sommernachts

Transcrição

sommernachts
liederabend
sommernachtsträume
Internationale Opernstudio
der Staatsoper Unter den Linden
4. juli 2016

sommernachtsträume
Liederabend des Internationalen Opernstudios
der Staatsoper Unter den Linden
Elsa Dreisig Sopran
Natalia Skrycka Mezzosopran
Miloš Bulajić Tenor
Vincenzo Neri Bariton
David Oštrek Bassbariton
Dominic Barberi Bass
Alexander Vitlin Klavier
Boris Anifantakis Musikalische Einstudierung
Klaus Christian Schreiber szenische Einrichtung
Montag | 4. Juli 2016 | 21 Uhr | Gläsernes Foyer
Das Internationale Opernstudio wird unterstützt von der


programm
programm
George Gershwin
1898–1937
Richard Wagner
1813–1883
Summertime
Arie der Clara aus Porgy and Bess
Wie Todesahnung … O du mein holder Abendstern
Szene des Wolfram aus Tannhäuser
Elsa Dreisig | Natalia Skrycka
Vincenzo Neri
Roger Quilter
Richard Strauss
1877–1957
Dream Valley
Lied für Gesang und Klavier
Dominic Barberi
1864–1949
Die Nacht
Traum durch die Dämmerung
Zwei Lieder für Gesang und Klavier
David Oštrek
Gerald Finzi
1901–1956
Summer Schemes
Lied für Gesang und Klavier
Dominic Barberi
Giuseppe Verdi
1813–1901
Un di, se ben rammentomi
Quartett Gilda | Maddalena | Duca | Rigoletto aus Rigoletto
Elsa Dreisig | Natalia Skrycka | Miloš Bulajić | Vincenzo Neri
Georges Bizet
1838–1875
Séguedille aus Carmen
Josip Hatze
Natalia Skrycka
Serenada
Lied für Gesang und Klavier
Georges Bizet
David Oštrek
Au fond du temple saint
Duett Nadir | Zurga aus Les pêcheurs de perles
Richard Charles Rodgers
1879–1959
1902–1979
Miloš Bulajić | David Oštrek
Some Enchanted Evening
Lied des Emile aus South Pacific
Alban Berg
Dominic Barberi
1885–1935
Nacht
Die Nachtigall
Zwei Lieder aus Sieben frühe Lieder
Elsa Dreisig
Paolo Tosti
1846–1916
La Serenata
Lied für Gesang und Klavier
Vincenzo Neri


programm
Leonard Bernstein
1918–1990
Gesangstexte
I Am Easily Assimilated
Arie der Old Lady aus Candide
Natalia Skrycka | Miloš Bulajić | Vincenzo Neri | David Oštrek |
Dominic Barberi
Agustín Lara
1897–1970
Granada
Lied für Gesang und Klavier
Miloš Bulajić
George Gershwin
Bess, You Is My Woman Now
Duett Bess | Porgy aus Porgy and Bess
Elsa Dreisig | Dominic Barberi
Leonard Bernstein
Tonight
Ensemble aus West Side Story
Elsa Dreisig | Natalia Skrycka | Miloš Bulajić | Vincenzo Neri |
David Oštrek | Dominic Barberi
Die jungen Sänger und Sängerinnen des Internationalen
George Gershwin
Roger Quilter
Summertime
Dream Valley aus Porgy and Bess
Text: DuBose Heyward (1885–1940)
Summertime,
And the livin’ is easy.
Fish are jumpin’
And the cotton is high.
Oh your daddy’s rich
And your ma is good lookin’
So hush little baby
Don’t you cry.
One of these mornings
You’re going to rise up singing
Then you’ll spread your wings
And you’ll take the sky.
But till that morning
There’s a’nothing can harm you
With daddy and mommy standing by.
Memory, hither come,
And tune your merry notes;
And, while upon the wind
Your music f loats,
I’ll pore upon the stream,
Where sighing lovers dream,
And fish for fancies as they pass
Within the wat’ry glass.
I’ll drink of the clear stream,
And hear the linnet’s song,
And there I’ll lie and dream
The day along;
And, when night comes, I’ll go
To places fit for woe,
Walking along the darken’d valley,
With silent melancholy.
Opernstudios rezitieren im Verlauf des Konzerts ausgewählte
Textpassagen aus Shakespeares Ein Sommernachtstraum
in der deutschen Übersetzung von August Wilhelm von Schlegel.


gesangstexte
gesangstexte
Gerald Finzi
Georges Bizet
Georges Bizet
Summer Schemes
Séguedille
Au fond du temple saint
Text: Thomas Hardy (1840–1928)
aus Carmen
Text: Henri Meilhac (1831–1897) und
Ludovic Halévy (1834–1908)
Übersetzung aus dem Französischen
Text: Eugène Cormon (1810–1903) und
Michel Carré (1821–1872)
Übersetzung aus dem Französischen
When friendly summer calls again,
Her little fifers to these hills,
We’ll go – we two – to that arched fane
Of leafage where they prime their bills
Before they start to f lood the plain
With quavers, minims, shakes, and trills.
‘We’ll go’, I sing; but who may say
What may not chance before that day!
And we shall see the waters spring,
From chinks the scrubby copses crown;
And we shall trace their oncreeping
To where the cascade tumbles down
And sends the bobbing growths aswing,
And ferns not quite but almost drown.
‘We’ll go’, I say; but who may sing
Of what another moon will bring!

An den Stadtmauern von Sevilla,
bei meinem Freund Lillas Pastia
werde ich die Seguidilla tanzen
und Manzanilla trinken!
Zu meinem Freund Lillas Pastia
werde ich gehen.
Ja, denn ganz allein langweilt man sich,
und die wahren Vergnügungen sind zu zweit.
Um also Gesellschaft zu haben,
werde ich meinen Liebhaber mitbringen.
Mein Liebhaber! Der ist zum Teufel.
Gestern setzte ich ihn vor die Tür . . .
Mein armes Herz ist leicht zu trösten,
mein Herz ist frei wie die Luft,
ich habe Verehrer im Dutzend,
aber sie gefallen mir nicht;
jetzt ist Wochenende,
Wer mich lieben will, den liebe ich.
Wer will meine Seele? Sie ist zu haben.
Ihr kommt im rechten Augenblick,
ich habe kaum Zeit zu warten,
denn mit meinem neuen Liebhaber
werde ich an der Stadtmauer von Sevilla
bei meinem Freund Lillas Pastia
die Seguidilla tanzen
und Manzanilla trinken.
Tral-lalalalala.
ZURGA
Und ihr Schleier fällt;
Sie verschwindet im Gedränge.
NADIR
Und umsonst, umsonst sucht sie mein Blick!
ZURGA
NADIR
Sie entf lieht!
Und in des Tempels Grund
Voll Gold und Blumenzier
Tritt eine Frau jetzt hinein,
Noch steht ihr Bild vor mir!
Sie entf lieht!
Da! Welch unselig Geschick!
Fühl’ mein Herz ich wild erbeben!
NADIR
ZURGA
ZURGA
Tritt eine Frau jetzt hinein,
Noch steht ihr Bild vor mir’
In meinen Adern welch Leben!
NADIR
Ein Blick, er stösst mich zurück!
Da schweigen die Gesänge
Und die staunende Menge
Flüstert heimlich und leis:
O schaut ! Es steiget wieder
Unsre Göttin hernieder
In den Sterblichen Kreis!
ZURGA
Den Schleier seht sie heben!
Ha! Ist’s ein Traum? Ist’s Leben?
Die Menge stürzt auf die Knie!
BEIDE
Ja, sie ist’s, die Hehre, die Eine!
Glanzumstrahlt steht die Reine;
Ja, sie ist’s, die Hehre, die Reine!
Tausend Gnaden bringt sie!
Den Schleier seht sie heben!
Und das Volk stürzt auf die Knie!
NADIR
Sie aber schreitet langsam
Durch die knieende Menge.
NADIR
ZURGA
Dein Blick, er stösst mich zurück!
NADIR
Und diese Frau lieben wir beide!
Und der Freund, wird er zum Feind?
ZURGA
Nein, dass nichts die Freundschaft scheide!
NADIR
Nein, nichts!
ZURGA & NADIR
Ein Schwur uns aufs Neue vereint!
BEIDE
Ein Schwur, ein Schwur uns aufs Neue
vereint!
Ja, sie ist’s, die Hehre, die Reine,
Die uns an diesem Tag vereint.
Um getreu dem Schwur alleine
Will ich dich wie einen Bruder lieben!
Sie ist’s, die Hehre, die Reine,
Die uns an diesem Tag vereint!
So tragen wir denn unser Schicksal
Als Brüder bis zu unserem Tode!

