hotel oceania club chalkidiki

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hotel oceania club chalkidiki
AUSGABE 2 · 2014 • E 59612
Pharmazie • Beratung • Reise
FÜR DIE APOTHEKE
Die Misteltherapie in der
Onkologie: ein Update
Neuer Gesundheitsbrief
zum Thema Arthrose und Bluthoch­
druck – kostenlos bestellen S. 4
Checkliste Reiseapotheke
Doppelseite zum Raustrennen –
mehr Informationen! S. 33/34
GEWINNSPIEL
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Seite 32
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EDITORIAL
Die Welt der
Riesenmoleküle
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Sie sind Riesen, betrachtet man sie mit den Augen der
Molekularbiologen, und die neuen Stars von Medizin und
Pharmazie: Biologicals, optimierte Proteine aus natürlichen
Quellen. Und sie sind die Hoffnungsträger, Hoffnungsträger
für Patienten, die an Krebs oder Multipler Sklerose leiden.
Doch Biologicals sind keine Unbekannten. Das erste
Biopharmazeutikum, das für therapeutische Zwecke zugelassen wurde, war ein biosynthetisch hergestelltes Insulin
aus E. coli, das bereits 1982 erfolgreich am Markt positioniert wurde. ATryn, das erste Arzneimittel aus der Milch
einer gentechnisch veränderten Ziege, wurde im August
2006 zugelassen.
Seitdem ist die Zahl der Patente für Biologicals ganz
rasant gestiegen. Heute steht eine ganze Batterie bereit,
meist monoklonale Antikörper.
Doch der Wermutstropfen der Biopharmazeutika ist nicht
zu übersehen: Biotechnisch hergestellte Arzneimittel zählen
zu den teuersten der Welt. Bereits jetzt entfallen in Deutschland 13 Prozent der Arzneimittelausgaben, die im Jahr 2011
zu Lasten der GKV verordnet wurden, auf diese Klasse.
Und die weltweiten Ausgaben steigen weiter in exorbitante Höhen. Waren es 2006 eher bescheidene 93 Milliarden US- Dollar, erreichten sie 2011 die Marke von nahezu
160 Milliarden und 2016 soll der Gesamtumsatz bereits den
210 Milliarden-Pegel überschreiten.
Keine Frage, mit der Entwicklung der Molekular- Riesen
haben wir das Tor zu einer ganz neuen Arzneimittelkategorie aufgestoßen, neue Chancen erschlossen und dem therapeutischen Stillstand bei der Bekämpfung zahlreicher
Erkrankungen wie Rheuma, Krebs oder Autoimmundefekten neue Impulse verliehen. Selbst das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
bescheinigte neun Biologicals einen unbestrittenen therapeutischen Benefit bei rheumatoider Arthritis. Sie unterstützen die Remission, lindern Symptome und erhöhen den
körperlichen Funktionsstatus und damit die Lebensqualität.
2 � 2014
Journal für die Apotheke
Foto ©: Matej Kastelic – 123RF
Sie greifen direkt dort ein, dort, wo Krankheitssymptome
entstehen, direkt in den menschlichen Stoffwechsel. Einer
der ganz besonderen Vorteile, da das Nebenwirkungsprofil relativ günstig ist, handelt es sich doch um körpereigene
bzw. –ähnliche Substanzen mit vergleichsweise geringen
toxischen wie allergischen Reaktionen.
Daher ist es auch wenig verwunderlich, wenn die ersten
„Generika“, sogenannte Biosimilars, auf den umkämpften
Arzneimittelmarkt drängen. Laut einer Studie des IGES- Instituts könnten bis 2020 bereits mehr als 20 Biosimilars zur
Verfügung stehen – mit einem Einsparpotential von insgesamt 8,1 Milliarden Euro.
Riesenmoleküle und Riesenchancen? Sind sie ein ähnlicher Quantensprung wie die Entwicklung der Chemotherapeutika durch Paul Ehrlich oder nur eine exorbitante
Kostenfalle? Sicher ist, einige Erkrankungen wie Autoimmunreaktionen oder Krebs werden wirkungsvoller und
nebenwirkungsärmer zu behandeln sein.
Auch wenn Biopharmazeutika zu den wichtigsten Wachstumsmotoren der Pharma- und Biotechnologieindustrie
zählen, so fehlen doch überzeugende Studien und KostenNutzen-Analysen. Und angesichts explodierender Arzneimittelkosten ist sicher erst einmal therapeutische Gelassenheit angezeigt, um den Riesenmolekülen ohne Euphorie
jenen Stellenwert zuzuordnen, der ihnen wirklich gebührt.
Quellen:
– Bayer research 25
– ÄrzteZeitung vom 31.05.2010
Dr. Rolf- Günther Sommer
Chefredakteur
3
Apothekenmarketing
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ndheitsbrief
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Information und Aufklärung
fördern Kundenbindung
Gesundheitsbrief
aus Ihrer Apotheke
Ausgabe 7
Liebe Kunden,
Sie wissen: Ihre Gesundheitsvorsorge ist nicht nur wichtig,
sondern sie wird immer notwendiger.
Wenn Sie Ihre Gesundheitsvorsorge selbst in die Hand nehmen
wollen, dann möchten und können wir Sie dabei unterstützen.
Wie zum Beispiel mit diesem Gesundheitsbrief, der Ihnen
einige wissenswerte Informationen an die Hand geben soll.
itsbrief
Neuer Gesundhe
Der „Gesundheitsbrief aus Ihrer Apotheke“ ermöglicht die indirekte Beratung des Kun­
den – noch lange über den persönlichen Besuch in der Offizin hinaus. Die Auslage in Ihrer
Apotheke verknüpft lesefreundliche Wissensvermittlung mit der fachlichen Kompetenz
des Apothekers – und trägt damit intensiv zur Vertrauensbildung und Kundenbindung bei.
Selbstverständlich helfen wir Ihnen bei allen auftauchenden
Fragen gerne weiter – fragen Sie uns einfach. Mit unserem
gesamten Wissen stehen wir für Ihre Gesundheit ein!
Gesunde und herzliche Grüße
Ihr Apothekenteam
Apothekenstempel
Volkskrankheiten Arthrose und Bluthochdruck
Mehr Lebensqualität mit gesunden
Gelenken und gesunden Gefäßen
Zu den zehn häufigsten Krankheiten, die vor
allem mit zunehmendem Alter auftreten,
gehören Arthrose (Gelenkverschleiß) und
Bluthochdruck. Dennoch leiden immer öfter
auch jüngere Menschen an diesen vermeintlichen Alterserkrankungen. Verantwortlich
dafür ist in der Regel ein ungesunder Lebensstil mit wenig Bewegung, viel Stress, Übergewicht und Rauchen. Wer die Risikofaktoren
kennt und die Alarmsignale seines Körpers
ernst nimmt, kann dramatische Folgeschäden verhindern und gezielt vorbeugen.
Arthrose
Weltweit die häufigste Form degenerativer Gelenkerkrankungen
Arthrose (Gelenkverschleiß) ist eine
Volkskrankheit, von der jeder fünfte Bundesbürger betroffen ist: Laut einer aktuellen Studie leiden 20,2 Prozent der 18bis 79-jährigen an einer ärztlich diagnostizierten Arthrose. Experten gehen aber von
einer deutlich höheren Dunkelziffer aus.
Als Arthrose bezeichnet man den langsam fortschreitenden, altersbedingten
Knorpelabrieb in den Gelenken. Bei übermäßiger oder falscher Belastung kommt es
zu Schmerzen im Gelenk und einer Gelenkversteifung. Auch durch angeborene Knorpeldefekte ist ein Gelenkverschleiß möglich. Darüber hinaus können Verletzungen
der Bänder die Gelenkstabilität zusätzlich
verringern. Zudem schreitet ab Mitte 40 der
Verschleiß voran, denn die Neubildung des
entscheidenden und körpereigenen Knorpelbausteins Kollagen verlangsamt sich.
Neben Profisportlern haben im Alter auch
viele Freizeitsportler durch die starke Belastung mit Beschwerden zu kämpfen.
Die Arthrose beginnt mit einem Abbau
des Gelenkknorpels. Im Anschluss kommt
es zu Umbauprozessen im angrenzenden
Knochen und zur Zerstörung der Gelenkfläche. Wenn sich Gewebe im Körper mit
der Zeit immer weiter abnutzt oder zurückbildet, verwenden Mediziner dafür oft den
Begriff „Degeneration“. Die Arthrose
zählt daher zu den degenerativen Gelenkerkrankungen und zum rheumatischen
Formenkreis. Entzündliche Episoden
dieser Erkrankung mit akuter Schmerzsymptomatik nennt man „aktivierte
Arthrose“.
Zu den zehn häufigsten Krankheiten, die vor allem mit zunehmendem Alter auftreten, gehören
Arthrose (Gelenkverschleiß) und Bluthochdruck. Dennoch leiden immer öfter auch jüngere
Menschen an diesen vermeintlichen Alterserkrankungen. Verantwortlich dafür ist in der Regel
ein ungesunder Lebensstil mit wenig Bewegung, viel Stress, Übergewicht und Rauchen. Wer
die Risikofaktoren kennt und die Alarmsignale seines Körpers ernst nimmt, kann dramatische
Folgeschäden verhindern und gezielt vorbeugen.
Diese und weitere Informationen liefert der neue Gesundheitsbrief zur Aus­
Gesundheitsbrief
lage in der Apotheke, der zur Ansicht dieser Ausgabe beiliegt. Der Gesund­
heitsbrief fehlt bereits? Einfach weitere Exemplare kostenfrei anfordern!
Gesundheitsbrief
Migräne
Falls die Diagnose der Migräne ärztlich gesichert ist, können auch Medikamente aus der Gruppe der Triptane (z.B.
Naratriptan) eingesetzt werden. Diese
führen einerseits zu einer Gefäßverengung, andererseits hemmen sie die Freisetztung von Entzündungsstoffen. Auch
für diese Medikamente gilt, dass die jeweilige empfohlene Anwendungsdauer
nicht überschritten werden sollte.
Alternative
Ergänzungsbehandlungen
• regelmäßige sportliche Betätigungen,
Stressmanagement
• Akupunktur, Massagen
• Entspannungsmethoden
• Ausschalten der Triggerfaktoren (Migränetagebuch)
• Bettruhe, Dunkelheit, Schlaf, Kälteoder Wärmewickel
Clusterkopfschmerzen
Bei den Clusterkopfschmerz-Attacken kommen Sumatripane zum Einsatz (Spritze oder Nasenspray). Normale Schmerzmittel sind in der Regel
unwirksam. Im Übrigen gelten für den
Patienten dieselben Maßnahmen, wie
bei der Migräne, inkl. Führen eines Kopfschmerztagebuches.
Bewährt: das schnelle
und lang wirksame Ibuprofen
Infrage kommen bei sporadisch auftretenden, leichten bis mäßig starken Spannungskopfschmerzen oder einer leichten
Migräne moderne Ibuprofen-Präparate
mit 400 mg Ibuprofen (z. B. Eudorlin®
Extra Ibuprofen-Schmerztabletten und
Eudorlin® Migräne). Aufgrund der speziellen Zubereitung seines Wirkstoffes wird
dieser besonders schnell freigesetzt und
rasch aufgenommen: Im Vergleich mit
anderen Ibuprofen-Verbindungen konnte
bereits 10 Minuten nach der Einnahme
eine therapeutisch wirksame Wirkstoffkonzentration im Blut nachgewiesen werden. Voraussetzung ist, dass die Einnahme beim Auftreten der ersten Symptome
erfolgt (Quelle: Göres E et al.: „Ibuprofenpräparate im Vergleich.“ Deutsche Apotheker Zeitung 142, 37 (2003): 4687-89).
Eine weitere Besonderheit von Eudorlin®
Extra Ibuprofen-Schmerztabletten ist die
lang anhaltende Wirksamkeit. Selbst
nach 5 Stunden sind noch hohe, analgetisch wirksame Blutspiegel vorhanden.
Ein zusätzlicher Vorteil: Die Tablette ist
leicht teilbar und frei von Lactose und somit auch für Patienten mit einer Lactose-Intoleranz geeignet. Die Filmtabletten
sind zudem frei von Gluten, Soja sowie
tierischen Rohstoffen und können daher
auch bei entsprechenden Allergien, vegetarischer und veganer Ernährung verwendet werden.
Warnzeichen –
notfallmäßig zum Arzt
Schwere Migräneanfälle oder häufige Spannungskopfschmerzen sollten
nie selbst behandelt werden. Es gibt
zudem Warnzeichen, bei denen man in
jedem Fall einen Arzt aufsuchen sollte:
• Kopfschmerzen nach einem Unfall mit
Bewusstseinsverlust
• Schlagartig auftretende, heftigste
Kopfschmerzen
• Ein gravierender neuartiger Kopfschmerz, der den Alltag beeinträchtigt.
• Kopfschmerzen mit Sehstörungen
oder Sprechstörungen
• Kopfschmerzen mit Gehstörungen
(Stolpern, Umfallen) oder mit Lähmungen
• Kopfschmerzen mit Verwirrtheit,
Krampfanfällen oder Bewusstlosigkeit
• Kopfschmerzen mit Fieber und Nackensteifigkeit
• Kopfschmerzen am Morgen mit
schwallartigem Erbrechen ohne Übelkeit
Kopfschmerzen können als eigenständiges Krankheitsbild oder als Begleiterscheinung anderer Er­
krankungen auftreten. Sie zählen heute zu den verbreitetsten Schmerzformen, es gibt über 200 ver­
schiedene Kopfschmerzdiagnosen. Fast jeder ist davon betroffen: Etwa 90 Prozent der Bevölkerung
leiden mindestens einmal pro Jahr unter Kopfschmerzen, die meisten unter Spannungskopfschmerzen
oder Migräne. Kopfschmerzen sind aber nicht einfach Schicksal: Man kann sie erfolgreich behandeln.
Wichtige Tipps für den Alltag
Kopfschmerzen sind oft auf äußerliche Auslöser zurückzuführen. Mit einer bewussten
Haltung und einer Veränderung verschiedener Gewohnheiten lassen sie sich deshalb
zu einem guten Teil vermeiden. Hier die wichtigsten Tipps:
• Vermeiden Sie einseitige Belastungen, die zu Muskelverspannungen führen können.
Achten Sie auf einen ergonomischen (Computer-) Arbeitsplatz und regelmäßige Pausen. Auch das richtige Bett kann Kopfschmerzen verhindern.
• Streichen Sie Nahrungs- und Genussmittel, die bei Ihnen eine Migräne auslösen können. Hilfreich dabei ist ein Kopfschmerztagebuch. Häufige Übeltäter sind Wein, Koffein, Nikotin oder Schokolade.
• Achten Sie auf einen geregelten Tagesablauf mit einem gleichmäßigen Schlaf-WachRhythmus – auch am Wochenende.
• Setzen Sie sich nicht unnötig unter Druck. Lassen Sie öfter mal die Seele baumeln
und gönnen Sie sich etwas Schönes. Gehen Sie mit Stresssituationen gelassener um,
indem Sie eine Entspannungsmethode wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung lernen.
• Hören Sie auf Ihren Körper! Er sagt Ihnen sehr genau, was ihm gut tut und was nicht.
Machen Sie eine Pause, sobald Sie erste Anzeichen einer Migräne spüren. Damit können Sie einen Anfall oft noch aufhalten oder zumindest lindern. Frauen mit Migräne
sollten sich gerade während ihrer kritischen Zyklustage nicht überfordern.
Generell gilt:
• Auf regelmäßigen Schlaf achten: Zu wenig, aber auch zu viel Schlaf kann zu Kopfschmerzen führen.
• Ausreichend trinken: Zu wenig Flüssigkeit ist eine der häufigsten Ursachen für Kopfschmerzen.
• Bewegung: Ausdauersport vermindert nachweislich die Anfälligkeit für Kopfschmerzen. Besonders zu empfehlen sind Sportarten wie Radfahren, Walking, Jogging und
Schwimmen. Wichtig ist, dass mindestens dreimal in der Woche für etwa 30 bis 45
Minuten trainiert wird. Wer lange keinen Sport getrieben hat, sollte sich von seinem
Hausarzt beraten lassen, bevor er mit dem Training beginnt.
In solchen Fällen sollte der Hausarzt
immer der erste Ansprechpartner sein.
Er kann nicht nur eine etwaige Begleiterkrankung ausschließen, sondern bei
Bedarf auch eine Überweisung zum Experten veranlassen.
Impressum
Der „Gesundheitsbrief“ liegt in Ihrer Apotheke
aus. Interessierte Apotheken wenden sich
bitte an:
PACs GmbH Verlagsservice
Gewerbestraße 9 • D-79219 Staufen
Tel. 0 76 33/ 9 33 20-0 • Fax 9 33 20-20
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Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Astrid Heinl
Fotos ©: Wavebreak Media Ltd, Igor Dutina,
Tyler Olson – 123RF
EUDORLIN® Extra Ibuprofen-Schmerztabletten. Wirkstoff: Ibuprofen. Anwendungsgebiete: Symptomatische Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber.
EUDORLIN® Migräne. Wirkstoff: Ibuprofen. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung der akuten Kopfschmerzphase bei Migräne mit und ohne Aura und von Spannungskopfschmerzen.
Nicht ohne ärztlichen oder zahnärztlichen Rat länger als 4 Tage oder in höheren Dosen anwenden. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren
Arzt oder Apotheker. Berlin-Chemie AG, 12489 Berlin.
aus Ihrer Apotheke
Sie wissen: Ihre Gesundheitsvorsorge ist nicht nur wichtig,
sondern sie wird immer notwendiger.
Wenn Sie Ihre Gesundheitsvorsorge selbst in die Hand nehmen
wollen, dann möchten und können wir Sie dabei unterstützen.
Wie zum Beispiel mit diesem Gesundheitsbrief, der Ihnen
einige wissenswerte Informationen an die Hand geben soll.
Selbstverständlich helfen wir Ihnen bei allen auftauchenden
Fragen gerne weiter – fragen Sie uns einfach. Mit unserem
gesamten Wissen stehen wir für Ihre Gesundheit ein!
Gesunde und herzliche Grüße
Ihr Apothekenteam
Apothekenstempel
Kopfschmerzen sind kein Schicksal, sondern behandelbar
Schnelle Wirkung durch
schnellen Wirkstoff
Kopfschmerzen können als eigenständiges Krankheitsbild
oder als Begleiterscheinung anderer Erkrankungen auftreten. Sie zählen heute zu den verbreitetsten Schmerzformen, es gibt über 200 verschiedene Kopfschmerzdiagnosen. Fast jeder ist davon betroffen: Etwa 90 Prozent
der Bevölkerung leiden mindestens einmal pro Jahr unter
Kopfschmerzen, die meisten unter Spannungskopfschmerzen oder Migräne. Kopfschmerzen sind aber nicht einfach
Schicksal: Man kann sie erfolgreich behandeln, wobei sich
insbesondere der schmerzlindernde Wirkstoff Ibuprofen
aufgrund seines ausgezeichneten Nutzen-Risiko-Profils
bewährt hat und z.B. Eudorlin® Extra Ibuprofen-Schmerztabletten hier eine schnelle Freisetzung aufweisen. Gegen
den gelegentlichen Einsatz von Schmerzmitteln ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Die Dauer der Anwendung
sollte jedoch möglichst kurz gehalten werden.
Es wird zwischen primären Kopfschmerzen (als eigenständige Erkrankung) und sekundären Kopfschmerzen
(als Folge von anderen Erkrankungen)
unterschieden: Zu den primären Formen gehören Migräne, Spannungskopfschmerzen und der Clusterkopfschmerz.
Wie Kopfschmerzen entstehen, ist
bislang nicht vollends geklärt. So lästig
und unangenehm sie auch sind: Kopfschmerzen haben durchaus eine sinnvolle Funktion. Im Kopf sind wichtige
Organe lokalisiert – das Gehirn, aber
auch Sinnesorgane wie Augen, Nase
und Ohren. Daher ist es überlebens-
wichtig, dass dort ein empfindliches
Warnsystem vorhanden ist.
Somit wird auch verständlich, dass
Stress als Auslöser von Kopfschmerzen
eine wichtige Rolle spielt. Es gibt zahlreiche Faktoren, die bestimmen, ob und
wie stark Kopfschmerzen auftreten. Bei
Ja, ich möchte den Gesundheitsbrief in meiner Apotheke
einsetzen und bestelle:
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Lieferung solange stellen!
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Exemplare (VE je 100 Stück)
Nr. 7 „Mehr Lebensqualität mit gesunden Gelenken und gesunden Gefäßen“
Nr. 6 „Kopfschmerzen sind kein Schicksal, sondern behandelbar:
Schnelle Wirkung durch schnellen Wirkstoff“
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auch online bestellbar unter www.jounalfuerdieapotheke.de/apothekenmarketing/gesundheitsbriefe
4
Ausgabe 6
Liebe Kunden,
Journal für die Apotheke
2 � 2014
INHALT
LEITTHEMA
Die Misteltherapie in der Onkologie:
ein Update
6
PRAXIS
Hilfsmittel – eine Chance für Apotheker?
