allen Freunden und Geschäftspartner Myriam Schlesinger Alon Schlesinger Lara Schlesinger vcuy vba nd Geschäftspartnern Uhlandstraße 28 · 10719 Berlin gesundes, erfolgreiches und Telefon: (030) 889 269-0 friedliches Jahr 5776. Andreas Schlesi Andreas Schlesinger www.format-hv.de Myriam Schlesinger Alon Schlesinger Lara Schlesinger vcuy vba Allen und Geschäftspartnern ein 1gesundes, erfolgreiches 150730Freun just anzden kh print.qxp_just anz kh 30.07.15 16:44 Seite Andreas Schlesinger Myriam Schlesinger Alon Schlesinger Lara Schlesinger vcuy vba Allen Freun שנה טובה ומתוקה Wir wünschen allen Freunden und Geschäftspartnern ein süßes und gesundes Neues Jahr 5776 Uhlandstraße 179/180 p + 49 (0)30 889 26 55 - 20 10623 Berlin f + 49 (0)30 889 26 55 - 01 www.just-sjhg.com 6 Die Zahl der Olim aus Frankreich und der Ukraine steigt Hass, Krieg und Mord: Warum Juden Koffer packen Nach der Ankunft in Israel herrscht bei den Neueinwanderern eitel Freude. Was haben Sylvie Thomas, Oksana und Vycheslav Zolodyv, Brigitte Khalifa und Jonathan Ohaion gemeinsam? Sie alle haben in den vergangenen zwölf Monaten Aliyah gemacht, sind nach Israel eingewandert. Und sie kommen aus den beiden Ländern, aus denen aktuell die meisten Juden ausreisen. eingeholt, aus Angst vor eventuellen Angriffen. In dem Moment ist mir klar geworden, dass ich nicht in Frankreich bleiben kann und wegen der Zukunft meiner Kinder nach Israel ziehen muss.“ 600.000 Juden gibt es in Frankreich – die größte Gemeinde in Westeuropa und die drittgrößte der Welt. Fast die Hälfte lebt in Paris und den Vororten, die anderen in Marseille und weiteren großen Städten. Die französischen Gemeinden pflegen eine enge Verbundenheit mit Israel. Viele Menschen haben dort Familie, 75 Prozent der französischen Juden waren schon einmal in Israel. Die Situation der Juden in Frankreich hat sich extrem zugespitzt, nicht zuletzt durch die Morde im Supermarkt Hyper Casher in Paris. Bereits zuvor waren die Attentate auf jüdische Einrichtungen in Toulouse, Brüssel und Kopenhagen die Auslöser, die Die Situation der französischen Olim David Suissa ist mit seiner Frau und fünf Kindern aus Frankreich gekommen. Er ist überzeugt: „Die politische Realität und die Lage der Juden in der Diaspora werden immer problematischer. Meine Kinder zwischen zwei und neun Jahren gingen in Frankreich in jüdische Schulen und Kindergärten. An einem Schabbat spielten sie im Hof und sangen hebräische Lieder. Ich habe sie alle schnell her- Haupt-Spendenkonto Keren Hayesod Hauptbüro: Budapester Straße 41 D - 10787 Berlin Fon: +49 (0)30 - 88 71 93 3 Fax: +49 (0)30 - 88 71 93 50 [email protected] www.keren-hayesod.de Fotos: KH Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE51 1002 0500 0003 2112 00 BIC: BFSWDE33BER Richten Sie für Ihre Spende einen Dauerauftrag ein! 7 8 viele Juden leben. Aber meine Schwiegereltern sind in Sarcelles: Dort ist es in der Tat sehr beängstigend, weil es dort viele Muslime gibt.“ Sylvie Thomas, eine Pariser Psychotherapeutin, spricht ebenfalls von einem Gefühl latenter Bedrohung: „In vielen Teilen von Paris muss ich mein Kettchen mit dem Davidstern in der Bluse verstecken. In der Metro würde ich es nie wagen, ein hebräisches Buch zu lesen“, sagt sie. Die Judenfeindlichkeit gehe längst nicht nur von Muslimen aus, sagt ihr Ehemann Stephen Thomas. „Wenn Kollegen einen die Zahl der französischen Olim in die Höhe schnellen ließ. Fragt man sie nach den Gründen, erzählen sie von einem Alltag, den antisemitische Angriffe, Verbalattacken gegen Israel, Brandstiftung an Synagogen, Vandalismus auf den Friedhöfen prägen. Im Ulpan Sharett im Tel Aviver Vorort Bat Yam beschreiben sie den latenten Antisemitismus. „Als ich zur Schule ging, wusste dort niemand, dass ich Jude bin. Wenn jemand das erfahren hätte, wäre das für mich sehr schlecht gewesen“, sagt Jonathan Ohaion, ein 31 Jahre alter Familienvater aus Paris, der vor kurzem einwanderte. „Persönlich fühlte ich mich nicht bedroht, weil wir in Neuilly wohnten, wo : n in der Ukraine tio es KH, zur Situa d r to k e ir -D a p erer Euro rung“ m Absp e d f u a d in s n e nge Jud Jacob Snir, früh „Viele ju rer Fahrt? war der Zweck Ih die uns und die as W . ck rü zu in Europa, s der Ukraine n einer Reise au und christlicher Organisationen die Alija, die Auswandevo de ra ge en m r m um Jacob Snir, Sie ko udienreise für Vertreter jüdische Wir betreiben eine Kampagne, Geld. . St pa en ro rt tz A Eu tü ne rs nz ei te ga Es war wir in sehr un Dafür sammeln seit zwei Jahren Jewish Agency Juden nach Israel, zu fördern. er rung ukrainisch Bekannten ein e? rwandten oder Flüchtlingsin Ve ra i uk be st en O r nd de fa ion der Juden in nen Land. Viele ropetrowsk ein Wie ist die Situat sind derzeit Flüchtlinge im eige ober außerhalb der Stadt Dnjep terkommen. 