Ausgabe 5/15 - Cyty
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Ausgabe 5/15 - Cyty
Der Seniorenrat Braunschweig BRAUNSCHWEIGER JOURNAL 31. Jahrg./Heft 5 O k t . / N o v. 2015 Offizielles Journal des Braunschweiger Seniorenrates en n h o w e Prob h! möglic · 0 2 30 08 Tel. Seniorenanlage Sielkamp 3 Appartements mit Balkon Die Stiftung St. Thomaehof bietet innerhalb der Seniorenanlage Sielkamp, im Stadtteil Schwarzer Berg, 1-Zimmerappartements für Senioren an. Hier können Sie bis zur Pflegestufe 1 von den Mitarbeitern der Stiftung betreut werden. Bei höherer Pflegebedürftigkeit ist ein Umzug in das angrenzende Pflegeheim möglich. Jedes Appartement verfügt über eine Kochnische mit Kühlschrank, Duschbad und einen Balkon mit Markise. Zwei der Appartements sind für Rollstuhlfahrer geeignet und mit Notruf, Telefon- und Kabelanschluss ausgestattet. Die Appartements werden mit eigenen Möbeln eingerichtet. Wohnqualität für Senioren ne Diätformen berücksichtigt. Eine große, schöne Gartenanlage zwischen Appartementbereich und Pflegeheim wird gerne für Spaziergänge und als Treffpunkt genutzt. Diese Verbindung der Häuser ermöglicht auf kurzem Weg die Teilnahme an allen Veranstaltungen im Haus Sielkamp 1. Die Appartements im Haus Sielkamp In der Nähe sind ein kleiner Lebensmit3 ermöglichen es auch im Alter ein telladen, Bäcker und eine Apotheke. eigenständiges Leben zu führen. Für An festen Tagen kommt ein mobiler den Mittagstisch sorgt eine haus- „Tante-Emma-Laden“ für kleine Eineigene Küche, die auch verschiede- käufe ins Haus. Mit den Bus- und Straßenbahnverbindungen gibt es einen direkten Weg in die Innenstadt. Die Haltestelle ist rund 250 m entfernt und bietet eine gute Anbindung an die Innenstadt: Straßenbahn M1, Buslinie 454, Haltestelle Stadion. Als Ansprechpartnerin steht Frau Jutta Heinemann Telefon: 0531/2 30 08-0, gerne zur Verfügung. Mail: [email protected] www.thomaehof.de Gegründet im 13. Jahrhundert Die soziale Stiftung für Senioren in Braunschweig 1 Braunschweiger Journal E D I TO R I A L Aus dem Inhalt: Editorial 1 Der Seniorenrat berichtet 2 Die Liberei – ein verborgenes Kleinod in Braunschweigs Altstadt 3 Anna und ihr Staatstheater 5 Qualvolle Ariadne/ Er spielte Klassik 6 Was ist, wenn ich nicht mehr bin? 7 Ein Doppelscharkehrpflug für die Waldorfschule/ Leserbrief 9 Ein exotisches Tier in Riddagshausen 10 Von Wildgänsen und wilden Kavalieren 11 Ein Leben im Schatten des Dichterfürsten 12 Von Mesopotamien bis Derenburg 13 Zum 150. Todestag von Ignaz Semmelweis 14 Mein Kollege, Sir Henry/ Was geschah vor 25 Jahren 15 Das Gängelband Bilderseiten Ausgabe 5/2015 17 20/21 Es werde Licht ... 23 Zwei Tage feiern – das muss doch einen Grund haben! 24 Paul Klee, ein Maler der klassischen Moderne 25 Das schönste Geschenk/ Von Cant zu Kant 26 Germania 27 Sonderthema: Wohnen – Ernährung – Geldanlage – Erholung 28-29 Doppelt überrascht 32 Schloss Stolzenfels am Rhein/ Abschreiben möglich 33 Veranstaltungskalender 35 Da traf sie der Schlag/ Gleichgewichtstraining 36 Liebe Leserin und lieber Leser. Vor Ihnen liegt die neue Ausgabe des Braunschweiger Journals. Bereits das fünfte in diesem Jahr, und wir haben wieder fleißig für Sie geschrieben. Selbstverständlich ergänzen auch Bilder die Texte oder zeigen selbst eine Geschichte. Den Schwerpunkt dieses Heftes bilden Portraits über Persönlichkeiten, die großes geleistet haben oder beliebt waren. Das hat mit der Jahreszahl zu tun und damit, dass sich in diesem Jahr 2015 Ereignisse oder Geschehnisse um bzw. über diese Menschen sowie ihre Geburts- oder Todestage jähren. Sie werden erstaunt sein, was unsere Autoren herausgefunden haben. Aber wir haben natürlich auch Unterhaltsames und Humorvolles für Sie hinzugemischt. Als Ergänzung oder Fortsetzung ist auch der Rückblick auf 25 Jahre Vergangenes zu lesen. Sie freuen sich sicher über die Bildseiten, die Kunst und Kreativität unserer Herbst Über die Heide hallet mein Schritt, Dumpf aus der Erde wandert es mit. Herbst ist gekommen, Frühling ist weit Gab es denn einmal selige Zeit? Brausende Nebel geistern umher, Schwarz ist das Kraut und der Himmel so leer. Wär' ich hier nur nicht gegangen im Mai! Leben und Liebe - wie flog es vorbei! bildgestaltenden Redaktionsmitglieder zeigen. Es gibt auch Nachdenkliches zu lesen wenn es um den Beitrag unseres Redaktionsmitgliedes Elke Brümmer geht, der sich dem Thema Bestattungen widmet und die Frage stellt: „Was ist, wenn ich nicht mehr bin?” Auch der fiktive Reisebericht nach oder durch Germania regt so manchen Gedanken an. Mit Beiträgen über eine Glasmanufaktur in unserer Umgebung sowie die Erklärung, warum Kant mit „C” geschrieben wird und aus Schottland stammt – kennen wir nicht alle Immanuel Kant aus Königsberg? - , runden wir den Reigen unserer behandelten Themen ab, nicht ohne einen echten Reisebericht oder die Begegnung mit einer Nilgans „draufzulegen”. Freuen sie sich auf eine satte Portion Lesestoff und ein paar vergnügliche Stunden mit unserem – pardon: Ihrem Braunschweiger Journal. Herzlichst Dirk Israel (Theodor Storm) Selbstbestimmung • Sicherheit • Versorgung Betreutes Wohnen mit 24-Stunden-Pflege! Kurzzeitpflege & Dauerpflege Eiderstraße 4 • 38120 Braunschweig Telefon 0531 / 28 53 -10 20 www.brockenblick.de Titelfoto: Mit einem Theaterfest im und um das Theater begann am 13. September das Staatstheater Braunschweig die neue Spielzeit. Foto: Eveline Qweitzsch 2 Braunschweiger Journal Im Juni tagte der Seniorenrat im SeniorenTREFF Rüningen. Als Gast wurde Dr. Carola Reimann MdB begrüßt, die über aktuelle Debatten in der Bundesregierung sprach und u.a. über das GKV-Strukturgesetz, das z.B. eine Servicestelle für Arzttermine vorschreibt. Weitere Themen waren Krankenhaus-Entlassungsmanagement und Pflege sowie die Sterbehilfe. Wir werden Dr. Reimann wieder zu einer Seniorenratssitzung einladen. * Zur Seniorenratsinitiative „generationengerechte Oberfläche auf dem Altstadtmarkt” liegt eine ablehnende Stellungnahme der Bauverwaltung vor, die auch ein Besprechungspunkt in einer Verwaltungsausschusssitzung und anschließender Ratssitzung war. Demnächst soll sich der Planungs- und Umweltausschuss mit diesem Thema beschäftigen. * Der Tag der Senioren war aus der Sicht des Seniorenrats wieder ein voller Erfolg. Von der neuen Notfallmappe wurden 100 Exemplare verkauft. Die Hilfe bei der Straßenüberquerung wurde dankbar angenommen. Die Notfallmappen können zu den Beratungszeiten des Seni- orenrates im Seniorenbüro für 2,50 € erworben werden. * Beim „Niedersachsen Forum Alter und Zukunft” am 29. Juni in Gifhorn vertrat Barbara Weinert den Seniorenrat. Fazit aller Beiträge der Referenten: Die meisten Menschen wollen auch noch im hohen Lebensalter in der privaten Häuslichkeit und in einer vertrauten Nachbarschaft leben. Ohne soziale Netzwerke z. B. ambulanter Pflegedienst, die Nachbarschaftshilfen und die Errungenschaft technischer Hilfen ist diese Wohnmöglichkeit nicht gegeben. * Der Bürgermeister der Weststadt, Ulrich Römer, plant ein Netzwerk ALTERnative mit dem Ziel, die noch nicht aktiven Mitbürgerinnen und Mitbürger im Seniorenalter zum selbstbestimmten Engagement in der Gemeinschaft zu motivieren. Diese Initiative wird u.a. unterstützt vom Stadtteilentwicklungsverein, dem Bürgerverein, dem Kul- Ausgabe 5/2015 turpunkt West, den Kirchen und den sozialen Einrichtungen im Stadtteil. Beim Treffen am 6. Juli in der Einrichtung Muldeweg, bei dem der Seniorenrat durch Günter Weinhausen vertreten war, wurden mögliche Aktivitäten beim Stadtteilfest im September 2016 diskutiert. * Über „Menschen mit Demenz am Lebensende” informierte eine Veranstaltung der Gerontopsychiatrischen Beratungsstelle ambet e.V. am 15. Juli in der Begegnungsstätte Rosenäcker. In drei Vorträgen wurde die Situation der Demenzerkrankten, die in ihrer letzten Lebensphase besonders verletzlich sind, betrachtet. Diese Veranstaltung verfolgte Günter Weinhausen für den Seniorenrat. * Die Nachbarschaftshilfe „Am Wasserturm” des Deutschen Roten Kreuzes e.V. und die Nachbarschaftshilfe Östliches Ringgebiet vom Paritätischen Braunschweig wurden vor 25 Seniorenrat Braunschweig Kleine Burg 14 (gegenüber den Stiftsherrenhäusern) 38100 Braunschweig • Telefon 470-8215 Information und Beratung jeden Freitag von 10 bis 12 Uhr Keine Rechtsberatung Jahren gegründet. Günter Weinhausen vertrat bei der Jubiläumsveranstaltung am 15. Juli den Seniorenrat. * Der Vorstand des Seniorenrats hat sich mit dem Nahverkehrsplan 2016 für den Großraum Braunschweig, den der Zweckverband vorgelegt hat, beschäftigt und eine Stellungnahme abgegeben. Er regt u.a. an, „Kurzstreckenfahrscheine” einzuführen, die z.B. auch in Bereichen vom Stadtrand Braunschweig in angrenzende Orte der umliegenden Landkreise zum Erreichen der Bahnhöfe mit Haltepunkten der Nahverkehrszüge gelten. Ferner setzt er sich dafür ein, dass die ältere Generation die Ausflugsziele im Elm mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Hierfür sollten Lösungen zu bestimmten Zeiten an ausgewählten Wochentagen gefunden werden. Radio von Senioren Montags bis donnerstags von 11.05 Uhr bis 12 Uhr: Das 11-Uhr-Magazin für Senioren 3 Braunschweiger Journal Ausgabe 5/2015 Die Liberei – ein verborgenes Kleinod in Braunschweigs Altstadt Text und Fotos: Christel Mertens Die Prozession der siebzehn majestätisch dahinschreitenden Löwen auf dem zierlichen Schmuckfries am Südgiebel der Liberei bewegt sich auf Sankt Andreas zu, als wolle sie die Verbundenheit zwischen Kirche und ihrem weitaus kleineren Gebäude, der Liberei, verdeutlichen. Historische Verbundenheit mit der prächtigen Andreaskirche ist tatsächlich vorhanden. Da ist zunächst der Standort im Pfarrgarten in der Kröppelstraße. Dieser wurde vom damaligen Pfarrer von Sankt Andreas, Johann von Ember, für sein ungewöhnliches Vorhaben gewählt. Er plante ein freistehendes Bibliotheksgebäude für seine Sammlung theologischer und juristischer Handschriften. 1412 verpflichtete von Ember Heinrich aus Lüneburg als Baumeister. Damit erklärt sich der für das mittelalterliche Braunschweig unübliche Baustil des Gebäudes. Inmitten der Fachwerkhäuser war es der einzige Ziegelbau der Stadt, sicher auch als besonderer Schutz für den wertvollen Inhalt gedacht. Der Treppengiebel im Stil der norddeutschen Backsteingotik war der südlichste seiner Art und für Braunschweig einzigartig. Die kleine doppelstöckige Bibliothek, deren oberes Stockwerk durch eine Außentreppe zu erreichen ist, steht auf einer Grundfläche von nur etwa 25 Quadratmetern. Sowohl Erdgeschoss als auch der erste Stock bestehen jeweils aus einem Raum. Nach einer Bauzeit von zehn Jahren wurde die Liberei 1422 fertig gestellt. Ihr Name leitet sich vom lateinischen Wort ‚liber’, das Buch, ab und kennzeichnet somit die Aufgabe des Bauwerks, Büchersammlungen aufzunehmen. Beim Betreten des oberen Raums umfängt den Besucher der Hauch der Geschichte. Durch sechs spitzbogige Doppelfenster fällt das Licht in einen quadratischen Raum mit farbigem Kreuzrippengewölbe. Hier also standen oder lagen Braunschweigs kostbare Bücher des Mittelalters, zum Teil mit circa 30 Zentimeter Seniorenring Braunschweig e.V. Der Seniorenrat Braunschweig lädt ein zur Delegiertenversammlung am Freitag, den 6. November 2015, um 9.30 Uhr in der Begegnungsstätte „In den Rosenäckern” In den Rosenäckern 11 38116 Braunschweig Im Rahmen der Tagesordnung referiert Olivia Juszczak, SoVD Braunschweig, zu dem Thema Die Weichen f r die Zukunft stellen Alle Delegierten bekommen rechtzeitig eine schriftliche Einladung mit der Tagesordnung. Gäste sind willkommen. langen Befestigungsketten gesichert. Von Ember hatte vertraglich festgelegt, dass zwar keine Bücher ausgeliehen werden durften, dass aber außer den kirchlichen Würdenträgern auch Braunschweiger Bürger Zugang zu den Buchschätzen haben sollten. Damit war die Liberei auf dem Weg, eine der ersten BürgerBibliotheken Europas zu werden. Dieser damals ungeheuer fortschrittliche Gedanke fand einige Zeit nach Pastor von Ember in Gerwin von Hameln einen kongenialen Unterstützer. Als kaiserlicher Notar mit dem hoch angesehenen Amt des Stadtschreibers war von Hameln ein idealer Verwalter der Liberei. Darüber hinaus brachte der wohlhabende Bücherfreund seine umfangreiche Sammlung in den Bestand ein. Gerwin von Hameln entwickelte die Liberei zu einer der bedeutendsten Privat-Bibliotheken seiner Zeit, die über 336 handschriftliche und gedruckte Werke verfügte. Nach von Hamelns Tod 1495 begann der allmähliche Niedergang der Liberei, der schließlich in der Zerstörung des Gebäudes im zweiten Weltkrieg gipfelte. 