10
Importarzneimittel – wirtschaftlich
versorgen und Marge sichern
14
PHARMAZEUTISCHE BERATUNG
Fersensporn: Fragen – Hintergründe –
pharmazeutischer Rat
Perimenopause: Dem natürlichen
Wechsel natürlich begegnen
Mit Magnesium Diabetes-Risiko senken
und Folgeerkrankungen reduzieren
Schüßler-Salze – natürlich auch auf Reisen
20
22
BÜCHER
21
INFORMATIONEN AUS DER INDUSTRIE
16
19
23
FORUM REISEMEDIZIN
Reisen mit Kindern
26
REISEN & ERLEBEN
News
Wandern & Wellness auf Chalkidiki
Rätsel
29
30
32
CHECKLISTE REISEAPOTHEKE
33
IMPRESSUM
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2 � 2014
Journal für die Apotheke
Chefredaktion:
Dr. rer. nat. Rolf-Günther Sommer (V.i.S.d.P.)
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Objektleitung:
Thomas Tritschler • Tel. 0 76 33/9 33 20 -13
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Redaktion:
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Wissenschaftlicher Beirat:
Dr. rer. nat. Barbara Spohrer, Apothekerin
Dr. med. H.-J. Schrörs, Reisemedizin
Lektorat:
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gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt
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Gebrauchs­hinweise von Medikamenten kann vom
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5
]
LEITTHEMA
Die Misteltherapie in der
Onkologie: ein Update
Mit >2500 Publikationen stellt die
Mistel eine der besten untersuchten
Pflanzenextrakte dar. Der Mistelextrakt
enthält >1000 Einzelsubstanzen. Die
wesentlichen Gruppen stellen die Mistellektine mit immunmodulierenden und
Apoptose-induzierenden Eigenschaften sowie die Viscotoxine mit einem ca.
1000-fach höheren zytotoxischen Effekt
als z.B. Vinkaalkaloide (Vincristin) dar.
Insgesamt stellt der Mistelgesamtextrakt ein Substanzgemisch mit antitumorösen und gleichzeitig ruborierenden sowie stimulierenden und protektiven (DNA) Effekten für den Organismus
dar (Übersicht bei 2).
Datenlage zur MT: Klinische Daten zum
Einsatz von Mistelgesamtextrakten liegen für verschiedene Tumorentitäten
vor. Ca. 168 Mistelstudien wurden publiziert, von denen 51 prospektiv vergleichende Studien waren, die den Einfluss
der MT auf die Tumorerkrankung untersuchten. Von den 51 prospektiv randomisierten Studien waren 34 sog. RCTs
mit >3500 Patienten. Zielkriterien dieser
Studien waren Überleben (36 Studien;
6
OS=overall survival) und Lebensqualität
(LQ; 35 Studien), seltener Tumorrückbildung oder ‚time to progression‘ bzw.
‚tumor free survival‘.
Neun Übersichtsarbeiten sind zur
Mistel erschienen, die meist älteren
Datums sind (2002 bis 2009). Neuere
Übersichten bewerten nur unvollständig oder mit Bias die Studienlage. Ein
Cochrane-Review zur MT hatte 2008
nur 21 von 30 Studien gefunden.3) Dieses Cochrane stellte bereits fest, dass
die LQ beim MammaCa durch MT signifikant verbessert wird und nur noch
eine Bestätigungsstudie wünschenswert wäre. Diese Bestätigungsstudien
erfolgten und ein systematisches Review
von 2009 erbrachte bereits eine klare
positive Bewertung einer MT beim MammaCa und gynäkologischen Tumoren.4)
Laufend aktualisierte wissenschaft­
liche Ergebnisse und Informationen
zur Misteltherapie sind zu finden auf
der „Mistelwebsite“:
www.wissenschaft.mistel-therapie.de.
Im Folgenden werden die Kriterien
„Überleben“ (OS)) und „Lebensqualität“
(LQ) unter MT für die häufigsten Tumor­
entitäten bewertet.
Gynäkologisch Tumoren
Der häufigste Tumor der Frau ist das
Mammakarzinom (MammaCa). Bereits
ein Cochrane Review von 2008 bewertete
die Evidenzlage einer MT bzgl. der LQ als
hoch.3) Seitdem liegen zwei weitere Studien vor, die diese Daten bestätigen.5, 6)
Insgesamt liegen 14 prospektiv vergleichende Studien beim MammaCa und
19 für gynäkologische Tumoren vor.4, 7)
Die Studien mit dem größten positiven
Effekt auf die Lebensqualität waren diejenigen, die einen Misteleffekt begleitend
zu einer konventionellen Radio-/Chemotherapie (Rx/Cx) untersuchten.6, 8-10) Die
globalen LQ-Scores wie der FLIC-Score
(Functional Living Index in Cancer; p<
0,0147), der TCM-Score (p< 0,007) oder
der Karnofsky-Perfomance-Index (KPI;
p< 0,003) wiesen hoch signifikante LQVerbesserungen der misteltherapierten
Patientinnen unter einer Rx/Cx auf. Die
Analyse von Cx bedingten unerwünschJournal für die Apotheke
2 � 2014
Foto ©: vitanovski – istock/thinkstock
Die Mistel als Onkologikum wurde vor ca. hun­
dert Jahren von R. Steiner und I. Wegmann ein­
geführt. Lange galt sie als Außenseitertherapie in
der Onkologie. Von Patienten geschätzt, hat sie
sich seit 25 Jahren zum am häufigsten eingesetz­
ten Onkologikum in Deutschland entwickelt.1)
Auf Ärzteseite hat der Patientenwunsch nach in­
tegrativer Medizin auch zu einer versachlichten
Diskussion geführt. Nach der WHO-Definition
ist Integrative Medizin ‚best practice’ aus ver­
schiedenen Medizinsystemen, wie z.B. aus der
konventionellen und komplementären Medizin,
die zu einem gemeinsamen Konzept verbunden
wird. Der vorliegende Artikel zeigt am Beispiel
der Misteltherapie (MT) ein solches integratives
Medizinkonzept. Dabei konnte die MT durch se­
riöse Studien zunehmend Berücksichtigung in
Leitlinien und Empfehlungen auch in der konven­
tionellen Onkologie erlangen.
LEITTHEMA
ten Arzneimittelwirkungen (cAE = chemotherapiebedingte Adverse Events)
offenbart die Ursache: Es zeigte sich,
dass die gleichzeitige MT bei einer Rx/
Cx den größten Gewinn an LQ bringt,
weil die Mistel die cAE hochsignifikant
reduziert. In der Piao-Studie8) wurde mit
dem Mistelpräparat Helixor® gezeigt, wie
bei Mamma-, Ovarial- oder BronchialCa
während einer Standard-Cx die LQ durch
Verhinderung der cAEs hoch signifikant
gesteigert wurde. Dabei konnte die Mistel bis zu 64% aller cAEs verhindern bzw.
reduzieren, auch die sog. schweren, und
damit lebensbedrohlichen, cAEs (SAE =
Severe AE) waren signifikant reduziert.
Gleiche Effekte wurden für das Präparat
Iscador9) und Abnobaviscum6) beschrieben. Ursache für diesen Effekt ist die Steigerung von DNA-Reparaturmechanismen
durch die Mistel in gesunden Zellen, nicht
jedoch in Tumorzellen, so dass der Cxinduzierte zytotoxische Effekt auf die
Tumorzellen nicht aufgehoben wird.11, 12)
Ein weiterer wesentlicher Effekt
einer MT ist die Reduktion des FatigueSyndroms bei Patientinnen mit MammaCa.13, 14) Das Fatigue-Syndrom gilt als
das quälendste Symptom der Tumorerkrankung und wird von den betroffenen
Frauen als am stärksten die LQ beeinträchtigend empfunden - weit mehr als
Schmerzen oder Strahlentherapiefolgen.15) Damit kommt der MT beim MammaCa eine überragende Rolle bzgl. der
LQ und Prävention eines Fatigue-Syndroms zu, da kein anderes Medikament
dieses in ähnlicher Weise zu vermindern
in der Lage ist. Auch moderater (Ausdauer-)Sport oder andere Interventionen weisen nicht annähernd diese Wirkstärke bzgl. des Fatigue-Syndroms auf.
In der AGO-Leitlinie von 2011 wird
die Mistel bzgl. der Evidenzgraduierung
mit dem Level Ia und einem Grading B
bewertet.16) Wohl aufgrund der geringen
MT-Kenntnisse der Leitlinienteilnehmer
beim MammaCa erfolgte ein Downgrading der Evidenz auf die Empfehlung:
Die MT kann gegeben werden, obwohl
die Evidenzlage ein ‚soll gegeben’ werden gefordert hätte.16)
Bzgl. des Kriteriums OS unter einer
zusätzlichen MT ist die Datenlage weniger gut. So waren die meisten Interventi2 � 2014
Journal für die Apotheke
onsstudien auch nicht mit dem primären
Ziel OS geplant. Als Sekundärergebnis
konnte in zwei Studien ein verlängertes
OS gesehen werden.17, 18)
der o.g. Studien gute Hinweise und eine
Kohortenvergleichsstudie untermauerte
diese Daten,29) eine prospektive Studie
sollte diese Daten absichern.
Für das OvarialCa ergab sich in der
Piao-Studie ein ähnlich gutes Ergebnis
zur LQ wie beim MammaCa. Auch hier
war der Anstieg der LQ im Wesentlichen
durch Reduktion der cAE unter einer MT
gegeben.8) In der Mistelstudie von Grossarth-Maticek zeigte sich auch eine Verbesserung des OS (Hazard-Ratio) beim
OvarialCa.19) Für das CervixCa zeigte sich
in einer prospektiven Studie ebenfalls
ein verlängertes OS in der Hazard-Ratio,
wobei diese Studie neben einem randomisierten Arm auch einen nicht randomisierten Arm aufwies, zu dem mittels Match-Pair Analyse die Kontrollgruppe gebildet wurde.20) Ferner konnte
in einer ersten Studie auch ein präventiver Nutzen der Mistel bei Cervixdysplasie
gezeigt werden, in dem der Progress und
die Anzahl der aufgetretenen CervixCa in
der mit Mistel behandelten Gruppe signifikant geringer waren.21)
Für das PankreasCa kommt der adjuvanten und palliativen Therapie eine hohe
Bedeutung zu, da weniger als 10% der diagnostizierten PankreasCa kurativ reseziert werden können. Die konventionelle
Cx führt im inoperablen Stadium nur zu
wenigen Wochen OS. Als Standardtherapeutikum wird hier Gemcitabine eingesetzt. Neuere Studien weisen eine Überlegenheit von FOLFIRINOX gegenüber
Gemcitabine bzgl. des OS auf, diese Therapie weist jedoch eine deutlich höheres
AE-Rate als Gemcitabine auf. Auch die
Biologika wie z.B. Erlotinib haben nur für
wenige Patienten eine geringe Verbesserung des OS erbracht, jedoch leiden die
Responder unter einem deutlichen Rash,
der die LQ deutlich mindert.
Gastrointestinale Karzinome
Häufigster maligner Tumor in Europa
ist das kolorektale Karzinom (CRC).
Schon früh gab es erste positive Studien
zur adjuvanten Therapie des CRC mit Mistel.22-26) Neuere Studien zeigen einen
hochsignifikanten Effekt der MT auf die
LQ und das OS.27-30) Auch hier waren die
Effekte auf die LQ am stärksten, wenn die
Mistel adjuvant zu einer Rx/Cx erfolgte,
da cAE ähnlich effektiv vermindert werden konnten, wie dies beim MammaCa
in der Piao-Studie beschrieben wurde.
In der Studie von Friedel et al. waren die
cAE unter der Iscadortherapie um 75%
reduziert.27, 28) Beim fortgeschrittenen
CRC (Stadium UICC IV) sowie in der palliativen Phase hat sich der Misteleinsatz
ebenfalls in Hinblick auf eine Verbesserung der LQ bewährt (Übersicht bei 31). Dabei
korreliert die Verbesserung der LQ unter
einer MT größtenteils mit dem Selbstregulationspotential.15, 26, 32, 33)
Somit ergibt sich eine gute Evidenzlage für eine MT in allen Stadien des CRC,
insbesondere in der adjuvanten Therapiephase einer Rx/Cx sowie der Palliativphase bezogen auf die LQ. Für eine
OS zeigen die Sekundärzielparameter
Eine erste kontrollierte multizentrische
retrospektive Studie zum PankreasCa
verglich eine Gemcitabintherapie mit
und ohne MT (Iscador®).34) Das Ergebnis zeigte einen signifikanten OS-Vorteil
und eine deutliche Verbesserung der LQ
für die MT-Patienten. Die Größenordnung
des Misteleffektes auf das OS und die LQ
übertraf dabei die bis dahin angewandten
konventionellen Therapieregime (Gemcitabine und Erlotinib). Aufgrund dieser
Ergebnisse wurde ein RCT beim PankreasCa außerhalb Deutschlands geplant,
da eine Randomisation bzgl. einer MT in
Deutschland nicht durchführbar ist.
Diese aktuell publizierte RCT-Studie beim inoperablen PankreasCa verglich im fortgeschrittenen Stadium
„best support of care“ (BSC) mit einer
MT (Iscador®Qu spezial) mit dem primären Ziel einer Verlängerung des OS.35)
Damit stellte dieser gut designte RCT
eine der wenigen Mistelstudien mit
primärem Studienziel einer Verlängerung des OS dar. Sekundäre Studienziele waren LQ (EORTC-QLQ-C30) und
Verträglichkeit der Medikation. Bereits
bei der Zwischenauswertung der Studie
musste diese abgebrochen werden, da
die Mistelgruppe bei 220 eingeschlossenen Patienten in allen Zielparametern
der Kontrollgruppe hoch signifikant überlegen war und aus ethischen Gründen
7
]
LEITTHEMA
daher nicht fortgeführt werden durfte.
Das mediane Überleben war in der Mistelgruppe nahezu verdoppelt (4,8 zu 2,7
Monaten HR=0,49; 95%CI=0,36-0,65;
p≤0,0001). Für die Subgruppen „metastasenfreies Stadium“ und „gute Prognose“ war das OS in der Mistelgruppe
noch deutlicher verbessert (7,2 zu 3,2
bzw. 6,6 zu 3,2 Monaten). Auch zeigten
alle sechs Funktionsskalen des EORTCQLQ-C30 eine hochsigifikante Verbesserung bei den MT-Patienten. Die Verträglichkeit der MT in der Studie war ausgezeichnet.
Cx und eine bei Zst. n. Gastrektomie.39, 40)
Beide Studien entsprechen nicht heutigen Standards, erbrachten jedoch jeweils
eine LQ-Verbesserung. Eine neuere und
methodisch hochwertige Mistelstudie
(Abnobaviscum®) aus Korea beim operierten MagenCa Stadium Ib und II in der
Adjuvans einer oralen Cx (Doxifluridine)
untersuchte die LQ mittels EORTC QLQC30 und STO22 sowie anhand weiterer
Immunparameter.41) Das Ergebnis dieser
Studie bestätigte den LQ-Gewinn unter
einer MT beim MagenCa, wie dies bereits
die älteren Studienergebnisse nahe legten
und darüber hinaus auch den Nachweis
eines verbesserten Immunstatus der misteltherapierten Patienten unter der oralen
Cx. Bei einem Follow-up von 24 Wochen
in der koreanischen Studie waren Aus-
In der hochwertigen RCT-Studie von
Piao wurden 94 Patienten mit NSCLC
während einer konventionellen Cx mit/
ohne Mistel (Helixor®) behandelt.8) Hier
zeigte sich ein hoch signifikanter LQGewinn für die MT Patienten (FLIC-, TCM
Score, Karnofsky-Performance-Index).
Wie beim Mamma- und OvarialCa war
auch bei der Subanalyse der LQ erkennbar, dass der wesentliche Effekt des
LQ-Gewinns durch Verminderung der
cAE bedingt war. 8) Eine neuere israelische RCT-Studie47) zur MT mit Iscador® beim NSCLC erbrachte zwar eine
Reduktion der nicht-hämatologischen
cAE, geringere Hospitalisierung und seltenere Notwendigkeit zur chemotherapeutischen Dosisreduktion unter Iscador ®, ansonsten aber nicht den großen Gewinn für
die LQ, wie in der
Piao-Studie unter
Helixor ® zuvor
beschrieben.
Aufgrund der sehr positiven Ergebnisse der ersten Pankreasstudie wurde
auch ein intensiviertes Therapieschema
i.S. einer intratumoralen (it.) Mistelapplikation erforscht.
Analog zur konventionellen Forschung mit it. Applikation von Zytostatika (Onkogel;
Erste it. AnwenONYX-015; TNFerdungen der Mistel,
ade etc.;) (Übersicht
bei 36) wurde auch
wie oben für das
eine Pilotstudie zur
PankreasCa ausHistologie von Brustkrebszellen (mikroskopische Aufnahmen der eingefärbten Schnitte)
it. Mistelapplikageführt, sind auch
Links: pink = normales Bindegewebe, blau = Krebszellen (200-fach); Mitte: Metastasen in den
tion bei inoperablen
für das intralumiLymphknoten (400-fach); Rechts: Lebermetastasen (braun) (500-fach).
PankreasCa durchnal obstruierende
geführt.36) Diese Pilotstudie erbrachte sagen zum verlängerten OS nicht mög- BronchialCa beschrieben worden. 48)
ebenfalls bemerkenswerte Verlängerun- lich. Lediglich in der großen prospektiven Dabei zeigten sich teilweise eindrucksgen des OS und Verbesserungen der LQ, Kohortenstudie von Grossarth-Maticek volle Rückbildungen der das Lumen obsso dass eine Anschlussstudie mit it. Appli- (mit Iscador®) findet sich in der eingebet- truierenden Tumoren mit guten Reventikation der Mistel initiiert wurde, deren teten Match-Pair-Analyse ein Hinweis für lationsergebnissen.
Ergebnisse aktuell publiziert sind.37) In ein verbessertes OS beim MagenCa für
dieser Studie mit 39) inoperablen Pankre- misteltherapierte Patienten.26)
Zusammenfassend ergibt sich für eine
askarzinomen UICC III/IV lag die mediMT beim Bronchialkarzinom eine mäßig
BronchialCa (NSCLC und SCLC)
ane Überlebenszeit bei 11,6 Monaten und
befriedigende Studienlage, die einen
Zum BronchialCa liegen 7 kontrollierte guten Effekt auf die Lebensqualität, inssomit über den besten derzeit publizierten
Daten von FOLFIRINOX mit 11,1 Mona- klinische Mistelstudien vor (Übersicht bei besondere bei adjuvanter Mistelgabe
ten.38) Die Verträglichkeit der it. MT war 42). Zwei ältere Studien untersuchten während einer Rx/Cx, zeigt. Daten aus
gut und die LQ deutlich verbessert.
die MT in frühen Stadien des Bronchi- prospektiven Studien für eine VerlängealCa und kamen zu positiven Ergebnis- rung des OS fehlen derzeit beim BronZusammenfassend ergibt sich für die sen bzgl. der LQ. 43-45) Beide Studien chialCa noch.
MT beim PankreasCa eine gute Studi- entsprachen nicht heutigen Standards,
Sicherheit der MT in der Onkologie
enlage für ein verlängertes OS und eine erbrachten jedoch deutliche positive
Die Mistel ist seit vielen Jahren das am
Verbesserung der LQ für die subkutane Effekte auf die LQ.
häufigsten gebrauchte Onkologikum in
Mistelgabe (EBM Level Ib) und für die
Beim fortgeschrittenen NSCLC war die Deutschland. Dieser häufigen Anwenaggressivere it. Applikation der Mistel
ein medianes Überleben vergleichbar zu Untersuchung von Dold et al.46) von 1991 dung stehen nur sehr wenige ernste AE
den aggressiven FOLFIRINOX-Schemata, die erste, die einen positiven Effekt der gegenüber. Eine große PharmakovigiMistel im palliativen Stadium des Bron- lanzstudie zur Verträglichkeit der Misohne jedoch deren AEs aufzuweisen.
chialCa zeigte. Wesentlicher Effekt der tel mit über 2100 Patienten bestätigt die
Zum MagenCa gibt es zwei ältere Mistel- Mistel war die Reduktion der cAE und sehr gute Verträglichkeit der anthroposophischen Mistelpräparate.49)
studien (Iscador®), eine zur Adjuvans bei damit ein deutlicher LQ Gewinn.
Fotos ©: Dr. Cecil Fox , Dr. Lance Liotta Labor – National Cancer Institute
]
8
Journal für die Apotheke
2 � 2014
]
Abzugrenzen von den AE’s sind dosisabhängige Rötungen an
der Einstichstelle und eine leichte Temperaturerhöhung. Beide
Symptome werden zur Optimierung der Dosisfindung benutzt.
Eine Steigerung der Misteldosis pro Applikation erfolgt bis zu
einer Rötung von ca. 1 cm bis max. 5 cm Durchmesser an der
Einstichstelle ca. 6-24 h nach Injektion. Diese lokale Reaktion
ist auf ein gemischtzelliges Leukozyteninfiltrat zurückzuführen
und signalisiert eine gute Immunstimulation. Ebenso stellt eine
leichte Körpertemperaturerhöhung, am besten mit einer Zirkadianrhythmik von 0,5-0,7°C Differenz, eine optimale Misteldosis der verschiedenen Präparate dar.