gesangstexte
gesangstexte
Alban Berg
Die Nachtigall
Richard Wagner
Richard Strauss
Nacht
aus Sieben frühe Lieder, Nr. 3
Text: Theodor Storm (1817–1888)
O du mein holder Abendstern
Die Nacht aus Letzte Blätter op. 10/3
Text: Hermann Gilm von Rosenegg
(1812–1864)
Das macht, es hat die Nachtigall
Die ganze Nacht gesungen;
Da sind von ihrem süßen Schall,
Da sind in Hall und Widerhall
Die Rosen aufgesprungen.
Wie Todesahnung Dämm’rung deckt
die Lande,
umhüllt das Tal mit schwärzlichem
Gewande;
der Seele, die nach jenen Höh’n verlangt,
vor ihrem Flug durch Nacht und
Grausen bangt.
aus Sieben frühe Lieder, Nr.1
Text: Carl Hauptmann (1858–1921)
Dämmern Wolken über Nacht und Tal,
Nebel schweben, Wasser rauschen sacht.
Nun entschleiert sich’s mit einem Mal:
O gib acht! Gib acht!
Weites Wunderland ist aufgetan,
Silbern ragen Berge traumhaft groß,
Stille Pfade silberlicht talan
Aus verborg’nem Schoß;
Und die hehre Welt so traumhaft rein.
Stummer Buchenbaum am Wege steht
Schattenschwarz – ein Hauch vom
fernen Hain
Einsam leise weht.
Und aus tiefen Grundes Düsterheit
Blinken Lichter auf in stumme Nacht.
Trinke Seele! Trinke Einsamkeit!
O gib acht! Gib acht!
Sie war doch sonst ein wildes Blut,
Nun geht sie tief in Sinnen,
Trägt in der Hand den Sommerhut
Und duldet still der Sonne Glut
Und weiß nicht, was beginnen.
Das macht, es hat die Nachtigall
Die ganze Nacht gesungen;
Da sind von ihrem süßen Schall,
Da sind in Hall und Widerhall
Die Rosen aufgesprungen.
aus Tannhäuser
Da scheinest du, o lieblichster der Sterne,
dein sanftes Licht entsendest du der Ferne;
die nächt’ge Dämm’rung teilt dein
lieber Strahl,
und freundlich zeigst du den Weg
aus dem Tal.
O du, mein holder Abendstern,
wohl grüßt’ ich immer dich so gern:
vom Herzen, das sie nie verriet,
grüße sie, wenn sie vorbei dir zieht,
wenn sie entschwebt dem Tal der Erden,
ein sel’ger Engel dort zu werden!
Aus dem Walde tritt die Nacht,
Aus den Bäumen schleicht sie leise,
Schaut sich um im weitem Kreise,
Nun gib acht.
Alle Lichter dieser Welt,
Alle Blumen, alle Farben
Löscht sie aus und stiehlt die Garben
Weg vom Feld.
Alles nimmt sie, was nur hold,
Nimmt das Silber weg des Stromes,
Nimmt vom Kupferdach des Domes
Weg das Gold.
Ausgeplündert steht der Strauch,
Rücke näher, Seel an Seele;
O die Nacht, mir bangt, sie stehle
Dich mir auch.
Traum durch die Dämmerung
aus Drei Lieder op. 29/1
Text: Otto Julius Bierbaum (1865–1910)

Weite Wiesen im Dämmergrau;
Die Sonne verglomm, die Sterne ziehn;
Nun geh’ ich hin zu der schönsten Frau,
Weit über Wiesen im Dämmergrau,
Tief in den Busch von Jasmin.
Durch Dämmergrau in der Liebe Land;
Ich gehe nicht schnell, ich eile nicht;
Mich zieht ein weiches, samtenes Band
Durch Dämmergrau in der Liebe Land,
In ein blaues, mildes Licht.

gesangstexte
gesangstexte
Giuseppe Verdi
MADDALENA
MADDALENA
Un di, se ben rammentomi
Ihr scherzt, mein Herr.
Quartett aus Rigoletto
Text: Francesco Maria Piave (1810–1876)
Übersetzung aus dem Italienischen
HERZOG
Ha! Ha! Ich lache ganz herzlich,
denn solche Späße kosten nicht viel …
Nein, nein.
GILDA
HERZOG
Einst, wenn ich mich recht erinnere,
habe ich dich, du Schöne, getroffen ...
Es gefiel mir, nach dir zu fragen,
und ich erfuhr, dass du hier wohnst.
Nun höre, dass ich
seit damals nur dich von Herzen liebe.
MADDALENA
Ach, mit solch süßen Worten …
Ich bin hässlich.
MADDALENA
HERZOG
Umarme mich.
Was Eure Spielerei wert ist,
glaubt mir, das kann ich einschätzen.
MADDALENA
GILDA
Trunken ...
So sprach der Betrüger auch zu mir
von Liebe.
HERZOG
Von feuriger Liebe.
GILDA
MADDALENA
(Ha, Falscher!)
Herr Gleichgültiger.
Gefällt es Euch, mich zu foppen? ...
MADDALENA
Ha ha! ... Und zwanzig andere danach
vergessen Sie jetzt wohl? ...
Der junge Herr sieht aus wie
ein richtiger Freigeist ...
HERZOG
MADDALENA
MADDALENA
Ich bin, schöner Herr, an solche
Scherze gewöhnt.
Gebt mir Euer Wort darauf ...
HERZOG
Ja? ... Ich bin ein Ungeheuer ...
Liebliches Mädchen!
GILDA
RIGOLETTO zu Gilda, die alles beobachtet hat
(Ach geliebter Vater!)
Nun? ... genügt dir das? ...
MADDALENA
GILDA
Lasst mich. Unbesonnener.
Schändlicher Betrüger!
HERZOG
HERZOG
Ih, was für ein Geschrei!
MADDALENA
Seid artig.
Schöne Tochter der Liebe
Ich bin der Sklave deiner Reize,
mit einem Wort allein kannst du
meine Leiden mildern.
Komm und höre meines Herzens
heftiges Klopfen.
Mit einem Wort allein
kannst du meine Leiden mildern.
HERZOG

GILDA
Unglückliches, betrogenes Herz,
zerspringe nicht vor Beklemmung.
Nein, nein, ich will dich heiraten.
HERZOG
Und du sei gefügig,
mach mir nicht solchen Lärm.
Alle Besonnenheit vergeht
im Vergnügen und in der Liebe ...
Die schöne weiße Hand! ...
RIGOLETTO zu Gilda
Schweig, deine Tränen nützen nichts.
Josip Hatze
Serenada
Aus dem Kroatischen frei übersetzt
von David Oštrek
Wenn am Abend einer heimlichen Nacht
Ein Traum mich ruft
Und ich nach dem Glanz der Sterne blicke,
vergesse ich den Tag.
Dann erinn’re ich mich an den starken
Blick deiner Augen
Und sage dir, mein Herz, gute, gute Nacht!
Und wenn dunkle Wolken die Welt
bedecken,
scheinen deine schwarzen Haare
wie der Glanz veredelter Seide.
Dann denke ich, mein Schatz,
Wann du zu mir kommen wirst
Und sage seufzend zu dir gute, gute Nacht.
HERZOG
Mit einem Wort allein kannst du meine Leiden mildern.
HERZOG
Schöne Tochter der Liebe …
MADDALENA
Ha! Ha! Ich lache ganz herzlich,
denn solche Späße kosten nicht viel …
GILDA
Ach, mit solch süßen Worten sprach
der Betrüger auch zu mir …
RIGOLETTO zu Gilda
Jetzt bist du sicher, dass er gelogen hat ...
Schweig, es soll meine Sorge sein
die Rache schnell zu vollziehen.
Gleich soll es geschehen, sie wird schicksalhaft sein,
ich werde ihn zu zerschmettern wissen.