1963/64 konnten die äußeren Schäden am Gebäude repariert und 1984 schließlich auch das Innere restauriert werden. Die einst in der Liberei gelagerten Bücher befinden sich heute z.T. in der Stadtbibliothek Braunschweig oder in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel. Andere gelten als verschollen. Die einstmals große Bedeutung der Liberei ist heute Geschichte. Benutzte Literatur: Tina Stadlmayer: Wo Braunschweigs erste Bücher standen. Merlin Verlag, 2012. Braunschweiger Journal 4 Ausgabe 5/2015 Einladung zum Tag der offenen Tür im Klinikum Salzdahlumer Straße Samstag, 10. Oktober 2015, von 10: 00 bis 15:00 Uhr, Salzdahlumer Straße 90 Viele spannende Experimente und Stationen zum Ausprobieren, wie zum Beispiel: simulierte Schlüsselloch-OP • Präsentation Herzkatheterlabor & Stroke Unit • Lungenfunktionstest • Besichtigung MRT und CT • Demonstration Herz-Lungenmaschine • Doppler/Duplex Untersuchung der hirnversorgenden Arterien • Blutzuckermessung • Kinderprogramm • Führungen durch verschiedene Abteilungen • kurze Fachvorträge • Infostand zu Ausbildungsberufen am Klinikum • Bücherflohmarkt • Heiße Suppe, Kaffee und Kuchen Sie erhalten Einblicke in folgende Kliniken und Abteilungen: Anästhesiologie • Apotheke • Ausbildung • Chirurgie • Ideen- und Beschwerdemanagement • Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie • Medizinische Klinik I - Magen- und Darmerkrankungen • Medizinische Klinik II - Herz-, Lungenund Gefäßerkrankungen • Medizinische Klinik V - Nieren- und Hochdruckkrankheiten • Neurochirurgie • Neurologie • Physiotherapie • Urologie und Uroonkologie • Kinderchirurgie und Kinderurologie • Küche • Patientenbücherei uvm. Informationen: [email protected] www.klinikum-braunschweig.de 5 Braunschweiger Journal Ausgabe 5/2015 Anna und ihr Staatstheater Text und Foto: Dieter Seppelt Mitte des Jahres 2009 wurde das COGNOS Institut von Prof. Dr. Axel Dreyer beauftragt, eine Besucherbefragung im Staatstheater Braunschweig durchzuführen und das Publikum um seine Meinung zu bitten, um für die Amtszeit des neuen Generalintendanten Joachim Klement ab der Spielzeit 2010/2011 ein neues Grundlagenwissen zum Besucherverhalten zu schaffen. Das Ergebnis dieser Umfrage brachte eine neue Kunstfigur hervor, die ich Anna nennen möchte. Anna ist die „durchschnittliche” Theaterbesucherin des Jahres 2010, d.h., sie personifiziert die Mehrheit der Braunschweiger Theaterbesucher und Besucherinnen. Sie ist zwischen 60 und 70 Jahren alt, Rentnerin, lebt in einer Partnerschaft, und die Kinder sind aus dem Haus. Sie ist sehr gebildet und hat ein gutes Haushaltsnettoeinkommen. Sie liest die Braunschweiger Zeitung und die Neue Braunschweiger, ist dem öffentlichrechtlichen Rundfunk und dem Fernsehen zugeneigt und hört NDR oder schaut Kultursendungen. Anna interessiert sich für Musiktheater und Schauspiele und hat deshalb ein Abonnement im Staatstheater. Schauen wir doch einmal, was Anna, die typische Theatergängerin, im Jahre 2010 gut oder weniger gut fand an ihrem Staatstheater: Sie kritisiert die schlechten Verbindungen der öffentlichen Verkehrsmittel nach Theaterschluss und fährt deshalb mit ihrem eigenen Auto zu den Aufführungen. Hiermit hat sie allerdings erhebliche Parkplatzprobleme. Und was wünschte sich Anna 2010 von ihrem Theater? Was hat sie im Fragebogen ange- Staatstheater Großes Haus, vor Beginn der Aufführung. kreuzt? Nun, z.B. mehr klassische (mindestens 100 Jahre alte) Opern und auch mehr Operetten, mehr Komödien als Tragödien. Sie meint: „Warum wird im Theater nichts mehr zum Lachen angeboten?” Und außerdem wünscht sie sich Musicals mit viel Bühnenbild und schönen Kostümen. Heute nun ist Anna fünf Jahre älter, in zwei Jahren wird ihr Generalintendant das Haus verlassen, und es liegt das Ergebnis einer neuen Theaterbesucher-Umfrage vor. Wie sieht das neue Ergebnis aus? Ist Anna nun mit ihrem Theater zufrieden? In der Zusammenfassung dieser Befragung sieht es dahingehend nicht sehr gut aus: „Bei der Betrachtung der Befragten insgesamt ist festzustellen, dass die Zufriedenheit mit dem Staatstheater Braunschweig insgesamt nur auf befriedigendem Niveau lag. Insbesondere die Zufriedenheit mit der Programmvielfalt und der Regie unterschritt die Gesamtzufriedenheit deutlich und war erheblich geringer als die Zufriedenheit mit den Künstlern ...” Und als Anna sich zu guter Letzt auch noch die Statistik des Staatstheaters im Internet anschaut (wir wissen ja: sie ist sehr gebildet), stellt sie fest, dass es im Großen Haus in der Spielzeit 2009/10 193 Aufführungen gab, in der Spielzeit 2013/14 aber nur noch 171. Auch im Kleinen Haus ist die Anzahl der Aufführungen in diesem Zeitraum von 269 auf 136 (!) zurückgegangen. Sogar beim Kinder- und Jugendtheater im Haus III ist die Anzahl der Aufführungen in den letzten fünf Jahren von 156 auf 110 gesenkt worden. Anna ist nun doch sehr nachdenklich geworden und fragt sich: „Wozu eigentlich dieses ganze Theater?” (Unter folgendem Link finden Sie die aktuellen Ergebnisse der Besucherumfragen als PDF: www.stiftung.staatstheater-braunschweig.de/ pages/09_besucherbefragung.htm. Die Besucherzahlen vom Staatstheater finden Sie unter www.braunschweig.de/politik_verwaltung/statistik/jahrbuch_13.html) 6 Braunschweiger Journal Sie st stolpern olperrn über PFLEGE-STUFEN? PF LEGE-- S T UFEN? W Wir ir h helfen elffen e Ihnen. TTel. el. 0800.60 0800.60 70 70 110 110 KKostenlos, ostenlos, u unverbindlich nverbindlich und und immer immer für für Sie Sie da. da. Die telefonische Pflegeberatung der AWO. Für Angehörige und Senioren. aawo-pflegeberatung.de wo-pflegeberatung.de Qualvolle Ariadne Von Helmut Wenzel Durch ein kulturelles Förderprogramm über die Berufsschule nutzte ich als Berliner sehr oft die Theater- und Opernaufführungen. Für nur eine DM erwischte ich in den Musentempeln meistens gute Plätze. In der Berufsschule war ich für die Kartenverteilung unter den interessierten Lehrlingen zuständig und er laubte mir für diese Tätigkeit eine Vorsortierung der Sitzreihen. Zum musikalischen Erlebnis des Abends hatte ich mir Schuhe gekauft und mich zu modischen Slippern überreden lassen. Endlich gab es in den 50er Jahren wieder eine größere Auswahl an Schuhen, nachdem ich nach dem Krieg noch über einen längeren Zeitraum Holz- und auch Frauenschuhe getragen hatte. Im Schuhgeschäft passten die Slipper wie angegossen. Während der Opernaufführung fingen sie mächtig an zu drücken. Die seitlichen Gummibänder schienen sich eher zusammenzuziehen, an statt sich zu dehnen. Die Qual steigerte sich durch die für mich grausame Opernmusik von Richard Strauss. Ich litt mit der Ariadne und wäre ihr nie nach Naxos gefolgt. Immerhin konnte ich mich von den Fußqualen erlösen, indem ich meine Schuhe auszog und sie unter den Vordersitz schob. So konnte ich der restlichen Musik mit mehr Wohlwollen folgen. Während des Applauses holte ich meine Slipper hervor. Ein Wunder war geschehen, ich konnte sie bequem wieder anziehen. Allerdings wurde mein Vordermann plötzlich unruhig und stand vor einem Rätsel. Auch er hatte sich von seinen Schuhen befreit und diese unter seinem Sitz platziert. Es half nun alles nichts, ich musste einem Schuhaustausch zustimmen, da der Opernfreund in meinen Slippern mit seinen größeren Füßen überhaupt keinen Platz fand. Am liebsten hätte ich das Operngebäude auf Socken verlassen, aber das schickt sich nicht. Nicht nur diese Schuhe, sondern auch Ariadne blieben mir unvergessen. Ausgabe 5/2015 Er spielte Klassik Von Helmut Wenzel Der Pianist spielte auf der großen Bühne Klassik. Tief gebeugt über die Tasten interpretierte er meisterhaft „Bach”. Seine Zuhörerschar schien er nicht wahrzunehmen. Diese vergrößerte sich so nach und nach während seines musikalischen Vortrages in dem ca. eintausend Personen fassenden Theater. Einige Musikfreunde kamen zu spät. Sie schlängelten sich zu den noch frei gebliebenen Plätzen bis in die Mitte der Reihen. Nach dem ersten anhaltenden Applaus verließen einige Zuhörer, die sich nicht an dem Konzert erfreuten, den Saal. Zuspätkommende rückten nach. Es folgte „Schubert”. Auch seine Komposition wurde durch Begleitgeräusche ergänzt. Der Oma vor mir fiel das Blech-Brillen-Etui herunter. Die Dame neben ihr verteilte aus einer Dose Bonbons. Hinter mir wurde zischend eine Getränkedose geöffnet. Der Pianist brachte jetzt am Piano „Chopin” zu Gehör. Andacht verbreitete sich bei den Zuhörenden. Einige Musikfreunde von den Seitenplätzen schlichen sich jetzt auf die noch freien Sitze im Mittelfeld. Die links neben mir sitzende Dame schlug ihre Beine übereinander und präsentierte mir ihren pedikürten, nackten in einer Sandale steckenden Fuß. „In mir klingt ein Lied, ein kleines Lied” – noch einmal „Chopin” – dem dann Franz Liszts „Liebestraum” folgte. Dieser verursachte bei meiner Frau Hustenreiz, der sie zur Flucht aus dem Theater zwang. Sie versäumte zum Glück nur die Zugabe des mit anhaltendem Applaus geehrten Pianisten. Eine Melodienfolge war einigen Hauptstädten Europas gewidmet und zwang - da nicht im Viervierteltakt - die Zuhörer glücklicherweise nicht zum „taktunterstützenden” Händeklatschen. PS: Das Klavierkonzert fand auf einem Kreuzfahrtschiff statt. Die Musikfreunde erschienen freiwillig. Der Eintritt war frei. Er war nur kurz bei uns, unsere Erinnerung an ihn wird länger dauern. Wir trauern um unser Redaktionsmitglied Karl-Heinz Stange Nach nur kurzer Mitarbeit in unserer Redaktion verstarb er am 23. Juli 2015. Sein Einsatz, seine Mitarbeit und die Beiträge in Heft 4/2015 zeigen seine Lebensfreude und soziale Verantwortung, und so traf es uns alle überraschend, dass er so schnell wieder von uns gehen musste. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. 7 Braunschweiger Journal Ausgabe 5/2015 Was ist, wenn ich nicht mehr bin? Von Elke Brümmer Der Tod, obwohl zum Leben gehörend, wird von vielen Menschen verdrängt und tabuisiert. „In unserem Unterbewusstsein sind wir unsterblich”, äußerte sich der Psychoanalytiker Sigmund Freud. Tritt der Tod bei einem Angehörigen oder uns nahe stehenden Menschen ein, fühlen wir uns traurig, verzweifelt und hilflos. Innerhalb kurzer Zeit müssen Entscheidungen über Bestattungsart, Grabstätte und Trauerfeier getroffen werden. Hat sich im Familien- kreis im Vorfeld keine Möglichkeit ergeben, hierüber zu sprechen, nimmt ein Bestattungsunternehmen alle Formalitäten ab. Es sorgt dafür, dass der Verstorbene eine „Statt”, also eine Ruhestätte, bekommt. Wie finde ich einen kompetenten, zuverlässigen und einfühlsamen Bestatter? Hilfreich ist eine „Mund-zuMund-Propaganda” oder die Homepage des Bundesverbandes Deutscher Bestatter e.V.: www.bestatter.de/trauerfall/markenzeichen. Der ideale Bestatter ist heute Dienstleister, der alle Aufgaben rund um den Sterbefall übernimmt und dabei die Wünsche der Hinterbliebenen beachtet. Hat der Verstorbene zu Lebzeiten keinen Wunsch hinsichtlich der Art und des Ortes der Bestattung geäußert, entscheiden die Angehörigen. Bei der Erdbestattung wird der Tote in einem Sarg beerdigt, entweder in einem Einzel-, Reihenoder Wahlgrab. Bei der Feuerbestattung wird der Verstorbene in einem Sarg in einem Krematorium ver- jemand zu Lebzeiten für eine brannt. Eine besondere Form anonyme Bestattung „unter der Urnenbeisetzung ist unter dem grünen Rasen” entschieden, um Angehörige nicht mit der Grabpflege zu belasten, fehlt den Hinterbliebenen ein individueller Ort des Gedenkens. Manche Bestatter bieten Angehörigen in einem eigenen Andachtsraum an, von dem Verstorbenen Abschied zu nehmen und so die Trauer zu leben und zu verarbeiten. Hilfreich ist es auch, nach der Trauerfeier in einem Trauercafé mit den Angehörigen und Weggefährten des Verstorbenen zusammenzukommen. anderem die Seebestattung, Der Bestatter erstellt für seiwobei die Asche des Toten in nen Auftrag eine detaillierte einer wasserlöslichen Urne Rechnung. Daneben führt er ins Meer gelassen wird. Auch die Beisetzung in einer biologisch abbaubaren Urne unter Bäumen, im sogenannten „Friedwald”, zum Beispiel in der Region am Elm, ist möglich. Für besondere Bestattungsarten sind letztwillige Verfügungen erforderlich: bei einer Luftbestattung (Verstreuen der Asche in der Luft von einem kleinen Flugzeug oder einem Heißluftballon aus) oder für die Verarbeitung der Asche eines Verstorbenen zu einem synthetischen Diamanten. Hatte sich Leistungen Dritter auf, mit denen er Aufwendungen für Friedhofsgebühren, Sterbeurkunden, Blumenschmuck etc. abrechnet. Einen Grabstein suchen sich Angehörige bei einem Steinmetz aus. Fühlen sich Hinterbliebene in ihrer Trauer allein gelassen, sollten sie sich an Selbsthilfegruppen wenden, die ihnen ermöglichen, mit anderen Betroffenen in Kontakt zu treten. Sie können mit ihnen Erfahrungen austauschen und darin Trost finden. So werden Ängste gemildert, Trauer leichter bewältigt, und der Schmerz über den Verlust des geliebten Menschen kann positiven Erinnerungen weichen. Braunschweiger Journal 8 Ausgabe 5/2015 pÉÜê=ÖÉÉÜêíÉ=a~ãÉå=ìåÇ=eÉêêÉåI ãÉáå=k~ãÉ=áëí=p~ï~ë=fç~ååçìK=fÅÜ=Äáå=e∏êÖÉê®íÉ~âìëíáâJjÉáëíÉê=ìåÇ=~êÄÉáíÉ=ëÉáí=ÇÉã=PNKMUKOMNP=ÖÉãÉáåë~ã=ãáí=ãÉáåÉê=pÅÜïÉëíÉê J=ÉÄÉåÑ~ääë=jÉáëíÉêáå=J=áå=ìåëÉêÉã=c~ãáäáÉåÄÉíêáÉÄ=~ã=jáííÉäïÉÖ=RMK pÉáí=ÇÉê=Ç~ã~äáÖÉå=bê∏ÑÑåìåÖ=áëí=Éë=ëíÉíë=ìåëÉê=^åëéêìÅÜI=ÑΩê=páÉ=ìåÇ=fÜêÉ=e∏êëÅÜïáÉêáÖâÉáíÉå=abo=âçãéÉíÉåíÉ=^åëéêÉÅÜé~êíåÉê=áã= kçêÇÉå=_ê~ìåëÅÜïÉáÖë=òì=ëÉáåK=táê=ÄÉëìÅÜÉå=ëí®åÇáÖ=cçêíJ=ìåÇ=tÉáíÉêÄáäÇìåÖÉå=òìê=dÉï®ÜêäÉáëíìåÖ=Ü∏ÅÜëíÉê=c~ÅÜâçãéÉíÉåòK få= ÇáÉëÉå= ãÉÜê= ~äë= òïÉá= g~ÜêÉå= ìåëÉêÉë= _ÉëíÉÜÉåë= Ü~ÄÉå= ìåë= îáÉäÉ= jÉåëÅÜÉå= ãáí= JìåÇ= çÜåÉJ= e∏êëÅÜïáÉêáÖâÉáíÉå= áÜê= sÉêíê~ìÉå ÖÉëÅÜÉåâí=ìåÇ=ìåë=~äë=áÜêÉå=e∏êÖÉê®íÉ~âìëíáâÉê=~ìëÖÉï®ÜäíK=táê=ÉêêÉáÅÜÉå=Ç~ë=ÉåíÖÉÖÉåÖÉÄê~ÅÜíÉ=sÉêíê~ìÉå=ÇìêÅÜ=ÉáåÉå=áåíÉåëáJ îÉå=báåë~íò=~å=^êÄÉáíëòÉáí=~ìÑ=Ñ~ÅÜäáÅÜ=ÜçÜÉã=káîÉ~ì=ìåÇ=ÇÉê=ãçÇÉêåÉå=íÉÅÜåáëÅÜÉå=^ìëëí~ííìåÖ=ìåëÉêÉë=c~ÅÜÄÉíêáÉÄÉëK= råëÉê=wáÉäW=ÜçÜÉ=hìåÇÉåòìÑêáÉÇÉåÜÉáíK dÉêåÉ=ïΩêÇÉå=ïáê=~ìÅÜ=páÉ=îçå=ìåëÉêÉã=c~ãáäáÉåÄÉíêáÉÄ=ΩÄÉêòÉìÖÉå> ^ìë=ÇáÉëÉã=dêìåÇ=Ü~ÄÉå=ïáê=ìåë=ÉåíëÅÜáÉÇÉåI=ÇÉå=jÉåëÅÜÉå=áã=kçêÇJlëíÉå=_ê~ìåëÅÜïÉáÖë Éíï~ë=ÉåíÖÉÖÉåòìâçããÉå=ãáí=ÉáåÉã=ïÉáíÉêÉå=c~ÅÜÖÉëÅÜ®Ñí=áå=nìÉêìãI=tÉëíÑ~äÉåéä~íò=NQK råëÉêÉ= qΩêÉå= ∏ÑÑåÉå= ïáê= Éêëíã~äáÖ= òìê= bê∏ÑÑåìåÖëÑÉáÉê= ÇÉë= _ÉíêáÉÄÉë= ~ã= p~ãëí~ÖI= ÇÉã NTKNMKNR=ìã=NNWMM=rÜêK=fÅÜ=ïÉêÇÉ=~Ä=ÇáÉëÉã=wÉáíéìåâí=áããÉê=îçê=lêí=ëÉáå=ìåÇ=ëçãáí=fÜê ÇáêÉâíÉê= ^åëéêÉÅÜé~êíåÉê= áå= p~ÅÜÉå= e∏êÉåI= e∏êÖÉê®íÉI= dÉÜ∏êëÅÜìíò= ìåÇ= wìÄÉÜ∏ê= ëÉáåK dÉêåÉ=ÄÉê~íÉ=áÅÜ=páÉ=ãáí=ÇÉê=å∏íáÖÉå=oìÜÉ=òìã=qÜÉã~=e∏êÉåI=ÑΩÜêÉ=âçëíÉåäçëÉ=e∏êíÉëíë ÇìêÅÜI=êÉé~êáÉêÉ=çÇÉê=éÑäÉÖÉ=áÜêÉ=ÄÉêÉáíë=ÄÉëíÉÜÉåÇÉå=e∏êëóëíÉãÉ=çÇÉê=åÉÜãÉ=k~ÅÜJ ÉáåëíÉääìåÖÉå=îçêK bÄÉåÑ~ääë=â∏ååÉå=páÉ=àÉÇÉêòÉáí=ÉáåÉå=qÉêãáå=òìã=âçëíÉåäçëÉå=mêçÄÉíê~ÖÉå=îçå e∏êÖÉê®íÉå=îÉêÉáåÄ~êÉåK oìÑÉå=páÉ=åçÅÜ=ÜÉìíÉ=~å=çÇÉê=ëÅÜ~ìÉå=páÉ=éÉêë∏åäáÅÜ=~Ä=ÇÉã=NTKNM=ÄÉá=ãáê=áã dÉëÅÜ®Ñí=îçêÄÉá> fÅÜ=ÑêÉìÉ=ãáÅÜ=ëÅÜçå=àÉíòí=Ç~ê~ìÑI=páÉ=éÉêë∏åäáÅÜ=âÉååÉåòìäÉêåÉå> 9 Braunschweiger Journal Ausgabe 5/2015 Ein Doppelscharkehrpflug für die Waldorfschule Text: Heinz Salbach • Fotos: Heinz Salbach, Wolfgang Altstedt Für das Unterrichtsfach „Vom Kern zum Brot” in der dritten Klasse sollten in gelockertem Erdreich Furchen gezogen werden zur Einsaat von Getreidesamen. Dafür wurde ein alter Pflug, Baujahr ca. 1935, der in die Jahre gekommen war, bei AntiRost gründlich überholt. Das Gerät wurde sandgestrahlt und schmirgelgeglättet und die Radachse überholt, die Fetttöpfe wurden neu aufgefüllt. Zum Schluss erhielt der Pflug noch einen naturgrünen Anstrich. Fertig! Nun konnte endlich gepflügt werden. In der Waldorfschule sollte er seiner Bestimmung übergeben werden. Dort war aber weit und breit kein Trecker oder Zugpferd zu sehen. Dafür sprangen ca. 20 Kinder ein und zogen gemeinsam mit dem Pflug Furchen in das geeggte Erdreich unter Anleitung der „Schüleropas”. Dazu bemerkt W. Mose: „So wird im Herbst der Acker gepflügt und geeggt, anschließend sät jedes Kind mit den Händen in die vorgefertigten Reihen den Getreidesamen ein und bedeckt ihn sorgfältig mit Erde. Im Frühjahr beobachten die Kinder, wie das Getreide wächst, Ähren ausgebildet und die Halme größer und größer werden und reifen.