Insgesamt kann die MT für alle soliden Tumoren als sicher und
unbedenklich gelten. Frühere theoretische Überlegungen einer
potentiellen Gefahr durch Mistelanwendung bei Lymphomen
oder Hämoblastosen wegen eines immunstimulierenden Effektes, der ggf. eine promovierende Wirkung auf die Lymphom­
erkrankung ausüben könnte, haben sich nicht bestätigt. Retro­
spektive Analysen bei Lymphomen zeigten keinen negativen
Effekt, sondern erbrachten ebenfalls eine Verbesserung der LQ
und OS-Vorteile.50) Derzeit läuft eine multizentrische adjuvante
Mistelstudie bei kindlichen Hämoblastosen an sechs universitären Zentren in Deutschland, bei der der Misteleffekt zur Reduktion der cAE untersucht wird. Eine erste Zwischenauswertung
erbrachte hier ebenfalls positive Ergebnisse.
Die derzeitige Kostenregelung in Deutschland bzgl. §34 SGB V
mit Erstattungsanspruch nur bei palliativer MT beruht einzig auf
der Tatsache, dass die Mistel nicht verschreibungspflichtig ist
und daher die sog. Ausnahmeliste (vom GBA verabschiedet) nur
bei Palliation greift und nicht in der Adjuvans. Eine wissenschaftliche Bewertung der Mistel wurde vom GBA nicht vorgenommen.
Zusammenfassung
Die Studienlage zur MT hat sich in den letzten Jahren weiter
verbessert. Beim MammaCa liegt die Evidenzlage bei Level Ia
und ist durch die AGO-Leitlinie in die Therapie aufgenommen.
Bei den übrigen gynäkologischen und gastrointestinalen Tumoren liegen RCTs vor, die einen hohen Nutzen für die Verbesserung der LQ belegen, insbesondere durch Reduktion cAE. Daher
sollte eine sequenzielle Therapie (erst konventionelle Radio-/Cx,
dann MT) als überholt gelten und würde den potenziellen positiven Effekt einer MT erheblich vermindern. Die Misteldosis sollte
rasch gesteigert werden und es sollten relativ hohe Dosen zur
Anwendung kommen. Der klinische Einsatz von Mistelgesamtextrakten zur LQ, vor allem unter einer konventionellen Rx/Cx,
kann aufgrund der systematischen Reviews für solide Tumoren
auf dem EBM Level Ia/Ib als gesichert gelten.
Neuere MT-Ansätze wie die iv. Mistelinfusion und die it. Mistelinstillation weisen auf noch größere Therapiepotenziale
hin, die in Zukunft weiter evaluiert und genutzt werden sollten.
Die Literaturnachweise stehen unter folgendem Internet-Link zum Download bereit:
www.journalfürdieapotheke.de/Literatur-Misteltherapie.pdf
Priv. Doz. Dr. Harald Matthes
Ärztlicher Leiter/Ltd. Arzt Gastroenterologie/Onkologie
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LEITTHEMA
9
PRAXIS
Hilfsmittel – eine Chance für Apotheker?
Apotheken haben sich schon immer als „RundumGesundheitsdienstleister“ verstanden. Zum Sor­
timent zählen neben den Arzneimitteln selbstver­
ständlich auch die Hilfsmittel. Gerade in ländlichen
Räumen spielt die Apotheke eine herausragende Rolle
im System der Gesundheitsversorgung. Leider wird
diese Bedeutung von Politik und Krankenkassen nicht
umfassend erkannt und mit den letzten Reformen des
Hilfsmittelmarktes im Zuge des „GKV-Wettbewerbs­
stärkungsgesetzes“ und des „Gesetzes zur Weiterent­
wicklung der Organisationsstrukturen in der gesetzli­
chen Krankenversicherung“ ist es für den Apotheker
noch schwieriger geworden, Hilfsmittel zu verkaufen.
Doch nicht etwa die Komplexität des
Versorgungsfalles ist das erschwerende
Moment. Die leichte Überlänge der Gesetzestitel ließ zur Verkündung schon erahnen, dass sich hier eine neue Welle der
Bürokratie ausbreiten wird.
Im Ergebnis stehen die Apotheken
heute einer im Vergleich mit der Vergangenheit erheblich komplexeren Vertragswelt gegenüber, deren Umsetzung den
Hilfsmittelmarkt nicht als Chance, sondern als notwendiges Übel erscheinen
lässt.
„Hoher Aufwand – kaum Gewinn“ ist
eine der am häufigsten zu hörenden Einschätzungen, wenn es um eine aktuelle
Bewertung des Engagements der Apotheke in diesem Segment geht. Viele Apotheken treten daher den Rückzug aus diesem Geschäft an.
Dabei überlässt die Apotheke ihre
Kunden aber nicht nur dem klassischen
Sanitätshaus, sondern auch insbesondere etablierten Einzelhändlern zum Beispiel aus dem Lebensmittelbereich, wie
der Einstieg von Aldi in den Verkauf von
Bandagen oder den von Lidl im Bereich
der Inhalatoren beweist, das Feld. Diese
Unternehmen begreifen ihren Einstieg
in den Hilfsmittelmarkt als Teil eines
Gesamtpaketes und prüfen die Attraktivität des Marktes für ihre Unternehmen.
Und dieser Markt ist attraktiv. Die „Statistik der schwerbehinderten Menschen
2011“ zeigt das große Potenzial auf, das
die Produkte in sich bergen. 7,3 Millionen
10
amtlich registrierte Schwerbehinderte gab
es im Jahr 2011. Geht man davon aus, dass
bei einem Großteil dieser Menschen die
Schwerbehinderung die Folge einer Krankheit ist und die Behandlung mit der Abgabe
von Arzneimitteln einhergeht, würde sich
die hilfsmittelferne Apotheke einer interessanten Kundengruppe verschließen. Die
Kombination aus Hilfsmittel und Arzneimitteln bringt bei diesen Kunden Umsatz
und Ertrag auf wirtschaftlich notwendige
und interessante Größen. Dies trifft natürlich insbesondere auf die Versorgungsprofile zu, die hohe Patientenzuwächse auf
sich vereinen, wie z.B. Beatmungs- und
Schmerzpatienten oder immobile Patienten. Hohe Patientenzuwächse führen
allerdings bei den Kassen zu sofortigen
Kostendämpfungsprogrammen, was üblicherweise bedeutet, dass sich die Vergütungsstruktur für die Leistungserbringer verschlechtert. Im Nicht-GKV-Bereich
zeigt sich insbesondere bei den heutigen
Senioren ein immer höheres Alter bei vergleichsweise guter Einkommenssituation,
so dass hier mehr Spielraum bei der Preisstellung vorhanden ist. Die Apotheke muss
nun für sich entscheiden, ob sie an diesem
Markt teilnehmen will.
Der GKV-Bereich ist also durch geringe
Margen gekennzeichnet bei vergleichsweise hohem, sprich kostenträchtigem
Aufwand. Umso bedeutsamer ist es für
die Apotheke, den Einstieg, aber auch
das laufende Engagement im Hilfsmittelbereich zu überprüfen. Es gilt eine Checkliste zu entwickeln, die die administrativen Kosten der Apotheke bei der Hilfsmittelbelieferung auf das notwendige Maß
begrenzt.Ein Schwerpunkt dieser Organisationsaufgabe ist es, das komplizierte
Geschäft aus Lieferverträgen, Kostenvoranschlägen und dem Muss zur Präqualifizierung übersichtlich zu gestalten.
Definitorisch sind Hilfsmittel sächliche medizinische Leistungen, die den
Erfolg einer Heilbehandlung sichern, die
Folgen von Gesundheitsschäden ausgleichen. Die für die GKV grundsätzlich
leistungspflichtigen Hilfsmittel sind im
„Hilfsmittelverzeichnis der GKV“ definiert (entsprechend § 139 SGB V) und
als Einzelprodukte auf Herstellerantrag
gelistet. Im diesem Hilfsmittelverzeichnis
der GKV sind folgende (Produkt-) Gruppen aufgeführt:
Absauggeräte, Adaptionshilfen, Applikationshilfen, Badehilfen, Bandagen,
Bestrahlungsgeräte, Blindenhilfsmittel,
Einlagen, Elektrostimulationsgeräte, Gehhilfen, Hilfsmittel gegen Dekubitus, bei
Tracheostoma, Hörhilfen, Inhalationsund Atemtherapiegeräte, Inkontinenzhilfen, Kommunikationshilfen, Hilfsmittel
zur Kompressionstherapie, Krankenfahrzeuge, Krankenpflegeartikel, Lagerungshilfen, Messgeräte für Körperzustände/
-funktionen, Mobilitätshilfen, Orthesen/
Schienen, Prothesen, Sehhilfen, Sitzhilfen, Sprechhilfen, Stehhilfen, Stomaartikel, Schuhe, Therapeutische Bewegungsgeräte, Toilettenhilfen, Pflegehilfsmittel
zur Erleichterung der Pflege, Pflegehilfsmittel zur Körperpflege/Hygiene, Pflegehilfsmittel zur selbständigeren Lebensführung/Mobilität, Pflegehilfsmittel zur
Linderung von Beschwerden, zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel, sonsJournal für die Apotheke
2 � 2014
PRAXIS
tige Pflegehilfsmittel sowie „Verschiedenes“.
Zur genauen Identifizierung hat jedes Hilfsmittel im Hilfsmittelverzeichnis der GKV hat eine eindeutige Identifikationsnummer.
Diese vierteilige, siebenziffrige Positionsnummer setzt sich von
links nach rechts aus Produktgruppe (zwei Ziffern), Anwendungsort (zwei Ziffern), Untergruppe (zwei Ziffern), Bezeichnung der Produktart (eine Ziffer) zusammen. Die einzelnen Gruppen werden
durch Punkte getrennt. Eine eventuell genaue Bezeichnung des
Einzelproduktes kann durch weitere drei Ziffern ergänzt werden.
Diese Auflistung ist alles andere als übersichtlich und im
Moment der Abgabe für den Abgebenden auch keine wirkliche
Hilfe. Hier muss zunächst mit Hilfe der Warenwirtschaft die Struktur der Abverkaufsdaten analysiert werden, um zu erfahren, wie
sich der Hilfsmittelbereich bisher in der eigenen Apotheke dargestellt hat. Diese Daten haben unmittelbare Auswirkungen auf
die Entscheidung zur Präqualifizierung, bzw. auf die Wahl der Produktgruppen während des Präqualifizierungsprozesses. Parallel
dazu muss die Vertragslage mit den für die Apotheke relevanten
Krankenkassen ermittelt werden. Aus einer Vielzahl von Verträgen
hat die Apotheke die für sie wichtigsten Verträge zu selektieren.
Hat die Auswertung eine Entscheidung für die Hilfsmittelversorgung ergeben, muss die Apotheke die sogenannte Präqualifizierung angehen. Der Gesetzgeber und die Krankenkassen definieren
diesen Prozess als vorwettbewerbliche Eignungsprüfung, bei der
potenzielle Leistungserbringer nach speziellen Vorgaben unabhängig von einer konkreten Ausschreibung ihre Fachkunde und Leistungsfähigkeit (Eignung) vorab nachweisen. Dabei wird nicht eine
generelle Versorgungsberechtigung im Sinne einer kassenrechtlichen Zulassung erlangt.
Somit wurde aus der
ehemals einstufigen
Zulassung ein zweistufiges Verfahren mit
dem Ziel – man lese
und staune – „der Vermeidung überflüssigen
bürokratischen Aufwands bei Krankenkassen und Leistungserbringern durch redundante Überprüfungen der Eignung der Vertragspartner bei jedem Vertragsabschluss“.In der Praxis können
die Apotheken aber keinen administrativen Vorteil verbuchen. Aus
ihrer Sicht ist die Präqualifizierung lediglich eine weitere Schranke,
bis sie an der tatsächlichen Versorgung der Versicherten teilnehmen können. Sie ist also unumgänglich.
Die Präqualifizierung profitiert nun von den vorab erhobenen
Daten in der Apotheke, denn im Antrag können Apotheken die
Präqualifizierung für einen oder mehrere Versorgungsbereiche
erwerben und gelten für alle Produktarten als präqualifiziert, für
die eine Bestätigung vorliegt. Sie müssen aber nicht alle Bereiche
bedienen. Es gilt also administrative Kosten der Präqualifizierung
im Blick zu behalten und nicht die Entscheidung unter dem Aspekt
„ja falls da mal ein Rezept kommt, muss ich lieferberechtigt sein“
zu treffen. Apotheken beliefern überwiegend Inkontinenzartikel,
2 � 2014
Journal für die Apotheke
Bluthochdruck
natürlich behandeln
Auswertung von 11
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11
PRAXIS
Applikationshilfen und Messgeräte – die
Notwendigkeit der Ausweitung der Produktbereiche ist daher immer wieder kritisch zu prüfen, auch und gerade bei Ergänzungsanträgen. Detaillierte Aussagen zum
Verfahren der Präqualifizierung findet man
auf der Website des GKV-Spitzenverbandes unter PQS oder auf Seiten der Präqualifizierungsstellen, die als weiterer Kostgänger im System eine Aufgabe gefunden
haben. Die Kassen übernehmen diese Prüfung nicht selbst, sondern überlassen die
Finanzierung dieser Stellen durch Gebühren, die die Leistungserbringer aufbringen.
Damit die Hilfsmittelbelieferung nicht
zu anspruchslos bleibt, hat sich parallel
die Vertragslage auch nachhaltig verändert. Einschlägig ist hier der § 127 SGB V,
der ein breites Vertragsspektrum eröffnet
und dem Liebhaber von Verwaltungstätigkeiten eine wahre Freude ist. Es reicht
schon lange nicht mehr, die wenigen noch
existierenden Kollektivverträge zu kennen,
sondern jede Krankenkasse hat davon
Gebrauch gemacht, besondere Bedingungen für ihre Hilfsmittelversorgungen aufzustellen. Die Vertragsübersichten zum
Hilfsmittelmarkt in den beratenden Apothekerverbänden haben mittlerweile das
Format eines Standardlehrbuches, um alle
Regelungen abzubilden. Neben Festbeträgen gibt es Vertragspreise, Genehmigungsgrenzen, Kostenvoranschläge, Versorgungsanzeigen usw. zu beachten.
Um diese Vertragsvielfalt zu beherrschen, haben sich die Apothekerverbände
schon vor langem entschlossen, sog. Hilfsmittel-Clearing-Stellen einzurichten. Diese
prüfen für die anfragende Apotheke auf
Grundlage ihrer Vertragskenntnis, ob eine
Versorgung möglich ist, ob eine Genehmigung eingeholt werden muss und leiten
zum Teil auch das Genehmigungsverfahren im Auftrag der Apotheke ein.
Bevor Sie als Apotheke in den Hilfsmittelmarkt eintreten, sollten sie sich mit den
Mitarbeitern dieser Stellen in Verbindung
setzen. Hier erfahren Sie die notwendigen Einzelheiten, um erfolgreich und mit
geringstmöglichem Einsatz an Verwaltung im Markt zu agieren. Oftmals stellt
sich nach Prüfung heraus, dass eine Vielzahl der Hilfsmittel ohne Probleme zu liefern ist. Diese einfache Feststellung kann
man aber nur dann treffen, wenn man
12
„seine“ Hilfsmittel in der Apotheke kennt.
Eine Auswertung der Fallkonstellationen
in einer Clearing Stelle hat ergeben, dass,
korrekte Präqualifizierung vorausgesetzt,
ein Großteil der Fälle ohne bürokratisches
Prozedere beliefert werden könnten. Die
Unsicherheit der Abgebenden ist aber so
groß, dass lieber angefragt wird, um dem
Risiko einer Retaxierung zu entgehen.
Dieser Vorgang kostet die Apotheke aber
Zeit und Geld.
bare Präqualifizierung müssen übersprungen werden. Der Einstieg und der Verbleib
im Markt sind schwierig und unübersichtlich. Die Klassiker in der Apotheke wie
Messgeräte, Inhalationsgeräte, Inkontinenzartikel, Milchpumpen und Bandagen
machen zurzeit nur rund 4 % des Umsatzes
aus. Viele Apotheken haben sich deshalb
aus dem Geschäft verabschiedet. Doch
der Markt wird weiter wachsen.
Die demographische Entwicklung der
Bevölkerung in Deutschland wird mit
einem Marktwachstum im Hilfsmittelsegment einhergehen. Längere Lebensdauer
der Menschen und die als Folge eintretenden Behinderungen lassen die Anzahl der
Versorgungsfälle steigen. Tatsache bleibt,
dass ein Konsens in der Gesellschaft
besteht, einem Großteil der Betroffenen
die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
zu ermöglichen. Leistungsausschlüsse
durch den Gesetzgeber sind somit nicht
in größerem Umfang zu erwarten.
Die vorherige Datenauswertung kombiniert mit einer Schulung der Mitarbeiter kann zur Kostenvermeidung erheblich
beitragen. Arbeitshilfen werden auch von
der Bundesapothekerkammer bereitgestellt, die eine Standardarbeitsanleitung
für die Hilfsmittelversorgung entwickelt
hat (www.abda.de). Dieses Schema bildet
die grundsätzliche Verfahrensweise bei
der Hilfsmittelbelieferung ab. Sie dient
nicht nur der Qualitätssicherung sondern
hilft auch, die oben beschriebene Datenerhebung zur Hilfsmittelsituation in der
eigenen Apotheke zu begleiten.
Im Zuge des Wirtschaftsforums 2014
des Deutschen Apothekerverbandes
haben sich weitere Unterstützungsmaßnahmen durch die Apothekerverbände
angekündigt. So wird zurzeit an einem
Online-Vertragsportal gearbeitet, das den
Apotheken in der Endausbaustufe Informationen zur Abgabefähigkeit eines Hilfsmittels am POS zuspielt und so langwierige Verwaltungsvorgänge reduziert. Dies
stellt eine erhebliche Verbesserung der
Abläufe in der Apotheke dar und hilft Kosten zu verringern.
Fazit: Bis ein Hilfsmittel zulasten der
GKV beliefert werden kann, sind viele Hürden aus dem Weg zu räumen. Lieferverträge, eventuell notwendige elektronische
Kostenvoranschläge und die unvermeid-
Daher sollte man das potenzielle Wachstum des Hilfsmittelmarktes nicht aus
den Augen verlieren. Beratung, Service
und Versorgung mit Hilfsmitteln werden
zukünftig noch mehr nachgefragt werden.
Wie sich die steigenden Bedarfe konkret
auf die Nachfrage nach apothekenüblichen Hilfsmitteln auswirken, ist schwierig
zu bewerten. Ein Ausstieg kann trotz des
erheblichen Aufwandes, der in der Apotheke betrieben werden muss, nicht ernsthaft empfohlen werden.
Spätestens zu dem Zeitpunkt, an dem
die Krankenkassen erkennen, dass ein
Verwaltungsaufwand (der zukünftig wieder in den Fokus gerät) betrieben wird,
der dem Wert der gelieferten Hilfsmittel
nicht entspricht, wird sich die liefervertragliche Situation entspannen.
Bis dahin heißt es aber die Apotheke
„sicher durch den Verordnungsdschungel“
zu geleiten und den Prozess der Hilfsmittelbelieferung so systematisch wie möglich
zu gestalten, um die Schere zwischen Kosten und Ertrag nicht zu weit auseinanderklaffen zu lassen. Dann können Hilfsmittel
aus der Apotheke Chancen bieten – für den
Patienten und die Apotheke.
Carsten v. Wieding, Dipl. Betriebswirt
Geschäftsführer der Apotheken-Wirtschaftsdienst
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Journal für die Apotheke
2 � 2014
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Journal für die Apotheke
13
PRAXIS
Importarzneimittel – wirtschaftlich
versorgen und Marge sichern
Obwohl größere Einsparungen als logische Folge generiert wurden, hob die Politik Mitte der 90er Jahre die Regelung mit
der Begründung wieder auf, dass die Abgabepflicht aus damaliger Sicht nicht dem
Grundgedanken eines freien Marktes entspreche und folgte der Kritik der Hersteller,
die die Importe von Anfang zu verhindern
versuchten. Importarzneimittel waren in
der Apotheke jedoch längst angekommen
und setzten ihren Siegeszug fort. Mit der
Gesundheitsreform im Jahr 2000 wurde die
Abgabepflicht mit Blick auf die steigenden
Kosten, insbesondere im patentgeschützten, verschreibungspflichtigen Segment
wieder eingeführt. Die Gesundheitspolitik hatte erkannt, dass Importarzneimittel
als einziges Wettbewerbs­instrumentarium
bei Rx- Präparaten direkte Einsparungen
bringen und die Preispolitik der Hersteller mittelbar hin zu niedrigeren Preisen
beeinflusste.
