Ausgabe 5/15 - Cyty

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Ausgabe 5/15 - Cyty
Der Seniorenrat
Braunschweig
BRAUNSCHWEIGER
JOURNAL
31. Jahrg./Heft 5
O k t . / N o v.
2015
Offizielles Journal
des
Braunschweiger
Seniorenrates
en
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Prob
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möglic · 0
2 30 08
Tel.
Seniorenanlage
Sielkamp 3
Appartements mit Balkon
Die Stiftung St. Thomaehof bietet innerhalb der Seniorenanlage Sielkamp,
im Stadtteil Schwarzer Berg, 1-Zimmerappartements für Senioren an. Hier
können Sie bis zur Pflegestufe 1 von
den Mitarbeitern der Stiftung betreut
werden. Bei höherer Pflegebedürftigkeit ist ein Umzug in das angrenzende
Pflegeheim möglich.
Jedes Appartement verfügt über eine
Kochnische mit Kühlschrank, Duschbad und einen Balkon mit Markise.
Zwei der Appartements sind für Rollstuhlfahrer geeignet und mit Notruf,
Telefon- und Kabelanschluss ausgestattet.
Die Appartements werden mit eigenen Möbeln eingerichtet.
Wohnqualität für Senioren
ne Diätformen berücksichtigt. Eine
große, schöne Gartenanlage zwischen
Appartementbereich und Pflegeheim
wird gerne für Spaziergänge und als
Treffpunkt genutzt. Diese Verbindung
der Häuser ermöglicht auf kurzem
Weg die Teilnahme an allen Veranstaltungen im Haus Sielkamp 1.
Die Appartements im Haus Sielkamp In der Nähe sind ein kleiner Lebensmit3 ermöglichen es auch im Alter ein telladen, Bäcker und eine Apotheke.
eigenständiges Leben zu führen. Für An festen Tagen kommt ein mobiler
den Mittagstisch sorgt eine haus- „Tante-Emma-Laden“ für kleine Eineigene Küche, die auch verschiede- käufe ins Haus.
Mit den Bus- und Straßenbahnverbindungen gibt es einen direkten Weg in
die Innenstadt.
Die Haltestelle ist rund 250 m entfernt und bietet eine gute Anbindung
an die Innenstadt: Straßenbahn M1,
Buslinie 454, Haltestelle Stadion.
Als Ansprechpartnerin steht Frau Jutta
Heinemann Telefon: 0531/2 30 08-0,
gerne zur Verfügung.
Mail: [email protected]
www.thomaehof.de
Gegründet im 13. Jahrhundert
Die soziale Stiftung für Senioren in Braunschweig
1
Braunschweiger Journal
E D I TO R I A L
Aus dem Inhalt:
Editorial
1
Der Seniorenrat berichtet
2
Die Liberei – ein
verborgenes Kleinod in
Braunschweigs Altstadt
3
Anna und ihr Staatstheater 5
Qualvolle Ariadne/
Er spielte Klassik
6
Was ist, wenn ich nicht
mehr bin?
7
Ein Doppelscharkehrpflug
für die Waldorfschule/
Leserbrief
9
Ein exotisches Tier in
Riddagshausen
10
Von Wildgänsen und
wilden Kavalieren
11
Ein Leben im Schatten
des Dichterfürsten
12
Von Mesopotamien bis
Derenburg
13
Zum 150. Todestag von
Ignaz Semmelweis
14
Mein Kollege, Sir Henry/
Was geschah vor
25 Jahren
15
Das Gängelband
Bilderseiten
Ausgabe 5/2015
17
20/21
Es werde Licht ...
23
Zwei Tage feiern – das
muss doch einen Grund
haben!
24
Paul Klee, ein Maler der
klassischen Moderne
25
Das schönste Geschenk/
Von Cant zu Kant
26
Germania
27
Sonderthema:
Wohnen – Ernährung –
Geldanlage –
Erholung
28-29
Doppelt überrascht
32
Schloss Stolzenfels
am Rhein/
Abschreiben möglich
33
Veranstaltungskalender
35
Da traf sie der Schlag/
Gleichgewichtstraining
36
Liebe Leserin und
lieber Leser.
Vor Ihnen liegt die neue Ausgabe des Braunschweiger
Journals. Bereits das fünfte in
diesem Jahr, und wir haben
wieder fleißig für Sie geschrieben. Selbstverständlich
ergänzen auch Bilder die
Texte oder zeigen selbst eine
Geschichte. Den Schwerpunkt
dieses Heftes bilden Portraits
über Persönlichkeiten, die
großes geleistet haben oder
beliebt waren. Das hat mit der
Jahreszahl zu tun und damit,
dass sich in diesem Jahr 2015
Ereignisse oder Geschehnisse
um bzw. über diese Menschen
sowie ihre Geburts- oder
Todestage jähren. Sie werden
erstaunt sein, was unsere
Autoren herausgefunden haben. Aber wir haben natürlich
auch Unterhaltsames und
Humorvolles für Sie hinzugemischt. Als Ergänzung oder
Fortsetzung ist auch der Rückblick auf 25 Jahre Vergangenes zu lesen. Sie freuen sich
sicher über die Bildseiten, die
Kunst und Kreativität unserer
Herbst
Über die Heide hallet mein Schritt,
Dumpf aus der Erde wandert es mit.
Herbst ist gekommen, Frühling ist weit Gab es denn einmal selige Zeit?
Brausende Nebel geistern umher,
Schwarz ist das Kraut und der Himmel so leer.
Wär' ich hier nur nicht gegangen im Mai!
Leben und Liebe - wie flog es vorbei!
bildgestaltenden Redaktionsmitglieder zeigen. Es gibt
auch Nachdenkliches zu lesen
wenn es um den Beitrag unseres Redaktionsmitgliedes Elke
Brümmer geht, der sich dem
Thema Bestattungen widmet
und die Frage stellt: „Was ist,
wenn ich nicht mehr bin?”
Auch der fiktive Reisebericht
nach oder durch Germania
regt so manchen Gedanken an.
Mit Beiträgen über eine Glasmanufaktur in unserer Umgebung sowie die Erklärung,
warum Kant mit „C” geschrieben wird und aus Schottland
stammt – kennen wir nicht alle
Immanuel Kant aus Königsberg? - , runden wir den Reigen unserer behandelten Themen ab, nicht ohne einen echten Reisebericht oder die
Begegnung mit einer Nilgans
„draufzulegen”.
Freuen sie sich auf eine satte
Portion Lesestoff und ein paar
vergnügliche Stunden mit
unserem – pardon: Ihrem
Braunschweiger Journal.
Herzlichst
Dirk Israel
(Theodor Storm)
Selbstbestimmung • Sicherheit • Versorgung
Betreutes Wohnen
mit 24-Stunden-Pflege!
Kurzzeitpflege & Dauerpflege
Eiderstraße 4 • 38120 Braunschweig
Telefon 0531 / 28 53 -10 20
www.brockenblick.de
Titelfoto:
Mit einem Theaterfest im und
um das Theater begann am 13.
September das Staatstheater
Braunschweig die neue Spielzeit. Foto: Eveline Qweitzsch
2
Braunschweiger Journal
Im Juni tagte der Seniorenrat
im SeniorenTREFF Rüningen.
Als Gast wurde Dr. Carola
Reimann MdB begrüßt, die
über aktuelle Debatten in der
Bundesregierung sprach und
u.a. über das GKV-Strukturgesetz, das z.B. eine Servicestelle für Arzttermine vorschreibt.
Weitere Themen waren Krankenhaus-Entlassungsmanagement und Pflege sowie die
Sterbehilfe.
Wir werden Dr. Reimann wieder zu einer Seniorenratssitzung einladen.
*
Zur Seniorenratsinitiative „generationengerechte
Oberfläche auf dem Altstadtmarkt”
liegt
eine
ablehnende
Stellungnahme der Bauverwaltung vor, die auch ein
Besprechungspunkt in einer
Verwaltungsausschusssitzung
und anschließender Ratssitzung war. Demnächst soll sich
der Planungs- und Umweltausschuss mit diesem Thema
beschäftigen.
*
Der Tag der Senioren war aus
der Sicht des Seniorenrats
wieder ein voller Erfolg.
Von der neuen Notfallmappe
wurden 100 Exemplare verkauft. Die Hilfe bei der
Straßenüberquerung wurde
dankbar angenommen.
Die Notfallmappen können zu
den Beratungszeiten des Seni-
orenrates im Seniorenbüro für
2,50 € erworben werden.
*
Beim „Niedersachsen Forum
Alter und Zukunft” am 29.
Juni in Gifhorn vertrat Barbara Weinert den Seniorenrat.
Fazit aller Beiträge der Referenten: Die meisten Menschen
wollen auch noch im hohen
Lebensalter in der privaten
Häuslichkeit und in einer vertrauten Nachbarschaft leben.
Ohne soziale Netzwerke z. B.
ambulanter Pflegedienst, die
Nachbarschaftshilfen und die
Errungenschaft technischer
Hilfen ist diese Wohnmöglichkeit nicht gegeben.
*
Der Bürgermeister der Weststadt, Ulrich Römer, plant ein
Netzwerk ALTERnative mit
dem Ziel, die noch nicht aktiven Mitbürgerinnen und Mitbürger im Seniorenalter zum
selbstbestimmten Engagement in der Gemeinschaft zu
motivieren. Diese Initiative
wird u.a. unterstützt vom
Stadtteilentwicklungsverein,
dem Bürgerverein, dem Kul-
Ausgabe 5/2015
turpunkt West, den Kirchen
und den sozialen Einrichtungen im Stadtteil. Beim Treffen
am 6. Juli in der Einrichtung
Muldeweg, bei dem der Seniorenrat durch Günter Weinhausen vertreten war, wurden
mögliche Aktivitäten beim
Stadtteilfest im September
2016 diskutiert.
*
Über „Menschen mit Demenz
am Lebensende” informierte
eine Veranstaltung der Gerontopsychiatrischen Beratungsstelle ambet e.V. am 15. Juli in
der Begegnungsstätte Rosenäcker. In drei Vorträgen wurde
die Situation der Demenzerkrankten, die in ihrer letzten
Lebensphase besonders verletzlich sind, betrachtet. Diese
Veranstaltung verfolgte Günter Weinhausen für den Seniorenrat.
*
Die Nachbarschaftshilfe „Am
Wasserturm” des Deutschen
Roten Kreuzes e.V. und die
Nachbarschaftshilfe Östliches
Ringgebiet vom Paritätischen
Braunschweig wurden vor 25
Seniorenrat Braunschweig
Kleine Burg 14
(gegenüber den Stiftsherrenhäusern)
38100 Braunschweig • Telefon 470-8215
Information und Beratung
jeden Freitag von 10 bis 12 Uhr
Keine Rechtsberatung
Jahren gegründet. Günter
Weinhausen vertrat bei der
Jubiläumsveranstaltung am
15. Juli den Seniorenrat.
*
Der Vorstand des Seniorenrats
hat sich mit dem Nahverkehrsplan 2016 für den
Großraum Braunschweig, den
der Zweckverband vorgelegt
hat, beschäftigt und eine Stellungnahme abgegeben. Er regt
u.a. an, „Kurzstreckenfahrscheine” einzuführen, die z.B.
auch in Bereichen vom Stadtrand Braunschweig in angrenzende Orte der umliegenden
Landkreise zum Erreichen der
Bahnhöfe mit Haltepunkten
der Nahverkehrszüge gelten.
Ferner setzt er sich dafür ein,
dass die ältere Generation die
Ausflugsziele im Elm mit
öffentlichen Verkehrsmitteln
erreichen kann. Hierfür sollten
Lösungen zu bestimmten Zeiten an ausgewählten Wochentagen gefunden werden.
Radio von Senioren
Montags bis donnerstags
von 11.05 Uhr bis 12 Uhr:
Das 11-Uhr-Magazin
für Senioren
3
Braunschweiger Journal
Ausgabe 5/2015
Die Liberei – ein verborgenes Kleinod in
Braunschweigs Altstadt
Text und Fotos: Christel Mertens
Die Prozession der siebzehn
majestätisch dahinschreitenden Löwen auf dem zierlichen
Schmuckfries am Südgiebel
der Liberei bewegt sich auf
Sankt Andreas zu, als wolle sie
die Verbundenheit zwischen
Kirche und ihrem weitaus
kleineren Gebäude, der Liberei, verdeutlichen.
Historische Verbundenheit mit
der prächtigen Andreaskirche
ist tatsächlich vorhanden. Da
ist zunächst der Standort im
Pfarrgarten in der Kröppelstraße. Dieser wurde vom
damaligen Pfarrer von Sankt
Andreas, Johann von Ember,
für sein ungewöhnliches Vorhaben gewählt. Er plante ein
freistehendes Bibliotheksgebäude für seine Sammlung
theologischer und juristischer
Handschriften. 1412 verpflichtete von Ember Heinrich
aus Lüneburg als Baumeister.
Damit erklärt sich der für das
mittelalterliche Braunschweig
unübliche Baustil des Gebäudes. Inmitten der Fachwerkhäuser war es der einzige Ziegelbau der Stadt, sicher auch
als besonderer Schutz für den
wertvollen Inhalt gedacht. Der
Treppengiebel im Stil der
norddeutschen Backsteingotik
war der südlichste seiner Art
und für Braunschweig einzigartig. Die kleine doppelstöckige Bibliothek, deren oberes
Stockwerk durch eine Außentreppe zu erreichen ist, steht
auf einer Grundfläche von nur
etwa 25 Quadratmetern. Sowohl Erdgeschoss als auch der
erste Stock bestehen jeweils
aus einem Raum. Nach einer
Bauzeit von zehn Jahren
wurde die Liberei 1422 fertig
gestellt. Ihr Name leitet sich
vom lateinischen Wort ‚liber’,
das Buch, ab und kennzeichnet somit die Aufgabe des
Bauwerks, Büchersammlungen aufzunehmen.
Beim Betreten des oberen
Raums umfängt den Besucher
der Hauch der Geschichte.
Durch sechs spitzbogige Doppelfenster fällt das Licht in
einen quadratischen Raum mit
farbigem Kreuzrippengewölbe. Hier also standen oder
lagen Braunschweigs kostbare
Bücher des Mittelalters, zum
Teil mit circa 30 Zentimeter
Seniorenring Braunschweig e.V.
Der Seniorenrat Braunschweig lädt ein zur
Delegiertenversammlung
am Freitag, den 6. November 2015,
um 9.30 Uhr in der
Begegnungsstätte „In den Rosenäckern”
In den Rosenäckern 11
38116 Braunschweig
Im Rahmen der Tagesordnung referiert Olivia
Juszczak, SoVD Braunschweig,
zu dem Thema
Die Weichen f r die Zukunft stellen
Alle Delegierten bekommen rechtzeitig eine
schriftliche Einladung mit der Tagesordnung.
Gäste sind willkommen.
langen Befestigungsketten gesichert. Von Ember hatte vertraglich festgelegt, dass zwar
keine Bücher ausgeliehen
werden durften, dass aber
außer den kirchlichen Würdenträgern auch Braunschweiger Bürger Zugang zu den
Buchschätzen haben sollten.
Damit war die Liberei auf dem
Weg, eine der ersten BürgerBibliotheken Europas zu werden.
Dieser damals ungeheuer fortschrittliche Gedanke fand
einige Zeit nach Pastor von
Ember in Gerwin von Hameln
einen kongenialen Unterstützer. Als kaiserlicher Notar mit
dem hoch angesehenen Amt
des Stadtschreibers war von
Hameln ein idealer Verwalter
der Liberei. Darüber hinaus
brachte der wohlhabende
Bücherfreund seine umfangreiche Sammlung in den Bestand ein. Gerwin von Hameln
entwickelte die Liberei zu
einer der bedeutendsten Privat-Bibliotheken seiner Zeit,
die über 336 handschriftliche
und gedruckte Werke verfügte.