“ Am Montag, 3. August, war es dann endlich so weit. Bei sengender Hitze gegen 17 Uhr wurde das Getreide im Garten der Waldorfschule ge- Leserbrief Sehr geehrte Redaktion, mit Interesse habe ich den Artikel über die Jauersche gelesen. Mit den „Würstchen in Dosen” ist 1896 weltweit die erste Konservierung eines Lebensmittels gelungen! Nach meinem Wissen ist die erste Konservierung schon im Jahr 1810 durch den Franzosen Nicholas Appert durchgeführt worden. Zumindest ist 1810 das Jahr, in dem er von Napoleon das Patent für die Hitzesterilisation erhalten hat. Schon vorher hat N. Appert Versuche mit Glasbehältern und allen Sorten Lebensmitteln durchgeführt; er hat sie erfolgreich eingekocht. In seinen Buch „ Livre de tous les ménages, ou l'art de conserver” hat er seine Erfindung beschrieben. Es wurde in deutscher Übersetzung 1822 in Wien gedruckt. Mit freundlichen Grüßen Peter Pospiech PS: Das Buch kann im „Schmalbach Museum” eingesehen werden. erntet. Der Lehrer der 3. Großklasse und etliche Eltern beteiligten sich mit ihren Sprösslingen an der Ernte. Mit einer Sense, einigen Sicheln und auch mit Scheren wurde das Getreide über dem Boden geschnitten. In Bündeln wurde es neben dem Acker auf eine große Plane gelegt und soll nach den Schulferien gedroschen werden, danach wird das Getreide gemahlen, und in der Schule wird dann Brot gebacken. Braunschweiger Journal 10 Ausgabe 5/2015 Ein exotisches Tier in Riddagshausen Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen Foto: 'Kolago' nach wikipedia, Der Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Braunschweiger Land Seit 1913 ist der Arbeiter-Samariter-Bund vor Ort in Braunschweig aktiv und bietet Dienste an, die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Unter dem Motto ‚Wir helfen hier und jetzt’ kommt Hilfe immer dort an, wo Sie benötigt wird. Der ASB ermöglicht Menschen, ein größtmögliches Maß ihrer Selbstständigkeit zu entfalten und zu wahren. Im Bereich Hausnotruf betreibt der ASB im Braunschweiger Land sogar eine eigene Hausnotruf-Zentrale, die rund um die Uhr besetzt ist – 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag. Im letzten Jahr wurden im Rahmen der Aus- und Weiterbildung mehr als 2.100 qualifizierte Ersthelfer erfolgreich ausgebildet. Auch ein Grund, warum der ASB Bundesverband 2015 das Jahr der Ersten Hilfe feiert – denn Erste Hilfe kann jeder. Als einer von aktuell 17 niedersächsischen Ortsund Kreisverbänden im Landesverband Niedersachsen e.V. wächst auch das Dienstleistungsangebot stetig weiter. Der ASB bietet neben Behindertentransporten auch die mobilen Sozialen Dienste sowie den Service Essen auf Rädern an. Der Bereich Rettungsdienst – umfasst die Notfallrettung und den Krankentransport – bildet einen wichtigen Zweig des ASB. Mehr als 1 Million Menschen bundesweit teilen die humanitären und demokratischen Grundsätze des ASB und helfen mit einer Fördermitgliedschaft. Auch wer sich freiwillig engagieren möchte, findet beim ASB eine passende Möglichkeit. Haben Sie Fragen zu den umfassenden Leistungen oder Interesse an aktuellen Angeboten, informieren Sie sich einfach unter der 0531-19212 oder im Internet auf www.asb-bs.de. Im Juli begegnete uns drei Tage lang am Beginn des Damms zwischen den Riddagshäuser Teichen nahe der Friedrich-Ebert-Allee immer an derselben Stelle eine entenähnliche Gans mit sehr hohen Beinen, die wir noch nie gesehen hatten. Ist Ihnen dies exotische Tier vielleicht auch aufgefallen? Wir machten ein Foto davon und fanden zu Hause in unserem Vogelbuch von 1980 eine passende Abbildung, die eine 'Nilgans' (Alopochen aegyptiacus) zeigt. Diese Art stammt also aus Ägypten. Im Text des Buches heißt es: „in Westeuropa eingebürgert, als Irrgast in Nordafrika, in Europa wohl meist aus Gefangenschaft entwichen”. Da dachten wir, die Gans käme vielleicht aus einem Zoo und könnte sich möglicherweise in Freiheit nur schlecht ernähren. Also haben wir eine E-Mail an den Tierschutzverein in Braunschweig geschickt. Die Antwort kam sehr schnell: Verena Geißler klärte uns darüber auf, dass Nilgänse, wie z.B. auch Waschbären, zu den tierischen Einwanderern zählen, die mittlerweile in immer größer werdenden Populationen in Deutschland leben. Allein in Niedersachsen gibt es ca. 2000 Brutpaare. Auch am Ölper See hat man mehrere Exemplare beobachtet, die sich auch erfolgreich vermehren. Wir sollten uns also keine Sorgen um das Tier machen. Im Internet fanden wir dann die Information, dass die Nilgänse wohl zuerst in England als Exoten gehalten wurden, aus der Gefangenschaft entkommen konnten und sich über die Niederlande nun weiter auf dem europäischen Festland verbreiten. Hier sollen sie inzwischen zum Problem geworden sein, weil sie sehr aggressiv gegenüber anderen Wasservögeln sind, wenn sie ihr Revier erobern und verteidigen. Sie verletzen und töten Enten, Teichhühner und fremde Küken. Daher hat man die Nilgänse zum Abschuss freigegeben, wenn auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU) sich gegen diese Entscheidung wendet. Bei einem späteren Besuch in Riddagshausen sahen wir 'unsere' Nilgans mit über 10 Artgenossen auf dem Kreuzteich schwimmen. Nilgans-Paar mit Küken. Braunschweiger Journal 11 Ausgabe 5/2015 Von Wildgänsen und wilden Kavalieren Von Brigitte Klesczewski „Selma Lagerlöf, von Wildgänsen und wilden Kavalieren” betitelte Barbara Thoma ihre Biographie über die schwedische Schriftstellerin. Die Ungekrönte (1858 – 1940) sagte selbst von sich: „Wenn ich ein kleines bisschen Realität greifen und in Dichtung umwandeln kann, bin ich zufrieden.” Preisgekrönt wurden 1890 durch die Zeitschrift Idun einige Kapitel von Gösta Berling, dem Anführer der 11 Kavaliere, die auf dem Herrenhof der stolzen Majorin auf Ekeby zu Gast waren. Als das Buch 1891 erschien, war Selma Lagerlöf 33 Jahre alt und hatte 10 Jahre daran gearbeitet. Es fand in ihrer Heimat eine enorme Beachtung und wurde bald darauf in alle Weltsprachen übersetzt, weil die Gösta Berling Saga in ihrer kraftvollen Sprache, übersprudelnd von Leben, etwas Neues in der damaligen Literatur darstellte. Der erste Satz im Roman: „Endlich stand der Pfarrer auf der Kanzel” wurde in Schweden zum geflügelten Wort. Ihren Schatz an Märchen, Mythen, Legenden sowie historischen Ereignissen hatte sie sich in jungen Jahren auf dem Gutshof Marbacka, ihrem Elternhaus, angeeignet. Hier war sie verwurzelt. Als er 1888, hauptsächlich wegen der Trunksucht ihres Vaters, Garbo spielte die Elisabeth Dohna, die dem heruntergekommenen Pfarrer aus seiner Sinnkrise heraushilft. In den Jahren 1906 bis 1907 schrieb die Schwedin das Werk, das ihren Ruhm am weitesten in die Welt getragen hat. Es war eine Auftragsarbeit von der Regierung an die ehemalige Lehrerin Selma Lagerlöf. Sie sollte ein Schulbuch schaffen, mit dem die Schüler ihr Heimatland besser kennen lernen konnten. Da lässt die gewandte Geschichtenerzählerin Nils Holgersson mit den Wildgänsen eine wunderbare Reise über Schwedens Landschaften machen. Alte Sagen erwachen zum Selma Lagerlöf, Bild aus „Frauen” Leben, verschiedenarvon C. Lück, Verlag Enßlin & Laiblin, tige Menschen tauReutlingen chen auf, und Tierverkauft werden musste, war schicksale werden hineingesie untröstlich. Im Jahr 1907 flochten. Am Ende kehrt der konnte sie Marbacka zurück- wegen Tierquälerei in einen kaufen. Heute ist dieser Guts- Däumling verwandelte Nils hof ein Nationalmuseum. geläutert nach Hause zurück. Gösta Berling wurde 1924 von Der österreichisch-britische Mauritz Stiller verfilmt. Greta Philosoph Sir Karl Popper erklärte 1984: „Nils Holgersson ist ein Buch, das meinen Charakter entscheidend beeinflusste, wie auch den meines Jugendfreundes Konrad Lorenz. Konrad verliebte sich in die Wildgänse, ich verliebte mich in Selma Lagerlöf und ihre Bücher.” Durch die Baronin Schough wurde Selma Lagerlöf auf einen armen Buben aufmerksam gemacht, der Nils Holgersson hieß. Sie übernahm die Pflegschaft für ihn. Ihr Pflegekind wanderte später in die USA aus. Sein Sohn, der auch den Namen Nils erhielt, wurde ein erfolgreicher Werbemanager und hat wie sein Vater Schweden nicht vergessen. Er wurde 1996 von Karl Gustav XVI gemeinsam mit Königin Silvia während ihrer Reise durch die USA besucht. Selma Lagerlöf starb vor 75 Jahren. Sie erhielt als erste Frau 1909 den Nobelpreis für Literatur. Die Universitäten Uppsala, Kiel und Greifswald verliehen ihr die Ehrendoktorwürde. Besonders stolz jedoch war sie auf ihre Mitgliedschaft in der Schwedischen Akademie. Braunschweiger Journal 12 Ausgabe 5/2015 Ein Leben im Schatten des Dichterfürsten Zum 250. Geburtstag von Christiane von Goethe Von Christel Mertens „Ich ging im Walde so für mich hin, und nichts zu suchen, das war mein Sinn”. Dieses Liebesgedicht schreibt Goethe 1813 aus Anlass des 25. Jahrestages seiner ersten Begegnung mit Christiane Vulpius und nennt es „Gefunden”. Es ist zwar nicht im Walde, sondern im Park an der Ilm, wo ihn auf seinem Weg vom abgelegenen Gartenhaus ins Weimarer Schloss eine junge Frau anspricht und um eine Empfehlung für ihren Bruder bittet. Der aufstrebende Schriftsteller muss für seine verarmte Familie sorgen. Sie selber steuert mit ihrem Verdienst als Putzmacherin einen kleinen Anteil bei. Goethe bestellt die junge Frau zu sich ins Gartenhaus und verspricht Unterstützung. Ohne gesucht zu haben, hat er sie gefunden, die Frau, die bis zu ihrem Tod 28 Jahre lang in unerschütterlicher Liebe zu ihm halten sollte. Zunächst besucht Christiane Vulpius den Dichter regelmäßig für ein heimliches Schäferstündchen. Schließlich nimmt er sie in seinem Gartenhaus auf, wo sie, vor der Öffentlichkeit verborgen, mit ihm lebt und alsbald schwanger wird. Verborgen bleibt das illegitime Verhältnis im kleinen Weimar allerdings nicht lange. Man ist empört! Der verehrte Herr Geheimrat, nein so etwas! Und dann diese einfache Person aus dem Volke! „Diese toll gewordene Blutwurst”, wie sich Bettina von Arnim zu äußern beliebt. Einfach, ja, das ist Christiane. Es fehlt ihr an Bildung, sie ist nicht intellektuell. Eine Schönheit ist sie auch nicht. Aber Goethe hegt definitiv auch keine Heiratsabsichten, sondern will lediglich Sinnesfreuden mit der 23-jährigen teilen. Sie leben also unverheiratet zusammen, Sohn August wird geboren, der Herzog ist Pate, vier weitere Geschwister sterben bei oder kurz nach der Geburt. Christiane sorgt für Behaglichkeit und Ordnung in Haus und Hof. Sie ist eine gute Köchin und geschickte Wirtschafterin. Goethe indessen kommt und geht, wie er will, befindet sich oft monatelang getrennt von Frau und Kind, zum Beispiel an Schillers Seite in Jena, um zu arbeiten. Doch auch, wenn er daheim ist, gibt es wenig Gemeinsamkeiten. Goethe hält sich in den hinteren Räumen des Hauses am Frauenplan auf, das man inzwischen bewohnt, Christiane pflegt Umgang mit Schauspielern der Komödie. Ihre andere Lei- Christiane Goethe, geb. Vulpius (1765–1816) Ausschnitt aus einer historischen Postkarte. Repro: D. Seppelt denschaft ist tanzen. In Bad Lauchstädt, wo Christiane sich wiederholt zur Kur aufhält und Goethe später ein Theater baut, kann man noch heute ihre durchgetanzten Ballschuhe betrachten. Im Jahr 1806, nach der Schlacht von Jena und Auerstedt gibt es Einquartierung, und Christiane verteidigt Haus und Mann wie eine Löwin gegen die Franzosen. Nach diesem Ereignis entschließt sich Goethe spontan, die Frau, mit der er bereits seit 18 Jahren zusammenlebt, in aller Stille in der Jakobikirche zu heiraten. Christiane ist 41, Goethe 57 Jahre alt. 1813 wird Weimar noch einmal vom Kriegsgeschehen erschüttert. Wieder gibt es Einquartierung im Haus am Frauenplan, die Christiane allein bewältigen muss; denn der Hausherr kurt in Böhmen. In der Folgezeit wird Christiane zunehmend kränklich, bis sie 1816 nach schwerem Todeskampf an Nierenversagen stirbt. Auch in ihren letzten Stunden versagt ihr der geliebte Ehemann seine Nähe und seinen Beistand. An der Beerdigung auf dem Jakobifriedhof nimmt er nicht teil. Die Inschrift auf ihrem Grabstein erweckt jedoch den Eindruck, dass er sehr wohl um sie trauert: „Du versuchst, o Sonne, vergebens, durch die düst’ren Wolken zu scheinen. Der ganze Gewinn meines Lebens ist, ihren Verlust zu beweinen.” 