300 Millionen Euro im Jahr
direkte Einsparungen
Mit dem Gesetz zur Modernisierung der
Gesetzlichen Krankenversicherung (GMG)
vom 1. Januar 2004 wurde die Verpflichtung zur Abgabe eines preiswerten Importes erweitert bzw. präzisiert. Die umgangssprachliche „Importklausel“, „Preisabstandsklausel“ oder „15/15-Regelung“
besagt bis heute, dass der abzugebende
Import mindestens 15 Prozent oder 15 Euro
pro Packung preiswerter sein muss als das
jeweilige Originalpräparat, auch Bezugsarzneimittel genannt, um auf die Importquote
angerechnet werden zu können. Die gesetzliche Regelung wurde im Sinne planbarer
Einsparungen im dazugehörigen Rahmenvertrag von den Krankenkassen und deren
Vertragspartner auf Seiten der Apothekerschaft, dem Deutschen Apothekerverband
(DAV), um die sogenannte „Importquote“
ergänzt. Diese sieht vor, dass mindestens
fünf Prozent des Umsatzes von Fertigarzneimitteln einer Apotheke mit preisgünstigen Importpräparaten zu erzielen sind.
Bis heute hat sich der Anteil der Importe
14
an den zu Lasten der GKV verschriebenen
Arzneimitteln auf knapp elf Prozent entwickelt und liegt damit doppelt so hoch
wie die Vereinbarung aus dem Rahmenvertrag. Laut dem Verband der Arzneimittel-Importeure Deutschlands (VAD) e.V. ist
jede 20. abgegebene Packung in der Apotheke ein Import, bundesweit insgesamt
ca. 40 Mio. Packungen pro Jahr. Die direkten Einsparungen aus den Preisunterschieden beziffert der Verband auf rund 300 Mio.
Euro pro Jahr. Zusätzliche indirekte Einsparungen aus dem Wettbewerbseffekt lassen sich naturgemäß schwieriger berechnen und werden auf ca. drei Mrd. Euro pro
Jahr geschätzt, die im Umkehrschluss die
GKV mehr zahlen müsste, wenn es Importarzneimittel als Korrektiv im genannten
Umfang am Markt nicht gäbe. Die dauerhafte, deutliche und freiwillige Übererfüllung der Quote zeigt die feste Verankerung
von Importarzneimitteln im Versorgungsalltag. Der Apotheke bieten sie zum einen
ein kostengünstiges Angebot für ihre Kunden, zum anderen dringend benötigte Margen durch einen cleveren Einkauf.
Kritisiertes Erfolgsmodell
In den Anfangsjahren führten die optisch
weniger ansprechenden Packungen, die
aufgrund der gesetzlich vorgeschriebenen Kennzeichnung mit deutschsprachigen Etiketten überklebt werden mussten,
in der Apotheke zu einem erhöhten Beratungsbedarf beim zunächst misstrauischen
Kunden. Heutige Importpackungen sind
fast nicht mehr vom Originalpräparat zu
unterscheiden. Das optische Störgefühl
aus den Anfängen ist beim Patienten in
der Apotheke heute die Ausnahme geworden. Modernste Drucktechnik gewährleistet, dass sogar feinste Farbnuancen des
Packungslayouts berücksichtigt werden.
Wo immer möglich, produzieren die Importeure gleich die ganze Umverpackung,
sogenannte Euro-Packungen, neu. Dauerthema bei der Abgabe von Importen ist
die Defektsituation. Nicht immer ist jede
Handelsform der Sortimente verfügbar.
Importeure können jedoch nur einkaufen,
was bei den Großhändlern im EU-Ausland
als Übermenge verfügbar ist, da zunächst
die heimischen Märkte zu versorgen sind.
Für den Patienten stellt dies jedoch kein
Versorgungsproblem dar, da er im Defektfall das therapeutisch identische Präparat
eines anderen Importeurs oder das Original erhält. Aus Sicht des Apothekers ärgerlich wäre die Nichterfüllung der Importabgabequote von fünf Prozent. Hier sieht der
Rahmenvertrag zwischen den Krankenkassen und dem DAV einen Malus für den Apotheker über die Differenz bis zur Quote vor.
Dieser Malus spielt aber heute wohl keine
bedeutsame Rolle mehr, da die meisten
Apotheker die Quote zum Teil deutlich übererfüllen. Die Quote selbst hat sich somit
bewährt und in ihrer Höhe auch etabliert.
Selbst in Zeiten der zunehmend kritisierten
Rabattverträge haben Importarzneimittel
ihre Berechtigung. Rabattverträge betreffen vor allem Arzneimittel, deren Patentschutz abgelaufen ist und für die günstigere
wirkstoffgleiche Alternativen zur Verfügung
stehen, auf die die Kassen dem Vernehmen
nach Abschläge von bis zu 90 Prozent aushandeln konnten. Importeure bieten überwiegend patentgeschützte Arzneimittel an.
Gerade in diesem Bereich sind Sparpotenziale gegeben, aber auch attraktive Konditionen für die Apotheke erzielbar.
Aus Sicht der Stabilisierung der Arzneimittelausgaben und der Versichertenbeiträge ist die gesetzlich und vertraglich
geförderte Entwicklung des Importmarktes für die Kostenträger zweifelsohne eine
Erfolgsgeschichte. Dennoch wurden und
werden Importarzneimittel mit Bezug auf
die genannten Punkte noch heute von Teilen der Kammer- und Verbandsfunktionäre
kritisiert und die Abschaffung der gesetzlichen Importförderung bzw. der Importquote gefordert. Die Gesundheitspolitik
und die Kostenträger sehen aufgrund der
planbaren und realisierten Einsparungen
bei gleicher Qualität der Versorgung jedoch
Journal für die Apotheke
2 � 2014
Foto ©: Luca Bertolli – 123RF
In über 35 Jahren haben sich Importarzneimittel zu einem etablierten Instrument
zur Stabilisierung der Arzneimittelausgaben entwickelt. Wuchs der Markt in den
80er Jahren ohne Aufsehen – aufgrund guter Konditionen für die Apotheke –
stetig, nahmen Importe mit der Abgabepflicht im Rahmen des Gesundheitsre­
formgesetzes (GRG) 1989 eine kräftigere Entwicklung.
PRAXIS
nachhaltig keinen Grund, ein funktionierendes Spar- und Wettbewerbsinstrument aus
der Hand zu geben.
In der Apotheke fest verankert
In den Apotheken vor Ort sind Importe
fest verankert. So ergab eine Umfrage des
Kölner Instituts für Handelsforschung (IFH)
unter 278 Inhabern, dass mehr als 60 Prozent die geforderte Importquote freiwillig
übertreffen, was im Ergebnis die bereits
genannte realisierte Importquote von elf
Prozent im GKV-Gesamtmarkt erklärt.
Schon deshalb ist die Verbändeforderung
nach Abschaffung der Importförderung
schwer nachvollziehbar und nicht in Einklang mit dem Handeln der Apotheken
vor Ort. Nicht erst in Zeiten angespannter
Konditionen beim Großhandel entdeckten
die Apotheken in den vergangenen Jahren
Importe bei konsequenter Abgabe als Möglichkeit, ihren Rohertrag zu sichern oder
gar zu steigern. Grundlage ist eine Lageroptimierung auf Basis des individuellen
Bedarfs der Apotheke. Weiteres Potenzial
findet sich in der Gruppe der Privatversicherten, die aufgrund der Vorleistungssystematik sowie gestaffelten Eigenanteilen an ihren Krankheitskosten ein gesteigertes Interesse an einem persönlichen
Sparpotenzial gerade im verschreibungspflichtigen Segment haben. Diese Patientengruppe gilt es in der Apotheke auch in
der Zukunft stärker zu adressieren.
David gegen Goliath
Die künftige Rolle und Bedeutung des
Importmarktes steht und fällt mit der praktischen Umsetzung des EU-Binnenmarktes.
Der freie Warenverkehr innerhalb der Europäischen Union garantiert die Einkaufsmöglichkeiten in günstigeren Märkten und
damit die Einsparungen für die deutschen
Kostenträger. Seit jeher versuchten die Hersteller, über die Gesundheitspolitik in den
Lieferländern die Konkurrenz der Importeure zu be- oder zu verhindern. Anfängliche markenrechtliche Auseinandersetzungen gehören eher der Vergangenheit
an. Immer wieder versuchten die Hersteller, Importeure jedoch in die Nähe von Fälschern zu rücken. Dabei sind es zuweilen
gerade die Importeure, die gefälschten Originalpräparaten im Rahmen ihrer Qualitätskontrolle auf die Spur kommen. Heute sitzen bereits in der Projektphase Importeure
wie kohlpharma und EurimPharm bei der
securPharm-Initiative gemeinsam mit den
Herstellern, Großhändlern und den Apothekern an einem Tisch, um die legale Lieferkette noch sicherer zu machen. Zu anderen
2 � 2014
Journal für die Apotheke
Störversuchen wie Quotierungen oder Mengenreduzierungen in den Einkaufsmärkten
oder auch EU-rechtswidrigen Dual-PricingModellen kommen heute Exportverbote in
wirtschaftlich angeschlagenen Ländern,
die mehr an einem ineffizienten und defizitären Gesundheitswesen leiden als am
freien Warenverkehr und dem Export von
Übermengen.
Rabattverträge – Apotheker und
Importeure in einem Boot
Im Alltag machen in Deutschlands Apotheken unklare und in der Folge intransparente Regelungen die geforderte wirtschaftliche Abgabe zuweilen schwierig. Anders
als im mittlerweile ruinösen Vertragswettbewerb mit nachfolgender tendenzieller Oligopolisierung im generischen Bereich, stellt
sich der Wettbewerb im patentgeschützten
Bereich etwas anders dar – mit Auswirkungen auf die künftigen Rabattverträge nach
erfolgter Kosten-Nutzen-Bewertung, aber
auch mit Auswirkungen auf Importeure und
Apotheken. Laut Angaben des Marktforschungsunternehmens IMS Health ist der
Rabattanteil an den patentgeschützten Arzneimitteln stark angestiegen. Betrug er im
Jahr 2009 gerade einmal vier Prozent, so
lag er in 2012 bereits bei 19 Prozent. Zentrales Problem der Vertragssystematik ist,
dass Kassen und Hersteller die Informationen aus den Verträgen geheim halten. Insbesondere die exakte Höhe der rückerstatteten Rabatte auf das jeweilige Präparat
wird verschwiegen. So ist in Deutschland
bisher rechtlich nicht explizit geregelt, dass
die ausgehandelten Rabatte veröffentlicht
werden müssen.
Diese Tatsache nutzen die Hersteller aus.
Eventuelle Rabatte werden erst nach der
Abgabe des Medikamentes an den Patienten an die Kostenträger abgeführt. Bis
zu diesem Zeitpunkt gilt der offizielle Listenpreis – und der erscheint dann auch in
den Datenbanken der Apotheker. Zudem
können die Importeure ihre Verkaufspreise
nicht mehr kalkulieren, um ihre gesetzlich
vorgeschriebene Preisgünstigkeit einzuhalten. Das macht die Arzneimittelpreise
schwer vergleichbar. Somit kann bereits die
Apotheke keine informierte Entscheidung
über die wirtschaftliche Abgabe treffen,
zu der sie nach dem Wirtschaftlichkeitsgebot verpflichtet ist. Hat der Hersteller den
Rabattvertrag in der Tasche, ist er über die
Vertragslaufzeit Monopolist. Die Abgabe
kostengünstiger Importarzneimittel als einzigem Wettbewerber im patentgeschützten
und verschreibungspflichtigen Segment
wird so faktisch unmöglich gemacht. Für
die Apotheke bedeutet dies zusätzlich eine
eingeschränktere Möglichkeit, wirtschaftlich zu versorgen und die geforderte Importquote zu erreichen. Importeure und Apotheken sitzen auch hier sozusagen in einem
Boot. An dieser Stelle ist die Politik gefragt,
für klare Regelungen zu sorgen, damit Apotheker nicht in die Retax-Falle laufen und
darüber hinaus Einsparpotenziale für das
Gesundheitswesen realisiert werden können. Dazu müssten gesetzliche Regelungen
gefunden werden, die dafür sorgen, dass
preisgünstigere (Import-)Medikamente Vorrang vor teureren Präparaten – auch mit
Rabattvertrag – erhalten.
Importe mit Zukunft
Betrachtet man den Pharmamarkt, ist
festzuhalten, dass die Kosten-NutzenBewertung im Bestandsmarkt aufgrund
eines zu komplizierten Verfahrens sinnvollerweise nicht weitergeführt wurde. Neuerliche Festbetragsrunden, aber auch Präparate, deren Patentschutz abläuft und
die künftig als preisaggressive rabattierte
Generika abgegeben werden, fallen aus
dem Angebot. Dagegen werden neue innovative Präparate auf den Markt kommen,
die sich dann nach einem Jahr der NutzenBewertung stellen müssen. Die Importeure
werden ihre Sortimente wie in der Vergangenheit auch in den nächsten Jahren immer
wieder anpassen. Ganz grundsätzlich ist zu
beachten, dass die demografische Entwicklung bereits heute festgelegt ist. Die westlichen Industrienationen sehen sich mit einer
alternden Gesellschaft konfrontiert. Durch
die unvermeidliche Steigerung des Altersdurchschnittes wird es zu einer logischen
Zunahme der typischen Alterskrankheiten
und damit einer Steigerung der Krankheitskosten im System kommen, die von immer
weniger Beitragszahlern zu schultern sind.
Was auch immer die aktuelle Pflegediskussion und künftige Gesundheitsreformen im Detail bringen mögen: Aus heutiger
Sicht ist klar, dass funktionierende Sparinstrumente auch weiterhin ihre Berechtigung
haben. Importarzneimittel werden daher
auch in Zukunft ihren Anteil an den Sparbemühungen leisten. Für die Apotheke bieten sie weiterhin die Chance, ihre Patienten qualitativ hochwertig, aber kostengünstig zu versorgen. Bei konsequenter Abgabe
preisgünstiger Importe ergeben sich für die
Apotheke seit jeher margenrelevante Konditionen und damit ein wichtiger Beitrag für
den wirtschaftlichen Erfolg.
Andreas Klein
15
]
PHARMAZEUTISCHE BERATUNG
Fersensporn
Fragen – Hintergründe – pharmazeutischer Rat
Der Calcaneus- bzw. Fersensporn ist von der Entstehungsgeschichte her
eine Exostose, aus dem Lateinischen übersetzt eine „Herausziehung aus
dem Knochen“. Die Ursache dafür ist ein dauernder Reiz, z. B. in Form
von übermäßigem, sich ständig wiederholendem Zug einer Sehne am
Knochen. Das führt zur langsamen Umwandlung des weicheren Ausgangs­
gewebes in eine knöcherne Struktur. Knochenaufbauende Zellen, Osteo­
blasten, wandern ein und verfestigen sich zum Knochen.
Exostosen können überall im Körper auftreten, die bekannteste Variante
ist der Fersensporn. Ein Calcaneussporn ist an sich kein Krankheitsbild,
erst Schmerzen und Funktionseinbußen machen die krankheitsbedeuten­
den Umstände aus. Auch beschwerdefreie Fersensporne sind nicht selten.
Es werden zwei „Sporne“ unter­
schieden: der obere (dorsale) und
der untere (plantare) Fersensporn.
Der obere Fersensporn geht häufig
mit einer bei Läufern oft anzutreffenden
Achillodynie (auch: Sever’s Disease) einher. Das meist chronische Beschwerdebild ist Folge einer ständigen Überreizung
der Achillessehne und ihrer Umgebung.
Die verschleißbedingte Degeneration
der Sehne zieht auch die Sehnenscheide
in Mitleidenschaft, deren peritendinöses Gewebe sich stark entzünden kann.
Dadurch treten belastungsabhängige,
stechende Schmerzen mit hoher Druckempfindlichkeit im unteren Bereich der
Achillessehne auf, an der Verbindung
der Wadenmuskulatur mit dem Fersenbein, sowie entzündungsbedingt an der
Sehnenscheide. Die Achillessehne kann
deutlich anschwellen.
Eine Variante des oberen Fersensporns ist die Haglund-Ferse, benannt
nach dem schwedischen Orthopäden
Patrik Haglund. Erkennbar wird sie durch
eine spitzwinklige Verknöcherung an
Fersenbein und Achillessehne. Äußerer Druck führt zur Reizung der Achillessehne. Auch ist eine Entzündung des
Schleimbeutels möglich, der sich zwischen dem Fersenbein und der Achillessehne befindet. Die Beschwerden
entsprechen denen der Achillodynie,
wobei vor allem die Druckempfindlichkeit besonders ausgeprägt ist.
Schienbein
Oberes Sprunggelenk
Sprungbein
Achillessehne
Mittelfußknochen
Oberer
Fersensporn
Fersenbein
Sehnenplatte
Unterer Fersensporn
Die Ursache der Beschwerden und der
Entstehung eines unteren Fersensporns
lautet Heel Pain Syndrome oder Fasciitis
plantaris: eine Entzündung der Plantarfaszie (auch: Plantaraponeurose), der
bindegewebigen Platte, die sich von der
Ferse bis zu den Zehenknochen spannt.
Sie schützt die Unterseite des Fußes vor
Verletzungen und dient zur Stützung des
Fußgewölbes. Mechanische Überlastungen, beispielsweise auch aufgrund von
Übergewicht, führen zu ständigen Mikroverletzungen des Gewebes. Es verheilt unter Narbenbildung und unterhält
eine chronische Entzündung. Der so
genannte Anlaufschmerz nach längeren
Ruhepausen oder am Morgen, der sich
nach einer Weile verbessert, ist ein Charakteristikum des unteren Fersensporns.
Es wird dabei angenommen, dass die
angesammelte Entzündungsflüssigkeit
einen Druckschmerz am Sehnenansatz
bei einer auftretenden Belastung auslöst. Schreitet die Erkrankung fort, chronifizieren sich die Schmerzen, sie treten
auch ohne Belastung auf, und eine Fußbelastung ist dann nicht mehr umfänglich möglich. Auch in diesem Fall ist ein
großer lokaler Druckschmerz vorhanden.
Was Sie Ihren Kunden fragen sollten
Frage: Wie alt sind Sie?
Hintergrund: In der Regel tritt das Beschwerdebild nach dem
40. Lebensjahr auf. Eine Ursache dafür ist, dass sich mit zunehmendem Alter der Anteil des Fettgewebes unter der Ferse verringert: Sehnen und Knochen sind weniger gepolstert und werden stärker beansprucht. Frauen sind häufiger von einem Fersensporn betroffen als Männer.
Der pharmazeutische Rat: Da sich mit dem Lebensalter die
Gewebestruktur im Fuß verändert, ist Patienten über 40 zu
16
raten, beim Kauf von Schuhen auf eine dämpfende Sohle, insbesondere beim Absatz, und ein gute Fersenstütze zu achten.
Frauen tendieren häufiger als Männer zu Schuhen, die die Funktionsfähigkeit des Fußes beeinträchtigen können.
Ein mittleres und höheres Lebensalter korreliert nicht selten
mit der Neigung zu Übergewicht – eine weitere mögliche Ursache für einen Fersensporn. Ist beim Patienten Übergewicht
festzustellen, kann auf diesen Zusammenhang hingewiesen
und eine Gewichtsreduktion angeregt werden.
Journal für die Apotheke
2 � 2014
]
Wechseljahre?
Frage: Seit wann leiden Sie unter den Beschwerden?
Hintergrund: Die Haglund-Ferse, eine Variante des oberen Fersensporns, kann als Resultat einer Verknöcherungsstörung im
Kinder-/Jugendalter auftreten und somit bereits seit Langem
für Beschwerden sorgen. Fußfehlstellungen, z.B. Hohlfuß oder
Knickfuß, sind ebenfalls potenzielle Ursachen. Unerkannt und
unbehandelt können sich spätere Beschwerden wie ein Fersensporn entwickeln.
Daneben können Verletzungen oder Operationen, die in Zusammenhang mit dem Bewegungsapparat stehen, ursächlich sein.
Über einen gewissen Zeitraum ist der Körper in der Lage, eine
gestörte Statik oder eine Asymmetrie auszugleichen. Bei einer
längerfristigen Überbeanspruchung kann es zu Entzündungsprozessen der Sehnen kommen.
Der pharmazeutische Rat: Dauern die Beschwerden schon seit
längerer Zeit an, ist eine ärztliche Abklärung der Ursachen unbedingt notwendig. Sind Fußfehlstellungen die Ursache, sollten
diese durch entlastende Maßnahmen wie Schuheinlagen oder
orthopädische Spezialschuhe ausgeglichen werden. Eine wichtige Maßnahme ist daneben die Kräftigung der Sehnen, Bänder und Muskeln durch physiotherapeutische Übungen. Wenn
die auslösenden Bedingungen unverändert bleiben, kehren die
Beschwerden bei Fersensporn häufig wieder. Dem Patienten ist
daher zu raten, Ursachen wie eine Fehlstellung der Ferse konsequent anzugehen.
Frage: Treiben Sie Sport? Wenn ja, welchen?