Nach von Hamelns Tod 1495
begann der allmähliche Niedergang der Liberei, der
schließlich in der Zerstörung
des Gebäudes im zweiten
Weltkrieg gipfelte. 1963/64
konnten die äußeren Schäden
am Gebäude repariert und
1984 schließlich auch das
Innere restauriert werden. Die
einst in der Liberei gelagerten
Bücher befinden sich heute
z.T. in der Stadtbibliothek
Braunschweig oder in der
Herzog August Bibliothek in
Wolfenbüttel. Andere gelten
als verschollen.
Die einstmals große Bedeutung der Liberei ist heute
Geschichte.
Benutzte Literatur:
Tina Stadlmayer: Wo Braunschweigs erste Bücher standen.
Merlin Verlag, 2012.
Braunschweiger Journal
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Ausgabe 5/2015
Einladung zum Tag der offenen Tür
im Klinikum Salzdahlumer Straße
Samstag, 10. Oktober 2015, von 10: 00 bis 15:00 Uhr, Salzdahlumer Straße 90
Viele spannende Experimente und Stationen zum Ausprobieren, wie zum Beispiel:
simulierte Schlüsselloch-OP • Präsentation Herzkatheterlabor & Stroke Unit • Lungenfunktionstest • Besichtigung
MRT und CT • Demonstration Herz-Lungenmaschine • Doppler/Duplex Untersuchung der hirnversorgenden Arterien •
Blutzuckermessung • Kinderprogramm • Führungen durch verschiedene Abteilungen • kurze Fachvorträge • Infostand
zu Ausbildungsberufen am Klinikum • Bücherflohmarkt • Heiße Suppe, Kaffee und Kuchen
Sie erhalten Einblicke in folgende Kliniken und Abteilungen:
Anästhesiologie • Apotheke • Ausbildung • Chirurgie • Ideen- und Beschwerdemanagement • Herz-, Thorax- und
Gefäßchirurgie • Medizinische Klinik I - Magen- und Darmerkrankungen • Medizinische Klinik II - Herz-, Lungenund Gefäßerkrankungen • Medizinische Klinik V - Nieren- und Hochdruckkrankheiten • Neurochirurgie • Neurologie
• Physiotherapie • Urologie und Uroonkologie • Kinderchirurgie und Kinderurologie • Küche • Patientenbücherei uvm.
Informationen: [email protected]
www.klinikum-braunschweig.de
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Braunschweiger Journal
Ausgabe 5/2015
Anna und ihr Staatstheater
Text und Foto: Dieter Seppelt
Mitte des Jahres 2009 wurde
das COGNOS Institut von
Prof. Dr. Axel Dreyer beauftragt, eine Besucherbefragung
im Staatstheater Braunschweig durchzuführen und
das Publikum um seine Meinung zu bitten, um für die
Amtszeit des neuen Generalintendanten Joachim Klement
ab der Spielzeit 2010/2011 ein
neues Grundlagenwissen zum
Besucherverhalten zu schaffen.
Das Ergebnis dieser Umfrage
brachte eine neue Kunstfigur
hervor, die ich Anna nennen
möchte.
Anna ist die „durchschnittliche” Theaterbesucherin des
Jahres 2010, d.h., sie personifiziert die Mehrheit der Braunschweiger Theaterbesucher
und Besucherinnen. Sie ist
zwischen 60 und 70 Jahren alt,
Rentnerin, lebt in einer Partnerschaft, und die Kinder sind
aus dem Haus. Sie ist sehr
gebildet und hat ein gutes
Haushaltsnettoeinkommen.
Sie liest die Braunschweiger
Zeitung und die Neue Braunschweiger, ist dem öffentlichrechtlichen Rundfunk und
dem Fernsehen zugeneigt und
hört NDR oder schaut Kultursendungen. Anna interessiert
sich für Musiktheater und
Schauspiele und hat deshalb
ein Abonnement im Staatstheater.
Schauen wir doch einmal, was
Anna, die typische Theatergängerin, im Jahre 2010 gut
oder weniger gut fand an
ihrem Staatstheater: Sie kritisiert die schlechten Verbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel nach Theaterschluss und fährt deshalb mit
ihrem eigenen Auto zu den
Aufführungen. Hiermit hat sie
allerdings erhebliche Parkplatzprobleme.
Und was wünschte sich Anna
2010 von ihrem Theater? Was
hat sie im Fragebogen ange-
Staatstheater Großes Haus, vor Beginn der Aufführung.
kreuzt? Nun, z.B. mehr klassische (mindestens 100 Jahre
alte) Opern und auch mehr
Operetten, mehr Komödien
als Tragödien. Sie meint:
„Warum wird im Theater
nichts mehr zum Lachen angeboten?”
Und
außerdem
wünscht sie sich Musicals mit
viel Bühnenbild und schönen
Kostümen.
Heute nun ist Anna fünf Jahre
älter, in zwei Jahren wird ihr
Generalintendant das Haus
verlassen, und es liegt das
Ergebnis einer neuen Theaterbesucher-Umfrage vor.
Wie sieht das neue Ergebnis
aus? Ist Anna nun mit ihrem
Theater zufrieden? In der Zusammenfassung dieser Befragung sieht es dahingehend
nicht sehr gut aus:
„Bei der Betrachtung der Befragten insgesamt ist festzustellen, dass die Zufriedenheit
mit dem Staatstheater Braunschweig insgesamt nur auf
befriedigendem Niveau lag.
Insbesondere die Zufriedenheit mit der Programmvielfalt
und der Regie unterschritt die
Gesamtzufriedenheit deutlich
und war erheblich geringer als
die Zufriedenheit mit den
Künstlern ...”
Und als Anna sich zu guter
Letzt auch noch die Statistik
des Staatstheaters im Internet
anschaut (wir wissen ja: sie ist
sehr gebildet), stellt sie fest,
dass es im Großen Haus in der
Spielzeit 2009/10 193 Aufführungen gab, in der Spielzeit
2013/14 aber nur noch 171.
Auch im Kleinen Haus ist die
Anzahl der Aufführungen in
diesem Zeitraum von 269 auf
136 (!) zurückgegangen. Sogar beim Kinder- und
Jugendtheater im Haus III ist
die Anzahl der Aufführungen
in den letzten fünf Jahren von
156 auf 110 gesenkt worden.
Anna ist nun doch sehr nachdenklich geworden und fragt
sich: „Wozu eigentlich dieses
ganze Theater?”
(Unter folgendem Link finden
Sie die aktuellen Ergebnisse
der Besucherumfragen als
PDF: www.stiftung.staatstheater-braunschweig.de/
pages/09_besucherbefragung.htm.
Die Besucherzahlen vom
Staatstheater finden Sie unter
www.braunschweig.de/politik_verwaltung/statistik/jahrbuch_13.html)
6
Braunschweiger Journal
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PFLEGE-STUFEN?
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Die telefonische Pflegeberatung der AWO.
Für Angehörige und Senioren.
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Qualvolle Ariadne
Von Helmut Wenzel
Durch ein kulturelles Förderprogramm über die Berufsschule nutzte ich als Berliner
sehr oft die Theater- und
Opernaufführungen. Für nur
eine DM erwischte ich in den
Musentempeln meistens gute
Plätze. In der Berufsschule
war ich für die Kartenverteilung unter den interessierten
Lehrlingen zuständig und er laubte mir für diese Tätigkeit
eine Vorsortierung der Sitzreihen.
Zum musikalischen Erlebnis
des Abends hatte ich mir
Schuhe gekauft und mich zu
modischen Slippern überreden
lassen. Endlich gab es in den
50er Jahren wieder eine
größere Auswahl an Schuhen,
nachdem ich nach dem Krieg
noch über einen längeren Zeitraum Holz- und auch Frauenschuhe getragen hatte.
Im Schuhgeschäft passten die
Slipper wie angegossen.
Während der Opernaufführung fingen sie mächtig an
zu drücken. Die seitlichen
Gummibänder schienen sich
eher zusammenzuziehen, an statt sich zu dehnen. Die Qual
steigerte sich durch die für
mich grausame Opernmusik
von Richard Strauss. Ich litt
mit der Ariadne und wäre ihr
nie nach Naxos gefolgt.
Immerhin konnte ich mich
von den Fußqualen erlösen,
indem ich meine Schuhe auszog und sie unter den Vordersitz schob. So konnte ich der
restlichen Musik mit mehr
Wohlwollen folgen.
Während des Applauses holte
ich meine Slipper hervor. Ein
Wunder war geschehen, ich
konnte sie bequem wieder
anziehen. Allerdings wurde
mein Vordermann plötzlich
unruhig und stand vor einem
Rätsel. Auch er hatte sich von
seinen Schuhen befreit und
diese unter seinem Sitz platziert. Es half nun alles nichts,
ich musste einem Schuhaustausch zustimmen, da der
Opernfreund in meinen Slippern mit seinen größeren
Füßen überhaupt keinen Platz
fand.
Am liebsten hätte ich das
Operngebäude auf Socken
verlassen, aber das schickt
sich nicht. Nicht nur diese
Schuhe, sondern auch Ariadne
blieben mir unvergessen.
Ausgabe 5/2015
Er spielte Klassik
Von Helmut Wenzel
Der Pianist spielte auf der
großen Bühne Klassik. Tief
gebeugt über die Tasten interpretierte er meisterhaft
„Bach”. Seine Zuhörerschar
schien er nicht wahrzunehmen. Diese vergrößerte sich so
nach und nach während seines
musikalischen Vortrages in
dem ca. eintausend Personen
fassenden Theater. Einige
Musikfreunde kamen zu spät.
Sie schlängelten sich zu den
noch frei gebliebenen Plätzen
bis in die Mitte der Reihen.
Nach dem ersten anhaltenden
Applaus verließen einige Zuhörer, die sich nicht an dem
Konzert erfreuten, den Saal.
Zuspätkommende
rückten
nach.
Es folgte „Schubert”. Auch
seine Komposition wurde
durch Begleitgeräusche ergänzt. Der Oma vor mir fiel
das Blech-Brillen-Etui herunter. Die Dame neben ihr verteilte aus einer Dose Bonbons.
Hinter mir wurde zischend
eine Getränkedose geöffnet.
Der Pianist brachte jetzt am
Piano „Chopin” zu Gehör.
Andacht verbreitete sich bei
den Zuhörenden. Einige
Musikfreunde von den Seitenplätzen schlichen sich jetzt auf
die noch freien Sitze im Mittelfeld. Die links neben mir
sitzende Dame schlug ihre
Beine übereinander und präsentierte mir ihren pedikürten,
nackten in einer Sandale
steckenden Fuß.
„In mir klingt ein Lied, ein
kleines Lied” – noch einmal
„Chopin” – dem dann Franz
Liszts „Liebestraum” folgte.
Dieser verursachte bei meiner
Frau Hustenreiz, der sie zur
Flucht aus dem Theater
zwang. Sie versäumte zum
Glück nur die Zugabe des mit
anhaltendem Applaus geehrten Pianisten. Eine Melodienfolge war einigen Hauptstädten Europas gewidmet und
zwang - da nicht im Viervierteltakt - die Zuhörer glücklicherweise nicht zum „taktunterstützenden”
Händeklatschen.
PS: Das Klavierkonzert fand
auf einem Kreuzfahrtschiff
statt. Die Musikfreunde erschienen freiwillig. Der Eintritt war frei.
Er war nur kurz bei uns, unsere Erinnerung an ihn
wird länger dauern.
Wir trauern um unser Redaktionsmitglied
Karl-Heinz Stange
Nach nur kurzer Mitarbeit in unserer Redaktion
verstarb er am 23. Juli 2015. Sein Einsatz, seine
Mitarbeit und die Beiträge in Heft 4/2015
zeigen seine Lebensfreude und soziale
Verantwortung, und so traf es uns alle
überraschend, dass er so schnell wieder von uns
gehen musste.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken
bewahren.
7
Braunschweiger Journal
Ausgabe 5/2015
Was ist, wenn ich
nicht mehr bin?
Von Elke Brümmer
Der Tod, obwohl zum Leben
gehörend, wird von vielen
Menschen verdrängt und tabuisiert. „In unserem Unterbewusstsein
sind
wir
unsterblich”, äußerte sich der
Psychoanalytiker Sigmund
Freud. Tritt der Tod bei
einem Angehörigen oder uns
nahe stehenden Menschen
ein, fühlen wir uns traurig,
verzweifelt und hilflos.
Innerhalb kurzer Zeit müssen
Entscheidungen über Bestattungsart, Grabstätte und
Trauerfeier getroffen werden. Hat sich im Familien-
kreis im Vorfeld keine Möglichkeit ergeben, hierüber zu
sprechen, nimmt ein Bestattungsunternehmen alle Formalitäten ab. Es sorgt dafür,
dass der Verstorbene eine
„Statt”, also eine Ruhestätte,
bekommt.
Wie finde ich einen kompetenten, zuverlässigen und
einfühlsamen
Bestatter?
Hilfreich ist eine „Mund-zuMund-Propaganda” oder die
Homepage des Bundesverbandes Deutscher Bestatter
e.V.: www.bestatter.de/trauerfall/markenzeichen. Der
ideale Bestatter ist heute
Dienstleister, der alle Aufgaben rund um den Sterbefall
übernimmt und dabei die
Wünsche der Hinterbliebenen beachtet. Hat der Verstorbene zu Lebzeiten keinen
Wunsch hinsichtlich der Art
und des Ortes der Bestattung
geäußert, entscheiden die
Angehörigen. Bei der Erdbestattung wird der Tote in
einem Sarg beerdigt, entweder in einem Einzel-, Reihenoder Wahlgrab. Bei der Feuerbestattung wird der Verstorbene in einem Sarg in
einem Krematorium ver- jemand zu Lebzeiten für eine
brannt. Eine besondere Form anonyme Bestattung „unter
der Urnenbeisetzung ist unter dem grünen Rasen” entschieden, um Angehörige nicht
mit der Grabpflege zu belasten, fehlt den Hinterbliebenen ein individueller Ort des
Gedenkens.
Manche Bestatter bieten Angehörigen in einem eigenen
Andachtsraum an, von dem
Verstorbenen Abschied zu
nehmen und so die Trauer zu
leben und zu verarbeiten.
Hilfreich ist es auch, nach der
Trauerfeier in einem Trauercafé mit den Angehörigen
und Weggefährten des Verstorbenen zusammenzukommen.
anderem die Seebestattung, Der Bestatter erstellt für seiwobei die Asche des Toten in nen Auftrag eine detaillierte
einer wasserlöslichen Urne Rechnung. Daneben führt er
ins Meer gelassen wird. Auch
die Beisetzung in einer biologisch abbaubaren Urne unter
Bäumen, im sogenannten
„Friedwald”, zum Beispiel in
der Region am Elm, ist möglich. Für besondere Bestattungsarten sind letztwillige
Verfügungen erforderlich:
bei einer Luftbestattung
(Verstreuen der Asche in der
Luft von einem kleinen Flugzeug oder einem Heißluftballon aus) oder für die Verarbeitung der Asche eines Verstorbenen zu einem synthetischen Diamanten. Hatte sich
Leistungen Dritter auf, mit
denen er Aufwendungen für
Friedhofsgebühren, Sterbeurkunden, Blumenschmuck
etc. abrechnet. Einen Grabstein suchen sich Angehörige
bei einem Steinmetz aus.
Fühlen sich Hinterbliebene
in ihrer Trauer allein gelassen, sollten sie sich an Selbsthilfegruppen wenden, die
ihnen ermöglichen, mit anderen Betroffenen in Kontakt
zu treten. Sie können mit
ihnen Erfahrungen austauschen und darin Trost finden.