700 bis 800 un n kt Rund 5000 Jude pf. Die Jewish Agency hat im O swandern möchte, kann dort au Ko el m ra de Is er ch Dach üb Wer na tten errichtet. gemacht. lager mit 130 Be auf diesem Wege bereits Alija n gungsarbeit? Menschen habe aucht es Überzeu gewisses Material, in dem die br er od rn de an rzeit viele ustausch und st zum Ausw die meisten selb nten braucht einen Gedankena r Ukraine interessieren sich zu 13- bis ch si n de ei ch ts an de ra En ig In und wendet sich ieben werden. potenziellen Em Jede Arbeit mit neuen Land realistisch beschr me: Das eine heißt „Naaleh“ it Internat. Normalerweise im nasium m endet zwei Program Möglichkeiten rael auf ein Gym elah“, dauert ein Jahr und w en ihre Eltern für Is ch ch au na d e un hr Ja he „S ißt r vier bereit Jugendlic ehmer gehen fü rger. Das andere Programm he m Integrationszentrum und iln Te ie D . ge ri aatsbü 14-Jäh n in eine ch israelische St die Jugendliche r. werden sie dana -Jährige. In dieser Zeit leben vo ät it rs en Unive 18 sich an 17- bis hmeprüfung an einer israelisch na Sie: In der sich auf die Auf e Programme? massiv Spenden. Und bedenken sind, Alija es di r fü ne ai kr U so r gt lb sammeln wir ber gibt es in de hrrecht berechti Wie viele Bewer als das Budget hergibt! Desha nach dem israelischen Rückke r, e Oh, sehr viel meh e rund 200.000 Menschen, di ut he n be le Ukraine dern möchten? tschland auswan in sie gehen woleu D ch zu machen. na r be n haben, woh gegnet, die lie ch Menschen be ele sich noch nicht entschiede e enorm viele Möglichkeiten au e is Re r re Ih f vi hsen Sind Ihnen au . Aber es war sehr klar, dass und junge Erwac e Eltern später nach. he lic nd ge kt Ju re r di vor allem fü Nein, nicht . Oft ziehen di e ich, dass Israel nft aufzubauen len. Jedoch denk ß zu fassen und sich eine Zuku Fu Israel? esse. bietet, um dort wanderung nach lich in Kiew auf einer Berufsm zum us A e di r fü ne ar kürz gen bis der Ukrai d Messen. Ich w wish Agency in estellt. Vom Mor Wie wirbt die Je nstaltungen: Alija-Seminare un mmunen und Arbeitgeber vorg n, um sich zu erkundigen, ra lebe n, Ko Es gibt viele Ve und Umgebung e Organisatione ch ew is Ki el in ra t is ei 20 rz zu Dort haben sich 00 Juden, die men mehr als 10 für sie gibt. ka g ta it hm ac N ohnte Umfeld eiten es in Israel eidung, das gew ch ts En e ht ic le welche Möglichk dennoch keine en. nur der t werden, ist es ne eb ge e eg ben zu beginn gkeit in der Ukraine. Es ist nicht resse W e Le s di n ue en ne w n ei ch es Inte Aber au gslosi den Land gibt es ein groß von der Hoffnun d in einem frem zu verlassen un ese Entscheidung wird geprägt ionsrate ist sehr hoch. Dadurch di flat Durchaus! Aber hen sind arbeitslos, und die In sc 1. 6. 2015). Krieg. Viele Men ng. ru n Allgemeinen (1 de he an sc w di us Jü A r r de de ir an b Jacob Sn Das Interview ga 9 fen jüdisch leben. Als ihre Tochter Aleksandrina 18 wurde, wurde sie nach Israel geschickt, um an dem vom Keren Hayesod geförderten Selah-Programm teilzunehmen. Sie sollte Hebräisch lernen, ein Zimmer und Unterstützung erhalten und sich auf ein Studium im Land vorbereiten. Wenig später wurde Luhansk von Rebellen und russischen Sympathisanten heftig bombardiert, in der Stadt tobten furchtbare Bodenkämpfe. Stromund Wasserversorgung fielen immer wieder aus, genauso wie die Telefonverbindungen. Vielen Beschäftigten wurde kein Lohn ausgezahlt, Schulen und Polizeireviere blieben geschlossen. Oksana, Vycheslav und ihr 15-jähriger Sohn Arthur versteckten sich zwei Monate lang in ihrem Keller und ernährten sich von Kartoffeln, Zwiebeln und Gerste. Der Vater traute sich ab und an auf die Straße. Er versuchte Lebensmittel und Batterien zu finden, damit Arthur in seinen Büchern lesen und lernen konnte, um das Schuljahr nicht ganz zu verpassen. Die Jewish Agency (JA) ermutigte die Zolodyvs, nach Charkow zu fliehen, wo man sie erwarten und ihnen weiterhelfen werde. Mit dieser Zusage und in der Hoffnung auf die versprochene Hilfe rannten die drei buchstäblich um ihr Leben. Sie packten das Notwendigste und machten sich auf den schwierigen Weg nach Charkow. Unterwegs wurden sie an zehn Checkpoints angehalten, manchmal von ukrainischen Soldaten, manchmal von Aufständischen. Dann in Charkow „wurden wir so herzlich empfangen“, staunt Oksana noch heute. „Die Besorgnis von völlig fremden Menschen hat uns sehr gerührt, sie wollten uns einfach nur helfen.“ fragen, wohin man in Urlaub fährt, dann überlegt man es sich gut, bevor man ihnen sagt, dass das Reiseziel Israel ist“, sagt der 64 Jahre alte Physiologe, der seit seiner Einwanderung z wischen Paris und Tel Aviv pendelt. Terror und antisemitische Übergriffe zeigen Wirkung. Aus Frankreich kamen schon 2014, also vor dem Angriff auf den koscheren Supermarkt und die Redaktion von Charlie Hebdo, 7231 Einwanderer und damit mehr als doppelt so viel wie 2013 und mehr als je zuvor nach Israel (Zahlen der Jewish Agency). Im Januar 2015 haben schon mehr als 110.000 Franzosen bei der Einwandererorganisation angerufen, um sich über einen Umzug nach Israel zu informieren; mehr als 1800 Akten mit entsprechenden Anträgen wurden angelegt. Auch aus Belgien gebe es mehr Anfragen, teilte das zuständige Ministerium in Jerusalem mit. Den Jüngeren fällt es leicht, den Schritt nach Israel zu machen: „Lebenshaltungskosten und Löhne sind hier genauso hoch wie in Paris, aber die beruflichen Aussichten weitaus besser“, sagt Ohaion, der einen Job als Projektmanager im Hightech-Sektor sucht. Während in Frankreich das Wirtschaftswachstum bei 0,2 Prozent (2013) stagniert, wuchs Israels Ökonomie im gleichen Zeitraum um 3,3 Prozent. Ohaion und seine Frau sind auch deshalb froh, in Israel zu sein, weil sie „endlich bewusst jüdisch leben wollen». Ältere Einwanderer nehmen bereitwillig in Kauf, dass sie ihren Lebensstandard in Israel ein wenig zurückschrauben müssen: „Sicher ist es schwer, mit 54 einen Neuanfang zu machen, einen Job zu finden», sagt Brigitte Khalifa, deren neue Wohnung ein Drittel kleiner ist als ihr altes Haus in Paris. Dennoch fühle sie sich wohl: „Ich genieße es, dass ich nicht den ganzen Tag depressiv herumsitze, sondern völlig unbeschwert spazieren gehen und endlich wieder mal eine ganze Nacht ohne Angst durchschlafen kann.