Hintergrund: Verschiedene Sportarten können die Entwicklung
eines Fersensporns begünstigen, allen voran Joggen mit hoher
Trainingsintensität. Die ständige Überreizung der Achillessehne
führt oft zu der schon erwähnten Achillodynie. Auch HaglundFersen sind bei Läufern nicht unüblich, treten aber auch beispielsweise bei Tänzern auf, die ihre Füße aufgrund enger Schuhe
und starker Belastung strapazieren.
Der pharmazeutische Rat: Eine Trainingspause zur Vermeidung
der Schmerzsymptome ist gerade für diejenigen angeraten, die
ihre Sportart auf eher harten Untergründen ausüben. Wer trotz
seiner Beschwerden nicht auf Sport verzichten möchte, sollte
die Aufwärmphase intensivieren. Wadenmuskulatur, Bänder
und Sehnen sind nach ausreichendem Aufwärmen elastischer
und die Kraftauswirkung auf den Sehnenansatz an der Ferse
vermindert sich.
Fragen Sie auch nach der beruflichen Tätigkeit: Wer zum Beispiel
in der Gastronomie oder im Einzelhandel arbeitet, ist meistens
viele Stunden am Tag auf den Beinen und leidet unter FersenspornBeschwerden. Wer berufsbedingt auf den Beinen sein muss, sollte
auf zu starre Schuhe verzichten, Wechsel des Schuhwerks einplanen und Einlagen tragen (siehe Therapiemaßnahmen). Wenn möglich, sollte man die Körperhaltung am Arbeitsplatz immer wieder
wechseln und Pausen einplanen, um die Füße zu entlasten oder
Übungen zur Stärkung der Fußmuskulatur durchzuführen.
Frage: Hatten Sie bislang Schwierigkeiten beim
Schuhkauf oder allgemeine Fußprobleme?
Hintergrund: Fußfehlstellungen entwickeln sich oft in jungen
Jahren bzw. nach Operationen oder Verletzungen und können
auch nach beschwerdefreien Jahren nachhaltig für Probleme sor-
2 � 2014
Journal für die Apotheke
4 Wirkstoffe
Die Nr. 1 bei homöopathischer
Behandlung von klimakterischen
Beschwerden.*
0 Hormone
Klimaktoplant® N
Hilft bei Hitzewallungen, Schweißausbrüchen,
innerer Unruhe und Schlafstörungen
Ohne Hormone
Gute bis sehr gute Verträglichkeit, deshalb
auch für längere Einnahme geeignet
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DHU Arzneimittel GmbH & Co. KG, Karlsruhe. Klimaktoplant® N. Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: Wirkstoffe: Cimicifuga Trit. D2 25 mg, Ignatia Trit. D3 25 mg, Sanguinaria Trit. D6
25 mg, Sepia Trit. D2 25 mg. Die Bestandteile 1–3 werden über die letzte Stufe gemeinsam
potenziert. Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Weizenstärke. Enthält Lactose und Weizenstärke. Packungsbeilage beachten! Anwendungsgebiete: Die Anwendungsgebiete leiten sich von den homöopathischen Arzneimittelbildern ab.
Dazu gehören: Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Herzklopfen, innere Unruhe, Schlafstörungen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit (Allergie) gegen einen der Wirkstoffe, Weizenstärke oder einen der anderen Bestandteile von Klimaktoplant® N. Nebenwirkungen: Weizenstärke kann Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.
In Einzelfällen können Regelblutungen oder Nasenbluten auftreten. In diesen Fällen ist das
Medikament abzusetzen und ein Arzt aufzusuchen. Hinweis: Bei Einnahme eines homöopathischen Arzneimittels können sich die vorhandenen Beschwerden vorübergehend verschlimmern (Erstverschlimmerung). In diesem Fall sollten Sie das Arzneimittel absetzen
und Ihren Arzt befragen.
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www.klimaktoplant.de
]
PHARMAZEUTISCHE BERATUNG
gen. Knick-, Senk-, Spreiz- oder Hohlfüße zählen dazu; vor allem
Gewölbesenkungen, längs und quer, begünstigen die Entwicklung eines Fersensporns.
Der pharmazeutische Rat: Neben der Schmerzlinderung sollte
eine ärztliche Untersuchung die Suche nach entsprechenden
Ursachen als Ziel haben. Somit kann unter Umständen ein weiteres Fortschreiten oder ein erneutes Auftreten des Beschwerdebildes vermieden werden.
Generell sind nicht zu enge Straßenschuhe bzw. Laufschuhe mit
guter Dämpfung zu empfehlen. Ein flexibler Vorfußbereich und
viel Bewegungsfreiheit für die Zehen ermöglichen der Fußsohlenmuskulatur eine ausreichende Dehnung. Häufiges Barfußlaufen, vor allem auf unebenen Böden, verbessert die Beweglichkeit
der Zehen und trainiert die Fußmuskulatur.
Frage: Leiden Sie unter Gicht oder unter einer ande­
ren Stoffwechselerkrankung?
Hintergrund: Bei Stoffwechselerkrankungen wie Gicht oder
Hyperlipoproteinämie können sich Fette oder Harnsäurekristalle
in das Bindegewebe einlagern. Diese Einlagerungen tragen zum
Krankheitsbild und zur Schmerzentwicklung bei.
Der pharmazeutische Rat: Eine gezielt gesunde Ernährung kann
den Harnsäurespiegel positiv beeinflussen. Purinarme Lebensmittel tragen bei Gicht zu einer Besserung der Symptome bei,
Alkoholkarenz und Reduktion des Fett- und Zuckerkonsums
können den Gesundheitszustand insgesamt verbessern, Übergewicht abbauen und somit auch das Beschwerdebild eines Fersensporns verbessern.
Vorbeugende und allgemeine Therapiemaßnahmen
Bei der Behandlung eines Fersensporns ist das Ziel nicht nur eine
schnelle Schmerzlinderung, sondern auch die langfristige Vermeidung eines erneuten Auftretens der Symptome. Ein operativer Eingriff, der die Verknöcherung tatsächlich entfernt, steht erst am
Ende der Liste möglicher Maßnahmen.
Die erste Maßnahme zur Linderung der Beschwerden sind orthopädische Einlagen. Sie reduzieren die Pronation (Einwärtsdrehung), was die Plantarfaszie deutlich entlastet und das Längsgewölbe stützt. Fersenkissen mit Locheinlagen bzw. Einlagen mit
weichem Fersenbett und ovaler Faszienbettung können Schmerzen reduzieren. Je schneller eine Entlastung realisiert wird, desto
eher verringern sich Entzündungsgeschehen und Schmerzen. Allerdings sollten die Einlagen auch nach Abklingen der Beschwerden
getragen werden, um ein erneutes Auftreten des Krankheitsbildes zu verhindern. Ebenfalls ermöglichen Tapes eine Entlastung
der Plantarfaszie.
Krankengymnastische Übungen, mit denen die Sehnen an Wade
und Fußsohle gedehnt werden, können kurzfristig dazu beitragen, die Schmerzen zu verringern, sollten aber langfristig durchgeführt werden, um eine Wiederholung der Fersenschmerzen zu
vermeiden.
Eine lokale Kältetherapie des schmerzenden Bereichs mittels Eis,
Coldpack oder Kältespray hemmt den Entzündungsprozess und
wirkt damit unmittelbar schmerzlindernd.
Häufig ist in Zusammenhang mit einem Fersensporn von der
Stoßwellentherapie die Rede. Das Ziel der Anwendung mittel­
energetischer, fokussierter Schallwellen ist allerdings nicht die
Zertrümmerung des Sporns, sondern eine neurophysiologisch
begründete Schmerzlinderung und eine Aktivierung der Stoffwechselvorgänge zur Ausheilung der Entzündung. Der genaue Wirkmechanismus ist nur ansatzweise geklärt, die Kosten werden von den
gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nicht erstattet.
Eine Schmerzbehandlung durch Röntgenbestrahlung kann bei
erfolgloser Vorbehandlung helfen. Der Sporn selbst wird auch in
diesem Fall nicht direkt beeinflusst, die Schmerzlinderung erfolgt
aufgrund des Eingriffes in die biochemischen Mechanismen der
Entzündung. Eine Voraussetzung zur Durchführung der Röntgenbestrahlung ist die Verordnung von Einlagen, außerdem sollten
Patienten über 40 Jahre alt sein.
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Auch die Homöopathie
kann bei dem Krankheitsbild
des Fersensporns hilfreich
sein: Ein frühzeitiger Einsatz des homöopathischen
Präparates Hekla lava (Tabletten D6, DHU) ermöglicht
eine Eindämmung der chronischen Entzündungsreaktion.
Das Ausgangsmaterial des
Homöopathikums ist Lavagestein oder vulkanische Asche mit einem hohen Anteil an Siliziumdioxid und Eisentrioxid. Einfluss genommen wird dabei auf die Matrix,
das Grundgewebe zwischen den Zellen, das bei der Entzündungsentstehung eine maßgebliche Rolle spielt. Die Annahme vieler
Biomediziner ist, dass das Grundgewebe durch Noxen und Alterungsprozesse seine Fähigkeit verliert, die physiologisch passende
Umgebung der Zellen aufrechtzuerhalten. Homoöpathika dienen
als Regulativ zur Herstellung eines physiologischen Fließgleichgewichts. Die Indikationen des homöopathischen Einzelmittels Hekla
lava sind gemäß der Monografie der Kommission D des BfArM Knochen- und Knochenhautentzündungen sowie Knochenauswüchse.
Die typischen nichtsteroidalen Antirheumatika sorgen bei der
Fersensporn-Problematik für eine kurzfristige Entzündungshemmung, Schmerzminderung und Abschwellung.
Häufig werden Kortisoninjektionen unter Ultraschall zur Behandlung der Plantarfasziitis vorgenommen. Die schmerzhafte Behandlung birgt jedoch die Gefahr, dass es aufgrund des Kortisons zu
einem Abbau des Fersenpolsters und damit zu einer weiteren
Reduktion der Dämpfung kommt. Außerdem kann es zu einer Ruptur der Sehnenplatte kommen.
Wenn alle anderen Therapieoptionen ausgeschöpft wurden und
dabei keine Besserung des Krankheitsbildes eingetreten ist, so
lässt sich der Fersensporn operativ entfernen. Auch kann die Plantaraponeurose chirurgisch behandelt werden: Durchtrennung von
Nerven und Entfernung entzündeter Schleimbeutel. Eine operative
Behandlung sollte nur als letzte Möglichkeit angesehen werden,
da durch die Operation selbst zusätzliche Beschwerden durch das
Narbengewebe entstehen können.
Journal für die Apotheke
2 � 2014
PHARMAZEUTISCHE BERATUNG
]
Perimenopause
In den deutschsprachigen Ländern erreichen jetzt die Frauen der gebur­
tenstarken Jahrgänge die Wechseljahre – moderner als Perimenopause
bezeichnet – und werden 2016 das mittlere Menopausenalter von derzeit
52 Jahren überschreiten. Nur 5 Prozent der 52- bis 56-jährigen Frauen
hatten niemals Wechseljahresbeschwerden, 11 Prozent hingegen be­
richten von schwerwiegenden Symptomen, wie die Auswertungen von
Studiendaten ergaben. Auch jüngere, 42- bis 46-jährige Frauen erleben
zu 64 Prozent bereits klimakterische Beschwerden, zwei Prozent davon
ebenfalls schwerwiegende.
In der Peri- und Postmenopause suchen viele Frauen aufgrund klimak­
terischer Beschwerden deshalb ärztliche Beratung und wünschen eine
Behandlung, die diese oft als unangenehm empfundenen Symptome
reduziert und die Lebensqualität wieder verbessert. Dabei wird vielfach
nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten gefragt, denn immer mehr
Frauenbevorzugen natürliche Wirkstoffe. Mit homöopathischen Mitteln
kann man Wechseljahresbeschwerden oft sehr erfolgreich und ohne
Nebenwirkungen behandeln.
Definition Perimenopause
Als „Menopausale Transition“ wird die
Zeit der Perimenopause bis zur letzten
spontanen Menstruation (Menopause;
„final menstrual period“, FMP) bezeichnet. Das Jahr danach gehört definitionsgemäß noch zur Perimenopause, da
die Postmenopause erst ein Jahr nach
der letzten Blutung beginnt. Ihr Beginn
kann demnach nur retrospektiv festgestellt werden.
Beschwerdebild: vegetative
Symptome gleichen sich
Vergleicht man peri- und postmenopausale Beschwerden, so sind diese
hinsichtlich der vegetativen Symptome Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Nervosität
und Ängste fast gleich. Auch Haarausfall, unter Umständen Akne, Gelenkbeschwerden, Nachlassen der Leistungsfähigkeit, depressive Verstimmungen,
Stimmungslabilität sowie Herzrasen
kommen in Peri- und Postmenopause
gleichermaßen vor.
Während die Perimenopause jedoch
häufig von Zeichen der Östrogendominanz gekennzeichnet ist, die sich in
2 � 2014
Journal für die Apotheke
phasenweisem Brustspannen, Spannungsgefühl im ganzen Körper und Zyklus- und Blutungsstörungen, vor allem
Hypermenorrhö äußern, treten in der
Postmenopause typischerweise Östrogenmangelsymptome auf, wie trockene
Schleimhäute – urogenital, aber auch an
Augen- und Mundschleimhaut –, die mit
Harninkontinenz, urogenitaler Entzündungsneigung und Dyspareunie einhergehen können.
Hitzewallungen:
unangenehm und häufig
Acht von zehn Frauen leiden während
der Wechseljahre darunter – und zwar
länger als ein Jahr, jede vierte Betroffene
sogar fünf Jahre und mehr. Hitzewallungen können bereits Jahre vor der Menopause auftreten und ein erstes Anzeichen
für Schwankungen in den Serumspiegeln der Östrogene sein. Im Allgemeinen
treten Symptome in der späten Prämenopause oder Perimenopause auf, also
etwa ab dem 50. Lebensjahr.
Wechseljahre keine
Hormonmangelsituation
Auch wenn die Wechseljahre physiologisch gesehen vor allem durch die Östrogenabnahme gekennzeichnet sind,
Foto ©: Robert Bayer – 123RF
Dem natürlichen Wechsel
natürlich begegnen
Hitzewallungen
Hitzewallung stellen eine überschießende Reflex­
antwort auf eine unphysiologische Erregung des
Wärmezentrums im Sinne eines Hitzeanpassungsmechanismus dar. Anscheinend nimmt der Körper
durch Fehlregulation im Temperaturzentrum eine
Temperaturänderung wahr. Auf die gefühlte Überhitzung reagiert das System mit peripherer Vasodilatation, was wiederum zu Schwitzen und dann zur
Abkühlung führt. Manchmal führt starker Wärmeverlust sogar zu Schüttelfrost, der den Wärmeverlust ausgleichen soll.
üben noch andere Faktoren einen Einfluss auf das Ausmaß und die Stärke
der Wechseljahrbeschwerden aus. Dies
bedeutet, dass eine Frau mit klimakterischen Beschwerden nicht generell ein
Hormonersatzpräparat benötigt. Die
Naturheilkunde bietet eine Reihe von
Möglichkeiten, den typischen Frauenbeschwerden auf natürliche Art und Weise
zu begegnen und Ressourcen für diese
neue Lebensphase zu mobilisieren.
Zahlreiche in den Wechseljahren auftretende Symptome können mit der passenden homöopathischen Arznei erfolgreich behandelt werden, z.B. mit Cimicifuga, Sepia, Ignatia und Sanguinaria,
die sich in ihrer Wirkung bei charakteristischen Wechseljahresbeschwerden
ergänzen (z.B. Klimaktoplant®N). Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Herzklopfen, innere Unruhe und Schlafstörungen werden mit dieser Kombination
günstig beeinflusst. Sie sollte am besten mit Beginn der Wechseljahre eingenommen werden und generell solange
die typischen Beschwerden bestehen.
Dr. Astrid Heinl
19
PHARMAZEUTISCHE BERATUNG
Mit Magnesium Diabetes- Risiko senken
und Folgeerkrankungen reduzieren
Studien bestätigen: Es existiert ein enger Zusammen­
hang zwischen Blutzucker- und Magnesiumwerten.
Zum einen birgt ein Magnesiummangel ein höheres
Neuerkrankungsrisiko für Diabetes mellitus Typ 2.
Zum anderen begünstigt eine zu geringe Magnesium­
aufnahme bei Diabetikern diabetische Folgeerkran­
kungen. Raten Sie daher vor allem Diabetikern auf
eine ausreichende Magnesiumversorgung zu achten
und einen Magnesiummangel mit hochdosiertem Ma­
gnesium (z.B. Magnesium-Diasporal®) zu behandeln.
Mit dieser Empfehlung gehen Sie mit der aktuellen
Leitlinie „Magnesium und Diabetes“ konform.
Verschiedene Untersuchungen zei­
gen, dass Menschen mit einer niedri­
gen Serum-Magnesium-Konzentration
ein höheres Neuerkrankungsrisiko für
Diabetes Typ 2 aufweisen. Im Umkehr­
schluss konnte belegt werden, dass eine
hohe Magnesiumzufuhr mit einem deut­
lich geringeren Risiko verbunden ist,
einen Diabetes Typ 2 zu entwickeln (1).
Dies bestätigen auch Studienergebnisse
an mehr als 80.000 Frauen und 40.000
Männern, bei denen eine höhere Mag­
nesiumaufnahme mit einem signifikant
verminderten Risiko für Diabetes Typ
2 verbunden war (2). Zudem ergab eine
Metaanalyse mit mehr als 500.000 Studi­
enteilnehmern ein um 14 Prozent vermin­
dertes Diabetesrisiko je 100 Milligramm
zusätzlich verzehrtem Magnesium (3).
Magnesium verbessert
Insulinwirkung
Magnesium ist im Organismus unver­
zichtbar. Das Mineral aktiviert als Cofak­
tor nicht nur etwa 300 Enzymsysteme.
Zudem ist Magnesium für die Bindung
von Insulin an seinen Rezeptor und die
biochemischen Effekte des Bauchspei­
cheldrüsenhormons in der Zelle essenti­
ell. Damit ist Magnesium besonders für
den Typ-2-Diabetiker wichtig, bei dem
neben einem Insulinmangel krankheits­
bedingt eine verminderte Ansprechbar­
keit der Muskel- und Fettzellen auf Insu­
lin vorliegt (Insulinresistenz). Eine aus­
reichende Magnesiumzufuhr erhöht die
Insulinsensivität, d.h. verbessert die
Wirkung von noch vorhandenem Insu­
20
lin, Glukose aus dem Blut aufzunehmen
und in die Körperzellen einzuschleusen.
Eine gute Magnesiumversorgung hilft
nicht nur, bei Typ-2-Diabetikern die Blut­
zuckereinstellung zu optimieren. Stu­
dienergebnisse verdeutlichen, dass ein
ausgeglichener Magnesiumhaushalt
außerdem dazu beiträgt, vor diabeti­
schen Folgeerkrankungen und deren
Spätschäden an Augen, Nerven, Nieren
und Gefäßen (Mikro- und Makroangio­
pathien) zu schützen (4).
Diabetiker leiden vermehrt an
Magnesiummangel
Doch gerade die Magnesiumversor­
gung des Diabetikers ist häufig schlecht.
Neuere Untersuchungen haben gezeigt,
dass bei bis zu 50 Prozent der Diabeti­
ker der Magnesiumspiegel im Blut zu
gering ist (5). Grund dafür sind vor allem
bei schlecht eingestellten Patienten die
erhöhten Blutzuckerwerte, die zu einer
veränderten Nierenfunktion (diabeti­
sche Nephropathie) und damit zu einer
verstärkten renalen Ausscheidung von
Magnesium führen. Zudem können Dia­
betesmedikamente (z.B. Sulfonylharn­
stoffe) und andere häufig eingenom­
mene Arzneimittel (z.B. Protonenpum­
peninhibitoren, Diuretika, Laxantien)
zu den Magnesiumverlusten beitragen.
Da ein Magnesiummangel oft nur
schwer alimentär auszugleichen ist,
sollten Sie die Einnahme eines Mag­
nesiumpräparates empfehlen, da ins­
Foto ©: Alex Antonio Luengo Ramirez – 123RF
]
besondere bei Diabetikern, die kohlen­
hydrat- und damit magnesiumreiche
Lebensmittel meiden, Magnesium zu
sustituieren ist, um ihre Blutzuckerein­
stellung zu verbessern und die Spät­
folgen des Diabetes abzumildern. Aber
auch vielen anderen Personengruppen
gelingt es im Alltag häufig nicht, sich
mit magnesiumreichen Lebensmitteln
adäquat zu versorgen.
Mit organischem Magnesiumcitrat
subsituieren
Um einen Magnesiummangel wirksam
zu beheben, sind ausreichend hohe Mag­
nesiumdosen notwendig. Empfehlen Sie
daher ein gut bioverfügbares Magnesium
in Form von reinem Magnesiumcitrat.
Das organische Salz kommt als Baustein
im Körper vor und ist deshalb sehr gut
verträglich und schnell aktiv. Die Weltge­
sundheitsorganisation (WHO) gibt eine
tägliche Dosis von 300 Milligramm Mag­
nesium zur Therapie eines Magnesium­
mangels an. Mit den Magnesium-Dias­
poral® Produkten kann der Kunde selbst
entscheiden, ob er die Tagesdosis mit
einer einzigen Einnahme abdecken oder
mit zwei bis drei Einnahmen über den Tag
hinweg verteilen möchte.