13 Braunschweiger Journal Ausgabe 5/2015 Von Mesopotamien bis Derenburg Text und Fotos: Gerhard Hühne Ungefähr 60 km sind es von Braunschweig bis Derenburg, wenn sie in Werningerode von der B 6n abbiegen. Da hatten es sudetendeutsche Glasbläser aus der Tschechoslowakei, die nach dem zweiten Weltkrieg das Land verlassen mussten, sehr viel weiter. Vertraglich wurde ihnen damals zugesichert, dass sie ihr Handwerkszeug mitnehmen durften. Glücklicherweise konnten ihnen die Gebäude eines alten Kraftwerkes, das nicht mehr in Betrieb war, zur Nutzung überlassen werden. Nachdem 1840 die letzte Wanderglashütte diese Region verlassen hatte, weil vermutlich der umliegende Wald kein Brennholz mehr hergab, entstand 1949 der VEB Glaswerk Derenburg. Das Werk ist heute in Privathand und wird seit 2004 als Glasmanufaktur Harzkristall geführt. Neben einem neuen Emp- fangs- und Ausstellungsgebäude ist auf dem Gelände ein großer Erlebnisspielplatz und ein sehr abwechslungsreich gestalteter Park entstanden. Um den Fuß des nur noch 50 m hohen Schornsteins des ehemaligen Kraftwerkes wurde im Januar 2015 ein gemütliches Café eingerichtet. Bei einer Führung lernt man die Entwicklungsgeschichte des Glases, die Herstellungsmethoden der unterschiedlichen Glassorten, die Zutaten und die Fertigungsmöglichkeiten kennen und kann ganz nahe den Glasbläsern bei ihrer schweren und schweißtreibenden Arbeit zuschauen. Während in DDR-Zeiten hauptsächlich Haushaltsglaswaren hergestellt wurden, hat das Werk sich heute hauptsächlich auf große mundgeblasene Lampenschirme für Kirchen, Museen oder historische Straßenlaternen speziali- Liebe Leserin, lieber Leser, siert und ist damit eine von zwei Glashütten in der Bundesrepublik mit diesem Angebot. Der Rundgang endet in der 2. Etage der Ausstellungshalle, in der die Glaserzeugnisse mit der ganzen Vielfalt der Glasgestaltung besichtigt und auch erworben werden können. Die Manufakur ist täglich ab 10 Uhr geöffnet, Führungen werden stündlich angeboten, und die Einrichtung ist barrierefrei. Einzelheiten unter www.harzkristall.de Ausstellungssessel zu Sonderpreisen! Besuchen Sie unsere Ausstellung und lassen Sie sich kompetent und unverbindlich beraten bitte berücksichtigen Sie bei Ihren Kaufentscheidungen unsere Inserenten! 14 Braunschweiger Journal Zum 150. Todestag von Ignaz Semmelweis Ausgabe 5/2015 SICHERHEIT ZUHAUSE – RUND UM DIE UHR! SCHNELLE UND ZUVERLÄSSIGE HILFE IM NOTFALL Von Maria Semmler Ignaz Semmelweis wurde 1818 im heutigen Budapest in einer deutschstämmigen Familie geboren. Er studierte Medizin in Wien und begann anschließend dort als Geburtshelfer zu arbeiten. Dieses Fachgebiet genoss ein geringes Ansehen, weil die meisten Patientinnen aus ärmlichen Verhältnissen stammten. Im Krankenhausteil, wo Ärzte und Studenten arbeiteten, war die durch das Kindbettfieber bedingte Sterblichkeit bis zweimal so hoch wie in dem, wo nur die Hebammen ausgebildet wurden (30 bzw. 15 Prozent). Man behauptete, dass die Geburt im Tor eines Hauses weniger gefährlich sei als dort. Doktor Semmelweis suchte die Ursache. Erst als ein Arzt während einer Leichensektion sich verletzte und an einer Blutvergiftung verstarb (die Krankheit zeigt sich ähnlich wie das Wochenbettfieber), entdeckte er folgendes: Die Mediziner untersuchten nach den Sektionen von toten Patientinnen gebärende Frauen und übertrugen dabei infektiöses Material. Daraufhin ordnete er an, vor jeder Untersuchung die Hände und Instrumente mit Chlorlösung zu desinfizieren, achtete auf die Sauberkeit der Wäsche und kontrollierte das Personal Tag und Nacht. In der Folge sank die Sterblichkeitsrate von 12,3 auf 1,3 Prozent. Seine Theorie wollten andere Ärzte nicht anerkennen, weil sie danach selbst die Verursacher jener Krankheit waren. Die Hygiene galt als Zeitverschwendung (man kannte noch keine Bakterien). Die Intrigen blühten. Dr. Semmelweis bekam eine Auszeichnung, die ihm jedoch wieder aberkannt wurde. Außerdem wurde ihm die Fortsetzung seiner Tätigkeit als Arzt ver- Arbeitnehmer und Rentner betreuen wir von A-Z im Rahmen einer Mitgliedschaft bei der Einkommensteuererklärung wenn sie Einkünfte ausschließlich aus nichtselbständiger Tätigkeit sowie Rentenbezüge haben und die Nebeneinnamen aus Überschusseinkünften (z.B. Vermietung) die Einnahmegrenze von insgesamt 13.000 bzw. 26.000 € nicht übersteigen. Beratungsstelle: Christian Cziesla, Tel.: 0531/6149045 Leipziger Straße 220 • 38124 Braunschweig-Stöckheim Termine nach tel. Vereinbarung. Bei Bedarf Hausbesuche möglich www.vlh.de • e-mail: [email protected] HAUSNOTRUF Sicherheit per Knopfdruck 24-Stunden-Rufbereitschaft Einfache Bedienung EN JE TZ T EI N MONAT S LO EN KOST TE STEN! ANMELDUNG UND INFO: Saarbrückener Straße 50, 38116 Braunschweig Tel.: 0531 - 4 80 79 10, E-Mail: [email protected] www.paritaetischer-bs.de weigert. Daraufhin verließ er Wien und siedelte nach Ungarn über. Ab 1851 leitete er die Geburtshilfeabteilung in Pest und erhielt eine Professur für Geburtshilfe an derselben Universität, die heute seinen Namen trägt. Seine Erfahrungen fasste er in dem Buch Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers zusammen. Die Anerkennung wurde ihm jedoch versagt und er selbst oft verspottet. Semmelweis antwortete in offenen Briefen auf die Attacken der Ärzte „das Morden muss aufhören, und damit das so kommt, werde ich Wache halten”, was ihm viele Feinde verschaffte. 1865 wollte sich der unter Überarbeitung leidende Arzt im Kurort bei Wien erholen. Auf dem Weg dorthin wurde er eingeladen, eine Klinik zu besuchen. Unter diesem Vorwand lockten ihn drei Ärzte in die staatliche Landesirrenan- Triftweg 73, 38118 Braunschweig Tel.: 0531 - 25 65 70, E-Mail: [email protected] www.ambet.de stalt bei Wien und hielten ihn dort gegen seinen Willen und ohne Diagnose fest. Am 13. August, zwei Wochen nach seiner Einweisung in Döbling, starb er mit 47 Jahren infolge einiger Verletzungen an einer Blutvergiftung. Zahlreiche Ungereimtheiten deuten auf willkürliche Psychiatrisierung und ein darauf folgendes Tötungsdelikt. 1867, zwei Jahre nach seinem Tod, wurde vom schottischen Chirurgen Joseph Lister das Desinfizieren des Operationsfeldes mit Karbol eingeführt und damit ein drastischer Rückgang der Sterblichkeit bei allen Operationen erreicht. „Nur sehr Wenigen war es vergönnt, der Menschheit wirkliche, große und dauernde Dienste zu erweisen, und mit wenigen Ausnahmen hat die Welt ihre Wohltäter gekreuzigt und verbannt” – schrieb von ihm Dr. Kugelmann aus Hannover. 15 Braunschweiger Journal Ausgabe 5/2015 Mein Kollege, Sir Henry Von Helmut Wenzel Nichts als Ärger: Nach zügiger Bauphase stand der Rohbau des zukünftigen Eigenheims, den Sir Henry an einem Wochenende stolz bewertete. Ein Sandhügel vor seiner Villa kündigte die Verputzung der Wandflächen an. Alles verlief fahrplanmäßig. Gemütlichen Schrittes tauchte ein Spaziergänger mit seinem Hund auf, den es magisch zu dem Sandhügel zog. Es kam auch so, wie von Henry vorausgeahnt, der Hund vergrößerte den Hügel durch seinen Haufen. Als zukünftiger Hausbewohner stellte er sich nun bildlich vor, wie ausgerechnet dieser kontaminierte Sandteil sich als Ornament an einer Wand seines Wohnzimmers verewigen würde. Henry stürzte aus dem Rohbau, konfiszierte den Hund und hielt diesen so lange an der Leine, bis der Spaziergänger mit einer Schippe zurückgekehrt war, um die Hinterlassenschaft seines Fiffis ausbuddeln und entfernen zu können. Spezialbrillengläser für altersbedingte Makuladegeneration „Ich habe eine Makulaerkrankung. Ich konnte fast nichts mehr lesen oder in der Ferne erkennen. Mit den neuen Spezialbrillengläsern hat mich mein Augenoptiker optimal versorgt. So bin ich im Alltag wieder aktiv und sicher.” Schloßpassage 25 • 38100 Braunschweig • Tel. 0531.455660 Was geschah vor 25 Jahren Okt./Nov. 1990 Von Helmut Wenzel Oktober Am 2. Oktober wird mit der deutschen Vereinigung nach 45 Jahren der Besatzungsstatus Berlins beendet. Die DDR-Volkskammer löst sich während einer Festsitzung in Ost-Berlin auf. Mit dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik endet einen Tag später die getrennte deutsche Nachkriegsgeschichte. Deutschland erhält seine Souveränität. Bundespräsident Richard von Weizsäcker sagt in seiner Ansprache anlässlich des Staatsaktes zum Tag der Deut- schen Einheit: „Sich zu vereinen, heißt teilen lernen!” Am 4. Oktober kommt der gesamtdeutsche Bundestag mit zusätzlich 144 Abgeordneten aus der ehemaligen DDR zu seiner ersten Sitzung im Berliner Reichstagsgebäude zusammen. In Bonn wird ein Regierungsabkommen unterzeichnet, das für den Aufenthalt und Abzug sowjetischer Truppen in der ehemaligen DDR 13 Mrd. DM bereitstellt. Am 12. Oktober wird Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble während einer Wahlveranstaltung in Offenburg von einem Attentäter lebensgefährlich verletzt. Im November stehen überwiegend ausländische Ereignisse in den Schlagzeilen. US-Präsident George Bush kündigt eine Truppenverstärkung um 200000 Mann im 1. Irak-Krieg an. Zu einer Diskussion über die Golfkrise trifft er sich am 18. November mit Bundeskanzler Helmut Kohl in Oggersheim. Margaret Thatcher kündigt ihren Rücktritt als Premierministerin und Vorsitzende ihrer konservativen Partei an. Am 27. November wird John Major als ihr Nachfolger gewählt. Am 19. November formuliert Bundeskanzler Helmut Kohl auf dem KSZE-Gipfel in Paris fünf „feierliche Zusagen” („KSZE” = Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa): - Das geeinte Deutschland wird im Bewusstsein seiner Geschichte ein Eckstein der europäischen Friedensordnung sein. - Das geeinte Deutschland bestätigt die Endgültigkeit der deutschen Grenzen. - Die Bundesrepublik wird Hoheitsrechte an die Europäische Gemeinschaft abgeben und ihre wieder gewonnene Souveränität mit modernem Souveränitätsverständnis verbinden. - Das vereinigte Deutschland verzichtet auf atomare, biologische und chemische Waffen und verringert seine Armeestärke auf 370 000 Mann. - Deutschland bekennt sich auch in Zukunft zur KSZE als Motor gesamteuropäischer Friedenspolitik. 16 Braunschweiger Journal Ausgabe 5/2015 Bei Erwerb und beim Verkauf Ihrer Immobilie kommt es auf den kompetenten Makler an! Greune - Steigert Immobilien Ihr Partner rund um die Immobilie! Greune-Steigert Immobilien Ein RUNDUM - SORGLOSaus Wolfenbüttel gehört zu PAKET für den Verkäufer den kompetenten Makler im Bereich Wolfenbüttel Braunschweig und über diese Grenzen hinaus - ein starker Partner. Für den Verkauf einer Immobilie und die Tätigkeit des Maklers genügt es nicht nur Besichtigungen mit Interessenten zu führen. Das Unternehmen Greune-Steigert Immobilien erstellt neutrale aussagefähige Wertermittlungen. Sie ermittelt mit dem Verkäufer den Angebotspreis und erstellt ein aussagefähiges Exposé mit Fotos und Grundrisszeichnungen. Diese werden für die Vermarktung professionell erstellt. Zur Vermarktung gehört ebenfalls die Onlineveröffentlichung in diversen Portalen und Printmedien. Die Vorbereitung der Verträge und die dazugehörenden Erläuterungen gehören zum Aufgabengebiet des persönlichen Ansprechpartners. Er betreut das Objekt bis zur Übergabe und Meldungen an die Versorgungsunternehmen. Dieses Motto hat sich das Unternehmen Greune – Steigert Immobilien auf die Fahne geschrieben und hat in der Vergangenheit viele zufriedene Käufer und Verkäufer zueinandergeführt. dass auf unsere Kunden unangenehme Überraschungen Das RUNDUM - SORGLOS - PAKET für den Verkäufer erwarten”. - Erstellung einer aussagefähigen Wertermittlung Das dreiköpfige Team der Greu- Erstellung von Verkaufsunterlagen ne-Steigert Immobilien ist ein - Vermarktung über moderne Medien (Internetportale, kompetenter Ansprechpartner Printmedien u.a.) in allen Immobilienfragen. Pro- Betreuung der Immobilie während der Vertragslaufzeit fesionelle Kaufabwicklungen ist - Besichtigungen mit Kaufinteressenten das oberste Gebot des Unter- Vorbereitung des Kaufvertrages nehmens. - Prüfung der Liquidität Weitere Informationen gibt es im - Terminierung des Notartermines und Durchsprache Internet: www.greune-steigertdes Vertrages mit Erläuterung wf.de oder mailen sie unter - Erstellung des Übergabeprotokolles [email protected]. - Meldung an die Versorgungsunternehmen Eine Terminabsprache können sie mit einem Mitarbeiter unter 05331 90 41 04 vereinbaren. zukommen. Durch die hervorra„Unsere Verkäufer können ganz bequem ihren alltäglichen Be- genden Kontakte zu den verschäftigungen nachgehen und schiedenen Gewerken ist das wissen ihr Objekt in guten Hän- Immobilien-Team der Firma Greune-Steigert in der Lage den”. Für den Käufer ist es wichtig vor dem Käufer alle Kosten und dem Kauf einer Immobilie zu Arbeiten vor Vertragsabschluss wissen, welche Arbeiten und aufzustellen. „So vermeiden wir finanziellen Belastungen auf ihn zuverlässig und kompetent, Ein S TARKES Immobilienteam an IHRER Seite BERATUNG VERKAUF VERMITTLUNG WERTERMITTLUNG Vor dem Verkauf steht unsere professionelle Bewertung 05331 90 41 04 www.greune-steigert-wf.de [email protected] Nordring 71 * 38304 Wolfenbüttel Fax: 05331 90 41 06 Mobil: 0170 33 15 068 17 Braunschweiger Journal Ausgabe 5/2015 Das Gängelband Text: Heinz Salbach Von Jean-Jacques Rousseau stammt der Satz, es gäbe nichts „Lächerlicheres als den Gang von Leuten, die als kleine Kinder zu lange am Gängelband geführt” wurden. Auch Kant sprach vom „Gängelwagen” und „Leitband”, die zu unselbstständigem Denken führten. Seit 1716 ist das Gängelband lexikalisch bekannt. Auch Luther verwendete das Verb „gängeln”. Aber nun zur praktischen Seite des Gängelbandes als Lauflernhilfe zum Gehenlernen für kleine Kinder im 18. Jahrhundert. Diese Vorrichtung hatte zwei lange Bänder, die am Rücken oder am Ärmelansatz des kindlichen Kleidungsstücks angenäht wurden. Und es gab auch geschirrartige Haltevorrichtungen. Die Länge der Bänder bestimmte die räumliche Bewegungsmöglichkeit, später dann diente das Gängelband als Hilfe, um die Kinder in der Nähe zu halten. In der Qualität gab es auch Unterschiede: Einfach, wie eine Leine oder wie ein Pferdegeschirr und auch mit mehreren Halteschlaufen für eine Kindergruppe. Dann später ab dem 7. Lebensjahr trugen die kleinen Erwachsenen kein Gängelband mehr. Ein weiteres Requisit war der Fallhut, der mit einer Rundumwulst aus Stoff oder Pelz versehen war. Dieser Hut schützte die Kinder, wenn sie sich im Bereich von Türen und scharfen Kanten beweg- Ein „Gängelband” umfunktioniert als „Sicherheitsgurt”. Foto: E. Qweitzsch ten. Das Gängelband gibt es auch heute noch. Denn die „Stiftung Liberales Netzwerk“ zeichnet jedes Jahr Per- sönlichkeiten mit dem Gängelband aus, die ihren Eigennutz über das Gemeinwohl stellen. Welfenplatz - Braunschweig Tel.: 0531 / 262 11 70 • Reparaturen Eildienst • kostenloses Leihgerät auf Wunsch • Fachberatung statt Fehlkauf • Antennenbau Ihr Partner wenn Sie Profis brauchen! Egal welches Fabrikat oder wo gekauft: wir helfen - schnell, fachmännisch und preiswert! Gewinnspiel radio rauch verlost 2 Einkaufsgutscheine im Wert von je 25 Euro. Bitte schreiben Sie eine Postkarte oder E-Mail mit dem Stichwort „radio rauch” an: MC Werbung, Wichernstr. 