“ Wie stemmt Israel den Ansturm? Die Aliyah aus Frankreich und der Ukraine hat eine gemeinsame Ursache: Wachsenden Antisemitismus, der sich allzu oft nicht mehr mit verbalen Attacken und Angriffen im Netz und auf Dinge begnügt. Während Frankreich wegen der tödlichen Attentate in einem aktuellen Bericht des „Koordinationsforums für die Bekämpfung des Antisemitismus“ als das „gefährlichste Land für Juden“ angesehen wird, zeichnen in der Ukraine die schwere wirtschaftliche Krise und die politischen Unruhen verantwortlich Die Situation der ukrainischen Olim In der Ukraine leben 200.000 Juden, auf der Krim 11.000. 6143 von ihnen sind laut Jewish Agency 2014 nach Israel gekommen (2013: 2193). Die Familie Zolodyv aus Luhansk im Osten gehört dazu. Sie träumte schon lange von der Aliyah, wollte of- K E T I V A W E C H A T I M A T O V A ! Wir wünschen allen Mandanten, Freunden und Bekannten im In- und Ausland ein erfolgreiches, süßes und glückliches neues Jahr 5776. Dr. Michael Grebe Rechtsanwalt Grebe · Schlichting GSM Law Böttgerstraße 12 · 20148 Hamburg · Tel.: +49 (0)40-3499940 · Fax: +49 (0)40-34999479 www.gsmlaw.de 10 Landung in der neuen Heimat. rechnet mit bis zu 15.000 neuen israelischen Staatsbürgern aus Frankreich. Diese interne Prognose orientiere sich am Trend, an der Sicherheitslage und an den Anfragen, die die JA erreichen, heißt es. Dabei gab es schon 2014 einen Rekord: Laut offiziellen Statistiken wanderten 26.500 Juden aus aller Welt nach Israel ein, zusätzlich kehrten rund 6500 Israelis nach Auslandsaufenthalten wieder zurück. „Das sind so viele wie seit zehn Jahren nicht mehr“, sagt Oschrat Assulin, Sprecherin des Ministeriums. „Wir werden mehr Hebräisch-Unterricht in den Herkunftsländern anbieten, damit die Menschen sich hier schneller und leichter integrieren können“, erklärt sie. Außerdem werde man mehr B eauftragte ins Ausland schicken, um bürokratische Hindernisse bereits vor der Einwanderung aus dem Weg zu räumen. Freiberufler erhielten so ihre Arbeitserlaubnis, lange bevor sie in Tel Aviv landeten, Akademikern werde geholfen, ihre Titel zu übertragen. Auch in Israel selbst „werden die Sozialdienste auf nationaler und lokaler Ebene verstärkt, um den Übergang so leicht wie möglich zu gestalten“. Das zeigt sich deutlich in den Ulpanim: In den Hebräisch-Schulen für Neueinwanderer herrscht Hochbetrieb, die Schülerzahl hat sich vervierfacht, neue Lehrer mussten eingestellt werden. Die Unterstützung für einen ukrainischen Neueinwanderer kostet 2530 Dollar, für einen Franzosen 4600 Dollar. abl für den Wunsch vieler Juden, das Land zu verlassen. Je schlechter die gesamtwirtschaftliche Situation, umso ungemütlicher wird die Lage für die jüdische Bevölkerung. Verschärfend kommt der im Osten ausgebrochene Krieg hinzu. Er verdüstert ihre Zukunft, die Menschen haben Angst um ihr Leben. Wie reagiert Israel auf die stark gewachsene Zahl an Olim? Das Kabinett verabschiedete einen Notplan, den das Einwanderungsministerium nach den Attentaten in Paris ausgearbeitet hatte. Demnach stellt die Regierung umgerechnet 41 Millionen Euro bereit, um die Immigration vor allem aus Belgien, Frankreich und der Ukraine zu erleichtern. Einwanderungsministerin Sofa Landwer rechnet für 2015 mit „mindestens 30.000 Olim, wenn nicht mehr“. Avi Mayer, Sprecher der Jewish Agency in Jerusalem, (Quellen: Die Welt vom 9.7.2015, Keren Hayesod, Jewish Agency) Straßenbild mit Hakenkreuz in der Ukraine. 11 Gründung des Jewish Business Clubs in Berlin Gemeinsam sind wir stärker Yankele Snir, Moodi Sandberg, Shoshana (Gusti) Braverman, Rotem Malach, Ezra Brick, Joram Oppenheimer, Daniela Kalmar Schönberger und Serge Tcherniak (von links nach rechts). In einer Zeit, in der in der bundesdeutschen Geschäftswelt alles und jeder vernetzt ist, gab es diesen weißen Fleck auf der Landkarte, der junge Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft ins Grübeln brachte. Warum existiert kein Jewish Business Club in der zahlenstärksten jüdischen Gemeinde – in Berlin, der Haupt- und Millionenstadt? Also dachten die Initiatoren Daniela Kalmar und Daniel Schönberger nach und machten einen Plan. Die in Wien geborene Daniela und ihr Mann Daniel waren schon in der Kölner Gemeinde sehr aktiv, bevor sie mit Töchterchen Bella Adele nach Berlin zogen, wo sie unter anderem bei jungen Leuten für die Teilnahme S H A N am Kabbalat Schabbat-Tisch der Synagoge in der Joachimstaler Straße werben. Das junge Paar war inspiriert von der Idee eines Jewish Business Club nicht nur für junge Manager und Unternehmer, sondern alle interessierten berufs tätigen Jüdinnen und Juden der Stadt. Eine Idee, die in Madrid schon vor Jahren erfolgreich umgesetzt worden war. Daniela Kalmar: „Unser Ziel ist es, jungen berufstätigen Juden in Berlin eine Plattform zur Verfügung zu stellen, die es ermöglicht, ein Netzwerk aufzubauen. Dort sollen sich die Teilnehmer gegenseitig unterstützen und austauschen, Kooperationen eingehen und dadurch neue Geschäfts- A T O V A ! Familie Apt wünscht Keren Hayesod hbwf hnç und weiterhin viel Erfolg bei der wichtigen Arbeit für Israel! 