Quellen
(1) Kim et al., Diabetes Care 33, 2604-2610, 2010
(2) Lopez-Ridaura et al., Diabetes Care 27, 134-140,
2004
(3) Larsson & Wolk. J Intern Med 2007; 262: 208-214
(4) von Ehrlich et al. Leitlinie Magnesium und Diabetes.
Nieren Hochdruck 2009; 38(12): 633-635
(5) Lecube et al. Plos One, January 2012, Vol.7, Issue 1
Dr. Astrid Heinl
Journal für die Apotheke
2 � 2014
BUCHEMPFEHLUNG
Wissen, was Ihnen im Leben wirklich wichtig ist
Lebe Balance: Das Programm für
innere Stärke und Achtsamkeit
Wadenkrämpfe?
Verspannungen?
Wie gelingt ein erfülltes Leben? Wie „ticken“ Lebenskünstler,
die auch unter schwierigen Bedingungen immer wieder auf die
Füße kommen und ihren Lebensmut behalten? Was können
wir von ihnen lernen? Professor Dr. med. Martin Bohus, Ärztli­
cher Direktor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in
Mannheim, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit diesen Fra­
gen. Gemeinsam mit seinem Team hat er für die AOK BadenWürttemberg „Lebe Balance. Das Programm für innere Stärke
und Achtsamkeit“ entwickelt.
Körperfreundliches
Unser Leben wird immer schneller, vielfältiger und komplizierter – im
Beruf und auch im Privaten. Sind wir überhaupt dafür ausgestattet, dieses wachsende Tempo mitzugehen? „Mit all den Möglichkeiten und Chancen, Erwartungen und Anforderungen, die das Leben heute mit sich bringt,
steigt die psychische Belastung erheblich“, so Professor Bohus. Täglich
müssen wir Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen, Konflikte zwischen eigenen Wünschen und den Erwartungen an uns aushalten. „Lebenskünstlern ist ein hohes Maß an innerer Stärke und Flexibilität gemeinsam“, erklärt Bohus. „Beides ist ungemein hilfreich und beides kann man lernen!“
EXPRESS
Magnesium
Das einzige Arzneimittel mit reinem Magnesiumcitrat, wie es als Baustein im Körper
vorkommt. Deshalb körperfreundlich und
schnell aktiv.
• Stark, direkt und nachhaltig
• Gegen Krämpfe und Verspannungen
• Nur 1 x täglich
• 24-Stunden-Langzeiteffekt Mit reinem
Magnesium
• Ohne künstliche SüßCITRAT
und Farbstoffe
Das Programm lädt ein innezuhalten, Gefühle und Bedürfnisse, Werte
und Lebensziele zu erkunden und zu formulieren und den innere Kompass
zu justieren, der die Richtung vorgibt. „Wenn Sie sich bewusst werden,
was Ihnen wirklich wichtig ist, fällt es Ihnen leichter, flexibel mit Anforderungen umzugehen und dabei den wesentlichen Dingen in Ihrem Leben
mehr Raum zu geben“, erklärt Bohus. „Sie können die Dinge um Sie herum
besser ordnen, lernen sich abzugrenzen und finden Orientierung.“ Das
Lebe-Balance-Programm schult die zentralen Fähigkeiten, die helfen, die
Balance zwischen äußeren Anforderungen und inneren Werten zu finden.
Lebe Balance – Das Programm für
innere Stärke und Achtsamkeit
2013 Trias Verlag, 176 Seiten,
40 Abbildungen, broschiert
ISBN 9783830469841, € 14,99
Audio-CD mit Booklet, 16 Seiten,
ISBN 9783830480662, € 9,99
2 � 2014
Journal für die Apotheke
www.diasporal.de
„Lebe Balance. Das Programm für innere Stärke und Achtsamkeit“ ist
eine Gesundheitsaktion der AOK Baden-Württemberg zum selbständigen Erlernen von acht Übungen zur Achtsamkeit über acht Wochen. Das
gleichnamige sehr ansprechend gestaltete Buch sowie das Hörbuch mit
den gesprochenen „Übungen für innere Stärke und Achtsamkeit“ sind im
Buchhandel erhältlich.
Die Autoren:
Professor Dr. Martin Bohus ist Ärztlicher Direktor am Zentral­institut
für seelische Gesundheit Mannheim, Lisa Lyssenko ist Diplom-Psychologin und Spezialistin im Bereich Resilienz- und Schutzfaktorenforschung, Michael Wenner berät als Diplom-Psychologe und als
Coach Unternehmen zur Burnout-Prävention, Professor Dr. Mathias
Berger ist Ärztlicher Direktor der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitäts­klinikums Freiburg.
*
* Signifikanter Anstieg der Serum-Magnesium-Konzentration nach 90 Minuten. (Wilimzig et al. Increase in magnesium plasma level after orally administered trimagnesium dicitrate. Eur J Clin Pharmacol (1996) 49:317-323)
Magnesium-Diasporal® 300, Granulat (Wirkstoff: Magnesiumcitrat) Zusammensetzung: 1 Briefchen
Granulat (5 g) enthält Magnesiumcitrat 1830 mg. Magnesiumgehalt: 295,7 mg = 12 mmol = 24 mval.
Sonstige Bestandteile: Sucrose, Citronensäure, Natriumhydrogencarbonat, Ribofl avin, naturidentische Aromastoffe. Anwendungsgebiet: Nachgewiesener Magnesiummangel, wenn er Ursache für
Störungen der Muskeltätigkeit (Neuromuskuläre Störungen, Wadenkrämpfe) ist. Gegenanzeigen:
Schwere Nierenfunktionsstörungen, bradykarde Erregungsüberleitungsstörungen am Herzen, hereditäre Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption, Saccharase-Isomaltase-Mangel, Überempfi ndlichkeit. Nebenwirkungen: Stuhlerweichung, Müdigkeitserscheinungen bei hochdosierter
und längerandauernder Anwendung. Enthält Sucrose. Protina Pharm. GmbH, D-85737 Ismaning
21
]
PHARMAZEUTISCHE BERATUNG
Schüßler-Salze – natürlich auch auf Reisen
Für Apothekerin Claudia Graute aus Lüdinghausen gehören neben Verbandsmaterial, Pflaster, Desinfekti­
onsmitteln und Sonnencreme natürlich Schüßler-Salze auf die Checkliste für den Familienurlaub. Deshalb
empfiehlt sie ihren Kunden gern die praktische Reiseapotheke von Pflüger – mit allen 12 Funktionsmitteln.
„Das erste, Calcium fluoratum D 12, ist neben der Haut wichtig für Bänder und Sehnen. Diese sind zum
Beispiel bei einem Wanderurlaub besonders gefordert. Die zusätzliche Pflege mit Lotion Nr. 1 verleiht auch
der Haut nach dem Sonnenbad genug Elastizität. Nr. 2 Calcium phosphoricum D 6 ist neben Kalium phos­
phoricum gut für die Nerven, wenn nicht nur die Zeit davor, sondern auch die Vorbereitungen auf eine Reise
stressig sein sollten“, sagt die zur Mineralstoffberaterin ausgebildete Apothekerin. Ferrum phosphoricum
D 12 ist bekannt als „das biochemische ErsteHilfe-Mittel“. Es unterstützt den Stoffwechsel
und kann allgemein bei Störungen eingesetzt
werden, die plötzlich oder unerwartet auftre­
ten: „Bei kleinen Verbrennungen, Schnitt- oder
Schürfwunden sowie bei Prellungen oder Ver­
stauchungen sind die Tabletten der Nr. 3 neben
der innerlichen auch für die äußerliche Anwen­
dung in Form von Breiauflagen geeignet. Und für
die kühlende Hautpflege nach dem Sonnenbad
bietet sich die Kombination der Cremes Nr. 3
und 8 an“, sagt Claudia Graute.
Abschalten und in der
Sonne baden
Sanfte Anpassung an fremde
Gegebenheiten
Kalium chloratum D 6 ist wichtig für
Schleimhäute, Drüsen, Magen und
den Darm. „Im Hinblick auf den Som­
merurlaub empfehle bei Couperose
und Besenreisern gern Nr. 4. Hier hat
sich auch die Anwendung der bioche­
mischen Creme stets gut bewährt“,
berichtet die Apothekerin. Nr. 5 Kalium
phosphoricum D 6 steht für „Energie“
und unterstützt die Gehirnleistung,
Nervenkraft und Muskulatur. „Kun­
den, die in den Ferien viel lesen oder
sportlich aktiv sein wollen, empfehle
ich dieses Funktionsmittel“, erklärt
Graute. Kalium sulfuricum D 6 steht
zwar für „Entgiftung und Zellstoff­
wechsel“, ist aber auch bekannt als
das „Sonnen-Schüßler-Salz“. Denn der
Mineralstoff mit der Nr. 6 ist ebenso
beteiligt an der Pigmentierung der
Oberhaut und deshalb – insbeson­
dere in der äußeren Anwendung als
Creme – ein gutes Mittel zur Vorberei­
tung auf die Sonnenstrahlung. Für eine
gesunde Bräune empfiehlt die Exper­
tin die Kombination aus den SchüßlerSalzen Nr. 3, 6, 8 und 10.
Magnesium phosphoricum D 6 steht
für „Ausgleich von Antrieb und Ent­
spannung“ und ist wichtig sowohl für
das Nervensystem als auch für die
Darmtätigkeit. „Häufig führt die unge­
wohnte Kost in anderen Ländern zu
Verdauungsbeschwerden oder Ver­
stopfung. In solchen Fällen schwöre
ich auf die ‚Heiße Sieben‘ von Pflüger
– zehn Tabletten des Schüßler-Salzes
Nr. 7 in 0,2 Liter abgekochtem, hei­
ßem Wasser aufgelöst und schluck­
weise getrunken“, schwärmt Clau­
dia Graute. Natrium chloratum D 6 ist
wichtig für den Flüssigkeits- und Wär­
mehaushalt, die Schleimhäute sowie
für die Zellneubildung und darf in kei­
ner Reiseapotheke fehlen. „Denn das
Funktionsmittel mit der Nr. 8 lässt sich
bei Hitze-Kopfschmerzen einsetzen,
empfiehlt sich vor allem aber auch in
Kombination mit der Creme Nr. 3 zur
Behandlung von Insektenstichen und
Sonnenbränden“, sagt die Mineral­
stoffberaterin. Natrium phosphoricum
D 6, das Schüßler-Salz mit der Nr. 9 ist
für den Säureabbau und den Fettstoff­
22
wechsel von Bedeutung und hilfreich
bei Reiseübelkeit oder Sodbrennen.
Zu guter Letzt
Natrium sulfuricum D 6 ist wich­
tig für die Entgiftungs- und Ausschei­
dungsorgane. „Sowohl aus meiner per­
sönlichen als auch meiner Erfahrung
als Apothekerin hat sich die Nr. 10 bei
urlaubsbedingten Durchfallerkran­
kungen stets bewährt“, betont Graute.
„Nr. 11 Silicea D 12 ist ein toller Mine­
ralstoff für Haut, Haare und Nägel. Und
als äußere Anwendung bietet sich die
Lotion Nr. 11 sehr gut für die Ganzkör­
perpflege an“. Das letzte Funktions­
mittel aus der Schüßler’schen Reise­
apotheke ist Calcium sulfuricum D 6:
„Mit der Creme Nr. 12 erreiche ich
besonders bei Cellulite einen zusätz­
lichen Effekt“, berichtet Graute von
ihrer Erfahrung aus der Apotheke.
Deshalb sollte auch dieses SchüßlerSalz in keiner Reiseapotheke fehlen.
CH
Journal für die Apotheke
2 � 2014
INFORMATIONEN AUS DER INDUSTRIE ii
Neu: Trink-Kollagen ELASTEN:
Nachhaltige Faltenreduktion von innen
Erstmals ist es möglich, die Kollagen-Produktion in den tieferen Hautschichten
anzukurbeln. Die neuen ELASTEN®-Trinkampullen wirken nachhaltig und von innen
heraus. Sie verbessern die Elastizität, Spannkraft und den Feuchtigkeitsgehalt der
Haut und reduzieren Falten sichtbar und dauerhaft. Die Wirkung wurde in wissen­
schaftlichen Studien nachgewiesen. ELASTEN® wird ab sofort exklusiv in Apothe­
ken angeboten.
Der körpereigene Eiweißbaustein Kollagen ist für die Struktur, Dichte und Elastizität der Haut verantwortlich und sorgt somit
für eine glatte und feste Haut. Im Laufe eines
Lebens lässt die natürliche Kollagenbildung
immer mehr nach. Die Folge: Eine verstärkte
Faltenbildung bei gleichzeitigem Elastizitätsverlust. Cremes und Seren können dem
nur bedingt auf der Hautoberfläche entgegenwirken.
enthält den speziell abgestimmten Komplex
aus hochwertigen Kollagen-Peptiden, Acerolafrucht-Extrakt sowie aus den für die Hautgesundheit wichtigen Vitaminen C, E, Biotin
und Zink, der für eine schöne und jünger aus-
Exklusiv zur Neueinführung von ELASTEN®
bietet QUIRIS Healthcare ein spezielles Aktionsangebot sowie Broschürenmaterial für
Apotheken an.
ELASTEN®: Die DermoRevolution des Jahres
Für die tieferen Hautschichten hat
QUIRIS Healthcare jetzt die Produktneuheit
ELASTEN® entwickelt. Jede Trinkampulle
sehende Haut sorgt. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bereits nach einer vierwöchigen Einnahme des apothekenexklusiven
Produktes (PZN 10048806) die Faltentiefe
dauerhaft um mehr als 30 Prozent abnimmt.
*Proksch E., Skin Pharmacology and Physiology, 27/2014
Weitere Informationen zum Angebot gibt
es direkt bei QUIRIS unter 05241 / 4034324 oder unter [email protected]
Zusätzliche Informationen zu ELASTEN®
gibt es unter www.elasten.de
Gesundheit und Energie
Mit Tasectan in den Urlaub
Kaskadenfermentierte Biokonzentrate
Schnelle Hilfe bei akutem
Reisedurchfall
Ein Zuviel an Fetten und Kohlenhydraten trägt wesent­
lich zu Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislaufer­
krankungen, Diabetes, Allergien und Neurodermitis bei.
Eine ausgewogene Ernährung ist wichtiger Baustein für
ein gesundes Leben. Ernährungswissenschaftler emp­
fehlen deshalb mehr komplexe Kohlenhydrate, Ballast­
stoffe, Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenin­
haltsstoffe.
Kaskadenfermentierte Biokonzentrate wie Rechtsregulat Bio versorgen den Körper darüber hinaus mit lebenswichtigen Aufbau- und
sekundären Pflanzenstoffen. Flüssige Konzentrate mit hochwertigen,
frischen Zutaten aus kontrolliert biologischem Anbau werden mit
Hilfe eines patentierten Fermentationsverfahrens schonend aufgeschlossen und zeichnen sich durch eine hohe Bioverfügbarkeit aus.
In den Bioregulaten finden sich neben aufgeschlossenen Enzymem essenzielle Aminosäuren, Polyphenole, Flavonoide, Vitamine
und Mineralstoffe sowie Peptidoglykane und rechtsdrehende Milchsäure. Allergieauslösende Proteine werden zu nicht allergenen Oligopeptiden und Aminosäuren abgebaut. Die wertvollen Schutz- und
Mikronährstoffe regen die körpereigene intrazelluläre Enzymproduktion an, regulieren dadurch die Stoffwechselvorgänge und stärken
Darmflora sowie Immunsystem. Sie verursachen eine massive ATPErhöhung in jeder Zelle. Die Einnahme führt zu einer Immunregulation und Aktivierung der Selbstheilungskräfte.
Weitere Informationen finden Sie unter www.regulat.com
2 � 2014
Journal für die Apotheke
Akuter Durchfall ist die häufigste Reiseerkrankung – und
kann die Urlaubsfreude schnell trüben. In der Regel ver­
läuft eine akute Diarrhoe harmlos und klingt nach weni­
gen Tagen wieder ab. Doch vor allem für Kinder und Ältere
kann der Wasser- und Elektrolytverlust gefährlich werden.
Empfehlen Sie Ihren Kunden für die Reiseapotheke ein Prä­
parat, das schnell und schonend wirkt.
Der in Tasectan® enthaltene innovative Gelatinetannat-Komplex bildet einen Schutzschild auf der Darmwand, bekämpft akuten
Durchfall und stellt die natürliche Funktion der Darmwand wieder
her. So wird der Wasser- und Elektrolytverlust vermindert und die
Durchfalldauer verkürzt. Vorteil:
Tasectan® ist sehr gut verträgTasectan®-Services
lich und kann bereits bei SäugZur Unterstützung Ihrer Beratung
lingen nach ärztlicher Rücksprahält Rottapharm/Madaus Serche eingesetzt werden.
vicematerialien (z.B. die TASECTAN-Patientenbroschüre) für Sie
Tasectan® wird als Medizinbereit. Diese können Sie über
produkt in Form von Sachets
das Rottapharm/Madaus-Ser(250 mg) für Kinder und als Kapvice Center anfordern: Serviceseln (500 mg) für Jugendliche
Center: 0800 167 3372 (kostenüber 14 Jahre und Erwachsene
los aus dem deutschen Fest- und
angeboten.
Mobilfunknetz) oder per E-Mail:
Weitere Informationen finden
[email protected]
Sie unter: www.tasectan.de
23
ii INFORMATIONEN AUS DER INDUSTRIE
QUIRIS Healthcare feiert Jubiläum im neuen Firmengebäude
10 Jahre Gesundheitsprodukte aus der Natur
Genau 10 Jahre ist es her, dass Hauke Thoma und Dr. Peer Lange das Gesundheits­
unternehmen QUIRIS Healthcare gründeten. Die anhand von Studien entwickelten
Naturprodukte haben sich seitdem erfolgreich am Gesundheitsmarkt etabliert.
10 erfolgreiche Jahre, engagierte Mitarbeiter, wirksame Gesundheitsprodukte: Die Zwischenbilanz des Gütersloher Gesundheitsunternehmens QUIRIS Healthcare kann sich
sehen lassen. Pünktlich zum Jubiläum stand
auch der Umzug in ein neues Verwaltungsgebäude in Gütersloh-Isselhorst an. Das neue
Verwaltungsgebäude bietet ausreichend Platz
für verschiedene Unternehmensbereiche, wie
z. B. Einkauf, Marketing, Wissenschaft oder
Vertrieb, und damit für das wachsende QUIRIS-Team. „Wir sind in der Vergangenheit stetig gewachsen und setzen mit unserem neuen
Firmensitz ein Zeichen, dass wir uns auch in
Zukunft vergrößern möchten“, erklärt Dr. Peer
Lange, Geschäftsführer bei QUIRIS.
Leidenschaft für die Gesundheit
Hinter der Marke QUIRIS steht ein Team,
das pflanzliche Arzneimittel und natürliche
Gesundheitsprodukte exklusiv über Apotheken vertreibt. Dabei setzt das Unternehmen auf Forschung und Innovation, ohne auf
Bewährtes zu verzichten. „In den vergangenen Jahren haben wir unsere Vision nie aus
den Augen verloren: An der Entwicklung
von Markt und Wissenschaft teilzuhaben,
uns selbst an höchsten Standards zu messen
und unseren Kunden die beste Qualität zu liefern“, erklärt Hauke Thoma, geschäftsführender Gesellschafter der QUIRIS.
Gesundheitsprodukte aus der Natur
Das Produktportfolio und die Indikationsgebiete sind bei QUIRIS breit gefächert: Von der
natürlichen Behandlung von Bluthochdruck
(„Telcor Arginin plus“) über die Kombination
aus Cranberry- und Kürbiskern-Extrakt mit
Vitamin B2 für eine gesunde Blase („Cystorenal Cranberry plus“) bis hin zum Trink-Kollagen
für gesunde Gelenke („CH-Alpha Plus“). Eines
haben alle Qualitätsprodukte gemeinsam: „Wir
bringen nur Medikamente auf den Weg, die wissenschaftlich gut untermauert sind und einen
hohen Nutzen für den Patienten haben. Wir
stützen uns dabei auf klinische Studien und
Foto (v. l.): Apotheker Dr. Eckhard Neddermann (Leitung
Business Development und Vertrieb), PD Dr. Burkhard
Poeggeler (Senior Scientist), Dr. Peer Lange (Geschäftsführer), Hauke Thoma (Geschäftsführender Gesellschafter)
eine intensive Zusammenarbeit mit externen
Partnern wie z. B. Institute und Hochschulen“,
so Dr. Lange. „Jeder Patient erhält somit gut
erforschte und optimal dosierte Produkte, die
eine perfekte Kombination aus Wirksamkeit
und Verträglichkeit bieten.“
Die Naturheilkunde der Zukunft
Der erste Meilenstein der QUIRIS Healthcare
ist gesetzt. „Nun gilt es, auch in den kommenden Jahren im Sinne der Patienten zu arbeiten,
zu forschen und zu entwickeln“, sagt Thoma.