So werden Ängste gemildert,
Trauer leichter bewältigt,
und der Schmerz über den
Verlust des geliebten Menschen kann positiven Erinnerungen weichen.
Braunschweiger Journal
8
Ausgabe 5/2015
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9
Braunschweiger Journal
Ausgabe 5/2015
Ein Doppelscharkehrpflug für die Waldorfschule
Text: Heinz Salbach • Fotos: Heinz Salbach, Wolfgang Altstedt
Für das Unterrichtsfach „Vom
Kern zum Brot” in der dritten
Klasse sollten in gelockertem
Erdreich Furchen gezogen
werden zur Einsaat von Getreidesamen. Dafür wurde ein
alter Pflug, Baujahr ca. 1935,
der in die Jahre gekommen
war, bei AntiRost gründlich
überholt. Das Gerät wurde
sandgestrahlt und schmirgelgeglättet und die Radachse
überholt, die Fetttöpfe wurden
neu aufgefüllt. Zum Schluss
erhielt der Pflug noch einen
naturgrünen Anstrich. Fertig!
Nun konnte endlich gepflügt
werden. In der Waldorfschule
sollte er seiner Bestimmung
übergeben werden. Dort war
aber weit und breit kein
Trecker oder Zugpferd zu
sehen. Dafür sprangen ca. 20
Kinder ein und zogen gemeinsam mit dem Pflug Furchen in
das geeggte Erdreich unter
Anleitung der „Schüleropas”.
Dazu bemerkt W. Mose: „So
wird im Herbst der Acker
gepflügt und geeggt, anschließend sät jedes Kind mit
den Händen in die vorgefertigten Reihen den Getreidesamen
ein und bedeckt ihn sorgfältig
mit Erde. Im Frühjahr beobachten die Kinder, wie das
Getreide wächst, Ähren ausgebildet und die Halme größer
und größer werden und reifen.“ Am Montag, 3. August,
war es dann endlich so weit.
Bei sengender Hitze gegen 17
Uhr wurde das Getreide im
Garten der Waldorfschule ge-
Leserbrief
Sehr geehrte Redaktion, mit
Interesse habe ich den Artikel
über die Jauersche gelesen.
Mit den „Würstchen in Dosen”
ist 1896 weltweit die erste
Konservierung eines Lebensmittels gelungen! Nach meinem Wissen ist die erste Konservierung schon im Jahr 1810
durch den Franzosen Nicholas
Appert durchgeführt worden.
Zumindest ist 1810 das Jahr, in
dem er von Napoleon das
Patent für die Hitzesterilisation erhalten hat. Schon vorher
hat N. Appert Versuche mit
Glasbehältern und allen Sorten
Lebensmitteln durchgeführt;
er hat sie erfolgreich eingekocht. In seinen Buch „ Livre
de tous les ménages, ou l'art de
conserver” hat er seine Erfindung beschrieben. Es wurde in
deutscher Übersetzung 1822
in Wien gedruckt.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Pospiech
PS: Das Buch kann im
„Schmalbach Museum” eingesehen werden.
erntet. Der Lehrer der 3. Großklasse und etliche Eltern beteiligten sich mit ihren Sprösslingen an der Ernte. Mit einer
Sense, einigen Sicheln und
auch mit Scheren wurde das
Getreide über dem Boden geschnitten. In Bündeln wurde
es neben dem Acker auf eine
große Plane gelegt und soll
nach den Schulferien gedroschen werden, danach wird
das Getreide gemahlen, und in
der Schule wird dann Brot
gebacken.
Braunschweiger Journal
10
Ausgabe 5/2015
Ein exotisches Tier in
Riddagshausen
Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen
Foto: 'Kolago' nach wikipedia,
Der Arbeiter-Samariter-Bund
Regionalverband
Braunschweiger Land
Seit 1913 ist der Arbeiter-Samariter-Bund vor Ort in Braunschweig aktiv und bietet Dienste an, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Unter dem Motto ‚Wir helfen hier
und jetzt’ kommt Hilfe immer dort an, wo Sie benötigt wird. Der
ASB ermöglicht Menschen, ein größtmögliches Maß ihrer Selbstständigkeit zu entfalten und zu wahren. Im Bereich Hausnotruf
betreibt der ASB im Braunschweiger Land sogar eine eigene
Hausnotruf-Zentrale, die rund um die Uhr besetzt ist – 365 Tage
im Jahr, 24 Stunden am Tag. Im letzten Jahr wurden im Rahmen
der Aus- und Weiterbildung mehr als 2.100 qualifizierte Ersthelfer erfolgreich ausgebildet. Auch ein Grund, warum der ASB Bundesverband 2015 das Jahr der Ersten Hilfe feiert – denn Erste
Hilfe kann jeder. Als einer von aktuell 17 niedersächsischen Ortsund Kreisverbänden im Landesverband Niedersachsen e.V.
wächst auch das Dienstleistungsangebot stetig weiter. Der ASB
bietet neben Behindertentransporten auch die mobilen Sozialen
Dienste sowie den Service Essen auf Rädern an. Der Bereich
Rettungsdienst – umfasst die Notfallrettung und den Krankentransport – bildet einen wichtigen Zweig des ASB. Mehr als 1 Million Menschen bundesweit teilen die humanitären und demokratischen Grundsätze des ASB und helfen mit einer Fördermitgliedschaft. Auch wer sich freiwillig engagieren möchte, findet
beim ASB eine passende Möglichkeit. Haben Sie Fragen zu den
umfassenden Leistungen oder Interesse an aktuellen Angeboten, informieren Sie sich einfach unter der 0531-19212 oder im
Internet auf www.asb-bs.de.
Im Juli begegnete uns drei
Tage lang am Beginn des
Damms zwischen den Riddagshäuser Teichen nahe der
Friedrich-Ebert-Allee immer
an derselben Stelle eine entenähnliche Gans mit sehr hohen
Beinen, die wir noch nie gesehen hatten. Ist Ihnen dies exotische Tier vielleicht auch aufgefallen? Wir machten ein
Foto davon und fanden zu
Hause in unserem Vogelbuch
von 1980 eine passende Abbildung, die eine 'Nilgans'
(Alopochen
aegyptiacus)
zeigt. Diese Art stammt also
aus Ägypten. Im Text des
Buches heißt es: „in Westeuropa eingebürgert, als Irrgast
in Nordafrika, in Europa wohl
meist aus Gefangenschaft entwichen”.
Da dachten wir, die Gans
käme vielleicht aus einem Zoo
und könnte sich möglicherweise in Freiheit nur schlecht
ernähren. Also haben wir eine
E-Mail an den Tierschutzverein in Braunschweig geschickt. Die Antwort kam sehr
schnell: Verena Geißler klärte
uns darüber auf, dass Nilgänse, wie z.B. auch Waschbären,
zu den tierischen Einwanderern zählen, die mittlerweile in
immer größer werdenden
Populationen in Deutschland
leben. Allein in Niedersachsen
gibt es ca. 2000 Brutpaare.
Auch am Ölper See hat man
mehrere Exemplare beobachtet, die sich auch erfolgreich
vermehren. Wir sollten uns
also keine Sorgen um das Tier
machen.
Im Internet fanden wir dann
die Information, dass die Nilgänse wohl zuerst in England
als Exoten gehalten wurden,
aus der Gefangenschaft entkommen konnten und sich
über die Niederlande nun weiter auf dem europäischen
Festland verbreiten. Hier sollen sie inzwischen zum Problem geworden sein, weil sie
sehr aggressiv gegenüber
anderen Wasservögeln sind,
wenn sie ihr Revier erobern
und verteidigen. Sie verletzen
und töten Enten, Teichhühner
und fremde Küken. Daher hat
man die Nilgänse zum
Abschuss freigegeben, wenn
auch der Naturschutzbund
Deutschland (NABU) sich
gegen diese Entscheidung
wendet.
Bei einem späteren Besuch in
Riddagshausen sahen wir
'unsere' Nilgans mit über 10
Artgenossen auf dem Kreuzteich schwimmen.
Nilgans-Paar mit Küken.
Braunschweiger Journal
11
Ausgabe 5/2015
Von Wildgänsen und wilden Kavalieren
Von Brigitte Klesczewski
„Selma Lagerlöf, von Wildgänsen und wilden Kavalieren” betitelte Barbara Thoma
ihre Biographie über die
schwedische Schriftstellerin.
Die Ungekrönte (1858 – 1940)
sagte selbst von sich: „Wenn
ich ein kleines bisschen Realität greifen und in Dichtung
umwandeln kann, bin ich
zufrieden.”
Preisgekrönt wurden 1890
durch die Zeitschrift Idun einige Kapitel von Gösta Berling,
dem Anführer der 11 Kavaliere, die auf dem Herrenhof der
stolzen Majorin auf Ekeby zu
Gast waren. Als das Buch
1891 erschien, war Selma
Lagerlöf 33 Jahre alt und hatte
10 Jahre daran gearbeitet. Es
fand in ihrer Heimat eine enorme Beachtung und wurde bald
darauf in alle Weltsprachen
übersetzt, weil die Gösta Berling Saga in ihrer kraftvollen
Sprache, übersprudelnd von
Leben, etwas Neues in der
damaligen Literatur darstellte.
Der erste Satz im Roman:
„Endlich stand der Pfarrer auf
der Kanzel” wurde in Schweden zum geflügelten Wort.
Ihren Schatz an Märchen,
Mythen, Legenden sowie
historischen Ereignissen hatte
sie sich in jungen Jahren auf
dem Gutshof Marbacka, ihrem
Elternhaus, angeeignet. Hier
war sie verwurzelt. Als er
1888, hauptsächlich wegen
der Trunksucht ihres Vaters,
Garbo spielte die Elisabeth
Dohna, die dem heruntergekommenen Pfarrer aus seiner
Sinnkrise heraushilft.
In den Jahren 1906 bis 1907
schrieb die Schwedin
das Werk, das ihren
Ruhm am weitesten in
die Welt getragen hat.
Es war eine Auftragsarbeit von der Regierung an die ehemalige
Lehrerin Selma Lagerlöf. Sie sollte ein
Schulbuch schaffen,
mit dem die Schüler
ihr Heimatland besser
kennen lernen konnten.
Da lässt die gewandte
Geschichtenerzählerin
Nils Holgersson mit
den Wildgänsen eine
wunderbare
Reise
über Schwedens Landschaften machen. Alte
Sagen erwachen zum
Selma Lagerlöf, Bild aus „Frauen”
Leben, verschiedenarvon C. Lück, Verlag Enßlin & Laiblin,
tige Menschen tauReutlingen
chen auf, und Tierverkauft werden musste, war schicksale werden hineingesie untröstlich. Im Jahr 1907 flochten. Am Ende kehrt der
konnte sie Marbacka zurück- wegen Tierquälerei in einen
kaufen. Heute ist dieser Guts- Däumling verwandelte Nils
hof ein Nationalmuseum.
geläutert nach Hause zurück.
Gösta Berling wurde 1924 von Der österreichisch-britische
Mauritz Stiller verfilmt. Greta Philosoph Sir Karl Popper
erklärte 1984: „Nils Holgersson ist ein Buch, das meinen
Charakter entscheidend beeinflusste, wie auch den meines
Jugendfreundes Konrad Lorenz. Konrad verliebte sich in
die Wildgänse, ich verliebte
mich in Selma Lagerlöf und
ihre Bücher.”
Durch die Baronin Schough
wurde Selma Lagerlöf auf
einen armen Buben aufmerksam gemacht, der Nils Holgersson hieß. Sie übernahm
die Pflegschaft für ihn. Ihr
Pflegekind wanderte später in
die USA aus. Sein Sohn, der
auch den Namen Nils erhielt,
wurde ein erfolgreicher Werbemanager und hat wie sein
Vater Schweden nicht vergessen. Er wurde 1996 von Karl
Gustav XVI gemeinsam mit
Königin Silvia während ihrer
Reise durch die USA besucht.
Selma Lagerlöf starb vor 75
Jahren. Sie erhielt als erste
Frau 1909 den Nobelpreis für
Literatur. Die Universitäten
Uppsala, Kiel und Greifswald
verliehen ihr die Ehrendoktorwürde. Besonders stolz jedoch
war sie auf ihre Mitgliedschaft
in der Schwedischen Akademie.
Braunschweiger Journal
12
Ausgabe 5/2015
Ein Leben im Schatten des Dichterfürsten
Zum 250. Geburtstag von Christiane von Goethe
Von Christel Mertens
„Ich ging im Walde so für
mich hin, und nichts zu
suchen, das war mein Sinn”.
Dieses Liebesgedicht schreibt
Goethe 1813 aus Anlass des
25. Jahrestages seiner ersten
Begegnung mit Christiane
Vulpius und nennt es „Gefunden”. Es ist zwar nicht im
Walde, sondern im Park an der
Ilm, wo ihn auf seinem Weg
vom abgelegenen Gartenhaus
ins Weimarer Schloss eine
junge Frau anspricht und um
eine Empfehlung für ihren
Bruder bittet. Der aufstrebende Schriftsteller muss für
seine verarmte Familie sorgen. Sie selber steuert mit
ihrem Verdienst als Putzmacherin einen kleinen Anteil
bei. Goethe bestellt die junge
Frau zu sich ins Gartenhaus
und verspricht Unterstützung.
Ohne gesucht zu haben, hat er
sie gefunden, die Frau, die bis
zu ihrem Tod 28 Jahre lang in
unerschütterlicher Liebe zu
ihm halten sollte.
Zunächst besucht Christiane
Vulpius den Dichter regelmäßig für ein heimliches
Schäferstündchen. Schließlich
nimmt er sie in seinem Gartenhaus auf, wo sie, vor der
Öffentlichkeit verborgen, mit
ihm lebt und alsbald schwanger wird. Verborgen bleibt das
illegitime Verhältnis im kleinen Weimar allerdings nicht
lange. Man ist empört! Der
verehrte Herr Geheimrat, nein
so etwas! Und dann diese einfache Person aus dem Volke!
„Diese toll gewordene Blutwurst”, wie sich Bettina von
Arnim zu äußern beliebt.
Einfach, ja, das ist Christiane.
Es fehlt ihr an Bildung, sie
ist nicht intellektuell. Eine
Schönheit ist sie auch nicht.
Aber Goethe hegt definitiv
auch keine Heiratsabsichten,
sondern will lediglich Sinnesfreuden mit der 23-jährigen
teilen.
Sie leben also unverheiratet
zusammen, Sohn August wird
geboren, der Herzog ist Pate,
vier weitere Geschwister sterben bei oder kurz nach der
Geburt. Christiane sorgt für
Behaglichkeit und Ordnung in
Haus und Hof. Sie ist eine gute
Köchin und geschickte Wirtschafterin.
Goethe indessen kommt und
geht, wie er will, befindet sich
oft monatelang getrennt von
Frau und Kind, zum Beispiel
an Schillers Seite in Jena, um
zu arbeiten. Doch auch, wenn
er daheim ist, gibt es wenig
Gemeinsamkeiten. Goethe
hält sich in den hinteren Räumen des Hauses am Frauenplan auf, das man inzwischen
bewohnt, Christiane pflegt
Umgang mit Schauspielern
der Komödie. Ihre andere Lei-
Christiane Goethe, geb. Vulpius (1765–1816)
Ausschnitt aus einer historischen Postkarte. Repro: D. Seppelt
denschaft ist tanzen. In Bad
Lauchstädt, wo Christiane
sich wiederholt zur Kur aufhält und Goethe später ein
Theater baut, kann man noch
heute ihre durchgetanzten
Ballschuhe betrachten. Im
Jahr 1806, nach der Schlacht
von Jena und Auerstedt gibt es
Einquartierung, und Christiane verteidigt Haus und Mann
wie eine Löwin gegen die
Franzosen. Nach diesem Ereignis entschließt sich Goethe
spontan, die Frau, mit der er
bereits seit 18 Jahren zusammenlebt, in aller Stille in der
Jakobikirche zu heiraten.