12 beziehungen erschließen. Wir organisieren Treffen, interessante Vorträge und Events. Willkommen sind alle jüdischen Führungskräfte und Unternehmer mit Wohnort Berlin, die – wie wir – daran glauben, dass wir ge meinsam viel mehr erreichen können, die von den Erfahrungen anderer profitieren wollen, aber auch eigene Erfahrungen einbringen möchten. Wessen Zukunft mit einem Netzwerk Gleichgesinnter besser scheint als ohne, bist du bei uns genau richtig. Unser Verein arbeitet eng mit jüdischen Organisationen und Institutionen zusammen und will selbstverständlich dazu beitragen, die Jüdische Gemeinschaft und Kultur in Berlin zu stärken und zu Gespannte Aufmerksamkeit unter den Gästen. Fotos: Sigel Eschkol fördern. Wir betonen jedoch, dass der Verein unpolitisch und unparteiisch ist und es Die gebürtige Wienerin, eine Magistra der auch bleiben muss.“ Handelswissenschaften und Eventmanagerin, und ihr Mann, Marketingmanager im Hotel Crowne Plaza Berlin City Centre, hatten schon für die erste Veranstaltung im Wyndham Berlin Excelsior zwei Highlights im Programm: So war Gusti YehoshuaBraverman unter den Gastrednern, die Vorsitzende der World Zionist Organizations’ Department for Diaspora Activities, und Ehrengast Eliezer Moody Sandberg, der Weltvorsitzende des Keren Hayesod, hielt eine Rede über die Erfolgsgeschichte der israelischen Wirtschaft: „From the era of oranges to a start-up nation“. Joram Oppenheimer, Dani Schönberger und Daniela Kalmar Schönberger. Dem Staat Israel, unseren Freunden und Geschäftspartnern wünschen wir ein friedvolles, gesundes und erfolgreiches neues Jahr 5776. Die Gäste waren von der Veranstaltung begeistert. Dem Ausbau der Pläne von Kalmar-Schönberger scheint nichts im Wege zu stehen. abl Lothar Schwarzer GbR Druck & Werbung Berlin Wahnfriedstraße 40 D-13465 Berlin Telefon: +49 (0)30-4 01 89 39 Telefax: +49 (0)30-4 06 17 25 E-Mail: [email protected] שנה טובה ומתקה Lothar Schwarzer Dipl.-Ing. Joscha Schwarzer 13 Yankele (Yakov) Snir ist nach Jerusalem zurückgekehrt Ein Mann, der große Schuhe hinterlässt Nach vier Jahren als Delegierter des Keren Hayesod in Deutschland hat Yankele Snir uns am 2. August wieder Richtung Jerusalem verlassen. In dieser Zeit hat er Maßstäbe gesetzt. Viele Freunde, Spender, KH-Präsidiumsmitglieder, Askanim und Delegierte ließen es sich nicht nehmen, zur Überraschungsparty im Restaurant Feinberg’s zu kommen, die der KH in Berlin organisiert hatte. Wer verhindert war, hatte ein kleines Video als Gruß geschickt. Der KHVorsitzende Nathan Gelbart bedankte sich bei Snir für die gute Arbeit der vergangenen Jahre. Der Erfolg seiner Delegiertentätigkeit liegt nicht nur in seiner Persönlichkeit begründet, sondern auch daran, dass er über umfangreiche Erfahrung im Bereich des jüdischen Fundraising verfügt. Er hatte vor Deutschland bereits in den USA und in den Niederlanden in dieser Position gearbeitet und auch als Europa-Direktor des Keren Hayesod im Jerusalemer Hauptbüro. Aus Jerusalem, wo er gerade mit seiner Frau Orit ein neues Zuhause bezogen hat, schickte er folgende Mail an Freunde, Spender und Kollegen: „Vier Jahre lang habe ich den KH in Berlin und einigen skandinavischen Ländern vertreten. Es waren Zeiten der Herausforderungen, interessanter menschlicher Begegnungen, spannender Erfahrungen, gemeinsamer Projekte. All das hat mein Leben bereichert. Ich bin dankbar, dass wir die Liebe zu Israel und den Menschen hier teilen konnten. Vor allem danke ich den Askanim und Spendern des Keren Hayesod, dass Ihr mir immer den Rücken Yankele Snir Foto: KH gestärkt und unseren Magbit-Eröffnungen zu großem Erfolg verholfen habt.“ Yankele, wir werden Dich sehr vermissen. Wen sollen wir denn jetzt wahnsinnig machen, weil wir partout keine Bilder für das Journal finden? Du hast immer Mittel und Wege gefunden, damit wir die Seiten mit spannenden Themen füllen und die Deadline halten konnten. Toda raba! Angelika Brecht-Levy/Joscha Schwarzer Brückenbauer zwischen Deutschland und Israel Auch seine Freunde vom ICEJ (Internationale Christliche Botschaft Jerusalem – International Christian Embassy Jerusalem) bedauern Yankele Snirs Rückzug in den Ruhestand und widmen ihm eine ganze Seite in ihrer Zeitschrift „Wort aus Jerusalem“. Der „Brückenbauer zwischen Israel und Deutschland“ zählt in dem Artikel einige Stationen seines Lebens auf. „Nach meiner Militärzeit wurde ich nach München geschickt, um den südlichen Zweig der Zionistischen Jugend in Deutschland aufzubauen. Das war meine erste Begegnung mit Deutschland und den Deutschen. Ich gebe zu, dass ich lange mit mir kämpfte. Doch während meiner zwei Jahre dort lernte ich viele freundliche, hilfsbereite Deutsche kennen. Diese Erfahrung lehrte mich, nicht mehr in Stereotypen zu denken und an Vorurteilen festzuhalten. Zudem haben mich christliche Organisationen entscheidend unterstützt und tun dies immer noch – ich bin zutiefst dankbar für diese einzigartige Zusammenarbeit. 2011 ging es mit dem Keren Hayesod wieder nach Deutschland, diesmal nach Berlin. Im Februar 2014 beobachtete ich das Anfangsstadium der Krise in der Ukraine. Ich spürte, dass eine neue Einwanderungswelle nach Israel bevorstand. Besuche in der Ukraine vertieften diesen Eindruck. Die vielen Juden, die besorgt auf ihr Einwanderungsvisum warteten, erinnerten mich an meinen Vater: Ein junger, gut ausgebildeter Jude, der 1933 den Zug von Bukarest nach Konstanz nahm, um von dort weiter nach Palästina zu reisen. In seinem Herzen der Traum, ein jüdisches Heimatland zu errichten. Er brauchte vier Monate, um Haifa zu erreichen. Heute dauert der Flug von Kiew nur dreieinhalb Stunden. Viele Anstrengungen sind noch erforderlich, auch finanziell, doch die Türen unserer Herzen sollten weit offen bleiben. Ich sehe einen neuen Exodus vor meinen Augen. Die Bilder aus der Ukraine nehme ich mit zurück nach Israel, wo meine drei Enkelkinder mich sehnlichst erwarten.