Denn, so sind sich beide Geschäftsführer einig,
die Naturheilkunde wird in Zukunft eine entscheidende Rolle im Gesundheitsmarkt spielen.
QUIRIS Healthcare GmbH & Co. KG
Isselhorster Str. 260, 33334 Gütersloh
Tel. 0 52 41/ 4 03 - 4 30, www.quiris.de
Entero-Teknosal
Neu in der Apotheke: omega3-loges vegan
Die Lösung bei akutem und
chronischem Durchfall
DHA und EPA aus Mikroalgenöl in
vegetabiler Weichkapsel
Diese natürliche Alternative bindet die Giftstoffe, die Durch­
fall auslösen und hilft besonders schonend. Denn EnteroTeknosal® mit hochdispersem Siliciumdioxid wirkt aus­
schließlich lokal im Darm. So gelangt der Wirkstoff nicht
ins Blut und belastet den Körper nicht.
Jetzt kommt für die sichere Bedarfsde­
ckung an Docosahexaensäure (DHA) und
Eicosapentaensäure (EPA), den entschei­
denden Omega-3-Fettsäuren, das 100 %
pflanzliche omega3-loges® vegan auf den Markt. Das apo­
thekenexklusive Nahrungsergänzungsmittel von Dr. Loges
enthält hochreines Öl aus der Mikroalge Schizochytrium.
Mit der Einnahme von zwei Weichkapseln omega3-loges®
vegan wird die tägliche Zufuhr von 500 mg DHA und EPA in einem
Verhältnis von 2:1 erreicht. Daraus resultiert der erweiterte
Health Claim für omega3-loges® vegan, der neben der Herzgesundheit auch die Unterstützung der Gehirn- und Augenentwicklung und -gesundheit einbezieht.
Alle Giftstoffe werden samt Wirkstoff auf natürlichem Weg ausgeschieden. Die Wirksamkeit von Entero-Teknosal® gegen akuten und
chronischen Durchfall ist wissenschaftlich bestätigt. Darreichungsforme Entero-Teknosal® von Sophien-Arzneimittel gibt es als Kautabletten, Pulver oder Saft. Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Auch
bei langfristiger Einnahme besteht keine Gefahr für Verstopfung.
Die verwendeten Mikroalgen sind die ursprüngliche Quelle
der Omega-3-Fettsäuren. Um das sensible Ökosystem Meer zu
schonen, werden die Mikroalgen in einem speziellen nachhaltigen Verfahren gezüchtet. Es gelangen keine Schadstoffe wie
z.B. Schwermetalle in das hochreine Öl. Und natürlich sind die
Kapseln geruchs- und geschmacksneutral.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.entero-tekosal.de
Weitere Informationen erhalten Sie auf www.loges.de
24
Journal für die Apotheke
2 � 2014
INFORMATIONEN AUS DER INDUSTRIE ii
LOYON: Neues Keratolytikum bei Psoriasis
Innovatives Wirkprinzip gegen Schuppen und Krusten der Haut
Ein neues Keratolytikum erweitert die Palette der Thera­
pieoptionen bei Psoriasis: LOYON®, eine Kombination aus
Cetiol® CC und Dimeticon, entfernt Hautschuppen nach
einem innovativen, rein physikalischen Wirkprinzip. Die
besonderen Kriech- und Spreiteigenschaften der Lösung
sorgen für eine rasche und gut verträgliche Keratolyse.
Das Medizinprodukt bietet sich daher als echte Alternative
zu herkömmlichen Keratolytika an. Die Applikation auf die
Haut ist einfach, per Pipette oder Sprühkopf. Bei Säuglin­
gen und Kindern mit Milchschorf hat LOYON® seine gute
entschuppende Wirksamkeit und hohe Verträglichkeit
bereits unter Beweis gestellt. Die Ergebnisse klinischer
Studien bei Patienten mit Psoriasis werden in den nächs­
ten Monaten erwartet. Zwischenergebnisse, die bereits
vorliegen, sind vielversprechend.
Keratolyse ist bei Psoriasis meist unabdingbar: Sie entfernt lästige Schuppen, verbessert
die Hydratation der Haut und stellt die Hautbarriere wieder her. Juckreiz und Missempfindungen verschwinden. Sie ist aber auch
Voraussetzung dafür, dass topisch applizierbare, antientzündliche Wirkstoffe besser
resorbiert werden können und eine Therapie mit UV-Licht überhaupt wirken kann. Bislang werden für die Keratolyse vor allem Harnstoff und Salicylsäure eingesetzt. Doch sie
haben ihre Tücken. Die Wirksamkeit von Harnstoff, häufig auch in Kosmetika verwendet, ist
begrenzt. Hautirritationen und leichtes Brennen gehören zu den Nebenwirkungen. Bei
Produkten mit höherer Harnstoffkonzentration ist die Stabilität der Zubereitungen nicht
immer gewährleistet. Die Nachteile topischer
Salicylsäurezubereitungen sind bekannt: Bei
langfristiger Behandlung großflächiger Körperareale, insbesondere bei Kindern und bei
Patienten mit eingeschränkter Leber- und
Nierenfunktion, drohen chronische oder
akute systemische Intoxikationen. Hohe systemische Konzentrationen können hepato-,
nephro- und neurotoxisch sein.
Neues Therapiekonzept LOYON®
Die neue Kombination aus Cetiol ® CC
plus Dimeticon in LOYON® läutet einen Paradigmenwechsel in der Keratolyse ein. Der
Kniff ist das physikalische Wirkprinzip aufgrund der besonderen Kriech- und Spreit­
eigenschaften der Lösung, die eine nur
sehr niedrige Oberflächenspannung hat.
Sie fließt unter die Schuppen und Krusten
der Haut, breitet sich zwischen den inter-
2 � 2014
Journal für die Apotheke
LOYON® Ohr: Effektive Entschuppung bei Psoriasis capitis durch das
physikalische Wirkprinzip. Im linken Bild die Kopfhaut vor (22.10.2013)
und im rechten Bild nach (29.10.2013) der siebentägigen Applikation
von LOYON® einmal täglich abends.
zellularen Spalten der
Korneozyten aus und
löst sie von der darunterliegenden Hautschicht ab. Durch die
schonende physikalische Entfernung
werden die sonst bei
der mechanischen
Ablösung häufig auftretenden blutigen
Abrisspunkte vermieden. Das Medizinprodukt enthält keine
pharmakologisch aktiven Inhaltsstoffe und
Hilfsstoffe, das Allergiepotential ist entsprechend gering, die Verträglichkeit sehr hoch.
Besonders angenehm für die Patienten:
LOYON® klebt und fettet nicht – dies ist ein
besonderer Vorteil, wenn eine Keratolyse
wegen Kopfhaut-Psoriasis notwendig ist.
Vielversprechende erste
klinische Daten
Bei Kindern mit Milchschorf konnte in
einer Pilotstudie bei 80% durch die regelmäßige Anwendung
von LOYON ® eine
deutliche Besserung erreicht werden. Interimsdaten einer Proofof-Konzept-Studie
zeigen eine effektive Entschuppung
www.krebshilfe.de
innerhalb weniger Tage bei Kopfhaut-Psoriasis mit
einem Rückgang
der sonografisch kontrollierten Dicke des
Stratum corneum. Mit Spannung erwartet
werden nun die Ergebnisse einer am Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie am Universitätsklinikum Hamburg
Eppendorf durchgeführten klinischen Studie im Parallelgruppendesign, die Wirksamkeit und Sicherheit von LOYON® mit einer
10%igen salicylsäurehaltigen Formulierung
bei Psoriasis vergleicht.
Fazit
LOYON® mit seinem innovativen physikalischen Wirkprinzip eröffnet neue Perspektiven für die Keratolyse, die ein zentrales
Element der Psoriasis-Therapie darstellt.
Erste klinische Daten dokumentieren die
gute Wirksamkeit. Im Gegensatz zu anderen Therapieop­t ionen bietet LOYON ® für
die Keratolyse eine überzeugende Verträglichkeit und überlegene kosmetische Eigenschaften.
Quelle:
„Keratolyse-Fachtag“, 4. April 2014
im Hotel Steigenberger Mannheimer Hof
SPENDENKONTO IBAN:
DE23 3705 0299 0000 8282 82
25
FORUM REISEMEDIZIN
Reisen mit Kindern
Säuglinge und Kleinkinder stellen spezifische Anforderungen. Sie sind besonders anfällig gegen ultraviolette Strahlung und trocknen aufgrund mangelnder Flüssigkeitsaufnahme oder infolge
eines Flüssigkeitsverlustes, zum Beispiel
nach Durchfall, bei hohen Temperaturen
besonders schnell aus. Ein Kind kann
binnen weniger Stunden dehydrieren.
Kleinkinder reagieren auch empfindlicher als Erwachsene auf große Höhenunterschiede und sind anfälliger für eine
Reihe von Infektionskrankheiten. Kinderärzte raten von Reisen mit langen Flügen,
mit Zeitumstellungen und drastischem
Klimawechsel, vor allem aber auch vor
Aufenthalten besonders in malariagefährdeten Gebieten ab! Das gilt insbesondere für Kinder unter fünf Jahren.
Nicht immer können oder wollen sich
die Eltern danach richten. Dann ist eine
Beratung, die den Eltern die exponierte
Lage der Kinder bewusst macht, umso
dringender vonnöten.
Flugreisen
Von Flugreisen ist für Säuglinge unter
sieben Tagen generell abzuraten. Bei
Frühgeborenen sollte vor einem Flug in
jedem Einzelfall medizinischer Rat eingeholt werden.
Der veränderte Luftdruck an Bord
kann bei Kleinkindern zu Unpässlichkeiten führen. Füttern oder ein Schnuller stimulieren das Schlucken und können das Problem lindern. Kleinkinder
sind anfälliger für Dehydrierung als ältere
26
Kinder oder Erwachsene, darum sollte
vor und während des Fluges besonders
auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden. Auf Langstreckenflügen ist in regelmäßigen Abständen zusätzliche Flüssigkeit (Wasser oder
verdünnter Fruchtsaft) anzubieten.
Reisen in die Tropen oder in Länder
mit niedrigen Hygienestandards
Kinder leben „bodennah“, krabbeln
auf Händen und Füßen dort, wo Erwachsene den Boden nur mit Schuhen betreten. Der Weg von der Hand zum Mund
ist darüber hinaus noch besonders kurz,
mit anderen Worten: Kindern fehlt jegliches Hygieneverständnis, was in Ländern mit niedrigem Hygienestandard
sehr schnell zu ernsten Infektionen führen kann. Daneben ist das Risiko einer
Krankheitsübertragung durch Tiere nicht
zu unterschätzen. Kinder, besonders solche, die zu Hause Umgang mit (selbstverständlich geimpften) Hunden oder Katzen
haben, pflegen diesen freundschaftlichen
Umgang in der Regel auch im Ausland.
Die Folgen reichen dann nicht selten von
einfachen Wurmerkrankungen bis zur
tödlich verlaufenden Tollwutinfektion.
Impfvorsorge
Ist eine Tropenreise unumgänglich, sollten Kinder einen ausreichenden Impfschutz vorweisen. Dabei sind
besonders im Kleinkindalter bestimmte
Regeln zu beachten. Die Empfehlungen
der Gesundheitsbehörden weisen auf
die Einhaltung der Impfabstände und auf
rechtzeitige Wiederimpfung hin.
Foto ©: Irina Schmidt – 123RF
Ob man mit kleinen Kindern verreisen kann, das
bedarf besonderer Überlegungen. Zu berück­
sichtigen ist die zu erwartende Belastung und
Gefährdung des kindlichen Organismus. Wenn
Kinder aber doch mit auf große Fahrt gehen sol­
len, sind altersspezifische Vorbereitungen zu
treffen, um den besonderen Bedürfnissen und
Gefahren gerecht zu werden.
Masern sind besonders gefährlich
Ein Impfschutz gegen Masern hat bei
Auslandsreisen eine besondere Bedeutung, da diese Kinderkrankheit in den
Tropen häufig vorkommt und unter
Umständen schwere Krankheitsverläufe
mit sich bringt. Die Masernerkrankungen haben weltweit abgenommen, aber
ebenso in einigen europäischen Staaten zugenommen. Bis Ende Juni 2008
hat sich die Anzahl der Masernfälle im
Bereich der Europäischen Union im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres verdreifacht.
In Europa wurden 2008 die höchsten Fallzahlen aus Deutschland, Italien,
Österreich, der Schweiz und Großbritannien gemeldet (siehe Tabelle 1).
Tabelle 1: EUVAC.NET-Staaten mit den
meisten Masernfällen 2008 *
Land
1. Quartal
Schweiz
2. Quartal
1.078 (14,82)**
748 (10,78)**
Italien
772 (1 ,33)**
437 (0,75)**
Deutschland
296 (0,36)**
568 (0,69)**
Großbritannien
249 (0,41)**
448 (0,75)**
Osterreich
155 (1 ,89)**
220 (2,68)**
**geschatzte lnzidenz pro 100.000 Bnwohner
Stand der Masernelimination
weltweit
Weltweit haben Masernerkrankungen zwischen 2000 und 2011 insgesamt
abgenommen, wie der aktuelle Bericht
der Weltgesundheitsorganisation WHO
zeigt. Neben Nord- und Südamerika und
Journal für die Apotheke
2 � 2014
FORUM REISEMEDIZIN
2011- 2011 erreichten erst 63% der
Mitgliedsstaaten der WHO eine Durchimpfungsrate von mindestens 90% für
die erste Masernimpfung. Seit 2008 gibt
es zunehmend wieder große Masernausbrüche in den WHO-Regionen Afrika,
Östlicher Mittelmeerraum, Europa und
Südostasien (s. Tabelle 3). Die meisten
gemeldeten Fälle betreffen ungeimpfte
Personen, so dass die Ausbrüche die
bestehenden Impflücken der Bevölkerung widerspiegeln.
Nicht alle Impfungen für
Kleinkinder geeignet
Wichtigste Impfungen vor Fernreisen
im Kindesalter
Tetanus, Polio, Diphtherie, Masern, Pertussis
(Keuchhusten), Meningitis
Die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Polio
und Hepatitis B werden ab dem dritten Lebens­
monat für alle Kinder empfohlen.
Bei einigen Impfungen bestehen
Alters­einschränkungen, so dass diese
erst ab einem bestimmten Lebensalter
verabreicht werden dürfen (s. Tabelle 4).
Unter Beachtung der Anwendungsvorschriften sind Impfungen aber generell
unbedenklich. Moderne Impfstoffe gehören zu den Arzneimitteln mit den geringsten Nebenwirkungen!
Tabelle 2: Masern weltweit- Entwicklungen
2000 bis 2011*
2000
2011
Durchimpfungsrate für die 72%
84%
erste Masernmimpfung
(MCV1) weltweit geschätzt
Anzahl der Mitgliedsstaaten, 83 (43%)
123(63%)
deren Durchirmpfungsraten
bei ≥ 90 % für MCV1 liegen
Vollständige WHO-Regionen, Nord- und
Nord- und
deren Durchirmpfungsraten Südamerika, Südamerika,
bei ≥ 90 % für MCV1 liegen Europa
Europa,
West-Pazifik
Anzahl der Mitgliedsstaaten, 97(50%)
141 (73%)
die eine zweite Dosis (MCV2)
empfehlen
Berichtete jährliche
146 pro
52 pro
Maserninzidenz weltweit
1 Million
1 Million
Bevölkerung Bevölkerung
Geschätzte Anzahl an tödli- 542.000
158.000
chen Masernerkrankungen
weltweit
Anzahl der Mitgliedsstaa169(88%)
188(97%)
ten, die jählich ihre bestätigten Masernfälle an die WHO
melden
Tabelle 3: Größte Masernausbrüche weltweit 2011*
Staat
gemeldete Fälle
Demokratische
134.042
Republik Kongo
Indien
29.339
lndonesien
21.893
Nigeria
18.843
Somalia
17.298
Frankreich
14.949
Sambia
13.324
Tschad
8.650
Philippinen
6.538
Sudan
5.616
Italien
5.189
Pakistan
4.386
Rumänien
4.189
Spanien
3.802
Uganda
3.312
Äthiopien
3.255
Afghanistan
3.013
Foto ©: Dmitry Naumov – 123RF
Europa erreichte jetzt auch die WHORegion West-Pazifik die gewünschte
Durchimpfungsrate von mehr als 90%
für die erste Masernimpfung. Allerdings
blieben 2011 weltweit geschätzte 20,1
Millionen Kinder gegen Masern ungeimpft. Mehr als die Hälfte davon leben
in nur fünf Mitgliedsstaaten der WHO:
Indien, Nigeria, Äthiopien, Pakistan und
Demokratische Republik Kongo (DRC)
(siehe Tabelle 2).
Tabelle 4: Mindestalter bei Impfungen mit
Alterseinschränkung
Cholera parenteral/
zur Injektion
6 Monate
Cholera-Schluckimpfung
2 Jahre
FSME-Kinderimpfstoff
6 Monate
Hepatitis A
12 Monate
Influenza
6 Monate
Japanische Enzephalitis
12 Monate
Masern
9 Monate
MeningokokkenMeningitis
2 /12 / 24 Monate
(impfstoffabhängig)
Mumps
11 Monate
Röteln
11 Monate
Tollwut (präexpositionell)
12 Monate
Typhus oral
2 Jahre
Typhus parenteral/
zur Injektion
2 Jahre
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2 � 2014
Journal für die Apotheke
e
27
FORUM REISEMEDIZIN
Alle Anti-Malariamedikamente sollten
für Kinder unzugänglich und in kindersicheren Verpackungen aufbewahrt werden. Doxycyclin ist für Kinder unter acht
Jahren kontraindiziert. Eine Chloroquin­
überdosierung ist bei Kindern besonders toxisch.
Hat ein Kind Fieber, sollte in jedem Fall
sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Es besteht immer Malariaverdacht, eine Labordiagnose ist unerlässlich. Bei Säuglingen sollte selbst bei
nicht fiebrigen Krankheitszeichen eine
Malaria vermutet werden. Außerdem
sollte immer an die Möglichkeit einer
Malariainfektion gedacht werden, wenn
ein Kind innerhalb eines Jahres nach
einer Reise in ein, beziehungsweise bei
Immigration aus einem Endemiegebiet
Fieber bekommt.
Expositionsprophylaxe (passive
Vorsorge)
Kleinkinder lassen sich relativ gut vor
Mückenstichen schützen. Die Expositionsprophylaxe ist stets sehr ernst
zu nehmen und muss immer Priorität
vor einer medikamentösen Prophylaxe
haben, auch kann eine vorbeugende
Medikamentengabe die passiven Schutzmaßnahmen auf gar keinen Fall ersetzen.
Vor einer Reise in Malariagebiete sollte
man wissen, dass es keinen hundertprozentig sicheren Malariaschutz gibt.
Anopheles-Mücken, die Malaria-Überträger, stechen bevorzugt mit Beginn
der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen. Entsprechend sollten Reisende
besonders zu diesen Zeiten für einen
sorgfältigen Mückenschutz sorgen.
Repellents sind insektenabweisende
Mittel und werden an unbedeckten Hautstellen angewendet. Eine wissenschaftlich belegte Wirkung haben die verschiedenen DEET- und Icaridin-Präparate. Sie
bieten einen Schutz von bis zu acht Stunden auf den eingeriebenen Hautstellen. Die Wirkstoffe werden mittlerweile
von der WHO empfohlen. Einige Präparate können bei Kindern schon ab dem
zweiten Lebensjahr angewendet werden. Eine Anwendung davor sollte wegen
mangelnder Erfahrungen vermieden werden, obwohl gesundheitliche Schäden
bisher nicht bekannt wurden.
Vorsicht vor „pflanzlichen“ Malaria­
mitteln! Mittel auf pflanzlicher Basis
(beispielsweise ätherische Öle mit Citronella) haben keine nachgewiesene
Wirksamkeit! Die WHO warnt vor der
Anwendung solcher Mittel in Risikoge-
Ist eine Reise mit Kindern unumgänglich, empfehlen Tropenmediziner die
strenge Beachtung folgender Punkte:
• Kinder nur unter Moskitonetzen schlafen lassen
• Gestillte Kleinkinder benötigen eine eigene Prophylaxe, da Muttermilch keinen
Schutz bietet
• Kleinkinder bekommen zur Prophylaxe Chloroquin (und evtl. Proguanil), ab fünf Kilo
Körpergewicht kann auch Mefloquin gegeben werden; die Medikamente können
zur Applikation zum Beispiel mit Marmelade gemischt werden. Das gut verträgliche
Malariamittel Atovaquon/Proguanil (Malarone® junior) ist seit 2003 auch für die
Prophylaxe bei Kindern ab elf Kilo Körpergewicht zugelassen.
• Medikamentendosis streng am Körpergewicht orientieren
• Kein Doxycyclin für Kinder unter dem 8. Lebensjahr
• Bei fiebernden Kindern sofort einen Arzt aufsuchen
• Beachte: bei Kindern unter drei Monaten kann Malaria auch ohne Fieber auftreten.
28
bieten.
Moskitonetze sollten immer und
besonders für Kinder genutzt werden.