Christiane ist 41, Goethe 57
Jahre alt.
1813 wird Weimar noch
einmal vom Kriegsgeschehen
erschüttert. Wieder gibt es
Einquartierung im Haus
am Frauenplan, die Christiane
allein bewältigen muss; denn
der Hausherr kurt in Böhmen.
In der Folgezeit wird Christiane zunehmend kränklich, bis
sie 1816 nach schwerem
Todeskampf an Nierenversagen stirbt. Auch in ihren letzten Stunden versagt ihr der
geliebte Ehemann seine Nähe
und seinen Beistand. An der
Beerdigung auf dem Jakobifriedhof nimmt er nicht teil.
Die Inschrift auf ihrem Grabstein erweckt jedoch den Eindruck, dass er sehr wohl um
sie trauert:
„Du versuchst, o Sonne, vergebens, durch die düst’ren
Wolken zu scheinen.
Der ganze Gewinn meines
Lebens ist, ihren Verlust zu
beweinen.”
13
Braunschweiger Journal
Ausgabe 5/2015
Von Mesopotamien bis Derenburg
Text und Fotos: Gerhard Hühne
Ungefähr 60 km sind es von
Braunschweig bis Derenburg,
wenn sie in Werningerode von
der B 6n abbiegen. Da hatten
es sudetendeutsche Glasbläser
aus der Tschechoslowakei, die
nach dem zweiten Weltkrieg
das Land verlassen mussten,
sehr viel weiter. Vertraglich
wurde ihnen damals zugesichert, dass sie ihr Handwerkszeug mitnehmen durften.
Glücklicherweise
konnten
ihnen die Gebäude eines alten
Kraftwerkes, das nicht mehr in
Betrieb war, zur Nutzung überlassen werden.
Nachdem 1840 die letzte Wanderglashütte diese Region verlassen hatte, weil vermutlich
der umliegende Wald kein
Brennholz mehr hergab, entstand 1949 der VEB Glaswerk
Derenburg. Das Werk ist heute
in Privathand und wird seit
2004 als Glasmanufaktur
Harzkristall geführt.
Neben einem neuen Emp-
fangs- und Ausstellungsgebäude ist auf dem Gelände ein
großer Erlebnisspielplatz und
ein sehr abwechslungsreich
gestalteter Park entstanden.
Um den Fuß des nur noch
50 m hohen Schornsteins
des ehemaligen Kraftwerkes
wurde im Januar 2015 ein gemütliches Café eingerichtet.
Bei einer Führung lernt man
die Entwicklungsgeschichte
des Glases, die Herstellungsmethoden der unterschiedlichen Glassorten, die Zutaten
und die Fertigungsmöglichkeiten kennen und kann ganz nahe
den Glasbläsern bei ihrer
schweren und schweißtreibenden Arbeit zuschauen.
Während in DDR-Zeiten
hauptsächlich Haushaltsglaswaren hergestellt wurden,
hat das Werk sich heute
hauptsächlich auf große mundgeblasene Lampenschirme für
Kirchen, Museen oder historische Straßenlaternen speziali-
Liebe Leserin, lieber Leser,
siert und ist damit eine von
zwei Glashütten in der Bundesrepublik mit diesem Angebot. Der Rundgang endet in der
2. Etage der Ausstellungshalle,
in der die Glaserzeugnisse mit
der ganzen Vielfalt der Glasgestaltung besichtigt und auch
erworben werden können.
Die Manufakur ist täglich ab
10 Uhr geöffnet, Führungen
werden stündlich angeboten,
und die Einrichtung ist barrierefrei.
Einzelheiten unter www.harzkristall.de
Ausstellungssessel zu Sonderpreisen!
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unverbindlich beraten
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Kaufentscheidungen unsere Inserenten!
14
Braunschweiger Journal
Zum 150. Todestag
von Ignaz Semmelweis
Ausgabe 5/2015
SICHERHEIT ZUHAUSE – RUND UM DIE UHR!
SCHNELLE UND ZUVERLÄSSIGE HILFE
IM NOTFALL
Von Maria Semmler
Ignaz Semmelweis wurde
1818 im heutigen Budapest in
einer deutschstämmigen Familie geboren. Er studierte
Medizin in Wien und begann
anschließend dort als Geburtshelfer zu arbeiten. Dieses
Fachgebiet genoss ein geringes Ansehen, weil die meisten
Patientinnen aus ärmlichen
Verhältnissen stammten. Im
Krankenhausteil, wo Ärzte
und Studenten arbeiteten, war
die durch das Kindbettfieber
bedingte Sterblichkeit bis
zweimal so hoch wie in dem,
wo nur die Hebammen ausgebildet wurden (30 bzw. 15 Prozent). Man behauptete, dass
die Geburt im Tor eines Hauses weniger gefährlich sei als
dort. Doktor Semmelweis
suchte die Ursache. Erst als
ein Arzt während einer Leichensektion sich verletzte und
an einer Blutvergiftung verstarb (die Krankheit zeigt sich
ähnlich wie das Wochenbettfieber), entdeckte er folgendes: Die Mediziner untersuchten nach den Sektionen von
toten Patientinnen gebärende
Frauen und übertrugen dabei
infektiöses Material. Daraufhin ordnete er an, vor jeder
Untersuchung die Hände und
Instrumente mit Chlorlösung
zu desinfizieren, achtete auf
die Sauberkeit der Wäsche
und kontrollierte das Personal
Tag und Nacht. In der Folge
sank die Sterblichkeitsrate von
12,3 auf 1,3 Prozent. Seine
Theorie wollten andere Ärzte
nicht anerkennen, weil sie
danach selbst die Verursacher
jener Krankheit waren. Die
Hygiene galt als Zeitverschwendung (man kannte
noch keine Bakterien). Die
Intrigen blühten. Dr. Semmelweis bekam eine Auszeichnung, die ihm jedoch wieder
aberkannt wurde. Außerdem
wurde ihm die Fortsetzung
seiner Tätigkeit als Arzt ver-
Arbeitnehmer und Rentner
betreuen wir von A-Z im
Rahmen einer Mitgliedschaft bei der
Einkommensteuererklärung
wenn sie Einkünfte ausschließlich aus nichtselbständiger Tätigkeit sowie Rentenbezüge haben und die Nebeneinnamen aus Überschusseinkünften (z.B. Vermietung) die Einnahmegrenze
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weigert. Daraufhin verließ er
Wien und siedelte nach Ungarn über. Ab 1851 leitete er
die Geburtshilfeabteilung in
Pest und erhielt eine Professur
für Geburtshilfe an derselben
Universität, die heute seinen
Namen trägt. Seine Erfahrungen fasste er in dem Buch Die
Ätiologie, der Begriff und die
Prophylaxe des Kindbettfiebers zusammen. Die Anerkennung wurde ihm jedoch versagt und er selbst oft verspottet. Semmelweis antwortete in
offenen Briefen auf die
Attacken der Ärzte „das Morden muss aufhören, und damit
das so kommt, werde ich
Wache halten”, was ihm viele
Feinde verschaffte.
1865 wollte sich der unter
Überarbeitung leidende Arzt
im Kurort bei Wien erholen.
Auf dem Weg dorthin wurde
er eingeladen, eine Klinik zu
besuchen. Unter diesem Vorwand lockten ihn drei Ärzte in
die staatliche Landesirrenan-
Triftweg 73, 38118 Braunschweig
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stalt bei Wien und hielten ihn
dort gegen seinen Willen und
ohne Diagnose fest. Am 13.
August, zwei Wochen nach
seiner Einweisung in Döbling,
starb er mit 47 Jahren infolge
einiger Verletzungen an einer
Blutvergiftung. Zahlreiche
Ungereimtheiten deuten auf
willkürliche Psychiatrisierung
und ein darauf folgendes
Tötungsdelikt.
1867, zwei Jahre nach seinem
Tod, wurde vom schottischen
Chirurgen Joseph Lister das
Desinfizieren des Operationsfeldes mit Karbol eingeführt
und damit ein drastischer
Rückgang der Sterblichkeit
bei allen Operationen erreicht.
„Nur sehr Wenigen war es
vergönnt, der Menschheit
wirkliche, große und dauernde
Dienste zu erweisen, und mit
wenigen Ausnahmen hat die
Welt ihre Wohltäter gekreuzigt
und verbannt” – schrieb von
ihm Dr. Kugelmann aus Hannover.
15
Braunschweiger Journal
Ausgabe 5/2015
Mein Kollege,
Sir Henry
Von Helmut Wenzel
Nichts als Ärger: Nach zügiger
Bauphase stand der Rohbau des
zukünftigen Eigenheims, den
Sir Henry an einem Wochenende stolz bewertete. Ein Sandhügel vor seiner Villa kündigte die
Verputzung der Wandflächen
an. Alles verlief fahrplanmäßig.
Gemütlichen Schrittes tauchte
ein Spaziergänger mit seinem
Hund auf, den es magisch zu
dem Sandhügel zog. Es kam
auch so, wie von Henry vorausgeahnt, der Hund vergrößerte
den Hügel durch seinen Haufen.
Als zukünftiger Hausbewohner
stellte er sich nun bildlich vor,
wie ausgerechnet dieser kontaminierte Sandteil sich als Ornament an einer Wand seines
Wohnzimmers verewigen würde.
Henry stürzte aus dem Rohbau,
konfiszierte den Hund und hielt
diesen so lange an der Leine, bis
der Spaziergänger mit einer
Schippe zurückgekehrt war, um
die Hinterlassenschaft seines
Fiffis ausbuddeln und entfernen
zu können.
Spezialbrillengläser
für altersbedingte
Makuladegeneration
„Ich habe eine Makulaerkrankung. Ich konnte fast
nichts mehr lesen oder in
der Ferne erkennen.
Mit den neuen Spezialbrillengläsern hat mich
mein Augenoptiker optimal versorgt. So bin
ich im Alltag wieder aktiv und sicher.”
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Was geschah vor 25 Jahren
Okt./Nov.
1990
Von Helmut Wenzel
Oktober
Am 2. Oktober wird mit der
deutschen Vereinigung nach 45
Jahren der Besatzungsstatus
Berlins beendet.
Die DDR-Volkskammer löst
sich während einer Festsitzung
in Ost-Berlin auf.
Mit dem Beitritt der DDR zur
Bundesrepublik endet einen
Tag später die getrennte deutsche Nachkriegsgeschichte.
Deutschland erhält seine
Souveränität. Bundespräsident
Richard von Weizsäcker sagt in
seiner Ansprache anlässlich des
Staatsaktes zum Tag der Deut-
schen Einheit: „Sich zu vereinen, heißt teilen lernen!”
Am 4. Oktober kommt der
gesamtdeutsche Bundestag mit
zusätzlich 144 Abgeordneten
aus der ehemaligen DDR zu
seiner ersten Sitzung im Berliner Reichstagsgebäude zusammen.
In Bonn wird ein Regierungsabkommen unterzeichnet, das
für den Aufenthalt und Abzug
sowjetischer Truppen in der
ehemaligen DDR 13 Mrd. DM
bereitstellt.
Am 12. Oktober wird Bundesinnenminister Wolfgang
Schäuble während einer Wahlveranstaltung in Offenburg von
einem Attentäter lebensgefährlich verletzt.
Im November stehen überwiegend ausländische Ereignisse
in den Schlagzeilen. US-Präsident George Bush kündigt
eine Truppenverstärkung um
200000 Mann im 1. Irak-Krieg
an. Zu einer Diskussion über
die Golfkrise trifft er sich am
18. November mit Bundeskanzler Helmut Kohl in Oggersheim.
Margaret Thatcher kündigt
ihren Rücktritt als Premierministerin und Vorsitzende ihrer
konservativen Partei an. Am
27. November wird John Major
als ihr Nachfolger gewählt.
Am 19. November formuliert
Bundeskanzler Helmut Kohl
auf dem KSZE-Gipfel in Paris
fünf „feierliche Zusagen”
(„KSZE” = Konferenz für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa):
- Das geeinte Deutschland wird
im
Bewusstsein
seiner
Geschichte ein Eckstein der
europäischen Friedensordnung
sein.
- Das geeinte Deutschland bestätigt die Endgültigkeit der
deutschen Grenzen.
- Die Bundesrepublik wird
Hoheitsrechte an die Europäische Gemeinschaft abgeben
und ihre wieder gewonnene
Souveränität mit modernem
Souveränitätsverständnis verbinden.
- Das vereinigte Deutschland
verzichtet auf atomare, biologische und chemische Waffen
und verringert seine Armeestärke auf 370 000 Mann.
- Deutschland bekennt sich
auch in Zukunft zur KSZE als
Motor
gesamteuropäischer
Friedenspolitik.
16
Braunschweiger Journal
Ausgabe 5/2015
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17
Braunschweiger Journal
Ausgabe 5/2015
Das Gängelband
Text: Heinz Salbach
Von Jean-Jacques Rousseau
stammt der Satz, es gäbe
nichts „Lächerlicheres als den
Gang von Leuten, die als kleine Kinder zu lange am Gängelband geführt” wurden.
Auch Kant sprach vom „Gängelwagen” und „Leitband”,
die zu unselbstständigem
Denken führten. Seit 1716 ist
das Gängelband lexikalisch
bekannt. Auch Luther verwendete das Verb „gängeln”.
Aber nun zur praktischen
Seite des Gängelbandes als
Lauflernhilfe zum Gehenlernen für kleine Kinder im 18.
Jahrhundert. Diese Vorrichtung hatte zwei lange
Bänder, die am Rücken oder
am Ärmelansatz des kindlichen Kleidungsstücks angenäht wurden. Und es gab auch
geschirrartige Haltevorrichtungen. Die Länge der Bänder
bestimmte die räumliche Bewegungsmöglichkeit, später
dann diente das Gängelband
als Hilfe, um die Kinder in der
Nähe zu halten. In der Qualität gab es auch Unterschiede:
Einfach, wie eine Leine oder
wie ein Pferdegeschirr und
auch mit mehreren Halteschlaufen für eine Kindergruppe. Dann später ab dem 7.
Lebensjahr trugen die kleinen
Erwachsenen kein Gängelband mehr.
Ein weiteres Requisit war der
Fallhut, der mit einer Rundumwulst aus Stoff oder Pelz
versehen war. Dieser Hut
schützte die Kinder, wenn sie
sich im Bereich von Türen
und scharfen Kanten beweg-
Ein „Gängelband” umfunktioniert als „Sicherheitsgurt”.
Foto: E. Qweitzsch
ten. Das Gängelband gibt es
auch heute noch. Denn die
„Stiftung Liberales Netzwerk“ zeichnet jedes Jahr Per-
sönlichkeiten mit dem Gängelband aus, die ihren Eigennutz über das Gemeinwohl
stellen.
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50,- € p.P.
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Ihr Schiff MS PRINCESS: Dank ihrer kleinen Abmessungen kann die gemütliche MS PRINCESS auch auf kleinen Wasserstraßen fahren.
Die MS PRINCESS verfügt über ein hell eingerichtetes Restaurant und einen gemütlichen Salon. Insgesamt bietet die PRINCESS 49 Außenkabinen 42 x 2-Bett-Kabinen auf dem Hauptdeck (Hoofddek) und 7 x 2-Bett-Kabinen auf dem Oberdeck (Bovendek). Alle Kabinen sind ca. 10,5 qm
groß, mit DU/WC, Föhn, Sat-TV, Safe (Gebühr), kleinem Kleiderschrank und zentral geregelter Klimaanlage (die Fenster sind auf beiden Decks
nicht zu öffnen) ausgestattet. Von den zwei getrennten Betten wird eines tagsüber als Sofa und Sitzmöglichkeit hergerichtet.