gesangstexte
Richard Charles Rodgers
Paolo Tosti
Some Enchanted Evening
La Serenata
Some enchanted evening, you may see a stranger,
You may see a stranger across a crowded room,
And somehow you know, you know even then,
That somewhere you’ll see her again and again.
Some enchanted evening, someone may be laughing,
You may hear her laughing across a crowded room,
And night after night, as strange as it seems,
The sound of her laughter will sing in your dreams.
Who can explain it, who can tell you why?
Fools give you reasons, wise men never try.
Some enchanted evening, when you find your true
love,
When you feel her call you across a crowded room
Then f ly to her side and make her your own,
Or all through your life you may dream all alone.
Once you have found her, never let her go.

gesangstexte
Text: Giovanni Alfredo Cesareo (1860–1937)
Übersetzung aus dem Italienischen
Fliege, o Serenade: Meine Liebste ist allein
Und mit ihrem wunderschönen einsamen Haupt
Liegt sie zwischen den Bettlaken.
O Serenade, f liege, o Serenade, f liege
Der Mond scheint klar
Die Flügel breiten sich über die Stille aus
Und hinter dem Vorhang des Alkovens
Entf lammt bräunlich die Lampe
Klar scheint der Mond
Klar scheint der Mond
Fliege, o Serenade
Fliege, o Serenade, f liege
Ah, là, ah, là
Fliege, o Serenade: Meine Liebste ist allein
Mein Lächeln noch halb verschlafen
kehrt zurück zwischen die Bettlaken
O Serenade, f liege, o Serenade, f liege
Die Welle träumt am Gestade
Und der Wind im Geäst
Und meine Küsse werden noch vom Liebesnest
zurückgehalten,
Meine blonde Geliebte
Träumt am Gestade die Welle
Träumt am Gestade die Welle
Fliege, o Serenade
Fliege, o Serenade, f liege
Ah, là, ah, là.

gesangstexte
gesangstexte
Leonard Bernstein
SENORES
Agustín Lara
I Am Easily Assimilated
Me muero, me sale una hernia!
Granada
aus Candide
Text: Lillian Hellman (1905–1984) nach
Voltaires Roman Candide ou l’optimisme
OLD LADY
Übersetzung aus dem Spanischen
OLD LADY
I was not born in sunny Hispania,
My father came from Rovno Gubernya.
But now I’m here, I’m dancing a tango;
Di dee di! Dee di dee di!
I am easily assimilated.
I am so easily assimilated.
I never learned a human language.
My father spoke a High Middle Polish.
In one half-hour I’m talking in Spanish:
Por favor! Toreador!
I am easily assimilated.
I am so easily assimilated.
It’s easy, it’s ever so easy!
I’m Spanish, I’m suddenly Spanish!
And you must be Spanish, too.
Do like the natives do.
These days you have to be
In the majority.
TWO LOCAL SENORES
Tus labios rubí
Dos rosas que se abren a mí;
Conquistan mi corazón,
Y sólo can
Una canción.
A long way from Rovno Gubernya!
ALL
Tus labios rubí
Dos rosas que se abren a mí;
Conquistan mi corazón,
Y sólo can
Una divina canción.
De tus labios rubí
Rubí! Rubí!
Granada, ein für mich erträumtes Land.
Du singst mir von wiederkehrenden Zigeunern,
die bei dir Rast machen.
Du singst mir von der Echtheit der Fantasie,
Du singst mir von der Blume der Melancholie,
Die ich durch dich empfangen habe.
Granada, blutbef lecktes Land
Am Nachmittag der Stierkämpfe.
Frauen, die wie Zauberinnen sind
Mit ihren dunklen Augen.
Dein widerspenstiges Wunschbild,
Zigeunerin mit Blumen bedeckt,
ich küsse deinen großen Mund,
den saftigen Apfel,
der mich ganz verrückt macht.
Granada, hübsche »Manolas« singen
In reizenden Versen;
Ich kann dir nichts anderes geben
Als ein Strauß von Rosen.
Von Rosen, voll zartem Duft,
welche die dunkelhaarige Jungfrau schmückten.
Granada, deine Erde ist voll
von schönen Frauen,
von Blut und Sonne.
OLD LADY
Tus labios rubí
Drei-viertel Takt, mon très cher ami,
Oui oui, si si, ja ja ja, yes, yes, da, da.
Je ne sais quoi.


gesangstexte
gesangstexte
George Gershwin
PORGY
Leonard Bernstein
Bess, You Is My Woman Now
Mornin’ time and evenin’ time an’
Summer time an’ winter time
Bess, you got yo’ man
Tonight
aus Porgy and Bess
Text: Edwin Du Bose Heyward (1885–
1940) und Ira Gershwin (1896–1983)
PORGY
Bess, you is my woman now
You is, you is
An’ you mus’ laugh an’ sing and dance
For two instead of one.
Want no wrinkle on yo’ brow
Nohow
Because the sorrow of the past is all
done, done
Oh, Bess, my Bess
De real happiness is jes’ begun.
BESS
Porgy, I’s yo’ woman now
I is, I is
An’ I ain’ never goin’ nowhere‚
less you shares the fun.
Dere’s no wrinkle on my brow
Nohow
But I ain’ goin’, you hear me sayin’
If you ain’ goin’ wid you, I’m stayin’
Porgy, I’s yo’ woman now
I’s yours forever
Mornin’ time an’ ev’nin’ time an’
Summer time an’ winter time;
Bess, you is my woman now and forever
Dis life is jes’ begun
Bess, we two is one
Now an’ forever
Oh, Bess, don’ min’ dose women
You got yo’ Porgy
You loves yo’ Porgy,
I knows you means it
I seen it in yo’ eyes, Bess
We’ll go swingin’
Through de years a-singin’
BESS
Mornin’ time an’ evenin’ time an’
Summer time an’ winter time
PORGY
Mornin’ time an’ evenin’ time an’
Summer time an’ winter time
BESS
Oh, my Porgy, my man, Porgy
PORGY
My Bess, my Bess
BESS
From dis minute I’m tellin’ you
I keep dis vow: Porgy, I’s yo’ woman now
PORGY
From dis minute I’m tellin’ you,
I keep dis vow
Oh, my Bessie, we’s happy now;
We is one now

Ensemble aus West Side Story
Text: Stephen Sondheim (* 1930)
TONY/MARIA
Only you, you’re the only thing I’ll see forever,
In my eyes, in my words and in everything I do,
Nothing else but you ever!
And there’s nothing for me but Maria,
every sight that I see is Maria. Tony, Tony…
Always you, every thought I’ll ever know,
Everywhere I go, you’ll be.
All the world is only you and me! Tonight, tonight,
It all began tonight,
I saw you and the world went away. Tonight, tonight,
There’s only you tonight,
What you are, what you do, what you say.
Today, all day I had the feeling
A miracle would happen –
I know now I was right.
For here you are
And what was just a world is a star tonight!
Tonight, tonight,
The world is full of light,
With suns and moons all over the place. Tonight, tonight,
The world is wild and bright,
Going mad, shooting sparks into space.
Today, the world was just an address,
A place for me to live in,
No better than all right,
But here you are,
And what was just a world is a star tonight!
Good night, good night,
Sleep well and when you dream,
Dream of me tonight.