Sie können in insektenabweisenden
Lösungen (z.B. Pyrethroiden) getränkt
und imprägniert werden. Das Schlafen
unter entsprechend behandelten Netzen ist für Menschen unbedenklich, wie
Forschungsergebnisse gezeigt haben.
Qualitätsnetze können im Internet, zum
Beispiel bei www.tropenshop.de, bezogen werden, dort sind auch speziell für
Kinder entwickelte Netze erhältlich, zur
Anbringung am Kinderwagen oder an
Foto ©: Alena Stalmashonak – 123RF
Malaria
Eine Malaria tropica ist bei Kleinkindern
ein medizinischer Notfall und kann sehr
schnell zum Tode führen. Frühsymptome
bei Kindern sind atypisch und schwer zu
erkennen; lebensbedrohliche Komplikationen können innerhalb von Stunden
nach Einsetzen der Symptome auftreten. Eltern sollten dahingehend beraten
werden, Säuglinge oder Kleinkinder nicht
in Gebiete mitreisen zu lassen, in denen
chloroquinresistente Plasmodien übertragen werden. Kann die Reise nicht vermieden werden, müssen die Kinder sehr
sorgfältig vor Moskitostichen geschützt
und angemessen mit einer Chemoprophylaxe behandelt werden. Leider sind
nicht alle Mittel in den für Kinder geeigneten Saftzubereitungen erhältlich. Dosierungen für Kinder müssen sich nach dem
Körpergewicht richten.
Imprägnieren von Moskitonetzen
(mit Plastikhandschuhen arbeiten)
• Lösung herstellen je nach Netz (Nylon oder
Baumwolle)
• Netz und Lösung in Plastikschüssel oder
Plastiksack geben
• Netz ca. zwei Minuten durchwalken,
anschließend fünf Minuten einwirken lassen
• Netz herausnehmen und auswringen
• Auf den Boden legen und trocknen lassen
• zwei Tage auslüften, dann ist es einsatzfähig
Wirkdauer der Imprägnierung 4 bis 6 Monate
Kinderbetten.
Beachte: Kein Stich, keine Malaria!
Und das gilt nicht nur für Malaria, sondern für alle durch Insekten übertragbaren Krankheiten, also auch Gelbfieber,
Dengue-Fieber, Borreliose etc.
Quelle und weitere Informationen:
www.apotheken-consult.com – Informationen zu Indikationen, Sachgebieten und Reisemedizin für die Apotheke
und zur Abgabe beim Beratungsgespräch.
*) Quelle der Tabellen: www.impfbrief.de
Dr. med. Hans- Jürgen Schrörs
www.reisevorsorge.de
Journal für die Apotheke
2 � 2014
REISEN & ERLEBEN
Es bietet sechs passende Pauschalen, um den Ausbruch von
„Zucker“ zu verzögern und/oder
Spätkomplikationen zu vermeiden. Kostenpunkt bei einem
14-tägigen Aufenthalt je nach Partner inklusive Unterkunft, Vollpension, medizinischer Betreuung sowie dem gesamten Bewegungs- und
Ernährungsprogramm: zwischen 1.000 und 1.500 Euro.
Entdeckt auf www.bad-mergentheim.de unter „Gesundheit & Kur“.
Ferienparks,
ideal für Familien
Foto ©: Jen Siska / Digital Vision – Thinkstock
… sowie alle, die es lieber individu­
eller mögen und trotzdem nicht auf
den ein oder anderen „Hotelservice“
verzichten möchten, wie etwa Badeund Saunalandschaften mit Funpark
und/oder Wellness-Abteilung, dazu
Sportangebote, Kinderanimation und
und und.
Die 1972 beschlossene
UNESCO-Konvention für
das Kultur- und Naturerbe
der Menschheit ist das welt­
weit wichtigste Instrument,
um Kultur- und Naturstät­
ten, die einen „außerge­
wöhnlichen universellen
Wert“ besitzen, zu erhalten.
38 solcher Denkmäler gibt es derzeit in Deutschland, darunter auch
„gesunde“ Reiseziele. So etwa
das Gartenreich Dessau-Wörlitz,
das sich ebenso als Wanderziel
anbietet wie das Obere Mittelrheintal. Eine natürliche AromaTherapie kann man im Kräutergarten der Klosterinsel Reichenau erhalten. Und die gute Luft im Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe
mit seinen Wasserspielen schätzte bereits der Leibarzt Bismarcks: „In
Wilhelmshöhe ist jeder Atemzug einen Taler wert!“
Weitere Anregungen auf www.unesco.de/welterbe-deutschland.
Sorgenfrei urlauben und genießen
Das geht etwa im Hotel Drumlerhof in Südtirol, denn Gast­
geberin Ruth Innerhofer kennt selbst die Ernährungssor­
gen, die Zöliakie-Betroffene plagen.
Wer auf einen Klick gleich mehrere Anbieter und ihre Parks hierzulande und im Ausland finden möchte, ist auf
www.ferienparks-weltweit.de oder www.parkscout.de richtig.
Wo Deutschland am schönen isst
Dieser MERIAN live! Band (480 Seiten,
10 Euro) stellt 1.000 Orte in Deutsch­
land vor, die gutes Essen bieten und
sich durch einzigartiges Ambiente aus­
zeichnen: kuriose Wirte, charmante
Cafés, spezielle Feinkostläden, tradi­
tionsreiche Imbissbuden und und und.
Das Besondere? Nicht nur Verlags-Autoren haben mitgeschrieben!
Jeder konnte seine Lieblingsorte rund ums Essen vorschlagen: Den
perfekten Picknickplatz etwa, die urigste Eckkneipe oder das Restaurant mit dem schönsten Weitblick. Herausgekommen ist ein etwas
anderer Reiseführer – wo die Route mit dem Appetit kommt.
2 � 2014
Journal für die Apotheke
Daher kann man bei ihr sorgenfrei genießen, da glutenfrei essen.
Und wenn nötig, gibt’s alle Gerichte auch lactosefrei. Übrigens: Der
www.drumlerhof.com liegt im Tauferer Ahrntal, das mit 84 Dreitausendern als „Tal der Berge“ gilt. Da zu gesundem Leben auch
Bewegung gehört, hat sich das Mitglied der Wanderhotels auch den
www.activemountainhotels.com von Sand in Taufers angeschlossen.
Ans Visum gedacht?
Die Experten von www.visum-centrale.de haben nicht nur
die aktuellsten Visa- und Einreise-Bestimmungen parat, sie
beschaffen notwendige Visa auch weltweit. Damit es bei der
Einreise ins Urlaubsland keine böse Überraschungen gibt
– und etwa die Ayurvedakur in Indien ohne Verzögerungen
beginnen kann.
29
Foto ©: Kassel Marketing GmbH – 123RF
Jeden Tag erkranken in Deutschland fast 1.000 Menschen
neu an Diabetes – doch mit gezielter Prävention könnten
viele von ihnen ihr Risiko senken. Bad Mergentheim, im
„Lieblichen Taubertal“ an
der Romantischen Straße
gelegen, geht als eines der
deutschen Kompetenzund Behandlungszentren
für die Volkskrankheit nun
neue Wege.
Wo sich Kultur „gesund“
erkunden lässt
Foto ©: Drumlerhof/fotogufler.com
Foto ©: monkeybusinessimages / iStock – Thinkstock
Gesunder Urlaub gegen Diabetes
NEWS
AKTIV
REISEN & ERLEBEN
Wandern & Wellness auf Chalkidiki
Einfach dufte!
Poseidons Dreizack gleich ragen die drei Halbinseln der nordgriechischen Region in die Ägäis
hinein. Entlang ihrer Küsten reihen sich teils hohe Klippen mit grandiosen Ausblicken an lauschige
Buchten mit kleinen Stränden. Doch immer mehr wollen diese reizvollen Naturkontraste nicht
nur beim reinen Badeurlaub erleben – und kommen zum Wandern hierher.
Auch ich! Also nix mit lange ausschlafen und noch länger am Frühstücksbüffet schlemmen. Zwar bietet mein
Zuhause auf Zeit, seinem Ultra All-Inclusive Konzept sei
Dank, nahezu alles, was das Herz begehrt – aber auch
die tollste Poolanlage und der allmorgendlich ordentlich gesäuberte Hotelstrand können eines nicht wirklich:
Einem Land und Leute authentisch näher bringen.
Und wenn die Küche zudem dann so lecker und vielfältig
(u.a. drei à la carte-Themenrestaurants) auffährt wie hier
im Oceania Club, der, keine 40 Autominuten vom Flughafen Thessaloniki entfernt, Amphitheater-gleich an einen
Hang gebaut und umrahmt von Pinien, Zypressen und
Olivenbäumen unweit des Hafenstädtchens Nea Moudania seine Hotelgäste erwartet, dann ist eines sowieso
ein Muss: Viel Bewegung!
ja! Also rein in die Wanderschuhe und los geht‘s. Schließlich gilt es, nicht in die ärgste Mittagshitze zu geraten…
Unser Startpunkt ist Sani, das von Nea Moudania aus
in einer knappen halben Autostunde erreicht ist, gelegen auf Kassandra, der westlichsten der drei ChalkidikiHalbinseln. Obwohl diese touristisch am erschlossensten ist, hat sie von ihrer Natürlichkeit nichts verloren.
Man merkt, dass hier einige den Umweltschutz sehr ernst
nehmen und die grünen Pluspunkte ihrer Heimat bewahren wollen. Auch wenn diese im Laufe des Sommers trockenheitsbedingt immer gelber werden. Und: Ein Herz für
Auf Schusters Rappen unterwegs
Im Pool plantschen kann ich auch noch am Nachmittag,
um den Wanderstaub wieder loszuwerden. Und im Spa
entspannen, während sich die müde gelaufenen Beine bei
Anwendungen mit aromatischen Essenzen erholen. Die
duften zwar nach Griechenland, weil einheimische Pflanzen und Kräuter in den Kosmetika verwendet werden,
aber will man das alles nicht „in echt“ erschnuppern? Ich
30
Journal für die Apotheke
2 � 2014
REISEN & ERLEBEN
AKTIV
Angeklickt
Reise-Infos zu Griechenland gibt es auf www.visitgreece.gr,
speziellere Tipps zu Chalkidiki haben wir zudem auf www.inchalkidiki.com und www.halkidiki.com entdeckt.
Der beschriebene www.oceaniaclub.de bietet gerade gegen
Ende und zu Anfang seiner Saison (April bis November),
wenn das Wetter idealer für Wanderungen ist, attraktive
Angebote. Wer sich nicht selbst um Flug (z.B. gute Direktanbindungen nach Thessaloniki mit Aegean Airlines) und
Transfer (gibt’s ab fünf Tage Aufenthalt hotelseits gratis
dazu) kümmern möchten, findet die 2005 eröffnete Anlage
auch im Chalkidiki-Angebot vieler Veranstalter (u.a. DerTour, FTI, Jahn Reisen, L’tur, Neckermann, Schauinsland).
Wandervögel hat man auch – die wanderbeschuhten wie
die echten. Sechs der 20 verschiedenen Touren im von
der Hotelvereinigung Chalkidiki publizierten Wanderführer führen über Kassandra, eine davon durchs über 100
Hektar große Vogelschutzgebiet von Sani.
Stets Poseidons Dreizack nach
Bilder: Oceania Club/Sani SA & Pallini SA, Sonja Sahmer; Thinkstock: MarnelTomic, Valeria Titova – iStockphoto, Fuse; 123RF: kojinaka, Maksym Topchii, vician
Ich habe mich zusammen mit anderen jedoch für eine
längere Strecke entschieden, von der es heißt, sie sei
eine der schönsten auf Kassandra. Auch sie ist mit den
blau-weißen Wegweisern mit dem Dreizack des Poseidon
gekennzeichnet und führt von Sani ins gut zehn Kilometer
entfernte Fischerdörfchen Siviri.
Etwas Kondition braucht sie, denn manchmal führt der
Weg hoch auf steil abfallende Klippen, von denen aus man
tief unten das türkisblaue Mittelmeer sieht, dann wieder runter über kleine Waldlichtungen oder entlang der
Strände schöner Buchten. Die Sonne scheint schon am
Vormittag reichlich. Gut, dass der größte Teil durch schattige Waldstücke führt, wo zudem Vögel, Schmetterlinge
und Echsen für „tierische“ Abwechslung sorgen. Und erst
diese Düfte! Doch Pinienharz riecht nicht nur intensiv, es
klebt auch hartnäckig. Da streiche ich lieber nur über die
Kräuter am Wegesrand und genieße den Duft von wilder
Kamille oder Thymian, Salbei und Rosmarin. Was könnte
man damit alles würzen!
Das wissen auch die Tavernen an der Strandpromenade in Siviri. Und so tummelt sich nach gut viereinhalb
Stunden Wanderung (mit kurzen Stopps etwa an antiken
Ausgrabungen oder an leider nur anhand ihrer Spuren im
Sand auszumachenden Schildkröten) auf unseren Tellern
nicht nur Schmackhaftes aus Poseidons Reich, sondern
auch allerlei köstliches Kraut. Wie konnte ich nur Oktopus
je anders als gegrillt mit Kräutern essen?
Man könnte jetzt auch zurückwandern. Aber erstens ist
es nun doch heiß geworden und zweitens sind die Glieder schwer, da siegt die Trägheit – und die Aussicht auf
Schwimmen im Pool und Massage im Spa. Ein bisschen
All-inclusive-Luxus haben wir uns jetzt auch verdient, äh,
erwandert. Also geht’s zurück mit dem Wagen. Und morgen? Ist ein neuer Wandertag! Und der ist sicher wieder
ebenso „dufte“ …
AngeschauT: Thessaloniki
Ein Besuch von Griechenlands zweitgrößter Metropole,
1997 Kulturhauptstadt Europas, hält Überraschungen
parat. So etwa die Uferstraße zwischen Weißem Turm und
Hafen, wo etliche Art-Déco-Häuser stehen. Zusammen mit
den dortigen Bars und Restaurants plus das Meer auf der
anderen Straßenseite hat die Szenerie ein wenig was vom
Ocean Drive in Miami.
Das Archäologische Nationalmuseum in Athen ist sicher
eines der wichtigsten Museen des Landes, aber auch das
Archäologische Museum von Thessaloniki kann sich sehen
lassen. Vor allem seine Ausstellung „Das Gold der Makedonier“ wartet mit teils einmaligen Artefakten auf, mit denen
man in Griechenlands Geschichte wie Mythologie eintauchen kann.
Wer mit nostalgischem Lokalkolorit einkaufen will, ist in den Markthallen nahe
dem Aristoteles-Platz richtig. Die sind
zwar nicht so top-saniert wie etwa jene
in Budapest, aber dafür kann man hier
auch noch „köstliche“ Schnäppchen
machen – ohne Touri-Aufschlag. Und
Oliven(öl), Käse oder Kräuter lassen
sich leicht im Koffer oder Handgepäck
mitnehmen.
Sonja Sahmer
2 � 2014
Journal für die Apotheke
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Des Rätsels Lösung …
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32
Das Hotel verwendet fast ausschließlich kulinarische Produkte aus der Region!
Dafür wurde es in den letzten Jahren mit
dem AMA Gütesiegel ausgezeichnet.
Den 1. Preis unseres Leserrätsels aus dem Journal
für die Apotheke, Ausgabe 1/2014, einen Aufenthalt
im Parkhotel Jordanbad in Biberach an der Riß
hat gewonnen:
Frau Susanne Rosse, Apotheke Heiliger Hain
in Wahrenholz
Journal für die Apotheke
2 � 2014
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Schmerzmittel
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Kopf-/Zahn-/Gliederschmerzen
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Druckausgleich
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Trockenes Auge
Vismed light (TRB Chemedica)
Magen/Darm
Durchfall
Entero-Teknosal (Sophien-Arzneimittel)
Hämorrhoiden
Hametum (Spitzner)
Reisekrankheit
Rodavan S (Grünwalder)
Sodbrennen
Talidat (Roche)
Verdauungsbeschwerden
Hepar-SL forte (Klosterfrau)
Verstopfung
Grünwalder Sennalax (Grünwalder)
Völlegefühl/Blähungen
Digestodoron (Weleda)
Abdomilon N (Cesra)
Muskel/Skelett
Hexenschuss/Verspannungen
Ibuprofen (Heumann)
Muskel-/Gelenk-/Rückenschmerzen
Kytta Salbe f/Kytta Geruchsneutral (Merck)
Haut
Aftersun
Ilrido (Dr. Ritsert)
Allergien (topisch)
Fenistil Gel (Novartis)
Anti Aging
Daylong ultra face SPF 25
(Galderma/Spirig Pharma)
Wunden
pharmacur Wundspray/-gel (Kyberg)
Fußpilz
Lamisil/-Once (Novartis)
Handpflege
Excipial Repair sensitive
(Galderma/Spirig Pharma)
Hautentzündungen/Ekzeme
Hametum (Spitzner)
Hautentzündungen/Abszesse
ilon Abszess-Salbe (Cesra)
Insektenstiche
Azaron Stift (Deutsche Chefaro)
Lippenbläschen
LomaProtect (Infectopharm)
Nagelpilz
Nagel Batrafen (Sanofi-Aventis)
Verletzungen/Verstauchungen
EnzyMax K (Orthim)
(Die Auflistung der Präparate erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit; auf die Angabe von Warenzeichen wurde bewusst verzichtet.)
2 � 2014
Journal für die Apotheke
CHECKLISTE REISEAPOTHEKE
CHECKLISTE REISEAPOTHEKE
33
CHECKLISTE REISEAPOTHEKE
CHECKLISTE REISEAPOTHEKE
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Sonnenschutz Kinder
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(Galderma/Spirig Pharma)
Sonnenschutz
Daylong ultra SPF 25
(Galderma/Spirig Pharma)
Sonnenbrand
Panthenol Spray (Bausch & Lomb/
Chauvin ankerpharm)
Trockene Haut
Bedan Creme (Klosterfrau)
Wunddesinfektion
Betaisodona (Mundipharma)
Wundheilung
Panthenol Spray (Bausch & Lomb/Chauvin ankerpharm)
Erkältung/Grippe
Shampoo
Hirse Pflege-Shampoo (Weleda)
Zahncreme
Salviagalen/F (Madaus)
Arzneimittel mit erweitertem Indikationsgebiet oder
bei chronischen Erkrankungen
Blase
Canephron N (Bionorica)
Bluthochdruck
Homeo-orthim (Orthim)
Kreislauf
Vertizin (A. Pflüger)
Schlafstörungen
Dolestan (Krewel Meuselbach)
Venen
Aescuven forte (Cesra)
Fieber-/Grippemittel
Katimun (Sophien-Arzneimittel)
Halsschmerzen
Tonsiotren H (DHU)
Husten
Aspecton Hustensaft (Krewel Meuselbach)
Heiserkeit
Tonsipret ( Bionorica)
Mund- und Rachentherapeutika
Hexoral (Pfizer)
Schnupfen
Nasic (Klosterfrau)
Körperpflege/Hygiene
Intimpflege
Vagisan (August Wolff)
Lippenstift
Echinacin Lipstick Care+Sun (Madaus)
Parodontitis
Kamistad (Stada)
Daran sollten Sie Ihre Kunden erinnern:
Daran zuallererst denken:
 gültiger Personalausweis/Reisepass
 gültiger Kinderausweis oder ein Eintrag im Pass der
Eltern
 Impfausweis, Zertifikate, Atteste, Marcumarausweis,
Diabetikerausweis, Röntgenpass
 Reiseunterlagen, Visum
 Kreditkarte, Reiseschecks
 Auslandskrankenschein/-reisekrankenversicherung
 Krankenrückholversicherung
Das sollte im Gepäck nicht fehlen:
 Badeschuhe, Schwimmsachen, Badetuch
 Sonnenbrille, Reservebrillen, Kopfbedeckung
 Sprachführer, Reiseführer
 Reiseapotheke
 Sonnenschutz, Mückenschutz
Bei Autoreisen:
 (Internationaler) Führerschein
 Kfz-Schein, Grüne Versicherungskarte
 Auslandsschutzbrief, Straßenkarten
 Ersatzschlüssel
(Die Auflistung der Präparate erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit; auf die Angabe von Warenzeichen wurde bewusst verzichtet.)
Journal für die Apotheke
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So einfach kann reisemedizinische
Beratung sein...
Die wichtigsten Programmfunktionen
im Überblick:
• aktuelle Informationen zu 220 Ländern
• Malariamanagement nach DTG
• Adressdatenbanken
• individuelle Reiseapotheke
• persönliche Impfpläne
• Druckfunktion mit eigenem Briefkopf
• Merkblätter & Checklisten
• regelmäßiger Update-Service
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• kompetente fachärztliche Redaktion*
*) Institut für medizinische Information - Berlin
In Kooperation mit der reisemedizinischen Ambulanz der
Universitätsklinik Freiburg.
Alle ärztlichen Redaktionsmitglieder sind Mitglider der DTG
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Das Patienteninformationssystem
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Dokumenten
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• individuelle Texterstellung und Gestaltung
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per FAX: 0951 - 40630 - 10 oder online: www.mosquito-update.de