Alle Decks, auch das große, zum Teil überdachte Sonnendeck, sind neben den Treppen über einen Treppenlift erreichbar. Die Treppen sind sehr
steil (Tragkraft Treppenlift auf Passagier- und Sonnendeck, max. 100 kg). Wir empfehlen bequeme Kleidung, einen Pullover für kühlere Abende
sowie festes Schuhwerk für die Landgänge mitzunehmen. Zum Abendessen ist gepflegte Kleidung erwünscht. Technische Daten: Baujahr 1981, letzte Renovierungen 2010–2013, Anzahl Passagiere max. 102 Personen, Länge 80 m, Breite 9,5 m, Tiefgang 1,30 m, Höhe 4,00 m, Geschwindigkeit 20
km/h, Flagge Deutsch, Bordwährung Euro, EC-Karte, Kreditkarten Visa und Mastercard werden akzeptiert.
Ein ausführliches Ausflugsprogramm erhalten Sie etwa 3 Wochen vor Reisebeginn (fakultativ). Die An- und Ablegezeiten sind Richtzeiten. Programmänderungen auch durch Niedrig-/Hochwasser möglich.
Reisen Sie mit uns auf Gewässer und Wasserstraßen die eine Faszination ausstrahlen und die es wert sind von Ihnen bei dieser Reise entdeckt
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Ihre Reiseroute und Ausflugsprogramm:
Unsere Leistungen:
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Ihre Reiseroute und Ausflugsprogramm:
Sa., 10.09.16
So., 11.09.16
Busrückreise von Amsterdam nach Braunschweig im modernen
Fernreisebus
Transfer zum Hafen Braunschweig
Gepäckbeförderungen in/aus Ihrer Kabine
10-tägige Flusskreuzfahrt laut Programm
9 x Übernachtung in der gebuchten Kabine
9 x Vollpension (beginnt mit Abendessen, endet mit Frühstück)
Kaffee-/Tee (wenn an Bord je nach Programm)
Mitternachtssnack
Ulli-Reisen-Reisebegleitung während der gesamten Reise
Begrüßungs- und Abschiedsgetränk
Kapitäns-Dinner im Rahmen der VP
Unterhaltungsprogramm an Bord
Tanzabend an Bord
Nutzung aller Einrichtungen im Passagierbereich
alle Hafensteuern und Schiffsgebühren
Bustransfer Swinemünde - Braunschweig im modernen Fernreisebus
Gepäckbeförderungen in/aus Ihrer Kabine
7-tägige Flusskreuzfahrt laut Programm
6 x Übernachtung in der gebuchten Kabine
6 x Vollpension (beginnt mit Abendessen, endet mit Frühstück)
Kaffee-/Tee (wenn an Bord je nach Programm)
Mitternachtssnack
Ulli-Reisen-Reisebegleitung während der gesamten Reise
Begrüßungs- und Abschiedsgetränk
Kapitäns-Dinner im Rahmen der VP
Unterhaltungsprogramm an Bord
Tanzabend an Bord
Nutzung aller Einrichtungen im Passagierbereich
alle Hafensteuern, Schiffs- und Straßengebühren
Mo., 29.08.16
Di., 30.08.16
Mo., 12.09.16
Di., 13.09.16
Mi., 14.09.16
Do., 15.09.16
Fr., 16.09.16
Sa., 17.09.16
So., 18.09.16
Mo., 19.09.16
Einschiffung in Braunschweig
Minden Stadtrundfahrt fak.
Stolzenau
Stolzenau
Hoya Ausflug Verden fak.
Hoya
Bremen Stadtrundfahrt fak.
Bremen
Oldenburg Stadtrundgang fak.
Oldenburg
Leer Stadtrundgang fak.
Leer
Groningen Stadtrundgang fak.
Groningen
Lemmer Stadtrundgang fak.
Amsterdam
Amsterdam Stadtrundfahrt fak.
Grachtenrundfahrt fak.
Amsterdam Ausschiffung
Mindestteilnehmerzahl: 25 Personen.
Gültiger Personalausweis erforderlich!
Evtl. Eintritts- und Besichtigungsgelder sowie die
Landausflüge sind im Reisepreis nicht enthalten.
Termin und Preise pro Person in Doppelkabine:
Sa. 10.09. - Mo. 19.09.16 Glücksdoppelkabine
999,Doppelkabine Hauptdeck 1149,Doppelkabine Oberdeck 1299,-
Zuschläge:
Einzelkabine Hauptdeck 300,- • Einzelkabine Oberdeck 400,-
Die An- und Ablegezeiten sind Richtzeiten. Änderungen der Reiseverläufe und Ausflugsprogramme bleiben vorbehalten (auch Nachtfahrten möglich). Wenn wegen Niedrig/Hochwasser oder Schiffsdefekt eine Strecke nicht befahren werden kann, behält sich die Reederei das Recht vor, die Gäste auf dieser Strecke mit Bussen zu befördern, in Hotels
unterzubringen und/oder den Streckenverlauf zu ändern. Während der Passage von niedrigen Brücken kann der Aufenthalt auf dem Sonnendeck zeitweise eingeschränkt sein.
Bitte befolgen Sie die Hinweise der Schiffsbesatzung. Der Aufenthalt auf dem Sonnendeck ist auf eigene Gefahr. Die Reederei behält sich vor, bei einer Erhöhung der Dieselpreise gegenüber heute (August/2015) von mehr als 15 % einen Treibstoffzuschlag zu erheben.
Mindestteilnehmerzahl: 25 Personen
Gültiger Personalausweis erforderlich!
Evtl. Eintritts- und Besichtigungsgelder sowie die Landausflüge sind
im Reisepreis nicht enthalten.
Mi., 31.08.16
Do., 01.09.16
Fr., 02.09.16
Sa., 03.09.16
So., 04.09.16
Braunschweig Einschiffung
Potsdam
Stadtrundgang fak.
Potsdam
Oranienburg Stadtrundgang fak.
Eberswalde
Eberswalde
Schwedt Stadtrundfahrt fak.
Schwedt
Ausflug Angermünde fak.
Stettin
Stettin Stadtrundfahrt fak.
Swinemünde
Swinemünde Ausschiffung
Swinemünde Stadtrundfahrt fak.
Termin und Preise pro Person in Doppelkabine:
Mo. 29.08. - So. 04.09.16 Glücksdoppelkabine
Doppelkabine Hauptdeck
Doppelkabine Oberdeck
Zuschläge:
719,779,899,-
Einzelkabine Hauptdeck 200,- • Einzelkabine Oberdeck 300,Die An- und Ablegezeiten sind Richtzeiten. Änderungen der Reiseverläufe und Ausflugsprogramme
bleiben vorbehalten (auch Nachtfahrten möglich). Wenn wegen Niedrig-/Hochwasser oder Schiffsdefekt eine Strecke nicht befahren werden kann, behält sich die Reederei das Recht vor, die Gäste
auf dieser Strecke mit Bussen zu befördern, in Hotels unterzubringen und/oder den Streckenverlauf
zu ändern. Während der Passage von niedrigen Brücken kann der Aufenthalt auf dem Sonnendeck
zeitweise eingeschränkt sein. Bitte befolgen Sie die Hinweise der Schiffsbesatzung. Der Aufenthalt
auf dem Sonnendeck ist auf eigene Gefahr. Die Reederei behält sich vor, bei einer Erhöhung der Dieselpreise gegenüber heute (August/2015) von mehr als 15 % einen Treibstoffzuschlag zu erheben.
Braunschweiger Journal
20
Ausgabe 5/2015
Rätsellösung
Unser Suchobjekt ist ein Verdampfersegment aus einer Zuckerfabrik auf dem Gelände der Nord-Zucker-AG, Hans-Sommerstrasse. Hubertus Schmidt schuf es 2001.
Foto: E. Qweitzsch
Fotorätsel
Ein Foto aus dem Jahre 1935 mit einer Straßenansicht aus Braunschweig. Wo hat der Fotograf damals gestanden?
Foto: Archiv D. Seppelt
Eine neue Berufsbezeichnung, entdeckt an einer Haustür auf der
Keßlerstraße in Hildesheim: „Perspektiventwickler”.
.
Foto: W. Ihlenburg-Dreessen
Der größte Fahrradparkplatz in Braunschweig ist wohl der Platz
vor dem Bahnhof. Ob denn auch jeder Besitzer hier sofort seinen
Drahtesel wiederfindet?
Foto: Dieter Seppelt
Offene Mülltonne in Braunschweig
Zum „Tag der offenen Tonne” gewährte ALBA allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern Einblicke in ihre vielfältige Arbeit. Auch die
Kleinen hatten ihren Spass mit einer Fahrt auf der Kehrmaschine, und aus gepresstem Müll wurde ein farbiges Kunstwerk.
Fotos: E. Qweitzsch
Braunschweiger Journal
21
Ausgabe 5/2015
Freizeit in Braunschweig
Der Lokpark auf der Borsigstraße lud am 2. August wieder einmal zum Erlebnistag ein. Bei strahlendem Sonnenschein waren nicht nur
die Kinder, sondern auch die Väter von den großen und kleinen Loks begeistert.
Fotos: E. Qweitzsch
Am 9. August war Tag der offenen Tür der Berufsfeuerwehr Braunschweig. Für Erwachsene und Kinder ein erlebnisreiches Ereignis.
Linkes Bild: 17 Bierkästen übereinander, ein großer Erfolg, und danach der kontrollierte Absturz. Rechtes Bild: Wann hat man schon
mal Gelegenheit, auf einem Feuerwehrauto herumzuklettern?
Fotos: G. Hühne
An mehreren Orten in der Innenstadt von Braunschweig luden in diesem Sommer viele kleine künstlich angelegte Gärten zum Verweilen, zum Staunen oder zum Ausruhen ein.
Fotos: E. Qweitzsch
Braunschweiger Journal
22
Ausgabe 5/2015
23
Braunschweiger Journal
Ausgabe 5/2015
Es werde Licht ...
Eine Internetrecherche mit Foto von Gerhard Hühne
... so heißt es im Schöpfungsbericht der Bibel, und damit
entstanden Tag und Nacht.
1931 beschreibt der Theologe
und Physiker Georg Lemaître
diesen Moment als „kosmisches Ei”, und der britische
Astronom Sir Fred Hoyle
nennt ihn Urknall. 13,8 Milliarden Jahre später erklärt die
Generalkonferenz der UNESCO durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen
das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr des Lichtes und der
lichtbasierten Technologien.
Damit soll an die Bedeutung
von Licht als elementare
Lebensvoraussetzung
für
Menschen, Tiere und Pflanzen
und daher auch als zentraler
Bestandteil von Wissenschaft
und Kultur erinnert werden.
Wissenschaftliche Erkenntnisse über das Licht erlauben ein
besseres Verständnis des Kosmos, führen zu besseren Be-
handlungsmöglichkeiten in
der Medizin und zu neuen
Kommunikationsmitteln.”
Vier Themenbereiche werden
auf der Webseite beschrieben:
Licht-Technologie
Lichtimpulse sind das Rückgrat des globalen Internets
und der Satellitenübertragung.
Lasertechnologie hilft, medizinische Methoden zu verbessern oder ermöglicht neue
Formen von „grüner” Beleuchtung, nämlich lichtemittierende Dioden „LED” und
organische LEDs „OLED”.
Licht in der Natur
Das Phänomen Licht zeigt
sich spektakulär in Effekten
wie Sonnenuntergängen, Regenbögen, Nordlichtern oder
Schatten, um nur einige Beispiele zu nennen. Egal, wo
man lebt und egal wie alt man
ist, es ist einfach und reizvoll,
die Natur durch Licht zu verstehen.
Licht und Kultur
Veranstaltungen dieses Themenbereichs sollen im Jahr
des Lichts die unzähligen
Wege beleuchten, durch die
Licht die menschliche Kultur
beeinflusst hat und noch
immer beeinflusst. Keinem
anderen
Naturphänomen
kommt eine vergleichbar prägende Rolle für die menschliche Zivilisation in unterschiedlichsten
kulturellen
Kontexten zu.
Wissenschaft des Lichts
Das Studium der Eigenschaften des Lichts hat alle Gebiete
der Wissenschaft und Technologie tiefgreifend beeinflusst.
Licht vom Urknall bietet uns
eine Vorstellung vom Ur-
sprung des Universums. Das
Spektrum des Lichts, das von
Röntgenstrahlen zu Infrarotlicht reicht, stellt uns Technologien zur Verfügung, die
unser Leben verändern. Die
Interaktion von Licht mit dem
menschlichen Körper gibt uns
wertvolle Techniken für Diagnose, Bildgebung und Behandlung in der Medizin an
die Hand.
Wer sich umfassender informieren möchte, auch über Veranstaltungstermine, findet bei
folgenden Adressen nähere
Einzelheiten:
http://www.unesco.de/jahrdes-lichts.html
http://www.jahr-des-lichts.de
Peter-Paul-RubensBrunnen in Siegen
Foto: Ullrich Fritze
Die drei steinernen Frauen am
Peter Paul Rubens Brunnen
symbolisieren die Städte Antwerpen, Köln und Siegen, die
den Anspruch erheben, Geburtsort des berühmten Malers
zu sein. Der Brunnen wurde
von dem Künstler Hermann
Kuhmichel (1898 – 1965) geschaffen und 1935 im Park des
oberen Schlosses in Siegen
aufgestellt.
(Ergänzung zu dem im Heft
4/2015 des Braunschweiger
Journals veröffentlichten „Rubens”-Beitrag).
24
Braunschweiger Journal
Ausgabe 5/2015
Zwei Tage feiern – das muss doch einen
Grund haben!
Text und Foto: Dirk Israel
Das Maternus Pflege- und
Therapiezentrum in Wendhausen wird 25 – das ist doch ein
Grund. Und so zeigten sich
Bewohner, Heimleitung und
politische Prominenz am 11.
und 12. Juli in Feierlaune.
Nach der Eröffnungsrede des
Leiters der Einrichtung, Andreas Berlin, die von musikalischen Klängen eines Jagdhorn-Quintetts angenehm begleitet wurde, gab es Auszeichnungen und Urkunden
für verdiente Mitarbeiter des
Hauses (s. Foto) und danach
eine Vernissage mit gemalten
Bildern einer Heimbewohnerin. Inzwischen hatte man sich
in den Außenbereich vorgearbeitet und war damit im Feierbereich angelangt. Nun war es
Zeit für das obligatorische
Pressefoto mit den Honoratioren der Veranstaltung, und
schließlich hieß es Bar
und Buffett frei,
und mit bekannten Klängen einer
Band nahm das
muntere Treiben
seinen Lauf.