einführung
»When friendly summer
calls again«
zu einem der meist gecoverten Lieder der Musikgeschichte und gilt als
Jazz- und Popstandard. Die 1935 am Alvin Theatre in New York City uraufgeführte Volksoper, welche auf dem Roman Porgy von Du Bose Heyward
Anmerkungen zum Programm
basiert und im afroamerikanischen Hafenmilieu Charleston angesiedelt ist,
Sophie Gaffrontke
mentarisch verfügte, dass diese Oper nur von Sängern afroamerikanischer
gilt noch heute als außergewöhnliches Werk, zumal George Gershwin testaAbstammung szenisch aufgeführt werden darf. Das Wiegenlied »Summertime« war das erste Lied, welches er im Februar 1934 für die Oper fertig
stellte und erfüllt innerhalb des Werkes eine ganz besondere Funktion,
indem es stets kurz vor einem erneuten Todesfall – insgesamt vier Mal –
Der Sommer – eine Jahreszeit, die von lauen Sommergewittern,
gespielt wird. Während die Sängerin von einem ausgelassenen und idylli-
durchtanzten Nächten, aufblühender und erloschener Liebe sowie von
schen Leben singt, signalisiert jedoch die Begleitmusik durch eine Quarte
erfüllten und unerfüllten Träumen erzählt. Eine Zeit, in der Gefühle wie
unter dem Grundton eine eher melancholische und unheilvolle Stimmung.
die dumpfe Wucht eines Platzregens auf die Menschen einbrechen, stetig
Ebenfalls von dieser verträumten Melancholie geprägt, sind die nachfolgen-
changierend zwischen Impulsen der Lebensfreude, Lust, Lethargie und
den Kunstlieder: So erzählt das 1917 uraufgeführte Lied Dream Valley aus
leichter Reizbarkeit. Eine Zeit, in der die Natur nur vor Fruchtbarkeit und
der Sammlung 3 Songs of James Blake op. 20 von
Lebenskraft strotzt und das Leben auf einmal ganz »easy« ist. Doch wie lässt
(1877–1953), dessen Reputation und Schaffen vor allem auf seine 120 einzig-
sich dieses sommerliche Lebensgefühl und dessen Intensität in Worte fas-
artigen Liedkompositionen zurückgeführt wird, von der Flüchtigkeit und
sen, wie beschreiben, ohne zugleich in Kitsch zu verfallen? Die Antwort hat
Wehmut der Erinnerungen. Dem gegenübergestellt trägt das Lied Summer
das Internationale Opernstudio mit diesem Programm gefunden, denn mit
Schemes aus dem 1936 veröffentlichten Liedzyklus Earth and Air and Rain sei-
Roger Cuthbert Quilter
Gerald Finzi (1901–1956) – welcher
Musik lässt sich bekanntlich aussprechen, was unaussprechlich ist. Unter
nes Zeitgenossen und Landsmannes
der künstlerischen Gesamtleitung von Daniel Barenboim präsentieren die
seiner Zeit als englischer Hugo Wolf bezeichnet wurde – vornehmlich den
talentierten Nachwuchssänger eine Melange aus bekannten und weniger
Zweifel an der sommerlichen Idylle in sich. Während die Begleitstimme des
bekannten Liedern, Musical- und Opernwerken verschiedenster Komponis-
Klaviers nahezu idiomatisch von Quellen, Kaskaden und Vogelgezwitscher
ten aus hundert Jahren Musikgeschichte von der Romantik bis zur Moderne
zu geschmackvollen Figurationen inspiriert ist, erzeugt die metrische Beto-
und nehmen das Publikum mit auf einen musikalischen Sommerurlaub in
nung der Melodiestimme durch lange Noten einen Widerspruch zur Metrik
Länder und Städte Europas, Lateinamerikas und die USA.
des Verses und offenbart auf diese Weise den Zweifel, den Thomas Hardys
Die Arie »Summertime« sowie das Liebes-Duett »Bess, You Is My Woman
Text in sich birgt: »When friendly summer calls again, | […] | ›We’ll go‹,
Now« aus der Oper Porgy and Bess des US-amerikanischen Komponisten
I sing; but who shall say | What may not chance before that day!«
George Gershwin gehören zu den bekanntesten und populärsten Werken
Nicht weniger verträumt und gleichfalls Unheil verkündend stellen sich die
seines Œuvres. Vor allem das Wiegenlied »Summertime« zählt vermutlich
spätromantischen und frühmodernen Stücke der deutschen Komponisten