“ KH 14 KH Berlin: Antrittsbesuch des Vorsitzenden des Welt-Kuratoriums David Koschitzky Für die jüdische Sache David Koschitzky, 56, kanadischer Unternehmer, kommt ganz schön herum. Innerhalb einer Woche besuchte er Jerusalem, Paris und Berlin, und den Schabbat feierte er wieder zu Hause in Toronto. Seit er zum Welt-Vorsitzenden des „World Board of Trustees“ des Keren Hayesod gewählt wurde, ist er ständig unterwegs, um in den Diaspora-Gemeinden die Repräsentanten und Unterstützer kennenzulernen. In Berlin stellte er sich mit seiner Frau Serena den KH-Freunden bei einem Empfang vor. Gastgeber Marina und Sruel Prajs freuten sich, den neuen Mann an der KH-Spitze zu empfangen, einen, der „sich vollkommen der jüdischen Sache verschrieben hat“. Sruel Prajs verwies auf den anhaltenden Strom von Flüchtlingen nach Europa, die hier meist nicht herzlich willkommen geheißen werden. Im Gegensatz dazu würden jüdische Flüchtlinge, die ihre Heimat in den Kriegsgebieten der Ost-Ukraine oder in Frankreich verließen, mit offenen Armen in Israel aufgenommen. Keren Hayesod leiste bei ihrer Integration wichtige Hilfe, betonte Prajs, und brauche dazu Unterstützung. „Jeder von uns muss seinen Beitrag leisten.“ Koschitzky pflichtete ihm bei. Juden in aller Welt wüssten, dass es einen Ort gebe, an dem sie immer willkommen seien: Israel. „Wir müssen der Welt sagen, dass Israel in diesem Sinne ein Vorbild sein kann.“ Das mache auch die Bedeutung des jüdischen Staates aus: „Ohne Israel könnte niemand sein Leben als Jude so führen, wie es heute möglich ist.“ Es gebe viele Wohltätigkeits- und Spendenorganisationen, die einzelne Krankenhäuser oder Universitäten unterstützen. Aber es gebe nur eine David Koschitzky Foto: KH Spendenorganisation, die nationale Belange unterstütze, der Keren Hayesod: „Wir müssen uns als Gemeinschaft in der ganzen Welt organisieren und unsere Ressourcen bündeln.“ Koschitzky dankte dem scheidenden Delegierten Jacob Snir, der Berlin nach vier Jahren wieder verlässt. Seinen Platz nimmt Joram Dan Oppenheimer ein, der sich bei dieser Gelegenheit als neuer KH-Delegierter vorstellte. Ddk/Jüdische Allgemeine 15 Interview mit David Koschitzky „Es gibt keinen anderen Weg“ Herr Koschitzky, Sie wollen Keren Hayesod als Marke stärken. Was heißt das? Es geht darum, deutlicher zu machen, wofür der KH steht: Wir sind die nationale Spendensammelorganisation des Staates Israel und des jüdischen Volkes. Neben dem Geld, das wir aufbringen, müssen wir Menschen weltweit für diese Idee begeistern. Die Strategie hat sich nicht verändert, nur die Umstände. wir eine neue Generation von jungen Führungs persönlichkeiten mit einbinden. Das Konzept für die Zukunft? Ja, aber wir müssen nicht alles neu erfinden. Wir stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie die Israeliten vor 3000 Jahren. Als sie in das Land ihrer Väter kamen, versuchten die Armeen mehrerer Völker, dies zu verhindern. Als sie aber militärisch nicht siegen konnten, kam der König von Moaw, Balak, und versuchte es mit einem Fluch – Krieg mit Worten. Heute erleben wir dasselbe. Nachdem etliche Staaten vergeblich versucht haben, den jüdischen Staat militärisch zu besiegen, versuchen sie es nun mit der Delegitimierung Israels und mit Aufrufen zum Boykott von Waren, Kultur und Sport. Inwiefern? In der Generation meiner Eltern und auch in der meinen war Israel ständig einer existenziellen Bedrohung ausgesetzt. Jeden Abend stellten wir uns die Frage, ob das Land angesichts der vielen Feinde an seinen Grenzen den nächsten Tag überstehen wird. Die Generation meiner Kinder hat diese Befürchtungen nicht mehr. Das ist ein Geschenk, aber es ändert auch die Perspektive. Manche fragen sich inzwischen, warum sie sich für Israel engagieren und den KH unterstützen sollen. Künftige Generationen müssen wissen, was der KH bedeutet. Keren Hayesod wurde 1920 gegründet. Haben sich die Aufgaben geändert? Eigentlich nicht. Damals galt es, Juden nach Israel zu bringen und ihnen bei der Ansiedlung zu helfen. Das war nationale Zielsetzung des jüdischen Volkes. Heute verfolgen wir vergleichbare Ziele. Nehmen Sie das aktuelle Beispiel Ukraine. Wir versuchen, Menschen in Not zu helfen und dabei zu unterstützen, nach Israel zu gelangen. Wenn sie im Land sind, geht es um erfolgreiche Integration. Aber auch vor Ort wird hervorragende Arbeit geleistet. Wie soll das geschehen? Es gibt keinen anderen Weg: Wenn man eine gemeinsame Nation sein will, muss man auch gemeinsam für nationale Ziele und Bedürfnisse eintreten. Jüngere Menschen suchen dabei nach neuen Strukturen, sie wollen stärker einbezogen werden – und das zusammen mit Freunden, mit denen sie sich austauschen. Und sie wollen konkret wissen, wohin das Geld fließt. Dem tragen wir Rechnung, indem Das Gespräch führte Detlef David Kauschke (Jüdische Allgemeine) Mehr Sicherheit für Kinder im Kibbuz Der Kibbuz Bror Chavil liegt in Sichtweite des Gaza-Streifens. Während der „Protective Edge“Aktion des israelischen Militärs im vergangenen Sommer stellte sich heraus, dass ein Raum, der Kinder und Frauen gegen die anfliegenden Raketen aus Gaza schützen sollte, marode war und keine 100-prozentige Sicherheit mehr