Die Historie des
Hauses in knappen
Worten lautet: Die
Gebrüder Vieweg,
im Raum Braunschweig keine Unbekannten, kauften
um 1835 die Wassermühle in Wendhausen, um sie zu
einer Papiermühle
umzubauen und für ihren Verlag das nötige Papier zu produzieren (nebenbei bemerkt
hat dieser Wechsel zum Bau
der fünfflügeligen Windmühle
in Wendhausen geführt – darüber haben wir schon berichtet
und werden auch weiterhin
die Wiederherstellung dieses
Herr Andreas Berlin und seine Mitarbeiter beantworten gerne
Ihre Fragen
Wahrzeichens verfolgen). Bis
Anfang 1980 waren Teile der
„Pappenfabrik”, wie sie ortsüblich genannt wurde, noch
bewirtschaftet bzw. bot sie
Räumlichkeiten für fremde
Gewerbe. Ihre Bestimmung
als Papierfabrik war allerdings
zu Ende, und so suchte man
nach einer Nachnutzung. Auf
den Grundmauern der Papierfabrik entstand zwischen 1989
und 1991 ein Altenpflegeheim
mit Namen „Auenpark an der
Schunter”. Besitzer und Betreiber wechselten ein paar
Mal, bis im Januar 1998 die
Maternus-Gruppe das Haus
übernahm und bis heute betreibt. Nicht ohne Modernisierungen und medizinisch angepasste Veränderungen vorzunehmen. Und so wird die Einrichtung ihrer Bezeichnung
„Pflege- und Therapiezentrum
Wendhausen” vollauf gerecht.
Über das Angebot und die
Spezialitäten (z. B. Demenzerkrankungen) erfahren Sie
mehr unter http://wendhausen.maternus.de
Die E-mail-Anschrift lautet:
[email protected]
Briefanschrift: Maternus Pflege- und Therapiecentrum
Wendhausen
Hauptstraße 18
38165 Lehre-Wendhausen
Telefon: 05309/709-0
Inzwischen haben sich etwa
15 Ehrenamtliche gefunden,
die sich zusätzlich zum Pflegepersonal des Hauses als Betreuer um die Bewohner kümmern.
Die Heimleitung wird sich im
Laufe des Jahres mit einer
Ehrung dieser „Unterstützer”
und einer kleinen Feier bei
ihnen bedanken.
25
Braunschweiger Journal
Ausgabe 5/2015
Paul Klee, ein Maler der klassischen Moderne
Von Wibke Ihlenburg-Dreessen
Paul Klee wurde 1879 in der
Schweiz geboren, wo er auch
1940, also vor 75 Jahren,
starb. Sein Vater war in Bern
Musiklehrer, seine Mutter
Sängerin. Die Eltern förderten
seine musikalischen Fähigkeiten, und Klee lernte das Geigenspiel so gut, dass er damit
zeitweise seinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Schon
früh zeigte sich aber auch sein
zeichnerisches Talent, und er
ging nach München, um
Kunst, vor allem Grafik, zu
studieren. Hier heiratete er
1906 die Pianistin Lily
Im April 1914 unternahmen
Paul Klee, August Macke und
Louis Moillet eine Tunisreise,
die wegen der dort gemalten
wunderschönen
Aquarelle
berühmt geworden ist. Erst
diese Reise verhalf Klee zum
Durchbruch als Maler. Grund
dafür waren einerseits die starken Farben und die Wiedergabe des besonderen Lichts in
diesem Land, andererseits die
Anregung durch Macke, der
schon vorher ein Meister in
der Verwendung leuchtender
Farben war.
Weil sein deutscher Vater sich
Paul Klee: „Senecio” (Kopf eines Römers), 1922 am Bauhaus gemalt, Öl auf Gaze, 40,3 x 37,4 cm, Kunstmuseum
Basel, gemeinfrei, nach Wikipedia
Das Zentrum „Paul Klee” in Bern.
Stumpf, und sein Sohn Felix
wurde geboren.
Klee hatte 1911 schon ein
großes grafisches Werk geschaffen, als er Alfred Kubin
kennen lernte, der sein Sammler wurde, weil ihm die Neigung zum Sarkastischen,
Skurrilen und Ironischen
gefiel. In diesem Jahr schloss
Klee sich auch August Macke
und Wassily Kandinsky an,
die zusammen mit Franz Marc
den Almanach Der Blaue Reiter gegründet hatten.
Eine Parisreise zeigte Klee die
neuesten Strömungen der
Malerei. Besonders beeindruckte ihn dort Robert Delaunay, der ihn zu stärkerer Berücksichtigung von Licht und
Farbe und zu abstrakten Formen anregte.
Foto: Klaus Ihlenburg
nie um die schweizerische
Staatsbürgerschaft bemüht
hatte, wurde Paul Klee im 1.
Weltkrieg als deutscher Soldat
eingezogen. Er hatte aber das
Glück, nur hinter der Front
eingesetzt zu werden, konnte
sogar seine Malerei fortführen. So erreichte er 1918
den künstlerischen und kommerziellen Durchbruch in
Deutschland.
Walter Gropius berief Paul
Klee 1920 ans Bauhaus in
Weimar. Bald darauf wurde
sein Werk erstmalig in den
USA vorgestellt. Es folgten
Einzelausstellungen in New
York und Paris. Als das Bauhaus nach Dessau umziehen
musste, bezog Klee zusammen mit dem Ehepaar Kandinsky eines der Meisterhäu-
ser. Die 1925 von einem
Kunstsammler gegründete
Klee-Gesellschaft ermöglichte dem Maler eine Reise nach
Ägypten.
Als Walter Gropius 1928 das
Bauhaus verließ, gab es dort
auch für Klee Schwierigkeiten, und so nahm er 1931 die
Chance wahr, Professor an der
Kunstakademie in Düsseldorf
zu werden. Nach Hitlers
Machtübernahme 1933 wurde
Klee als Jude, als „entarteter
Künstler” und als „politisch
unzuverlässig” beschimpft
und aus seinem Amt entlassen.
Die Familie Klee emigrierte
nach Bern.
Die Berner Kunsthalle zeigte
1935 eine Retrospektive zum
Werk von Paul Klee. Kurz darauf erkrankte er an einer unheilbaren Krankheit. Trotzdem hatte er noch einmal eine
sehr produktive Schaffensphase, bevor er 1940 bei einem
Kuraufenthalt in Locarno
starb.
Sein Nachlass konnte ungeteilt erst 2005 mit der Eröffnung des „Zentrum Paul
Klee” in Bern präsentiert werden.
26
Braunschweiger Journal
Das schönste
Geschenk
Ausgabe 5/2015
Zur Sicherheit!
Der Johanniter-Hausnotruf.
Von Anne-Margret Rietz
So viele Geschenke, wunderschöne Geschenke, hatte Joshi
schon ausgepackt: eine Carrerabahn, Lego für seine Star
Wars Raumschiffe, einen
Schlafanzug und, ach, noch so
vieles andere. Und nun war da
noch ein Brief von seiner
Patentante Marion. Nur ein
Brief, nichts zum Auswickeln.
Joshi, Schüler der 2. Klasse,
kann schon lesen, und er entnahm dem Briefumschlag
eine Urkunde und einen Brief
von Marion. Die Urkunde lautete über ein Winterpaket –
nicht für Joshi. Es war die
Bestätigung, dass Joshi für ein
Kind in Syrien ein Winterpaket gespendet hatte. War Joshi
enttäuscht? Vielleicht zunächst – ja. Aber das änderte
sich schnell, als er Marions
Brief gelesen hatte:
„Lieber Joshi, ich habe überlegt, was ich dir schenken
kann, und da ich glaube, dass
du schon ganz viel von deinen
Eltern und Großeltern be-
kommst, habe ich mir
gedacht, dass du dich
bestimmt auch freust, wenn
wir beide zusammen einem
anderen Kind in Ländern wie
Syrien und Jordanien helfen,
dem es nicht so gut geht wie
dir und mir. Viele Flüchtlingskinder dort (denn da herrscht
Krieg) müssen bei eisigen
Temperaturen im Freien ausharren. Deshalb habe ich
einem von ihnen in deinem
Namen ein Winterpaket geschenkt. Damit bekommt es
eine warme Jacke, eine Hose,
Schuhe und noch mehr. Für
uns selbstverständlich, für die
Kinder dort schon viel …”
Als der Tag zu Ende war und
Joshi im Bett lag, antwortete
er auf die Frage nach dem
schönsten Geschenk: Das
Paket für das Kind in Syrien.
So ein Paket mit einer Urkunde kann man übrigens zu jeder
Gelegenheit bestellen oder
verschenken über das Deutsche Komitee für UNICEF.
Im Alter sicher zuhause leben und im Falle eines Falles rund um die
Uhr schnelle Hilfe bekommen. Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne
persönlich.
Weitere Informationen unter:
Telefon 0531 19214
www.johanniter.de/hausnotruf
Das Braunschweiger Journal
finden Sie im Internet unter:
www.braunschweiger-journal.de
Von Cant zu Kant
Von Brigitte Klesczewski
Während ihres Besuchs in
Deutschland erwähnte Ihre
Majestät Königin Elisabeth II.
beim Staatsbankett des Bundespräsidenten am 24.6.2015
im Schloss Bellevue, dass sich
Großbritannien auf seinem
„Kontinent” immer sehr engagiert hätte. Auch Briten würden in Europa eine wichtige
Rolle gespielt haben. Erstaunlich war, dass dabei ihr Blick
nach Osten gerichtet war. So
führte sie den walisischen
Ingenieur John Hughes an, der
im 19. Jahrhundert im Russischen Reich die Bergbaustadt
Donezk in der Ukraine gegründet hatte. Der Name
Pommern fiel, als Queen
Elizabeth auf Richard Cant zu
sprechen kam. Richard Cant
war ein schottischer Schankwirt, der mit seiner Familie im
17. Jahrhundert nach Pommern auswanderte. Seinen
Sohn zog es noch weiter ostwärts in die Stadt Memel. Der
Enkel wiederum siedelte sich
bei Königsberg an. In der ostpreußischen Stadt Königsberg
erblickte dann Richards Urenkel Immanuel Kant mit „K”
das Licht der Welt. Auf die
heutige Kant-Universität in
Kaliningrad-Königsberg
wurde jedoch nicht hingewiesen.
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Braunschweiger Journal
Germania (ein Reisebericht)
Von Fritz Opitz
Gallia est omnis divisa in partes tres, ... ganz Gallien ist in
drei Teile geteilt, beginnt die
Darstellung Caesars über den
Gallischen Krieg; Pflichtlektüre ungezählter Gymnasiasten.
Käme Caesar heute nach Germanien, würde er so formulieren:
Ganz Deutschland ist in drei
Teile geteilt, die Westdeutschen, die Ostdeutschen und
die Bayern. Den Deutschen
geht es gut, sagt ihre Regentin,
sie sind im allgemeinen recht
wohlhabend, ärgern sich aber
darüber, dass sie im Wohlstand
darben müssen. Sie sind ständig unzufrieden und vergleichen sich häufig mit anderen
Ländern, deren Sprachen und
Sitten sie gern übernehmen.
Sie halten sich für den Mittelpunkt der Welt und möchten
gern immer und überall Weltmeister sein: im Fußball,
Biertrinken, Export, Reisen,
Meckern - Hauptsache vorn.
Sie sind immer unterwegs. Die
Straßen sind überfüllt, die
Eisenbahnzüge ebenso. Sie
stehen gern. Im Stau, in der
Bahn, am Tresen. Warum weiß
man nicht.
Von den Deutschen sind die
Bayern, auch Südpreußen
genannt, die wichtigsten. Sie
haben in dem aus Stammesländern bestehenden Bund viele
Privilegien, obwohl in ihrer
Verfassung nicht steht, dass es
dazu gehört. Sie haben eine
Partei, die man nur dort wählen
kann, die jedoch im Bund eine
wichtige Rolle spielt, sie haben
vier gesetzliche Feiertage mehr
als in den anderen Teilen, sie
haben ein eigenes Rotes Kreuz,
ein eigenes Sportabzeichen,
eine eigene Handelsgenossenschaft und noch andere Eigenheiten. Sie sprechen eine vom
Deutschen abweichende Sprache, die sich wie das wohlige
Grunzen ihres Hauptnahrungsmittels anhört. Dazu schütten
sie Unmengen Bier aus großen
Krügen in sich hinein, bei Festen singen sie zur Blasmusik.
Die Männer kleiden sich in
lederne kurze Hosen, die Frauen tragen Kleider, unten lang,
oben kurz, damit man die stattlichen Brüste bewundern kann,
die dort Holz heißen. Gelegentlich führen sie Tänze auf,
bei denen die Männer auf den
Boden stampfen und sich auf
die Schenkel und Hinterteile
schlagen. Die Frauen drehen
sich dabei so schnell, dass die
Röcke auffliegen und ihre kräftigen Schenkel sichtbar werden. Vermutlich ein Fruchtbarkeitstanz, denn die dortigen
Frauen sind gebärfreudiger als
anderswo, heißt es.
Dann gibt es die Westdeutschen. Sie singen und tanzen
auch. Besonders im zweiten
Monat des Jahres ziehen sie
sich bunt an und singen und
tanzen auf den Straßen, die
Frauen küssen jeden, der ihnen
vor die Lippen kommt, und
dazu schreien sie Helau, dessen Bedeutung ungeklärt ist.
Danach verschlingen sie marinierte Fische im Ganzen. Ihr
Hauptnahrungsmittel ist jedoch schwarzes Brot, das sie
mit gehacktem rohen Fleisch
oder püriertem Würzfleisch
belegen, das sie hüllenden Därmen entnehmen. Sie kultivieren Wein, trinken aber auch
Bier, das nach Hefe schmeckt.
Im Norden trinken sie statt
Bier Schnaps, den sie mit Kaffee und Sahne tarnen, damit
ihre Pastoren den Alkohol
nicht wahrnehmen, oder sie
trinken Tee, in den sie Sahne
tropfen lassen und daraus die
Zukunft deuten.
Die Ostdeutschen waren lange
Zeit von Deutschland getrennt
und gehören erst seit fünfundzwanzig Jahren wieder dazu.
Sie sind die Ärmsten, weil sie
früher kein Eigentum an Produktionsmitteln besitzen durften und die Erträge ihrer Arbeit
von der Regierung gleichmäßig an alle, auch an die Faulen, verteilt wurden. Hatte die
Regierung kein Geld, wurden
sie gezwungen, freiwillig Sonderschichten zu machen, um
das ständige Staatsdefizit zu
vermindern. Daher hält man
auch heute noch die Ostdeutschen meist knapper in Entlohnung und Renten. Der Osten
zerfällt wiederum in drei Teile.
Den in sich gekehrten Norden,
wo man langsam, gaaaanz
langsam, zur Sache kommt, die
besserwisserische Mitte, die
glaubt, alles mit leichter Hand
machen zu können, und den
betriebsamen Süden, wo man
Ausgabe 5/2015
mit dem Hinterteil das einreißt,
was man mit den Händen aufgebaut hat. Die Sprache der
Ostdeutschen ist ein abgehacktes verschliffenes Deutsch oder
ein weiches singendes Idiom.
Im Norden reden sie gar nicht.
Sie ernähren sich hauptsächlich von Kartoffeln und trinken
gern schales Bier mit Himbeersaft oder dünnen Kaffee
mit Zucker, in den sie Kartoffelkuchen eintauchen.
Germania ist also ein unbedeutendes Land, und es lohnt
nicht, sich damit zu beschäftigen, es zu besuchen oder gar zu
erobern.
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Braunschweiger Journal
Ausgabe 5/2015
Anlagetipps
Sonderthema
Wohnen – Ernährung –
Geldanlage – Erholung
Foto: Busche
Gesunde Ernährung
Vegetarisch oder flexitarisch?
Möglichst lange gesund und
selbständig bleiben, das wünschen sich die meisten Menschen für ihre älteren Tage.
Dafür ist eine ausgewogene
Ernährung wichtig. Sie unterstützt das Immunsystem und
hilft dem Körper, Krankheiten
besser zu begegnen und zu
vermeiden. Um möglichst
lange gesund und leistungsfähig zu bleiben, führt man
dem Körper die notwendigen
Vitamine, Nähr- und Mineralstoffe zu. Ältere empfinden es
häufig als schwierig, altersgerechte Ernährungstipps umzusetzen. Während der Energiebedarf etwa durch mangelnde
körperliche Aktivität sinkt,
bleibt der Bedarf an Eiweiß,
Vitaminen und Mineralien
dennoch erhalten. Das Essen
sollte also mehr Nährstoffe
enthalten als früher. Reicht die
Nahrungsmenge nicht, kann
es zu Gewichtsverlust und
Mangelernährung kommen.