22, 38300 Wolfenbüttel oder per E-Mail an: [email protected] Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Einsendeschluss ist der 31. Oktober 2015 10-Tage-Flusskreuzfahrt/VP ab € 949,Mit der ***MS Princess von Braunschweig bis nach Amsterdam Frühbucherrabatt Frühbucherrabatt bei Buchung bis 31.01.16 50,- € p.P. 7-Tage-Flusskreuzfahrt/VP ab € 699,Mit der ***MS Princess von Braunschweig nach Swinemünde bei Buchung bis 31.10.15 20,- € p.P. Braunschweig - Minden - Stolzenau - Hoya - Bremen - Oldenburg - Groningen - Lemmer - Amsterdam Mittelland-Kanal - Elbe-Havel-Kanal - Havel – Havel-Oder-Wasserstraße - Oder - Oder- bzw. Stettiner Haff - Swinemünde Mit der gemütlichen MS Princess reisen Sie entspannt durch die wechselnden Landschafen auf Kanälen, Flüssen und über „Meere” von Braunschweig vorbei an Minden, Bremen, Oldenburg, Leer, Groningen, Lemmer bis Sie Amsterdam erreichen. Genießen Sie die Landschaften die an Ihnen vorüber ziehen. Gönnen Sie sich eine Auszeit vom Alltag und lassen mal so richtig die Seele baumeln. Ihr Schiff MS PRINCESS: Dank ihrer kleinen Abmessungen kann die gemütliche MS PRINCESS auch auf kleinen Wasserstraßen fahren. Die MS PRINCESS verfügt über ein hell eingerichtetes Restaurant und einen gemütlichen Salon. Insgesamt bietet die PRINCESS 49 Außenkabinen 42 x 2-Bett-Kabinen auf dem Hauptdeck (Hoofddek) und 7 x 2-Bett-Kabinen auf dem Oberdeck (Bovendek). Alle Kabinen sind ca. 10,5 qm groß, mit DU/WC, Föhn, Sat-TV, Safe (Gebühr), kleinem Kleiderschrank und zentral geregelter Klimaanlage (die Fenster sind auf beiden Decks nicht zu öffnen) ausgestattet. Von den zwei getrennten Betten wird eines tagsüber als Sofa und Sitzmöglichkeit hergerichtet. Alle Decks, auch das große, zum Teil überdachte Sonnendeck, sind neben den Treppen über einen Treppenlift erreichbar. Die Treppen sind sehr steil (Tragkraft Treppenlift auf Passagier- und Sonnendeck, max. 100 kg). Wir empfehlen bequeme Kleidung, einen Pullover für kühlere Abende sowie festes Schuhwerk für die Landgänge mitzunehmen. Zum Abendessen ist gepflegte Kleidung erwünscht. Technische Daten: Baujahr 1981, letzte Renovierungen 2010–2013, Anzahl Passagiere max. 102 Personen, Länge 80 m, Breite 9,5 m, Tiefgang 1,30 m, Höhe 4,00 m, Geschwindigkeit 20 km/h, Flagge Deutsch, Bordwährung Euro, EC-Karte, Kreditkarten Visa und Mastercard werden akzeptiert. Ein ausführliches Ausflugsprogramm erhalten Sie etwa 3 Wochen vor Reisebeginn (fakultativ). Die An- und Ablegezeiten sind Richtzeiten. Programmänderungen auch durch Niedrig-/Hochwasser möglich. Reisen Sie mit uns auf Gewässer und Wasserstraßen die eine Faszination ausstrahlen und die es wert sind von Ihnen bei dieser Reise entdeckt zu werden. Mit der gemütlichen MS Princess reisen Sie entspannt von Braunschweig bis nach Swinemünde. Ihr Schiff MS PRINCESS: Dank ihrer kleinen Abmessungen kann die gemütliche MS PRINCESS auch auf kleinen Wasserstraßen fahren. Die MS PRINCESS verfügt über ein hell eingerichtetes Restaurant und einen gemütlichen Salon. Insgesamt bietet die PRINCESS 49 Außenkabinen 42 x 2-Bett-Kabinen auf dem Hauptdeck (Hoofddek) und 7 x 2-Bett-Kabinen auf dem Oberdeck (Bovendek). Alle Kabinen sind ca. 10,5 qm groß, mit DU/WC, Föhn, Sat-TV, Safe (Gebühr), kleinem Kleiderschrank und zentral geregelter Klimaanlage (die Fenster sind auf beiden Decks nicht zu öffnen) ausgestattet. Von den zwei getrennten Betten wird eines tagsüber als Sofa und Sitzmöglichkeit hergerichtet. Alle Decks, auch das große, zum Teil überdachte Sonnendeck, sind neben den Treppen über einen Treppenlift erreichbar. Die Treppen sind sehr steil (Tragkraft Treppenlift auf Passagier- und Sonnendeck, max. 100 kg). Wir empfehlen bequeme Kleidung, einen Pullover für kühlere Abende sowie festes Schuhwerk für die Landgänge mitzunehmen. Zum Abendessen ist gepflegte Kleidung erwünscht. Technische Daten: Bj. 1981, letzte Renovierungen 2010–2013, Anzahl Passagiere max. 102 Personen, Länge 80 m, Breite 9,5 m, Tiefgang 1,30 m, Höhe 4,00 m, Geschwindigkeit 20 km/h, Flagge Deutsch, Bordwährung Euro, EC-Karte, Kreditkarten Visa und Mastercard werden akzeptiert. Ein ausführliches Ausflugsprogramm erhalten Sie etwa 3 Wochen vor Reisebeginn (fakultativ). Die An- und Ablegezeiten sind Richtzeiten. Programmänderungen auch durch Niedrig-/Hochwasser möglich. Ihre Reiseroute und Ausflugsprogramm: Unsere Leistungen: Unsere Leistungen: Ihre Reiseroute und Ausflugsprogramm: Sa., 10.09.16 So., 11.09.16 Busrückreise von Amsterdam nach Braunschweig im modernen Fernreisebus Transfer zum Hafen Braunschweig Gepäckbeförderungen in/aus Ihrer Kabine 10-tägige Flusskreuzfahrt laut Programm 9 x Übernachtung in der gebuchten Kabine 9 x Vollpension (beginnt mit Abendessen, endet mit Frühstück) Kaffee-/Tee (wenn an Bord je nach Programm) Mitternachtssnack Ulli-Reisen-Reisebegleitung während der gesamten Reise Begrüßungs- und Abschiedsgetränk Kapitäns-Dinner im Rahmen der VP Unterhaltungsprogramm an Bord Tanzabend an Bord Nutzung aller Einrichtungen im Passagierbereich alle Hafensteuern und Schiffsgebühren Bustransfer Swinemünde - Braunschweig im modernen Fernreisebus Gepäckbeförderungen in/aus Ihrer Kabine 7-tägige Flusskreuzfahrt laut Programm 6 x Übernachtung in der gebuchten Kabine 6 x Vollpension (beginnt mit Abendessen, endet mit Frühstück) Kaffee-/Tee (wenn an Bord je nach Programm) Mitternachtssnack Ulli-Reisen-Reisebegleitung während der gesamten Reise Begrüßungs- und Abschiedsgetränk Kapitäns-Dinner im Rahmen der VP Unterhaltungsprogramm an Bord Tanzabend an Bord Nutzung aller Einrichtungen im Passagierbereich alle Hafensteuern, Schiffs- und Straßengebühren Mo., 29.08.16 Di., 30.08.16 Mo., 12.09.16 Di., 13.09.16 Mi., 14.09.16 Do., 15.09.16 Fr., 16.09.16 Sa., 17.09.16 So., 18.09.16 Mo., 19.09.16 Einschiffung in Braunschweig Minden Stadtrundfahrt fak. Stolzenau Stolzenau Hoya Ausflug Verden fak. Hoya Bremen Stadtrundfahrt fak. Bremen Oldenburg Stadtrundgang fak. Oldenburg Leer Stadtrundgang fak. Leer Groningen Stadtrundgang fak. Groningen Lemmer Stadtrundgang fak. Amsterdam Amsterdam Stadtrundfahrt fak. Grachtenrundfahrt fak. Amsterdam Ausschiffung Mindestteilnehmerzahl: 25 Personen. Gültiger Personalausweis erforderlich! Evtl. Eintritts- und Besichtigungsgelder sowie die Landausflüge sind im Reisepreis nicht enthalten. Termin und Preise pro Person in Doppelkabine: Sa. 10.09. - Mo. 19.09.16 Glücksdoppelkabine 999,Doppelkabine Hauptdeck 1149,Doppelkabine Oberdeck 1299,- Zuschläge: Einzelkabine Hauptdeck 300,- • Einzelkabine Oberdeck 400,- Die An- und Ablegezeiten sind Richtzeiten. Änderungen der Reiseverläufe und Ausflugsprogramme bleiben vorbehalten (auch Nachtfahrten möglich). Wenn wegen Niedrig/Hochwasser oder Schiffsdefekt eine Strecke nicht befahren werden kann, behält sich die Reederei das Recht vor, die Gäste auf dieser Strecke mit Bussen zu befördern, in Hotels unterzubringen und/oder den Streckenverlauf zu ändern. Während der Passage von niedrigen Brücken kann der Aufenthalt auf dem Sonnendeck zeitweise eingeschränkt sein. Bitte befolgen Sie die Hinweise der Schiffsbesatzung. Der Aufenthalt auf dem Sonnendeck ist auf eigene Gefahr. Die Reederei behält sich vor, bei einer Erhöhung der Dieselpreise gegenüber heute (August/2015) von mehr als 15 % einen Treibstoffzuschlag zu erheben. Mindestteilnehmerzahl: 25 Personen Gültiger Personalausweis erforderlich! Evtl. Eintritts- und Besichtigungsgelder sowie die Landausflüge sind im Reisepreis nicht enthalten. Mi., 31.08.16 Do., 01.09.16 Fr., 02.09.16 Sa., 03.09.16 So., 04.09.16 Braunschweig Einschiffung Potsdam Stadtrundgang fak. Potsdam Oranienburg Stadtrundgang fak. Eberswalde Eberswalde Schwedt Stadtrundfahrt fak. Schwedt Ausflug Angermünde fak. Stettin Stettin Stadtrundfahrt fak. Swinemünde Swinemünde Ausschiffung Swinemünde Stadtrundfahrt fak. Termin und Preise pro Person in Doppelkabine: Mo. 29.08. - So. 04.09.16 Glücksdoppelkabine Doppelkabine Hauptdeck Doppelkabine Oberdeck Zuschläge: 719,779,899,- Einzelkabine Hauptdeck 200,- • Einzelkabine Oberdeck 300,Die An- und Ablegezeiten sind Richtzeiten. Änderungen der Reiseverläufe und Ausflugsprogramme bleiben vorbehalten (auch Nachtfahrten möglich). Wenn wegen Niedrig-/Hochwasser oder Schiffsdefekt eine Strecke nicht befahren werden kann, behält sich die Reederei das Recht vor, die Gäste auf dieser Strecke mit Bussen zu befördern, in Hotels unterzubringen und/oder den Streckenverlauf zu ändern. Während der Passage von niedrigen Brücken kann der Aufenthalt auf dem Sonnendeck zeitweise eingeschränkt sein. Bitte befolgen Sie die Hinweise der Schiffsbesatzung. Der Aufenthalt auf dem Sonnendeck ist auf eigene Gefahr. Die Reederei behält sich vor, bei einer Erhöhung der Dieselpreise gegenüber heute (August/2015) von mehr als 15 % einen Treibstoffzuschlag zu erheben. Braunschweiger Journal 20 Ausgabe 5/2015 Rätsellösung Unser Suchobjekt ist ein Verdampfersegment aus einer Zuckerfabrik auf dem Gelände der Nord-Zucker-AG, Hans-Sommerstrasse. Hubertus Schmidt schuf es 2001. Foto: E. Qweitzsch Fotorätsel Ein Foto aus dem Jahre 1935 mit einer Straßenansicht aus Braunschweig. Wo hat der Fotograf damals gestanden? Foto: Archiv D. Seppelt Eine neue Berufsbezeichnung, entdeckt an einer Haustür auf der Keßlerstraße in Hildesheim: „Perspektiventwickler”. . Foto: W. Ihlenburg-Dreessen Der größte Fahrradparkplatz in Braunschweig ist wohl der Platz vor dem Bahnhof. Ob denn auch jeder Besitzer hier sofort seinen Drahtesel wiederfindet? Foto: Dieter Seppelt Offene Mülltonne in Braunschweig Zum „Tag der offenen Tonne” gewährte ALBA allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern Einblicke in ihre vielfältige Arbeit. Auch die Kleinen hatten ihren Spass mit einer Fahrt auf der Kehrmaschine, und aus gepresstem Müll wurde ein farbiges Kunstwerk. Fotos: E. Qweitzsch Braunschweiger Journal 21 Ausgabe 5/2015 Freizeit in Braunschweig Der Lokpark auf der Borsigstraße lud am 2. August wieder einmal zum Erlebnistag ein. Bei strahlendem Sonnenschein waren nicht nur die Kinder, sondern auch die Väter von den großen und kleinen Loks begeistert. Fotos: E. Qweitzsch Am 9. August war Tag der offenen Tür der Berufsfeuerwehr Braunschweig. Für Erwachsene und Kinder ein erlebnisreiches Ereignis. Linkes Bild: 17 Bierkästen übereinander, ein großer Erfolg, und danach der kontrollierte Absturz. Rechtes Bild: Wann hat man schon mal Gelegenheit, auf einem Feuerwehrauto herumzuklettern? Fotos: G. Hühne An mehreren Orten in der Innenstadt von Braunschweig luden in diesem Sommer viele kleine künstlich angelegte Gärten zum Verweilen, zum Staunen oder zum Ausruhen ein. Fotos: E. Qweitzsch Braunschweiger Journal 22 Ausgabe 5/2015 23 Braunschweiger Journal Ausgabe 5/2015 Es werde Licht ... Eine Internetrecherche mit Foto von Gerhard Hühne ... so heißt es im Schöpfungsbericht der Bibel, und damit entstanden Tag und Nacht. 1931 beschreibt der Theologe und Physiker Georg Lemaître diesen Moment als „kosmisches Ei”, und der britische Astronom Sir Fred Hoyle nennt ihn Urknall. 13,8 Milliarden Jahre später erklärt die Generalkonferenz der UNESCO durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr des Lichtes und der lichtbasierten Technologien. Damit soll an die Bedeutung von Licht als elementare Lebensvoraussetzung für Menschen, Tiere und Pflanzen und daher auch als zentraler Bestandteil von Wissenschaft und Kultur erinnert werden. Wissenschaftliche Erkenntnisse über das Licht erlauben ein besseres Verständnis des Kosmos, führen zu besseren Be- handlungsmöglichkeiten in der Medizin und zu neuen Kommunikationsmitteln.” Vier Themenbereiche werden auf der Webseite beschrieben: Licht-Technologie Lichtimpulse sind das Rückgrat des globalen Internets und der Satellitenübertragung. Lasertechnologie hilft, medizinische Methoden zu verbessern oder ermöglicht neue Formen von „grüner” Beleuchtung, nämlich lichtemittierende Dioden „LED” und organische LEDs „OLED”. Licht in der Natur Das Phänomen Licht zeigt sich spektakulär in Effekten wie Sonnenuntergängen, Regenbögen, Nordlichtern oder Schatten, um nur einige Beispiele zu nennen. Egal, wo man lebt und egal wie alt man ist, es ist einfach und reizvoll, die Natur durch Licht zu verstehen. Licht und Kultur Veranstaltungen dieses Themenbereichs sollen im Jahr des Lichts die unzähligen Wege beleuchten, durch die Licht die menschliche Kultur beeinflusst hat und noch immer beeinflusst. Keinem anderen Naturphänomen kommt eine vergleichbar prägende Rolle für die menschliche Zivilisation in unterschiedlichsten kulturellen Kontexten zu. Wissenschaft des Lichts Das Studium der Eigenschaften des Lichts hat alle Gebiete der Wissenschaft und Technologie tiefgreifend beeinflusst. Licht vom Urknall bietet uns eine Vorstellung vom Ur- sprung des Universums. Das Spektrum des Lichts, das von Röntgenstrahlen zu Infrarotlicht reicht, stellt uns Technologien zur Verfügung, die unser Leben verändern. Die Interaktion von Licht mit dem menschlichen Körper gibt uns wertvolle Techniken für Diagnose, Bildgebung und Behandlung in der Medizin an die Hand. Wer sich umfassender informieren möchte, auch über Veranstaltungstermine, findet bei folgenden Adressen nähere Einzelheiten: http://www.unesco.de/jahrdes-lichts.html http://www.jahr-des-lichts.de Peter-Paul-RubensBrunnen in Siegen Foto: Ullrich Fritze Die drei steinernen Frauen am Peter Paul Rubens Brunnen symbolisieren die Städte Antwerpen, Köln und Siegen, die den Anspruch erheben, Geburtsort des berühmten Malers zu sein. Der Brunnen wurde von dem Künstler Hermann Kuhmichel (1898 – 1965) geschaffen und 1935 im Park des oberen Schlosses in Siegen aufgestellt. (Ergänzung zu dem im Heft 4/2015 des Braunschweiger Journals veröffentlichten „Rubens”-Beitrag). 