einführung
einführung
Alban Berg, Richard Wagner
und
Richard Strauss
dar, welche
tiert wurde, und seither zum festen Repertoire der Sänger und Orchester
auf malerische Weise ihre Faszination und Furcht vor der Nacht, die alles
gezählt wird.
verschlingt, schildern. Vor allem Alban Bergs Kunstlieder Nacht und Die
Auch
Nachtigall aus Sieben frühe Lieder überraschen hierbei durch ihren noch stark
und lateinamerikanischen Lebensgefühls inspiriert, was vor allem die Arie
spätromantischen lyrischen Charakter – wird Alban Berg doch hauptsäch-
»I Am Easily Assimilated« der Old Lady aus der Oper Candide bezeugt. Die-
lich mit seinen späten Werken, in denen sein atonaler Stil und seine mathe-
ses 1956 in New York City uraufgeführte Werk versah Bernstein mit der
matischen Tonsysteme voll ausgeprägt sind, in Verbindung gebracht. Diese
Bezeichnung »Moderato hassidicamente« als Verweis auf das einzigartige
beiden Lieder, welche in seinen Lehrjahren bei Arnold Schönberg zwischen
jiddische Kolorit in diesem argentinischen Tango. Sowohl textlich wie auch
1905 und 1908 entstanden sind, offenbaren jedoch, dass die Wurzeln der
musikalisch spielt Bernsteins Tango mit einem unverkennbaren Augen-
»Zweiten Wiener Schule« zwar in der tonalen Tradition verankert sind,
zwinkern auf die Geschichte der immigrierten Juden in ihrer neuen Heimat
Schönberg aber damit begonnen hat, den romantisch-lyrischen Ausdruck
und ihrem verzweifelten Versuch Teil der Mehrheitsgesellschaft zu werden
mit einer erweiterten tonalen Sprache zu kombinieren und zu variieren.
an. Auch in seinem Broadway-Musical West Side Story, welches ein Jahr spä-
Temperamentvoller und dramatischer geht es in der italienischen Oper
ter im Winter Garden Theatre in New York City uraufgeführt wurde, befasst
Giuseppe Verdis erstes wirkliches
sich Bernstein mit einer weiteren Ausprägung der Migrations-Thematik. In
Meisterwerk gilt und als solches internationalen Ruhm erlangte. Aus dieser
dieser ist die an Shakespeares Romeo und Julia angelehnte Liebesgeschichte
Oper stammt das bereits von Zeitgenossen viel bewunderte Quartett »Un di,
von Tony und Maria durch Rassenkonf likte und dem Bandenkrieg zwei
se ben rammentomi« bei dem Rigoletto versucht, seine Tochter Gilda von
rivalisierender Jugendbanden, den US-amerikanischen Jets und den puerto-
der Liebe zum Herzog abzubringen, indem er ihr heimlich in einer Spelunke
ricanischen Sharks, »unsternbedroht«. Das Quintett »Tonight« läuft auf den
zeigt, wie der Herzog die Schwester des Schankwirts, die schöne Maddalena,
Höhepunkt des 1. Akts zu, in dem die beiden verfeindeten Gangs auf ihren
umwirbt.
großen Zweikampf hinfiebern. Derweil plant Tony, auf Marias Bitte hin,
Mit südländischem Temperament versetzen die Serenaden – abendliche
diesen Kampf zu verhindern, in der Hoffnung auf diese Weise die Spannun-
Ständchen, welche ursprünglich »al sereno« (ital.: »unter freiem Himmel«)
gen, die ihre verbotene Liebe bedingen, aufzulösen. Das Warten auf dieses
Rigoletto aus dem Jahr 1851 zu, die als
Josip Hatze
Leonard Bernstein
wurde stark von der Energie des spanischen
und des
Ereignis erscheint ihnen »endless«. Doch das Liedrecital des internationalen
in »mittsommernächtliche«
Opernstudios verabschiedet sich im Hier und Jetzt, noch fernab des katas-
Stimmung. Doch keines dieser Werke vermag den Zuhörer mehr mitzurei-
trophalen Ausgangs dieses Musicals mit Marias Worten: »Oh moon, grow
ßen als das Lied für Tenor und Orchester Granada aus einem Zyklus über
bright, and make this endless day endless night!«
aufgeführt wurden – des kroatischen Komponisten
neapolitanischen Komponisten
Paolo Tosti
spanische Städte von Agustín Lara – einem der erfolgreichsten und meist
umjubelten Komponisten Mexikos. So ist es der unbändigen Energie und
Lebenskraft, die dieses Werk ausstrahlt, zu verdanken, dass es seit seiner
Entstehung im Jahr 1932 von nahezu allen bedeutenden Tenören, wie unter
anderem Luciano Pavarotti, José Carreras und Plácido Domingo interpre-
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opernstudio
Das Internationale Opernstudio
Wer Wilhelm Heinses Roman Ardinghello gelesen hat, kennt diese
Insel: die Insel der Glückseligen. Verlockungen warten dort, Verheißungen
und Verführungen, wie man sie sich schöner kaum vorstellen kann. Ein
bisschen wie auf Heinses literarischem Eiland dürfen sich durchaus auch
jene Sängerinnen und Sänger fühlen, die den Schritt in das Internationale Opernstudio der Staatsoper im Schiller Theater geschafft haben. Denn
an diesem Ort finden sie all jene Bedingungen vor, die nötig sind, um in
der nahen oder ferneren Zukunft wirklich ein großer Sänger zu werden.
Das (nicht nur) künstlerische Angebot reicht von der intensiven Auseinandersetzung mit solistischen Partien, einem individuell auf die jeweiligen
Bedürfnisse abgestimmten Stimm- und Mentaltraining bis hin zu professionellem Schauspiel- und Tanzunterricht sowie Meisterkursen mit renommierten Sängerpersönlichkeiten. Doch damit nicht genug: Schon während
ihres Engagements im Opernstudio erhalten die optionalen »Stars von morgen« die Gelegenheit, aktiv in einer der Produktionen der Staatsoper mitzuwirken.
Kunst braucht Kunst, um wirksam zu sein, Kunst braucht aber auch, um
wirksam werden zu können, Geld. Gerade ein ambitioniertes, gut funk­
tionierendes und qualitätvolles Internationales Opernstudio ist in Zeiten
zusehends klammer Kommunen auf finanzielle Unterstützung dringend
angewiesen. Die Staatsoper im Schiller Theater hat diesbezüglich den
Hauptgewinn gezogen: Dank der üppigen Gaben durch die Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung war es in der Vergangenheit und ist es auch in den
kommenden zwei Jahren möglich, die besten Voraussetzungen für die
hochbegabten Sängerinnen und Sänger zu gewährleisten. Und hierbei geht
es, wie Liz Mohn betont, beileibe nicht allein um die vokale Kunst. Es geht
um weit mehr: um eine Art kulturelles Gedächtnis: »Nur durch unser gemeinsames Engagement gelingt es, einen Beitrag dafür zu leisten, dass kulturelle Werte und Traditionen nicht verloren gehen. Denn Musik vermittelt
Gemeinschaft und hilft uns, aufeinander zu achten und zuzuhören.«
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Die Stipendiaten werden es vermutlich gerne hören. Denn durch ihre Teilnahme am Internationalen Opernstudio, die jeder der jungen Künstler
einer fundierten Gesangstechnik, einer veritablen szenischen Ausdrucksfähigkeit und vor allem einer starken Bühnenpräsenz verdankt, öffnen
sich ihnen vermutlich nicht nur viele Türen zu Opernhäusern auf der
ganzen Welt; sie erhalten zudem die Gelegenheit, die Kunst der guten
Kommunikation zu üben, ohne das eigene Profil in irgendeiner Weise zu
vernachlässigen. Denn natürlich bringt jede Sängerin, jeder Sänger, seine
eigene Erzählung mit, und Liz Mohn weiß, wie spannend es sein kann,
diese Erzählungen des Lebens miteinander zu verquicken: »Besonders berühren mich die Begegnungen mit den jungen Talenten und ihre persönlichen Geschichten«, sagt sie. Und fügt sogleich hinzu: »Welche schönere
Bestätigung könnte es geben, als dass wir mit unserem Engagement diese
Biographien positiv beeinflussen können?«
Das Engagement der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung ist das Eine. Das
Andere die konkrete Arbeit vor Ort. Beides verquickt sich in der Staatsoper
im Schiller Theater miteinander, so dass dieses Internationale Opernstudio
das bleibt, was es auch nach Ansicht von Liz Mohn sein sollte: »Ein wunderbares Beispiel des interkulturellen, freundschaftlichen Miteinanders«.
Ein Aspekt sollte hierbei nicht unterschätzt werden, gerade in Zeiten, in
den auch in der Kunst der Leistungsdruck ins Unermessliche zu wachsen scheint: der so genannte (und nicht zu unterschätzende) Wohlfühl­
faktor. Was das angeht, ist die Staatsoper im Schiller Theater der geeignete
Ort, diese Erfahrung hat auch Liz Mohn gemacht: »Das Opernstudio bietet
einen geschützten Raum, in dem die Sängerinnen und Sänger unter der
Anleitung so herausragender Künstlerpersönlichkeiten wie Daniel Barenboim, Jürgen Flimm oder namhaften externen Dozenten ihr Talent entfalten können.« Wie gesagt: eine Insel der Glückseligen.