Muskelabbau und Schwäche
sollen vermieden werden.
Dann sinkt auch das gestiegene Risiko für Stürze und Knochenbrüche und die Immunabwehr verbessert sich. Wer sich
erst in höherem Alter entschließt, vegetarisch oder gar
vegan zu leben, sollte sich in
jedem Fall ärztlich oder
ökotrophologisch bzw. ernährungswissenschaftlich
beraten lassen. Rohkost als
Dauerkost ist ebenfalls nicht
unproblematisch. Diese Art
vegetarischer Nahrung weist
eine hohe Dichte an Nährstoffen auf und enthält viele Ballaststoffe, was sich günstig auf
die Verdauung auswirkt.
Andererseits haben Rohköstler oft eine Unterdeckung an
bestimmten Mineralstoffen
und Vitaminen. Als „NeuVeganer“ Fleisch, Fisch, Eier
und Milch plötzlich einfach
wegzulassen, kann auch negative Folgen haben. Eine Alternative wäre der „Flexitarismus“. Flexitarier essen tierische Produkte aus Bio-Produktion in Maßen, also nicht
täglich. Dieser Trend nimmt
stetig zu.
In der Volkswirtschaftslehre
bezeichnet man einen andauernden, merkbaren Anstieg des
allgemeinen Preisniveaus als
Inflation (abgeleitet vom lateinischen Verb inflare = aufblähen). Als Folge kosten
Güter mehr, die Verbraucherpreise steigen. Zwar wird unter
Verweis auf die relative Stabilität häufig das Gegenteil
behauptet, doch bewegen sich
die Preise von Jahr zu Jahr
nach oben, vielleicht mit Ausnahme weniger Lebensmittel.
Fast alle Börsen reagieren auf
jede Marktunsicherheit mit
teilweise hohen Ausschlägen
nach oben und nach unten. Die
Europäische Zentralbank EZB
betreibt seit Jahren eine ruinöse Niedrigstzinspolitik, weshalb Sparer verlieren, Schuldner aber gewinnen. Nie war es
so günstig, Baukredite zu
erhalten. Momentan gilt für
ältere Investierwillige genauso
wir für junge Menschen: Möglichst keine Experimente, niemals alles auf eine Karte setzen. Zinsversprechen von
sechs Prozent pro Jahr sind
unrealistisch. Gold und Platin
haben hohe Kurse, ein Einstieg
sollte gut überlegt sein. Von
Spekulationen mit Rohstoffen
und Lebensmitteln ist ebenso
abzuraten wie von Schiffsoder Flugzeuganteilen. Relativ
sichere Geschäftsanteile sind
Aktien der im DAX gelisteten
Unternehmen. Bundesanleihen
und andere Bundeswertpapiere
sind wegen der niedrigen Zinsen für Privatanleger derzeit
nicht interessant. Bis drei
Gehalts-, Sold-, Lohn- oder
Rentenzahlungen sollte man
für plötzlich erforderliche Aufwendungen als Tagesgeld oder
zur Not auf dem Sparkonto
parken. Wer doch für länger
plant, erwirbt zum Beispiel ein
kleines, gut ausgestattetes Studentenappartement, um daraus
monatlich einen kleinen
Gewinn abzuziehen. Zinsentwicklungen kann niemand vorhersehen. Die Weltkrisen sorgen nicht für Stabilität.
29
Braunschweiger Journal
Foto: Spielhagen
Ausgabe 5/2015
Wohnungsanpassung
In den eigenen vier Wänden bleiben
Erholung und
Entspannung
Wohlfühlfaktor
Zur Erhaltung der Gesundheit
im fortgeschrittenen Alter
gehören viele Faktoren, die
mit Bewegung zu tun haben.
Wer rastet, der rostet, sagt
schon ein altbekanntes Sprichwort. In Absprache mit dem
behandelnden Arzt und möglichst einem Fachmann oder
einer Fachfrau aus dem
Bereich Physiotherapie sollte
ein Trainingsplan erarbeitet
werden. Was ist dringend
geboten oder zumindest notwendig, was ist zumutbar und
was kann der ältere Mensch
leisten, ohne Risiken einzugehen? Einem Hundertjährigen
wird ein Orthopäde kein
Paragliding empfehlen. Möglichkeiten zur Ertüchtigung
gibt es jedoch viele. So bieten
zum Beispiel elastische Bänder vielfältige Trainingsmöglichkeiten. Den müden Füßen
und der vielleicht gestauten
Lymphe wird ein Minipedalgerät nach Art eines Fahrrades
gefallen, das man auch vor
dem Sofa aufstellen kann.
Wem ein klassischer Trimmpfad oder gar ein Hochseil-
Die meisten Wohnungen sind
über Jahrzehnte gewachsene
Lebensräume. Sich von lieb
gewonnenen Gegenständen
und Möbelstücken zu trennen,
fällt schwer. Noch schwerer
fiele die Entscheidung, die
eigenen vier Wände aufzugeben. Hilfreich ist es, einmal
mit kritischem Blick durch die
Wohnung oder das Haus zu
gehen und die Schwachstellen
festzustellen. Worauf sollte
man achten, damit Umbaukosten für eine barrierefreie oder
barrierearme Erschließung der
Räume nicht explodieren?
Das Wichtigste ist der Zugang. Der nachträgliche Einbau eines Lifts in die Obergeschosse ist nicht überall möglich oder zulässig und bringt
außerdem erhebliche Baukosten mit sich. Ob ein Treppenlift eingebaut werden kann,
hängt von der Beschaffenheit
der Treppe ab. Viele Bäder
sind schmal und klein. Meist
können die Wände nicht verschoben werden. Wer jedoch
einmal eine bodengleiche
Dusche getestet hat, möchte
diesen Komfort vielleicht
auch in der eigenen Wohnung
haben. Ein Einbau hängt auch
hier von der technischen
Machbarkeit ab. Als Alternative empfehlen sich Badewannen mit seitlichem Einstieg.
Vorhandene Wannen kann
man umrüsten. Die Türdurchgangsbreite sollte im Haus 90
Zentimeter betragen, um auch
mit einem Rollstuhl oder
Rollator problemlos in die
Räume zu gelangen. Schwellen müssen beseitigt werden,
ein unterschiedliches Fußbodenniveau ist auszugleichen.
Lose Teppiche, Matten und
Vorleger können zu Stolperfallen werden. Im Bad verwendet man besser nur rutschfeste Bodenmatten. Griffe und
Handläufe verbessern die
Geh- und Standsicherheit. Besonders sinnvoll sind sie im
Bad und in Durchgangsräumen. Flure, Eingangsbereich
und Treppen sind oft unzureichend beleuchtet. Steckbare Nachtlampen mit Bewegungsmelder schaffen hier
Abhilfe.
garten zu anstrengend ist, geht
auf den Spielplatz für BestAger oder bereitet sich
maßvoll auf den nächsten
Halbmarathon vor. Nordic
Walking ist allerdings nicht
jedermanns Geschmack und
kann bei bestimmten Krankheitsbildern sogar kontraproduktiv sein. Bewegung an der
frischen Luft ist immer die
Basis für Wohlbefinden und
Lebensfreude. Das hat Tradition. Die Chinesen praktizieren
solche Übungen nach ganzheitlichem Denken schon seit
Jahrhunderten. Wer es gesellig
liebt, plant gemeinsame Wandertouren, am besten auch mit
Jüngeren. Um Blockaden zu
lösen und Verschleißerscheinungen vorzubeugen oder
diese zu lindern, gibt es heute
eine breite Palette von therapeutischen Maßnahmen. Dazu
gehören (verordnete) Massagen und manuelle Therapie,
Hydrotherapie, Krankengymnastik, Lymphdrainage sowie
auch osteopathische Behandlungen.
Badewanne mit nachträglich eingefügtem Seitenausstieg.
Foto: Busche
Braunschweiger Journal
30
Ausgabe 5/2015
„Wohnen mit Zukunft“ ist der neue
Name des Betreuten Wohnens der
Baugenossenschaft ›Wiederaufbau‹ eG
Bereits 1998 erkannte die Baugenossenschaft Wiederaufbau eG als eine der
ersten in Norddeutschland, dass der
demografische Wandel eine große Herausforderung für die Wohnungswirtschaft
und den Wohnungsmarkt darstellt.
Damals eröffnete sie in Vechelde die erste
Anlage, die speziell auf die Bedürfnisse
von Senioren an Wohnraum und Wohnumfeld ausgerichtet war. Heute bietet die
›Wiederaufbau‹ an 14 Standorten in der
Region 650 Wohnungen des „Betreuten
Wohnens“ an und ist damit Marktführer.
Das erfolgreiche Konzept wurde im Laufe
der Jahre durch gezielte Veränderungen
weiterentwickelt und so an die Bedürfnisse von Senioren angepasst. Heute ist es
die perfekte Mischung aus architektonisch
ansprechenden und funktionalen Wohnungen in Verbindung mit zielgerichteten Serviceangeboten von
karitativen Kooperationspartnern, die diese Wohnform nicht nur für Senioren so attraktiv macht.
„Auf Grund der gestiegenen Nachfrage und dem
wachsenden Angebot an verschiedenen Wohnformen für Senioren war es uns sehr wichtig, dem Produkt mit der Marke "Wohnen mit Zukunft" einen treffenderen Namen zu geben", erklärt Joachim Blätz,
Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft ›Wiederaufbau‹ eG. Betreutes Wohnen bedeute eben
nicht, dass es eine 24 Stunden vor Ort Betreuung
Wohnanlage
Ilmenaustraße
gebe, und dass es sich damit um ein Senioren- oder
Pflegeheim im klassischen Sinn handele. "Im Gegenteil, die ›Wiederaufbau‹ bietet Wohnraum für Menschen, die sich noch fit fühlen und schon jetzt nach
optimalen Rahmenbedingungen für ein sorgenfreies
Älterwerden suchen. Damit Sie jederzeit so leben
können, wie Sie es sich wünschen: selbstbestimmt
und selbstverantwortlich“ sagt Joachim Blätz.
Mieter von „Wohnen mit Zukunft“ genießen die Privatsphäre ihrer eigenen vier Wände, die sich in Quartieren mit sehr guter Infrastruktur befinden. Die
gesamte Einrichtung der Wohnung kann individuell
gestaltet werden und die Mieter können
sich selbst versorgen. Die Wohnungen
Wohnanlage
sind selbstverständlich barrierearm
Volkmarode
gestaltet – von der Badinstallation über
den Aufzug bis hin zu den Außenanlagen.
Neben einem Basispaket an Leistungen
u.a. Hausnotruf-Systemen, hat der Mieter die Möglichkeit, individuelle Zusatzleistungen bei einem karitativen Partner
zu bestellen, um so den Alltag zu erleichtern. Dieses qualifizierte Betreuungsangebot ist eine tragende Säule des Wohnkonzepts und unabdingbar für unser
„Wohnen mit Zukunft“
Weitere Informationen zum „Wohnen mit
Zukunft“ erhalten Sie unter
www.wohnenmitzukunft.com
oder unter 0531.5903 700
Braunschweiger Journal
31
Ausgabe 5/2015
Braunschweiger Journal
– Anzeige –
„I remember it well.“
(Maurice Chevalier)
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Ausgabe 5/2015
Einladung zum Tag der
offenen Tür im
Klinikum
Salzdahlumer Straße
Das geniale Gedächtnis
Sa., 10. Okt. 2015, von 10 bis 15 Uhr,
Salzdahlumer Straße 90
Wo war ich gerade? Ach, noch ganz am Anfang. Etwas
Doppelt überrascht
zu vergessen ist ärgerlich, oft auch peinlich. Warum
läßt einen das Gedächtnis so oft im Stich? Warum kann
es unser Wissen und unsere Erinnerung nicht ordentlich speichern und jederzeit abrufbereit halten?
Neueste Hirnforschung kommt zu dem Schluss, dass
unser Gedächtnis mehr ist als nur ein Archiv. Unser
Gedächtnis ordnet, verbindet und vernetzt seine Inhalte dauernd neu, mistet auch Sachen aus, die wir nicht
(mehr) brauchen, und kann andere Erinnerungen
schönfärben oder gar selbst erfinden.
Auch wird es im Alter nicht notgedrungen schlechter.
Solange es gesund ist, gewinnt es mit den Jahren sogar
an Qualität. Es arbeitet auch nicht rückwärtsgewandt,
sondern vorausschauend, und erweist sich somit als
cleverer Lebensplaner.
Dieses und mehr erfahren wir in dem unvergesslich
interessanten Buch „Das geniale Gedächtnis“ von der
Hirnforscherin Hannah Monyer und dem Philosophen
Martin Gessmann, das frisch im Knaus-Verlag erschienen und für 19,99 € zu erhalten ist bei
Kleine Burg 10 • 38100 Braunschweig
Mo-Sa 9.30 bis 20.00 Uhr
Tel. 0531 / 45303 • Fax 0531 / 43784
[email protected]
www.pfankuch.de
Von Brigitte Kleczsewsk
Der Unfall
Es war in den 70er Jahren. Ich
war in Braunschweig an eine
Grund- und Hauptschule versetzt worden, um dort in drei
Klassen das Fach Englisch zu
unterrichten. Probleme gab es
von Anfang an in einem Englisch C-Kursus.
Die Schüler hassten das Fach
und besaßen so gut wie keine
Kenntnisse. Mit acht Schülern
war der Kursus gering besetzt.
Doch besonders in der 6. Stunde hatte ich erhebliche Disziplinschwierigkeiten.
Eine Überraschung sollte ich
an einem Wintertag 1979 erleben. Als ich gegen 12.30 Uhr
das Auto bestieg, schneite es
heftig. Ausgerechnet in
Schulnähe kam es zu einem
Unfall, weil ich zu heftig auf
die Bremse getreten hatte.
Mein Auto rutschte auf die
Vorfahrtstraße und streifte
dabei ein Taxi. Obwohl der
Blechschaden gering war, rief
der Taxifahrer die Polizei. Als
der Unfall aufgenommen
wurde, klingelte es zum
Schulschluss. Aus der Schule
strömten die Schüler, und ich
fühlte mich doppelt elend.
Plötzlich preschten vier Schüler aus meinem C-Kursus auf
den Taxifahrer zu und behaupteten, dass Taxifahrer immer
zu schnell führen und ich eine
gute Lehrerin wäre.
Wer war da wohl mehr überrascht, die Polizei oder ich?
Benotung
Die Englischlehrer einer
Grund- und Hauptschule in
Braunschweig sollten überprüft werden. Zu der Zeit hatte
ich nur die Arbeitsgemeinschaft: „Englische Spiele und
Lieder.” Für die Vorführstunde
wählte ich „Penny Lane” von
den Beatles. Alles lief nach
Plan. Nachdem ich die Schüler
entlassen hatte, setzte ich mich
zum sogenannten Beratungsgespräch zur Schulamtsdirektorin. Plötzlich klopfte es an
der Tür. Das Hereinbitten
wurde jedoch nicht abgewartet, sondern die Tür sofort
geöffnet. Oliver, ein Junge
aus der Arbeitsgemeinschaft,
schaute herein und sagte laut
und deutlich: „Geben Sie ihr
mal eine Eins!”