24 Braunschweiger Journal Ausgabe 5/2015 Zwei Tage feiern – das muss doch einen Grund haben! Text und Foto: Dirk Israel Das Maternus Pflege- und Therapiezentrum in Wendhausen wird 25 – das ist doch ein Grund. Und so zeigten sich Bewohner, Heimleitung und politische Prominenz am 11. und 12. Juli in Feierlaune. Nach der Eröffnungsrede des Leiters der Einrichtung, Andreas Berlin, die von musikalischen Klängen eines Jagdhorn-Quintetts angenehm begleitet wurde, gab es Auszeichnungen und Urkunden für verdiente Mitarbeiter des Hauses (s. Foto) und danach eine Vernissage mit gemalten Bildern einer Heimbewohnerin. Inzwischen hatte man sich in den Außenbereich vorgearbeitet und war damit im Feierbereich angelangt. Nun war es Zeit für das obligatorische Pressefoto mit den Honoratioren der Veranstaltung, und schließlich hieß es Bar und Buffett frei, und mit bekannten Klängen einer Band nahm das muntere Treiben seinen Lauf. Die Historie des Hauses in knappen Worten lautet: Die Gebrüder Vieweg, im Raum Braunschweig keine Unbekannten, kauften um 1835 die Wassermühle in Wendhausen, um sie zu einer Papiermühle umzubauen und für ihren Verlag das nötige Papier zu produzieren (nebenbei bemerkt hat dieser Wechsel zum Bau der fünfflügeligen Windmühle in Wendhausen geführt – darüber haben wir schon berichtet und werden auch weiterhin die Wiederherstellung dieses Herr Andreas Berlin und seine Mitarbeiter beantworten gerne Ihre Fragen Wahrzeichens verfolgen). Bis Anfang 1980 waren Teile der „Pappenfabrik”, wie sie ortsüblich genannt wurde, noch bewirtschaftet bzw. bot sie Räumlichkeiten für fremde Gewerbe. Ihre Bestimmung als Papierfabrik war allerdings zu Ende, und so suchte man nach einer Nachnutzung. Auf den Grundmauern der Papierfabrik entstand zwischen 1989 und 1991 ein Altenpflegeheim mit Namen „Auenpark an der Schunter”. Besitzer und Betreiber wechselten ein paar Mal, bis im Januar 1998 die Maternus-Gruppe das Haus übernahm und bis heute betreibt. Nicht ohne Modernisierungen und medizinisch angepasste Veränderungen vorzunehmen. Und so wird die Einrichtung ihrer Bezeichnung „Pflege- und Therapiezentrum Wendhausen” vollauf gerecht. Über das Angebot und die Spezialitäten (z. B. Demenzerkrankungen) erfahren Sie mehr unter http://wendhausen.maternus.de Die E-mail-Anschrift lautet: [email protected] Briefanschrift: Maternus Pflege- und Therapiecentrum Wendhausen Hauptstraße 18 38165 Lehre-Wendhausen Telefon: 05309/709-0 Inzwischen haben sich etwa 15 Ehrenamtliche gefunden, die sich zusätzlich zum Pflegepersonal des Hauses als Betreuer um die Bewohner kümmern. Die Heimleitung wird sich im Laufe des Jahres mit einer Ehrung dieser „Unterstützer” und einer kleinen Feier bei ihnen bedanken. 25 Braunschweiger Journal Ausgabe 5/2015 Paul Klee, ein Maler der klassischen Moderne Von Wibke Ihlenburg-Dreessen Paul Klee wurde 1879 in der Schweiz geboren, wo er auch 1940, also vor 75 Jahren, starb. Sein Vater war in Bern Musiklehrer, seine Mutter Sängerin. Die Eltern förderten seine musikalischen Fähigkeiten, und Klee lernte das Geigenspiel so gut, dass er damit zeitweise seinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Schon früh zeigte sich aber auch sein zeichnerisches Talent, und er ging nach München, um Kunst, vor allem Grafik, zu studieren. Hier heiratete er 1906 die Pianistin Lily Im April 1914 unternahmen Paul Klee, August Macke und Louis Moillet eine Tunisreise, die wegen der dort gemalten wunderschönen Aquarelle berühmt geworden ist. Erst diese Reise verhalf Klee zum Durchbruch als Maler. Grund dafür waren einerseits die starken Farben und die Wiedergabe des besonderen Lichts in diesem Land, andererseits die Anregung durch Macke, der schon vorher ein Meister in der Verwendung leuchtender Farben war. Weil sein deutscher Vater sich Paul Klee: „Senecio” (Kopf eines Römers), 1922 am Bauhaus gemalt, Öl auf Gaze, 40,3 x 37,4 cm, Kunstmuseum Basel, gemeinfrei, nach Wikipedia Das Zentrum „Paul Klee” in Bern. Stumpf, und sein Sohn Felix wurde geboren. Klee hatte 1911 schon ein großes grafisches Werk geschaffen, als er Alfred Kubin kennen lernte, der sein Sammler wurde, weil ihm die Neigung zum Sarkastischen, Skurrilen und Ironischen gefiel. In diesem Jahr schloss Klee sich auch August Macke und Wassily Kandinsky an, die zusammen mit Franz Marc den Almanach Der Blaue Reiter gegründet hatten. Eine Parisreise zeigte Klee die neuesten Strömungen der Malerei. Besonders beeindruckte ihn dort Robert Delaunay, der ihn zu stärkerer Berücksichtigung von Licht und Farbe und zu abstrakten Formen anregte. Foto: Klaus Ihlenburg nie um die schweizerische Staatsbürgerschaft bemüht hatte, wurde Paul Klee im 1. Weltkrieg als deutscher Soldat eingezogen. Er hatte aber das Glück, nur hinter der Front eingesetzt zu werden, konnte sogar seine Malerei fortführen. So erreichte er 1918 den künstlerischen und kommerziellen Durchbruch in Deutschland. Walter Gropius berief Paul Klee 1920 ans Bauhaus in Weimar. Bald darauf wurde sein Werk erstmalig in den USA vorgestellt. Es folgten Einzelausstellungen in New York und Paris. Als das Bauhaus nach Dessau umziehen musste, bezog Klee zusammen mit dem Ehepaar Kandinsky eines der Meisterhäu- ser. Die 1925 von einem Kunstsammler gegründete Klee-Gesellschaft ermöglichte dem Maler eine Reise nach Ägypten. Als Walter Gropius 1928 das Bauhaus verließ, gab es dort auch für Klee Schwierigkeiten, und so nahm er 1931 die Chance wahr, Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf zu werden. Nach Hitlers Machtübernahme 1933 wurde Klee als Jude, als „entarteter Künstler” und als „politisch unzuverlässig” beschimpft und aus seinem Amt entlassen. Die Familie Klee emigrierte nach Bern. Die Berner Kunsthalle zeigte 1935 eine Retrospektive zum Werk von Paul Klee. Kurz darauf erkrankte er an einer unheilbaren Krankheit. Trotzdem hatte er noch einmal eine sehr produktive Schaffensphase, bevor er 1940 bei einem Kuraufenthalt in Locarno starb. Sein Nachlass konnte ungeteilt erst 2005 mit der Eröffnung des „Zentrum Paul Klee” in Bern präsentiert werden. 26 Braunschweiger Journal Das schönste Geschenk Ausgabe 5/2015 Zur Sicherheit! Der Johanniter-Hausnotruf. Von Anne-Margret Rietz So viele Geschenke, wunderschöne Geschenke, hatte Joshi schon ausgepackt: eine Carrerabahn, Lego für seine Star Wars Raumschiffe, einen Schlafanzug und, ach, noch so vieles andere. Und nun war da noch ein Brief von seiner Patentante Marion. Nur ein Brief, nichts zum Auswickeln. Joshi, Schüler der 2. Klasse, kann schon lesen, und er entnahm dem Briefumschlag eine Urkunde und einen Brief von Marion. Die Urkunde lautete über ein Winterpaket – nicht für Joshi. Es war die Bestätigung, dass Joshi für ein Kind in Syrien ein Winterpaket gespendet hatte. War Joshi enttäuscht? Vielleicht zunächst – ja. Aber das änderte sich schnell, als er Marions Brief gelesen hatte: „Lieber Joshi, ich habe überlegt, was ich dir schenken kann, und da ich glaube, dass du schon ganz viel von deinen Eltern und Großeltern be- kommst, habe ich mir gedacht, dass du dich bestimmt auch freust, wenn wir beide zusammen einem anderen Kind in Ländern wie Syrien und Jordanien helfen, dem es nicht so gut geht wie dir und mir. Viele Flüchtlingskinder dort (denn da herrscht Krieg) müssen bei eisigen Temperaturen im Freien ausharren. Deshalb habe ich einem von ihnen in deinem Namen ein Winterpaket geschenkt. Damit bekommt es eine warme Jacke, eine Hose, Schuhe und noch mehr. Für uns selbstverständlich, für die Kinder dort schon viel …” Als der Tag zu Ende war und Joshi im Bett lag, antwortete er auf die Frage nach dem schönsten Geschenk: Das Paket für das Kind in Syrien. So ein Paket mit einer Urkunde kann man übrigens zu jeder Gelegenheit bestellen oder verschenken über das Deutsche Komitee für UNICEF. Im Alter sicher zuhause leben und im Falle eines Falles rund um die Uhr schnelle Hilfe bekommen. Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne persönlich. Weitere Informationen unter: Telefon 0531 19214 www.johanniter.de/hausnotruf Das Braunschweiger Journal finden Sie im Internet unter: www.braunschweiger-journal.de Von Cant zu Kant Von Brigitte Klesczewski Während ihres Besuchs in Deutschland erwähnte Ihre Majestät Königin Elisabeth II. beim Staatsbankett des Bundespräsidenten am 24.6.2015 im Schloss Bellevue, dass sich Großbritannien auf seinem „Kontinent” immer sehr engagiert hätte. Auch Briten würden in Europa eine wichtige Rolle gespielt haben. Erstaunlich war, dass dabei ihr Blick nach Osten gerichtet war. So führte sie den walisischen Ingenieur John Hughes an, der im 19. Jahrhundert im Russischen Reich die Bergbaustadt Donezk in der Ukraine gegründet hatte. Der Name Pommern fiel, als Queen Elizabeth auf Richard Cant zu sprechen kam. Richard Cant war ein schottischer Schankwirt, der mit seiner Familie im 17. Jahrhundert nach Pommern auswanderte. Seinen Sohn zog es noch weiter ostwärts in die Stadt Memel. Der Enkel wiederum siedelte sich bei Königsberg an. In der ostpreußischen Stadt Königsberg erblickte dann Richards Urenkel Immanuel Kant mit „K” das Licht der Welt. Auf die heutige Kant-Universität in Kaliningrad-Königsberg wurde jedoch nicht hingewiesen. 27 Braunschweiger Journal Germania (ein Reisebericht) Von Fritz Opitz Gallia est omnis divisa in partes tres, ... ganz Gallien ist in drei Teile geteilt, beginnt die Darstellung Caesars über den Gallischen Krieg; Pflichtlektüre ungezählter Gymnasiasten. Käme Caesar heute nach Germanien, würde er so formulieren: Ganz Deutschland ist in drei Teile geteilt, die Westdeutschen, die Ostdeutschen und die Bayern. Den Deutschen geht es gut, sagt ihre Regentin, sie sind im allgemeinen recht wohlhabend, ärgern sich aber darüber, dass sie im Wohlstand darben müssen. Sie sind ständig unzufrieden und vergleichen sich häufig mit anderen Ländern, deren Sprachen und Sitten sie gern übernehmen. Sie halten sich für den Mittelpunkt der Welt und möchten gern immer und überall Weltmeister sein: im Fußball, Biertrinken, Export, Reisen, Meckern - Hauptsache vorn. Sie sind immer unterwegs. Die Straßen sind überfüllt, die Eisenbahnzüge ebenso. Sie stehen gern. Im Stau, in der Bahn, am Tresen. Warum weiß man nicht. Von den Deutschen sind die Bayern, auch Südpreußen genannt, die wichtigsten. Sie haben in dem aus Stammesländern bestehenden Bund viele Privilegien, obwohl in ihrer Verfassung nicht steht, dass es dazu gehört. Sie haben eine Partei, die man nur dort wählen kann, die jedoch im Bund eine wichtige Rolle spielt, sie haben vier gesetzliche Feiertage mehr als in den anderen Teilen, sie haben ein eigenes Rotes Kreuz, ein eigenes Sportabzeichen, eine eigene Handelsgenossenschaft und noch andere Eigenheiten. Sie sprechen eine vom Deutschen abweichende Sprache, die sich wie das wohlige Grunzen ihres Hauptnahrungsmittels anhört. Dazu schütten sie Unmengen Bier aus großen Krügen in sich hinein, bei Festen singen sie zur Blasmusik. Die Männer kleiden sich in lederne kurze Hosen, die Frauen tragen Kleider, unten lang, oben kurz, damit man die stattlichen Brüste bewundern kann, die dort Holz heißen. Gelegentlich führen sie Tänze auf, bei denen die Männer auf den Boden stampfen und sich auf die Schenkel und Hinterteile schlagen. Die Frauen drehen sich dabei so schnell, dass die Röcke auffliegen und ihre kräftigen Schenkel sichtbar werden. Vermutlich ein Fruchtbarkeitstanz, denn die dortigen Frauen sind gebärfreudiger als anderswo, heißt es. Dann gibt es die Westdeutschen. Sie singen und tanzen auch. Besonders im zweiten Monat des Jahres ziehen sie sich bunt an und singen und tanzen auf den Straßen, die Frauen küssen jeden, der ihnen vor die Lippen kommt, und dazu schreien sie Helau, dessen Bedeutung ungeklärt ist. Danach verschlingen sie marinierte Fische im Ganzen. Ihr Hauptnahrungsmittel ist jedoch schwarzes Brot, das sie mit gehacktem rohen Fleisch oder püriertem Würzfleisch belegen, das sie hüllenden Därmen entnehmen. Sie kultivieren Wein, trinken aber auch Bier, das nach Hefe schmeckt. Im Norden trinken sie statt Bier Schnaps, den sie mit Kaffee und Sahne tarnen, damit ihre Pastoren den Alkohol nicht wahrnehmen, oder sie trinken Tee, in den sie Sahne tropfen lassen und daraus die Zukunft deuten. Die Ostdeutschen waren lange Zeit von Deutschland getrennt und gehören erst seit fünfundzwanzig Jahren wieder dazu. Sie sind die Ärmsten, weil sie früher kein Eigentum an Produktionsmitteln besitzen durften und die Erträge ihrer Arbeit von der Regierung gleichmäßig an alle, auch an die Faulen, verteilt wurden. Hatte die Regierung kein Geld, wurden sie gezwungen, freiwillig Sonderschichten zu machen, um das ständige Staatsdefizit zu vermindern. Daher hält man auch heute noch die Ostdeutschen meist knapper in Entlohnung und Renten. Der Osten zerfällt wiederum in drei Teile. Den in sich gekehrten Norden, wo man langsam, gaaaanz langsam, zur Sache kommt, die besserwisserische Mitte, die glaubt, alles mit leichter Hand machen zu können, und den betriebsamen Süden, wo man Ausgabe 5/2015 mit dem Hinterteil das einreißt, was man mit den Händen aufgebaut hat. Die Sprache der Ostdeutschen ist ein abgehacktes verschliffenes Deutsch oder ein weiches singendes Idiom. Im Norden reden sie gar nicht. Sie ernähren sich hauptsächlich von Kartoffeln und trinken gern schales Bier mit Himbeersaft oder dünnen Kaffee mit Zucker, in den sie Kartoffelkuchen eintauchen. Germania ist also ein unbedeutendes Land, und es lohnt nicht, sich damit zu beschäftigen, es zu besuchen oder gar zu erobern. 