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Opernstudio der Saison 2015/2016
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v. l. n. r.: Vincenzo Neri | Natalia Skrycka | David OŠtrek |
Boris Anifantakis (Künstlerischer Leiter) | Dominic Barberi | Elsa Dreisig | Milos Bulajić
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biographien
Künstlerbiographien
Im September 2014 war sie als Jenny in der Produktion der Parapluies de
Elsa Dreisig
unter der Leitung von Michel Legrand zu sehen.
ist franko-dänischer Herkunft. Seit ihrer Kindheit
Cherbourg im Théâtre du Châtelet neben Natalie Dessay und Laurent Naouri
wurde sie in Kinder- und Jugendchören der Opernhäuser von Lyon und der
Sie nahm im Juli 2014 in Aix-en-Provence an der Schubert Académie, unter
Wallonie ausgebildet. In beiden Häusern hat sie zwischen 1998 und 2008 an
der Leitung von Matthias Goerne und Markus Hinterhäuser, im Duo mit
verschiedenen Produktionen teilgenommen, darunter u. a. Werther, Turan-
der Pianistin Lucie Sansen, teil. Im November 2014 erhielt sie weitere Anre-
dot, Carmen, La Bohème, Der Rosenkavalier, Die Zauberflöte, La damnation de Faust,
gungen in der Meisterklasse von Dietrich Henschel und Manuel Lange im
Le Petit Ramoneur von Britten, Brundibar von Hans Krása, Orphée et Eurydice von
Rahmen der »Neuen Stimmen«.
Luigi Rossi und Der Jasager von Kurt Weill.
Für 2014/15 standen zahlreiche Liederabende in Deutschland auf dem
Nach dem ersten Studienjahr an der nationalen Pariser Musikhochschule
Programm: im März in Starnberg und Frankfurt im Rahmen der »Freunde
(CNSMDP) in der Gesangsklasse von Prof. Valérie Guillorit beschloss sie, ein
junger Musiker«, im Mai in der Gemäldegalerie in Berlin, im Juli im Gasteig
Jahr an der Musikhochschule von Leipzig, in der Klasse von Prof. Regina
in München und im August im Kloster Bronnbach bei Wertheim. Sie war
Werner, zu studieren. Sie studiert Lied in Paris bei Jeff Cohen und Anne Le
ebenfalls in den Parapluies de Cherbourg im Théâtre du Châtelet in Paris, Ende
Bozec sowie in Leipzig mit Alexander Schmalcz. Das deutsche Repertoire
Juni 2015 und auf einer Gastspielreise nach Lyon, Vichy, Toulon und im
vertieft sie in Paris mit dem Bariton Stephan Genz, in Leipzig das italieni-
Libanon zu hören. Parallel zu diesen Auftritten beendete sie ihr Gesangsstu-
sche Fach mit Peter Berne und das Operettenrepertoire mit Regina Werner.
dium an der Nationalen Pariser Musikhochschule im Jahr 2014.
Während der Spielzeit 2012/13 trat sie im Pariser Théâtre du Châtelet in der
Elsa Dreisig ist Teil des Ensembles 101, einem Ensemble für zeitgenössi-
Reihe »Concert Tea/Concert Tôt« mit einem Kurt-Weill-Programm, im Musée
sche Musik unter der Leitung von Mike Solomon, mit dem sie regelmäßig
du Louvre anlässlich der Ausstellung »De l’Allemagne« und am Forschungs-
auftritt. Außerdem ist sie Mitglied des Familien-Ensembles 4D (4 Dreisig),
zentrum für neue Musik IRCAM in Paris im Tandem mit dem Komponisten
zusammen mit ihrer Mutter, ihrer Tante und ihrer Cousine.
Pablo Galaz Salamanca auf. Sie wird erneut im Théâtre du Châtelet in der
Elsa Dreisig gewann im Jahr 2012 den 1. Preis, den Preis der Jury und den
Aufführung von Pourquoi j’ai mangé mon père nach dem Roman von Roy Lewis
Preis des Publikums des dem französischen Repertoire gewidmeten Gesangs-
zu sehen sein: Darin wird sie die Rolle der Griselda singen. Außerdem gab
wettbewerb »Des Mots et des Notes« und 2014 den 1. Preis beim Wettbe-
sie auch ein Konzert im Pariser Musée d’art et d’histoire du Judaïsme mit
werb der Deutschen Wirtschaft »Ton und Erklärung« mit dem Orchester des
Werken von Joseph Kosma und Norbert Glanzberg, begleitet von Jeff Cohen.
MDR. Daher konnte sie im Winter für das Label Oehms Classics zusammen
Während der Spielzeit 2013/14 konnte man sie an der Hochschule für
mit dem Pianisten Alexander Schmalcz eine Aufnahme realisieren und
Musik und Theater in Leipzig in Der Wildschütz von Lortzing, in der Rolle der
im Oktober 2014 in Hamburg an der Uraufführung des Stückes Silence and
Nanette und am Mumuth Graz in Semiramide von Hasse als Tamiri sehen. Im
Seduction des jungen Komponisten Stefan Hanke teilnehmen.
Sommer 2014 hat sie mit dem Kammerorchester der Leipziger Musikhoch-
Im Oktober 2015 hat Elsa Dreisig den 1. Preis sowie den Publikumspreis des
schule die Folksongs von Berio gesungen. Im Schumann-Haus in Zwickau
Internationalen Gesangswettbewerbs »Neue Stimmen« gewonnen. Seit 2013
gab sie einen Liederabend mit Schumann-Liedern.
wird sie von der Stiftung Safran unterstützt.
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biographien
biographien
Natalia Skrycka wurde 1990 in Myslowitz in Polen geboren. Sie
Domanski, Prof. Helen Donath, Prof. Teresa Żylis-Gara, Anita Garanča,
ist Absolventin der Karol-Szymanowski-Musikakademie Kattowitz in Polen
Stefania Toczyska, Olga Pasiecznik, Dr. h. c. Wiesław Ochman, Prof. Jadwiga
in der Sologesangsklasse von Prof. Agata Kobierska. In den Spielzeiten
Rappé, Prof. Włodzimierz Zalewski und Karolina Brachman.
2015/16 und 2016/17 ist sie Mitglied des Internationalen Opernstudios an
Es liegen von Natalia Skrycka Aufnahmen der Lieder von Stanisław
der Staatsoper im Schiller Theater Berlin.
Moniusz­ko mit Bläseroktett unter der Leitung von Klaudiusz Jania für die
Sie war Preisträgerin bei zahlreichen Gesangswettbewerben auf nationaler
Schlesische Oper in Bytom vor sowie eine Einspielung des Requiems von
und internationaler Ebene. Unter anderem gewann sie 2009 den 1. Preis
Mozart sowie des Requiems c-Moll von Johann Michael Haydn aus Kempen
beim internationalen Gesangswettbewerb »Leoš Janáček« in Hukvaldy in
unter der Leitung von Stefanie Hollinger, bei der sie die Altpartien sang.
Tschechien, sie erhielt Auszeichnungen beim internationalen Ada-Sari-
Natalia Skrycka arbeitete bereits mit der Schlesischen Philharmonie, der
Wettbewerb der Vokalkunst in Nowy Sącz 2009, sowie beim internationalen
Breslauer Philharmonie und der Mährischen Philharmonie zusammen
Edmund Kossowski-Wettbewerb in Warschau im Oktober 2012. Außerdem
sowie mit namhaften Dirigenten wie Mirosław Błaszczyk oder Michał
gewann sie 2012 den 1. Preis und einen Sonderpreis beim internationalen
Klauza. Des Weiteren gibt sie Konzerte mit der Institution für die Förderung
Gesangswettbewerb der Oper Rübezahl in Karpacz, wurde 2012 mit einem
und Verbreitung der Musik Schlesiens.
2. Preis beim internationalen Gesangswettbewerb »Rudolf Petrák« in Žilina
Im Januar 2011 feierte sie ihr Operndebüt in der Produktion Suor Angelica
in der Slowakei ausgezeichnet, belegte 2010 den 2. Platz und erhielt einen
von Giacomo Puccini an der Schlesischen Oper unter der Leitung von Michał
Sonderpreis für ihre Interpretation von Mozart-Liedern beim internationa-
Klauza und unter der Regie von Wiesław Ochman, außerdem wirkte sie
len Gesangswettbewerb »Pevecka Souteź« in Olmütz in Tschechien. Zudem
bei der Hochschulproduktion L’enfant et les sortilèges von Maurice Ravel im
erhielt sie 2009 eine Auszeichnung beim internationalen Imrich-Godin-
Mai 2010 mit, die für den polnischen Rundfunk Kattowitz aufgenommen
Gesangswettbewerb in Vráble in der Slowakei, war Preisträgerin beim inter-
wurde, und war im April 2011 auf der Bühne der Opera Nova in Bydgoszcz
nationalen Andrzej Hiolski-Wettbewerb der Vokalkunst in Bad Kudowa im
zu sehen. Natalia Skrycka gibt Konzerte im In- und Ausland.
August 2013 und war auf nationaler Ebene unter den Bestplatzierten bei
den Gesangswettbewerben »Franciska Platowna« in Breslau im Jahr 2008,
Miloš Bulajić
wurde 1989 als Sohn einer serbischen Musiker­
»Ludomir Rożycki« in Gleiwitz im Jahr 2009 und »Barbara Kostrzewska« in
familie in Bonn geboren. Er studierte zunächst Klavier an den Hochschulen
Rzeszów im Jahr 2007.
in Berlin und in Würzburg, wo er Anfang 2014 sein Konzertdiplom ablegte.
Natalia Skrycka nimmt an zahlreichen Konzerten, Solokonzerten und
Er war von 1999 bis 2001 Mitglied des Staats- und Domchors Berlin und des
Gesangsworkshops teil, unter anderem am Kurs der Operngesangskunst in
Kinderchors der Staatsoper Unter den Linden in Berlin und gewann mehr-