bot. Davon hörte der Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde München und entschloss sich, die Kosten der Renovierung zu tragen. Jetzt, in friedlicheren Zeiten, dient er als Treffpunkt von Frauenkreisen und Kindermalkursen. Eine Delegation von Keren Hayesod München nahm im Mai an der Wiedereröffnung des Schutzraums teil. KH Dr. Richard Steinberg, Dr. David Leschem, Benny Meiteles (v. l.). Foto: privat 16 Joram Oppenheimer ist jetzt Delegierter in Berlin „Ein jüngeres Image mit mehr Spaß“ Er ist der neue: Joram Oppenheimer folgt Yankele Snir im Amt des Keren Hayesod Delegierten für Berlin und Norddeutschland nach. Seine Eltern sprachen Deutsch als Muttersprache, und der 1960 in Israel geborene Joram wuchs zweisprachig auf. Sein Deutsch ist so gut, dass er zeitweise als Simultanübersetzer arbeiten konnte. Nach dem Militärdienst studierte er Staatswissenschaft und Geschichte an den Universitäten in Haifa und München. An seine Zeit in Bayern erinnert er sich gerne: „Das war in der zweiten Hälfte der 80er Jahre. Ich war frisch verheiratet – wir haben gerade den 30. Hochzeitstag gefeiert – und meine Frau hat Deutsch gelernt und ich Bayrisch.” Von 1990 bis 2011 hatte er verschiedene Positionen innerhalb des Amtes des Premierministers inne. Ein Auslandsauftrag der Regierung führte ihn von 2000 bis 2005 als Attaché der israelischen Botschaft nach Berlin. 2011 verließ er den diplomatischen Dienst als Referatsleiter und sattelte um. Er wechselte in eine ganz junge Branche und vermittelte israelische Start up- und Hightech-Produkte in den Zielmärkten Deutschland, Indonesien und in der Schweiz. Er hat drei Kinder: eine Tochter von 28, zwei Söhne von 25 und 20 Jahren. Es war purer Zufall, dass er zum Keren Hayesod gekommen ist, versichert er. Über einen Freund entwickelte sich der Kontakt, dann ging es ganz schnell: Innerhalb von sechs Wochen entschied sich seine berufliche Zukunft – und er landete in Berlin. Was ist Joram Oppenheimer Foto: Sigel Eschkol sein Ziel? „Ich will ein Ansprechpartner für die jüngere Generation sein. Die langjährigen Spender kennen den Keren Hayesod, für sie hege ich den höchsten Respekt. Aber es hapert am Kontakt zum Nachwuchs. Der KH braucht ein jüngeres Image, wir müssen mehr Spaß vermitteln. Da liegt ein weites Feld vor mir – eine neue Klientel, die nächste Generation. Auch der KH kann nicht stehen bleiben. Wir müssen an die Zukunft denken: Was kommt nach unseren treuen Spendern und Freunden, auf die wir uns immer verlassen konnten? Ich werde alles daran setzen, mehr Nähe zu den jungen Leute aufzubauen.“ abl Kunstauktion für den guten Zweck In Zusammenarbeit mit der Galeristin Sarit Lichtenstein lädt der KH Frankfurt am 9. September um 18 Uhr zu der Benefiz-Kunstauktion „Art with a heart“ und Magbit-Eröffnung in die neue Event-Location der Gekko-Group (Alex Urseanu und Micky Rosen) im Kulturbahnhof in Bad Homburg ein (Am Bahnhof 2). Ein echter Profi wird die V ersteigerung zeitgenös- sischer Kunst leiten: Karl M. Arnold, renommierter Auktionator aus Frankfurt. Die Einnahmen fließen dem Aleh-Projekt zu. Dessen Initiator, Generalmajor Doron Almog, wird über das Behindertenzentrum Nahalat Eran im Negev und Aleh informieren. Karten für den Abend sind über das Frankfurter Büro erhältlich (siehe Seite 3). abl 17 Keren Hayesod Frankfurt Das Personalkarussell dreht sich studierte Finanzwesen in Toronto und arbeitete bei einer Broker-Firma im Investment-Bereich. Sie lernte ihren Mann kennen, der wiederum in Frankfurt aufgewachsen war. 2004 zogen sie an den Main, wo ihre beiden Söhne David (10) und Michael (7) geboren wurden. Eine Freundin machte sie auf den Keren Hayesod Liat Fleischmann aufmerksam, von dem sie vorher noch nie gehört hatte: „Ich freue mich, meine Kenntnisse in Buchhaltung und Finanzen in eine so wichtige Institution einbringen zu können. Und ich finde es wunderbar, dass ich zu der Hilfe, die Keren Hayesod leistet, meinen Teil beitragen kann.“ Nur ein Jahr, nachdem sich seine langjährige Kollegin Lucienne Kwiatkowski in den Ruhestand verabschiedet hatte, sagte auch Jürgen Staudt leise „Au revoir“. Die Kollegen und auch die Redaktion des Journals haben ihn oft als Fels in der Brandung des Frankfurter KH-Büros empfunden, bescheiden, effektiv Jürgen Staudt und professionell im Hintergrund wirkend. Wir sagen herzlichen Dank für jahrelange beste Zusammenarbeit und wünschen einen Ruhestand nach Maß! Der Mann mit den weißen Haaren hat es sich nicht nehmen lassen, seinen Weggang in eigene Worte zu fassen: „Auch wenn ich sehr froh bin, dass ich in Zukunft besser ausschlafen kann als bisher, bin ich traurig, weil mir die sehr gute und angenehme Zusammenarbeit mit allen fehlen wird. Dafür und für das mir stets entgegengebrachte Vertrauen möchte ich mich ganz, ganz herzlich bedanken. Der Übergang in den Ruhestand wird mir dadurch erleichtert, dass ich mich für die nächsten Monate jeweils an drei Tagen im Monat – als Mini-Jobber und Urlaubsvertreter – noch ein wenig am Arbeitsleben beteiligen kann und so weiterhin mit Keren Hayesod verbunden bleibe. Ich wünsche Ihnen persönlich, dem Keren Hayesod, dem Staat Israel und seinen Menschen für die Zukunft alles Gute, weiterhin viel Erfolg und Frieden.