28 Braunschweiger Journal Ausgabe 5/2015 Anlagetipps Sonderthema Wohnen – Ernährung – Geldanlage – Erholung Foto: Busche Gesunde Ernährung Vegetarisch oder flexitarisch? Möglichst lange gesund und selbständig bleiben, das wünschen sich die meisten Menschen für ihre älteren Tage. Dafür ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Sie unterstützt das Immunsystem und hilft dem Körper, Krankheiten besser zu begegnen und zu vermeiden. Um möglichst lange gesund und leistungsfähig zu bleiben, führt man dem Körper die notwendigen Vitamine, Nähr- und Mineralstoffe zu. Ältere empfinden es häufig als schwierig, altersgerechte Ernährungstipps umzusetzen. Während der Energiebedarf etwa durch mangelnde körperliche Aktivität sinkt, bleibt der Bedarf an Eiweiß, Vitaminen und Mineralien dennoch erhalten. Das Essen sollte also mehr Nährstoffe enthalten als früher. Reicht die Nahrungsmenge nicht, kann es zu Gewichtsverlust und Mangelernährung kommen. Muskelabbau und Schwäche sollen vermieden werden. Dann sinkt auch das gestiegene Risiko für Stürze und Knochenbrüche und die Immunabwehr verbessert sich. Wer sich erst in höherem Alter entschließt, vegetarisch oder gar vegan zu leben, sollte sich in jedem Fall ärztlich oder ökotrophologisch bzw. ernährungswissenschaftlich beraten lassen. Rohkost als Dauerkost ist ebenfalls nicht unproblematisch. Diese Art vegetarischer Nahrung weist eine hohe Dichte an Nährstoffen auf und enthält viele Ballaststoffe, was sich günstig auf die Verdauung auswirkt. Andererseits haben Rohköstler oft eine Unterdeckung an bestimmten Mineralstoffen und Vitaminen. Als „NeuVeganer“ Fleisch, Fisch, Eier und Milch plötzlich einfach wegzulassen, kann auch negative Folgen haben. Eine Alternative wäre der „Flexitarismus“. Flexitarier essen tierische Produkte aus Bio-Produktion in Maßen, also nicht täglich. Dieser Trend nimmt stetig zu. In der Volkswirtschaftslehre bezeichnet man einen andauernden, merkbaren Anstieg des allgemeinen Preisniveaus als Inflation (abgeleitet vom lateinischen Verb inflare = aufblähen). Als Folge kosten Güter mehr, die Verbraucherpreise steigen. Zwar wird unter Verweis auf die relative Stabilität häufig das Gegenteil behauptet, doch bewegen sich die Preise von Jahr zu Jahr nach oben, vielleicht mit Ausnahme weniger Lebensmittel. Fast alle Börsen reagieren auf jede Marktunsicherheit mit teilweise hohen Ausschlägen nach oben und nach unten. Die Europäische Zentralbank EZB betreibt seit Jahren eine ruinöse Niedrigstzinspolitik, weshalb Sparer verlieren, Schuldner aber gewinnen. Nie war es so günstig, Baukredite zu erhalten. Momentan gilt für ältere Investierwillige genauso wir für junge Menschen: Möglichst keine Experimente, niemals alles auf eine Karte setzen. Zinsversprechen von sechs Prozent pro Jahr sind unrealistisch. Gold und Platin haben hohe Kurse, ein Einstieg sollte gut überlegt sein. Von Spekulationen mit Rohstoffen und Lebensmitteln ist ebenso abzuraten wie von Schiffsoder Flugzeuganteilen. Relativ sichere Geschäftsanteile sind Aktien der im DAX gelisteten Unternehmen. Bundesanleihen und andere Bundeswertpapiere sind wegen der niedrigen Zinsen für Privatanleger derzeit nicht interessant. Bis drei Gehalts-, Sold-, Lohn- oder Rentenzahlungen sollte man für plötzlich erforderliche Aufwendungen als Tagesgeld oder zur Not auf dem Sparkonto parken. Wer doch für länger plant, erwirbt zum Beispiel ein kleines, gut ausgestattetes Studentenappartement, um daraus monatlich einen kleinen Gewinn abzuziehen. Zinsentwicklungen kann niemand vorhersehen. Die Weltkrisen sorgen nicht für Stabilität. 29 Braunschweiger Journal Foto: Spielhagen Ausgabe 5/2015 Wohnungsanpassung In den eigenen vier Wänden bleiben Erholung und Entspannung Wohlfühlfaktor Zur Erhaltung der Gesundheit im fortgeschrittenen Alter gehören viele Faktoren, die mit Bewegung zu tun haben. Wer rastet, der rostet, sagt schon ein altbekanntes Sprichwort. In Absprache mit dem behandelnden Arzt und möglichst einem Fachmann oder einer Fachfrau aus dem Bereich Physiotherapie sollte ein Trainingsplan erarbeitet werden. Was ist dringend geboten oder zumindest notwendig, was ist zumutbar und was kann der ältere Mensch leisten, ohne Risiken einzugehen? Einem Hundertjährigen wird ein Orthopäde kein Paragliding empfehlen. Möglichkeiten zur Ertüchtigung gibt es jedoch viele. So bieten zum Beispiel elastische Bänder vielfältige Trainingsmöglichkeiten. Den müden Füßen und der vielleicht gestauten Lymphe wird ein Minipedalgerät nach Art eines Fahrrades gefallen, das man auch vor dem Sofa aufstellen kann. Wem ein klassischer Trimmpfad oder gar ein Hochseil- Die meisten Wohnungen sind über Jahrzehnte gewachsene Lebensräume. Sich von lieb gewonnenen Gegenständen und Möbelstücken zu trennen, fällt schwer. Noch schwerer fiele die Entscheidung, die eigenen vier Wände aufzugeben. Hilfreich ist es, einmal mit kritischem Blick durch die Wohnung oder das Haus zu gehen und die Schwachstellen festzustellen. Worauf sollte man achten, damit Umbaukosten für eine barrierefreie oder barrierearme Erschließung der Räume nicht explodieren? Das Wichtigste ist der Zugang. Der nachträgliche Einbau eines Lifts in die Obergeschosse ist nicht überall möglich oder zulässig und bringt außerdem erhebliche Baukosten mit sich. Ob ein Treppenlift eingebaut werden kann, hängt von der Beschaffenheit der Treppe ab. Viele Bäder sind schmal und klein. Meist können die Wände nicht verschoben werden. Wer jedoch einmal eine bodengleiche Dusche getestet hat, möchte diesen Komfort vielleicht auch in der eigenen Wohnung haben. Ein Einbau hängt auch hier von der technischen Machbarkeit ab. Als Alternative empfehlen sich Badewannen mit seitlichem Einstieg. Vorhandene Wannen kann man umrüsten. Die Türdurchgangsbreite sollte im Haus 90 Zentimeter betragen, um auch mit einem Rollstuhl oder Rollator problemlos in die Räume zu gelangen. Schwellen müssen beseitigt werden, ein unterschiedliches Fußbodenniveau ist auszugleichen. Lose Teppiche, Matten und Vorleger können zu Stolperfallen werden. Im Bad verwendet man besser nur rutschfeste Bodenmatten. Griffe und Handläufe verbessern die Geh- und Standsicherheit. Besonders sinnvoll sind sie im Bad und in Durchgangsräumen. Flure, Eingangsbereich und Treppen sind oft unzureichend beleuchtet. Steckbare Nachtlampen mit Bewegungsmelder schaffen hier Abhilfe. garten zu anstrengend ist, geht auf den Spielplatz für BestAger oder bereitet sich maßvoll auf den nächsten Halbmarathon vor. Nordic Walking ist allerdings nicht jedermanns Geschmack und kann bei bestimmten Krankheitsbildern sogar kontraproduktiv sein. Bewegung an der frischen Luft ist immer die Basis für Wohlbefinden und Lebensfreude. Das hat Tradition. Die Chinesen praktizieren solche Übungen nach ganzheitlichem Denken schon seit Jahrhunderten. Wer es gesellig liebt, plant gemeinsame Wandertouren, am besten auch mit Jüngeren. Um Blockaden zu lösen und Verschleißerscheinungen vorzubeugen oder diese zu lindern, gibt es heute eine breite Palette von therapeutischen Maßnahmen. Dazu gehören (verordnete) Massagen und manuelle Therapie, Hydrotherapie, Krankengymnastik, Lymphdrainage sowie auch osteopathische Behandlungen. Badewanne mit nachträglich eingefügtem Seitenausstieg. Foto: Busche Braunschweiger Journal 30 Ausgabe 5/2015 „Wohnen mit Zukunft“ ist der neue Name des Betreuten Wohnens der Baugenossenschaft ›Wiederaufbau‹ eG Bereits 1998 erkannte die Baugenossenschaft Wiederaufbau eG als eine der ersten in Norddeutschland, dass der demografische Wandel eine große Herausforderung für die Wohnungswirtschaft und den Wohnungsmarkt darstellt. Damals eröffnete sie in Vechelde die erste Anlage, die speziell auf die Bedürfnisse von Senioren an Wohnraum und Wohnumfeld ausgerichtet war. Heute bietet die ›Wiederaufbau‹ an 14 Standorten in der Region 650 Wohnungen des „Betreuten Wohnens“ an und ist damit Marktführer. Das erfolgreiche Konzept wurde im Laufe der Jahre durch gezielte Veränderungen weiterentwickelt und so an die Bedürfnisse von Senioren angepasst. Heute ist es die perfekte Mischung aus architektonisch ansprechenden und funktionalen Wohnungen in Verbindung mit zielgerichteten Serviceangeboten von karitativen Kooperationspartnern, die diese Wohnform nicht nur für Senioren so attraktiv macht. „Auf Grund der gestiegenen Nachfrage und dem wachsenden Angebot an verschiedenen Wohnformen für Senioren war es uns sehr wichtig, dem Produkt mit der Marke "Wohnen mit Zukunft" einen treffenderen Namen zu geben", erklärt Joachim Blätz, Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft ›Wiederaufbau‹ eG. Betreutes Wohnen bedeute eben nicht, dass es eine 24 Stunden vor Ort Betreuung Wohnanlage Ilmenaustraße gebe, und dass es sich damit um ein Senioren- oder Pflegeheim im klassischen Sinn handele. "Im Gegenteil, die ›Wiederaufbau‹ bietet Wohnraum für Menschen, die sich noch fit fühlen und schon jetzt nach optimalen Rahmenbedingungen für ein sorgenfreies Älterwerden suchen. Damit Sie jederzeit so leben können, wie Sie es sich wünschen: selbstbestimmt und selbstverantwortlich“ sagt Joachim Blätz. Mieter von „Wohnen mit Zukunft“ genießen die Privatsphäre ihrer eigenen vier Wände, die sich in Quartieren mit sehr guter Infrastruktur befinden. Die gesamte Einrichtung der Wohnung kann individuell gestaltet werden und die Mieter können sich selbst versorgen. Die Wohnungen Wohnanlage sind selbstverständlich barrierearm Volkmarode gestaltet – von der Badinstallation über den Aufzug bis hin zu den Außenanlagen. Neben einem Basispaket an Leistungen u.a. Hausnotruf-Systemen, hat der Mieter die Möglichkeit, individuelle Zusatzleistungen bei einem karitativen Partner zu bestellen, um so den Alltag zu erleichtern. Dieses qualifizierte Betreuungsangebot ist eine tragende Säule des Wohnkonzepts und unabdingbar für unser „Wohnen mit Zukunft“ Weitere Informationen zum „Wohnen mit Zukunft“ erhalten Sie unter www.wohnenmitzukunft.com oder unter 0531.5903 700 Braunschweiger Journal 31 Ausgabe 5/2015 Braunschweiger Journal – Anzeige – „I remember it well.“ (Maurice Chevalier) 32 Ausgabe 5/2015 Einladung zum Tag der offenen Tür im Klinikum Salzdahlumer Straße Das geniale Gedächtnis Sa., 10. Okt. 2015, von 10 bis 15 Uhr, Salzdahlumer Straße 90 Wo war ich gerade? Ach, noch ganz am Anfang. Etwas Doppelt überrascht zu vergessen ist ärgerlich, oft auch peinlich. Warum läßt einen das Gedächtnis so oft im Stich? Warum kann es unser Wissen und unsere Erinnerung nicht ordentlich speichern und jederzeit abrufbereit halten? Neueste Hirnforschung kommt zu dem Schluss, dass unser Gedächtnis mehr ist als nur ein Archiv. Unser Gedächtnis ordnet, verbindet und vernetzt seine Inhalte dauernd neu, mistet auch Sachen aus, die wir nicht (mehr) brauchen, und kann andere Erinnerungen schönfärben oder gar selbst erfinden. Auch wird es im Alter nicht notgedrungen schlechter. Solange es gesund ist, gewinnt es mit den Jahren sogar an Qualität. Es arbeitet auch nicht rückwärtsgewandt, sondern vorausschauend, und erweist sich somit als cleverer Lebensplaner. Dieses und mehr erfahren wir in dem unvergesslich interessanten Buch „Das geniale Gedächtnis“ von der Hirnforscherin Hannah Monyer und dem Philosophen Martin Gessmann, das frisch im Knaus-Verlag erschienen und für 19,99 € zu erhalten ist bei Kleine Burg 10 • 38100 Braunschweig Mo-Sa 9.30 bis 20.00 Uhr Tel. 0531 / 45303 • Fax 0531 / 43784 [email protected] www.pfankuch.de Von Brigitte Kleczsewsk Der Unfall Es war in den 70er Jahren. Ich war in Braunschweig an eine Grund- und Hauptschule versetzt worden, um dort in drei Klassen das Fach Englisch zu unterrichten. Probleme gab es von Anfang an in einem Englisch C-Kursus. Die Schüler hassten das Fach und besaßen so gut wie keine Kenntnisse. Mit acht Schülern war der Kursus gering besetzt. Doch besonders in der 6. Stunde hatte ich erhebliche Disziplinschwierigkeiten. Eine Überraschung sollte ich an einem Wintertag 1979 erleben. Als ich gegen 12.30 Uhr das Auto bestieg, schneite es heftig. Ausgerechnet in Schulnähe kam es zu einem Unfall, weil ich zu heftig auf die Bremse getreten hatte. Mein Auto rutschte auf die Vorfahrtstraße und streifte dabei ein Taxi. Obwohl der Blechschaden gering war, rief der Taxifahrer die Polizei. Als der Unfall aufgenommen wurde, klingelte es zum Schulschluss. Aus der Schule strömten die Schüler, und ich fühlte mich doppelt elend. Plötzlich preschten vier Schüler aus meinem C-Kursus auf den Taxifahrer zu und behaupteten, dass Taxifahrer immer zu schnell führen und ich eine gute Lehrerin wäre. Wer war da wohl mehr überrascht, die Polizei oder ich? Benotung Die Englischlehrer einer Grund- und Hauptschule in Braunschweig sollten überprüft werden. Zu der Zeit hatte ich nur die Arbeitsgemeinschaft: „Englische Spiele und Lieder.” Für die Vorführstunde wählte ich „Penny Lane” von den Beatles. Alles lief nach Plan. Nachdem ich die Schüler entlassen hatte, setzte ich mich zum sogenannten Beratungsgespräch zur Schulamtsdirektorin. Plötzlich klopfte es an der Tür. Das Hereinbitten wurde jedoch nicht abgewartet, sondern die Tür sofort geöffnet. Oliver, ein Junge aus der Arbeitsgemeinschaft, schaute herein und sagte laut und deutlich: „Geben Sie ihr mal eine Eins!” 33 Braunschweiger Journal Ausgabe 5/2015 Schloss Stolzenfels am Rhein Von Wibke Ihlenburg-Dreessen Das Rheinland wurde beim Wiener Kongress 1815 Preußen zugesprochen. Im gleichen Jahr