Krynica-Zdrój in Polen und an der 1. Sommerakademie für Gesang in Dan-
mals 1. Preise beim Bundeswettbewerb »Jugend musiziert« in den Katego-
zig 2009. Außerdem tritt sie im Rahmen der Europäischen Opernakademie
rien Klavier solo, Klavier-Kammermusik und Gesang/Kunstlied. Er studierte
ENOA an der Nationaloper in Warschau auf.
Gesang bei Prof. Leandra Overmann in Würzburg. Seit 2012 wurde er privat
Sie bildet sich in Meisterkursen und Gesangworkshops bei renommierten
von Helene Schneiderman unterrichtet und seit 2014 von Daniela Sindram.
Lehrern fort, darunter bei Prof. Marek Rzepka, Prof. Ingrid Kremling-
In Hochschulproduktionen sang er Fenton (Falstaff), Ferrando (Così fan tutte)
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biographien
biographien
und Tanzmeister (Ariadne auf Naxos). Meisterkurse bei Luciana D’Intino und
Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung am Internationalen Opernstudio der
Mariella Devia in Turin ergänzten seine Ausbildung.
Staatsoper im Schiller Theater und debütiert dort u. a. als Giudice (Un ballo in
Im Sommer 2007 gab er sein Operndebüt beim Festival der Jeunesses Musi-
maschera), 1. Geharnischter/1. Priester (Die Zauberflöte), Brighella (Ariadne auf
cales auf Schloss Weikersheim als Don Ramiro in Rossinis La Cenerentola. In
Naxos) und gastiert als Don Ramiro (La Cenerentola) in einer Neuproduktion
dieser Partie war er seither auch an den Opernhäusern in Braunschweig,
am Staatstheater am Gärtnerplatz in München.
Linz, Magdeburg und Sofia sowie als Einspringer für Javier Camarena an der
Pariser Opéra Garnier unter Bruno Campanella zu hören. Als Graf Almaviva
Vincenzo Neri wurde 1992 als Kind einer deutschen Mutter und
(Il barbiere di Siviglia) war er in Innsbruck und Magdeburg und als Tonio (La
eines italienischen Vaters in Hamburg geboren. Mit acht Jahren sang er im
fille du régiment) in Rostock und Karlsruhe sowie als Cover am Royal Opera
Hamburger Knabenchor St. Nikolai und wurde dabei mit vielen bedeuten-
House Covent Garden in London zu Gast. Auf Einladung des Dirigenten und
den musikalischen Werken vertraut. Dessen Leiterin, Kirchenmusikdirek-
Herausgebers der kritischen Neufassungen des Rossini-Repertoires Alberto
torin Rosemarie Pritzkat, erkannte früh die sängerische Begabung von Vin-
Zedda war er 2012 Mitglied der »accademia rossiniana« und wurde beim
cenzo Neri und förderte ihn mit erstem Gesangsunterricht. Noch vor dem
renommierten Rossini-Opernfestival in Pesaro (Italien) für die Partie des
Stimmbruch übernahm er als Knabenstimme erste solistische Aufgaben am
Conte di Libenskof in der Produktion Il viaggio a Reims engagiert. 2014 war
Allee-Theater in Hamburg und an der Hamburgischen Staatsoper in Hans
er Mitglied des renommierten »Young Singers Project« der Salzburger Fest-
Werner Henzes We come to the river unter der musikalischen Leitung von Ingo
spiele und sang dort Belmonte (Die Entführung aus dem Serail) und Don Ramiro
Metzmacher.
in La Cenerentola für Kinder.
2005 war Vincenzo Neri als Erster Knabe in Wolfgang Amadeus Mozarts Die
Außerdem sang er als Gast 2009 bis 2011 bereits an der Komischen Oper
Zauberflöte am Theater Kiel zu hören. Nach dem Stimmbruch wurde er, nun
Berlin, als Ferrando (Così fan tutte) am Theater Pforzheim und in weiteren
als Bariton, Mitglied im renommierten Harvestehuder Kammerchor Ham-
Rollen an der Opéra comique in Paris, den Theatern in Erfurt, Freiburg
burg unter der Leitung von Claus Bantzer. Im Jahr 2010 hatte er die Möglich-
und Dijon sowie bei den Bregenzer Festspielen und dem Verbier Festival.
keit, Prof. Günter Binge (Lehrer von Klaus Florian Vogt), vorzusingen, der
Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Alessandro De Marchi, Patrick Lange,
ihn seitdem gesanglich betreut. Prof. Binge vermittelte auch den Kontakt
Alberto Zedda, Valery Gergiev und Antonello Allemandi zusammen.
mit KS Prof. Dr. Bernd Weikl, der sich in regelmäßigen Abständen immer
Darüber hinaus umfasst sein Repertoire im Bereich Konzert und Oratorium
wieder um den jungen Sänger kümmert und seinen Werdegang begleitet.
u. a. Mozarts Requiem, Rossinis Petite Messe solennelle und Stabat Mater, Men-
Sehr bald folgten Engagements für diverse Konzerte, darunter auch Johann
delssohns Lobgesang-Sinfonie, Haydns Die Schöpfung und Stabat Mater, Bruck-
Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium in der Hamburger St. Michaeliskirche.
ners Messe in f-Moll, Orffs Carmina burana und Bachs Matthäuspassion (in
Auch auf der Theaterbühne konnte Vincenzo Neri mittlerweile etliche
der Berliner Philharmonie 2011) und zahlreiche Kantaten, Händels Messiah
Erfahrungen machen: So sang er die Titelpartie des Zaren in Albert Lort-
und Johannespassion. Als Evangelist konzertierte er europaweit mit Orches-
zings Zar und Zimmermann in einer Produktion der Jungen Oper Lübeck. In
tern wie dem Dänischen Rundfunk-Sinfonieorchester und den Bamberger
einer Produktion der Musikhochschule Lübeck übernahm er als Gast die
Symphonikern. Ab der Spielzeit 2015/16 ist Miloš Bulajić Stipendiat der
Partie des Zettel in Benjamin Brittens Oper Ein Sommernachtstraum. Auf dem
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biographien
biographien
Kreuzfahrtschiff »MS Deutschland« konnte Vincenzo Neri im Alter von
klasse mit Ioan Holender im Schlosstheater Schönbrunn teil. Der junge
neunzehn Jahren die Partie des Grafen Danilo Danilowitsch in einer Auffüh-
Bassbariton debütierte 2010 im Alter von 17 Jahren in der Rolle des Aeneas
rung von Die lustige Witwe von Franz Lehàr übernehmen, was so erfolgreich
in Purcells Dido and Aeneas am kroatischen Nationaltheater in Varaždin. Dort
war, dass die Reederei ihn einlud, auf einer Amazonas-Reise im berühmten
sang er ebenso die Rollen des Captain Macheath in The Beggar’s Opera sowie
Opernhaus von Manaus, dem Teatro Amazonas, einen Opernabend für die
den Adonis in der Oper Venus and Adonis. Il Dottore sang er in La Pulcinella und
Gäste der »MS Deutschland« zu geben, der mit großem Beifall aufgenom-
Achis in der Oper David et Jonathas an der Universität für Musik und darstel-
men wurde. Bei den Seefestspielen in Berlin war Vincenzo Neri mit zwanzig
lende Kunst Wien. Im Jahr 2014 trat er in der Rolle des Masetto in Mozarts
Jahren jüngster Solist der Produktion, als Moralès in Georges Bizets Car-
Don Giovanni und im Schlosstheater Schönbrunn in der Rolle des Figaro in Le
men in einer Inszenierung von Volker Schlöndorff zu sehen und zu hören.
nozze di Figaro auf. 2015 war der junge Künstler als Dulcamara in der Oper
Seit September 2012 ist er Mitglied des Internationalen Opernstudios der
L’elisir d’amore im Daegu Opera House in Südkorea und in der Titelrolle der
Hamburgischen Staatsoper und sang dort an die 50 Vorstellungen pro
Oper Gianni Schicchi von Puccini im Schlosstheater Schönbrunn zu erleben.
Saison, zuletzt sehr erfolgreich den Belcore in Gaetano Donizettis L’elisir
Seit der Spielzeit 2015/16 ist er Stipendiat der Bertelsmann Stiftung und
d’amore und den Grafen Dominik in Richard Strauss’ Arabella. Im Sommer
Mitglied des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Unter den Linden
2015 debütierte er als Ottokar in Carl Maria von Webers Der Freischütz unter
Berlin.
der Regie von KS Brigitte Fassbaender und der musikalischen Leitung von
Georg Fritzsch beim jOPERA Jennersdorfer Festivalsommer in Österreich.
Dominic Barberi
schloss sein Studium am Royal Conserva-
Seit der Spielzeit 2015/16 ist er Stipendiat der Bertelmann Stiftung und Mit-
toire of Scotland bei Stephen Robertson mit Auszeichnung im Jahr 2014
glied des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Berlin. Gastverträge
ab. Während seines Studiums besuchte er Meisterkurse unter anderem
führen in an das Opernhaus Halle und an die Vlaamse Opera in Belgien.
bei David Syrus, John Treleaven, Roderick Williams, Malcolm Martineau
und Sir Thomas Allen. Er trat in ganz Großbritannien als Gast-Solist in
David Oštrek
wurde 1992 in Kroatien geboren und studiert seit
zahlreichen Produktionen auf, unter anderem in Gioachino Rossinis
2012 Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in
Petite Messe solennelle, Antonín Dvořáks Stabat Mater, Michael Tippetts A