“ Die zweite im Bunde ist Anastasia Quensel. Sie wurde 1984 in Leningrad geboren, dem heutigen St. Petersburg. Ihre Familie zog bald darauf nach Aachen, wo Nastya auch zur Schule ging. Erneuter Ortswechsel: In Frankfurt machte sie das sozialpädagogische Fachabitur. Ihre Muttersprachen sind Deutsch und Russisch. Sie hei- Anastasia Quensel ratete, sie und ihr Mann Bernhard haben zwei Kinder. Nach verschiedenen Stationen bei überwiegend jüdischen Organisationen wechselte sie in diesem Jahr zum Keren Hayesod. Und ist sehr zufrieden: „Es geht bei uns sehr familiär zu. Ich habe mich sofort aufgenommen gefühlt.“ abl Jetzt sind es zwei Frauen, die gemeinsam mit dem Delegierten Simon Soesan in der Querstraße 4 arbeiten: Liat Fleischmann hat ihr erstes Jahr beim KH bereits hinter sich. Sie wurde in Kfar Saba geboren, als sie elf war, zog ihre Familie nach Kanada. Sie Beth Shalom wünscht SCHANA TOVA, ein gesundes und friedliches Neues Jahr 5776. Liberale jüdische Gemeinde Beth Shalom München e.V. Tel.: +49 (0)89-76702711 · [email protected] 18 KH Berlin: Mit 94 Jahren ist Jerzy Kanal sel. A. gestorben Ein Askan voller Tatendrang und Überzeugungskraft Der Keren Hayesod trauert um Jerzy Kanal sel. A. Er starb am 1. August in Berlin, kurz nach seinem 94. Geburtstag, und wurde auf dem Friedhof Heerstraße bestattet. Jerzy Kanal sel. A. kam 1921 im polnischen Stetl Blaszki zur Welt. Er überlebte das Warschauer Ghetto und die Konzentrationslager Majdanek und Auschwitz. Er war ein Familienmensch, der in der Öffentlichkeit nicht viel von sich preisgab. Wann immer es möglich war, verbrachte er Zeit mit den beiden Töchtern, den Schwiegersöhnen, seinen Enkeln und Urenkeln. Er liebte seine Rolle als Großvater und Urgroßvater. Eine seiner Töchter lebt in Israel. Das Berliner Magbit-Komitee konnte sich auf seinen langjährigen Askan immer verlassen. Für den Keren Hayesod ist Jerzy Kanal sel. A. „eine herausragende Persönlichkeit der ersten Stunde“, ohne den der Magbit Berlin kaum vorstellbar gewesen wäre. Seinen langjährigen treuen Freund Abraham Springer, ehemals ebenfalls Askan im Berliner Magbit-Komitee, früher auch Präsidiumsmitglied und Schatzmeister des Keren Hayesod Deutschland, hält es kaum auf dem Stuhl, wenn er von Jerzy Kanal sel. A. erzählt: „Nach dem Krieg, so Anfang der sechziger Jahre, wurde in Berlin der Magbit mit Unterstützung von Mendel Karge, dem Delegierten aus Jerusalem, wieder aufgebaut. Jerzy war als einer der ersten Askanim beim Aufbau voller Tatendrang dabei. Es gelang ihm schnell, die etablierten jüdischen Leute in Berlin zu überzeugen, den Keren Hayesod und damit den jungen Staat Israel finanziell nach Kräften zu unterstützen. Er gab dem Keren Hayesod ein neues Gesicht. Jerzy Kanal sel. A. und schaffte es, die neue jüdische Gemeinschaft für die Ideen des Keren Hayesod zu begeistern. Er wurde nie müde, für die Ziele des KH zu werben. Er hatte immer Zeit, wenn er gebraucht wurde, stand jedem mit Rat und Tat zur Seite. Durch seinen unermüdlichen Einsatz hat er sich um den KH und um Israel sehr verdient gemacht.“ Jahrzehntelang, erzählt Aby Springer, habe der Kaffeeklatsch bei Jerzy Kanal sel. A. jeden Sonntag nachmittag vor allem ein Thema gehabt: Israel und damit auch der Keren Hayesod. Jerzy sel. A. sei der Meinung gewesen, dass jeder Jude hierfür einen finanziellen Beitrag leisten müsse, egal in welcher Höhe. In unserer freundschaftlichen Be ziehung waren wir uns einig, dass unter allen Umständen, Wie die anderen Askanim der ersten Stunde war er aus dem Berliner Magbit-Komitee bald nicht mehr wegzudenken. Er hatte große Überzeugungskraft Der Keren Hayesod Deutschland trauert um Jerzy Kanal sel. A. Keren Hayesod Hauptbüro: Budapester Straße 41 D - 10787 Berlin Fon: +49 (0)30 - 88 71 93 3 Fax: +49 (0)30 - 88 71 93 50 [email protected] www.keren-hayesod.de Jahrzehntelanger Askan des Magbitkomitees Berlin und langjähriger treuer Spender. Wir werden sein Andenken immer in Ehren halten und drücken seiner Familie, Töchtern, Enkelkindern und Urenkelkindern zu diesem schmerzlichen Verlust unser tiefstes Mitgefühl aus. Keren Hayesod Deutschland Das Präsidium 19 Berliner Gemeinde und war stets für die Belange des Keren Hayesod aktiv. Der Keren Hayesod dankt Jerzy Kanal sel. A. für seine jahrzehntelange Hingabe und ehrt seinen Einsatz. Alle, die ihn kannten, werden ihn nie vergessen. Der Keren Hayesod verliert mit ihm eine große Persönlichkeit. Sein herzliches Beileid gilt der Familie und den Freunden des Verstorbenen. KH egal welche Einstellung man hatte, ob rechts oder links, die Notwendigkeit der Menschen in der Diaspora zur Stärkung des Staates Israels größte Wichtigkeit hat. Damals wie heute! Neben dem ehemaligen Präsidenten des Zentral rates der Juden in Deutschland, Heinz Galinski sel. A., der ihm auch ein enger Freund war, gehörte er mit zu den tragenden Säulen der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Nach dem Tode Galinskis übernahm er dessen Amt und war von 1992 bis 1997 Vorsitzender der er ßen Unterstütz em gro Israel dankt ein dem n Rivlin e v u e R tstag mit folgen n ur o eb v G . f 90 ie en r ss Ein B l sel. A. zu de hat Jerzy Kana Rivlin, t Israels, Reuven en id äs Pr e ig ut n): zehnte als Der he auf vieler Jahr scht (in Auszüge rl Ve ün kw im üc d gl un be f rliner Juden Brie fahren n der Shoah er nds im Allgemeinen und der Be am besten ke ec hr Sc e di ib la el r am eigenen Le r Juden Deutsch des Staates Isra „Als jemand, de gspersönlichkeit im Dienst de orische Wunder der Gründung un st prominente Führ standen hat, können Sie das hi ge en er hkeit im Besond hrungspersönlic n Fü e ig ut m s … al . t, ei zügige schätzen