33
Braunschweiger Journal
Ausgabe 5/2015
Schloss Stolzenfels
am Rhein
Von Wibke Ihlenburg-Dreessen
Das Rheinland wurde beim
Wiener
Kongress
1815
Preußen zugesprochen. Im
gleichen Jahr machte der
preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm eine Reise an den
Mittelrhein (heute UNESCOWeltkulturerbe),
und
er
schwärmt in seinem Tagebuch
von „all den 1000 alten göttlichen Burgen und Felsen”,
deren Anblick ihn „matt vor
Seligkeit” macht.
Von diesen romantischen
Gefühlen des Kronprinzen
wusste wohl auch die Stadt
Schloss Stolzenfels, Kapelle
mit Blick auf das Rheinufer.
Foto: Klaus Ihlenburg
Koblenz (Regierungssitz der
„Rheinprovinz”), denn sie
schenkte ihm die südlich vor
der Stadt gelegene mittelalterliche Burgruine Stolzenfels.
Damit sollten einerseits die
etwas gespannten Beziehungen zwischen den protestantischen Preußen und den überwiegend katholischen Rheinländern verbessert werden,
andererseits spielte damals
schon der Fremdenverkehr
eine Rolle, dessen Steigerung
man vom Umbau der Burg
zum Wohnsitz des Prinzen
erhoffte.
Die Erwartungen erfüllten
sich, denn bis 1847 wurde aus
der Burgruine ein Schloss, das
bis heute wohl das schönste
und bedeutendste Beispiel
preußischer Rheinromantik ist.
Der Kronprinz war inzwischen
König Friedrich Wilhelm IV.
geworden. Er hatte mit den
Hofarchitekten Karl Friedrich
Schinkel und Friedrich August
Stüler sowie mit dem Gartendirektor Peter Joseph Lenné
ein romantisches Gesamtkunstwerk aus Schloss, Gärten, Park und Rheinlandschaft
geschaffen, das schon damals
bei Abwesenheit des Schlossherrn der Öffentlichkeit
zugänglich war.
Der Mittelrhein war zu dieser
Zeit auch bei Touristen aus
Großbritannien sehr beliebt,
und der berühmte englische
Maler William Turner schuf
beeindruckende Gemälde von
dieser Landschaft. So reiste
auch Queen Viktoria an den
Rhein und besuchte Schloss
Stolzenfels kurz vor seiner
Fertigstellung.
Im Laufe der Zeit sind Schloss,
Gärten und Park aber nicht
mehr ausreichend gepflegt
worden. Erst zu Beginn des 21.
Jahrhunderts hat die „Generaldirektion Kulturelles Erbe
Rheinland-Pfalz” eine grundlegende Instandsetzung eingeleitet, die zur Bundesgartenschau in Koblenz 2011 weitgehend abgeschlossen war. So
kann man heute die wunderschönen Gärten innerhalb der
Schlossmauern mit Blick auf
den Rhein bewundern und bei
einer Führung die noch original möblierten Räume besichtigen.
Parallel zum Bau von Schloss
Stolzenfels begann auch die
Sicherung und der Wiederaufbau vieler anderer Burgruinen
am Mittelrhein. Im Norden
der Rheinprovinz unterstützte
Friedrich Wilhelm IV. die zu
dieser Zeit in Angriff genommene Fertigstellung des Kölner Doms.
Schloss Stolzenfels bei Koblenz vom Rhein aus gesehen,
nach Wikipedia, cc-by-sa-3.0-de
Aus der Schule geplaudert
Abschreiben möglich
Von Helmut Wenzel
Zwei Jahre lang teilte ich mit
Heiner die Schulbank, die in
der zweiten Reihe an der Fensterseite stand. Diesen Platz
fanden wir besonders günstig,
da sich die meisten Lehrer
während des Schreibens von
Klassenarbeiten an unserer
Bank positionierten. Von hier
aus hatten sie anscheinend alle
Schüler unter Kontrolle und
konnten jedes Abschreiben
aufdecken. Auf die Idee, dass
wir beiden „bösen Buben”
direkt in ihrer Nähe Hilfsmittel zu Rate zogen, kamen die
Lehrer nicht.
Unsere Englischlehrerin hatte
uns aufgegeben, ein Gedicht –
englisch! – auswendig zu lernen. Prompt erschien sie zur
nächsten Unterrichtsstunde
mit den Klassenarbeitsheften.
Sicherheitshalber sammelte
sie vor der Arbeit die Englischbücher ein, damit ein
Abschreiben aussichtslos war.
Heiner und ich hatten den Braten gerochen und vorab die
passende Seite aus dem Buch
getrennt. Uns beiden war
natürlich klar, dass wir die
Verse nicht fehlerfrei zu
Papier bringen durften, und
erlaubten uns einige abweichende Formulierungen. Mit
den auf diese Weise erreichten
guten Benotungen, die sich
gewaltig von vorherigen, weniger befriedigenden abhoben,
waren wir einverstanden.
Neben dem Sprachunterricht
war Chemie auch nicht gerade
mein Lieblingsfach. Für die
Fächer Physik und Chemie
fehlte damals das erforderliche Lehrpersonal, und so
erfolgte der Unterricht in diesen beiden naturwissenschaftlichen Fächern nur sporadisch.
Klassenarbeiten wurden nur
selten geschrieben, aber eines
Tages war es so weit. Ich hatte
es geahnt und mich darauf eingestellt und mir antiquarisch
ein Chemiebuch besorgt. Die
Erklärungen in dieser älteren
Ausgabe wichen von denen in
dem Schulbuch beschriebenen
nur geringfügig ab. So konnte
ich beim heimlichen Abschreiben einige Sätze vollständig übernehmen.
Dennoch verdarb ich mir eine
Zensur: Auf die Frage des
Lehrers, was ich unter Elementen verstünde, antwortete
ich geschichtsbewusst: Feuer,
Wasser, Luft und Erde, die
natürlich mit den chemischen
Elementen (z. B. Sauerstoff,
Eisen, Wasserstoff usw.)
nichts zu tun haben. Demzufolge erhielt ich die Note
„fünf”.
Braunschweiger Journal
34
Ausgabe 5/2015
Braunschweiger Journal
35
Ausgabe 5/2015
Veranstaltungskalender
Wandergruppe „Fidelio”:
Treffen und Besprechung am 20.10.2015, 15 - 17 Uhr im
Louise-Schroeder-Haus, Hohetorwall 10.
Wanderung Rund um Schladen 21.10.2015: Info dazu von
G. Lippel, Tel. 01724002928.
Treffen und Besprechung am 17.11.2015, 15 - 17 Uhr im
Louise-Schroeder-Haus, Hohetorwall 10.
Stadtführung Celle 18.11.2015: Info dazu von G. Lippel,
Tel. 01724002928.
Das Mütterzentrum Braunschweig, das Mehrgenerationenhaus, die Ev. Kirche im westl. Ringgebiet und das
Plankontor laden gemeinsam zu einer Fotoausstellung in
die Hugo-Luther-Str. 60 A ein. Bis zum 20. November werden Fotos von Thomas Ammerpohl, Braunschweig, Mo –
Do von 9 – 18 Uhr, Fr 9 – 12.30 Uhr, unter dem Titel
„VIELSEITIGKEIT” gezeigt.
Die Vortragsreihe des Seniorenbüros im Louise-Schroeder-Haus geht weiter:
13. Oktober 2015, 16:00 Uhr, Thema: Sucht im Alter.
Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Im Kunstmuseum Wolfsburg läuft die Ausstellung „Dark
Mirror. Lateinamerikanische Kunst seit 1968” vom 27.
September 2015 bis 31. Januar 2016.
PATRICK SWAYZE IST TOT UND MICHAEL BALLACK WILL AUCH NICHTS MEHR VON MIR
Ruth Rockenschaub liest Texte der besten Autoren der
neuen deutschen Humorkultur: Torsten Sträter, Kirsten
Fuchs, Paul Bokowski, Chriatian Bartel und Stefan
Schwarz.
Am 2. Oktober 2015, 20:00 Uhr, BRUNSVIGA.
Das Städtische Museum Braunschweig zeigt vom
8. Oktober 2015 bis 13. Januar 2016 im Haus am Löwenwall die Ausstellung „Peter Joseph Krahe - Ein Architekt
um 1800”.
Jubiläumskonzert „Polizei singt und spielt”
Der Polizeichor Braunschweig besteht 40 Jahre und veranstaltet sein 35. Konzert unter dem Motto „Polizei singt und
spielt” am Sonntag, 11. Oktober 2015, 16 Uhr, im großen
Saal der Braunschweiger Stadthalle. Eintrittskarten gibt es
in den Konzertkassen.
„Langes Fädchen, faules Mädchen!” Sticken als Mittel
der Mädchenerziehung. Textilarbeit im Wandel der Zeiten.
Ausstellung vom 11. Oktober 2015 bis zum 17. Januar
2016 im Kreismuseum Peine, Stederdorfer Straße 17.
Öffnungszeiten: Di - So 11 bis 17 Uhr, montags geschlossen.
Siegfrieds Bürgerzentrum hat einen Flyer herausgegeben, der viele Veranstaltungen im Haus Mittelweg 52 aufzählt. Er ist im Internet unter http://www.siegfrieds-buergerzentrum.de einzusehen bzw. kann heruntergeladen werden. Wir zitieren auszugsweise:
Rund um Smartphone und PC. Um Einrichtung oder
Benutzung dieser Geräte geht es am 20.10. von 9 – 11 und
am 17.11. von 16 – 18 Uhr.
„Kriminalgeschichten mit Hauptkommissar Uwe Sanddorn” gibt es am 4.11. um 17 Uhr.
„Braunschweig von oben” zeigt am 9.11. um 15 Uhr Luftaufnahmen von Dieter Heitefuß.
Am 7.10 um 10.30 Uhr führt Stadteilheimatpfleger Peter
Pospiech durch das Siegfriedviertel. Treffpunkt: Burgundenplatz, Denkmal.
Braunschweiger Journal
Impressum
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Hohetorwall 10
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Tel.: 0531/4737147
Fax: 0531/4737146
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Bildbeiträge werden nicht
bestätigt und
zurückgesandt.
Alle Rechte gehen an die
Redaktion über.
Die Redaktion behält sich
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Bildgrößenänderungen vor.
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Artikel geben nicht die
Meinung der
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Zitate werden nur bei
Nennung der
Quelle übernommen.
Nachdruck nur mit
Quellenangabe und
Übersendung
eines Belegexemplares.
Nächste Ausgabe:
Dezember 2015
Redaktionsschluss:
20. Oktober 2015
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Herausgeber:
Der Seniorenrat
Braunschweig
36
Ausgabe 5/2015
Da traf sie der Schlag
Von Helmut Wenzel
Die folgende Geschichte soll
wahr sein: Drei deutsche Touristen durchfuhren mit ihrem
PKW Kanada und konnten es
nicht verhindern, eine Katze
zu überfahren. Sie war tot.
Den Kadaver einfach auf der
Straße liegen zu lassen, verbot
die Tierliebe der Deutschen.
Eine würdige Entsorgung
wurde diskutiert, und so landete die tote Katze erst einmal,
verpackt in einer reklameauffälligen Papiertragetüte, im
Kofferraum des Autos.
Während der Weiterfahrt
wurde eine Rast zum Mittag essen beschlossen. Die Sonne
schien, im Kofferraum des
Autos herrschte eine Höllentemperatur. Die Verwesungsgeschwindigkeit der toten
Katze stand zur Diskussion
mit dem Ergebnis, die Tüte
mit Inhalt aus dem Kofferraum zu entfernen und neben
dem Auto – dort wo es etwas
kühler ist - zu platzieren.
Vor Diebstahl ist niemand
gefeit, deshalb wurde der
PKW von den drei deutschen
Touristen vom Restauranttisch
aus mit Augenkontakt unter
Kontrolle gehalten. Siehe da,
ein altes Mütterchen näherte
sich, es erblickte die auffällige
Papiertüte, schaute sich mehrmals um, konnte ihrem Verlangen nicht widerstehen und
ergriff die Henkel. Mit ihrer
Beute betrat sie dann das
Restaurant.
Die Spannung steigerte sich
jetzt auf doppelter Ebene.
Zum einen beobachteten die
drei Touristen das Mütterchen
mit der Katzentüte, zum anderen wollte die wissensdurstige
neue Besitzerin ihre Beute
endlich kennen lernen.
Ein Blick in die Tüte: Das
Mütterchen fiel in tiefe Ohnmacht. Das Restaurantperso-
nal leistete ersten Beistand
und alarmierte einen Krankenwagen, der auch schnell zur
Stelle war. Die noch nicht
ansprechbare Hilflose wurde
auf eine Trage gebettet und
abtransportiert.
Nachtrag: Auch in Kanada
herrscht Gründlichkeit. Die
Tüte mit der toten Katze
wurde dem ohnmächtig zusammen gebrochenen Mütterchen mit auf die Trage gelegt.
Wer rastet, der rostet
Gleichgewichtstraining
Von Brigitta Heydecke
1. Übungen in der Standposition
a) die Füße stehen etwa hüftbreit auseinander; drehen Sie
sich über die Schulter nach hinten um, lassen Sie die Füße
dabei fest stehen, der Oberkörper dreht mit; versuchen Sie,
am Ende der Drehung mit den
Augen einen Punkt, der schräg
hinter Ihnen in Augenhöhe
liegt, zu fixieren, kommen Sie
langsam zurück und drehen Sie
sich dann zur anderen Seite
um; je 5x wiederholen.
b) wie a), jedoch schwingen
jetzt die Arme mit; beginnen
Sie langsam und steigern Sie
das Tempo allmählich – bis die
Arme „fliegen”;
c) stellen Sie die Füße so dicht
nebeneinander, dass sie sich
berühren; wiederholen Sie jetzt
die Übungen 1a und 1b – Sie
werden merken, dass das deutlich schwieriger ist;
d) zur weiteren Steigerung des
Schwierigkeitsgrades führen
Sie die Übungen 1a und 1b in
Braunschweiger Journal
Auslagestellen:
Sie erhalten das Braunschweiger Journal in allen SeniorenBegegnungstätten, in der Bürgerberatung (Rathaus), in der
Stadtbibliothek (Schloss), in den Braunschweiger Museen,
außerdem in Apotheken, Arztpraxen sowie in über 100 weiteren
Auslagestellen.
Seniorenbüro
Kleine Burg 14
Nur – vorgemerkte Gruppen –
Abholung Montag bis Freitag zu den üblichen Öffnungszeiten
Schrittstellung aus.
2. Gehübungen
Führen Sie die folgenden
Übungen nach Möglichkeit
„freihändig” aus, d.h. die Arme
schwingen locker mit oder
werden in Schulterhöhe zur
Seite genommen. Wer sich
unsicher fühlt, sollte jedoch
einen Stock zu Hilfe nehmen
oder sich durch die Hand eines
Helfers führen lassen.
a) gehen Sie betont langsam
vorwärts, versuchen Sie, dabei
die Füße bewusst von der Ferse
zur Fußspitze abzurollen;
b) gehen Sie wie ein Roboter,
d.h. bleiben Sie bei jedem
Schritt kurz stehen;
c) gehen Sie mit extrem großen
Schritten;
d) schauen Sie beim Gehen
abwechselnd hoch zur Decke
und hinunter zum Boden;
e) versuchen Sie beim Gehen
mit den Augen einen großen
Kreis zu beschreiben: von der
Decke über die Wände und den
Boden.
Zum Abschluss probieren wir
heute den „Einbeinstand”:
Nehmen Sie die Standposition
ein (wie in 1a); verlagern Sie
jetzt das Gewicht so weit auf
ein Bein, dass Sie das andere
Bein vom Boden abheben
können; versuchen Sie, diese
Position einige Sekunden lang
zu halten, danach Seitenwechsel.
*Quelle: Gleichgewichtstraining für
Senioren „Proactivo”
Notfall
Braunschweiger
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