der Klasse von Karlheinz Hanser. Als Siebzehnjähriger errang er den 3. Preis
Child of Our Time, Joseph Haydns Die Schöpfung und Felix Mendelssohn
beim Wettbewerb »Iuventus Canti« in der Slowakei. Ein Jahr später war er
Bartholdys Elias sowie in Kopenhagen in Georg Friedrich Händels Messiah.
2. Preisträger beim Staatswettbewerb in Kroatien. Im Oktober 2015 nahm
Vor kurzem gab er sein Debüt an der Opera North als Famigliari in
er an der Endrunde bei »Neue Stimmen« in Gütersloh teil. Neben vielen
L’incoronazione di Poppea. Als Ersatzbesetzung war er unter anderem als Sal-
solistischen Konzerten und Liederabenden in seiner Heimat trat er auch mit
vaor in Manuel de Fallas La vida breve an der Opera North und Banquo in
dem Ensemble der Musikhochschule Varaždin in England, Deutschland,
Giuseppe Verdis Macbeth an der Scottish Opera zu erleben. Weitere Rollen
Österreich und Slowenien auf. In Varaždin (Kroatien) nahm er im Sommer
umfassen Theseus in Ein Sommernachtstraum, der Sprecher in Die Zauberflöte
von 2008 bis 2012 am »Aestas Musica« teil, wo er mit Catharine Danley und
und Antinoo in Il ritorno d’Ulisse in patria. Ab August 2015 ist Barberi Mitglied
Laurence Cummings zusammenarbeitete. 2014 nahm er an einer Meister-
des Internationalen Opernstudios der Staatsoper im Schiller Theater Berlin
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biographien
biographien
und wird hierbei von der Liz Mohn Culture and Music Foundation durch ein
Boris Anifantakis studierte in Essen und Hamburg Kirchenmu-
Stipendium unterstützt. In der Spielzeit 2015/16 war er als Barone Douphol
sik und Dirigieren. Anschließend führten ihn Festengagements als Korrepe-
in La traviata, Pietro in Simon Boccanegra, Zweiter Geharnischter in Die Zau-
titor und Kapellmeister nach Detmold, Linz und Nürnberg.
berflöte, Zweiter Gralsritter in Parsifal, Kerkermeister in Tosca und Tom in Un
Während seiner Tätigkeit als Opern- und Konzertdirigent arbeitete er u. a.
ballo in maschera zu sehen.
mit dem Bruckner Orchester Linz, den Hamburger Symphonikern, dem
Orchestra di Teatro Lirico di Cagliari sowie den Posener und Danziger Phil-
Alexander Vitlin absolvierte sein Musikstudium als Dirigent am
harmonikern zusammen. Zudem leitete er Aufführungen bei den Schwe-
Leningrader Konservatorium (der heutigen Hochschule für Musik Sankt
riner Schlossfestspielen, dem Rheingau Musikfestival und dem Musica
Petersburg) bei Prof. Ilya Mussin und als Pianist bei Prof. Vladimir Nielsen.
Sacra Festival in Paderborn und war mehrere Jahre lang als Korrepetitor
1977 gewann er den »Allrussischen Wettbewerb« für Pianisten.
und Assistent bei den Salzburger Festspielen tätig. 2002 nahm Boris Ani-
Seit 1994 bekleidet Alexander Vitlin eine Professur für Korrepetition an der
fantakis einen Lehrauftrag für Klavierbegleitung und Korrepetition an der
Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin. Bevor er Engagements im Aus-
Hochschule für Musik in Detmold an.
land annahm, war er Chefdirigent an diversen Opernhäusern in Russland.
2007 ergab sich für ihn die Gelegenheit, das von Daniel Barenboim ins Leben
Er lehrte von 1990 bis 1992 an der Rubin Musik Akademie in Tel Aviv und
gerufene und durch die Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung geförderte
Jerusalem und war anschließend bis 1995 Solorepetitor an der Komischen
Internationale Opernstudio der Staatsoper Berlin zu leiten und entschei-
Oper Berlin. Ab 2004 war er als Gast-Solorepetitor (für Moses und Aron und
dend mitzugestalten. Diese Aufgabe ermöglichte ihm, sich noch intensiver
Boris Godunow) an der Staatsoper Unter den Linden engagiert.
auf die Ausbildung und Förderung junger Sängerinnen und Sänger zu
Alexander Vitlin war musikalischer Assistent von Daniel Barenboim bei den
konzentrieren. Inzwischen ist Boris Anifantakis ein international gefragter
Salzburger Festspielen 2007 (Eugen Onegin). Ab 2007 war Alexander Vitlin
Sängercoach.
Bühnenmusikdirektor an der Staatsoper Unter den Linden; er betreute als
musikalischer Assistent von Daniel Barenboim die Produktionen von Pro-
Klaus Christian Schreiber
war nach seinem Studium an der
kofjews Der Spieler und Tschaikowskys Eugen Onegin an der Staatsoper Unter
Schauspielschule Bochum an den großen deutschen Theatern engagiert, so
den Linden sowie Der Spieler am Teatro alla Scala Mailand.
u. a. am Schauspielhaus Bochum, am Thalia Theater Hamburg, am Staats-
Seit 2009 war Alexander Vitlin als Assistent von GMD Daniel Barenboim
theater Stuttgart, am Düsseldorfer Schauspielhaus und seit 2009 auch an
und Kapellmeister an der Staatsoper Unter den Linden tätig. Im Schiller
Opernhäusern wie der Staatsoper Unter den Linden Berlin, dem Niedersäch-
Theater dirigierte er zuletzt u. a. Aufführungen von Rimsky-Korsakows
sischem Staatstheater Hannover, der Oper Köln und dem Nationaltheater
selten gespielter Oper Die Zarenbraut.
Mannheim.
Er arbeitete mit Jürgen Flimm, Andrea Breth, Franz Xaver Kroetz, Katharina Thalbach, Robert Wilson, Tom Waits, Lou Reed, Dietrich Hilsdorf und
Jérome Savary, um nur einige zu nennen, zusammen und spielte die großen
klassischen Hauptrollen wie in den Kleist-Stücken Die Hermannsschlacht, Der
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biographien | Liz Mohn Stiftung
impressum
zerbrochne Krug, in Schillers Wilhelm Tell und Maria Stuart, in Miss Sara Sampson von Lessing, Shakespeares Romeo und Julia, Die Stützen der Gesellschaft von
Ibsen und in der Uraufführung von The Black Rider: The Casting of the Magic
Bullets von Robert Wilson am Thalia Theater, mit der er auf Welt-Tournee
ging. 2015 spielte er in der Trilogie Familienfeste von Armin Holz am Linzer
Landestheater und ab April 2016 verkörpert er den Theobald Maske in Die
Hose von Carl Sternheim am Renaissance-Theater in Berlin. Immer wieder
brillierte er in Gesangsrollen, u. a. als Mackie Messer in Die Dreigroschenoper,
Alfred in Die Fledermaus, Henry Higgins in My Fair Lady, Leopold Im weißen
Rößl, Husar in Viktoria und ihr Husar. Seit 2011 spielt er an der Staatsoper im
Schiller Theater in Berlin in Wissen Sie, wie man Töne reinigt? Satiesfactionen.
Dem Film- und Fernsehpublikum ist er bekannt aus Stammheim (Regie: Reinhard Hauff), Das Wunder von Bern (Regie: Sönke Wortmann), Monsignor Renard
(BBC), Liebeskrank, Flammen über Berlin, verschiedenen Tatorten und Serien wie
Die Sitte, Doppelter Einsatz, Alphateam, Soko Leipzig, Heiter bis tödlich, Deutschland
83 und als Publikumsliebling Dirk Drechsler in der ARD-Serie Rote Rosen.
Die Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung fördert seit 2007 das Opernstudio der Staatsoper
Unter den Linden und damit die Ausbildung internationaler Nachwuchssänger.
Unter der Leitung des Dirigenten, Pianisten und Sängercoachs Boris Anifantakis
bietet es jungen, talentierten Sängerinnen und Sängern die Möglichkeit, sich auf
eine künstlerisch anspruchsvolle Karriere im Bereich des Musiktheaters vorzubereiten. Die künstlerische Gesamt­leitung des Opernstudios liegt in den Händen von
Daniel Barenboim, dem es ein besonderes Anliegen ist, viel versprechende Nachwuchssänger direkt am Haus fortzubilden und ihre künstlerische Entwicklung
konsequent zu fördern. Gemeinsam mit dem Internationalen Opernstudio realisiert
die Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung ferner Teddy-Konzert für 3- bis 6-jährige
Kinder.
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Herausgeber Staatsoper Unter den Linden | Bismarckstraße 110 | 10625 Berlin
Intendant Jürgen Flimm
Generalmusikdirektor Daniel Barenboim
Geschäftsführender direktor Ronny Unganz
Redaktion Dr. Detlef Giese | Irene Flegel
Der Einführungstext von Sophie Gaffrontke ist ein Originalbeitrag für dieses
Programmheft.
foto Stephanie von Becker
layout Dieter Thomas
Herstellung Druckerei
Gedruckt auf Luxo Art Samtoffset, FSC-zertifiziertes Papier (FSC = Forest Stewardship Council),
welches die Richtlinien des FSC nach weltweit gültigen Chain-of-Custody-Standard
(CoC/Produktkette) für eine verantwortungsvolle und nachhaltige Waldbewirtschaftung
nach ökologischen, sozialen und ökonomischen Standards erfüllt.
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