machte der preußische Kronprinz Friedrich Wilhelm eine Reise an den Mittelrhein (heute UNESCOWeltkulturerbe), und er schwärmt in seinem Tagebuch von „all den 1000 alten göttlichen Burgen und Felsen”, deren Anblick ihn „matt vor Seligkeit” macht. Von diesen romantischen Gefühlen des Kronprinzen wusste wohl auch die Stadt Schloss Stolzenfels, Kapelle mit Blick auf das Rheinufer. Foto: Klaus Ihlenburg Koblenz (Regierungssitz der „Rheinprovinz”), denn sie schenkte ihm die südlich vor der Stadt gelegene mittelalterliche Burgruine Stolzenfels. Damit sollten einerseits die etwas gespannten Beziehungen zwischen den protestantischen Preußen und den überwiegend katholischen Rheinländern verbessert werden, andererseits spielte damals schon der Fremdenverkehr eine Rolle, dessen Steigerung man vom Umbau der Burg zum Wohnsitz des Prinzen erhoffte. Die Erwartungen erfüllten sich, denn bis 1847 wurde aus der Burgruine ein Schloss, das bis heute wohl das schönste und bedeutendste Beispiel preußischer Rheinromantik ist. Der Kronprinz war inzwischen König Friedrich Wilhelm IV. geworden. Er hatte mit den Hofarchitekten Karl Friedrich Schinkel und Friedrich August Stüler sowie mit dem Gartendirektor Peter Joseph Lenné ein romantisches Gesamtkunstwerk aus Schloss, Gärten, Park und Rheinlandschaft geschaffen, das schon damals bei Abwesenheit des Schlossherrn der Öffentlichkeit zugänglich war. Der Mittelrhein war zu dieser Zeit auch bei Touristen aus Großbritannien sehr beliebt, und der berühmte englische Maler William Turner schuf beeindruckende Gemälde von dieser Landschaft. So reiste auch Queen Viktoria an den Rhein und besuchte Schloss Stolzenfels kurz vor seiner Fertigstellung. Im Laufe der Zeit sind Schloss, Gärten und Park aber nicht mehr ausreichend gepflegt worden. Erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat die „Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz” eine grundlegende Instandsetzung eingeleitet, die zur Bundesgartenschau in Koblenz 2011 weitgehend abgeschlossen war. So kann man heute die wunderschönen Gärten innerhalb der Schlossmauern mit Blick auf den Rhein bewundern und bei einer Führung die noch original möblierten Räume besichtigen. Parallel zum Bau von Schloss Stolzenfels begann auch die Sicherung und der Wiederaufbau vieler anderer Burgruinen am Mittelrhein. Im Norden der Rheinprovinz unterstützte Friedrich Wilhelm IV. die zu dieser Zeit in Angriff genommene Fertigstellung des Kölner Doms. Schloss Stolzenfels bei Koblenz vom Rhein aus gesehen, nach Wikipedia, cc-by-sa-3.0-de Aus der Schule geplaudert Abschreiben möglich Von Helmut Wenzel Zwei Jahre lang teilte ich mit Heiner die Schulbank, die in der zweiten Reihe an der Fensterseite stand. Diesen Platz fanden wir besonders günstig, da sich die meisten Lehrer während des Schreibens von Klassenarbeiten an unserer Bank positionierten. Von hier aus hatten sie anscheinend alle Schüler unter Kontrolle und konnten jedes Abschreiben aufdecken. Auf die Idee, dass wir beiden „bösen Buben” direkt in ihrer Nähe Hilfsmittel zu Rate zogen, kamen die Lehrer nicht. Unsere Englischlehrerin hatte uns aufgegeben, ein Gedicht – englisch! – auswendig zu lernen. Prompt erschien sie zur nächsten Unterrichtsstunde mit den Klassenarbeitsheften. Sicherheitshalber sammelte sie vor der Arbeit die Englischbücher ein, damit ein Abschreiben aussichtslos war. Heiner und ich hatten den Braten gerochen und vorab die passende Seite aus dem Buch getrennt. Uns beiden war natürlich klar, dass wir die Verse nicht fehlerfrei zu Papier bringen durften, und erlaubten uns einige abweichende Formulierungen. Mit den auf diese Weise erreichten guten Benotungen, die sich gewaltig von vorherigen, weniger befriedigenden abhoben, waren wir einverstanden. Neben dem Sprachunterricht war Chemie auch nicht gerade mein Lieblingsfach. Für die Fächer Physik und Chemie fehlte damals das erforderliche Lehrpersonal, und so erfolgte der Unterricht in diesen beiden naturwissenschaftlichen Fächern nur sporadisch. Klassenarbeiten wurden nur selten geschrieben, aber eines Tages war es so weit. Ich hatte es geahnt und mich darauf eingestellt und mir antiquarisch ein Chemiebuch besorgt. Die Erklärungen in dieser älteren Ausgabe wichen von denen in dem Schulbuch beschriebenen nur geringfügig ab. So konnte ich beim heimlichen Abschreiben einige Sätze vollständig übernehmen. Dennoch verdarb ich mir eine Zensur: Auf die Frage des Lehrers, was ich unter Elementen verstünde, antwortete ich geschichtsbewusst: Feuer, Wasser, Luft und Erde, die natürlich mit den chemischen Elementen (z. B. Sauerstoff, Eisen, Wasserstoff usw.) nichts zu tun haben. Demzufolge erhielt ich die Note „fünf”. Braunschweiger Journal 34 Ausgabe 5/2015 Braunschweiger Journal 35 Ausgabe 5/2015 Veranstaltungskalender Wandergruppe „Fidelio”: Treffen und Besprechung am 20.10.2015, 15 - 17 Uhr im Louise-Schroeder-Haus, Hohetorwall 10. Wanderung Rund um Schladen 21.10.2015: Info dazu von G. Lippel, Tel. 01724002928. Treffen und Besprechung am 17.11.2015, 15 - 17 Uhr im Louise-Schroeder-Haus, Hohetorwall 10. Stadtführung Celle 18.11.2015: Info dazu von G. Lippel, Tel. 01724002928. Das Mütterzentrum Braunschweig, das Mehrgenerationenhaus, die Ev. Kirche im westl. Ringgebiet und das Plankontor laden gemeinsam zu einer Fotoausstellung in die Hugo-Luther-Str. 60 A ein. Bis zum 20. November werden Fotos von Thomas Ammerpohl, Braunschweig, Mo – Do von 9 – 18 Uhr, Fr 9 – 12.30 Uhr, unter dem Titel „VIELSEITIGKEIT” gezeigt. Die Vortragsreihe des Seniorenbüros im Louise-Schroeder-Haus geht weiter: 13. Oktober 2015, 16:00 Uhr, Thema: Sucht im Alter. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Im Kunstmuseum Wolfsburg läuft die Ausstellung „Dark Mirror. Lateinamerikanische Kunst seit 1968” vom 27. September 2015 bis 31. Januar 2016. PATRICK SWAYZE IST TOT UND MICHAEL BALLACK WILL AUCH NICHTS MEHR VON MIR Ruth Rockenschaub liest Texte der besten Autoren der neuen deutschen Humorkultur: Torsten Sträter, Kirsten Fuchs, Paul Bokowski, Chriatian Bartel und Stefan Schwarz. Am 2. Oktober 2015, 20:00 Uhr, BRUNSVIGA. Das Städtische Museum Braunschweig zeigt vom 8. Oktober 2015 bis 13. Januar 2016 im Haus am Löwenwall die Ausstellung „Peter Joseph Krahe - Ein Architekt um 1800”. Jubiläumskonzert „Polizei singt und spielt” Der Polizeichor Braunschweig besteht 40 Jahre und veranstaltet sein 35. Konzert unter dem Motto „Polizei singt und spielt” am Sonntag, 11. Oktober 2015, 16 Uhr, im großen Saal der Braunschweiger Stadthalle. Eintrittskarten gibt es in den Konzertkassen. „Langes Fädchen, faules Mädchen!” Sticken als Mittel der Mädchenerziehung. Textilarbeit im Wandel der Zeiten. Ausstellung vom 11. Oktober 2015 bis zum 17. Januar 2016 im Kreismuseum Peine, Stederdorfer Straße 17. Öffnungszeiten: Di - So 11 bis 17 Uhr, montags geschlossen. Siegfrieds Bürgerzentrum hat einen Flyer herausgegeben, der viele Veranstaltungen im Haus Mittelweg 52 aufzählt. Er ist im Internet unter http://www.siegfrieds-buergerzentrum.de einzusehen bzw. kann heruntergeladen werden. Wir zitieren auszugsweise: Rund um Smartphone und PC. Um Einrichtung oder Benutzung dieser Geräte geht es am 20.10. von 9 – 11 und am 17.11. von 16 – 18 Uhr. „Kriminalgeschichten mit Hauptkommissar Uwe Sanddorn” gibt es am 4.11. um 17 Uhr. „Braunschweig von oben” zeigt am 9.11. um 15 Uhr Luftaufnahmen von Dieter Heitefuß. Am 7.10 um 10.30 Uhr führt Stadteilheimatpfleger Peter Pospiech durch das Siegfriedviertel. Treffpunkt: Burgundenplatz, Denkmal. Braunschweiger Journal Impressum Redaktion: Redaktion BS 94 Hohetorwall 10 38118 Braunschweig Tel.: 0531/4737147 Fax: 0531/4737146 [email protected] V.i.S.d.P. Dirk Israel Bildbearbeitung: Dieter Seppelt Textverarbeitung: Heidemarie Wilkes Lektorat: Anne-Margret Rietz Vertrieb: Gerd Lippel Eingesandte Text- und Bildbeiträge werden nicht bestätigt und zurückgesandt. Alle Rechte gehen an die Redaktion über. Die Redaktion behält sich Textkürzungen und Bildgrößenänderungen vor. Namentlich gezeichnete Artikel geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Zitate werden nur bei Nennung der Quelle übernommen. Nachdruck nur mit Quellenangabe und Übersendung eines Belegexemplares. Nächste Ausgabe: Dezember 2015 Redaktionsschluss: 20. Oktober 2015 Anzeigenakquise und Technische Herstellung: MC WERBUNG Wichernstraße 22 38300 Wolfenbüttel Tel.: 0 53 31/ 6 80 13 und 0 53 31/ 88 16 90 [email protected] Das Braunschweiger Journal erscheint alle zwei Monate in einer Auflage von 6000 Exemplaren. www.braunschweiger-journal.de Herausgeber: Der Seniorenrat Braunschweig 36 Ausgabe 5/2015 Da traf sie der Schlag Von Helmut Wenzel Die folgende Geschichte soll wahr sein: Drei deutsche Touristen durchfuhren mit ihrem PKW Kanada und konnten es nicht verhindern, eine Katze zu überfahren. Sie war tot. Den Kadaver einfach auf der Straße liegen zu lassen, verbot die Tierliebe der Deutschen. Eine würdige Entsorgung wurde diskutiert, und so landete die tote Katze erst einmal, verpackt in einer reklameauffälligen Papiertragetüte, im Kofferraum des Autos. Während der Weiterfahrt wurde eine Rast zum Mittag essen beschlossen. Die Sonne schien, im Kofferraum des Autos herrschte eine Höllentemperatur. Die Verwesungsgeschwindigkeit der toten Katze stand zur Diskussion mit dem Ergebnis, die Tüte mit Inhalt aus dem Kofferraum zu entfernen und neben dem Auto – dort wo es etwas kühler ist - zu platzieren. Vor Diebstahl ist niemand gefeit, deshalb wurde der PKW von den drei deutschen Touristen vom Restauranttisch aus mit Augenkontakt unter Kontrolle gehalten. Siehe da, ein altes Mütterchen näherte sich, es erblickte die auffällige Papiertüte, schaute sich mehrmals um, konnte ihrem Verlangen nicht widerstehen und ergriff die Henkel. Mit ihrer Beute betrat sie dann das Restaurant. Die Spannung steigerte sich jetzt auf doppelter Ebene. Zum einen beobachteten die drei Touristen das Mütterchen mit der Katzentüte, zum anderen wollte die wissensdurstige neue Besitzerin ihre Beute endlich kennen lernen. Ein Blick in die Tüte: Das Mütterchen fiel in tiefe Ohnmacht. Das Restaurantperso- nal leistete ersten Beistand und alarmierte einen Krankenwagen, der auch schnell zur Stelle war. Die noch nicht ansprechbare Hilflose wurde auf eine Trage gebettet und abtransportiert. Nachtrag: Auch in Kanada herrscht Gründlichkeit. Die Tüte mit der toten Katze wurde dem ohnmächtig zusammen gebrochenen Mütterchen mit auf die Trage gelegt. Wer rastet, der rostet Gleichgewichtstraining Von Brigitta Heydecke 1. Übungen in der Standposition a) die Füße stehen etwa hüftbreit auseinander; drehen Sie sich über die Schulter nach hinten um, lassen Sie die Füße dabei fest stehen, der Oberkörper dreht mit; versuchen Sie, am Ende der Drehung mit den Augen einen Punkt, der schräg hinter Ihnen in Augenhöhe liegt, zu fixieren, kommen Sie langsam zurück und drehen Sie sich dann zur anderen Seite um; je 5x wiederholen. b) wie a), jedoch schwingen jetzt die Arme mit; beginnen Sie langsam und steigern Sie das Tempo allmählich – bis die Arme „fliegen”; c) stellen Sie die Füße so dicht nebeneinander, dass sie sich berühren; wiederholen Sie jetzt die Übungen 1a und 1b – Sie werden merken, dass das deutlich schwieriger ist; d) zur weiteren Steigerung des Schwierigkeitsgrades führen Sie die Übungen 1a und 1b in Braunschweiger Journal Auslagestellen: Sie erhalten das Braunschweiger Journal in allen SeniorenBegegnungstätten, in der Bürgerberatung (Rathaus), in der Stadtbibliothek (Schloss), in den Braunschweiger Museen, außerdem in Apotheken, Arztpraxen sowie in über 100 weiteren Auslagestellen. Seniorenbüro Kleine Burg 14 Nur – vorgemerkte Gruppen – Abholung Montag bis Freitag zu den üblichen Öffnungszeiten Schrittstellung aus. 2. Gehübungen Führen Sie die folgenden Übungen nach Möglichkeit „freihändig” aus, d.h. die Arme schwingen locker mit oder werden in Schulterhöhe zur Seite genommen. Wer sich unsicher fühlt, sollte jedoch einen Stock zu Hilfe nehmen oder sich durch die Hand eines Helfers führen lassen. a) gehen Sie betont langsam vorwärts, versuchen Sie, dabei die Füße bewusst von der Ferse zur Fußspitze abzurollen; b) gehen Sie wie ein Roboter, d.h. bleiben Sie bei jedem Schritt kurz stehen; c) gehen Sie mit extrem großen Schritten; d) schauen Sie beim Gehen abwechselnd hoch zur Decke und hinunter zum Boden; e) versuchen Sie beim Gehen mit den Augen einen großen Kreis zu beschreiben: von der Decke über die Wände und den Boden. Zum Abschluss probieren wir heute den „Einbeinstand”: Nehmen Sie die Standposition ein (wie in 1a); verlagern Sie jetzt das Gewicht so weit auf ein Bein, dass Sie das andere Bein vom Boden abheben können; versuchen Sie, diese Position einige Sekunden lang zu halten, danach Seitenwechsel. *Quelle: Gleichgewichtstraining für Senioren „Proactivo” Notfall Braunschweiger Rollstuhl-Shuttle Stadt- und Landfahrten Krankentransporte www.rolli-shuttle.de Neue Telefonnummer 0531 58 08 4444 Tag und Nacht 110 Polizei-Notruf – 112 Notrufzentrale – Ein STARKES Immobilienteam an IHRER Seite Beratung • Verkauf • Vermittlung Wertermittlung Vor dem Verkauf steht unsere professionelle Bewertung 05331 90 41 04 www.greune-steigert-wf.de [email protected] Wann anrufen? Wenn Sie Zeuge oder Opfer einer Straftat werden oder etwas Verdächtiges beobachten. Wann anrufen? Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen und wenn Sie Feuerwehr oder Rettungsdienst brauchen. 116 117 Ärztlicher Bereitschaftsdienst – Wann anrufen? Wenn Sie außerhalb der Praxis-Öffnungszeiten dringend einen Arzt brauchen, aber nicht lebensbedrohlich krank sind. 0531 44033 Apotheken-Notdienst – Wann anrufen? Eine Apotheke finden, die Nacht- oder Wochenenddienst hat. 116 116 Karten-Sperrnotruf – Wann anrufen? Wenn Ihre EC- oder Kreditkarte gestohlen worden ist.