der Öffentlichk Zuge Ihres groß de nur en st im un ie G w zu so t en ei od eb en Arb d auf je des Keren Hayes r weit verzweigt Gelegenheit un Umgebung Im Rahmen Ihre einde zu Berlin und als Askan k kommt, standen Sie zu jeder r re Ih n uc em n Mensche der Jüdischen G den Keren Hayesod zum Ausdr Israel. Ihr Engagement ist de wesen. tes rch d Vorbild ge Herzens, das du d Weise an der Seite des Staa des Beispiel un en ht uc un le n rt A ei er en. erdenkliche Generation imm chdrücklich dank … en na ng g ju Ta r de en er m le nd und vor al diesem beso els, der Ihnen hte ich Ihnen an k im Namen der Knesset Isra öc m en ät it iv kt ele weitere A n auch ein Dan Dafür und für vi ein persönlicher Dank, sonder m Es ist nicht nur n soll. …“ de übermittelt wer Rivlin Reuven (Rubi) r Knesset de er Vorsitzend Jerusalem Keren Hayesod gratuliert zum Jubiläumsgeburtstag Jeannette Albeck Yehoshua Chmiel Shoshana Feingold-Studnik Jael Botsch-Fitterling Esther Spierer-Gurevich Gabriele Klein Shlomo Tichauer zur Hochzeit ihrer Enkeltochter Samantha Knobloch mit Benji Bergmann Dr. Charlotte Knobloch und der gesamten Familie von Nuriel und Debora Rashti der gesamten Familie Rashti ihrer Tochter Rachel mit Ben Graham den Eltern Josef und Hanni Kaufman von Jerome und Deborah Meiteles den Eltern Benjamin Meiteles und Chaja Loulai sowie Thierry Sibon und Corinne Bouskila zur Geburt ihrer Enkeltochter Ella Noa den Eltern Oliver und Fela Steinberg sowie den Großeltern Dr. Richard und Lilian Steinberg und Herzs und Jeanette Krymalowski 20 ihres Sohnes den Eltern Nadia und Serge Tcherniak ihrer Enkeltochter Laura Hanna den Eltern Daniel und Alina Gitbud sowie den Großeltern Leo und Laili Gitbud und Rolf Seydel und Jacalyn Bailey zur Bar Mitzwa Jakob Barton Alan Fischbaum Noah Rid zur Bat Mitzwa Davina Borowski Alina Sarah Bricker KH München Ein tolles Mädchen: Alinas Spende wärmt die Herzen Alina Sarah Bricker hat ein großes Herz – wie ihre ältere Schwester Lara. Bei ihrer Bat Mizwa in der Synagoge der Liberalen Jüdischen Gemeinde Beth Shalom in München stellte Alina in ihrer Rede auch ihr Tikkun Olam-Projekt vor, mit dem sie die Welt ein Stück besser machen will und wird: „Meine erste Mizwa, die ich mir zu Tikkun Olam – also zur Verbesserung der Welt – vorgenommen habe, sollte zunächst eine Unterstützung für israelische Waisenkinder oder Kriegsopfer sein. Dann bin ich aber auf ein anderes wichtiges Projekt gestoßen, dass mich sofort fasziniert hat. Derzeit leben in Israel noch etwa 193.000 hoch betagte Überlebende des Holocaust, von denen 50.000 unterhalb der Armutsgrenze leben. Sie mussten, als sie ungefähr so alt waren wie ich jetzt, die Grauen der Shoah erleiden. Jetzt im Alter sind sie wieder in großer körperlicher, emotionaler und finanzieller Not. Alina Sarah Bricker Deshalb möchte ich einen Teil meiner Geldgeschenke über den Keren Hayesod an einen speziellen Fonds der Stiftung zu Gunsten von HolocaustOpfern spenden. Sie kümmert sich zum einen in Israel um die dringendst erforderliche medizinische Grundversorgung. Zum anderen schickt sie aber auch Betreuer, die mit diesen oft sehr einsamen Menschen Zeit verbringen. Viele von ihnen sind erst in den neunziger Jahren aus der ehemaligen Sowjetunion nach Israel eingewandert – alleine. Foto: Bricker überlebt, weil sie nach dem Ersten Weltkrieg 1919 mit dem Einwandererschiff Russlan nach Palästina ins heutige Israel kamen. Nun kann ich wenigstens denen, die damals nicht ausgereist sind und dennoch überlebt haben, in ihren letzten Jahren, so lange es überhaupt noch geht, ein wenig helfen.“ Mit dieser großherzigen Aktion tritt Alina in die Fußstapfen ihrer Schwester Lara, die vor zwei Jahren einen Teil ihrer Geldgeschenke gespendet hatte (wir berichteten). Kol ha Kavod – Inga und Michael Bricker: Eure Töchter haben das Herz auf dem rechten Fleck! abl Ich fühle mich mit ihnen in gewisser Weise verbunden, da auch die Familie meines Großvaters aus Riga (Lettland) und Odessa (Russland) fast vollständig ausgelöscht wurde. Die Eltern und drei der fünf Geschwister meines Großvaters haben Save the Date! Militärmusik aus Israel Keren Hayesod Hauptbüro: Budapester Straße 41 D - 10787 Berlin Fon: +49 (0)30 - 88 71 93 3 Fax: +49 (0)30 - 88 71 93 50 [email protected] www.keren-hayesod.de Die Militärband „Outstanding Musicians“ der Israelischen Verteidigungskräfte wird am 21. November bei der Magbit-Eröffnung in Stuttgart spielen, am Tag darauf ein Zusatz-Konzert in Stuttgart geben. Weitere Daten der vom Keren Hayesod organisierten Tournee: 24. November in Darmstadt, 25. November in Nürnberg. Der Spielort am 23. November und weitere Einzelheiten sind in den KH-Büros zu erfahren. 21 www.keren-hayesod.de K.H. DEUTSCHLAND, VEREINIGTE ISRAEL AKTION e.V. Budapester Straße 41 10787 Berlin Der Keren Hayesod Deutschland trauert um seine langjährigen Freunde und Förderer und drückt allen Hinterbliebenen sein tief empfundenes Beileid aus Keren Hayesod Hauptbüro: Budapester Straße 41 D - 10787 Berlin Fon: +49 (0)30 - 88 71 93 3 Fax: +49 (0)30 - 88 71 93 50 Fanny Brodski sel. A. Yaakov Chai sel. A. Jerzy Kanal sel. A. Joseph Studnik sel. A. Szlomo Targownik sel. A. [email protected] www.keren-hayesod.de 22 Shana Tova! (Sixt wünscht Ihnen und Ihren Familien zum Neuen Jahr nur das Beste) sixt.de Tel. +49 (0) 180 6 25 25 25 * 0.20 € (inkl. MwSt) Anruf aus dem dt. Festnetz 0.60 € (inkl. MwSt) Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz